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!"#$"#% Liebe Leserin, lieber Leser, immer wieder werden wir danach gefragt, was das Besondere des Fachbereichs Architektur an der Alanus Hochschule ausmacht. Gerne versuche ich das an dieser Stelle einmal kurz zu beschreiben. Ohne eine Rangfolge zu wählen, würde ich dabei zunächst die Hochschule als Ganzes nennen. Ihr Leitbild ist für uns die geistige Heimat. Im Vordergrund steht das Anliegen zur Gestaltung menschengerechter Lebenswelten. Die Architektur als Vermittlerin zwischen Kunst und Wissenschaft und das Einbeziehen unterschiedlicher Disziplinen ist für uns selbstverständlich. Natürlich gehört neben dem ideellen Unterbau vor allem auch die möglichst weitgehende Berufsqualifizierung zu unseren Aufgaben. Das beginnt mit einfachen Zeichenund Darstellungsübungen und schließt mit zum Teil sehr komplexen Themen und Fragestellungen in der Bachelor- oder Masterarbeit ab. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei neben den klassischen Architekturthemen drängenden gesellschaftlichen Fragestellungen: Wie gehen wir mit kostbaren Ressourcen um? Wie kann man gemeinwohlorientierte Projekte realisieren? Welche Verantwortung übernehmen Architektinnen und Architekten bei der Ausübung ihres Berufes und was braucht es um, nicht nur schöne und gut benutzbare Architektur zu planen, sondern auch die Entstehungsprozesse zu moderieren und mitzugestalten? Vor allem an unserem Institut für Prozessarchitektur entsteht dazu eine Vielfalt spannender Forschungsprojekte. Die gemeinsame Arbeit in unserem sehr lebendigen Atelierhaus, in dem jeder Studierende einen eigenen Arbeitsplatz hat und das rund um die Uhr genutzt werden darf, ist ein weiteres besonderes Merkmal. Das Mit- und Voneinander-Lernen ermöglicht die persönliche Entwicklung und Entfaltung eines jeden einzelnen. Darauf sind wir ganz besonders stolz! Vor allem aber sind es die Menschen, alle Beteiligten an dieser Arbeit, der Reichtum ihrer vielen Ideen und ihr leidenschaftliches Engagement in dieser Gemeinschaft, die uns stark macht und die immer wieder zu neuen und überraschenden Ergebnissen führt. Allen Freunden, Förderern, Mitmachern und Unterstützern, die dieses Miteinander – in guten wie in schlechten Tagen – ermöglichen und denen, die zu diesem Heft beigetragen haben, sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt! Vielleicht entdecken Sie, liebe Leserin und lieber Leser ja in den vielenhier präsentierten Arbeiten des letzten Studienjahres etwas von dem, was unsere Arbeit besonders macht, vielleicht ja sogar noch etwas darüber hinaus. Auf jeden Fall wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre, freuen uns wie immer über anregende Rückmeldungen und laden Sie jederzeit gerne in unser Atelierhaus ein! Benedikt Stahl


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'"#()*+,-. 008 Das Baukultur-Rezeptbuch Arbeitsgemeinschaft Baukultur konkret 010 40 x Praktisch Tagung in der Rohrmeisterei Schwerte 012 Das IPA-Symposium Institut für Prozessarchitektur 014 Offene Werkstatt Baukultur Zivilgeselsschaftliches Engagement für den Ort 016 Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen Forschungsprojekt 018 EU-Projekt Gesunde Lernräume schaffen

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3456789:8;4.;<=.:;<>8 022 Bene & Friends Zeichenwoche 1.1 Wahrnehmung 023 Farbenlehre 1.3 Atmosphäre 024 #urbanfoto- Eine Langzeitdokumentation 1.2 Dynamik 1.3 Atmosphäre 026 Trocken im Eichhörnchennest 1.3 Atmosphäre 1.4 Kontext MA 1 028 Tiefe Schwere - hohe Leichte 1.3 Raum als Ausdruck 1.4 Raum im Kontext

?4@A9:89 030 magAtelier I 3.1 verschiedene Lehrgebiete 034 sweet dreams… 3.2.1 Technik-Atelier II 036 Kleine Pilgerherberge 3.2.2 Entwurfs-Atelier II 038 Seminar- & Gästehaus - Klein Altendorf 3.3.2 Entwurs-Atelier III 042 re-design - Ersatzneubau K16, Alfter 3.3 Technischer Ausbau & energieeffizientes Entwerfen 046 Gemeinschaftlich leben in Buschdorf 4.4 Gebäudelehre 052 Werkstatt und Labor - Campus Klein Altendorf 4.5 Entwerfen von Tragwerken 056 Neue Mitte für Alfter - Der Herrenwingert 4.6 Entwurfslehre Stadtplanung 060 work environments… 4.7 Ressourcenoptimiertes Planen & Bauen 064 São Paulo… 5.3 Gebäudetypologie 066 Stadt, Stadt und nochmal Stadt. 5.4 Stadtraum

/3569B@434/9789< 068 Rudolfplatz 070 Hearth Trust 072 Multihalle Mannheim 074 Dem Ehrenfeld sein Tao


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078 Immovielien 3.1 magLAB I 082 Neuer FreiRaum - Alfter 3.2 magLAB II A+R 084 Wohnen am Anger 3.2 magLAB II A+R 086 Gesetzte Gestalten 3.2 magLAB II A+R 088 „Himmel un Ähd“ 3.3 ProjektLAB III

G3>89434/9789< 090 Frohngasse 13 092 Immovielie Frankenbad 094 Mehrgenerationenareal

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106 KAP on Tour Mensch - Architektur - Gesellschaft 108 Eine Idee mit Weitblick Aussichtsplattform Oberkassel eröffnet 109 interPRO Interventionen & Projekte im öffentlichen Raum 110 Interviews Dominique Buchmaier & Wolfgang Wackerl

=79<>83J>K.I.G788L@56>'@4;G 116 Bonner Orte Anders. Sehen. Öffentliche Ringvorlesung Dienstagsforum 118 hausfreunde. Mittwochsforum

9MN+#(O",1,. <36.;<=.'94<. 122 Val Verzasca

:"HH1,.I.J1*1,. =4;G694;G

098 Kommen.Gehen.Bleiben Fachbereichs-Fest 100 Werkbund Akademie Risse Löcher Brüche 102 Augen.Blick.Mal Tag der offenen Tür 2018 104 hausfreunde Alumnivereinigung FB Architektur 105 BDA Masters Preisverleihung

124 Krakau und Kattowitz 126 São Paulo

Impressum



FORSCHUNG


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=0(./0+N+2%+#K41V1W%X+)* !"#$%&%#'%%(%%)*+,-%.*-%/0+*123%405678%.190-&:36-%;1*12<%=2<70%>%?025@15A%BC5<0%B-D-% Über drei Jahre hat das Forschungsteam der „Arbeitsgemeinschaft Baukultur konkret“ gearbeitet – nun liegt die Abschlusspublikation vor: „33 Baukulturrezepte“. Ein Buch, das Themen der Baukultur auf einem ungewöhnlichen Weg vermittelt: Es präsentiert 33 Vermittlungsformate in Form von „Rezepten“, die das Bewusstsein für gutes Planen und Bauen stärken sollen. Die Rezepte reichen von öffentlichen Aktionen und Exkursionen über Vernissagen und Ausstellungen bis hin zu Workshops und Beratungsangeboten. Herausgekommen sind übertragbare Ideen zum „Nachkochen“ für alle, die sich vor Ort engagieren möchten. Das Buch ist entstanden im Rahmen des Forschungsprojekts „Baukultur konkret“, das vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt-und Raumforschung (BBSR) im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beauftragt wurde. Das Projekt wurde bearbeitet in einem interdisziplinären und internationalen Forschungsteam aus drei gleichberechtigten Partnerinstitutionen: Das Büro für urbane Projekte (Leipzig), der Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft (Alfter) sowie LandLuft, Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen (Moosburg, AT). Viele baukulturelle Aktivitäten gehen heute nicht (mehr) von der öffentlichen Hand aus, sondern werden initiiert und betrieben von bürgerschaftlichen Initiativen. Hier setzte das Forschungsprojekt „Baukultur konkret“ an und richtete den Fokus gezielt auf das Ehrenamt. Auftrag des Forschungsteams war es, Kenntnisse über den Stand von Baukulturinitiativen im ländlichen Raum, bzw. Klein- und Mittelstädten zu gewinnen sowie die Hindernisse und Beschränkungen ihrer Arbeit zu erfassen.

Zum Kern der Forschungsarbeit gehörte die Unterstützung von zwölf ausgewählte Initiativen bei der Durchführung von baukulturellen Anliegen vor Ort. In kurzen Intensiveinsätzen sollte das Forschungsteam dabei helfen, konkrete Erfolge zu erzielen und die Initiativen strategisch weiterzuentwickeln. Die dabei angewendeten Formen der Zusammenarbeit (Inputs, Dialoge, Aktionen, Workshops, Beratung etc.) wurden im Rahmen des Projekts entwickelt. Diese – gänzlich unterschiedlichen – Kooperations-Formate sind Inhalt des Rezeptbuches. Dargestellt werden die vielfältigen Methoden des gemeinsamen Schaffens. Und zwar als Rezepte. Rezepte für Baukultur. Das Forschungsteam zeigt, wie mit vielen Köchen, mal mehr, mal weniger Zutaten, gemeinschaftlichem Engagement und kollektiver Begeisterung Baukultur entstehen kann. Sämtliche Rezepte enthalten Angaben zu den Köchen (Beteiligte, Akteure…), den Zutaten (Materialien, Räume, Werkzeuge…), zur Vorbereitung (Vorlaufzeit, Zeitplanung…) und zur Zubereitung (Vorgehensweise, Abläufe…). In einer generellen Einschätzung wird beschrieben, für welche Anlässe die Rezeptur geeignet ist und welche Ziele mit ihr erreicht werden können. Die Einteilung in Vorspeise – Hauptgang – Dessert erleichtert die Komposition verschiedener baukultureller Aktivitäten zu einem Menü und die Einordnung in einen zeitlichen Ablauf. Die Bewertung mit 1-5 Kochmützen in den Kategorien „Aufwand“, „Kosten“ und „Küchenpersonal“ hilft bei der Einschätzung des personellen, finanziellen und zeitlichen Aufwands. Kann man die Rezepte nun einfach „nachkochen“? Nein, kann man nicht. Wie das beim Kochen so ist: Manche Zutaten fehlen, die

Köche wandeln die Rezepte ab, die Geschmäcker variieren und am Ende sieht alles anders aus als auf dem Bild im Kochbuch. Und das ist gut so. In diesem Sinne soll das Buch keine Kochanleitung sein, sondern Inspiration für neue Ideen und weitere Projekte! Aber Baukultur-Rezepte – können die denn funktionieren? Baukultur entsteht individuell, spezifisch und lokal immer aufs Neue. Natürlich in Abhängigkeit von Ort, Material, Budget, Notwendigkeiten, Rahmenbedingungen und Zeitgeist. Aber noch viel mehr geprägt von den Menschen, die ihre Räume und Bauwerke entwickeln, formen und gestalten, die ihre Emotionen, Wünsche und Visionen einbringen. Dieses Buch gibt also die Antwort: Nein, das eine Baukultur-Rezept gibt es nicht – es gibt unendlich viele. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden 33 verschiedene Formate der Kooperation angewendet – es hätten aber auch 28, 51 oder 70 sein können. Die Texte sind also mit einem Augenzwinkern zu lesen - das Lesen soll Spaß und Lust auf mehr machen! • Florian Kluge

:@>89<'4979.?;/B7:387@<.T;./9T7969<./97U karin.hartmann@bbr.bund.de Stichwort:33 Baukultur Rezepte ISBN 978-3-87994-211-4 urn:nbn:de:101:1-201711097169


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EC.M.?#0N%O()* =E%#'&#F%(%%)*+,-%.*-%/0+*123%40567%>%.190-&:36-%;1*12<%=2<70% <9;9>.83J;<J>'@4G38.7<.=94.4@64G97>89497.>56L9489 Im März 2018 war das Institut für Prozessarchitektur der Alanus Hochschule als Partner an einer ganz besonderen Veranstaltung beteiligt: 40xP. „40 x P“ steht für „Vierzig mal praktisch“: Das neue Tagungsformat feierte in der Rohrmeisterei in Schwerte Premiere. In rund vierzig Workshops mit Inputs & Informationen – jeweils vormittags und nachmittags fünf mal parallel und vier mal nacheinander – konnten sich Macherinnen und Macher von gemeinwohlorientierten Projekten in der Stadtentwicklung Hilfsmittel und Handwerkszeug zu Recht und Steuern, Bauen und Betreiben und mehr an die Hand geben lassen. Ein Angebot, das riesigen Anklang fand: Mehr als 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland reisten an – aus Stadtverwaltungen und Planungsbüros, Genossenschaften und Stiftungen, vor allem aber aus Projekten in Städten und Dörfern, in denen sich Menschen zusammentun, um „Immovielien“ – Immobilien von Vielen für Viele – gemeinschaftlich und gemeinnützig zu entwickeln. Ob es um Vergaberecht oder bauliche Selbsthilfe, um Quartiersentwicklung und Partizipation, um Öffentlichkeitsarbeit oder Gastronomie ging – die Präsentation fand immer in kompakt-knackigen Kurzvorträgen mit Rückfragemöglichkeit statt, die von erfolgreichen Projektakteuren gehalten wurden – gemäß dem Tagungsmotto „Projekt Wissen Nutzen“. Das IPA der Alanus Hochschule war durch Prof. Dr. Florian Kluge mit vier eigenen Workshops im Programm vertreten und an der Moderation der Veranstaltung beteiligt.

Die Rohrmeisterei in Schwerte – selbst eine Immovielie – bot den perfekten räumlichen Rahmen für die Veranstaltung. Authentisches Immovielien-Ambiente allenthalben, schöne Räume in allen Größen, hochwertige Gastronomie und viel Platz für Austausch und Gespräche. Die Teilnehmer u.a. aus Bonn, Bremen und Berlin, aus Potsdam und Weimar hatten sich auf ein Wagnis einzulassen – für jeden Workshop waren nur zehn Minuten Input und 15 Minuten Diskussion vorgesehen – danach blieben für Referenten wie Teilnehmen nur fünf Minuten, um im zügigen Wechsel zum nächsten Workshop zu gelangen. Der schnelle Rhythmus und das hohe Tempos sorgten nicht nur für Schwung und Heiterkeit, sondern auch für eine enorme Dichte an Informationen, Austausch und Diskussionsbeiträgen. Erst abends beim geselligen Get Together kehrte dann langsam Ruhe ein und bei Speis und Trank war viel Zeit für Netzwerkgespräche und Gedankenaustausch. Veranstalter waren die Bürgerstiftung Rohrmeisterei Schwerte (Tobias Bäcker) und das Büro startklar.projekt.kommunikation aus Köln (Kerstin Asher), unterstützt von der Montag Stiftung Urbane Räume (Jörn Luft, Kristin Gehm, Miriam Pflüger) und der Alanus Hochschule mit dem Institut für Prozessarchitektur (Prof. Dr. Florian Kluge, Miriam Hamel). Nach der außerordentlichen Resonanz und durchgehend gutem Feedback waren sich alle vier Partner einig: 40 x Praktisch wird in naher Zukunft eine Fortsetzung finden! • Florian Kluge


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=0(.7?3K>YHW"(O+H #G-"H-!"#'%%(%%I137%J7*23AK20K536%@7A%:3AK1K5KA%,L*%)*+M7AA2*NO1K7PK5* Anfang 2016 hat der Fachbereich Architektur das „IPA“ gegründet – das Institut für Prozessarchitektur. Das Institut soll als eine gemeinsame Denkwerkstatt etabliert werden, in dem die beteiligten Kollegen eine Plattform für Austausch, Feedback und kritische Diskussion zum Thema Prozessarchitektur finden. Mit dem IPA soll es gelingen, die Vernetzung in Wissenschaft, Berufspraxis und Kunstszene zu verstärken und gemeinsame Projekte zu entwickeln. Das IPA hat ein besonderes Profil: In ihm können nicht nur Angehörige des Fachbereichs Architektur Mitglied werden (Vollmitglieder, zurzeit Prof. Dr. Florian Kluge (Leiter), Miriam Hamel (stellv. Leiterin), Prof. Willem-Jan Beeren, Prof. Swen Geiss, Annett Hillebrand, Prof. Benedikt Stahl), sondern Studierende des Fachbereichs und externe Prozessarchitektur-Experten (assoziierte Mitglieder, zurzeit Prof. Hannsjörg Ahrens, Claudius Bäuml, Avila Dietrich, Simon Koolmann). Ziel ist es, eine schlagkräftige Mischung von Wissenschaftlern, Praktikern und Lehrenden rund um das Thema Prozessarchitektur zu

bündeln, die in verschiedensten Konstellationen Ideen, Projekte, Publikationen und Veranstaltungen entwickeln. Die Vollmitglieder sind die tragenden Säulen des IPA. Sie treffen sich mehrmals im Jahr in größeren oder kleineren Runden, um die gemeinsamen Ideen und Projekte voranzutreiben, aber auch um zurückzublicken, Erfahrungen auszutauschen und zu evaluieren. Die assoziierten Mitglieder sind Begleiter und Berater des IPA, die durch Expertise, Impulse und Feedback unterstützen und dazu beitragen, neue Ideen zu kreieren. Sie helfen, den Horizont des IPA zu erweitern und es auf breiteren Schultern zu tragen. Das IPA ist ein loser Zusammenschluss ohne Rechtsform und ohne eigenes Budget. Es wird getragen vom Engagement seiner Mitglieder und der gemeinsamen Motivation, Projekte in die Welt zu bringen. Seit der Gründung hat sich einiges getan. Das IPA hat Projekte angeschoben, an zahlreichen Veranstaltungen mitgewirkt und sein Profil geschärft. Im September 2017 wurde ein weitere wichtiger


Schritt getan: Im Rahmen eines eintägigen Symposiums in Alfter wurde das IPA einem ausgewählten Kreis von 20 Experten aus Wissenschaft, Planungspraxis, Kunstszene und Verwaltung vorgestellt. Es wurde gemeinsam diskutiert, welche Kooperationsmöglichkeiten es gibt und welche Form der Zusammenarbeit perspektivisch denkbar und wünschenswert scheint. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen: Was kann das IPA für mich tun? und Was kann ich für das IPA tun? In einem arbeitsreichen Tag wurden eine Vielzahl von Projektideen ersonnen, Forschungsfragen aufgeworfen, Kooperationen angeschoben und Visionen entwickelt, wie sich das IPA in naher und ferner Zukunft weiterentwickeln kann. Es wird viel Kraft und Zeit brauchen, das alles Wirklichkeit werden zu lassen, aber das Symposium hat gezeigt: Das Netzwerk funktioniert, der Wille ist da und gute Ideen gibt es genug! In diesem Sinne soll es auch im nächsten Jahr wieder heißen:Das IPA lädt ein… • Florian Kluge

7?3.K.G78JB79=94.!@BBG78JB79=94 • Prof. Dr. Florian Kluge Leitung • Miriam Hamel stv. Leitung • Prof. Willem-Jan Beeren • Prof. Swen Geiss • Dipl.-Ing. Annett Hillebrand • Prof. Benedikt Stahl

3>>@T779489.G78JB79=94 • Prof. Hannsjörg Ahrens • Claudius Bäuml B.A. • Avila Dietrich M.A. • Simon Koolmann B.A.


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@ZZ1,1.L1#N(%0%%./0+N+2%+#. TO[O2-1(122()*0Z%2O)*1(.9,-0-1H1,%.Z\#.]1,.@#% #"-!"#'%%(%%)*+,-%.*-%/0+*123%40567%>%.190-&:36-%;1*12<%=2<70% Im Oktober 2017 veranstaltete das Institut für Prozessarchitektur gemeinsam mit zwei Partnern die „Offene Werkstatt Baukultur – Zivilgesellschaftliches Engagement für den Ort“ in Leipzig. Die Veranstaltung richtete sich vorrangig an Baukulturakteure und -initiativen aus der Zivilgesellschaft und setzte sich konkret mit deren Bedürfnissen auseinander. Vorrangiges Ziel war es herauszufinden, welche Methoden und Instrumente die Arbeit der Initiativen und Akteure unterstützen und sie in ihrer Qualität heben können und wie die Erfolge von partizipativen Prozessen guten Planen und Bauens und der Vermittlung von Baukultur nachhaltig verstetigt werden können. Unter der Leitfrage „Was brauchen Baukulturinitiativen, um bestmöglich arbeiten zu können?“, sollte im Rahmen der Werkstatt herausgefunden werden, welche Maßnahmen, Handlungsweisen und Instrumente zur breitenwirksamen Förderung und Ermächtigung von Baukulturinitiativen beitragen können. Die Beantwortung dieser Frage soll die Basis für zukünftige Forschungsvorhaben des Bundes bilden und somit eine qualitätsvolle

Baukulturarbeit auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene in Deutschland sichern. Zugleich sollte es darum gehen, das bereits bestehende Netzwerk von Baukulturinitiativen zu stärken und zu erweitern. Die beiden Werkstatttage boten allen Anwesenden viele Möglichkeiten um miteinander über Baukultur und ihre Umsetzung vor Ort intensiv ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen, Fragen zu erörtern und sich für die eigene Arbeit motivieren und inspirieren zu lassen. Darüber hinaus bot die Offene Werkstatt Baukultur einen geeigneten Rahmen für Baukulturinitiativen, um sich zu vernetzen, neue Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Lösungen für bekannte und neue Problemstellungen der Baukulturarbeit zu entwickeln. Veranstaltungsort war die Konsumzentrale, das Rahmenprogramm fand in der Leipziger Baumwollspinnerei statt. Nicht nur beim abendlichen Rahmenprogramm, sondern auch bei vielfältigen Gesprächssituationen und Kennenlernrunden während der Veranstaltung selbst wurde ein geeigneter Rahmen für Ver-

netzung und Kennenlernen geschaffen. Nach Begrüßung und Einführung durch BMUB und BBSR stellte das ModeratorenTeam den Ablauf der beiden Tage vor. Im Mittelpunkt des ersten Werkstatttages standen Vorträge und fachliche Inputs, die das breite Spektrum von zivilgesellschaftlichem Engagement in Deutschland abdeckten. Zwei Keynotevorträge eröffneten den ersten Tag und zeigten, wie vielfältig baukulturelles Engagement in Stadt und Land wirken kann: Prof. Ton Matton von der Kunstuniversität Linz berichtete in seinem Vortrag „Dorf machen!“ von den Auswirkungen, die seine künstlerischinterventionistische Arbeit mit Studierenden in einem Dorf haben können, das von Abwanderung und Leerstand betroffen ist. Prof. Jan Kampshoff, Architekt in Münster und Gastprofessor an der TU Berlin stellte in seinem Vortrag mit dem Titel „Initiativ werden!“ Zusammenhänge zwischen Stadt und Architektur, Musik, Literatur, Handwerk und Kunst her und berichtete von Projekten in Münster, Berlin und Detroit. Daraufhin stellten Miriam Hamel und Thomas Moser die Ergebnisse des Forschungs-


vorhabens „Baukultur konkret“ vor und präsentierten die daraus entstandene Publikation „33 BAUKULTUR Rezepte“ erstmals der Öffentlichkeit. Im „Blitzlichtgewitter“ trugen sieben eingeladene Initiativen ihre Arbeit vor, mit denen sie vor Ort viel bewegt haben. Durch die Präsentation guter Projektbeispiele und Praxiserfahrungen konnte eine große Bandbreite an unterschiedlichen Initiativen, deren Projekten und Herausforderungen gezeigt werden. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und der örtlichen und regionalen Verwaltung und Politik thematisiert. Das anschließende Abendprogramm bestehend aus einer Führung über das Gelände der Baumwollspinnerei mit Besuch des dortigen Luru-Kinos und einem gemeinsamem Abendessen rundete den ersten Veranstaltungstag ab. Der zweite Veranstaltungstag beinhaltete mit dem Open Space das Herzstück der Veranstaltung. Unter der Leitfrage „Was brauchen Baukulturinitiativen, um am besten arbeiten zu können?“ waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeladen, ihre Projektideen, Anregungen und Bedürfnisse untereinander, mit Vertreterinnen des Bundes, mit Expertinnen und Experten und Studierenden zu diskutieren und weiterzuentwickeln. In zwölf Arbeitsgruppen wurden zahlreiche Ideen besprochen und verschiedene Lösungsansätze

für die Herausforderungen in der Arbeit der Baukulturinitiativen gefunden. Die Veranstaltung schloss mit einer Präsentation der Ergebnisse der zwölf Arbeitsgruppen und mit einer Reflexion der persönlichen Eindrücke der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Veranstalter der Offenen Werkstatt Baukultur war das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) betreut vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Mit der Konzeption und Durchführung der Veranstaltung war die AGRE bestehend aus dem Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule (Prof. Dr. Florian Kluge, Miriam

Hamel), dem Büro für urbane Projekte (Björn Teichmann, Wolfram Georg, Anna Eckenweber) und Landluft – Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räumen (Roland Gruber, Doris Em betraut. Die Ergebnisse der Werkstatt werden in einer Publikation veröffentlicht. Diese kann kostenlos über das BBSR bezogen werden. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unter: www.bbsr.bund.de.• Miriam Hamel


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Forschungsverbund


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Anwendungsgebiete für umweltfreundliche Baustoffe aus lowinput nachwachsenden Rohstoffen. Veranschaulicht werden die Ergebnisse in der beispielhaften Umsetzung durch Herstellung von Demonstratoren aus den neu entwickelten Baustoffen. Untersuchungen zur potentiellen Erweiterung des Campus Klein-Altendorf und Umnutzung alter Betriebsgebäude zur Stärkung der Forschungsinfrastruktur haben bereits stattgefunden. Das Hauptaugenmerk bei der Baustoffentwicklung liegt derzeit auf der Erforschung von holzwerkstoffähnlichen Baustoffen, die aus dem schnell wachsenden Riesenchinaschilf (Miscanthus giganteus) hergestellt werden können. In Seminaren mit Studierenden des Fachbereiches Architektur wird durch das Verarbeiten des Materials zu Kunstgegenständen ein künstlerisch kreativer Zugang zum Werkstoff Miscanthus erprobt. Bei der weiteren Entwicklung von Probekörpern werden sowohl mechanische Eigenschaften als auch gestalterische Qualitäten berücksichtigt. Durch das Gewinnen des Freilichtmuseums Lindlar des LVR als weiteren Projektpartner, könnte es im Rahmen des Entwickelns von Demonstratoren für das Forschungsprojekt sogar zur Konstruktion eines kompletten Gebäudes aus möglichst hohem Anteil miscanthusbasierter Baumaterialien kommen. • Mathias Wirths

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berg, Professor für Architektur an der Alanus Hochschule und einer der Projektleiter. „Damit gesunde Lernräume geschaffen werden können, müssen Schulleiter, Lehrer, Architekten und Mitarbeiter der Schulverwaltung an einen Tisch kommen“, so von Kaisenberg weiter. Im Zentrum von PULS+ steht die Entwicklung und Umsetzung einer Weiterbildung für diese beteiligten Akteure. Dazu entwickeln die Projektpartner aus Architektur und Pädagogik, kommunalem Gebäudemanagement und Schulentwicklung ein Bildungsangebot, das die Bereiche Lernen, Raum und Entwickeln abdeckt. Der Kurs hat das Ziel, „zur Moderation, Begleitung und Beratung von schulischer Lernraum-Entwicklung zu qualifizieren – kurz: die Ausbildung von Schul-Bauberatern zu ermöglichen“, erklärt von Kaisenberg. Einer der Projektpartner ist das Schulverwaltungsamt Düsseldorf. Dessen stellvertre-


tender Leiter Florian Dirszus betont: „Die kommunalen Schulträger haben die Verantwortung für die räumliche Ausstattung von Schulen, wissen aber nicht zwingend, wie ein optimaler Lernraum unter pädagogischen Gesichtspunkten aussehen muss.“ An dieser Stelle komme PULS+ ins Spiel: „Mitarbeiter in den kommunalen Verwaltungen können sich somit optimal weiter qualifizieren und gleichzeitig pädagogische Raumarchitektur weiterentwickeln. PULS+ qualifiziert diese Mitarbeiter für eine zukunftsfähige Schulraumentwicklung – ebenso wie Architekten und Lehrer.“ Nur so könne man Räume effizient nutzbar machen und differenzierten Unterricht ermöglichen. „Ziel ist es, eine gute Lernumgebung zu schaffen – sowohl bei Umbaumaßnahmen im Bestand als auch im Neubau“, so Dirszus. Weitere Projektpartner sind unter anderem die Universitäten Innsbruck und Bozen, Schu-

len aus Südtirol sowie das Netzwerk Bildung & Architektur aus der Schweiz. Die angestrebte Weiterbildung zur Schulraumentwicklung findet als Pilot-Projekt ab Mai 2018 statt und erstreckt sich über den Zeitraum eines Jahres. Das Angebot beginnt und endet mit einer jeweils 3-tägigen Akademie zur Vor- bzw. Nachbereitung und Reflexion. Dazwischen finden die drei Module „Raum“ (zum Thema

Architektur), „Lernen“ (zur Pädagogik) und „Entwickeln“ (zum Thema Prozesse) statt. Nach dem ersten Durchlauf soll das Angebot überprüft, angepasst und verstetigt werden. Darüber hinaus richtet PULS+ Konferenzen, Symposien und öffentliche Tagungen aus, die Wissen und Erfahrung zum Schulumbau verbreiten und verankern sollen. Zwei Publikationen, die das Thema aus der Perspektive der Pädagogik und der Architektur behandeln, sind in Vorbereitung. Eine Internet-Plattform dient als digitaler Lernraum und Wissensspeicher und ein Schulbau-Atlas in Form einer interaktiven Datenbank wird aufgebaut. • Willem-Jan Beeren



BACHELOR


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Architektur und Kunst

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es nicht um Richtig oder Falsch, sondern nur ums Machen – und das mit Freude. Jeden Tag stellen wir uns in der Zeichenwoche einer bestimmten Herausforderung. Die wunderbar bunt gemischte Stuhlsammlung in der Mensa ist unsere Aufgabe für den ersten Tag. Ob Stuhlgruppe, Schatten, Stuhl von oben, unten oder verkehrt herum. Oder dann doch irgendwie ganz anders – alles sammelten wir in unseren Skizzenheften. Am nächsten Tag zog uns das Museum Kolumba in seine Räumlichkeiten. Dort näherten wir uns dem perspektivischen Zeichnen von Räumen an, indem wir nach Fluchtpunkten suchten, Linien konstruierten und die besonderen Räume genossen. Am dritten und letzten Tag kehrten wir ins Atelier an die Hochschule zurück,

um uns die dortigen Räume zeichnerisch vorzunehmen. Eine Raumsituation versuchten wir im Detail immer und immer wieder darzustellen. Wir trainierten das Sehen, denn nur wenn wir Räume, Objekte, Situationen und Menschen immer wieder zeichnen, lernen wir das Gesehene durch Hand und Stift in eine Zeichnung zu übertragen. Die Wahl des Zeichenmaterials – ob Graphit, Kugelschreiber, Marker, Füller oder Aquarell – war jedem nach Lust und Laune selbst überlassen. Einzige und wichtigste Vorgabe: Zeichnen! Zeichnen! Zeichnen! Die Skizzenhefte mit Geschichten und ganz viel Freude füllen. • Dominique Buchmaier


'0#X1,21*#1 #-W%DK<+A9OC*7%%(%%=E%#'&#F%%(%%X7+*6%ENO<1@K In einem einwöchigen Blockseminar wurde auch in diesem Frühjahr die Auseinandersetzung mit der Farbe zum Thema. Von historischen und farbtheoretischen Reflexionen (u. a. Goethe, Runge, Itten, Seitz) begleitet, erfolgte die Annäherung vor allem über praktischen Übungen. Das Aktivieren des eigenen Potentials zur differenzierten Farbwahrnehmung und Erfahrungen zu Gesetzmäßigkeiten von Farbbeziehungen bildeten die Schwerpunkte in dieser Zeit. Die so entstandenen eigenen bildnerischen Formulierungen der Studierenden wurden in Beziehung zu kulturhistorischem Kontext und aktuellen Entwicklungen betrachtet. Genannt seien hier unter anderem die Höhlenmalereien von Lascaux, welche vor über 30.000 Jahren entstanden sowie die Fresken Giottos Ende des 13. Jahr-

hunderts und Übungen von Joseph Albers (Interaction of Color 1963). Maltechnische Erfahrungen konnten bei der Herstellung eines Leim-Kreidegrundes und dem Binden von Pigment mit Hautleim gesammelt werden. Mit Konzentration, Engagement und Lust entstanden Farbtafeln welche räumliche Bewegung, Wechselwirkung und Empfinden, von Farbklängen, reflektieren. Die Frage nach der Proportion und das räumliche Verhalten von Farbe in großformatiger Ausdehnung tauchte auf. Farbe als Empfindungsträger zu begreifen und ihre Wirkung auf den architektonischen Raum wahrzunehmen kann Anlass zu weiterer Forschung an diesem Thema geben. • Georg Schmidt


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Architektur und Kunst


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Auggie Wren (gespielt von Harvey Keitel) im Film „Smoke“ (Regisseur: Wayne Wang) ist der Besitzer der Brooklyn Cigar Company, einem sozialen Kreuzungspunkt zahlreicher Geschichten von Menschen und ihren Schicksalen. Auggie hat ein besonderes Hobby: Er fotografiert jeden Morgen um 8 Uhr von der gegenüberliegenden Straßenecke sein Ladenlokal und den Mikrokosmos seines Ortes. Zahlreiche Fotoalben hat er bereits gefüllt, als er eines Abends seinen Freund Paul zu sich nach Hause einlädt. Dieser blättert teils verwundert, teils fasziniert durch die Fotosammlung. Viel zu schnell, findet Auggie, und als er ihn darauf anspricht, erwidert dieser: „But they’re all the same!“. Darauf Auggie: „They’re all the same – but each one is different from every other one. You get your bright mornings and dark mornings , your summer light and autumn light, you get your week days and your weekends…“ Aufgabe des Seminars war die fotografische Langzeitbeobachtung einer urbanen Situation. Dazu suchten die Studierenden eine bestimmte Position in ihrer Umgebung aus, die sie in regelmäßigen Abständen erreichen konnten. Diese Situation erfaßten sie fotografisch mit selbst gewählter Technik (analog, digital) in selbst gewähltem Rhythmus über das gesamte Semester verteilt. Es ging in erster Linie um die Erfassung und Beobachtung atmosphärischer Veränderungen im konkreten Raumausschnitt durch Menschen, Aktivitäten, das Wetter, unterschiedliche Lichtstimmungen. Die Beschäftigung diente zur Schärfung der Wahrnehmungsfähigkeit und auch zur Verlangsamung des Blicks, zur Erfassung atmosphärischer Details. Die Ergebnisse wurden in individueller Form zur Präsentationsreife geführt und im Rahmen einer Ausstellung gezeigt. • Willem-Jan Beeren


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Jan Beeren, Stellvertretender Leiter des Fachbereichs Architektur und gleichzeitig Mitglied der sechsköpfigen Jury. So fiel der Jury bestehend aus Architektur-Professoren, Vertreter des WILA Bonn und weiteren Experten für nachhaltiges Bauen die Entscheidung nicht leicht. Überzeugen konnte letztlich Gerriet Schwen mit seinem Entwurf, der einem Kobel (Eichhörnchen-Nest) nachempfunden ist. Für sein Konzept erhielt er 600 €. Gestiftet wurde das Preisgeld vom WILA Bonn sowie den Gründern der Grünen Spielstadt, Luzia Mayer und Dr. Walfried Pohl. Auf dem zweiten Platz landeten Simon Koolmann und Ruben Sommer (400 €), gefolgt von Daryan Knoblauch und Conrad Schoch auf dem dritten Platz (200 €).

G964.l<38;4Km94B9/9<.7<.=43<>=@4' „Wir hoffen, dass wir die Grüne Spielstadt durch das Multifunktionsbauwerk zu einem noch attraktiveren Ort machen können, sodass wir noch mehr Leben nach Dransdorf bringen. Naturerleben muss unabhängig vom Wetter sein. Durch das neue Naturgebäude werden wir noch flexibler, was unsere Veranstaltungen betrifft“, sagt Anke Valentin, Geschäftsführerin des WILA Bonn. • Willem-Jan Beeren

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Eingereicht wurden von den Bachelor- und Masterstudierenden ganz unterschiedliche Entwürfe. „Wir haben uns über die kreativen und professionellen Ideen und Konzepte sehr gefreut“, sagte Prof. Willem-

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Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Lehrgebiet Architektur und Kunst im Dialog ARCH BA 1.4 | Prof. Willem-Jan Beeren

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7<>83BB387@< Prof. Willem-Jan Beeren, Ben Dittmann, Inès Gartlinger, Miriam Hamel M.A., Kevin Osenau, Nils Schirmer, Gerriet Schwen, Claudia Weitkus & Constanze Winkler

3;'843JJ9/94 Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland



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Projekte

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Projekte

der Entstehung von Bauwerken gemeinsam hat. Da geht es ebenso um gute Gestaltung wie den richtigen Gebrauch von Materialien und sogar einem sinnvollen Umgang mit Ressourcen und Kosten. Das Thema der zweiten Haut, „ein Kleid für die Sinne“ brachte spannende Ergebnisse dazu.

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Entwurf und die Gestaltung sind Formsprache, Ausrichtung, Materialität und das konstruktive Tragwerk von entscheidender Bedeutung.

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Projekte

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<@4=>99/47>9 Das Projekt NORDSEEBRISE - MITTEN IN KÖLN nimmt es sich als Ziel, einen Ausgleich in diesem Gedrängel zu schaffen. Als Mittel zum Zweck wird ein Stück Nordsee nach Köln gebracht. Ein Ladenlokal (Café) und zwei Familien finden in dieser Ruheoase ihr Zuhause, ohne auf das hippe Leben direkt am Puls der Stadt verzichten zu müssen…

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7<>7=9@;8 Mit meinem Entwurf zitiere ich die Charakteristika der Baulücke. Das Treppensystem greift die schlanken Proportionen und die Höhe der Baulücke auf. Die verschiedenen Ebenen des Gebäudes, die sich durch Galerie, Innenhof, und Dachterrasse ergeben, machen die Höhe intensiv spürbar, öffnen die Räume, spielen mit Sichtachsen und Perspektiven. 8OH".G0#-0#O%O]O(

EG | Café, dazugehöriger EG | Café, dazugehöriger Innnenhof Innnenhof 7#!8!99 !#

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?7<:.@<.8@? „Pink on top“ arbeitet stark mit der Umgebung, greift Höhen, Ecken und Versprünge der Nachbarhäuser auf. Um mehr Licht in das Innere zu lassen, ist die begrünte Wand schräg gestellt und bildet einen Erker. Das Motiv der schrägen Wand setzt sich im gesamten Grundriss fort und lässt spektakuläre Innenräume entstehen. Im Kontrast zu den Winkeln schwingt sich eine großdimensionierte Wendeltreppe durch den Innenraum. 321M0,]1#.=\##

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Welche Art des städtischen Wohnungsbaus entspricht den Anforderungen gegenwärtiger gesellschaftlicher Veränderungen? Und wo bildet der Raum die Grenze zwischen öffentlich und privat? Zielsetzung dieses Entwurfs war es eine mögliche Antwort auf diese Fragen zu geben.

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beliebte Kapelle mit einer kleinen Pilgerherberge mit Gastraum und öffentlicher Toilette zu ergänzen. Gesagt, getan. Zu Beginn natürlich der Besuch vor Ort, ein kleiner Spaziergang zur Erkundung des Umfelds und ein sehr freundliches Gespräch mit Herrn Scheidtweiler, dem Stifter der Kapelle, der eindrucksvoll davon erzählte, was ihn und seine Familie zu deren Bau veranlasst hatte. Über viele Arbeitsmodelle, Skizzen, Zeichnungen und in ausführlichen Gesprächen entstanden dann im Laufe des Semesters sehr verschiedene Ideenansätze, von denen hier eine Auswahl gezeigt wird. Allen gemein war, die Suche nach einfachen Lösungen, natürlichen Materialien, und unaufgeregten Formen, die die Würde und Ruhe der Feldkapelle in keinster Weise stören sollen. In gebührendem Abstand und, angestiftet von der außergewöhnlichen Architektursprache Zumthors, ließen sich die jungen Entwurfsverfasser gerne darauf ein, ihre Ideen ansprechend zu präsentieren. Nicht nur Herr Scheidtweiler, der uns zu diesem Anlass extra in Alfter besuchte, war von den gezeigten Ergebnissen beeindruckt! Wer weiß, vielleicht setzen sie ja etwas Neues in Bewegung im kleinen Wachendorf. • Benedikt Stahl


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Die Pilgerherberge sollte die typischen Formen einer Alltagsarchitektur nutzen, um die Aufmerksamkeit nicht zu stark auf sich zu ziehen. Trotz dieser – fast Banalität – sollte ein Stück weit besondere Architektur entstehen, welches dem Pilger ein Haus für nur eine Nacht bietet und er es dennoch stark in Erinnerung behält. '#1]1#O).6"#H1()*.I.>[10.!b2N12.

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In respektvollem Abstand zur Bruder-Klaus-Kapelle in Wachendorf wurde eine Pilgerherberge entworfen, die durch aneinandergereihte Holzstämme an ein langes Zelt erinnern soll. Mit vier verschieden langen Häusern wird das Gerüst gebildet. Durch die Freiräume zwischen den Häusern entsteht eine Verbindung zum Umraum und zur Natur. <121.'2\--1.I.?0+20.@*H.

7<.=94.3B89<.>569;<9 Gemeinschaft. Entdecken. Unterwegs sein. Am Rande von Wachendorf liegt die Pilgerherberge zur Alten Scheune. Die besondere Architektur der Herberge mit ihrer großen Gestaltungsfreiheit soll die Besucher dazu anregen, Räume zu verschieben und ihnen eine Funktion zu geben um so individuelle Räume auf der Pilgerreise zu schaffen. BO[O0.G0)*21#.I.!1#",O)0.!"2V


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Architektur und Kunst

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als spannende Herausforderung. Die gefundenen Denkansätze sind sehr verschieden. Versuchen die einen, den gebauten räumlichen Kontext aufzunehmen und neue Hofstrukturen zu bilden, orientieren sich die anderen mehr in die Landschaft oder Gärten darum herum. Eine Entwurfsgruppe entwickelt sogar eine räumliche Erweiterung, die sich in die Erde eingräbt und damit eher eine neue Landschaft als ein neues Gebäude entstehen lässt. Die Abschlusspräsentation erzeugt vor allem bei den Klein Altendorfer Freunden staunende Reaktionen. Eine solche Ideenvielfalt hatte man wohl nicht erwartet. Zunächst bleiben diese Arbeiten natürlich nur das: Probeentwürfe und Möglichkeiten. Vielleicht sehen wir uns aber doch eines Tages mal wieder auf dem Campus: während eines Seminars über nachhaltige Baustoffe und deren Anwendungsgebieten, als Besucher des Gästehauses, bei einem leckeren Cappuccino und mit selbst gebackenen Dinkel-Croissants aus eigener Erzeugung? Schön wär´s! • Benedikt Stahl


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G@53 Bei dem Projekt MoCa handelt es sich um eine Erweiterung des Campus Klein Altendorf, das auf den Campus-Charakter auf verschiedenste Weise reagiert. Infolge der gewählten Standorte mit unterschiedlichen Nutzungen, des flexiblen Mobiliars und des achtungsvollen Umgangs mit dem Bestand konzipierten wir verschiedenartige Begegnungsräume für Innen und Außen. '#1]1#O).6"#H1()*.I.60,,0*.4+]"2W*


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Das Projekt „Jelb“ besteht aus sechs Gebäuden und entsteht als Neubau auf dem Campus Klein Altendorf. Alle Gebäude sind simpel aufgebaut und unterliegen der gleichen Grundstruktur. Die gelben, herausgeschobenen Kuben brechen sinnbildlich aus alten Formen aus. Es entsteht eine kommunikative und fröhliche CampusAtmosphäre.

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53G?;>.6@'.:B97<.3B89<=@4' Aus einem bestehenden Hofgebäude wird das neue Café, zentraler Treffpunkt. Dazu gesellt sich ein weiteres Seminargebäude und für die individuellen Rückzugsräume gibt es kleine, mit Studierenden gefertigte Mini-Häuser, die das Leben auf dem neuen Campus bunter machen.

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Projekte

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3.3 Technischer Ausbau und energieeffizientes Entwerfen | FS 17 )*+,-%E^73%X71AA%%(%%b-%E7<7AK7* Das Modul 3.3 TA + EE erörtert die Grundlagen der technischen Gebäudeausrüstung und des energiesparenden Entwerfens. Dazu werden die im Folgenden genannten Themen bearbeitet und anhand einer begrenzten Entwurfs- und Konstruktionsausgabe angewendet: • Behaglichkeit und Raumkomfort • Grundlagen des energieeffizienten Bauens • Struktur und Grundbegriffe der EnEV • Grundlagen der technischen Gebäudeausrüstung • Installierte Räume als Teile des Gebäudeorganismus • Prinzipien der Leitungsführung und der Leitungsdimensionierung Unmittelbares Erkunden und Integrieren stehen dabei im Mittelpunkt, wobei baukünstlerische Ideen und technisch-konstruktive Bindungen parallel zu betrachten und in eine konsistente Lösung zu überführen waren.

:@<89r8 Gegenstand der Entwurfsübung im Frühjahr 2017 war das Haus Kronenstraße 16, das sich im Eigentum des FreiRaum Alfter e.V. befindet. Der Verein widmet sich dem Ziel, insbesondere Studierenden durch Ehrenamt und Selbstverwaltung preiswerten Wohnraum jenseits von Renditeorientierung zur Verfügung zu stellen. Hierzu hat der Verein mehrere Bestandsimmobilien, u.a. die K16 erworben. Das Gebäude wurde viele Jahre von Studierenden der Alanus Hochschule bewohnt. In jüngster Zeit attestierte ein Gutachten substanziellen Sanierungsbedarf. Neben der kostenaufwendigen

Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudes, wurde ein Ersatzneubau in Erwägung gezogen. Die damit einhergehende konstruktiv-technische Entwurfsaufgabe war Gegenstand des Moduls TA+EE.

3;'J3/9 Im Rahmen des Moduls sollten die Teilnehmer im Volumen des Bestandsgebäudes einen Ersatzneubau entwickeln und die bisherige Nutzung, (temporäres) Wohnen vorwiegend für Studierende fortgeschrieben werden. Aus Gründen der (Neu-)Bauökonomie war dabei möglichst vielen Nutzern Raum zu geben. Daneben waren in angemessenem Umfang (installierte) Gemeinschaftsräume vorzusehen. Neben einer Referenzrecherche fokussierte die Entwurfsübung auf die Konstruktion der primären Bauteile der Gebäudehülle, das Energiekonzept mit Aussagen zur Energieversorgung, Wärmeschutz, Temperierung und Lüftung und das Konzept zur Gebäudeinstallation. Ergänzend dazu war ein installierter Gebäudeteil baukonstruktiv-gebäudetechnisch in M 1:20 / 1:5 zu vertiefen. • Swen Geiss


Stegplatte aus Polycarbonat 40 mm hochfeuerhemmender Kaminstein

Holzständer 80 / 160 mm Hanfdämmung 50 mm Lüftungsrohr 84 mm Wasserleitung, umseitig gedämmt 36 mm

DWD-Platte 12 mm Holzständer 80 / 160 mm Zellulosedämmung Isofloc 160mm OSB-Platte 12 mm Hanfdämmung 50 mm Wasserleitung, umseitig gedämmt 36 mm

Detail 1:5 Fensteranschlag beidseitig

OSB-Platte 12 mm

Hinterlüftung 30 mm Detail 1:5 Vorwandinstallation mit Rohrleitungen

Mineralwolle

Lüftungsrohr 84 mm

Wandau

- Installa

- OSB-P

- Holzstä - Holzrah gefüllt

- DWD-P - Stegpla mit inte und wa

Wandau

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Installat

- 100mm

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Innentü

- Holzza

- Holztür hochfe

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Horizontalschnitt 1:20

Holzständer 80 / 120 mm

OSB-Platte 12 mm Holzständer 80 / 160 mm Zellulosedämmung Isofloc 160mm DWD-Platte 12 mm Hinterlüftung 30 mm Stegplatte aus Polycarbonat 40 mm

Detail 1:5 Wohnungstrennwand, doppelt beplankt

Hanfdämmung 50 mm

Hanfdämmung 50 mm OSB-Platte 12 mm Holzständer 80 / 160 mm Zellulosedämmung Isofloc 160mm DWD-Platte 12 mm Hinterlüftung 30 mm Stegplatte aus Polycarbonat 40 mm

Detail 1:5 Ecke Brandwand mit doppelter Beplankung F60

Gipskartonplatte 12 mm Konterlattung 30 / 50 mm

G37>@<.?B3>87n;9 Die Konstruktion von Maison Plastique nutzt eine vorgefertigte Holzständerbauweise, um die Bauzeit möglichst kurz zu halten. Das Energiekonzept greift über die hinterlüftete Fassade auf die Wärme der Sonne als primäre Energiequelle zurück. Funktionelle Planung in ästhetischem Gewand. G0MOHO2O0,./1,%21#.I. =0#Y0,.:,"X20+)*.

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Projekte

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:DQ K16 schafft durch die Symbiose von Tradition und Moderne, privaten und gemeinschaftlichen Zonen und der Bündelung von fünf Energielieferanten modernes und nachhaltiges Wohnen für 10-12 Studenten. Die durch eine Holz-/Betonfassade geprägte Architektur wird mit einer Eisheizung, die mit Solar-Luftkollektoren gekoppelt ist, versorgt. Das Schmelzen und Gefrieren eines Wasserspeichers erwärmt bzw. kühlt das Nutzwasser im Haus. <ON"20.>O1W.I.50#"2O,1.>%1O,(O1W1,

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:DQ Das Ziel bei unserem ökologischen Entwurf ist ein gesundes und angenehmes Innenraumklima. Dies erreichen wir durch eine diffusionsoffene Konstruktion aus natürlichen Baustoffen wie Holz, Zellulose und Lehm. Bei der Haustechnik setzen wir auf Geothermie, Wandheizung, PV und dezentrale Lüftung mit WRG. B10.4+20,].I.40H",.L1-,1#

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Projekte

Wohnen ‡ la carte Statistisches

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:@<89r8 Kontext des Projekts ist Bonn-Buschdorf, ein seit den 1960er Jahren stark gewachsenes und von niedrig-geschossiger Wohnnutzung geprägtes Stadtrandquartier. Das Grundstück hat eine Fläche von ca. 5.200 m2 und war bisher Nutzungen des Gemeinbedarfs gewidmet. Für die Zukunft ist eine verdichtete Nutzung des Grundstücks nach den maximalen Werten nach Baunutzungsverordnung (WA / WR = GRZ 0,4 / GFZ 1,2) mit mehr als drei Geschossen zu prüfen. Träger des Wohnprojekts und

des Sozialen Zentrum im Quartier könnte der Verein „Bewegt leben in Buschdorf “ in Kooperation mit lokalen Vereinen und Sozialverbänden sein. Vertreter dieser Träger waren als Gesprächspartner in das Studienprojekt eingebunden.

?4@J43GG Im Rahmen des Moduls Gebäudelehre sollten die Teilnehmer Nutzung und Bebauung des Grundstücks mit einem Mehrgenerationenwohnprojekt konzeptionieren und in einem gebäudeplanerischen Entwurf erarbeiten. In den bisherigen Überlegungen wurden 60% des Grundstücks der Wohnnutzung und 40% der sozialen Infrastruktur zugeordnet. Für den vorzusehenden Wohnungsbau wird eine Drittelung zwischen Eigentumswohnungen, freifinanziertem und gefördertem Wohnungsbau angestrebt. Ca. 2% der Wohnfläche sollte gemeinschaftlichen Nutzungen gewidmet sein. Für einen Teil der Wohnfläche gibt es bereits konkrete Interessenten, wobei die Wohntypologien ein breites Spektrum von Kleinwohnungen für Senioren über Familienwohnungen bis zu einer betreuten Wohngemeinschaft umfassen. Ausgewählte Studienprojekte wurde nach Abschluss des Moduls der Stadt Bonn vorgestellt. • Swen Geiss


St‰ dtebau

Axonometrie

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Wohnen ‡ 8@;8B9G@<=9 Wohnungsmix

la carte

Haus Toutlemonde begegnet den gemeinschaftsorientierten Wünschen des aufstrebenden Bonner Stadtteils Buschdorf mit einer vielfältigen Mischung aus generationsübergreifenden Wohnungsangeboten und großzügigen Räumlichkeiten für lokale Vereine und Einrichtungen. Barrierefreiheit, baulich und menschlich, legen die Grundsteine für eine bunte Wohngemeinschaft, während quartiersbezogene Angebote eine soziale und kulturelle Plattform des Austausches und der Zusammenarbeit schaffen.

Wohnen

Wohnen

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Wohnen ‡ la carte Wohnungsmix

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In Zahlen: Wohnungsgrˆ fl e: 220qm Bewohnerzahl: 6 Anzahl gesamt: 1

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Der Leitgedanke des Entwurfs zielt darauf ab, der Zerstückelung der Vorstadt durch modernes, verdichtetes Wohnen entgegen zu wirken. Durch die bunte Durchmischung aus barrierefreien und barrierearmen Wohnungen, betreuten Wohngemeinschaften, Wohnungen für Singles und Maisonette-Wohnungen für Familien entsteht keine Wohnmaschine, sondern ein Wohnorganismus. Jede Wohnung verfügt über einen privaten Außenbereich, welcher im EG zum Teil erhöht ist und sowohl den Stellplätzen, als auch den Vorgärten der Familienwohnungen dient. Ergänzt wird der Komplex durch qualitative Gemeinschaftsflächen (Stadtteilcafé, Mehrzweckhalle, öffentlicher Spielplatz), welche ganz Buschdorf als Orte der Begegnung dienen. 7,t(.J0#%2O,-1#.I.B"#1,V.:0HWH1O1#

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Projekte

2. OG

1. OG

EG

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Grundrisse MaĂ&#x;stab 1:750


+ 9.60 m

± 0.00 m

± 0.00 m

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ENTSTEHUNG & FORMFINDUNG

- 3.00 m

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Ursprungsform

Die Orientierung und Ausrichtung des Bauvolu# mens an der Grundstücksform, diente ursprüng# $%&'( )*+( ,$$-*.*%/*/( 0/,$12*( 3/)( *%/*+( *+24*/( Impression der geforderten Baumasse. Jedoch entstand mit der Ursprungsform eine Innenhof# situation, die das Potential besaß den Anforde# Detailschnitt Maßstab 1:120 rungen des Treffpunktes in Buschdorf gerecht 5*+)*/(63(78//*/9( Der nächste Schritt erforderte das gezielte „Auf# des Baukörpers. Mit der Intention /;=@ sprengen“ *%/*(7$*%/4*%$%-*+*(:;+.(63(7+*%*+*/<(53+)*/(,/( vier Stellen der Ursprungsform Das Quartier BuDo steht zu- Bauvolumen he# rausgeschnitten. Durch die daraus resultierende Form entstand ein der sich immer mehr kunftsweisend für einEntwurf, inklusi%/(),2(=4>)4*?%$)(*%/-$%*)*+4*9( Dieser Aspekt führte ebenfalls zu dem Ausbilden ves Mehrgenerationenwohnen von drei Vollgeschossen. Bei diesen hebt sich das in bunterErdgeschoss Nachbarschaft undGeschossen ab, da von den oberen )%*2*2(*%/*('8'*+(-*$*-*/*(@*2&';22)*&7*(,3A# wertet den Stadtteil Buschdorf 5*%249 Mit der Entscheidung, dass die horizontale Er# durch das Schaffen eines schließung über Laubengänge stattfinden soll, *+'%*$4*/()%*(?*24*'*/)*/(@*?>3)*(*%/*(+>3.# neuen Treff punktes für alle liche Verbindung durch die vorgesetzte Stahlkon# struktion. Die dabeientsteht entstehende ErschließungsBürger auf. Inklusion und Aufenthaltsfläche orientiert sich bewusst dabei auch beizentralen der alltäglichen zu dem Innenhof. Das Zusammenspiel )%*2*+(:,74;+*/(AB'+4*(63()*+(:%/,$*/(:;+.<()%*( Integration körperlich einenvon starken Fokus auf die Innenhofsituation $*-49 beeinträchtigten Personen, da C.()%*2*(,3&'(,$$*/(D32&');+A*+/(63->/-$%&'(63( machen sind bereits vier Zuwegungen entstan# die allgemeine Außenraumarden, bei der Aufsprengung der Ursprungsform. unterteilen sich in eine Haupt und drei chitekturDiese barrierefrei gestaltet kleineren Zuwegungen. Die Haupt Zuwegung be# findet sich an der Otto-Hahn-Straße und ist auch ist und so Begegnungsräume )%*(?+*%4*24*9(E%*2*(2;$$()3+&'()*/()%+*74*/(D$%&7( uneingeschränkt wahrgenomin den Innenhof gleichzeitig eine einladende Geste schaffen. Bei den drei weiteren Zugängen men werden können. ',/)*$4( *2( 2%&'( 3.(Verteilt 2&'.,$*+*( E3+&'5*-3/-*/<( von denen sich zwei im Schildchen befinden und auf drei Geschosse befinden eine ebenfalls an der Otto-Hahn-Straße. Diese ?%*4*/()%*(F8-$%&'7*%4<(),2(@+3/)24B&7(,32(G*)*+( sich 41 Wohneinheiten für bis H%&'43/-(*+2&'$%*I*/(63(78//*/9 Die vertikalenDavon Erschließungsmöglichkeiten beste# zu 111 Personen. sind hen je aus einer einläufigen Treppe und einem Fahrstuhl, dadurch ist eine Barrierefreie Erschlie# 32 Wohnungen barrierefrei, ßung aller Ebenen möglich. vier Wohnungen barrierearm Bezugnehmend auf den Sonnenverlauf innerhalb des Quartiers, gibt es lediglich „durchgesteckte“ und 5 Wohnungen Wohnungstypen,rollstuhldas bedeutet, dass jede Woh# mindestens zweiseitig belichtet ist. Da# gerecht. nung durch entstehen fast ausschließlich gleichwerti# ge Wohnungen unabhängig von der Ausrichtung 3,O2.32-0,.I.32O(0.JO1(21# )*2(@*?>3)*29 !.0&1*002345

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Ansicht Ost Maßstab 1:200 !.0&1*002345

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Konstruktion: C^P Es handelt ......._. sich C^& hierbei /3569B@4 um ein TragwerkProjekte aus Holzstützten und -sparren, die an notwendigen Stellen durch Stahlelemente ergänzt werden. Die hybride Bauweise ermöglicht ein schlankes Traggerüst mit überwiegender Verwendung von Holzbauteilen. Die Stahlelemente dienen in erster Linie zur Aussteifung und zur Unterstützung. Es zieht sich ein Stützenraster im Abstand von 3 Metern durch das gesamte Gebäude aus der sich die Grundstruktur ergibt. Um den Dachaufbau möglichst gering zu halten vom Materialaufwand ergab sich eine Dämmebene zwischen dem Raster und den Sparren.

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3;'J3/9U Die im FS 2017 aufgemessene Wagenhalle soll hinsichtlich ihrer Eignung für ein Baustofflabor und eine Werkstatt für Prototypen vorgefertigter Gebäude oder Bauteile aus schnell nachwachsenden Rohstoffen untersucht werden. Hierzu ist erforderlich die Grundrisskonfiguration zu analysieren und hinsichtlich der neuen Bedürfnisse zu verändern Tragwerk und Gebäudehülle sind zu ertüchtigenden (Dämmung / erhöhte Lasten). Ein Abriss und Neubau von Gebäudeteilen kann bei zu belegender Sinnhaftigkeit erfolgen. Es biete sich an, bereits bei der Planung des Umbaus der Wagenhalle auf schnell nachwachsende Rohstoffe zurückzugreifen. • Mathias Wirths & Annett Hillebrand


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Die Halle 5 als Forschungseinrichtung verbindet zwei Bauphasen: Der Bestand auf der rechten Seite und der neu hinzugekommene erg채nzende Teil auf der linken Seite. Zusammen ergibt sich ein stimmiges Bild aus Proportionen, Oberfl채chen und Nutzungsverteilung. Das Tragwerk wird dabei durch ein Holzger체st bestimmt und mit vereinzelten Stahleinbauten erg채nzt. /1,.=O%%H0,,

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Projekte

DCv.=9J499 Zehn Grad – die altes bewahren und neues schaffen. Nutzen, was vorhanden und erhaltungswürdig ist. Es so einsetzten, dass trotz teilweise alter Substanz ein neuer Ort der Synergie entstehen kann. Das historische Fachwerk wird um zehn Grad gekippt, es sorgt so für eine neue Raumhöhe. Wir erhalten eine spannende Kombination aus Altem und Neuen. Ein besonderer Hingucker wird die großformatige Fassade mit dem transluzenten RecyclingGlas. B"#1,V.:0HWH0O1#.I.>%1Z0,O1.L1X1# J#+,]#O((.@J

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89847> Tetris greift die Idee einer kreativen und passgenauen ZusammenfĂźhrung alter und neuer Bauteile auf und schenkt den beiden ehemaligen Wagenhallen ein modernes Gesicht. Indem es Altes und Neues gekonnt zusammen bringt, wird Tetris zum Sinnbild der Anliegen des Forschungsprojektes. GO)*0.:#1%()*H0,,.I.4+X1,.8(0,-0#O(

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Durch grundlegende Eingriffe in die Organi.+*&@$2%".2:",8"0,.29$%2%".2E"'"A29$%2)*,+A ßennetzes wird mehr Platz für Grün geschaffen. 3"0,2>B95"<25"0,2>!95"$<25"0,2K,"9%"25+A /0"$27!6*",2=9,2',-$"$2)*+%*C 7!!".2;@55",=&"!!"<2)/0$"!!!"#&'"29$%2L"8*&./0"2 ,-/8*2+$2%"$2M+$%2"&$".2"$*./0!"9$&'*"$29$%2+$2 %+.2N"#"$2%",23"$./0"$2+$'"O+..*"$2G,*.8",$.C

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Wer Alfter kennt, weiß, dass die kleine Gemeinde am Rande des Vorgebirges ein idyllischer Ort ist, der vor allen von den Alfterern sehr geschätzt wird und in dem es sich gut leben, aber mit der Alanus Hochschule ebenso gut studieren lässt. Eine willkommene Voraussetzung also, diese Nachbarschaft zu nutzen und gemeinsam über zukünftige Entwicklungen nachzudenken. „Die Aufgaben für eure Arbeit liegen direkt vor eurer Haustüre!“ Dieser Bemerkung einer unserer Vortragsgäste im Mittwochsforum, dem Architekten und Kulturmanager Roland Gruber aus Wien ist der Anstoß zu verdanken, in diesem Semester einmal ganz nah dran zu bleiben, am Campus in Alfter. So entstanden eine ganze Reihe von Planungen für verschiedene ortsspezifische Themen, die in diesem Heft zu finden sind. Hier daraus die „Ideen für den Herrenwingert“. Ein Platz, mitten in der Gemeinde oder aber auch im Dorf, wie es vielleicht passender klingt. Ein Platz? Eigentlich noch viel mehr und im Gebrauch dann auch viel weniger. Gemeint ist der zentrale räumliche Zusammenhang um Kirche, Schloss, altem Gemeindehaus und den Einkaufsmärkten rund um eine große „Freifläche“, die vor allem zum Parken und weniger als Platz genutzt wird. Dessen Entwicklungspotentiale sollten mit dieser Arbeit ausgelotet werden. Die Meinungen der Alfterer zu diesem Ort gehen weit auseinander. Wünschen sich die einen gerne immer noch mehr Parkplätze, träumen die anderen von einer schönen italienischen Piazza, die der Bezeichnung eines echten Platzes wirklich gerecht wird und als gute Stube des Dorfes nicht mit Blech zugestellt sein muss. Verzwickte Ausgangslage also. Erst recht, weil der hier angesiedelte Supermarkt, die Bäckerei, der Blumenladen, die Eisdiele, die Apotheke und weitere Einrichtungen öffentlicher

Nahversorgung den Ort beleben, zugleich aber auf ausreichende Parkplätze angewiesen sind. Die Zeit für ein Umdenken scheint für viele, die sich an den damit verbundenen „Nutzungskomfort“ gewöhnt haben, gegenwärtig noch nicht reif zu sein. Für einige der Studierenden aber ist gerade das eine Herausforderung! Alternative Konzepte zu entwickeln, die sich nicht nur auf den Platz selber beschränken, sondern einen viel umfassenderen und „visionären“ Ansatz suchen. Warum also nicht einmal zumindest „denken“, dass die Mitte von Alfter autofrei sein könnte? Märkte und Parkplätze am Rand des Dorfes, alternative Mobilitätsentwürfe mit E-Bikes und Car Sharing, Aufwertung der Freiräume, ein gut proportionierter Platz an dem gewohnt und nicht auf dem geparkt wird, kleine Lädchen im Zentrum, das Aufgreifen des dörflichen Maßstabs, Stadtreparatur. Andere wiederum trauen sich auch daran, den Parkplatz einfach nur neu zu ordnen und ihn am Rand mit Gestaltungseingriffen zu ergänzen, vielleicht sogar ein neues Parkhaus zu entwerfen. Bei allen jedoch wird die Frage bewegt, was es konkret heißen könnte, mit der „Neuen Mitte für Alfter“ eine dem Ort angemessene stadträumliche und lebendige Antwort zu finden. Die Vertreter der Gemeinde und Alfterer Ratsgremien, die gemeinsam mit dem Bürgermeister, Dr. Rolf Schumacher an der Schlusspräsentation teilnehmen, sind so begeistert, dass eine weitere Zusammenarbeit mit öffentlicher Präsentation in Alfter vereinbart wird. Daraus entsteht später das Projekt: „Himmel un Ähd“, dass ebenfalls in diesem Heft vorgestellt wird. • Benedikt Stahl

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3B'894.w/9xB9/9< Das Entwurfskonzept „Alfter [be]leben“ schafft für die Kleinstadt eine höhere Aufenthaltsqualität, einen lebendigen Stadtkern, attraktiv für jung und alt. Mit zwei großen städtebaulichen Maßnahmen soll dieses Ziel erreicht werden. 1. Ein neues Verkehrskonzept, das in Ergänzung des bestehenden mit alternativen Angeboten und neuen Infrastrukturen Alfter auf lange Sicht autofrei macht. 2. Eine städtebauliche Verdichtung am Herrenwingert, die sich die typische kleinteilige Bebauung Alfters zum Vorbild nimmt. Hier sollen kleine und mittelgroße Wohneinheiten, Einfamilienhäuser und Gewerbeflächen entstehen. Auf diese Art und Weise soll Alfter zur lebendigen, grünen, sicheren und nachhaltigen Stadt werden. A"*0,,1(.:20WZ1#.I.!021,%O,.n+1)N1

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_DIE MITTE

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Projekte

_DIE AUSSICHT(EN)

<@3.<9;9.@48>G7889.3B'894 Der Grundgedanke der Planung war es, eine einladende und gut wahrnehmbare Ortsmitte für Alfter zu gestalten. Vorhandene Wegeverbindungen wurden dabei aufgenommen und weitere entstanden. Des Weiteren machten wir die bereits vorhanden Plätze in der Umgebung des Herrenwingert zum Thema und schafften in unserer Planung weitere, neue in unterschiedlicher Größe. Der Platz wurde in unterschiedliche Bereiche gegliedert – in große Flächen, in kleine Nischen und gemeinschaftliche Plätze. Auch die Neubauten nehmen das bereits vorhandene Konzept aus der direkten Umgebung auf und gliedern das Plangebiet gemeinsam mit den Wegen und Plätzen in eine viel kleinteiligere Mitte für Alfter. Direkt unterhalb des Schlosses entsteht eine neue, dörflich geprägt und sich in die Umgebung einfügende Ortsmitte. Auch das Schloss wird in die Planung mit

einbezogen und erhält eine neue Nutzung sowie eine große, einladende Treppe, welche einen direkten Zugang vom Herrenwingert garantiert. Unterhalb des Schlosses entsteht ein Café, welches in die Böschung des Schlossparks eingeschoben wurde. Von dort aus hat man eine schöne Sicht über den Schlosspark auf die Gemeinde oder auch auf das Schloss. Die neuentstandenen Gebäuderiegel beinhalten die bereits bisher vorhandenen Dienstleistungsgewerbe sowie einen zusätzlichen Drogeriemarkt. Die Gebäuderiegel wurden sehr offen gestaltet und erlauben eine einladende Transparenz. Der Platz wurde mit unterschiedlichen, aber gut zusammenpassenden Materialien gestaltet und erzeugt das Gefühl einer Parkanlage. 3,,021,0.?21,N.I.B10.4+20,]


?0#N?20%V.>8388.?34:?B38T In dem Entwurf für den Bereich am Herrenwingert in Alfter gab es den Wunsch und das Ziel mehr Atmosphäre und Kommunikation in die Stadtmitte zu holen. Es ging darum, die Qualität und den Charme einer italienischen Piazza in eine deutsche Gemeinde zu transportieren, ohne dass hinsichtlich Praktikabilität und Rentabilität große Abstriche gemacht werden müssen. Die Grundidee ist es, ein Wohnzimmer für Alfter zu schaffen, das sozialer Treffpunkt, politisches Zentrum und wirtschaftlicher Umschlagplatz zugleich ist. :1[O,.@(1,0+.I.40H",.L1-,1#


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Projekte

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:78>;<J7 Durch hofseitige Ausgrabung wurde ein gemeinsamer Eingang geschaffen. Die Einzelbüros werden zu kollaborativen Teambüros und die ehemalige Mittelgangerschließung in einen Faszilitätenstrang umgewandelt. Das oberste Geschoss ermöglicht über den gemeinsamen Dachgarten erschlossene Wohnungen. G0MOHO22O0,./1,%21#f.A"*0,,1(.6"ZZH0,,f.=0#Y0,.:,"X20+)*


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Projekte

63;>.9=L34= Das Haus Edward nutzt die erhaltenswerten Stärken des Denkmals und kombiniert diese mit einem Entwurf für eine junge, kollaborative, vernetzte Arbeitswelt. Flexible Raummodule und die Organisation durch eine Schlüsselkarte ermöglichen ein zeitgemäßes und anpassungsfähiges Arbeiten. ?1%1#.?O1%#"$(NOf.3,,0.>)*+2V.I.50#"2O,1.>%1O,(O1W1,

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=497G3B=497 Unsere Ziele: Den Bestand sinnvoll erhalten, Schadhaftes entfernen und nachhaltig ersetzen, Respekt vor der Baukunst zeigen ohne auf eigene Formsprache zu verzichten, eine generationen- und firmen- übergreifende Kollaboration architektonisch wie ökonomisch ermöglichen und fördern. :1[O,.@(1,0+f.!021,%O,.>)*O2Y.I.<ON"20.>O1W

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Projekte

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es die zahlreichen Beispiele des mannigfaltige Architekturerbes São Paulos engagiert zu erforschen. Dabei interessierten „Klassiker“ der Brasilianischen Moderne und der „Paulista Schule“ ebenso wie aktuelle Beispiele im Umgang mit der informellen Stadt als auch deren Miteinander.

34/978>>5647889 Aufbauend auf einem ersten Einstieg anhand eines Reiseberichts und vorliegender Literaturquellen erfolgte die Bearbeitung der Seminaraufgabe in den folgenden drei mehrwöchigen Arbeitsschritten: 1. Lesen / studieren ausgewählter Quellen zur Stadt und Stadtstruktur São Paulo 2. Studieren einer Gruppe (nutzungs- & bautypologisch ähnlicher) Referenzbeispiele 3. vertiefende Recherche und Analyse eines selbst zu wählenden Referenzprojekts zeichnerische Erkundungen in Lageplan / Grundrissen / Schnitten (Ansichten) Zum Modulende wurden die Arbeitsergebnisse des Arbeitsschritts 2 in fünf Readern und der Arbeitsschritts 3 in eine Ausstellung mit einheitlichen Layout und Massenmodellen überführt. Individuelle Skizzenbücher begleiteten die Arbeitsschritte. • Swen Geiss


INSTITUTO MOREIRA SALLES Architekten Andrade Morettin // Bauzeit 2011-2017

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5.3 Gebäudetypologie // HS 2017/18 // Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft // BearbeiterInnen Alisa Giesler Julia Nelles

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mit Menschen vor Ort, das Auffinden wesentlicher Gestaltmerkmale, die zeichnerische, fotografische, oder textliche Analyse von Stadtraum, das Vergleichen verschiedenartiger Stadtpläne, deren Sichtung und Unterscheidung und, nicht zuletzt, auch eine möglichst anspruchsvolle und anschauliche Darstellung der persönlichen Beobachtungen, waren zentraler Inhalt dieser Studienarbeit. Dabei herausgekommen ist (mal wieder) eine kleine Buchreihe, die zeigt, dass nicht alleine das Üben des Entwerfens der Stadt den Blick auf dieses Thema schärft, sondern dass das gezielte und bewusste Hinsehen, Hinhören und Hineinspüren in Stadträume als Grundlage für die Disziplin der Stadtplanung mindestens genauso wichtig ist wie das Erfinden eigener Ideen. Jemand schrieb dazu in seinem Resumée: „… mit dieser Übung habe ich, obwohl zunächst skeptisch, eine ganz neue Erfahrung gemacht und damit eine für mich völlig andere Möglichkeit entdeckt, das komplexe Thema der Stadt zu behandeln. Vielen Dank dafür!“ Vielen Dank meinerseits allen, die mitgemacht haben insbesondere auch meinem geschätzten Kollegen René Daniels aus Maastricht, der die Einblicke in „seine Stadt“ wunderbar begleitet hat! • Benedikt Stahl


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Um in der Analysephase so viel wie möglich von Köln und dem Rudolfplatz wahrzunehmen, begannen wir durch die Straßen zu pilgern. Wir besuchten viele Viertel und Plätze, um einen direkten Vergleich zum Rudolfplatz zu erhalten. Ein wichtiger Grundstein zu den folgenden Entwürfen war auch die Geschichte Kölns und ihre Auswirkung auf den Platz. Geschichte erlebt man an jeder Ecke in Köln. Wir verbrachten an verschiedenen Tagen und unterschiedlichen Uhrzeiten unsere Zeit auf dem Rudolfplatz und uns fiel auf, dass dieser Ort ein Treffpunkt vieler Menschen ist; ein Ort, der den Menschen eine gute Anbindung zur Arbeit oder nach Hause bietet. Durch viele unterschiedliche Unterhaltungen mit Menschen auf und um den Rudolfplatz wurde uns bewusst, wie zwiegespalten die Meinungen über den Platz sind; manche lieben diesen und manche eben nicht. Doch alle wollen eins - einen lebendigen Ort mit Aufenthaltsqualitäten. Dieser Wunsch machte unsere Aufgabe

noch spannender. Durch Interviews wurden die Wünsche der Bewohner immer sichtbarer. Um einen „lebbaren“ Platz zu schaffen, beschäftigten wir uns mit dem Masterplan Köln, der die Teilung des Individual- und Linienverkehrs vorsieht. Dieser Eingriff könnte einen großzügigen Platz schaffen. Eins steht fest: der Ort hat großes Potential. Durch die gute Anbindung und stadträumliche Zentralität mit angrenzenden Aufenthaltsangeboten bietet er eine ideale Voraussetzung für einen lebbaren und spannenden Platz. Der Inhalt der Analysephase lenkte uns zur Ausarbeitung von verschiedenen, städtebaulichen Varianten. Wir probierten verschiedenen Szenarien aus, um zu veranschaulichen, was der Rudolfplatz vertragen könnte. Im Verlauf unserer Entwurfsphase merkten wir, dass der Erhalt des Theaters auf der der Hahnentorburg südlich angrenzenden Platzfläche unser Herzenswunsch ist. Denn der Platz könnte auch ohne den Abriss eines so bedeutenden Gebäudes funktionieren. Ein möglicher Anbau von Gastro- und Büroflächen an das Theater, ein Studentenwohnturm, eine offene Markthalle oder eine Überdachung, die nachts für Licht sorgt, wurden in den verschiedenen Varianten als impulsgebende Ideen für die Zukunft ausgearbeitet. • Taylan Akkas & Ghazal Ziwary


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Vorhaben von Hearth Trust wurde untersucht und vergleichbaren Betreuungskonzepten gegenübergestellt. Dadurch konnten die Besonderheiten des Vorhabens von Hearth Trust herauskristalisiert, mögliche Herausforderungen, denen die Organisation im Aufbau begegnen könnte, erkannt sowie Schlussfolgerungen für die Architektur gezogen werden. Darauf aufbauend wurde für das 2,2 ha große Grundstück ein Masterplan entwickelt. Durch intuitive Ideenbilder wurden Potentiale des Grundstücks sichtbar, die dann in einen städtebaulichen Entwurf einflossen. Der Masterplan umfasst ein Verkehrskonzept, verschiedene Nutzungsszenarien für die Freiflächen, sowie einen städtebaulichen Entwurf für einen zu-

sätzlichen Neubau. Es wurde darauf geachtet, eine etappenweise Entwicklung des Grundstücks, parallel zur Weiterentwicklung der Trägerorganisation, zu ermöglichen. In der abschliessenden Entwurfsphase wurden Pläne für einen Neubau ausgearbeitet. Das Gebäude umfasst neben Räumen für ein inklusives, gemeinschaftliches Wohnen auch Infrastruktur, die in den bestehenden Gebäuden nicht untergebracht werden kann: So zum Beispiel Räumlichkeiten für ein kleines Café, einen Lift, der die rollstuhlgängige Erschließung der Wohnhäuser verbessert sowie einen grosszügigen Gemeinschaftsbereich mit Wohnzimmer und Gemeinschaftsküche. • Nola Bally

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a1<%?O2@^1NP% 49>7=9<8.L786.3;87>G Tim is the main reason, why the Hearth Trust Project is even happening! He loves working with the wheelbarrow, observing people, listening to music, and: using the bathroom… that one mostly for the joy of pressing the flush!

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Bachelorarbeiten

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Im Hauptteil erfolgt eine Betrachtung der Multihalle in Mannheim. Der Schwerpunkt liegt hier auf statisch und konstruktiv relevanten Faktoren. Während die Kennzahlen auf Werten aus einschlägiger Literatur beruhen, wird in der Bauaufnahme das tatsächlich Gebaute durch eine präzise Vermessung aufgenommen und analysiert. Hierzu wurde die Multihalle mit einem 3D-Laserscanners millimetergenau vermessen. In der aus 54 einzelnen Scans generierten Punktewolke wurden verschiedene Schnitte angelegt, um das Tragwerk auf statisch relevante Verformungen hin zu untersuchen. Anhand eines schematischen Ersatzmodells, wird das Verformungsverhalten des Tragwerks bei verschiedenen Lastfällen untersucht.

Aus den Rückschlüssen, die dabei gezogen wurden und dem Schadensbild aus den Ergebnissen der Bestandsaufnahme, wurde ein Maßnahmenkatalog mit verschiedenen Handlungsoptionen erstellt. Diese wurden zum einen hinsichtlich ihrer Ästhetik und dem Einfluss auf die Wirkung des Raumes hin untersucht, zum anderen in ihrer Wirksamkeit anhand von Modellversuchen getestet. Die Arbeit erhielt eine Lobende Erwähnung beim Stipendienwettbewerb „BDA Masters“, des Bunds Deutscher Architekten NordrheinWestfalen. • Jano Knopp & Balthasar Moos


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Bachelorarbeiten

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ViertelVor Ehrenfeld e.V Mieter des Mufu≠ Saals

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Mieter der Gastronomie

Kevin

Mitglieder des Vereins

Leerst‰ nde

Holger & Sabina

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Gundula

Das alte Kinogebäude aus den 50er Jahren im Bochumer Stadtteil Ehrenfeld soll ein Ort von den Bürgern für die Bürger des Viertels werden. Wo sich auf zwei Geschossen zur Zeit noch eine Spielhalle befindet, soll nach einer Umnutzung eine Gastronomie mit Markthallen-Flair im Erdgeschoss und ein mietbarer Multifunktionssaal im Obergeschoss Platz finden. Das Gebäude als Gesamtkonzept soll von einem bereits bestehenden ehrenamtlichen Verein betrieben werden, der von dort aus organisatorisch im Viertel wirken kann. Als Beitrag zur Quartiersentwicklung wollen wir in unserer Arbeit auch auf Leerstände in unmittelbarer Umgebung eingehen. Diese leerstehenden Ladenlokale sollen von interessierten Mitgliedern des Vereins angemietet werden können, die das Ladenlokal vom Leerstand und Verfall befreien und aufwerten und im Gegenzug keine Miete, sondern nur Nebenkosten zahlen müssen. Unser Konzept zur Quatiersentwicklung soll auf ungenutzte Räume aufmerksam machen und kreativen Menschen mit Ideen unter die Arme greifen. Um das neue Nutzungskonzept für das TAO umzusetzen, müssen einige Umbaumaß-

nahmen durchgeführt werden, die der Verein selbst tragen muss. Diese Umbaumaßnahmen werden in Phasen aufgeteilt, um es dem Verein leichter zu machen, sie zu finanzieren. Die Phasen sind zeitlich so gegliedert, dass für den Betrieb notwendige Baumaßnahmen – wie die Aufrüstung des Brandschutzes – am Anfang durchgeführt werden. Andere Maßnahmen werden dann ausgeführt, wenn das nötige Kapital vorhanden ist. Nach Außen sichtbar greift das Konzept nicht drastisch in die Architektur des TAO ein - in späteren Bauphasen soll beispielsweise die Fassade im Obergeschoss durch unterschiedlich große Fenster zum Viertel hin geöffnet werden. Ansonsten soll die Architektur so genutzt werden, wie sie ist und sich eher Stück für Stück an das neue Konzept anpassen. Das Wesentliche an unserem Projekt ist der Prozess, den das Projekt zusammen mit den Menschen durchläuft. Uns ist wichtig, keinen fertigen Entwurf zu zeigen, sondern lediglich einen Vorschlag, denn der Entstehungsprozess soll sich vor allem mit den Menschen im Quartier entwickeln. • Lisa Küpper & Elisa Maschmeier


Modulare Sitzmˆ bel

Vertikalschiebe≠ fenster im EG

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EG

Fensterˆ ffnungen im Saal

PHASE 4

Deckenniveau anpassen

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PHASE 2

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Brandschutz

Neue Kellertreppe

Neue Toiletten



MASTER


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Projekte

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tersemesters. An verschiedenen Standorten in Köln und Bonn galt es zu recherchieren, welche Akteure vor Ort aktiv sind und welche Möglichkeiten Grundstück und Immobilie vor Ort bieten, um daraus eigenständig Konzepte und Entwürfe für gemeinwohlorientierte Immovielien zu entwickeln. Die Realität bietet dafür gute Vorbilder: Die Samtweberei in Krefeld und die Rohrmeisterei in Schwerte – die beide im Rahmen einer Exkursion besucht wurden – sind nur zwei von etlichen Beispielen, die zeigen, wie es funktionieren kann und wie erfolgreich bürgergetragene Institutionen die Stadt gestalten. Das Netzwerk Immovielien – initiiert von der Montag Stiftung Urbane Räume – hat viele der Aktiven zusammengeführt und in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht. So war es

auch Jörn Luft von der Montag Stiftung, der den Studierenden umfangreichen Input und hilfreiches Feedback gab. Herausgekommen sind Entwürfe und Konzepte, die (fiktiv) zeigen, wie bunt, vielfältig, einzigartig und reichhaltig in der Mischung Immovielien sein können. An jedem Standort anders. Inspiriert von lokalen Ideen, entwickelt mit den Menschen vor Ort, individuell zugeschnitten auf spezifische Bestandsimmobilien. Das Semester hat so manchen ins Schwitzen gebracht, weil es doch so weit über die klassischen Aufgaben der Architektur hinausgeht. Aber es hat auch manchen neuen „Immophilen“ hervorgebracht, der seine Liebe zu Immovielien entdeckt hat. • Florian Kluge


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97<9.7GG@!79B79.7<.=94.4697<B3<=63BB9. Als „Immophiler“ habe ich mich mit der Gründung einer Immovielie in der Rheinlandhalle, oder besser gesagt, auf dem gesamten HeliosGelände in Köln-Ehrenfeld, beschäftigt. Für dieses Vorhaben waren Akteure gefragt, die Verantwortung für ihre Mitmenschen übernehmen; so wie wir es als Fachbereich taten und als Mieter Synergien mit den vor Ort befindlichen Akteuren eingegangen sind. Meine Gemeinschaftsimmobilie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie nur in Korrelation zur Entwicklung seines Umraums möglich wurde. .80Y20,.3NN0(

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Projekte

=3>.L9>8h>7=9.n;348794 Ich habe mich mit der Gründung einer Immovielie im West.Side Areal in Bonn Endenich auseinandergesetzt. Durch den lebendigen Fachbereich Architektur und weiteren Akteuren wie die Kita, der Uni Bonn und Orange Council entwickelt sich im ehemaligen Laborgebäude ein experimenteller Ort, in dem sich Synergien bilden. Zahlreiche ehrenamtlich tätige Menschen kümmern sich um die Gemeinschaft des Areals - es entstehen eine Mensa, eine Bar und ein Gemeinschaftsgarten. Studenten gründen ein Start-Up-Büro im ehemaligen Pförtnerhaus und aus dem Silogebäude wird ein großzügiger Studentenwohnturm. J*0V02.TO$0#Y

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/9;9B94./k6<9 Ich habe mich dazu entschieden, die vorhandenen Akteure aus dem Theater in mein Projekt einzubeziehen und mich auf den Lerrstand zu konzentrieren. Mir erschien es sinnvoll, nicht nur den Fachbereich Architektur, sondern auch das Fachgebiet Schauspiel zu integrieren, sowie ein Start-up Hub, ein CafĂŠ und ein Restaurant entstehen zu lassen. Das Besondere an dieser Immovielie sind die Synergien, die durch die verschiedenen Akteure entstehen. 50#"2O,1.>%1ZZ1,

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Projekte

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Aufbauend auf einer inhaltlichen, nutzungs- und nutzerbezogenen Konzeption, war ein nachhaltiges Gebäudekonzepte zu entwickeln und in detaillierte projektspezifische (Teil-)Konzepte im Bereich Ressourcen (z.B. Humanressourcen / Budget / Bauland / Material / Energie / Wasser) zu überführen. Dabei sollen insbesondere die Chancen einer gemeinschaftsorientierten Neubauentwicklung und begrenzte Ressourcen als projektformierende Aspekte untersucht werden. Der konkrete Standort der Neubau-Entwicklung wurde zunächst offengehalten. Somit war die konzeptabhängige Grundstücksauswahl (in Alfter) Teil der Bearbeitung. Dadurch sollte den folgenden, projektformierenden Aspekten der erforderliche Raum eingeräumt werden. • Nutzungs- und Bautypologien gemeinschaftlichen Wohnens • Immobilien- & Bauökonomie (Projektbudget, Rendite & Baukosten) • Förderprogramm & (Förder-)Richtlinien • Baurecht (Gebäudeklassen, Brandschutz & Brandabschnitte) • Strategien nachhaltigen und energieeffizienten Entwerfen • innovative Material- & Konstruktionsstrategien • Swen Geiss


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G3>894

Projekte

Konsistenz

Effizienz

Suffizienz

Beschreibt die Berücksichtigung und Wahrung der natürliche Ressourcen und Stoffkreisläufe. Eingriffe in das Ökosystem sollten stets dessen Erhalt als Ziel verfolgen.

Beschreibt die Entkopplung von Bedarfen und Verbräuchen. Durch technischen Fortschritt lässt sich die Lebensqualität bei reduziertem Ressourceneinsatz erhöhen.

Beschreibt den maßvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Der Schwerpunkt liegt auf Selbstbegrenzung und Verzicht z.B. im persönlichen Konsumverhalten.

Die Reduktion des Ressourcenverbrauchs durch z.B. wiederverwendbare Materialien, langlebige Konstruktionen oder geringen Energieverbrauch.

Mit möglichst geringen Projekt(Bau)kosten Lebensraum mit hoher Qualität schaffen. Reduzierter Ressourcenverbrauch durch z.B. möglichst geringe Brandschutzanforderungen.

Gemeinschaftliche Nutzung von Wohnraum, Funktionen und Mobilität. Persönlichen CO2-Verbrauch durch Fahrrad und ÖPNV als Hauptverkehrsmittel reduzieren.

Ökologie & Ressourcen

Ökonomie & Baurecht

Soziales & Idee

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>8q=89/3; Die städtebauliche Leitidee ist das Motiv eines Angers zur Bildung einer kleinen, campusartigen Siedlung. Das Ensemble soll unterschiedliche, vorrangig studentisch geprägte Wohnformen ermöglichen und mögliche Alternativen zur umliegenden Einfamilienhaus-Struktur aufzeigen. Die fünf Baukörper formen ein offenes, städtebauliches Ensemble mit raumbildenden, dreigeschossigen Häusern im Nordosten und zweigeschossigen im Westen. Als Kommunikations- und Austauschraum entsteht in der Mitte des Ensembles der gemeinschaftsorientierte Anger. Mit der baulichen Ausnutzung des Grundstücks soll eine verdichtete Nutzung ermöglicht werden, um den personenbezogenen Flächenverbrauch zu reduzieren.

J9/q;=9?B3<;<J Wichtige Prinzipien der Gebäudekonzeption sind die thermische Zonierung, Gliederung der Individual- und Gemeinschaftsräume sowie Nutzung solarer Gewinne. Die Gebäude werden jeweils über den Erschließungs- und Versorgungskern im Norden erschlossen. Die Hauptnutzungsbereiche aus individuellen und gemeinschaftlichen Wohn- und Lebensräumen orientieren sich nach Südwesten. Das Erdgeschoss beinhaltet die Gemeinschaftsflächen aus Küche und Wohnzimmer, ein barrierefreies Zimmer sowie die Nebenräume. In den Obergeschossen der großen Häuser sind die Individualräume unterschiedlicher Maßstäblichkeit.

/3;:@<>84;:87@< Die zentralen Ziele der Baukonstruktion sind ein geringer Primärenergieverbrauch der Materialien, die Reduktion der Transmissionswärmeverluste sowie vernetzte, dezentrale Versorgungsstrukturen. Die tragende Konstrukion besteht hierfür aus Brettsperrholzplatten, welche gleichzeitig die Oberfläche der Innenräume prägen. Die Außenwände und Dächer werden über einen hinterlüfteten Aufbau mit Cellulose gedämmt. Die wetterabweisende Schicht aus stehender Lärchenholzschalung sowie Dreischichtplatten im Bereich der verschattenden Balkone sorgt für differenzierte Fassaden. Mit einer CO2-reduzierten Energiegewinnung soll die Siedlung ressourcenschonend und nachhaltig betrieben werden. • Simon Koolmann & Ruben Sommer


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Dach U-Wert 0,159 25 mm Doppelstehfalz Dacheindeckung

60/30 mm Lattung Hinterlüftung 20 mm Spanplatte 220 mm Zellulose Dämmung TJI Träger 160 mm Brettsperrholz tragend

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Fassade Süden/Westen U-Wert 0,159 18 mm Dreischichtplatte 30/30 mm Lattung stehend Hinterlüftung 20 mm Spanplatte 220 mm Zellulose Dämmung TJI Träger 120 mm Brettsperrholzwand

U-Wert / Wärmebrückenzuschlag

Geschossdecke 50 mm Estrich mit Fussbodenheizung 0,5 mm PE Folie

40 mm Trittschalldämmung hart 30 mm Splittschüttung 0,5 mm PE Folie

160 mm Brettsperrholz tragend Trittschall 40 db

Innenwand tragend 2x 12,5 mm Rigips 60 mm Dämmung 60/40 Vierkantholz Installation 85 mm Brettsperrholzwand 12,5 mm Rigips

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Schallschutz 51 db

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Fassade Norden/Osten U-Wert 0,159 18 mm Lärchholzschalung stehend 30/30 mm Lattung Hinterlüftung 30/30 mm Konterlattung stehend 20 mm Spanplatte 220 mm Zellulose Dämmung TJI Träger 120 mm Brettsperrholzwand

Bodenplatte U-Wert 0,147 50 mm Estrich mit Fussbodenheizung 0,5 mm PE Folie

40 mm Dämmung 250 mm Bodenplatte STB

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0,5 mm PE Folie

400 mm Glasschotterdämmung 0,5 mm PE Folie

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Projekte

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Der FreiRaum Alfter e.V stellt eine Nutzergemeinschaft selbstverwalteter Häuser dar. Ziel ist es, den Mitgliedern Wohn– und Arbeitsraum außerhalb der konventionellen Eigentumsverhältnisse zur Verfügung zu stellen. Damit soll Raum für die Entwicklung neuer Gemeinschaftsformen gegeben werden. Das Modul RESeARCH will deshalb Möglichkeiten und Perspektiven einer Neubau-Entwicklung für gemeinschaftliches und studentisches Wohnen für den Verein Freiraum aufzeigen.

Eine Bebauung der vorhandenen Baulücke in Alfter bringt die Schwierigkeit mit sich, dass sie relativ schmal ist, um ein gemeinschaftliches Wohnen mit einem nachhaltigen Konzept und einem innovativen Wohnkonzept umzusetzen. Ein Blick auf den FNP zeigt, dass der hintere Teil des Grundstückes als WA ausgezeichnet ist. In dem Entwurf wird versucht, eine Lösung durch die bauliche Gesetzgebung bestmöglich auszunutzen.

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Häufig zentriert sich die Diskussion um nachhaltiges Bauen auf die Optimierung der Gebäude, jedoch spielt die Wahl des Standortes eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit einer baulichen Maßnahme. In diesem Sinne bringt eine Nachverdichtung innerhalb des Ortes eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, der Flächenverbrauch wird gesenkt, die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur wird intensiviert und das soziale Gefüge im Ort wird weiterentwickelt. Die Schließung einer Baulücke kann auch als Ortsreparatur verstanden werden und das Ortsbild aufwerten. Die Baulücke, Bahnhofstraße 40 in Alfter, bietet eine optimale Möglichkeit um den Ort zu verdichten.

Wohnhaus 1 schließt die Baulücke. Hier wohnen acht Personen auf ca. 400 qm zusammen. Im EG liegt die Gemeinschaftszone mit einer großzügigen Küche und einem Essbereich, hier können alle Bewohner zusammenkommen. Im 1. und 2. OG befinden sich die privaten Wohnräume, es gibt jeweils vier auf jeder Etage. Das zweite Wohnhaus ergibt sich durch die bauliche Anpassung an den Nachbarn. Es hat ca. 90 qm Wohnfläche und ist für eine dreiköpfige Familie ausgelegt. Im EG befindet sich die Küche mit Wohnraum und im OG die Schlafzimmer und das Bad.


Die Wohnhäuser in zweiter und dritter Reihe beherbergen auf ca. 270 m2 ebenfalls acht Personen. Durch die bauliche Gesetzgebung sind die Häuser mit 6,50m relativ schmal. Im EG gibt es jedoch einen zusätzlichen Raum, der sich durch das Errichten einer Nebenanlage ergibt. Auch hier liegt im EG die Gemeinschaftszone mit Küche und Wohnraum. In dem OG befinden sich, wie in Wohnhaus 1, die privaten Wohnräume, je Geschoss vier Zimmern. Durch eine geringere Dachneigung von 30° gibt es hier nur ein kleiner Stauraum im DG. Zwischen den Wohnhäusern befinden sich Nebenanlagen und Innenhöfe, die gemeinschaftlich genutzt werden. Im ersten Innenhof gibt es eine Werkstatt für Gartenarbeiten und einen Lagerraum für Geräte. Auf dem davorliegenden Hof befinden sich eine Außenküche und Sitzgelegenheiten. Das Prinzip der Innenhöfe fördert das Zusammenleben der Bewohner und lässt die Gemeinschaftszonen von innen nach außen fließen. Der zweite Innenhof greift das Thema der Selbstversorgung auf, hier gibt es ein Gewächshaus und zwei Obst und Gemüse Beete, zusätzlich befindet sich dort auch ein Lagerfeuerplatz. Dieser Hof bietet eine weitere Möglichkeit gemeinschaftliche Aktivitäten zu fördern und Raum für Begegnungen zu schaffen. • Elisa Fiebig

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Projekte

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und Zielen der Alfterer Öffentlichkeit für diesen Platz in etwa so schwierig darstellt, wie die, den Himmel auf die Erde zu holen. Soviel dann auch zur Betitelung dieser Arbeit, die sowohl die rheinische Geschichte und Tradition respektiert, wie mutig und mit frischem Geist versucht, die junge Generation mit neuen Ideen zu Wort kommen zu lassen. Der erste Teil des Projektes widmete sich der Aufarbeitung und zusammenfassenden Dokumentation der Entwurfskonzepte. Hier waren die Masterstudierenden aufgefordert, gemeinsam mit den Entwurfsverfassern die wesentlichen Skizzen auszuwählen und diese mit kleinen Texten zu beschreiben. Gar kein so

einfaches Unterfangen, wie vielleicht gedacht und zugleich ein lehrreicher Kommunikationsprozess! Parallel dazu galt es, ein Ausstellungskonzept für das mit Hilfe des Bürgermeisters zur Verfügung gestellte Ladenlokal zu entwerfen und umzusetzen sowie die Platzintervention zu planen. Unter der erfahrenen Regie des „Raum auf Zeit“-Gestalters Willem-Jan Beeren und mit vielen fleißigen Helfern aus dem Fachbereich konnte es gelingen, die ansonsten als Parkplatz genutzte und für heute freigehaltene große Fläche einmal für einen Tag in einen Himmelsspiegel zu verwandeln. Ein sehr besonderes und außergewöhnliches Bild, das


natürlich für viel Aufsehen sorgte und mit dem zugleich die „Offene Werkstatt“ eröffnet wurde. Für einige Wochen wurden hier nun die Studentenentwürfe gezeigt und anhand der Skizzen und Texte mit vielen Alfterer Bürgern über deren Meinung dazu und natürlich über ihre eigene Ideen für einen angemessene Platzgestaltung gesprochen, gesammelt, zusammengetragen. Die vielen Begriffe, Kommentare, Anregungen und Einfälle lieferten Stoff genug, um daraus eine eigene Dokumentation zusammenzustellen und diese als gedrucktes Heft im Frühjahr 2018 dem Bürgermeister und damit den Alfterer Bürgern zu überreichen.

Als Lehrveranstaltung war dieses Modul zugleich ein besonderes wie auch für alle Beteiligten lehrreiches Format. Auch wenn der Platz damit sicher noch weit von einer angemessenen und stimmigen Neugestaltung entfernt ist, so konnten wir mit diesem Projekt einmal mehr üben und erforschen, wie Prozessgestaltung als Teil eines gemeinschaftsorientierten Anliegens funktionieren kann. Und wer weiß, vielleicht hat es ja sogar der „Neuen Mitte“ in Alfter eines Tages einen guten Schritt weiter geholfen. • Benedikt Stahl


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Masterarbeiten

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Nach reifer Überlegung fiel die Wahl nicht schwer. Die Planung soll nachhaltig kulturell bereichern, lokale Akteure aktivieren und Neues schaffen. Das favorisierte Konzept fügt sich zusammen aus studentischem Wohnen, einem Kulturcafé und Ausstellungsräumen. Dabei spielt vor allem das Kulturcafé als kultureller Baustein eine wichtige Rolle für die soziale Entwicklung und die Individualität des Ortes. Das Konzept trägt zur Kulturmeile bei, bildet einen neuen Treffpunkt und trägt dazu bei, den Wohnungsengpass zu verringern. Auch der Baukörper soll das Konzept widerspiegeln. Daher passt sich der zur Straße gerichtete Teil dem Gestaltungsbild der Nachbarschaft an und der hintere Teil nimmt die Charakteristika der hinten liegenden Gebäude auf. Die Fassadengestaltung wurde beispielsweise mit Faschen um den Fenstern und der gelben Farbe ortsbezogen entwickelt. Somit entstand ein Gebäude, welches für diesen Ort speziell geschaffen wurde. • Isabella Di Prima


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Masterarbeiten

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Die Masterthesis setzt sich mit dem Thema von gemeinwohlorientierten Immobilien anhand der Entwicklung eines Nachnutzungskonzeptes für das Bonner Frankenbad zu einer „Immovielie“ auseinander. Immovielie – „Immobilien von Vielen für Viele“ sind gemeinnützige Immobilienprojekte die in Stadtquartieren mit drohender Schieflage (z.B. soziale Armut) über Investitionen in eine strategisch wichtige Immobilie einen Mehrwert für den Stadtteil erwirtschaften. Der Mehrwert ist sowohl ökonomisch - durch Erwirtschaftung von Überschüsse für gemeinnützige Stadtteilprojekte – als auch sozial – durch das Engagement der Bewohner der Immovielie, welche über „Viertelstunden“ eine festgeschriebene Anzahl von Stunden im Jahr Quartiersarbeit leisten. Mit der Immovielie Frankenbad wird beispielhaft eine Antwort auf die Herausforderungen der chancengerechten Stadt geben. Es wird gezeigt, wie das Denkmal Frankenbad durch niedrigschwellige Umnutzung seinen Charakter behalten und über eine intensive und vielseitige Nutzung neu belebt

werden kann. Mit einer gemeinwohlorientierten Entwicklung wird über Erbbaurecht der Boden dem spekulativen Immobilienmarkt entzogen. Ein breites Nutzungsspektrum bringt Impulse in das gespaltene Quartier und sorgt für neue Sozialräume. Methodisch wurde, hierzu u.a. die sozioökonomischen Rahmenbedingungen, städtebaulichen Themen des umliegenden Quartiers und die architektonischen Potenzialen des Frankenbades analysiert. Darauf aufbauend wurde mit dem Entwicklungskonzept, Organigramm und den Nutzungsbausteinen eine Prozessarchitektur entworfen. Der architektonische Entwurf geht auf diese gemeinschaftsorientierte Projektentwicklung ein. Die Architektur gliedert sich in zwei Teile - die niedrigschwellige Umnutzung des bestehenden Frankenbades sowie zwei ergänzende Neubauten, um hierüber mit Raum für Arbeiten, soziales Engagement und Bildung sowie zukunftsfähige Wohnformen in das umliegende Quartier zu wirken. • Simon Koolmann & Ruben Sommer

Immovielie Frankenbad

B¸ rgerschaftliches Engagement

Stadt Bonn

Projekt Stammtisch Ideen & Projektaus≠ tausch

Quartiersb¸ ro Bonn CafÈ ≠ Roller Initiativen

Bewohner Nutzer professionelle Unterst¸ tzung

Viertelstunden

Vorstand: Mitglieder: Verwaltung:

Wohnort Bewohner (Miete/Kauf) 1≠ Zimmerwohnung bis 8er WG

< Mieten | Immobilieninvestment >

Projekt Fonds

unterst¸ tzt fi nanziell

Initialkapital (Immobilieninvestment/Projekt≠ entwicklung) und Gesellschafter der gGmbH

ViertelsRat

Schnittstelle zwischen Quartier und Immovielie; entwickelt Leitlinien; koordiniert Projektideen

Viertelzentrum

Tr‰ ger Frankenbad gGmbH Betreiber Frankenbad e.V.

Potentielle Mieter/Nutzer

Stadt als Campus / Real Labore

partnerschaftliche Mitentwicklung / Erbbaurecht / Fˆ rdermittel

Mitentwicklung

Engagement der Nutzer

< Immobilieninvestment | Mieten >

Tr‰ ger & Betreiber Frankenbad gGmbH Gesellschafter: MUR Gesch‰ ftf¸ hrung: professionelle Leitung & Mitarbeiter

Rendite aus Mieten

Dienstleister/Handwerker Start≠ Ups Co≠ Working

Betreiebsphase (Phase 10)

Frankenbad gGmbH / e.V.

Arbeitsort Projektentwicklung≠ phase (Phase 1≠ 9)

Campus FB Architektur Alanus Hochschule Hochschule Bonn≠ Rhein≠ Sieg Universit‰ t Bonn

Initialkapital (Projektideen)

Quartiersarbeit unterst¸ tzen

Nachbarschaft & Initiativen

MUR

Montag Stiftung Urbane R‰ ume

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Masterarbeiten

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Die 1864 erbaute und denkmalgeschützte, Landvilla liegt in Bonn Endenich. Diese wurde bis zum Jahr 2012 vom Landesinstut für Wirtschaftspädagogik genutzt. In meiner Masterarbeit wollte ich der nun leerstehenden Villa und ihrem Grundstück eine neue Nutzung verleihen. Nach der Analyse stand fest, dass der Standort zu einem Mehrgenerationenareal bestens geeignet ist. Auch hier wurde zunächst eine Strategie entwickelt. Ich habe mich für eine Genossenschaft als Träger entschieden, Unterstützung einer Stiftung für den Erwerb des Grundstückes erhält. Die Genossen sollen dann das Areal, indem sie später leben sollen, gemeinsam entwickeln. Die Entwicklung des Areals soll an das Wachstum der Genossenschaft angepasst werden. Aus diesem Grund wird das Areal in Phasen entwickelt. In der ersten Phase geht es darum, die Villa (im Zentrum des Areals) wieder zu aktivieren. Ziel dieser Phase ist es, mit möglichst wenig Aufwand die Villa neu zu nutzen. Das Erdgeschoss der Villa soll zum Kernpunkt des Areals und der Entwicklung werden. Hier entsteht ein großer Gemeinschaftsbereich für alle Bewohner. Das 1. und 2. Obergeschoss sollen zu zwei Wohngemeinschaften umgestaltet werden. Hier können Studenten für eine günstigere Miete wohnen. Sie müssen sich jedoch dazu verpflichten, Teil der Ge-

meinschaft zu werden und bei der Umgestaltung aktiv mitzuwirken. So werden zum einen erste Einnahmen gesichert, zum anderen wird es ermöglicht externen Nutzern (, die, die Anteile nicht bezahlen können) im Areal zu wohnen. Im Untergeschoss befindet sich neben den nötigen Abstellräumen eine Werkstatt. Nachdem die Villa aktiviert wurde, beginnt die erste Neubauphase: Die „Holzzwillinge“ sollen nun entstehen. Wie der Name dieser Häuser es schon sagt, bestehen diese (Häuser mit jeweils bis zu 2 Wohneinheiten) fast komplett aus Holz. Das ermöglicht eine schnellere und kostengünstigere Umsetzung. In der letzten Phase werden nun die Häuser an den Straßenseiten gebaut. Im Südwesten handelt es sich um zwei, durch Stege verbundene Häuser („Weiße Riesen“). Diese haben fünf Wohneinheiten (2 davon Rollstuhlgerecht und alle barrierefrei zugänglich). Im Nordosten werden vier weitere Wohneinheiten angeboten. Im Dachgeschoss des „Gartenhauses“ entsteht ein heller Gemeinschaftsraum. Des Weiteren werden im 2. Untergeschoss ein barrierefreier Zugang zum Areal und Parkplätze angeboten. • Oscar Mora


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KOMMEN UND GEHEN


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9O,1.N+#V1./1%#0)*%+,-.V+H. :"HH1,hJ1*1,h/21OX1,h /7AK%@7A%4+<<73A-X7O73A-B071U73A-%%(%%#F-"H-!"#' Mit dem Kommen, Gehen und Bleiben ist es so wie mit dem Huhn und dem Ei und der Frage: Was war zuerst? Wenn wir diese hochphilosophische und weltbewegende Frage jetzt mal runterbrechen auf den Alltag, zum Beispiel auf ein Architekturstudium könnte man meinen, dass alles ziemlich klar ist: man kommt an eine Hochschule, bleibt eine gewisse Zeit um dann wieder zu gehen. Ist im Ablauf so auch absolut einleuchtend, vielerorts erlebt und praktiziert. Wir sind aber nun mal an der Alanus, und da ist es gepflegte Kultur, die Dinge gründlich zu hinterfragen, weil nur Ei und Huhn wäre ja zu ei_nfach. Also, erstens: Nach Alfter zu kommen setzt in der Regel ein weitläufiges Gehen voraus. Und im Wissen um diese nicht nur Orts-Erkenntnis, kommen einem nun mal Fragen und philosophische Gedanken in den Sinn, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen … mät nix, bleiben wir einfach mal dabei beim Fragen und Sinnieren: Ist im Kommen nicht schon das Gehen und das Bleiben beinhaltet? Wenn wir jetzt mal von der räumlichen Dimension absehen, also dem Bewältigen (Gehen) einer langen Wegstrecke um im beschaulichen middle of nowhere Alfter anzukommen, so wird uns mit Blick auf die Alanus-Architekturgemeinde klar: ja, schon bevor man hier ankommt (im Sinne der seelisch geistigen Ver ortung) ist man einen Weg gegangen der nicht auf dem üblichen mainstream highway verlaufen ist, sondern einen der geprägt ist von Förderung zur Individualität, schon erkennbarer reifender Persönlichkeit und auch einem kleinem bisschen Verrücktheit. Wie anders ließe es sich sonst erklären, dass Studierende in ihrem Drang nach individuellem Ausdruck, gepaart mit einer eifrig reifenden Portion Persönlichkeit, selbstbewusst ihren eigenen Weg gehen um schon das ein oder

andere mal, wohlgemeinte Anregungen der Dozentenschaft diskret zu überhören, sodass es den Wohlmeinenden die Ohren schlackern lässt. Und das Verrückte daran, da kommt (das ein oder andere mal) dann auch noch was richtig Gutes bei raus. Gehen wir mal weiter mit unseren Betrachtungen, um im Bleiben anzukommen: Wann beginnt das Bleiben? Gestalten wir unser Bleiben nicht schon in den vorangegangenen Erwartungen und während des Weges hin zum Bleiben. Hinterlässt man beim Gehen nicht schon Spuren und Eindrücke die bleiben? Die Kommenden, die drei, vier oder fünf Jahre bei uns bleiben wollen, bringen große Erwartungen mit, die wir, die auch hier hergekommen sind, um mit ihnen den gemeinsamen Weg der Persönlichkeitsentfaltung zu gehen, mit (hoffentlich) bleibenden Eindrücken erfüllen. Und diese, auf dem gemeinsamen Weg gesammelten Eindrücke und hinterlassenen Spuren, kommen dann zum Ausdruck (das ist aber auch verflixt… ), wenn es Zeit ist zu gehen. Und das zeigt sich nicht nur in den immer wieder richtig guten Abschlussarbeiten, sondern auch besonders beim alljährlichen Fest des Kommens, Gehens und Bleibens mir fällt grade auf, dass das ja das eigentliche Thema meines magBeitrags sein sollte… na ja, man darf ja auch mal vom Weg abkommen - nämlich dann wenn die Gehenden ihre Zeit des Bleibens in bunten Bildern ausdrücken, im Abschneiden von alten Zöpfen die eigene (auch äußerliche) Entwicklung ganz deutlich machen, oder in einer „Leif “Performance durch den kreativen Umgang mit Vorgegebenen, überraschen. Kommen wir nun zum Gehen: Welche Richtung hat das Gehen? Gehe ich um zu kommen mit dem Ziel zu bleiben?

hhhmmm… vielleicht haben die Texte von Khalil Gibran darauf eine Antwort: („Ankunft“ aus „der Prophet“ von Khalil Gibran): „ 9>.7>8.:97<.J9L3<=f.=3>.756.69;89.

3/B9J9f.>@<=94<.97<9.63;8f.=79.756.G78. 97J9<9<.6q<=9<.3/497>>9h.3;56.7>8.9>.:97<. J9=3<:9f.=9<.756.67<894.G74.B3>>9f.>@<=94<. 97<.694Tf.>k>>.!@4.6;<J94.;<=.=;4>8h.=@56. :3<<.756.<7568.Bq<J94./B97/9<s.=9<<.T;. /B97/9<f.3;56.L9<<.=79.>8;<=9<.7<.=94.<3568.. /49<<9<f.679>>9.T;.J9'47949<.;<=.;</9K L9JB756.T;.L94=9<.;<=.7<.97<94.'@4G.T;. 94>83449<h.J94<.<q6G9.756.3BB9>.L3>.6794. 7>8f.G78.G74h.3/94.L79.Lq4.=3>.GjJB756p. 97<9.>87GG9.:3<<.<7568.=79.T;<J9.;<=.=79. B7??9.G78.>756.843J9<f.=79.764.'BkJ9B.J3/9<h. 3BB97<.G;>>.>79.7<.=9<.q8694.67<3;>h.3BB97<. ;<=.@6<9.>97<.<9>8.G;>>.=94.3=B94.T;4. >@<<9.'B79J9<si. Alles ist eins: kein Bleiben ohne Kommen und Gehen. Kein Kommen ohne zu bleiben. Kein Gehen ohne zu kommen. Die immerfortwährende Spirale des Werdens… wunderbar! • Annett Hillebrand



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L1#NX+,].3N0]1HO1. _1AA7%]eNO7*%B*LNO7% =2*<+317%53@%.1AO2*<+317%13%@7*%D*NO1K7PK5*%%(%%/E%#' Fast schon so etwas wie Tradition, die Werkbund Akademie in Schloss Gnadenthal bei Kleve. Mit dem oben genannten Rahmenthema zugleich eine spannende Auseinandersetzung, die von den verschiedenen Referenten sehr unterschiedlich interpretiert wurde und genug Gesprächsstoff lieferte, sich drei Tage „extra muros“ mit den teilnehmenden Werkbund Mitgliedern und Hochschulen dazu auszutauschen. Während ich den Einstieg mit lebendigen Bildern und fiktiven Begegnungen in allen möglichen Idealstadtsituationen aneinander reihte, versuchte sich Jasper Jochimsen, Architekt aus Berlin, den Architekturfragen über einen Einblick in seine Architekturwerkstatt anzunähern. Ulf Jonak aus Siegen, als Verfasser des Architekturbuches „Sturz und Riss: Über den Anlass zu architektonischer Subversion“ Spezialist in Sachen „Unstimmigkeiten“ beschenkte die Zuhörerschaft ebenso mit Anregungen zum Denken und Reden wie auch die beiden Vertreter der holländischen Gruppe C.A.R.E., die mit einer sogenannten „Kuratierten Katastrophe“ das „Dekonstruieren“ als Prozess fruchtbarer Neugestaltung und Selbstfindung vorstellten. Die „Löcher in der Zeit“ entpuppten sich als überaus ästhetische Bildwerke aus der Kunstgeschichte und den eigenen Klangkunstarbeiten von Andreas Oldörp aus Hamburg. Natürlich durften auch die weltberühmten „Lochbilder“ von Gordon Matta Clark, vorgestellt von Susan Chales de Beaulieu nicht fehlen und ebenso passend gehörte das Nachdenken über „Löcher in den Jeans“ zum Themenrahmen. Gemeint war damit das bewusste Zerstören oder Aufreißen von Kleidungsstücken, wunderbar referiert durch die Modedesignerin und Fotografin Corina Gertz aus Düsseldorf. Zum Abschluss des Akademie-Wochenendes gab es dann noch einmal mit dem Detmolder Bildhauer Ernst Thevis einen Ausflug in seine eigenen künstlerischen „Riss-Experimente“ und zu guter Letzt schaffte der Philosoph Thomas Schmaus aus Alfter eine sehr gelungene Abrundung über die Betrachtung der „Risse und Löcher im Denken“. Die gewohnt vielfältige und zugleich sehr anregende Akademie lieferte wieder einmal eine Unmenge an Denkanstößen, die, mit nach Hause gebracht, den Einstieg in die eigenen Ideenwelten und Tätigkeiten wunderbar inspirieren konnten! Vielen Dank an dieser Stelle allen Teilnehmern und den Organisatoren! Im nächsten Jahr geht es um die Korrektur der Werte in Architektur und Design. „Mein und Dein“ soll der Akademietitel sein, die dann zum ersten Mal in Wuppertal stattfinden wird. • Benedikt Stahl


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Die Architekturfilme von Gordon Matta-Clark und anderen

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9:30 Uhr

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Über die Löcher in den Jeans. Mode-Philosophie Corina Gertz. Mode-Design, Fotografie, Film, Düsseldorf

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Anfragen zu Anmeldungen unter: nw@deutscher-werkbund.de

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3+-1,h/2O)NhG02. a267%@7*%+,,7373%aL*%!"#F%%(%%/B%D*NO1K7PK5* In jedem Frühjahrssemester meist zwei Wochen vor Ostern halten wir als Hochschule für ein Wochenende inne und lassen eine Momentaufnahme der vergangenen zwei Semester entstehen. Eine Momentaufnahme von den vielen Ideen, Projekten und Entwürfe die entstanden sind. Wir erzeugen einen Augenblick, bestimmt für uns Studierende, für Studieninteressierte und Besucher an dem alle Fachbereiche beteiligt sind und Einblicke gewähren, in das was sie sind, was sie ausmacht und was sie im vergangenen Jahr beschäftigt hat. So wird dieser ganz besondere Augenblick jedes Jahr aufs Neue zu einem ganz eigenen Fest in Form einer Ausstellung, an dem es nicht nur viel zu hören und sehen gibt, sondern es auch zahlreiche Leckereien in der Mensa und Cafeteria zu schlemmen und schmecken gibt. Hier ist für jeden etwas dabei! Aber 3;J9<h/B75:hG3B, wie funktioniert denn das genau und was macht der Fachbereich Architektur? Schon eine Woche im Voraus fangen wir an, unser Atelierhaus herauszuputzen. Dies ist jedesmal auch gleichzeitig unser Frühjahrsputz, da man unseren Räumen die vorausgegangenen intensiven Abgabephasen immer merklich ansieht. Es wird also gemeinsam aufgeräumt, weggeschmissen, aussortiert, gefegt und geputzt. Die Möbel werden rausge-

räumt, um dann in den leeren Räumen die Ausstellung aufzubauen. Projekte werden ausgewählt, Pläne aufgehängt, Modelle entstaubt und wir staunen immer wieder darüber, was die gemeinsamen Anstrengungen alles so zum Vorschein bringen. Aber 3;J9<h/B75:hG3B was fehlt denn jetzt noch zu einer richtigen Ausstellung? Die Geschichte mit dem „Ersten Haus“ zum Beispiel, wo die kleinen Gäste sich einmal ausprobieren dürfen und natürlich noch ein eigenes Leitsystem, damit sich die Besucher zurecht finden. Und wenn es heißt das 3;J9<h/B75:hG3B.beginnt? Dann sind alle willkommen, den eingefangenen Augenblick und Rückblick zu betrachten und ins Gespräch zu kommen! 3;J9<h/B75:hG3B versteckt in seinem Titel die offene Begegnung, das Sehen, das Hinterfragen, das Neugierigsein dürfen. Jedes Frühjahr auf ein Neues und gerne mit vielen Interessierten. Gefeiert wir dieser Augenblick am Ende natürlich auch! • mag Team


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*0+(Z#1+,]1 D05<31T7*71316536%/2NOU7*71NO%D*NO1K7PK5* So eine Alumnivereinigung ist ja eigentlich das Selbstverständlichste der Welt! Die gemeinsam erlebte Zeit des Studiums ist ja nun mal eine ganz Besondere. Man arbeitet zusammen, reift und entwickelt sich, lacht, leidet, lebt zusammen, probiert sich aus. Und während dieser intensiven gemeinsamen Zeit entstehen eben auch Freundschaften, die über die Dauer des Studiums hinaus Bestand haben. Ist es dann nicht auch ganz selbstverständlich, dass man als Architekt mit der Leidenschaft für Gebautes, eben dem Haus und den entstandenen Freundschaften, so eine Alumnivereinigung dann nicht auch 63;>'49;<=9 nennt? Irgendwie sinnvoll, oder? Der tiefere Sinn ist aber scheinbar nicht immer, oder nicht jedem, einleuchtend: Als ich bei unserer IT die Mailadresse 63;>'49;<=9@alanus beantragt hatte, bekam ich die (leicht süffisante) Nachfrage, ob das mit 63;>'49;<=9 denn ernst gemeint sei. Immerhin sei ja der Begriff 63;>'49;<= eins mit dem Begriff „Gspusi“… (für alle die, die mit den Termini des Süddeutschen oder auch Österreichischen nicht so vertraut sind: Gsupsi steht umgangssprachlich für Liebschaft, Liebesverhältnis). Na eben, habe ich geantwortet, passt doch um so mehr! Genau wie in einem Verhältnis, verbindet uns die Lust, die Liebe und die Leidenschaft, aber eben halt nicht gspusimäßig zueinander, sondern zur Architektur. Und das in aller Freundschaft!

So eine Freundschaft, und jetzt komme ich zum eigentlichen Thema, möchte gepflegt werden, sie möchte gelebt und weiter belebt werden und sie möchte wachsen. Und so eine Alumnivereinigung bietet dafür einen sehr fruchtbaren Boden. Unser „Alumnipflänzchen“ ist, sagen wir mal, noch ein bisschen zart. Die Saat ist ausgebracht und auch gut aufgegangen und jetzt gilt es dieses Pflänzchen zur vollen Blüte zu bringen. Wenn wir uns mal anschauen was denn so eine Alumnivereinigung ausmacht, dann ist das (nüchtern betrachtet) vor allem die Bildung einer Gemeinschaft in der es einen regen Austausch gibt zwischen dem Hochschulleben, dem Studium und der Praxis, eine fruchtbare, inspirierende Kommunikation zwischen den Alumni, den Studierenden und den Lehrenden der Hochschule. In Echtzeit betrachtet ist es die Begeisterung für die gemeinsame Sache und die findet in ganz vielfältiger Art und Weise ihren Ausdruck, zum Beispiel dann wenn ehemalige Studierende im Mittwochsforum sehr anschaulich über ihre Zeit nach dem Studium berichten (dazu aber mehr unter DiFo & MiFo). Und ganz besonders anregend und lebendig wird der Austausch wenn im Atelierhaus gemeinsam gefeiert wird oder beim !Achtung! **NEU**: ab sofort regelmäßig stattfindenden 63;>'49;<=9Tisch in ’ner Bonner-Nordstadt-Kneipe, dort nicht nur das ein oder andere Gläschen, sondern auch sehr

amüsante Anekdötchen aus der Studienzeit die Runde machen. Und wenn im September dann einige hausfreunde mit Studierenden und Lehrenden des Fachbereichs Architektur gemeinsam die Biennale in Venedig besuchen, die Kunst, die Architektur und das dolce vita in dieser faszinierenden Stadt genießen, lässt auch das, das „Alumnipflänzchen“ sicher weiter wachsen. Und vielleicht inspiriert das ja dann den ein oder anderen Studierenden sich dem 63;>'49;<=9kreis schon während des Studiums anzuschließen, man muss ja nicht erst warten bis man fertig studiert hat ;-) um aktiv, sozusagen als das Bindeglied schlechthin, die Verbindung und den Austausch Ehemaliger und Aktiver mit zu gestalten. Und ganz frei nach dem Motto „… niemals geht man so ganz“ ist das sicher auch eine gute Übung um später dann als Ehemaliger die Zeit des Studiums lebendig zu halten, die eigenen Erfahrungen an die dann Studierenden weiter zu geben und das Alumnipflänzchen weiter wachsen und gedeihen zu lassen. Mitglied werden: hausfreunde@alanus.edu In dem Sinne: Herzlich Willkommen bei den 63;>'49;<=9<! • Annett Hillebrand


/=3.G0(%1#( )*71AT7*071O536%%(%%=E%#'&#F Jano Knopp und Balthasar Moos erhielten für ihre Bachelorarbeit mit dem Titel „Leitfaden zur Sanierung von Holzgitterschalentragwerken am Beispiel der Multihalle Mannheim“ eine Auszeichnung des Bund Deutscher Architekten (BDA). Seit 2008 werden bei den „BDA Masters“ jährlich Absolventinnen und Absolventen der Fachbereiche Architektur und Städtebau der Nordrhein-westfälischen Hochschulen für herausragende Bachelorarbeiten ausgezeichnet. Dabei können von jeder Hochschule bis zu drei Arbeiten nach einer schriftlichen Empfehlung der Dekane am Wettbewerb teilnehmen. Die Preisträger erhalten ein zweckgebundenes Preisgeld, das sie für die Finanzierung ihres Masterstudiums nutzen können und ein Abonnement der BDA-Zeitschrift „der architekt“. Außerdem werden ihre Arbeiten auf der Internetseite des BDA, sowie in „der architekt“ veröffentlicht. Nachdem die Veranstaltung im Jahr 2016 an der Alanus Hochschule zu Gast war, stellt in diesem Jahr die FH Dortmund ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Teilnehmer präsentieren der Jury ihre Arbeiten in je vier Minuten anhand ihrer Plakate und Modelle. Nach der Beratung der Jury über die Preisträger fand am Abend die Preisverleihung mit anschließender Bewirtung statt. Die Jury entschied sich, eine Arbeit zweier Absolventen der Alanus Hochschule mit einer lobenden Erwähnung auszuzeichnen: Wir bearbeiteten mit dem selbstgewählten Thema eine technisch konstruktive Aufgabenstellung. Sie entwickelten ein Sanierungskonzept für die 1975 im Rahmen der Bundesgartenschau errichteten und seit 1998 denkmalgeschützten Multihalle in Mannheim, dem größten Holz gitterschalentragwerk seiner Art. Das erarbeitete Konzept umfasst verschiedene Ertüchtigungsmaßnahmen.

7<.=94./9;4897B;<J.=94.A;4g.697>>8.9>U „Das Team hat sich gut ergänzt in der Aufteilung der Arbeit und im Einsatz technischen Know-hows. Laservermessung und Holzbaukunde wurden aktiv zur Lösungsfindung hinzugezogen. Der Prozess der Problemanalyse bis zur Lösung wurde nachvollziehbar und überzeugend dargelegt. Eindrucksvolle große Modelle sowie Zeichnungen, Diagramme und Details bringen auch dem Nicht-Fachkundigen die Thematik nahe. Die Darstellungen, insbesondere die Modelle, sind wie Ausstellungsstücke eines technischen Museums konzipiert, das den oft passiven Besucher aktiv mit einbindet. Ein nüchterner Ingenieursansatz kann auf diese Weise einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es werden praktische Lösungen vorgeschlagen, die nach Einschätzung der Jury übertragbar sind auf vergleichbare Erhaltungs- und Sanierungsaufgaben.“ • Jano Knopp & Balthasar Moos


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:3?.",.8"+# G1,()*.a.3#)*O%1N%+#.a.J1(122()*0Z% 3#)*O%1N%+#0+(XO2]+,-.0,.]1#.320,+(.6")*()*+21 #!-#"-!"#'%%(%%/2NOU7*71NO%D*NO1KP7K5* Mit seinem Programm fördert das KAP Forum den Dialog zwischen Architekten, Designern, Stadtplanern, Projektentwicklern, Investoren, Immobilienbesitzern, Finanziers, Quartiersentwicklern, der Bauindustrie, dem verarbeitenden Gewerbe, Universitäten, der Kreativwirtschaft, Medien und der interessierten Öffentlichkeit. Die zahlreichen Veranstaltungen des KAP, geleitet und moderiert von Andreas Grosz werden immer wieder und gerne auch von den Alanern besucht. Zeit für eine Gegeneinladung. Das KAP zu Gast in unserem Atelierhaus! Am Donnerstag, den 12.Oktober 2017 geschah das mit folgendem Programmablauf:

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Begrüßung im Atelierhaus der Architekten Andreas Grosz & Prof. Benedikt Stahl, Fachbereichsleiter Architektur

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Ausgewählte Kurzbeiträge aus Lehre & Forschung 6 Teilnehmer des Podiums mit 7-minütigen Kurzbeiträgen Prof. Benedikt Stahl, Fachbereichsleiter, Fachgebiet Architektur und Stadtraum Architektur lehren an der Alanus Hochschule Miriam Hamel, wissenschaftliche Mitarbeiterin Raum auf Zeit, was, wie, warum? Lea Ruland, Architekturstudentin Architektur studieren an der Alanus Hochschule Prof. Swen Geiss, Fachgebiet Ressourcenoptimiertes Bauen Menschen, Themen, Projekte Darian Knoblauch, Architekturstudent Was ist hier Kunst? Prof. Dr. Florian Kluge, Fachgebiet Projektmanagement, Leiter IPA Institut Prozessarchitektur, was, wie, warum?

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Offenes Gespräch, Moderation Andreas Grosz

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Atelierausstellung & Buffet

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Ende

Sowohl die gewohnt charmante und kenntnisreiche Einleitung von Andreas Grosz, wie auch die kleinen Beiträge der Architektur-Lehrenden und Lernenden zeigten sehr eindrucksvoll, wie leidenschaftlich und lebendig die kreative Arbeit an Architektur- und Gestaltungsaufgaben sein kann. Da machte nicht nur das bunte Abschlussbuffet Lust auf mehr davon… Danke KAP, danke Andreas Grosz und auf ein baldiges Wiedersehen! • Benedikt Stahl



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Was 2012 als studentischer Workshop begann, ist im September 2017 eingeweiht worden: die Aussichts- und Informationsplattform an der Rabenlay in Bonn-Oberkassel. 2012 hatten Studierende des Fachbereichs Architektur in einem Workshop zusammen mit Prof. Benedikt Stahl, Prof. Willem-Jan Beeren und Ulrike Platz Ideen entwickelt, wie die Ausgrabungsstätte neu gestaltet werden kann. Da diese nur schwer zugänglich ist, kam die Idee auf, von der nahe gelegenen Abbruchkante eine Sichtachse zum Ausgrabungsort zu inszenieren. In Zusammenarbeit mit dem Bonner Büro "die 3landschaftsarchitektur" entwickelten die Projektverantwortlichen aus diesem Ansatz das Konzept Aussichtsplattform, wie sie jetzt eröffnet wurde. Von der neun Meter langen, 24 m2 großen Aussichtsplattform genießen die Besucher einen ausgezeichneten Blick über das Rheintal. 16 Tafeln bieten aktuelle Informationen zur steinzeitlichen Oberkasseler Doppelbestattung, zum

Naturschutzgebiet, zur Geologie und Themen der Baukultur. Der für die Region, ganz Deutschland und Europa bedeutsame Grabfund wird so als Teil der Kulturlandschaft und ihrer Entwicklung neu erlebbar. Gefördert wurde das Projekt maßgeblich durch die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimatund Kulturpflege, das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und den Landschaftsverband Rheinland. Das Projekt wurde möglich durch die Zusammenarbeit zwischen dem Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dem Heimatverein Bonn-Oberkassel, dem Denkmal- und Geschichtsverein Bonn-Rechtsrheinisch, dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW, dem LVR-LandesMuseum Bonn und dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland. • Willem-Jan Beeren


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Zeitlich begrenzte künstlerische Aktionen können bei der Planung und Gestaltung von Stadträumen eine zentrale Rolle spielen. Diese Aktionen verändern den Raum, in dem und indem sie stattfinden. Mit ihren „Eingriffen“ erzielen Planer, Architekten und Künstler vorübergehende Effekte, die den Dialog mit Passanten eröffnen und Erkenntnisse über den Raum bringen. Als Planungsprinzip, Untersuchungsmethode und Gestaltungsmittel lösen die Interventionen im schnellen Rhythmus und mit geringem Budget vorübergehende Effekte aus und können z.B. langfristige Planungsprozesse begleiten, kommentieren oder experimentell vorbereiten.

- spaceMAKER! Bonn, 2012 - kistenWEISE Paderborn, 2013 - Netzwerk, Zeche Zollverein, 2014 - GrenzWertig, Hürth-Hermülheim, 2017

Das Lehrgebiet Architektur und Kunst im FB Architektur beteiligte sich an der Ausstellung mit dem Beitrag „Raum auf Zeit – Temporäre Interventionen im öffentlichen Raum. Eine Auswahl studentischer Projekte im Rahmen des Architekturstudiums an der Alanus Hochschule (2010-2017)“. Die Auswahl zeigte beispielhaft Möglichkeiten einer temporären Raumaneigung. Allen gezeigten Projekten gemeinsam ist der Versuch, öffentliche Räume künstlerisch zu untersuchen, ihre Themen zu identifizieren, verborgene Potentiale zu heben und den spezifischen Raum durch temporäre Eingriffe zum Sprechen zu bringen. • Willem-Jan Beeren


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G3JU.63>8.=;.>56@<.G3B.97<.:B97<9>.63;>f.7G.>8;=7;G.@=94. A98T8.7G./k4@f.9<8L@4'9<p. =/U Im Büro haben wir für die Stadt Düsseldorf ein kleines Fahrradhaus entworfen sowie ein kleines Einfamilienhaus. Im Studium ging es in den ersten Entwürfen auch eher um kleine Bauten, z.B. mein Haus für den Hausmeister Herrn Böder oder ein Café für den Neumarkt in Aachen. Und wir hatten noch ein sehr schönes kleines Projekt im Studium – dort ging es um Leerstände in Wuppertal. Es gab eine ehemalige Apotheke in einem alten Gründerzeithaus, welches mittlerweile ziemlich verfallen war. In den oberen Etagen waren Wohnungen und im Erdgeschoss der alte Apotheken-Verkaufsraum. Dieser sollte umgenutzt werden und dafür habe ich einen Raum zum gemeinschaftlichen Kochen entworfen – ein Raum, in dem man mit Freunden aus dem Viertel zusammenkommt und gemeinschaftlich kocht. Viele Menschen haben kleine Küchen und keinen großen Esstisch, um sich mit anderen Leuten zu treffen und gemeinsam zu kochen. Meine Idee war es, dort diesen gemeinschaftlichen Platz zu errichten.

G3JU..7>8.=3>.=3<<.3;56.;GJ9>98T8.L@4=9<p. =/U Nicht in dieser Form. Es ist keine Gemeinschaftsküche geworden, sondern eine Musikschule. Aber ein für den Raum

von mir erdachtes wesentliches Entwurfsdetail ist übernommen worden. Mein Vorschlag war, dass vor die großen Fensterscheiben mit der Einfachverglasung Theatervorhänge kommen, damit es warm wird und bleibt – wie eine Art Kokon, in den man sich einwickelt. Und das haben die neuen Nutzer auch gemacht: sie haben dort tatsächlich alte Theatervorhänge aufgehängt… davon erzählt Swen mir immer.

G3JU.L3>.L349<.'k4.=756.=79.L75687J>89<.94'364;<J9<f.=79. =;.3;>.=9G.>8;=7;G.G78.7<.=79./k4@K?43r7>.J9<@GG9<.63>8p =/U Alles, was man an der Alanus und vor allem im Fachbereich Architektur lernt, ist sinnvoll. Ob das nun ist, selbstständig zu arbeiten oder sich eigenständig Themen zu erarbeiten. Das ist ja genau das, was man im Studium macht: Dinge entwickeln, versuchen, Sachen darzustellen, Ideen aus der Aufgabenstellung heraus zu kreieren, diese für sich selber so zu übersetzen, dass man Spaß daran hat, dass man es interessant findet. Und dass man in der Umgebung der Aufgabe sucht, um irgendwo Inspiration zu erhalten. Und Inspiration bekommt man nicht irgendwie so, die Inspiration kommt nur durch das Machen. Es ist so wichtig, denn nur durch das Machen entwickeln sich Dinge und nur durch das viele Machen, wird viel verworfen, aber auch entworfen. Vieles ist auch Müll, aber dadurch hat man ein großes Repertoire, dessen man sich bedienen kann. Und das ist auch deshalb so wichtig, weil man im Büro viel schneller Sachen entwickeln muss. Im Studium konnte man sich viel mehr Zeit nehmen, im Büro gelten andere Anforderungen.

G3JU..L3>.638.=756.3<.=94.3B3<;>.<@56.7<>?747948p =/U Was ich an der Alanus Hochschule sehr gut finde, ist, dass man nicht alleine ist: Der intensive Austausch im Fachbereich unter den Studierenden, mit den Lehrenden und den Professoren. Der Kontakt zu den Studierenden der anderen Fachbereiche, z.B. in den Tandem-Projekten und auch über das Studium Generale. Diese Interdisziplinarität ist einfach wichtig, um ganzheitlich zu denken und um nicht in seinem eigenen Saft zu verkochen. Und eigentlich ist es auch gut, dass es die


J9>?4q56.G78.=@G7<7n;9./;56G3794f.G3>8943/>@B!9<87<f. 3456789:87<.3;>.:jB<.l34/97898.84@8T=9G.7<.=k>>9B=@4'm. ;<=.969G3B7J9.L7>>9<>563'8B7569.G7834/978947<.7G. '356/949756.3456789:8;4.

beiden Campusse gibt. Am Johannishof ist nun mal eine andere Atmosphäre als an Campus II. Dieser Wechsel der Orte kann sehr inspirierend sein. Ich habe das Gefühl, dass Architektur-Studieren ein sehr intensives Studium ist, da man sich wirklich viel und ausdauernd mit Themen beschäftigen muss, um überhaupt einen Hauch einer Ahnung zu bekommen. Von einem Durchdringen der Thematik ist erst mal noch nicht die Rede, sondern dass man sich mit den Themen, die die Architektur ausmachen, intensiv beschäftigt und auseinandersetzt – man muss bei der Sache bleiben. Das ist natürlich auch sehr anstrengend, aber gerade diese Vielfalt ist so schön. Es gibt so viele Arten und Weisen, wie man sich ausdrücken oder wie man Dinge transportieren kann, ganz unterschiedliche Vorgehensweisen sich Dinge anzueignen, Themen aufzunehmen oder zu beschreiben. Das Ausprobieren im Tun, um sich so dem anzunähern, was man erfassen will. Da ist man natürlich im Studium freier als im Büro, aber eigentlich sollte man sich diese Freiheit nicht nehmen lassen.

G3JU..L3>.7>8.=97<94.G97<;<J.<356.7<.=94. 3456789:8;43;>/7B=;<J.L75687Jp.L3>.638./9>83<=.;<=.L79. :j<<89.>79.>756f.3;56.67<>7568B756.=94.=7J783B7>794;<Jf. L97894.9<8L75:9B<p. =/U.Die Lehre und alles an der Alanus ist, meines Erachtens nach schon ziemlich einzigartig. Ich hab zwar noch nie irgendwo anders studiert, aber ich empfinde das als eine Bereicherung und ich glaube gar nicht dass sich in der Zukunft soviel ändern muss. Was ich wichtig finde ist, dass man einen sehr engen Kontakt zu den anderen Studierenden und zu den Lehrenden hat. Dass man viel zeichnet, dass man über dieses Zeichnen, über das künstlerische Arbeiten einen Zugang zu den Themen hat. Den hat man glaube ich nicht, wenn man sofort anfängt mit dem Computer zu zeichnen. Es ist nicht der Ausgangspunkt, dass man gute Architektur mit Hilfe eines Computers macht. Nur weil man das CAD-Programm oder sogar BIM beherrscht heißt das noch lange nicht, dass man versteht wie ein Haus

funktioniert… dass man versteht, dass in einem Haus Menschen leben müssen… dass man für Menschen baut. Das alles nimmt einem der Computer nicht ab. Im Büro bekommt man nicht beigebracht wie man skizziert, Ideen entwickelt, Thematiken durchdringt, Zusammenhänge erkennt, Projekte durchblickt und Dinge miteinander verknüpft. Oder einfach zu wissen, warum man etwas eigentlich so macht, wie man es macht. Atmosphäre zum Beispiel: der Computer sagt dir nicht, ob das eine gute Atmosphäre ist und über Materialität sagt er auch nichts. Deshalb finde ich es nicht so gut, wenn die Studierenden schon so früh am Computer zeichnen.

G3JU.L3>.63>8.=;.Lq649<=.=97<94.T978.3B>.L7>>9<K >563'8B7569.G7834/978947<.!94>;568.=9<.>8;=7949<=9<.T;. !94G7889B<p =/U.Mir ist immer wichtig, zu vermitteln, dass man was macht! Und dass man sieht, was die Studierenden gemacht haben, dass sie die Sachen ausdrucken und präsentieren, dass man es haptisch fassen kann. Erst wenn die Arbeit ausgedruckt ist und die Pläne nebeneinander auf dem Tisch liegen versteht man sie, erkennt die Zusammenhänge und daraus kann dann was entstehen. Es entsteht nichts, wenn es in irgendwelchen Ordnern auf dem Computer abgelegt ist. So ist meine Art zu arbeiten.

G3JU..63>8.=;.97<9<.J;89<.L;<>56.'k4.=9<.'356/949756. 3456789:8;4p =/U Weiter so!! Es ist sehr gut so, wie es ist!! G3JU.!79B9<.=3<:f.B79/9.=@G7<7n;9f.'k4.=3>.J9>?4q56h


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G3JU.B79/94.L@B'J3<Jf.694TB7569<.=3<:f.=3>>.=;.=74.=79. T978.J9<@GG9<.63>8.;G.97<./7>>569<.k/94.=756.;<=.=97<9. 34/978.6794.3<.=94.6@56>56;B9.T;./9475689<h.=3.>89BB8.>756. <38k4B756.94>8.G3B.=79.'43J9U.L79./7>8.=;.97J9<8B756.3<.=79. 3B3<;>.J9:@GG9<p LLU Ich hab damals bei der Regionale 2010 gearbeitet, dem Strukturförderprogramm für das Land NRW und hatte die Gelegenheit meine Projektfamilie „Gärten der Technik“, ein regionales Netzwerkes von innovativen Forschungs- und Produktionsstandorten, hier an der Hochschule als Gastreferent vorzustellen und bin dadurch schon mit Studierenden ins Gespräch gekommen. Kurz danach bin ich angesprochen worden, als die Professur für Projektentwicklung im MasterStudiengang besetzt werden sollte. Natürlich habe ich mich direkt beworben und ein Thema meiner Bewerbung war durch meine Projekterfahrung in der Region auch die Fragestellung, wie kann eine Hochschule vielleicht durch engeren Kontakt zu anstehenden Praxisfragen mehr „aus dem Gelände“, sprich der bloßen Theorie rauskommen und in der Region stärker wahrnehmbar werden. Das war für mich sehr interessant, weil ich durch meine Arbeit aus der Region heraus einen engen Projekt- und Praxisbezug hatte. Die Stelle habe ich dann zwar nicht bekommen, bin aber für meine Außenseiterposition schon ziemlich weit gekommen und habe dann einige Zeit später einen Lehrauftrag für das Modul Raum- und Bauleitplanung im Bachelor-Studiengang angeboten bekommen. Das hat sich dann sehr schön entwickelt, vor allem weil ich auch die Freiheit habe, die Inhalte des Moduls frei zu gestalten, also jetzt nicht nur das Baurecht als Oberthema zu vermitteln und das Bau-Gesetzbuch von oben bis unten durchzudeklinieren, sondern die Thematik auch praxisbezogen zu vermitteln. Das Modul lehre ich auch immer noch, es macht nach wie vor sehr viel Freude und schön ist aber auch, dass ich dazu noch einen Lehrauftrag für Projektentwicklung im Master-Studiengang Architektur bekommen habe.

G3JU..;<=.L3>.G356>8.=;.J943=9.'k4.97<.?4@A9:8.G78.=9<. >8;=7949<=9<.=9>.G3>894.>8;=79<J3<J>.7<<9463B/.=94. ?4@A9:89<8L75:B;<Jp LLU in diesem Semester geht es darum, dass die Studierenden sich die Thematik „Einstieg und Entwicklung in ein Projekt“ erarbeiten. Dazu haben wir anfänglich einige Übungen gemacht, wie man z.B. eine Idee entwickeln kann oder wie man denn überhaupt zu einem Ersteinstieg in ein Projekt kommt. In der Projektentwicklung geht es ja immer auch um die Verknüpfung der klassischen Faktoren: Standort, Idee und Kapital. Aber was man am Anfang fast nie hat, ist das Geld. Und deshalb wollen wir jetzt mal durchspielen, wie man mit einem Startguthaben von zehntausend Euro, was nicht viel ist, schon mal gar nicht für bauliche Vorhaben, einen Ersteinstieg in eine längerfristige Projektentwicklung bekommt. Dazu können sich die Studierenden ganz frei ein Thema, bzw. ein Projekt ausdenken. Da wird dann z.B. direkt städtebaulich gedacht indem man ein Quartier im Blick hat und sich Vorgehensweisen und Strategien erarbeitet wie mit den zehntausend Euro eine Entwicklung initiiert werden kann. Das geht damit los, dass man mit einem Teil des Geldes die Miete bezahlen muss, aber auch um die Frage, wie kommt man an Mitstreiter die von sich aus ein konkretes Projekt mit einbringen, um dann davon ausgehend, erste Impulse zu setzen, die sich dann weiter entwickeln. In der strategischen Projektentwicklung ist es ja so, dass man meistens nicht direkt ein Gesamtbudget zur Verfügung hat. Die Gesamtbudgets sind dort perspektivisch sehr groß, viel größer als in der Architektur, weil man ja theoretisch einen ganzen Stadtteil umbauen könnte und das kann man ja am Anfang nicht direkt beziffern. Deshalb muss man mit kleinen Steps anfangen, die nicht zu viel Geld kosten, mit klugen Strategien erst mal Partner suchen, die möglicherweise schon Geld haben und dann bereit sind, wenn erste Prototypen erarbeitet sind und funktionieren, mehr zu machen. Es gibt ja diesen Modebegriff „design thinking“.Wenn man ehrlich ist, sozusagen genau das, was Planer und Architekten schon


J9>?4q56.G78.=4h.L@B'J3<J.L35:94Bf.>83=8?B3<94.3:<Lf /k4@7<63/94.l>83=8?B3<;<J.;<=.>84389J7>569.?4@A9:8K 9<8L75:B;<Jm.7<.:jB<f.B964/93;'843J894U.?4@A9:89<8K L75:B;<J.7G.G3>894K.;<=.43;GK.;<=./3;B978?B3<;<J.7G. /3569B@4>8;=79<J3<J.3456789:8;4

immer gemacht haben und jetzt entdecken es plötzlich alle und probieren es aus. Was aber interessant dahinter ist, ist dieses schnelle Bauen von Prototypen und das frühzeitige Testen dieser Prototypen in der Praxis. Und das ist tatsächlich etwas, wo wir klassischen Planer noch nicht so oft rangehen, weil wir oftmals beim Bauen ein fest kalkuliertes und am Ende realisiertes Gesamtprojekt mit einem bestimmten Budget haben. Hier stellen wir uns mit der Semesteraufgabe die Frage: kann ich denn auch solche Projekte prototypischer angehen, indem ich zum Beispiel zu einem frühen Zeitpunkt, Dinge in Pappe baue oder in Holzkisten, die ich verschiebe und auch wieder abbauen kann um darüber zu einem frühen Zeitpunkt, zu Lernprozessen zu kommen, die mir dann sagen welche von den fünf oder sechs Alternativen ist die, die ich dann tatsächlich mit mehr Geld am Ende realisiere? Und da haben wir Planer, glaube ich, schon noch ein Feld, in dem wir noch innerhalb unserer Methodik dazulernen können. Auch wenn wir sagen: „design thinking“ machen wir schon lange, aber diese Methodik des prototypischen Bauens und Entwickelns, da haben wir auch noch nicht alles gemacht was wir machen könnten.

G3JU..756.63/.G74.=97<9.!783.3<J9>563;8.;<=.J9>969<f.9>. J3/.@=94.J7/8.<9/9<.=94.3B3<;>.:97<9.L978949.6@56>56;B9. 3<.=94.=;.8q87J./7>8s.L34;Gp.;<=.L3>.>7<=.@=94.L349<.>@. =97<9.L9>9<8B7569<.?4@A9:89p LLU Tja, da hat sich tatsächlich was geändert. Das steht zwar noch nicht in meiner Vita, aber seit dem letzten Jahr habe in an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe in Detmold einen punktuellen Lehrauftrag im Fachgebiet Stadtplanung und in dem Kontext dort im letzten Herbstsemester einen Lehrauftrag zum Thema urbane Landschaften gemacht und es sieht so aus, dass ich das auch im nächsten Herbst wiederholen darf. Aber ja, es stimmt, vor Alanus hatte ich keine Lehrauftragserfahrung, hatte aber schon immer über die Regionale Kontakt zu Studierenden, weil wir viele der Projekte in studentischen

Workshops behandelt haben. Das war für uns eine sehr gute Methode, um so schwierige Standorte wie z.B. eine Mülldeponie, wo man eigentlich nur alles falsch machen kann und alle irgendwie Angst davor haben, frühzeitig freier zu bearbeiten. Üblicherweise geht man mit solchen Standorten ja so um, dass da so ein grüner Deckel drauf kommt und man danach so tut als wäre nie was gewesen. Innerhalb meiner Regionale Projekte „Gärten der Technik“, die ja alle die Strategie gehabt haben, dass sie sich mehr nach außen öffnen und dass sie mehr von dem erzählen was sie „tun“, gab es das Projekt „metabolon“, eine klassische Deponie im Bergischen. Dort haben wir das Konzept verfolgt, dass so ein Ort ja eigentlich bestens geeignet ist, nicht nur über die Problematiken zu sprechen, sondern auch offensiv über den Umgang mit Ressourcen nachzudenken und daraus neue Ideen, neue Produkte und neue Strategien zu entwickeln. Das ist dann an der Stelle auch sehr gut gelungen, weil wir sehr früh mit Studierenden zusammengearbeitet haben, Bilder erzeugt haben, die am Anfang zwar weh getan haben, wie zum Beispiel den Müll nicht zu verstecken, sondern eine riesige Pyramide aus den Materialien die da anfallen, aufzuschütten und auch die übliche schwarze Abdeckfolie, die nun mal da ist und sein muss, nicht unter der Erde zu verstecken und ein bisschen Rasen drauf zu sähen, sondern mit dem Material offensiv zu arbeiten und darin eine eigene Ästhetik zu bekommen. Und wir nutzen dass dann auch, nicht nur um es ästhetisch darzustellen, sondern auch um den Ort als kommunikativen Ort zu betrachten, wo man zusammenkommt oder wo auch eine Hochschule (in diesem Fall die TH Köln mit dem Campus Gummersbach) jetzt dauerhaft daran forscht und vor Ort arbeitet. Und neben der Etablierung eines außerhochschulischen Lehrortes, siedeln sich jetzt auch Unternehmen an und es wird zunehmend ein Anziehungsort und nicht mehr als abschreckendes Beispiel angesehen. Am Anfang war man ja ziemlich von den durch die Studierenden erzeugten provokativen Bilder der Müllpyramide und der Folienlandschaft, abgeschreckt. Das hat sich


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geändert, bis hin zu der Einsicht, dass es sehr wertvoll ist, wenn mal anders mit so einer Aufgabe umgegangen wird. Dadurch konnten wir dann auch einen internationalen Planungswettbewerb organisieren. Und siehe da, es hat sich ein Entwurf durchgesetzt, der zum einen diesen Kegel thematisiert hat und auch die Abdeckfolie als Gestaltungselement beinhaltet. Heute ist es so, dass ich bei den derzeitigen Aufgaben meines Büros wie der Beratung und Begleitung aktueller Regionalen, der Innovationsregion Rheinisches Revier oder der Entwicklung einer „Smart Recycling Factory“ auf einer Deponie in Ostwestfalen die Freiheit und Kreativität studentischen Arbeitens immer wieder ganz bewusst als Impuls für strategische Projektentwicklungen nutze.

G3JU..=;.63889>8.!@467<.94Lq6<8.=3>>.9>.L75687J.7>8.=79. B9649.43;>.3;>.=9G.53G?;>.7<.=79.493B78q8.T;.6@B9<h./7>8.=;. =94.G97<;<J.=3>>.L74.=3>.7G.'356/949756.3456789:8;4.7G. 3;>497569<=9<.G3>>9.3;56.8;<.;<=.L3>.7>8.=94.!@4897B.!@<. =79>9G.493B78q8>/9T;Jp LLU Das Arbeiten hier im Fachbereich hat schon einen sehr hohen Realitätsbezug, nicht nur dass Referenten von außen kommen und ihre Praxis-Vorträge halten, sondern vor allem auch weil die zu bearbeitenden Projekte innerhalb der Module sehr oft einen realen Hintergrund haben und damit auch die Aufgabenstellung konkreter ist. Dieses Arbeiten nach außen kann für mein Dafürhalten eigentlich gar nicht zu viel sein. Ein Campus ist ja per se immer ein eigener Ort und – jetzt nichts gegen Alfter – aber hier ist jetzt nicht der Ort wo per se die drängendsten Fragen und Konflikte der heutigen Zeit auftauchen. Die gibt es wahrscheinlich eher in den großen Städten und da, wo noch mehr Menschen auf engerem Raum zusammen leben und deshalb ist es wichtig, Aufgaben nicht nur in Campusnähe zu suchen. So wie ich das hier im Fachbereich mitbekomme ist das nicht nur mein Anliegen, sondern wird auch in vielen anderen Entwurfsaufgaben so gelebt. Ganz konkret haben wir im letzten Herbstsemester innerhalb des Moduls magLAB gemeinsam versucht, an mehreren dezentralen Orten Projektentwicklung und Architektur weiter zu denken mit der Fragestellung, inwiefern der Campus eine dauerhafte Institution auch mitten in der Stadt werden kann. Ich glaube, dass es grundsätzlich gut ist, wenn studentisches Arbeiten immer mal wieder an konkreten Aufgaben mitarbeitet und immer mal wieder damit auf Reisen geht. Dazu bräuchte man dann so eine Art Wagen der losfährt aus dem Campus raus, der all das dabei hat was man braucht, um dann an zentralen Orten mitten in der Stadt oder auch auf dem Land, sich wie ein Bauchladen ausklappt vor Ort. Hier wird dann im besten Fall nicht nur unterrichtet, sondern auch mit den Leuten an Ort und Stelle an gemeinsamen Aufgaben gearbeitet. Hierüber verkauft eine Hochschule nicht nur nach außen neue Lösungen, sondern bekommt auch immer wieder was zurück und das eigene Tun gespiegelt.

G3JU..=3>.?3>>8.7<.=97<.'@4>56;<J>869G3.eJ9G97<L@6BK @479<879489.?4@A9:89<8L75:B;<Jih.=3>.J9G97<L@6B./9>8968. A3.3;56.=347<f.=3>>.<7568.<;4.=79.>8;=7949<=9<.B94<9<f.

>@<=94<.=3>>.7G./9>89<.'3BB9.3;56.=3>.?4@A9:8.97<9.9<8K L75:B;<J.94'q648h.=3>.=3.3<>q8T9f.J9=3<:9<.;<=.Bj>;<J9<. 9<8>8969<.:j<<9<f.=79.A3.!79BB97568.=;456.=3>.'96B9<.97<9>. >@B569<.G7897<3<=94.34/9789<>.<7568.9<8>83<=9<.Lq49<h. LLU Ja genau und für mich ist es ja auch so, ich bin ursprünglich Landschaftsarchitekt und Stadtplaner, hab dann aber zunehmend über die Regionale mit Prozessarchitektur und Prozessentwicklung zu tun gehabt. Da dachte ich mir schon ganz am Anfang, ob das so das richtige für mich ist. Weil ich möchte eigentlich auch selber mitgestalten und nicht nur Gantt-Diagramme von links nach rechts ziehen und Termine kontrollieren. Mir ist aber sehr schnell klar geworden, dass, wenn man diese Arbeit als gestaltende Aufgabe begreift, man sehr viel, vielleicht manchmal auch noch viel mehr an Gestaltungskraft hinein stecken kann und muss, als am einzelnen Objekt. Und wenn man klassisch über Projektentwickler spricht, ist es ja nun schon so, dass es oftmals Leute sind, die so einen linearen, gewinnoptimierenden Blick haben, Standort, Kapital und Idee möglichst schnell verknüpfen wollen, irgendwo Geld reingeben und nachher noch mehr Geld da wieder raus bekommen möchten. Dadurch entsteht dann sehr schnell das Bild, dass Projektentwicklung mit dem Taschenrechner funktioniert. Aber die Studierenden hier im Masterstudiengang, die ja alle einen ganz starken Gestaltungs- und auch Verantwortungsimpetus mitbringen, verstehen diese Prozess- und Projektentwicklung als gemeinwohlorientierte Gestaltungsaufgabe und dadurch entwickeln sie darin eine ganz andere Handschrift, als das jetzt ein klassischer Projektentwickler tun würde.

G3JU..L79.L75687J.7>8.=97<94.G97<;<J.<356.=3>.L7>>9<.k/94. ?4@A9:89<8L75:B;<J.;<=.?4@A9:8G3<3J9G9<8.7<.=94.3;>K /7B=;<J.T;G.3456789:89<p LLU Also ich glaub das es immens wichtig ist, ich würde es sogar umdrehen: derjenige, der Architekt geworden ist weil er WIRKLICH gestalten möchte, weil er nicht einfach nur vom Fließband das abarbeiten möchte, was andere für ihn vorausgedacht haben, der muss zwingend auch über Prozessarchitektur und Projektentwicklung nachdenken. Wenn er das nämlich nicht tut, wird er genau das dann als Aufgabe auf den Tisch bekommen was andere vorausgedacht haben und was einen festen Rahmen vorgibt und dann darf er das nur noch technisch zu Ende denken. In den allermeisten Fällen ist es ja so, dass man als Architekt über ein Einzelgebäude an einem bestimmten Standort nachdenkt und das immer vor dem Hintergrund sieht, nicht nur ob es gut aussieht, sondern auch welche Funktionen es erfüllen soll, welche Nutzgruppen sich darin wohl fühlen möchten und wie sich das vielleicht auch über einen Einzelstandort hinaus, weiterentwickeln kann und schon ist man direkt drin in einer gemeinwohlorientierten Projektentwicklungsstrategie. Das ist auch eine sehr gute Übung um später a) überhaupt auf Ideen zu kommen und b) dann auch von einer Idee, die man so im Hintergrund hat, zum konkreten Projekt zu kommen und darüber dann einen Auftrag zu akquirieren. Es ist doch viel spannender für einen Architekten, seine Aufgaben selbst


auf den Weg zu bringen, als wie ein Arzt darauf zu warten, wer so vorbeikommt und sagt „helfen sie mir mal“. Natürlich kann man das auch, um bei dem Beispiel zu bleiben: wenn ein Bürgermeister kommt und sagt ich brauch deine Hilfe, dann ist es vielleicht auch nichts anderes, da ist nur das Symptom nicht ganz so klar wie beim Arzt, der sagt nicht ich hab Halsschmerzen, sondern da fehlt dann oftmals überhaupt der Blick drauf, wo und was nicht funktioniert. Und diese Suche nach einem konkreten Projekt und die Suche nach dem neuralgischen Punkt, an dem man dann ansetzt und aus dem man dann vielleicht auch eine größere Idee entwickelt, ist dann eigentlich schon strategische Projektentwicklung. Und da wär es aus meiner Sicht sehr notwendig, dass da viel mehr auch kreative Leute drin arbeiten und nicht nur die, die da direkt mit dem Rechenschieber drangehen.

G3JU.L74.>7<=.A3.6794.3<.97<94./9>@<=949<.6@56>56;B9f.6794.. 7>8.=79.B9649.;<=.>7<=.=79.G9<>569<.7G.?@>787!9<.>7<<9./9K >@<=94>h.JB3;/>8.=;f.=3>>.=3>.97<.!@4897B.7>8.;G.7<.=79>94. :@<:4986978.=94.?4@A9:89<8L75:B;<J./9>8969<.T;.:j<<9<.. @=94.7>8.=3>.9694.97<.69GG>56;6f.L97B.G3<.=@56.T;.'497.7>8p LLU Ich denke im ersten Moment ist im Kopf so eine kleine Hürde zu nehmen, weil man mit diesem Begriff Projektentwicklung was ganz anderes assoziiert. Weil man denkt das ist vielleicht etwas, mit dem ich nichts zu tun haben möchte. So ähnlich wie man auch sagt, ich bin bewusst Architekt geworden und nicht Bauingenieur, oder hab bewusst nicht BWL studiert. Aber wenn man dann erkennt, dass man eigentlich dieses Feld der Raumgestaltung mit den Menschen, nicht denen allein überlassen will die das im großen Stil tun, die Einfamilienhäuser von der Stange entwickeln oder sonstige Flächen großflächig bespielen, dann ist es ja ganz wichtig dass man dann sich erst mal dieser Aufgabe widmet. Und wenn man das macht und wenn man dann im Rahmen vom Studium gemeinsam mit anderen dazulernt und Erfahrungen macht – es ist ja so, dass nicht nur ich den Studierenden was erzähle, sondern vieles, oder das allermeiste entwickelt man ja mit den Studierenden gemeinsam – dann entwickeln die Studierenden ja auch ihre ganz eigenen Handschriften, Ideen und kreativen Impulse. Wenn sie das dann anschließend nutzen, um dann eine besondere Lösung für aktuelle Projektentwicklungsaufgaben zu finden, dann haben sie einen ganz großen Vorteil gegenüber anderen, die da klassisch rangehen, weil sie eine viel größere Bandbreite des Kommunizierens, Auftretens, des Verpackens von Projektideen aber auch des Lösens von Aufgaben und Problemstellungen mitbringen. Dieses, nicht nur einseitig ausgebildet werden, macht sich in sehr vielen Dingen bemerkbar. Das sehe ich z.B. bei Elias, ehemaliger Architektur-AlanusStudent und seit einiger Zeit Mitarbeiter in meinem Büro, wie hilfreich es ist, dass er aufgrund seiner breitgefächerten Ausbildung im Fachbereich, nicht nur klassisch denken kann, sondern die gesamte Bandbreite der Gestaltung und prozessorientierten Vorgehensweise anwenden kann. Von der guten Zeichnung, dem Modellbau, dem räumlichen Vorstellungsvermögen, dem gut kommunizieren können, bis hin dazu, dass

jemand mal Theater gespielt hat und somit auch auftreten kann und sich nicht direkt in die Hose macht, wenn er vor ein paar Leuten was sagen muss. Das sind einfach ganz wichtige Kompetenzen, die dabei eine Rolle spielen und da bekommt man hier an der Alanus eine ganz große Bandbreite geboten, die vieles kombiniert und das Eigenständige aber trotzdem lässt, bis hin zur Unterstützung und Förderung der eigenen Handschrift. Wir sind ja alle, Gott sei Dank, ein bisschen anders und jeder bringt was Eigenes mit und auch da glaube ich, dass die Alanus hierbei viele Wege unterstützt seinen eigenen Stil zu finden. Aber trotzdem ist es auch gut, wenn man sich mal mit Dingen auseinandersetzt, die einem nicht so viel Spaß machen, wie z.B. das Entwickeln eines Finanzierungsmodells oder, dass man sich mit der eigenen Struktur in der Projektarbeit beschäftigen muss um die vielen Ideen in eine Sortierung zu bekommen. Auch das soll und darf man lernen, ohne dass die Kreativität beschnitten wird. Und das ist so ein bisschen die Herausforderung, dieses Kreative mit dem manchmal notwendig Rationalen zusammenzubringen.

G3JU..L9<<.=;.=3>.A98T8.G3B.3;>.=97<94.!79B'qB87J9<.8q87JK :978.;<=.94'364;<J.6943;>.6794.>@.>796>8f.63>8.=;.97<9<. 438.3<.;<>949.>8;=7949<=9<.L79.>79.>756.7<.76494.97J9<9<. ?94>j<B756:978.;<=.7G.>8;=7;G.L97894.9<8L75:9B<.:j<<9<p LLU.Also wenn ich mal so auf meine eigene Studienzeit zurückschaue, sehe ich schon, dass die Studierenden es heute schwerer haben, sie haben viel weniger Zeit, weil sie viel schneller mit allem fertig sein sollen und auch finanziell enger schauen müssen, dass alles funktioniert. Wir hatten damals mehr Zeit Dinge auszuprobieren. In meinem ersten Studium Landschaftsarchitektur hab ich in den ersten drei Jahren zu 90% der Zeit mit meiner Band Musik gemacht, studieren war mehr so das Nebenfach. Das hat sich dann so nach und nach verschoben, aber das war auch irgendwie richtig gut, gleichzeitig was anderes zu machen, oder auch mehr Zeit zu haben für’s Ausprobieren, Reisen oder was auch immer und dann halt eben sukzessive ins Berufsleben hinein zu kommen. Ich hatte vorher auch noch eine Lehre gemacht, das ist sicher auch nicht schlecht, was Praktisches zu machen, ein Handwerk kennenzulernen. Und es ist gut, möglichst oft in konkrete Arbeitsverhältnisse, in Praktika oder in ein Büro zu gehen, parallel zum Studium. Und dann wär es sicherlich auch gut, wenn man sehr früh und immer wieder die Möglichkeit bekommt ein Projekt und sei es noch ein so kleines Projekt, über ein halbes Jahr oder so, in Eigenverantwortung zu begleiten. Das ist was anderes als wenn man nur mitläuft und zuschaut wie Andere es machen. Denn vielleicht machen die es ja gar nicht so wie man es selber machen würde und man lernt schon am meisten wenn man selber was ausprobieren darf und da muss man auch nicht immer gleich was Großes machen.

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!"##$%&'&($)$% Dienstags- & Mittwochsforum

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dem Hintergrund von Bonner Fragen, Ideen und Projekten zu diskutieren. Die öffentliche Ringvorlesung wurde in Kooperation mit dem General-Anzeiger Bonn durchgeführt und fand an vier Terminen im April, Mai und Juni 2017 statt. Alte Bäder – neu genutzt hieß es zum Start der Ringvorlesung im Frankenbad. Dr. Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal stellte die Wuppertaler „Schwimmoper“ vor und berichtete, wie das Bad gerettet und in seiner Nutzung erhalten werden konnte. Dipl.-Ing. Jan van der Velden-Volkmann, Architekt aus Heidelberg zeigte die Umnutzung eines alten Jugenstilbades in Heidelberg in eine Markthalle und berichtete sowohl von den erzielten erfolgen, als auch von den Schwierigkeiten bei der Entwicklung eines tragfähigen ökonomischen Konzepts.

„Abfahrt!“ hieß es am Dienstag, 25. April, um 19.28 Uhr am Bonner Hauptbahnhof: Peter Köddermann vom Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW (M:AI) und Prof. Willem-Jan Beeren vom Fachbereich Architektur hielten eine Vorlesung auf Schienen: In der Straßenbahnlinie 18 von Bonn nach Köln diskutierten die Experten – moderiert von Prof. Florian Kluge – mit den Bahninsassen über Architektur und Kommunikation und Projekte im Zwischenland zwischen Bonn und Köln. „Abgefahrene Vorlesung“ titelte der Generalanzeiger und berichtete von den begeisterten Bahnfahrern. Am Dienstag, 30. Mai ging es dann in den Räumen der Montag Stiftung um „Immovielien“ – Immobilien, die von vielen für viele entwickelt werden und als Bürgerbäder oder Kulturzentren, als Orte neuer Arbeit oder kooperativen Handels einen Beitrag für das


Gemeinwohl leisten. „Schon heute engagieren sich viele unterschiedliche Akteure für ihre Nachbarschaften. Sie alle wollen einen Mehrwert für die Gemeinschaft schaffen, bei der Gestaltung ihrer Städte mitreden und mitmachen“, berichtete Oliver Brügge, Vorstand der Montag Stiftung Urbane Räume. Er zeigte, wie die Stiftung solche Initiativen in ihrer Arbeit unterstützt. Henry Beierlorzer – Geschäftsführer der Samtweberei Krefeld - konnte konkret zeigen, wie die Stiftung in Krefeld eine eigene „Immovielie“ entwickelt hat. Zum Abschluss der Ringvorlesung am 21. Juni erzählten der Münchner Architekt Thomas Sieverts und Prof. Benedikt Stahl „Rheinufergeschichten“ im Bonner Rheinpavillon: Gemeinsam betrachteten Sie anhand kleiner Anekdoten Orte am Rhein: Was funktioniert in anderen Städten und was nicht? Sind die Treppen manchmal zu groß oder gibt

es zu viele Kneipen? Was kann man daraus für Bonn lernen? Damit entfachten sie eine lebhafte Diskussion mit den Gästen im Pavillon, die ebenso viele Geschichten zum Rheinufer zu erzählen wussten und viele Ideen für Bonn aufwarfen. So aufwändig das Programm in der Vorbereitung war, so erfolgreich war es in der Durchführung. Viele spannende Beiträge, lebendige Diskussionen und intensive Austausche bleiben in bester Erinnerung. • Florian Kluge


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!"##$%&'&($)$% Dienstags- & Mittwochsforum

*0+(Z#1+,]1h ;1KK^+NOA,+*5<%%(%%=E%#'&#F%%(%%.190-&:36-%D337KK%=1007U*23@ Das Mittwochsforum bei uns im Fachbereich Architektur ist eine kleine, sehr wohltuende Auszeit aus dem alles umfassenden Tun im Täglichen: dem Studieren, Lehren, Entwerfen, Korrigieren, Formen, Gestalten, Verwerfen, Neudenken… Es ist ein sich einfachmal nur Inspirieren lassen, Sich-Hingeben, Aufnehmen (das „Verarbeiten“ kommt später ;-) und Fallenlassen in vielfältige Themenbereiche.

e7<.=94.3456789:8;4.J96j48.3BB9>.T;.3BB9G.K. L79.7G.475687J9<.B9/9<oi.l?9894.T;G86@4m Architektur fragt, genau wie das Leben, nach Gestaltung. Was aber macht es aus, das Leben mit und in der Architektur? Welche Bandbreite an Möglichkeiten ergeben sich nach dem Studium, wie ist das Gelernte umzusetzen, welche Kompetenzen nimmt man aus dem Studium mit und welche Weiterentwicklung erfährt man innerhalb der Praxis? Wie kann man die eigenen Ideen und Vorstellungen von Architektur in der Praxis umsetzen? Im Herbstsemester 17/18 haben wir im Mittwochsforum vier ehemalige Studierende, Alumni und „hausfreunde“ unseres Fachbereichs gebeten, sich diesen Fragen, die sich nach Beendigung des Studiums mit dem Eintritt in die (Lebens)Praxis aufzeigen, zu stellen und von ihren Erfahrungen zu berichten. Den Auftakt dazu machte Benjamin M. Bauske, ehemaliger Bachelor- + Masterstudent, Projektmanager IPMA und seit 2014 Projektentwickler/Consultant bei M.O.O.CON, einem Büro für strategische Organisations - und Objektentwicklung in Frankfurt. Er war schon während seines Studiums unglaublich strukturiert und engagiert, manchmal aber auch von zu vielen „Appenecken“ irritiert. Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, immer zielsicher motiviert, ist er vom Waldmenschen zum Consultant gewachsen, hat die heitere Gelassenheit eines echten Kölners und die gehen bekanntlich niemals so ganz, deshalb ist er auch Gründungsmitglied der Alumnivereinigung „hausfreunde“. In seinem Vortrag hat er sehr anschaulich geschildert, dass Kreativität in der Architektur auch jenseits von Skizzenrollen und 6B-Stiften gelebt werden kann. Nämlich dort, wo es um die Gestaltung von Architektur-Prozessen geht, im Projektmanagement und in der Projektentwicklung.

Es folgten Jonas Greubel und Daniel Schilp. Die beiden verbindet nicht nur die gemeinsame erfolgreiche Arbeit in ihrem Berliner Büro mono architekten, das sie mit zwei weiteren Gesellschaftern führen, sondern auch ein nahezu synchroner Werdegang: Baupraktikum nach dem Abitur an einer Waldorfschule, danach das gemeinsame Studium im Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule, dort Diplom im Jahr 2009. Schon während des Studiums gelang ihnen mit ihrem Entwurf pier23, innerhalb eines durch die Stadt Hamburg im Jahr 2007 ausgerufenen Realisierungswettbewerbs für Hausboote auf dem Elbekanal, der 1. Preis. Und auch mit ihrer gemeinsamen Abschlussarbeit house of arts and culture / beirut 2009 zeigten sie, dass ihr Verständnis von Architektur und Stadtraum, ihre Formensprache und der sensible Umgang mit der Kultur des Ortes, sich auch in einem internationalen Wettbewerb behaupten kann… und danach ging es erst richtig los! Die so wunderbar unaufgeregt, gelassenen Beiden, haben in einem sehr kurzweiligen Vortrag von ihrem gemeinsamen Werdegang, ihren vielfältigen Projekten, die in der klassischen Architektentätigkeit angesiedelt sind, ihren bisherigen Erfolgen, aber auch von den Tiefpunkten und den daraus gewonnenen Erkenntnissen berichtet. Thomas Rau, Grandseigneur und Entrepreneur aus Amsterdam war der Dritte im Bunde und sprach in seinem sehr inspirierenden Vortrag mit dem Titel „Material Matters“ über aktuelle Herausforderungen und neuartige Lösungsansätze in Architektur, Wirtschaft und Gesellschaft. Er ist Unternehmer, Architekt, Innovator, Inspirator und Visionär. Sein Motto ist „guided by the future“. Er lässt sich in seinem Handeln leiten durch das, was zukünftig nötig und nicht durch das, was im Moment machbar ist. Rau trägt seit vielen Jahren zur internationalen Diskussion über Nachhaltigkeit, dem Einsatz erneuerbarer Energien in der Architektur und zur Frage, wie angesichts immer knapper werdender Ressourcen und Rohstoffen zu handeln ist bei. Mit seinem 1992 gegründeten Büro RAU hat er diverse Innovationen und neue Standards entwickelt auf den Gebieten CO2-Neutralität, Energiepositivität und aktuell auch die zirkuläre Architektur betreffend. Thomas Rau zeigt in vielen Projekten, dass das Energieproblem grundsätzlich lösbar ist. Aller-

dings ist die in schnellem Tempo zunehmende Rohstoffknappheit ein viel drängenderes Problem. Als Unternehmer sieht er darin keine Bedrohung, sondern eine Herausforderung. In 2011 gründetet er dafür Turntoo, um an neuen Business-Modellen für die zirkuläre Ökonomie zu arbeiten. Diese stellen klassische Besitz- und Rollensysteme grundsätzlich infrage und zeigen ganz neuartige Denk- und Handlungsweisen auf. (Text wjb) Und last but not least hat Ole Küpers, Absolvent im Fachbereich Architektur 2010 und angestellter Architekt in Frankfurt über seine Berufserfahrungen während und vor allem nach seinen Studium an der Alanus Hochschule gesprochen. Ole Küpers, geboren in Norddeutschland hat im In- und Ausland in zahlreichen kleinen und größeren Architekturbüros u.a. in Bonn, Amsterdam, Wuppertal, Düsseldorf und Frankfurt gearbeitet. Zudem engagierte sich Ole Küper in mehreren praktischen Bauarbeitseinsätzen u.a. in der Ukraine und im Kongo. In seiner ruhigen norddeutschen Art berichtete er in seinem Vortrag mit dem Titel „Zwischen Sicherheit und Freiheit“ über seine Motivation Architektur zu studieren und vor allem über seine umfassenden Berufserfahrungen. Im anschließenden Zwiegespräch mit Prof. Swen Geiss hat er sehr einfühlsam über die unterschiedlichen Themenbereiche und Charakteristika der Architektentätigkeit, welche einem als angestellter Architekt in der Büropraxis begegnen, Einblick gegeben. Ganz deutlich wurde dabei, dass für ihn Architektur planen heißt, Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten und das mit aller Freiheit zur Sicherheit. Die vier ganz unterschiedlich geprägten Vorträge waren, jeder auf seine Art und Weise, sehr inspirierend und zeigen einmal mehr die gelebte Vielfalt in der Architektur, die unterschiedlichen Entwicklungswege und Entfaltungsmöglichkeiten nach einem Architekturstudium an der Alanus Hochschule und die vielfältigen Facetten die in der (Lebens) Gestaltung möglich sind. • Annett Hillebrand


hausfreunde. MITTWOCHS FORUM / FB ARCHITEKTUR 27.09 - 13.12.2017

immer Mittwoch, 16.30h, Semi 12, an der Alanus Hochschule

27.09.* Willem-Jan Beeren, Dipl.- Ing. Architekt Podiumsdiskussion über Kunst im öffentlichen Raum *im Stadtmuseum Siegburg um 19h

11.10.

Benjamin M. Bauske, Architekt M.A M.O.O.CON. (Frankfurt) Strategische Organisations - und Objektentwicklung

15.11.

Jonas Greubel & Daniel Schilp, Dipl.-Ing. Architekten

29.11.

Thomas Rau, Dipl,-Ing. Architekt

13.12.

Ole Küppers, Dipl,-Ing. Architekt

MONO Architekten (Berlin)

RAU Architekten (Amsterdam) turn too

STEIN - HEMMES - WIRTZ ARCHITEKTEN (Frankfurt)

R E T F AL



EXKURSIONEN


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Nah und Fern

9MN+#(O",.O,(.!02.!1#V0()0. "$-&#"-"H-!"#'%%(%%)*+,-%B737@1PK%EK2O0%>%.+<131V57%B5NO<217*%;-D97<9.3456789:8;49r:;4>7@<.;G.=9<.'49;<=.;<=.B964G97>894.?9894.=9J9<.3;'.>97<94./7>3=3.T;./9>;569<h. Unsere Vorgespräche dazu in der Düsseldorfer „Zicke“ lassen bereits anklingen, dass es mehr als nur ein besonderer Ort ist. Natürlich gibt es auch darum herum Vieles zu sehen und zu entdecken. Für den wissbegierigen „Architektouristen“ ist das Tessin ein baukulturelles Schlaraffenland, sowohl mit historischen wie auch aktuellen Leckerbissen der Baukunst Ein kleiner Tagesausflug während unserer Reisewoche, lässt ahnen, was es alles zu entdecken gibt. Uns reicht es jedoch – zumindest für dieses Mal – so viel wie möglich nur an dieser ausgesuchten Stelle zu sein. Wir wollen uns darauf einlassen, die Räume, die Geschichte, den Geist des Ortes so gut es geht zu spüren. Möglichst pur. Möglichst frei von lästigen Ablenkungen des digitalen Alltags. Mit allen Sinnen arbeiten. Die Tagesabläufe sind angenehm unaufgeregt. Morgens das gemeinsame Frühstück an der großen Tafel, draussen auf der Südterrasse mit anschliessendem Vortrag und Erläuterungen zur Bisada und ihrer Geschichte vom „Capo“. Anschliessend eigene Zeit für Aufzeichnungen, Müssiggang, das Auffinden kleiner Skizzenmotive oder einfach den Genuss der Stille. Der kleine Mittagsimbiss bringt

die Gruppe immer wieder zusammen. Die Nachmittage gelten den Arbeiten im Wald oder auf den Terrassen der Bisada. Holzhacken, Laubsammeln, Mauerversuche, mit den Händen werken. Weniger beliebt: der Abwasch. Das Nachtmahl am Abend wird von Peters Erzählungen geprägt. Dazu gehört als willkommener Tischgast Herr Karl Viktor von Bonstetten. Eine ungeahnt kostbare Szene, die durch leckeres Essen, guten Wein, lebendige Gespräche und nicht zuletzt durch die fein gedeckte Tafel zu feierlichen, leibhaftigen und unvergesslichen Stunden mit Architektur- und Lebenslehre werden! Danke Dir, lieber Peter und Dank an Renate, dass wir hier zu Gast sein durften um ein kleines bisschen einzutauchen in Eure Welt, die Ihr dem Großen und Ganzen abgerungen habt und mit der Ihr das Selbige so wundervoll bereichert! Dank an Dominique für alle Vor- und Nachbereitungen, Dank an die Gruppe für das Mitreisen und Mitmachen! • Benedikt Stahl



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9MN+#(O",.,0)*. :#0N0+.+,].:0%%"$O%V #W-%&%#'-"H-!"#'%%(%%)*+,-%;2*7P%S+^2P Auf unserer Exkursion nach Krakau haben wir uns von der besonderen Atmosphäre der historischen Stadt, den Beispielen moderner Architektur und kultureller Vielfalt der alten Hauptstadt Polens leiten lassen. Unsere Wege führten uns durch die mittelalterliche Altstadt – oft durch kleine Gassen, die sich immer wieder zu großen, typisch für Mitteleuropa, eindrucksvollen Plätzen öffneten – wo wir die alte Architektur im homogenen Stadtbild bestaunen konnten. Die Besuche des von Künstlern geprägten jüdischen Viertels „Kazimierz“, des neuen Museums der Moderne (MACON) und des architektonisch prägnanten Flugzeugmuseums ließen uns moderne Architektur in historischem Kontext erleben. Ein Gegensatz zum mehrtägigen Aufenthalt in Krakau gab eine eintägige Reise in die Industriehauptstadt Schlesiens, nach Kattowitz. Dort haben wir die typisch postindustrielle und heterogene Stadtstruktur mit ihrer neuen, interessanten Architektur betrachtet. Unter anderem die Philharmonie, das Kongresszentrum und das Neue Schlesische Museum, aber auch das vor kurzem eröffnete, umgebaute „Stadion Slaski“. Die Abende verbrachten wir lauschend in Jazzclubs und auf Klavierkonzerten, oder erforschten polnische Kulinarien, nicht selten bei einem Glas Wein in einer der Kneipen oder Restaurants, die sich in den unzähligen jahrhundertealten Kellergewölben befinden. Polens Süden – eine interessante Reise zum Thema : Architektur, Kultur und Gesellschaft. • Marek Nowak


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9MN+#(O",.,0)*.>y".?0+2" !b-"!%&%"H-"W-!"#F%%(%%)*+,-%E^73%X71AA8%.+<131V57%B5NO<217*%;-D-% >%EK5@17*73@7%@7A%E7<132*A%BD%G-W%X7UC5@7KY9+0+617 Aufbauend auf das Seminar São Paulo – Gebäudetypologien einer Stadt im Herbst 2017 unternahm eine Gruppe von 12 Studierenden und Lehrenden mit Unterstützung des DAAD eine 10-tägige Reise in die brasilianische Wirtschaft- und Kulturmetropole. Ziel der Reise waren Phänomene, Ort und Gebäude, die wir im Seminar kennen und schätzen gelernt hatten, in der Dimension des Maßstab 1:1 gemeinsam zu erfahren. Viele Bücher… eine analytische Aufgabenstellung… ein Seminar, in dem Studierende forschend lehrten… eine Ausstellung faszinierender und zum Teil irritierender Gebäude… der keineswegs einfache Entschluss, die weite und aufwändige Reise anzutreten, deren Ziel nicht „schön“ ist, aber doch die Neugier weckt… ein langer Flug von Düsseldorf über Amsterdam oder von Frankfurt nach Guarulhos… eine klimatisierte Busfahrt… ein erstes Abtauchen in die U-Bahn… eine steile Straße… ein Hostel mit versunkenem Gartenhof… überschaubare Zimmer am Stahllaubengang. Frühstück… U-Bahn… Avenida Paulista… rote Beton-Ikone… vertraut und überraschend klein… ruppige Details… Ausblick in den

Dschungel der verschwunden ist… luftige Stadtloggien und „dicke“ Erdgeschosse… Erschlagendes und Einladendes… Wir treffen André Scarpa, Architekt und Stadtführer… erleben eine Dachterrassen mit Blick auf die erschreckende Schönheit dieser Stadt… gestapelte Straßen… Pichação… U-Bahnarchitektur… eine warme Nacht… ein scheinbar endloser Strom von roten und weißen Autoleuchten Centro Cultural… virtuoseste Räume irgendwo zwischen Dach und Landschaft… lebendig und unfertig… in Abwesendheit von Geländern… Kunstwerke aus gestapelten Zuckertüten… besetzte Hochhäuser… metropolis tropical… Art in bed with business… U-Bahn und Bus… SESC Pompeia… Insel des Müßiggangs… flanieren in Lina Borbardi‘s Meisterwerk… Architektur als Wiederstand gegen die Militärdiktatur… Theaterstühle aus Schalungsholz… hart und unbequem… ein Auftritt von Mitreisenden… Betonbrücken… ein Spaziergang auf dem nächtlichen elevado… ankommen in der Stadt. Toast und Café… Nitsche Architekten zeigen uns Edificio JOÃO MOURA… Architektur meets grafic design… weiter… U-Bahn und


CPTM… Linha Esmeralda… Stadtrand und darüber hinaus… Besuch in der Associação Comunitária Monte Azul… Waldorf in der Favela… Herzlichkeit… eine Führung durch das Herz der kleinen Favela… verstehen wir alles?… sicher nicht… zum Abschied einer der dramatischsten Blicke auf die Stadt. Zurück im Zentrum… Zuckerrohrsaft… ein neuer Tag… Ausflug in die Universitätsstadt… besser Campus… Besuch in der FAU… brutalistisches Raumuniversum für die Architektenausbildung… Treffen mit der Masterklasse von Alexandre Delijaikov… Mittagessen… Gespräche… Spaziergang durch das Gebäude… Ausflug zum CEU Butanta… Bildungsvision für die benachteiligten Teile der Stadt… russischer Konstruktivismus in den Tropen… Abendessen im Resto das nie schließt… ein ausgelassener Ausklang bei Bier und Regen Liberdade… Japan in Brazilien… Straßenmarkt… noodles… weiter nach Westen... Galerie Leme von Mendes da Rocha… eine spontane Führung durch den Kurator Bruno de Almeida und das Projekt SITU… site specific art… Vila Madalena… Kreativquartier… experimentale

Architektur an jeder Straßenecke… Beco do Batman… U-Bahn in die Nacht. Higienópolis… Frühwerke von Villanova Artigas… Edificio Louveira… Edificio Lausanne… ein lebendiges Freilichtmuseum für Wohnbauten der (Nachkriegs-)Moderne… Nachmittag im Quartier um die Estação Luz… Pinacotec Estado de São Paulo… Cracolandia… das temporäre Container-Theater Cia Munzunga … Herzliche Begrüßung, Führung und Erläuterungen durch Veronica Gentinlin, Mitinitiatorin der politisch-aktiven Theaterkompanie … Ohne Anspruch auf Vollständigkeit spiegelt der Text ein reichhaltiges und zugleich streitbares Reiseprojekt, das den Teilnehmenden sicherlich dauerhaft in Erinnerung bleiben wird. • Swen Geiss



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6943;>J9/94 Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft Fachbereich Architektur Prof. Benedikt Stahl Prof. Willem-Jan Beeren Villestr. 3 53347 Alfter www.alanus.edu mag@alanus.edu

49=3:87@<.;<=.:@@4=7<387@< Alisa Giesler Birte Schäfer Moritz Timpe

J9>83B8;<J.;<=.B3g@;8 Alisa Giesler Dominique Buchmaier M.A.

B9:8@438 Prof. Dr. Florian Kluge

=4;5: Druckhaus Süd Medien GmbH, Köln Sechtemer Str. 12, 50968 Köln

3;'B3J9 Limitierte Auflage: 1000 Exemplare

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67<L97> Alle Inhalte (Texte, Bilder, Illustrationen, freie Arbeiten und Grafiken) sind urheberrechtlich geschützt. Die Rechte liegen bei den jeweiligen Autoren. Ohne die ausdrückliche Zustimmung der Autoren / Rechteinhaber ist der Abdruck und die sonstige Vervielfältigung auf analogem oder elektronischem Wege nicht gestattet. Danke allen Autoren und Illustratoren, die uns ihre Beiträge zur Verfügung gestellt haben und René Schiffer für den professionellen Blick auf das Layout. September 2018 ISSN 2190-3565





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