Abends bin ich Profi. – DA Festival Part I

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DA FESTIVAL –

INTO THE WHY + DA PROGRAMM I NEVER READ, ART BOOK FAIR ARBEITSBUCH – STAND JUNI 2017

14.6. – 17.6.17, I NEVER READ, ART BOOK FAIR BASEL 2017 23.8. – 25.8.2017, HAMBURG



Im Sommer 2015 machten sich die Sedici, der 16. Jahrgang des Institutes HyperWerk HGK FHNW Basel auf, gemeinsam ihr Jahresthema zu entdecken und zu entwickeln. Das Thema in dem sie 2016/2017 diplomieren werden. Also jetzt, im September 2017. Jeder Jahrgang also entwickelt sein eigenes Thema, dem sich das ganze Institut und die Studierenden widmen. Wir fragen: Was bewegt eure Welt? Euch? Uns? Was nicht? Was sollte uns bewegen? Wo wollen wir? Warum? Wie? Wie sieht die Gesellschaft aus, die wir wollen? Was muss, was soll, was kann sich/ich ändern? Wo werden wir als GestalterIn aktiv? Wie kommen wir ins Handeln? Getreu dem HyperWerk-Motto Gesellschaft gestalten. Freiheit studieren. Begleitet, konzipiert und organisiert wird dieser Prozess von jeweils einem Dozierenden und Mitglied des Leitungsteams von HyperWerk. Gemeinsam mit externen ExpertInnen, auf Reisen, in Workshops und Lectures findet über ein Studienjahr eine rege Auseinandersetzung statt. Und über die Monate entwickelt sich ein Substrat, das zum Thema gerinnt. Und damit ein Team, das gemeinsam mit den Diplomierenden das Jahresthema in Umsetzung begleitet. Gemeinsam mit den Sedici sind Dozent und Mitglied des Leitungsteams Jan Knopp sowie Olivier Rossel und Michael Tatschl begleitend, entwickelnd, coachend, organisierend und reflektierend involviert. Das Thema 2016/2017: Autorenschaft und Haltung als Handlungsgrundlage in Design und Designausbildung. Die Grundannahme: Gestaltung ist per se Wirkung und kann nur in seiner Auswirkung beurteilt werden. Und diese Auswirkung ist, worauf wir den Fokus legen wollen. Into the Why – Autorenschaft und Haltung als Handlungsgrundlage in Design und Designausbildung (Seite 4). Verantwortung und Autorenschaft, Haltung und Handlung; diese Wirkungsfelder mündeten in der Gründung des Sedici Verlages – Verlag der Dinge und Möglichkeiten (Seite 20). Um in das Publizieren und die Auseinandersetzung mit dem Thema zu kommen, entwickelten Jan Knopp, Olivier Rossel und Michael Tatschl das Konzept des DA (Seite 6) sowie diverse Formate und Methoden (Seite 48), die auch als Publikation fungieren. Publizieren als gestalterische Praxis in Design und Designausbildung ist 2016/2017 das Untersuchungsfeld des Sedici Verlages. So wird es statt der üblichen Jahrespublikation eine Publikation geben, die als Festival funktioniert. Ein Festival als Publikation, das DA Festival. Die Diplomierenden sind die Experten und generieren im Sinne des DA Feedback-Loops und Wissenstransfer-Action. Einen Vorgeschmack bildet das DA Festival (Seite 10), welches an der I NEVER READ, ART BOOK FAIR 2017 zum ersten Mal auftaucht. Der Showdown (Seite 14) findet im August in Hamburg statt. Bis dahin wird noch vieles entstehen. Dieses Heft ist ein Zwischenbericht und Arbeitsbuch als freundliche, begründete Begleitung. Viel Vergnügen Jan Knopp


Jeder Mensch wirkt durch Gestaltung und kreiert so eine Fülle an Informationen welche verhandelt werden wollen. Gestaltung ist per se Wirkung und kann nur in seiner Auswirkung beurteilt werden. Das ist Teil unserer Selbstbewirkung. Das kulturelle Handeln ist der Ursprung unseres Selbstverständnisses und definiert uns als Akteure inmitten unserer Selbst. Mit der Sesshaftwerdung des Menschen begann der Kampf um Territorien. Mit der Erfindung der Schrift und der Geschichtsschreibung das Ringen um Deutungshoheit, Wissen und Wahrheit. Mit dem Internet – der grössten vom Menschen geschaffenen Ansammlung von Informationen – begann das Ringen um Einordnung, Verortung, Vernetzung und Autorenschaft. Wir hangeln uns pausenlos von Gedanke zu Idee zu Manifest und zurück. Hashtags sind unsere Leuchttürme, unsere Screens sind die Seekarten der noch neueren Welt und ebnen damit den Weg zu neuen Ressourcen. Es entsteht dabei ein unübersehbares Universum an Informationen, bewohnt von den verschiedensten Kreaturen und Akteuren. Wir verschlingen, was uns unter die Augen kommt. Wir ernten Inhalte, von denen wir nicht wussten, dass wir, unser Geist und Körper, nach ihnen suchen. Wir handeln unmittelbar und multidimensional. 4


Wir werten nicht, wir verwerten. Wir betreiben Digital Information Mining. Es geht uns dabei nicht um die Ergründung und Erschaffung von institutionell tradiertem Wissen. Amateurhaftes beziehen wir ebenso mit in unser Handeln ein, wie hochkomplexe Profi-Materie. Die Daten mit denen wir wechselwirken sind weder wahr noch falsch. Die übermittelten Zeichen unterstehen einer permanenten Verhandelbarkeit durch uns selbst und lassen uns zu Autoren werden. Wenn wir die physische Realität als kollektiv praktizierte Fiktion begreifen, dann ist das DA als die freie, anarchische, radikale Version davon zu verstehen. Sie benötigt weder Konsens noch Einwilligung. Einzig das Übertragen, also das Publizieren in den Raum, erzeugt den DA-Moment. Und geht in der DAheit auf. Unsere Beziehung zur DAheit ist vergleichbar mit der einer Mykorrhiza. Die DAheit umfasst die gesamte Spanne der Auseinandersetzungsmöglichkeiten des Menschen mit sich und seiner Umwelt und berührt dabei sämtliche Wissensgebiete, Kulturkreise und Volksgruppen. Wir schliessen nichts und niemanden aus. Wir wissen und zweifeln zugleich.

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DA FESTIVAL

Jan Knopp, Olivier Rossel und Michael Tatschl Team Sedici Jahresthema HyperWerk HGK FHNW

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Mit der Veröffentlichung der ersten Website durch Tim Berners-Lee im Dezember 1990 begann sich die Welt gravierend zu verändern. Durch die nahezu exponentiell wachsende, globale Nutzung des Internets als neues Medium, etablierte sich eine neue Weise wie Information geschaffen, gelesen und verbreitet wird.

Jeder User und jede Userin trägt zur Datenmenge bei, indem man Inhalte publiziert, kopiert, interpretiert, teilt, kreiert, transformiert, kommentiert und mittels Hyperlinks verknüpft. Die dabei entstehenden Daten und deren Zusammenhänge häufen sich auf diesem jederzeit zugänglichen Informationshaufen an. Die digitale Parallelwelt scheint trotz ihrer ewigwährenden Jugendhaftigkeit das Grundgerüst unserer Zivilisation darzustellen. Unsere Wirtschaft, die Forschung und vor allen Dingen unser gesellschaftliches Miteinander gäbe es in der heutigen Form ohne diese Instanz nicht. Sie ist eine Errungenschaft in der Erkenntnisschöpfung des Menschen. Sie ist Rohstoff und Material, unabhängig und wertfrei, und dient der Schaffung von Neuem. Seit mehr als 25 Jahren wächst eine nie dagewesene, transnationale, transkulturelle und jederzeit gegenwärtige Informations- und Interaktionssphäre heran, die wir als das DA anerkennen. Sie ist weder hier noch dort, sie ist da.

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DA FESTIVAL

Bereits 2014 wurde die 1-Milliarden-Marke an Websites erstmals erreicht, im Jahr 2015 wurden an die 4 Millionen Stunden Videomaterial pro Tag auf Youtube hochgeladen, circa 4,3 Milliarden Facebook-Nachrichten verschickt, an die 40 Millionen Tweets geteilt, über 3,5 Milliarden Suchanfragen täglich von Google verarbeitet und nahezu 205 Milliarden E-Mails pro Tag verschickt.


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DA FESTIVAL

meets I Never Read, Art Book Fair Basel 2017 9


PROGRAMM I Never Read, MITTWOCH

DONNERSTAG

6:00 PM Opening I Never Read Art Book Fair 2017

3:00 PM Tag 2 @ I Never Read Art Book Fair 2017

DA Festival – Abends bin ich Profi 4:00 PM Simon Gall

Opening Speech

DA Bar

Does it Matter

Drinks, Peanuts and Gurke

Matterport lecture

7:15 PM Anna Cordasco

4:30 PM Claudio Bernath

Live Crafting and Tufting

Live Gedankenskulptur Session

7:30 PM Romain Tieche

5:00 PM Alexandra Stöckli

Konstruktion Performance

app Lesung

7:45 PM Olivia Schneider

5:30 PM Nora Fankhauser

Speech und Geranien-Sale

Glücksrad Performance

8:00 PM Kevin Spahija

6:00 PM Diana Pfammatter (Guest)

Wine Reduction, Quoting Books on Clothes

Book Release

8:15 PM Ziska Bachwas (Guest)

6:30 PM Benjamin Kniel (Guest)

DA FESTIVAL

I Just Look At Pictures

Das Tauchtiefe-Restlicht-Problem

Presence Raum

Projekt Rosa

Geranien gegen die Entwurzelung

Circumpolar

ephemera

It’s simply beauty

Mateland

A Newspaper About Postindustrial Melancholia

Zine & Tape – Release

Book Release 8:30 PM Willi Moch

7:00 PM Anja Furrer und Eric Erhardt (Guest)

A Tribute to Peanuts

Roteiro «Dies soll ein Seebuch meines Herzens sein»

Know Bar Book Release

Book Release

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Art Book Fair Basel 2017 FREITAG

SAMSTAG

3:00 PM Tag 3 @ I Never Read Art Book Fair 2017 / Sedici Verlag

12:00 PM Tag 4 @ I Never Read Art Book Fair 2017 1:00 PM Meret Burkhalter

4:00 PM Claus Pfisterer

Findet mich Kultur?

Memories

Lecture & Workshop

Virtual Reality / Video / Photo / Photogrammetrie Speech

2:00 PM Michael Tatschl

Wegwerfpoesie. – Eine kleine Wertverschiebung.

4:30 PM Larissa Lang

Parolante Foje

Speech 3:00 PM Lukas Walker

5:00 PM Jannik Roth

Lignummage

Clubwelt in der Sackgasse

Live-Produktion und Speech

Talk mit Gästen aus der Clubszene Basel 4:00 PM Stefano Pibiri

5:30 PM Louis Moser

Flanierbüro

Greetings Basel

Book Release & Spaziergang

Greetings Basel stellt sich vor an einer Guided Tour durch die Buchmesse

5:00 PM Josephine Weber

6:00 PM Lükk Popp

Ein Bier für ein Portrait

GIF-Wunschkonzert und Verkaufs-Sendung

6:00 PM Closing Ceremony

6:30 PM Olivier Rossel

Wodka, Wurst und Tränen

Portrait Beer Bar

wugif.cool

Visitenkartentauschrallye

FAQ yourself! Book Release

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DA FESTIVAL

Performance


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Abends bin ich Profi, Erdloch Science in der Provinz. Erleben Sie alles andere als Banane!

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Myself Sendebetrieb, denn Da ist Upgrade. 13

DA FESTIVAL

Die Akademie unter Palmen ist die Fussgängerzone der neuen Wilden.


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DA FESTIVAL


DA FESTIVAL

Hamburg, 23.8 – 25.8.2017

DA FESTIVAL – Knowledge on Tour

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DA FESTIVAL

Meet you in Hamburg Vom 23.8 – 25.8.2017 gastiert das nomadische Postindustrial Design Festival, DA Festival, in Hamburg. Und wird seinem Credo Knowledge on Tour alle Ehre machen. Während drei Tagen bietet das DA Festival die Chance, Feldforschung zwischen virtueller Realität, neuen Wegen der Designausbildung und Gestaltung sowie Urbanistik, experimenteller Publizistik und Buchdruck mitzuerleben – und mitzugestalten. Das DA Festival möchte die Distanz zwischen Betrachter und Design- sowie Kunstbetrieb aufbrechen, Publizieren in Form des lauten Denkens betreiben sowie Kommunikation entfachen. Dabei zugleich dem Fachpublikum, Touristen wie Anrainern die Anliegen der angehenden GestalterInnen in erfrischend unmittelbarer Weise nahebringen. Die clevere Kombination von Wissenstransfer und Freizeitvergnügen lässt Festivalbesucher Wissen erleben und verhandeln. 17 diplomierende Postindustrial-DesignerInnen, drei Dozierende und Gäste vermitteln ihre Sicht der Welt und neue Wege in der Designausbildung und des Wissenstransfers. Untersucht wird die Bildung einer transkulturellen Gesellschaft durch Wissensbemächtigung, Empowermentstrategien und Demokratisierung von Wissen sowie mit Produktions- und Kulturtechniken. Schwerpunkt bilden das Publizieren als gestalterische Praxis sowie die Wechselwirkungen und Verschränkungen von Publikation, Publikum und Ereignis. Die Studierenden agieren als Forschende sowie als Handelnde, sie publizieren im eigenen Verlag (Sedici Verlag) und sind dadurch in die Verhandlung und Kommunikation ihrer Themen und Arbeiten gegen aussen mit einbezogen. Main Acts: Alexandra Stöckli, Anna Cordasco, Claudio Bernath, Claus Pfisterer, Jannik Roth, Josephine Weber, Kevin Spahija, Larissa Lang, Louis Moser, Lukas Popp, Lukas Walker, Meret Burckhalter, Nora Fankhauser, Olivia Schneider, Romain Tièche, Simon Gall und Stefano Pibiri. Dozierende Jan Knopp (DE/CH), Olivier Rossel (CH), Michael Tatschl (AT)

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Fr ei n ach Gil les Dele uze und Fé l i x G u a t t a ri a u s R h i zo m, M e r ve Ve r la g Ber li n

DA FESTIVAL


DA FESTIVAL

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SEDICI VERLAG


Publizieren als gestalterische Praxis Text: Rebekka Kiesewetter

Vor dem Hintergrund des Publizierens setzten sich die Studierenden des Institut Hyperwerk mit ihrer eigenen Arbeit auseinander. Sie lernen, sich im Rahmen von Gruppenarbeiten mit externen Akteur_innen zu vernetzten, Themen kritisch zu recherchieren, ihre eigenes Handeln, ihre Perspektiven und Standpunkte in einem grösseren Kontext zu verorten, zu hinterfragen, zu verhandeln; Inhalte in verschiedene Medien zu übersetzen und gegen aussen zu kommunizieren. Der Verlag schafft gemeinsam mit den Studierenden und weiteren Akteur_innen antagonistische Sphären des Diskurses und der Wissensproduktion und beschäftigt sich dabei mit Methoden der Recherche, der Archivierung, der Entwicklung, Übersetzung und Kommunikation von Inhalten. Er hinterfragt vorherrschende Kulturen, Narrative und Begriffe und entwickelt und etabliert einen Begriff des Publizierens, der sich von einem ungerichteten Veröffentlichen und dem Verständnis der Öffentlichkeit als unumstrittene soziale Totalität distanziert und stattdessen einen reflektierten performativen Akt des Öffentlichkeit-Schaffens propagiert.

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SEDICI VERLAG

Der Sedici Verlag entfernt sich von einem traditionellen Verständnis des Verlagswesens und den damit verbundenen Funktionen, Hierarchien, Abläufe und Zielen in Publikationsvorhaben. Für ihn ist Publizieren Untersuchungsgegenstand, Experimentierfeld, Ziel und Methode. Er versteht Publikationen nicht als Gefässe oder Produkte, sondern als soziale und institutionalisierende Objekte: Vor dem Hintergrund des Publikationsvorhabens bilden sich temporäre und prinzipiell egalitäre Gesellschaften, die sich entlang der Fragen, die jedem Publikationsprozess innewohnen – etwa: Was machen wir öffentlich? In welcher Form? Weshalb? Für wen? Aus welcher Perspektive? – diskursiv mit einem Thema auseinandersetzen. Die Publikation als solche – sei sie nun gedruckt, digital, hybrid, oral oder performativ – wird vornehmlich als Medium verstanden, um einen Diskurs weiterzugeben und in Gang zu halten.


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Im Akt des Mining sind wir selbst die Forschenden, die Grabenden, die Methode. Wir machen uns zu dem Werkzeug,

Der Sedici Verlag ist eine kollektive Unternehmung von Studierenden und Dozierenden des Instituts HyperWerk HGK FHNW. Sedici ist in unserem Selbstverständnis Verlag der Dinge, Verlag der Möglichkeiten. Als Kollektiv betreiben die Sedici Social Mining und graben in der Daheit und unserer sozialen Umwelt nach dem Zeitgenössischen, dem Flüchtigen, dem Wetterleuchten der Erkenntnis. In der Rolle von Prozessgestalterinnen und -gestaltern denken wir in die Zukunft, um diese durch unser Handeln in der Gegenwart zu konkretisieren.

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Unser Konzept zur Kommunikation und Veröffentlichung heisst Raw Media, seine Methode Rapid Publishing. Prozesse sind immer auch Stories. Und je nach Story wählen wir das Format der Publikation: von der Performance über das Objekt bis hin zum gedruckten und digitalen Erzeugnis. Unser Ziel ist die Initialisierung von Feedback-Loops und Beam of Fails, um diese wiederum gekonnt als Rohstoffgeneratoren zu nutzen.

das wir benötigen, um die intermediären und flüchtigen Stoffe zutage zu fördern, die wir in den vom Menschen ausgelösten Prozessen entdecken und festhalten. Sedici ist das Experiment, dieses abstrakte Dazwischen als Handlungsposition zu erobern und erzähl- sowie lesbar zu machen.

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A Newspaper about Postindustrial Melancholia

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Diana Pfammatter, Benjamin Kniel, Jan Knopp 38 Seiten ISBN: 978-3-906912-02-8

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FAQ yourself!

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Olivier Rossel 155 Seiten ISBN: 978-3-906912-04-2

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It’s simply beauty – Die Welt ist der Durchschnitt.

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Diana Pfammatter 128 Seiten ISBN: 978-3-906912-00-4

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Graue Palmen

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Carlo Janizeck 227 Seiten ISBN: 978-1-36-764386-4

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Taste Traffic

SEDICI VERLAG

Tosca Waeber 64 Seiten ISBN: 978-1-36-764404-5

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Post Industrial Design

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Max Spielmann / Sotirios Bahtsetzis 92 Seiten ISBN: 9 783906 912035

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Random shots of light

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Jan Knopp 52 Seiten ISBN: 978-1-36-459511-1

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What you see when you don’t – A reaction on «Random shots of light»

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Jan Knopp, Carlo Misselwitz 76 Seiten ISBN: 978-1-36-459502-9

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DA Kongress, Wien 2016

zur 10. Vienna Design Week. Zur Vienna Design Week im Oktober 2016 gastierten die Autoren des Sedici Verlages in Wien. Und arbeiteten im DA. Unter dem Titel «Into the Why» agierte der Verlag als Programmpartner und veranstaltete eine Woche des Wilden Denkens im DA.

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Vom 30.9 – 9.10.2016, Into the Why Tour by Sedici Verlag Bandgasse 14, 1070 Wien Eine Exkursion durch das DA, Rapid Publishing und Digital Mining. Der Sedici Verlag eröffnet einen Lese- und Ideensalon, veranstaltet den Kongress zur Erforschung der proklamierten Daheit - dem ungebändigten Medium einer neuartigen, sich in Entwicklung befindlichen Designmethode und feiert die Idea Beer Bar. Der Sedici Verlag ist ein Kollektiv Studierender und Dozierender von HyperWerk, Institute for Postindustrial Design HGK FHNW Basel. Durch die Veranstaltungen führen Jan Knopp (D/CH), Michael Tatschl (AUT) und Olivier Rossel (CH). (Beschrieb aus dem offiziellen Programmbuch)

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Gedanken zu einer DArchitektur

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Text: Rebekka Kiesewetter

Ein Buch besteht aus Raumsequenzen, wie der Künstler, Schriftsteller und Herausgeber Ulises Carrión in seinem Text «The Art of Making Books» 1975 schreibt; das Wort Buchraum, das die räumliche Qualität des gedruckten, gebunden Objekts bezeichnet, ist bekannt, man weiss um die räumliche Ausdehnung auch des allerdünnsten Blattes und um den Einfluss des längst nicht nur metaphorischen Cyberspaces auf realräumliche (im Sinne von gewohnte) (Lebens-)Welten. Man kann sich ausserdem vorstellen, dass die Daseinsgrundlage von Bücherregalen Bücher sind und dass Gedrucktes in Druckereien und Publikationen oft in Verlagshäusern gemacht werden, die nur existieren, weil es Publikationen gibt. Dies sind die nächstliegenden doch längst nicht alle Elemente dessen, was wir im Zusammenhang mit Publizieren oder Publikationen als DArchitekturen bezeichnen.

und Anlass und Rahmen für einen gemeinschaftlichen Reflektions-, Verhandlungs- und Austauschprozess geben. DArchitekturen werden also im Diskurs definiert und ausgebaut. Sie sind ephemere Raumgebilde von variabler Dauerhaftigkeit, die nur in spezifischen Momenten wirklich DA sind und wahrgenommen werden. Sie enthalten realräumliche Elemente und sind einem historischen, sozialen, kulturellen, rechtlichen, technologischen und ökonomischen Kontext genauso verhaftet wie in individuellen Überzeugungen. Doch DArchitekturen existieren zwar, aber auch über den gewohnten Raum hinaus, sie oszillieren zwischen konkreter und abstrakter Sphäre, manifestieren sich physisch und virtuell. Aus und in Räumen werden Räume geboren, die einander umschliessen, sich überlappen, bisweilen sequenziell folgen. Kaum ist ein Raum weg, geht irgendwo ein anderer auf. Es entsteht eine Art Eschersche Raumfolge, potenziell unendlich. Wer sich in der Schweiz an den Vers «es isch emal en Maa gsi» oder in Deutschland an «Ein Hund kam in die Küche» erinnert fühlt, hat recht, liegt aber falsch. Denn wo DArchitekturen entstehen, passiert kein Mise en Abyme, keine unendliche Wiederholung, keine Addition oder Rekursion von immer Gleichem. DArchitekturen wachsen rhizomatisch. Jede DArchitektur ist anders als die vorhergehenden.

Publikationen sind nicht nur Räume und werden in Räumen gemacht, nein, sie sind in ihrem Entstehungsprozess und im Moment ihrer Veröffentlichung veritable Raumproduktionsmaschinen. Eine Art situationistische Fluxus-Seifenblasenautomaten, die – plop, plop – keine Seifenblasen, sondern DArchitekturen hervorbringen. Die Fähigkeit, Räume zu schaffen, haben Publikationen durch ihre Eigenschaft als soziale, institutionalisierende Objekte, die temporäre diskursive Gemeinschaften rund um die publizistische Beschäftigung mit einem bestimmten Thema und dessen Veröffentlichung generieren

DArchitekuren wuchern trotz ihrer Escherschen Qualität nicht unkontrolliert. Sie enthalten immer ein Element des Innehaltens, der Be-

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der eigentlichen Publikation. DArchitekturen schaffen eine temporäre Austauschbasis unter der Voraussetzung, dass eine minimale gemeinsame Verstehens- und Ansprache-Ebene besteht. Doch trotzdem ist der Austausch mit einem Publikum immer auch eine Begegnung mit dem potenziell Unbekannten, Unverständlichen. Das Fremde, das Befremden, der potenzielle Konflikt, die Verschiedenheit, das Andere, das Undurchschaubare werden im Diskurs weder aufgehoben noch negiert, sondern zum integralen Bestandteil jener intimen Verbundenheit, die in Prozessen des Teilens und Diskutierens, Bezeugens, Übersetzens und Aushandelns der eigenen Position vor dem Hintergrund des Anderen entsteht. In Prozess und Publikation existieren verschiedene Stimmen mit- und nebeneinander, publizierte Inhalte erheben nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder absolute Wahrheit, sondern sind ein temporärer «Zwischenstand» eines Diskurses.

«DArchitekturen werden also im Diskurs definiert und ausgebaut.»

Ein Publikum setzt das Vorhandensein einer Öffentlichkeit voraus. DArchitekturen sind also öffentliche Räume. Sie anerkennen, dass das Publikum nicht per se besteht, sondern immer ein «kulturelles Artefakt» ist, das geschaffen werden muss. DArchitekturen distanzieren sich damit von einem Verständnis der Öffentlichkeit als soziale Totalität und von jener mehrdeutigen, umstrittenen und widersprüchlichen Sphäre, die heute landläufig als öffentlicher Raum gilt. Statt nach maximaler Ausdehnung ihrer Präsenz zu streben, existieren DArchitekturen nur mit und für ein bestimmtes Publikum und zwar sowohl in der Phase des Produktionsprozesses, als auch im Moment der «Veröffentlichung»

Publikationen sind im Moment ihrer Veröffentlichung nicht fertig, sie werden von ihren MacherInnen symbolisch und diskursiv weitergegeben. Das Schaffen einer Verbindung zwischen den Diskursräumen vor und nach der Veröffentlichung garantiert das rhizomatische Weiterwachsen der

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schränkung des potenziell Unendlichen. Sei dies nun in Bezug auf das Zeitliche, den Cyberspace, das Netzwerk, der Aufarbeitung eines Themas oder dessen Reflektion. Denn Räume – ob sie nun physisch sind, virtuell oder hybrid – haben nicht nur die Fähigkeit sich zu öffnen, sondern auch die, sich einzugrenzen. DArchitekturen beschränken sich, weil mit ihnen immer die Absicht einhergeht, ein Publikum für ein bestimmtes Thema zu generieren, über direkte Ansprache eine Diskurssphäre zu erweitern. Denn wo kein Publikum, da keine Publikation. Und wo keine Publikation, da keine DArchitektur.


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DArchitektur. Zum Zeitpunkt einer Veröffentlichung wächst das Publikum um mindestens +1. DArchitekturen enthalten einen Akt des Loslassens, sie sind keine Überwachungsapparate, in der kontrollierte Übergaben als sinnentleerte Pro-Forma-Handlungen geschehen, sie sind auch keine Gated Communities für Peers, in denen Wissen in geschlossenen Sphären zirkuliert. Das englische to release, das neben veröffentlichen auch frei- oder loslassen bedeutet, charakterisiert diese performative und symbolische Geste der Übergabe gut.

DArchitekturen sind agonisitische und ortsspezifische Stätten der Wissensproduktion. Sie können wandern. Sie öffnen sich im virtuellen, hybriden oder physischen Raum. Etwa in Basel oder Hamburg. Im Zeitpunkt einer Veröffentlichung also etwa auf einem Ort mitten in der Stadt; sie schalten sich mit physischen Elementen wie Leitergerüsten oder Handwagen in den bestehenden Raum ein, reklamieren mit Publikationsmomenten symbolischen Platz. Seien es nun Performances, Lesungen oder Flugblätter: alles sind Formate des Publizierens und Gesten der Übergabe in der Absicht, einen Diskurs zu erweitern oder weiterzugeben.

Publizieren sei, schreibt der Sprachwissenschaftler Michael Warner in Publics and Counterpublics, ein poetisches World Making. DArchitekturen sind also eine Art aktiv und teilnehmend geschaffene temporäre Welten, Öffentlichkeits-Sphären. Sie folgen anderen Regeln, es gelten andere Konventionen und Prioritäten als im gewohnten Raum. Welten zu erschaffen heisst auch, Verantwortung für sie zu übernehmen, sie zu reflektieren, in ihrer «Daseinsberechtigung» zu argumentieren. Die im Prozess der Entstehung involvierten AkteurInnen beschäftigen sich mit Fragen zur Position, von der aus sie als Individuen und als Gruppe agieren, diskutieren diese vor dem Hintergrund eines grösseren Kontexts, ihrer Veranwortung als ProduzentInnen und VerlegerInnen und der beabsichtigten Erweiterung der Diskurssphäre. Sie entwickeln ein gemeinsames Set an Publikationsbedingungen, die die Art und Weise, in der ein Publikum geschaffen, einbezogen und ein Diskurs weitergegeben wird, bestimmen. Die Publikation als solche ist also das Resultat eines Aushandlungsprozesses und ein symbolischer Akt der Übergabe eines Diskurses.

Die Konzeption des Publikationsvorgangs als relationales Raumgefüge ist während eines Workshops mit Studierenden am Hyperwerk entstanden, der Begriff der DArchitektur in dessen Reflektion. Das Modell erlaubt es, Publizieren ganz im Sinne von Eva Weinmayers Ausspruch «One publishes to make comrades» als performativen und sozialen Akt zu verstehen, als eine ortsspezifische, agonistische Methode der Wissensproduktion. Das Model befreit vom kommerziellen Imperativ und der Maxime maximaler Verbreitung, die mit herkömmlichen Publikationsvorgängen oft einhergeht. Es erlaubt, gewohnte Hierarchien und Abläufe, Produktionsweisen und Vertriebswege zu hinterfragen und regt die Beschäftigung mit Themen wie Recherche, Sprache, Autorschaft, Zirkulation, Meinungsbildung und -verbreitung, sowie den Qualitäten und Spezifitäten virtueller und physischer Produktions- und Veröffentlichungsmethoden an. Ferner hilft das Konzept den Studierenden die eigenen Arbeitsweisen und Motivationen in einem grösseren Kontext zu hinterfragen und zu verorten.

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Eigene Formate und Methoden als publizistische Praxis im DA.



Maxiversity the world’s smallest university M E T H O D E   /   F O R M AT

We investigate the empowering synergetics of dialogue: two persons, one method, and the vast resources of online knowledge are all it takes to start this revolution. Basierend auf kuratierten Online-Tutorials beschäftigt sich die Maxiversity im weitesten Sinne mit der Bildung einer transkulturellen Gesellschaft durch Wissensbemächtigung, Empowermentstrategien und Demokratisierung von Wissen sowie mit Produktions- und Kulturtechniken. Ziel ist die Erforschung neuer dialogbasierter Wissenstransfermethoden und -formaten auch in Verbindung mit Hochschule. Grundlage der Idee Maxiversity ist die Definition der kleinstmöglichen sinnführenden Bildungseinheit: das Gegenüber zweier Menschen. Bildung und Wissenstransfer beginnt in dem Moment, in dem sich zwei Menschen gegenüberstehen und in Kommunikation treten: um sich auszutauschen, zu verhandeln, sich zu verstehen, zu überzeugen oder zu verführen. Um dann jeder für sich oder beide gemeinsam im Handeln aktiv Erkenntnis zu generieren und gestaltend in Wirkung zu treten. Das Internet ermöglicht den Zugang zu einem stetig wachsenden, umfassenden, spekulativen Zeugnis menschlichen Wirkens, Wissens, Erkennens und Handelns. Historisch und in Echtzeit. Eine lebendige Sammlung ohne primär epistemologischen oder scholastischen Zwängen zu unterliegen. Es ist Abbild des Willens zu wirken, zu formen – zu gestalten. In jedweder Hinsicht. Ein gigantischer Haufen an Daten, Information und Wissen. Und je nach AutorIn ein Vorschlag zur Lesart der Welt pars pro toto. Wir beziehen uns aufeinander, untersuchen und erleben Menschen anderer Kulturkreise, in ihrer Andersartigkeit und erkennen diese als gleichwertig an. Und plötzlich kann aus jedem Sack Reis, der in China umfällt, eine Nachricht – vor allem, wem der Sack wo und wie und unter welchen Umständen und mit welchem Hashtag ausgestattet, umgefallen ist – werden. In der Behauptung, jeder Mensch – sofern er sich seiner Rolle bewusst würde und sie annähme – sei eine Gestalterin oder ein Gestalter, liegt die Hoffnung von Maxiversity. Uns von tradierten Designbegriffen lösen zu können, um als Micro-Craft-Entity gestaltend aktiv werden zu können, ist erklärtes Ziel. Vor diesem Hintergrund bewegen wir uns in der postindustriellen Gestaltung im Bereich einer sich allmählich formierenden gestalterischen Aufklärung. 50


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documenta14 The School of Everything Maxiversity an der documenta 14 als Teil der The School of Everything Im Rahmen des documenta-Bildungsprogramms beteiligt sich das Institut HyperWerk mit dem Symposium «The School of Everything»:

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Die Veranstaltung möchte ein Bildungssystem erschaffen, das die Teilnehmenden dazu anregt, ihr Wissen zu teilen und zu erkennen, dass Bildung massgeblich zu gesellschaftlichem Wandel beiträgt. Texte, Dokumentationen, Manifeste und Sketches von Bildungsmodellen werden im Symposium zusammengeführt. Das Ziel ist, das Teilen zu entkriminalisieren und das Geben an andere zu geniessen.


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Tape Battle Kreativ-Methode zur DA-basierten, analogen Textentwicklung

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Fail Follows Function Mit Freiheit muss gerechnet werden Nimm dir doch einfach mal drei Jahre Zeit Die Zukunft ist, 60


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was uns zu zweit verwirrt Die Wahrheit Ăźber junge Menschen Abends bin ich Profi Freiheit und sein Peng! DA ist Upgrade


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Destille Mediencollagen und Tutorials einfach online erstellen. Wir haben dieses Online-Tool entwickelt, um schnell und unmittelbar eine mediale Online-Recherche in Form eines Clips zu produzieren. Mit Link-Liste und Zeit. Im Moment noch YouTube, Vimeo und DailyMotion basiert. Der Destille-Recorder ist noch Beta. Wir arbeiten mit Hochdruck am finalen Produkt. Into the WHy Destille Filmfestival Zum OpenHouse im Januar 2017 fand ein erster Proof of Concept in Form der Destille-Film-Bar resp. Destille Filmfestival statt. 17 Diplomierende zeigten ihre Destille-Collagen um danach mit dem Bar-Publikum in direkten Dialog zu treten, das eigene Thema zu verhandeln und mit dem Publikum in eine nächste Stufe der Klarheit zu gelangen. Begleitheft des Filmfestivals war eine Broschüre, deren Inhalt das jeweilige Thema inklusive Linkliste beinhaltet. Das Festival wird zum DA Festival in Hamburg ein Revival erleben. Und dann in aller Tiefe als erklärender Film des jeweils eigenen Themas zu agieren. Es ist der Versuch, komplexe Themen und Sachverhalte eingänglich erzählbar zu gestalten.

Wer es versuchen möchte: www.maxiversity.com/editor

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IdeaBeer-Bar Was ist uns eine Idee wert? Was ein Bier? Zwei, vier, oder sechs Franken? Die Münzen, die sich in den Taschen unserer Hosen und Jacken über die Zeit ansammeln? Was ist, wenn ein Bier eine Idee kostet? Wie viel von unserem Eigenkapital, also wie viele unserer Ideen und Gedanken, sind wir bereit, für ein kühles Bier auszugeben? Die Idea-Beer-Bar ist ein Versuchsaufbau, der sich der Wert-Frage einer Idee stellt und durch das Konzept des Rapid Publishing die Flüchtigkeit unmittelbarer Ideenproduktion auf Papier bannt und (mit-)teilbar macht. Eine Idee ist immer auch ein sehr persönliches Statement. Unter Gestalterinnen und Gestaltern ist sie zudem eine Art Leistungsund Coolnessausweis. In der Idea–Beer–Bar vom 25. 11. 2015 am HyperWerk wurde mit Ideen gehandelt – einem nicht versiegenden Rohstoff, der allerdings erst dann wertvoll wird, wenn er durch Preisgabe an die Oberfläche gelangt. Die Idea–Beer–Bar hatte nur wenige Vorgaben. Es ging nicht ums Beurteilen, nicht um Gut oder Schlecht, Umsetzbar oder Nutzlos. Verhandelt wurde lediglich, was man für ein Bier von sich preiszugeben bereit ist. Leidvolle Hoffnungsäusserungen wie «Weltfrieden» oder «Armut abschaffen» wurden nicht belohnt. Wir haben diese Wünsche und Gedanke gerne entgegengenommen und ihnen ein freundliches Lächeln geschenkt. Wir gruben jedoch nach den kleinen, feinen, impulsentsprungenen Ideen mit Lösungskern. So entstand, was nun in diesem Buch festgehalten ist: eine Sammlung von Ideen, die unsere Gäste bereit waren, für ein Bier zu geben.

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A Tribute to Peanuts Knowledge in Action!

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Was geschieht wenn in der «Know Bar» zahlreiche Gäste zusammentreffen, um fernab von Wikipedia und sonst gängigen Online-Lexika Wissen und Geschichten zur Erdnuss zu verhandeln? Am 13.6.17, während der ersten Edition der «Know Bar» am Institut HyperWerk, entstand diese Ihnen vorliegende wundersame Enzyklopädie zur Erdnuss. Sie besteht aus höchst spekulativen More-Than-Fun-Facts, fantastischen und fabelhaften Illustrationen, Berichten zu persönlichen Erfahrungen und fundiertem Wissen über die Erdnuss, welche jeweils gegen eine Büchse Billigst-Bier getauscht wurden.


Impressum Konzept: Jan Knopp, Olivier Rossel und Michael Tatschl Gestaltung: Benjamin Kniel Redaktion: Rebekka Kiesewetter und Jan Knopp Lektorat: Dieter Feigenwinter und Ralf Neubauer Technik: Rasso Auberger Bilder: Diana Pfammatter, Carlo Kohal, Jan Knopp Papier: 80gr Lessebo 1.3 Rough White Typografie: Tenso 2. veränderte Auflage, 50 Stück, Juni 2017

DA FESTIVAL

Leitung Jahresthema: Jan Knopp Team: Olivier Rossel und Michael Tatschl

www.sedici-verlag.ch Sedici Verlag HyperWerk, HGK FHNW Freilager-Platz 1 CH-4023 Basel © Sedici Verlag Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Sedici Verlages, Jan Knopp. Übernahme von Texten oder Bildern: Sedici Verlag gestattet die Übernahme von Texten und BIldern in Datenbestände, die ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind. Die Übernahme und Nutzung der Daten zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen Zustimmung von Sedici Verlag, Jan Knopp (Nachdruckanfrage stellen).

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Orange Monument Westen im Westen Larissa Lang, Olivia Schneider


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