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Usbekistans Wirtschaft im Aufbruch

Nach Jahrzehnten des Stillstands hat der seit 2016 amtierende usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev zur wirtschaftlichen Aufholjagd geblasen. Die dringend notwendige Modernisierung des Landes stellt eine große Chance für den deutschen Mittelstand dar.

Taschkent, Usbekistan

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Liberalisierung und Reform der veralteten Regierungsstrukturen sollen den internationalen Handel ankurbeln und ausländische Investitionen ins Land locken. Die deutsche Wirtschaft ist bereits gut vor Ort vertreten. Hier eine Auswahl an Schlüsselbranchen:

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n  Landwirtschaft. Usbekistan bewegt sich vom reinen Baumwollanbau hin zu einem diversifizierten Anbau von Früchten und Gemüse im großen Maßstab. Die Ertragsmengen lassen den Mangel an moderner Logistik, an Sortier- und Verpackungsanlagen, aber auch an moderner Kühl- und Lagerungstechnik deutlich zutage treten. Um auf dem Weltmarkt seinen Platz zu finden, muss Usbekistan in all diesen Bereichen aufholen. Textilindustrie. Usbekistan ist aufgrund seiner Historie professionell in der Baumwollverarbeitung aufgestellt. Usbekische Unternehmen liefern hervorragende Qualität bei Textilwaren, gleichzeitig sind die Lohnstückkosten für Textilprodukte extrem niedrig. Viele bekannte westliche Modemarken lassen in Usbekistan fertigen. Die hohe Nachfrage aus dem Westen und das knappe Angebot machen es erforderlich, in die Erweiterung bestehender Produktionslinien zu investieren. Pharmazeutische Industrie. Die Natur Usbekistans ist reich an seltenen Heilpflanzen und chemischen Elementen und bietet hervorragende Rahmenbedingungen für die Pharmawirtschaft. Usbekistan macht rund 20 Prozent des Gesamtverbrauchs auf dem zentralasiatischen Pharmamarkt aus. Das Entwicklungspotenzial in diesem Bereich ist enorm. n  n  Tourismusindustrie. Der Entwicklung des Tourismus wird vom Staatsoberhaupt große Aufmerksamkeit geschenkt. In der Tat ist das Land reich an prachtvollen historischen Gebäuden entlang der Seidenstraße, die immer mehr Touristen aus der ganzen Welt anziehen. Rund 1.300 Hotels mit jeweils mindestens 50 Zimmern sollen in den nächsten Jahren gebaut werden. n  IT. Digitalisierung, E-Government, E-Commerce, papierlose Kommunikation – Usbekistan hat einiges aufzuholen, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden. Der Handlungsdruck durch die Regierung ist hoch, es werden viele För dermittel in den Ausbau der IT-Infrastruktur gesteckt. Straßenbau. Die Straßeninfrastruktur spielt eine entscheidende Rolle für die Gesamtentwicklung der Wirtschaft. Das hat auch die Regierung erkannt und fördert Projekte im großen Stil.

Ausländische Investoren profitieren von Steuervergünstigungen, 23 Sonderwirtschaftszonen entstehen im Land. Public Private Partnerships werden gefördert. Deutsche Mittelständler finden in Usbekistan vielfältige Anknüpfungspunkte für den Geschäftsaufbau und könnten die Aufbruchstimmung nutzen, um einen jungen Markt für sich zu erschließen. Die BVMW-Repräsentanz in Taschkent ist die erste Adresse für alle Fragen rund um das Usbekistangeschäft.

Gut zu wissen

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n  Das zentralasiatische Usbekistan befindet sich in einer Phase der wirtschaftlichen Liberalisierung Nicht nur in der traditionellen Textilindustrie bietet das Land an der Seidenstraße ein hohes Entwicklungspotenzial Einwohner: 33 Millionen Hauptstadt: Taschkent (3 Millionen Einwohner)

Nodir Ayupov

BVMW Repräsentant in Usbekistan und Direktor der SCHNEIDER GROUP in Taschkent

nodir.ayupov@bvmw.de