Interview // Flyer und Movelo
berstimmung der letzten Jahre sicher auch wieder einige Anbieter verschwinden. Es setzen sich dann jene Unternehmen durch, die die notwendige Kraft und den Willen besitzen. Das werden dann sicher immer noch einige Anbieter sein. Der Erfolg von Flyer war lange Zeit davon geprägt, dass Ihre Marke quasi eine Alleinstellung im Premiumsegment hatte, wie eingangs auch das Beispiel der Partnersuche von Movelo gezeigt hat… Kurt Schär (schmunzelt): Eigentlich sind wir eher übereinander gestolpert, ohne uns zu suchen. Herbert und And-
»Wir sprechen mit dem E-Bike im Urlaub vor allem auch die Zielgruppe der Nichtradfahrer an.« Andreas Senger
reas hatten kein Geschäftsmodell
haben, sondern dass wir ein Netzwerk aufgebaut haben. Wir sind weit über das reine Produkt hinausgegangen. Ein Beispiel ist die Partnerschaft mit der Tourismusbranche, die vor allem auch eine Kommunikationspartnerschaft ist. Das ist ein Geschäftsmodell, das man nicht einfach nur mit Anfrage, Angebotspreis, Lieferzeit beantworten kann. Das braucht verdammt viel Engagement, Herzblut und vernetztes Denken. Und wohl auch eine Portion Mut… Kurt Schär: Ja, oder vielleicht schlicht Mischung von beidem. Wir waren uns
schreiben kann. Kurt Schär: Funken kommt ja von
Wie kamen Sie dann trotzdem
einem Kunden ein Fahrrad geliefert
auch Naivität. Es ist sicher eine
gesucht und wir haben keinen Tourismuspartner gesucht.
uns war, dass wir nicht einfach nur
Funktionieren.
zusammen?
immer bewusst, dass eines Tages noch andere Anbieter auf den Markt kommen werden, die vielleicht größer oder billiger sind und deren Produkt vielleicht
Kurt Schär: Das war 2004 auf einer Solarmesse in Werfenweng, wo wir als
Wenn die Zusammenarbeit aber Funken schlägt, dann tut’s weh.
sogar ebenso gut wie unseres ist. Und dann soll es weiterhin einen Grund
Kurt Schär (an seine Partner von
geben, warum der Kunde sagt: »Ich will
»irgendwas mit E-Mobilität machen«.
Movelo gewandt): Klar, das kommt
ein Flyer.« Dafür müssen wir die Marke
Dort bin ich Herbert Ottenschläger
schon auch mal vor. Gell?
mit Werten aufladen.
Aussteller eingeladen waren, weil wir
über den Weg gelaufen und da hat’s irgendwie gefunkt zwischen uns. Wir
Aber zurück zur Frage. Nachdem
Steht also schlussendlich künftig nicht
hatten damals schon ein paar zaghafte
Flyer inzwischen ein deutlich größeres
mehr die Technik im Vordergrund, son-
Versuche mit Verleihangeboten in der
Feld an Mitbewerbern hat: Wie sehen Sie
dern das, was um die Marke herum
Schweiz gestartet und darüber sind wir
vor diesem Hintergrund künftig die Posi-
geschieht?
ins Gespräch gekommen.
tionierung der Marke und die Weiterent-
Herbert Ottenschläger: Das war eine Geschichte, wie sie nur das Leben
wicklung Ihres Unternehmens? Kurt Schär: Das Entscheidende für
Kurt Schär: Genau, das ist Match-entscheidend. Einen Flyer kauft man nicht alleine wegen seiner Eigenschaften als
Rund 200 Menschen arbeiten bei Flyer am Schweizer Standort Huttwil.
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