Karrieremagazin Winter 2018

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Karriere Magazin

HERBST

WINTER

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ERFAHRUNG – ABER WOHER? ERSTES MAL BEWERBEN

Wie auch ein praxisblankes CV glänzt! WUNDERWUZZI GESUCHT?

Unternehmen erklären, wie wichtig Praxiserfahrung wirklich ist.

B L O G . Z B P. AT

Z B P. AT

ÜBER DEN ARBEITSMARKT UND DIE WU

Johannes Kopf und Edeltraud Hanappi-Egger im Gespräch.



EDITORIAL

Mehr ist mehr …?! Ein Wunderwuzzi sollte man sein, oder? Studium in der Mindest­ zeit, wenigstens ein Auslandssemester, gute Noten, zwei fachein­ schlägige Praktika, ehrenamtliches Engagement in einem Verein nicht zu vergessen … Text: Brigitte Kuchenbecker

Foto: WU ZBP Career Center

Halt, STOPP! Lassen wir den Perfektionsanspruch einmal beiseite. Denn der hält dem Praxistest nicht Stand. Ja, es stimmt, in Stellenausschreibungen steht die gewünschte Berufspraxis zumeist ganz oben. Aber was erwarten Arbeit­ geber eigentlich wirklich? Wir haben nachgefragt! Das Ergebnis ist so unterschiedlich wie die befragten Unter­ nehmen selbst.

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Was aber, wenn das CV wirklich noch „praxisblank“ ist? Erste Erfahrungen wollen ja schließlich einmal gemacht werden. Kein Problem, Sie werden staunen, wie Sie Ihr CV pimpen können. Georg Kubina, verantwortlich für Student Relations, hat auf Seite 20 Tipps für Sie zusammengestellt.

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Über ihre ersten Erfahrungen sowie ihre Pläne für die Zukunft der WU erzählt auch WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger. Sie wollen wissen, womit die WU-Rektorin ihr erstes Geld verdient hat? Die Auflösung gibt es auf Seite 28.

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Einen Blick in die Zukunft habe ich schließlich mit AMSVorstand Johannes Kopf geworfen. So viel steht fest: Mit einem WU-Abschluss hat man es gut am Arbeits­ markt! Wunderwuzzi hin oder her. Und das ist doch ein schönes Gefühl, oder?

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In diesem Sinn: Viel Spaß beim Lesen! Ihre Brigitte Kuchenbecker

SEITE 16 BEING PERFECT, BEING UNIQUE.

SEITE 20 DAS ERSTE MAL BEWERBEN.

SEITE 28 DIE WU 2035.

SEITE 48 DENKEN LERNEN.

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HERBST | WINTER 2018 — 2019

Karriere Magazin 3 EDITORIAL: M E H R I S T M E H R  … ? ! 6

I WIE INTERVIEW

Unser Bewerbungs-Alphabet 8

GO WEST!

Leben und Arbeiten in Vorarlberg 14 GOOD TO KNOW

32  VIELE WEGE FÜHREN NACH ROM. Sieben Studierende erzählen, wie sie zu Erfahrungen für ihre Berufslaufbahn kommen.

News zum Thema Jobeinstieg

16  BEING UNIQUE IS BETTER THAN BEING PERFECT

42 GOOD TO KNOW

News zum Thema Jobeinstieg 44 VOM ROOKIE ZUM PRO

Wir verraten, wie Sie in den ersten Tagen im neuen Job glänzen. 46 KOLUMNE —

Wir haben uns bei Personalverantwortlichen umgehört, welche und wie viel Berufspraxis erwünscht ist.

E R FA H R U N G : J A ! ABER WELCHE UND WOHER? 48 DIE DISKUSSION, OB UNS DER TECHNISCHE

20 DAS ERSTE MAL BEWERBEN

Denn irgendwann muss man einmal beginnen …

F O RT S C H R I T T D I E J O B S W E G N I M M T, I S T 2 0 0 J A H R E A LT.

AMS-Vorstand Johannes Kopf im Gespräch.

22 PIMP YOUR CV

Wir zeigen Ihnen, wie Sie aus einem „Ok, aber geht besser“-CV viel mehr herausholen können.

53 MEIN PERSÖNLICHES AHA-ERLEBNIS BEIM B E R U F S E I N S T I E G WA R   …

HR-Verantwortliche berichten 26 WORKING STUDENT

Wir haben drei Möglichkeiten zum Sammeln von Erfahrung neben der Uni unter die Lupe genommen.

56 WIR SIND HELDEN

Start-ups im Porträt 58 DIE LETZTE SEITE

2 8 D I E W U H AT D I E K R A F T UND ENERGIE, UM IN DIE NÄCHSTE LIGA ZU WECHSELN

Edeltraud Hanappi-Egger, Rektorin der WU, im Interview.

Impressum ZBP Karrieremagazin, Ausgabe Herbst | Winter 2018 /19 | Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: WU ZBP Career Center GmbH, Welthandelsplatz 1, Gebäude LC, 1020 Wien, Tel.: +43 –1– 313 36 – 4968, office @ zbp.at | Redaktion: Brigitte Kuchenbecker | Textbeiträge: Ursula Axmann, Sigrid Dworak, Karin Kwapien, Georg Kubina, Brigitte Kuchenbecker | Koordination und Gestaltung: Georg Leditzky, Plutonika Design OG, Brigitte Kuchenbecker | Anzeigenservice: Brigitte Kuchenbecker, brigitte.kuchenbecker @ zbp.at | Layout: Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Druck: Gerin Druck | Erscheinungsweise: dreimal jährlich | Auflage: 10.000 Stück | § 1 abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.“ Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Zusammenstellung der Arbeitgeber in redaktionellen Beiträgen erfolgt aufgrund journalistischer Recherchen. Werblich kann jeder Arbeitgeber in diesem Magazin vertreten sein unter der Voraussetzung, dass dieser auch tatsächlich Stellen besetzt.

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Cover und rechts | Fotos: iStock / LightFieldStudios


Been there — done that? ADVERTISER INDEX 2   H AY S 7   H E A D WAY 1 3   H O F E R 1 5   P E E K & C L O P P E N B U R G 1 9   J T I 2 5   P K F 3 5   T PA 4 1   B C G 4 3   I N V E RT O 4 5   E Y 4 7   B AWA G P. S . K . 5 2   K S W 5 5   V I G 5 7   P W C 5 9   H O F E R 6 0   K P M G

Die angeführten Unter­n ehmen ermöglichen durch ihre Werbe­­­­e in­s chaltung, dass Sie ein kostenfreies Exemplar des Karriere­ magazins in Händen halten. Vielen Dank!


FROM A TO Z

I wie Interview Von Assessment Center bis Zusage – wir stellen die gängigsten Begriffe des Bewerbungs-Alphabets vor. Dieses Mal: I wie … Text: Brigitte Kuchenbecker

INITIATIVBEWERBUNG

IQ-TEST

Bei einer Initiativ- oder Blindbewerbung werden Sie selbst aktiv. Es gibt keine Stellenausschreibung, auf die Sie sich beziehen könnten. Sie wissen also gar nicht, ob ein Unter­ nehmen aktuell nach neuen Mitarbeiter/innen sucht. Und dennoch ist es gerade in dieser Situation sinnvoll, mit einer Bewerbung ins Blaue aufzuzeigen. Ihr Benefit? Im Idealfall erzeugen Sie Personalbedarf – wie konnte das Unternehmen eigentlich bisher ohne Sie bestehen?! Oder Sie sind „first in line“, wenn neue Positionen zu besetzen sind. So geschehen bei unserem jüngsten Teammitglied Juliane Demtschuk. Sie hat sich für eine Mitarbeit im ZBP interessiert, kam mit uns in Gespräch, eine Position wurde frei, und seitdem ist Juliane bei uns mit an Bord. Natürlich: ein bisschen Glück gehört bei einer Blind­bewerbung immer dazu. Aber Arbeitgeber schätzen das Engagement und das ehrliche Interesse an einer Mitarbeit. In diesem Sinn: Geht nicht, gibt’s nicht! Nähere Infos, wie Sie Ihre Initi­ ativbewerbung ganz allgemein oder auf eine spezifische Stelle zugeschnitten formulieren, können Sie sich samt Motivation in unserer „Sprechstunde“ holen.

Inwieweit ein Intelligenzquotient etwas über die Qualifi­ kationen von Bewerber/innen aussagt, ist umstritten. Sehr wahrscheinlich sind die beiden Aspekte – wenn überhaupt – nur marginal miteinander verbunden. Deshalb werden IQ-Tests kaum in Bewerbungsverfahren eingesetzt. Im Gegensatz dazu sind Case Studies, also praktische Fall­ studien mit dem Ziel, Fachwissen, strategisches Denken und analytische Auffassungsgabe zu testen, weit verbreitet. Sie möchten erfahren, wie Sie sich auf Case Studies vor­ bereiten können? Unser Training „Das Assessment Center“ gibt Einblick.

B Y T H E WAY

INTERVIEW

I WIE INGWER

Ein Bewerbungsinterview ist ein normales Gespräch. Sowohl Sie als auch das Unternehmen möchten mehr voneinander erfahren und haben beide Raum zum Erzählen – zumindest in der Theorie. In der Praxis hat das Bewerbungsgespräch allerdings oft einen Frage-Antwort-Charakter. Arbeit­ geber möchten schließlich evaluieren, ob Sie fachlich und persönlich für den Job passen. Sie können sich auf diese Situation umfassend vorbereiten. Zum Üben gibt es von uns drei „Klassiker“, die bei fast jedem Bewerbungs­ interview vorkommen:

Gerade in der kalten Jahreszeit wirkt Ingwer bei Grippe & Co Wunder. Un­ bedingt Probieren: Orangen-IngwerWasser in Das Campus.

› › Erzählen Sie etwas über sich! › › Warum möchten Sie gerade bei uns arbeiten? › › Could you answer the next question in English?

I WIE IPHONE ... müssen wir dazu noch mehr sagen?

I WIE IMAGINE DRAGONS Rock-Band aus Las Vegas. Größte Hits: „Radioactive“ und „Thunder“.

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ADVERTORIAL

ERFAHRUNG – ABER WOHER? WIE SEHEN SIE DIE GÄNGIGE PRAXIS, DASS BEI STELLEN­A NGEBOTEN ZUMEIST BERUFSERFAHRUNG VORAUSGESETZT WIRD?

Aus Unternehmersicht kann ich das gut nachvollziehen, aber den Einstieg ins Berufsleben macht das aus Student/ innensicht nicht leichter. Umso mehr freut es mich, dass ich bei Headway die Chance bekommen habe, anfangs mit einem Tag pro Woche einzusteigen und jetzt auf einen Teilzeitjob im Ausmaß von 20 Stunden zu erhöhen. Die praktischen Aspekte des Jobs in einem engagierten und vor allem hilfsbereiten Team kennen­ zulernen ist eine wirklich angenehme Sache. Ich habe hier das Gefühl, in die Aufgaben eines Steuerberaters und Wirtschaftsprüfers hineinwachsen zu können. IHRE UNIVERSITÄRE AUSBILDUNG WIRD NOCH WEITERGEHEN. BIRGT HIER DER JOB NICHT DIE GEFAHR EINER DOPPELBELASTUNG? WIE GEHEN SIE DAMIT UM?

Die Gefahr besteht ohne Zweifel, aber die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/innen hat bei Headway einen sehr hohen Stellenwert und deshalb wird auf die zeitlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter/innen einge­ gangen. Schon in der Zeit, als ich nur einen Tag in der Woche gearbeitet habe, konnte ich mir frei einteilen, an welchem Wochentag ich im Büro war und somit je­ derzeit an Seminaren oder bei Prüfungen teilnehmen. Mit dem Wissen um die gebotene Unterstützung und die arbeitszeitliche Flexibilität blicke ich zuversichtlich nach vorn und freue mich auf den Master-Studien­ abschnitt. Es ist natürlich eine Umstellung in meinem Leben, aber es ist immens wichtig schon neben dem Studium Berufserfahrung zu sammeln.

Sehen was ist. Erkennen was sein kann.

MARKUS DIEXER BSC

Associate bei Headway, studiert Wirtschafts- und Sozialwissenschaften im Studienzweig Betriebs­ wirtschaft an der WU Wien

Foto: Yvonne Gratzer / helen’s view photography

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BÖDELEDÜTSCH

Text: Brigitte Kuchenbecker Fotos: iStock / Kemter, iStock /reach-art, iStock / monani

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Go west! Von der WU aus gesehen ist kein anderes Bundesland Österreichs weiter weg als Vorarlberg. Zu weit weg? Die Frage erübrigt sich in unserer mobilen Zeit – selbst wenn Bregenz keinen eigenen Flughafen hat. Aber auch sonst gibt es viele Argumente für den Start einer Karriere im Ländle. Denn Vorarlberg ist vielfältig: traditionell und modern, naturverbunden und urban. Was hat Vorarlberg für WU-Absolvent/innen also zu bieten? Vieles!

VORARLBERG IST PRODUKTIV

Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich Vorarlberg von einem ursprünglich reinen Textilstandort zu einer wirtschaftsstarken Hightechregion entwickelt. Heute ist Vorarlberg noch vor Oberösterreich das am stärksten indus­ trialisierte Bundesland. Joachim Heinzel, Geschäftsführer von der Wirtschafts-Standort Vorarlberg Gesellschaft: „Das reicht vom Automobilzulieferer bis zum Kran- und Seilbahnbauer, vom Verpackungs- und Logistikspezia­ listen zum Lebensmittelhersteller, von der Energie- und Umwelttechnik bis zur Bautechnologie.“ Die Industrie erbringt gemeinsam mit dem produzierenden Gewerbe fast ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung.

Die Unternehmenslandschaft in Vorarlberg ist dabei bunt. Heinzel: „Es gibt internationale Großkonzerne, die sich mit strategischen wichtigen Tochtergesellschaften hier niederlassen, heimische Familienunternehmen, die sich zu Global Playern entwickelt haben, und hochspezialisierte Klein- und Mittelbetriebe, die führende Marktpositionen einnehmen.“ Ein Großteil der hier entstandenen Unter­ nehmen sei immer noch familiengeführt. „Sie schaffen durch ihre starke Anpassungsfähigkeit den Spagat zwischen Tradition und einer außerordentlich hohen Innovationskraft und sind mehr und mehr Träger neuer Geschäftsideen. Aber auch die globalen Unternehmen im Land expandieren.“ V O R A R L B E R G I S T I N T E R N AT I O N A L

Vorarlberg ist ein Grenzland – 80 Prozent der insgesamt 350 km langen Landesgrenzen sind österreichische Staats­ grenze. Die Vierländerregion Bodensee grenzt an die Schweizer Kantone St. Gallen und Graubünden, das deutsche Bundesland Bayern sowie das Fürstentum Liechtenstein.

LAND DER MARKEN EIN AUSZUG: ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ››

ALPLA DOPPELMAYR SEILBAHNEN GEBRÜDER WEISS GETZNER TEXTIL HEAD SPORT HIRSCHMANN AUTOMOTIVE JULIUS BLUM MAHLE KÖNIG RAUCH FRUCHTSÄFTE RHOMBERG GRUPPE ÖLZ MEISTERBÄCKEREI WOLFORD ZUMTOBEL

Kein Wunder also, dass sowohl Vorarlbergs Bevölkerung als auch Vorarlbergs Wirtschaft international geprägt sind. Das Ländle zählt heute zu den exportstärksten Regionen Europas und ist auch bei Österreichs Wirtschaft unange­ fochtener Exportchampion. Rund 55 Prozent der Waren und Dienstleistungen werden ins Ausland verkauft – allen voran nach Deutschland, in die Schweiz, nach Liechtenstein, Italien und China. Im Vergleich dazu: Die Gesamtexport­ quote Österreichs liegt bei 37 Prozent.

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Dreh- und Angelpunkt Vorarlbergs ist im Übrigen das Ballungsgebiet Rheintal-Walgau. Alumni-Hub-Vertreterin Friederike Hehle: „Insbesondere im Vorarlberger Rheintal gibt es eine Vielzahl interessanter Unternehmen, die auch global tätig sind. Dort sind sämtliche Positionen zu finden, die man auch in Metropol­regionen erwarten würde.“ V O R A R L B E R G I S T I N N O VAT I V

Vorarlbergs Fokus auf Innovation zeigt sich in betriebs­ übergreifenden Forschungseinrichtungen, z. B. dem For­ schungszentrum V-Research, das sich mit tribologischen Problemstellungen beschäftigt, dem Forschungsinstitut für Textilchemie und -physik oder Forschungszentren in den Bereichen Mechatronik, Molekularbiologie oder Pro­ dukt-Engineering. 2017 wurden 142 Patente angemeldet, das sind 36 Patente pro 100.000 Einwohner/innen. Als Vergleich: Österreichweit sind es 24 Patente pro 100.000 Einwohner/innen. Die Zahl der Unternehmensgründungen stieg 2017 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dass Vorarlberg gründerfreundlich ist, zeigt sich auch an der Initiative „Startupland“. Die Plattform engagiert sich für Unternehmertum, möchte die Start-up-Mentalität in die Gesellschaft tragen und vertritt die Interessen Vor­ arlberger Start-ups.

Und last, but not least ein Zuckerl für alle, die im Tourismus Fuß fassen möchten: Vor allem der Wintertourismus gilt als Aushängeschild Vorarlbergs. Laut Aufzeichnungen der Wirtschaftskammer Vorarlberg kamen noch nie so viele Besucher/innen ins Ländle wie in der Saison 2017/18. In diesem Sinn: Worauf noch warten? Let’s do it – let’s go west!

Willkommen im Team: Manuel Marxer ist seit Sep­ tember 2018 neben seinem Studium in unserem Team. Der gebürtige Liechtensteiner hat acht Jahre lang das Gymnasium in Bregenz besucht, bevor er für sein Studium nach Wien kam.

VORARLBERG FÜR DIE WU

Jobchancen für Wirtschaftsabsolvent/innen gibt es also reichlich jenseits des Arlbergs. Dazu Joachim Heinzel: „Vorarlberger Unternehmen suchen in sämtlichen Berei­ chen Verstärkung für ihre Teams. Sie bieten auch be­ triebswirtschaftlich orientierten Fachkräften spannende Projekte, bei denen diese sich entfalten können. Von Einkauf, Logistik und IT, Buchhaltung und Finanzwesen über Qualitätsmanagement, Projekt- und Prozessmanage­ ment bis hin zu Marketing, Vertrieb und Export finden engagierte WU-Absolvent/innen attraktive Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten.“

GIGI RÜF GEBOREN 1981 – SNOWBOARDER UND T R E N D S E T T E R I N D E R W I N T E R S P O RT S Z E N E

BEAT KAMMERLANDER G E B O R E N 1 9 5 9 – S P O RT K L E T T E R E R , SCHWIERIGSTE ROUTE „PRINZIP HOFFNUNG“, DIE ER 2009 CLEAN, ALSO OHNE BOHR- UND NORMALHAKEN, BESTIEG

MARTIN „MCFLY“ WINKLER GEBOREN 1978 – FREE-SKIER UND JUROR BEI DER FREERIDE WORLD TOUR

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Fotos: Unsplash / Philipp Kämmerer, WU ZBP Career Center, Angela Lamprecht


TRIVIA › › Rund 40 Skigebiete sorgen für Pistenspaß im Winter. Das längste Skirennen der Welt – der „Weiße Ring“ mit fast 22 km Länge und 5500 Metern Höhenunterschied – findet jährlich in Lech-Zürs statt. › › Die spanische Fußball-Nationalmannschaft bereitete sich 2010 und 2012 im Montafon auf den Welt- und Europameistertitel vor. Nice to know: In Vorarlberg gibt es 105 Fußballplätze. › › Zu bekannten Festivals zählen das „Szene Openair“ in Lustenau, das „poolbar Festival“ in Feldkirch oder das „Bregenzer Hafenfest“. Nicht zu vergessen sind natürlich die „Bregenzer Festspiele“ und das Kultur­f estival „Montafoner Resonanzen“. › › Apropos Bregenzer Festspiele: Der James-Bond-Film „Ein Quantum Trost“ wurde 2008 auf der Bregenzer Seebühne gedreht – rund um die Aufführung von „Tosca“ und dem berühmten „Auge“.

FRIEDERIKE HEHLE

› › Position: Geschäftsführerin, historizing – Agentur für Geschichte › › Branche: PR-Beratung › › Studium: Mag. und Dr. Handels­w issenschaften WU, Schwerpunkt: Handel und Marketing; Mag. Kunst­ geschichte Uni Wien, Schwer­ punkt: moderne Kunst › › WU Alumni Hub-Vertreterin Vorarlberg

DARUM VORARLBERG …

VON WIEN ZURÜCK NACH VORARLBERG

Ich bin in Vorarlberg geboren und aufgewachsen. Spätestens nach der Wien-Woche in der siebten Klasse Gymnasium wusste ich, dass ich unbedingt in Wien studieren wollte. Und so kam es dann auch: Ich habe Handels­wissenschaften an der WU und parallel dazu Kunstgeschichte an der Uni Wien studiert. Damals war mir klar, dass ich in Wien bleiben würde. Aber dann lernte ich kurz vor Studienende meinen Mann, ebenfalls Vorarlberger, kennen. So hat mich schließ­ lich die Liebe nach Studienende wieder zurück in meine Heimat geführt. DAS FINDE ICH TOLL …

Ich schätze die hohe Lebensqualität und die starke Wirt­ schaft. Ich wohne mitten in der Stadt, kann aber quasi vor meiner Haustüre joggen, wandern und Ski fahren. Auch das kulturelle Angebot ist in Vorarlberg erfreulich groß. Zudem gibt es eine hohe Dichte an Unternehmen, die sich erfolgreich am (internationalen) Markt behaupten und traditionsbewusst sind. Das ist für mich als Inhaberin einer Geschichtsagentur besonders interessant. DAS VERMISSE ICH …

Meine Freund/innen, die ich während des Studierens in Wien kennen gelernt habe. Einige von ihnen leben nach wie vor in Wien. So habe ich immer wieder gute Gründe, in die Bundeshauptstadt zu fahren und mein „Heimweh“ abzustreifen.

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VON VORARLBERG NACH WIEN

BENJAMIN EBNER

› › ursprünglich aus: Feldkirch › › Alter: 23 Studium: BAWISO, Volkswirtschaftslehre

WA R U M V O N V O R A R L B E R G A N D I E W U ?

UND NACH DER WU?

Für mich stand schon relativ früh fest, dass ich für mein Studium nach Wien gehen möchte. Grund dafür waren zum einen die positiven Erfahrungsberichte meines Bruders, aber auch das Ansehen, das die WU europaweit genießt. Des Weiteren bietet Wien auch ein super Kulturangebot mit unzähligen Konzerten, ein aufregendes Nachtleben und tolle Berufsmöglichkeiten bei den in der Stadt an­ sässigen Unternehmen. Außerdem war es mir auch in puncto Selbständigkeit ein Anliegen, etwas weiter von zu Hause wegzugehen. Man kann dann bei irgendwelchen Problemen nicht schnell nach Hause fahren, sondern muss versuchen, diese auf sich gestellt zu lösen.

Zuerst einmal möchte ich noch den Master in Wien machen und danach wird entschieden, wo es mich beruf­ lich und geografisch hintreibt. Klar ist aber auch, dass ich die Vorarlberger Mentalität ebenso beibehalten werde, wie die Vorarlberger Kässpätzle mit Kartoffelsalat für mich die besten ihrer Art bleiben werden.

DER WIENER DIALEKT – KLAPPT DAS?

Ich glaube, es wäre besser zu fragen, ob die Wiener/innen unseren Vorarlberger Dialekt verstehen. Nach einer gewissen Anpassungszeit habe ich mir, vor allem in Vorlesungen oder Seminaren, eine Form von „Kompromisssprache“ angewöhnt. Aber die meisten meiner Wiener Freund/innen sagen mir, dass ich ruhig im Dialekt reden kann und sie mich (meistens) trotzdem gut verstehen.

WA R U M V O N V O R A R L B E R G A N D I E W U ?

MARK BREUSS

Wien hat mich schon als Kind fasziniert. Dass dann auch noch die Universität meiner Wahl in Wien liegt, machte mir die Entscheidung ehrlich gesagt leicht. Als Vorarlberger in Wien musste ich zu Beginn allerdings einiges dazulernen, eine neue Sprache, ein öffentliches Verkehrsnetz, das aus mehr als zwei Buslinien besteht und so weiter. Heute kenne ich zwar immer noch nicht viel mehr als zwei Buslinien, kann jedoch sagen, dass ich meine Entscheidung, nach Wien zu kommen, nie bereut habe.

› › ursprünglich aus: Feldkirch › › Alter: 21 › › Studium: BAWISO, Wirtschaftsinformatik

Fotos: privat

DER WIENER DIALEKT – KLAPPT DAS?

„Sag mal etwas auf Vorarlbergerisch!“ Selbst wenn man es mit seinem besten „Bödeledütsch“ (halb Dialekt, halb Hochdeutsch) versucht, sind es meist die Wiener/ innen, die dann doch den originalen Dialekt hören wollen. Heute sprechen meine Wiener Freund/innen weit besser Vorarlbergerisch als ich Wienerisch. UND NACH DER WU?

Nach der WU werde ich einen Master im Ausland machen, danach werden wir sehen, wohin es mich verschlägt. Auch wenn ich zunächst nicht ins Ländle zurückkehren will, bleibt man als Vorarlberger im Herzen ohnehin immer Vorarlberger.

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ADVERTORIAL

Erfahrung ist die halbe Miete? Nicht unbedingt! Personaler/innen wünschen sich Bewerber/innen mit einem Einser-Schnitt im Studium, natürlich in Mindeststudienzeit und mit ausreichend Praxis­ erfahrung? Veronika Badics, Leiterin der HRAbteilung von HOFER, erzählt, worauf es im Recruiting wirklich ankommt. SCHNELL STUDIEREN VS. PRAXISERFAHRUNG: WO LIEGT IHR FOKUS?

Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn viele Studienab­ solvent/innen kennengelernt, die erfolgreich ihre Karriere gestartet und mich sehr beeindruckt haben: Einige davon haben ihr Studium in der Mindestzeit absolviert, andere in der durchschnittlichen Studienzeit. Die einen haben während des Studiums gearbeitet, die anderen sind ohne Erfahrung erfolgreich ins Berufsleben eingestiegen. Weder ein schneller Studienabschluss noch Berufserfahrung sind ein Garant für einen erfolgreichen Karriereeinstieg. Viel entscheidender sind für uns Faktoren wie eine lebens­ lange Lernbereitschaft, die Fähigkeit sich und andere zu motivieren und der innere Wunsch und Wille, sich laufend weiterzuentwickeln. WELCHE JOBMÖGLICHKEITEN BIETEN SIE ABSOLVENT/ INNEN?

Abhängig von den eigenen Stärken und Interessen bieten wir unterschiedliche Jobperspektiven in unserem Ma­ nagement als Regionalverkaufsleiter/in oder viele neue Positionen in unserem Headquarter in Sattledt (OÖ), etwa in den Bereichen Supply Chain Management, Marketing und Digitalisierung, Controlling oder HR. IHR PERSÖNLICHER TIPP FÜR JUNGE ABSOLVENT/INNEN?

Setzen Sie auf Ihre Persönlichkeit und treten Sie authen­ tisch auf, denn wer mit Herz und Begeisterung an Her­ ausforderungen herangeht, kann Großartiges bewirken. Interessiert mehr über HOFER als Arbeitgeber und die offenen Jobs zu erfahren? Dann informieren Sie sich online unter karriere.hofer.at.

VERONIKA BADICS LEITERIN HUMAN RESOURCES S/E HOFER KG

Die 30-Jährige hat Wirtschaftswissenschaften an der JKU studiert und neben dem Studium erste Berufsund Führungserfahrung gesammelt. 2013 startete sie ihre Karriere als Regionalverkaufsleiterin bei HOFER, daraufhin war sie als Leiterin im Verkauf tätig und seit 2018 leitet sie das 30-köpfige Team der HR-Abteilung.

Foto: HOFER KG

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JOB INSIGHTS

Good to know GUTE REISE!

GUTEN APPETIT!

GUTE NACHT!

Ein Boot im Büro? Gesehen bei WienIT, einem Unternehmen der Wiener Stadt­ werke. In einem anderen Stockwerk gab es übrigens eine Gondel – inklusive beeindruckender Bergkulisse als Wall­ paper im Hintergrund.

Do & Co kocht auf: In London und Madrid werden nach Großaufträgen von British Airways und Iberia zwei neue Standorte mit knapp 4.000 Mitarbeiter/innen eröffnet. Jobs für WU-Absolvent/innen inklusive – im Headquarter in Wien und international.

Der abendliche Blick auf Mails, sei es für das Studium oder die Arbeit, hat Folgen auf die Produktivität – so eine Studie des Leibniz-Instituts für Arbeitsforschung (lfado) an der TU Dortmund. Wir sind dann am folgenden Tag weniger konzentriert und leistungsfähig. Also: Smartphone mit gutem Gewissen ausschalten und früh schlafen gehen. Gerade in der dunklen Jahreszeit.

Text: Brigitte Kuchenbecker

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Foto: WU ZBP Career Center, Location: WienIT


Verantwortung übernehmen Rückhalt bekommen

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Wer sich im Job gut entwickeln will, braucht den bestmöglichen Karrierestart: Das Traineeprogramm von P&C bereitet motivierte Absolventen in 18 Monaten auf die Position des Store Managers oder Fashion Buyers vor. Wir bieten Ihnen ein spannendes Arbeitsumfeld im Handel, in dem Sie früh Verantwortung übernehmen können. Dazu profitieren Sie von begleitenden Seminaren, besten Entwicklungsmöglichkeiten, persönlichem Mentoring und einem überdurchschnittlichen Gehalt. Mehr Infos: karriere.peek-cloppenburg.at

AINEE ALS TR C BEI P& EN START H C R DU


REALITY

Being unique is better than being perfect Ohne Berufserfahrung kein Job, ohne Job keine Berufserfahrung. Stimmt das wirklich? Ein Blick in Stellenbörsen und auf Jobausschreibungen zeigt: fast immer ist Vorerfahrung erwünscht. Was aber zählt bei Unternehmen tatsächlich? Muss es immer ein facheinschlägiges Praktikum sein? Wir haben uns bei Personalverantwortlichen umgehört. Zusammenstellung: Sigrid Dworak

S T E FA N I E B U T T I N G E R

› › Unternehmen: Hilti › › Position: HR Business Partner

WIE WICHTIG IST VORHANDENE BERUFSPRAXIS IM CV?

PRAKTISCHE ERFAHRUNG HEISST, DASS MAN IN DER LAGE IST, WISSEN AUS DEM STUDIUM IN DER ARBEITSWELT ANZUWENDEN.

Berufspraxis ist wichtig und gut, aber nicht immer allein ausschlaggebend. Wichtiger ist für mich, hands on zu sein und anzupacken. Auslandserfahrung ist für mich persönlich der wichtigste Punkt, da sich dadurch die Persönlichkeit weiterentwickelt und man seine Komfortzone verlassen muss. So ist man für die Arbeitswelt bestens vorbereitet. ZÄHLEN NUR FACHRELEVANTE TÄTIGKEITEN ALS BERUFS­ PRAXIS?

Nein, bei jedem Job lernt man etwas. GIBT ES FÜR SIE EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“? ZUM BEISPIEL ZU VIELE VERSCHIEDENE PRAKTIKA ODER NEBENJOBS …

Grundsätzlich nicht. Wenn man Praktika zur Orientierung nutzt und nach dem fünften noch immer nicht weiß, was man will, dann finde ich das problematisch. 16

Fotos: Unsplash / Rawpixel, Hilti


CHECK NOCH WICHTIGER ALS FACHWISSEN IST, DASS BEWERBER/INNEN BEGEISTERUNG FÜR DIE POSITION, DAS BERUFS­­­F ELD SOWIE DAS UNTERNEHMEN ZEIGEN.

WAS ZÄHLT ZU PRAKTISCHER ERFAHRUNG?

Zum einen natürlich berufliche Erfahrungen im unterneh­ merischen Kontext – wie Nebenjobs oder Praktika. Doch auch freiberufliche Tätigkeiten, private Hobbyprojekte oder die Teilnahme an Wettbewerben können der Praxis­ erfahrung zugerechnet werden. ZÄHLEN NUR FACHRELEVANTE TÄTIGKEITEN ALS BERUFS­ PRAXIS?

Auch durch Lehrveranstaltungen, durch Projekte in der Freizeit oder im Studium kann wertvolles Wissen gesam­ melt werden, das beim Berufseinstieg oder in einem In­ ternship helfen kann. GIBT ES EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“?

Ein Zuviel an beruflicher Erfahrung gibt es eigentlich nicht. Selbst Praktika und Nebenjobs, die vielleicht nichts mit der angestrebten Position zu tun haben, können in vielerlei Hinsicht von großem Nutzen sein.

MARLENE BLÜML

› › Unternehmen: Runtastic › › Position: Talent Scout

VIELE SOFT SKILLS WERDEN AUCH DURCH NICHT­ FACHRELEVANTE TÄTIGKEITEN ENTWICKELT.

WAS ZÄHLT ZU PRAKTISCHER ERFAHRUNG?

Unter praktische Erfahrung fällt für mich jegliche Arbeits­ erfahrung, die man in der Berufswelt machen kann. Erste Joberfahrungen durch Ferialjobs und Berufspraktika sowie Teilzeitanstellungen sind besonders relevant für den spä­ teren Karriereeinstieg. WIE WICHTIG IST VORHANDENE BERUFSPRAXIS IM CV?

Selbstverständlich ist Praxis essenziell für viele Positionen und für viele Absolvent/innenjobs ein wichtiges Kriterium. Es geht jedoch um das Gesamtbild der Bewerber/innen – alle Faktoren werden berücksichtigt. Mir ist bewusst, dass sich gerade für Praktika Studierende bewerben, die davor noch keine absolviert haben und eben diese Erfahrung erst machen möchten. DEMIANA GHOBRIAL

› › Unternehmen: KPMG › › Position: Human Resource Management, Recruiting & Employer Branding

Fotos: Runtastic, KPMG

GIBT ES EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“?

Studierende sollten auf jeden Fall die Möglichkeit nutzen, vieles zu sehen und auszuprobieren, um somit eine klarere Vorstellung vom späteren Berufsziel zu bekommen. Be­ werber/innen, die sich sehr lange auf ein Gebiet kon­ zentriert haben, rate ich bei einem Berufswechsel, die entsprechende Brücke zu schlagen – zum Beispiel durch eine Spezialisierung im Studium, ein weiterführendes > Masterstudium oder ein Praktikum. 17


REALITY FÜR EIN PRAKTIKUM ODER EINE TEILZEITSTELLE SIND BERUFSVORERFAHRUNGEN NICHT RELEVANT. WENN SICH JEMAND FÜR EINE EINSTIEGSSTELLE BEWIRBT, IST DIES FREILICH EINE WICHTIGE VORAUSSETZUNG.

WAS ZÄHLT ZU PRAKTISCHER ERFAHRUNG?

Jede Art von juristischer Beratungstätigkeit zählt natür­ lich als praktische Erfahrung, aber auch verantwortliche nichtjuristische Tätigkeiten. Damit meine ich zum Beispiel die Gründung eines kleinen Start-ups mit ein paar Freund/ innen. Auch Berufserfahrung im Vertrieb, im Bankenwesen, bei einer Interessenvertretung oder einer Investmentfirma sind interessant. ZÄHLEN NUR FACHRELEVANTE TÄTIGKEITEN?

Irgendein juristisches Fach sollte schon dabei sein, das die Begeisterung der Bewerber/innen geweckt hat. Das sollte sich auch in den Noten widerspiegeln. Ohne Begeis­ terung für die Lösung kniffliger juristischer Probleme ist es in unserem Beruf leider schwer. Auch ehrenamtliches Engagement zählt als Erfahrung und bringt Pluspunkte. Daraus resultiert ja wertvolle Lebenserfahrung. Das ist in der Rechtsberatung vorteilhaft, weil man ja laufend mit Menschen aus allen Bevölkerungsschichten zu tun hat. GIBT ES EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“? B E RT O RT N E R

Nein, für uns gilt das nicht.

› › Unternehmen: Fiebinger Polak & Partner Rechtsanwälte › › Position: Partner und Leiter des Tätigkeitsbereiches Arbeitsrecht

PA U L A T I P P E L

› › Unternehmen: Österreichisches Rotes Kreuz, Generalsekretariat › › Position: Teamleiterin für Personal­e ntwicklung und Recruiting WAS ZÄHLT ZU PRAKTISCHER ERFAHRUNG?

Bezahlte oder auch unbezahlte Praktika, Ferialjobs, Stu­ dierendenjobs sowie jede andere berufliche Tätigkeit. Auch Zivildienst, das Freiwillige Soziale Jahr und ehren­ amtliches Engagement können wichtige Erfahrungen für das spätere berufliche Leben darstellen. ZU UNTERSCHIEDLICHE NEBENJOBS KÖNNEN LEICHT DEN EINDRUCK VERMITTELN, DASS DIE PERSON NICHT WEISS, WOHIN DIE REISE GEHEN SOLL.

WIE WICHTIG IST VORHANDENE BERUFSPRAXIS IM CV?

Grundsätzlich ist für Bewerber/innen jede Art von Arbeits­ erfahrung von Vorteil, denn dabei lernt man Arbeits­abläufe, den Umgang mit Menschen und die Integration in ein Team kennen. GIBT ES EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“?

Spätestens gegen Ende des Studiums ist es günstig, eine Richtung einzuschlagen. Das kann ich auch durch das Thema der Masterarbeit und Weiterbildungen erreichen, sodass ein roter Faden im Lebenslauf deutlich wird. 18

Fotos: Lukas Bast; Rotes Kreuz


CHECK WAS ZÄHLT ZU PRAKTISCHER ERFAHRUNG?

Unter praktische Erfahrungen fallen viele Dinge. Das können Praktika sein, wodurch klassische Hard Skills geschärft werden, aber auch ehrenamtliche Engagements wie Vo­ lunteering oder die Betreuung von sozialen Projekten, die wiederum die Soft Skills stärken. Wichtig ist für uns zu sehen, dass die Bewerber/innen auch bereit sind, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und sich neue Dinge zu trauen. WIE WICHTIG IST VORHANDENE BERUFSPRAXIS IM CV?

ALLES WAS MAN LERNT, TRÄGT ZUR PERSÖNLICHKEIT BEI. HIER GIBT ES KEINE FALSCHE ERFAHRUNG.

NAME: SUSANNE STEINER

› › Unternehmen: Mondelēz International › › Position: Early Career Manager Central Europe

Es zählt das Gesamtpaket. Da so viele unterschiedliche Dinge zu Erfahrungen zählen, ist es wichtig zu sehen, dass sich jemand weiterentwickeln will. Gute Noten und fachrelevante Praktika sind für uns zwar wichtig, jedoch geht es vorrangig um die Persönlichkeit. GIBT ES EIN „TOO MUCH OF THE WRONG EXPERIENCE“?

Ich bin der Überzeugung, dass man die Studienzeit nutzen soll, um möglichst viele Erfahrungen zu sammeln und un­ terschiedliche Bereiche kennenzulernen. Das ist wichtig, damit Studierende sich klar werden, welche Richtung sie für ihr zukünftiges Berufsleben einschlagen wollen. Alle gesammelten Erfahrungen tragen in unterschiedlichster Form zur Persönlichkeitsentwicklung bei.

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Foto: Mondelēz

to gain first-hand experience

#joinJTI ÜBER JTI Japan Tobacco International ist ein führendes internationales Tabakunternehmen mit Konzernsitz in Genf. Als Teil der JT-Gruppe vertreibt JTI seine Marken in mehr als 120 Ländern und beschäftigt19 etwa 40.000 Mitarbeiter/innen in 77 Ländern weltweit. Weitere Informationen unter jti.com/careers.


Das erste Mal

ODER WIE ICH AUCH MIT EINEM PRAXISBLANKEN CV ZUM ERSTEN JOB KOMME Irgendwie beißt sich die Katze da in den Schwanz. Natürlich will ich Berufserfahrung sammeln, aber wie denn, wenn für die Jobs, die mich interes­ sieren, bereits erste Berufs­e rfahrung gefordert wird? Keep calm: Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt – und das wissen auch Personal­ verantwortliche.

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WANN SOLL ICH MIT DEM SAMMELN VON ERFAHRUNG BEGINNEN?

Einen festgeschriebenen Zeitpunkt gibt es nicht. Wir emp­ fehlen, dass Sie sich in den ersten Semestern klar auf das Studium und die Prüfungen konzentrieren. Denn auch wenn Sie nur einen Job zum Geldverdienen suchen – bitte nie die Work-Life-Study-Balance aus den Augen verlieren. Nach der STEOP und mit abgeschlossenem CBK sind Sie schon gut für die erste Tätigkeit mit fachlichem Bezug gerüstet. Wer zusätzlich im CV auf spezifisches Fachwissen aus den SBWLs verweisen kann, hat noch einen weiteren Startvorteil: Mit der Wahl der Spezialisierung lässt sich die Motivation für den entsprechenden Tätigkeitsbereich wunderbar darlegen. Wenn für Sie klar ist, dass Sie noch ein Masterstudium anstreben, dann bietet sich ein Gap Year, also eine bewusste Auszeit zwischen den Studien, für die Absolvierung von ein oder zwei längeren Praktika an.


Bewerben

WO KANN ICH EIGENTLICH JOBS FINDEN?

UND WIE PUNKTE ICH BEIM GESPRÄCH?

Hier sind Eigeninitiative und Recherchetätigkeit gefragt. Online-Jobbörsen wie unsere auf zbp.at geben einen guten Überblick über das Angebot. Bei Karriere- und NetworkingEvents knüpfen Sie Kontakte zu Unternehmensvertreter/ innen und haben den Vorteil, sich gleich persönlich vor­ stellen und einen guten ersten Eindruck hinterlassen zu können. Zwar ist es nicht weit verbreitet, Studierende über Social-Media-Profile zu rekrutieren, jedoch ist es empfehlenswert, sich schon jetzt ein aussagekräftiges Xing- oder LinkedIn-Profil zuzulegen. So können Sie sich früh ein Netzwerk aufbauen und in Gruppen aktiv sein.

Zuerst einmal: Herzlichen Glückwunsch! Die erste Hürde ist geschafft. Wenn Sie zum Gespräch oder Telefoninter­ view eingeladen werden, heißt das, dass Ihre Bewerbung Interesse geweckt hat. Das Unternehmen beurteilt Ihre Qualifikationen und Kompetenzen aufgrund der Unterlagen als passend für den Job. Ihre Aufgabe ist es jetzt, neben der Motivation für den Job auch darzulegen, warum Sie ihn ausführen können. Eine gesunde Portion Selbstver­ trauen gehört dazu: Gut beraten ist, wer darauf schaut, was er/sie schon mitbringt und sich nicht den Kopf über etwaige Defizite zerbricht.

WIE SOLL ICH MEINE BEWERBUNGS­U NTERLAGEN GE-

Wie für Bewerbungsunterlagen gilt auch für das Vorstel­ lungsgespräch: Wenn Sie nicht auf relevante Berufserfahrung zurückgreifen können, dann suchen Sie entsprechende Beispiele aus Studium oder Freizeit. Wo habe ich die geforderten Skills schon unter Beweis gestellt? Organisa­ tionstalent: Den Maturaball mitorganisiert? Eine längere Reise mit dem Rucksack durch die Weltgeschichte unter­ nommen? Oder Teamfähigkeit: Vielleicht eine Projektgruppe angeleitet? Im Mannschaftssport aktiv? Stressresistenz: Mehrere Prüfungen in einem kurzen Zeitraum absolviert und trotzdem noch Zeit für Hobby und Freund/innen gehabt?

STALTEN, WENN ICH NOCH KEINE PRAXISERFAHRUNG VORWEISEN KANN?

Als Faustformel gilt: Die Hard Facts schreiben Sie in den Lebenslauf, die Soft Facts ins Motivationsschreiben. In das CV nehmen Sie unter dem Punkt Ausbildung also alle wichtigen Punkte zum Studium auf: geplante, bereits absolvierte oder zur Tätigkeit passende Lehrveranstal­ tungen, Spezialisierungen, eventuelle außeruniversitäre Weiterbildungen, Auslandsaufenthalte oder Studienerfolge. Vielleicht ist ja auch die Abschlussarbeit relevant für das Unternehmen? Oder haben Sie ein Hobby, aus dem sich Skills für das Berufsleben ableiten lassen? Im Motivationsschreiben legen Sie dann dar, wie Sie zu den Entscheidungen für Ihr Studium gekommen sind. Es geht also nicht um die Nacherzählung einzelner CV-Stationen, sondern darum, was Sie dazu bewegt hat, genau diese SBWL zu wählen, oder wie Ihnen Ihre Abschlussarbeit vielleicht bei Ihrem nächsten Job helfen kann. Noch ein wichtiger Punkt: Geben Sie Ihrem Interesse, der Begeis­ terung für das Fachgebiet sowie der Motivation für das Unternehmen genügend Raum.

Text: Georg Kubina Foto: Unsplash /Alessandra Caretto

Dann kann eigentlich auch gar nichts mehr schiefgehen. Und nicht vergessen: Ihr Gegenüber hat seinen/ihren Karriereweg auch mit einem ersten Schritt begonnen.

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LEBENSLAUF 1 P E R S Ö N L I C H E D AT E N

Name Adresse Festnetz Mobil E-Mail Geburtsdatum Eltern Familienstand

Tobias Try Welthandelsplatz 1, 1020 Wien +43 123456789 0630 1234567 Tobi94@letstry.com 01.01.1996 Andreas und Brigitte Try ledig

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AUSBILDUNG

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2002 – 2006 2006 – 2014 Seit 2015

Volksschule II, Tulln 4 Bundesgymnasium Tulln Bachelorstudium – Wirtschaftsuniversität Wien

BERUFLICHE TÄTIGKEIT

Juni 2015 – Februar 2017 September 2014 – Mai 2015 März 2018 Sprachkenntnisse Sonstige Kenntnisse

7

Hobbys

Rezeptionist myfitness, Wien 5 Zivildiener beim Roten Kreuz MyFly Aerowings GmbH (Marketingabteilung), Wien Englisch, Spanisch

6

MS-Office, Führerschein B Lesen, Musik, Reisen

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a g�ht bes��r! Wie? Auflösung nächste Seite! q 22


Pimp your CV Die allermeisten Unternehmen fordern für die Bewerbung ein CV (Curriculum Vitae). Auch in Zeiten der One-Klick-Bewerbung – also der Bewerbung mittels eines Onlineprofils z.B. auf LinkedIn oder Xing – wird der Lebenslauf im ansprechenden Layout so schnell nicht aussterben. Klar, auf den Inhalt kommt es an. Die Kunst besteht darin, eine gut strukturierte und übersichtliche Darstellung zu finden, die Platz für Individualität bietet. Denn dann sticht man aus der Masse der Bewerbungen heraus. Wir zeigen Ihnen, wie Sie aus einem „Ok, aber geht besser“-CV viel mehr herausholen können. Alles, was Sie brauchen, sind ein paar Aus- und Umformulierungen:

n Text: Georg Kubina

Fotos: iStock / PeopleImages

1

Das Foto sollte zum Unternehmen und zur Position passen. Ein Blick auf die Firmen- bzw. Karrierewebseite zeigt schnell, wie sich die Mitarbeiter/innen präsen­ tieren. No-Go: Maturaball-, Freizeitfoto oder Selfie.

2

Niemanden interessieren die Namen und Tätigkeiten der Eltern. Ebenso wenig muss der Familienstand angegeben werden. Eine Telefonnummer, über die Sie auch wirklich erreichbar sind, reicht aus – Mailbox einschalten nicht vergessen. No-Go: unprofessionelle E-Mail-Adresse.

3

Stellen Sie Ausbildung (und Berufserfahrung) immer in umgekehrt chronologischer Reihenfolge dar. Die Zeit­ angabe sollte einheitlich sein. Volksschule? Geschenkt!

4

Mit Details zum Studium gibt man einem CV den in­ dividuellen Touch. Stellen Sie sich folgende Fragen: Welche Studieninhalte sind relevant für den Job? Gab es einen Kurs oder ein Projekt, das zur Stelle passt? Mit der geplanten Abschlussarbeit geben Sie einen klaren Hinweis zu Ihrer Motivation für die Stelle.

5

Eine bloße Auflistung von Unternehmen oder Positi­ onsbezeichnungen sagt recht wenig aus. Haben Sie noch gar keine Berufserfahrung, dann legen Sie den Schwerpunkt auf die Ausbildung – vielleicht haben Sie ja schon ein Auslandsemester gemacht – oder außer­ universitäres Engagement?

6

Vergessen Sie bei den Sprachkenntnissen die Niveauein­ stufung nicht. Geben Sie vorhandene Zertifikate mit an.

7

Mit (sozialem) Engagement und Aktivitäten außerhalb des Studiums belegen Sie Ihre Soft Skills. Den Füh­ rerschein führen Sie nur an, wenn er für die Stelle erforderlich ist, z.B. bei einem Job im Außendienst.

8

Die Angabe von Interessen ist eine freiwillige Leistung. Reisen und Sport sagen viel weniger über Sie aus als die mehrmonatige Rucksacktour oder regelmäßiges Laufengehen, um den Kopf frei zu bekommen.

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way bett�r!

F

Tobias Try 1

2

Adresse Geburtsdatum und -ort Nationalität Ausbildung 10/2015 – vsl. 06/2019

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01.01.1996, Tulln Österreich

Wirtschaftsuniversität Wien Bachelorstudium Internationale Betriebswirtschaftslehre • Spezialisierungen: Marketing und International Business • Marketing-Praxisprojekt mit der Reed Messe Wien: Entwicklung eines neuen Messekonzepts für die Ferienmesse Wien 2030 • Bachelorarbeit geplant zum Thema Brandmanagement

09/2017 –12/2017

Auslandssemester an der Bentley University, USA • Marketing Management

09/2006 – 06/2014

Bundesgymnasium Tulln

Berufserfahrung seit 03/2018

5

7

Welthandelsplatz 1, 1020 Wien

MyFly Aerowings GmbH, Wien Praktikant für Marketing & Communications (40 Stunden pro Woche) • CRM-Kampagnen (offline & online) • Aktive Marktbeobachtung (Kundenbedürfnisse, Trends, Wettbewerb)

06/2015 – 02/2017

myfitness, Wien Rezeptionist (durchschnittlich 15 Stunden pro Woche) • Ansprechpartner für alle Anliegen und Fragen der Mitglieder

09/2014 – 05/2015

Rotes Kreuz, Zweigstelle Tulln Zivildiener und Rettungssanitäter (40 Stunden pro Woche)

Zusatzqualifikationen 08 /2018

Sprach- und EDV-Kenntnisse Außeruniversitäres Engagement seit 09/2016

Persönliche Interessen

4

Wirtschaftsuniversität Wien Social-Skills-Zertifikat (Soziale Verantwortung, Konfliktmanagement) Deutsch Muttersprache, Englisch Verhandlungssicher MS Office (Word, Excel, PowerPoint), Adobe Photoshop

6

Volunteering@WU – Lernbuddy WU Unterstützung von Flüchtlingskindern beim Deutschlernen Gitarrist in einer Rock-Band, Reisen nach Südamerika, John-Grisham-Romane

8

Tobias Try | 0630 123 45 67 | Tobias.try @ mustercv.at

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M

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our values passion teamwork clarity quality integrity

Wir stehen für P Persönliche Betreuung unserer Mandanten in kleinen Teams K Klientenvielfalt: von KMU bis börsenotierten Unternehmen, Banken und Versicherungen F Förderung unserer MitarbeiterInnen in allen Aspekten ihrer Karriereplanung und freuen uns auf motivierte, engagierte und langfristig interessierte BerufsanwärterInnen und RevisionsassistentInnen.

www.pkf-centurion.at 25


Working Student Arbeiten und studieren – geht das? Klar, wenn man die richtige Tätigkeit zum richtigen Zeitpunkt wählt. Wir haben drei Mög­ lichkeiten zum Sammeln von Erfahrung neben der Uni unter die Lupe genommen.

PRAKTIKUM HOT FACTS

PAR TNERCHECK

Zu unterscheiden sind echte Praktika, die im Curriculum verpflichtend vorgesehen sind, und Praktika, die eigentlich bezahlte, befristete Dienstverhältnisse darstellen. Echte Praktika sind an der WU nicht vorgesehen. Wir konzent­ rieren uns im Folgenden daher auf die bezahlten Praktika. Diese werden das ganze Jahr über laufend ausgeschrieben. Häufig dauern sie drei bis sechs Monate, wobei jedes Unternehmen je nach Bedarf die Dauer individuell fest­ legt. Kürzere Praktika werden seltener angeboten, da es erfahrungsgemäß einige Zeit braucht, bis Praktikant/innen eingearbeitet sind. Eine Ausnahme sind Sommerpraktika, die – wie der Name schon sagt – in den Sommermonaten stattfinden und daher nur vier bis acht Wochen dauern.

Praktika passen für alle, die fachrelevante Einblicke suchen. Als Praktikant/in arbeiten Sie an denselben Themen wie das Kernteam – der Grad der Verantwortung steigt mit der Zeit und hängt vor allem von der individuellen Performance ab. Sie bekommen praktisches Know-how aus erster Hand und erweitern on the job Ihre Fachskills. Kleines „Nice to Have“: Oft werden Sie von bestehenden Mitarbeiter/innen für Ihre Sicht von außen auf die innerbetriebliche Routine geschätzt.

Grundvoraussetzung für ein Praktikum ist für viele Arbeit­ geber ein laufendes Studium oder ein Gap Year zwischen Bachelorabschluss und Masterbeginn. Die Anforderungen an zukünftige Praktikant/innen variieren je nach Einsatz­ bereich. Das Jobinserat gibt Auskunft: Ist Berufserfahrung von Vorteil oder ein Musskriterium? Sollte man im Studium schon fortgeschritten bzw. kurz vor dem Abschluss sein? Unserer Erfahrung nach ist der beste Zeitpunkt für ein Praktikum ab dem vierten Semester (nach STEOP und CBK) mit bereits gewählter Spezialisierung.

Congrats zum Aufstieg: Melina Lehofer wechselte von ihrem Praktikum in eine fixe Teilzeitstelle in unser Event-Team.

Achtung: Gerade für längere Vollzeitpraktika müssen Sie sich die Auszeit vom Studium auch nehmen wollen und können – ärgerlich, wenn Sie für drei Monate Praxis­einblick ein ganzes Semester verlieren. Daher bieten sich Semester an, in denen Sie z.B. nur noch die Abschluss­arbeit schreiben oder wenige Prüfungen ablegen müssen.

BEWERBUNGSINCENTIVE Für den Jobeinstieg nach dem Studium ist fachrelevante Berufserfahrung wertvoll, um sich von anderen Bewerber/ innen abzuheben. Sie zeigen, dass Sie Ihr theoretisches Wissen in der Praxis angewendet haben und gegebenenfalls über Branchenerfahrung verfügen. Nicht zu verachten ist auch die Kenntnis interner Strukturen: Sie wissen, wie ein international agierendes Unternehmen oder ein Start-up tickt, was Teamarbeit bedeutet, etc. Auch wichtig: Ein Praktikum bietet Ihnen die Möglichkeit eines Realitätschecks – Sie können Ihre Vorstellungen vom Traumjob oder Traumunternehmen mit der Wirklichkeit abgleichen. Denn auch zu wissen, was Sie später einmal nicht machen wollen, ist eine wichtige Erkenntnis.

Text: Georg Kubina

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JOBS FÜRS GELD JOBS FÜRS STUDIUM HOT FACTS Inhaltlich unterscheiden sich Jobs fürs Studium nicht von Praktika – nicht selten werden solche Stellen als Werkstudent/innentätigkeiten, Praktika in Teilzeit oder studien­b egleitende Teilzeittätigkeit ausgeschrieben. Das Stundenausmaß variiert je nach eigenen bzw. unter­ nehmensseitigen Interessen. Da Sie die Tätigkeit meist über einen längeren Zeitraum ausführen, bekommen Sie einen weitreichenden Einblick in tägliche Routinen und das Unter­n ehmen an sich. Im Vergleich zu Praktika werden studienrelevante Teilzeit­ tätigkeiten seltener von Unternehmen ausgeschrieben – obwohl sie unserer Erfahrung nach bei WU-Studierenden sehr beliebt sind. Ein Tipp: Vielleicht können Sie nach einem absolvierten Praktikum in geringerem Stundenausmaß bei dem Unternehmen weiterarbeiten. Die Initiative dafür müssen Sie aber meist selbst ergreifen – Nachfragen lohnt also!

PAR TNERCHECK Jobs fürs Studium passen für alle, die das theoretische Wissen des Studiums in der Praxis festigen bzw. ihr Können anwenden wollen und gleichzeitig über genügend Disziplin und Selbstorganisation verfügen. Denn die Doppelbelastung durch Studium und Arbeit ist nicht zu unterschätzen – auf Prüfungsaufschub können Sie nicht hoffen. Wenn Sie flexible Vorgesetzte und Aufgaben haben, können Sie vereinbaren, das Stundenausmaß während Lern- und Prüfungsphasen zu reduzieren und im Gegenzug in der vorlesungsfreien Zeit mehr zu arbeiten.

HOT FACTS Es gibt Jobs, bei denen es primär ums Geldverdienen geht – beispielsweise in der Gastronomie, Lieferservice, Aushilfe im Verkauf, Meinungsumfragen. Der Vorteil liegt neben dem Zuverdienst ganz klar in der zeitlichen Flexibilität – angefangen von der fallweisen Mitarbeit bis hin zur Vollzeittätigkeit in den Ferien. Fachrelevanz kann man hingegen in den wenigsten Fällen erwarten.

PAR TNERCHECK Diese Jobs passen für alle, die noch am Anfang des Stu­ diums stehen oder sich einfach etwas Geld dazuverdienen möchten. Achtung: Je nach Art der Tätigkeit fordert der Job hohe Einsatzbereitschaft und Durchhaltevermögen. Den zeitlichen Aufwand von Nebenjobs also bitte nie unterschätzen!

BEWERBUNGSINCENTIVE Auch wenn die Fachrelevanz fürs Studium in diesem Fall gering bis nicht vorhanden ist, so sind die erlernten Soft Skills für den weiteren Berufsweg Gold wert. Wer gekell­ nert hat, weiß, was es bedeutet, unter Stress zu arbeiten und auch mit schwierigen Kund/innen umzugehen. Wer als Promotionmitarbeiter/in ins Marketing will, weiß, wie man welche Produkte an den Mann/die Frau bringt. Manchmal bietet sich auch ein Nebenjob an, um schon einmal einen Fuß in die Tür eines Unternehmens zu bekommen – für ein späteres Praktikum oder sogar den Jobeinstieg.

BEWERBUNGSINCENTIVE Der klare Vorteil eines Jobs fürs Studium liegt in der Kombination von qualifizierter Berufs­e rfahrung und Zu­ verdienst. Nicht selten können Sie sogar nach Studien­ abschluss gleich beim selben Arbeitgeber einsteigen – ohne aufreibendes Bewerbungsverfahren. Aber auch wenn Sie das Unternehmen wechseln wollen, können Sie wie beim Praktikum auf praxisrelevante Berufs­e rfahrung verweisen.

Fotos: Unsplash /STIL, WU ZBP Career Center

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INTERVIEW

Die WU hat die Kraft und Energie, in die nächste Liga zu wechseln. „Eigentlich habe ich keinen Lieblingsplatz am Campus. Es gibt viel zu viele tolle Plätze“, vertraut mir WU-Rektorin Edeltraud Hanappi-Egger schmunzelnd an. Wir sitzen an einem Besprechungstisch in ihrem Büro – mit Blick auf das EXAC-Gebäude und den Westeingang. Es ist wie immer busy am Campus, zahlreiche Studierende strömen zu ihren Lehrveranstaltungen. „Die WU und ihre Angehörigen sind kraft- und energievoll. Das ist einer meiner treibenden Motoren“, betont die Rektorin der WU. Eine Energie, die man allein in diesem Raum deutlich spürt. Es wird ein Gespräch über das Sammeln von Erfahrung, über Erwartungen an Studierende und über Zukunfts­ pläne für die WU.

Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker. Fotos: Cochic Photography Location: Rektorat, WU Wien

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ES GIBT NUR OP-SCHWESTERN, ABER KEINE OP-BRÜDER.

AUSLANDSSEMESTER, EIN BIS DREI TOLLE PRAKTIKA UND

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET DIE WU ZUM SAMMELN

NATÜRLICH GUTE LEISTUNGEN IM STUDIUM: GLAUBEN

VON ERFAHRUNG? AUCH ABSEITS DES LEHRPLANS?

SIE, DASS DER DRUCK FÜR STUDIERENDE, PERFEKT ZU

Von internationalen Beziehungen bis hin zu Social-SkillsAngeboten so einiges. Ich kann Sprachen lernen, aufs Som­ merfest kommen, an der Summer University internationale Studierende kennenlernen, mit dem Gründungszentrum in Kontakt treten oder mich an der ÖH engagieren. Als Universität wollen wir auch immer einen kritischen Diskurs bieten. Wir haben viele Diskussionsveranstaltungen, zu denen Studierende kommen können. Man befindet sich hier auf universitärem Boden in einem geschützten Bereich und kann sich auch anderen, neuen Situationen aussetzen.

SEIN, HEUTE STÄRKER IST ALS NOCH VOR 10 BIS 20 JAHREN?

Ich würde es nicht unbedingt als „Druck, perfekt zu sein“ bezeichnen. Aber es gibt natürlich die Vorstellung, dass Studierende während der Ausbildung viel geleistet haben sollten. In Zeiten steigender Studierendenzahlen und globalen Wettbewerbs hat sich die Konkurrenzsituation quantitativ und qualitativ geändert. Immer wenn ver­ mehrter Wettbewerb auftritt, werden natürlich auch die Leistungsansprüche erhöht und der Druck wird größer. Ich höre von Studierenden immer wieder, sie hätten das Gefühl, „Wunderwuzzis“ sein zu müssen.

WAS SIND IHRE PLÄNE FÜR DIE WU 2035?

Die WU steht heute an einer ganz wichtigen Wegscheide. In den letzten Jahren haben uns viele kleine Schritte geholfen WELCHE ERWARTUNGEN HABEN SIE ALS REKTORIN AN – jetzt geht es darum, einen Sprung zu machen, und zwar dahingehend, dass wir eine der attraktivsten europäischen STUDIERENDE? Wir sind eine öffentliche Universität, das WU-Studium Wirtschaftsuniversitäten werden. Wir wollen in einer Liga wird aus öffentlichen Geldern finanziert. Von unseren mit einer Copenhagen Business School, ESADE, LSE oder Studierenden erwarte ich mir daher eine gewisse Sorgfalt St. Gallen mitspielen. Und wir wollen uns noch stärker im Umgang mit diesem öffentlichen Gut. Ich erwarte mir darauf besinnen, was eine Universität ausmacht – nämlich das Commitment, tatsächlich zu studieren und dabei die Forschung und universitäre Lehre. Ich möchte nicht, dass nötige Ernsthaftigkeit an den Tag zu legen. Und ich möchte, wir uns 2035 noch mit Basics, die zum Allgemeinwissen dass Studierende die Zeit an der WU als sehr interessante gehören, beschäftigen müssen. Es wird in den nächsten Lebensphase erkennen. Man soll sich aus seinem Studium Jahren auch sehr stark darum gehen, wie wir die neuen viel mitnehmen, verbringt man doch mehrere Jahre seines Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen. Daher wird es ab nächstem Jahr ein neues Vizerektorat für Infrastruktur Lebens an der WU. und Digitalisierung geben. 30


INTERVIEW ZU IHNEN: IT-STUDIUM, GENDER STUDIES, WU-REKTORAT – WIE KAM ES ZU DEN JEWEILIGEN SCHRITTEN?

Wie so oft im Leben hat auch bei mir der Zufall eine Rolle gespielt. Ich war bereits in der Schule sehr an Ma­ thematik interessiert und gehörte zu jener Generation, die erstmals EDV als Freifach wählen konnte. EDV hat damals zufällig unser Mathematiklehrer unterrichtet, und ich hatte den Eindruck: EDV ist angewandte Mathematik. Mein Informatikstudium an der TU Wien habe ich dann mit großem Engagement verfolgt und mich in weiterer Folge inhaltlich auf Software-Entwicklungsprojekte und Workflow-Management-Systeme konzentriert. Für mich war immer klar: Wenn man ein Informatiktool entwickelt, muss man die jeweiligen Organisationsprozesse berück­ sichtigen. Bei meinem ersten großen Forschungsprojekt zur Planung von Operationsterminen habe ich dann sehr interessante Genderphänomene bemerkt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur OP-Schwestern, aber keine OP-Brüder gibt und dass es bei Aufgaben und Machtver­ hältnissen eine Geschlechterhierarchie gibt. Meine Frage als Informatikerin war dann: Wenn ich das so abbilde, ist es dann wirklich ein gutes Softwaresystem oder reprodu­ ziere ich nur die gewachsenen Organisationsverhältnisse? Aus dem Anspruch, gute und brauchbare Systeme zu entwickeln, ergab sich schließlich die Überlegung, wie mit Organisationsverhältnissen umgegangen werden soll, die nicht geschlechtsneutral sind. Die Forschungsarbeiten

im Bereich Technik und Organisationen, die auch inter­ essante Gender- und Diversitätsfragen inkludiert haben, waren dann wohl der Grund, warum ich 2002 an die WU berufen wurde. UND DER SCHRITT INS REKTORAT?

Universität und Selbstverwaltung waren immer schon ein wichtiger Bestandteil meines Berufsverständnisses, das heißt, ich habe immer auch viele Funktionen ausgeübt. So habe ich mich, als sich die Möglichkeit bot, dann auch entschieden, von der Mitwirkung in der Selbstverantwor­ tung in die Hauptverantwortung zu wechseln. WAS IST DAS SCHÖNSTE AN DER TÄTIGKEIT ALS REKTORIN?

Es bereitet mir sehr viel Freude, die WU in die nächste Liga zu führen – und zwar aus der Überzeugung heraus, dass diese Universität das Potenzial dazu hat. Das hat sich zum Beispiel auch bei der Einführung des englischen Bachelorstudiums gezeigt. Die WU und ihre Angehörigen haben eine immense Kraft und Energie. Das ist einer meiner treibenden Motoren. WAS IST DIE GRÖSSTE HERAUSFORDERUNG?

Der Umgang mit den Medien ist nicht immer einfach. Es entstehen zwar schnell negative Schlagzeilen, die Stärken und Leistungen der WU, z. B. tolle Forschungsergebnisse, in die Medien zu bekommen ist hingegen sehr heraus­ fordernd.

E D E LT R A U D H A N A P P I - E G G E R

› › Studium: Informatik an der TU Wien, Doktorat an der TU und an der Universität Stockholm › › 1996 Habilitation für Angewandte Informatik an der TU Wien › › seit 2002 Professorin für „Gender & Diversity in Organizations“ an der WU › › seit 2015 Rektorin der WU

WELCHEN TIPP GEBEN SIE WU-STUDIERENDEN UND JUNGEN ABSOLVENT/INNEN FÜR DEN BERUFSEINSTIEG?

Die WU qualifiziert sehr breit und für viele unterschiedliche Bereiche. Das bringt allerdings auch die Qual der Wahl mit sich. Daher empfehle ich: Nutzt das WU ZBP Career Center, um schon während des Studiums die eigenen Stärken und Interessen zu erkennen. Das wird so manche Entscheidung erleichtern. VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort: Wann haben wir international vergleichbare Betreuungs­v erhältnisse an der WU?

Damit habe ich mein erstes Geld verdient: Mit Nachhilfe in Mathematik.

Darauf bin ich stolz: Auf die WU.

Mit ihr würde ich gerne für einen Tag Job tauschen: Mit einer Krimiautorin.

ICH WILL MIT DER WU EINEN SPRUNG ANSTATT EINES SCHRITTES MACHEN.

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Been there, done that. Ehrenamt, Praktikum, eigenes Start-up oder Nebenjob – die Wege zu Berufs- und Lebenserfahrung sind so verschieden wie die Menschen selbst. Sieben Studierende erzählen, wie sie zu Erfahrungen für ihre Berufslaufbahn kommen. Zusammenstellung: Sigrid Dworak

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Foto: iStock / pederk


VIELE WEGE

CHRISTIAN FISCHBACHER

› › Alter: 26 › › Studienrichtung: Bachelor BWL

Foto: WU ZBP Career Center

Verkauf, Kommunikation, Crowdfunding, Eventorganisation, Gäste­ betreuung und Lohnabrechnung – die Erfahrungen, die Christian Fischbacher neben seinem BWL-Studium sammelt, sind äußerst vielfältig. „Ich habe immer schon neben dem Studium gearbeitet, weil es sehr wichtig für mich ist, zusätzlich Geld zu verdienen und Berufserfahrungen zu sammeln“, erzählt er. Seit sechs Jahren arbeitet Christian Fischbacher bereits in einem Hotel an der Rezeption. Die Gästebetreuung macht ihm Spaß, und der Job lässt sich gut mit dem Studium vereinbaren. Zusätzlich ist er beim Handelsunternehmen Tu Felix Austria tätig. Dort ist er für Bestellungen und Logistik verantwortlich und organisiert Messeauftritte. „Ich habe in beiden Unternehmen viele Erfahrungen im Umgang mit Menschen machen können. Vor allem auf den Messe­ ständen oder als Rezeptionist habe ich auch gelernt, mit schwierigen und unangenehmen Situationen umzugehen.“

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FÜHREN NACH ROM

E VA M A R I A K L A U S E R

› › Alter: 27 › › Studienrichtung: Master Marketing

Social Media, Community Management, Marketing und Eventorganisation – das ist die Welt von Eva Maria Klauser. Die 27-jährige WU-Absolventin verfolgt konsequent ihren Berufswunsch. Dafür hat sie neben dem Studium kontinu­ ierlich gearbeitet: „Meine Motivation war, erste praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt und vor allem im Marketing zu sammeln.“ Während ihres Studiums war sie nicht nur in diesem Bereich tätig, sondern hat auch Uniluft geschnuppert, und zwar als Teaching- and Research-Assistentin am Institute for Service Marketing and Tourism. Zusätzlich hat sie 2016 ein Praktikum beim Außenwirtschaftscenter in London absolviert. „Durch diese Jobs konnte ich mein Wissen erweitern und mir viele Fähigkeiten aneignen. Dazu gehören Hard Skills wie Event- und Projektmanagement, der Umgang mit verschiedensten Computerprogrammen und die Verbesserung meines Business-Englisch. Aber auch Soft Skills wie der richtige Umgang mit Kunden, interkulturelle Kompe­ tenz, Teamarbeit und Zeitmanagement.“

Foto: WU ZBP Career Center

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Mit Blick über den Zahlenrand. Wir finden: Theorie ist gut. Praxis ist besser. Entfaltung am besten! Wenn Sie das auch denken, dann sind Sie bei TPA genau richtig. Denn hier sind Sie in ganze Projekte involviert, wir bieten Ihnen ein breites Spektrum an Wissen und Sie lernen unterschiedliche Themenbereiche kennen. Sie haben Interesse? Dann starten Sie bei uns als

Berufsanwärter/in für die Steuerberatung Revisionsassistent/in für die Wirtschaftsprüfung

Nähere Informationen und Möglichkeit zur Bewerbung: karriere.tpa-group.at Wir freuen uns auf Sie! Ihr Kontakt TPA Steuerberatung GmbH Katharina Gruber-Hammer, BA Tel.: +43 (1) 58835-366

www.tpa-group.at 35


Studium, Nebenjob und ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel im örtlichen Hunde- oder Sparverein als Vorstand: Bianca Habitzl ist viel(seitig) beschäf­ tigt. Während des Bachelorstudiums begann sie als Buchhalterin bei Grant Thornton Austria, wofür sie ihr Abschluss an einer HAK gut vorbereitet hat. Durch ihr Wirtschaftsrechtstudium hat sie dann festgestellt, dass sie sich auch für Steuerrecht interessiert. „Ich mache diese Tätigkeiten gerne, da sie vor allem in einer Kanzlei sehr abwechslungsreich sind, weil man verschiedenste Klient/innen betreut. Ich lerne viel über Buchhaltung und Bilanzierung, was ich im Studium nicht mitbekommen würde.“ Geld verdienen ist das eine, Erfahrungen sammeln und Persönlichkeitsentwicklung das andere. „Man gewinnt Selbstvertrauen, da man sieht, wozu man fähig ist. Außerdem lerne ich Studium, Arbeit und Freizeit unter einen Hut zu bringen.“ Die 22-jährige Masterstudentin ist sich sicher, dass der Job ihr viel für ihre berufliche Zukunft bringt, um die gelernte Theorie in der Praxis einzusetzen.

BIANCA HABITZL

› › Alter: 22 › › Studienrichtung: Master Wirtschaftsrecht

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Foto: WU ZBP Career Center


ICH WILL ABER Sinem Günel hat ihr Ziel schon klar vor Augen. Seit einem Jahr arbeitet die Studentin an ihrem eigenen Start-up, der My Future Academy. „Meine Co-Founder und ich sind drauf­ gekommen, dass viele Studierende zwar fachlich versiert sind, jedoch andere Kompetenzen auf der Strecke bleiben. Daher haben wir die My Future Academy gegründet: Das ist eine Online-Videoplattform für Persönlichkeitsentwick­ lung. Wir schaffen eine digitale Lernumgebung, in der junge Menschen sich Fähigkeiten wie Zeitmanagement oder Storytelling aneignen können.“ Obwohl die BWLStudentin weiß, dass sie den Weg in die Selbständigkeit einschlagen möchte, ist es ihr dennoch wichtig, das Cor­ porate-Leben einmal kennenzulernen. Daher absolviert sie zurzeit neben dem Studium ein Sales-Praktikum bei der OMV. „Bei einem so großen Konzern bin ich mir sicher, dass es vieles gibt, was ich mir für mein eigenes Unternehmen abschauen kann.“ Die Erfahrungen sind natürlich sehr unterschiedlich. In der eigenen Firma trifft Sinem Günel bereits strategische Entscheidungen, im Praktikum lernt sie zum Beispiel, wie Abläufe in einer großen Organisa­ tion funktionieren. „Sowohl mein Praktikum als auch das eigene Projekt tragen auf jeden Fall dazu bei, dass ich mich täglich weiterentwickle und Neues dazulerne. Mein Ziel ist es nicht, einen Job zu suchen, sondern mir einen Job aufzubauen, in dem ich mich verwirklichen kann.“ SINEM GÜNEL

› › Alter: 21 › › Studienrichtung: Bachelor BWL

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Fotos: Unsplash / Kayla Harris, WU ZBP Career Center

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www.wuball.at

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Samstag 12. Jänner 2019 Hofburg Wien


EIGENTLICH

Sie retten unser Leben, löschen Brände, sind bei Hochwasser im Einsatz und rücken bei Unfällen aus – und das völlig unentgeltlich: Über 300.000 freiwillige Feuerwehrfrauen und -männer. Julia Lindner ist eine von ihnen. Seit 2013 ist sie aktives Mitglied. „Bei der Freiwilligen Feuerwehr ist vor allem Teamarbeit wichtig. Das Team muss eingespielt sein, und jedes Mitglied muss die jeweiligen Aufgaben kennen. Man muss anpacken können und belastbar sein. Außerdem ist es sehr wichtig, organisiert und kommunikativ zu sein.“ Alles Skills, die sie im Berufsleben einsetzen kann. Neben ihrem WISO-Studium arbeitete die 24-Jährige als nichtjuristische Mitarbeiterin in einer Rechtsanwaltskanzlei. Dort konnte sie Gelerntes aus dem Studium und ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit on the job einsetzen.

JULIA LINDNER

› › Alter: 24 › › Studienrichtung: Bachelor BWL, abgeschlossen 08/2018

RAUL HIDALGO

› › Alter: 22 › › Studienrichtung: Bachelor IBWL

Südamerika, Asien und Europa: Raul Hidalgo ist in Boli­ vien geboren, in Wien aufgewachsen und hat bisher in fünf Ländern gelebt. Das prägt, denn er selbst hat im Ausland immer Unterstützung erhalten. Diese positiven Erfahrungen gibt er nun selbst beim Referat für Interna­ tionales (EBN – Erasmus Buddy Network) der ÖH weiter: „Mein großes Ziel war und ist es, jungen Studierenden aus aller Welt während ihres Auslandsaufenthalts best­ möglich unter die Arme zu greifen. Mein Team und ich sind für alle Incoming Students die ersten Ansprechper­ sonen.“ Zusätzlich zu seinem Engagement bei der ÖH ist er jedes Semester auch als Exchange Buddy tätig. „Wir betreuen und kümmern uns intensiv um Austauschstu­ dent/innen. Durch die Betreuung der Studierenden aus aller Welt konnte ich nicht nur Freund/innen fürs Leben finden, sondern vor allem meine Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten deutlich verbessern,“ erzählt der 22-Jährige. Und das kann er auch gleich bei seinem Job in der Hotellerie beweisen: „In der Hotellerie, wo ich zurzeit tätig bin, fällt es mir um einiges leichter, einen Gruppenausflug oder ein Event zu organisieren, nachdem ich im vorherigen Semester eine Reise für 200 Studierende zusammengestellt habe.“

> Fotos: Unsplash / Adrian Pelletier, WU ZBP Career Center, Raimo Rudi Rumpler

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NACH PARIS

J U L I A FA L B

› › Alter: 24 › › Studienrichtung: Master CEMS / International Management

Nur studieren war Julia Falb zu wenig. Deshalb hat die gebürtige Burgen­ länderin während ihres International-Management-Studiums schon unter­ schiedlichste Arbeitserfahrungen gesammelt – von der Research-Assistentin am Institute for International Business bis hin zur Mitarbeiterin im WU ZBP Career Center. „Eine meiner besten Erfahrungen war mein Gap Year zwi­ schen Bachelor- und Masterstudium. Ich nutze Praktika vor allem, um Un­ ternehmen kennenzulernen und herauszufinden, worauf ich mich bei meiner Berufswahl später spezialisieren will. Man entwickelt zwar schon während des Studiums Vorstellungen von bestimmten Berufsbildern, aber erst durch die Arbeit merkt man, ob die Stelle wirklich zu einem passt oder nicht.“ Die praktischen Erfahrungen – sei es durch einen Job oder eine ehrenamtliche Tätigkeit – waren ihr Sprungbrett für die darauffolgenden Praktika, meint sie. „Ich konnte mein Netzwerk unglaublich erweitern. Auch wenn es zunächst unfair klingt, aber persönliche Kontakte sind sicherlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für weitere Karriereschritte.“ Derzeit absolviert Julia Falb ein Auslandssemester in Dublin.

Foto: privat

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Koryphäe

Multitalent

Globetrotter

INDIVIDUAL CAREER Vielseitig, spezialisiert oder international? Sie entscheiden, wie Sie Ihre Karriere gestalten. Erfahren Sie mehr über das neue BCG-Einstiegsprogramm auf individualcareer.bcg.de

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JOB INSIGHTS

Good to know BITTE RECHT PÜNKTLICH!

BITTE RECHT START-UP!

BITTE RECHT CHEMISCH!

No-Gos beim Jobinterview hat das US-Portal Simply Hired erhoben. 850 Recruiter/innen wurden in den USA befragt, was bei einer persönlichen Vorstellung gut ankommt – und was nicht. Die Top-3 Fails: 93 Prozent der Befragten schätzen es gar nicht, wenn Bewerber/innen zu spät zum Interviewtermin kommen, 92 Prozent lehnen Jammerei ab, und 89 Prozent bekritteln eine schlechte Vorbereitung.

Österreichs Jungunternehmer/innen finanzieren sich hauptsächlich aus dem eigenen Ersparten. Zu diesem Ergebnis kam der Austrian Start-up Monitor 2018, an dem auch das WUGründungszentrum mitwirkte. Für alle, die nicht selbst gründen, aber trotzdem Start-up-Feeling wollen: Neun von zehn Start-ups planen in den nächsten 12 Monaten Neueinstellungen.

Boehringer Ingelheim investiert in Wien in eine neue biopharmazeutische Pro­ duktionsanlage. Bis 2021 sollen 500 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Diese werden sukzessive aufgebaut und besetzt.

SHOOT FOR THE MOON. EVEN IF YOU MISS YOU’LL LAND AMONG THE STARS. LES BROWN, AMERIKANISCHER AUTOR U N D M O T I VAT I O N S T R A I N E R

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Text: Brigitte Kuchenbecker Foto: Unsplash / Derek Liang


Wir suchen

Der Job, in dem ich meine Ideen umsetze.

Berater (m/w) für Einkauf und

INVERTO ist als internationale Unternehmensberatung einer der führenden Spezialisten für strategischen Einkauf und Supply Chain Management in Europa. Als Tochter der Boston Consulting Group entwickeln wir passgenaue Strategien und setzen diese in echte Ergebnisse für unsere Kunden um. Wir bieten Ihnen Verantwortung vom ersten Tag an, eine teamorientierte Unternehmenskultur und individuelle Karriereentwicklung. INVERTO steht auf Wachstumskurs – werden Sie Teil unseres Teams! Bewerben Sie sich online über das INVERTO Bewerberportal: www.inverto.com/karriere

Scannen und mehr erfahren.

Supply Chain Management.

www.inverto.com


TOP TIPPS

Vom Rookie zum Pro Egal ob Einstiegsjob, Praktikum, Nebenjob oder Ehrenamt: wir verraten, wie Sie in den ersten Tagen glänzen. Und ganz nebenbei zur Superkollegin/zum Super­k ollegen werden. Denn jetzt ist es an der Zeit, fantastisch zu sein! Text: Brigitte Kuchenbecker

ENGAGEMENT ZEIGEN In Stelleninseraten stehen sie zumeist ganz oben: Motivation und Engagement. Klar, sind Sie voller Begeisterung, dann sprudeln Sie vor Energie. Das freut Ihre Vorgesetzten, aber auch Ihre Kolleg/innen. Mit guter Laune und positiver Stimmung geht alles viel leichter von der Hand. Zu Engagement zählt aber auch die Bereitschaft, einmal die Extrameile zu gehen. Ein Kollege braucht Unterstützung bei einem Projekt? Perfekt, zeigen Sie, dass Sie anpa­ cken können – auch über Ihr Aufgabengebiet hinaus. Netter Nebeneffekt: Vielleicht lernen Sie so weitere Kolleg/innen aus anderen Teams kennen. In jedem Fall stärken Sie Ihr Standing im Unternehmen.

STRUKTUREN VERSTEHEN

MITDENKEN

Es hat einen Grund, warum ein Unternehmen ist, wie es ist. Manche Organisationen sind streng hierarchisch gegliedert, andere haben ganz flache Strukturen. Sie punkten, wenn Sie Ihren Platz in der Abteilung, im Team und in der gesamten Organisation erkennen und danach handeln. Wem müssen Sie was reporten? Wo beginnt und wo endet Ihre Verantwortung? Wie grenzen sich Ihre Aufgaben von denen der Kolleg/ innen ab? Unser Tipp: Performen Sie Ihrer Rolle gemäß. Und akzeptieren Sie Entscheidungswege.

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Haben Sie schon einmal von Intrapreneurship gehört? Also von Unternehmer/innen im Unter­ nehmen? Die meisten Arbeitgeber schätzen, wenn ihre Mitarbeiter/innen die Produkte, Services oder Prozesse voranbringen und verbessern wollen. Und zwar mit Verantwortungsbewusstsein, Kreativität und kritischem Hinterfragen. Vielleicht können Sie das eine oder andere Best-Practice-Beispiel aus dem Studium oder einem vorangehenden Job einbringen? Aber ein Appell ans Mindset: Mitdenken heißt nicht, vorhandene Prozesse oder Services abzuwerten. Vielmehr geht es darum, diese zu erweitern und an bestehende Trends und Dynamiken anzupassen.

Fotos: Unsplash /STIL


AN DIE SPIELREGELN H A LT E N

TEAMPLAYER SEIN

In jedem Unternehmen gibt es einen Code of Conduct. Dieser gibt Spielregeln für die Zusammenarbeit vor: der Dresscode, die Begrüßung am Telefon, die Re­ sponse-Time bei Kundenanfragen. Fragen Sie bei Unklarheiten, wie Sie sich in verschiedenen Situati­ onen verhalten sollen, einfach nach. Auch ein Copy & Paste der Verhaltensweisen von Kolleg/innen zeigt Ihre Motivation zur Integration.

Vielleicht finden Sie in Ihrer neuen Position auch „Frolleg/innen“ – also Kolleg/innen, die fast schon zu Freund/innen werden. Aber selbst wenn Sie Arbeit und Freizeit strikt voneinander trennen, ist Team­p laying für Working-Pros absolut notwendig. Denn Ellbogen­ ausfahren war gestern. In Zeiten von hybriden Orga­ nisationen und vermehrter Projektarbeit werden Sie kaum allein für sich, sondern fast immer zusammen mit Kolleg/innen arbeiten. In diesem Sinn: gemeinsam statt einsam. Hilfsbereitschaft, klare Kommunikation, eine Abgeben-ist-nicht-Wegnehmen-Mentalität sind Schlagworte, die in Zukunft wohl noch an Bedeutung gewinnen werden.

Was bewegen wir heute, was morgen die Welt bewegt? Industrie 4.0, Smart Cities, Artificial Intelligence — wir sind am Puls der digitalen Zeit. Immer in Bewegung. Wir identifizieren die digitalen Chancen unserer Kunden, reduzieren Risiken und schaffen für sie entscheidende Wettbewerbsvorteile. EY vereint die besten Digitalexperten in Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktions- und Managementberatung, die gemeinsam neue Standards setzen. Werden Sie Teil unseres Teams und treiben Sie mit uns die Digitalisierung voran. Move the standard. Move together. www.ey.com/at/digitalmovement

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„EY“ und „wir“ beziehen sich auf Ernst & Young Global Limited, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. ED None. MUK 1809-180

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KOLUMNE

Erfahrung: Ja! Aber welche und woher? Wir sollen nicht länger in Berufen denken, sondern vielmehr in Kompetenzen, schlagen Expert/innen vor, die sich mit Fragen über die Zukunft unserer Arbeitswelt beschäftigen. Der Grund: Berufe ändern sich derzeit rasch, und täglich kommen neue dazu. Routinetätigkeiten werden teilweise künstlicher Intelligenz übertragen. Genau daraus ent­ springen wiederum unzählige neue Jobs. Konkret können wir somit nicht sagen, nach welchen Erfahrungen und Fähigkeiten der künftige Arbeitsmarkt fragen wird. Dazu gibt es höchstens Spekulationen und Wunschvorstellungen.

URSULA AXMANN

ist Geschäftsführerin des WU ZBP Career Center.

Aber eines wissen wir: Arbeitgeber setzen voraus, dass junge WU-Absolvent/innen erste Berufserfahrungen mitbringen. Doch halt! Welche Erfahrungen jetzt? So kompliziert ist das gar nicht. Personalentscheider/innen wollen sehen, dass WU-Absolvent/innen schon einmal ein Unternehmen von innen gesehen, sich im Umfeld von Vorgesetzten und Kolleg/innen, Projekten und Routineaufgaben bewegt haben. In Stellenanzeigen wird das dann mit „erste Berufs­ erfahrung“ beschrieben und bezieht sich auf die allge­ meine Kompetenz, sich im beruflichen Umfeld bewegen zu können. Wenn auch noch der fachliche Bezug zum Studium gegeben ist, hat man das erreicht, was unter „erster einschlägiger Berufserfahrung“ gemeint ist. Ganz egal, ob man diese in einem Teilzeitjob, einem Praktikum oder als Werkstudent/in gesammelt hat. Viel Zeit, um nebenher einschlägige Berufserfahrung zu sammeln, bleibt ja nicht. Aber jeder Job neben dem Studium erweitert den Horizont, stärkt Soft Skills und macht das theoretische Fachwissen greifbar. Also los! Bewerben und Unternehmensluft schnuppern! Auf zbp.at finden Sie täglich neue studienbegleitende Jobs, die als erste Berufserfahrung zählen.

Text: Ursula Axmann Fotos: Jürgen Pletterbauer, Unsplash / Bhanu Rastogi

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Werden Sie jetzt Teil unseres Teams und gestalten Sie gemeinsam mit uns die Zukunft einer digitalen Bank bewerben Sie sich unter http://jobs.bawagpsk.com/Jobs!

Sie möchten schon während des Studiums Ihre Zukunft in die Hand nehmen und möglichst viele praktische Erfahrung sammeln? Es ist Ihnen wichtig, einen Einblick in die Finanzbranche zu gewinnen und aktiv in Projekten bzw. im Tagesgeschehen mitzuarbeiten und auch Ihre Ideen einzubringen?

Dann ist unser "Come & Learn" Programm in Wien genau das Richtige für Sie! Ein Praktikum ist in unterschiedlichen Bereichen möglich. Informationen zu den einzelnen Aufgabenbereichen finden Sie unter http://jobs.bawagpsk.com WAS ERWARTEN WIR VON IHNEN:    

Studium an einer Universität oder Fachhochschule Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift Ausgezeichnete MS Office Kenntnisse Engagement, Flexibilität, Lernbereitschaft und Teamfähigkeit

WAS KÖNNEN SIE SICH VON UNS ERWARTEN:     

Spannendes und lehrreiches Praktikum für 5 bis 6 Monate beginnend 2019 mit 25-30 Wochenstunden oder Vollzeit im Rahmen eines Pflichtpraktikums an einer Fachhochschule Regelmäßige Meetings der Praktikumsgruppe und gemeinsames Kennenlernen der Bank Nach Möglichkeit Übernahme in ein fixes Dienstverhältnis Auf Basis einer Vollbeschäftigung ein monatliches Bruttoentgelt von € 1.600,00

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

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INTERVIEW

Die Diskussion, ob uns der technische Fortschritt Jobs wegnimmt, ist 200 Jahre alt. Schon das ganze Jahr 2018 über bemerken wir eine starke Konjunktur: Täglich über 200 offene Jobs auf zbp.at und 152 Arbeitgeber auf der Career Calling sprechen schließlich für sich. Erfreuliche Entwicklungen, erfreuliche Zeiten. Doch wie sieht die Zukunft aus? Welche Skills werden an Bedeutung gewinnen? Welche Jobs werden weiter nachgefragt werden? Zur Beantwortung dieser Fragen habe ich mich mit AMS-Vorstand Johannes Kopf getroffen. So viel vorweg: Es bleibt spannend!

Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker.

Fotos: Cochic Photography

Location: AMS Bundesgeschäftsstelle

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KÖNNEN SIE MIR EINEN KURZEN ÜBERBLICK ÜBER DIE HEUTIGE WIRTSCHAFTS- UND ARBEITSMARKTLAGE GEBEN?

Nach fünf Jahren Konjunkturschwäche beobachten wir nun einen starken Konjunkturaufschwung mit Wachstumsraten von über drei Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2017, in dem der Zuwachs bereits höher war als prognostiziert, hat sich das Wachstum 2018 noch einmal verstärkt. Das wirkt sich natürlich auch auf den Arbeitsmarkt aus: Ende September 2018 sank die Arbeitslosigkeit gegenüber 2017 um 8 Prozent oder 30.000 Personen, also auf 345.000 Personen inkl. Schulungsteilnehmer/innen. Diese 30.000 Personen haben jetzt mehr Geld als in den Monaten davor. Das unterstützt den Wirtschaftsaufschwung natürlich zusätzlich. WIE SIEHT DER ARBEITSMARKT FÜR AKADEMIKER/INNEN AUS?

Auch für Akademiker/innen bringt der Aufschwung mehr Jobangebote mit sich. Die Nachfrage nach Personen mit tertiärem Bildungsabschluss wird weiter steigen – aka­ demische und Wirtschaftsberufe sowie Positionen mit Führungsaufgaben werden noch an Bedeutung gewinnen. Allerdings sinkt bei Akademiker/innen die Arbeitslosigkeit nicht ganz so proportional wie in anderen Bereichen. Das scheint zunächst verwunderlich, ist allerdings dem Umstand geschuldet, dass es heute viel mehr Absolvent/innen als früher gibt. Ein Teil der Statistik ergibt sich auch aufgrund friktioneller Arbeitslosigkeit, also der Sucharbeitslosigkeit zwischen zwei Jobs. Möchte man sich beruflich verändern, dann dauert das natürlich etwas: sei es aufgrund des Be­ werbungsprozesses oder weil man nicht gleich das erste Angebot annimmt. Ende September waren rund 29.500 Akademiker/innen arbeitslos, um 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei den Wirtschaftsakademiker/innen gab es Ende September mit rund 3.400 arbeitslosen Personen einen Rückgang um 4,1 Prozent. WAS HALTEN SIE FÜR WICHTIGER: WAS MAN STUDIERT ODER DASS MAN STUDIERT?

Es ist beides wichtig, aber es muss auch das Dass betont werden. Das AMS ist bestimmt jene Institution, die am meisten Geld für die Erforschung der Frage „Welche Qualifikationen braucht der Markt morgen“ ausgibt. Die nächsten 3 bis 5 Jahre sind noch gut zu prognostizieren, wohingegen niemand weiß, was in 10 bis 20 Jahren sein wird. Dadurch bekommt lebenslanges Lernen eine völlig neue Bedeutung. Eine einfache Formel besagt: je höher das Hirn gebildet ist, umso leichter lernt es. Somit hat man selbst mit einem Altgriechischstudium bessere Chancen am Arbeitsmarkt als ohne Studium. Man lernt bei jedem Studium zu lernen, Informationen zu prüfen, sich zu ver­ netzen und das Hirn zu trainieren.

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IM STUDIUM LERNT MAN ZU LERNEN.


INTERVIEW NACH WELCHEN KRITERIEN SOLL MAN SEIN STUDIUM DANN WÄHLEN?

Der Leidenschaft folgen. Hat man keine eindeutigen Präferenzen, ist ein Studium an der WU im Hinblick auf Jobchancen und Gehalt sicherlich vielen anderen Studien­ richtungen vorzuziehen. Doch schlägt das Herz für etwas anderes, dann rate ich jedem, das auch zu wählen. Denn Interesse führt zu Höchstleistung.

Die Schwierigkeit besteht vielmehr darin: Wie mache ich eine Person, deren Job z. B. durch eine Maschine ersetzt wurde, wieder fit für den Arbeitsmarkt? Das ist ein Thema für die Erwachsenenbildung. Ob die Digitalisierung WUler/ innen also Jobs wegnimmt? Ich glaube, WU-Absolvent/ innen sind hier bei Weitem weniger gefährdet als andere Personen. Die erforderten Skills und Qualifikationen werden sich aber durchaus auch für WU-Absolvent/innen verändern.

WELCHE TRENDS WERDEN DEN ARBEITSMARKT KÜNFTIG

INWIEFERN?

DOMINIEREN?

So wie Englisch eine absolute Grundvoraussetzung ist, braucht sich ein/e WUler/in ohne IT-Kenntnisse – wie gute Anwenderkenntnisse und Kenntnisse im Umgang mit Social Media, aber auch einfache Programmierkenntnisse – nicht mehr bewerben.

Vor allem Digitalisierung, Ökologisierung, Internatio­ nalisierung und Sprachen. Im Zusammenhang mit der Digitalisierung sagen Prognosen das stärkste Beschäf­ tigungswachstum im hoch qualifizierten Bereich voraus. Das betrifft vor allem Studienrichtungen wie IBWL oder Wirtschaftsinformatik. Aber auch die Erwachsenenbildung wird an Bedeutung gewinnen. Denn Themen wie Digita­ lisierung und Internationalisierung sind nicht nur wichtig für die Erstausbildung, sondern dringen auch immer mehr in bestehende Berufe ein. ARTIFICIAL INTELLIGENCE UND ROBOTIK ALS KONKURRENZ FÜR WU-ABSOLVENT/INNEN?

Die Diskussion, ob der technische Fortschritt uns Jobs wegnimmt, ist 200 Jahre alt. Durch Neuerungen sind schon immer Jobs verschwunden und andere dazugekommen.

WELCHE JOBS WIRD ES IN ZUKUNFT FÜR WIRTSCHAFTSAKADEMIKER/INNEN GEBEN?

Ganz sicher Beratung, also Consulting, aber auch Dienst­ leistungen im IT-Umfeld, Software. Dann Buchhaltung, Steuern, Kostenrechnung. Auch Marketing, wobei dieser Bereich stark konjunkturabhängig ist. Vertrieb ist natürlich immer wichtig. Gute Verkäufer/innen haben bisher in jeder wirtschaftlichen Situation Jobs gehabt. Bei Beschäftigung und Wachstum wie derzeit steigt auch die Nachfrage nach Personalverrechnung, HR-Dienstleistungen, usw. IN DEN USA SIND FREELANCE- UND PROJEKT­A RBEITEN SCHON WEIT MEHR ETABLIERT ALS IN ÖSTERREICH. WIRD

JOHANNES KOPF

SICH DIESER TREND AUCH BEI UNS DURCHSETZEN?

› › Studium: Dr. Rechtswissenschaften, Universität Wien › › seit 2006 Mitglied des Vorstands des Arbeitsmarkt­ service Österreich

Was ist der Sinn des Lebens?

Absolut. Die durchschnittliche Dauer der Dienstverhältnisse wird über alle Bereiche hinweg immer kürzer. Derzeit liegt der Schnitt in Österreich bei weniger als zwei Jahren. Er wird zwar etwas durch die Saisonbranchen gedrückt, aber es ist ein deutlicher Trend zur Dynamik erkennbar. Die Verbundenheit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer/in hat sich massiv verändert. Menschen wollen nicht unbedingt das Unternehmen verlassen, aber Möglichkeiten zur Ver­ änderung haben. Das Bewusstsein, Jobhopping innerhalb des Betriebes zu ermöglichen, besteht bei Arbeit­g ebern noch zu wenig.

Das wollte ich als Kind werden:

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort:

Rechtsanwalt.

Damit habe ich mein erstes Geld verdient: Bierzapfer, Pizzalieferant, Schneeräumer, Kamera­ assistent, Autoübersteller.

Darauf bin ich stolz: Meine Kinder.

Mit ihnen würde ich gerne für einen Tag Job tauschen: Michael Landau, Angela Merkel, Kapitän eines großen Schiffes, Hebamme.

INTERESSE FÜHRT ZU HÖCHSTLEISTUNG.

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ADVERTORIAL

Wirtschaftsprüfung: Mehr als nur Zahlen Zum Zahlencheck bitte! Die Jahresabschlüsse von Unternehmen zu prüfen, zählt zu den wichtigsten und wohl bekanntesten Aufgaben von Wirtschaftsprüfer/innen. Wirtschaftsprüfer/innen werden aber auch gebraucht, wenn in einem Unternehmen besondere Transaktionen anstehen, wie der Erwerb eines anderen Unternehmens. Sie analysieren die Geschäftsprozesse und prüfen die finanziellen und wirtschaftlichen Eckdaten des Zielunternehmens (Due Diligence). Wirtschaftsprüfer/innen werden auch gerne als unabhängige Gutachter/innen beauftragt, um etwa einen angemessenen Preis für ein Unternehmen festzustellen. DIE MENSCHEN HINTER DEN ZAHLEN

WARUM HABEN SIE SICH FÜR DEN BERUF

Ja, Wirtschaftsprüfer/innen sollten eine Affinität zu Zahlen und ein analytisches Denkvermögen mitbringen, aber mindestens genauso wichtig sind hohe soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Schließlich stehen hinter jedem Zahlenwerk und jedem Unternehmen Menschen, die auf die Expertise und Beratung des Wirtschaftsprüfers/ der Wirtschaftsprüferin vertrauen.

W I RT S C H A F T S P R Ü F E R / I N ENTSCHIEDEN?

V I E L F Ä LT I G E K A R R I E R E M Ö G L I C H K E I T E N

Die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer/zur Wirtschafts­ prüferin zählt zu den schwierigsten in Österreich und nimmt einige Zeit in Anspruch. Durchhalten lohnt sich aber, denn der Beruf ist spannend und abwechslungsreich. Und wer etwas bewegen möchte, findet sicher die rich­ tige Herausforderung. Die mit knapp 2.000 Wirtschafts­ prüferinnen und Wirtschaftsprüfern kleine, aber feine Branche bietet eine Vielzahl an Karrieremöglichkeiten. Ob Chef/in in der eigenen Kanzlei oder Partner/in in einem global agierenden Beratungskonzern – die Palette der Angebote ist groß. Dementsprechend kommen Genera­ list/innen genauso auf Ihre Rechnung, wie jene, die sich auf bestimmte Branchen oder Fachgebiete spezialisieren wollen. Und in kaum einem anderen Beruf kommt man so schnell in Kontakt mit den Eigentümer/innen und dem Management von Unternehmen.

K AT H A R I N A K O L L E R , C O N S U LTAT I O :

Jeder Tag bringt neue Chancen und Herausforderungen, die den Beruf der Wirtschaftsprüferin sehr spannend machen. Man lernt auch immer wieder neue Menschen, Unternehmen und Branchen kennen. Das eigenverant­ wortliche, selbständige und fachlich herausfordernde Arbeiten gefallen mir sehr.

LUCIA WIEDER, E Y:

Am Anfang reizten die tollen Ausbil­ dungs- und Karrieremöglichkeiten in dieser Branche. Durch den nun statt­ findenden Wandel von der „traditio­ nellen Prüfung“ zum „Digi Audit“ bleibt der Beruf auch nachhaltig abwechs­ lungsreich und spannend!

Infos unter: ksw.or.at/wirtschaftspruefer G E O R G S TA U D I N G E R , W I E W E R D E I C H W I RT S C H A F T S P R Ü F E R / I N ?

DILIGENTIA:

Um als Wirtschaftsprüfer/in zugelassen zu werden, braucht es ein abgeschlossenes facheinschlägiges Hochschuloder Fachhochschulstudium sowie den Nachweis einer mindestens dreijährigen Tätigkeit als Berufsanwärter/in. Die zusätzlich abzulegende Fachprüfung besteht aus vier schriftlichen Teilprüfungen und einer kommissionellen mündlichen Prüfung, zu der man bereits nach 18 Monaten Berufsanwärter/innenpraxis antreten kann.

Der Beruf des Wirtschaftsprüfers ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ich mag den Kontakt mit vielen unter­ schiedlichen Charakteren/Branchen/ Unter­ n ehmenskulturen. Kein Tag gleicht dem anderen. Darum habe ich mich für diesen Beruf entschieden.

Fotos: beigestellt

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UNSERE FIRMENPARTNER GEBEN AUSKUNFT

Mein persönliches Aha-Erlebnis beim Berufseinstieg war … 1

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5 … gleich zu Beginn. Ich hatte vor meinem Berufs­ einstieg eine klare Vorstellung, wie mein Job aussehen soll. Als es anders kam, ließ ich mich dennoch darauf ein und zeigte Engagement und Eigen­ verantwortung. Dies, zusammen mit meiner Offenheit Neuem gegenüber und der Bereitschaft, etwas zu riskieren, waren für meine Karriere entscheidend.

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Astrid Reitbauer Recruitment Partner & Employer Branding Specialist, Henkel

… die Erkenntnis, wie schnell man es schafft, sich in komplett neue Themen einzuarbeiten, produktiv zu werden und Verantwortung zu übernehmen. Dies ist besonders bei uns in der Strategieberatung wichtig, um von Tag 1 an für den Kunden Mehrwert zu schaffen.

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Shirin Forstner Associate aus dem Wiener Büro, Strategy&

…– bringe Freude mit, tagtäglich Neues zu lernen und verbinde dieses Engagement mit Motivation. Dann schafft man es – trotz wenig einschlägiger Berufserfahrung – sich sehr schnell in neue Bereiche einzuarbeiten. Eine gute und enge Zusammenarbeit mit dem Team ist hierfür unerlässlich. Durch diesen Austausch und jene Erfahrungen wächst man und entwickelt sich stetig weiter. All diese Faktoren waren und sind nach wie vor wichtig für mich, dass mir mein Job noch immer so Spaß macht.

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Michaela Tiefenbacher HR Expert Controlling & Systems, Agrana

Zusammenstellung: Karin Kwapie ń Fotos: Peter.Svec @ pixXL, Eva Stern Photography, Michaela Tiefenbacher, Deloitte, Nina Wandl

…, dass vieles anfangs komplizierter aussieht, als es ist. Am wertvollsten sind Erfahrungen, die man „on-the-job“ macht. Durch sie kann man persönlich und beruflich wachsen. Das Wichtigste für einen guten Start ins Berufsleben sind neben theoretischem Wissen deshalb vor allem erste Praxis­ erfahrungen. Damit kann ein erfolgreicher Einstieg in den neuen Lebensabschnitt gelingen.

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Birgit Witzelsberger Employer Branding & HR Marketing, Deloitte

…, hautnah mitzuerleben, wie viel Dienstleistungs­ orientierung, Organisationsgeschick, Einfühlungs­ vermögen und Kommunikationsstärke der HR-Bereich erfordert. Täglich eine erfrischende Heraus­f orderung.

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Nina Wandl Human Resources, LBG Österreich

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UNSERE FIRMENPARTNER GEBEN AUSKUNFT

Mein persönliches Aha-Erlebnis beim Berufseinstieg war … 1

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…, dass mich die Erste Bank von Beginn an in meiner persönlichen Weiterentwicklung unterstützt hat. Angefangen von flexiblen Arbeitszeiten während meines berufsbegleitenden Studiums bis hin zur ortsunabhängigen Arbeitsplatzgestaltung, wie Homeoffice.

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Johanna Mader Employer Branding & Recruiting, Erste Bank

…, dass für den Erfolg im Berufsleben das theoretische Wissen aus dem Studium nicht immer maßgebend ist! Eine fundierte Ausbildung kombiniert mit ersten beruflichen Erfahrungen sichert zwar das Eintrittsticket in die Arbeitswelt. Für den weiteren Karriere­w eg sind aber vor allem die eigene Motivation, Leistungsbereitschaft und Einstellung entscheidend!

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Karen Hey-van de Rijdt Head of Employer Branding, Peek & Cloppenburg

… bereits ganz am Anfang meiner Zeit als Regionalverkaufsleiter. Damals wurde mir schon bewusst, wie wertvoll ein engagiertes Team ist. Der Schlüssel zum Erfolg ist, dass sich Mitarbeiter/innen wohlfühlen und gerne bei uns arbeiten. Das sollte man als Führungs­k raft immer im Hinterkopf behalten.

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Günther Helm Generaldirektor, HOFER

Fotos: Andi Bruckner, Alexander Koerner, HOFER, TPA, Marek Knopp

…, dass die Arbeit in der Steuerberatung sehr vielfältig und keineswegs langweilig ist. Themen wie die Digitalisierung bringen zusätzlich Veränderungen mit sich. Ich durfte bereits bei vielen spannenden Projekten mitwirken und freue mich auf zukünftige Herausforderungen!

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Jaqueline Benes Human Resources, TPA

…, dass man sich selbst eine ganze Menge mehr zutrauen kann, als man denkt. Um das zu erkennen, ist es wichtig, möglichst früh zu beginnen, Erfahrungen in verschiedenen Bereichen zu sammeln und sich auch einmal zu trauen, über den Tellerrand hinaus zu blicken. Wichtig ist in jedem Fall, das zu tun, was man gerne macht – denn das macht man für gewöhnlich auch gut. Dabei authentisch zu bleiben und sich auch gemeinsam über erreichte Ziele zu freuen, sind für mich der Schlüssel zum Erfolg.

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Birgit Schmöller Leiterin Employer Branding und HR-Kommunikation, ÖBB

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KARRIERECHANCE Schützen, was zählt.

IHR PROFIL Sie haben Freude daran, in einem internationalen Arbeitsumfeld zu arbeiten Sie verfügen über interkulturelle Kompetenz und Affinität für den Raum CEE Sie zeigen eine lösungsorientierte Arbeitsweise und eine Hands-on-Mentalität Sie sind kontaktfreudig und kommunikationsstark

UNSER ANGEBOT Wir bekennen uns zu dem Ziel, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und bieten daher ein umfangreiches Paket an Benefits und Chancen Wir stehen für Verlässlichkeit, geprägt von unseren Werten, Tradition und Stabilität Wir bieten ein angenehmes Betriebsklima, in dem Teamarbeit großgeschrieben wird Wir unterstützen Sie in Ihrer Karriere durch umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in 25 Ländern leben Sie die Dynamik und Vielfalt der VIG Attraktive Sozialleistungen ergänzen unser Angebot

WERDEN SIE TEIL UNSERER VIELFALT! Möchten Sie mehr über die Vielfalt der VIG erfahren? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter vig.jobs

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START-UPS

Wir sind Helden Sie wollen hoch hinaus. Sie sind jung, innovativ und motiviert die Welt zu verändern. Drei Start-ups treten vor den Vorhang – hier sind ihre Ideen …

Text: Brigitte Kuchenbecker

COFFEE GOES E-COMMERCE

ROASTMARKET

Kaffee online bestellen – alle Marken, alles Zubehör, einfach alles rund um den Kaffee: Das ist das Geschäftsmodell des Frankfurter Start-ups roastmarket. Das Unternehmen wurde 2015 von WU-Absolvent Philip Müller gemeinsam mit Boris Häfele gegründet. In der Zwischenzeit ist es auf 33 Mitarbeiter/innen angewachsen. Ziel für die Zukunft: Kund/innen sollen roastmarket als den Ansprechpartner für Kaffee und Kaffeezubehör im Internet wahrnehmen.

APPJUMP

Die Idee zu der Quiz-App „CashQuizz“ kam Daniel Döberl, als er 2015 gemeinsam mit seinem Co-Founder Philipp Wolschner die „Millionenshow“ im Fernsehen sah. Als kostenlose App mit echten Geldpreisen konnte sie bei der Puls-4-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ die Investor/innen überzeugen und 500.000 Euro pitchen. Mittlerweile hat sich das Unternehmen zum österreichischen Marktführer für App-Marketing und Mobile-Growth-Hacking weiter­ entwickelt und berät viele namhafte App-Unternehmen beim Wachstum im App-Store.

ALPENGUMMI

Das Versprechen von Green-Start-up Alpengummi: ein na­ türlicher Kaugummi aus 100% nachwachsenden Rohstoffen. Die Kaumasse besteht aus heimischem Baumharz und Bienen­ wachs, auf künstliche Polymere auf Erdölbasis wird komplett verzichtet. Das Projekt wurde 2017 von Sandra Falkner und Claudia Bergero gestartet, die auch am Garage-Kurs des Instituts für Entrepreneurship & Innovation teilnahmen. Jüngst hat Alpengummi den innovate4nature Wettbewerb gewonnen sowie eine Förderung des AWS bekommen. Alpengummi gibt es noch nicht im Handel – der Prototyp wird gerade entwickelt und wird im Frühjahr nächsten Jahres erhältlich sein.

MILLIONENSHOW

KAU G’SCHEID!

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Fotos: roastmarket, AppJump, Lukas Neugebauer


ADVERTORIAL

Karriereschritte um die Welt Martin Knobloch hat im September 2008 bei PwC WAS SIND DIE GRÖSSTEN UNTERSCHIEDE ZWISCHEN Österreich als Praktikant in der Wirtschafts­prüfung PWC DEUTSCHLAND UND PWC ÖSTERREICH? begonnen und wechselte anschließend in die Von der Größenordnung her kann man den Standort Berlin Steuerberatung. Heute ist er Senior Manager im mit dem Standort Wien vergleichen. Ein Unterschied ist Bereich Corporate Tax und verlegt seinen Arbeits­ aber, dass wir in Berlin regelmäßig große internationale platz für sechs Monate von Wien nach Berlin. Projekte koordinieren und uns dabei mit dem Steuerrecht WAS SIND DEINE AUFGABEN IM BEREICH CORPORATE TAX?

Zu meinen Schwerpunkten gehören M&A Tax und Internati­ onal Corporate Tax. Bei M&A Tax führen wir beispielsweise Tax Due Diligence Prüfungen und Transaktionsstruktu­ rierungen durch, wenn ein Investor ein öster­reichisches Target erwerben möchte. Neben solchen M&A Projekten machen wir natürlich auch die klassische Steuerberatung für unsere österreichischen Kunden. Das umfasst alles, was im unternehmerischen Alltag steuerlich relevant ist, von der Steuererklärung bis zum Rechts­m ittelverfahren. Da unsere Mandanten typischerweise international tätig sind, haben auch die steuerlichen Themen regelmäßig einen internationalen Bezug.

einer Vielzahl von Ländern beschäftigen, während wir in Wien nur selten mit ausländischem Steuerrecht unmittelbar in Kontakt kommen. WAS NIMMST DU VON DEM SECONDMENT FÜR DEINEN BERUF MIT?

Zuallererst konnte ich viele tolle Kontakte knüpfen und so mein Netzwerk erweitern. Außerdem konnte ich durch das Secondment die Perspektive wechseln. Ich weiß jetzt aus eigener Erfahrung, auf welche Details deutsche Kolleginnen und Kollegen Wert legen – und auf welche nicht – wenn sie sich bei mir im Rahmen eines internationalen Projekts nach der steuerlichen Situation in Österreich erkundigen. SECONDMENT IN BERLIN. WÜRDEST DU ES WIEDER MACHEN?

Ja, auf jeden Fall.

AUSLANDS­E INSÄTZE BEI PWC

Foto: PwC

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DIE LETZTE SEITE

See you soon! UPCOMING ZBP EVENTS

CAREER INSIGHTS 21. – 28. NOVEMBER Sechs Tage rund um Bewerbung und Job­ einstieg – direkt am Campus. Get your Insider-Tipps direkt von uns und 20 Arbeitgebern.

You want to know how to start your career in Austria? Get your free copy in our office!

PRAKTIKUMSTAG 16. JÄNNER Arbeiten neben dem Studium und erste Praxiserfahrung sammeln? Wir holen 40 Unternehmen an die WU. Let’s get ready to rumble.

LANGE NACHT DER UNTERNEHMEN 12. MÄRZ Here we go again: Die Neuauflage des coolsten Karriere-Events in Wien. Start im Rathaus und dann per Shuttlebus ab zu den Unternehmen!

DAS NÄCHSTE KARRIEREMAGAZIN ERSCHEINT IM FEBRUAR 2019.

Willkommen im Team: Juliane Demtschuk verstärkt unser Karriereberatungs­ team. Sie kümmert sich um unsere Jobbörse und be­ antwortet Ihre Fragen zu Bewerbung, Jobeinstieg & Co.

CONNECTIONS – OR BEING CONNECTED?

Fotos: WU ZBP Career Center, Unsplash / Vidar Nordli-Mathisen

zbp.at | blog.zbp.at |

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S C H W E R P U N K T:

wu.zbp.career.center


KARRIERE GESUCHT? TRAUMJOB GEFUNDEN!

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© 2018 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft. Alle Rechte vorhanden.


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