Karrieremagazin Winter 2017

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Karriere Magazin INTO THE FUTURE

WINTER

AUSGABE

20 17

ZUKUNFT UND ARBEITEN

Trends, Prognosen, Wünsche

OHNE UNSICHERHEIT WÄREN WIR NUR NOCH ROBOTER

Harry Gatterer im Gespräch

ÜBER STOCK UND DACHSTEIN

B L O G . Z B P. AT

Z B P. AT

Leben und Arbeiten in der Steiermark


Verantwortung übernehmen Rückhalt bekommen

&

Wer sich im Job gut entwickeln will, braucht den bestmöglichen Karrierestart: Das Traineeprogramm von P&C bereitet motivierte Masterabsolventen in 18 Monaten auf eine Laufbahn im Einkauf oder Verkauf vor. Wir bieten Ihnen ein spannendes Arbeitsumfeld im Handel, in dem Sie früh Verantwortung übernehmen können. Dazu profitieren Sie von begleitenden Seminaren, besten Entwicklungsmöglichkeiten, individueller Betreuung, persönlichem Mentoring und einem überdurchschnittlichen Gehalt. Mehr Infos: karriere.peek-cloppenburg.at


WINTER

The future is here. Das Thema „Zukunft und Arbeiten“ ist gerade omnipräsent: An der WU diskutierten im Oktober Vertreter/innen der Wissenschaft, Wirtschaft und Gewerkschaft über das Thema „Digitalisierung & die Zukunft der Arbeitswelt“, die erste „Vienna Biennale“ für Kunst, Architektur und Design widmete sich im Sommer dem Thema „Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft“, unter anderem mit einer mehrstöckigen Ausstellung im Wiener MAK. Editorial: Andreas Müller

Foto: Milana Vujicic

In dieser Ausgabe des Karrieremagazins geht es nur am Rande um Roboter. Ich wollte vor allen Dingen wissen, was auf Studierende zukommt, die in zwei bis fünf Jahren ihr Studium beenden. Dafür habe ich mich mit HR-Verantwortlichen unterhalten und erfahren, auf welche Skills es künftig ankommt und welche neuen Betätigungsfelder sich bei den Unternehmen in Zukunft auftun könnten. Die Perspektive der Wissenschaft bot mir Zukunftsforscher Harry Gatterer. Er erklärte mir bei unserem Gespräch, warum Unsicherheit ein zentraler Faktor in unserem Leben ist. Nicht zuletzt setzte ich mich auch mit Studierenden an einen Tisch, um ihre Pläne kennenzulernen. „Karriere machen klingt altmodisch“ war ein Satz, der dabei fiel. Wir haben uns nicht nur mit der Zukunft, sondern auch mit dem Hier und Jetzt beschäftigt: Unsere Geschäftsführerin Ursula Axmann traf Peter Oswald, CEO von Mondi, zum Interview; die Bundesländer-Serie macht Halt im „grünen Herzen Österreichs“, der Steiermark, und zeigt Top-Arbeit­ geber und Beschäftigungsmöglichkeiten in Graz & Co auf; unser „Auswärtsspiel“ begleitet Sie nach New York und Marokko.

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Die letzten Wochen waren eine besondere, intensive und aufschlussreiche Zeit für mich: Sie halten das erste Karriere­m agazin in den Händen, das ich verantworten durfte. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und gute Ein- und Ausblicke! Viel Spaß beim Lesen! Ihr Andreas Müller

SEITE 16: INTO THE FUTURE

SEITE 30: KEINE ANGST VOR FEHLERN UND RÜCKSCHLÄGEN!

SEITE 42: MUSCHELSUPPE UND WÜSTENBERGE

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WINTERAUSGABE 2017

Karriere Magazin

3 EDITORIAL 6

FRAGEN KOSTET NICHTS!

Wir antworten auf Ihre Fragen rund um Jobsuche und Karriereplanung. 8

22 OHNE UNSICHERHEIT WÄREN WIR NUR NOCH ROBOTER Im Gespräch mit Harry Gatterer, Geschäftsführer des Zukunftsinstituts.

F WIE FRIDA

Unser Bewerbungs-Alphabet 27 KOLUMNE: DEAR FUTURE, I’M READY

10 ZWISCHEN SORGE UND ZUVERSICHT Wir haben WU-Studierende gefragt, was sie sich von ihrer Zukunft erwarten.

28 OFFICE HOURS

Welche Kriterien sind bei der Wahl Ihres zukünftigen Arbeitgebers für Studierende relevant? 30  KEINE ANGST VOR FEHLERN UND RÜCKSCHLÄGEN!

Peter Oswald, CEO des Weltkonzerns Mondi, im Gespräch. 36 ÜBER STOCK UND DACHSTEIN

Leben und Arbeiten in der Steiermark

1 4 I C H B I N G E S PA N N T AUF DIE ZUKUNFT

Lukas Fanninger, Vorsitzender der ÖH WU, im Interview.

42 MUSCHELSUPPE UND WÜSTENBERGE

16 INTO THE FUTURE

WU-Alumni rund um den Globus erzählen über Job, Land und Leute.

Die Zukunft aus Sicht von HR-Verantwortlichen.

46 DIE LETZTE SEITE

Impressum ZBP Karrieremagazin, Ausgabe Winter 2017 | Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: ZBP-Marketing-Service an der Wirtschaftsuniversität Wien – Verein zur Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der Berufsplanung an der Wirtschaftsuniversität Wien, Welthandelsplatz 1, Gebäude LC, 1020 Wien, Tel.: +43–1–313 36– 4968, office @ zbp.at | Redaktion: Andreas Müller | Textbeiträge: Ursula Axmann, Andreas Müller, Heike Schreiner, Kristine Unlayao, Milana Vujicic | Koordination und Gestaltung: Georg Leditzky, Plutonika Design OG, Andreas Müller | Anzeigenservice: Milana Vujicic, milana.vujicic @ zbp.at | Layout: Georg Leditzky, Plutonika Design OG | Druck: Outdoor-Production Erscheinungsweise: dreimal jährlich | Auflage: 10.000 Stück | § 1 abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.“ Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Zusammen­ stellung der Arbeitgeber in redaktionellen Beiträgen erfolgt aufgrund journalistischer Recherchen. Werblich kann jeder Arbeitgeber in diesem Magazin vertreten sein unter der Voraussetzung, dass dieser auch tatsächlich Stellen besetzt. Fotos (Cover und rechts): iStock/dima_sidelnikov und iStock/den-belitsky, Illustration: Georg Leditzky, Plutonika Design

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Zukunft Arbeiten

UND

ADVERTISER INDEX 2  PEEK & CLOPPENBURG 9  EY 20

PHH

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PKF

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JTI

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H AY S

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VIG

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B AWA G P. S . K .

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T PA

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KPMG

Die angeführten Unter­n ehmen ermöglichen durch ihre Werbe­­­­e in­s chaltung, dass Sie ein kostenfreies Exemplar des Karriere­m agazins in Händen halten. Vielen Dank!


FAQS

Fragen kostet nichts! Sie stehen vor Ihrem ersten Bewerbungsgespräch und wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen? Sie überlegen, wo Sie passende Jobs finden können? Wir sind für Ihre Fragen rund um die Jobsuche und Karriereplanung gerne da. Schreiben Sie uns oder kommen Sie einfach in unserer Sprechstunde vorbei: zbp.at Zusammengestellt von Kristine Unlayao

Fotos: ZBP, iStock

BETREFF:

FRAGE WEGEN PRAKTIKUM Lieber Herr Kubina,

Lieber WU-Student,

ich befinde mich derzeit im Masterstudium und möchte nebenbei Praxiserfahrung sammeln. Ich habe auch schon einige Ausschreibungen gelesen, die mich interessieren würden. Für mich stellt sich aber noch folgende Frage: Wenn ein Praktikum für Bachelorstudierende ausgeschrie­ ­b en ist, macht es dann Sinn sich als Masterstudierender dafür zu bewerben?

meistens stellen die Anforderungen über Berufserfahrung und Ausbildung im Inserat nur Mindestanforderungen dar. Es spricht absolut nichts dagegen, sich im Master für Praktika zu bewerben, die zunächst an BachelorStudierende gerichtet sind.

WU-Student, 23

Außerdem können sich die Anforderungen des Unternehmens je nach Anzahl und Qualität der eingelangten Bewerbungen auch während des Auswahlprozesses ändern. Es ist immer ratsam, sich im Vorfeld direkt bei den ausschreibenden Unternehmen persönlich zu informieren. Sind Kontaktdaten im Inserat angegeben, dann nutzen Sie diese Chance und fragen bei der jeweiligen Person nach. Wenn Ihnen die Position wirklich wichtig ist, dann merken Sie sich: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“

GEORG KUBINA

georg.kubina@zbp.at Karriereberatung & Employer Relations

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FAQS

BETREFF:

SPRACHKENNTNISSE IM LEBENSLAUF? Liebe WU-Studentin,

Liebe Frau Bauer,

es wird immer wieder betont, wie wichtig die Deutsch- um Ihre Deutschkenntnisse hervorzuheben ist es wichtig, kenntnisse sind, wenn man sich im österreichischen Raum diese im Lebenslauf mit dem entsprechenden Sprachnibewirbt. Was kann ich tun, damit aus meinen Unterlagen veau zu versehen. Dabei raten wir die Kategorisierung hervorgeht, dass ich sehr gut Deutsch spreche, obwohl in „Muttersprache“, „Verhandlungssicher“, „Sehr gut“, ich eine andere Muttersprache habe? „Gut“ oder „Basiskenntnisse“. Achten Sie vor dem Abschicken Ihrer Unterlagen jeden­ falls auf Grammatik- und Rechtschreibfehler. Fehler schleichen sich rasch ein und stellen Ihre Angaben zum Niveau der Sprachkenntnisse sofort in Frage.

WU-Studentin, 20

BIANCA BAUER

bianca.bauer@zbp.at Karriereberatung & Employer Relations

BETREFF:

„UNPASSENDER“ WERDEGANG Liebe Frau Unlayao,

Liebe WU-Studentin,

wie kann ich die Bewerbungsunterlagen gestalten, wenn ich mich für eine Stelle bewerbe, die nicht ideal zu meinem Werdegang passt?

wenn Ihr bisheriger Werdegang nicht ganz ideal zur angestrebten Position passt, ist es umso wichtiger, einen roten Faden in Ihren Unterlagen erkennbar zu machen.

WU-Studentin, 24

Heben Sie in Ihrem Lebenslauf besonders die Tätigkeiten hervor, bei denen Sie Schnittpunkte zur gewünschten Position sehen. Das Motivationsschreiben gewinnt in Ihrem Fall noch mehr an Bedeutung. Machen Sie hier die Gründe für Ihre Bewerbung deutlich. Achten Sie bei der Erstellung auf eine positive Formulierung und weisen Sie auf keinen Fall auf Schwächen bzw. fehlende Qualifikationen hin. K R I S T I N E U N L AYA O

kristine.unlayao@zbp.at Karriereberatung & Employer Relations

Wenn Sie bei der Erstellung der Unterlagen noch unsicher sind, unterstützen wir Sie gerne in einer persönlichen Beratung.

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FROM A TO Z

F wie Frida Von Assessment Center bis Zusage – wir stellen die gängigsten Begriffe des Bewerbungs-Alphabets vor. Dieses Mal: F wie …

FOTO

B Y T H E WAY:

F WIE FRIDA KAHLO 1907 – 1954

In Österreich, wie auch im gesamten deutschsprachigen Raum, ist ein Foto im Lebenslauf üblich. Achten Sie auf Aktualität und Professionalität. Zwar sind weder Selfies noch Fotos aus der Freizeit passend, um sich für den zukünftigen Job zu bewerben, es muss aber auch nicht immer der schwarze Anzug mit weißer Bluse/weißem Hemd sein!

Erst 1953 wurden ihre Werke erstmals in einer Einzelausstellung in ihrer Heimat gezeigt, eine Anerkennung, die sie sich schon lange gewünscht hatte. Zu dieser Zeit bereits ans Bett gefesselt, ließ sie sich darin zur Vernissage tragen.

FAKEANGABEN

F WIE FELIX THE CAT

Sie denken, Ihr Lebenslauf benötigt noch den nötigen Pepp? Bleiben Sie sich und Ihren bisherigen Stationen treu. Vertrauen Sie sowohl bei den beruflichen als auch den privaten Angaben (wie z.B. Hobbies) auf Ihr Selbstbewusstsein. Denn auch wenn es noch so verlockend ist, sich ein spannendes Hobby auszudenken, im Bewerbungsgespräch können Sie schnell einem Experten/einer Expertin auf diesem Gebiet gegenübersitzen.

Eine amerikanische Cartoonfigur, die es als Erste zu einem eigenen Kinofilm schaffte (ab 1919).

FRAGETECHNIK … im Bewerbungsgespräch: Es sind die klassischen Kategorien „offene, geschlossene, halboffene, Informations- und Suggestivfragen“ mit denen Sie im Bewerbungsgespräch rechnen können. Hinzu kommen können aber auch noch Stressfragen, Fangfragen, Analogie-Fragen, Trichterfragen oder auch Brainteaser. Mehr Infos und wie Sie die Bewerbungsgespräche mit solchen Fragen meistern können, geben wir Ihnen im Career Center.

FERIALPRAKTIKUM Arbeitsrechtlich sind Ferialpraktikant/innen „Schüler oder Studenten, die als Ergänzung zu ihrer schulischen Ausbildung ein vorgeschriebenes Pflichtpraktikum in einem Betrieb absolvieren. Der Ausbildungszweck steht dabei im Vordergrund.“ Der Begriff wird somit fälschlich oft ident mit dem zeitlich befristeten Arbeiten in den Sommer­ ferien verwendet. 8

Text: Heike Schreiner Illustration: iStock / berry2046


WOZU BRAUCHE ICH FÜSSE, WENN ICH FLÜGEL HABE. FRIDA KAHLO

KARRIERETIPPS VON ESTHER BRANDNER-RICHTER, HEAD OF HUMAN RESSOURCES EY ÖSTERREICH WAS MACHT EINE GUTE BEWER­

WELCHE SKILLS ÜBERZEUGEN SIE?

Hohes Engagement, ein offenes Ein strukturierter, gut übersichtlicher Mindset, die Bereitschaft VerantworLebenslauf und ein individuelles Mo- tung zu übernehmen und Teamgeist tivationsschreiben, auf die Position – das sind wichtige Eigenschaften für abgestimmt, aus dem hervorgeht, eine Position bei EY neben fachlichen warum er/sie sich für EY interessiert. Skills, die in der Beratung gefragt sind.

­B UNG AUS?

HOBBIES IM LEBENSLAUF – JA ODER

DIE WICHTIGSTE FRAGE IM BEWER-

NEIN?

BUNGSGESPRÄCH?

Ja, sehr gerne! Es ist zwar kein Ausschlusskriterium, wenn keine Hobbies angegeben werden. Doch können diese das Gesamtbild von Bewerber/innen abrunden, geben Einblick in persönliche Interessen und können einen weiteren Anknüfungspunkt im persönlichen Gespräch darstellen. Zu viele oder sehr allgemeine Aufzählungen bringen jedoch keinen Mehrwert.

Es gibt keine wichtigste Frage im Bewerbungsgespräch. Anhand von Fragen wollen wir die Kandidat/innen kennenlernen und die Motivation für die Position und unser Unternehmen besser verstehen sowie Denk- und Handlungsansätze der Kandidat/innen zum Vorschein bringen.

Foto: EY Österreich

ADVERTORIAL

MEIN TIPP FÜR BEWERBER/INNEN:

Bleiben Sie authentisch, stellen sie Fragen im Gespräch! Praktika sind eine gute Möglichkeit, um sich ein Bild vom Unternehmen zu machen und oft der Einstieg in eine fixe Position.

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INTERVIEW

Zwischen Sorge und Zuversicht

Sarah Beran und Vincenzo Köstler studieren beide an der WU, sie im Master VWL, er im Bachelor WiSo. Wir haben sie gefragt, was sie sich von ihrer Zukunft erwarten.

Text: Andreas Müller Fotos: Cochic Photography Location: Nykke Café & Restaurant, Campus WU Wien

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INTERVIEW

SIE: K ARRIERE MACHEN KLINGT ALTMODISCH.

23.800 Studierende sind derzeit an der WU in zwei Bachelor- und 16 Masterprogrammen eingeschrieben. Sarah Beran und Vincenzo Köstler sind zwei davon. Köstler ist aus Graz nach Wien gekommen, um BWL zu studieren. Gerade befindet sich der 21-Jährige im fünften Semester und arbeitet nebenher selbständig als Marketing-Manager, um sein Studium zu finanzieren. Beran, 27, studiert im Master VWL, ist ursprünglich aus Augsburg und ausgebildete Hotelfachfrau. Ein klares Berufsziel hat sie noch nicht. „Es könnte die National­ bank sein, es könnte die Politik sein, es könnten Gewerkschaften sein, solange ich das Gefühl habe, dass ich das, was ich studiert habe, auch anwenden kann.“

20 ODER 80 STUNDEN-WOCHE?

Sarah Beran meint weiter: „Egal wo ich lande – Privatleben und Arbeit sollten sich gut vereinbaren lassen. Mein Traum wäre es, dass ich 20 bis 30 Stunden arbeite und davon auch gut leben kann. Ich möchte am Ende des Lebens nicht feststellen, dass ich nur gearbeitet und so viel vom Leben verpasst habe.“ Später fügt sie noch an: „Vielleicht kann es phasenweise nicht so klappen mit der Work-Life-Balance. Es kommt aber darauf an, dass 80-Stunden-Wochen nicht dein Leben lang gehen, dass es nach einer intensiven Zeit wieder eine lockere gibt und man auch ein Ergebnis sieht.“ Sie sieht Selbstausbeutung als eine Gefahr „unserer Zeit“ und gibt zu, selbst schon viele unbezahlte Überstunden gemacht zu haben, weil ihr der Inhalt der Arbeit wichtig Köstler möchte in die Unternehmensberatung gehen, war. Vincenzo Köstler kann mit 80-Stunden-Wochen leben, genauer gesagt in die Management-Beratung. „Seit ich „wenn ich überzeugt dabei bin. Dann ist der Beruf das 16 bin, hab‘ ich dieses Ziel. Mein Lebenslauf ist zwar Leben, aber da hab’ ich jetzt kein Problem damit. Ich bin gerade bisschen Marketing-lastig, jetzt muss ich mich halt eher so ein Arbeitsmensch, wenn ich für was brenne, mehr Richtung Consulting bewegen.“ Dafür möchte dann sitze ich auch die ganze Nacht dran.“ er versuchen, passende Praktika zu machen und sich im Studium auf Change Management zu spezialisieren. Gibt es den Wunsch „Karriere zu machen“? „Karriere Am liebsten würde er sich nach ein paar Jahren Be- machen klingt altmodisch“, meint Beran. „Wichtig ist, rufstätigkeit selbständig machen. dass man sich selbst verwirklichen kann, ernst genommen wird und sich durchsetzen kann. Dass man eigene Projekte umsetzen kann und einen eigenen Handlungsspielraum bekommt in dem, was man machen möchte.“ Sie glaubt nicht, dass sie ihr Leben lang im gleichen Job bleiben wird. Köstler meint: „Klar ist es gut, Geld zu haben, so dass man leben kann, ohne sich Sorgen machen zu müssen. ER: WENN ICH FÜR WAS BRENNE, DANN Mein Ziel ist aber nicht, das große Geld zu verdienen, SITZE ICH AUCH DIE GANZE NACHT DRAN. sondern dass ich mache, was mir Spaß macht.“ Bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers legt er Wert darauf, „dass ich mich wirklich mit dem Handeln und den Zielen des Unternehmens assoziieren kann. Wenn ich mit dem Unternehmen nicht 100% gleicher Meinung bin, kann ich nicht mit Überzeugung dort arbeiten.“

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EIN GEFÜRCHTETES THEMA. E I N S C H M A L E R G R AT.

Zunächst gilt es für beide erstmal das Studium zu absolvieren und sich zu bewerben. Über Zeit danach wird bei Beran und ihren Kommiliton/innen viel gesprochen. „Das ist auf jeden Fall das am meisten gefürchtete Thema im Master“, so Beran. „Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns das Studium mit der Gewissheit abschließt, mit dem Mastertitel gleich einen fixen Arbeitsplatz zu bekommen. Es ist eine Unsicherheit da. Als ich noch in der Schule war, mit 17, 18 Jahren, las ich immer wieder Artikel, in denen es hieß: ‚Unsere Generation kann den ganzen neuen Arbeitsmarkt bestimmen, wir sind so gut ausgebildet wie keine Generation vor uns, wir können die Bedingungen diktieren usw. Dann kam das Studium und der erste Blick auf den Arbeitsmarkt und ich habe das Gefühl, dass dieses Versprechen, das uns gegeben wurde, sich nicht hält.“

SIE: ICH HABE DAS GEFÜHL, DASS DIESES VERSPRECHEN, DAS UNS GEGEBEN WURDE, SICH NICHT HÄLT.

Wie kann der Berufseinstieg gelingen? HR-Verantwort- „Es ist halt ein Wettbewerbsvorteil für diejenigen, die eh liche (siehe Seiten 16 bis 19 in diesem Heft) empfehlen immer die großen Schwätzer sind“, so Beran. Zum Thema Studierenden, sich als „Marke“ zu präsentieren und sich Netzwerken meint sie: „Also ich hab’ ein großes Netzwerk früh ein Netzwerk aufzubauen. Köstler pflichtet dem und einige Stellen darüber bekommen, zum Beispiel in der bei: „In Österreich ist Networking wichtiger als jedes Gastronomie. Aber ich finde es furchtbar, wenn Stellen Bewerbungsschreiben. Klar muss man sich bewerben, nicht mehr ausgeschrieben sondern nur übers Netzwerk aber ob eine Bewerbung auf dem Schreibtisch landet vergeben werden. So erfahre ich nicht von Stellen, die mich oder auf dem Haufen mit allen anderen Bewerbungen ist bestimmt interessieren würden und habe keine Chance, ein Unterschied. Ich gebe mir deswegen schon jetzt die mich darauf zu bewerben.“ Mühe, dass ich möglichst viele Kontakte aufbaue. Dieses Selbstpräsentieren und -verkaufen, da tue ich mir aber ein bisschen schwer damit. Ich finde, es ist ein schmaler Grat zwischen überzeugen und eingebildet wirken im > Bewerbungsgespräch.“

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ER: ALSO EIGENTLICH FREU’ ICH MICH AUF SPÄTER. G E S PA N N T E E R WA RT U N G E N

Wie der Arbeitsmarkt in zwei bis fünf Jahren aussieht, Mit welchem Gefühl blicken die beiden nun in die Zukunft? wenn der Abschluss in der Tasche ist, kann niemand mit „Neugier, ich bin sehr gespannt auf das, was da auf uns Sicherheit beantworten. Köstler kommt zu der Prognose: zukommt, aber auf der anderen Seite schon auch in Sorge: „Es wird mehr Stellen, aber auch mehr Bewerber/innen Schaff ich das? Hab’ ich die Qualifikationen erlangt, die ich geben. Da wird sich nicht viel zum Positiven verändern. brauche? Taugt das was, was ich studiert habe? Habe ich Ich bin ja sonst eher optimistisch, aber realistisch, was die richtigen Entscheidungen getroffen?“ Darauf Köstler: das angeht.“ Beran meint: „Die Wirtschaft geht bergauf „Also die Angst, dass ich das falsche Studium gewählt und es wird mehr qualifizierte Stellen geben, während die habe, habe ich jetzt nicht. Ich habe eher Sorge, dass Zahl der Akademiker/innen sich nicht so enorm verändert. ich zu viele Fehler im Studium gemacht habe, dass ich Die Frage ist: Wer hat mehr Marktmacht? Sage ich, ich dadurch unnötig Zeit verloren habe.“ Es nagt an Köstler, versetze IT und Produktion irgendwo hin oder lasse ich dass er sein Bachelorstudium in acht statt sechs Semessie im Land, weil ich hier die ausgebildeten Studis hab? tern abschließen wird. Anders war es mit der Arbeit nicht Ich glaub’ das wird noch eine große Entscheidung der vereinbar. „Der Druck wächst, man hört immer ‚Das geht Politik, wie die das händeln. Ob wir einen Job haben oder überhaupt nicht, du brauchst einen Einser-Schnitt und nicht, liegt dann schon in ihren Händen.“ sechs Semester und nebenbei fünf Praktika‘.“ Er versucht aber, positiv zu bleiben: „Also eigentlich freu’ ich mich auf später, weil ich dann andere Möglichkeiten haben werde als jetzt. Die Sorgen, dass es nicht so läuft wie man sich das vorstellt, hat man theoretisch immer, aber das hindert einen auch, man wird zögerlich und geht dann gewisse Schritte nicht.“

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INTERVIEW

Ich bin gespannt auf die Zukunft Lukas Fanninger ist 22 Jahre alt und Vorsitzender der ÖH WU. Er studiert im 7. Semester Wirtschaftsinformatik.

Text: Andreas Müller Fotos: Andreas Müller Location: Campus WU Wien

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INTERVIEW

WAS IST IHR PLAN FÜR DIE BERUFLICHE ZUKUNFT? SCHWEBT IHNEN EIN BERUFSBILD VOR?

Ehrlich gesagt, habe ich meine Zeit nach dem Studium noch nicht wirklich durchgeplant. Mein Ziel war und ist es, einen Masterabschluss zu erreichen und anschließend in einem mittleren/größeren Unternehmen in der Managementebene tätig zu sein. Ich bin gespannt, was die Zukunft mit sich bringt! BETREIBEN SIE KARRIEREPLANUNG GEZIELT? NEHMEN SIE Z.B. AN WAHLKURSEN TEIL, UM SICH FÜR DAS GE-

ICH HALTE NICHTS DAVON, SICH ZU VIELE SORGEN ZU MACHEN.

WÜNSCHTE BERUFSBILD ZU SPEZIALISIEREN?

Ich betreibe jetzt nicht gezielt Karriereplanung, aber habe bereits sehr viele Zusatzqualifikationen durch Trainee- oder Mentoring-Programme bzw. Zusatzkurse an der WU und außerhalb erlangt. Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich frühzeitig zu vernetzen, Kontakte zu knüpfen, offen für Neues zu sein und die Möglichkeiten, die einem geboten werden, auch aufzugreifen und auszuprobieren.

DIE TOP 3 KRITERIEN FÜR DIE ARBEITGEBERWAHL SIND BEI STUDIERENDEN: ERSTENS ANGENEHMES BETRIEBSKLIMA, ZWEITENS AUSGEGLICHENE WORK-LIFE-BALANCE UND DRITTENS MÖGLICHKEITEN ZUR WEITERBILDUNG (SIEHE DAZU AUCH DIESES HEFT AUF SEITE 28).

MIT WELCHEM GEFÜHL SEHEN SIE DER ZUKUNFT

WAS IST IHNEN WICHTIG BEI DER ARBEITGEBER-WAHL?

ENTGEGEN?

Das Wichtigste für mich ist stets, dass ich meine Aufgaben mit Freude, Begeisterung und Überzeugung erledigen kann. Dazu gehört natürlich neben einem angenehmen Betriebsklima, dass ich mir meine Zeit relativ flexibel einteilen kann und später auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gegeben ist.

Ich bin von meiner Grundeinstellung her ein sehr positiver Mensch. Ich halte nichts davon, sich zu viele Sorgen zu machen, wenn man noch nicht weiß, was einen erwartet. Ich freue mich auf die Zukunft, mit all den Herausforderungen, die auf uns zukommen und auch darauf, das Beste daraus zu machen!

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INTERVIEW

Into the Future WELCHE SKILLS WERDEN KÜNFTIG BEI DELOITTE

Vier Personalistinnen, vier Fragen: Was erwarten HR-Verantwortliche von Deloitte, Shpock, HORIZONT3000 und PHH Rechts­a nwälte von den nächsten zwei bis fünf Jahren? Die Interviews führte Andreas Müller. Fotos: Andreas Müller

BIRGIT WITZELSBERGER, TALENT ACQUISITION & EMPLOYER BRANDING, DELOITTE

GEFRAGT SEIN?

Wer das nicht ohnehin studiert, sollte sich tiefergehende IT-Skills aneignen. Im Risk-Advisory-Bereich geht es z.B. um IT-Risiko Management, im Technology Consulting überprüfen wir, welche IT-Lösungen für die Geschäftsprozesse des Kunden zum Einsatz kommen können. In der Steuerberatung und Personalverrechnung gilt es, ITSysteme so einzusetzen, dass sie die Bedürfnisse des Kunden bestmöglich unterstützen. Schließlich haben wir eine eigene Digitalagentur gegründet, Deloitte Digital, für die wir Informatiker/innen, Software Engineers und Entwickler/innen suchen. WIE GEHEN SIE VOR, UM IHRE STELLEN ZU BESETZEN?

Neben dem klassischen Stelleninserat gibt es derzeit vor allem zwei weitere Kanäle: Einerseits besetzen wir aus den internen Reihen, hier wechseln Mitarbeiter/innen im Sinne der Mobilität zu einem anderen Fachbereich. Anderer­s eits nutzen wir „Firstbird“, ein Online-Programm zur Empfehlung von potenziellen neuen Mitarbeiter/innen. Jede/r Mitarbeiter/in kann sich registrieren und über das Tool unsere ausgeschriebenen Stellen in sozialen Netzwerken teilen oder direkt Freund/innen oder Bekannte empfehlen. Für diesen Einsatz wird jede/r User/in mit Bonuspunkten belohnt, die dann in sogenannte Rewards (Goodies) umgewandelt werden. WAS WIRD SICH BEI IHNEN IM RECRUITING KÜNFTIG ÄNDERN?

Es wird noch mehr darauf ankommen, sich zielgruppenspezifischer zu positionieren und u.a. über Social Media noch stärker ein Gefühl zu vermitteln, wofür das Unternehmen steht. Außerdem denke ich, müssen wir den Bewerbungsprozess spannender gestalten: Im Hinblick auf Gamification und Apps gibt es hier sicherlich noch viel Potenzial, so dass Bewerber/innen in Zukunft ihre Daten vielleicht gar nicht mehr in Online-Karriereportale eingeben müssen. WIE STEHEN SIE DEM THEMA FLEXIBLE ARBEITS­Z EITEN UND ARBEITSZEITENVERKÜRZUNG GEGENÜBER?

Wir haben in den meisten Bereichen eine gleitende Arbeits­ zeit und die Möglichkeit mobil zu arbeiten. Es gibt zudem ein Jahres-Arbeitszeitmodell, das man zu einem gewissen Grad flexibel gestalten und an etwaige Ausbildungs- oder familiäre Bedürfnisse anpassen kann. Das Thema Arbeitszeitenverkürzung müsste man im gesamtwirtschaftlichen Kontext betrachten. Insbesondere in Hochzeiten würde es uns aus derzeitiger Sicht in einigen Unternehmens­ bereichen vor große Herausforderungen stellen. 16


INTERVIEW

SANDRA WEBER, HEAD OF HR & COSTUMER SERVICE, SHPOCK

WORAUF ACHTEN SIE, WENN SIE BEWERBUNGSUNTERLAGEN ERHALTEN?

Wir sehen uns das Anschreiben ganz genau an – es ist ein erster persönlicher Berührungspunkt mit den Bewerber/ innen. Der nächste Blick fällt auf außeruniversitäres Engagement und ob sie beispielsweise in Vereinen engagiert sind. Beim Bewerbungsgespräch möchte ich dann die Motivation der Person erkennen. Bei unseren Gesprächen sind nicht nur Team Lead, sondern das gesamte zukünftige Team des potenziellen Teammitglieds dabei. Der Team-Fit, die richtige Einstellung und die Identifikation mit Shpock sind uns wichtiger als „Hard Skills“. WAS SOLLTEN BEWERBER/INNEN, DIE IN EIN PAAR JAHREN FERTIG WERDEN, SONST NOCH MITBRINGEN?

Mit einem WU-Abschluss besitzt man bereits eine hoch­ wertige Ausbildung. Der Wettbewerb unter Bewerber/ innen wird künftig noch steigen. Man sollte als Bewerber/in daher flexibel bleiben und bereit sein, Neues zu lernen. Das Thema „Influencer Marketing“ ist bei uns beispielsweise vor ein paar Jahren als neuer Kanal hinzugekommen. Eines unserer Teammitglieder hat sich das Wissen hierzu über Jahre selbst angeeignet und ist so zum Experten geworden. IN WELCHEN BEREICHEN WIRD SHPOCK KÜNFTIG MEHR MITARBEITER/INNEN SUCHEN?

Kurz gefasst: Produktmanagement, Business Development, Monetarisierung und Sales. Bei uns wird das Produkt immer im Vordergrund stehen und wir wollen Prozesse stetig verbessern. Dafür brauchen wir engagierte und wissenshungrige Teammitglieder, die in diesen Bereichen aktiv mitwirken, sich immer wieder neuen Projekten annehmen und die App weiterentwickeln. EINE ZUKUNFTSPROGNOSE IST, DASS DIE ARBEIT KÜNFTIG ZU EINEM GEWISSEN TEIL VON MASCHINEN ÜBERNOMMEN WIRD. WIE SEHEN SIE ALS EINE AUF EIN DIGITALES PRODUKT SPEZIALISIERTE FIRMA DIESES THEMA?

Sicherlich wird sich einiges ändern. Da wir eine sehr junge und engagierte Community sind, sind wir offen für alle Neuerungen. Aber für viele Dinge braucht man einfach Menschen, ein Team. Da steckt eine Energie dahinter, die nicht zu ersetzen ist.

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INTERVIEW

ELISABETH UNTERBERGER, HUMAN RESOURCE DEVELOPMENT, HORIZONT3000 WELCHE BEWERBER/INNEN MIT WU-HINTERGRUND SIND FÜR SIE INTERESSANT?

Wir sind in einer Vermittlerrolle tätig und suchen Personen für unsere Partnerorganisationen, bei denen sie dann einen mindestens zweijährigen Auslandseinsatz absolvieren. Generell sind hier vermehrt Personen aus Finance, Wissensmanagement und Organisationsentwicklung gefragt. Uns fällt auch auf, dass unsere Partnerorganisationen ein immer breiteres Anforderungsprofil definieren: Es wird nicht der/die reine Finanzberater/in gesucht, sondern jemand, der/die zugleich imstande ist, Wissen zu vermitteln. WELCHE QUALIFIKATIONEN MÜSSEN BEWERBER/­INNEN AUSSERDEM MITBRINGEN?

Unsere Projekte befinden sich in Afrika, Lateinamerika und Ozeanien. Es ist da natürlich von Vorteil, wenn der/ die Bewerber/in interkulturelle Kompetenzen mitbringt, zum Beispiel durch Auslandserfahrung – im besten Fall beruflicher Art. Sprachkenntnisse sind ebenfalls wichtig: Englisch allein genügt nicht, man sollte zudem mit der Sprache des Ziellandes gut vertraut sein. Wir raten außerdem Personen, die in die Richtung der Organisationsentwicklung gehen möchten, „Facilitation skills“ aufzubauen: Schon im Studium sollten sie üben, Gruppen zu leiten, Präsentationen zu halten und Workshops zu organisieren. INWIEFERN SPIELEN IT-SKILLS EINE ROLLE BEI DEN EINSÄTZEN?

Es kommt immer öfter vor, dass wir Personen brauchen, die IT-Skills mitbringen, vor allem, wenn wir für Universitäten rekrutieren. Bei einem Universitätslehrgang in Mosambik, den wir personell unterstützen, galt es beispielsweise, eine E-Learning-Plattform einzurichten. WELCHE HERAUSFORDERUNGEN KOMMEN AUF BEWERBER/INNEN KÜNFTIG ZU?

In Österreich ist man meiner Meinung nach recht ortsverhaftet. Davon werden sich Bewerber/innen lösen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ich denke, Firmen schätzen Auslandserfahrung, denn dabei bekommt man einen anderen Blick auf die Dinge und eignet sich vielfältige Kompetenzen, wie z.B. im Bereich Lösungsfindung und Ressourcenorientierung an. Die Erfahrung hilft, Organisationen ganzheitlicher zu sehen und sich an Herausforderungen im Beruf besser anpassen zu können. 18


INTERVIEW

TERESA HOFER, HR MANAGERIN, PHH RECHTSANWÄLTE WIE BEWIRBT MAN SICH HEUTE BEI PHH?

Wir sind hier noch ein bisschen „altmodisch“. Die Bewerbung trifft per E-Mail bei mir ein, der/die Bewerber/in erhält eine automatische Antwort-E-Mail über den Eingang bei uns. Ich screene die Bewerbungen und wenn die Person interessant ist und wir gerade eine Stelle ausgeschrieben haben, lade ich sie zu einem persönlichen Gespräch ein. WAS KÖNNTE SICH KÜNFTIG BEI IHNEN IM RECRUITING ÄNDERN?

Ich könnte mir vorstellen, dass es wieder weiter weg geht von dem Online-Recruiting und von den OnlineBewerbungen, dass es wieder persönlicher wird. WESHALB GLAUBEN SIE, DASS DAS PASSIERT?

Unsere Welt ist schon sehr digitalisiert und wird es sicher noch viel mehr werden. Wir sind aber Berater/innen und Dienstleister und da ist es ganz wichtig, die Persönlichkeiten einzufangen und zu erleben, wie jemand persönlich agiert. Und das kann man online nur schwer feststellen. WELCHE SKILLS BRAUCHEN BEWERBER/INNEN IN ZU­K UNFT MEHR ALS HEUTE?

Ich glaube, in Zukunft wird das Studium zunehmend als gute Basis vorausgesetzt werden. Gerade in unserer Branche rücken Persönlichkeit und Kommunikationsfähigkeit einer Person immer weiter in den Mittelpunkt. Gerade das Netzwerken, das „sich Präsentieren“ muss deshalb einfach schon viel früher anfangen. Pro ausgeschriebener Stelle treffen etwa 50 Bewerbungen ein, wobei das je nach Unternehmensgröße variiert. Als Bewerber/in muss man sich interessant machen. Genau wie Arbeitgeber sich mit Employer Branding positionieren, müssen sich Studierende auch am Markt als Marke positionieren und da einfach zeigen: „Deswegen bin ich richtig für diesen Job.“ IN WELCHEN BEREICHEN WIRD PHH KÜNFTIG VER­M EHRT MITARBEITER/INNEN SUCHEN UND AUFNEHMEN?

Wir haben unsere Positions-Portfolio bereits erweitert: Zum einen stellen wir auch Sachbearbeiter/innen ein, die nicht unbedingt Jurist/innen sein müssen. Ich kann mir vorstellen, dass IT- und Social Media-Expertise künftig wichtig wird.

× Foto: iStock / den-belitsky

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SIE SIND aNDErS. SIE SIND rICHTIG. PHH Rechtsanwälte stellt an seine MitarbeiterInnen höchste Ansprüche: Fachwissen, Erfahrung, Eigenverantwortung, Ehrgeiz, Umgänglichkeit und ein guter Schuss Kreativität sind verlangt. Weil unsere Kunden höchste Ansprüche an uns stellen. Wir lieben das. Sie? Lesen Sie mehr auf phh.at/career

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UNSERE FIRMENPARTNER GEBEN AUSKUNFT

Wir stellen WU-Absolvent/innen ein, weil … 1

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… wir in einer dynamischen Zeit kreativen und ambitionierten Talenten die Möglichkeit bieten möchten, gemeinsam die digitale Zukunft unserer Bank mitzugestalten. Als idealen Einstieg bieten wir unser Graduate-Programm in verschiedenen Fach­ abteilungen an.

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Martina Simek, Recruiting BAWAG P.S.K.

… unser Beratungsfokus auf der Finanzbranche liegt und wir hier neue Kolleg/innen suchen, die den Capco-Unterschied machen: Talentierte, engagierte und intelligente Absolvent/innen, die hoch­p rofessionelle Lösungen für unsere Kunden entwickeln.

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Andreas Doppler, Recruitinglead Germany, Austria, Nordics, Poland Capco

… wir in unseren Strategie- und IT-Projekten innovative Lösungen liefern und immer am neuesten Stand bleiben müssen. Das bedarf einer fundierten wirtschaftlichen Ausbildung, die auch eine inter­ nationale und innovative Ausrichtung hat. Nur so hat der Kunde einen Mehrwert und die Berater/innen ständig neue Entwicklungsmöglichkeiten.

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Thomas Unterhuber, Head of Human Resources Capgemini

… diese ein breites und facheinschlägiges Wissen mitbringen. Sie zeichnet eine selbstständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise aus, welche sie gekonnt im Arbeitsalltag in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung oder Management­b eratung bei EY vielseitig einsetzen können.

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Esther Brandner-Richter, Head of Human Resources EY Österreich

Zusammengestellt von Milana Vujicic Fotos: Bawag P.S.K., Capco, Capgemini, EY Österreich

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DIGITALISIERUNG PER SE GIBT ES NICHT!

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INTERVIEW

Ohne die Unsicherheit wären wir nur noch Roboter. Ein riesiges Plakat mit dem Namen „Megatrend Map“ schmückt die sonst kahle türkisfarbene Wand. Darauf stehen Begriffe wie „New Work“, „Neo-Ökologie“ und „Silver Society“. Wir befinden uns im Zukunftsinstitut am Rudolfsplatz im ersten Bezirk Wiens und treffen dessen Geschäftsführer Harry Gatterer. Der Trend- und Zukunfts­f orscher beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel und den Auswirkungen auf die Wirtschaft und Unternehmen. Text: Andreas Müller Fotos: Cochic Photography Location: Rudolfsplatz, Wien Innere Stadt

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HERR GATTERER, WAS RATEN SIE STUDIERENDEN, DIE IN

APROPOS ROBOTER: IHR KOLLEGE FRANZ KÜHMAYER

EIN PAAR JAHREN MIT DEM STUDIUM ABSCHLIESSEN?

SAGT, DASS WIR NICHT AM ANFANG DER VIERTEN INDUS-

Wir befinden uns in einer Welt, in der die Kriterien nicht mehr von außen vorgegeben werden und Karrierewege nicht mehr vorgeschrieben sind. Gleichzeitig gibt es hohe Erwartungen: Von der Gesellschaft, der Universität, vom Arbeitgeber. Ich empfehle jungen Menschen, sich zu überlegen: Wie kann ich in diesem Leben SELBSTWIRKSAM sein? Wie kann ich authentisch sein und bleiben? Was hat das, was ich gerade studiere, eigentlich mit mir zu tun? Es heißt immer, wir brauchen mehr Informatiker/innen und Digital Scientists, doch am Ende brauchen wir diese nur dann, wenn das auch selbstwirksame Menschen sind. Das zweite, was ich raten möchte, ist GO WITH THE FLOW: Bleibe dort, wo es für dich interessant ist, wo du Energie spürst. Dies kann auch eine anstrengende Arbeit oder Tätigkeit sein, solange du das Gefühl hast, dass es das wert ist. Und schließlich: Junge Menschen sehnen sich oft nach Sicherheit. Dabei ist UNSICHERHEIT ein wesentlicher und wichtiger Teil unseres Lebens! Das müssen wir akzeptieren. In ihr steckt ein Potenzial für eine positive Veränderung. Nur wer unsicher ist, ist aufmerksam, ist lernbereit. Wenn alles sicher wäre, hieße das ja, das Leben sei schon vorgeschrieben und wir wären nur noch Roboter, die ausführen, was vorbestimmt ist.

TRIELLEN REVOLUTION STEHEN, SONDERN MITTENDRIN. WELCHE AUSWIRKUNGEN HAT DIE DIGITALISIERUNG AUF DIE ARBEITSWELT?

Digitalisierung per se gibt es für mich nicht, das ist einfach nur ein Wort. Es gibt einen technologischen Fortschritt, doch der hat nicht nur in den letzten fünf Jahren statt­gefunden. Wir haben nur neue Tools in die Hand bekommen, um diesen Fortschritt zu spüren. Es macht einen Unterschied, ob ich ein Smartphone nutze oder nicht. Der entscheidende Megatrend ist die Konnektivität, also die Vernetzung mit allem und allen. In der „real-digitalen Welt“ von heute gibt es keinen Unterschied mehr zwischen online und offline, zwischen Technologie und Mensch. Die Herausforderung für die Wirtschaft ist nicht, mit den Technologien Schritt zu halten, sondern die REAL-DIGITALE WELT zu begreifen und das Denken daran anzupassen. Ein Unternehmen, das davon spricht, eine Digitalisierungsstrategie in der Schublade zu haben, hat es offensichtlich nicht verstanden, dass das kein strategisches Thema ist, sondern schon längst Realität. SEHEN SIE AUFGRUND DES – SAGEN WIR TECHNOLO­ GISCHEN FORTSCHRITTS – DENNOCH VERÄNDERUNGEN AUF DEM ARBEITSMARKT UND BEI DEN GESUCHTEN POSITIONEN IN DEN NÄCHSTEN JAHREN?

advert_A6_mark.pdf 1 16/2/2560 9:52:42

Die Diskussion, welche Jobs es noch geben wird und welche nicht, finde ich überflüssig, weil man es einfach nicht weiß. Es wird sicherlich Verschiebungen geben und die Technologie wird Einfluss auf die Berufe nehmen, die wir schon kennen. Es wird auch ganz neue Berufe geben, die wir uns noch nicht vorstellen können. Unternehmen werden jedenfalls ihr Mindset an die neue Realität anpassen müssen und sich umorganisieren. Es geht nicht um die Technologie, es geht um die Unternehmenskultur. Das beginnt schon dabei, sich von „Job Descriptions“ zu lösen. Man sollte sich als Unternehmen vielmehr ansehen, wie man mit der Person und ihren Fähigkeiten, in Kombination mit Technologie und der Kommunikation mit anderen Mitarbeiter/innen das gemeinsame Ziel erreichen kann. STUDIERENDE, DIE WIR FÜR DIESES HEFT INTERVIEWT HABEN, WÜNSCHEN SICH, FLEXIBEL IHRE ARBEIT EINTEILEN ZU KÖNNEN. WAS GLAUBEN SIE, WIRD SICH KÜNFTIG BEI DEN ARBEITSFORMEN ÄNDERN?

In den USA gibt es den Begriff der „Gig Economy“, da kommen Personen wie bei einem Gig für ein Projekt zusammen und danach geht es wieder auseinander. So sehr man sich eine solche Öffnung wünschen würde, so etwas wird nicht von heute auf morgen passieren. Ich sehe eine Tendenz in Richtung einer frei gestaltbaren Arbeitswelt, aber wir leben in einem System von Arbeitgebern und Arbeitnehmer/innen mit Versicherungssystemen etc., und das ist gesetzlich festgeschrieben. Es gibt Gründe, warum der Status Quo beibehalten wird, und zwar auf drei Seiten:

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Für Arbeitgeber ist das System mit der Idee verknüpft, die Kontrolle zu behalten, für Arbeitnehmer/innen bedeutet eine Anstellung Sicherheit und die Politik sieht Veränderungen immer als schwierig an. Es braucht deshalb viele Anstrengungen und neue Mischformen werden nur langsam kommen. Der momentane wirtschaftliche Erfolg zwingt uns ja auch nicht, das System zu ändern. IN EINER PODIUMSDISKUSSION AN DER WU ZUM

WAS WIR DRINGEND BRAUCHEN, IST AUFMERKSAMKEIT FÜR UNS SELBST.

THEMA „DIGITALISIERUNG UND DIE ZUKUNFT DER ARBEITS­W ELT“ WAR DAVON DIE REDE, DASS SICH DIE ARBEIT IMMER MEHR VERDICHTET, WAS ZU AUSGEBRANNTEN PERSONEN FÜHRT. WIE LÄSST SICH DIES AUFHALTEN?

Es geht in Zukunft nicht darum, dass alles immer schneller wird. Sondern es geht darum zu verstehen, was das richtige Timing ist. Wo ist Geschwindigkeit wirklich relevant? Wo wird sie nur vorgeschoben, ist aber eigentlich gar nicht so wichtig? Wann ist es sinnvoll, mehr Zeit für etwas zu haben? Vor allem bei Entscheidungsprozessen macht es Sinn, sich nicht dem Mantra von „alles muss schnell gehen“ zu unterwerfen, sondern länger über die Entscheidung nachzudenken. Das Ausbrennen kommt aber nicht von der Geschwindigkeit. Das Problem ist die Kongruenz: Wir verstehen nicht mehr, warum wir etwas machen. Wir arbeiten den ganzen Tag, aber wir haben das Bild für das große Ganze verloren und wissen nicht, was eigentlich die eigene Rolle dabei ist. Das laugt uns aus. Was wir Menschen dringend brauchen, ist Aufmerksamkeit für uns selbst und Innehalten. Wenn man beispielsweise als Team an etwas wochenlang gearbeitet hat, dann sollte man sich die Zeit nehmen, sich das Resultat zu vergegenwärtigen und auch zu feiern. Mit mehr Aufmerksamkeit und Ankommen im Moment entsteht die Kongruenz von alleine. WELCHES THEMA IST FÜR SIE NOCH WICHTIG, WENN ES UM ZUKUNFT UND ARBEITEN GEHT?

Ich möchte noch etwas zur Alterung der Gesellschaft sagen. Das ist ein Thema, das wir zurzeit ausschließlich problematisieren. Wenn ein Unternehmen einen Altersdurchschnitt von 40 hat, beginnt es, sich als zu alt wahrzunehmen, in einer Welt, wo wir potenziell 80 bis 100 Jahre alt werden können. Ich denke aber, dass die Alterung der Gesellschaft der Grund ist, warum wir vitaler werden. Ein junger Mensch nutzt seine Energie um sich auszuprobieren; das ergibt nicht gleich alles Sinn, das muss es auch nicht. Aber das kostet viel Kraft. Ältere Menschen müssen mehr mit ihrer Energie haushalten und machen Dinge deswegen bedachter. Sie wissen durch Erfahrung, wann es besser ist, einen bestimmten Weg einzuschlagen. Junge Menschen mögen in manchen Dingen viel schlauer sein, weil sie beispielsweise technologisch schon ganz neu denken. Doch jemand Älteres kann ihnen kluges Feedback oder eine neue Idee mitgeben. Wenn es gelingt, hier die Balance zu halten, entsteht Vitalität. VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

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Koryphäe

Multitalent

Globetrotter

INDIVIDUAL CAREER Vielseitig, spezialisiert oder international? Sie entscheiden, wie Sie Ihre Karriere gestalten. Erfahren Sie mehr über das neue BCG-Einstiegsprogramm auf individualcareer.bcg.de

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KOLUMNE

Dear Future, I’m ready

URSULA AXMANN

ist gemeinsam mit Heike Schreiner ZBP Geschäftsführerin.

Wie wird Ihre Berufslaufbahn eigentlich aussehen? Unzählige Erwartungen an die Zukunft prasseln auf uns ein: Persönliche Träume, Hoffnungen der Eltern, Ansichten von Freunden, Anforderungen des Jobmarkts und unerschöpfliche Kommentare zum Thema Karriere in den Medien. Eine unüberschaubare Flut, die rasch unsicher macht. Auch auf die Frage, welche Jobs es künftig geben wird, haben wir keine Antwort. Wir bewegen uns in einer nie zuvor dagewesenen Informationsdichte und das Tempo ist hoch. Das ist neu. Dass sich Anforderungen verändern und neue Jobs entstehen werden, ist eigentlich nichts Neues. Dass der Blick in die Zukunft mit Unsicherheit verbunden ist, ist auch nichts Neues. Die Generationen vor uns standen vor den gleichen Herausforderungen. Die berufliche Zukunft kann nicht exakt vorausgeplant werden. Entscheidend ist, über sich selbst nachzudenken, die eigenen Interessen und Neigungen zu erkennen, um bei passender Gelegenheit zu rufen: I’m ready! Der folgende Gedanke, den ich aus meinem Gespräch mit Peter Oswald für dieses Heft mitnehme, kann als wirksamer Anstoß bei der Frage nach der persönlichen Zukunft dienen: Frage Dich nicht, was Du erwarten kannst oder was Dir zusteht, sondern überlege, was Du bei­t ragen kannst.

Text: Ursula Axmann Foto: Jürgen Pletterbauer

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HIGH PRIORITY

Office Hours Wir wollten in unserer österreichweiten Studierenden­ befragung wissen, wie relevant für Studierende welche Kriterien bei der Wahl ihres zukünftigen Arbeitgebers sind. Ein Vergleich zwischen den Top-Five von 2010 und 2016.

2010

2016

Angenehmes Betriebsklima

Angenehmes Betriebsklima

Aufstiegsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven

Ausgeglichene Work-Life-Balance

Möglichkeiten zur Weiterbildung

Möglichkeiten zur Weiterbildung

Entscheidungsfreiheit und Eigenverantwortung

Aufstiegsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven

Anerkennung und Lob

Arbeitsplatz­ sicherheit

Total 8.212 Studierende

Total 3.286 Studierende von zehn österreichischen Universitäten

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NEU!

NEU!


ADVERTORIAL

Karriereperspektiven bei JTI Austria ENTERPRISING – OPEN – CHALLENGING

Z E RT I F I Z I E R U N G A L S T O P A R B E I T G E B E R

JTI Austria investiert in seine Mitarbeiter/innen und bietet Die gezielte Förderung der Mitarbeiter/innen wurde mehrzahlreiche Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, sodass mals durch die Zertifizierung zum Top Employer anerkannt, sie unterschiedliche Karrierewege einschlagen können. in diesem Jahr sogar als Nummer 1 unter den österreichiHohe Eigenmotivation und akzentuierte Förderung durch schen Unternehmen. Christian Tobias, HR Director, erklärt: JTI bilden eine hervorragende Basis für eine erfolgreiche „Mit der wiederholten Zertifizierung zum Top Employer Karriere, wie etwa das Beispiel von Omar Nasr zeigt: Er haben wir bewiesen, dass wir unseren Mitarbeiter/innen in kam vor mehr als zehn Jahren als Controller zu JTI Austria, allen Bereichen ein hervorragendes Arbeitsumfeld bieten wechselte anschließend ins Marketing und stieg 2014 zum und dieses konsequent weiterentwickeln – wie auch die Key Account Manager mit Führungsverantwortung auf. Fähigkeiten unserer Mitarbeiter/innen.“ Das Unternehmen „Besonders gut finde ich, dass bei JTI abteilungsüber- investiert regelmäßig in Mitarbeiter/innenentwicklungsgreifende Projekte und Job Rotation gefördert werden“, programme, um den hohen Standard zu gewährleisten berichtet Omar Nasr. „Das hat mir sehr geholfen, gewisse und auch weiterhin seine Talente bestmöglich zu fördern. Themen aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen.“ ÜBER JTI

Omar Nasr, Key Account Manager

Foto: WILKE

JTI ist ein führendes internationales Tabakunternehmen. Das umfassende Marken-Portfolio von JTI wird in 120 Ländern vertrieben. Die Unternehmenszentrale befindet sich in Genf in der Schweiz. Seit 2007 gehört die ehemalige Austria Tabak zur Unternehmensgruppe. Für JTI Austria sind über 400 Mitarbeiter/innen in Österreich tätig. Weitere Informationen auf jti.com/careers

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INTERVIEW

Ich begrüße eine Lebens­philosophie, die danach fragt, was ich beitragen kann. Im Corporate Office von Mondi im dritten Wiener Bezirk werde ich von einer bunten Produktausstellung begrüßt: Pampers, Kartons für Riedl-Gläser, eine Pringles-Dose und natürlich das vertraute Papier für den Drucker. Später wird mir Peter Oswald mit gewinnender Leidenschaft erklären, welche Komponenten dieser Produkte von Mondi stammen und weltweit täglich verwendet werden.

Das Gespräch führte Ursula Axmann.

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Fotos: Cochic Photography

Location: Marxergasse, Wien Landstraße


KEINE ANGST VOR FEHLERN UND RÜCKSCHLÄGEN!

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HERR OSWALD, SIE SIND SEIT 25 JAHREN IN DER VER­

HATTEN SIE DAS ZIEL, CEO EINES INTERNATIONALEN

PACKUNGS- UND PAPIERINDUSTRIE UND STEHEN SEIT MAI

KONZERNS ZU WERDEN?

DIESES JAHRES AN DER SPITZE EINES WELTKONZERNS.

Nein nein, das kann man nicht planen. Dabei ist die Zufallskomponente zu groß. Was man sich allerdings schon überlegen soll, sind Fragen wie: Wohin will ich und wieviel Zeit bin ich bereit, in meinen Beruf zu investieren?

MIT WELCHEN IDEEN SIND SIE NACH IHREM STUDIUM INS BERUFSLEBEN EINGESTIEGEN?

Nach meinem Studium wollte ich Wirtschaftsanwalt werden. Gegen Ende des Studiums ergab sich die Gelegenheit, interimistisch die Leitung des Wiener Universitäts-Verlages zu übernehmen. Aus den geplanten drei Monaten sind dann drei Jahre geworden. Wenn man sich meinen Lebenslauf ansieht, sind meine eigenen Planungen nie hundertprozentig eingetreten. Die Dinge haben sich immer wieder anders entwickelt. Deshalb sollte man nicht zu viel planen. Man soll sich überlegen, was einem wichtig ist und worauf man Wert legt. Dann kann man, wenn die richtige Gelegenheit kommt, auch ohne Zögern zugreifen.

WORAUF MUSS MAN IN EINER TOP-FÜHRUNGSPOSITION VERZICHTEN?

Was mich einschränkt, ist die Planbarkeit. Ich bin viele Monate im Voraus ausgebucht und kann nicht spontan sagen: „Heute ist das Wetter schön, ich gehe lieber in der Innenstadt spazieren.“ Es ist eine Herausforderung auch freie Zeit für mich persönlich zu haben. Deshalb versuche ich mir bewusst Freiräume zu schaffen. Ich arbeite viel und kann auch nur so viel arbeiten, weil mir die meisten Dinge Spaß machen. Sonst ginge das gar nicht.

WIE ERKENNT MAN DIE RICHTIGE GELEGENHEIT?

Die erkennt man, wenn sie kommt! Ich habe am Anfang meines Berufslebens einen großen Zick-Zack-Kurs gefahren, von einem Kleinunternehmen im Verlagsbereich bin ich zur Deutschen Bank nach Deutschland gegangen. Dann bin ich wieder nach Österreich zurückgekommen, zuerst zu KTM und danach zur damaligen Frantschach, die heute zur Mondi Group gehört. Ich bin in dem Sinn eigentlich ein Job-Hopper, der alle zwei Jahre in einem anderen Unternehmen war. Bei Mondi ist es dann anders gekommen und so bin ich 25 Jahre später immer noch da.

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VIELE BERUFSEINSTEIGER/INNEN WÜNSCHEN SICH EINE AUSGEGLICHENE WORK-LIFE-BALANCE.

Work ist nicht der Gegensatz vom Leben. Ich würde es anders formulieren: Work-and-Life versus Freizeit-Balance. Man sollte im Job Dinge tun, in denen man sich verwirklichen kann, die im Grundsatz Spaß machen. Bei jedem Job gibt es natürlich auch Routine und gewisse Verpflichtungen, das gehört einfach dazu, ob man das will oder nicht.


WOLLEN SIE EIN PRÄGENDES ERLEBNIS AUS IHRER BERUFLICHEN LAUFBAHN MIT UNS TEILEN?

Meine größte berufliche Herausforderung war die Übernahme und Integration eines bis dahin harten Wettbewerbers im Jahr 2000. Ich hatte die Aufgabe, aus zwei kulturell sehr unterschiedlichen Unternehmen eines zu machen, in dem die Menschen zusammenarbeiten und sich als eine Gruppe fühlen sollen. Das war eine herausfordernde, aber im Endeffekt sehr erfüllende Aufgabe. WIE MEISTERT MAN DERARTIGE HERAUSFORDERUNGEN?

Dafür braucht man einen ausgeprägten Business-Sense. Man muss ein klares Geschäftsmodell entwickeln, erkennen, was machbar ist und andere davon überzeugen. Ich glaube, das ist die Kombination aus der intellektuellen Fähigkeit, die Dinge richtig zu analysieren und auf der anderen Seite mit Menschen zusammenzuarbeiten und sie miteinander zu verbinden.

IM LEBEN IST IMMER ÜBERRASCHUNG DABEI – UND DAS IST GUT SO!

IN DIESEM HEFT BESCHÄFTIGEN WIR UNS MIT DEM THEMA ZUKUNFT UND ARBEITEN. WAS WIRD IN DEN NÄCHSTEN JAHREN AUF UNS ZUKOMMEN?

Ich glaube nicht, dass wir alle nur noch virtuell zusammenarbeiten werden. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sich physisch mit anderen im gleichen Raum zu erleben, ist für die persönliche Arbeitszufriedenheit wichtig. Man geht auch deshalb arbeiten, weil man das Gesellschaftliche daran schätzt. Die virtuellen Möglichkeiten werden immer besser, aber ersetzen werden sie das Persönliche nicht.

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ANGENOMMEN, SIE WÜRDEN JETZT AM BEGINN IHRER

EIN LETZTER TIPP FÜR JUNGE WU-ABSOLVENT/INNEN?

BERUFSLAUFBAHN STEHEN …?

Haben Sie keine Angst vor Fehlern und Rückschlägen! Ich glaube, dass man sich Begeisterungsfähigkeit einfach dadurch erhält, indem man die Dinge mit einer gewissen Gelassenheit nimmt und vieles in seinem Leben als Lern­ erfahrung begreift. Im Leben ist immer ein gewisser Prozentsatz an Überraschung dabei und das ist gut so.

Ich würde wieder in ein Industrieunternehmen gehen, und zwar aus zwei Gründen. Erstens – ich wollte ja ursprünglich Anwalt werden – habe ich bald erkannt, dass ich eigentlich mehr der Macher bin und weniger der Berater. Und zweitens: Man steht in der Produktion mit den meisten Produkten weltweit im Wettbewerb, kann Dinge entwickeln, die Menschen auf der ganzen Welt wollen. Das ist für mich eine größere Befriedigung, als im Dienstleistungsbereich jemanden zufriedenzustellen. Darum ist – obwohl ich das nicht geplant hatte – in der Industrie aus heutiger Sicht der richtige Platz für mich.

VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH!

WAS MÖCHTEN SIE UNSEREN STUDIERENDEN GERNE MITGEBEN?

Man sollte vorsichtig sein mit dem eigenen Anspruchsdenken, mit den Erwartungen an sich selbst und an andere. Wir bewegen uns in einer fast narzisstischen Gesellschaft, die sich sehr auf das eigene Ego konzentriert und laufend hinterfragt, was einem zusteht. Daraus resultiert ein ständiger Kampf, da die Realität nicht den Idealen entspricht. Das löst Stress und Unzufriedenheit aus. Ich begrüße bewusst eine anspruchslosere Lebensphilosophie, die nicht danach fragt, was mir zusteht, sondern danach, was ich beitragen kann.

Studium: Freiheit.

Das Lachen vergeht mir bei: Unehrlichkeit und Missbrauch von Vertrauen.

Überrascht war ich das letzte Mal als: … mir die Position als Gruppen-CEO angeboten worden ist.

Als Kind wollte ich: Chef werden.

Ich bin stolz auf: Meine Frau und meine Kinder.

Ihr Power-Song: Die Neunte von Beethoven.

Könnte ich mir eine Superkraft aussuchen, wäre es: Heilen.

Drei Wörter, die mich beschreiben: Vertrauensvoll, offen, pragmatisch.

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PETER OSWALD, CEO MONDI GROUP STUDIUM: BWL, WU JUS, UNIVERSITÄT WIEN

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REDENSART

STEIRERBLUAT IS KOA HIMBEERSOFT

STEIRISCHE INDUSTRIELANDKARTE LANDKARTE.DIEINDUSTRIE.AT

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TOP-100-UNTERNEHMEN DER STEIERMARK TOPOFSTYRIA.AT


Über Stock und Dachstein Das grüne Herz Österreichs – vom Gletscher zum Wein: So wird die Steiermark touristisch beschrieben. Und so abwechslungsreich wie die Steiermark ist vielleicht kein anderes unserer Bundesländer. Während man im Nord-Osten noch zur Sommerfrische fahren kann, genießt man im Süden zu jeder Jahreszeit mediterranes Flair. Haben wir Sie nun davon überzeugt in die Steiermark zu ziehen? Dann fehlt vermutlich nur noch der passende Job. Während das Salzkammergut oder der Erzberg heute für ihre landschaftliche Schönheit bekannt sind, beheimateten sie einst die wichtigsten Bergwerke der Region (Salz, Eisen, Kohle). Heute dominieren in diesem Bundesland Tourismus, Industrie, Dienstleistung. „Der Anteil an Wirtschaftsabsolvent/innen, die im Tourismus tätig werden, ist sehr sehr gering. Am ehesten sind Absolvent/innen im Controlling, Marketing, Management der großen Tourismus-Betriebe zu finden“, so Sigrid MaxlStudler, Leiterin des Career Center der Uni Graz. Doch wer sind die Top-Arbeitgeber der Region? In welchen Bereichen sind sie tätig und vor allem: Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es für Sie?

Text: Heike Schreiner Foto: iStock / josefkubes Illustration: WikiCommons

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32 der laut Industriemagazin Top 250 Industriebetriebe Österreichs finden sich in der Steiermark. Damit ist sie auf Platz drei der wirtschaftsstärksten Bundesländer (nach Wien und Oberösterreich). Geografisch zu finden sind diese hauptsächlich rund um die Landeshauptstadt: „Haupt­region für Absolvent/innen sind Graz und Graz-Umgebung, aber auch städtische Regionen mit Industrie-Anteil wie zum Beispiel Kapfenberg, Leoben, Deutschlandsberg, Feldbach beheimaten große Arbeitgeber für Wirtschaftsabsolvent/ innen“, führt Sigrid Maxl-Studler aus. In stark ländlichen Gebieten sind Groß-Arbeitgeber eher rar. Pendeln liegt hier an der Tagesordnung (2013 betrug die Auspendlerquote 57,6 %*).

TRIVIA FROM STYRIA

Wirft man einen Blick auf die Top 5 der Top-of-Styria Unter­n ehmen (siehe Auflistung Seite 33), sind es technik­ getriebene Arbeitgeber, die man in der Steiermark findet. Aber muss man deshalb ein Technik-Studium abgeschlossen haben? Andritz beschreibt es auf der Website mit „Leidenschaft für Technik“, die ein/e neue Mitarbeiter/in mitbringen sollte. Allen Nicht-Technik-Fans ist der Handel vorzustellen. 14,3 % der Beschäftigten fanden 2016 in über 10.000 Handels­b etrieben eine Anstellung, 44.600 Personen im Einzelhandel.

› › Rund 56,8 % des Landes sind Wald- und 76 % Gebirgsregionen.

Und es sind nicht nur die großen Handelsketten, die sich auch in diesem Bundesland bemerkbar machen. Der steirische Preis „Der Handelsmerkur“ ging 2016 in der Kategorie Kleinstunternehmen an die zwei Gründerinnen von „Das Gramm“, einem verpackungsfreien Lebensmittelladen, in der Kategorie über 10 Mitarbeiter/innen an „Inandout“, einem mittlerweile international agierenden Plattenhändler und in der Kategorie Lebenswerk wurde Waltraud Schinko-Neuroth (Neuroth AG) ausgezeichnet. Und, sind Sie nun überzeugt?

H E I M AT G R O S S E R

TÖCHTER UND SÖHNE ELFRIEDE JELINEK

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› › Für die Herstellung von 1 Liter reinem Steirischen Kürbiskernöl werden ca. 2,5 kg getrocknete Kürbis­ kerne benötigt, das entspricht etwa 30 bis 35 Kürbissen. 2016 wurden in der Steiermark auf einer Fläche von 16.422 Hektar Ölkürbisse angebaut, was eine Erntemenge von 12.201 Tonnen ergab. › › Käferbohnen gehören bei jeder steirischen Jause dazu.

› › Zum Dialekt: Der Eadi ist der Dienstag, der Buhudl ist der Uhu, die Foaferlsuppn ist eine Suppe mit Teigeinlage, der Hecknklescha ist ein minder­ wertiger Wein. › › Das Lied „Steirermen san very good” (Stoakogler Trio) stürmte vor 25 Jahren die Hitparaden und schaffte es am 14. Juni 1992 bis auf Platz 2 der Charts in Österreich. › › Sturm Graz, derzeit (Stand: 13.11. ) BundesligaTa bellenführer, k onnt e bis her dreima l die österreichische Fußball-Meisterschaft gewinnen: 1998, 1999 und 2011.

THOMAS MUSTER BISHER EINZIGE ÖSTERREICHISCHE NR.1 IM TENNIS

ARNOLD SCHWARZENEGGER

SCHRIFTSTELLERIN UND

H O L LY W O O D S TA R

L I T E R AT U R N O B E L P R E I S T R Ä G E R I N

UND EHEMALIGER POLITIKER

DIETRICH MATESCHITZ

PHILIPP HANSA

UNTERNEHMER UND MILLIARDÄR

Ö 3 M O D E R AT O R * Quelle: Landesstatistik Steiermark


FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Kein anderes österreichisches Bundesland bringt derart viele innovative Produkte und Dienstleistungen auf den Markt wie die Steiermark. Mit einer F&E-Quote von 5,16 % nimmt die Steiermark die TopPosition unter Europas Regionen ein und steht somit an der Spitze von 276 EU-Regionen.

S TA R T- U P S MADE IN STYRIA? In Wien und Linz brummt die Startup Szene. Auch in Graz wächst die Gründerszene. Up to eleven liefert eine Übersicht über die aktuelle Start-up Landschaft in der Steiermark und eine Auflistung der aktuellsten Gründungen: ut11.net

ARBEITGEBER IN DER STEIERMARK, EIN AUSZUG

TOP 10 INDUSTRIEBETRIEBE AUS TOP-OF-STYRIA

›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ›› ››

Andritz | Graz AVL List | Graz Energie Steiermark | Graz Steiermärkische Kranken­ anstalten | Graz Siemens AG Österreich (Gruppe) | Graz AT&S Austria Technologie & Systemtechnik | Leoben Roth Heizöle | Graz Sappi Austria | Gratkorn ams | Unterpremstätten Böhler Edelstahl | Kapfenberg

× Foto: iStock / Oleh_Slobodeniuk

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UNSERE FIRMENPARTNER GEBEN AUSKUNFT

Wir stellen WU-Absolvent/innen ein, weil … 1

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… wir als Unternehmen in der Banken- und Finanzbranche in einen internationalen Konzern eingebettet sind, der High Potentials eine optimale Bühne bietet, ihr Potenzial zu entfalten und Skills weiterzuentwickeln. Speziell sprechen wir Absolvent/innen aus den Bereichen Wirtschaft, Finance oder Jus an.

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Susanne Brustmann, Head of Human Capital Development Unicredit Group

... wir Ihnen ein vielfältiges Tätigkeitsfeld bieten und Sie Ihre Kompetenzen einbringen können. Neben fachlicher Qualifikation und der Affinität für den CEE-Raum ist es uns wichtig, Menschen zu finden, die kreative Ideen in einem dynamischen Umfeld einbringen und umsetzen wollen. Im Vordergrund stehen praktische und internationale Erfahrungen und nicht Noten und Mindeststudienzeit.

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Michaela Prankl, Recruiting Vienna Insurance Group (VIG)

… sie eine profunde wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung mit Spezialisierungsmöglichkeiten und klarem Fokus auf Wirtschaftssprachen haben. Als stark wachsendes Unternehmen in der Automobil­ industrie bieten wir unseren Mitarbeiter/innen zahlreiche Möglichkeiten für eine internationale Karriere.

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Sabrina Wolfsberger, Group Human Resources Processes ZKW Zusammengestellt von Milana Vujicic Fotos: Unicredit Group, VIG / Petra Spiola, ZKW

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SO VIELFÄLTIG WIE SIE Ihre Perspektiven bei der Vienna Insurance Group IHR PROFIL • Sie haben Freude daran, in einem internationalen Arbeitsumfeld zu arbeiten • Sie verfügen über interkulturelle Kompetenz und einer Affinität für den Raum Zentral- und Osteuropa • Sie zeigen eine lösungsorientierte Arbeitsweise und eine Hands-on-Mentalität • Sie sind kontaktfreudig und kommunikationsstark

UNSER ANGEBOT • Wir bekennen uns zu dem Ziel, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und bieten daher ein umfangreiches Paket an Benefits und Chancen • Wir stehen für Verlässlichkeit, geprägt von unseren Werten, Tradition und Stabilität • Wir bieten ein angenehmes Betriebsklima, in dem Teamarbeit großgeschrieben wird • Wir unterstützen Sie in Ihrer Karriere durch umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten • Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in 25 Ländern leben Sie die Dynamik und Vielfalt der VIG • Attraktive Sozialleistungen ergänzen unser Angebot

Möchten Sie mehr über die Vielfalt der VIG erfahren? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.

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www.vig.com


AUSWÄRTSSPIEL

Muschelsuppe und Wüstenberge Ein Büro im Chrysler-Building? Arabisch lernen beim Pendeln? WU-Alumni rund um den Globus erzählen über Job, Land und Leute. Interviews: Andreas Müller

alumni.at

MANFRED SCHWEDA SALAM ALEIKUM Wie sind Sie nach Marokko gekommen?

Wo sehen Sie sich in zwei bis fünf Jahren?

Zuerst war es die Lust am Abenteuer und die Reise – nach 12 Jahren im Banking wollte ich etwas ganz anderes tun – dann die fixe Idee, ein Unternehmen im Bereich „Erneuerbare Energien“ zu gründen. Letztendlich war auch meine Familie ein Beweggrund, ich bin sesshaft geworden und ausgewandert.

Als Unternehmer in Marokko – das bin ich ja jetzt auch schon – nur dann mit noch mehr Einfluss auf Land und Umwelt.

Das Schönste an Ihrem Arbeitsalltag? Unternehmer sein bringt täglich neue Herausforderungen und Chancen. Den „Alltag“ gibt es höchstens beim täglichen Pendeln, in der Bahn von Casablanca nach Rabat und retour. Da finde ich dann manchmal Zeit für eine Stunde Arabisch lernen, manchmal sogar morgens und abends.

Das Herausforderndste? Das Durchhalten, die Ausdauer!

Das erste Aha-Erlebnis …? Du darfst niemanden kritisieren, auch wenn ganz schlecht gearbeitet wird, damit erreichst du gar nichts.

Regionale Lieblingsspeise? Couscous zu Hause.

Das muss man hier gesehen haben: Die Leute und die Medinas, den Atlas mit seinen schneebedeckten Spitzen, die Wüstenberge und Oasentäler und das Gnawa-Festival in Essaouira.

Fotos: privat, iStock / Zzvet, iStock / franckreporter

MANFRED SCHWEDA R A B AT, M A R O K K O

› › im Land seit 2013 › › Position: Founder › › Branche: Erneuerbare Energien

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NIKOLAUS BUCH EMPIRE STATE OF MIND

Was hat Sie in die USA geführt? Ich arbeitete nach meinem WU-Studium in Deutschland und erhielt über meinen damaligen Arbeitgeber die Chance, das schöne Gütersloh in Ostwestfalen mit New York einzutauschen. Da fiel die Wahl nicht schwer. Die „roaring years“ vor der Jahrtausendwende waren einmalig in NYC, alles war möglich und es war nur logisch hierzubleiben.

Das Schönste an Ihrem Arbeitsalltag? Mein Büro im 37. Stock des Chrysler Building in Midtown. Das ist für mich auch noch nach vielen Jahren New York etwas Besonderes.

Das Herausforderndste? Als Consulting-„Boutique“, das heißt als kleine und auf persönliche Betreuung spezialisierte Agentur, in Zeiten des konstanten Wandels und Umbruchs auch nach 20 Jahren seit Gründung relevant zu bleiben. Das erfordert viel Disziplin und Phantasie.

Das erstes Aha-Erlebnis …? Doktoren findet man nur im Spital, nicht aber im amerikanischen Geschäftsleben. Hier spricht man sich von Anfang an nur mit dem Vornamen an.

Ihr Netzwerk zum Erfolg!

Wo sehen Sie sich in zwei bis fünf Jahren? Vielleicht als Gastlektor auf der WU zu dem Thema „International Business & Economic Development“? Damit würde ein Traum in Erfüllung gehen.

Mit über 115 Veranstaltungen im Jahr profitieren AbsolventInnen der WU Wien von einem der führenden Alumni Clubs im deutschsprachigen Raum.

Regionale Lieblingsspeise?

✔ Karriere-Workshops ✔ Networking ✔ WU-Bibliothekszugang ✔ Kunst- und Kultur ✔ internationales Netzwerk

Eine gute „Manhattan Clam Chowder“ (Muschelsuppe) an einem kalten Wintertag.

Jetzt Mitglied werden! Sie haben Ihr Studium erfolgreich an der WU absolviert? Dann sichern Sie sich jetzt Ihre Mitgliedschaft im WU Alumni Club für das Jahr 2018 mit allen Vorteilen und unserem Veranstaltungsprogramm für nur 40 Euro (statt 46,-)*. Wir schenken Ihnen drei Monate zum Kennenlernen dazu!

Das muss man hier gesehen haben: Das Marine Air Terminal, ein verstaubtes, aber wunder­schönes Art-déco-Gebäude am La Guardia Airport. Da kann man eintauchen ins längst vergangene, goldene Zeitalter der kommerziellen Luftfahrt.

Mehr Informationen: alumni.at

NIKOLAUS BUCH NEW YORK, USA

› › im Land seit 1996 › › Position: Managing Partner & Founder › › Branche: Consulting

× 43 *Die Aktion gilt für Neubeitritte zum WU Alumni Club bis inkl. 30.11.2017


Werden Sie jetzt Teil unseres Teams und gestalten Sie gemeinsam mit uns die Zukunft einer digitalen Bank bewerben Sie sich unter http://jobs.bawagpsk.com/Jobs!

SAMMELN SIE ERFAHRUNG! Praktikumsprogramm „Come & Learn“ in der BAWAG P.S.K. Möchten Sie schon während des Studiums möglichst viele praktische Erfahrungen sammeln, Ideen einbringen und Ihre Chancen nutzen? Wollen Sie in Projekte und Tagesgeschehen eingebunden werden und den Grundstein für ihre Karriere legen? Dann ist unser „Come & Learn“ Programm genau das Richtige für Sie. WAS KÖNNEN SIE SICH VON UNS ERWARTEN? Sie bekommen die Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten und das im Studium erworbene Wissen durch aktive Mitarbeit weiter zu entwickeln. Wir bieten eine Teil- oder Vollzeitbeschäftigung für vier bis sechs Monate.

…UND DANN STARTEN SIE MIT UNS DURCH!  Graduateprogramm „Start & Move“ in der BAWAG P.S.K. Sie haben Ihr Bachelor- oder Masterstudium erfolgreich abgeschlossen und suchen nach dem optimalen Berufseinstig? WAS KÖNNEN SIE SICH VON UNS ERWARTEN? Wir bieten Ihnen ein individuell auf Sie zugeschnittenes Graduate Programm. Neben dem Training on the Job gibt es auch Lernaufenthalte in anderen Bereichen, Fachseminare, Workshops zur Erweiterung der persönlichen und methodischen Kompetenzen, Business Talks mit Experten/innen und Führungskräften der Bank sowie umfassende Networking Möglichkeiten.

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UNSERE FIRMENPARTNER GEBEN AUSKUNFT

Wir stellen WU-Absolvent/innen ein, weil … 1

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… wir mit ihnen aufgrund der zielgerichteten Ausbildung speziell in den Bereichen Audit, Tax und Advisory bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben und wir WU-Absolvent/innen in diesen Tätigkeitsfeldern ausgezeichnete Karriere- und Entwicklungs­m öglichkeiten in einem internationalen Umfeld bieten können.

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Stefan Duder, HR-Manager Grant Thornton Unitreu GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft

… Louis Vuitton Talenten mit Leidenschaft für den Retail wundervolle Herausforderungen im Inland und Ausland bietet.

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Céline Bernardin, HR Director Central Europe & LFT

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Zusammengestellt von Milana Vujicic Fotos: Grant Thornton Unitreu GmbH, Louis Vuitton, Mondi, Strategy&

… sie den notwendigen Ehrgeiz, Drive und die passenden Time Management Skills mitbringen. Sie überzeugen mit Fachwissen und der richtigen Portion Selbständigkeit sowie Flexibilität. Besonders im Bereich Finance & Controlling benötigen wir engagierte Persönlichkeiten mit den oben genannten Qualifikationen.

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Jasmin Grünstäudl, HR Manager Corporate Office Vienna Mondi

… sich diese durch Ambition, ein internationales Mindset und starke analytische Fähigkeiten auszeichnen. Diese Mischung aus einer fundierten theoretischen Ausbildung und der Fähigkeit, praxisnahe Problemstellungen kreativ und strukturiert zu lösen sind die Eigenschaften, die wir bei Strategy& suchen.

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Corinna Kasper, Recruiting Manager Germany, Switzerland, Austria PwC Strategy&

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DIE LETZTE SEITE

See you soon! Noch kein passendes Neujahrsgeschenk für Ihre Studienkolleg/innen? Unser neuer Bewerbungs­ leitfaden erscheint im Jänner. Kostenlos und voll wertvoller Tipps für die Jobsuche, egal ob Praktikum oder Einstiegsjob.

WU BALL 13.01. „FEIER’ DEIN EINZIGARTIGES TALENT“ - TAG 24.11. VIELLEICHT MÖCHTEN SIE DIESE FEIER GLEICH MIT DEM „TAG DER SACHERTORTE“ AM 05.12. VERBINDEN!

NEU! UNSERE SPRECHSTUNDE OFFEN FÜR ALLE, DIE EINFACH KURZ EINE FRAGE ZUR PRAKTIKUMS- ODER JOBSUCHE HABEN. JEDEN MITTWOCH 12.30 BIS 13.30 UHR UND DONNERSTAG 16.00 BIS 17.00 UHR. ANMELDEN ODER VORBEI KOMMEN. WIR HABEN DIE ANTWORTEN.

PRAKTIKUMS­TAG 22.01. NATIONALE UND INTERNATIONALE ARBEITGEBER STEHEN IHNEN REDE UND ANTWORT ZU IHREN EINSTIEGSMÖGLICHKEITEN. DIREKT AM CAMPUS WU.

DAS NÄCHSTE KARRIEREMAGAZIN ERSCHEINT IM MÄRZ. SCHWERPUNKT: BE SOCIAL! zbp.at | blog.zbp.at |

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Endlich entfalten.

Wir finden: Theorie ist gut. Praxis ist besser. Entfaltung am besten! Wenn Sie das auch denken, dann sind Sie bei TPA genau richtig. Denn hier sind Sie in ganze Projekte involviert, wir bieten Ihnen ein breites Spektrum an Wissen und Sie lernen unterschiedliche Themenbereiche kennen. Ihr erster Schritt zur Entfaltung: karriere.tpa-group.at Steuerberatung | WirtschaftsprĂźfung | Unternehmensberatung


Audit Tax Advisory kpmg.at/karriere

Thomas Eisenstädter Assistant Manager

Nehmen Sie Ihre Karriere in die Hand

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