Festschrift 25 Jahre Produktionstechnik

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RosenheimerHochschulHefte Zeitschrift der Hochschule Rosenheim

25 JAHRE PRODUKTIONSTECHNIK

Oktober 2008


25 Jahre Produktionstechnik Rosenheimer Hochschul Hefte ISSN 0720 - 163 X

inhalt 4 12

Grußworte 25 Jahre Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim – eine Erfolgsbilanz

Impressum Verantwortlich Prof. Dr. Alfred Leidig, Präsident Redaktion Prof. Dr. Karl Förster Prof. Dr. Dieter Fischer Redaktionelle Koordination Prof. Dr. Franz Josef Schmitt Jorun Verena Klinger Grafische Gestaltung Holger Cornelius Emmerich www.chiemsee-consulting.com Anzeigenwerbung Jorun Verena Klinger Abbildungen Fotos und Abbildungen Hochschule Rosenheim Postanschrift Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Rosenheim Hochschulstraße 1 83024 Rosenheim Telefon 08031/805-0 Telefax 08031/805-105 Verlagsort Selbstverlag Rosenheim Druck KS Computersatz und Druck GmbH Semptstrasse 6-10 85560 Ebersberg Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, Fotokopien u.ä. nur mit Genehmigung der Redaktion. Für den Inhalt der Beiträge sind die jeweiligen Autoren verantwortlich. Titelseite Holger Cornelius Emmerich hce@chiemsee-consulting.com

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Professoren und ständige Mitarbeiter

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Verein zur Förderung der Produktionstechnik Chronologie 1994–2007

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Kooperationen mit anderen Hochschulen

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Verabschiedung Prof. Dr.-Ing. Lössl

32

Laboratorien des Studienganges

38

Unternehmen und ihre Produktionsingenieure

52

Karriere, Ethik und Selbstbewahrung im Beruf

56

CAD-Ausbildung im Studiengang Produktionstechnik

64

Entwurfsdurchmesser und Passfederberechnung Literaturgegenüberstellung und Praxisvergleich

68

Ohne EVA geht es nicht … Entwicklung eines Dynamischen Energiemanagement-Systems

74

Entwicklung einer luftgelagerten Hochfrequenzdrehkupplung

76

Messdatenerfassung im Hagelabwehrflug

83

Erfahrungsberichte von Absolventen

102

Bachelor-Studiengang Produktionstechnik

105

Bachelor-Studiengang Mechatronik


25 Jahre Produktionstechnik

Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Grußwort der Oberbürgermeisterin der Stadt Rosenheim

25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim

Vor 25 Jahren wurde an der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Rosenheim der Studiengang Produktionstechnik eingerichtet. Dieses Jubiläum ist wahrhaft ein Grund zum Feiern! Entstanden ist der Studiengang aus dem Wunsch der Hochschule, das Ausbildungsangebot in Abstimmung mit der regionalen Wirtschaft um eine Studienrichtung zu erweitern, die auf den Grundlagen des Maschinenbaus aufbaut. Hierzu wurde ein neuartiger Ingenieurstudiengang konzipiert, der Elemente des Maschinenbaus, der Elektrotechnik, der Informatik und der Betriebswirtschaft vereint und einen Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung und der Produktion von Gütern in der Fertigungs- und Anlagentechnik sowie im Anlagenbau setzt. Den Studiengang Produktionstechnik haben in den zurückliegenden 25 Jahren rund 560 junge Menschen erfolgreich abgeschlossen. Aufgrund der fundierten, praxisorientierten und stets aktuell gehaltenen Ausbildung hatten und haben die Absolventinnen und Absolventen in den Betrieben der Region und darüber hinaus gute Anstellungschancen. Sehr erfreulich ist auch, dass nicht wenige der dort ausgebildeten Ingenieure den Schritt in die Selbständigkeit wagen. Ab kommendem Herbst wird der bisherige Diplomstudiengang als Bachelorstudiengang fortgeführt. Im Rahmen der dabei notwendigen Umstrukturierung wurde das Studienkonzept an die neuesten Entwicklungen angepasst; gleichzeitig bleiben aber bisher bewährte Studieninhalte erhalten. Damit sind gute Voraussetzungen gegeben, den Weg weiterhin erfolgreich fortzusetzen.

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25 Jahre Produktionstechnik

Für die gute Arbeit in den vergangenen Jahren danke ich allen, die zum erfolgreichen Aufbau und der Fortentwicklung der Produktionstechnik beigetragen haben. Die Studierenden ermuntere ich, sich weiter so engagiert und begeistert einzubringen, wie man es derzeit etwa an Projekten wie der Wetterstation oder dem Rosenheimer Elektromobil erkennen kann. München, im Juli 2008

Dr. Thomas Goppel Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Studentinnen und Studenten, die Hochschule Rosenheim wird gerne als „regionale N achwuchs schmiede“ bezeichnet. Für den Wirtschaftsraum Rosenheim und vor allem für unsere Unternehmen ist sie zu einem nicht mehr weg­zudenkenden positiven Standortfaktor geworden. Daran haben viele erfolgreiche Kooperationsprojekte unserer Studenten mit den heimischen Unternehmen und die qualifizierten und motivierten ­Absolventen unserer Hochschule entscheidenden Anteil. Der Studiengang „Produktionstechnik“ ist dabei ein immer wichtigerer Baustein. Seit mittlerweile 25 Jahren werden an unserer Hochschule junge Menschen zu Ingenieuren in der Produktionstechnik ausgebildet. Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Jubiläum. Neue Fertigungs- und Verfahrenstechniken, neue Strukturen im Anlagenbau bzw. alternative Energiekonzepte sind nur einige der Herausforderungen für die regionalen Unter­nehmen, die seit einigen Jahren die heimische Industrie wesentlich prägen. Der Studiengang „Produktionstechnik“ ist nicht nur auf diesen Feldern ein idealer Partner unserer Wirtschaft im Bereich Forschung & Entwicklung. Egal ob in Kooperationsprojekten mit den Unternehmen oder in eigenständigen Projekten wie z.B. dem solargespeisten Kleinlaster, dem Solarboot oder der Messtechnik bei den Hagelfliegern: Der lösungs- und vor allem umsetzungsorientierte Ansatz steht im Mittelpunkt – zum Vorteil unserer kleinen und mittleren regionalen Unternehmen, die sich selbst FuE-Aktivitäten oftmals gar nicht ­leisten können.

Diese wenigen Projektbeispiele zeigen: Der Studiengang Produktionstechnik ist eine moderne Form des Maschinenbaus. Die Ausbildung ist breit angelegt und entspricht mit ihren Inhalten von der Informationstechnik über die Steuerungsund Regelungs- bis hin zur Antriebstechnik in hohem Maße den Anforderungen der regionalen Betriebe. Die Stadt Rosenheim hat gemeinsam mit dem Landkreis sowie der regionalen Wirtschaft bereits 2004 eine Kooperationsvereinbarung zur weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit mit „unserer“ Hochschule abgeschlossen, zu der wir uns selbstverständlich auch heute bekennen. Die Stadt Rosenheim war „ihrer“ Hochschule in der Vergangenheit immer verbunden und wird dies auch in Zukunft sein. Im Namen der Stadt Rosenheim wünsche ich allen künftigen Absolventinnen und Absolventen für die Zukunft viel Erfolg, eine breite Palette an hochwertigen beruflichen Angeboten und einem geglückten Start in einen hoffentlich interessanten und auch fordernden Beruf, in dem sie ihre Kenntnisse und Fähigkeiten bestmöglich nutzen und verwerten können. Damit verbinde ich die Hoffnung, dass auch die regionale Wirtschaft wichtige Impulse von „unseren“ Absolventinnen und Absolventen erhält.

Gabriele Bauer Oberbürgermeisterin

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25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik

Grußwort des Präsidenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Rosenheim

25 Jahre Produktionstechnik Liebe Leserin, lieber Leser, nach intensiven Vorbereitungen, Gesprächen mit dem Wissenschaftsministerium und Berufungen neuer Kollegen war es endlich so weit: Am 1. Oktober 1983 startete die damalige Fachhochschule mit dem neuen Studiengang „Produktionstechnik“. Unser ehemaliger Kollege, Prof. Rudolf Reiter, hatte seine Idee, einen zukunftsorientierten Studiengang, ähnlich dem Maschinenbau, jedoch unter Einbeziehung umfangreicher Rechnerunterstützung in vielen Fächern, endlich umgesetzt. Dies war nicht selbstverständlich, denn der Personalcomputer hielt damals erst Einzug in die Technik. Fächerbezeichnungen begannen meist mit CA-, wie CAD (Computer Aided Design), CAM (Computer Aided Manufacturing) und gipfelten in der Idee CIM (Computer Integrated Manufacturing), der Vernetzung all dieser Computer zu einer rechnerunterstützten Produktion. Es war eine Pionierleistung, die nur mit einem jungen Team motivierter Kollegen zu realisieren war. Zunächst waren die „Produktionstechniker“ in anderen Laboratorien der Studien­gänge Kunststofftechnik und Wirtschaftsingenieurwesen zu Gast, da alle drei Studiengänge in einem Fachbereich KWP zusammengefasst waren. Erst mit Fertigstellung des 2. Bauabschnitts, der Errichtung des Laborgebäudes D, konnten fachspezifische Laboratorien, wie z.B. Mess- und Regelungstechnik, Energietechnik und ein Konstruktionszentrum mit „modernster“ Softwareausstattung eingerichtet werden.

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Obwohl viele Firmen zunächst von der Ausbildung zum „Produktionstechniker“ keine genaue Vorstellung hatten - sie waren immer noch auf den klassischen Maschinenbauingenieur eingestellt - erkannten sie nach Einstellung der ersten Absolventinnen und Absolventen sofort, dass diese „Produktionstechniker“ für ihre meist neuen Anlagen und Rechnerausstattungen bestens ausgebildet waren. In den Konstruktionsabteilungen musste das Reißbrett dem CADArbeitsplatz weichen, die Fertigungsanlagen wurden über Rechner gesteuert. Der Durchbruch für den Studiengang „Produktionstechnik“ mit einer zukunftsorientierten Ausbildung auf hohem Qualitätsniveau war damit geschafft. Die Zukunft war aber noch lange nicht gesichert. Die Ausbildung musste mit der rasanten Entwicklung der Rechnergenerationen Schritt halten, und neben der Laborausstattung mussten auch die Lehrinhalte mit innovativen Ideen ständig neu angepasst werden. Schon 1996 wurde ein neues Fach „Projektmanagement“ eingeführt, in dem mehrere Studierende ein Projekt aus der Wirtschaft anwendungsorientiert und praxisnah bearbeiten und termingerecht abschließen. In Absprache mit Firmenvertretern wird das Curriculum an deren Anforderungen kontinuierlich angepasst. So vereint das heutige Studium der Produktionstechnik die technisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen des Maschinenbaus mit Teilbereichen der Elektrotechnik und Informatik ebenso wie organisatorische und betriebswirtschaftliche Lehrinhalte und bietet den Studierenden die von den Unternehmen erwartete Ausbildung. Die Studierenden werden für ihre zukünftigen Aufgabenbereiche, z.B. für die Entwicklung neuer Produkte, den Werkzeug- und Vorrichtungsbau, die Fertigungsvorbereitung, die Arbeitsplatzgestaltung sowie die Produktkontrolle vorbereitet.

Die Entwicklung des Studienganges war zu Beginn sehr erfreulich. Die Anfängerzahlen stiegen kontinuierlich, und in den Jahren 1987 und 1988 wurde der Studiengang förmlich von Studienbewerbern überrannt. Der wirtschaftliche Einbruch im Maschinenbau Mitte der 90er Jahre hatte sofort einen ­drastischen Rückgang der Studienanfänger zur Folge. Der Tiefpunkt war 1996 mit nur 20 Studienanfängern erreicht; die Anfängerzahlen konnten sich aber in den darauf folgenden Jahren wieder stabilisieren. Derzeit entscheiden sich ca. 70 Studienanfänger für ein Studium der Produktionstechnik, so dass dem derzeitigen Bedarf an Ingenieuren einigermaßen Rechnung getragen werden kann. In den vergangenen 25 Jahren wurden über das gesamte Studium ca. 5.520 Studierende betreut. Von den durchschnittlichen 55 Studienanfängern je Studienjahr können ca. 60 % ihr Studium erfolgreich mit dem akademischen Grad Diplomingenieur (FH) abschließen. In der Bildungspolitik finden momentan einschneidende Studien­reformen statt. Im Bologna-Prozess soll durch die Ein­ führung von Bachelor- und Masterstudiengängen ein einheitlicher Rahmen geschaffen werden, der Mobilität, ­Transparenz und Kompatibilität ermöglicht und die inter­nationalen Wettbewerbs­chancen von Studierenden ­steigert. Zum Wintersemester 2008/09 wird der Studiengang Produktions­technik den Diplomstudiengang einstellen und den neuen Bachelorstudiengang einführen, der nach einem siebensemestrigen Studium zu dem berufs­qualifizierenden Abschluss mit dem akademischen Grad „Bachelor of ­Engineering“ führt.

Durch die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Hochschule mit der regionalen Wirtschaft wurde ein neues Studienmodell in der dualen Ausbildung mit vertiefter Praxis entwickelt, das den Anforderungen regionaler Firmen gerecht wird und durch zwei Stiftungsprofessuren auch finanziell unterstützt wird. So wird in Zukunft als Ergänzung zur Produktionstechnik der neue Studiengang „Mechatronik dual“ angeboten. Damit wird die Hochschule Rosenheim ihrer zeitgemäßen Ausbildung auch in Zukunft gerecht werden. Im Namen der Hochschule danke ich allen Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Produktionstechnik und der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, die in den vergangenen 25 Jahren mit großem Engagement so erfolgreich am Aufbau und der Entwicklung des Studienganges Produktionstechnik mitgewirkt haben. Dem Studiengang gratuliere ich zu seinem 25-jährigen Jubiläum und wünsche allen Beteiligten und Studierenden viel Glück und Erfolg für die Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr.-Ing. Alfred Leidig Präsident Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Rosenheim

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25 Jahre Produktionstechnik

Grußwort des Dekans der Fakultät für Ingenieurwissenschaften – ING

Grußwort des Vorsitzenden des Hochschulrats der Hochschule Rosenheim

25 Jahre Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim

25 Jahre Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim

Als Dekan der Fakultät für ­Ingenieurwissenschaften gratuliere ich allen Produktions­ technikern herzlich zum 25-jährigen Jubiläum des Studiengangs: den Gründern, die die wegweisende Idee hatten und die Grundlagen schufen, und denen, die über die letzten 25 Jahre den Studiengang getragen und sein Bild geprägt haben. Durch ihre Leistung ist die Produktionstechnik zu einem wesentlichen Element der Rosenheimer Ingenieurausbildung geworden. Die hohe Qualität bestätigen nicht zuletzt die Ranking-Untersuchungen des ‚Centrums für Hochschulentwickung’. Dort liegt unsere Produktionstechnik weit über dem Durchschnitt vergleichbarer Studiengänge und zählt zur deutschen Spitzengruppe. Zusätzlich zur guten Ingenieurausbildung sind Verantwortliche der Produktionstechnik auch dort zu finden, wo es um das Wohl des Ganzen geht. Mein Vorgänger als Dekan der Fakultät, unser langjähriger Haushaltsbeauftagter, ein Studien­dekan und der Projektleiter für den Aufbau des neuen Studiengangs Mechatronik sind Professoren des Studiengangs Produktionstechnik, ebenso wie der Vorsitzende des Senats der Hochschule und der derzeitige Präsident. Der Gründer des Studiengangs hat etliche Jahre die Hochschulen im ­Bayerischen Senat vertreten.

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25 Jahre Produktionstechnik

In den nächsten Monaten wird der Studiengang Produktionstechnik vor neuen Herausforderungen stehen: die Um­stellung vom Diplom- auf den Bachelor-Studiengang und tiefgreifende personelle Veränderungen stehen an. Dazu wünsche ich der Produktionstechnik gutes Gelingen, bestärkt durch die erfreulichen Ergebnisse der ersten 25 Jahre. Herzlichen Glückwunsch - und herzlichen Dank für die Leistungen zum Nutzen der ganzen Fakultät!

Ihr

Prof. Dr.-Ing. Johannes Schroeter, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften

Es ist ja allseits bekannt, dass Deutschland ein rohstoffarmes Land ist, wenn man unter Rohstoffen lediglich Bodenschätze wie z.B. Öl, Gas und Erz versteht. Versteht man unter Rohstoffen hingegen auch nichtmaterielle Güter, sieht es schon anders aus. Unser Land profitierte schon in der Vergangenheit vom Fleiß und Einfallsreichtum seiner Bürger und wird dies in der Zukunft noch viel stärker tun müssen.

entspricht ziemlich genau dem, was die regionale Wirtschaft von Ingenieuren erwartet. Die regionale Wirtschaft ist gekennzeichnet durch mittelständische Betriebe mit anspruchsvollen Produkten höchster Qualität. Nicht wenige Firmen zählen in ihren Bereichen zu den Weltmarktführern.

Die Tugend „Fleiß“ wird dem Menschen durch Vorbilder und Erziehung vermittelt. Einfallsreichtum liegt in der Natur des Menschen, kann aber durch gute Ausbildung gefördert werden. Und damit bin ich beim eigentlichen Thema meines Grußworts.

Für die Zukunft wünsche ich dem Studiengang alles Gute. Die Perspektiven sind allem Anschein nach günstig. Das Jubiläum von heute ist nur eine Etappe auf einem sicher noch langen und hoffentlich weiter erfolgreichen Weg.

Am 1. Oktober feiert der Studiengang Produktionstechnik der Hochschule Rosenheim sein fünfundzwanzigjähriges Bestehen. Als Vorsitzender des Hochschulrats ist es mir eine besondere Freude, ihm dazu zu gratulieren.

Ihr

Der Studiengang Produktionstechnik zeichnet sich durch eine breit angelegte Ausbildung in den Grundlagenfächern des Maschinenbaus aus, die durch einen Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung und der Produktion von Gütern ergänzt wird. Die Absolventen sind dadurch in weiten Bereichen der Wirtschaft einsetzbar, z.B. in der Produktplanung, in der Projekt­ierung, in Konstruktion und Entwicklung, in der Arbeitsvorbereitung und der Fertigungsplanung, im Vertrieb und Service, in der Instandhaltung. Dies ergänzt in idealer ­Weise das übrige Studienangebot der Hochschule und

Prof. Dr. Dr. h. c. Anton Kathrein Vorsitzender des Hochschulrats der Hochschule Rosenheim

Der Ausbildungsstand der Absolventen ist überdurchschnittlich hoch, was nicht zuletzt durch zahlreiche Auszeichnungen des Fördervereins der Hochschule und des Vereins ­deutscher Ingenieure belegt wird. Es verwundert daher nicht, dass ­etliche Unternehmen Führungspositionen in maschinenbau­ nahen Arbeitsbereichen mit Absolventen des Studiengangs Produktions­technik besetzen.

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25 Jahre Produktionstechnik

Grußwort des ehemaligen Vorsitzenden des Industrie- und Wirtschaftsbeirates

25 Jahre Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim Als ehemaliger Vorsitzender des Industrie- und Wirtschaftsbeirates der Fakultäten Ingenieurwissenschaften ING und Wirtschaftsingenieur­ wesen gratuliere ich dem Studien­g ang Produktionstechnik herzlich zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum!

Der Studiengang hat sich nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht, sondern mehrfach das Fächerangebot an die aktuellen Anforderungen der Praxis angepasst. Die Umstellung des Diplomstudiengangs auf einen Bachelorstudiengang stellt eine ganz besondere Herausforderung dar. Geht es doch darum, die Qualität der Ausbildung trotz reduzierter Studiendauer sicherzustellen. Für die Zukunft ist auch ein Masterstudium geplant, um besonders befähigten Absolventen die Möglichkeit der Weiterbildung zu geben.

Der Studiengang entstand aus dem Wunsch der Hochschule und der regionalen Wirtschaft nach einer Studienrichtung, welche auf den Grundlagen des Maschinenbaus aufbaut. Man entschloss sich, nicht einfach einen weiteren Studiengang Maschinenbau zu gründen, sondern etwas Neues zu schaffen, das den Anforderungen der regionalen Wirtschaft besser entsprach. Herausgekommen ist ein Studiengang, der die Grundlagen des Maschinenbaus mit Schwerpunkten im Bereich der Entwicklung und der Produktion von Gütern verbindet.

Ich danke auch allen Professoren und Mitarbeitern des Studiengangs für die von ihnen erbrachten Leistungen. Sie alle haben sich um die Studierenden und die Wirtschaft der Region Rosenheim große Verdienste erworben.

Das Interesse der Wirtschaft an Absolventen der Produktionstechnik war von Anfang an groß. Auch in Zeiten, in denen einige Unternehmen gezwungen waren, Personal abzubauen oder zumindest keine Neueinstellung vorzunehmen, erhielten alle Absolventen eine angemessene Beschäftigung.

Michael Steinbeis

Ihr

Schattdecor wünscht Ihnen alles Gute für eine erfolgreiche Zukunft.

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Schattdecor AG, Walter-Schatt-Allee 1-3, D-83101 Thansau, Tel. 08031-275 0, www.schattdecor.com


25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik Prof. Dr.-Ing. Peter Herberholz

Erst 1977 – mittlerweile war in Rosenheim zusätzlich zur Holztechnik, Kunststofftechnik und der Betriebswirtschaft auch noch der Lehrbetrieb in den neuen Studiengängen Innenarchitektur (1972/73) und Wirtschaftingenieur­wesen (1974/75) aufgenommen worden - wurde dieser „Vorbehalt“ gegen die FH Rosenheim vom Wissenschaftsrat wieder aufgehoben.

Wie alles begann … … alles begann vor mehr als 80 Jahren – wie hätte es in Rosenheim anders sein können – mit Holz! Das private Holztechnikum wurde gegründet. Der Begriff INGENIEUR im Zusammenhang mit Lehre und Technik war dann ein „Nachkriegs-Kind“. Erst 1951 entwickelte sich hieraus neben dem Staat­lichen Holztechnikum auch die damit verbundene Staatliche Ingenieurschule Rosenheim. Noch einmal dauerte es fast 16 Jahre, bis sich erstmals auch das fachliche Spektrum durch einen zusätzlichen Fachschwerpunkt, nämlich den der Kunststoffverarbeitung, erweiterte. Zu diesem Zeitpunkt – es war Ende der 60er Jahre – waren aber bereits die langjährigen politischen Diskussionen und ­Meinungsbildungsprozesse zur grundsätzlichen Neugliederung des tertiären Bildungsbereichs in Deutschland weit vorangekommen. So wurde dann bis 1971 auch in Rosenheim die Trennung von Ingenieurschule und Technikum vollzogen, und es wurde als eine von zehn derartigen staatlichen Neu-Gründungen in Bayern die FACHHOCHSCHULE ROSENHEIM ins Leben gerufen. Eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die nunmehr nach den neuen Strukturvorgaben der bundesdeutschen Universitäts- und Hochschullandschaft ihren regionalen und überregionalen Bildungsauftrag mit der Ausbildung zum DIPLOM-INGENIEUR (FH) zu erfüllen hatte. Sie begann ihren Lehrbetrieb – natürlich teilweise in Fortführung, Ergänzung und Erweiterung des schon bestehenden Lehr-Wissens der Vorgänger-Ingenieurschule – mit den FH-Studiengängen Holztechnik, Kunststofftechnik und Betriebswirtschaft.

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Damit hatte eine neue Epoche in der ­Rosenheimer Hochschullandschaft begonnen. Vor allem hatte nunmehr die traditionelle und weit über die Grenzen Oberbayerns hinaus durch exzellenten Ruf bekannt gewordene Holz-Basis in einer allgemeinen Fachhochschule technische und kaufmännische Schwester-Disziplinen bekommen. Knapp 700 junge Leute waren zu diesem Zeitpunkt als Studierende eingeschrieben, und der Aufbruch zu noch mehr fachlicher Ausbildungsbreite und zu stark wachsenden Studentenzahlen schien geebnet. Wie sich alles entwickelte – der Weg zur Gründung der Produktions­technik Zusammen mit dem Gründungs­beschluss des Bayerischen Landtags im September 1970 zugunsten der Gründung der FH Rosenheim hatte dieser auch die Empfehlung ausgesprochen, diese nunmehr neu gegründete Hochschule weiter auszubauen und „um grundlegende Fachrichtungen zu erweitern“. Hier waren vor allem Disziplinen gemeint, die sich noch stärker an den so genannten „klassischen Fachrichtungen von Fachhochschulen“ orientieren sollten. Hintergrund war die politische Meinung, dass das Fächerspektrum der Rosen­heimer Hochschule noch zu sehr einseitig durch den Traditions-Lehr­betrieb HOLZ geprägt sei. Diese Ansicht wurde sogar durch einen „Ausbau-Vorbehalt“ des Wissenschaftsrats gegen den Standort Rosenheim untermauert, der die Hochschule im Gegensatz zu den anderen Neugründungen im Freistaat Bayern immer nur durch ganz besonders zu prüfenden und zu genehmigende Spezial-Anträge in das allgemeine Hochschul-Bau-Programm von Bund und Ländern einbeziehen sollte.

Der wichtigste Aufhebungsgrund war aber wohl die überzeugende Tatsache, dass nach einem Beschluss des Senats der FH Rosenheim im Jahr 1975 zur Errichtung eines weiteren „klassischen“ und „maschinenbau-typischen“ Studiengangs und einer nachfolgenden 3-jährigen intensiven Verhandlungsarbeit der Hochschul-Planungsgruppe unter Prof. Rudolf Reiter mit der mittelständischen und der chemischen Industrie im Großraum Oberbayern, den einschlägigen Industrie- und Wirtschaftsverbänden und dem Münchener Staatsministerium für Unterricht und Kultus die konkrete und von allen Beteiligten befürwortete Einrichtung eines neuen Studiengangs PRODUKTIONSTECHNIK auch dem Wissenschaftsrat glaubhaft vorgebracht werden konnte. Die Hochschule in Rosenheim konnte damit in die Empfehlungen des Wissenschaftsrats für den durchaus kapitalschweren Bund-Länder-Rahmenplan des weiteren Hochschulbaus aufgenommen werden. Drei Jahre nach dem Errichtungsbeschluss der Hochschule selbst konnte dann im Juli 1978 der allgemeine Genehmigungsentscheid des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zur Errichtung eines Studiengangs Produktionstechnik an der FH Rosenheim erwirkt werden. Es folgten in einer kollegialen Planungsgruppe aus Kollegen der bereits bestehenden Fachrichtungen (von denen im übrigen außer dem bereits oben erwähnten Leiter der Planungsgruppe später niemand in den neuen Studiengang überwechselte !) die wichtige Aufgabe der Abstimmungen mit Industrie und Verbänden über das allen Bedürfnissen am besten entsprechende Curriculum und die Phase der daraufhin nachfolgenden Berufungsverfahren für acht Professoren des künftigen Studiengangs Produktionstechnik. Die endgültige Genehmigung des Ministeriums zur Aufnahme des Studien­betriebs des „Studiengangs Produktions­technik an der Fachhochschule Rosenheim zum Wintersemester 1983/84“ erfolgte im Februar 1983.

Wirtschaftsingenieurwesens in den Fachbereich KWP.KWP hieß Kunststofftechnik, Wirtschaftsingenieurwesen und Produktionstechnik. Der Lehrbetrieb startete am 1.Oktober 1983 mit 47 Studierenden, die sich für den neuen Studiengang eingeschrieben hatten. Wie sich alles entwickelte – der Weg bis zum ersten Absolventen Noch war der Lehrbetrieb des jungen neuen Studiengangs im Hinblick auf Platzangebot, Laboreinrichtungen und LehrKapazitäten den ja ebenso neuen Studenten manchmal nur „wenige Tage“ voraus. Improvisation, Notfall-Organisation aber auch ein Höchstmaß an persönlichem Einsatz aller Beteiligten kennzeichnete die ersten Monate. Vor allem galt es, die Zeit bis zum Beginn der ersten produktions­technik-spezifischen Praktika zu nutzen. Neben der bereits begonnenen Lehre stand nun die Bau- und Raumplanung des Laborgebäudes (heutiger D-Bau) in Zusammenarbeit mit dem Staatshochbauamt, die Planung der gesamten Labor-, Maschinen- und Anlagentechnik sowie die hierfür nötige Budgetplanung und Budgetverhandlung mit den Ministerium im Vordergrund. Da die produktions-spezifischen Praktika dem Curriculum entsprechend erst im Hauptstudium beginnen sollten, war dementsprechend knapp 3 Jahre Vorlaufzeit gegeben. Der erste technische Labor-Betrieb konnte dann 1986 im neuen D-Gebäude und parallel dazu im ebenfalls völlig neu konzipierten ­I-Gebäude aufgenommen werden. Bereits ein Jahr später hatte der Studiengang seinen ersten Absolventen - er hatte das Studium in 8 Semestern geschafft. Seine Kommilitonen folgten in den nächsten Monaten. Ab dem WS 1987/88 hatte der Studiengang dann seine volle Semester-„Besetzung“ ­erreicht - es lief das erste P9 (neunte ­Semester) für die letzten Diplom-Prüfungen und die Diplomarbeiten des ersten „Pilot-Semesters“. Die folgenden Jahre wurden dann sehr intensiv dazu genutzt, alle noch entdeckten Unzulänglichkeiten und Schwierigkeiten im internen organisatorischen Ablauf auszumerzen und die Verbesserungspotentiale sowohl im Studienplan als auch in den individuellen Lehrangeboten konstruktiv zu nutzen.

Organisatorisch eingebunden wurde der Studiengang neben dem der Kunststofftechnik und dem des

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25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik

Wie sich alles entwickelte – der Weg durch neue Heraus­forderungen

zum Master of Engineering

Fach-Studium

zum Dipl.Ing.(FH) oder Bachelor of Engineering

Grund-Studium

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Schwerpunkt : Schwerpunkt : "HOLZ" "METALL"

Schwerpunkt : "PROJEKT"FERTIGUNG" MANAGEMENT”

Anwendungsbezogenes Fachwissen

Anwendungsbezogenes Fachwissen

Schwerpunkt :

en tell e itts ä ng c hn dieng S ne tu offe dere S an f ür

Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen Mathematisch-naturwissenschaftliche Grundlagen

In entsprechender Vorsorge schneidet der SG P aus dem ISR-Konzept die bereits für das Gesamtkonzept erarbeitete Kern-Substanz für eine Struktur- und Studien-Reform der Produktionstechnik für sich heraus. Das zu befürchtende Fehlen der Automatisierungstechnik wird vom SG P mit der später zu realisierenden Idee einer damals angedachten ISR-ähnlichen Kooperation des SG P mit einem später neu zu entwickelnden SG Mechatronik beantwortet.

November 2001 – Vorgenehmigung des Ministeriums für die Studienplan-Reform P sowie für einen 5-jährigen Probebetrieb des Masters für Beginn ab SS 2003. Oktober 2002 – Prophylaktische Verschiebung des Start­Termins Ma auf WS 2003/04 wegen überraschender personeller und organisatorischer Engpässe. Dezember 2002 – Endgültige Genehmigung des Ma-Studien­ gangs Produktions­technik mit dem Abschluss „Master of Engineering“ zum WS 2003/04 und der Studienplan-Reform P.

Hb - ISR 05 / 20.7.99

• Ingenieurtechnisches Querwissen (andere Technik -Disziplinen) • Wirtschaftlich-rechtliches Querwissen (BWL-Kenntnisse) • Persönlich-berufsqualifizierendes Querwissen (Sozial-Kompetenzen) – Siehe Grafik.

mit nationalen und international-konsekutiven Abschlüssen BA = Bachelor MA = Master DI = Dipl.-Ing.(FH)

Trotz vielfältiger Bemühungen der ISR-Arbeitsgruppe, alle relevanten Kräfte für ein derartiges Zukunftsmodell zu gewinnen, bleibt bei vielen die Sorge vor der damit verbundenen erheblichen Umbruch-Arbeit, vor der Infragestellung ­alter Lehr- und Ordnungs-Strukturen ­sowie vor den ganz sicher notwendigen neuen fachbereichsübergreifenden ­Zusammenarbeiten Sieger über die ­geplante Innovation. Damit kann es letztlich auch nicht gelingen, die für die Einführung des neuen Kooperations-Studiengangs Automatisierungstechnik angesetzte Anfängerzahl an Studenten für dieses Pilot-Projekt zu finden. Nicht zuletzt kann die ISR-Arbeitsgruppe auch die HochschulLeitung nicht zu konsequenter Unterstützung und öffentlicher Anschub-Werbung für dieses Modell gewinnen.

Y - Modell in der Zeit/Semester - Struktur

Entwurf 15.Mai 01 / Hb

CP = Credit Points WS = WinterSemester SS = SommerSemester SWS = Semesterwochenstunden

Internationale Abschlüsse Bachelor und Master

5. Jahr

Nationaler Abschluß Dipl.-Ing.(FH)

Gleichzeitig gründen sich mehrere neue und teils voneinander unabhängige neue Hochschul-Arbeitsgruppen in Rosenheim für neue Bachelor-Konzepte! Mai 2001 – Planung der Hochschul­leitung für den Fall des Nicht-Erreichens vorgegebener Bewerberzahlen für den

April 2003 – Beginn der Umstellung auf die neue Studien- und Prüfungsordnung P und Planung der Konzeption für den Überlappungs-Lehrbetrieb ALT und NEU. Die Besonderheit der neuen Studienreform ist die Modularisierung und die innovative Integration von Querwissen in das Ingenieur-Curriculum:

Semesterstruktur der Studiengänge Produktionstechnik und Mechatronik

.

SS

300 C P

WS SS WS SS WS

240 C P 210 C P

D8

D6

D5 Praxis-Semester

Studien-Plan MA

Dipl.In g.(FH)

M9 Projekt-Semester

BA-Arbeit

Grundpraktikum

S

W

4

5

S

6

W

7

S

8

SWS

<Auswahl> gemäß Studienplan

<Auswahl> gemäß Studienplan

F 1.2

F 1.1

AllgemeinTechnische Spezialfächer

B5 Praxis-Semester

2 1 * je nach individueller

W

3

B6

Grundpraktikum

in nicht mehr als 4 Abschnitten

S

2

Semester

Schwerpunkt-Fächer

fremdsprachiges Ausland

1 Ingenieurtechn QuerWissen

F

3

max 15 Wochen *

1

BA

>> ZwischenPrüfung (Vordiplom) <<

Grundpraktikum

W

Detail - Plan des Moduls F

M8 B7

Praxis

Abschluss Vordiplom

Produktionstechnik

4

WS

WS

M10

MA-Arbeit

>>> Zulassung für MA-Studium <<<

D7

SS

SS

DI

D-Arbeit

Interdisziplinäre Module vertiefend+ ergänzend+ englischsprachig

April 2000 – Eingang der ministeriellen Genehmigung des ISRModells in ­Rosenheim mit den beiden „Start-Studiengängen“ Auto­­matisierungs­technik (NEU) und Produktionstechnik zur Einführung als Pilot- und Modell-Studiengänge.

Februar 2003 – Erneuter Beschluss des SG P: Verschiebung des Beginns Ma auf unbestimmte Zeit, bis die genannten Engpässe durch die Hochschul-Leitung beseitigt sind.

Juli 2001 – Beschluss der Hochschul­leitung, die Einführung des Studien­gangs Automatisierungstechnik tatsächlich endgültig fallen zu lassen. Damit muss auch das ISR-Konzept endgültig fallengelassen werden. Der SG P beschließt mit den Kollegen die Auflösung der ISR-Arbeitsgruppe. Das Ministerium wird noch

Berufsqualifizierende Module teilweise englischsprachig

1999 – Fertigstellung der vollständigen Studien- und Prüfungs­ ordnung einschließlich der Studienpläne des ISR, Erarbeitung einer förmlichen Genehmigungsvorlage beim Ministerium und Start der ISR-Arbeitsgruppe mit intensiver hochschul-interner „Werbung“ für dieses Modell.

Juni 2001 – Gleichzeitige Entscheidung des SG P, sich an der neuerlichen hochschul-internen Ba-Diskussion nicht zu beteiligen und eine konkrete separate Planung eines eigenständigen Ba/Ma-Konzepts mit Plan-Beginn zum WS 2001/02 sowie eine „Studienplan-Reform“ für den Diplom-Abschluss anzustoßen. Folgendee Grafik zeigt den Gesamt­entwurf als „Y-Modell“ für einen ­Ba-/DI-und Ma-Abschluss .

Studienschwerpunkt-orientierte Module

Administration für eine moderne konsekutive Ba-/Ma-Aus­ bildung. Siehe Grafik oben.

schulischer und beruflicher Vorbildung

Gemeinsames Grundstudium & Vordiplom

Hb - bamap19l-f-plan

Juli 1999 – Erfolgreiche erste Präsenta­tion dieses ISR-Konzepts im Ministerium als zukunfts-orientiertes Konzept mit der Realisierung offener Schnittstellen zu weiteren Ingenieur-Studiengängen. Integrative Kooperation mehrerer (anfangs zunächst zweier) Studiengänge aus unterschiedlichen Fachbereichen zur Nutzung aller inhärenten Synergie-­Effekte von Lehre und

Überfachliche Quer-Qualifikation

4. Jahr

Oktober 1998 – Beschluss zu einem Projekt „Bachelor + Master -Abschlüsse in der Produktionstechnik“ Dezember 1998 – Bildung einer Arbeitsgruppe (Holztechnik + Produktionstechnik) zur Entwicklung eines „Integrativen Ingenieurstudiums Rosenheim ISR“ als innovatives Modell-Projekt für eine moderne, Synergien und Ressourcen nutzende integrative Ingenieur-Ausbildung mit Bachelor- und Master-Lehrplänen.

Überfachliche Quer-Qualifikation

3. Jahr

Die wichtigsten Meilensteine sind ­chronologisch aufgezeigt: (SG P = Studiengang P , Ba = Bachelor , Ma = Master)

d g en interdisziplinäre und projekt-orientierte "post-graduate" - Ausbildung wie er üb er glisch mit internationalem Abschluss en Kooperation mit den inin he rac SpStudiengängen/Fachbereichen Informatik, Elektrotechnik, WI-Wesen

2. Jahr

Der Studiengang Produktionstechnik nahm diese Herausforderung als einer der ersten in der FH Rosenheim und unter den bayerischen Fachhochschulen konstruktiv und engagiert an.

administrative und rechtliche Plattform bleibt im Fachbereich

Studiengang .....

1. Jahr

2) Verstärkt durch die zunehmende ­Globalisierung im Wirtschaftsleben begann Ende der 90er Jahre die große Diskussion um die „Internationalisierung der Studienabschlüsse“. Diese Diskussion innerhalb der Hochschulen und der ­Politik (zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig innerhalb der Industrie) führte bekanntlich dann im Juni 1999 zu der berühmten Erklärung der Europäischen Bildungsminister in Bologna („Bologna-Prozess“). Danach sollte es in Europa zukünftig nur noch ein „zwei-zyklisches modularisiertes akademisches Ausbildungskonzept (Bachelor + Master)“ sowie ein „die Mobiliät förderndes Leistungspunkt-System (Credit-Points)“ geben.

"Master-Programm" =

Studiengang PRODUKTIONSTECHNIK Dipl.-Ing. (FH) / optional: BA und MA

im Juli 2001 informiert. Gleichzeitige Antragstellung des SG P an das Ministerium für die Realisierung des Teil-Schritts „Studienplan-Reform P mit Diplom-Abschluss“ sowie Antragstellung für einen „Master-Studiengang Produktionstechnik“. Diese Anträge wurden von 14 Beiratsfirmen des Fachbereichs unterstützt!

Hb - ISR 08fb x

Hier sollte und musste ein weiter­entwickeltes Curriculum und ein ­modernes Studienkonzept neue Attraktivität bringen.

gemeinsam

Master-Studium

Studiengang ANLAGENAUTOMATISIERUNG Dipl.-Ing. (FH) / optional: BA und MA

gemeinsam

1) Die Gründung und der Beginn des in gewissem Maße konkurrierenden Lehrbetriebs im neuen Studiengang Elektrotechnik zum WS 1995/96 (seit 2000 unter dem Namen Elektro- und Informationstechnik) und die seit Gründung der Bundesrepublik erstmalig gravierenden Einstellungs-Stops von Ingenieuren bei großen deutschen Industrie-Unternehmen drückten die Anfängerzahlen in der Produktionstechnik in den Jahren 1995 bis 1999 drastisch nach unten. Siehe hierzu die Grafiken am Ende dieses Berichts.

admin istrative und rechtliche Plattform bleibt im Fachbereich

Kooperations-Studiengang Automatisierungstechnik für das WS 2001/2002, einen solchen Studiengang nicht mehr einführen zu wollen. Dieser Fall wird dann tatsächlich am 1. Oktober 2001 eintreten. Damit wäre gleichzeitig auch die Idee des ISR-Konzepts in Rosenheim ­sicherlich gescheitert.

4

Fächer siehe Detail-Plan

2 Wirtsch-rechtliches QuerWissen

6

Fächer siehe Detail-Plan

3 Pers-berufsqual QuerWissen

F 3.1

Englisch

8

2

2

F 3.3 + F 3.4 FWPF AWPF

<Auswahl> gemäß Studienplan

22

4

10 4

4

2

Fächer siehe Detail-Plan

6

F 2.2 - 2.4

F 2.1

10 F 3.2

(= PLV) BWL Persönliches Personalführung für Info-/ WissensRechtslehre Ingenieure management Praxis-Seminar

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25 Jahre Produktionstechnik

Oktober 2003 – Wiederaufnahme von Planungen für einen (zunächst noch als zusätzliche Studiermöglichkeit neben dem Diplom gedachten) Ba-Studiengang Produktionstechnik nun in Ko­operation und Querabstimmung mit den SG´en Elektround Informationstechnik EIT und Kunststofftechnik KT.

Die folgenden Grafiken zeigen in der oberen Darstellung die Entwicklungszahlen der Studienanfänger und der Absolventen, in der unteren Darstellung die Entwicklungs­zahlen der jeweils in die­sen Jahren im gesamtem Studiengang Produktions­ technik studierenden Studenten – jeweils seit Beginn.

Januar 2004 bis März 2007 – Ver­besser­ungen und Erweiter­ ungen in den organisatorischen Strukturen der neuen ­Studienund Prüfungsordnung P (Diplom-Abschluss).

Ein Schlussgedanke

Wie sich alles entwickelte – bei den Zahlen …

Ohne Zweifel wird die Produktions­technik mit ihrem ganz speziellen KnowHow und ihren strukturellen Erfahrungen auch zukünftig ein attraktives und anspruchsvolles Studienangebot in der Region Süd-Ost-Bayern und darüber hinaus sein.

Vor 50 Semestern begann mit 75 angemeldeten und schlussendlich 47 regulär immatrikulierten Studierenden das so genannte „P1-Pilotsemester“.

Auch die Einführung des bayerischen G8 an den Gymnasien wird voraussichtlich ab 2010/ 2011 nicht nur diesen Studiengang vor ganz neue quantitative Probleme stellen …

Studiengang Produktionstechnik Entwicklung der Studentenzahlen seit WS 1983/84 Studiengang Produktionstechnik Entwicklung 100 der Studentenzahlen seit WS 1983/84

Studenten

100 80 60 40

0

80 60

0 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 97/98 99/00 01/02 03/04 05/06 07/08 Jahre 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 97/98 99/00 01/02 03/04 05/06 07/08 Studienanfänger

Jahre Studienanfänger

Absolventen

Absolventen

Studiengang Produktionstechnik Entwicklung der Studentenzahlen seit WS 1983/84 Studiengang Produktionstechnik Entwicklung350 der Studentenzahlen seit WS 1983/84 350 300 250 200 150 100 50 0

• EINKAUF • QUALITÄT • LOGISTIK • ENTWICKLUNG • VERTRIEB • PRODUKTION • PRODUKT-/PROJEKTMANAGEMENT • KAUFMÄNNISCHE FUNKTIONEN Detaillierte Informationen zu unseren offenen Positionen finden Sie auf unserer Homepage unter www.draexlmaier.de.

40 20

20

Jahre

Die Entwicklung der Anfängerzahlen war in den ersten Jahren anders als erhofft. Erst nachdem ab dem Sommer 1986 zunehmend intensive Werbemaßnahmen an den Schulen und ebenso intensive Aufklärungsmaßnahmen bei den süd-ostbayerischen Firmen über den Studiengangs-Namen und den Lehrinhalt der „Produktionstechnik“ durch die Professoren stattfanden, verbesserten sich die Zahlen spürbar. Sehr schön ist in der Verlaufsgrafik dann ab 1994 die Wirkung der bereits oben beschriebenen sehr schwierigeren Arbeitsmarkt-Daten von Ingenieuren und die Auswirkung des anfangs mit der Produktionstechnik stark konkurrierenden neuen Studiengangs Elektrotechnik zu erkennen. Seit 2000 steigt nun (bis auf eine kleine Abschwächung 2004) die Kurve der Studienanfänger wieder stetig nach oben.Die Zahl hat sich in den vergangenen­ 7 Jahren schon mehr als verdoppelt!

Moderne Bordnetzsysteme und exklusives Fahrzeuginterieur: Der Name Dräxlmaier steht für automobile Innovationen – Leistung, die man erfahren kann. Daran arbeiten rund um den Globus über 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Einsatzbereitschaft, Kooperationsfähigkeit und automobilen Passion. Menschen, die Verantwortung annehmen, Freiräume nutzen und mit ihren eigenen Ideen zum gemeinsamen Erfolg beitragen wollen. Menschen wie Sie! Wir bieten Ihnen attraktive Praktikanten-, Diplomanden-, Werkstudenten- und Absolventenstellen sowie die Möglichkeit zu Bachelor-Arbeiten in folgenden Bereichen:

Studenten

März 2008 – Genehmigung des Ministeriums zur Auf­nahme des Ba-Studiengangs zum WS 2008/09. Der Lehrbetrieb beginnt nun am 1.Oktober 2008. Der Parallel-Betrieb des (auslaufenden) Diplom-Studiengangs endet voraussichtlich spätestens 2012 mit dem „letzten“ Diplom-Absolventen.

Jahre

Oktober 2006 – Bildung einer SG P-internen Arbeitsgruppe zur konkreten Curriculum-Planung für die Ablösung des Diplom-Abschlusses durch einen Bachelor-Studiengang Produktionstechnik mit Ziel-Termin 2008/2009.

Der Name PRODUKTIONSTECHNIK war vor 25 Jahren nicht nur eine neuer Name in der Hochschul-Landschaft, er steht für einen Studiengang, der auch bis heute noch landes­ weit einmalig ist. Das Besondere war und ist bis ­heute die ­intelligente Vernetzung eines sehr breit angelegten maschinen­baulichen Basis-Studiums mit den modernen technischen und organisator­ischen Methoden der Produktion und des ­betrieblichen Managements, insbesondere unter Ein­ beziehung und Unterstützung stets aktueller Erkenntnisse aus den ­Forschungs- und Entwicklungsbereichen der Elektronik und der Informationstechnologie.

Sie möchten Freiräume gestalten und Verantwortung übernehmen – wenn Sie Kompetenz und Engagement mitbringen, zeigen wir Ihnen, wie wir gemeinsam erfolgreich sein können. Ihre Ansprechpartnerin: Doris Resch, Dräxlmaier Group, Recruiting/Personalmarketing, Landshuter Str. 100, 84137 Vilsbiburg, Telefon 08741 47-3288, bewerbung@draexlmaier.de

300 250 200 150 100 50 0 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 97/98 99/00 01/02 03/04 05/06 07/08

Studenten 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 97/98 99/00 01/02 03/04 05/06 07/08 Studenten

eingeschriebene Studenten

eingeschriebene Studenten

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25 Jahre Produktionstechnik

Personal

Professoren und ständige Mitarbeiter des Studienganges Produktionstechnik Prof. Dr.-Ing. Ernst Schneider – Berufung: 01.10.1983 Lehrgebiete Messtechnik, Regelungstechnik Sonstige Vorlesungen Grundlagen Elektrotechnik, Elektrische Antriebe, Simulationstechnik, Solartechnik,Elektrische Sicherheitstechnik Ämter Mitglied der Prüfungskommission Vordiplom von 1984 bis 1992 Mitglied der Prüfungskommission Diplom von 1992 bis 1996 Studiengangsleiter Elektro- und Informationstechnik von 1988 bis 1996 Mitglied der Fachrichtungskommission EIT aller bayerischen Fachhochschulen von 1990 bis 1996 Mitglied der Dekansrunde Elektrotechnik von 1990 bis 1996 Mitglied des Fachbereichsrates von 2004 bis 2006 Mitglied der Versammlung von 1984 bis 1992 Internetbeauftragter des Studienganges seit 2004 Vorsitzender verschiedener Berufungskommissionen Labor Messtechnik, Regelungstechnik, Solartechnik

Prof. Dr.-Ing. Dieter Fischer Leiter des Studienganges – Berufung : 01.09.1985

Prof. Dr.-Ing. Uwe Koch – Berufung: 01.09.1991

Lehrgebiete Arbeitsstudium, Kostenrechnung seit 1985 Konstruktion I, II, III und IV, seit 2004 nur Konstruktion I, II CAD seit 1987

Lehrgebiete Messtechnik für Kunststoffingenieure seit 1991 Regelungstechnik für Kunststoffingenieure von 1991 bis 2004 Grundlagen der Elektrotechnik von 1991 bis 1997, Elektrische Antriebe seit 1994

Lehrexport CAD-Ausbildung für die Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen

Sonstige Vorlesungen Elektrische Sicherheitstechnik von 1991 bis 1997, Medizinische Messtechnik, Elektromedizin

Ämter Leiter des DV-Koordinierungsausschusses seit 1997 Mitglied im Leitungsgremium des Rechenzentrums seit 1997 Haushaltsbeauftragter der Fakultät Ingenieurwissenschaften seit 1998 Vorsitzender der Prüfungskommission Diplom von 2000 bis 2008 Frauenbeauftragter der Fakultät von 2000 bis 2008 Vorsitzender des Senats der Hochschule seit 2007 Mitglied des Hochschulrates seit 2007 Leiter des Studienganges seit Sommersemester 2008

Lehrexport Leistungselektronik für Elektro- und Informationstechnik seit 1998 Antriebstechnik I und II für Elektro- und Informationstechnik seit 1998 Antriebstechnik für Kunststoffingenieure Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) für Elektro- und Informationstechnik

Labor Konstruktionszentrum

Ämter Vorsitzender der Prüfungskommission Vordiplom von 1993 bis 1998 Studiengangsleiter und Studienberater von 1994 bis 1998 Mitglied der Versammlung von 1994 bis 2000 Mitglied des Fakultätsrates seit 2000 Labor Elektrische Antriebstechnik, Leistungselektronik, Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV)

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25 Jahre Produktionstechnik

Personal

Prof. Dr.-Ing. Karl Förster – Berufung: 01.02.1987

Prof. Dr.-Ing. Michael Wagner – Berufung: 01.09.2003

Lehrgebiete Fertigungstechnik mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik Qualitätssicherung

Lehrgebiete Konstruktion, Technische Mechanik

Sonstige Vorlesungen Maschinenlehre, Hydraulische und pneumatische Antriebe Konstruktion I und II Ämter Studiengangsleiter und Studienberater von 1990 bis 1994 und 2005 bis 2008 Prodekan von 1994 bis 1997 Dekan des Fachbereiches von 1997 bis 2003 Mitglied des Fachbereichsrat von 1990 bis 1997 Senatsmitglied von 2003 bis 2005 Gesamtvorsitz Prüfungskommissionen der Fakultät Ingenieurwissenschaften seit 2003 Betreuung des Praxisseminars

Lehrexport Technische Mechanik für die Elektro- und Informationstechnik Ämter Vorsitz der Prüfungskommission Diplom seit 2004 Leitung der Studienumstellung von Diplomingenieur zum Abschluss Bachelor Aufbau des Studienganges Mechatronik Studiengangsleiter Mechatronik Labor Technische Mechanik, Mechanische Antriebstechnik (im Aufbau)

Labor Qualitätsmanagement und Fertigungsmesstechnik

Prof. Dr.-Ing. Peter Herberholz – Berufung: 01.03.1983

Prof. Dr.-Ing. Martin Neumaier – Berufung: 01.09.2006

Lehrgebiete Thermodynamik, Strömungsmechanik, Betriebliche Energieversorgung, Energiemanagement

Lehrgebiete Maschinenlehre, Konstruktionslehre, FEM

Sonstige Vorlesungen Praxisseminar

Sonstige Vorlesungen Praxisseminar

Ämter Studiendekan von 2000 bis 2007 Studiengangsleiter und Studienberater von 1987 bis 1990 Vorsitzender der Prüfungskommission Diplom von 1998 bis 2007 Praktikantenbeauftragter von 1985 bis 2008 Gründung und Aufbau sowie Vorsitzender des Vorstandes des ITW e.V. von 1994 bis 1997 Mitglied der interdisziplinären Arbeitsgruppen Integratives Ingenieurstudium Rosenheim Internationalisierung des Studiums Gründung, Aufbau und Veranstalter des Vorkurs-Rosenheim von 1996 bis 2006

Ämter Vorsitzender der Prüfungskommission Vordiplom seit 2008 Praktikantenbeauftragter seit 2008 Mitglied im Fakultätsrat der Fakultät Ingenieurwissenschaften Labor Mechatronik (im Aufbau)

Labor Betriebliche Energieversorgung (BEV)

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25 Jahre Produktionstechnik

Personal

Ehemalige Professoren Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Reiter – Berufung: 1971, seit 1992 im Ruhestand Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande Lehrgebiete Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik Ämter Vizepräsident von 1978 bis 1986 Aufbau des Studienganges Produktionstechnik Leiter des Studienganges Produktionstechnik von 1983 bis 1988

Prof. Dr. -Ing. Günter Lössl – Berufung: 01.03.1983, seit 2007 im Ruhestand Lehrgebiete Maschinenlehre, Mechanische Antriebstechnik, Maschinendynamik, Technische Mechanik Konstruktionslehre

Prof. Dr.-Ing. Alfred Leidig – Berufung: 01.10.1983, 1992 bis 2002 Vizepräsident seit 2002 Präsident der Hochschule Prof. Dr.-Ing. Hans-Friedrich Bach – Berufung: 01.03.1986, ausgeschieden 2005 Lehrgebiete Verfahrenstechnische Produktion Mechanische und thermische Grundverfahren Apparate und Anlagen Projektierung von Anlagen

Lehrgebiete Werkstoffkunde Konstruktion CAD

power in plastics processing Prof. Dr.-Ing. Christoph Maier – Berufung: 1996, ab 2000 Wechsel zur Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen Lehrgebiete Fertigungsplanung und Steuerung Logistik Industrieroboter Simulationstechnik Automatisierung in Fertigung und Montage

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25 Jahre Produktionstechnik

Lehrbeauftragte des Studienganges

Daniela Krämer-Charles – seit 2000

Dr. Joseph M. Fersch – seit 1980

Sekretariat

Lehraufträge Personalwirtschaft Personalführung Betriebspsychologie

von 1980 bis 1988 seit 1986 seit 1988

Dipl.-Ing. (FH) Thomas Becker – von 2001 bis 2008

Dr. h. c. Hans Ebert, MSc – seit 2005

Mitarbeiter im Konstruktionszentrum

Lehraufträge

Funktionen Systemadministrator CAD Lehrbeauftragter Internetbeauftragter

BWL 1 BWL 2

Dipl.-Ing.(FH) Peter Viehauser – seit 1992, Technischer Amtmann Mitarbeiter im Labor Mess- und Regelungstechnik

seit 2005 seit 2005

kreative Verschluss- und Dosierlösungen

Funktionen Praktikumsbetreuung Mitarbeit beim Aufbau Solarlabor Betrieb des Elektrofahrzeuges „Abgasnix“ Wetter- und Solardatenerfassung an der Hochschule

Johann Meisl – seit 1990, Oberwerkmeister Mitarbeiter im Labor für Qualitätsmanagement und Fertigungsmesstechnik

Personal Ca Care

Household

Food

Beverage

www.seaquistclosures.eu

Werbeagentur Hauer-Heinrich GmbH, Passau

Mitarbeiter des Studienganges

Personal

Seaquist-Löffler GmbH Löfflerstraße 1 94078 Freyung Phone:+(49) 8551-975-0 Fax: DW -180 E-mail: info@seaquistclosures.eu

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25 Jahre Produktionstechnik

„Förder-Verein“

Verein zur Förderung der Produktionstechnik Chronologie 1994–2007

Jahreshauptversammlung Dezember 2004

Der „Verein zur Förderung der Produktionstechnik e.V.“, kurz VFP, wurde am 14. Dezember 1994 im Restaurant „La Saletta“ in der Schießstraße 9 in Rosenheim auf Initiative von ­Professor Dr. Koch gegründet. Bei dieser Veranstaltung waren über 52 Studenten und fünf Professoren anwesend. Es herrschte Aufbruchstimmung. Man war angetreten, um einen Verein zu gründen, der sich folgende Aufgaben und Zielsetzung in die Satzung schrieb: 1. Wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch über das Gebiet der Produktionstechnik und Kontaktpflege mit Personen und Institutionen, die an solchen Problemen inter­essiert sind. 2. Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten an der Hochschule zu Problemen aus der Praxis durch einschlägigen Erfahrungsaustausch, gegebenenfalls unter Bereitstellung der benötigten finanziellen und materiellen Mittel. 3. Förderung der Verbreitung von Erkenntnissen auf dem Gebiet der Produktionstechnik durch Vorträge und Veröffentlichungen.

Auch sollte ein jährliches Absolventen­­treffen organisieren werden. Die Tagungsorte sollten dabei jedes Jahr variieren. Die Hauptorganisation sollte dabei immer von einem Produktions­ techniker übernommen werden, welcher berufsbedingt in einer interessanten Stadt lebt. Die Vereinsarbeit kränkelt jedoch von Anfang an, bereits bei der ersten Jahreshauptversammlung im November 1995 sind nur 31 von 57 Mitgliedern anwesend. Auch der Kassenwart fehlt unentschuldigt! Die meisten Gründungsmitglieder er­hoffen sich persönliche Vorteile aus einer Mitgliedschaft, sind jedoch nicht gewillt, aktiv im Verein mitzuarbeiten. Die neuen, immer kleiner werdenden, P-Semester können für die Vereinsarbeit, mangels Attraktivität, überhaupt nicht ­gewonnen werden. Als der Kassier auch in den darauffolgenden Jahren nicht erreichbar ist, wird 1997 endlich eine zuverlässige Person gefunden.Aber die Mitglieder bleiben überwiegend fern, von 60 kommen nur noch 17 zur Versammlung. 1998 erhält der Verein den Status der Gemeinnützigkeit. Allerdings kommen nur noch 13 von 62 Mitgliedern zu dem jährlichen Treffen. Als neues Ziel wird die Organisation einer Diplomfeier vo­rgeschlagen. Im KuKo Ro oder im Hofbräusaal könnten die Zeugnisse des jeweiligen Abschlusssemesters in einem feierlichen Rahmen überreicht werden. Laut Hochschulverwaltung ist eine gemeinsame Übergabe nicht ­möglich, da die Studenten zu unter­ schiedlichen Zeitpunkten fertig werden. Es bleibt beim traurigen Postversand –

und dem „Bitte nicht knicken – Diplom“. Herr Professor Dr. Koch und Herr Dr. Zehetner geben 2000, nach sechs Jahren, die Vorstandstätigkeit an den neuen V­orstand, Herr Josef Strasser, ab. In dieser Zeit unterstützt der Verein finanziell die Abschlußfahrt eines P-6 Semesters sowie ein Preisausschreiben des Fachbereiches Produktionstechnik anläßlich eines Jubiläums der FH Rosenheim. Neue Mitglieder können nur vereinzelt gewonnen werden. 2001 übernimmt Herr Volker Blaesig Kasse und Protokoll. Von 67 Mitgliedern kommen 11 zur Jahreshauptversammlung. 2002 übernimmt Professor Dr. Förster die vakante Stelle des zweiten Vorstandes. Die Wende scheint nah, 2003 sind es 14 anwesende Mitglieder, die Herrn Oliver Bunse zum ­neuen ersten Vorstand wählen. Herr Professor Förster unterstützt ihn tatkräftig als sein Stellvertreter. Aber der Verein ist einfach schon zu lange krank. 2004 sind inklusive Vorstandsschaft nur noch sechs Mitglieder anwesend!Die Versammlung für das Jahr 2005 findet erst im März 2006 statt. Nur sechs von 67 Mitgliedern sind anwesend. Man beschließt den Verein aufzulösen. Am 15. Dezember 2006 findet die letzte Jahreshauptversammlung im Gasthof Höhensteiger statt. Wegen Beschlussunfähigkeit (mindestens 2/3 der Vereinsmitglieder müssen anwesend sein) wird der endgültige Termin, wie erwartet, auf den 19. Januar 2007 gelegt. Diese Versammlung ist laut Satzung beschlussfähig. Der Verein wird einstimmig aufgelöst. Als feste Einrichtung wird das jährliche Treffen auf dem Herbstfest Rosenheim beibehalten. Der „P-Verteiler“ auf Basis von E-Mails wird als Kommunikationsmedium und Jobbörse weitergeführt. Anmeldung per Mail an:

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christian.helget@online.de Christian Helget

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25 Jahre Produktionstechnik

Kooperationen

Kooperationen mit anderen Hochschulen Prof. Dr.-Ing. Karl Förster

Die Fächer des Studienschwerpunkt Verfahrenstechnische Produktion im Studiengang Produktionstechnik –

• WS 2005/2006 Information des Industriebeirates der Fachbereiche KPE und WI über die Einstellung des Studienschwerpunkt Verfahrenstechnische Produktion

• Mechanische und thermische Grundverfahren (4 SWS) • Apparate und Anlagen (6 SWS)

• Intervention der Industriebeiräte Sandner, InfraServ Gendorf und Dr. Kistner, Degussa Trostberg – Schreiben an die Hochschulleitung, Kontakt zum Studiengang Produktionstechnik

• Projektierung von Anlagen (4 SWS) • 26. Oktober 2006 Kooperationsgespräch an der FH München – werden seit dem Weggang von Prof. Dr.-Ing. Hans Friedrich Bach in die Industrie zum Ende des WS 2004/2005 an der FH Rosenheim nicht mehr angeboten. In einer Übergangszeit von SS 2005 bis SS 2007 ist unser pensionierter Kollege Prof. Dr.Ing. Herbert Jekat als Lehrbeauftragter eingesprungen und hat das Fach Projektierung von Anlagen für die Studierenden der Produktionstechnik angeboten. Das eingeschränkte Studienangebot, die Nachfrage der verfahrenstechnischen Industrie und die politisch angestrebten Änderungen in der Hochschullandschaft als Ergebnis der Mittel­strass Kommission führten zu den inzwischen prakti­ zierten Kooperationen. Da nicht jeder Hochschulstandort jede Fachrichtung oder jedes Studienfach anbieten kann und anbieten sollte, sind derartige Kooperationen politisch gewollt und werden von den Hochschulleitungen unterstützt. Schritte zur Kooperation mit der FH München auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik

• 15. Februar 2007 Kooperationsgespräch zwischen den Hochschulen FH Rosenheim, FH München und InfraServ Gendorf • 24.05.2007 Informationsveranstaltung Verfahrenstechnik an der FH München für die Studierenden der Semester PT4 und PT6 des Studienganges Produktionstechnik • Im WS 2007/2008 nimmt der erste PT-Student – während seines Praxissemesters bei den Stadtwerken München für die Lehrveranstaltung freigestellt – an den Vorlesungen Mechanische Verfahrenstechnik (4 SWS) bei Prof. Christoph Maurer teil • Im SS 2008 besuchen sechs PT-Studierende aus den Semestern PT4 und PT6 die Lehrveranstaltung Thermische Verfahrenstechnik bei Prof. Dr. Günther Woyke • Für das WS 2008/2009 werden vier bis acht „Verfahrenstechniker“ aus Rosenheim in München erwartet.

Schritte zur Kooperation mit der FH Landshut auf dem Gebiet der Verbrennungsmotoren • Seit WS 2005/2006 am Fach Verbrennungsmotoren interessierte Studierende im Studiengang Produktionstechnik • Persönlicher Kontakt von Prof. Dr.-Ing. Karl Förster (FH Rosenheim) mit Prof. Dr.-Ing. Ludwig Barthelmä von der FH Landshut • Ab SS 2006 können jeweils im SS PT-Studierende an der Lehrveranstaltung Verbrennungsmotoren in Landshut teilnehmen. Im SS 2006 und SS 2007 konnten aus organisa­ torischen Gründen nur Studierende von PT8 teilnehmen. • Nach Terminkoordination für die externen Lehrveranstaltungen in München und Landshut konnten im SS 2008 acht Studierende aus den Semestern PT4, PT6 und PT8 an den Lehrveranstaltungen Verbrennungsmotoren in Landshut teilnehmen. • Für das SS 2009 liegen bereits über 20 Anmeldungen für die Belegung des Faches Verbrennungsmotoren vor. Festzulegende bzw. zu klärende Punkte für derartige Kooperationen Damit die hier skizzierten externen Studienmöglichkeiten von den Studierenden des Studienganges Produktionstechnik ohne studienzeitverlängernde Wirkung effektiv wahrgenommen werden können, sind die folgenden Punkte zu klären – in Klammern () steht jeweils die derzeit praktizierte Lösung:

• An welcher Hochschule müssen sich die extern Studierenden zur Prüfung anmelden? (Die Rosenheimer Studierenden sind nur an der FH Rosenheim eingeschrieben und müssen sich deshalb auf einem speziellen Formular für externe Studienangebote termingerecht in Rosenheim zur Prüfung anmelden. Die Professoren in München und Landshut erhalten eine vorbereitete Notenliste und werden auf diese Weise über die Prüfungsanmeldung informiert.) • Wie werden die zusätzlichen Studierenden aus Rosenheim bei der Deputatsabrechnung berücksichtigt? (Die Rosenheimer Studierenden nehmen in München und Landshut an Lehrveranstaltungen teil, die für die eigenen Studierenden regulär stattfinden. Eine gesonderte Anrechnung findet zurzeit nicht statt.) • Wie sind die Studierenden bei ihren Fahrten zur FH München und FH Landshut versichert? (Da diese Frage bisher nicht rechtsverbindlich geklärt wurde, finden die wöchentlichen Tagesfahrten im Rahmen von angemeldeten Exkursionen statt.) • Gibt es einen verwaltungstechnisch festgelegten Rahmen oder Regularien für derartige hochschulpolitisch gewollte Kooperationen? Die Antwort lautet eindeutig Nein! (Zurzeit beruht alles auf persönlichen Absprachen zwischen den Professoren der beteiligten Hochschulen) Um die Vorteile der externen Studienangebote, wie • Erweiterung des Studienangebotes • Bilden persönlicher Studienschwerpunkte

• Rechtzeitige Terminabsprache zwischen den Hochschulen über die Vorlesungstermine, damit incl. der erforderlichen Fahrtzeiten keine Überschneidungen mit anderen Pflichtlehrveranstaltungen auftreten. (Die verfahrenstechnischen Vorlesungen in München finden dienstags in der Zeit von 08:15 bis 11:30 Uhr statt; ab 13:30 Uhr können die extern Studierenden in Rosenheim wieder an Lehrveranstaltungen teilnehmen. In Landshut fanden die Lehrveranstaltungen im SS ebenfalls am Dienstag Vormittag statt.)

• Kennenlernen einer anderen Hochschule • Erkennbarer Mut zu Unbekanntem • Abheben vom Standard in etablierten Kooperationen dauerhaft zu sichern, muss jeder Studienjahrgang erneut intensiv über diese externen Studienmöglichkeiten informiert werden.

Campus der FH Landshut

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25 Jahre Produktionstechnik

Verabschiedung

Verabschiedung Prof. Dr.-Ing. Günter Lössl Prof. Dr.-Ing. Karl Förster

Die Verabschiedung unseres Kollegen Prof. Dr.-Ing. Günter Lössl am Ende des SS 2007 fällt fast mit dem 25-jährigen Produktionstechnik-Jubiläum zusammen. Deshalb ist dieses Sonderheft der geeignete Rahmen, die Dienstzeit an der Fachhochschule Rosenheim und den Kollegen Günter Lössl zu würdigen. Nach einem Lehrauftrag für Technische Mechanik im SS 1983 wurde Dr. Lössl zum WS 1983 zum Professor für Technische Mechanik, Konstruktion und Maschinenlehre berufen. Im Fachbereich KWP mit den Studiengängen Kunststofftechnik (KT), Wirtschaftsingenieurwesen (WI) und Produktions­technik (PT) hielt Dr. Lössl die folgenden Vorlesungen mit Übungen und Praktika: • Technische Mechanik für KT, WI und PT • Maschinenzeichen für KT und WI • Konstruktion I und II für PT • Maschinenlehre für PT • Mechanische Antriebstechnik mit Praktikum für PT In diesen Lehrveranstaltungen hat Dr. Lössl seine fundierten umfangreichen Praxiserfahrungen, seine analytische Denk­ weise und seine Entwicklungsideen an die zukünftigen Ingenieurgenerationen weitergegeben. Trotz oder gerade wegen seiner klaren Leistungsanforderungen war und ist der Hochschullehrer Günter Lössl bei den Studierenden ein sehr geschätzter Professor. Besonders höhere Semester, die die Vordiplomsklippe hinter sich hatten und Absolventen

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RosenheimerHochschulHefte

betonen, wie wichtig die Lehrinhalte von Prof. Lössl für das Hauptstudium und die Ingenieurtätigkeit sind. In der Aufbauzeit der Produktionstechnik hat Dr. Lössl das gemeinsame Konstruktionszentrum KWP initiiert und ­zusammen mit den Kollegen Leidig und Fischer die CADAusbildung begonnen – zunächst mit den Ressourcen der Techniker­schule. Für die Mechanische Antriebstechnik und Dynamik hat Dr. Lössl das Labor für die Praktika aufgebaut. In der Selbstverwaltung hat Prof. Lössl als Dekan, Studiengangsleiter, Fachbereichsrats- und Senatsmitglied mit seinem Fachwissen, seiner kollegialen und mitmenschlichen Einstellung für den Fachbereich, die Hochschule und ganz besonders für den Studiengang Produktionstechnik wertvolle Arbeit geleistet. Dies lässt sich besonders an den Ergebnissen der Arbeitskreise CIM, Antriebstechnik, Projektmanagement, Mechatronik und Master-Studiengang PT ablesen, an denen Dr. Lössl maßgeblich beteiligt war. Unvergessen ist unter den älteren Kollegen des Fachbereiches die Dekansperiode, in der es dem Dekan Lössl gelungen ist, den Fachbereich aus einer „stürmischen See“ wieder in „ruhige Gewässer“ zu führen. In seinem Labor Mechanische Antriebstechnik und ­Dynamik wurden interessante Entwicklungsarbeiten auf den Gebieten der Schwingungsanalyse, der Lager- und Wellenberechnungen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Entwicklungsarbeiten wurden mehrfach bei „Bayern Innovativ“ auf technischen Fachmessen vorgestellt und Diplomarbeiten, die im Rahmen dieser Entwicklungsarbeiten von Dr. Lössl betreut wurden,

erhielten den VDI-Preis für hervorragende Diplomarbeiten oder wurden mit dem Förderpreis der Fachhochschule Rosenheim ausgezeichnet. Mit Günter Lössl verabschieden wir einen Kollegen, der durch seine Einsatzfreude, Hilfsbereitschaft und kollegiale Zusammen­arbeit sowie seine positive und fördernde Ein­ stellung gegenüber den Studierenden fast 25 Jahre lang eine tragende Säule des Studienganges Produktionstechnik war. Die Würdigung unseres Kollegen Lössl wäre unvollständig, wenn seine humorvolle und lustige Seite nicht zur Sprache käme. „Lössl-Witze“ sind legendär; kein Witze-Erzähler, ­sondern er hat zu jeder Situation, in einem Gespräch, bei einer Sitzung immer eine passende Anekdote, einen passenden Scherz. Hier der passende „Lössl-Witz“ zur Pensionierung“: „Ein älterer Professor ist bekannt für seine in die Vorlesung eingestreuten Witze. Da sein Gedächtnis nachlässt, fragt er seine Studenten: „Habe ich Euch den Witz über … schon erzählt? Die Antwort eines Studenten: „Heute noch nicht, Herr Professor“.“ Wir danken Prof. Dr.-Ing. Günter Lössl für seine Leistungen als Hochschullehrer, seine kollegiale Zusammenarbeit und ­wünschen ihm für seinen Ruhestand gute Gesundheit, weiter­ hin viele kreative Ideen, spannende Entwicklungsvorhaben und glückliche Stunden mit seiner Familie.

Freundschaftliche Verabschiedung von Prof. Dr.-Ing. Günter Lössl durch den Präsidenten Prof. Dr.-Ing. Alfred Leidig bei der öffentlichen

Kollege und Freund Karl Förster

Hochschul­veranstaltung Dies Academicus im WS 2007/2008.

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25 Jahre Produktionstechnik

Laboratorien

Vorstellung der Laboratorien des Studienganges Labor für Betriebliche Energieversorgung – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Peter Herberholz

Labor für Elektrische Antriebe – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Uwe Koch

Tätigkeitsfelder

Tätigkeitsfelder

Praxisorientierte Entwicklung und Lehre auf den Gebieten

Anwendungsorientierter Einsatz von Elektromotoren

Energiemanagement Betriebliche Energieversorgung Thermodynamik Strömungsmechanik

Stromrichtertechnik Frequenzumrichter Antriebstechnik (Gleichstrom-, Wechselstrom- und Drehstrommotoren) Schrittmotor- und Linearmotortechnik

Anlagen (Auswahl)

Geräteausstattung

Blockheizkraftwerk BHKW I: mobiles multivalentes Solar-BHKW auf Basis Biomasse – Solartechnik

Messplätze zur Drehzahl- und Lastkennlinienaufnahme Messplatz für Netzanalyse Messplatz für gesteuerte AC- und DC- Spannungsversorgungen

Blockheizkraftwerk BHKW II: Erdgas – BHKW in Verbundschaltung mit Wärmepumpe und Kälteanlage Spezialgebiete PC-gestütztes Energiemanagement-System: Energieverbrauchs-Absenkung für Produktionsbetriebe und Bestands-Gebäude Pumpen- und Wärmetauscherprüfstand: Druckluft-Verdichter Klimakanal

PC-gestützte Ansteuerungs- und Messtechnik Antriebs-Engineering Fehlerdiagnose EMV für Antriebssysteme

Spezialgebiete Energie-Einspar-Analysen Einsatz von KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) Energie-Management-Konzeptionen

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25 Jahre Produktionstechnik

Labor für Qualitätsmanagement und Fertigungs­messtechnik – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Karl Förster

Tätigkeitsfelder Feinmesstechnik 3D-Koordinaten-Messtechnik Rechnergestützte Qualitätssicherung (CAQ) Integrierte Managementsysteme – Qualität, Umwelt, Arbeitssicherheit

Laboratorien

Labor für Mess- und Regelungstechnik – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Ernst Schneider

Tätigkeitsfelder

Industrielle Messtechnik Regelungstechnik Simulationstechnik

Untersuchungen und Geräteausstattung

Moderne Messverfahren Moderne Regelungsverfahren Rechnergestützte Messplätze Signalanalyse Analoge und digitale Regler Fuzzy-Regler-Tools

Spezialgebiete

Magnetschwebetechnik Fuzzy-Regelungen

Untersuchungen und Geräteausstattung Digitale Längenmessgeräte mit Rechnerauswertung mit Tesa-Hite und Digimar Messung von Form- und Lagetoleranzen mit Mahr Formtester MMQ 10 Messung technischer Oberflächen mit Perthometer S2 Digitale Feinwaage mit Rechnerauswertung mit Mettler Feinwaage 3D-Koordinatenmessgerät mit Rechnerführung, manuell – Zeiss C 400 3D-CNC-Koordinatenmessgerät mit Multisensor – taktile Messung CCD-Kamera, Laser; On- und Offline-Programmierung – MarVision MS 442 Schichtdickenmessungen mit Fischerscope MMS PC Abnahme von Werkzeugmaschinen mit Kreuzgitter-Interferometer von Heidenhain DBB-Verfahren und Laserinterferometer von Renishaw – Messung der Positioniergenauigkeit

Konstruktionszentrum Ingenieurwissenschaften – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Dieter Fischer

Tätigkeitsfelder

Betriebsmittel- und Produktkonstruktion Konstruktionsentwurf Fertigungs- bzw. Werkstattzeichnungen Rechnergestützte Konstruktion (CAD) Finite-Elemente-Berechnung (FEM)

Untersuchungen und Ausstattung

Workstations Plotter und Drucker CAD-Software FEM-Software

Spezialgebiete

Weiterbildung an CAD-Systemen Zeichnungserstellung Makroprogrammierung Volumenmodellierung

Messmittelfähigkeitsnachweis mit Verfahren 1 und 2 mit qs-Stat Statistische Prozessregelung (SPC) mit qs-Stat von QDAS

Spezialgebiete Statistische Prozessregelung (SPC) mit Prozessregelkarten; Maschinen- und Prozessfähigkeits-Untersuchungen (MFU und PFU) Beratung und Einführung von Managementsystemen

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25 Jahre Produktionstechnik

Labor für Solartechnik – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Ernst Schneider

Laboratorien

Labor für Produktionslogistik – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Volker Saak Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen

Tätigkeitsfeld / Spezialgebiet Tätigkeitsfelder

Computergestützte Produktionslogistik Produktionsplanung und –Steuerung Unternehmensplanspiel Rechnergestützte Ingenieurarbeit (RIA)

Untersuchungen und Geräteausstattung

Server und Netzwerk zum Labor-Internet Diverse PPS-und ERP-Software Projekt-Management-Software

Spezialgebiete

Auswahl und Einführung von PPS- und ERP-Software Schwachstellenanalyse und Reorganisation der technischen Auftragsabwicklung

Angewandte Solartechnik

Untersuchungen und Ausstattung Solarenergiegewinnung Intelligente Energieverteilung Energiemanagement 55 m² Solarfläche Rechnergestützte Energieerfassung Wetter- und Klimastation Elektroauto

Labor für hydraulische und pneumatische Antriebstechnik – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Rainer Vettermann Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen

Tätigkeitsfelder

Labor für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen – Leitung: Prof. Dr.-Ing. Johann Prasch, Prof. Dr.-Ing. Christoph Maier – Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen

Tätigkeitsfelder

Planung von Fertigungs- und Montagestrukturen Programmierung von Industrierobotern und Werkzeugmaschinen Rationalisierungsanalysen Automatisierungskonzepte Industrieroboter

Untersuchungen und Ausstattung

Darstellung und Untersuchung von Fertigungsverfahren Werkstattprogrammierung von CNC-Maschinen Fräsmaschinen Produktionsdrehmaschine Senkerodiermaschine Schleifmaschinen Industrieroboter Rechnerarbeitsplätze zur dialoggeführten CNC-Programmierung DAM- grafische Programmierung von Werkzeugmaschinen

Spezialgebiete

Automatisierungsanalysen Fertigungsrationalisierung Automatisierungsgerechte Produktgestaltung Fertigungsorganisation

Untersuchung und Entwicklung von hydraulischen und pneumatischen Anlagenkomponenten Konzeption und Analyse ölhydraulischer Anlagen

Untersuchungen und Ausstattung Universeller Hydraulikprüfstand bis 315 bar Prüfeinrichtung mit Sekundärregelung mit dynamischer Lastsimulation bis 200 bar Hydraulischer Drehantrieb mit SPS Prüfstand für Hydraulikkomponenten wie Strom- und Wegeventile, Hydraulikzylinder und Hydromaschinen

Spezialgebiete Dichtungstechnik Gleitringdichtungen Hochdruckarmaturen Hydraulikschläuche

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25 Jahre Produktionstechnik

Aus der „Nullserie“ zum Weltmarktführer Erfahrungen von vier Absolventen des Studiengangs „Produktions­technik“ (1983-1988) nach 20 Jahren im Berufsleben

Im Jahr 1983 trafen sich vier junge, hoffnungsvolle Studenten zum ersten Mal an der FH Rosenheim, zum Start des damals neuen Studiengangs „Produktionstechnik“. Eckhard Böker, Alexander Gerg, Helmut Huber und Karl Zimmermann wussten da noch nicht, dass sie auch eine gemeinsame berufliche Zukunft vor sich haben sollten. Mit ihnen zusammen starteten 43 weitere Studenten in der sogenannten „Nullserie“. Sie alle profitierten von der relativ überschaubaren Semesterstärke und von hoch motivierten

Professoren, die direkt aus der Praxis neu an die Hochschule kamen und mit einem hohen Maß an Engagement und Praxisbezug unterrichteten. Ausgestattet mit entsprechendem ingenieurmäßigen Sachverstand machten Anfang 1988 etwa 25 Produktions­ techniker erfolgreich das Diplom und wurden ins Berufsleben entlassen. Gerg stieg bei Brückner Maschinenbau in Siegsdorf in der ­Konstruktion ein, wo auch Huber nach einem sehr kurzen Umweg über ein Münchner Elektronikunternehmen landete, und zwar im Bereich Fertigungsvergabe/ Arbeitsvorbereitung. Böker ging zu BMW nach München, Zimmermann zu Kiefel nach Freilassing. Beide sollten aber nach einigen Jahren ebenfalls ihre berufliche Laufbahn bei Brückner fortsetzen.

Aufkleber des „Nullserie-Studiengangs“

Heute sind nun also diese vier Absolventen der „Null­serie“ wieder vereint, wenn auch in verschiedenen Bereichen.

In Material­wirtschaft, Konstruktion, Verkauf und Projekt­ management tragen sie maßgeblich zum Erfolg der Brückner Maschinenbau bei, dem Weltmarktführer für Folien-Reck­ anlagen - drei von ihnen in leitender Funktion (Bereichs­ leitungen mit Prokura). Jeder nach seinem Geschmack Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass ein Produktionstechnik-Studium beste Voraussetzungen bietet, seinen individuellen Weg erfolgreich auch in völlig unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen zu finden. Gründe dafür: - Nicht zu starke Spezialisierung, trotz der entsprechenden Schwerpunktwahl

- Persönlicher Bezug zu den Dozenten und Förderung von Eigeninitiative

- Gute maschinenbauliche Basis durch solides Grundstudium

Um die in einem international erfolgreichen Unternehmen wie Brückner auftretenden technischen Heraus­forderungen ­täglich ebenso zu meistern wie interne Managementaufgaben, inklusive Personalführung, bedarf es natürlich einer stetigen ­konsequenten Weiterentwicklung der eigenen Arbeits­methodik sowie der jeweiligen Persönlichkeitsstruktur – über das Studium hinaus. Letztlich entscheiden diese und andere „Softskills“ oft maßgeblich über den weiteren beruflichen Erfolg.

- Breiter Aufbau auf dieser Basis und entsprechende Ve­rtiefung mit gutem Praxisbezug

Rückblickend betrachtet war das Studium der Produktionstechnik aus Sicht der vier ausgewählten „Nullserien-Absolventen“ dafür eine gute Basis und damit die richtige Entscheidung. Sie würden sie heute wohl wieder so treffen.

von links: Helmut Huber, Karl Zimmermann, Eckhard Böker, Alexander Gerg

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Brückner Group gro u p

Erfolgreich bei Brückner

Wir sind mit technologisch anspruchsvollen und zukunftsträchtigen Produkten weltweit führend im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus. Schwerpunkt der Brückner-Gruppe in Siegsdorf sind komplette Produktionsanlagen und schlüsselfertige Fabriken für die Kunststoff-Verarbeitung

Die Brückner-Gruppe in Siegsdorf ist mit ca. 1.400 Mit­ arbeitern und technologisch anspruchsvollen und zukunftsträchtigen Produkten weltweit führend im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus. ­Schwerpunkt sind komplette Produktionsanlagen und schlüsselfertige Fabriken für die Kunststoff-­Verarbeitung.

Wir suchen

Als Schwergewicht der Brückner-Gruppe ist Brückner Maschinen­bau Weltmarktführer bei Folien-Reck­anlagen zur Herstellung biaxial verstreckter, flexibler Kunststoff-Folie.

für die verfahrenstechnische Inbetriebnahme der Produktionsanlagen

Diese sehr dünnen, aber hochfesten Folien aus PP, PET, PA, PS und anderen Rohstoffen werden in ­Verpackungen und technischen Anwendungen ­eingesetzt.

VERFAHRENSINGENIEURE/-INNEN bzw. des Extrusionssystems und für die Durchführung von Kundenschulungen sowie von Versuchen an unserer Laboranlage. Fehlerdiagnosen, Kundenbetreuung und Mitarbeit bei Neuentwicklungen gehören ebenso zum Aufgabenbereich. Je nach Erfahrung kommen Unterstützung der Konstruktion, Auslegungsberechnungen und verfahrenstechnische Optimierung sowie Rezepturentwicklung hinzu.

Zum Brückner-Leistungsspektrum gehören Planung, Bau und Inbetriebnahme der Anlagen, verfahrens- und maschinen­ technische Entwicklungen zur Folienherstellung sowie ein umfassendes Beratungs- und Dienstleistungsangebot.

Wir erwarten

Wir bieten

• Fundierte Ausbildung • Bereitschaft zu längeren Auslandsreisen • Gute Englischkenntnisse

• Abwechslungsreiche Aufgaben • Entwicklungsmöglichkeiten • Internationales Umfeld • Leistungsgerechte Bezahlung • Gute Sozialleistungen

Aktuelle Angebote: www.brueckner.com Deutschland | China | Indonesien | Russland | Slowakei | Indien | USA | Mexiko | VAE

Sabine Eckhardt Einkauf

Alois Körber Technologie-Zentrum

Wolfgang Köster Projektmanagement

Christian Schnetter Konstruktion

Xaver Sedlmeier Konstruktion

In der Branche einzigartig ist das Technologie-­Zentrum am Standort Siegsdorf. Es dient nicht nur der ständigen Weiterentwicklung der eigenen Produkte, sondern wird auch von Rohstoffherstellern, Folienproduzenten und Convertern genutzt - zur Rohstoffanalyse, zur Verbesserung von Materialien sowie zur Herstellung von Folienmustern für das ­immer ­wichtiger werdende Pre-Marketing.

PRAKTIKANTEN UND DIPLOMANDEN (m/w) • Kunststoff-/Verfahrenstechnik • Mechatronik

Angelo Di Sciullo IT-Entwicklung

Derzeit sind weltweit ca. 600 Brückner-Reckanlagen in der ganzen Welt in Betrieb.

• Kunststoff-/Verfahrenstechnik • Mechatronik

• Produktionstechnik • Elektro-/Informationstechnik • Maschinenbau

Maximilian Armbruster Andreas Christoph Technologie-Zentrum Konstruktion

Unter den Kunden sind alle namhaften Folienhersteller in ­Europa, den USA, Lateinamerika und Asien.

ABSOLVENTEN (m/w) DER FACHRICHTUNGEN • Produktionstechnik • Elektro-/Informationstechnik • Maschinenbau

Stefan Aicher Technologie-Zentrum

Udo Trattler Projektmanagement

Produktionstechnik-Absolventen der Fachhochschule Rosenheim gehören bei Brückner seit Jahren zu den Leistungsträgern in den Bereichen Einkauf, Verfahrenstechnik, ­Konstruktion und Projektmanagement.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung:

Brückner Technology Holding GmbH Königsberger Straße 5-7 D-83313 Siegsdorf Tel. +49 - 86 62 / 63 - 627 hr@brueckner.com www.brueckner.com

Insgesamt sind bei Brückner mehr als 20 Absolventen des Studiengangs Produktionstechnik beschäftigt

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Vielfältige Aufgaben für Produktionstechnik-Absolventen Die DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH entwickelt und produziert Längen- und Winkelmessgeräte, Drehgeber, Positionsanzeigen und Numerische Steuerungen. HEIDENHAIN liefert seine Produkte an Hersteller von Werkzeugmaschinen und an Hersteller von automatisierten Anlagen und Maschinen, insbesondere für die Halbleiter- und Elektronik-Fertigung.

Wir sind der führende Hersteller von Längen- und Winkelmess-Technik für anspruchsvolle Positionieraufgaben in Produktionsmaschinen. Unsere Produkte kommen vor allem in hochgenauen Werkzeugmaschinen sowie in Anlagen zur Produktion und Weiterverarbeitung von elektronischen Bauelementen zum Einsatz, und das in aller Welt. Darüber hinaus sind wir einer der führenden Hersteller von Numerischen Steuerungen für Werkzeugmaschinen sowie von Wir sind der Hersteller von LängenWinkelmess-Technik für anspruchsvolle Positionieraufgaben in Drehgebern für führende die Anwendung in Servomotoren undund in der allgemeinen Automatisierungstechnik. Produktionsmaschinen. Unsere Produkte kommen vor allem in hochgenauen Werkzeugmaschinen sowie in- Anlagen zur In unseren inund ausländischen Fertigungsstätten und Vertriebsgesellschaften arbeiten ca. 7700 Menschen 2700 davon Wir sind der führende Hersteller von Längen- und Winkelmess-Technik für anspruchsvolle Positionieraufgaben in Produktion und Weiterverarbeitung von elektronischen Bauelementen zum Einsatz, und das in aller Welt. in unserem Stammwerk in Traunreut. Produktionsmaschinen. Unsere Produkte kommen vor allem in hochgenauen Werkzeugmaschinen sowie in Anlagen zur Darüber hinaus sind wir einer der führenden Hersteller von Numerischen Steuerungen für Werkzeugmaschinen sowie von Produktion und Weiterverarbeitung von elektronischen Bauelementen zum Einsatz, und das in aller Welt. Drehgebern für die Anwendung in Servomotoren und in der allgemeinen Automatisierungstechnik. Gehören Sie sind zu den Besten? Darüber hinaus wir einer der führenden Hersteller von Numerischen Steuerungen für Werkzeugmaschinen sowie von In unseren in- und ausländischen Fertigungsstätten und Vertriebsgesellschaften arbeiten ca. 7700 Menschen - 2700 davon Drehgebern für die Anwendung in Servomotoren und in der allgemeinen Automatisierungstechnik. in unserem Stammwerk in Traunreut. In unseren in- undfördert ausländischen Fertigungsstätten und Vertriebsgesellschaften arbeiten ca. 7700 Menschen - 2700 davon HEIDENHAIN herausragende, überdurchschnittlich einsatzbereite, technikbegeisterte in unserem Stammwerk in Traunreut.

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Produktionstechnik-Absolventen der Hochschule ­Rosenheim sind sehr gut ausgebildete Nachwuchsakademiker, die vielseitig einsetzbar sind. Es warten interessante Einstiegs­möglichkeiten und große Herausforderungen in hochqualifizierten Teams auf sie.

HEIDENHAIN ist in 49 Ländern - meist durch eigene Tochtergesellschaften - vertreten. Vertriebsingenieure und Servicetechniker unterstützen den Anwender vor Ort durch Beratung und Kundendienst. Die hohe Qualität der HEIDENHAIN-Produkte erfordert spezielle Fertigungseinrichtungen und Messmittel. Originale und Arbeitskopien für die Maßstabfertigung werden im Reinraum mit besonderen Maßnahmen zur Temperaturstabilisierung und Schwingungsisolierung hergestellt. Die notwendigen Maschinen zum Herstellen und Messen von Längen- und Kreisteilungen sowie Kopieeinrichtungen entwickelt und baut HEIDENHAIN zu großen Teilen selbst.

Luftbild der DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH

1987 trat bereits einer der ersten Produktionstechnik­Absolventen der Hochschule Rosenheim bei HEIDENHAIN ein. Ab ­dieser Zeit wurden kontinuierlich weitere Absolventen eingestellt – die letzten im März diesen Jahres. Je nach Schwerpunkt und Interessen sind diese Mitarbeiter nun in den Bereichen Marke­ting, Vertrieb, Automatisierung, Fertigungstechnik, Qualitäts­sicherung vor allem aber in der Geräte­ entwicklung tätig.

Traunreut

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH - Postfach 1260 - D 83292 Traunreut DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH - Postfach 1260 - D 83292 Traunreut

30 Absolventen des Studiengangs Produktionstechnik sind heute bei HEIDENHAIN tätig.

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25 Jahre Produktionstechnik

i-for-T GmbH

® Real Time Maintenance ® aus Rosenheim Real Time Maintenance aus Rosenheim Real Time Maintenance aus Rosenheim ®

Die mit derzeit 4 erteilten Patenten geschützte Technologie wurde auch im Jahre 2004 im Rahmen der Hannover Die mit derzeit 4 erteilten geschützte Technologie auch im Jahre 2004gekürt. im Rahmen der Hannover Messe zu den TOP 5 Innovationen Messe den TOP 5Patenten Innovationen Rahmen wurde des Hermes-Award Die mitzu derzeit 4 erteilten Patenten im geschützte Technologie wurde auch im Jahre 2004 im Rahmen der Hannover im Rahmen des Hermes-Award gekürt. Links: Bundeskanzler Schröder vor dem Bild des i-for-T octavis Produktesbei efector bei der Übergabe der Links: Bundeskanzler Schröder vor dem Bild des i-for-T Produktes efector der octavis Übergabe der Urkunde Messe zu den TOP 5 Innovationen im Rahmen des Hermes-Award gekürt. an Michael Danitschek, Geschäftsführer der i-for-T (rechts im Bild). Urkunde an Michael Danitschek, Geschäftsführer der i-for-T (rechts im Bild). Links: Bundeskanzler Schröder vor dem Bild des i-for-T Produktes efector octavis bei der Übergabe der Urkunde

Festschrift FH Rosenheim, Format: 210 x 148,38 mm, CC-de47-AZ126 09/08

an Michael Danitschek, Geschäftsführer der i-for-T (rechts im Bild).

Bei der derder i-for-T GmbH im Jahre Bei derGründung Gründung i-for-T GmbH im Jahre 1998 war das Unternehmensziel 1998 war das Unternehmensziel nicht gerinBei der Gründung der i-for-T GmbH im nicht eine kleine Revolutiger, alsgeringer, eine kleine Revolution im Bereich der Jahre 1998 warals das Unternehmensziel on im Bereich der Instandhaltung von Instandhaltung und ­Anlagen nicht geringer,von alsMaschinen eine kleine RevolutiMaschinen undder Anlagen bewirken. on Bereich Instandhaltung von zu im bewirken. Mit neuenzu technischen Mit neuen technischen Möglichkeiten Maschinen Anlagen bewirken. Möglich­keitenund im Bereich derzu Mikrosensorik im Bereich der Mikrosensorik sowie Mit neuen technischen Möglichkeiten sowie dezidierten Erfahrungen der ­Gründer dezidierten Erfahrungen der Gründer im Bereich Mikrosensorik und sowie im Bereich derder Maschinendiagnose der im Bereich Erfahrungen der Maschinendiagnose dezidierten der Gründer Mikrosystemtechnik wurde der Grundstein und Bereich der Mikrosystemtechnik wurde im der Maschinendiagnose für eine neuartige Diagnoseplattform gelegt, der Grundstein für eine neuartige Diund der Mikrosystemtechnik wurde die es ermöglicht, Zustände von Maschinenagnoseplattform gelegt, die es ermögder Grundstein für eine neuartige Diund Anlagenkomponenten in Echtzeitund zu licht Zustände von Maschinenagnoseplattform gelegt, die es ermögüberwachen. Auf von der Suche einer Beteiligung konnte Anlagenkomponenten in nach Echtzeit zu licht Zustände Maschinenund überwachen. Auf der nach einer Unternehmen Beteiligung mit der ifm electronic einSuche weltweit führendes Anlagenkomponenten in Echtzeit zu konnte mit derAuf ifmder electronic ein weltweit führendes aus der Automatisierungstechnik ­werden, das den überwachen. Suche gewonnen nach einer Beteiligung Unternehmen der Automatisierungstechnik geVertrieb mit und der die aus Produktion der i-for-T-Produkte übernahm konnte ifm electronic ein weltweit führendes wonnen das den Vertrieb Produktion Unternehmen aus der Automatisierungstechnik geund somitwerden, auch nachhaltig für Wachstumund unddie Sicherheit sorgt. der i-for-T Produkte somit nach® wonnen werden, den Vertrieb und die auch Produktion “ ­Produkte Mittlerweile werdendas dieübernahm „Real Time und Maintenance haltig für Wachstum und Sicherheit sorgt. der i-for-T Produkte übernahm und somit auch nachweltweit von über 4000 Kunden erfolgreich ein­gesetzt, Mittlerweile werden und die Sicherheit „Real Time Maintenance®“ haltig für Wachstum sorgt. um Instandhaltungskosten zu sparen sowie die Anlagen­ ® Produkte weltweit von über 4000 Kunden erfolgreich Mittlerweile werden verfügbarkeit zu steigern.die „Real Time Maintenance “ eingesetztweltweit um Instandhaltungskosten zu sparen soProdukte von über 4000 Kunden erfolgreich wie die Anlagenverfügbarkeit zu steigern. eingesetzt um Instandhaltungskosten zu sparen soNeben dem Gründerkreis aus dem Umfeld der FH Rosen-

wie die Anlagenverfügbarkeit zu steigern. heim (Dr.dem PeterGründerkreis Herberholz, Christian Bauer, Erich der ­Griessler Neben aus dem Umfeld FH und Michael Danitschek) sind mittlerweile zahlreiche Rosenheim (Dr. Peter Herberholz, Christian Bauer, Neben dem Gründerkreis aus dem Umfeld der FH Erich Michael Danitschek) sind mittler­weitereGriessler Absolventen bzw. Studenten aus Christian Rosenheim bei der Rosenheim (Dr.und Peter Herberholz, Bauer, ® weile zahlreiche weitere Absolventen bzw. Studenten aus ­i-for-T Griessler GmbH beschäftigt. Von Real Time Maintenance  Erich und Michael Danitschek) sind mittleraus Rosenheim bei der i-for-T GmbH beschäftigt. Von weile zahlreiche weitere Absolventen bzw. Studenten aus Rosenheim bei der i-for-T GmbH beschäftigt. Von

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RosenheimerHochschulHefte

Jede vierte Flasche weltweit wurde von einer krones Anlage befüllt, etikettiert oder verpackt.

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Diagnoseprodukte der i-for-T GmbH. Online Schwinefector octavis® als Schaltschrankgerät (links) und als Kompaktgerät gungsüberwachung efector als Schaltausgeführt (rechts) Diagnoseprodukte der i-for-Toctavis GmbH.®Online Schwinschrankgerät (links) efector und als octavis Kompaktgerät gungsüberwachung ® als Schaltausgeführt (rechts) schrankgerät (links) und als Kompaktgerät

Als Systemlieferant für die Getränkeindustrie statten wir unsere Kunden mit allem aus, was sie für ihre Produktion brauchen. Mit cleverer Technologie und engagiertem Knowhow haben wir uns schon längst zum Weltmarktführer gemausert. Davon profitieren unsere Kunden ebenso wie unsere rund 10.000 Mitarbeiter.

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5 Jahren 50 Mitarbeiter vergrößern um das stark derzeit 20auf Mitarbeitern will man sich in den nächsten steigende Wachstum beherrschen zu können. 5 Jahren auf 50 Mitarbeiter vergrößern um das stark Laufend werden Studenten, Diplomanden und und Absolventen Laufend werden Studenten, Diplomanden Absolsteigende Wachstum beherrschen zu können. aus den Fakultäten ING und WI gesucht, die in WI den gesucht, Bereichen venten aus dem FH-Bereich KPE oder Laufend werden Studenten, Diplomanden und AbsolInstandhaltungsberatung oder Mikrosystemtechnik berufdie in den Instandhaltungsberatung oder venten aus Bereichen dem FH-Bereich KPE oder WI ihre gesucht, Mikrosystemtechnik ihre berufliche Zukunft sehen. liche Zukunft sehen. die in den Bereichen Instandhaltungsberatung oder Mikrosystemtechnik ihre berufliche Zukunft sehen. i-for-T GmbH i-for-T GmbHwww.i-for-t.com www.i-for-t.com i-for-T GmbH www.i-for-t.com

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Multitest

Offen für frischen Wind

Von der FH Rosenheim in die Halbleiterbranche – erfolgreiche Produktionstechniker bei Multitest, Rosenheim Multitest, ein internationales Unternehmen der Halbleiter­ branche mit Sitz in Rosenheim, ist Hersteller von Hand­ habungsautomaten, auch Testhandler genannt. Zusammen mit dem Testgerät, einem elektronischen Messgerät, werden Mikrochips (Halbleiter) auf ihre Funktionalität hin überprüft. Mikrochips sind dafür verantwortlich, dass unsere Computer immer leistungsfähiger und unsere Handys immer kleiner ­werden. Es gibt kein elektronisches Gerät mehr, in dem sich nicht mindestens ein Mikrochip befindet. Zirka 350 Produktionsschritte sind nötig, um einen Mikrochip herzustellen. Deshalb ist es besonders wichtig, sämtliche Funktionen vor dem Einbau in das Endgerät zu überprüfen. Die Chips werden in den Handler eingeführt und ­verschiedenen Extrembedingungen (z.B. Hitze, Kälte) ausgesetzt. Während dieses Prozesses stellt der Handler immer wieder den Kontakt zum Testgerät her und sortiert die Chips nach erfolgtem Test in ‚Gut‘ und ‚Schlecht‘, bzw. in die dazwischen liegenden Güteklassen ein. Schnelligkeit, Maßgenauigkeit im Mikro­ meter-Bereich sowie Temperaturgenauigkeit spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Simon Murnauer Engineering

Anton Resch Engineering

Manuel Petermann Engineering

Georg Stuffer Manufacturing Engineering

Andreas Ludwig Engineering

Norbert Hunger Engineering

Stefan Binder Engineering

Franz Pichl

500 hoch qualifizierte Mitarbeiter, davon rund 350 in Rosenheim, sichern weltweit unseren Vorsprung durch ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein, einfallsreiche Ideen und hohe Kreativität in einem stark wachsenden Markt..

Die Webasto AG als einer der weltweit führenden Automobilzulieferer setzt auf neue Ideen in den Bereichen Schiebedächer, Cabrioverdecke, Karosseriesysteme und Temperaturmanagement.

Multitests Hauptkunden sind international tätige HalbleiterProduzenten. Mit einer zweiten Produktionsstätte in ­Penang, Malaysia, und 23 Vertriebsniederlassungen in Asien und USA bietet Multitest seinen Kunden weltweit effizienten

und standortnahen Service. Um den sehr hohen Qualitäts­ ansprüchen unserer Kunden zu entsprechen, liefern wir Ihnen hoch innovative, sowie auf ihre individuellen Anforderungen abgestimmte Testhandler. Acht Absolventen der Produktions­ technik an der Fachhochschule Rosenheim arbeiten heute in der Entwicklung und ­Konstruktion bei Multitest. Dazu kommen ­jährlich viele Praktikanten, Werk­ studenten und Diplomanden aus der ­Produktionstechnik und anderen Fachbereichen, die ihre berufliche Laufbahn bei Multitest starten.

Webasto sucht Studenten der Ingenieur- und Kunststofftechnik als

Praktikanten – Werkstudenten – Diplomanden Sie interessieren sich für den Bereich Automotive? Sie begeistern sich für neue Aufgaben und arbeiten gerne selbstständig? Und vor allem: Sie suchen ein Unternehmen, das Motivation und Engagement nicht nur erwartet, sondern auch fordert und fördert? Dann sollten wir uns kennen lernen! Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung: Webasto AG, Christina Kern 0 94 51 / 20-122, ckern@webasto.de Frühaufstraße 7, 84069 Schierling

Acht Produktionstechnik-Absolventen arbeiten heute in der Entwicklung und Konstruktion bei Multitest

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Rosenberger

Produktionstechnik-Absolventen bei Rosenberger

Die Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG – ein Familienunternehmen mit Hans, Peter und Bernhard Rosenberger als Geschäftsführer - wurde 1958 von Hans Rosenberger sen. gegründet. Die anfänglich kleine Schlosserei war der Grundstein für den heutigen Geschäftsbereich Maschinenbau, in dem Rosenberger als Komponenten-Systemlieferant Metallrohteile für Getriebe-, Nutzfahrzeug- und Baumaschinenhersteller bearbeitet. Im Geschäftsbereich Hochfrequenztechnik zählt Rosenberger heute zu den weltweit führenden Anbietern von Hochfrequenz-Koaxial-Steckverbindern. So war Rosenberger 2005 mit 13,2% Marktanteil weltweit die Nr. 1 auf dem Markt für HF-Steckverbinder (Studie des unabhängigen Marktforschungsinstitutes ConnectorSupplier).

Mit mehr als 2 600 Mitarbeitern weltweit zählen wir zu den führenden Herstellern von Hochfrequenz-Koaxial-Steckverbindern. Die anerkannt hohe Qualität unserer Produkte setzt neue Maßstäbe in vielen High-Tech-Anwendungen: in modernen Datennetzen, in MobilfunkBasisstationen, in der Luft- und Raumfahrt, in Messgeräten, in Kfz-Navigationssystemen, in der Automobil-Elektronik. Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter sind die Grundlage unseres Erfolgs.

Das Produktspektrum umfasst alle wichtigen Hochfrequenz-Koaxialsteckverbinder-Serien für Anwendungen in Telekommunikation und Mobilkommunikation, HF-Mess­ technik-Produkte wie Präzisions-Steckverbinder, Kalibrier-Kits, Kalibrier-Adapter oder Testkabel sowie HF-Steckverbinder für die Automobil-Elektronik. Im neuen Bereich Mobilfunk-infrastruktur bietet Rosenberger Systemlösungen zur Komplett­ verkabelung von Mobilfunkstationen – von der Antenne bis zur Basisstation. Zum Kundenkreis zählen weltweit tätige Technologieführer wie Alcatel, Ericsson, Nokia Siemens Networks, OEM-Kunden (Original Equipment Manufacturers) wie Sanmina, Flextronics, Elcoteq, führende Messgerätehersteller wie Agilent, Rohde & Schwarz oder Marconi, Telefongesellschaften wie Telekom oder Telefonica, Automobilhersteller wie BMW, DaimlerChrysler, VW und Audi sowie zahlreiche Firmen aus der KfzZulieferindustrie, beispielsweise Bosch, Blaupunkt, Delphi oder MD-Elektronik.

Von jeher legt Rosenberger sehr großen Wert auf eine hohe Produktqualität und die konsequente Umsetzung des Qualitätsgedankens in allen Unternehmensbereichen. So hat Rosenberger 2006 vom Bayerischen Wirtschaftsministerium den Bayerischen Qualitätspreis in der Kategorie Industrieunternehmen erhalten, was nicht zuletzt von der hohen Qualifikation der Mitarbeiter/innen zeugt. Rosenberger ist zertifiziert nach ISO/TS 16949:2002, ISO 9001 und ISO 14001 In unserem Stammwerk in Fridolfing/Tittmoning (Oberbayern) sind heute rund 800 Mitarbeiter beschäftigt. Weltweit sorgen mehr als 2600 Mitarbeiter in unserem Stammwerk, an 13 Fertigungs- und Montage-Standorten sowie 17 RosenbergerVertriebsniederlassungen in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika für Entwicklung, Herstellung und Verkauf unserer Produkte.

HF-Steckverbinder für Telecom-Anwendungen, Automobil-Elektronik und Präzisions-Steckverbinder für die industrielle Messtechnik Thomas Reysser

Dominik Scharf

Michael Filipot

Georg Lapper

Produktionstechnik-Absolventen der Fachhochschule Rosenheim sind in einem TechnologieUnternehmen wie Rosenberger vielseitig einsetzbar und erfüllen verantwortungsvolle Aufgaben: z. B. im Qualitätsmanagement, in der Prozessentwicklung, oder auch Führungsaufgaben im Geschäftsbereich Maschinenbau.

Rosenberger Hochfrequenztechnik GmbH & Co. KG Hauptstraße 1 . D-83413 Fridolfing . Telefon: + 49-86 84-18-0 . Fax: + 49-86 84-18-499 E-Mail: info@rosenberger.de . Web: www.rosenberger.de RosenheimerHochschulHefte

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25 Jahre Produktionstechnik

Hochschule Rosenheim

Dipl.-Ing. Produktionstechnik bei Rasco

Produktionstechnik-Absolventen an der Hochschule Rosenheim

Die Rasco GmbH in Kolbermoor gehört weltweit zu den ­führenden Herstellern von Handlingsystemen. Diese sog. Handler sind automatische Sortiermaschinen für elektronische Bauteile (IC=Integrated Circuit), und wurden bei der Qualitätsprüfung in der Halbleiterindustrie eingesetzt.

Dr. Peter Zehetner (0-Serie) (Studienbeginn: WS 83) Andreas König (Studienbeginn: WS 86) Rainer Mühlberger, Peter Viehhauser (Studienbeginn: WS 87)

Michael Kolb Manfred Usyk Martin Heigl

Seit Beginn des Studiengangs Produktionstechnik gibt es ­Absolventen, die eine Beschäftigung an der Hochschule als eine lang­fristige Alternative zur freien Wirtschaft wählten.

Peter Viehauser ist von Anfang an dem Studiengang Produktions­technik treu geblieben. Er ist Mitarbeiter von Prof. Dr.-Ing. Ernst Schneider in den Labors Mess- und Regelungstechnik sowie Solartechnik.

Die wachsende Leistungsfähigkeit und die immer stärkere Miniaturisierung der elektronischen Komponenten ­erfordert äußerst komplexe Systeme, die höchste Anforderungen ­hinsichtlich Qualität und Präzision erfüllen müssen. Dahinter verbirgt sich eine Menge modernstes Know-How, das von hochqualifizierten Ingenieuren am Standort Kolbermoor ­entwickelt wird. Zu den Kunden zählen Halbleiterhersteller in Asien, USA und Europa. Rasco beschäftigt derzeit weltweit 170 Mitarbeiter, davon knapp 75% am Hauptsitz in Kolbermoor und 25% bei den Tochtergesellschaften in Singapur und Santa Clara, CA/USA sowie in zahlreichen Sales- und Servicebüros in Asien, USA und Europa. Innerhalb weniger Jahre hat sich die Rasco GmbH mit ihren Produkten zu einem führenden Herstellern auf dem Weltmarkt entwickelt. Hochqualifizierte Ingenieure, die auf dem neuesten Stand der Technik ausgebildet werden, sind die Voraussetzung, um innovative Zukunftstechnologien zu entwickeln und liefern das Potential für einen soliden Unternehmenserfolg auf dem globalen Halbleitermarkt.

Die Fachhochschule Rosenheim schafft beste Voraus­setzungen für hervorragend ausgebildete Nachwuchskräfte. Rasco profitiert seit Jahren von diesem Angebot und beschäftigt u.a. Dipl.Betriebswirte und Dipl.-Ingenieure der Fachrichtungen Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik und Produktionstechnik sowie Diplominformatiker. Markus Wagner, Michael Viehmann und Thomas Schöttl sind drei Produktionstechnik-Ingenieure, die ihr Studium an der Fachhochschule Rosenheim absolviert haben und seit vielen Jahren bei Rasco in der Produktentwicklung und Projekt­ arbeit tätig sind. Zum Teil waren sie schon als Praktikanten, Werkstudenten und Diplomanden bei Rasco beschäftigt.

Markus Wagner

Michael Viehmann

Thomas Schöttl

Das umfassend angelegte Studium der Produktionstechnik bietet optimale Voraussetzungen, um die Arbeit am ­gesamten Produktlebenszyklus abzudecken, von der Konzeptions­ phase über die mechanische Konstruktion, die Applikation der mechatronischen Komponenten bis hin zum Prototypenbau und zur Serienfertigung. Das Einbeziehen betriebswirtschaftlicher Kenntnisse unterstützt dabei sowohl die gesamte Produktentwicklung als auch die Zusammenarbeit mit der Materialwirtschaft und den Lieferanten.

Fazit Das vielseitige Studium liefert die besten ­Chancen für einen interessanten Job.

Dr. Peter Zehetner, ein Absolvent der „0-Serie“, war der erste Mitarbeiter aus den Reihen der P-Absolventen, zunächst im Labor für Rechnergestützte Produktionstechnik bei Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Volker Saak. Zudem war er auch der erste und bisher einzige, der auch die Doktorwürde erlangte. Derzeit leitet er die Stabsstelle „Zentrale Dienste / Internet“ und ist dem Präsidenten zugeordnet. Andreas König, Rainer Mühlberger und Peter Viehhauser, berühmt-berüchtigt als die „Achentalmafia“ (Originalton Prof. Rudolf Reiter), begannen 1992 ihre Tätigkeit an der FH. Andreas und Rainer teilten sich zunächst eine Stelle im damaligen Fachbereich AW bei Prof. Dr.-Ing. Hubert Hermkes. 1996 wechselte Andreas König in den gerade ­gegründeten Studiengang Elektrotechnik (heute Elektro und Informations­ technik). Sein Hauptaufgabengebiet ist heute die Auto­ matisierungs­technik in den Labors Steuerungstechnik (Prof. Werner Braatz) und Automatisierungstechnik (Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schittenhelm). Rainer Mühlberger ist bis zum heutigen Tag in der Fakultät Angewandte Natur- und Geisteswissenschaften, speziell in den Labors für Schallmesstechnik bei Prof. Dr. Schanda und ­Technische Optik bei Prof. Dr. Rehhaber und Prof. Dr. Diegelmann tätig.

(Studienbeginn: WS 89) (Studienbeginn: WS 91) (Studienbeginn: WS 02)

Mit Michael Kolb gewann die Hochschule Rosenheim 1994 einen weiteren Produktions­techniker, der gleich nach dem Abschluss im Studiengang Elektro- und Informationstechnik seine Beschäftigung fand. Herr Kolb betreut in erster Linie die Labors von Prof. Dr.-Ing. Birger Mysliwetz sowie von Prof. Dr.-Ing. Rainer Schell, namentlich Microcomputertechnik, Digitaltechnik, sowie das Labor Rechneranwendungen in der Elektrotechnik. Nicht lange ließ Manfred Usyk auf sich warten. 1996 begann er ebenfalls im Studiengang EIT seine Laufbahn. Er ist das beste Beispiel für die Flexibilität eines Produktionstechnikabsolventen. Schon bald erkannte er seine Affinität zur Informatik und entwickelte sich zum Systembetreuer. Von Anfang an betreut und verbessert er bis heute das Rechenzentrum der Elektrotechnik. Jüngstes Mitglied im Club ist Martin Heigl. 2007 begann er ­seine Tätigkeit im Labor für Produktionslogistik, (Prof. Dr.-Ing. habil. Volker Saak), welches in der Fakultät Wirtschafts­ingenieurwesen angesiedelt ist. Martin Heigl betreut allerdings auch die Pro­ duktions­technik als System­administrator und hält die Vorlesung und Übung „Rechner unterstützte Ingenieurarbeit“ (RIA). Die damaligen Absolventen und heute Beschäftigten pflegen von Anfang an den interdisziplinären Zusammenhalt. Sie sind sich einig, dass dieser unabdingbar für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Hochschule Rosenheim ist. Die ehemaligen Produktionstechnik-Absolventen und jetzigen Mitarbeiter der „University Of Applied Sciences“ gehören an der Hochschule zu den beinahe fossilen, aber doch lebenden Zeitzeugen. Diese durften die Geburtsstunde, das Werden und die Evolution des Studiengangs Produktionstechnik zum Teil von Anfang an mit erleben und auch mitgestalten.

v.l.n.r.: Rainer Mühlberger, Manfred Usyk, Peter Viehhauser, Andreas ­König, Martin Heigl und Dr. Peter Zehetner

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25 Jahre Produktionstechnik

Sinnfindung – Karriereweg

Karriere, Ethik und Selbstbewahrung im Beruf oder Sinnfindung auf dem Karriereweg Dr. Joseph M. Fersch Sehr geehrte LeserInnen, seit SS 1980 bin ich Lehrbeauftragter an der FH Rosenheim. Ich habe damals das Pflichtfach Personalwirtschaft für Betriebswirte übernommen, es 1988 abgegeben und dafür das „FWPF“-Fach Betriebspsychologie ins Leben gerufen – anfangs nur für BWL-Studenten. Ab 1986 übernahm ich das PLV-Pflichtfach Personalführung für Produktionstechnik-Studenten, das ich seitdem lese.

anderen Zielbereich übermächtig werden und gegensteuern. Es muss also immer ein gerechter Sinn als geistiger Wert des Handelns die Basis sein. Somit muss ökonomisches Handeln immer auch geistige Werte schaffen, an denen Menschen sich orientieren und identifizieren/motivieren können, denn Sinn und gelebte positive Werte machen Menschen und Unternehmen erfolgreicher.

Ab den frühen 90er-Jahren gab es von den PT-Studenten Anfragen, ob sie auch das FWPF-Fach Betriebspsychologie bei mir belegen könnten, was von Prof. Herberholz befürwortet wurde. Später kamen KT- und WI- sowie EIT-Studenten dazu, so dass heute Wirtschaftler und Techniker gemeinsam in dieser Vorlesung sitzen, ja mittlerweile die „Techniker“ sogar in der Überzahl sind. Ich lege in diesen beiden Vorlesungen, die Techniker eher als Softthemen bezeichnen, großen Wert auf praxisnahe Darstellung der Inhalte. Diese Veranstaltungen sollen nicht nur Führungswissen transportieren, sondern den Studenten die Erfordernis der persönlichen Reifung und Entwicklung im Berufs- und sonstigen späteren Leben bewusst werden lassen. Dadurch erfolgt ein Anstoß zur Stärkung der Sozialkompetenz.

Wie sieht es damit in der heutigen Unternehmens­ führung aus – wird das so erkannt und gelebt?

Ich freue mich, dass die PT-Studenten bei den Gruppenarbeiten u.a. in Fallstudien wirklich gute Ergebnisse und Erkenntnisse vorweisen – also sind wir auf der Ziellinie. Nachdem in der knappen Vorlesungszeit nur Teile des riesigen Themenbereiches Führung/Betriebspsychologie bearbeitet werden können, stelle ich auf den folgenden Seiten in einem Aufsatz noch wirklich Nachdenkenswertes zur Verfügung. Er ist für PT-Absolventen, die in der Berufsverantwortung stehen und manchmal einen roten Faden als „Sollgerüst“ für ihr Führungshandeln suchen, geschrieben und ebenso für künftige Absolventen. Bitte lesen Sie: Prof. Rolf Wunderer (HSG) hat auf einem Vortrag vor Unternehmern und Führungskräften in München über Mitarbeiterführung im Wertewandel gesagt: „Führungskonzepte müssen auf eine optimale ­Erfüllung ökonomischer wie humaner Ziele und Bedürfnisse ausgerichtet sein – keines sollte dominieren!“ Er führte näher dazu aus, dass, wenn eine der beiden Zielrichtungen längere Zeit dominiert, dieses Ziel dann letztendlich selber zu Bruch geht, weil die widerstrebenden Kräfte im

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1) In dem Buch „Deutschlands beste Arbeitgeber“ werden die fünf Dimensionen des Great-Place-to-Work-Konzeptes vor­ gestellt, nach denen sich Firmen wie Hexal, Hugo Boss, Deichmann, Skytec, Ruhrgas, Ford-Werke, Rohde & Schwarz, Leoni, Pfizer u. v. a. von ihren eigenen Mitarbeitern freiwillig und anonym bewerten ließen. Die Wettbewerbskriterien sind: Glaubwürdigkeit • Offene und uneingeschränkte Kommunikation durch das Management • Kompetente Organisation personeller und materieller Ressourcen • Integrität und Konsistenz bei der Umsetzung von Zielsetzungen Respekt • Unterstützung der beruflichen Entwicklung und Anerkennung von Leistungen durch das Management • Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern bei relevanten Entscheidungen • Berücksichtigung der individuellen, persönlichen Lebenssituation der Mitarbeiter Fairness • Ausgewogene Behandlung aller Mitarbeiter im Hinblick auf Vergütung und Anerkennung • Keine Bevorzugung Einzelner im Rahmen von Einstellung und Beförderung • Keine Diskriminierung und die Möglichkeiten zur Beschwerde Stolz • Auf seine persönliche Arbeit und seinen individuellen Beitrag • Auf die Arbeit seines Teams oder seiner Arbeitsgruppe • Auf die Produkte und Dienstleistungen der Organisation sowie deren Stellung in der Gesellschaft

Teamorientierung • Möglichkeit, man selbst zu sein • Freundliche und einladende soziale Atmosphäre im Unternehmen • Teamgeist, „Familiensinn“ In dem vorgenannten Buch wird nach 50 Rängen aufgelistet, wie die teilnehmenden Unternehmen abgeschnitten haben. Derartige Initiativen lassen hoffen, dass wenigstens diese Firmen in die Richtung der Prof.-Wunderer-Forderungen gehen. 2) Leider sieht es auch noch ganz anders aus, entsprechend den 3000 repräsentativ befragten Mitarbeitern verschiedener Unternehmen und den Recherchen, die Prof. Dieter Frey (Wirtschaftspsychologische Fakultät der LMU) 1999 in München durchgeführt hat. Demnach hat jeder Mitarbeiter ein sogenanntes „Erlebniskonto“ – auf die Ereignisse in seinem Arbeitsfeld und -umfeld bezogen. Ein beträchtlicher Anteil von Mitarbeitern berichtet über zahlreiche Negativerfahrungen im Arbeitsleben: Ihr Erlebniskonto weist also ein mehr oder weniger gravierendes Defizit (an Positiva) auf: Sie erleben immer wieder, dass ihre Führungsperson sie nicht informiert und ihre Arbeit weder anerkennt noch kritisch würdigt, dass der Vorgesetzte eher mit Druck und Angst führt und unfair ist bis hin zur Doppelmoral. In einer Liste sind 20 entsprechende Äußerungen von Mitarbeitern zusammengestellt. 59% der befragten Mitarbeiter verschiedenster Unternehmen und Wirtschaftsbereiche befanden sich damals im Gleichgültigkeitstal der „inneren Kündigung“ – sie machen Dienst nach Vorschrift. Wahrscheinlich ist dieser Prozentsatz seither eher gestiegen, weil der psychische Druck gestiegen ist. Man fragt sich lt. Prof. Frey, warum die Führungspersonen einen so starken Einfluss auf die innere Kündigung von Mitarbeitern haben. Zahlreiche Forschungen zeigen, dass das Betriebsklima sehr stark von den Führungspersonen abhängt: „der Fisch fängt nun einmal vom Kopf her zu stinken an …“ sagt Prof. Frey. Wird dort das o. g. Führungskonzept von Prof. Wunderer gelebt? Fridjof Capra (Wendezeit) drückt das Thema „der Fisch fängt …“ ganz mathematisch aus, indem er sagt: „… die jeweilige Ordnung auf einer Systemebene ist die Folge der (­Ordnung) Selbstorganisation auf (der) einer höheren System­ebene …“

Dies heißt auch: Zuerst muss es oben stimmten, dann kann es unten funktionieren – und nicht anders herum. Dieter Freys Studie zeigt auf, dass es in den befragten Unternehmen „oben“ nicht stimmt, deshalb auch „unten“ nicht! Nachdem die Qualifikation und Motivation, d. h. die Gesamtkompetenz aller Mitarbeiter eines Unternehmens sowohl der wichtigste Kosten- wie auch der wichtigste Erfolgsfaktor ist, sollte damit behutsam, sorgfältig, wirtschaftlich, zielorientiert etc. umgegangen werden – und nicht konsequent falsch, wie das Befragungsbeispiel Frey zeigt. 3) Welche Entwicklungs- bzw. Problemlösungswege gibt es nun – wo liegt z. B. ein wesentlicher Ansatz? Dr. Hans Jellouschek geht in seinem Buch „Mit dem Beruf verheiratet“ auf diese Zusammenhänge ein. Er sieht in einer Führungsaufgabe symbolisch eine „Vaterrolle“ – und keine Heldenrolle! Der Held, sagt er, sei egoistisch, nehme und erkämpfe sich, was er braucht. Er sei oft ein Leben lang damit beschäftigt, zu kämpfen und von einer Aufgabe (Erfolg bzw. Karrierestufe) zur anderen zu jagen und – sich durchzusetzen. Er kämpft für sich oder (s)eine Idee, (s)eine Sache – ist modern und progressiv. Er gibt seinen Mitarbeitern zu wenig Orientierung, schützt sie nicht, kümmert sich nicht um sie, fällt ihnen in den Rücken und versucht nur von ihnen zu nehmen (Leistungsdruck) statt ihnen auch zu geben. Solche „Helden-Vorgesetzte“ sind nach Jellouschek’s Meinung die Hauptquelle von Demotivation bei Mitarbeitern. Sie merken oft nicht, wie sie selber „verheizt“ und ausgebeutet werden, wenn sie in jungen Jahren schon auf wichtigen Führungspositionen eingesetzt werden und mit 45 Jahren ausgebrannt sind. Aber auch dann beschäftigen sie sich noch mit dem Kämpfen, dem Siegen müssen und dem Ausbau ihrer Position – weil sie nichts anderes kennen. Der „Vater“, als Führungskraft, sagt Jellouschek, ist über die Heldenrolle hinausgewachsen. Er setzt und lebt gerechte und von Mitarbeitern akzeptierte Werte und Regeln für Leistung und Zusammenarbeit. Er sorgt für seine Mitarbeiter und gibt ihnen Orientierung. Er hat gelernt (z. B. Zeit) zu geben, ohne sogleich dafür nehmen (fordern) zu müssen. Er findet Sinn im „Dienen statt Herrschen“ seiner Führungsaufgabe und drückt damit seiner Position den eigenen unverwechselbaren positiven Stempel auf. Er fordert und fördert seine Mitarbeiter

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25 Jahre Produktionstechnik

im individuellen Maß und lässt sie ihr Potential entfalten. Er unterstützt und ermutigt sie, sodass sie selber reife Persönlichkeiten – statt Helden – werden können. Bei der Auswahl von Führungskräften wird häufig viel zu einseitig auf das Expertenwissen und die anscheinende hohe Durchsetzungskraft geachtet, nicht aber darauf, ob jemand die menschliche Reife hat, eine solche „Vaterrolle“ auch auszufüllen. Vorgesetzte, die das Vatersein im psychischen Sinne nicht einigermaßen verwirklicht haben, stürzen ihre Mitarbeiter oft in tiefe Enttäuschung und Verbitterung. Das wirkt sich dann auch auf das Privat- bzw. Familienleben aus – des Vorgesetzten wie seiner Mitarbeiter, schreibt Jellouschek. Von daher ist es oft besser, eine Vorgesetztenaufgabe ganz abzulehnen oder erst anzunehmen, wenn es einem innerlich nicht mehr um Rang, Status etc. geht, sondern um die Verantwortung. Das wäre ein Zeichen von Reife und würde dazu beitragen, das Führungskonzept von Prof. Wunderer zu verwirklichen. Ein Praxisbeispiel mag das Thema Held : Vaterfigur verdeutlichen. In einem Führungstraining bei einem großen Autobauer in Bayern erzählte ein Bereichsleiter (hatte 500 Mitarbeiter unter sich) folgendes: Ein Fließbandmitarbeiter war morgens auf dem Weg zur Arbeit mit seinem Fahrzeug auf der spiegelglatten Straße in den Straßengraben gerutscht und hatte dabei eine weiße Straßenbegrenzung umgefahren. Er ließ den Pkw stehen und lief schnell noch ca. 200 m zur Werksbushaltestelle. Als er einige Stunden in der Arbeit war, rief seine Frau an und sagte, dass er von der Polizei eine Anzeige wegen Sachbeschädigung und Fahrerflucht bekommen würde. Voller spontanen Zorn gab er einem in der Nähe stehenden Flaschenträger einen Tritt und dieser flog genau gegen ein frisch lackiertes Auto am Band – es gab eine Schramme. Der Personalreferent (Heldenrolle) verfügte die sofortige fristlose Entlassung mit der Aussage: „So etwas gibt es bei uns nicht!“ Als der Bereichsleiter informiert wurde, schaltete er sich ein und sagte: „Ich nehme es auf meine Kappe, dass der Mann nicht entlassen wird. Er soll den Schaden bezahlen und eine Abmahnung bekommen – aber er bleibt. Dieser Mann arbeitet seit 15 Jahren immer einwandfrei in meinem Bereich und hat sich nie das Geringste zu Schulden kommen lassen. So ein Verhalten sollte nicht – kann aber einmal vorkommen.“ So wurde es gemacht, der Mitarbeiter blieb und hat sich auch in den Folgejahren nichts zu Schulden kommen lassen. Hier sehen wir die vorbildliche Vaterrolle beim Bereichsleiter. 4) Drei Aufsätze aus SZ-Management sollen das Thema dieses Beitrages noch abrunden.

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Sinnfindung – Karriereweg

4a) Im Aufsatz „Schlechte Vorbilder“ (02.11.04) schreibt ­Fredmund Malik:

Verirrungen zu erkennen und sich mit den Alternativen zu befassen (soweit F. Malik).

Es ist an der Zeit, mit dem Nachahmen amerikanischer Managementmoden aufzuhören. Das gilt besonders für die Corporate Governance. Stattdessen sollten sich die Manager auf die eigenen, europäischen Fähigkeiten und Stärken besinnen und zu einem vernünftigen Wirtschaften zurückkehren. Zwei Denkfehler haben zu naiver Imitation des scheinbar überlegenen US-Managements geführt. Der erste Denkfehler: Amerikas Wirtschaft sei stark; tatsächlich ist sie nur groß. Der zweite Denkfehler: Die Ursache dafür sei das gute, weltweit überlegene Management der US-Unternehmen. In Wahrheit ist amerikanisches Management nur dort brauchbar, wo man es mit einfachen Verhältnissen zu tun hat. Für komplexe, multikulturelle, gar globale Aufgaben ist Management à la USA ungeeignet, ja schädlich.

4b) Möglicherweise hat man auch hierzulande das US-Management zu lange als Vorbild genommen, denn aus dem SZ-Aufsatz „Milliarden durch den Schornstein“ (13.09.2004) von Dagmar Deckstein, kann man auf verheerende Management­ leistungen schließen. In der vierten Produktivitätsstudie der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot Consulting unter dem Titel „Managing for mediocrity“ geht es um die Leistungen des Managements in Industrieländern – weltweit. Dort kommen die Befrager zu folgenden Ergebnissen: Zählt man alle Arbeitstage zusammen, in denen Mitarbeiter deutscher Unternehmen herumsaßen oder nutzlose Arbeiten verrichteten, so kommen in 2004 pro Kopf 74 Arbeitstage (von ca. 220 Nettoarbeitstagen) zusammen. In den USA sind es 96 von 225 – in Frankreich gar 127 Arbeitstage. Die Ursachen sind: Schlechtes Management durch mangelnde Planung und Steuerung, mangelhafte Führung und Aufsicht, mangelnde Kommunikation (sogar das Schlüsselproblem), usw.

Die in den USA dominierende Wirtschaftstheorie von der „asset-based, wealth-driven economy“ ist ein Treppenwitz der Wirtschaftsgeschichte. Amerika hat die Größe seiner Unternehmen nicht der Qualität des Managements zu verdanken. Die US-Wirtschaft ist groß, weil sie etwas hat, was es sonst in keinem entwickelten Land je gab, nämlich einen großen, weitgehend homogenen Heimatmarkt mit rund 300 Millionen Konsumenten. Daher ist die USA keineswegs, wie man gerne glaubt, das Zentrum globalen Denkens und Wirtschaftens. Aus den genannten Gründen ist es um ein Vielfaches leichter, in den USA ein großes Unternehmen zu managen als in Europa. Es gibt somit keinen Anlass, nach Amerika zu blicken, um dort Management für komplexe Verhältnisse zu lernen. Die amerikanisierten MBA-Manager werden nun rasch lernen müssen, dass die Führung eines Unternehmens nicht aus dem Lösen von Fallstudien besteht, sondern aus dessen exaktem Gegenteil, nämlich darin, zu erkennen, wo sich welcher Fall zusammenbrauen könnte. Business Administration ist, was der Name sagt, Verwaltung, aber nicht antizipierendes unternehmerisches, gar strategisches Handeln. Diese ManagerGeneration wird die Erfahrung machen, dass die als ultimative Wahrheiten rund um die Welt propagierten Orientierungsgrößen – Shareholder, Stakeholder, Wertsteigerung – in Wahrheit das Gegenteil bedeuten, nämlich Des­orientierungsgrößen. Daher sind Orientierungs- und Ratlosigkeit schon jetzt in den Führungsetagen zu sehen – immer weniger gut kaschierbar, wenn auch noch immer mit Imponiergehabe übertüncht. Die Jüngeren haben noch Zeit umzulernen. Es wird hart für sie sein, aber immerhin möglich. Das Wichtigste für alle wird sein, rasch die kollektiven

Einen Grundirrtum, der aus den Köpfen der Manager trotz Einsicht in eigene Versäumnisse nicht herauszubekommen ist, prangern die Proudfoot-Experten schon zum wiederholten Male an: Der Glaube, dass Produktivitätsfortschritt nur durch höhere Investitionen zu erreichen sei. Auch wenn das Maschinenbauer und IT-Hersteller freuen mag, aber schon frühere Studien kamen zu dem Schluss, dass lediglich 45 % des Produktivitätszuwachses in den Industrieländern durch den Kauf leistungsfähigerer Maschinen erreicht wird. Den größeren Anteil von 55 % erbringt dagegen nur eine Verbesserung der Arbeitsleistung: durch Fortbildung der Mitarbeiter, bessere Organisation der Arbeit und ein Management, das sich auf die richtigen und wichtigen Führungsaufgaben konzentriert. Kurz: Wir blicken nach wie vor in einen Abgrund an Humankapitalverschwendung (157 Mrd. Euro in 2004). Oder anders: Wenn ein großer Teil dessen, was in Mitarbeitern steckt, gar nicht genutzt wird, sind sie natürlich zu teuer bezahlt und zu wenig motiviert. Wird aber deswegen einseitig noch mehr an der Kostenschraube gedreht und die Belastung für die Mitarbeiter erhöht, so würden die 59 % – innere Kündigung (Prof. Frey) noch weiter steigen. Da verlagert man lieber Arbeitsplätze nach Osten. 4c) Laut dem SZ-Aufsatz „Wer das Sagen hat“ (18.11.2002) von Dagmar Eckstein wird sich das künftige Käufer- bzw. Konsumentenverhalten deutlich ändern. Dort wird folgendes postuliert: Nach einer neuen Studie des „Global Future Forums“ (GFF) wird der Einfluss von Verbrauchern das

Verhalten von Unternehmern verändern. Sie werden zunehmend höhere Ansprüche stellen und aufhören, brav alles zu kaufen, was man ihnen vorsetzt. Demnach achten Kunden in Zukunft weniger auf die Zielerreichung bei den Geschäftszahlen und auf den Aktienwert von Unternehmen, vielmehr werde sich unternehmerisches Verantwortungsgefühl zur treibenden Kraft im weltweiten Handel entwickeln. Die soziale Kompetenz eines Unternehmens werde für Kunden bei der Entscheidung für eine Marke den Ausschlag geben und den Kauf von konkreten Produkten und Dienstleistungen maßgeblich beeinflussen. Kurz: Das GFF will Unternehmen zu neuem Denken jenseits der eingefahrenen Bahnen einladen. Noch ist der Gedanke zwar mehr als ungewohnt, dass nicht mehr harte Bilanzzahlen die unumschränkte Definitionsmacht über Erfolg haben sollen, sondern „weiche Faktoren“ wie Vertrauen, soziale Kompetenz, Umweltbewusstsein und ideelle Werte. Aber es leuchtet durchaus ein, dass zunehmende Kaufkraft und gesteigertes öffentliche Interesse zukünftig das Angebot vieler Unternehmen nachhaltiger prägen werden als bisher. Die GFF-Denker meinen, dass Kunden von den Unternehmen einen sicht- und spürbaren Einstellungswandel verlangen werden: Konsequente Aufmerksamkeit für Umweltbelange, Fairness, eine Haltung, die weniger von Materialismus und mehr von Lebensqualität geprägt ist. Man könnte sagen, dass die Forscher überzeugt sind, der Einfluss der Verbraucher werde über kurz oder lang über das Wohl eines Unternehmens entscheiden. Managen wird also in Zukunft auch nicht einfach werden – eher im Gegenteil.

Resümee Die Aussage von Prof. Wunderer hat somit auch in der Zukunft ihre volle Gültigkeit. Sie ist wie eine Präambel für ethischmoralisch wie wirtschaftspsychologisches Optimalverhalten zu sehen. Das gilt auch für jeden Kapitalisten in Reinstform. Er muss es nur begreifen wollen – weil er langfristig denken sollte. Der Führungsnachwuchs, der ja überwiegend von den Hochschulen kommt, sollte die vorgenannten Tatsachen und Zusammen­hänge verinnerlichen und dann in erfolgs­ orientiertes Handeln umsetzen – wenn er dann an den Schalthebeln in den Unternehmen sitzt. Das gilt auch für die Absolventen der Hochschule Rosenheim. Ich wünsche alles an Glück dazu! Dr. Joseph M. Fersch Unternehmensberater und Lehrbeauftragter

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25 Jahre Produktionstechnik

CAD-Ausbildung

CAD-Ausbildung im Studiengang Produktionstechnik Prof. Dr.-Ing. Dieter Fischer Als der Studiengang Produktionstechnik vor nunmehr fast 30 Jahren geplant wurde, steckte das Rechnerunterstützte Konstruieren (Computer Aided Design, CAD) noch in den Kinderschuhen. Große Unternehmen, speziell im Automobilbereich und in der Luft- und Raumfahrtindustrie, setzten diese Technik damals schon ein, aber für mittelständische und kleinere Unternehmen war sie noch weitgehend Neuland. Dies lag hauptsächlich an den hohen Kosten. Der Personalcomputer war noch nicht erfunden und zum Einsatz kam meist die sogenannte „mittlere Datentechnik“. Ein typischer Rechner hatte die Größe eines Haushaltskühlschranks, kostete meist mehr als 200.000 DM und ein monochromer Vektorbildschirm mit 20 Zoll Bilddiagonale war nicht unter 10.000 DM zu haben. Verwendet wurde fast ausschließlich zweidimensionale Software. Dreidimensional arbeitende CAD-Programme waren zwar bereits entwickelt, überforderten aber die meiste Hardware. Als der Studiengang Produktionstechnik 1983 seinen Lehr­ betrieb aufnahm, waren die ersten Personalcomputer bereits auf den Markt. Ein häufig verwendeter Rechner war der IBM-XT • Prozessor: Intel 8086 (16 Bit), Taktfrequenz 4,77 MHz • Hauptspeicher : 256 kB – 512 kB • Betriebssystem: PC-DOS 2.0 • Massenspeicher: Festplatte mit 10 MB, 5,25-Zoll-Diskettenlaufwerk mit 356 kB • Monochromer Rasterbildschirm mit 12 Zoll Bilddiagonale Das alles zusammen kostete etwa 20.000 DM. Nachdem die Hardware zumindest für Unternehmen erschwinglich geworden war, wurden auch die ersten CAD-Programme für Personal­computer entwickelt. Viele „Experten“ nahmen sie anfangs nicht ernst, was ihrer raschen Verbreitung aber nicht schadete. Die Gründer der Produktionstechnik haben den Rechner­ einsatz und insbesondere auch das Rechnerunterstützte ­Konstruieren von Anfang an als einen wesentlichen Bestandteil der Ingenieurausbildung angesehen. Während es in klassischen Studiengängen, wie z.B. dem Maschinenbau, schwierig war, CAD im Stundenplan unterzubringen, war es beim Studiengang Produktionstechnik bereits ein Pflichtfach. Die Studentinnen und Studenten des ersten Jahrgangs wurden im Jahr 1986 von einem Kollegen des damaligen Fachbereichs „Allgemeinwissenschaften“ im Rechenzentrum der Hochschule mit dem CAD-Programm „Autocad“ ausgebildet. Zum Einsatz kamen IBM-XT-PCs. Ihre monochromen Bildschirme

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hatten eine Bilddiagonale von 12 Zoll, die Auflösung betrug 720x348 Bildpunkte (Hercules-Standard) und der Cursor wurde in Ermangelung eines graphischen Eingabegeräts mit der Tastatur gesteuert! Ein Jahr später nahmen drei Professoren aus dem Studiengang Produktionstechnik die CAD-Ausbildung selbst in die Hand. Da zu wenig Rechner zur Verfügung standen, bat man die Technikerschule um Hilfe. Die Technikerschule besaß damals schon einen kleinen PC-Pool. Auf den Rechnern war das zweidimensionale CAD-Programm „PC-Draft“ installiert. Aufgrund der guten Erfahrungen entschied sich auch der Studiengang Produktionstechnik dafür. Ein Jahr später, also 1988, konnte der Studiengang Produktionstechnik im Raum D 302 des Konstruktionszentrums KPE einen PC-Pool mit 8 Rechnern ein­ richten. Auf ein Netzwerk wurde aus Kostengründen verzichtet. Die neueren Rechner waren meist wie folgt ausgestattet: Modell: IBM AT03 • Prozessor: Intel 80286 + mathematischer Coprozessor 80287 (16 Bit, 6 MHz) • Hautspeichergröße: 512 kB • Festplatte 30 MB • Diskettenlaufwerk 5,25 Zoll, 1,2 MB • Betriebssystem: MS-DOS 3.1 • Grafikadapter: 640x350 Bildpunkte (EGA-Standard) • 15-Zoll-Farbbildschirm • Digitalisiertablett

startete das Programm mit Hilfe einer Batch-Datei. Der Vorteil dabei war, dass man ein Programm durch Löschen seines Verzeichnisses wieder vollständig vom Rechner entfernen ­konnte, was bei modernen Programmen praktisch unmöglich ist. Programme beschränkten sich auf die nötigsten Funktionen. Die CAD-Software PC-Draft wurde z.B. auf vier Disketten mit 360 Kilobyte Kapazität ausgeliefert. Eine Installation belegte weniger als 1 Megabyte Plattenspeicherplatz. Trotzdem besaß dieses Programm alle Funktionen, die zur normgerechneten Erstellung von Technischen Zeichnungen notwendig sind. Die Kosten für einen CAD-Arbeitsplatz im Jahr 1987 Rechner mit Bildschirm: 13.608 DM Digitalisiertablett 4.232 DM Software PC-Draft 6.441 DM Summe 14.281 DM In diesen Preisen war schon ein Hochschulrabatt enthalten, der Listenpreis für einen CAD-Arbeitsplatz lag bei über 30.000 DM. 1987 entstand auch das erste CAD-Skript. Bild 1 zeigt das Deckblatt.

Arbeitsplatz-Ausstattung 1989 • 8 Arbeitsplatzrechner HP 9000 319 C+ Prozessor Motorola 68020, 16 MHz • 8 MB RAM, keine eigene Festplatte • Betriebssystem HP-UX • Farbgrafik mit 1024x768 Bildpunkten • 19 Zoll Röhrenmonitor (Farbe) • CAD-Software HP ME10 Die Motorola-Prozessoren der Baureihe 680XX waren 32-BitProzessoren und konnten bis zu 4 Gigabyte Hauptspeicher direkt adressieren. Gegenüber der Ein-Megabyte-Grenze der Intel-Prozessoren war das schon ein großer Fortschritt. Hohe Kosten für Hauptspeicherbausteine relativierten jedoch den Vorteil. Der Server diente gleichzeitig als 3D-CAD-Arbeitsplatz. Er besaß einen Motorola-Prozessor 68030 mit 20 MHz Taktfrequenz, 16 Megabyte RAM, zwei Festplatten mit je 300 Megabyte Speicherkapazität und einen für damalige Verhältnisse sehr leistungsfähigen Grafikbeschleuniger. Dieser hatte etwa die Größe von vier Schuhkartons und wog ca. 20 kg. Mit ihm konnten dreidimensionale schattierte CAD-Modelle dargestellt werden. Drehen in Echtzeit war nur bei sehr ­kleinen Modellen möglich, bei größeren Modellen lagen die Bild­ aufbauzeiten im Minutenbereich. Als CAD-Programm kam HP ME30 zum Einsatz. Da nur ein Arbeitsplatz zur Verfügung stand, wurde es lediglich für Diplomarbeiten und nicht in der Lehre eingesetzt.

Höherwertigere Grafikkarten und Bildschirme mit höherer Auflösung waren bereits auf dem Markt, konnten aber wegen der enormen Kosten nicht beschafft werden. Die Intel-Prozessoren 8086 und 80286 konnten aufgrund ihrer 16 Bit-Struktur nur maximal 1 Megabyte Hauptspeicher direkt adressieren, wovon für Anwendungsprogramme lediglich 640 Kilobyte übrig blieben. Eine Speichererweiterung auf ­mehrere Megabyte wäre wünschenswert gewesen, hätte aber nicht genutzt werden können. Sie wäre auch nicht zu bezahlen gewesen, denn ein Megabyte Hauptspeicher ­kostete damals rund 1.000 DM. Eine Maus besaßen die Rechner damals noch nicht. Wozu auch? Die graphische Benutzeroberfläche war ja noch nicht erfunden. Ein PC wurde auch nicht heruntergefahren, sondern einfach vom Stromnetz getrennt. Installationsroutinen für ­Programme gab es meist nicht. Man kopierte einfach alle Dateien der Programmdisketten in ein Verzeichnis und

Im Jahr 1989 konnte der PC-Pool aus Erstausstattungsmitteln des Studiengangs Produktionstechnik durch eine leistungs­ fähigere CAD-Anlage ersetzt werden. Zum Einsatz kamen jetzt 8 vernetzte CAD-Workstations und ein Server.

Diese neun CAD-Arbeitsplätze kosteten zusammen mit einem DIN-A1-Plotter etwa 400.000 DM, das waren also rund 44.500 DM pro Arbeitsplatz. Die CAD-Ausbildung fand damals im fünften und im siebten Semester statt. Im fünften Semester wurde das interaktive Arbeiten mit ME10 gelehrt, im siebten Semester die Programmierung von ME10-Makros. Diese CAD-Anlage wurde sieben Jahre genutzt. Im Jahr 1996 konnte endlich eine Ersatzbeschaffung durchgeführt werden. Man entschied sich für folgende CAD-Workstations: Bild 1: Erstes CAD-Skript des Studiengangs Produktionstechnik

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25 Jahre Produktionstechnik

Arbeitsplatz-Ausstattung 1996 • 7 Arbeitsplatzrechner HP9000 Serie 700 Modell 715-100 • HP-PA-RISC-Prozessor 7100 LC (100 MHz) • 64 MB RAM, 2GB interne Festplatte • Betriebssystem HP-UX • VISUALIZE-24-Grafikbeschleuniger • 20-Zoll-Röhrenmonitor (Farbe) • A 3-Digitalisiertablett Ein Arbeitsplatzrechner wurde auch als Server verwendet. Er besaß zwei zusätzliche externe Festplatten, ein CD-ROM-Laufwerk und ein Bandsicherungsgerät. Der bisher ver­wendete Stiftplotter wurde durch einen Tintenstrahlplotter ersetzt. ME10 blieb nach wie vor als 2D-CAD-Software im Einsatz. Das von Hewlett-Packard nicht mehr weiterentwickelte ­Programm ME30 wurde durch HP-Solid-Designer ersetzte. Es handelte sich dabei ebenfalls um ein volumenorientiertes 3D-Programm. Da nun endlich eine leistungsfähige Hardware zur Verfügung stand, wurde ab dem Jahr 1990 auch das dreidimensionale Konstruieren gelehrt. Die Kosten für Hard- und Software betrugen 262.265 DM, also 37.466 DM pro Arbeitsplatz. Im Jahr 1997 kam mit Unigraphics ein weiteres 3D-CAD­Programm zum Einsatz. Es zählte zu den High-End­Programmen und war sehr leistungsfähig, erforderte aber

Bild 2: Konstruktion eines Einzelteils mit Unigraphics NX5

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CAD-Ausbildung

auch eine intensive Schulung. Zur Verbesserung der System­ leistung wurden die Hauptspeicher der Arbeitsplatzrechner um 64 Megabyte auf 128 Megabyte erweitert. Das kostete pro Arbeitsplatz ­849 DM. Gemeinsam war beiden 3D-Programmen, Volumenkörper mit Hilfe zweidimensionaler Skizzen durch Zieh- oder Dreh­ operationen zu erzeugen. Beim Solid Designer besaß eine Skizze – ähnlich wie ME10-Zeichnungen – feste Maße. Die Volumenkörper waren nach ihrer Erzeugung von den Skizzen unabhängig. Eine nachträgliche Änderung der Skizzen hatte keinen Einfluss auf den daraus abgeleiteten Körper; im Prinzip konnten die Skizzen auch gelöscht werden. Unigraphics hingegen verfolgte einen parametrischen Ansatz. Zwischen einer Skizze und einem daraus abgeleiteten Volumenkörper bestand eine Eltern-Kind-Beziehung. Ein Löschen der Skizze hätte zum Löschen des Körpers geführt. Die Veränderung einer Skizze veränderte automatisch auch den daraus erzeugten Volumenkörper. Alle nachfolgenden Operationen, wie z.B. das Erzeugen einer Verrundung, erfolgten ebenfalls nicht mit festen Werten, sondern mit Variablen, welche jederzeit verändert werden konnten. Vereinfacht konnte man sagen: Unigraphics speicherte neben dem Modell auch den Weg zu seiner Erzeugung, Solid Designer nur das Ergebnis. Der parametrische Ansatz hatte große Vorteile, wenn Konstruktionen geändert werden mussten. Beim nichtparametrischen Solid Designer war das mit viel mehr Aufwand verbunden. Ein Nachteil parametrischer Programme war, dass die ElternKind-Beziehungen zu relativ komplexen CAD-Modellen führten. Die Modelle mussten viel sorgfältiger aufgebaut werden als bei nichtparametrischen Programmen. Eine unsystematische Arbeitsweise führte häufig zu instabilen und dadurch kaum noch veränderbaren Modellen. Die Weiterentwicklung eines Modells, das von einem anderen Anwender stammte, verlangte, sich in seinen Aufbau einzuarbeiten. Manchmal musste man die parametrischen Beziehungen kappen und mit einem nichtparametrischen Modell weiter­ arbeiten.

1997 wurde der parametrische Ansatz in der Fachpresse noch heftig diskutiert. Für die Befürworter stand der Änderungskomfort und die Möglichkeit von Variantenkonstruktionen im Vordergrund, die Gegner hielten große Modelle und Baugruppen aufgrund der komplexen Eltern-Kind-Verknüpfungen für schwer handhabbar. Diese Diskussion wird heute nicht mehr geführt. Neuere CADProgramme sind mehrheitlich parametrisch aufgebaut, erlauben aber auch, Modelle ohne eine Veränderung ihrer Parameter zu bearbeiten (Direct Modelling). Umgekehrt wurde auch bei nichtparametrischen Programmen Bild 3: Konstruktion einer Baugruppe mit Solid Edge V20 die Modelländerung sehr verbessert. Beide Programmarten Etwa zur gleichen Zeit wurde vom Studiengang Kunststoffkönnen daher heute als gleichwertig angesehen werden. technik im Raum D 303 des Konstruktionszentrums ein PCPool mit ähnlicher Ausstattung eingerichtet. Im Jahr 1998 wurde die CAD-Hardware um drei Rechner­ arbeitsplätze erweitert. Zum Einsatz kamen jetzt Im Jahr 2000 kam mit Solid Edge ein weiteres 3D-CAD-ProPersonal­computer. Dies lag hauptsächlich an den Kosten. CAD- gramm hinzu. Es zählt zu den Mittelklasseprogrammen, ist sehr Workstations auf UNIX-Basis, wie z.B. die HP-PA-RISC-Maschi- einfach zu erlernen und wird seit 2001 in der Grundlagenausbilnen, kosteten damals immer noch etwa 30.000 DM, während dung der Studiengänge Produktionstechnik, Elektro- und Inforausreichend leistungsfähige Personalcomputer für weniger als mationstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen eingesetzt. die Hälfte zu haben waren. Sie waren wie folgt ausgestattet. Im Jahr 2000 konnte auch im Raum D 305 ein weiterer CADArbeitsplatz-Erweiterung 1998 Pool eingerichtet werden. Er besaß ebenfalls ein Bildnetzwerk. • 3 Arbeitsplatzrechner No Name Die Arbeitsplatzrechner waren wie folgt ausgestattet. • Prozessor Intel Pentium III, 333 MHz • 256 MB RAM, 2 GB SCSII-Festplatte Arbeitsplatz-Erweiterung 2000 • Betriebssystem WINDOWS-NT4 • 9 Arbeitsplatzrechner HP VISUALIZE X-Class • Grafikkarte Diamond Fire GL 4000 • Prozessor Intel Pentium III, 800 MHz • 20 Zoll Farb-Röhrenmonitor • 512 MB RAM, 20 GB interne Festplatte • Betriebssystem WINDOWS NT 4.0 Die CAD-Arbeitsplätze wurden auch erstmals mit 3D-Eingabe­ • Grafikbeschleuniger Elsa Gloria II geräten, den sogenannten Space-Mäusen, ausgerüstet. • 21-Zoll-Röhrenmonitor Außerdem wurde ein Bildnetzwerk eingerichtet. Es ermög- • Spacemaus lichte, die Bildschirme der Benutzerarbeitsplätze von einem Masterarbeitsplatz aus anzusteuern. Der Dozent konnte Die Hardwarekosten solcher Arbeitsplätze betrugen 12.000 dadurch seinen Bildschirminhalt an den Benutzerbildschirmen DM. Diesmal verfügte der PC-Pool über einen eigenständiger anzeigen lassen und umgekehrt einzelne Benutzerbildschirme ­Server. Er besaß einen Pentium-III-Prozessor mit 800 MHz Takt­ auf seinen Bildschirm schalten. Durch diese Technik wurde die frequenz und 8 SCSII-Festplatten mit jeweils 10 GB Kapazität, CAD-Schulung sehr erleichtert. die in einem RAID-5-Verbund zusammengeschaltet waren.

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Als CAD-Software wurde weiterhin das 2D-Programm ME10 sowie die 3D-Programme Unigraphics und Solid Edge verwendet. Im Jahr 2003 wurden die HP9000-Rechner und die 3 PCArbeitsplätze des Raums D 302 durch PC-Workstations ersetzt. Sie waren wie folgt ausgestattet. Arbeitsplatz-Erneuerung 2003 • 9 Arbeitsplatzrechner DELL Precision 340 MT • Prozessor Intel Pentium IV, 2,8 GHz • 1.024 MB RAM, 36 GB interne Festplatte • Betriebssystem WINDOWS XP • Grafikbeschleuniger nVidia Quadro IV 700 XGL • 21-Zoll-Röhrenmonitor • Spacemaus Gleichzeitig entschied man sich dazu, die Ausbildung mit 2D-Programmen einzustellen und mit Catia V5 ein weiteres 3D-CAD-Programm einzuführen. Der wichtigste Grund dafür waren Wünsche von Studenten, insbesondere aus dem Studiengang Kunststofftechnik. Catia ist in der Automobilindustrie und damit auch bei deren Zulieferbetrieben weit verbreitet. Die älteren Versionen Catia V1 bis Catia V4 setzten CAD-Workstation mit einem UNIX-Betriebssystem voraus und waren nicht parametrisch aufgebaut. Catia V5 hingegen wurde auf WINDOWS-Basis entwickelt und besitzt einen parametrischen Kern. Das Programm verfügt über einen

CAD-Ausbildung

außerordentlich großen Funktionsumfang und setzt eine sehr leistungsfähige Hardware voraus. Sieht man von dem großen Funktionsumfang ab, so ist es ähnlich einfach zu erlernen wie Solid Edge.

Das Konstruktionszentrum KPE verfügt derzeit, wenn man den PC-Pool des Studiengangs Kunststofftechnik mitzählt, über folgende Ausstattung:

Der CAD-Pool des Raums D 305 musste im Jahr 2007 durch leistungsfähigere Rechner ersetzt werden, da die bisherigen Geräte den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügten, welche neuere Softwaregenerationen an sie stellten. Aufgrund günstiger Hardwarepreise konnte auch ein weiterer Raum (D 304) mit CAD-Arbeitsplätzen ausgestattet werden. Folgende Konfiguration wurde gewählt.

Software • 3D-CAD-Programm Solid Edge • 3D-CAD-Programm Solid Works • 3D-CAD-Programm UNIGRAPHICS NX • 3D-CAD-Programm Catia V5

• Finite Elemente Programme (FEM): Ansys, Workbench • Spritzgusssimulation: Cadmould, Moldflow, Moldex • Rechnerunterstütztes Qualitätsmanagement: Procella, QS-Stat • Bürosoftware Microsoft Office Professional, Microsoft Project

Hardware Arbeitsplatz-Erneuerung 2007 • 18 Arbeitsplatzrechner DELL Precision 390 MT • Prozessor Intel Core 2 Duo (Doppelkernprozessor), 2,66 GHz • 4 GB RAM, 250 GB interne Festplatte • Betriebssystem WINDOWS XP • Grafikbeschleuniger nVidia Quadro FX 3450 • 20-Zoll-TFT-Monitor • SpacePilot Die Hardwarekosten eines solchen Arbeitsplatzes beliefen sich auf 2.672 Euro. Gleichzeitig wurde auch der bisherige Server durch eine neuere Maschine ersetzt, welche nun alle Arbeitsplätze des Konstruktionszentrums bedient. Der Einsatz von Bildnetzwerken war bei den neuen Rechnern nicht mehr ­möglich, da sie bisher nur mit analogen Videosignalen arbeiten, die TFT-Monitore jedoch digital betrieben werden. Der Bildschirm des Dozentenrechners wird stattdessen mit Beamern auf eine Leinwand projiziert.

Raum (Jahr)

Arbeitsplatzrechner

Peripheriegeräte

D 302 10 PC-Workstations DELL 390 (2,66 MHz Core 2 Duo), 4 GB RAM, 250 GB Festplat(2007) te, Grafikbeschleuniger nVidia Quadro FX 3450, 20-Zoll-TFT-Monitor 1600x1200 Pixel, SpacePilot, WINDOWS XP

Beamer A1-Plotter HP DesignJet 800 A3-Laserdrucker

D 303 9 PC-Workstations DELL 360 (2,8 GHz Pentium IV), 1 GB RAM, 36 GB Festplatte, (2003) Grafikbeschleuniger nVidia Quadro FX 1000, 21-Zoll-Röhrenmonitor, SpaceMaus, WINDOWS XP

Beamer, Bildnetzwerk A3-Tintenstrahl-drucker A3-Laserdrucker

D 304 9 PC-Workstations DELL 390 (2,66 MHz Core 2 Duo), 4 GB RAM, 250 GB Festplatte, Beamer (2007) Grafikbeschleuniger nVidia Quadro FX 3450, 20-Zoll-TFT-Monitor 1600x1200 Pixel, A3-Laserdrucker SpacePilot, WINDOWS XP D 305 9 PC-Workstations DELL 340 (2,8 GHz Pentium IV), 1 GB RAM, 250 GB Festplatte, (2002) Grafikbeschleuniger nVidia Quadro4 700 GL, 21-Zoll-Röhrenmonitor, SpaceMaus, WINDOWS XP

Beamer Bildnetzwerk A3-Laserdrucker

D 307 Server HP Proliant DL385 (AMD 2,66 GHz Opteron Dualcore), 5 GB RAM, 145 GB (2007) Ultra 320 SCSII HotPlug, Datensicherung mit 2x500 GB NAS

usv

Im Jahr 2007 wurden auf Wunsch der Fakultät Innenarchitektur auch einige Lizenzen des 3D-CADProgramms Solid Works beschafft. Es entspricht in seinen Eigenschaften weitgehend dem Programm Solid Edge, wird aber nicht im ­Studiengang Produktionstechnik eingesetzt.

Bild 4: Zeichnungsableitung mit Catia V5 R18

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Bild 5: PC-Pool im Raum D 302 des Konstruktionszentrums KPE

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25 Jahre Produktionstechnik

25 Jahre Produktionstechnik

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Passfederberechnung

Entwurfsdurchmesser und Passfederberechnung Literaturgegenüberstellung und Praxisvergleich Prof. Dr.-Ing. Günter Lössl

Es ist eine klassische Aufgabe im Maschinenbau, aus einer beabsichtigten Leistung und der zugeordneten Drehzahl einen Entwurfsdurchmesser zu bestimmen und dazu eine Welle – Nabe – Verbindung auszulegen. Als konkretes Beispiel wurde eine Leistung von 26 kW bei einer Drehzahl von 111 Umdrehungen pro Minute gewählt, daraus folgt ein Drehmoment von M = 2237 Nm. Das Drehmoment ist die Basis für die Berechnung des Entwurfdurchmessers. Für die Welle-Nabe-Verbindung soll eine Passfederverbindung ausgeführt werden. Die Berechnungen werden aus den drei angegebene Standard­ werken [1] ; [2]; [3] für Maschinenelemente entnommen.

Bei den zu wählenden Sicherheits- und Festigkeitswerten wird jeweils der ganze angegebene Bereich mit der unteren und oberen Grenze benutzt. Die zugeordneten unteren und oberen Werte sind in einer Klammer eingetragen und durch Punkte getrennt dargestellt. Z.B. pzul = (105…37,5) N/mm2, die Kommastellen wurden bei diesen Werten gerundet. Wenn solche Bereiche angegeben sind, entsteht für die berechneten Werte sozusagen eine untere und eine obere Grenze. Die Gegenüberstellung der Berechnungen erfolgt in Tabellen­form. In Tabelle1 werden die Berechnungen für den Entwurfs­durchmesser ausgeführt. Diese Durchmesser sind Voraussetzung für die Querschnittbestimmung der Pass­federn und Ausgangspunkt für die Berechnungen der Passfeder­ längen in Tabelle 2.

Tabelle 2: Passfeder

Über die Ausgangsdaten von Leistung, Drehzahl und auch Drehmoment können die Berechnungsergebnisse mit Welle - Nabe Ausführungen von z. B. Getriebeherstellern verglichen ­werden. In Tabelle 3 sind die Vorrausetzungen aus [4] ­(Leistung, Drehzahl, Drehmoment und Maßblatt) für einen Vergleich zusammengestellt.

Bis zu einem Drehmoment von 3910 Nm bleibt der Durchmesser vom Wellenzapfen des Praxis- Vergleichbeispiels bei 70 mm und es wird zusätzlich eine Querkraft von 17,6 kN zugelassen . Auch die Passfederlänge bleibt bei 125 mm, selbst bei diesem deutlich höheren Drehmoment gegenüber der Berechnung in Tabelle 2.

Tabelle 1: Entwurfsdurchmesser Werkstoff Einsatzstahl 16MnCr5

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Das maximale Drehmoment für den Getriebetyp R107 ist bei [4] mit 4540 Nm bei 95 Umdrehungen pro Minute an­gegeben, d.h. die in Tabelle 2 berechneten Passfederlängen würden sich mit diesem Drehmoment ungefähr verdoppeln. C 45 ist ­übrigens die Herstellerangabe zum Passfederwerkstoff. Dieser Literatur- und Praxisvergleich war Teil einer Übung zur Vorlesung Maschinenlehre im Studiengang Produktionstechnik.

Literatur: [1] Decker K.H. Maschinenelemente 15. Auflage 2000 HanserVerlag [2] Niemann G. u. a. Maschinenelemente Bd.1 3. Auflage 2001 Springer-Verlag [3] Roloff /Matek Maschinenelemente 17. Auflage 2005 Vieweg-Verlag [4] SEW DR-Getriebemotoren Katalog 01/2008

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Seit mehr als 60 Jahren planen und bauen wir Maschinen und Anlagen für Käsereien weltweit. Tabelle 3: Praxisvergleichsdaten

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Dynamisches Energiemanagement

Ohne EVA geht es nicht … Prof. Dr.-Ing. Peter Herberholz, Adriane Grün, Kathrin Haar

Die Entwicklung eines Dynamischen EnergiemanagementSystems für die energetische Optimierung im öffentlichen Gebäudebestand Ein Zwischenbericht über eine komplexe Aufgabenstellung für eine Projektarbeit im SG Produktionstechnik in Zusammen­ arbeit mit der Stadt Kolbermoor (2007 bis 2008)

sich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt einmal ­wirklich der zusätzliche anthropogene CO2-Anteil am Gesamtvolumen in der Atmosphäre auf den Klimawandel heraus­ gestellt haben sollte. Viel wichtiger ist es bei einer derartigen Problem-Prognose, eine weltweite CO2-Reduzierung im Sinne einer vernunft­ gesteuerten Prophylaxe zu betreiben.

1. Der globale Aspekt des Problems Wir leben heute mit Blick auf die Energieversorgung unserer Welt in einer außerordentlich interessanten und extrem herausfordernden Veränderungs-Phase. Diese Phase hat fünf elementare Kennzeichen: • Ein unumkehrbares, wenn auch noch nicht terminierbares, Ende der Verfügbarkeit fossiler Energie-Quellen • Ein weltweit ansteigender Energiebedarf durch boomende industrielle Struktur-Entwicklung in sehr bevölkerungsreichen Schwellenländern • Ein weltweit beobachtbarer Klimawandel mit begründetem Verdacht seiner Verursachung durch die Sozialisierungs- und Technik-bedingten zusätzlichen CO2-Emissionen • Eine global agierende und national-staatlich nicht kontrollierbare Finanzwelt mit gefährlichen SpekulationsMechanismen • Eine global und lokal gesehen sehr inhomogene politische und gesellschaftliche Bewertung dieser Phase und ihrer Bewältigungs-Strategien Aus erdgeschichtlicher Sicht ist diese Phase ein Wimpernschlag - mit menschlichem Zeit-Horizont gemessen ein ­mittelbis langfristiger Veränderungsprozess, bei dem es sich (je nach politischer oder ideologischer Intention) trefflich darüber streiten lässt, ob dieser Prozess nun 20, 200 oder 2.000 Jahre dauern wird. Prognosen zeigen auf, dass allein bis 2030 der Primär-­EnergieVerbrauch im Vergleich zu heute weltweit um über 60% ansteigen wird. Zwei Drittel dieser Nachfragesteigerung wird aus den heute bekannten Schwellenländern kommen. Da voraussichtlich deutlich mehr als 80% dieses Anstiegs noch durch fossile Energie gedeckt werden wird, würde diese Entwicklung (unveränderte technische und organisatorische Strukturen vorausgesetzt) zum Beispiel auch einen allein daraus resultierenden CO2-Anstieg von fast 70% bedeuten! Dabei ist es von zweitrangiger Bedeutung, wie einflussstark

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Das Kernproblem ist und bleibt ein sich verknappendes und vor allem bei fossilen Energiequellen gleichzeitig (nach allem was wir heute wissen) umwelt- und klimabelastendes Wirtschaftsgut Energie, solange nicht durch neu verfügbare, versorgungssichere und auch installierte Technologien, ­Konzeptionen und Strukturen diese Knappheit überwunden und die Klima- und Umweltbelastung auf das technisch und ökonomisch Machbare reduziert ist. Solange dies aber weltweit aus technischen, wirtschaftlichen und politischen Gründen noch nicht gelungen ist, gilt eine im Prinzip sehr einfache, in der konkreten Ausführung aber äußerst komplexe Strategie: Weniger Verbrauch bei der Erzeugung und weniger Verbrauch bei der Nachfrage!

zu 26% auf Industrie und 28% auf den gesamten Verkehr. Differenz­iert man nun in diesen Energieverbrauchs-Sektoren nach ihren ganz speziellen Verbrauchsbedürfnissen, stellt man fest, das mehr als ein Drittel ausschließlich auf das „Konto“ Raumwärme und Warmwasser geht. Somit kommt dem Bereich „Gebäude-Energieversorgung“ eine ausgesprochen dominante Bedeutung im gesamten Energie­ verbrauch und damit auch im Reduzierungspotential zu! Da seit 1975 in Deutschland durch gesetzliche Wärmeschutzund Energieeinspar-Vorschriften (Wärmeschutzverordnung, Energie-Einspar-Verordnung etc.) für neu zu erstellende Gebäude stetige Verbrauchsabsenkungen erreicht wurden, trägt der heutige Neubau dementsprechend nur eher wenig zu diesem Problem bei. Weil erstens das Verhältnis von (kaum noch energetisch mit vertretbarem ökonomischem Aufwand verbesserbarem) Neubaubestand zu (energetisch durchaus sinnvoll und kosten­ günstig sanierbarem) Altbaubestand in Deutschland etwa 5 : 95 beträgt, weil zweitens die Anzahl der betroffenen Objekte mehr als 20 Mio. beträgt (ca. 70% davon sind sogar 20 Jahre oder älter) und weil drittens derzeit nur etwa 0,8% dieses Altbaubestands pro Jahr „energetisch saniert“ werden, ­öffnet

sich hier ein riesiges, zukünftiges Energieeinsparpotential mit hoher Umwelt- und Klimaschutzwirkung und zusätzlich außerordentlich hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung.

3. Idee, Konzept und Zielsetzung für ein intelligentes Energiemanagement-System Jede Energieversorgung steht grundsätzlich im RealisierungsKonflikt ihrer drei Ziele • Bestmögliche Energie-Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit • Minimale Umwelt- und Klimabelastung • Bestmögliche Gesamt-Wirtschaftlichkeit Deswegen macht die erfolgreiche Suche nach einem ­Optimum und die Vermeidung von Fehl-Investitionen neben modernster Energietechnik zunehmend auch professionelles Energie(versorgungs)-Management notwendig. Bezogen auf den Sektor der Gebäude-Energieversorgung bedeutet das folgendes: Der IST-Zustand von Gebäuden als energetisches Gesamt-System wird durch die drei Bereiche A, B und C beschrieben:

Der willkommene Begleit-Effekt bei einer dermaßen ziel­ gerichteten Strategie ist neben der Reduzierung des ­Ressourcen-Verbrauchs an fossilen Energien die daran direkt gekoppelte Reduzierung der Umwelt- und Klimalast und die (allerdings nicht immer linear) gekoppelte Reduzierung der Kosten für den Energieverbraucher. Technisch und organisatorisch ist das erreichbar durch einen intelligenten Mix aus • besserer Anlagen-Effizienz • geringerem Nutzer-Bedarf und möglicherweise auch • reduziertem („angepassterem“) Anspruch

2. Ein lokaler Aspekt des Problems Richten wir bei der geschilderten Problematik den Blick auf Deutschland. Die Struktur des Endenergieverbrauchs weist heute folgende Anteil aus: 30% für Privathaushalte, 16% für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, der Rest verteilt sich

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25 Jahre Produktionstechnik

Dynamisches Energiemanagement

In allen diesen Objekt-Bereichen existieren technische und organisatorische Parameter. Es sind so genannte „Energieund Umwelt-Stellschrauben“ (siehe Graphik rechts außen für die Bereiche A, B und C).

EVA-communa = Energie-Verbrauchs-Absenkung im kommunalen Gebäudebestand.

Energiemanagement in diesem Sinne heißt dann, alle Stellschrauben so intelligent zu verdrehen, dass in der Summe für ein Gebäude-Objekt ein gewolltes Ziel, nämlich

Das System liefert drei Mehrwerte

• Senkung des Ressourcen-Verbrauchs • Senkung der Klima- und Umweltlast • Senkung der Energie-Gesamt-Kosten erreicht wird. Das „Drehen“ dieser Stellschrauben erzeugt aber teil­weise „kontraproduktive“ Ergebnisse, weil die mit ihnen ver­ bundenen technischen und organisatorischen Parameter unter­einander in Wechselwirkung stehen. Die Idee ist es deswegen, für dieses Energiemanagement als Arbeits-Werkzeug (Tool) eine dynamische intelligente Datenbank zu entwickeln. Das Entwicklungs-Projekt läuft unter ­folgendem Arbeitstitel.

EVA-TOOL ist der Arbeitstitel für das System.

• Dokumentation des IST-Status und damit über die energetische Optimierung hinaus ein zusätzliches OrganisationsTool für die Verwaltung der betrachteten Liegenschaften • Berechnung von energetischen Verbesserungen in ­Variantenund Szenarien-Rechnungen • Dokumentation der damit erreichbaren Verbesserungen hinsichtlich der Zielsetzungen Effizienzsteigerungen, Ein­ sparungen, Reduzierungen von Emissionen, Kennziffern etc. Da aufgrund der IST-Erfassung der dafür erforderliche Datenbestand im System vorhanden ist, ergibt sich als zusätzliche Option die Möglichkeit der • Ausfertigung eines Energie-Ausweises nach EnEV2007.

Im Endausbau soll mit diesem Energiemanagement-System nicht nur ein einzelnes Gebäude den oben aufgezeigten Zielvorgaben unterzogen werden können, sondern im Sinne einer energetischen „Cluster-Analyse“ verschiedene ­Gebäude „vernetzt“ beurteilt, ihre Gesamtheit simuliert und daraus Sanierungs- oder Optimierungs-Szenarien gefunden und dokumentiert werden. Vor allem infolge der Tatsache, dass Entscheidungen im ­anlagen- und gebäudetechnischen Energiebereich für einen vergleichsweise extrem langen Zeithorizont von bis zu 30 ­Jahren getroffen werden müssen, bedarf es eines intelligenten Werkzeugs für Planungen und Entscheidungen. Dieses Tool soll helfen, für diese vielschichtigen Zusammenhänge und deren Auswirkungen, Entscheidungsgrundlagen zu finden, die verlässlich und belastbar sind.

können. Zusätzlich können alle weiteren Dateiformate mit dem ent­wickelten System verknüpft und bequem über einfaches An­klicken des jeweiligen Hyperlinks geöffnet und aus­ ge­wertet oder weiter bearbeitet werden. Durch die systematische Dateneingabe des IST-Bestands, also den Kennzahlen, Werten und Maßen der bestehenden Liegenschaften, wird ein Abbild der vorhanden Situation ­geschaffen. Im übrigen ein sehr wichtiges und für die Administra­tion willkommenes „AddOn“, das heute noch nicht bei jeder ­Immo­bilie „auf Knopfdruck“ selbstverständlich ist. Mit dieser Daten-Basis und weiteren Messungen vor Ort entsteht bereits die Möglichkeit, objektspezifische Verbesserungs­ maßnahmen vorzuschlagen. Diese Ausarbeitung einer energetischen Verbesserung am Beispiel von Dämm-Maßnahmen des Wohnobjekts „Am Glasberg“ ist im Folgenden dargestellt:

5. Realisierung und Darstellung erster BeispielErgebnisse

Im ersten Schritt erfolgt hierzu die thermographische Er­fassung der Gebäude-Außenhaut (und den dazugehörigen Um eine problemlose und zügige Einarbeitung in die Bedie- Bauteilen wie z.B. Fenstern und Türen), um Schwachstellen nung und Anwendung des EVA-TOOLs gewährleisten zu ausfindig machen zu können, wo mehr Energie nach außen " können, fiel die Entscheidung bei70"Tgcnkukgtwpi"wpf"Fctuvgnnwpi"gtuvgt"Dgkurkgn/Gtigdpkuug" der Realisierung auf Excel®. dringt als gewünscht. Dadurch ist sichergestellt, dass jeder fachkundige AnwenUm eine problemlose und zügige Einarbeitung in die Bedienung und Anwendung des EVAder in der Lage ist, die benötigten Datengewährleisten und Informationen TOOLs zu können, fiel die Entscheidung bei der Realisierung auf Excel®. Dadurch ist sichergestellt, dass jeder fachkundige Anwender in der Lage ist, die benötigten an der richtigen Stelle zu erfassen und auch auswerten zu Daten und Informationen an der richtigen Stelle zu erfassen und auch auswerten zu können. Zusätzlich können alle weiteren Dateiformate mit dem entwickelten System verknüpft und bequem über einfaches Anklicken des jeweiligen Hyperlinks geöffnet und ausgewertet oder weiter bearbeitet werden. Die System-Maske „Einführung“ gibt einen ersten Überblick, wie die Daten strukturiert sind:

Die Abbildung zeigt ihre Konzeption und ihre Leistungsmerkmale

Die System-Maske „Einführung“ gibt einen ersten Überblick, wie die Daten strukturiert sind

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Durch die systematische Dateneingabe des IST-Bestands, also den Kennzahlen, Werten und Maßen der bestehenden Liegenschaften, wird ein Abbild der vorhanden Situation RosenheimerHochschulHefte 71 geschaffen. Im übrigen ein sehr wichtiges und für die Administration willkommenes „AddOn“, das heute noch nicht bei jeder Immobilie „auf Knopfdruck“ selbstverständlich ist.

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Dynamisches Energiemanagement

25 Jahre Produktionstechnik

fügung. Aufgrund der parallelen Darstellung aller im Bestand befindlichen Liegenschaften kann ein Gesamtbudget ziel­ gerichtet aufgeteilt und energetisch und ökologisch gewinnbringend eingesetzt werden! Wie aufgezeigt, erfolgt die Auswertung derzeit pro Liegen­schaft (diese kann sich aus mehreren Objekten zusammen­setzen, wie zum Beispiel die Grundschule an der Breitensteinstrasse in Kolber­moor, die aus acht Gebäuden besteht).

Die unterschiedlichen Wärmeströme lassen sich mit einer Wärme­bildkamera leicht identifizieren; warme Stellen sind hier in gelb und rot dargestellt. An der Westfassade des Objekts sieht man im Erdgeschossbereich, unterhalb der Beton-Balkon­platte, eine starke Rotfärbung. Hier tritt sehr viel Energie – also Wärme – nach außen. Nach der Auswertung der Thermographie werden die gewonnenen Erkenntnisse mit den erfassten IST-Daten des EVA-TOOLs abgeglichen und ein Maßnahmenkatalog, der genau auf diese Verbesserungsmaßnahme abgestimmt ist, abgeleitet:

Dieses Tool soll helfen, für diese vielschichtigen Zusammenhänge und deren Auswirkungen, Entscheidungsgrundlagen zu finden, die verlässlich und belastbar sind. In diesem Sinne war und ist es das Ziel, ein nachhaltig wirksames und in der Hand eines Energiemanagers oder Energieberaters einfach nutzbares Werkzeug - hier konkret für die Stadt Kolbermoor - zu entwickeln, mithilfe dessen (bei diesem Projekt im öffentlichen Gebäudebestand) Energieressourcen eingespart, Betriebskosten gesenkt, der Objektwert gesichert

oder verbessert und das Klima und unsere Umwelt nachhaltig geschützt und entlastet werden können. Mit EVA-communa ist damit eine anspruchsvolle und ziel­ führende Konzeption gelungen. Ein „Probieren“ mit ungewissem Ausgang oder ein „Unter­ lassen“ aus Mangel am richtigen Werkzeug wird damit der ­Vergangenheit angehören!

Wie bereits oben beschrieben, ist im Endausbau des Systems eine Vernetzung von mehreren Liegenschaften geplant, um Synergie-Effekte nutzen zu können. Dies könnte beispielsweise eine zentrale Einheit sein, die mehrere Objekte und / oder Liegenschaften mit thermischer Energie versorgt. Gleichzeitig könnte möglicherweise vorhandene Abwärme zur Temperierung eines Schwimmbads genutzt werden. Diese verschiedenen Möglichkeiten sollen dann in gesonderten Auswertungen dargestellt werden. Aufgrund definierter AbfrageRoutinen hat der Anwender danach jederzeit Zugriff auf diese Auswertungs-Ergebnisse. Es ist also ein noch effektiverer Mitteleinsatz bei notwendigen Investitionen möglich.

Massnahmen zur Verbesserung der Energiebilanz „Am ­Glasberg 15“: 6. Zusammenfassung und Schlussgedanke • Dämmung der Fassadenfläche • Dämmung der Kellerdecke von der Kellerseite • Verbesserung der Dämmung des Flachdachs • Bestehende Glaselemente im Treppenhaus (EG, 1. - 4. OG) durch Isolierverglasung austauschen, ebenso bestehende Haustüranlage • Austausch der alten Fenster „Südseite Schlafzimmer“ (EG, 1. - 4. OG) durch Isolierverglasung Die Gesamtinvestition für die Maßnahmen wurde mit Euro 203.500,- kalkuliert. Bei einem wirtschaftlichen Betrachtungszeitraum von 25 ­Jahren und einem Heizölpreis von Euro 0,95 pro Liter erfolgt in diesem Beispiel eine Amortisation nach ca. 10,1 Jahren. Die Konsequenzen stellen sich so dar: Energetisch – Einsparung Heizöl 21.268,38 Liter / Jahr 65,676 t CO2  / Jahr Ökologisch – Einsparung CO2-Ausstoß Somit stände dem Nutzer eine solide Entscheidungsgrund­lage für oder gegen mögliche Investitionsmaßnahmen zur Ver­

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Es ist unstrittig unsere Verantwortung gegenüber diesem Planeten und unseren Kindern, die Erde so unbeschädigt zu hinterlassen, wie es menschlichem Lebens- und Soziali­ sierungs-Verhalten in jeder Generation eben möglich ist. Dies ist eine Verantwortung, die uns die Pflicht auferlegt, alles zu tun, was wir jetzt mit unserem Wissen tun sollten, und alles zu unterlassen, was unsere Kinder morgen und übermorgen möglicherweise viel besser können werden … Zu den Dingen, die wir heute tun sollten, gehört alles, was noch Spielräume und Optionen für morgen zulässt. Das heißt in der Summe (nicht zwingend in allem Einzelnen!) intelligent mit denjenigen Medien umzugehen, die knapp, teuer oder belastend sind. Vor allem infolge der Tatsache, dass Entscheidungen im ­anlagen- und gebäudetechnischen Energiebereich für einen vergleichsweise extrem langen Zeithorizont von bis zu 30 ­Jahren getroffen werden müssen, bedarf es gerade hier eines intelligenten Werkzeugs für Planungen und Entscheidungen.

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Hochfrequenzdrehkupplung

Entwicklung einer luftgelagerten Hochfrequenzdrehkupplung Prof. Dr.-Ing. Martin Neumaier

Die Fa. Spinner, die Fa. Aerolas und die Hochschule Rosenheim entwickeln in einem von der bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projekt eine neu­artige luftgelagerte Hoch­frequenz (HF)-Drehkupplung. HF-Drehkupplungen finden hauptsächlich Anwendung in Radaranlagen zur Luftraumüberwachung auf Flughäfen, in Wetterradaranlagen oder in Radarsystemen für Flugzeuge oder Schiffe. HF-Drehkupplungen zur Signalübertragung von Radarsignalen >1 GHz bei kleiner bis mittlerer Leistung bestehen im Wesentlichen aus einem drehenden Rotor und einem ortsfesten ­Stator. Der Rotor ist über Dünnringwälzlager möglichst außerhalb der Hochfrequenzeinflusszone im Stator gelagert. Die Übertragung der Hochfrequenzsignale erfolgt kontakt­ los über so genannte Chokes vom Rotor auf den ­Stator. ­Chokes sind topfähnlich ausgebildete Bauteile, die ineinander ein­tauchen. Obwohl die eingesetzten Wälzlager nur mit geringen Drehzahlen (bis ca. 200 U/min) laufen, zeigen sie gravierende Schwächen bzgl. Langzeitlaufgenauigkeit, Temperatur­verhalten und Lebensdauer. Dadurch verursachen sie Störungen in der Signalübertragung und hohe regel­mäßige Wartungskosten für den Kunden. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind jedoch die ­Läufer aller weltweit eingesetzten HF-Drehkupplungen mit Wälzlagern ausgerüstet.

Von besonderem Interesse ist eine Ausführung, in welcher der Luftlagerspalt direkt in den Bereich der HF-Koppelstruktur gelegt wird. Die HF-Übertragung erfolgt in dieser Zone berührungslos in den Chokes, die dort mit sehr geringem Spaltmaß ineinander eintauchen. Derzeit liegt dieser Spalt, auch aufgrund des zu erwartenden Lagerspiels der außerhalb des HFBereichs liegenden Wälzlager, bei mehreren Zehntel mm. Wird das Luftlager in den Choke integriert, ergibt sich voraussichtlich ein Chokespalt (=Lagerspalt) von < ca. 15-20 µm. Dies kann nach den bisherigen Erkenntnissen der Fa. Spinner zu einer erheblichen Verbesserung der HF-Übertragungseigenschaften der Drehkupplung führen. Durch die dauerhafte Konstanz des Choke-Spalts würden sich die Übertragungseigenschaften auch nicht mehr ändern und für die gesamte Lebensdauer sowie über alle Betriebszustände konstant bleiben. Folgende Verbesserungen ergeben sich somit durch den Einsatz von Luftlagern: • Beseitigung aller durch die Wälzlager bedingten Störungen wie z.B. Verschleiß oder vorzeitiger Ausfall der Lager • Sehr hohe Laufgenauigkeit; dadurch Verbesserung der Hochfrequenzübertragungseigenschaften • Praktisch kein Verschleiß und somit keine Veränderungen der HF-technischen Eigenschaften • Der Luftlagerspalt wird gleichzeitig zum Dichtspalt. Dadurch können bisher erforderliche, berührend arbeitende Dichtringe entfallen

Die von der bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projekt­partner Fa. Spinner, Fa. Aerolas und die ­Hochschule Rosenheim bringen alle notwendigen Voraussetzungen mit, um das geschilderte Projekt erfolgreich zu bearbeiten. Die Fa. Spinner kann auf dem Gebiet der Hochfrequenzdreh­ kupplungen auf mehr als 40 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Für die Luftraumüberwachung werden z.B. auf allen größeren Flughäfen Deutschlands Spinner-Produkte zur zuverlässigen Signalübertragung eingesetzt. Die Fa. Aerolas ist Technologieführer für die Entwicklung von Luftlagern und luftgelagerten Antriebssystemen sowie Marktführer bei kundenspezifischen Luftlagern. Zu ihren Fit 4 Fun A5 Quer:Layout 1

25.08.2008

14:37 Uhr

Kernkompetenzen gehören die lasergestützte Luftlager­ fertigung sowie die exakte Berechnung und kunden­spezifische Entwicklung von Luftlagern. Die Hochschule Rosenheim als dritter Projektpartner bietet durch die günstige Kombination der in der Fakultät Ingenieur­ wissenschaften zusammengefassten Studiengänge ­Elektround Informationstechnik sowie Produktionstechnik die Möglichkeit, interdisziplinär die hochfrequenztechnische wie auch die mechanische Funktion der verschiedenen Funktionsmuster detailliert zu untersuchen und zu bewerten. Daraus lassen sich dann weitere Optimierungsmöglichkeiten ableiten, um die Entwicklung der hier beschriebenen luftgelagerten HF-Drehkupplung erfolgreich abzuschließen.

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Das Projektziel ist, die Wälzlager durch ein wartungsfreies Luftlager zu ersetzen. Rotor und Stator laufen dann zu­einander völlig berührungslos. Dies ermöglicht eine ­völlige mechanische und elektrische Neugestaltung zukünftiger HF-Drehkupplungen.

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Datenerfassung im Hagelabwehrflug

Messdatenerfassung im Hagelabwehrflug Prof. Dr.-Ing. Ernst Schneider

Ein Projekt zwischen dem „Verein zur Erforschung der Wirksamkeit der Hagelbekämpfung im Raum Rosenheim e.V.“ und dem Labor für Mess- und Regelungstechnik der Fachhochschule Rosenheim, Leitung ­Prof. Dr.-Ing. E. Schneider. Prof. Dr.-Ing. E. Schneider lehrt an der Fachhochschule Rosenheim und vertritt die Fächer Mess- und Regelungstechnik sowie Solartechnik. In der Zeit vom März bis Juli 2007 ­wurde das hier beschriebene Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Hagelfliegerpiloten Georg Vogl und den Labor­ ingenieuren Dipl.-Ing. (FH) Martin Heigl und Dipl.-Ing. (FH) Peter Viehhauser durchgeführt. Die Hagelabwehr Der Autor dieses Artikels kann sich noch sehr gut an die Münchner Hagelkatastrophe vom 12.Juli 1984 erinnern, weil damals sein Auto, das in der Universität der Bundeswehr in Neubiberg stand, betroffen war und noch einige Zeit mit einer „Hammerschlag-Lackierung“ herumfuhr. An sich kann ja mit schöner Regelmäßigkeit der ganze süddeutsche Raum von Hagelschlag in Mitleidenschaft gezogen werden, aber es gibt

auch eine gewisse Häufung von Hagelfällen in einem etwa 40 km breiten Streifen entlang der Alpennordseite. Zwar müssen die Schäden nicht immer gleich Milliardenhöhe, wie damals in München erreichen, aber auch der lokale Hagelschlag über dem Raum Rosenheim vom 3.8.2001, ein Tag, an dem nachweislich keine Hagelabwehr durchgeführt wurde, führte zu massiven Schäden in der Landwirtschaft und an Gebäuden. Seit 1947 ist bekannt, dass man dem Hagelschlag mit Silber­jodid (AgJ) begegnen kann. Silberjodid ist eine chemische Verbindung aus Silber und Jod und ein gelbliches, wasserunlösliches Salz. Es hat eine ähnliche Oberflächenstruktur wie Graupel und kann in Wolken als eisähnliche Struktur wirken. Man fand heraus, dass es als künstlicher Eiskeim schon bei Temperaturen ab minus 2,5 Grad Celsius abwärts wirkt. Wenn eine Wolke damit „geimpft“ wird, entstehen „Löcher“ und die Eisbrocken werden zu Wasser oder zumindest so ­reduziert, dass sie quasi als Schnee oder Graupelschauer am Boden ankommen. Von 1958 bis 1973 wurde das Silberjodid im Raum Rosenheim mittels einer ganzen „Artillerie“ von Hagelraketen in die ­Wolken geschossen. Dann verhinderte ein geändertes Sprengstoffgesetz eine weitere derartige Hagelabwehr. Seit

Bild 2: Hagelflieger D-GOGO Partenavia

1975 wird Silberjodid per Flugzeug, üblicherweise Hagel­flieger genannt, an der Wolkenbasis in die Aufwinde von Gewitterwolken gebracht. Aus Sicherheitsgründen und wegen des nicht ungefährlichen Einsatzes werden zwei verlässliche zweimotorige Flugzeuge des Typs Partenavia P 68 C-TC mit den Kennzeichen D-GOGO und D-GITY eingesetzt. Diese Flugzeuge tragen an den Flügelenden Spezialgeneratoren, die wie „Lenkwaffen“ aussehen. Sie sind mit einem Spezialgemisch aus Silberjodid und Aceton gefüllt. Auf Knopfdruck aus dem Cockpit wird das Gemisch in eine Brennkammer gespritzt und im Aufwindbereich unter den Gewitterwolken gezündet. So bilden sich Milliarden von winzigen Eiskeimen, an denen sich das unterkühlte Wasser der Gewitterwolke anlagert. Damit werden aus den großen Hagelklumpen viele kleine Hagel­ körner, die nach dem Durchgang durch die wärmeren unteren Luftschichten zu Regentropfen schmelzen. Was passiert eigentlich mit dem Silberjodid? Nun, wegen der geringen Menge von ca. 8l/Stunde während eines Hagelabwehrfluges konnte es im Rahmen einer Umwelt­ verträglichkeitsprüfung des Landesamts für Umweltschutz in Baden-Württemberg im Niederschlag nicht nachgewiesen werden.

Bild 3: Linke Silberjodidkanone

Das Einsatzgebiet des Hagelfliegers Die Größe des Einsatzgebietes und der damit geschützten ­Fläche umfasst ca. 4400 km2. Das sind die Landkreise Rosenheim und Traunstein, das Oberland bis zur Isar südlich von München und der Bezirk Kufstein bis Wörgl.

Bild 1: Hagelflieger D-GITY Partenavia

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25 Jahre Produktionstechnik

Datenerfassung im Hagelabwehrflug

der Münchner Rückversicherung von einem ­unab­hängigen Institut der Ludwig-Maximilian-Universität aus­g ewertet werden.

• Operating System RTOS, multitasking • Sample of measurement 0,125 Hz, i.e. sample time every 8 seconds • Price 90 EUR

Relevante Messgrößen sind: • die Temperatur • die Luftfeuchte • der Luftdruck • die Einschaltdauer und Intensität der Silberjodid-Generatoren • die GPS-Daten, um die o.g. Daten mit der Position und der Flughöhe des Flugzeugs abzugleichen • die Uhrzeit

Bild 4: Das Einsatzgebiet des Hagelfliegers

Die Zweifel Zweifel an der Wirksamkeit der Hagelbekämpfung in der beschriebenen Art kamen in der Vergangenheit immer ­wieder auf. Das liegt mit Sicherheit auch an fehlenden Langzeit­ studien und genauen Messdaten. In diesem Zusammenhang ist wohl auch die Äußerung des „Wetterfroschs“ Jörg Kachelmann zu sehen, der sehr medienwirksam die Effektivität der Hagelabwehr in Frage gestellt hat. Doch – wie war das mit der Wettervorhersage? Haben nicht die Wetterfrösche trotz Satelliten­beobachtung und Regenradar eine Trefferquote in der Vorhersage von ca. 60 %?? Wenn man aber die Mathe­ matik und hier speziell die Wahrscheinlichkeitsrechnung bemüht, dann hat man mit der Behauptung, dass das ­Wetter morgen genauso wird wie heute, eine Trefferquote von 66,67 %! Weitere Betrachtungen würde der Autor mit einem Augenzwinkern gerne dem geneigten Leser über­lassen …

Das Projekt Eben wegen der mehr oder weniger unbewiesenen ­Zweifel trat der Hagelfliegerverein Rosenheim an die Fachhoch­ schule Rosenheim und da speziell an das Labor für Messund Regelungs­technik heran, um im Rahmen eines ­Projekts ­relevante Messdaten während eines Hagelabwehrfluges aufzuzeichnen. Diese Daten sollen anschließend im Auftrag

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Im Hagelflieger waren lediglich die GPS-Daten vorhanden, alle anderen Messgrößen mussten erfasst, angepasst und von einem Mikrocomputer eingelesen und gespeichert ­werden. Automatische Messdatenerfassung heißt also, dass die o.g. Daten per Computer zyklisch abgetastet, gespeichert und in einem üblichen Format für die Auswertung bereitgestellt werden.

Des Weiteren wird noch ein sog. Touch-Panel eingesetzt, das einen eigenen Prozessor beinhaltet, womit elegant Ein­ gaben per Berührung und Anzeigen der Messgrößen möglich sind. Die Vorgaben von Seiten des Hagelfliegerpiloten sind ­möglichst einfache Bedienung, autarke Stromversorgung und vollautomatische Messdatenerfassung während des Fluges. In der momentanen Version des Messdatenerfassungssystems werden alle Messgrößen im Abstand von acht Sekunden erfasst. Das ist in Anbetracht der Änderungen der Messdaten mehr als ausreichend und führt bei dem zur Zeit intern vor­ handenen Speicherplatz von „nur“ 150 kB zu einer maxi­malen Aufzeichnungsdauer von 5,5 Stunden. Falls sich erweisen

Bild 7: Dipl.-Ing.(FH) P. Viehhauser links und Dipl.-Ing.(FH) M. Heigl – rechts in Aktion

Bild 5: Dipl.-Ing.(FH) Martin Heigl streichelt das Messdaten­ erfassungsgerät

Analoge Messgrößen sind die Temperatur, die Luft­feuchte und die Pumpenleistung für die Silberjodid-Generatoren, ­während der Luftdruck und die GPS-Daten digital vorliegen. Man braucht also eine Signalconditionierung der analogen Größen, bevor sie dem Analog-/Digital-Wandler zugeführt werden und die Möglichkeit der Übergabe der Signale, die in digitaler Form dargestellt werden. Das Herz der Messdatenerfassung ist der Mikrocomputer SC 13 von der Fa. Beck. • Microcontroller SC13 • Company IPC@Chip • Architecture Intel 80C186 Clock 40 MHz 16-bit-Processor • 512 kByte ROM and 512 kByte RAM • Interface Ethernet, Seriell und I2-C

Bild 8: Pilot G. Vogl (schraubend) und Prof. Dr.-Ing. E. Schneider (konternd) Bild 6: Schema der Messdatenerfassung

sollte, dass das nicht ausreichen sollte, wäre die Erweiterung des internen Speichers auch kein Problem. Die Messgrößen werden im Format eines Text-Files ge­speichert, was in enger Absprache mit den Auswertern erfolgt ist. Die Übergabe der Daten erfolgt über den Ethernet-Anschluss auf jeden beliebigen Laptop oder – wenn gewünscht – auch über einen USB-Stick. Noch eleganter wäre die Datenübergabe nach der Landung per W-LAN zum Tower oder gleich „online“ per Funk während des Flugs, was aber einer Weiterentwicklung vorbehalten wäre.

Der erste Messflug Im April 2008 erfolgte er erste richtige Messflug mit der neuen Komponente am Bord. Der Flug dauerte ungefähr 50 Minuten und diente nur der Erprobung unter realen Bedingungen. Es war noch kein Hagelabwehrflug, da die Gewitter erst ab Mai häufiger auftreten. Von allen aufgezeichneten Daten sollen im Folgenden nur die wichtigsten und aussagefähigsten dargestellt und interpretiert werden. Es handelt sich um Luftdruckentwicklung während dieses Fluges und die Flughöhe sowie die Außentemperatur.

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25 Jahre Produktionstechnik

p in hpa

Datenerfassung im Hagelabwehrflug

Luftdruck Ermutigt durch diese Zwischenergebnisse wird nun nicht

Zusammenfassung

Ausblick

Die Arbeiten wurden im Rahmen eines Projekts unter der Ko­ordinierung des Autors und unter außergewöhnlichem Einsatz der Laboringenieure Peter Viehhauser (hardware) und Heigl (software) erfolgreich in nur fünf Monaten gelöst. Der Hagelforschungsverein hat somit ein modernes Gerät bekommen, mit dem verlässliche Daten während eines Hagelabwehrfluges gesammelt werden können. Die Auswertung der gesammelten Daten wird zunächst noch „offline“, d.h. nach der Landung vorgenommen, indem man einen Laptop anschließt, die Daten des Fluges ausliest und dann einem ­Institut in München übergibt, das im Auftrag der Rück­ versicherung die Interpretation übernehmen wird. Dabei sind natürlich die Aufzeichnungen der physikalischen Größen in Relation zur aktuellen Position des Fliegers (GPS-Daten) und der Reaktion der zugehörigen Bodenmelder zu betrachten.

Noch eleganter sind die im Rahmen dieser Entwicklung entstandenen Visionen: Übertragung der Messdaten entweder gleich nach der Landung über W-LAN zum Tower und Ein­ speisung ins Internet oder noch besser, Online-Übertragung aller Messdaten während des Flug per Funk zur Boden- bzw. Auswertestation. Technisch ist das heute alles möglich, es ist nur eine Frage des finanziellen und persönlichen Engagements. Für den Autor und die Entwicklungsingenieure war dieses Projekt in jedem Fall eine ganz tolle Erfahrung und das macht Lust auf neue Herausforderungen.

Bild 13 zeigt die gesamte Mannschaft, die an diesem Projekt beteiligt war. Es entstand anlässlich eines Pressetermins am „Airport Vogtareuth“ am 13.5.2008. Das Messgerät war anschließend im Rahmen einer erweiterten Platzrunde zu Testzwecken – ohne Hagel – im Einsatz.

Mitwirkende am Projekt Hagelflieger:

mehr der zeitliche Verlauf diverser Messgrößen betrachtet, sondern die Außentemperatur in Abhängigkeit von der Flughöhe in einem gesonderten Diagramm dargestellt, wie das Bild 12 zeigt. Temp in °C

Temperatur als Funktion der Höhe

t in min

Bild 9: Verlauf des Luftdrucks während des Erprobungsflugs

Höhe

h in m

Ein Dank gebührt dem Hagelforschungsverein als Auftrag­ geber und der Hochschule Rosenheim, die die ­organisatorische Abwicklung dieses Projekts durchgeführt hat.

h in m

Bild 12: Außentemperatur als Funktion der Flughöhe während des Erprobungsflugs

Die Liniendiagramme der Bilder 10 und 11 wurden durch die einzelnen Messpunkte ersetzt (blau eingefärbt). Die untert in min

schiedlichen Daten bei Start und Landung ergeben einen erklärbaren Hysterese-Effekt, man kann aber recht gut eine

Bild 10: Flug-Höhenprofil während des Erprobungsflugs

Prof. Dr.-Ing. E. Schneider (Projektleitung) Dipl.-Ing. (FH) P. Viehhauser (Hardware) Dipl.-Ing. (FH) M. Heigl (Software) Hagelfliegerpilot G. Vogl (Erprobung) Stv. Landrat J. Huber (Vorsitzender des Hagelforschungsvereins)

Gerade durch alle Messpunkte legen. Das ist das bekannte Dabei ist sehr eindrucksvoll zu erkennen, wie Luftdruck und Flughöhe korreliert sind. Das Bild 10 ist quasi das Spiegelbild von Bild 9, dem Luftdruck. Im Folgenden wird der Verlauf der Außentemperatur während des gleichen Flugs gezeigt, wobei zunächst der Zusammenhang zwischen Höhe und Temperatur bei Start und Landung hervortritt, sh. Bild 11. Temp in °C

Temperatur

t in min

Gaußsche Prinzip der kleinsten Quadrate, das dem geneigten Leser aus der Mathe- oder der Messtechnik-Vorlesung des Autors noch bekannt sein dürfte.

Die Neigung der Geraden betrug im vorliegenden Testflug – 0,007 °C/m oder anschaulicher – 0,7°C/ 100m, das heißt, die Temperatur veränderte sich im Steigflug um minus 0,7 Grad Celsius pro 100 Meter Höhenunterschied. Man kann aus diesem ganz wesentlichen Diagramm Rück­ schlüsse auf die Gewitterneigung während der Testflugs herauslesen. Prinzipiell gilt: Je steiler die Gerade geneigt ist, desto größer ist die Gewitterwahrscheinlichkeit! Das heißt, dass deutliche Temperaturschwankungen bei relativ geringer Flughöhenänderung auf eine unmittelbar bevorstehende Gewittertätigkeit schließen lassen. Zur Ermittlung einer aussagefähigen Grenzfall-Steigung, die die Gewitter mit Hagelschlag definieren könnte, sind noch eine ganze Reihe von Testflügen unter Einsatzbedingungen erforderlich. Man darf gespannt sein, wie die Ergebnisse nach ein bis zwei Sommern aussehen werden.

Bild 13: Abschlusspräsentation

v.l.n.r.: Dipl.-Ing. (FH) P. Viehhauser, Dipl.-Ing. (FH) M. Heigl, Vorsitzender des Hagelforschungsvereins und stv. Landrat J. Huber, Präsident Hochschule Rosenheim Prof. Dr.-Ing. A. ­Leidig, Pilot G. Vogl und Prof. Dr.-Ing. E. Schneider

Bild 11: Temperaturverlauf während des Erprobungsflugs

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Erfahrungsbericht über Studium und Beruf Marion Rotter, Studium WS 2002 – SS 2007 Im Frühjahr 2002 stand ich vor der Frage, wie ich mir meine berufliche Zukunft vorstelle. Mein Vater ist ­Ingenieur der Nachrichtentechnik, meine Schwester studierte zum damaligen Zeitpunkt an der Fachhochschule Rosenheim Elektro­technik. Sie machte übrigens als erstes Mädchen an der FH-Rosenheim ihr Elektrotechnik-Diplom. Aufgrund dieser familiären Voraussetzungen war ich einem technischen Beruf nicht abgeneigt.

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   

                  

Von Kindesbeinen an habe ich die Aufgaben und Herausforderungen, denen sich ein Ingenieur stellen muss, bei meinem Vater miterlebt. Egal, ob es Notfälle bei den Steuerungen von Wasserkraftwerken oder Entwicklungen für Biathlon-Schießanlagen waren - langweilig wurde es nie. Mein Beispiel zeigt, dass die elterliche Erziehung sicher einen Teil dazu beiträgt, für welchen Beruf sich die Kinder interessieren. Mädchen bekommen nur selten Spielwerkzeugkoffer oder CowboyPistolen geschenkt, sondern eher Puppen und Spielküchen. Stattdessen war mein Kommunionsgeschenk ein Schweizer Taschenmesser und zu meinem Abitur bekam ich einen HorexMessschieber mit Analogscheibe geschenkt. Wie soll man sich bei diesen Voraussetzungen für etwas anderes entscheiden? Meiner Meinung nach haben viele Mädchen nur zu große Bedenken, sich für technische Studiengänge bzw. Berufe zu entscheiden, die Begabung wäre bei vielen vorhanden. Nachdem ich mich 2002 für Produktionstechnik eingeschrieben hatte, begann ich meine Metallpraktika zu absolvieren. Ich hatte zuvor nicht allzu viele handwerkliche Erfahrungen, da ich vom Gymnasium kam. In den Werkstätten und Produktionsbetrieben ist man als Frau eher noch eine Seltenheit, doch ich hatte das Gefühl, dass auf mich immer besonders aufgepasst wurde. An den fürsorglichen Rat eines Meisters kann ich mich noch gut erinnern: „Dirndl,“ hat er immer gesagt, „deine Augen sind immer dort, wo deine Finger sind!“ Und somit habe ich unversehrt alle Praktika überstanden. In dieser Zeit fand ich immer mehr Gefallen an den handwerklichen Tätigkeiten. Von Schweißen, Löten, Sandstrahlen, Schleifen, Bohren, Fräsen und Drehen habe ich alles durch­ gemacht, dabei viel gelernt, körperlich schwer gearbeitet und richtig viel Spaß gehabt. Guten Mutes habe ich mich dann in das Vorstudium gestürzt. Mathematik, Chemie, Physik, Maschinenlehre, Konstruktion und vieles mehr haben mich herausgefordert, bestätigt, aber auch deprimiert, je nach Fach, Professor, Vorliebe und Ehrgeiz.

Doch der Student kommt nicht aus, das Vorstudium trennt nun mal die Spreu vom Weizen, und so war ich im vierten Semester noch dabei. Im Hauptstudium legte ich meine Schwerpunkte auf Projektmanagement und Logistik. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wofür das alles gut sein sollte. Acht Studiensemester können eine lange Zeit sein, doch die abwechslungsreichen Fächer, mit spannenden Praktika, lassen die Studenten nicht vom Weg abkommen. Ich denke dabei an Regelungstechnik, Qualitätsmanagement oder Konstruktion, praxisnah und studentenfreundlich! Auch durch den Zusammenhalt der Studenten untereinander und mit Hilfe von kleinen Lerngruppen wurde das Studium zu einer unvergesslichen Zeit. Doch nicht nur Verständnis und Interesse sind von großer Bedeutung, um das Studium erfolgreich abzuschließen, ­sondern auch Fleiß und Durchhaltevermögen. Kaum, dass ich das Ende des Studiums in Sicht hatte, bekam ich ein Angebot für eine Festanstellung bei der Firma Steelcase Werndl AG in Rosenheim als Mitarbeiterin der Materialwirtschaft. Das konnte ich natürlich nicht ablehnen und versuchte Einarbeitung, Tagesgeschäft und Diplomarbeit unter einen Hut zu bringen. Mit leichter Verzögerung meisterte ich die Diplomarbeit und bewältigte meine neuen Heraus­forderungen im Arbeitsalltag. Es dauerte nur eineinhalb Jahre, bis ich meine heutige Stelle als Junior Projektmanager im Bereich Materialwirtschaft bekam. Seitdem bin ich in sehr interessante Projekte involviert, z.T. als Projektmitarbeiterin, aber auch als Projektleiterin. Die Erfahrungen, die ich als Jungingenieurin sammeln ­konnte, waren ausschließlich positiv. Mir wurde von Anfang an viel zugetraut, und ich versuchte dem natürlich auch gerecht zu werden. Gerade meine Ausbildung öffnet mir einige Türen, da qualifizierte Fachkräfte in Deutschland gesucht sind. Viele ­Firmen sind an Ingenieurinnen interessiert, nicht nur wegen der Sozialkompetenz, die uns Frauen immer „unterstellt“ wird, sondern vielmehr, weil das Klischee „Frauen und ­Technik“ in der heutigen Zeit überholt ist. Ich profitiere heute nicht nur von den fachlichen ­Inhalten des Studiums, sondern auch von meiner persönlichen ­Entwicklung, die ich während meiner Studienzeit durchlebte. Somit bleibt mir nur noch zu sagen: „Girls go Tech!“ und ­weiter so, Produktionstechnik! Besonderen Dank gilt unseren Professoren der Produktions­ technik, deren Engagement und Fachkompetenz vielen ­Studenten zu dem verholfen haben, was sie heute sind.

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Das Studium der Produktionstechnik, ein Erfahrungsbericht Oliver Bunse, Dip. Ing. (FH) Produktionstechnik

Im Herbst 1996 las ich in den VDI-Nachrichten einen erstaunlichen Artikel. Auf der Beratungsseite für Ingenieure in Problem­lagen äusserte sich ein Maschinenbauer dahin gehend, dass er nach einem sehr guten Abitur auch einen besonders guten Studienabschluß erlangt hätte und sich nun nicht zwischen einem längeren beruflichen Auslands­ aufenthalt und einem karrieregünstigen Gruppenleiterposten entscheiden könnte. Dieses Problem erschien mir zu damaligen Zeitpunkt (7. Semester Produktionstechnik) noch hochgradig virtuell, aber die Antwort war doch, sagen wir mal, interessant. Der Ingenieurs­ berater stellte zunächst einmal fest, er habe schon immer gesagt, dass Menschen, die ein gutes Abitur schreiben, auch immer einen guten Studiumsabschluss erreichen würden. An dieser Stelle habe ich die Zeitung dann wutentbrannt weg­ geschmissen und mich gefragt, wie ein denkender Mensch zu solch abstrusen Rückschlüssen kommen kann. Mein Abitur war zugegeben eher mager. Im Gegensatz dazu konnten sich meine Studiumsnoten durchaus sehen lassen. Gutes Abitur, gutes Studium; schlechtes Abitur, schlechtes Studium? Beim Grübeln über diesen offensichtlich sinnlosen Zusammenhang fing ich an, über die Unterschiede ­z wischen Abitur und Studium nachzudenken. Zwischen beiden ­Ereignissen lagen immerhin acht lange Jahre. Zunächst viel mir auf, dass ich für mein Abitur, wenn überhaupt, nur das bitter Notwendigste gelernt habe. Bekannt­ licherweise hat man mit 19 weitaus besseres zu tun, als sich mit Theodor Fontane, der Entwicklung des Tourismus in Grindel­wald oder der Wahrscheinlichkeitsrechnung wirklich ernsthaft auseinander zu setzen. Völlig anders sieht die Sache etwa 10 Jahre später aus, wenn man eine Lehre (in meinem Fall KFZ-Mechaniker) absolviert hat und anschließend rund 6 Jahre an allen möglichen Motoren und Getrieben rumgeschraubt hat. Mit diesem Hintergrund kann die Berechnung eines Biegemomentverlaufes mehr als spannend sein. Eine Wälzlagerauslegung kann einen in Ver­zückung versetzen, und sogar die langwierige und umständliche Konstruktion eines Rührbehälters ist in der Lage, Glückshormone freizusetzen (vor allem, wenn man freitags um 19:00 Uhr im Zeichensaal das Mistding endlich fertig gezeichnet hat). Zum Studium der Produktionstechnik an der Fachhochschule Rosenheim bin ich dann durch einen Freund gekommen, der

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1991 damit begonnen hatte. Bei einem Besuch dieser Anstalt saß ich vormittags in der Mensa im Kreis angehender Jung­ ingenieure und merkte schnell, dass auch ich mir ­möglichst bald mehr Gedanken über LaPlace-Transformationen und nichtnewtonsche Flüssigkeiten als über Ölwechsel und Kupplungs­ probleme machen wollte. Die Anmeldung für das Studium ging direkt an die FH Rosenheim. Da ich die Anmelde­frist versäumt hatte, war ich sowohl auf das Wohlwollen der Studiengangsleitung als auch auf ein nicht voll­ständig auf­gefülltes Studien­ semester angewiesen. Beides erfüllte sich, und so konnte ich im Oktober 1992 das Studium der Produktions­technik aufnehmen. Der Vorteil des Fachhochschulstudiums liegt eindeutig darin, dass der Studienweg bis zum Diplom eigentlich schon ab dem ersten Studientag feststeht. Die Selbstorganisation des Studiums beschränkte sich lediglich auf die sehr viel später relevante Entscheidung für den Schwerpunkt Fertigungsoder Verfahrenstechnik und auf die möglichst günstige (d.h. lernextensive) Wahl der begleitenden Pflichtfächer. Ansonsten muss man sich im Gegensatz zu den Kollegen an der Universität keine Gedanken darum machen, welches Proseminar man wann bei wem belegen soll, welchen Studienschein man wann und wo schreiben, wiederholen oder irgendwie umgehen kann. An der Fachhochschule kann man nichts umgehen! Man bekommt einen Stundenplan, man weiß, wann man zu welcher Zeit bei wem und wo zu sein hat (zumindestens ­theoretisch) und man weiß, wann man in jedem Fach welche Prüfung schreiben muss. Es kann an der FH nicht vorkommen, dass man 12 Semester studiert und dann keinen Abschluss bekommt, weil man eine Klausur aus dem 5 Semester zum dritten Mal in den Teich setzt. Ich bekam also einen Stundenplan und setze mich mit gut 70 weiteren hoffnungsvollen jungen Menschen in den D-Bau und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Und die ­Dinge kamen. Es mag an dieser Stelle müßig sein, von meinen Befindlichkeiten bezüglich der einzelnen Fächer, der jeweiligen Professoren, der Qualität der Skripte und der Quantität des Prüfungsstoffes zu berichten. Wichtiger sind die in der ­Reflektion gewonnenen Erkenntnisse über das Große und Ganze dieses Studienganges.Einige Bruchstücke dieser persönlichen Erkenntnisse möchte ich im Folgenden darstellen: • Das Studium der Produktionstechnik gleicht einem Parforce­ ritt durch eine erstaunliche Vielzahl physikalischer und ­chemischer Wissensbereiche. Durch die bahnbrechende

Idee, den klassischen Maschinenbau mit einer Vielzahl elektro­technischer Fachgebiete „aufzuwerten“, wird für den ­engagierten Studierenden ein sehr produktives Spannungsfeld zwischen Ideal und Wirklichkeit aufgebaut. • Überraschend war für mich das hohe Niveau, mit dem die Mehrzahl meiner Kommilitonen aus dem sog. „Durchlauferhitzer“ FOS herausgekommen waren. Durch den harten Drill des technischen Zweigs waren diese bestens für die Anfangssemester präpariert, während ich als Altabiturient und Spätberufener vor allem im Grundstudium meine liebe Not hatte, den Wissensvorsprung aufzuholen. • Diametral dem gegenüber stand die Meinung verschiedener Professoren, dass die vorhandenen Grundkenntnisse der Studentenschaft irgendwo zwischen jämmerlich und kläglich einzuordnen sei. Im Nachhinein werte ich solcherlei Aussagen als Versuche bewusster Provokation bzw. scherzhafter Polemik. In der damaligen Situation habe ich das Verhalten der Lehrenden nicht so wohlwollend bewertet. • Das größte Problem des Grundstudiums besteht vor allem darin, dass man als Student die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fachgebieten nicht zu erkennen vermag. Naturgemäß konzentriert man sich darauf, die einzelnen Fächer mit den jeweiligen Prüfungen möglichst erfolgreich abzuschließen. Erfolgreich bedeutet hier vor allem, die ­Klausur nur ein einziges Mal zu schreiben. Was aber nun die Festigkeitslehre mit den Maschinenelementen zu tun hat, erschließt sich einem (wenn überhaupt) erst im Haupt­ studium. Dies resultiert aus einer unvermeidlichen Parallelität der Fachgebiete, was sich aufgrund des wohl gefüllten Studienplans nicht vermeiden lässt. • Alle gängigen Klischees über das lustige Studentenleben können in Bezug auf dieses Studium getrost vergessen werden. Wenn ein angehender Produktionstechniker einmal erst gegen Mittag aus dem Bett steigt, so resultiert dies aus seinen nächtlichen bis frühmorgendlichen ­Bemühungen bezüglich einer rechnerischen Getriebeauslegung und der anschließenden Korrektur eines Fehlers in seiner Taktkettensteuerung. Das Studium ist hart und erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen.So seien an dieser Stelle auch ein paar Zahlen genannt.

Turboverdichter der Biologie 2 mit angehendem Jungingenieur

Angefangen hat das Semester im Jahr 1992 mit ca. 73 ­Studenten. Im achten Semester zählten wir gerade noch 33 Studenten, wobei sich darunter auch einige Wiederholer aus früheren Jahrgängen befanden. Einen Verlust von deutlich über 50% der Studienanfänger im Verlauf eines Studiums, ist für den Bildungsstandort Deutschland sicher ein ernstzu­ nehmendes Thema. Ob und wie sich dieses Thema mit den neuen BachelorStudien­gängen entwickelt, entzieht sich meiner Kenntnis, wird aber sicher von den Verantwortlichen entsprechend beobachtet. • Das Hauptstudium unterscheidet sich vom Grundstudium dadurch, dass man, wie schon erwähnt, nun langsam die Zusammenhänge der einzelnen Fachgebiete erahnt. Es ist, als ob langsam, ganz langsam, die komplexen Strukturen der Ingenieurskunst aus den sich lichtenden Nebeln der eigenen Unwissenheit Gestalt annehmen. Es ist ein schönes, nein, ein erhebendes Gefühl. Leider wissen die Professoren um diese Stufe der Erkenntnis und nutzen dies schamlos aus, um die Schlagzahl empfindlich zu erhöhen. Es soll sich ­schließlich keiner langweilen. Es sei hiermit noch einmal ­ausdrücklich festgestellt: Das Ziel wurde erreicht. Es hat sich meines ­Wissens nach niemand gelangweilt. • Richtiggehend gemütlich war das Studium zu keinem Zeitpunkt. Man war fast immer von irgendetwas getrieben: Abgabetermin in der Konstruktion, Praktikums­ ausarbeitungen, Prüfungsvorbereitungen, etc.

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

MODERNE RECYCLINGPAPIERE FÜR DIE WELT VON MORGEN Seit 1976 steht der Name Steinbeis für die Vision, Recyclingpapier zu produzieren, das höchste Anforderungen hinsichtlich Funktionalität und optischer Qualität erfüllt – und dies im Einklang mit den ideellen Werten Ökologie und Nachhaltigkeit.

Als führendes Unternehmen in der Entwicklung und Herstellung grafischer Papiere sehen wir es als unsere Aufgabe an, immer neue Ideen und eine konsequente Strategie für das Papier der Zukunft einzusetzen – für unser modernes Recyclingpapier.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH FÜR 25 JAHRE STUDIENGANG PRODUKTIONSTECHNIK Die Herstellung von Recyclingpapier bietet viel für Absolventen eines Studiums: Aufgaben für Ingenieure auf High-Tech-Niveau und modernste, international ausgerichtete kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Anforderungen. Wer Lust hat, an unserer Vision von einer Welt der umweltfreundlichen Papiere mitzuarbeiten, wendet sich einfach an unsere Personalabteilung (Kontakt siehe unten).

Dies erscheint aus heutiger Sicht als eine geradezu perfekte Vorbereitung auf den späteren Berufsalltag. Gleichwohl war es immer spannend und sicher eine der interessantesten Abschnitte meines Lebens. Nach vier Jahren Studium und einer ebenso lehrreichen wie interessanten Diplomarbeit (wann hat man je wieder Zeit, sich knapp ein halbes Jahr mit einem einzigen Thema auseinander zu setzen) kam ich dann 1997 in der Realität, sprich in einem eher zähen Arbeitsmarkt, an. Der bemühte Herr vom Arbeitsamt gab mir zu verstehen, dass für mich gerade kein Bedarf vorhanden sei und ich eine Umschulung zum Computer­ techniker anfangen sollte. Meine damalige Gefühlslage zählt wohl nicht zu den Sternstunden meiner irdischen Existenz. Aber wer einmal in die Abgründe unfreiwilliger Arbeits­ losigkeit geschaut hat, betrachtet (mit sehr viel gutem Willen) auch eine solche Weiterbildung als Geschenk. Glücklicherweise bekam ich aus der Umschulung heraus eine Anstellung bei einer ­Münchener Großbrauerei als Instandhaltungsplaner und konnte so doch noch eine „echte“ Ingenieurslaufbahn starten. Gerade in der Instandhaltung kann man die große Wissensvielfalt, die das Produktionstechnikstudium vermittelt, ­ideal einsetzen. Beispiele dafür sind die Nachrechnung einer immer wieder problematischen Passfederverbindung, die Opti­ mierung des Programms eines Portalroboters oder die Auslegung von Pumpen für alle Betriebsbelange. Ich will nicht behaupten, dass ich für solche Aufgaben besser geeignet bin als die jeweiligen Fachleute aus der Konstruktion des Zuliefer­ ers, oder dass ich befähigter bin als ein erfahrener Steuerungund Regelungstechniker. Aber es hat sich in jedem Fall als vorteilhaft herausgestellt, wenn man in Besprechungen und

Verhandlungen zeigen kann, dass man sich mit dem ­jeweiligen Problem fachlich auseinander gesetzt hat und somit eine zielgerichtete Diskussion führen kann. Auch an meiner neuen Wirkungsstätte als Prozessingenieur in der Papierindustrie zeigen sich die Vorteile des Studiums, nun noch gepaart mit einer zehnjährigen Berufserfahrung. Hauptaufgabe ist es dabei, die verschiedenen Lösungen für eine mehr oder minder klar beschriebene Aufgaben­stellung zu bewerten, zu verhandeln, zu montieren und in Betrieb zu ­nehmen. Dabei diskutiert man mit dem Anbieter vom Anlagen­design über Antriebskonzepte bis hin zu den angemessenen Werkstoffen. Und wenn es sein muss, wird auch über die besagte Passfederverbindung (so es ein kritisches Bauteil ist) debattiert. Um es noch einmal zu betonen: Das Studium der Produktionstechnik ist für diese Aufgaben ein hervorragende Grundlage. Es bietet eine sehr breite Wissensbasis an, ohne zu sehr in eine bestimmte Richtung zu spezialisieren. Müsste ich mich heute noch einmal für ein Studium ­ent­scheiden, würde ich ohne Vorbehalt wieder diesen ­Studiengang auswählen. Ich wünsche daher der Produktionstechnik weiterhin viel Erfolg und eine sichere Zukunft. Im Rahmen meiner Möglichkeiten werde ich mich weiterhin für „meinen“ Studiengang engagieren. Oliver Bunse

Steinbeis Temming Papier GmbH & Co • Stadtstraße 20 • 25348 Glückstadt • www.stp.de Telefon Personalabteilung: 04124/911-366

Moderne Instandhaltungsmethodik: Thermografie

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25 Jahre Produktionstechnik

Produktionstechnik an der Hochschule Rosenheim Florian Strametz, Studium WS 2003 – SS 2007

Der Strahl eines Lasers wird in zwei Strahlen aufgeweitet und beleuchtet das zu untersuchende Objekt aus unterschiedlichen

Abschließend möchte ich festhalten, dass mich das Studium Produktionstechnik nicht nur fachlich, sondern auch persönlich hat reifen lassen und mich gelehrt hat, Herausforderungen als Chance zu sehen, neue Wege zu beschreiten.

Steinbichler Optotechnik GmbH Am Bauhof 4, 83115 Neubeuern fon: 08035-8704-0, fax: 08035-1010

Luft- und Raumfahrt zur Produktoptimierung und

• Verformungs- und Schwingungsanalyse

Steinbichler Optotechnik GmbH (Neubeuern) ist

ein weltweit führender Anbieter von optischer Messund Sensortechnik. Unsere Systeme werden bei • Shearografie-Reifenprüfung

zahlreichen namhaften Industrieunternehmen und Qualitätskontrolle beitragen.

• Oberflächeninspektion

Forschungseinrichtungen eingesetzt - dabei bieten • Shearografie-NDT

wir für die unterschiedlichstenAnwendungsbereiche • 3D-Digitalisierung

der Automobil- und Reifenindustrie sowie in der

innovative und effektive Lösungen, die besonders in

wir für die unterschiedlichstenAnwendungsbereiche

Forschungseinrichtungen eingesetzt - dabei bieten

zahlreichen namhaften Industrieunternehmen und

und Sensortechnik. Unsere Systeme werden bei

ein weltweit führender Anbieter von optischer Mess-

Im Rahmen der Diplomarbeit entwickelte ich im Labor für Technische Mechanik ein Electronic Speckle Pattern Interferometer zur In-Plane-Messung. Mit diesem laseroptischen Messgerät können rückwirkungsfrei mechanische Verformungen in der Bauteiloberfläche im Nanometer-Bereich detektiert werden. In der folgenden Abbildung ist der Messaufbau dargestellt:

Zurzeit bin ich im konsekutiven Masterstudium der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Rosenheim immatrikuliert und schreibe an meiner Masterthesis über das Thema „optimieren des Notarztprozesses aus Datensicht“. Bewusst habe ich eine betriebswirtschaftliche Heraus­ forderung gesucht, um mir ein möglichst umfassendes Wissen unterschiedlicher Bereiche anzueignen. Für mich ­persönlich bietet das Masterstudium die ideale Ergänzung zu den in dem Diplom-Studium Produktionstechnik erworbenen Fähig­keiten. Außerdem bietet mir der Abschluss „Master of Business ­Administration & Engineering“ die Möglichkeit zu promovieren.

20 Jahre Kompetenz in Optischer Messtechnik Steinbichler Optotechnik GmbH (Neubeuern) ist

Besonders hervorheben möchte ich die sehr gute Betreuung seitens der Professoren und Mitarbeiter der Fakultät Ingenieur­ wissenschaften während meines Studiums, wodurch ich dieses innerhalb von acht Semestern mit erfolgreicher Diplomarbeit abschließen konnte.

Richtungen. Das diffus reflektierte Licht wird mit einem CCDChip detektiert. So entsteht ein Bild des Objektes, das auf dem Bildschirm eines Rechners dargestellt werden kann. Aufgrund spezieller Eigenschaften des Lasers erscheint das Objekt nicht homogen beleuchtet. Die diffus reflektierende Oberfläche erzeugt ein granulatartiges Intensitätsmuster, das sogenannte Speckle- Muster. Wird nun das Objekt belastet, so ­verschieben sich die Oberflächenpunkte, und die Lichtwege beider Beleuchtungs­strahlen ändern sich. Aufgrund der Belastung kommt es zu Änderungen der Intensität. Um diese Intensitätsänderungen sichtbar zu machen, bildet man die Differenz der Bilder vom belasteten und unbelasteten Zustand und erhält ein Streifenmuster. Über den Streifenabstand kann nun auf den Verschiebungsgradienten der Verformung geschlossen werden.

20 Jahre Kompetenz in Optischer Messtechnik

Das Studium Produktionstechnik an der Fakultät Ingenieur­ wissenschaften der Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim hat mich nicht nur durch die Lerninhalte, sondern auch durch die Anwendung des vermittelten ­Wissens in den unterschiedlichen Praktika zum Ingenieur werden ­lassen. Besonders beeindruckend war der hohe Praxisbezug durch die unterschiedlichen Industrieprojekte, in denen schon vorab erste Kontakte zur Wirtschaft geknüpft und reale aus der Industrie gestellte Aufgabenstellungen bearbeitet ­werden konnten. Außerdem konnte mit der Wahl unterschiedlicher Fächer aus einem Modulkatalog die unterschiedlichen Interessens­schwerpunkte der jeweiligen Studenten ­individuell abgedeckt werden. Diese Individualisierung des Studiums Produktionstechnik hat es mir erlaubt, meine persönlichen Schwerpunkte Fertigungstechnik und Projektmanagement umfassend abzudecken und gezielt auf meine Interessens­ gebiete einzugehen.

innovative und effektive Lösungen, die besonders in der Automobil- und Reifenindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt zur Produktoptimierung und Qualitätskontrolle beitragen. • 3D-Digitalisierung • Oberflächeninspektion • Shearografie-Reifenprüfung • Shearografie-NDT • Verformungs- und Schwingungsanalyse

Diplomarbeit Florian Strametz

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Versuchsaufbau

Steinbichler Optotechnik GmbH Am Bauhof 4, 83115 Neubeuern fon: 08035-8704-0, fax: 08035-1010 sales@steinbichler.de www.steinbichler.de RosenheimerHochschulHefte

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Produktionstechnik – der Studiengang für Existenzgründer Von Thomas Kolb, esmo AG Die Firma esmo AG entwickelt, produziert und vertreibt Testkopf-Manipulatoren sowie Docking-und-Interfacing-Systeme für die weltweite Halbleiterindustrie. Diese hochwertigen und präzisen Spezialmaschinen kommen bei Mikrochip-Test­ verfahren zum Einsatz. Die Wurzeln der esmo AG liegen im bayerischen Rosenheim. Hier gründen 2001 sechs Teilhaber das Unternehmen. Im ­selben Jahr startet die esmo AG mit der Produktion ihres ersten Testkopf-Manipulators, dem „Phoenix“. Bis Juni 2004 sind bereits 200 Geräten installiert. Inzwischen beläuft sich die Zahl der weltweit installierten Systeme auf über 2000 Einheiten. Das Produktportfolio umfasst über 400 verschieden konfigurierte Produkte, unterteilt in drei Produktlinien. Zum internationalen Kundenstamm der esmo AG zählen alle namhaften Testkopf- und MikrochipHersteller sowie Testhäuser.

Die SPINNER GmbH ist ein weltweit führender Hersteller von hochwertigen HF-Komponenten und Systemen. Seit 1946 liefern wir unseren Kunden innovative Produkte sowie kundenspezifische Lösungen – dafür sorgt unser starkes Forschungsund Entwicklungsteam. Mit Hauptsitz in München und Produktionsstätten in Deutschland, Ungarn, China und den USA hat die SPINNER Gruppe heute mehr als 1400 Mitarbeiter weltweit. Unser Know-How, unsere hohe Produktqualität, kundenorientiertes Handeln und langjährige Erfahrung zeichnen uns aus.

Planen Sie Ihre Zukunft! – Setzen Sie mit uns Maßstäbe!

Der Pioniergeist des Gründerteams und seine techno­ logische Kompetenz machen die esmo AG zu einem weltweit an­erkannten Partner in der Halbleiterindustrie. Dank stetig steigender Nachfrage und einer kontinuierlich erweiterten Produktpalette vergrößert die esmo AG im Jahr 2004 das Betriebsgebäude auf eine Gesamt-Produktionsfläche von ca. 2700 m². Mit unternehmerischem Können und Vorausschau sowie solider Planung ist es der Firmenspitze gelungen, sich in einem Nischenmarkt mit weltweit nur vier großen Anbietern zu etablieren. Heute betreibt das Unternehmen auch Tochterfirmen in Singapur, Kalifornien und China mit dem Ziel, seine Marktposition weiter auszubauen. In enger Zusammenarbeit mit ihren Niederlassungen und Vertriebspartnern in Asien und den USA erweitert die esmo AG konstant ihr weltweites Verkaufs- und Service-Netzwerk mit derzeit etwa 87 Mitarbeitern.

Lieferzeiten aus. So wird in weniger als drei Wochen ein Manipulator unter Beteiligung der Konstruktion gebaut und per Luftfracht ausgeliefert. Dies birgt so manche Heraus­ forderung, da in der internationalen Halbleiterindustrie beinahe keine, die Produktions- und Testprozesse regulierenden Standards vorliegen. Um dennoch all diese besonderen Herausforderungen in der vom Kunden gewünschten kürzesten Reaktionszeit zu er­füllen, bedarf es einer äußerst flexiblen und handlungsschnellen Prozessgestaltung, die jedoch ohne die besonderen Auffassungs- und Umsetzungsfähigkeiten der Mitarbeiter nicht realisiert werden könnte. Denn selbst eine noch so automatisierte Produktion ließe sich ohne hoch qualifizierte und motivierte Mitarbeiter als zentrale Säule des Unternehmens sowie die partnerschaftliche Kooperation mit Zulieferfirmen nicht ohne weiteres umsetzen. Als Absolvent der FH Rosenheim konnte ich zahlreiche Lehr­ inhalte aus dem Studiengang Produktionstechnik für den Aufbau der Firma esmo AG nutzen. Neben meiner fundierten Ausbildung und der im Rahmen von Praktika im In- und Ausland gewonnenen Erfahrungen bin ich als Mitbe­gründer der esmo AG von unserer Geschäftsidee überzeugt und bringe so den Antrieb mit, ohne den ein Unternehmen nicht erfolgreich agieren und wachsen kann. Vor allem ­meine Auslands­praktika, im Zuge derer ich mich mit unterschiedlichen ­Kulturen und Arbeitsweisen vertraut machen konnte, waren für meine ­jetzige Tätigkeit eine gut Vorbereitung. Nicht zuletzt fließen diese Erfahrungswerte in die Erschließung neuer ­Märkte sowie die damit verbundene Gründung von Tochter­unternehmen im Ausland ein.

Im Jahr 2007 erhält die esmo AG die Auszeichnung „Bayerns Best 50“ des bayerischen Wirtschaftministeriums – für die esmo AG nicht nur eine Bestätigung ihres Werdegangs von einer kleinen Firma zu einem mittelständischen, weltweit agierenden Unternehmen, sondern zugleich motivierender Ansporn, auch weiterhin das Erreichte zu bestätigen und auszubauen. So stellt sich die esmo AG immer wieder neuen Herausforderungen, auch außerhalb der Halbleiterindustrie. Als Alleinstellungsmerkmal zeichnet sich die esmo AG gegenüber der Konkurrenz durch kürzeste, höchst optimierte

Thomas Kolb, Mitbegründer der esmo AG

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Entwicklungsingenieur bei Heidenhain Die Vermittlung von Lehrinhalten folgender Bereichen half besonders bei der Bewältigung von Projekten im Zuge des Auf- und Ausbaus der Firma esmo AG: Fabrikplanung, Projektmanagement So wurden unter meiner Federführung die Fertigungs­ stätten in Rosenheim und Shanghai ohne externe Unter­ stützung projektiert und umgesetzt. Voraussetzungen hierfür waren die Analyse und genaue Ermittlung des ­Material- und Informations­flusses im Werk. Die Durchführungszeit für die Inbetriebnahme der Fertigungsstätte in Shanghai betrug hierbei nur etwa 6 Monate – gerechnet von der Erst­begehung des leeren Gebäudes sowie der Entwurfsplanung bis zum Produktions­anlauf –, was fundierte Kenntnisse im Bereich Projekt­management voraussetzt. Und diese Kenntnisse ­können bei der esmo AG, die projektbezogen arbeitet, abteilungs­übergreifend eingesetzt werden. Maschinenelemente, Konstruktion Auch im Rahmen der Auslegung und Konstruktion sowie in der Antriebstechnik unserer Maschinen konnten wir uns durch den Nachweis der Sicherheit anhand von Abnahmen und Zerti­fizierungen durch den TÜV gegenüber unserer Kon­ kurrenz deutlich abgrenzen – ein entschiedener Vorteil für uns, da unsere Kunden so mehr Vertrauen in die Produkte eines jungen Unternehmens setzten.

Elektrotechnik Aufgrund der im Bereich Elektrotechnik vermittelten Lehr­ inhalte wurden verschiedene, innovative Antriebslösungen erarbeitet und letztlich umgesetzt. Quality Management (QM) Ein weiterer Bereich, dem die esmo AG sehr hohen Stellenwert zumisst, ist der Bereich Quality Management. Bedingt durch das rasche Wachstum entschieden wir uns frühzeitig, die Prozesse im Zuge einer Zertifizierung nach DIN ISO 9001:2000 zu dokumentieren und zu verifizieren. Desweiteren bot das ausgeprägte QM-Wesen der esmo AG den Vorteil, das kontrollierte Wachstum der Firma leichter zu gewährleisten sowie eine Basis für die Einführung eines ERP-Systems zu schaffen, das den Stammsitz und seine Töchter seitdem weltweit wie in einem einzigen Gebäude vernetzt. Betriebliche Energieversorgung Um auch einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, ­wurde ein Projekt realisiert, das die in den Bearbeitungszentren der Fertigung entstehende Abwärme nutzt, um Büroräume zu ­klimatisieren. Hierfür wurde ein Wärmepumpenkonzept er­arbeitet und sodann umgesetzt.

Dipl. Ing. (FH) Mathias Tresenreiter, Dr. Johannes Heidenhain GmbH Der Studiengang Produktionstechnik und die Firma Heidenhain sind seit Einführung des Studiengangs vor 25 Jahren in enger Verbindung. Zahlreiche Diplomarbeiten und Praktika wurden von Produktionstechnikstudenten bei Heidenhain ausgeführt. Viele Absolventen haben bei Heidenhain nach ihrem Studium begonnen. Teils, weil sie bereits vor dem Studium bei Heidenhain eine Ausbildung genossen hatten und von der Firma bei ihrem Studium unterstützt wurden, teils, weil sie während des Studiums die Firma Heidenhain kennen­ gelernt haben. Der gute Ruf als High-Tech-Unternehmen und Arbeitgeber, Mundpropaganda unter den Studenten und Absolventen, regelmäßige Exkursionen sowie die Beteiligung an Hochschulveranstaltungen haben dazu beigetragen. Produktionstechnik-Absolventen sind bei Heidenhain in vielen Bereichen zu finden: Im Vertrieb, im Marketing, in der Automatisierung, in der Fertigungstechnik, beim Qualitätsmanagement, im Kundendienst, im Einkauf, in der Arbeitsvorbereitung und in der Entwicklung. Gründe gibt es viele, bei Heidenhain anzufangen: Das gute Arbeitsklima, sehr eigenverantwortliches Arbeiten, die Fertigungs­tiefe, das interessante Arbeitsgebiet, gute Kapitaldecke, großzügige Investitionen bei Forschung und ­Entwicklung, die leckere Kantine, die Rechtsform der ­Stiftung, die eine nachhaltige, langfristig orientierte und solide Geschäftspolitik zulässt, die äußerst geringe Fluktuation (es ist beinahe eine Sensation, wenn jemand zu einem anderen Arbeitgeber wechselt), die Gewinnprämie, die jedem Mit­ arbeiter zusteht und zahlreiche andere Vorzüge. Das waren für mich vor acht Jahren alles gute Gründe, nach dem Studium bei Heidenhain anzufangen. Ich begann in der Abteilung Drehgeberentwicklung als Entwicklungsingenieur.

als Positions- und Drehzahl-Sensor. Ein Drehgeber besteht im Wesentlichen aus einer Winkelmaßverkörperung, einer Abtast­einheit, einer Auswerteelektronik und der Peripherie, die die Montage ermöglicht und das Gerät schützt. Die Herausforderung besteht weniger in der Komplexität des einzelnen Produkts. Ein Drehgeber besteht in der Regel aus nicht mehr als 40 einzelnen Bauteilen (elektronische Kleinbauteile nicht berücksichtigt), siehe Abbildung 1. Sie zeigt sich vielmehr bei der Berücksichtigung und Verwaltung einer extrem hohen Varianz. Wir betreuen derzeit ca. 5000 ­lebende Varianten von Drehgebern, die in Stückzahlen zwischen 1 und 250.000 pro Jahr gefertigt werden, für weit über tausend Kunden. Dabei kann es sein, dass sich die Produkte nur ­marginal unterscheiden, etwa in einer kundenspezifischen Typenschildbeschriftung, oder aber ganz wesentlich, etwa durch den Einsatz eines komplett anderen Abtastprinzips bei gleichzeitiger vollständig unterschiedlichen elektronischen und mechanischen Bauteilen. Eine weitere wesentliche Heraus­forderung besteht in den stark konträren Anforderungen an ein und dasselbe Gerät: Geringe Kosten, geringste Ausfallraten (50 ppm gefordert), lange Lebensdauer (bis 20 Jahre), große Robustheit gegenüber Umwelteinflüssen (z.B. Temperaturbereiche zwischen –40°C und 120°C bei gleich­zeitiger Vibrations­ belastbarkeit >30g), hohe Signalgüte, ­kompakte Bauform und noch zahlreiche weitere. Die Entwicklung von Drehgebern obliegt der Abteilung für mechanische Entwicklung, die gleichzeitig die Produkt- und Projektverantwortung hat, und der Abteilung Elektonik­ entwicklung, die für die elektronischen Komponenten zuständig ist. Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Abteilungen, die ihr Know-how zur Entstehung der Produkte beisteuern.

Aber Drehgeber? Was ist das überhaupt? An dieser Stelle sei kurz erläutert, womit die Firma Heidenhain ihr Geld verdient: Ca. 1/3 des Umsatzes wird mit Steuerungen für Werkzeugmaschinen erwirtschaftet, ca. 1/3 mit elektronischen Längenmessgeräten und ca. 1/3 mit elektronischen Rotationsmessgeräten, sowie im geringerem Umfang mit noch ein paar anderen Dingen. Bei den elektronischen Rotationsmessgeräten ­unterscheidet man zwischen hochgenauen Winkelmessgeräten und robusten, kostengünstigen Drehgebern. Letztere werden hauptsächlich in der Antriebstechnik als Sensor im Antriebsregelkreis eingesetzt oder in der Automatisierungstechnik

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Abbildung 1: Drehgeber

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

erarbeiten, mit welcher Strategie man unser variantenreiches Produktspektrum am besten abbildet, um eine flexible, wieder­verwendbare und robuste Produktdokumentation zu erreichen und die generierten 3D-Daten auch in nach­ folgenden Prozessschritten weiterverwenden zu können. Daraus entstanden ein firmeninternes Regelwerk sowie zahlreiche Anpassungen in der EDV-Landschaft.

Da gibt es natürlich die klassischen Entwicklungsprojekte mit deren Aufgaben, so beispielsweise die Projektleitung, Projektdefinition, Zusammenstellung des Projektteams, Festlegen der Projektziele und Meilensteine, Konstruktion, Berechnung und Simulation von Bauteilen und Baugruppen, deren Beschaffung und Einführung, Terminverfolgung usw. von der Definitionsphase bis zur Fertigungseinführung

Wir müssen gemeinsam erarbeiten, wie Fertigungs­unterlagen, z.B. Stücklisten oder Zeichnungen, erstellt und strukturiert werden sollen, wie Projektabläufe auszusehen haben und weitere ähnliche Dinge. Gerne wird die Entwicklung auch als Versuchskaninchen für neue Software und neue Abläufe herangezogen.

Daneben werden natürlich auch projektunkabhängig neue Ideen und Lösungen gesucht und ausprobiert oder zusammen mit dem Marketing Strategien entwickelt, um neue Märkte zu erschließen. Einen großen Teil unserer Arbeit nehmen Bauteil- und Geräte­ tests in Anspruch. Dann gilt es, Testpläne festzulegen, die Prüflinge zu beschaffen, Versuche durchzuführen und aus­ zuwerten und natürlich auch Versuchsberichte zu schreiben. Diese Tests sind oft sehr spezifisch auf die Besonderheiten von Drehgebern zugeschnitten. Sind sie nicht durch Normenwerke oder ähnliche etablierte Regeln bereits festgelegt, muss man erst die Definition der Tests erarbeiten: Welche Erkenntnisse will man mit den Tests erlangen, auf welche Art muss man testen, um zu diesen Erkenntnissen zu gelangen, welche Parameter haben Einfluss auf das Testergebnis, welche Mess­ werte sind zu erfassen, wie genau muss die Erfassung sein und welches Equipment benötigt man dazu. Dann kann es sein, dass man zuerst einen geeigneten Prüfstand entwickeln und beschaffen sowie die Prüfsoftware programmieren muss. Das sind sehr interessante und abwechslungsreiche Aufgaben, die manchmal sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Daher ver­ geben wir solche Test- und Prüfstandsentwicklungen gerne als Diplomarbeiten, die natürlich auch betreut sein wollen. Hinzu kommen oft und zahlreich auch organisatorische Themen. So müssen beispielsweise in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen organisatorische Abläufe und Regelwerke entwickelt werden. Ein Beispiel: mit der Einführung der 3D-CAD-Technologie bei Heidenhain mussten wir erst

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Daneben gibt es das, was man als Tagesgeschäft ­bezeichnet. Da sind dann beispielsweise Konstruktionsänderungen oder Variantenkonstruktionen nach Kunden­anforderung durch­ zuführen, Fertigungsunterlagen zu erstellen. Man muss Informationen aller Art sichten und an betroffene Kollegen weiter­leiten, an Besprechungen teilnehmen, andere Abteilungen, wie z.B. den Einkauf oder den Vertrieb, technisch beraten. Bei Reklamationen unterstützen wir die Qualitäts­ sicherung mit technischer Expertise und Unter­suchungen. Es gilt die Fertigung bei der Prozessoptimierung zu unter­ stützen. Bei Qualitäts­problemen sind oftmals Unte­rsuchungen durchzuführen. Die Abstimmung mit Zulieferern und deren ­Auditierung in Zusammenarbeit mit der Abteilung Einkauf zählt genauso zu den Aufgaben, wie mit Vertrieb und ­Marketing zusammen Kunden zu beraten oder bei technischen Problemen vor Ort beim Kunden Messungen durchzuführen.

Da Heidenhain zahlreiche internationale Tochterunter­nehmen die tägliche Zusammenarbeit mit vielen Personen aus unterhat (3000 von 6000 Beschäftigten arbeiten im Ausland), schiedlichsten Bereichen auch Sozialkompetenz fordert und ­führen wir in zunehmendem Maße Entwicklungsprojekte fördert. Ich kann mir daher durchaus vorstellen, dass auch ich, zusammen mit Kollegen aus Japan, den USA und Schweden wie zahlreiche meiner Kollegen, mein01.07.2008 persönliches 25-­ jähriges DLG_2008_Bundespreis_148x210mm_4c_hoch:www.terme.de 7:43 Uhr Seite 1 durch. Dann gilt es, die Zusammenarbeit zu organisieren, sich Jubiläum bei Heidenhain begehen werde. gegenseitig intensiv zu informieren und abzustimmen, sich bei Tests und Bauteilbeschaffung zu unterstützen. Das ist vor dem Hinter­grund der kulturellen und sprachlichen Unterschiede eine spannende und abwechslungsreiche ­Aufgabe. Regel­mäßig finden dazu Treffen bei Heidenhain oder an den Standorten der Tochterunternehmen statt. Kurzum, Entwicklungsingenieur bei Heidenhain ist eine äußerst abwechslungsreiche und kurzweilige Tätigkeit, die nicht nur technischen Sachverstand verlangt, sondern durch

AuerBräu ist Spitze 08!

20 n i r e i

tes B is in Gold s e b rns npre

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Abbildung 2: Eigenentwickelter Prüfstand

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Der Tradition verpflichtet – Dem Neuen aufgeschlossen – Die Umwelt schützen

www.terme.de

Hauptaufgabe wäre definitionsgemäß, neue Produkte zu ­entwickeln und bestehende zu verbessern. Da bei Heidenhain die technische Produktverantwortung für Drehgeber bei der mechanischen Drehgeberentwicklung liegt, nimmt diese jedoch eine zentrale Stellung ein und ist daher eigentlich ein bisschen Mädchen für alles. Die Kernaufgaben eines Entwicklers in der mechanischen Entwicklung stellen sich wie folgt dar:


25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Ein lebenslanger Lernprozess Volker Blaesig

Nach meinem Abitur 1991 in Bad Aibling habe ich mich gleich mal für ein Studium an der Uni und an der FH beworben. Schon bei der Abgabe der Praktikumsunterlagen war klar: Ich will unbedingt nach Rosenheim! Wo sonst kann man draußen unter Bäumen sitzen und ein schönes Weißbier genießen … Die Wahl für Produktionstechnik wurde überwiegend durch einen Freund beeinflusst: Er hatte diesen Studiengang auch gewählt (drei Jahre vor mir) und mir dieses Studium wärmstens empfohlen. Diese Empfehlung kann ich nach meinem Abschluss auch jedem Anderen genauso weitergeben. Durch meine Diplomarbeit im ifp bei Herrn Professor Dr. ­Maier fand ich auch noch an der betriebswirtschaftlichen Seite ­Interesse und habe anschließend an der FH in München 1998 ein Aufbaustudium zum Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Nun war ich bereit für die Wirtschaft: Durch meine Erfahrungen in einer Unternehmensberatung (Aufbau eines Wissens­management-Systems) war für mich klar: Ich will in einer Unternehmensberatung arbeiten! Man kann hier schon einmal feststellen: Alle Entscheidungen bezüglich meiner beruflichen Laufbahn wurden überwiegend durch Studentenjobs, Praktika oder Diplomarbeiten beeinflusst. Also immer kräftig nebenher arbeiten … Also - Unternehmensberatung war schon einmal klar. Aber welcher Inhalt? Ich hatte fünf Bewerbungsgespräche bei unterschiedlichen Beratungsfirmen und fünf Angebote! Der ­Ingenieur ist also gefragt. Und das, obwohl ich mich bei ITlastigen Unternehmensberatungen beworben hatte. Denn auch die IT hat es mir während meiner Diplomarbeit angetan. Schließlich stieg ich bei einer SAP-Beratung ein. Zu dem Zeitpunkt hatte ich - ehrlich gesagt - keine Ahnung, was denn SAP genau ist. Und mir wurde in den ersten Wochen auch gleich einmal ganz mulmig, nachdem ich die Komplexität dieser Software begriffen hatte. Da es eine kleinere Beratungsfirma war, stieg ich nach zwei Wochen gleich voll ein und ging zum Kunden. Das war das beste Training, und ich konnte recht schnell die Unsicherheit ablegen. Im Nachhinein kann ich sagen, dass ich auch noch großes Glück hatte mit meinem speziellen Thema (SAP ist so komplex, dass kein Mensch alle Themen besetzen kann): SAP und Archivierung. Dieses Thema war 1998 recht neu und alle Welt war daran interessiert. Dadurch kam ich in den nächsten sieben Jahren wirklich viel herum: Australien, Malaysia, Singapur, Süd- und Nord­amerika, Israel, und fast alle europäischen Länder. Dabei durfte ich auch noch viele große Firmen kennenlernen (Nokia, Gillette, Johnson&Johnson, BMW, Siemens, …). Mit diesem Thema

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RosenheimerHochschulHefte

kam ich selber schnell voran: Berater, Teamleiter, Bereichsleiter und schließlich Teilhaber an der Unternehmensberatung. Also alles optimal.

SAP-Archiving-Training in Melbourne, Australien

Jetzt kam aber plötzlich eine neue Komponente: Die Familie. War es am Anfang noch richtig interessant, in der Welt herumzufliegen, zog ich nach und nach den Feierabend zuhause vor. Da aber der „Aufstieg“ in einer Firma meistens mit zusätzlicher Personalverantwortung verbunden ist, verbrachte ich mehr und mehr Zeit im Büro – und damit auch mehr Zeit zuhause. Einziger Nachteil: Man „verdummt“ etwas und wird zum Verwalter. Mit 20 Mitarbeitern im Bereich kam ich nur noch als Projektleiter oder als Vertriebler zum Kunden. Aber ich blieb noch am Ball. Eines Tages bekam ich einen interessanten Anruf von unserer Haupt-Partnerfirma. Sie fragten mich z.B. nach den Besitzverhältnissen (solche Fragen bekommt man nicht alle Tage) in unserer Firma. Bald war klar: Die wollen uns kaufen! Das war natürlich eine sehr spannende Sache. Für mich war dies eine sehr intensive Zeit, da das Tagesgeschäft weitergehen musste (auch noch ohne dass jemand etwas von dem Verkauf erfährt) und nebenher eine sogenannte „Due Diligence“ des Unter­nehmens durchgeführt wurde. Und es hat tatsächlich ­funktion­iert: Wir haben unser Unternehmen an den siebt­größten IT-Konzern der Welt verkauft. Rückblickend war die Zeit im eigenen Unternehmen von großer Entscheidungs­freiheit, aber eben auch vom Druck als Unternehmer geprägt. Hier habe ich sicherlich die größten Sprünge als „Universal-Dilettant“ getan und meine Fähigkeiten auf technischem, betriebswirtschaftlichem und vor allem zwischen­menschlichem (Mitarbeiterführung) Gebiet ausbauen können. Das Betriebsklima war hervorragend, und viele Betriebsfeiern sind unvergessen.

Durch den Verkauf kam ich automatisch zu dem großen ­amerikanischen IT Konzern, und auch hier waren die Möglichkeiten wieder riesig: Mein Verantwortungsbereich wurde bald vergrößert, und ich war für bis zu 60 Mitarbeiter ver­antwortlich. Hier lernt man nun wieder ganz andere Dinge: Es gibt z.B. einen Betriebsrat. Erstaunlich, was da zu beachten ist. Durch welt­ weite Treffen konnte ich mir schnell ein gutes Netzwerk in der Firma aufbauen, und ich hatte auf einmal einen hervorragenden Vorgesetzten, von dem ich wirklich viel lernen konnte. Ich konnte mich also auf völlig neuen Gebieten weiter­entwickeln. Wie das so ist mit großen Firmen, gibt es auch ein paar Nachteile, wie zum Beispiel: Ungezählte Meetings, „­Politik“ (wie kann man sich am besten verkaufen oder etwas erreichen) oder die Quartals­denkweise (die Zahlen müssen immer vierteljährlich passen – egal ob das auf Dauer Sinn macht). Trotz der vielen oben erwähnten Vorteile und einem er­freulichen Gehalt fühlte ich mich nach drei Jahren nicht mehr richtig gefordert: Ich suchte eine neue Heraus­forderung, und zwar etwas wirklich anderes. Ich nahm wieder ein ­Studium auf, zuerst nebenher und nach dem ersten Semester in Vollzeit: Sustainable Resource Managment an der TU in Weihen­ stephan. Der Nachhaltigkeitsgedanke war bei mir immer schon im Vordergrund (und zwar nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial) und daher hat mich dieser

Studiengang angesprochen. Ich genieße wieder das Privileg, nachzudenken zu können und nicht im Alltagstrott (der sich automatisch bei einer Verwaltungstätigkeit einstellt) zu versinken. Und ganz automatisch stellen sich wieder viele neue Ideen ein. Daher habe ich mit einem Kollegen im Mai diesen Jahres bereits wieder eine Firma gegründet, die den Nachhaltigkeitsgedanken und eine IT- und Organisations­beratung zusammenbringt. Ich habe die letzten 10 Jahre sehr gut von der IT und dort insbesondere von einem Interessanten Thema gelebt. Nun freue ich mich auf einen neuen Bereich, in dem ich meine gesammelten Erfahrungen einbringen aber auch gleichzeitig wieder neue Themen erkunden kann. Mein Resümee: Das Produktionstechnikstudium hat mir ein breites Fundament mitgegeben, wie man Probleme löst. Auch wenn ich nicht klassisch als Ingenieur gearbeitet habe, sind diese Grundlagen in Kombination mit den sogenannten SoftSkills aus meiner Sicht die entscheidenden Erfolgskriterien im Berufsleben. Neue Gebiete als Chance und Heraus­forderung zu betrachten, fordert eine lebenslange Bereitschaft zum ­Lernen. Das Lernen lernt man im Studium und wird es in unserer (Informations-) Gesellschaft wohl auch nicht mehr so schnell verlernen… Viel Spaß beim Studium, Volker Blaesig Volker.Blaesig@pernexas.com

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Flexibel und Vielseitig BSH BOSCH UND SIEMENS HAUSGERÄTE GMBH

Thomas Jobst Rückblick auf mein Studium der Produktionstechnik, das seit der Änderung der Studien- und Prüfungs­ ordnung viele ­attraktive Möglichkeiten eröffnet.

nicht immer alles verstehe und Fachbegriffe teils einer kurzen Er­klärung ­bedürfen, so sind doch die jeweiligen Grundlagen schon durch die breit gefächerten Vorlesungsinhalte bekannt.

Es war im Jahr 2001, als der Studiengang „Produktions­ technik“ nach einer Generalüberholung der Studien- und Prüfungs­ordnung mit frischem Wind und flexiblem Studienplan in eine neue Zeit startete.

Ein weiterer positiver Aspekt, der beim ProduktionstechnikStudium besonders stark zur Ausprägung kommt, ist die Notwendigkeit, sich schnell in neue Themen einarbeiten zu können. Die Inhalte sind breit gefächert und reichen von rein technischen Vorlesungen wie „Antriebstechnik“ über betriebswirtschaftliche Themen in „Kostenrechnung“ bis hin zu Soft­skills bei der „Moderations- und Präsentations­technik“. Es wird gefordert, dass sich der Student innerhalb von kurzer Zeit Wissen zu diesen unterschiedlichsten Bereichen an­eignet. Auch im beruflichen Alltag trifft man in inter­disziplinären Teams auf derartige Herausforderungen. Daher ist diese nicht explizit gelehrte jedoch indirekt integrierte ­Förderung der ­geistigen Flexibilität mitunter eine der wertvollsten ­Erfahrungen aus meiner Studienzeit.

Die wesentlichen Änderungen hatten für uns Studenten zur Folge, dass das erste Praxissemester auf die vorlesungsfreien Zeiten aufgeteilt wurde und wir also bis zum Vor­diplom einen Großteil unserer Ferien mit Praktika verbrachten. Konsequenter­weise wurde bei dieser Restrukturierung des Studienablaufs die „gewonnene“ Zeit dazu genutzt, Studien­ inhalte vorzu­ziehen und letzten Endes das achte und finale Semester nahezu vollständig von Vorlesungen zu befreien. Für uns ergab sich dadurch die Chance, die Diplomarbeit noch innerhalb der Regelstudiendauer zu erstellen, um so ein halbes Jahr früher den ersehnten Titel des „Diplom Ingenieur (FH)“ zu erreichen und den Berufseinstieg zu schaffen. Die zweite große Neuerung war die Abschaffung der ­strikten Schwerpunktausbildung mit Beginn des Hauptstudiums. So besteht seither die Möglichkeit, Schwerpunktfächer aus den drei Spezialisierungsrichtungen „Verfahrens­technik“, „Fertigungs­technik“ und „Projektmanagement“ sehr ­flexibel miteinander zu kombinieren. Viele Studenten nutzten die Chance, um beispielsweise trotz ihrer persönlichen Ver­ tiefungs­richtung „Fertigungstechnik“ ergänzend Grundlagenwissen für das Projektmanagement zu erwerben oder eine Projektarbeit durchzuführen.

Als Vorbereitung auf eine Tätigkeit, die vom Leiter eines Familien­betriebes bis hin zum Spezialisten für Simulationsaufgaben reichen kann, stellt die Rosenheimer Ausbildung zum Produktionstechnikingenieur eine fundierte Basis dar. Durch ein hohes Maß an Flexibilität werden organisatorisches Geschick und Verantwortung gefordert und gleichzeitig ­Individualität und Vielseitigkeit gefördert. So wird der Einsatz von Engagement, Fleiß und Ausdauer mit praxisnaher und gut betreuter Ausbildung zum Ingenieur mit breit angelegtem Wissen und der Fähigkeit zur Spezialisierung belohnt.

Durch derartige Flexibilisierung der ohnehin vielseitigen Studien­inhalte steht seither jedem Studenten die Möglichkeit offen, seine Ausbildung persönlich zu gestalten und je nach Neigung und Interesse sein Wissen zu erweitern oder zu vertiefen. Trotz meiner noch jungen, dreijährigen Karriere konnte ich bereits des Öfteren daraus Vorteile ziehen. Heute arbeite ich als Berechnungsingenieur bei der „BSH Bosch Siemens Hausgeräte GmbH“ mit der „Finite ­Elemente Methode“ (FEM) an unterschiedlichsten Aufgaben im Entwicklungsumfeld. In Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen wie Konstruktion, Fertigung oder Qualitätsmanagement werden Ideen und Innovationen diskutiert und Probleme gelöst. Dabei kann ich bis heute auf meine Vor­ bereitung durch das Studium bauen. Auch wenn ich anfangs

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on

Willkommen beim Innovationsführer für Hausgeräte, willkommen im Team! Mit unseren Produkten der Marken Bosch, Siemens, Neff, Constructa und Gaggenau machen wir das Leben leichter. Als internationaler Konzern mit über 8,8 Mrd. Euro Jahresumsatz begeistern wir anspruchsvolle Kunden auf der ganzen Welt: durch intelligente Technik, ausgezeichnetes Design und höchsten Bedienkomfort. Denken auch Sie mit uns weiter. An unserem Standort in Traunreut eröffnen wir vielfältige berufliche Perspektiven für

Studenten / Hochschulabsolventen m/w WIR BIETEN auf verschiedenen Ebenen Möglichkeiten für den beruflichen Einstieg bei einem innovativen und weltweit erfolgreichen Unternehmen • die Chance, Ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten im Rahmen von Praktika, Diplomarbeiten und Traineeprogrammen für Hochschulabsolventen kennen zu lernen und zu erproben • professionelle Rahmenbedingungen • Einbindung in ein motiviertes und engagiertes Team • partnerschaftliche Zusammenarbeit.

SIE BIETEN einen guten fachlichen Hintergrund aus Ihrem Studium, vorzugsweise der Fachrichtung Maschinenwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Produktions- oder Elektrotechnik • Eigeninitiative und die Bereitschaft, sich mit ganzer Kraft für das Erreichen Ihrer Ziele einzusetzen • Offenheit für andere Menschen und Kulturen sowie neue Ideen • Spaß an Teamarbeit • hohe Leistungsmotivation, Kreativität und Interesse an herausfordernden Projekten.

IHRE BEWERBUNG senden Sie bitte an die BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, Personalabteilung, Werner-von-Siemens-Straße 200, 83301 Traunreut, Telefon 08669/30-2984. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website im Bereich „Jobs und Karriere“. Wir freuen uns darauf, Sie kennen zu lernen.

www.bsh-group.de Arbeitsplatz bei der BSH – Bosch Siemens Hausgeräte GmbH

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25 Jahre Produktionstechnik

Erfahrungsbericht

Was ist Produktionstechnik? Werner Lutsch, Absolvent P0, Studium 1983-1988 Es war der Dezember 1982, als ich, aus dem Osten ­kommend, in Rosenheim aus dem Zug stieg. Und es waren ­meine ersten Schritte im Westen, in der „Freiheit“. Ich war 20, ­gerade einem totalitären System entkommen und hatte viel Hoffnung, große Erwartungen, neue Ideen und weitgesteckte Ziele im Gepäck. Eines der Ziele: ein Studium. Neben dem Abitur hatte ich auch eine Berufsausbildung zum Maschinenschlosser bereits in der Tasche. In einigen Dingen war der Osten dem Westen sogar voraus. G8 und Berufs­ ausbildung, das war für die Beamten in Bayern zu viel. Kurzer­ hand wurde mein Abschluss nur als Fachabitur anerkannt. Was zunächst wie ein Nachteil aussah, entpuppte sich als Segen. Keine Zeit zu verlieren war mein erklärtes Ziel, die Fachhochschule ein hervorragender Partner, um dieses zu erreichen. Doch kein Segen ohne Fluch, eine Promotion war damit in weite Ferne gerückt. Als West-Neuling war ich dankbar für jede Form der Beratung. So führte mich mein Weg zur Berufsberatung. Meine Fragen konzentrierten sich hauptsächlich auf das Studienangebot der Fachhochschule Rosenheim und da natürlich auf den so ­wichtigen Satz: „Was ist Produktionstechnik?“ Der freundliche Berater des Arbeitsamtes wusste darauf keine Antwort. Das Fazit unseres Gesprächs lautete: „Studieren Sie das mal und dann berichten Sie uns, wie es ist, was es ist und was man daraus machen kann.“ Also begann ich. An unseren ersten Tag an der FH Rosenheim im Herbst 1983 kann ich mich noch sehr genau erinnern. Fachbereichsleiter war Prof. Rudolf Reiter (liebevoll auch „Papi Reiter“ genannt). Mit 43 Leuten war das ein überschaubarer Haufen, der da in P0, wie wir von Anfang an genannt wurden, das Studium beginnen sollte. Mit einer anspornenden Ansprache - „Sehen Sie sich Ihren Banknachbarn gut an – einer von Ihnen beiden wird am Ende nicht mehr dabei sein!“ - wurden wir empfangen. Es sollte anders kommen: Jeweils der rechte und der linke Nachbar waren am Ende nicht mehr da. Mit 25 + 1 Absolventen hat der Durchgang P0 neun Semester später abgeschlossen. Die +1, unser Eckhard, der hat das sogar in acht Semestern geschafft. Was habe ich in den viereinhalb Jahren gelernt? Was ist Produktions­technik? Man muss Naturwissenschaften und Technik lieben. Man muss bereit sein, zum Generalisten ausgebildet zu werden, so sehe ich heute unseren Studiengang. Das Grundstudium unterscheidet sich nicht im Geringsten

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RosenheimerHochschulHefte

von dem eines Maschinenbauers, Mechatronikers oder Elektro­technikers. Mathe, Physik, Chemie, ergänzt durch Werkstoff­kunde, Technische Mechanik, Strömungsmechanik, Thermodynamik und Elektrotechnik - ein breites Spektrum an Grundlagen. Spannender wurde das Hauptstudium, in dem der Rosen­heimer Produktions­technik-Student noch zwischen Fertigungs- und Verfahrenstechnik wählen konnte. Als gelernter Schlosser lag mir die Fertigungstechnik näher – und die Konstruktion. Damals wollte ich Konstrukteur werden. Was gibt es Schöneres, als seine Ideen zu Papier zu bringen und dann „seine“ Maschine, „sein“ Auto, „seine“ Idee umgesetzt zu sehen? Über das Fach „Betriebliche Energieversorgung“, Herrn Prof. Dr.-Ing. Peter Herberholz und einige weitere Erkenntnisse (es heißt, man reift über die Jahre) ist die Affinität zu einem Themengebiet entstanden, dem ich bis heute treu geblieben bin: die effiziente Energieversorgung. Der erste Spruch über meinem Schreibtisch lautete „Auch wenn wir keine hundert Jahre leben, sollten wir doch auf die nächsten tausend Jahre bedacht sein!“. Die Energieversorgung trägt meines Erachtens dazu ihren wesentlichen Teil bei. Nach dem Studium beginnen bekanntlich die Lehrjahre. Meine erste Station war das Ingenieurbüro für Energieberatung und Energiebetriebsoptimierung meines Professors. Im Gegensatz zu den meisten meiner Studienfreunde und ­Kommilitonen habe ich meine Karriere nicht in einer großen Firma mit einem klangvollen Namen begonnen. Als einer von fünf und nicht von fünfzig, fünfhundert, fünftausend oder noch mehr ­werden das eigene Handeln und die Konsequenzen daraus sofort sichtbar und erkennbar. Diese Entscheidung muss jeder für sich treffen. Der absolute Vorteil des „Kleinen“ ist die Möglichkeit, mit den „Großen“ auf oberster Ebene von Anfang an zu ­kommunizieren. In den folgenden sieben Jahren konnte ich mit einem guten Lehrmeister von der Projektarbeit, der Projekt­ leitung, dem Marketing und dem Vertrieb bis zur ­Führung des ­operativen Geschäfts alles lernen, was ein erfolgreiches Unternehmen ausmacht. Parallel dazu konnte ich noch mein Steckenpferd, meine ­Affinität zu Maschinenzeichnen und Konstruktion, ausleben. Über einen Lehrauftrag, den ich gerne erfüllt habe, hat die Fachhochschule Rosenheim mich über mehrere Jahre beschäftigt.

Die zweite Etappe meiner Lehrjahre war dann, im Groß­ konzern VA Tech in Österreich die spezielle Aufgabe, für den traditionellen Anlagenbauer von Kraftwerken aller Art einen Service-Bereich aufzubauen, wie der Amerikaner so schön zu sagen pflegt „from the scratch“. Hier habe ich „International Business“ rund um den Globus gelernt und gesehen wie es ist, sich als jüngste Führungskraft und als Querdenker in einen traditionsreichen Konzern zu behaupten. Die Vorteile des Konzerns sind die Möglichkeiten, in einem Ausbildungsprogramm für junge Führungskräfte zum Beispiel „General Management“ zu lernen, Kontakte zu knüpfen, ein großes Netzwerk aufzubauen. Sieben Jahre später, um einen riesigen Packen an Erfahrungen und viele neue Freunde in Österreich und der Welt reicher, hat mich die Aufgabe einer Geschäftsführung zurück nach Deutschland gelockt. Auch noch so viele Erfahrungen können einen jedoch nicht vor Rückschlägen bewahren. Es war das Jahr 2001, die Zeit des „new economy hype“. Meine dritte Etappe hieß Dienstleistungen/Datenbanken/Software/Beratung für kommunale Versorger. Eine spannende Aufgabe, wäre da nicht eine AG im Hintergrund gewesen, die eine ganz andere Agenda verfolgt hat.

Die Frage zu Produktionstechnik wird jeder von uns aus dem ersten Durchgang P0 wahrscheinlich anders beantworten. Aber eines haben wir wohl alle gemeinsam: Wir wollten ­studieren, wir wussten, was arbeiten bedeutet, wir hatten ein Ziel und wir hatten die besten Professoren, die wir uns ­wünschen konnten. P.S. Nach mir haben sowohl mein Bruder als auch mein ­Schwager ebenfalls Produktionstechnik in Rosenheim ­studiert. Der eine verantwortet das CAM eines Unternehmens des Maschinenbaus für die Herstellung von Leiter­platten, der andere ist verantwortlich für internationale Projekte eines bekannten Fertigungsstraßenherstellers der Automobil­ industrie. Das ist Produktionstechnik.

Dipl.-Ing.(FH) Werner Lutsch Geschäftsführer / Managing Director AGFW | Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. Stresemannallee 28 60596 Frankfurt a. Main www.agfw.de

Bereits drei Jahre später habe ich meine vierte Etappe an­getreten. „Machen Sie aus dem Verband einen Dienstleister“, so der Wunsch meines Vorstandes. Ich darf den Energie­effizienz­verband für Wärme, Kälte und Kraft-WärmeKopplung gestalten. Ich bin Mittler zwischen der Energie­ branche, der Politik und der Gesellschaft in Deutschland. Im Bundestag verhandle und vertrete ich Energiegesetze, verantworte den Regelsetzer der Branche, bin Ansprechpartner für über 400 Unternehmen/Mitglieder/Kunden und lerne, wesentlich vielschichtiger und mehrdimensional zu denken. Heute sind es 25 Jahre seit Beginn meines Studiums und ich kann die Frage für mich beantworten: „Was ist Produktionstechnik?“. Es ist der Ausgangspunkt für eine spannende Zeit mit einer Vielzahl offener Möglichkeiten, für große Träume, für Hoffnungen, die sich erfüllt haben, für Ziele, die ich erreicht habe und für neue Ziele, die ich noch vor mir sehe.

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25 Jahre Produktionstechnik

Bachelor Produktionstechnik

Bachelor-Studiengang Produktionstechnik Prof. Dr.-Ing. Michael Wagner Zum 01.10.2008 wurde der Studiengang Produktions­ technik vom Diplom- auf ein Bachelor-Studium um­gestellt. In ­diesem Beitrag wird auf die folgenden, häufig gestellten Fragen eingegangen: 1. Warum wurde der bewährte Diplomabschluss aufgegeben? 2. Worin liegen die Unterschiede? 3. Wie ist der zeitliche Ablauf des Bachelor-Studiums?

mit der Modularisierung des Curriculums eingeführt, um die hochschul­übergreifende Anerkennung von Studienleistungen zu erleichtern und somit die Mobilität der Studierenden zu ­fördern. Das Leistungspunkt-System ist unter der Bezeichnung European Credit Transfer System (ECTS) bekannt. Ein ECTSPunkt, oft auch credit point genannt, wird für eine Arbeits­ belastung (work load) von 30 Stunden vergeben.

„Energiemanagement“ und „Anlagen der ­betrieblichen Energieversorgung“ wurden zu Gunsten der oben erwähnten soliden Ausbildung in den ingenieurtechnischen Grundlagenfächern gekürzt. • Aus der Beobachtung heraus, dass sich das Praxis­semester positiv auf die Motivation und die Arbeitsweise der ­Studierenden auswirkt, wurde das Praxissemester im fünften Semester beibehalten.

Zu 2. Worin liegen die Unterschiede? Zu 1. Warum wurde der bewährte Diplomabschluss aufgegeben? Am 19. 06 1999 unterzeichneten 29 europäische Nationen die so genannte Bologna-Deklaration mit dem Ziel, bis 2010 einen gemeinsamen europäischen Hochschulraum zu schaffen. In mehreren Folgekonferenzen wurden die Punkte dieser Deklaration präzisiert und fanden in Deutschland im 6. HRGÄndG und den entsprechenden Landeshochschulgesetzen ihren Niederschlag. Die augenfälligste Veränderung wurde durch die Um­stellung auf ein zweistufiges System von Studienabschlüssen vorgesehen: • Ein erster berufsqualifizierender Abschluss soll der Mehrzahl der Absolventen einen frühzeitigen Einstieg in das Berufsleben ermöglichen – in der Regel nach 7 Studiensemestern. Man gleicht damit die im internationalen Vergleich längeren ­deutschen Ausbildungszeiten an und erreicht – zusammen mit der Verkürzung der Gymnasialausbildung – jüngere Berufseinsteiger. In den Ingenieurwissenschaften trägt der Abschluss die Bezeichnung Bachelor of Engineering (B.Eng.). • Als zweiter, weiterführender Abschluss ist im ingenieurwissenschaftlichen Bereich der Master of Engineering (M.Eng.) vorgesehen. Er soll für einen Teil der Studierenden eine weiterführende Qualifikation ermöglichen – sei es als konsekutives, als nicht konsekutives oder als weiterbildendes Studium. Beim Masterstudium wird unterschieden zwischen stärker anwendungsorientiert und stärker forschungsorientiert. An der FH Rosenheim wird demnächst damit begonnen werden, einen weiteren Masterstudiengang im Bereich der Ingenieurwissenschaften zu beantragen und einzurichten. Neben der Verkürzung von acht Semestern Studien­dauer beim Diplom-Studiengang auf sieben Semester beim Bachelor-Studien­gang wurde nach international einheitlichen Vorgaben ein Leistungspunkt-System in Verbindung

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Bei der Neukonzipierung des um ein Semester verkürzten Bachelor-Studiengangs wurde darauf geachtet, dass das bekannte hohe Qualitätsniveau im Sinne einer maschinen­ baulichen Ingenieursausbildung erhalten bleibt. Die wichtigsten Überlegungen zur Umstellung auf den BachelorStudiengang waren: • Der Bachelor-Studiengang soll eine solide Ausbildung in den grundlegenden ingenieurtechnischen Fächern bieten. Daher wurden die grundlegenden Fächer der unteren Fach­ semester im bisherigen Umfang beibehalten. Einige Spezialfächer wurden reduziert, andere entfielen. • Fertigungstechnische Grundkenntnisse werden bereits im ersten Semester vermittelt, da sie das Verständnis der Fächer „Konstruktion I … IV“ und „Maschinenelemente“ erleichtern. • Der Teil „Arbeitsstudium“ des bisherigen Fachs „Arbeitsstudium, Kostenrechnung“ wurde in die das Praxissemester begleitenden Lehrveranstaltungen verlegt. Das Fach „Kostenrechnung“ wird um den Teil „Investitionsrechnung“ ergänzt, da in der Praxis für Investitionen in Produktions­ anlagen ein Wirtschaftlichkeitsnachweis erforderlich ist. • Um die Zahl der Studienabbrecher in höheren Semestern zu reduzieren, wurden frühzeitige Leistungsnachweise eingeführt:

- Im Fach „Technische Mechanik“ erfolgt bereits nach dem ersten Semester eine Prüfung.

- Für die meisten anderen Fächer wurden die Zeitpunkte zum erstmaligen Ablegen von Prüfungen nach vorne verlegt.

• Der Stoffumfang des Faches „Informatik“ wird von bisher 10 SWS auf 6 SWS reduziert. Die Spezial-Fächer

Zu 3: Wie ist der zeitliche Ablauf des BachelorStudiums? Zulassungsvoraussetzung für das Bachelor-Studium der Produktions­technik ist ein sechswöchiges, handwerkliches Vorpraktikum in einem Metall verarbeitenden Industrie­ betrieb. Auf eine Verlagerung des Vorpraktikums in die ersten vorlesungsfreien Zeiten ­wurde ausdrücklich verzichtet, da den Studierenden diese Zeiten für die Aufarbeitung des vermittelten Stoffes zur Verfügung stehen sollen. Studierenden, die bereits eine einschlägige Vorpraxis vorweisen können,

Die Module, deren Lehrinhalte und ECTS-Punkte zeigt die folgende Aufstellung: Modul ECTS- SemesModulbezeichnung Nr. Punkte ter

Modulinhalte

M1

28

1-4

Grundlagenfächer aus Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik

Mathematik, Chemie, Physik, Englisch, Grund­ lagen der Informatik

M2

24

1-3

Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen

Werkstofftechnik, Elektrotechnik, Thermo­ dynamik, Strömungsmechanik

M3

27

1-3

Konstruktion und Entwicklung

Techn. Zeichnen, Konzipieren und Entwerfen, Gestalten und Berechnen, CAD Grundkurs, Maschinenelemente, Fertigungsverfahren

M4

12

1-3

Technische Mechanik

Statik, Festigkeitslehre, Kinematik und Kinetik

M5

13

4-6

Konstruktionsprojekt

Konstruieren im Team, FEM-Berechnung, CAD Aufbaukurs

M6

12

4

Antriebstechnik

Mechanische, elektrische, hydraulische, pneumatische Antriebstechnik

M7

7

6-7

Regelungstechnik

Regelungstechnik

M8

17

2-3

Messen und Steuern

Messtechnik, Steuerungstechnik, objekt­ orientiertes Programmieren

M9

15

6-7

Produktionstechnische Schwerpunktfächer Fertigungsmaschinen, Fächer aus FWPF-Katalog Produktionstechnik im Umfang von 10 CP wählbar

M10

10

5-6

Unternehmensführung

Kosten- und Investitionsrechnung, Rechtslehre, Personalführung, Arbeitswissenschaften

M11

4

7

ingenieurtechnisches Querwissen

Fächer aus FWPF-Katalog FH Rosenheim ­wählbar

M12

5

6

Energie- und Umwelttechnik

Energie- und Umwelttechnik

P

24

5

Praktisches Studiensemester

Praxisphase, Praxis-Seminar

B

12

7

Bachelor-Arbeit

Bachelor-Arbeit

210

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25 Jahre Produktionstechnik

Bachelor Mechatronik

Bachelor-Studiengang Mechatronik wie beispielsweise eine Berufsausbildung Metall oder einen Fachoberschul-Abschluss ­Technik, wird das Vorpraktikum auf Antrag erlassen. Es folgen vier Theoriesemester mit eingebetteten Hochschulpraktika, ein Praxissemester sowie zwei weitere Theorie­ semester. Mit der Bachelorarbeit schließt das Studium ab.

Prof. Dr.-Ing. Michael Wagner

Die Fristvorgabe für das Ablegen von Prüfungen wurde erstellt, um Spätabbrecher zu vermeiden und den Studierenden ein frühzeitiges Feedback über ihre Studienleistungen zu geben. Außerdem werden die Studierenden durch frühzeitige Prüfungen stärker als bisher motiviert, den Lehrstoff rechtzeitig aufzuarbeiten. Dies soll zu einem besseren Verständnis weiterführenden Lehrstoffs und insgesamt zu einem höheren Studienerfolg beitragen.

Aufbau des Studiums Das Studium der Mechatronik führt in sieben Semestern, d.h. dreieinhalb Jahren, zum Abschluss Bachelor of Engineering. Es ist nach dem Rosenheimer Modell optimal auf eine intensive Verzahnung zwischen Theorie und industrieller Praxis ausgerichtet. Wie der folgenden Zeittabelle zu entnehmen ist, beginnt jedes der sieben Semester mit einem drei Monate dauernden Theoriequartal, an das sich jeweils ein industrieller Praxisblock anschließt.

Viele innovative Produkte sind durch eine hohe Integration von Mechanik, Elektrik/Elektronik und Informations­technik gekennzeichnet. Gute Beispiele hierfür sind: Digital­kameras, Mess-Systeme, Antiblockier-Systeme, hoch auto­matisierte Produktions­anlagen … Die Bauteile und Komponenten solcher Produkte erfüllen oft komplexe Funktionen, die sich nicht einer einzelnen klassischen Ingenieursdisziplin zuordnen lassen. Neben Fachspezialisten werden daher in zunehmendem Maße auch Ingenieure mit interdisziplinärem Wissen benötigt, die Verständnis für die Gesamtheit des Produktes besitzen.

Das Studium eignet sich besonders als duales Studium, bei dem die Studierenden in einem festen Arbeitverhältnis mit Industrie­unternehmen stehen. Die Bindung an ein Unter­ nehmen ist aber nicht Voraussetzung, d.h. es werden auch frei Studierende in den Studiengang Mechatronik aufgenommen.

Mit der Einführung des Bachelor-Studiengangs Mechatronik zum Wintersemester 2008/2009 trägt die Hochschule Rosenheim diesem Bedarf an entsprechend qualifizierten Ingenieuren Rechnung. Der neue Studiengang vereint die klassischen Ingenieurwissenschaften Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik und Informationstechnik.

Der folgende Zeitplan gilt für dual Studierende mit Arbeits­verhältnis. Für frei Studierende sind die als P1…P6 ­gekenn­zeichneten Zeiträume vorlesungsfrei – hier können Industrie­­praktika untergebracht werden.

Der zeitliche Ablauf des Bachelor-Studiums

Jan.

Feb.

Mrz

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

" Wir sind ein weltweit tätiges, mittelständisches Unternehmen mit über 650 Mitarbeitern in Mühldorf. Unsere Produkte sind Steckverbinder von hoher Qualität für höchste Anforderungen für die Märkte der Zukunft: Medizintechnik, Automatisierungstechnik, Messtechnik, Telekommunikation, Militärtechnik und Automobilindustrie.

Sep

Okt

Nov

Dez

V3

1. Jahr 2. Jahr

R3

V4

R4

3. Jahr

R5

V6

R6

V7

4. Jahr

R7

V8

R8

V91DC

5. Jahr

V5

T=Theoriephase, P=Praxisphase, BA = Bachelorarbeit

Theorie

Prüfungen

Praxis

Urlaub

Lehrinhalte Die Lehrinhalte ergeben sich aus der nachstehenden Modulübersicht: Modul ECTSQuartal Bezeichnung Nr. Punkte

"""""""""""""""""""""""Pgjogp"Ukg"Kjtg"\wmwphv"ugnduv"kp"fkg"Jcpf#"

" Wir sind immer auf der Suche nach qualifizierten Studenten für ein Praktikum und für Diplomarbeiten in den Bereichen Mwpuvuvqhhvgejpkm, Rtqfwmvkqpuvgejpkm, Gngmvtqvgejpkm"" und Yktvuejchvukpigpkgwtygugp. ODU Steckverbindungssysteme GmbH & Co. KG / Otto Dunkel GmbH Pregelstraße 11 84453 Mühldorf am Inn Tel.: 08631/6156-0 Fax: 08631/6156-49 zentral@odu.de www.odu.de

M1.1

18

T1-T3

Mathematik 18 ECTS-Punkte Pflicht: Mathematik

M2

8

T1-T2

Physik 8 ECTS-Punkte Pflicht: Physik

M1.3

8

T4

Naturwissenschaftliches Aufbaumodul 8 ECTS-Punkte zu erbringen aus: Chemie, Optik und Lasertechnik, Akustik, Wärmelehre, Stochastik,Numerische Verfahren

M1.4

9

T3

Ingenieurwissenschaftliche Gundlagen 5 ECTS-Punkte Pflicht: Grundlagen der Werkstofftechnik; 4 von 9 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Energietechnik und Thermodynamik, Strömungsmechanik

RosenheimerHochschulHefte

105


25 Jahre Produktionstechnik

Modul ECTSQuartal Bezeichnung Nr. Punkte M1.5

6

T3-T5

Ingenieurwissenschaftliches Aufbaumodul 6 ECTS-Punkte zu erbringen aus: Design of Experiments, Life Cycle Management, Werkstofftechnik: Kunststoffe, Werkstoff­ technik: Holz, Werkstofftechnik: Keramik oder aus Fächern des FWPF-Katalogs der FH RO

M2.1

8

T1-T2

Technische Mechanik 8 ECTS-Punkte Pflicht: Statik, Festigkeitslehre, Dynamik

M2.2

13

T1-T3

Mechanische Entwicklung 13 ECTS-Punkte Pflicht: Maschinenelemente, Technisches Zeichnen, Entwerfen, CAD 2 von 21 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Konstruktionsprojekt, Finite Elemente Methode (FEM)

M8

17

2-3

Elektrotechnische Gundlagen Pflicht: Elektrotechnik, Elektronische Bauelemente Grundlagen, Schaltungstechnik

M9

15

6-7

Elektrotechnisches Aufbaumodul Pflicht: Leistungselektronik, 2 von 6 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Leistungselektronik Praktikum, Elektromagnetische Verträglichkeit, Halbleiterfertigung, Elektronische Bau­ elemente Praktikum, Schaltungstechnik Praktikum

M4.1

16

T3-T6

M4.2

4

T6

M5.1

12

T6+T7

Anlagen, Maschinen und Fertigung 8 ECTS-Punkte Pflicht: Fertigungstechnik Grundlagen, Antriebstechnik Grundlagen 4 von 12 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Fertigungstechnik Praktikum, Antriebstechnik Praktikum, Werkzeugmaschinen, Gerätebau, Maschinentechnik, Maschinendynamik

M6.1

10

T4+T5

Mess- und Steuerungstechnik 8 ECTS-Punkte Pflicht: Messtechnik Grundlagen, Steuerungstechnik Grundlagen 2 von 10 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Messtechnik Praktikum, Steuerungstechnik Praktikum

M6.2

8

T6

M6.3

13

T4+T5

Informatik Aufbaumodul 4 ECTS-Punkte zu erbringen aus: Echtzeitsysteme, Safety Critical Systems, Neuronale Netze, Grundlagen der Bildverarbeitung, Anwendung der Bildverarbeitung, Informatik Aufbaukurs

Simulation und Regelung 11 ECTS-Punkte Pflicht: Regelungstechnik Grundlagen, Regelung mechatronischer Systeme, Modellbildung und Simulation 2 von 13 ECTS-Punkten zu erbringen aus: Regelungstechnik Praktikum, Simulation ereignisdiskreter Systeme Spezialgebiete der Mechatronik Pflicht: Komponenten der Mechatronik, Mikrosystemtechnik Grundlagen, Mikrosystem­technik Praktikum

T7

M8.1

6

T2+T7

12

T7

Bachelor-Arbeit

6

P1+P2

Grundpraktikum

18

P3-P6

Hauptpraktikum

106

RosenheimerHochschulHefte

Wir gratulieren zum Viertel-Jahrhundert

Maschinen- und Prozesssteuerung 8 ECTS-Punkte zu erbringen aus: CNC-Technik, Prozessleittechnik, Robotik

8

210

Gemeinsam hoch auf der Erfolgsleiter ...

Informatik und Datenverarbeitung Pflicht: Informatik Grundlagen, Digitaltechnik, Mikrocomputertechnik

M7.1

Summe

Beratende Ingenieure für Technische Ausrüstung und Energietechnik

Unternehmensführung 6 ECTS-Punkte zu erbringen aus: BWL, Projektmanagement Grundlagen, Fabrikplanung, Qualitätsmangement, Produktionsmanagement, Personalführung, Rechtslehre

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