veloTouristik.biz

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Ausgabe 1/11 ▪ März 2011 ▪ 12 EUR

eloTouristik.biz Das neue Fachmagazin für die Fahrradtouristik-Branche

Konzepte für den E-Bike-Verleih Studie: Zielgruppen unter der Lupe Report

GPS Portrait

Maxx Interview:

Wie weit ist der Bosch-Antrieb?


EDITORIAL ■ INHALT

Editorial

Premiere

Tourismus- und der Fahrrad-Fachwelt definieren. Von dieser ersten Ausgabe versenden wir 2700 Exemplare kostenlos an die zuvor genannten Zielgruppen, davon rund 80 % an Markteilnehmer aus der Fahrradtourimus-Branche, 20 % an Unternehmen aus der Fahrradbranche.

Sie kennen uns vielleicht schon als Herausgeber des Fachportals velobiz.de, mit dem wir seit 2007 Marktteilnehmer aus der Fahrradbranche täglich mit aktuellen Meldungen und Hintergrund-Informationen zum Fahrradmarkt bedienen. Und vielleicht haben Sie auch schon mal die Dienste unseres Vermarktungsnetzwerks veloAds.de genutzt, das Werbeplätze auf 20 Websites rund ums Thema Fahrrad aus einer Hand vermarktet. Mit dem Magazin, das Sie gerade in Händen halten, wollen wir uns bei Ihnen nun auch als Herausgeber des neuen Fachmediums veloTouristik. biz vorstellen.

Wir sind selbst begeisterte Radwanderer, Mountainbiker und Rennradfahrer. Wir haben aber als Fachjournalisten nicht erst seit dem Start von velobiz.de vor allem auch die wirtschaftliche Komponente des Radfahrens im Blick. Und dazu zählt immer mehr auch der Fahrradtourismus. Die Marktforscher von Trendscope haben nicht nur uns vor rund zwei Jahren die Augen geöffnet, als sie in einer Studie für den ADFC erstmals ermittelten, dass Radurlauber in Deutschland inzwischen rund 10 % der touristischen Gesamtwertschöpfung generieren. Ähnlich populär ist der Radurlaub auch in Österreich, der Schweiz und in vielen Urlaubshochburgen im Mittelmeerraum.

„Gibt es nicht schon genug Fahrradmagazine?“, werden Sie sich vielleicht fragen. Zeitschriften, die sich mit dem Thema Urlaub auf dem Fahrrad beschäftigen, gibt es tatsächliche bereits einige. Und die meisten sind auch sehr gut gemacht. Unsere Zielgruppe mit veloTouristik.biz sind jedoch nicht die Radurlauber selbst, sondern die Unternehmer und Organisationen, die dafür sorgen, dass im Radurlaub alles rund läuft. Also zum Beispiel RadreiseVeranstalter und Fahrradhotels, Bike-Parks, Radverleiher und Bike-Stationen sowie Tourismusverbände. Aber auch Marktteilnehmer aus der Fahrradbranche, denn wir wollen veloTouristik.biz künftig auch als Informationsschnittstelle zwischen der

Und dass dies wohl nur der Anfang einer nachhaltigen Entwicklung ist, daran herrschen unter Experten, die sich mit dem Radtourismus beschäftigen, kaum Zweifel. Der Urlaub mit dem Fahrrad passt perfekt in eine Gesellschaft, in der Gesundheit, Bewegung, umweltbewusstes Handeln und

das Erleben der Natur den individuellen Lebensstil prägen. Mit veloTouristik.biz wollen wir die vielfältigen Facetten dieses spannenden Marktes künftig für die Tourismus- und die Fahrradbranche beleuchten. In diesem Jahr zunächst mit zwei Ausgaben (veloTouristik. biz Nr. 2 erscheint am 1. August). In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen unter anderem interessante Personen und Unternehmen aus der Fahrradtourismus-Szene vor. Wir präsentieren einige interessante Zahlen über die Radurlauber. Und wir geben Einblicke in die aktuelle Entwicklung der EBike-Verleihsysteme. Wir hoffen, dass Ihnen unser Themen-Mix nicht nur gefällt, sondern dass er Ihnen auch wertvolle Denkanstöße und Informationen für Ihr Unternehmen liefert. Ist uns dies gelungen? Wir freuen uns über Ihr Feedback zu unserer ersten Ausgabe von veloTouristik.biz. Welche Themen haben Ihnen gefallen, welche vielleicht nicht so sehr? Und über welche Themen würden Sie künftig in unserem neuen Fachmagazin mehr erfahren? Sie erreichen mich unter mf@velotouristik.biz. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Markus Fritsch

INHALT

Titelfoto: Ortlieb Sportartikel GmbH

Aktuell

Studie

Tel Aviv setzt auf Panther Hürzeler rollt mit Carbon los Shimano stoppt E-Antrieb Auszeichnung für Additive ADFC startet Mitradelzentrale BGH stärkt Radlerrechte Extra Energy auf Tour Standards für Ladestationen Kontroverse um E-MTBs

4 4 4 5 5 5 6 6 8 9-13

Interview 10 Jahre Travel Talk

22-23

Portrait Custom-Made Pionier Maxx

24-25

Report Wie wird man Fahrradhotel

26-28

Was bringt die E-Bike-Zukunft? 29-31

Interview

Report GPS für Gäste

17-20

Technik

Report Konzepte für E-Bike-Verleih

Zielgruppen-Analyse

Neue Produkte

14-16

Wie weit ist Bosch?

32-33

Impressum

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AKTUELL

Neuer Anlauf:

Deutsch-israelische Kooperation:

Tel Avivs Fahrradverleihsystem setzt auf Pantherwerke Fahrradhersteller Pantherwerke startet mit einem großen Auftrag ins neue Jahr: Die israelische Logistik-Firma F.S.M. gewann vor einem Jahr eine Ausschreibung für ein Verleihsystem für Fahrräder in Tel Aviv. Die Israelis engagierten nun den ostwestfälischen Fahrradhersteller für die Produk-

tion der Leihräder. Es handelt sich dabei um einen Umfang von 2000 knallgrünen Fahrrädern mit 3-Gang-Schaltung. Von israelischen Zulieferfirmen wird das elektronische Schloss, welches für das Verleihsystem benötigt wird, beigesteuert. Bereits zum Start sind 150 Verleihstationen mit 2000 Rädern geplant. Allerdings hat der ostwestfälische Fahrradhersteller Hoffnung auf mehr, wie es in einer Pressemitteilung heißt: „Für die Zukunft kann sich die Stadt weitere Stationen und eine Vergrößerung der Fahrradflotte auf bis zu 6000 Fahrräder vorstellen.“ Anlass zu dieser Vermutung ist die chaotische Verkehrssituation in der Mittelmeerstadt mit knapp 400.000 Einwohnern. Das Verleihsystem soll Einwohnern, wie auch Touristen zu Gute kommen. 300 Räder seien schon auf dem Weg, der offizielle Start ist für April 2011 angesetzt.

Großauftrag für Carbon-Rennräder

Centurion stattet Hürzeler aus Seit 1986 steht der ehemalige Stehergens für Bicycle Holiday Max Hürzeler Weltmeister Max Hürzeler mit seientwickelt und an den Stationen in Alnem Unternehmen „Bicycle Holidays cudia und an der Playa de Palma anMax Hürzeler“ für bestens organisierten RadsportUrlaub für Zweirad-Begeister te jeder Couleur. Jetzt erweitert Hürzeler sein Angebot für Rennradfahrer und nimmt erstmals in der Geschichte H i g h - E n d - C a rbonräder in das Verleihprogramm auf. Insgesamt Neuzugang im Hürzeler-Fuhrpark: das Gigadrive von werden dafür von Centurion. Centurion 650 ei-

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Shimano geht mit Antrieb zurück ans Zeichenbrett Die letztjährige Premiere des ersten E-Bike-Antriebs von Shimano war im Fahrradmarkt mit großer Spannung erwartet worden. Doch mit einem Konzept aus kompaktem Akku und Frontmotor konnte der japanische Komponenten-Marktführer bei den E-Bike-Herstellern nicht überzeugen. Nun hat die Firmenzentrale in Osaka dem zukunftsträchtigen Segment einen Neustart verordnet. Dies bestätigte Shimano-Sprecher Harald Troost gegenüber veloTouristik.biz am Rande einer Presseveranstaltung zur Vorstellung der 2012er Komponenten (siehe auch Seite 34): „Das Feedback der Kunden war eindeutig“, sagte Troost im Gespräch mit veloTouristik. biz. Eindeutig dahingehend, dass der Shimano-Antrieb für das Modelljahr 2011 von den E-Bike-Herstellern weitgehend ignoriert wurde. In Folge hat Shimano nun seine E-Bike-Komponenten vorläufig vom Markt genommen und seine Ingenieure zurück ans Zeichenbrett geschickt. Deren Aufgabe: Einen neuen Antrieb zu entwickeln, der den Erwartungen der Branche an den Weltmarktführer gerecht wird. Bis dieser marktreif ist, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen.

geboten. Dabei handelt es sich um eine Sonderedition des Centurion-Modells Gigadrive, die ausschließlich mit Dreifach-Übersetzung in den Rahmenhöhen 49 bis 62 cm angeboten werden. Die zuverlässige Qualität der in Deutschland entwickelten Centurion-Räder hat das Schweizer Unternehmen dazu bewogen, den über viele Jahre noch kritisch beobachteten Werkstoff Carbon nun auch für Verleihräder einzusetzen. „Carbon wird schon länger von unseren Kunden nachgefragt“, so Sportdirektor Marcel Iseli. „Mit dem Centurion Gigadrive haben wir ein Rad gefunden, welches unseren Fuhrpark gut abrundet, unseren Kundenwünschen gerecht wird und das wir auf unserem hohen Zuverlässigkeitsniveau im Verleih bedenkenlos anbieten können.“


Bedeutung des Radtourismus hervorgehoben

Ramsauer überreicht Auszeichnung an Additive Fahrradhersteller Additive Bikes hat für seine Zusammenarbeit mit dem Chiemgau-Tourismusverband den bayerischen ADAC Tourismuspreis 2011 für sein innovatives Fahrradverleihsystem verliehen bekommen. Vor wenigen Tagen fand die Preisübergabe in Inzell statt. Dafür hatte sich zahlreiche Prominenz aus der Politik eingefunden, angeführt von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und dem Rosenheimer Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner. Der Preis ist mit einem Marketingpaket im Wert von 25.000 EUR dotiert. „Das Fahrradverleihsystem bietet nach Überzeugung der Juroren einen echten Mehrwert für Vermieter und Gäste im Chiemgau und hebt die Bedeutung des Voralpenlandes als fahrradfreundliche Region hervor“, begründet Dr. August Markl, Vorsitzender des ADAC Südbayern, die Entscheidung für den „Chiemgauer Rückenwind“ als Preisträger. Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer würdigte das Gewinnerkonzept, die vorbildliche Kooperation und die steigende Bedeutung des Radtourismus.

Neuer ADFC-Service

Mitradelzentrale bringt Radfahrer zusammen Gemeinsam mit dem Rad auf Tour zu gehen, macht mehr Spaß als alleine. Deshalb bietet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) jetzt einen neuen Service an: die neue Mitradelzentrale auf www. adfc.de/mitradelzentrale. Das Online-Portal bringt Urlaubs- und Freizeitradfahrer zusammen, die nicht allein unterwegs sein wollen, sondern ihre Fahrraderlebnisse teilen möchten.

KeyCombo. Das 2-in-1-Schloss. Das KeyCombo ist dank des Zylinders, der sowohl mit Zahlencode als auch mit Schlüssel funktioniert, ideal für Familien oder den Fahrradverleih. Der Clou: Die eingestellte Zahlenkombination kann jederzeit wiederhergestellt oder neu programmiert werden.

Eine Registrierung auf der Internetseite ist nicht erforderlich. Wer Mitfahrer sucht, gibt im Formularfeld in der Mitradelzentrale die Region oder das Land an, in dem er fahren möchte, und macht Angaben zur gewünschten Fahrtgeschwindigkeit, zum angepeilten Reisetermin und ob ein bestimmtes Alter oder Geschlecht bevorzugt wird. Im freien Textfeld kann man seine Anzeige noch genauer ausformulieren. Dann bekommt der Inserent eine automatisch generierte E-Mail mit einem Freischaltlink. Erst wenn dieser freigegeben ist, geht die Anzeige online. Die eigene E‑Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Nach drei Monaten wird die Anzeige aus der Datenbank gelöscht. Alle Anzeigen können Interessierte gezielt mit der Suchfunktion durchforsten, egal ob sie nach Begleitung für eine Frühlingstour, einem Trainingspartner oder netten Menschen für den nächsten Radurlaub suchen. Quelle: ADFC

NEU

www.abus.com


AKTUELL

Bayerisches Urteil bestätigt

Standards für Ladestationen

Bundesverwaltungsgericht stärkt Rechte der Radfahrer Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat jüngst in einem wegweisenden Grundsatzurteil die Rechte der Radfahrer als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer gestärkt. Das Gericht bestätigte, dass Radfahrer im Regelfall auf der Fahrbahn fahren dürfen und Städte und Gemeinden Radwege nur im Ausnahmefall als benutzungspflichtig kennzeichnen dürfen. Der Kläger, der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in Regensburg, setzte sich nun auch in der höchsten Instanz der Ver waltungsgerichte gegen die Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht der Stadt Regensburg durch. (Az.: BVerwG 3 C 42.09) Dem ADFC, der diese Klage unterstützte, ging es um eine generelle Klärung der Frage, unter welchen Umständen eine Radwegbenutzungspflicht überhaupt zulässig sein kann. Im Regensburger Fall hatte die Stadtverwaltung einseitige gemeinsame Geh- und Radwege neben der Straße eingerichtet und durch blaue Schilder für beide Fahrtrichtungen eine Benutzungspflicht angeordnet. Das darin enthaltene Verbot für Radfahrer, auf der Fahrbahn zu fahren, begründete die Stadt mit allgemeinen Sicherheitserwägungen.

Wie schon der Bayerische Verwaltungsgerichtshof folgte das Bundesverwaltungsgericht dieser Argumentation jedoch nicht und stellte klar, dass Radwege nur dann als benutzungspflichtig gekennzeichnet werden dürfen, wenn aufgrund besonderer örtlicher Verhältnisse eine erheblich erhöhte Gefährdung für die Verkehrsteilnehmer besteht (§ 45 Absatz 9 der Straßenverkehrsordnung - StVO). Der Vorsitzende des 3. Senats betonte in der mündlichen Verhandlung, man müsse die Eigenverantwor tung der Verkehrsteilnehmer stärken und dürfe Radfahrer nicht auf baulich unzureichende Radwege zwingen. Bereits seit dem 1. September 1997 sieht die StVO das Radfahren auf der Fahrbahn als Regelfall vor und lässt es nur ausnahmsweise zu, Radwege mit dem blauen Radwegeschild als benutzungspflichtig zu kennzeichnen. Foto: ADFC

ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg sagt: „Die meisten Städte und Gemeinden in Deutschland haben die Verordnung bis heute weitestgehend ignoriert und fast alle Radwege beschildert. Nach diesem Urteil sind nun alle Verwaltungen gefordert, sich an geltendes Recht zu halten.“ Quelle: ADFC

Test-Parcours für E-Bikes

Extra Energy macht 2011 mit Roadshow an 50 Stationen Halt Test IT Tracks nennt Extra Energy seine mobilen Test-Parcours, die auf Messen und anderen Events stehen und dort die Möglichkeit bieten, Pedelecs aller Art ausführlich Probe zu fahren. Während die Test IT Tracks im vergangenen Jahr nur vereinzelt unterwegs waren, wird der Extra-EnergyVerein ab diesem Jahr seine Kräfte bündeln und die Test IT Show auflegen. Da-

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bei sollen bis zu 50 Stationen angesteuert werden. Drei mobile Testparcours reisen gemeinsam mit Partnern durch ganz Europa. Zum Aufbau gehören Kurven, Geraden und eine fast 20 Meter lange Rampe mit 10 Prozent Steigung. So werden alle Stärken der neuen Fahrzeuge, z.B. am Berg, demonstriert. Zugang zu prominenten Plätzen in europäischen Städten ermög-

Experten-Runde liefert Ergebnisse Für Elektrofahrräder entstehen zunehmend Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum. Um die technischen Voraussetzungen, Erfahrungen und Anforderungen der Nutzer genau zu definieren, tagte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) kürzlich mit Experten aus verschiedenen relevanten Bereichen. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem Online-Dokument aufbereitet. Ziel war es, aus verschiedenen Blickwinkeln die Voraussetzungen für nutzer- und praxisgerechte Lademöglichkeiten zu betrachten und gemeinsam Empfehlungen zu entwickeln. Die Experten empfehlen einen Standard für zukünftige Elektrofahrräder und die dafür notwendige Infrastruktur. Sie fordern weiterhin eine bundeseinheitliche Förderung zur Errichtung und kostenfreien Nutzung von öffentlichen Lademöglichkeiten und der damit verbundenen Steigerung der Elektromobilität. Der dafür notwendige Strom soll zu 100 Prozent aus regenerativer Energien stammen. Diese und viele weitere Ergebnisse aus dem Expertentreffen sind in einer Dokumentation zusammengefasst, die auf www.adfc.de/workshop heruntergeladen werden kann. Die Dokumentation beschreibt die wirtschaftlichen, technischen, gesetzlichen und nutzerspezifischen Anforderungen, liefert Empfehlungen zur Umsetzung und zeigt bestehende Lösungsvorschläge. Darüber hinaus liefert sie weitere Informationen rund um das Thema individuelle Elektromobilität im Nahbereich.

licht dabei die Mitarbeit des Vereins beim GoPedelec! Projekt der EU, Hersteller von Elektro-leicht-Fahrzeugen (LEVs) können ebenfalls mitwirken, indem sie Fahrzeuge und Beratung stellen. Mehr Infos sowie Buchungsformulare für Hersteller und Veranstalter gibt es auf der Seite von Extra Energy unter www.extraenergy.org.


AKTUELL

eloTouristik.biz Impressum Ausgabe 1/11, 1. März 2011

E-Mountainbikes in den Bergen:

DIMB will sich der neuen Herausforderung stellen Elektrofahrräder und auch E-MTBs liegen insbesondere auch in den alpinen Tourismusgebieten im Trend. Erstmals hat dazu nun die Deutsche Initiative Mountainbike Stellung bezogen und Handlungsbedarf zur Schließung verschiedener Wissens- und Fahrtechniklücken festgestellt. Der 1. Vorsitzende Thomas Kleinjohann sagt zu dem neuen Trend: „Dank dieser Unterstützung werden viele Menschen motiviert, sich zu bewegen und wieder die Natur zu erleben. Gleichwohl birgt die Entwicklung auch ein Risikopotenzial. Die Technik ermöglicht es völlig neuen Nutzergruppen, Gebiete zu erschließen, die sie mangels Kondition sonst nicht mit dem Fahrrad hätten erreichen können. Sehr häufig bringen E - B i k e - Fa h r e r zudem keine oder nur wenig MTB-Erfahrung mit und wissen Foto: Biketec oft noch nicht, wie sie sich im Umgang mit Natur und Mitmensch und letztlich auch der Technik auf dem Fahrrad richtig verhalten sollen. Dank der elektronischen Unterstützung ist es den Fahrern möglich, auch auf Singletrails sehr hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. E-Bike-Neulinge können hier schnell in Konflikte mit Fußgängern geraten. Bei einer Häufung ist ein Verlust der hart erarbeiteten Imageverbesserung der letzten Jahre zu befürchten. Zudem ist es fraglich ob sie bei technisch anspruchsvollen Abfahrten mit den schweren E-Bikes, dem häufig geringen Federweg und den oftmals unterdimensionierten Bremsen das Sportgerät wirklich kontrollieren können. Eine erhebliche Sturzgefahr ist die Folge. Hier sieht die DIMB e.V. als MountainbikeInteressenvertretung Handlungsbedarf. Die DIMB möchte die beschriebenen Wissens- und Fahrtechniklücken schließen

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und damit allen neuen E-Bike-Nutzern den Einstieg erleichtern. So werden derzeit die „DIMB E-Bike-Tipps“, vergleichbar den DIMB Trail Rules, erarbeitet, die den Nutzern kostenfrei über Hersteller, Händler und Verleiher zur Verfügung gestellt werden sollen. Darüber hinaus ist geplant, die Fahrtechniktrainer der DIMB auch auf diesem Spezialgebiet einzusetzen, so dass die E-Bike-Fahrer mittelfristig flächendeckend in den Genuss eines zielgruppengerechten Fahrtechnik-Kurses kommen können.“

e-Punkt hilft:

Hartje baut Service-Netz auf Mit der Marke Victoria zählt Fahrradanbieter Hartje zu den marktführenden Unternehmen im deutschsprachigen EBike-Markt. Als Hersteller und Großhändler ist das Unternehmen wie kaum ein anderer Mitbewerber vor allem im Fachhandel stark vernetzt: Rund 700 Fachhändler in Deutschland und Österreich nutzen das POS-Konzept e-Punkt von Hartje, das neben Werbemitteln, Ladengestaltung und einem umfangreichen E-Bike-Sortiment künftig auch eine Komponente für Radurlauber beurlaubt. Demnach stehen die e-Punkt-Händler künftig für Pannenhilfe an einem E-Bike von Victoria zur Verfügung. Mit einem 24-Stunden-Ersatzteilservice und regelmäßiger Weiterbildung seiner Handelspartner will Hartje zudem sicher stellen, dass liegengebliebene Radurlaubern im Bedarfsfall schnell und kompetent wieder mobil gemacht werden.

veloTouristik.biz ist ein Fachmagazin der velobiz.de – Fritsch & Wetzstein GbR Anschrift: Zwergerstr. 2 D-85579 Neubiberg Tel. +49 (0)89 189082770 Fax +49 (0)89 189082779 Geschäftsführende Gesellschafter: Markus Fritsch, Jürgen Wetzstein Objektleitung (v.i.S.d.P.): Markus Fritsch Tel. +49 (0)89 189082770 E-Mail: mf@velotouristik.biz Redaktionelle Mitarbeiter dieser Ausgabe: Jürgen Wetzstein, Thomas Roegner, Oliver Brimmers, Mats Joosten, Bruno Angeli, Georg Bleicher Schlussredaktion: Cora Wetzstein Mediengestaltung: Marjana Cebek Anzeigenleitung: Markus Fritsch Tel. +49 (0)89 189082770 E-Mail: mf@velotouristik.biz Leserservice: Tel. +49 (0)89 189082770 E-Mail: service@velotouristik.biz Einzelverkaufspreis: 12 EUR (zzgl. Versandkosten, incl. USt.) Bankverbindung: Stadtsparkasse München BLZ 701 500 00 Konto 115 116 683 IBAN DE96 7015 000 0115 1166 83 BIC SSKMDEMM Druck: J. Gotteswinter GmbH Joseph-Dollinger-Bogen 22 80807 München Dieses Fachmagazin und alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, Nachdruck oder Nutzung der Inhalte in elektronischen Medien ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Fritsch & Wetzstein GbR erlaubt.

Die nächste Ausgabe von veloTouristik.biz erscheint am 1. August 2011.


REPORT

Clevere Konzepte für Verleihangebote

Dienstleister heben Hotelgäste in den E-Bike-Sattel Der Verleih von E-Bikes ist für Hotel-Gäste ein spannendes und innovatives Zusatzangebot. Zudem unterstreicht ein entsprechendes Angebot die sportliche, aber auch die ökologische Kompetenz eines Hotelbetriebs. Inzwischen haben sich zahlreiche Unternehmen darauf spezialisiert, das Gastgewerbe bei der Bereitstellung, Wartung und Vermarktung von E-Bike-Angeboten kompetent zu unterstützen.

W

ohl kaum ein anderer Trend in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Fahrradbranche so sehr in euphorische Stimmung versetzt wie das E-Bike. Viele Marktteilnehmer sehen bereits Parallelen zum kometenhaften Aufstieg der Mountainbikes in den frühen Neunzigerjahren. Nicht nur, was den Absatz der Fahrräder angeht, sondern auch deren Bedeutung für den Tourismus. Gleichwohl spricht das E-Bike eine völlig andere Zielgruppe an als einst das Mountain-

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bike. Die Kombination von konditioneller Herausforderung, anspruchsvoller Fahrtechnik und Naturerlebnis begeistert beim Mountainbike nach wie vor Menschen mit entsprechenden sportlichen Ambitionen. Das E-Bike hingegen spricht vor allem den Genuss-Menschen an, dem weniger der Fortsetzung auf Seite 10

Eine Tour mit dem E-Bike wird für Hotel-Gäste immer häufiger zum genussvollen Naturerlebnis. Foto: Biketec AG


REPORT

Fortsetzung von Seite 9 Sinn nach körperlicher Verausgabung und kitzligen Momenten im Sattel steht. Der Reiz des E-Bikes ist vielmehr, Fahrradtouren zu erleben, die ohne elektrische Tretkraftunterstützung nicht zu bewältigen wären. Zum Beispiel, weil auf einer landschaftlich attraktiven Route ein paar knackige Anstiege warten. Oder weil bei Paaren ein Partner den anderen regelmäßig abhängt. Und vielleicht auch schlicht nur, weil man sich auf einer genussvollen 50-km-Tour zwar bewegen, dabei aber nicht unbedingt an seine konditionellen Grenzen gehen will. Eine Radtour mit dem E-Bike hat somit für eine breite Bevölkerungsschicht das Potenzial, zum besonderen Urlaubserlebnis zu werden. Im Gegenzug eröffnet ihr Verleih Unternehmen mit touristischem Hintergrund eine spannende neue Facette bei den Angeboten für den Gast. Doch ohne professionelle Unterstützung werden sich die meisten Betriebe mit einem E-Bike-Angebot schwer tun. Prinzipiell spricht nichts dagegen, dass ein Hotel seinen Gästen Leih-E-Bikes völlig in Eigenregie anbietet. Doch es geht inzwischen auch viel einfacher.

Movelo: Marktführer mit über 35.000 Kunden im Monat Pionier und immer noch Marktführer unter den Dienstleistern für den E-Bike-Verleih ist die Movelo GmbH aus Bad Reichenhall.

Schon bevor es im Fahrradmarkt die ersten Anzeichen gab, dass E-Bikes ein wichtiger Trend werden könnten, beschäftigten sich die Movelo-Gründer Andreas Senger und Herbert Ottenschläger mit der Idee, diese junge Fahrrad-Kategorie im Tourismus einzusetzen. Beide hatten schon vorher einen unternehmerischen Bezug zum Gastgewerbe, Senger als Inhaber der Werbeagentur Makrohaus, Ottenschläger als Inhaber der Sport- und Event-Agentur Sport & Touristik Promotion. Als die beiden dann noch Kurt Schär, den Frontmann von E-Bike-Hersteller Biketec (Marke Flyer), kennenlernten, entwickelte sich daraus im Jahr 2005 quasi die Keimzelle für die ersten regionalen EBike-Verleih-Konzepte. Schär ging damals gerade mit der Herzroute im heimischen Schweizer Emmental neue Wege bei der Vermarktung von E-Bikes. Parallel entwickelten die Movelo-Macher ein vergleichbares Konzept für das Berchtesgadener Land. Die Grundidee war bei beiden Regionen gleich: Anstatt einer isolierten Verleih-Lösung in einem einzelnen Betrieb wird eine gesamte Region als E-Bike-Destination vermarktet. Teilnehmende Gastbetriebe in dieser Region bieten nicht nur Leih-E-Bikes an, sondern stehen auch als Akku-Wechselstation für E-Bikes zur Verfügung, die bei anderen Verleihstationen gemietet wurden. Die Berchtesgadener Blaupause wurde von Movelo schon bald in andere Regionen übertragen. Mit rasch wachsendem Erfolg: 2011 wird es zwischen Rügen und Mallorca über 50 Movelo-Regionen mit

Kontaktadressen Movelo GmbH

Bahnhofstraße 20 D-83435 Bad Reichenhall Tel. +49 (0)8651 7666666 E-Mail: info@movelo.com Web: www.movelo.com

Ferienrad - Katourum GmbH

Ina-Seidel-Bogen 80 D-81929 München Tel. +49 (0)89 416178990 E-Mail: stefan.rummel@katourum.de Web: www.ferienrad.de

LeaseRad GmbH Zähringerstr. 355 D-79108 Freiburg

Tel. +49 (0)761 7010484 E-Mail: info@leaserad,de Web: www.leaserad.de

VeloVital GmbH

Nikolaiplatz 4 A-8020 Graz Tel. +43 (0)316 3125000 E-Mail: office@velovital.at Web: www.velovital.at

Happy Bike Buchner GmbH Mayrwiesstr. 25-27 A-5300 Hallwang Tel. +43 (0)662 831495 E-Mail: info@happy-bike.at Web: www.happy-bike.at

über 1000 Verleihstationen und rund 4500 Miet-E-Bikes geben. Im Schnitt rund 35.000 Personen pro Monat nutzten im vergangenen Jahr ein E-Bike aus dem Fundus von Movelo. Ein Grund für diesen Erfolg ist der ganzheitliche Ansatz des Movelo-Konzepts. Am Anfang steht die Zusammenarbeit mit der Tourismusorganisation einer Region, in der dann möglichst viele Gaststätten und Hotels an der gemeinsamen Vermarktung teilnehmen sollen. Die Region übernimmt dabei mit einer Pauschale weitgehend die Kosten für das Marketing durch Movelo (zum Beispiel auf Messen und per Katalog). Die einzelnen Betriebe in der jeweiligen Region können E-Bikes von Movelo für 99 Euro je Rad und Monat beziehen. Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich die hochwertigen Flyer-Modelle des Schweizer Partners Biketec. Gezahlt werden müssen allerdings nur die tatsächlich genutzten Saison-Monate, also je nach Region typischerweise von April bis Oktober. Die Flyer werden zum Start der Saison frisch gewartet von Movelo geliefert und an deren Ende auch wieder abgeholt. Die Wartung in der Zeit dazwischen übernehmen lokale, von Movelo engagierte Fahrradwerkstätten. Die Räder werden in der Regel zwei Jahre eingesetzt. Unterdessen brüten die Movelo-Macher längst über neuen Ideen, wie das TrendProdukt E-Bike noch in der TourismusBranche eingesetzt werden kann. In Zusammenarbeit mit der Region Flachau-Wagrain soll zum Beispiel in diesem Jahr die erste Route für Mountainbikes mit Elektromotor installiert werden – bewusst getrennt von den Trails, die unmotorisierte Mountainbiker sonst nutzen. Für Touristikvermarkter Eurotours wiederum wurde in diesem Jahr erstmals ein E-Bike-Urlaubsangebot mit acht Hotels aufgelegt. Die 1000 geplanten Plätze waren innerhalb weniger Tage ausgebucht, heißt es bei Movelo. Ähnlich erfolgreich läuft derzeit ein E-Bike-Reiseprogramm an, das für 2011 zusammen mit dem Münchner Busreise-Veranstalter Geldhauser aufgelegt wurde. Und auch über das bisherige Kernprodukt E-Bike wird bei Movelo inzwischen für die Zukunft hinausgedacht. Das Thema Elektromobilität steht nicht nur in der Tourismus-Branche mit dem E-Bike erst am Anfang. Bei Movelo wird jedenfalls schon intensiv geforscht, welche neuen Fortsetzung auf Seite 12

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Ausgabe 1/11 ▪ März 2011 ▪ 12 EUR

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Konzepte für den Die vollständige Printausgabe E-Bike-Verleih von veloTouristik.biz können Studie: Sie für 12 EUR (incl.Zielgruppen USt., zzgl. der Lupe Versandkosten)unter bestellen.

Bestellungen bitte mit Rechnungsanschrift an: GPS service@velotouristik.biz

Report

Portrait

Maxx Interview:

Wie weit ist der Bosch-Antrieb?


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