hermes-baby

Page 1

Hermes-Baby

Seminarkurs 2 0 1 4 -2 0 1 5 DHG Freiburg


Entdecke eine neue Seite an dir! Jugend Kunstschule

IMPRESSUM Postanschrift Redaktion Hermes-Baby Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg Brucknerstraße 2 79104 Freiburg im Breisgau Redaktion und Layout Kerstin Bartoschek, Rebecca Berndt, Felicitas Bitzenhofer, Sophie Dagenbach, Nicola Distler, Katharina Eckhardt, Hannah Köster, Deborah Oefner, Kasimir Schmidt, Lilith Schulz, Rebecca Steinhardt, Charlotte Volk, Victoria Volk, Carla Lou Wirsching ViSdP. Silke Donnermeyer (Droste-Hülshoff-Gymnasium) und Jürgen Messer (Jugendbildungswerk)

Partner Jugendbildungswerk Freiburg e.V. Projektleitung: Jürgen Messer Uhlandstraße 2 79102 Freiburg 0761 / 79 19 79 - 0 Hermes-Baby ist das Magazin des Seminarkurses „Journalismus und Mediengestaltung“ am Droste-Hülshoff-Gymnasium Freiburg im Schuljahr 2014/2015. Der Kurs ist ein Kooperations-Projekt von Jugendbildungswerk und Droste-Hülshoff-Gymnasium. Hermes-Baby im Internet: droste.17einhalb.com


Liebe Leserinnen und Leser, Auf den nächsten 70 Seiten erwartet sie ein Gesamtwerk aus Zahlen. 13 Schülerinnen und ein Schüler haben 14 Reportagen verfasst, die insgesamt 147 744 Zeichen umfassen. Mal mehr und mal weniger begeistert haben wir uns für dieses Ergebnis die 48 anstrengenden Treppenstufen in den zweiten Stock des Droste- Hülshoff-Gymnasiums geschleppt - oder wie Hannah den Aufzug genommen, der glücklicherweise schon in 12,28 Sekunden oben ankommt. Und auch wenn Donnerstags um 16:25 Uhr nicht immer alle pünktlich in Raum A201 waren, die durchschnittlich 18,93 Stunden bearbeiteten Texte wurden pünktlich eingereicht. Zu der langen Bearbeitungszeit beigetragen hat sicher auch das ständige Anhören der Interviews. 41,45 Stunden Interviewmaterial gab es. Und daraus die Informationen herauszufischen und Zitate zu finden braucht seine Zeit. Vor allem bei so vielen verschiedenen Themen. Wer hat schon jemals eine Reportage über den Umgang mit der Polizei neben einer über Mode und Trends gesehen? oder gedacht dass ausgerechnet Schüler Reportagen über andere Schulen schreiben ? Es ergibt sich eine so vielfältige und so interessante Mischung, dass man über gewisse kleine und große Krisen vor allen bei den Layouts hinwegsehen kann. Jeder arbeitete zwar im Schnitt 8,25 Stunden daranpünktlich eingereicht wurden die meisten trotzdem nicht. Aber was erwartet man auch bei Schülern die gerade mal im Durchschnitt 16,85 Jahre alt sind? Deswegen wollen wir an diesem Punkt Herrn Messer und Frau Donnermeyer danken, die uns mit viel Geduld und jeder Menge Energie auf dieser abenteuerlichen Reise begleitet haben! Und jetzt wollen wir Ihnen unsere Geschichten nicht weiter vorenthalten, Viel Spaß beim Lesen!


Inhalt 06-07 08-11 12-15 16-19 20-23 24-27 28-31 32-33 34-37

Rubrik Menschlich Leben zwischen den Welten Sehen auf eigene Art Wenn der Supermarkt zu teuer ist Wenn die Zukunft an die TĂźr klopft Durchgeplant und ausgebrannt Vom HĂśhenflug zum Horrortrip Rubrik Du selber Abonniert


38-41 42-45 46-49 50-51 52-55 56-59 60-63 64-67

Wer bestimmt wie Freiburg sich kleidet Filmen bei Nacht und Regen Steppen um 8 Uhr fr端h Rubrik Konflikt Immer Stress mit den Bullen Ein Konflikt im Wald Abgestempelt Odenwaldschule Das perfekte Selfie... und alle sehen es


Mensch


hl Ich


LEBEN ZWISCHEN DEN WELTEN EIN TEXT VON DEBORAH OEFNER


Träume von einem selbstständigen Leben und wie es ist seine eigenen Grenzen nicht überwinden zu können. Ein Tag im Leben des sechzehnjährigen Mathieu.

V

Manchmal fühle ich mich wie in einem Irrenhaus.

W

A

,


Wie fühlt es sich an, seine eigenen Grenzen nicht überwinden zu können?

.

A H Ich wollte mal Pfannkuchen machen, konnte aber kein Rezept lesen. Was daraus geworden ist, kannst du dir ja vorstellen. "S

Mein Vater ist da sehr hinterher mit Nachhilfe und so. Es fällt ihm schwer mich so zu akzeptieren wie ich bin.


WeiĂ&#x;t du woran ich immerzu denke? Dass ich bei der Nationalhymne der einzige bin, der seine Hand auf die falsche Seite legt.

N A

D



Sehen auf eigene Art


Gegenseitige Hilfe

Blind durch die Stadt


Technische Alltagshelfer

Der gewisse Eigenhumor



Wenn derEinSupermarkt zu teuer ist Tag im Freiburger Tafelladen K


I


D


Wenn die Zukunft an die T端re klopft


Im alten Kartäuserkloster in Freiburg wird eine neue internationale Schule gebaut. Was die Welt von Eva­ Maria Schüle vollkommen auf den Kopf stellt, bedeutet für Selina Leem einen willkommenen Schritt in eine bessere Zukunft. Zwei Welten treffen aufeinander.

W

enn man die Kartäuserstraße in Freiburg vom Schlossberg in Richtung Ebnet hinauffährt, kommt man bald zu drei alten Häusern, die sich an den Fuß des Kartausberges schmiegen. Gerüste umrahmen das mittlere der Häuser, das in Weiß und Karminrot verziert ist, und durch des­ sen Torbogen man früher in den alten Klostergasthof gelangte. Mittlerweile ragen auf den Wiesen und der Flanke des Bergs hinter dem Haus würfelför­ mige Neubauten in Weiß und Grau aus dem Boden. Es riecht nach Farbe und Neubeginn, und die warme Win­ tersonne spiegelt sich in den Pfützen auf den unbefestigten Plätzen vor den Häusern. Sie sind Teil einer neuen Schule, dem United World College (UWC), das im alten Kartäuserkloster eingezogen ist. Und dessen Einzug das Haus einer kleinen, energischen Frau mit rotbraunen Haaren zum Haus des Schulleiters macht und sie zum Umziehen zwingt. Eva­Maria Schüle hat 20 Jahre ihres Lebens in dem ehemaligen Klosterg­ asthof verbracht, mit ihrem Mann und den zwei Söhnen und ihren Schafen auf den Wiesen hinter dem Haus. Bis zum Frühjahr 2011 war es ihr Zuhau­ se, ihr Zufluchtsort. Jetzt, vier Jahre später, wohnt sie in einem neu reno­ vierten Bauernhaus im nahegelegenen Attental bei Stegen und die Schafe oben am Berg, in St. Ottilien. Aber ganz mit dieser Veränderung abge­ schlossen hat sie noch nicht. „Da ist ein Punkt, wo’s zwei Seelen in meiner Brust gibt, bei diesem … nicht mehr da wohnen können.“ Die erste kann es immer noch nicht ganz glauben, dass sie wirklich ausziehen musste. Die an­ dere sieht die Chance eines UWC, ei­ ner internationalen, multikulturellen Schule, für die sie sich selbst als Schü­

lerin des Freiburger Berthold­Gymna­ siums einmal beworben hat, aber nicht angenommen wurde. „Ich bin nicht aufs College gekommen, aber jetzt kommt das College halt zu mir.“

M

anchmal tut es gut, einen ande­ ren Blick auf die Dinge zu wer­ fen, die positiven Seiten zu sehen, denn eben dass es ein UWC war, das sie aus ihrem Haus zwang, „hat total geholfen“. Vielleicht nicht am Anfang, aber später auf jeden Fall. Auch hilft, dass dadurch endlich eine „neue, rich­ tig gute Nutzung“ für die Kartaus ge­ funden wird, die davor als Unterbringung des Freiburger Spiel­ mobils, als Stauraum für die städti­ schen Museen und als Heinrich­Hansjakob­Museum diente.

Abschied nehmen Mit dem UWC, das zum 50. Geburts­ tag der Robert­Bosch­Stiftung gebaut werden soll, findet man eine nachhal­ tige, endgültige Nutzung für die Kartaus. Nur leider auch für das um­ gebende Gelände, inklusive der Häu­ ser unten am Fuß des Berges, und nicht nur das alte Kartäuserkloster oben am Hang. Deswegen ist der Schock groß, als im Frühjahr 2011 der Brief der Stiftungsverwaltung, der Eignerin der Kartausanlage, eintrifft, der alle Bewohner zu einem Gespräch einlädt. In diesem Gespräch sollen die Zukunft und die Veränderungen der Kartaus besprochen werden. Und in eben diesem Gespräch wird den Be­ wohnern eröffnet, dass sie alle auszie­ hen müssen. Alle. Herr Lebtig, der alte Bauer, der im ersten der drei Häuser, dem denkmalgeschützten Meierhof lebt. Evas Onkel, Roland Schüle, der seit 45 Jahren auf dem Gelände, zu­ letzt im „Sägerhaus“, dem letzten der

drei Häuser wohnt, und das Gelände besser kennt als irgendjemand ande­ res. Und schließlich Eva selber, da ihr Haus Mr. Nodder, dem neuen Schul­ leiter und seiner Familie als Zuhause dienen wird.

I

hr Blick wandert in die Ferne bei diesem Thema, sie nimmt die Hän­ de vor ihr Gesicht, reibt sich die Au­ gen. „Da hatte man keine Chance mitzureden, das war beschlossen, dass wir da wegziehen müssen“. Es wer­ den mühsame Gespräche und Ver­ handlungen über die genauen Regelungen ihres Auszuges, sie muss ständig nachhaken, wird nicht genü­ gend informiert. Trotzdem lässt sie nicht locker, nimmt sich Zeit und re­ cherchiert. Sie erhält dabei sehr viel Unterstützung. Auch von den Medien, die auf ihre Sache aufmerksam ma­ chen, vor allem auf den Klostergarten, den Eva in liebevoller Kleinarbeit wieder hergerichtet und aufgebaut hat. Und das auch mit Erfolg, denn die Artikel, die ein befreundeter Journalist in der Stuttgarter Zeitung veröffent­ licht, zeigen sofortige Wirkung. Nur einen Tag später ruft die Robert­ Bosch­Stiftung, deren Sitz sich in Stuttgart befindet, bei Eva an und zeigt sich bereit für weitere Gesprä­ che.

Weitermachen.Und nicht aufgeben Der Erhalt des Klostergartens wird ihr nun immer wichtiger, er gibt ihr Kraft, in der Zeit, als der Verlust am schlimmsten zu spüren ist. Als gebaut wird und verändert wird und es so wehtut am ehemaligen Haus vorbei­ zulaufen. „Da bin ich nirgendwo mehr hingegangen, nur in den Garten, das war immer noch so ein geschützter Platz, und hat mir irgendwie auch


Blick vom bald erblühenden Klostergarten zum Hauptgebäude der Kartaus, das jetzt als Schulgebäude dient Kraft gegeben“. Sie zögert beim Spre­ Garten zu öffnen und zu zeigen. Und chen, sucht vorsichtig nach den richti­ mit meinem Mann darüber zu strei­ gen Worten, um genau zu ten.“ Es war klar, dass die Bewirt­ beschreiben, wie es ihr schaftung damals ging. Hält die des Gartens Tasse mit dem inzwi­ und der um­ „Die Schüler freuen liegenden schen kalten Kaffee in den Händen, während Wiesen auf sich zu sehen, dass Dauer nicht ihr Blick unbestimmt ins Weite wandert. „Es hät­ mög­ es da irgendwie eine alleine ten nicht so viele Leute lich ist. Seit­ geschafft, ich auch nicht, dem gibt es Familie gibt.“ wenn ich nicht so viel die „Garten­ Durchhaltevermögen gruppe“, an hätte. Aber ich habe es die sich in­ auch nur geschafft, weil ich so wahn­ zwischen auch ihr Mann gewöhnt hat, sinnig an diesem Ort hänge.“ Und das und in der seit September auch regel­ merkt man, an dem Lächeln, mit dem mäßig acht Schüler des United World sie von ihrem Garten spricht, und dem Colleges mithelfen. Jeden Freitag ge­ herzlichen Lachen zwischendurch, gen viertel nach drei kommen sie nun, wenn sie von Gartenfesten und ande­ auch im Rahmen ihres Sozialpro­ ren Zusammentreffen spricht, die im gramms, das sie von der Schule aus Jahr 2008 sogar über 2000 Leute in absolvieren müssen. Die anderen Frei­ „ihren“ Klostergarten gelockt haben. willigen sind meist ältere Damen, und auch immer noch Evas Mutter, und sie in weiterer Lichtblick war die helfen bei allem, was eben in so einem Platzierung des Gartens an erster Klostergarten an Arbeit anfällt. Die Stelle auf dem denkmalpflegerischen Schüler, die zum Teil noch nie in ih­ Prioritätenplan, was heißt, dass bei je­ rem Leben einen Apfel gesehen haben, dem möglichen Umbau der Kartaus weil diese bei ihnen zuhause gar nicht der Garten genau so erhalten wird wachsen , haben dabei auch noch ihre und nicht verändert werden darf. neue Familie gefunden. Roland Schü­ „Das hat mich wahnsinnig gefreut le, Evas Onkel, ist ein wichtiger Teil und ganz viel Auftrieb gegeben, weil der Gartengruppe geworden, er darf es zeigt, dass es sich gelohnt hat den in der Schulmensa essen gehen, die

E

Schüler lieben ihn und machen ihn zum Opa der internationalen Familie. „Die Schüler freuen sich sowieso zu sehen, dass es da irgendwie eine Fa­ milie gibt, und dann ist er halt ihr Opa.“

D

ass der Opa fast sein ganzes Le­ ben auf dem Gelände verbracht hat, und wie hart es ihn getroffen hat, dort wegziehen zu müssen, wissen die wenigsten der Schüler. Aber auch, wenn sie es wüssten, würde es keinen Unterschied mehr machen. Denn Ro­ land Schüle hat sich damit abfinden müssen, und er hat seine Zwei­Zim­ mer­Wohnung in der Heimatstraße, die er eigentlich liebt, direkt am Ein­ kaufszentrum ZO. Die Familie ist nah dran, die Straßenbahn in die Stadt auch, und am wichtigsten ist natürlich auch der kurze Weg in die Kartaus. Aber was Eva immer noch ärgert, ist, dass ihr Onkel vor Jahren die Chance hatte, das von ihm bewohnte Haus zu kaufen. „Damals hab ich schon die Krise gekriegt, und ich hab es irgend­ wie zu spät mitgekriegt, sonst hätte ich es noch gekauft.“ Deswegen war es ihr auch so wichtig, dass das UWC ihn aufnimmt, er gehört zur Kartaus. „Unsere Familie ist seit Jahren eigent­ lich wie der Hüter dieses Geländes, und der Roland weiß alles, er ist der technische Direktor des Gartens, er


Blick vom Klostergarten auf die neuen Häuser der Schüler. Von außen sehr futuristisch, drinnen aber sehr gemütlich weiß genau welches Kabel wo liegt.“ Und diese Integration hat sie, wie so viele andere Dinge in ihrem Leben auch, zielstrebig und mit Erfolg er­ reicht.

Nach vorne blicken Ein Mädchen, das ihr sehr ähnelt, ist Selina Leem von den Marshall­Inseln, die seit September 2014 Schülerin des UWC ist. Sie lacht amüsiert auf, wenn man sie fragt, wo genau denn die Marshall­Inseln liegen. „In der Nähe von irgendwas trifft es nicht ganz. Pa­ pua­Neuguinea wäre in der Nähe, wenn man 3368 Kilometer als nah be­ zeichnen kann.“ Also von quasi ir­ gendwo im Nirgendwo hat sie sich aufgemacht, auf den Weg ins immer­ hin 13686 Kilometer entfernte Frei­ burg. Als sie vierzehn war, also 2012, hat die heute 16­jährige das erste Mal von einem United World College ge­ hört und war begeistert. Zwei Jahre hat sie dann gewartet, um sich endlich anzumelden, denn nur wer 16 bis 18 Jahre alt ist, darf sich bewerben. Und es hat tatsächlich geklappt, sie ist hier, in Deutschland, und wirkt ein biss­ chen verloren auf dem grauen Sofa im Haus ihrer „Gastfamilie“, die ihr au­ ßerhalb der Schule, an Wochenenden, ein bisschen von Freiburg und der Umgebung zeigt. Aber dennoch

strahlt sie eine Sicherheit, eine Gelas­ senheit aus. Sie ist angekommen, fürs erste, sie hat erreicht was sie wollte, sie ist weit weg von dem, was sie nicht werden will. „Es war eine Flucht. Ich wollte in eine Gesellschaft, die ganz anders ist als meine, und sehr, sehr weit weg von den Marshall­Inseln.“ Entgegen den Forderungen ihrer Fa­ milie, nach Kanada zu gehen, das viel „näher“ ist als Europa, hat sie sich mit voller Absicht für das UWC in Deutschland entschieden. Und sie wird immer sicherer, während sie er­ zählt, nickt bestätigend mit dem Kopf. „Ich wollte raus aus dieser Gefangen­ heit, die ich manchmal fühlte, ich wurde zu sehr kontrolliert von der Gesellschaft und den Traditionen dort. Ich wollte nicht so enden wie alle vor mir, nicht diejenige werden, deren Rolle sie sich für mich vorstellten. Ich wollte die Chance haben, rauszukom­ men, etwas zu erleben, und vor allem eine bessere Bildung als sie zu bekom­ men.“

U

nd die bekommt sie jetzt, auch wenn es manchmal nicht so klappt mit Mathe oder Deutsch. Aber sie ist glücklich, hat so viele besondere Erfahrungen gemacht in den ersten sechs Monaten hier. Die nächsten zwei Jahre werden genau so besonders werden für sie wie für Eva. Vielleicht

klappt es ja noch mit Evas Traum, hoch nach St. Ottilien zu ziehen, und mehr als nur in Teilzeit für das Colle­ ge zu arbeiten. Vielleicht macht das UWC noch einen Schritt weiter auf sie zu und erkennt wie wichtig Eva für die Schule ist. Und Selina kann dann bestimmt mehr deutsche sagen Sätze als diesen einen: „Alles ist gut“. Aber der reicht für den Anfang. Felicitas Bitzenhofer

UWC's, oder United World Colleges, sind internationale Schulen, die sich durch stetig veränderde und herausfordernde Bildung auszeichnen, und dadurch ein gemeinsames Miteinander und das kulturelle Verständnis fördern wollen. Weltweit gibt es 14 dieser Schulen, wobei das UWC Robert Bosch College das erste in Deutschland ist. Die United World Colleges sind bis auf Australien auf jedem Kontinent vertreten, 2015 soll außerdem ein neues College in Changshu, China, eröffnet werden.



Durchgeplant und ausgebrannt




Hรถhenflug

Horrortrip





Du se


elbst


Abonnier t



" I ch will nicht in eine Schublade gesteckt werden"


" Haben die kein eigenes Leben? "

Pro Minute werden circa 1 0 0 Stunden Videomaterial hochgeladen



WER BESTIMMT WIE SICH FREIBURG KLEIDET?

Kritisch schaut Annika* in den großen, etwas verkratzen Spiegel im Kaufhaus. Gefällt ihr, was sie sieht? „So schlecht sieht es ja gar nicht aus. Aber ist es wirklich das, was ich gesucht habe?“, murmelt die 19­Jährige leise vor sich hin. Als sie erneut ihren Blick zum Spiegel wen­ det, sieht Annika ihren zweifelnden Blick als Spiegelbild. „Soll ich es kaufen? Ich war schon gefühlt in jedem Laden zweimal und hab immer noch nichts gefunden. Besser ich nehm das bevor ich gar nichts habe.“ Die Studentin aus Frei­ burg ringt mit ihren Gedanken. Seufzend setzt sie sich auf die Bank der engen, ungemütlichen Umkleidekabine, legt den Kopf in den Nacken und streicht durch ihre hellbraunen Haare. „Bunt in den Frühling“, liest sie auf dem großen Werbeschild in der Eingangshalle, als sie sich erneut, in einem neuen Outfit, vor den großen Spiegel wagt. „Wieder nichts.“ Und mit der Wahrscheinlichkeit heute noch etwas Passendes zu finden, sinkt auch ihre Laune. Gelb und Hellblau sind die Trendfarben diesen Frühling, erklärt ihr eine Verkäuferin. „Na toll. Kräftige Farben stehen mir überhaupt nicht.“ Annika schlurft verzweifelt zurück in die Kabine. Nach einer weiteren, nervenaufreibenden Runde durch das dreistöckige Kaufhaus, gibt Annika auf und geht zum Ausgang. Auf dem Weg nach Hause fällt ihr immer stärker auf, dass die Ver­ käuferin Recht hat. Wo die Studentin auch hin­ schaut, in jedem Schaufenster sind die Farben Gelb und Hellblau vertreten. „Es ist zum Verrückt werden!“, flucht sie. An­ nika runzelt die Stirn: „Wer hat sich denn bloß für diese Frühjahrskollektion entschieden?“


burger Boutique „Take Care“. Das Konzept der kleinen Boutique spricht sie an und so beschließt Annika der Boutique in der Eschholzstraße morgen einen Besuch abzustatten. „Morgen ist ein neuer Tag und hoffentlich hängt am Ende des Tages auch ein neues Teil in meinem Schrank.“ Annika befreit ihre langen Haare von den unzähligen Haarklammern, lässt sich lang­ sam ins Bett fallen und schließt die Augen.

Am Abend kommt Annika die Idee, dass im In­ ternet bestimmt verschiedene Farben angeboten werden. Doch ihre Enttäuschung ist groß: „Das gibt’s doch nicht. Alles in Gelb und Hellblau. Und auch genau die gleichen Farbtöne!“, schimpft sie vor sich hin. „Ich gebe jetzt noch einmal den Begriff „Boutiquen“ ein, wenn dann nichts Gescheites kommt, ziehe ich die Sachen vom Vorjahr an.“ Trotzig knotet sie ihre graue Jogginghose zu und läuft zurück zum Compu­ ter. Tatsächlich stößt sie auf die Seite der Frei­

"H ANDLE

WITH CARE !"


Annika schließt die Eingangstüre hinter sich. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht läuft sie eilig durch das Treppenhaus in den zweiten Stock. In ihrer Hand hält sie zwei prall gefüllte Einkaufstüten mit der Aufschrift „Handle with care“. „Es hat sich total gelohnt. Die Boutique hatte genau den Stil, den ich gesucht habe“, meint sie euphorisch. Sie klemmt ihr Telefon zwischen Schulter und Ohr. „Und sie haben nicht diese schrecklichen Trendfarben! Endlich habe ich etwas Passendes gefunden!“


Filmen bei Nacht und Regen





Steppen um acht Uhr frĂźh Angehende Musicaldarsteller bereiten sich in Freiburg auf ihren groĂ&#x;en Auftritt vor.

46


N

D

Die Ausbildung zu einem Musicaldarsteller ist hart und sehr anstrengend. Sowohl körperlich, als auch psychisch. Die Schüler brauchen Disziplin und müssen ehrgeizig sein. Aber wenn sie dann auf der Bühne vor einem großen Publikum stehen und ihren Traum verwirklichen, ist es alle Mühen wert. „Als ich klein war, habe ich immer die ganzen Disney-Filme geschaut und hab alle Lieder mitgesungen. Später war ich dann in

47


der High-School-Musical-Phase. Seitdem bin ich von diesem Beruf total begeistert. Auch wenn die Ausbildung echt anstrengend ist, macht sie mir sehr viel Spaß, denn man lernt jeden Tag etwas Neues dazu. Nur steppen um acht Uhr morgens ist nicht so mein Ding“, antwortet Laura grinsend auf die Frage, warum sie die Ausbildung machen möchte. „Ich bin echt froh, dass ich genommen wurde und meinen Traum verwirklichen kann.“

"Ich war schon immer von diesem Beruf fasziniert."

48

U


rüber, allerdings verrät sie später, dass sie ganz schön nervös und aufgeregt war. „Ich habe aber gelernt mein Lampenfieber unter Kontrolle zu bringen.

Victoria Volk

49


Konfl


likt


Wie Timo Wagner den Polizeialltag meistert und es aber manchmal trotzdem dazu kommt, dass ihm nachts auch mal das Herz in die Hose rutscht.

D





Ein Konflikt im Wald



Borderline: North-shores:


Mein Persรถnliches Fazit:


e l hu

c s ld

Od

60

Abgestempelt!?

a w en

Welche Konsequenzen hat das in der Öffentlichkeit erzeugte Bild der Internatsschule eigentlich für die dort lebenden Schülerinnen und Schüler?


61


62


Am 25.04.1 5 wurde bekannt gegeben, dass die OSO aus finanziellen Gründen ihre Tore zum Ende des Schuljahres 201 4/1 5 schließen wird. Über 1 00 SchülerInnen verlieren ihr "zweites Zuhause". Sophie Dagenbach

63


Das perfekte Selfie ...Und alle sehen es.

Den Kopf gesenkt, den Nacken verrenkt, auch Apps werde Zu wenig Jugendliche erkennen die Gefahr, die mit der st채ndi


den einem nicht geschenkt. ndigen Smartphonenutzung einhergeht.


B

en, der 16­jährige mit der Käppi auf dem Kopf und dem frechen Grinsen, steht an eine Wand gelehnt gegenüber des Freiburger Unicafes und wartet. „Sie haben 19 neue Nach­ richten in 3 Chatverläufen“, blinkt es ihm entgegen, als er auf sein Handy guckt. Bevor er sich die Nachrichten durchliest, entschließt er sich, mal wieder sein Profilbild auf Whatsapp zu ändern. Mit der Hand weit in die Luft gestreckt und dem Mund zum Duckface verzo­ gen, schießt er ein Bild nach dem anderen. Als er schließlich mit dem Ergebnis zufrieden ist, stellt er die Fotos ins Netz, hebt dann zum ersten mal den Kopf und sieht sich um. Das Smartphone ist fester Bestandteil von Bens Alltags, und weit mehr als bloß ein Kommunikati­ onsmittel. In dem kleinen, rechteckigen Ding sind seine Termine, Kontakte und vor allem seine per­ sönlichen Bilder, Notizen und Musik. „Wenn ich nur drei Dinge auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, wäre auf jeden Fall mein Handy mit dabei – nicht nur um Kontakt aufzunehmen, sondern auch, weil es einfach ein so wichtiger Teil meines Lebens ist“, sagt Ben, als wir das Cafe betreten, das Sams­ tag morgens voller Leute ist.

Das Logo

Ben ist ein typischer Fall. Anhand der JIM­Studie 2014 des Medien­ pädagogischen Forschungsverbund Südwest ist die Veränderung des Kommunikationsverhalten der Jugendlichen deutlich zu sehen: 2013 schrieben noch 72% täglich SMS, 2014 sind es nur noch 45%. Eine Umfrage zur Whatsapp­Nutzung unter 368 Schülern der Kantons­ schule Oerlikon bei Zürich ergab, dass die Jugendlichen im Durch­ schnitt 68 Nachrichten pro Tag erhalten und 89 Nachrichten versenden. Auch Ben gibt zu: „Ich bin so gut wie jeden Tag auf Whatsapp online. Man schreibt sich, um ein Treffen auszumachen, oder einfach um sich mit den anderen über Hausaufgaben, das neuste Youtube­Video oder den neuen Englischlehrer auszutauschen“, sagt er. Schon geht sein Blick zu seinem Handy, das auf dem Tisch liegt und gerade angefangen hat zu blinken, da er offensichtlich eine die­ ser lebenswichtigen Nachrichten bekommen hat. Nicht nur auf Whatsapp vertreibt sich Ben seine Freizeit, er hat noch auf vielen anderen Social Media Websites einen Account und ist auch dort sehr aktiv. Er postet Bilder von sich und seinen Freunden auf Fa­ cebook, und stellt Fotos von seinem Essen auf Instagram. Angespro­ chen auf die Vielzahl der Daten, die dabei anfallen, gibt sich Ben zurückhaltend: „Ich versuche schon darauf zu achten, dass man nicht zu viel über mich im Internet findet.“ Die Tatsache, dass man bei der Suche nach seinem Namen sofort auf Bilder von ihm und seinen Fa­ cebookaccount stößt, tut er trotzdem mit einem Schulterzucken ab – die Bestellung einer zweiten Cola beansprucht seine ganze Aufmerk­ samkeit. „Mich interessiert das, ehrlich gesagt, nicht so sehr, was Facebook da alles an Daten von mir gespeichert hat“, sagt Ben. Was Facebook al­ les über Ben weiß und wie viele Daten Facebook und Google über einen Nutzer gespeichert haben, weiß niemand so genau. Es ist auch unklar, ob sich die Unternehmen an ihre Verpflichtungen und Ver­ sprechungen beim Speichern und Löschen halten. Dabei besagt das Bundesdatenschutzgesetz § 19 Absatz 1: „Dem Betroffenen ist auf Antrag Auskunft zu erteilen über: die zu seiner Person gespeicherten Daten, die Empfänger oder Kategorien von Empfängern, an die die Daten weitergegeben werden, und den Zweck der Speicherung.“ Das heißt, dass Ben, wenn er denn wollte, bei den entsprechenden Firmen nachfragen kann, was und vor allem wie viele Daten über ihn gespeichert worden sind. 66

Dass das in der Praxis gar nicht so einfach ist, musste Max Schrems, ein östereichischer Jurist erleben. Auf seine Anfrage nach den über ihn gespeicherten Daten im Jahr 2010 schickte ihm Facebook 1200 Seiten als PDF­Datei, die sich bei Nachforschungen sogar noch als unvollständig erwiesen. Zudem verstößt Facebook nach Schrems Meinung gegen europäische Datenschutzbestimmungen, da Facebook noch solche Daten von ihm speicherte, die er längst von seinem Ac­ count gelöscht hatte. Daraufhin reichte der 38­jährige 22 Klagen ge­ gen Facebook ein. Inzwischen ist er mit dem Streit bis vor dem Europäischen Gerichtshof gelandet. Dies gelang durch die Unterstüt­ zung deutscher Datenschützer, die ihm auf seiner Website, Europe vs. Facebook, bei seinen Klagen und Forderungen zur Seite standen. Die Aufregung um das Thema versteht Ben nicht: „Ich meine, ich habe nie etwas zu Persönliches wie meine Telefonnummer oder Adresse auf Fa­ cebook gepostet“, meint Ben. „Das ist eine Aus­ des CCCs sage, die man heutzutage von jedem dritten Teenager bekommt und genau das ist der Knack­ punkt des Datenschutzes“, kritisiert der 45­jähri­ ge Datenschützer Rolf Würdemann. Sein schwarzes T­Shirt mit der Aufschrift „Computerexperte“ und seine auch sonst etwas nerdige Erscheinung passt gut zu seiner Mitglied­ schaft im Freiburger Chaos Computer Club, kurz CCC. Auch der so­ genannte Clubraum, der unter der Erde liegt, ist ein Anblick, den man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt: Überall liegen Kabel herum und zwischen dem Chaos sitzen ein paar Gestalten über ihre Computer gebeugt und diskutieren angeregt über Keysigning – ein Verfahren, mit dem sichergestellt werden kann, ob eine verschlüsselte E­mail auch vom Absender kommt. „Viele denken, bei Datenschutz geht es um die Sicherheit von Tele­ fonnummer, Adresse oder ähnlichem, aber eigentlich geht es um den Schutz von wirklich privaten Daten; wer ist mit wem befreundet oder zusammen, welche Interessen hat man und wo würde man gerne in


den Ferien hinfahren“, so Würdemann. Telefonnummer und Adresse lassen sich auch mithilfe eines Telefonbuchs herausfinden. „Im nicht­ virtuellen Leben muss man einen Menschen erst richtig kennenlernen, bevor man erfährt, wen er mag, was er für Hobbies hat oder was für einen Musikgeschmack er hat“, erklärt Würdemann. Das sind aber genau die privaten Informationen, die von vielen freiwillig einfach ins Netz gestellt werden – so sind sie auch für Firmen und Unbekannte leicht einsehbar.

W

as hat Facebook davon, wenn sie wissen, dass Ben und seine Freunde gerade Bundesliga gucken oder dass ihm gerade langweilig ist, weil er bei seiner Oma in Buxte­ hude zu Besuch ist? Ganz einfach, je mehr Daten man über einen „Kunden“ bzw. eine Person mit einem Account hat, desto mehr und besser kann man z.B. spezifische Werbung einbauen. Die einfache Rechnung der Unternehmen ist, dass wenn die Produktvorschläge besser sind, mehr gekauft wird. „Ich habe nichts dagegen, wenn die Sachen, die ich suche, schon direkt angezeigt werden, wenn ich auf Amazon gehe“, meint Ben und nimmt einen großen Schluck von seiner Cola. Für die Nutzer sind diese Vorschläge bequem und für die Unternehmen ist es eine gute Möglichkeit, mehr Kunden zu ge­ winnen.

Chaos Computer Club gehören, er ist auch sehr in dieser Richtung interessiert und war schon häufig auf Infoveranstaltungen des CCCs. „Wie Rolf schon sagt, jetzt ist es vielleicht noch unerheblich und un­ wichtig, aber wer weiß schon, in was für einer Staatsform wir in der Zukunft mal leben“, so Phillip und verweist auf die viel diskutierte Vorratsdatenspeicherung, bei der der Staat gerne alle Kommunikati­ onsdaten für zukünftige Untersuchungen speichern will. Ben verdreht die Augen und meint genervt: „Oh nein, ich hoffe, Du fängst jetzt nicht schon wieder an von Stasi 2.0 zu labern, dann geh ich auf's Klo.“ Ben rutscht auf dem Stuhl hin und her: „Ich verstehe ja, was Phillip mir die ganze Zeit einreden will, aber ich bin gerne im Netz unterwegs, und schließlich kann ich meine Follower auf Instagram und Twitter nicht enttäuschen“, beharrt Ben auf seinen Standpunkt.

Facebook und Co. speichern Unmengen an Daten über ihre Nutzer

Doch es geht nicht nur um gut platzierte und passende Werbung, das ist der Weg, wie Google und Facebook so millionenschwerer wur­ den. Unternehmen verkaufen auch Daten, die sie über ihre Nutzer gesammelt haben. So berichtete das Fachmagazin ct' im Oktober 2014, dass der US­Netzbetreiber Verizon, eine der größten und wichtigsten Internetfirmen weltweit, heimlich die Webanfragen sei­ ner Handynutzer manipuliert hat. Verkäufer von Anzeigen konnten damit automatisch auf private Daten wie Wohnort, Geschlecht, Al­ tersgruppe und Interessengebiete zugreifen, um somit auf beliebigen Webseiten perfekt abgestimmte Werbung anzuzeigen. Ein anderes Beispiel für Datennutzung sind die momentan sehr be­ liebten Fitness­Apps. Das kleine, schwarze Armband um Bens Handgelenk weiß genau, wie viele Kalorien er beim letzten Joggen verbraucht hat. Krankenkassen wüssten das auch gerne, um so Sporttreibende zu belohnen. Anders gesagt: Wer künftig nicht per Smartwatch oder App nachweisen kann, dass er Sport treibt, zahlt mehr. Das ist keine Fiktion: Der Deutschlandfunk berichtete im Au­ gust 2014 darüber, dass die AOK Nordost gerade ein Programm tes­ tet, um einen Gesundheitswert zu berechnen, der auch Schlafqualität und Stress miteinbezieht. „Viele von den heute uninterssanten oder vielleicht nicht so wichtig wirkenden Daten werden trotzdem gespeichert, da sie in der Zukunft vielleicht wichtig und relevant sein können“, erklärt Würdemann ernst. Angenommen, Ben wäre kein 16­jähriger Freiburger, sondern würde in Ägypten leben und hätte bei den regimekritischen De­ monstrationen teilgenommen. Dann könnten der Staat bzw. Ermittler des Staatschutzes anhand seiner Social Media Websites sehen, mit wem er Kontakt hat. Wenn die meisten auf seiner Freundesliste mit den Demonstrationen in Verbindung gebracht werden können, ist es sehr wahrscheinlich, dass auch Ben etwas damit zu tun hat. Doch da Ben wohl behütet in Freiburg wohnt, ist für ihn das alles un­ wichtig, schließlich betrifft ihn das nicht. In Deutschland interessiert es keinen, was für eine politische Einstellung er hat oder mit welchen Menschen er befreundet ist. „Aber vielleicht interessiert das einfach nur jetzt noch niemand“, lautet der trockene Kommentar von Bens Freund Phillip, der sich mittlerweile zu uns gesellt hat. Phillip geht im Gegensatz zu seinem „Bro“, der Kosename der beiden untereinander, nicht so leichtfertig mit diesem Thema um. Der schlaksige 17­jährige mit der schwarzen Nerdbrille sieht nicht nur aus, als würde er zum

„Letztendlich entscheidet jeder selbst, wie viel er über sich selbst im Netz preisgeben möchte“, ist nicht nur das Schlussfazit unserer klei­ nen Diskussionsrunde, sondern auch das Motto der „DU bestimmst“­ Broschüre der österreichischen Datenschutzkommission aus dem Jahr 2010. Sie soll zum Nachdenken anregen und die Jugendlichen daran erinnern, dass die kostenlose Nutzung von populären Diensten wie Facebook oder Instagram eben nicht völlig umsonst ist – bezah­ len tut der Nutzer mit seinen Daten. „Ganz überzeugt bin ich nicht, aber ich werde mir Phillips Worte mal durch den Kopf gehen lassen“, ist der letzte Satz von Ben. Und bevor Philipp reagieren kann hat Ben auch schon sein Smartphone raus geholt und streckt es in die Luft: „Selfietime!“ von Hannah Köster 67


Sophie

Carla Deborah Lilith

Rebecca Felicitas

K C


Katharina Charlotte Hannah Victoria

Rebecca Kerstin Nicola

Kasimir



Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.