Idea, Beer

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窶!dea, Beer Ideen, die man fテシr ein Bier gibt.

Sedici Verlag Dezember 2015


Vorwort Was ist uns eine Idee wert? Was ein Bier? Zwei, vier, oder sechs Franken? Die Münzen, die sich in den Taschen unserer Hosen und Jacken über die Zeit ansammeln? Was ist, wenn ein Bier eine Idee kostet? Wie viel von unserem Eigenkapital, also wie viele unserer Ideen und Gedanken, sind wir bereit, für ein kühles Bier auszugeben? Die Idea-Beer-Bar ist ein Versuchsaufbau, der sich der Wert-Frage einer Idee stellt und durch das Konzept des Rapid Publishing die Flüchtigkeit unmittelbarer Ideenproduktion auf Papier bannt und (mit-)teilbar macht. Eine Idee ist immer auch ein sehr persönliches Statement. Unter Gestalterinnen und Gestaltern ist sie zudem eine Art Leistungsund Coolnessausweis. In der Idea–Beer–Bar vom 25. 11. 2015 am HyperWerk wurde mit Ideen gehandelt – einem nicht versiegenden Rohstoff, der allerdings erst dann wertvoll wird, wenn er durch Preisgabe an die Oberfläche gelangt. Die Idea–Beer–Bar hatte nur wenige Vorgaben. Es ging nicht ums Beurteilen, nicht um Gut oder Schlecht, Umsetzbar oder Nutzlos. Verhandelt wurde lediglich, was man für ein Bier von sich preiszugeben bereit ist. Leidvolle Hoffnungsäusserungen wie “Weltfrieden” oder “Armut abschaffen” wurden nicht belohnt. Wir haben diese Wünsche und Gedanke gerne entgegengenommen und ihnen ein freundliches Lächeln geschenkt. Wir gruben jedoch nach den kleinen, feinen, impulsentsprungenen Ideen mit Lösungskern. So entstand, was nun in diesem Buch festgehalten ist: eine Sammlung von Ideen, die unsere Gäste bereit waren, für ein Bier zu geben. Die Redaktion


“Ein Telefon, das mir süssliche Sachen ins Ohr flüstert.” – Simon G.


“Aus Urin Energie gewinnen. Der Urin wird in einem Tank gesammelt, und Mittels eines chemischen Verfahrens direkt in Biogas umgewandelt.” – Manuela L.


“Sirup–Wasserhahn” – Jan


“Eine Ideen–Förder– Maschine.” – Anonym


“Ein Hippopotamus so trainieren, dass er als Knoblauchpresse funktionieren kann. Zur Steigerung der Effizienz.” – Anonym


“Nämlich dass Rauchen total Gesund ist. Die Raucher dieser Soziosphäre (geschätzte 1.7 Milliarden) werden sehr glücklich sein. Ist doch was?” – Rasso


“Auf dem Nasenrücken, zwischen den Augen, einen Magneten implantieren. Das Gegenstück auf der Brille bewirkt, dass die Brille nicht verloren geht.” – Anna


“Veganes Parfüm für Fleischesser. ‘Smell like a vegan hue’.” – Frieda N.


“Klartextmaschine: sprich hinein und der Gesprächspartner, ob Mensch oder Tier, versteht die kommunizierte Nachricht ohne wenn und aber.” – Raphael B.


“Alle Uhren ein Jahr lang ausschalten, damit wir ein Jahr länger leben.” – Timon W.


“Eine Brille die erst mit dem Suff korrigiert.” – Isabelle & Jan


“Ein Buch aus biologisch abbaubaren Materialien zu kreieren. Nachdem die Person, das Buch fertig gelesen hat, kann sie es in den Garten schmeissen, und wenn die Saison stimmt, wachsen Pflanzen daraus.” – Lukas W.


“Unser eigenes Sedici–Bier!” – Isabelle B.


“Das Peanut–Butter–Bad. Für absolute tiefenreinigung und sweetness.” – Anonym


“Bei den Wimpern einen Stab zu fixieren. Sobald deine Augen zufallen, wird ein Elektro–Schock ausgelöst und dein Körper wird wieder zum Leben erweckt. Kater und Müdigkeit for Life!” – Alena H.


“Ameisen als Haustiere halten.” – Ralf der Hut


“Ein Kaugummi aus Luft.” – Theo


“Alle Studenten in Basel finanziell unterstützen, in dem man alljährlich genau Mitte Jahr einen traditionellen Alpabzug vom nächsten Berg, bis auf den Barfüsserplatz durchführt. Auf dem Barfüsserplatz findet danach eine grosse ‘Chilbi’ mit Säulirennen,


Würsten, Bier und Wein statt. Der Erlös davon wird allen Studenten Basels zugute kommen. Dieser Anlass wird nach gewisser Zeit zu DEM Treffpunkt von Basel und löst alle finanziellen Probleme. Wichtig: Dabei werden keinen Kühen oder Säuli geschadet.” – Adrian S


“Eine Party Box, in der max. 3 Personen Platz haben. Die Box ist für 5 Franken für jeden zugänglich, der Lust auf 15 Minuten Party hat. Diese Box befindet sich an öffentlichen Orten.” – Jonas S.


“Ein Suppenautomat mit individueller Zutatenauswahl.” – Lea


“Planetfrieden!” – Lea


“Mich nach dem Diplom anstellen. Wenn ich arbeitslos bin, nur dann.” – Isabelle B.


“Die Avocado von nun an nur noch Krokodil Birne nennen.” – Claus P.


“Ein automatischer Blutdruckmesser, mittels eines in der Blutbahn zirkulierenden Sensors.” – Patrizia


“Hands–Free–Belfie–Stick als Creative Common.” – Matthias M.


“Einen Club aufmachen, bei dem in einen separaten Raum Schlafmöglichkeiten angeboten werden. Ich nenne diese Idee ‘Rave and Cave’. Cave steht in diesem Falle für einen Rückzugsort, eine Höhle.” – Isabel K. H.


“Beissende Mülleimer in der Stadt verteilen, die litternde Passanten angreiffen gehen.” – Kilian N.


“Ich brauche Bier mit Kokosflocken.” – Andreas M.


“Geld sollte aus Esspapier sein.” –Simon G.


“Eine Katzentüre, die sich nicht öffnet, wenn die Katze einen Vogel oder eine Maus im Mund hat.” – Kris McG.


“Ein Slam–o–meter für die nächste Idea– Beer–Bar, der von den Slammern automatisch ein Foto schiesst und ein Lautstärkenranking (mit Bild) im Internet veröffentlicht.” – Räuber


“Den Slam–o–meter mit einer Slowmotionfunktion zu erweitern und ihn ‘Schlomos– Slowmo–Slam–o–meter’ nennen.” – Räuber


“Schuhlöffel als Salami– Schleuder.” – Hypersalami


“Ein Schirm, welcher Regenwasser auffängt: neues Trinkwasser! Durch einen eingebauten Schlauch kann man das Wasser direkt vom Schirm herab, wie durch einen Strohhalm trinken.” – Anna


“Bier verschenken, damit man keine Idee aufschreiben muss.” – Flavio


“Integrierter Aschenbecher bei einem Zippoartigen Feuerzeug.” – Yves G.


“Nie wieder die Treppe hinuntergehen! In jedem Gebäude wird eine Rutschbahn eingebaut, da das Abwärtslaufen den Knien schadet.” – Joel


“Kinder zu Unternehmern!” – Liam


“ ‘Buttbook’ – Facebook für Hinterteile.” – Don H.


“Ein Bier entwerfen das verschiedene Stufen hat, jeweils Kalte und Warme. So wird der Kreislauf angeregt (gut für die Gesundheit).” – Alena


“Analog Add–Blocker App für Google Glasses. Google Glasses blockt mit einer App die Werbeflächen im öffentlichen Raum.” – Kris McG.


“Auf dem Lampenschirm einer Schreibtischleuchte ein Ei kochen.” – Judith H.


“Die Bierdose als neues Informationsmedium zu etablieren, welches ein vĂśllig neues Zielpublikum trifft und durch Aufdrucke oder in der unteren Vertiefung untergebrachten Informationen


z.B auf wichtige Abstimmungen, Partys, Events oder Anderes aufmerksam macht. Dies verbindet das wohlbekannte Glücksgefühl des Saufens mit fein gestreuter und qualitativer Wissenszuführung.” – Maximilian B.


“Möbel aus Lava giessen.” – Hot Hot Daniel


“Ein Quadrat mit weniger als 18 Ecken.” – Philosophie Daniel


“Instant–Wasser (Wasserpulver + Wasser = Wasser)” – Oliver R.


“Schüler drogenabhängig machen, um ihre Kunstproduktion zu steigern, damit sie sich durch den Verkauf ihrer Kunst ihre Drogen leisten können.” – Anonym


“Eiswürfel die erst durch oxydation schmelzen. Sprich, das Eis muss nicht gekühlt werden solange es luftdicht verpackt ist.” – Kris McG.


“Jeans mit Trainerstoff auf der Innenseite.” – Lukas W.


“Ein Samurai Schwert schmieden und es in den Kilimanjaro stecken.” – Peter Pan


“Ich brauche eine Mütze die in regelmässigen Abständen, meine Ohrläppchen befeuchtet.” – Simon G.


“Die Fail-Wall: Eine Wand auf der alle ihre aktuellsten Fails anbringen und was sie daraus gelernt haben.” – Flavio D.


“Luftschiffe endlich als verbreitetes Transportmittel etablieren.” – Jonas G.


“Einen Techno Papst wählen.” – Valentin B.


“Bett im Stehen: Sargähnliches Gebilde welches hauteng am Körper anliegt und so den Druck von den Füssen nimmt.” – Matthias B.


“Friedhöfe verursachen Kosten. Von nun an werden Tote kompostiert und in Biogas umgewandelt, denn Energie ist die Zukunft.” – Simon L. G. W.


“Ich brauche eine wasserdichte Unterhose!” – Simon G.


“Ideen–saug–Helm: Jegliche Ideen auf einmal an den Sedici Verlag abtreten und dafür eine ‘Kredit Karte für Bier’ entsprechend der Anzahl der abgegeben Ideen erhalten.” – Leon


“Ideen–Ausfüll–Helm: Kredit aufgebraucht, Ideen auch? Verkaufe deine Seele an den Hyperteufel, und komme mit dem ‘IaH’ einfac auf neue Ideen: Ideen in Hülle und Fülle werden dich umspielen! Nur in Kombination mit dem ‘IsH’ anbieten!” – Leon


“Feuerzeug mit Fingerabdruckerkennung, damit diese nicht immer geklaut werden.” – Tobias K.


“Die Bier Kuh: Nett über die Nase streichen und voilà, Bier kommt heraus.” – Linda


“Einmal in Jahr einen Tag lang, ganz in echt und richtig tatkräftig, zusammen verkehrte Welt spielen.” – Zoe


“Meine Brille sollte verdammt nochmal selbstreinigend sein!” – Simon G.


“Das Dr.–Titel–Büro: für ein Bier bekommt man einen Dr. Titel.” – Dr. Prof. Med. Pharm. Phil. Design. Weber


“Einen Bierautomaten im Atelier aufstellen, weil trinken, dumme Ideen abtötet und hilft einen Blick von Aussen zu bekommen, weil Gleichgültigkeit befreit.” – Laura


“Ein Tag, an dem jeder sein Kuscheltier mitbringt damit wir uns alle besser kennenlernen.” – Franziska


“Eine Brausetablette, die, sobald sie sich im Wasser auflöst, Bier ergibt.” – Philipp K.


“Jeder bezahlt für Parktickets und nimmt sie in den Mund. Ein Ticket mit Geschmack ist meine tolle Idee.” – Melanie W.


“Ein Bier brauen, das bei hohem Konsum nicht zur Verblödung, sondern zur Weisheit führt.” – Thomas S.


“HyperNotfallkoffer: wird in Firmen installiert, damit bei Ideenmangel, lahmen Prozessen und anderem danach gegriffen werden kann und je nachdem


ein HyperPflaster, ein HyperVerband oder HyperGips angebracht werden kann. Kann durch den Notfall–HyperWerker ergänzt werden.” – Quirin


“Kreuzen von Menschen mit Affen um den Menschen starke Oberarme zu verleihen.” – Matthias B.


“Eine Bier–Idee–Bar in der Stadt. Whiskey kostet 2 Ideen. Vollrausch inkludiert die laute Lesung der Ideen.” – Jan


“Eine aufgeblasene Jacke für Kinder, damit wenn sie einmal ins Wasser fallen, sie sicher nicht ertrinken.” – Marco H.


“Ein Aquarium mit nur drei Wänden und einer, die nicht zählt.” – Peter Pan


“Bierdose als Handtasche. Also Dose mit Henkel.” – Jan


“Habe hundert heulende Höllenhunde die als Orchester dienen.” – hustender Hustenhund


“Die ultimative Maschine bauen, die Würste aus der Decke regnen lässt, Beton in Gummi umwandelt, die des Menschen Fingernägel alle gleichzeitig auf eingegebene Länge stutzt, die bei Zeitüberschreitung im Projekt die Umwelt nach den Bedürf-


nissen des Betreffenden umgestaltet, die Füsse nach frisch gemähtem Gras riechen lässt, die beim Geschlechtsverkehr jegliche unschönen Geräusche ausschaltet, die verhindert, dass Bremsspuren passieren, und die alle Dummheit in Gutes umwandelt.” – Pauly P the Diddy


“Wanderstiefel mit integrierter Seifenblasenautomatik ausstatten, um Kindern Schulreisen etwas schmackhafter zumachen.” – Valentin B.


“Jegliche Werbung für unnötige Produkte sollte unterbunden werden, z.B. Klopapier; Braucht man wirklich Klopapier? Überbewertet.” – Maude von G.


“… meinen Namen, für eine solch zweifelhafte Aktion, nicht herzu geben.” – Anonym


“Diese Bar für immer weiter zu führen.” – Christoph H.


Der Sedici-Verlag ist eine kollektive Unternehmung von Studierenden und Dozierenden des Instituts HyperWerk FHNW HGK. Als Kollektiv betreiben die Sedici Social Mining und graben in unserer sozialen Umwelt nach dem Zeitgenössischen, dem Flüchtigen, dem Wetterleuchten der Erkenntnis. In der Rolle von Prozessgestalterinnen und -gestaltern denken wir in die Zukunft, um diese durch unser Handeln in der Gegenwart zu konkretisieren. Im Akt des Mining sind wir selbst die Forschenden, die Grabenden, die Methode. Wir machen uns zu dem Werkzeug, das wir benötigen, um die intermediären und flüchtigen Stoffe zutage zu fördern, die wir in den vom Menschen ausgelösten Prozessen entdecken und festhalten. Sedici ist das Experiment, dieses abstrakte Dazwischen als Handlungsposition zu erobern und erzähl- sowie lesbar zu machen. Unser Konzept zur Kommunikation und Veröffentlichung heisst Raw Media, seine Methode Rapid Publishing. Prozesse sind immer auch Stories. Und je nach Story wählen wir das Format der Publikation: von der Performance über das Objekt bis hin zum gedruckten und digitalen Erzeugnis. Unser Ziel ist die Initialisierung von Feedback-Loops und Beam of Fails, um diese wiederum gekonnt als Rohstoffgeneratoren zu nutzen.


Impressum Herausgeber Sedici Verlag Gestaltung Xheni Alushi, Alexandra Stöckli Produktion Jan Knopp, Alexandra Stöckli Team Xheni Alushi, Jan Knopp, Stefano Pibiri, Olivier Rossel, Franziska Schüpbach, Alexandra Stöckli, Daniela Voelmer Schrift Swift Circular Std 1. Auflage, 100 Stück Dezember 2015 Sedici Verlag Band 001 © Sedici Verlag Alle Rechte vorbehalten, Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Sedici Verlages, Alexandra Stöckli Übernahme von Texten oder Bildern: Sedici Verlag gestattet die Übernahme von Texten und Bildern in Datenbestände, die ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind. Die Übernahme und Nutzung der Daten zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen Zustimmung von Sedici Verlag, Alexandra Stöckli (Nachdruck–Anfrage stellen). sedici-verlag.ch


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