kulturschwärmer Juni 2012

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Sommertheater: Juni

06.12

Jeder ist ein Manni! Blechbrötchen vs. Christenbekehrung: Ab 21. Juni transferieren die Hengstmänner & Co. am Technikmuseum Hugo von Hofmannsthals Klassiker „Jedermann“ in ein Sommerkabarett.

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ls mein Vater mit der Idee ankam“, sagt Tobias Hengstmann, „da war ich ganz schön skeptisch.“ Und die Skepsis ist verständlich, wenn im diesjährigen Sommerkabarett der Hengstmanns Hugo von Hofmannsthals Klassiker Jedermann zum JederManni werden soll. Aber der Sohnemann hat sich schnell vom „Alten“ überzeugen lassen und ist selbst überrascht, wie lustig die Jedermann-Kabarett-Version für die Bühne am Technikmuseum geworden ist. Überraschend ist natürlich nicht, dass ab 21. Juni der JederManni kein Geringerer ist als der „Magdeburger des Jahres“ der Herzen. Ein Novum hingegen ist, dass bei den Hengstmännern & Co. der Hofmannsthalsche Tod schon gleich

am Anfang selbst den Löffel abgegeben hat – was dem Teufel halt besondere Maßnahmen abverlangt, um doch noch an die Seelen der Sünder heranzukommen. Ebenfalls besondere Maßnahmen ergreift auch das siebenköpfige Kabarettensemble selbst: In JederManni wird jedes gesprochene Wort komplett durchgereimt sein, denn soviel Respekt vor dem Vorbild muss sein. Zu welchen kabarettistischen Spontan-Stilblüten das führen kann, ist bis avb 28. Juli am Technikmuseum zu erleben... » Infos: www.hengstmanns.de

Machtgewinnung und Machtausübung Ab dem 17. Juni interpretiert LUKAST den Klassiker Leonce & Lena im Geschwister-Scholl-Park.

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as Schöne an Bühnenklassikern: Mann kann ihnen immer neue Seiten abgewinnen. Das Schöne am Sommertheater von jungen Ensembles: Sie bringen diese neue Seiten auf die Bühne. So macht es auch die Theatergruppe LUKAST, welche zuletzt mit Die Räuber im Triebwerk für Aufsehen gesorgt hat. Zu den Studententagen widmet sich das Ensemble im Geschwister-Scholl-Park ab 17. Juni dem Büchner-Klassiker Leonce & Lena – und legt den

Schwerpunkt der Liebesgeschichte zwischen dem Königssohn Leonce und der aufmüpfigen Prinzessin Lena auf das Thema der Machtgewinnung und Machtausübung - und nutzt dabei konsequent nicht nur Büchners Sprache, sondern auch die Gegebenheiten des Spielortes: Im Geschwister-Scholl-Park gibt es keine Bretter, die die Welt bedeuten. Dafür avb aber einen intimen Kontakt zum Publikum... » Infos: www.lukast.de


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