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Komplex  2008  3  Editorial

Es ist unser Anliegen, Dinge   zu bewegen Wir wollen das Rad nicht neu erfinden, aber wir wollen mit Balz Halter ist Verwaltungsratspräsident und Inhaber der Halter-Gruppe. Er führt das Zürcher Unternehmen in dritter Generation

Kraft daran drehen. Heute und in der Zukunft. Darum leitet der Verkauf der Bausparte Anfang dieses Jahres eine neue Ära der inzwischen 90-jährigen Firmengeschichte von Halter ein. Wir können unsere Kapazitäten verstärkt fokussieren und innovative Ideen verfolgen. Ich bin davon überzeugt, dass hier die Zukunft der Branche und auch meines Unternehmens liegt. Unsere Grösse gibt uns die Möglichkeit, eigene Entwicklungsprojekte voranzutreiben. So lässt sich unabhängig, konzeptionell, zielgerichtet und mit langfristiger unternehmerischer Optik planen. Neuerungen in der Halbleitertechnik, globale Netzwerke und gesellschaftliche Trends sind die Basis für zukünftige, wegweisende Entwicklungen unserer Industrie. Wir sind bereit, die Themenführerschaft anzunehmen und ökonomische wie ökologische Standards zu setzen. Grund genug, das Ihnen vorliegende Magazin herauszugeben. KOMPLEX zeigt, wie sich das Planen und Bauen von morgen gestalten wird. Im ersten Teil finden Sie Beiträge von ausgewiesenen Autoren und Experten, die Themen der Architektur, Immobilien- und Stadtentwicklung, Technologie und Finanzen besprechen. Im zweiten Teil stellen sich die Kernbereiche sowie die Beteiligungsfirmen der Halter-Gruppe mit ausgewählten Projekten vor. Gerne möchten wir Sie für unsere Arbeit begeistern.

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Ein inspirierendes Umfeld nimmt Einfluss auf die Arbeitswelt.

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Komplex  2008  5  Inhalt

Die Themen

Editorial

03 Es ist unser Anliegen, Dinge zu bewegen Inhalt

05 Die Themen

− Aktuelle Projekte, interessante Menschen, neue Technologien

Intern

07 Über uns Journal

09 Trends und News Architektur

18 Leben ohne Grenzen 26 Wohnmaschine mit Potenzial 30 Wohnen am Gleis Immobilien

36 Vom Wahrzeichen zum Warenzeichen 40 Auf der Suche nach starken Strategien Stadtentwicklung

42 Veränderung im Fokus 48 Aus dem Dornröschenschlaf erwacht 50 New Look für die City 54 Prägnante Form, räumliche Vielfalt 58 Mit der Präzision des Zufalls Technologie

60 Hightech mit Starallüren 64 «Gegen den Strom schwimmen» 72 Intelligent und vernetzt Finanzen

74 Mit Privatinvestoren ans Ziel 78 Vom Verkauf doppelt profitieren  Service

81 Die Halter-Gruppe stellt sich vor


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18.4.2008

16:57 Uhr

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Komplex  2008  7  Intern

1 Roderick Hönig —  Architekturjournalist Der Schweizer, Jahrgang 1971, studierte Architektur an der ETH in Zürich und in Barcelona sowie Kulturmanagement an der Uni Bern. Er arbeitete bei der NZZ sowie am MoMA in New York.  Heute ist er Redaktor bei «Hochparterre».  Hönig, der mit seiner Familie in einer  Jahrhundertwende-Siedlung in Zürich lebt, schrieb für uns über das Ensemble Am Eulachpark in Winterthur. —  Seite 26

über uns − Autoren, Experten und Kreative

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3 janne beuter —  Fotografin Die Kommunikationsdesignerin arbeitet seit 2000 als freie Fotografin und lebt im Ruhrgebiet. Sie liebt ungewöhnliche Orte und faszinierende Menschen – meist Sujets ihrer Arbeiten. Für uns besuchte die 32-Jährige Wilfried Beck, den Erfinder von digitalSTROM, in seinem Haus in Wiesbaden. Einen halben Tag lauschte sie seinen Ausführungen und wartete geduldig auf passende Motive. —  Seite 64 IMPRESSUM KOMPLEX – Das Magazin von Halter Unternehmungen Nr. 1 / 2008 Redaktionsleitung: Christine Marie Oppelt Gestaltungskonzept und Layout: Dani Klauser, Luzern Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hubertus Adam, Janne Beuter, Markus Braach, Roger Frei, Oliver Fritz, Bettina Gepp, Andreas Hänsenberger, Roderick Hönig, Hansjürg Leibundgut, Manuel Peer, Lucas Peters, Kian Ramezani, Anja Rubin, Caspar Schärer, Ute Schnier, David Strohm

2 Ute Schnier —  PR-Profi und Autorin Die 33-jährige Deutsche studierte ­Literaturwissenschaft und ­Geschichte in Mainz und Lausanne. Nach ver­schie­de­ nen Engagements in der Öffent­lich­keits­ ar­beit – Grossbank, Staats­the­a­ter – war sie zuletzt als Leiterin Kom­munikation bei Halter Unternehmungen tätig, wo sie den Input für ihren Beitrag zum Immobilien-Branding bekam. Seit kurzem lebt Ute Schnier in den USA. —  Seite 36 4

4 Dr. Hansjürg Leibundgut —  Professor für Gebäudetechnik Seit September 2005 leitet der ge-  bürtige Rüegsauer das Institut für Hochbautechnik der ETH Zürich. Im Rahmen seiner Tätigkeit und als Mitinhaber des Ingenieurbüros Amstein + Walthert AG sowie der Innovationsfirma BS2 engagiert er sich für Nachhaltigkeit in der Baubranche und entwickelt Visionen für die Energiezukunft. Sein Beitrag zeigt neue Wege in der Gebäudeautomation auf. —  Seite 72

Korrektorat: Bettina Methner Auflage: 15 000 Exemplare Herausgeber und Redaktionsanschrift: Halter Unternehmungen AG, Hardturmstrasse 134, 8005 Zürich, Telefon +41 (0)44 434 24 00, Fax +41 (0)44 434 24 01, www.halter-unternehmungen.ch Lithografie: Team media GmbH, Grünenwald, 6482 Gurtnellen Druck: Südostschweiz Print AG, Kasernenstrasse 1, 7007 Chur Hinweis: Die Nennung von Fotografen erfolgt nach bestem Wissen.


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Trends und News −Von A wie Archhöfe bis Z wie Zürich

Am Limmatfeld in Dietikon haben die Arbeiten bereits begonnen, andere Projekte sind gerade juriert oder die Baueingabe steht kurz bevor. Die Produkte von aizo, die Strom intelligent machen, sind in der Testphase und werden 2009 auf den Markt kommen. Wer schon heute Inspiration sucht, der findet in der Aelpli Bar im Zürcher Niederdorf Schweizer Brauchtum in einem 500 Jahre alten Haus.

1 Die elegante Shopping Mall in den Archhöfen in Winterthur ist auf mehreren Etagen um einen Lichthof gruppiert

neue höfe braucht die stadt In einigen Jahren soll die Altstadt von Winterthur um eine Attraktion reicher sein. Mit dem Projekt Archhöfe bieten das Büro BDE Architekten zusammen mit Halter Entwicklungen der Stadt und ihren Bürgern eine gelungene Planungsvariante im innerstädtischen Umfeld. Das Gebäude lockt gleich mit vier verschiedenen Nutzungen und Dienstleistungsangeboten unter einem Dach. Kernstück der Archhöfe ist eine Shopping Mall, in der elegante Läden auf mehreren Geschossen um einen Lichthof gruppiert sind. Dazu gesellt sich ein Business-Hotel mit 130 Zimmern

sowie Seminar- und Konferenzräumen.  Als Pächter ist RIMC Schweiz vorgesehen, der bereits sehr erfolgreich das Hotel Four Points By Sheraton im Zürcher  Einkaufszentrum Sihlcity betreibt. Doch die zentrale Lage und den fantastischen Blick über die Altstadt und Umgebung dürfen nicht nur die Gäste der Archhöfe geniessen. In den obersten Stockwerken sind hochwertige Mietwohnungen vorgesehen, die sowohl auf den ruhigen Innenhof ausgerichtet sind als auch über Loggien zur Altstadt hin verfügen. Offene architektonische Strukturen, wie grosse Fensterflächen, Zinnen und vier eingelassene Lichthöfe, geben dem Ensemble eine leichte und transparente Atmosphäre.   Halter Entwicklungen Seite 85


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2 Um eine Lampe digitalSTROM-tauglich zu machen, reicht eine Lüsterklemme, die mit dem digitalSTROM-Chip ausgestattet ist 1 Die Reihenhäuser blue notes in Richterswil haben Sonne zu jeder Tageszeit, Seeblick und eine private Terrasse

3 aizo entwickelte zusammen mit der ETH Zürich Schalter, die einen Farbcode für Licht, Beschattung, Musik etc. tragen

Wand An Wand An Wand an Wand

Köpfchen fürs Knöpfchen

Wie kleine Schachteln reihen sich die Häuser am Hang aufsteigend aneinander. In Richterswil soll in direkter Nähe zu den beiden «loftprojekt.ch»-Bauten eine weitere Einheit, basierend auf einem interessanten architektonischen Konzept entstehen. Die 14 Reihenhäuser blue notes von pool Architekten bieten Wohnen im Eigenheim mit uneinsehbaren Terrassen trotz nachbarschaftlichem Verbund. Ihre 4 bis 6 Zimmer sind über drei flexibel einteilbare Geschosse organisiert. Garage, Entree, Keller oder Arbeitsraum ergänzen Schlafen und Wohnen auf den beiden oberen Etagen.

digitalSTROM ist ein von der Firma aizo entwickeltes, neuartiges und geschütztes Übertragungsverfahren, mit dem elektrische Geräte über die Stromleitung zuverlässig und störungsfrei miteinander kommunizieren können. Diese Technologie wird zur Automatisierung von Häusern genutzt und ersetzt die bisher sehr aufwendig zu installierenden Bussysteme sowie unsichere Funklösungen. Basiselemente von digitalSTROM sind der digitalSTROM-Chip sowie der digitalSTROM-Meter, die ermöglichen, das direkt über eine 220/110-Volt-  Stromleitung Daten gesendet und

www.halter-entwicklungen.ch

empfangen werden. So lassen sich Räume modern steuern und bedienen. Die neuen Schalter tragen einen Farbcode, der in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt wurde. Jedem der im Zentrum einer Taste leuchtenden Farbpunkte ist eine Funktion – Licht, Beschattung, Musik etc. – zugeordnet. Sind auch die elektrischen Geräte mit der digitalSTROM-Technik ausgerüstet, d. h. ist ihnen ein Chip eingepflanzt, lassen sie sich über die Taster bedienen. In der Non-Profit-Organisation «digitalSTROM.org» können Gerätehersteller an der Programmierung ihrer Produkte mitarbeiten – mit dem langfristigen Ziel, digitalSTROM als Standard zu etablieren. www.digitalstrom.org   aizo Seite 102


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12  Komplex  2008 Journal

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1 Vom Wohnbereich aus fällt der Blick auf die Bergkulisse Graubündens. Der offene Kamin dient zugleich als Raumtrenner

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2 Die Häuser passen sich elegant in den Hang ein. Die Natursteinfassade erinnert an die der nahe gelegenen St.-Remigius-Kirche 3 Selbst das Schild über der Eingangstür ist alt und wurde sorgfältig restauriert. Jetzt lockt es wie eh und je Besucher an

Wohnen auf hohem Niveau Im Schweizer Ski- und Wandergebiet Laax/Flims ist Falera der ungeschliffene Diamant. Das ursprüngliche, auf einem Hochplateau gelegene Dorf hat zwar den Zugang zur weit erschlossenen Gletscherwelt, bietet aber doch Abgeschiedenheit und Intimität. An einem Hang mit Blick über das Tal auf die gegenüberliegende Bergkette entsteht die exklusive Wohnanlage  La Falera. Jede der 3,5- und 4,5-ZimmerWohnungen verfügt über einen offenen Wohn- und Essbereich und einen eigenen Spa mit Whirlpool und Sauna. Die drei Häuser mit Natursteinfassade  tragen ein Flachdach, das von einem

stilisierten Giebel gekrönt ist. Horizontale Linien trennen Unter- und Oberge-  schosse. Die Architekten Marcus Gross und Werner Rüegg aus dem nahe gelegenen Trin Mulin haben für die Gestaltung Anleihen an den umliegenden historischen Bauten genommen. Die nur wenige Meter entfernte St.-RemigiusKirche aus dem 15. Jahrhundert ist das Wahrzeichen des Ortes und ein beliebtes Ausflugsziel. Der sie umschliessende Parc La Mutta stammt aus der Zeit von 1600 – 1200 v. Chr. und ist die grösste Megalithenanlage der Schweiz. Die Magie dieses Ortes und die unverbaute Natur verleihen der Wohnanlage La Falera auf 1220 Metern Höhe ihren ganz besonderen Reiz.   Halter Immobilien Seite 95

Musik und Schmaus im neuen Haus Die Aelpli Bar in der Ankengasse 5  im Zürcher Niederdorf ist auf dem besten Weg, ein nationales Kultlokal zu werden. Seit ihrer Wiedereröffnung am 15. Dezember 2007 wird jeden Abend live musiziert, bisweilen auch unter Mitwirkung der Gäste. Möglich machte dies eine Kernsanierung durch den Halter Bauservice, der auch Bauteile aus dem 13. Jahrhundert erhalten konnte. Wer Glück hat, trifft in der Aelpli Bar Renzo Blumenthal, Mister Schweiz 2005, dessen selbst erzeugte Bioprodukte hier auf der Speisekarte stehen. www.aelplibar.ch   Halter Bauservice Seite 97


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14  Komplex  2008 Journal

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1 Der Stadtplatz soll öffentliches Leben in Dietikons neuem Stadtteil Limmatfeld fördern, die Bebauungen bilden den Rahmen

Grossstadt-flair   im Limmatfeld In Dietikon entsteht ein neuer Stadtteil. Wo früher Industrie das Quartier prägte, sollen schon in wenigen Jahren Wohnhäuser, öffentliche Flächen, Geschäfte, Büros und Freizeiteinrichtungen Nutzern und Bewohnern zur Verfügung stehen. Eine Herausforderung, der sich Halter Entwicklungen verantwortungsvoll angenommen hat. Zusammen mit dem Berliner Architekten Professor Hans Kollhoff entstand ein städtebauliches Konzept mit grosszügigen Aussenräumen und sorgfältig gestalteten Bauten. Der dazu erforderliche Gestaltungsplan für das rund  86 000 m² grosse Areal wurde mit der

2 Die Innenhöfe werden nach Planung der Landschaftsarchitekten Schweingruber Zulauf mit Zierkirschen bepflanzt

Rapid Holding und der Stadt Dietikon erstellt und bereits im Jahr 2005 vom Stadt- und Gemeinderat genehmigt. Neben der Wohnüberbauung Erlenhof sind gerade zwei neue Teilprojekte, die den Stadtplatz rahmen, verabschiedet worden. Professor Kollhoff plant ein Wohn- und Geschäftshaus mit Erkern, Loggien und einer klassischen Aussenansicht. Für das benachbarte Baufeld entwarfen Krischanitz & Frank Architekten, Wien, ein markantes Gebäude, das von grossen, rechteckigen Fenstern strukturiert ist, deren Rahmen gleich einem Gitterwerk über der Fassade liegen. Die kammerartige Struktur schafft optimale Lichtbedingungen für alle Einheiten. www.limmatfeld.ch   Halter Entwicklungen Seite 85

Neue Blüte an der badenerstrasse Die Badenerstrasse in Zürich-Altstetten wird ihr Bild in den kommenden Jahren nachhaltig verändern. Viele der alten Gebäude weichen zugunsten gehobener Wohnüberbauungen. Eine davon wurde über einen Studienwettbewerb ermittelt. Das siegreiche Projekt cherry blossom stammt von Ballmoos Krucker Architekten. Die Wohnungen verfügen über einen hohen Grad an Individualität. Sie profitieren von ruhigen Gartenhöfen, die mit Zierkirschen bepflanzt werden. Zur Strasse hin sorgen schallabsorbierende Loggien und Komfortlüftungen für Entlastung. www.halter-immo.ch


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1 Seeblick inklusive − Am Zürichsee entstehen direkt an der Seestrasse auf einem Villengrundstück mit altem Baumbestand die Seehäuser Meilen. e2a, Eckert Eckert Architekten, entwarfen drei avantgardistische Kuben mit grossen Fensterflächen zum See und schmalen Luken an den Seiten. Die Häuser wurden so in den Hang platziert, dass jede Einheit über garantierten Seeblick verfügt. Die weisse Holzfassade erinnert an nordische Architektur. www.halter-entwicklungen.ch

2 Nachhaltig gut− Das Färbi-Areal im Entwicklungsgebiet Schlieren bekommt Zuwachs. Ende April 2008 entschied Halter Entwicklungen einen Architekturwettbewerb, der ein Projekt von SLIK Architekten mit nachhaltigem Energiehaushalt kürte. Entlang der Gleise wird ein Gebäude entstehen, dass ökologischen Standards nicht nur entspricht, sondern neue Massstäbe setzt. www.halter-entwicklungen.ch

3 Das Kind hat einen Namen − Ab sofort heisst das Hardtturm-Areal New Hardturm. Unter diesem Label sollen das Gebiet sowie die darauf entstehenden Bauvorhaben von der Hardturm AG und der Halter-Gruppe vermarktet werden. Die Zürcher Werbeagentur Branders entwickelte mehrere Logos mit Skyline und unterschiedlichen Farbstimmungen, die der Dachmarke sowie den Untermarken ein Gesicht geben.   Halter Entwicklungen Seite 87 Preisgekrönt − Am 8. April 2008 wurde «digitalSTROM.org», die Non-Profit-Organisation zur Verbreitung des neuen Standards digitalSTROM, von den Architekturzeitschriften «AIT» und «xia IntelligenteArchitektur» in Kooperation mit der Messe Frankfurt mit den Innovationspreis Architektur und Technik ausgezeichnet. Die Übergabe fand im Rahmen der light+building statt, auf der auch eine Sonderschau mit den eingereichten Projekten gezeigt wurde.  www.digitalstrom.org

aizo Seite 102

4 Bau-Meisterlich − Seitdem sich Halter Unternehmungen von seiner Bausparte getrennt hat, wurden Mitarbeiter und  Baumaschinen sukzessive in den Dienst der neuen Inhaberfirma Anliker gestellt. Die Übergabe ging für alle Beteiligten reibungslos über die Bühne. Inzwischen konnten auch die neuen Büros in der Hardturmstrasse 161 in Zürich bezogen werden. Laufende Projekte wurden nicht gestört, da die Verantwortlichen und die Teams am Bau die gleichen blieben. Die Halter-Gruppe wird auch weiterhin Auftraggeber der Anliker Bauunternehmung bleiben. www.anliker.ch


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Leben ohne Grenzen − Die Loftneubauten in Winterthur schaffen Platz für Ideen Text: Bettina Gepp Fotos: Gerhard Klocker

Unter dem Label «loftprojekt.ch» realisieren Halter Unternehmungen und das Planungsbüro Novaron seit 2003 in der Deutschschweiz eine Architektur der reduzierten Formensprache mit flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten in den Grundrissen und im Ausbau. An der Eulach in Winterthur entstand zwischen 2005  und 2006 ein Ensemble mit Geschoss - und Attikawohnungen. Wie unterschiedlich die heutigen Eigentümer ihre Lofts nutzen, zeigen die beiden Beispiele auf den folgenden Seiten: Eine Familie mit zwei Töchtern liebt Farben, witzige Accessoires, eine Hightech-Küche und ihre riesige Dachterrasse. Ein Single verwirklichte seine Idee vom Wohnen mit offenem Raumkonzept und rostigen Metallwänden.

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1 In Winterthur wurden ein länglicher Riegel und zwei Punkthäuser realisiert. Die skulpturale Fassade ist aus braunem Fiberglas 2 Die Dachterrasse auf einem der Punkthäuser ist im Sommer das zweite Wohnzimmer der Familie, die hier mit ihren Töchtern lebt


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1–2 Die Küche ist ein Block aus Edelstahl und Teil des offenen, zentralen Raums. Von hier aus gehen das Elternschlafzimmer mit eigenem Bad und die beiden Kinderzimmer ab. Ess- und Wohnbereich sind nur durch die Treppe zur Dachterrasse getrennt


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1–3 Singletraum: Das Loft wurde völlig offen geplant und von seiner Farbigkeit auf die Töne Braun, Blau, Grau und Schwarz reduziert. Das Bett ist durch einen Schrank abgeschirmt, die Badewanne schaut in den Schlafbereich. Nur das Bad versteckt sich hinter einer raffinierten Metallwand


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Schon beim Betreten des Hauses merkt man, dass hier etwas anders ist. Der Eingang ist schlicht, von einem grauen Betonkasten geschützt, das Treppenhaus unverputzt in Sichtbeton, der Boden aus Anhydrit, einem grauen Fliessestrich. Das rohe Metallgeländer bleibt so unauffällig wie der anthrazitfarbene Fahrstuhl am Ende des Ganges. Der Wohnraum ist in Stockwerkeigentum aufgeteilt. Wer hier kauft, hat sich bewusst für eine einfache Lösung entschieden. Vorerst. Denn wie die einzelne Wohnung nach dem individuellen Ausbau aussieht, bleibt jedem selbst überlassen. Angeboten werden bei «loftpro-  jekt.ch» ein grosser Raum zum Wohnen, Schlafen und Essen, ein integrierter Küchenblock und ein Nassbereich, je nach Quadratmeterzahl der Wohnung auch mehrere. Dass dann ganz verschiedene Wohnsituationen entstehen, sieht man in Winterthur beim Ensemble Am Eulachpark schon von aussen durch die bodentiefen Fenster. Hier leben Familien, Singles, Senioren. Jeder auf seine Art, doch jeder geht von der gleichen Grundform aus. Die Wohnungen sind trotz des hohen architektonischen Anspruchs – der nicht zuletzt in der fast skulptural anmutenden Fassade aus braunem Fiberglas deutlich wird – günstig. Der Käufer kann selbst entscheiden, wie viel Kapital er in den Ausbau der Wohnung stecken will. Er kann dies sofort tun oder auch erst in einigen Jahren, wenn sich vielleicht Nachwuchs ankündigt und die Räume  aufgeteilt werden sollen oder wenn er den grauen Sichtbeton satt hat und lieber verputzte, weisse Wände haben möchte. Wohnen im «loftprojekt.ch» heisst: enorme Freiheit für die eigenen Wohnbedürfnisse und -vorlieben. Vom architekturkonzept zum Wohnlabel Mit der Idee der Loftneubauten, die Novaron seit Ende der 90er-Jahre konsequent verfolgt und weiterentwickelt, wurde auf dem Wohnbausektor in der Schweiz und in Österreich Neuland betreten. Dass dieses Konzept gerade in der räumlichen Enge der Schweiz entwickelt wurde, zeigt, dass auf der einen Seite ein randvoller Pool von Ideen, auf der anderen Seite ein grosses Potenzial an Interessierten vorhanden ist. Beiden Seiten ist eines gemein: das Bedürfnis, sich über Konventionen hinwegzusetzen, neue Wege zu gehen, Althergebrachtes in Frage zu stellen und Grundsätzliches neu zu überdenken.

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Unter dem Titel «loftprojekt.ch» verwirklicht Novaron mit der Halter Generalunternehmung seit 2003 in der Schweiz eine Konzeptserie, die zeitgemässe Architektur mit kostengünstigem, effizientem Bauen vereint. Reduzierte architektonische Formensprache, flexible Gestaltungsmöglichkeiten und unkonventionelle Materialwahl zeichnen die Loftneubauten aus. Das erste Projekt dieser Serie wurde 2003 in Richterswil am Zürichsee realisiert, weitere Projekte folgten in Niederglatt, Brunnen und Winterthur, ebenso eine zweite Etappe in Richterswil. Halter etablierte mit dem Wohnlabel eine eigene Marke – speziell zugeschnitten auf den Schweizer Raum –, die sich mit ihrer radikalen Linie als bewusster Kontrapunkt zum Hochpreis-Wohnungsbau in Zürich und Umgebung definiert. Auch hier haben sich in den vergangenen Jahren die Anforderungen an den privaten Wohnbau geändert. Der Einsatz von modernen Materialien und die dadurch erzielte spannende Raumwirkung ist nicht mehr ausschliesslich einer jungen Käuferschicht vorbehalten. Nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses ist «loftprojekt.ch» auf dem Wohnungsmarkt der deutschsprachigen Schweiz nicht mehr wegzudenken. Das jüngste Projekt in Richterstwil, in dem gerade die letzten Wohnungen bezogen werden, besticht mit seinen 28 Einheiten, mit einer eleganten Fassade aus Streck-  metall, einer Gebäudeausrichtung auf den Zürichsee und der Tatsache, dass 80 Prozent der Wohneinheiten über einen fantastischen Seeblick verfügen.


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Novaron – Architektur Baumanagement Konzept Novaron – in Anlehnung an das Altgriechische «neuer Raum» – ist nicht

Während der Begriff des Lofts ursprünglich einen als Wohnraum adaptierten Fabrik- bzw. Industriebau charakterisierte, ist der Loftneubau in erster Linie Wohnraum, der auch als solcher wahrnehmbar ist, trotzdem aber im weitesten Sinne Anleihen im Industriebau macht: mit der Verwendung roher Materialien, durch weitläufige Räume und die vorher nicht so gekannte Möglichkeit, einen nackten Raum als ein Zuhause zu definieren. Novaron hat es sich zum Ziel gesetzt, den wachsenden Ansprüchen einer sich im Umbruch befindenden Gesellschaft durch grösstmögliche Flexibilität Rechnung zu tragen. Vor diesem Hintergrund ermöglicht das System der Loftneubauten den Eigentümern, ihren Wohnraum langfristig flexibel und weitgehend nach eigenen Vorstellungen und Präferenzen einzuteilen.

nur Firmenname des im ostschweizerischen Diepoldsau und in Zürich ansässigen Architekturbüros, sondern auch Programm. Die Entdeckung neuer Räume, ihre Visualisierung und Realisierung stehen im Zentrum eines Prozesses, der einen angemessenen Umgang mit Ressourcen ebenso beinhaltet wie experimentelle Materialwahl, einen hohen Anspruch an Ästhetik und eine klare Formensprache. Das 1993 gegründete Architekturbüro hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, im Wohnungsbau durch optimales KostenNutzen-Verhältnis bezahlbare Architektur anzubieten. Gleichermassen werden

Ein Grundriss – viele varianten Der Blick auf die Grundrisse der beiden vorgestellten Wohnungen verdeutlicht noch einmal die Idee. Während auf 148 Quadratmetern Wohnfläche plus 152 Quadratmetern Terrasse die Zimmer für die einzelnen Familienmitglieder mit Leichtbauwänden vom Wohnraum abgetrennt wurden, bleibt die 135-Quadratmeter-Einheit fast ungeteilt. Mit viel Mut zur Extravaganz verzichtet der Besitzer hier auf intime Bereiche und wagt eine treffende Metapher zum Industrieloft: verrostetes Metall. www.loftprojekt.ch   Halter Generalunternehmung Seite 91 Halter Immobilien Seite 94

Bürogebäude, Hotels und öffentliche Bauten realisiert. Im Bereich Einfamilienhäuser ist Novaron nur am Rande tätig. Eigentümer und Gründer sind Hanspeter Eicher (links) und Martin Gepp (rechts). www.novaron.ch 1 Die Lebenssituation als Single erlaubt ein Wohnen ohne Wände. Nur der Nassbereich ist zum Eingang hin abgetrennt 2 Die Familienwohnung wurde aufgeteilt, bietet aber dennoch genug Platz für ein offenes Raumkonzept im Wohnbereich


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Wohnmaschine Mit  potenzial − Zwei Häuser, zehn Grundrisstypen, achtzig Wohnungen Text: Roderick Hönig Fotos: Roger Frei

Das Sulzer-Areal in Oberwinterthur ist derzeit das grösste Entwicklungsgebiet der Stadt. Hier haben die Zürcher Architekten Burkhalter Sumi die Grundrisskunde auf die Spitze getrieben. Sie entwarfen 80 Wohnungen, die für jeden etwas bieten: Studenten, Familien, junge Paare oder Senioren. Aus dem 600 000 Quadratmeter grossen Sulzer-Areal in Oberwinterthur, wo von den 1960er-Jahren bis Mitte 1990 zahllose Arbeiter mit Schweissperlen auf der Stirn autogrosse Maschinenteile gegossen haben, wird eine Wohn-, Dienstleistungs- und Parklandschaft entstehen. In 10 bis 15 Jahren sollen auf dem Sulzerpark Oberwinterthur, wie Marketingspezialisten das Areal umgetauft haben, 3000 bis 4000 Menschen wohnen und weitere 2000 arbeiten. Noch braucht man viel Fantasie, sich blühendes Quartierleben im neuen Stadtteil vorzustellen, denn bislang belegen noch bestehende Industrieunternehmen rund zwei Drittel des Areals. Herzstück des Stadtteils im Werden wird der 60 000

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1 Wie lang kann Gelb sein? Über 75 Meter erstreckt sich die «Rue intérieure» und endet beidseitig in einem rahmenlosen Fenster 2 «Reihenhäuschen» im Erdgeschoss, darüber zwei Etagen Maisonettes und auf dem Dach Turmwohnungen mit weiten Terrassen

Quadratmeter grosse, preisgekrönte Eulachpark, für den die Winterthurer Stimmbürger 2005 grünes Licht gegeben haben. Entworfen hat ihn der Luzerner Landschaftsarchitekt Stefan Koepfli. Der geplante Park ist aber nicht etwa ein Geschenk ans neue Stadtquartier, sondern, wie vor über 100 Jahren der Central Park in Manhattan oder vor ein paar Jahren die Parks in Neu-Oerlikon, ein geschickter Investitionsbeschleuniger: Der «Central Park von Oberwinterthur» soll die Wohn- und Arbeitsplatzqualität erhöhen und Investitionen anziehen. Die Rechnung scheint aufzugehen. Bereits sind rund um die künftige Naherholungszone über 500 Wohnungen in Planung oder schon gebaut. 110 davon liegen am nördlichen Rand des Ensembles Am Eulachpark. Die gesamte Überbauung besteht aus fünf Baukörpern: zwei dreigeschossige Punkthäuser entlang der Strasse und drei Riegel zum Park hin gerichtet. Novaron Architekten haben die beiden Punkthäuser und ein Langhaus mit insgesamt 30 Eigentumswohnungen unter dem Label «loftprojekt.ch» (siehe Seite 18) geplant. Die Zürcher Architekten Burkhalter Sumi passten 80 Maisonette- und Geschosswohnungen in die beiden verbleibenden Riegel ein.

Clevere Grundrisse Die Grundrisse von Burkhalter Sumi sind ausgetüftelt und effizient. Ausgetüftelt, weil niemand den beiden Häusern von aussen ansieht, dass es im Inneren insgesamt zehn verschiedene Wohnungstypen gibt. Effizient, weil dank der geschickten Kombination von Treppenhaus und «Rue intérieure» pro Block nur ein Lift nötig ist. Die unterschiedlichen Wohnungen sind horizontal verteilt: Je acht «Reihenhäuschen» erstrecken sich übers Erd- und Untergeschoss. Man betritt sie über einen scheinbar schwebenden, würfelförmigen Windfang, der zwei Meter in den gemeinschaftlichen Hof hineinragt. Wer hier wohnt, darf die neugierigen Blicke der Nachbarn nicht scheuen: Grosse Glasscheiben geben den Blick auf den Küchen-, Ess- und Wohnbereich frei, der sich von der einen Fassade zur anderen erstreckt. Er ist stattliche 17 Meter lang. Über dem «Reihenhäuschen»-Geschoss liegen acht Maisonettes auf der einen Seite sowie neun 1- bis 2-ZimmerWohnungen auf der anderen. Sie alle werden über die knallig gelb gestrichene, 75 Meter lange «Rue intérieure» erschlossen. Die Haupträume der beiden unterschiedlichen Duplexwohnungen liegen sowohl im Eingangs- als auch 


28  Komplex  2008 Architektur

1–3 An den Längsseiten strahlt durch ein grosses Fenster die gelbe «Rue intérieure». Sie erschliesst alle Wohnungen des ersten und zweiten Obergeschosses, nur ein Treppenhaus mit Lift führt in die Turmwohnungen

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4 Im Erdgeschoss (unten) liegen die «Reihenhäuschen» mit einem 17 Meter langen Wohnraum. Im 1. Stock (oben) befinden sich Wohnungen und Maisonettes 5 Die Überbauung mit zwei Punkthäusern und drei Riegeln. Der mittlere und östliche stammt von Burkhalter Sumi Architekten

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burkhalter sumi architekten 1984 gründeten Marianne Burkhalter und Christian Sumi ihr eigenes Büro Burkhalter Sumi Architekten. 2004 kam der langjährige Mitarbeiter Yves Schihin als Partner dazu. Heute arbei-

 im Obergeschoss und sind gegensätzlich orientiert. Dieses «Über-Kreuz-Wohnen» macht die Grundrisse spannend, schien aber bei Mieterinnen und Mietern auf wenig Interesse zu stossen: Die Einheiten wurden als letzte vermietet. Anders die Turmwohnungen. Sie liegen in den Etagen vier bis sechs und sind jeweils über Eck orientierte Geschosswohnungen. Der weite Ausblick, den man von hier aus geniesst, und ihre grosszügigen Balkone überzeugten das internationale Orthopädieunternehmen Zimmer. Sein Hauptsitz befindet sich in Gehdistanz, weshalb gleich mehrere Turmwohnungen für die Kadermitarbeiter angemietet wurden.

ten rund 15 Architekten im malerischen Atelier, das sich über mehrere mittelalterliche Häuser in der Zürcher Altstadt erstreckt. Burkhalter Sumi galten lange als Architekten von gehobenen Einfamilienhäusern, die sich vor allem im sorgfältigen Umgang mit Holzkonstruktionen und Farben weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen machten. Seit einigen Jahren arbeitet das Büro auch an städtebaulichen Projekten, beispielsweise im chine-

Auf den Markt reagieren Die Architekten haben sich lange überlegt, welche Art Wohnungen dieser Ort in Veränderung wohl brauche. Denn in welche Richtung sich das Sulzer-Areal entwickelt und welche Art von Bewohnern und Nutzern sich hier bis in  10 Jahren niederlassen, konnte niemand genau voraussagen. Deshalb haben Burkhalter Sumi Architekten sehr viele Wohnungstypen unter einem Dach vereint und die Grundrisse so entworfen, dass sie auf Marktschwankungen reagieren können: Die «Reihenhäuschen» könnten auch als Büros genutzt werden, und mit nur kleinen Eingriffen liessen sich die Duplexwohnungen geschossweise voneinander trennen und von mehreren Parteien nutzen. www.am-eulachpark.ch   Halter Generalunternehmung Seite 91

sischen Hangzhou, und kann Bauten im grösseren Massstab im In- und Ausland realisieren. Dabei haben die Architekten das Interesse an Innenarchitektur, Ausstellungsgestaltung oder Messeständen nicht verloren. Eine Auswahl wichtiger Bauten: das Hotel Zürichberg, Zürich 1995; die Renovierung des Hauptsitzes der Firma Sulzer, Winterthur 2001; die Seniorenresidenz Multengut, Muri 2004; die Sanierung des Verwaltungszentrums sowie des Restaurants Werd, Zürich 2004 und 2006. www.burkhalter-sumi.ch


30  Komplex  2008 Architektur

Wohnen  am Gleis − Architektur schafft Qualität in spannungsvollem Umfeld Text: Caspar Schärer Fotos: Lucas Peters

Durch den Verkauf von Bahnarealen werden Grundstücke für Wohnbauten erschlossen, die zuvor kaum dafür in Betracht kamen. Den Architekten bietet sich die Chance, optimal erschlossene Wohnungen mit spannenden Grundrissen zu entwickeln, und die Standortgemeinden profitieren von einer urbanen Aufwertung ihrer S-Bahn-Knotenpunkte. Zwei Beispiele aus der Metropolitan-Region Zürich zeigen, welche Strategien angewendet werden. Die Entwicklung ist augenfällig: Wer mit der Bahn durchs Land reist, sieht immer mehr neue Häuser entlang der Gleise in die Höhe wachsen. Wo früher Güterschuppen und andere mehr oder weniger attraktive Lager- und Logistikgebäude die Strecke säumten, entstehen jetzt Mehrfamilienhäuser mit Blick auf die Eisenbahn. Durch die fortschreitende Urbanisierung der Schweiz werden nun selbst Grundstücke interessant, die zuvor kaum für eine Wohnnutzung in Frage kamen. Grund dafür ist die enorme Aufwertung des öffentlichen Verkehrs durch den Ausbau der S-Bahn-Netze, vor

allem im Raum Zürich, gekoppelt mit einer veränderten Immobilienstrategie der SBB. Über Jahrzehnte sicherte sich die Bahn Ländereien in der Nachbarschaft ihrer Gleisanlagen, um für Streckenausbauten gewappnet zu sein. Inzwischen konnten die dringend benötigten Fahrplanverdichtungen über Frequenzsteigerungen bewältigt werden, und die Areale werden nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck benötigt. Hinzu kommt eine massiv gestiegene Bedeutung der Bahnknotenpunkte, nicht nur in Zürich selbst, sondern vor allem auch in den mittleren und kleineren Zentren der Agglomeration. Die Nähe zu einem Bahnhof mit attraktiven Verbindungen ist ein hoher Standortfaktor geworden, was sich unmittelbar auf die Bodenpreise auswirkt. Die ökonomischen Rahmenbedingungen und der Wille, verdichtet und damit nachhaltiger zu bauen, führen zu neuen Anforderungen an die Architektur. Es kann jedoch bereits auf Know-how zurückgegriffen werden. In den Städten entstand aufgrund verschärfter Lärmschutzgesetze ein neuartiger Wohnungsgrundriss, der die Problematik des Lärms auffängt. Wohn- und Schlafräume werden demnach konsequent auf die dem Lärm abgewandte Seite  1 Die lang gestreckte Wohnüberbauung Bahnhof Baar liegt direkt an den Gleisen vis-à-vis der Bahnsteige


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1 Die Grundrisse der Wohnungen des Ensembles am Bahnhof Baar sind sorgfältig nach dem Prinzip der Lärmvermeidung ausgerichtet

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2 Der Lageplan des Bahnhofs in Baar verdeutlicht sehr gut die Ausnahmesituation der Wohnüberbauung an den Gleisen 3 Durch die neue Planung ist in Baar ein Bahnhofsvorplatz mit Geschäften und öffentlichen Flächen entstanden 2

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Situationsplan

4 Zwei Grundrissvarianten der Überbauung Goldschlägi in Schlieren: eine 3,5- und eine 4,5-Zimmer-Wohnung

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5 Das lange Grundstück an der Gleisanlage wurde durch eine optimale Flächennutzung zu einem interessanten Investitionsobjekt 6 Markant sind die mit blauen Brüstungen umfassten Balkonkörper an der den Gleisen abgewandten Südfassade 5

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 orientiert, während «dienende» Räume wie Küchen und Bäder eher einer gewissen Lärmexponierung ausgesetzt werden können. Auf diese Weise konnten sogar Grundstücke an stark befahrenen Strassen mit Wohnungen bebaut werden. Der so genannte «Lärmgrundriss» findet nun einen weiteren Anwendungsbereich entlang der Gleise, wo aber der unbestreitbare Vorteil der zentraleren Lage zusätzlich ins Gewicht fällt. Ausserdem hat die Aussicht auf eine Gleisanlage durchaus ihren Reiz, abgesehen davon, dass die Abgasbelastung vollständig wegfällt. Zwei Projekte aus dem Grossraum Zürich sollen hier stellvertretend für die insgesamt erfreuliche Entwicklung vorgestellt werden. Sie betreffen nicht etwa den schweizweit wichtigsten Bahnknotenpunkt am Hauptbahnhof Zürich, wo in den kommenden zwanzig Jahren mit dem Stadt-  raum HB gleich ein ganzes Quartier an den Gleisen neu gebaut wird. Schlieren und noch stärker Baar sind Subzentren in der Metropolitan-Region, die durch den Ausbau der S-BahnNetze näher an die Grossstadt rückten – und umgekehrt. Umso mehr interessiert die Urbanisierung solcher Orte, da hier noch die Chance besteht, aus den Planungsfehlern vor fünfzig Jahren die richtigen Schlüsse zu ziehen. Verdichtung am Bahnhof Die Gemeinde Baar im Kanton Zug gehört zwar zur Agglomeration Zug, diese wiederum ist aber ein wichtiger Bestandteil des Grossraums Zürich. Seit 1990 ist Baar an dessen S-Bahn-Netz angeschlossen, mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2004 kam die Zuger Stadtbahn hinzu. Die Verknüpfung beider Netze macht Baar zu einem idealen Wohnort zwischen Zürich, Zug und Luzern. Durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs erfuhr Baar ein rasantes Wachstum: die Einwohnerzahl stieg von 1995 bis 2005 um  22 Prozent – eine der höchsten Steigerungsraten in der Schweiz. Im Januar 2008 zählte die Gemeinde 21 700 Einwohner und ist mit seiner Nachbarstadt Zug (knapp 25 000 Einwohner) zu einem polyzentrischen, hoch integrierten Städteverbund zusammengewachsen. Der Bahnhof Baar widerspiegelte bis vor kurzem den Boom in keiner Weise. Obwohl zentral gelegen, bildete er kein Zentrum, da eine kritische Dichte fehlte. Die SBB als Eigentümer von zwei lang gezogenen, zusammen rund

5700 Quadratmeter grossen Grundstücken an den Gleisen schrieben 2004 einen mehrstufigen Projektwettbewerb aus, den das Zürcher Büro Gigon / Guyer Architekten zusammen mit der Halter Generalunternehmung für sich entschied. Ihr Projekt Schnellzug übersetzt die besondere städtebauliche Lage in eine klar lesbare architektonische Sprache. Den Auftakt bildet ein viergeschossiger Bau am Bahnhofsplatz, in dessen Erdgeschoss die Nutzungen des Bahnhofs selbst wie Billettschalter und Kiosk untergebracht sind. Ein über 120 Meter langes, dreistöckiges Gebäude setzt die Anlage fort, die schliesslich mit einem frei stehenden Mehrfamilienhaus ihren Abschluss findet. Die Staffelung der Volumen und die Abstufung der Bauhöhen bilden die verschiedenen Grade an Öffentlichkeit an einem stark nachverdichteten Ort mit hohen Publikumsfrequenzen ab. Zusammengehalten wird die Überbauung von der starken Klammer einer horizontalen Bänderung der Fassade durch rostrot eingefärbte Betonelemente. In das unterste Band integriert ist ausserdem ein gemeinsames Dach zwischen Kopfbau und Langhaus sowie das Perrondach über dem unmittelbar angrenzenden Bahnsteig. Die neuen Gebäude, der überdeckte Zugang zur Fussgängerunterführung und das Perrondach verschmelzen so zu einer fein ausbalancierten Einheit und setzen in einer noch schwach definierten städtebaulichen Konstellation ein klares Zeichen. Während unmittelbar am Bahnhof die Büroflächen überwiegen, nimmt mit zunehmender Distanz der Wohnanteil zu. Im Langhaus und im darauf folgenden Mehrfamilienhaus setzen die Architekten Wohnungsgrundrisse ein, die in beiden Fällen den Bahnlärm als Ausgangspunkt haben. Besonders ausgeprägt zeigt sich die Abwendung vom Lärm in der bahnseitigen Laubengangerschliessung im Langhaus. Die 13 Maisonettewohnungen sind damit im unteren Geschoss durch eine zusätzliche Raumschicht wirksam vor dem Lärm geschützt. Im oberen Stockwerk weisen  lediglich Küche und Badezimmer auf die Gleise, der grosse Wohnraum und die vorgelagerte Terrasse sind zur ruhigen,  besonnten Seite ausgerichtet. Im frei stehenden Mehrfamilienhaus, das sich mit einer verputzten Fassade zusätzlich vom Rest der Überbauung absetzt, überbrückt das Wohnzimmer die ganze Gebäudetiefe und stellt so eine räumliche Verbindung zwischen der Bahnlinie und dem 


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der Bezug zum angrenzenden Stadtraum gesucht wird. Eine deutliche Differenzierung entsteht auch über die Farbgebung: sattes Rot für die Fassadenflächen direkt an den Gleisen, schlichtes Weiss für den Rest. Obwohl das Grundstück nicht sonderlich breit ist, nutzen die Architekten den knappen Raum für eine städtebauliche Variation des in die Länge gezogenen Baukörpers. Er wird in mehrere Segmente unterteilt, die jeweils um eine Gebäudetiefe versetzt aneinander gereiht sind. Die Berührungspunkte zweier Zeilen sind mit den überhohen Eingangshallen und Treppenhäusern als besondere halböffentliche Orte ausgezeichnet. Die Variation der Volumen setzt sich in der Höhenentwicklung fort. Durch die Abstufung der einzelnen Zeilensegmente entsteht eine bewegte Silhouette. Zum übergeordneten gestalterischen Thema des Versatzes passen die mit blauen Brüstungen umfassten Balkonkörper, die an der Südfassade in ein fast spielerisches Verhältnis zueinander treten und dereinst wohl  zum Erkennungsmerkmal der Überbauung werden.

 Siedlungsschwerpunkt von Baar im Süden her. Alle anderen Zimmer, mit Ausnahme von Küche und Bad, orientieren sich hingegen zur ruhigen Seite. Spiel mit den Sphären Das Limmattal westlich von Zürich war der erste Expansionsraum der Stadt. Entlang der wichtigen Infrastrukturachsen dehnte und dehnt sich das Siedlungsgebiet seit mehreren Jahrzehnten sukzessive aus. Schon die erste Eisenbahnlinie der Schweiz, die Spanisch-Brötli-Bahn, führte durch das Limmattal und erschloss so bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Orte wie Schlieren mit den modernsten Transportmitteln. Die städtebauliche Qualität hielt mit dem schnellen Wachstum seit den 50er-Jahren nicht mit, sodass Schlieren heute mit dem Image der verbrauchten Vorortsgemeinde kämpft. Ein Umbruch zeichnet sich jedoch ab: In den kommenden zwanzig Jahren wird sich Schlieren stark verändern und mehr Wert auf die Gestaltung der Gebäude und öffentlichen Räume legen. Ein Motor der Entwicklung ist wie an vielen anderen Orten im Einzugsgebiet von Zürich der öffentliche Verkehr beziehungsweise die Bahnhöfe als Brennpunkte einer urbanen Verdichtung. Die Wohnüberbauung Goldschlägi ist ein wichtiger Baustein bei der gross angelegten Zentrumsplanung in Schlieren. Auf einem 10 000 Quadratmeter grossen Landstreifen unmittelbar südlich der stark befahrenen Bahnlinie von Zürich nach Baden werden bis 2009 hundert Wohnungen erstellt. Den Generalplanerwettbewerb gewannen vor drei Jahren ebenfalls Gigon / Guyer Architekten und die Halter Generalunternehmung mit einem Projekt, das eine  markante Linie entlang der Gleise zieht. Im Unterschied zur Bahnhofsüberbauung Baar, bei der die Architekten über die einheitliche Fassadenausbildung mit prägenden Bändern die Ausbildung einer Vorder- und Rückseite verhindert, betont das Projekt in Schlieren gerade diesen Aspekt. Das Goldschlägi-Areal liegt zwar in der Nähe des Bahnhofes, gehört aber nicht unmittelbar dazu. Der breite Gleisraum hat deshalb den Charakter einer Verkehrsachse, auf die die Überbauung mit ihrer Fassade reagiert. Entlang der Gleislinie öffnen sich die schmalen Gebäudezeilen nur mit Lochfenstern, während auf der gegenüberliegenden Seite mit grossen, teilweise raumhohen Fenstern

1 Wo heute Absperrungen, Baugruben und Kräne das Bild bestimmen, sollen Ende 2009 die ersten Wohnungen bezogen werden 2 Nur die Gleisstränge trennen die Baustelle der Wohnüberbauung Goldschlägi von den Bahnsteigen des Bahnhofs Schlieren 1

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Massgeblichen Einfluss auf das Wohnungslayout hatte auch hier die Lage an der Bahnlinie, die mit 800 Zugfahrten pro Tag zu den am stärksten befahrenen Strecken der Schweiz  zählt. Wie in Baar sind deshalb auch in der Überbauung Goldschlägi zum Gleisfeld hin lärmunempfindliche Räume wie Treppenhäuser, Küchen und Bäder orientiert, Wohnund Schlafräume werden über Fenster an einer dem Lärm abgewandten Seite belüftet. Dass trotz dieser ausgeprägten Trennung zweier Sphären keine monotone Struktur entsteht, ist auf die Gestaltung der Baukörper sowohl im städtebaulichen Massstab wie auch auf der Ebene der Gebäude zurückzuführen. Denn mit einem Lärmgrundriss allein ist die Bauaufgabe «Wohnen am Gleis» noch nicht gelöst. Die beiden Beispiele in Baar und Zug zeigen, dass erst eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Eigenheiten des Ortes jene spezifische Architektur erzeugt, die auch für den Stadtraum insgesamt einen Gewinn bringt.   Halter Generalunternehmung Seite 90

Gigon / Guyer Architekten Das Büro Gigon / Guyer Architekten wurde 1989 von Annette Gigon und Mike Guyer gegründet und beschäftigt zurzeit rund 60 Mitarbeiter. Zu Anfang machte man sich einen Namen mit kraftvollen Museumsbauten, so unter anderem das Kirchner Museum, Davos 1992, das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten, Winterthur 1998, das Museum Liner, Appenzell 1998, und der Umbau des Kunstmuseums Basel, 2007. Erste Wohnbauprojekte realisierte Gigon / Guyer Architekten in den Jahren 1996 bis 2002. Seither hat sich das Thema zu einem wichtigen Betätigungsfeld des Büros entwickelt. Allein 2007 wurden zahlreiche Projekte in unterschiedlichsten Typologien und Standards in Zürich fertiggestellt: exklusives Wohnen an der Neumünsterallee, subventionierte Wohnungen für kinderreiche Familien an der Brunnenhofstrasse und Mietwohnungen im mittleren Segment an der Diggelmannstrasse. Vor kurzem ist auf dem Maag-Areal der Prime Tower (127m) mit zwei Annexbauten in Angriff genommen worden. Bis 2011 soll das Bürohochhaus bezogen sein und als höchstes Gebäude der Schweiz die Silhouette von Zürich beleben. www.gigon-guyer.ch


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VOm WAHRZEICHEN zum WARENZEICHEN − Das Verhältnis von Architektur, Immobilienentwicklung und Branding Text: Ute Schnier

Auf der Suche nach Standort- und Marktvorteilen setzen Stadtentwickler, Marketingspezialisten, Investoren und Promotoren vermehrt auf das scheinbar unschlagbare Doppel Architektur und Branding. Doch welche Strategien verfolgen sie tatsächlich? Soll die Architektur zur Marke oder das Markenprodukt zur Architektur werden? Was steht im Vordergrund: Die Bildung einer unverwechselbaren Identität oder die permanente Wiederholung identischer Markenerlebnisse? Die aktuelle Diskussion über das wechselseitige Verhältnis von Architektur, Immobilienentwicklung und Branding wird von zahlreichen Begriffskonstellationen bestimmt: Ob City-Branding, Place-Branding, Brandlands, Brandscapes, Corporate Architecture, Markenräume oder Marktlandschaften – jede dieser Wortschöpfungen spiegelt  das Bedürfnis wider, Phänomene zu greifen und zu begreifen, die sich wesentlich auf unsere gebaute Umwelt auswirken.

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Eine sinnvolle Systematisierung der unterschiedlichen Ansätze scheint ebenso angezeigt wie die Frage nach der Zukunftsfähigkeit solcher Strategien.

und vor allem Nachhaltigkeit einfordern und die, wie der deutsche Autor Gert Kähler, eine auf kurze Zeit angelegte «Architektur des Spektakels» kritisieren.

Architektur als Marke: das Wahrzeichen Er ist viel besprochen und reproduziert worden: der Bilbao-Effekt, der auf die Entwicklung der nordspanischen Stadt in Zusammenhang mit dem 1997 fertiggestellten Guggenheim Museum von Frank O. Gehry zurückgeht. Im Wesentlichen bezeichnet der Begriff die gezielte Aufwertung von Orten durch spektakuläre Bauten von Stararchitekten. Die Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron in Hamburg, das KKL in Luzern und der Torre Agbar in Barcelona von Jean Nouvel sowie die Bauwerke der irakischen Stararchitektin Zaha Hadid oder ältere Beispiele wie die Oper in Sydney und der Eiffelturm in Paris: Das herausragende architektonische Monument wird zum Wahrzeichen einer Stadt, eines Ortes. Als unverwechselbares Symbol soll es für Popularität, Identität und Authentizität sorgen. Die Strategie der Stadt- und Gebietsvermarkter scheint aufzugehen. Die Aufmerksamkeit der internationalen Medien sowie die Präsenz in Reiseführern, Stadtmagazinen und Architekturbüchern sichern Bilbao, Berlin und Barcelona jährlich Hunderttausende Besucher. Doch angesichts all der schillernden Extravaganz und des Wunsches, sich gegenseitig mit architektonischen Sensationen im Standortwettbewerb zu überbieten, treten vermehrt Zweifel auf, ob solche Branding-Strategien ihren eigenen Ansprüchen noch gerecht werden können. Was passiert, wenn im Wettstreit um Investoren und Touristen bald jeder einen Norman Forster, Daniel Libeskind oder Santiago Calatrava aufzubieten hat? Paradoxerweise erreicht dann die Strategie, die eigentlich Identität und Einzigartigkeit erzeugen sollte, genau das Gegenteil, und rückblickend stellt sich Unsicherheit ein, ob man dieses oder jenes Gebäude nun in Denver, Manchester oder Berlin gesehen hat. Das ist das eine. Das andere sind die allmählich laut werdenden Stimmen, die die fehlende Beziehung solcher Grossprojekte zu ihrer Umgebung beklagen, die Funktionalität, Wirtschaftlichkeit

Marke als Architektur: das Warenzeichen Für Markenkonzerne wie Prada, BMW und Sony ist Architektur längst ein zentraler Bestandteil umfassender Marketing- und Branding-Strategien geworden. Architektur – verstanden als Medium zur Schaffung eines dreidimensionalen Markenerlebnisraumes – dient dabei weniger der direkten Verkaufsförderung als vielmehr der Inszenierung des Produkts als Status- und Kultobjekt. Auch hier sind es vor allem Bauten von namhaften Architekten, die als Teil einer Markenwelt Aufmerksamkeit erregen und definierte Werte sowie ein bestimmtes Lebensgefühl transportieren sollen: Architektur nicht mehr als Wahrzeichen einer Stadt, eines Ortes, sondern als Warenzeichen eines Konzerns. Beispiele hierfür sind die Prada Flagshipstores in New York (Rem Koolhaas) und Tokio (Herzog & de Meuron) sowie die neuste Attraktion in München, die BMW Welt von Coop Himmelb(l)au. Doch nicht alle Branding-Strategien sind derart vordergründig. Immer stärkeres Gewicht erhalten Stadtentwicklungsprojekte, die gemeinsam von Unternehmen und öffentlicher Hand umgesetzt werden mit dem Ziel, attraktiven Lebens- und Kulturraum zu schaffen. Ebenfalls häufig von renommierten Architekten entworfen, sollen solche Projekte die Corporate Identity der beteiligten Unternehmen eher unterschwellig vermitteln und sie – als quasi-öffentliches Gut – einem breiten Publikum zugänglich machen. Als Partner von Ämtern und Behörden partizipieren Markenkonzerne an zentralen urbanen Entwicklungsprojekten und beteiligen sich aktiv an Planung, Bau und Bewirtschaftung von ganzen Arealen und Stadtteilen. Der Potsdamer Platz mit dem prägnanten Sony Center von Helmut Jahn und dem angrenzenden Quartier DaimlerChrysler ist wohl eines der bekanntesten Beispiele für eine solche Branding-Strategie. Gemeinsam mit dem Berliner Senat realisierten diverse Grosskonzerne ein komplett neues Quartier, das sich mit seinem Arbeits-, Wohn- und Freizeitangebot zu einem echten Publikumsmagneten entwickelt hat. Hier wurde eine Markenerlebnisplattform mit Kinos, Restaurants, 

1 Der Eiffelturm: das herausragende architektonische Monument als Wahrzeichen einer Stadt. Foto: Paris Tourist Office / Amélie Dupont


38  Komplex  2008 Immobilien

 Geschäften und Events geschaffen, die gleichzeitig Funktionen des öffentlichen Raums übernimmt. Sony-Produkte und -Einrichtungen werden in dieser privat-öffentlichen Sphäre bewusst beiläufig präsentiert, Grossveranstaltungen wie «Wetten, dass…?» oder die Berlinale sorgen für beste Gratiswerbung, und ergänzende Einrichtungen wie die Deutsche Filmakademie versprechen spannende Synergien. Die Architektur wird zur Aktionsfläche und die Marke zur städtischen Attraktion. Ein weiteres beeindruckendes Beispiel für eine solche Branding-Strategie ist die VW Erlebniswelt in Wolfsburg,  eine architektonisch hoch entwickelte Autostadt mit Shopping- und Unterhaltungsangebot, Universität und Naherholungsgebiet. Jenseits aller positiven ökonomischen und ent-  wicklungspolitischen Aspekte ist noch offen, welchen Einfluss solche inszenierten, erlebnisorientierten Orte auf die gewachsenen Strukturen ausüben. Kann die kalkulierte räumliche Umsetzung einer Markenidentität tatsächlich die vorhandene Identität eines Ortes ablösen und ersetzen? Nachzudenken wäre demnach nicht nur über die Integrationsfähigkeit, Lebensdauer und Leistung von künstlich geschaffenen Räumen, sondern auch und vor allem darüber, ob ihr Warenwert langfristig zu einem wahren Wert werden kann. Architektur der Markierung: die Zeichenkette Eine Szene der amerikanischen Comic-Serie «The Simpsons» bringt die Branding-Strategie einzelner Handelsketten auf den Punkt: Der Junior-Protagonist Bart Simpson besucht ein Geschäft in der Innenstadt. Beim Verlassen des Gebäudes bemerkt er, dass sich während seines Aufenthalts alle angrenzenden Geschäfte in Starbucks-Filialen verwandelt haben. Der satirische Seitenhieb auf die zügige Ausbreitung der Franchise-Kultur sitzt. Ein Blick auf die Innenstädte von Barcelona, Berlin und Zürich zeigt, wie sich die Errichtung von immer gleichen Starbucks-, McDonalds-, Benetton- und H&M-Filialen auf das Stadtbild auswirkt: Durch die permanente Wiederholung standardisierter – ortsungebundener – Markenwelten werden sich die Städte zunehmend ähnlicher. Einerseits bieten solche Markierungen des öffentlichen Raums Ortsunkundigen jederzeit Orientierungshilfe bei der Befriedigung alltäglicher Bedürfnisse, andererseits legen sich die engmaschigen Zeichenketten über die lokalen

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Besonderheiten und verdrängen das Unverwechselbare, Authentische. Diese Entwicklung wird längst nicht mehr von allen goutiert: So wehrte sich kürzlich die Stadt Paris gegen die Ansiedlung der schwedischen Modekette H & M auf den Champs-Elysées. Aus Angst davor, das gleiche Schicksal wie die Oxford Street zu erleiden, die regelrecht von Modeketten, Fast-Food-Läden und Sportgeschäften überflutet worden ist, setzt sich Bürgermeister Bertrand Delanoë aktiv für das lokale Gewerbe ein. Sein Ziel: Die Flaniermeile soll wieder zum Symbol für das Savoir-vivre der Pariser werden. Doch nicht nur Lifestyleprodukte wie T-Shirts, Turnschuhe oder Kaffee prägen unsere gebaute Umwelt. Auch Discounter wie Aldi, Lidl und Mediamarkt nutzen das immer wiederkehrende zeichenhafte Moment für ihren Marktauftritt. Anders als bei klassischen Branding-Strategien, bei denen es über den materiellen und funktionalen Wert eines Produkts hinaus vor allem um die ideellen Eigenschaften einer Marke geht, setzen Billiganbieter besonders auf den Preis, die gute Erreichbarkeit und auf die Abwesenheit von architektonischem und ästhetischem Gestaltungsanspruch. So verlagern sich die Standorte für Lebensmittel und Konsumgüter des täglichen Lebens immer stärker aus den Innenstädten in die Peripherie. Die «pragmatischen Kisten auf der grünen Wiese», wie sie Jons Messedat in der


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1 Die Elbphilharmonie von Herzog & de Meuron: spektakulärer Bau als Publikumsmagnet. Visualisierung: Herzog & de Meuron 2 BMW Welt von Coop Himmelb(l)au: Inszenierung eines dreidimensionalen Markenerlebnisraumes. Foto: BMW AG

Zeitschrift «Archithese» nannte, locken mit grosszügigem Parkplatzangebot, schlichten Raumkonzepten und einer einfachen Lesbarkeit. Doch egal ob Billiganbieter oder Lifestyleproduzent, die Branding-Strategien des Einzelhandels, die auf dem Prinzip der standardisierten Markierung des Raumes beruhen, tragen in einem erheblichen Mass zur Homogenisierung von Orten bei. Place-Branding: die Eigenmarke Mit der Frage, wie und mit welchen Konsequenzen Orte zu Brands werden, setzen sich heute vor allem Immobilienentwickler und -vermarkter auseinander. Ihnen ist klar: Nach klassischen Konsumgütern werden nun auch Länder, Städte, Stadtteile und Überbauungen als Marken erdacht, entwickelt und inszeniert. Place-Branding ist für sie ein bewusst zu gestaltender und zu steuernder Prozess, der an besondere Bedingungen gekoppelt ist. Nur wer akzeptiert, dass Orte sich nicht einfach reproduzieren lassen, dass sie in ein Umfeld eingebettet und verschiedenen Anspruchsgruppen ausgesetzt sind, kann Orte mit einer starken Identität respektive Orte der Identifikation schaffen. Noch bevor es den neuen Lebensraum überhaupt gibt, stellen sich die zentralen Fragen: Wer soll in dem neuen Stadtteil wohnen? Wodurch hebt sich das Quartier von anderen ab? An welche vorhandenen Potenziale kann angeknüpft werden? Wie

sieht das Gebiet in zehn oder fünfzehn Jahren aus? Durch gezielte Positionierung, Differenzierung, Authentifizierung und Kultivierung des Brands soll ein genius loci geschaffen werden, der von Dauer ist. Dass Orte für Unternehmen wie für die Öffentlichkeit zu einer zentralen Projektionsfläche des eigenen Images geworden sind, gilt es auch bei der Wahl der Architektur, der Ausstattung, der Nutzung und der Kommunikation zu bedenken. Geschaffen werden soll eine starke Eigenmarke, die mit vorhandenen und künftigen Bedürfnissen umzugehen weiss anstatt kurzsichtigen ökonomischen Kriterien zu folgen. Anders gesagt: Die strategische Entwicklung von Place-Brands braucht einen langen Atem. Der Prozess gelingt, wenn das Produkt mit den realen Rahmenbedingungen interagiert. Nur wenn die Anspruchsgruppen sich tatsächlich mit dem Ort identifizieren und von Anfang an mit einbezogen werden, kann ein nachhaltiger, von allen angenommener Lebensraum entstehen. Für Architekten, Immobilienentwickler, öffentliche Hand und Investoren ist Branding deshalb eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Dies gilt für Neubauprojekte ebenso wie für die Revitalisierung bestehender – auch negativ besetzter – Orte. Bei Mietern, Käufern, Nutzern und Eigentümern sollte PlaceBranding den Wunsch wecken, Wurzeln zu schlagen und die Identität des Ortes zur eigenen Identität zu machen.


40  Komplex  2008 Immobilien

Prozessumfeld Immobilienentwicklung Projektdefinition Projektoptimierung Bewilligungsverfahren Planung Realisierung

Analyse

Immobilienentwicklung beschäftigt sich mit der Suche nach der Antwort auf eine Frage, die bisher noch niemand gestellt hat, um bereit zu sein, wenn sie gestellt wird – was auf den ersten Blick als saloppe Formulierung erscheinen mag, entpuppt sich als Kernaufgabe: In Grundstücken verborgenes Potenzial zu erkennen, ist eine der wichtigsten Kompetenzen des Entwicklers. Hier entsteht seine Vision und damit die «Geschichte», für die er alle Beteiligten begeistern will: Behörden, Nachbarn, Nutzer und Investoren sollen das Vorhaben unterstützen, letztlich aber auch die breite Öffentlichkeit. Die zentrale Aufgabe des Immobilienentwicklers ist die Vermittlung zwischen den Parteien, welche im Falle einer

Kreativität

Eine Umnutzung ehemaliger Industriestandorte ist anspruchsvoll. Dafür, dass aus den Visionen gebaute Realität wird, sorgt der Immobilienentwickler. Er koordiniert alle Beteiligten, sucht nach Investoren und begleitet die Umsetzung der Projekte von der ersten Idee bis zur Fertigstellung.

Chance und Risiko zugleich Eine weitere Chance liegt in der Tatsache, dass Brachen vielfach in zentralen und gut erschlossenen Lagen stehen und dadurch ein erhebliches Standortpotenzial aufweisen. Die neue Nutzung wirkt sich zudem positiv auf die Umgebung aus und kann dadurch Anstoss für die Attraktivitätssteigerung eines ganzen Quartiers oder Stadtteils sein. Speziell an der Entwicklung von Industriebrachen ist auch die Grösse der Areale. Durch die neue Nutzung bilden sie oft einen eigenen Mikromarkt, der durch das neue geschlossene Angebot entsteht.

Marktforschung

Text und Grafik: Andreas Hänsenberger

Trendforschung

− Die Herausforderung, brachliegende Industrieareale neu zu beleben

Um - und Neunutzung von Industriebrachen besonders wichtig wird: Die Entwicklung brachliegender Gebiete geschieht im Spannungsfeld öffentlicher und privater Interessen. Es sind mehr Kräfte als üblich involviert, welche teilweise nicht nur ihre eigenen Absichten verfolgen, sondern sich vielfach zum Sprachrohr von Dritten gemacht haben. Zudem sind die Rahmenbedingungen hier etwas anders als bei einem Neubau auf der grünen Wiese: Eine Industriebrache ist manchmal mit negativen Assoziationen verbunden, zeugt sie doch von wirtschaftlichem Niedergang und Arbeitsplatzabbau. Die Erinnerung an vergangene Zeiten kann Wehmut wecken. Einer Neuentwicklung auf einem solchen Areal können deshalb Vorurteile gegenüberstehen, sie ist aber auch eine Chance, wenn es gelingt, die traditionellen Werte auf das Projekt zu übertragen. Das Erhalten und die Neunutzung einzelner Bauten dokumentiert diese Absicht und unterstützt den gewünschten Imagetransfer.

Zukunftsforschung

Auf der suche nach starken Strategien


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Der Plan, eine Brache zu beleben, stösst bei politischen Instanzen und Behörden meist auf ein sehr positives  Echo. Zum einen dient das Vorhaben der Absicht einer Stadt- und Siedlungserneuerung, zum anderen stellen ungenutzte Flächen immer auch ein Sicherheitsrisiko dar. Bei aller Euphorie dürfen aber einige spezifische Risiken nicht übersehen werden: Manchmal geht beispielsweise der Grundeigentümer von einem unrealistischen Wert seiner Liegenschaft aus – sei es, weil er den Instandstellungsbedarf unterschätzt, sei es, weil er sich der Kosten von (Teil-)Rückbau und Altlastensanierung nicht bewusst ist. Nachbarn haben vielleicht die Ruhe geschätzt und fürchten Baulärm und Emission der neuen Nutzung. Heimatschutz und Denkmalpflege schreiben dem Gebäudebestand oder dem Areal historischen Wert zu, Umweltschutzverbände vertreten ökologische Anliegen. Ist die Umsetzung des Vorhabens mit Interessenskonflikten verbunden, fürchtet ein potenzieller Investor vielleicht um seinen guten Ruf. Aus politischen Gründen nehmen Behörden häufig Einfluss auf die beabsichtigte Nutzung, was Marktbedürfnissen und Wirtschaftlichkeit widersprechen kann. Auch hat sich gezeigt, dass lokale Instanzen – gerade bei grösseren Projekten – an ihre Grenzen stossen: Meistens löst Umnutzungsabsicht eine ressourcenintensive Sondernutzungsplanung aus, welche zudem auch politisch und sozial bewältigt werden will.

Waiting Lands: Strategien für Industriebrachen Hunderttausende Quadratmeter industriell genutzter Fläche werden seit den Achtzigerjahren nicht mehr benötigt. Die leeren Areale sind vielerorts eine Chance, Quartiere zu verdichten und Städte zu erweitern. Die am Wandlungsprozess Beteiligten – Raumplaner, Denkmalpfleger, Zwischennutzer, Arealbesitzer, Entwickler, Architekten, Altlastenspezialisten, Behörden, Juristen und Vermarkter – haben unterdessen gut zwanzig Jahre Erfahrung. Sie lernten aus Fehlern der ersten Stunde

Der Entwickler als Vermittler In diesem Umfeld ist der Immobilienentwickler eine  Schlüsselfigur. Er behält einerseits die Übersicht über das Projekt und beachtet andererseits die Positionen der verschiedenen Parteien. Gerade an grossen Gebieten sind meist mehrere Grundeigentümer beteiligt, welche unterschiedliche Ziele verfolgen. Der Entwickler übernimmt die anspruchsvolle Aufgabe, die Bedürfnisse zu bündeln und die Massnahmen zu koordinieren – ob es um Planungsaktivitäten in Zusammenarbeit mit Behörden und Nachbarn, um die Ansprache potenzieller Nutzer und Investoren oder um die Vertretung des Projekts nach aussen geht. Die Entwicklung von Industrie-  brachen zu neuen Quartieren oder ganzen Stadtteilen stellt hohe Anforderungen. Im intensiven Dialog sucht der Entwickler überzeugende Lösungen und übernimmt Verantwortung bei der Gestaltung von neuem Lebensraum.

und machten die Umnutzung zu einem neuen Wirtschaftszweig. In dem im September dieses Jahres erscheinenden Buch «waiting lands: Strategien für Industriebrachen», aus dem dieser Beitrag entnommen wurde, bündeln die Herausgeber, das atelier ww und Reto Westermann, die Erfahrungen der wichtigsten Beteiligten bei der Nutzung brachliegender Areale in der Schweiz und zeigen, mit welcher Professionalität heute die Umwandlung vorangetrieben wird. Verlag Niggli, ca. 200 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover, ca. 48 CHF bzw. 30 Euro, ISBN 978-3-7212-0664-7


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1–2 Der Blick über die Bachstrasse auf das SBB-Areal Goldschlägi. Dahinter liegt das Gebiet Rietbach mit seinen mehrgeschossigen Gewerbebauten. Am linken Bild- rand entstand zwischen 2005 und 2007 eine neue Wohnüberbauung 3 Die Nutzung des Areals Rietbach ist für Gewerbetreibende zeitlich begrenzt. Viele behelfen sich mit Wohnwagen 4 Schlieren-West – das Gebiet zwischen Bahnlinie, Stadtgrenze, Badenerstrasse und Zentrum ist geprägt von Brachen und Lagerflächen


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Veränderung im Fokus − Eine OnlineDatenbank macht Entwicklungsprozesse öffentlich 3

Text: Christine Marie Oppelt Fotos: Ulrich Görlich / Meret Wandeler / ZHdK

Im Jahr 2005 wurde die Zürcher Hochschule der Künste mit einer fotografischen Lang- zeitbeobachtung der Stadt Schlieren beauftragt. Die Bilder sollen die Entwicklung der Agglomerationsgemeinde im Umbruch festhalten. Alle zwei Jahre werden Übersichten, in denen räumliche Zusammenhänge dargestellt sind, vom gleichen Standpunkt und unter gleichen Aufnahmebedingungen fotografiert. Details, die die Atmosphäre eines Gebietes prägen, hält die Studie alle fünf Jahre fest. So können die geplanten, massiven baulichen Eingriffe, aber auch die diskret wachsenden Veränderungen in Fotoserien festgehalten werden. www.beobachtung-schlieren.ch

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1–2 Das Färbi-Areal liegt im Industriegebiet Rietbach. Um 1900 stand hier erst eine chemische Fabrik, dann eine Textilfärberei. 1987 bis 1988 wurden die Gebäude abgerissen. Nach einer kurzen Zwischennutzung lag das Grundstück bis 2007 brach 2


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3–4 Die Schulstrasse, östlich vom Zentrum gelegen, wurde 2005 mit einseitigem Trottoir, Beleuchtung und Pflanzstreifen neu erstellt. Auf der noch leeren Parzelle rechts im Bild entstand eine Wohnüberbauung, die Ende 2006 bezogen werden konnte 4


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1–4 Eindrücke aus dem Zentrum Schlierens. Der alte Dorfkern ist durch eine Lärmschutzwand entlang der Badenerstrasse abgeriegelt und hat seine Attraktivität verloren. Nahe dem Bahnhof befinden sich weitgehend ungestaltete Grünflächen 2

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5–6 An der Engstringenstrasse wurde die Verkehrsführung mit zwei Abbiegespuren im Knotenbereich Bernstrasse verbessert. Daneben entstand ein neuer, beleuchteter Fussweg mit grosszügigem Beet und Neuanpflanzungen 6


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aus dem Dornröschenschlaf erwacht − Schlieren bekommt eine neue Mitte Text: Manuel Peer

In den letzten 150 Jahren entwickelte sich die Gemeinde Schlieren vom Bauerndorf zum Industriestandort im Grossraum Zürich – auf Kosten des Stadtbilds und der Lebensqualität für die Bewohner. Die 80erund 90er-Jahre brachten als Folge des Niedergangs der Industrie die Abwertung des einst attraktiven Ortskerns: Flächen lagen brach, Geschäftshäuser standen leer, und der Ausländeranteil wuchs stetig. Ein Zentrumsentwicklungskonzept soll nun Abhilfe schaffen. Wo man hinsieht, Baugruben, Baukräne, aufgerissene Strassen und rot-weisse Latten. In der Innenstadt Schlierens haben die Arbeiten begonnen. Sie sollen beheben, was in der Wachtumseuphorie des Wirtschaftsbooms an baulichen und verkehrplanerischen Fauxpas entstand. Wenig zukunftsorientiert wurde die Gemeinde allzu schnell vergrössert. Strassen wurden verbreitet, neue Geschäfthäuser errichtet. Mit der Krise des Industriestandorts mutierten Gebäude und Infrastrukturanlagen allmählich zu überproportio-

nierten Altlasten. Bis die Stadtobersten dem zunehmenden Attraktivitätsverlust ihrer Gemeinde den Kampf ansagten. Im Jahr 2005 entstand darum in Zusammenarbeit mit Halter Entwicklungen die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Studie zur Zentrumsentwicklung Schlieren. Das 70-Millionen-Franken-Projekt für die Umstrukturierung der Stadt ist bereits eingeleitet, und die Wiederbelebung von Bahnhofsquartier und altem Dorfkern ist damit nur noch eine Frage der Zeit. Ein Zentrum für mehr Lebensqualität Wo heute vierspurig mit Tempo 60 der Verkehr rollt, sollen schon bald Strassencafés und attraktive Einkaufsmöglichkeiten entstehen. Die neue Mitte Schlierens wird mit einem grossen verkehrsberuhigten Zentrumsplatz, welcher auch Haltestelle der Limmattalbahn wird, ausgezeichnet. Ihm gegenüber entsteht zwischen Güterstrasse, Bahnhofstrasse und Ringstrasse ein Komplex, der als Wohn- und Geschäftszentrum angelegt ist. Die Gebäudestruktur entspricht dem Muster typischer städtischer Blockrandbauten mit zur Strassenseite ausgerichteten Gewerbeflächen im Erdgeschoss, Büros im ersten Obergeschoss sowie Wohnungen, die sich um einen kollektiven Innenhof gruppieren. Ein locker bebautes, durchgrüntes Parkband verdichtet sich gegen Westen zu einem urbanen Gefüge und schliesst hier unmittelbar an das Quartier an. Diese Abfolge von öffentlichen Räumen bereitet den Weg für ein modernes Stadtzentrum mit Einkaufs- und Infrastrukturangebot sowie Verweilmöglichkeiten. Eine der tragenden Entscheidungen bei der Zentrumsplanung ist die Reorganisation der Verkehrsflüsse. Vielfach soll die Verkehrsführung optimiert, Fussgängerwege verbreitert und beleuchtet sowie Grünstreifen angelegt werden. Die Badenerstrasse, heute vierspurig und unwirtlich, wird zur Bahnlinie hin nach Norden verschoben und auf je eine Fahrspur pro Richtung reduziert. Dadurch ist der anschliessende Stadtpark nicht länger geteilt, sondern wird zum einheitlichen, öffentlichen Erholungs- und Freizeitraum. Mit der Umleitung des Durchgangsverkehrs auf die neu ausgebaute Bernstrasse wurde ein alter Traum der Schlieremer möglich. Zukünftig kann man vom alten Zentrum zu Fuss zum Bahnhof gehen, ohne an einer roten Ampel warten zu müssen.


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Vorbildliches grossprojekt Im Sommer 2005 stellte der Stadtrat

Straffer zeitplan Konkret wird das neue Zentrum in vier Teilprojekten von verschiedenen Akteuren vorangetrieben: Halter Entwicklungen realisieren die Zentrumsüberbauung mit Grossverteiler, lokalem Gewerbe und Wohnungen. Dafür ist bereits ein Baugesuch eingereicht. Der Kanton hat zusammen mit der Stadt ein Vorprojekt für die neue Strassenführung erarbeitet. Es wird zurzeit in der kantonalen Verwaltung optimiert, um auch die Interessen von Anliegern, Fussgängern, öffentlichem Verkehr und Individualverkehr zu wahren. Zusätzlich soll ab diesem Sommer die Zürcher-/Badenerstrasse saniert werden. Dabei ist vorgesehen, je eine Fahrspur für den Bus zu reservieren und so den Durchgangsverkehr vom Zentrum fernzuhalten, ohne dessen Erreichbarkeit zu schmälern. Die Stadt entwickelt mit dem siegreichen Team des Wettbewerbs die Idee Stadtplatz weiter, sodass dieser gleichzeitig mit den neuen Strassen realisiert werden kann. Parallel dazu wird die Gestaltung des erweiterten Stadtparks bearbeitet. Der Fahrplan ist straff: 2008 und 2009 soll die Sanierung und Neuorganisation der Zürcher-/Badenerstrasse abgeschlossen sein, 2010 werden die Strassen im Zentrum zurückgebaut, sodass der Stadtplatz entsteht, gleichzeitig ist die Fertigstellung der Zentrumsüberbauung projektiert. Sollte diese ehrgeizige Planung eingehalten werden, wird man sich in Schlieren auf ein Stadtfest im neuen Zentrum freuen dürfen.   Halter Entwicklungen Seite 86

von Schlieren ein übergeordnetes Stadtentwicklungskonzept vor. Dieses legt die Ziele der räumlichen Entwicklung für die nächsten 20 Jahre fest. Entlang der Bahn in der Ebene wird Wohnen und Arbeiten gefördert. So konnte für das Areal der ehemaligen Färberei ein Gestaltungsplan bewilligt werden. Südlich der Bahn entsteht ein neues Wohnquartier, und im Gebiet Zelgli ersetzt eine Baugenossenschaft ihre 150 Wohnungen aus den 50er-Jahren durch Neubauten. Der landschaftlich reizvolle Nordwesten Schlierens entlang der Limmat ist reserviert für Sport und Freizeit. Das Konzept umfasst auch die flächendeckende Einführung von Tempo 30 in den Wohngebieten sowie die rollende Neugestaltung der Strassen und Plätze. Das Zentrumsentwicklungskonzept ist Teil dieser Gesamtplanung, die das Schlieren von morgen urbaner, dichter und lebendiger machen soll. www.schlieren.ch 1 Das Wettbewerbsprojekt mit veränderter Strassenführung, erweitertem Stadtpark und dem Stadtplatz, der neuen Mitte Schlierens


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New Look  für die City − Denkmalschutz, Zeitvorgaben und Budgetdruck stellen hohe Anforderungen Text: David Strohm

Hauptsitzes belegen, wenn das Projekt Grünenhof realisiert ist. Ziel des Investors, der UBS AG, ist es, einen prägnanten Gebäudekomplex zu schaffen, der in Bezug auf Funktion, Ökologie und Wirtschaftlichkeit dem neusten Stand entspricht. Neben der Halter Generalunternehmung finden sich in der Arbeitsgemeinschaft der Bauherrenvertreter Stokar und Partner, Stücheli Architekten, Amstein + Walthert für die Gebäudetechnik, R & B Engineering für die Elektrik und Basler & Hofmann als Bauingenieure und Planer.

Visualisierungen: Stücheli Architekten

Das Projekt UBS Grünenhof in der Zürcher Innenstadt mit dem Umbau existierender Büros und dem Neubau des Gebäudes Delphin steht in einem komplexen Spannungsfeld. Diverse Nutzungsinteressen und Sachzwänge stellen an alle Beteiligten des Vorhabens hohe Anforderungen. 900 hochwertige Arbeitsplätze und exklusive Läden, die an Dritte vermietet werden, kommen unter ein neues Dach. Allein die Dimension des Ensembles ist imposant. Mitten im Zentrum von Zürich, unweit von Bahnhofstrasse und Paradeplatz, entstehen in einem Zeitraum von knapp drei Jahren auf nahezu 4000 m² Grundfläche neu gestaltete Büro- und Geschäftsflächen von 14 000 m². Das Bauvolumen umfasst rund 64 000 m³, die Investitionssumme beträgt etwa 55 Millionen Franken. Insgesamt 900 Arbeitsplätze wird die UBS, die grösste Bank auf dem Finanzplatz Schweiz, unweit des

Konferenzbetrieb ruht Der Komplex umfasst die aus den späten 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts stammenden drei Gebäudeteile des Grünenhofs, ferner das im frühen 20. Jahrhundert erstellte Haus Delphin, welches einem Neubau weichen wird, sowie ein modernes Konferenzzentrum im Innenhof. Während Letzteres nicht angetastet wird – in der lärmintensiven Bauphase ruht sogar der Konferenzbetrieb –, erfahren in einer ersten Etappe von Herbst 2007 bis Sommer 2009 die Liegenschaften Grünenhof Süd, West und Ost eine Totalsanierung. Dabei werden die teilweise unter Denkmalschutz stehenden Bauten bezüglich Erdbebensicherheit den heute geltenden SIA-Normen angepasst, die Gebäudetechnik neu konzipiert und von Grund auf saniert, die Gebäudehülle samt Dach erneuert, die Fenster ersetzt und die Fassade nachgedämmt. Kooperation mit der Stadt «Die grösste Herausforderung für alle Beteiligten ist es, ein solch anspruchsvolles Bauvorhaben in der vergleichsweise kurzen Zeit zu realisieren», sagt Hans-Peter Kunz, der das Projekt von Seiten der Bauherrschaft betreut und  1 Der Neubau des Hauses Delphin soll sich, wie hier in einer Visualisierung dargestellt, nahtlos ins bestehende Stadtbild einfügen


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installierten Heizungs- und Kühlanlagen Wärme und Kälte in zahlreiche Liegenschaften in der Umgebung. Folglich ist es nötig, dass ein ununterbrochener Betrieb während der Bauarbeiten sichergestellt werden kann. Die neuen Anlagen werden schliesslich unter Berücksichtigung von energetischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Aspekten auf die künftigen, flexiblen Raumdispositionen ausgerichtet.

 gemeinsam mit seinen Kollegen die Projektleitung innehat. Die zusammenhängenden Gebäude befinden sich an einem städtebaulich sensiblen Standort. Zu berücksichtigen sind zudem die denkmalpflegerischen Vorgaben der Stadt Zürich. Dabei steht der Grünenhof samt seinem schon bisher geschützten Kinosaal Studio 4 seit kurzem weitgehend unter Schutz, die Liegenschaft Delphin, welche mit dem Neubau ein modernes Gesicht erhalten wird, hingegen nicht mehr. «Die Verhandlungen mit den Amtsstellen liefen für beide Seite zufriedenstellend», ergänzt Kunz. Überzeugt hat dabei auch der ganzheitliche Ansatz von Bauherrschaft und Totalunternehmer. Besondere Anforderungen sieht der UBS-Manager aus der Abteilung Logistics Provider Management auch in der komplizierten Gebäudetechnik, weil das Grünenhof-Areal kein autonomes Gebäudeensemble ist, sondern vielfältig verbunden mit anderen, zumeist bankeigenen Liegenschaften. So beliefern die mitten auf dem Grundstück unterirdisch

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Austarierte Proportionen Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten wird in einer zweiten Phase bis Frühsommer 2010 das Haus Delphin abgerissen und auf den bestehenden Untergeschossen ein Neubau erstellt. Das als Resultat eines zweistufigen Totalunternehmer-  wettbewerbs erarbeitete Projekt von Stücheli Architekten «sieht für den Neubau ein zurückhaltendes und zugleich markantes, ein Altes mit Neuem verbindendes, aber nicht schreiendes Gebäude vor, das durch seine austarierten Proportionen seine Position im städtischen Ensemble findet».

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1 Vom Talacker aus setzt das grafisch klar gegliederte Gebäude einen starken Eckakzent im bestehenden Häuserblock 2 Der Innenhof des Hauses Delphin soll Ort der Begegnung und Ruhe mitten im Stadtzentrum von Zürich sein 3 Die Fassadenansicht des Neubaus mit Ladenflächen im Unterschoss von der St.-Peter-Strasse aus gesehen

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So beschreibt der Architekt Christof Glaus das Projekt, an dem er von Anfang an mitgewirkt hat. Der frühe Einbezug von Vertretern der Stadt hat seiner Ansicht nach den Verlauf des Wettbewerbs sowie die Qualität der Resultate positiv geprägt. Das Verfahren dient als gelungenes Beispiel für künftige Vorhaben. Erfahrung hat die Gemeinschaft bereits dank eines ähnlich gelagerten Projektes der UBS in Zürich-Altstetten, bei dem die gleichen Generalunternehmer und Architekten mit der Ausführung beauftragt waren. Glaus ist überzeugt, dass Stücheli Architekten den Zuschlag erhalten haben, weil das Gesamtkonzept für Grünenhof und Haus Delphin letztlich mehr vom Bestehenden zu erhalten vermochte als andere Wettbewerbsbeiträge. «Es ist erstaunlich, wie nachhaltig damals gebaut worden ist und wie viel wir heute davon noch nutzen können – trotz der vielen Eingriffe in die ursprüngliche Substanz», sagt Glaus. Weichen für Neubau gestellt Der künftige Neubau, für den ein Gestaltungsplan nötig wurde, fügt sich nahtlos in die bestehende Blockrand-  bebauung ein. Geachtet wurde auf einheitliche Proportionen  und Linien, auf korrespondierende Traufhöhen, Stockwerkfluchten und Fensteröffnungen in der Fassade. Mit der kürzlich erfolgten Baueingabe sind nun auch für den «neuen Delphin» die Weichen gestellt. Was die Beteiligten besonders schätzen, ist das professionelle Zusammenspiel von Bauherrschaft, Totalunternehmer und den Fachleuten im Team. Zwar sei der Kostendruck überall spürbar, meint Architekt Christof Glaus, der Budget und Zeitplan als sehr ambitioniert bezeichnet. Doch mit jedem erreichten Etappenziel, wenn der Baufortschritt sichtbar wird, steigt auch die Befriedigung, an einem besonderen Projekt mitzuwirken. Ein erster Musterraum ist eingerichtet und vermittelt eine Vorstellung von den künftigen, modernen und hellen Arbeitsplätzen, die zwischen Pelikanplatz und Nüschelerstrasse, zwischen Talacker und der St.-Peter-Strasse entstehen. Auch bei den Ladenbesitzern, die sich während der Bauzeit in Provisorien eingerichtet haben, steigt die Vorfreude auf die neuen, eleganten und grosszügigen Geschäfte in sehr guter Lage.   Halter Generalunternehmung Seite 90


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Prägnante ForM, räumliche Vielfalt Ein Hochhaus für das Hardturm-Areal Text: Hubertus Adam Visualisierungen: Patrick Gmür Architekten

Das Wohnen im Hochhaus erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance: Eine urbane, trendbewusste Klientel ist die Zielgruppe für derartige Angebote. Der Zürcher Architekt Patrick Gmür beweist mit seinem Konzept für das Projekt New Hardturm im Entwicklungsgebiet Zürich-West, dass Hochhäuser mehr bieten müssen als die Stapelung identischer Geschossgrundrisse. Zürich-West boomt. Das einstige Industriequartier zwischen Löwenbräu-Areal und Hardturmstadion ist zum Aushängeschild der Stadt geworden. Das positive Image, das Zürich im Ausland geniesst, ist zum guten Teil Resultat der Erfolgsgeschichte von Zürich-West, das mit Clubs, Bars und Restaurants den lebendigen Beweis dafür liefert, dass man an der Limmat nicht nur Geschäfte machen kann. Und es bietet mit Museen, Galerien und Ausstellungsräumen einer Kunstszene Raum, die international Massstäbe setzt.

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1998 begann die kooperative Planung für das Gesamtareal, das im Osten von den historischen SBB-Viaduktbögen, im Süden vom Gleisfeld, im Westen von der Europabrücke und im Norden von der Limmat begrenzt wird. Stadt und Grundeigentümer einigten sich auf ein Entwicklungskonzept, das nach dem Prinzip einer «Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen» eine dynamische Planung ermöglicht. Dabei geht es nicht zuletzt darum, den spezifischen Charakter des Quartiers, der durch die industrielle Vergangenheit bestimmt war, zu bewahren. Zum einen müssen die vorhandenen grossmassstäblichen Industrie- und Infrastrukturbauten umgenutzt werden, zum anderen soll der Bestand durch adäquate Neubauten ergänzt und verdichtet werden. Nachhaltige Urbanität Das Hardturm-Areal, das von der Hardturm AG gemeinsam mit Halter Unternehmungen unter dem Brand New Hardturm entwickelt wird, ist von heterogenen Bauten umgeben: Grosse Volumina wie die Toni-Molkerei – zukünftiger Standort der Zürcher Hochschule der Künste –, die Migros-Betriebszentrale Herdern und das nach Plänen von Meili Peter Architekten geplante neue Stadion sind ebenso direkte Nachbarn wie die bescheidenen Reiheneinfamilienhäuser des frühen 20. Jahrhunderts an der Förrlibuckstrasse. Dazwischen erstreckt sich bislang eine Freifläche mit Kleingärten und Sportfeldern. Gemäss dem Ziel angestrebter städtischer Verdichtung – Dichte und Funktionsmischung sind Voraussetzung für nachhaltige Urbanität – soll das 48 000 Quadratmeter grosse Areal, eine der grössten Freilandreserven im Entwicklungsgebiet Zürich-West, zwischen 2009 und 2015 bebaut werden. Das städtebauliche Konzept sieht vier Baufelder vor, wobei dem östlichsten die grösste Bedeutung zukommt: Hier ist, durch die zum Käferbergtunnel führenden Gleisviadukte vom Toni-Areal getrennt, ein 80 Meter hohes Hochhaus geplant. Als stadtseitiger Auftakt des Hardturm-Areals fungiert das Gebäude als Landmark, muss sich aber zugleich in die von den bestehenden Volumina und in Planung befindlichen Hochhausneubauten geprägte Silhouette einfügen.  1 Der Blick stadtauswärts entlang der Pfingstweidstrasse auf das Hochhaus. Die neue Tramlinie verbindet es mit der Innenstadt


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1 Im Erdgeschoss des Hochhauses befinden sich Läden sowie eine Tag und Nacht besetzte Conciergeloge für Bewohner und Gäste 2 Wohnungen, die sich zweiseitig über Wintergärten öffnen, wechseln mit solchen ab, die durch die Tiefe des Gebäudes reichen

 25 Geschosse zum Arbeiten und Wohnen Das von Patrick Gmür vorgelegte Konzept, das im November 2007 einstimmig aus einem privaten Studienauftrag hervorging, reagiert ideal auf diese Rahmenbedingungen. Der Zürcher Architekt widerstand der Versuchung, das geforderte Raumprogramm in einer möglichst extravaganten Form zu verpacken. Es gehe, so erklärt er im Gespräch, in Zürich-West nicht darum, mit einer spektakulären Form Aufmerksamkeit zu erregen, wie es derzeit in Shanghai oder Dubai praktiziert wird. Gmür übt Zurückhaltung, sein Hochhaus besitzt eine klare orthogonale Gestalt und harmoniert auf diese Weise mit den funktionalen, formal einfachen Grossbauten der 60er- und 70er-Jahre ringsum. Der Reichtum des Inneren zeigt sich indes an der Fassade, die klar beweist, dass es sich nicht um ein übliches Bürogebäude handelt. Die horizontale Struktur der Fensterbänder wird durch vertikale Elemente unterbrochen, die zum Teil mehrere Geschosse übergreifen und die Haut des Gebäudes in eine abstrakte Struktur überführen. Wie ein Röntgenbild erlaubt das Äussere Einblicke in das Innere. Vielgestaltigkeit war bei der Organisation des Raumprogramms oberstes Prinzip. Über dem Erdgeschoss, das mit Läden zur Belebung des Quartiers beiträgt, sind fünf durch eine opulente Halle verbundene Bürogeschosse

angeordnet und bilden somit den Sockel, über dem weitere 19 Geschosse dem Wohnen dienen. Die relativ einfache Tragwerkstruktur, die aus Erschliessungskernen, einem Stützenraster und den Geschossdecken besteht, erlaubt ein Maximum an Freiheit bei der räumlichen Aufteilung des Inneren. Und diese Freiheit, so ist Gmür überzeugt, muss genutzt werden: Das Thema «Wohnen im Hochhaus» spricht heute eine urban orientierte und individuelle Klientel an, die mit der banalen Stapelung identischer Geschossgrundrisse nicht zufriedengestellt werden kann. Wie in einem komplexen dreidimensionalen Puzzle sind daher unterschiedliche Wohnungsgrundrisse vereint: Es gibt extrovertierte Wohnungen in den Ecken, die zweiseitig von wintergartenähnlichen Loggien umgeben werden, es gibt eher introvertierte Wohnungen, die quer durch die gesamte Bautiefe hindurchgesteckt sind und in der Mitte mit einer doppelgeschossigen Halle überraschen. Und es gibt Kleinwohnungen für Käufer mit geringerem Budget. Den Ausblick über Zürich-West und in die Ferne, ins Limmattal oder bis zur Alpenkette, bieten alle Wohnungen. Mitten in der Stadt zu leben und doch die maximale Weite des Horizonts geniessen zu können, dafür ist das Hochhaus auf dem Hardturm-Areal ein hervorragendes Beispiel.   Halter Entwicklungen Seite 87


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3–4 Die Gleisbögen Richtung Wipkingen begrenzen das Areal im Osten. Um 1940 markierte das erste Hardturmstadion die Stadtgrenze inmitten eines Kleingartengebiets

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5–6 Mit der Migros-Betriebszentrale begann in den 60er-Jahren die Bebauung im Westen. Die Fläche zwischen Hardturmstadion, Migros-Zentrale und Toni-Molkerei ist bis heute unbebaut geblieben 7

Das Hardturm-Areal im Wandel Das einstige Industriequartier, in Zürich auch bekannt als Kreis 5, unterliegt seit zwei Jahrzehnten Transformationsprozessen. Weil die Produktion sich an andere Standorte verlagert hat, werden viele der mittlerweile innerstädtischen Industrieareale nicht mehr benötigt. Gemeinsam mit den Grundstückseigentümern praktiziert die Stadt seit den 90er-Jahren eine kooperative Planung, die ein durchmischtes Stadtquartier zum Ziel hat: Wohnen und Arbeiten sollen zusammengeführt werden. 7 Zürich-West, hier ein Modell, gilt als prestigeträchtigstes Entwicklungsgebiet der Stadt. Die Altbauten werden sukzessive von der Kreativwirtschaft übernommen. Besonderen Reiz stellt die Nähe zum Erholungsraum entlang dem Limmatufer dar

Die Kreativwirtschaft ist der zentrale Standortfaktor, der zum internationalen Erfolg des Konzepts Zürich-West beigetragen hat. Die grossmassstäblichen Volumina der bestehenden Architektur sollen dabei so weit möglich erhalten bleiben und in Neubauten gleichsam fortgeschrieben werden – sie prägten und prägen das Quartier.


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Mit der Präzision des Zufalls

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− Wie Architektur von statistischem Design profitieren kann Text: Markus Braach, Oliver Fritz Visualisierungen: Professur für CAAD / ETH Zürich

An der ETH Zürich entstand aus einem Kooperationsprojekt zwischen der Professur für CAAD unter der Leitung von Dr. Ludger Hovestadt und dem Rotterdamer Büro KCAP Architects & Planners eine Software, die städtebauliche Strukturen automatisiert generieren kann. Die Entwurfsvarianten sollen die Diskussion zwischen Gemeinden, Entwicklern, Bauherren und Architekten vereinfachen. Was mit einer Studie begann, ist heute eine praxisorientierte Entwurfstechnologie. Die Software mit dem Namen Kaisersrot unterstützt den Planungsprozess überall dort, wo Grundstücks- oder Gebäudeflächen anhand von verschiedenen Parametern aufgeteilt werden müssen. Um die erforderliche Dichte, die angemessenen Parzellengrössen und Erschliessungsflächen als auch die Wünsche und Zielvorgaben der Beteiligten zu erreichen, nutzen die Entwickler

eine «statistisches Design» genannte Methode, die – anders als die reine Zahlenstatistik – Formen, Lage und Proportionen der Neubauten und des Bestands berücksichtigt. Dafür sind mehrstufige Optimierungen nötig: Am Anfang wird eine zufällige Lösung generiert. Deren Tauglichkeit wird bewertet, eine weitere wird «gewürfelt». Ist diese besser, gilt sie als Referenz für die folgenden Varianten. Mittels der interaktiven Trial-and-Error-Methode können die für den Computer leichten Aufgaben über Tausende von Durchgängen berechnet werden, sodass eine gute Lösung entsteht. Bei dieser neuartigen Planungsmethode entstehen keine endgültigen Ergebnisse, vielmehr entwickelt sich ein flüssiger Planungsprozess, der ein visuelles Feedback und damit auch Entscheidungsgrundlagen liefert. Im Gegensatz zur vergleichsweise langsamen Methode der manuellen Variantenerzeugung im architektonischen Entwurf führt der computergestützte Vorgang zu einer neuen Dynamik in der Planung. Die Auswirkung einer Entscheidung, beispielsweise die Definition einer Sichtachse oder die Breite einer Strasse, kann mit der Software unmittelbar getestet, diskutiert und analysiert werden. So ist es möglich, Kriterien unterschiedlicher Parteien – Planungsbeteiligte, Bauherren, Behörden – frühzeitig zu vergleichen, zu bewerten und zu bestätigen oder zu verwerfen. Die Methode des statistischen Designs wurde in verschiedenen Projekten und Studien angewendet, die im Folgenden vorgestellt werden.


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1 Die erste Phase der Studie zum HardturmAreal Zürich entwickelte verschiedene Möglichkeiten der Volumenaufteilung 2 Geschossweise Anordnung der Wohnungen in der für das Hardturm-Areal generierten Entwurfsvariante 3 Für die Siedlung in Arnheim entwickelte die Software Kaisersrot Strassenverlauf und Parzellengrösse nach dem Zufallsprinzip

Siedlung Schuytgraaf in Arnheim In den Niederlanden wurden im Rahmen des VinexProgramms – einer staatlichen Vorgabe für die Entstehung neuer Siedlungen – grossmassstäbliche Wohnungsbauprojekte mit der Kaisersrot-Technologie geplant. Dieses Reglement stellt so komplexe Anforderungen an das einzelne Grundstück, dass im herkömmlichen Entwurfsprozess eine Lösung für Hunderte Grundstücke nur über Vereinfachung, Hierarchisierung und Rasterung erreicht werden kann. So sind viele der entstandenen Vinex-Siedlungen trotz hohen Anspruchs an die Gestaltung der Einzelgebäude oftmals durch anonyme Stadträume gekennzeichnet. Um dieser Eintönigkeit entgegenzuwirken, stellte KCAP formale Planungsregeln auf, die auf die einzelne Parzelle und das Erschliessungssystem angewendet wurden. So sollte beispielsweise in manchen Siedlungen keine Strasse gerade verlaufen, in anderen eine Durchmischung von grossen und kleinen Parzellen erfolgen. Oqyana Ocean World in Dubai Die Zielsetzung einer Studie für die künstliche Inselgruppe Oqyana Ocean World in Dubai war eine optimierte Mischung unterschiedlicher Bebauung und Nutzung bei gleichzeitig hoher städtebaulicher Qualität. Die im Vorfeld entwickelte architektonische Vision einer aufgelockerten Bebauung mit dazugehörigem Strand stand in Diskrepanz

zu den geforderten Dichtewerten. Das hierfür weiterentwickelte, adaptierte Softwaretool generierte Varianten unter Berücksichtigung von Sichtachsen, Gebäudehöhen und dem Verhältnis von freien zu bebauten Flächen. Eine 3-D-Echtzeit-Visualisierung zeigte direkt die Auswirkung der tabellarischen Vorgaben. Die sichtbaren Ergebnisse sind hier nicht als formaler Gestaltungsvorschlag zu verstehen, sondern als Visualisierung von Dichte und Granularität in Form eines ortsgebundenen Diagramms. New Hardturm in Zürich-West In Zusammenarbeit mit Halter Entwicklungen entstand eine Studie über die Entstehung verdichteter Blockstrukturen im Vorentwurfsstadium. Hierfür erzeugte der Computer in mehreren Phasen Varianten mit zunehmender Detaildichte: Zunächst wurde in einem automatischen Prozess das mögliche Bauvolumen ermittelt, dann erfolgte dessen Optimierung nach den Faktoren Lärm, Aussicht und Besonnung. In der nächsten Phase wurden, basierend auf Mustergrundrissen, die Verteilung von Wohnungen und Erschliessungskernen organisiert, die wiederum nach den beschriebenen Kriterien optimiert wurden. Im Idealfall findet dieser Prozess bis hin zur Planung der einzelnen Bauteile statt und ermöglicht zu einem sehr frühen Zeitpunkt wertvolle Informationen über Investitionen in Relation zu Planungsparametern.   Halter Entwicklungen Seite 87


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HIGHTECH Mit Starallüren − Fiberglas gibt Gebäuden Form, Farbe und Extravaganz Text: Christine Marie Oppelt Fotos: swissfiber

Das Schweizer Unternehmen swissfiber entwickelt Produkte, die wegen ihrer Leichtigkeit, der hohen Tragfähigkeit sowie Licht- und Wetterbeständigkeit ihresgleichen suchen. Dazu kommt die grosse Ästhetik des transluzenten Materials, das es als Fassadenverkleidung in vielen Farben gibt. Es bietet ein kreatives Spielfeld für Architekten und Planer, dessen Grenzen noch längst nicht abgesteckt sind. Im Design haben Kunststoffe schon lange ihren Platz. Von den anfänglichen Kinderkrankheiten des Materials kuriert und begünstigt durch den Retro-Trend, ist der Panton-Stuhl mittlerweile so beliebt, dass Vitra ihn seit kurzem in einer preisgünstigen Variante und sogar in einer bonbonfarbenen Kinderedition anbietet. Den Fiberglas Chair entwarfen Ray und Charles Eames bereits 1950. Heute ist seine Neuauflage ein Klassiker und wird in Grossserie hergestellt. Star-

Designer Konstantin Grcic entwickelte für die diesjährige Mailänder Möbelmesse Stuhl Myto aus einem neuartigen Kunststoff, der in einem einzigen Produktionsschritt in eine Form injiziert wird. Polyurethane, Polyester, Polyamide – um nur einige Beispiel zu nennen – und moderne Herstellungstechniken machen heute nicht nur Klassiker erschwinglich und alltagstauglich, sie eröffnen auch neue Möglichkeiten in der Gestaltung. Die Materialien bieten längst mehr als eine Alternative zu beispielsweise Holz, da sie mit völlig neuen, konkurrenzlosen Eigenschaften aufwarten. Eine Entwicklung, die sich nicht auf die Möbelbranche beschränkt. Auch die Architektur hält inzwischen einige Joker in der Hand. Innovative Composites eröffnen ungekannte Möglichkeiten bei der Gestaltung von Häusern sowie technischen Problemstellungen am Bau. Fiberglas von swissfiber ist eines davon. garant für Höchstleistungen Faserverstärkte Kunststoffe kennt man schon lange, doch ihre technischen Eigenschaften wurden in den letzten Jahrzehnten von der Industrie grundlegend überarbeitet, und sie werden heute überall da eingesetzt, wo Leichtigkeit und


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Flexibilität, aber auch extreme Tragfähigkeit gefragt sind. Die zu Höchstleistungen getrimmten Jachten des America's Cup, die Boliden der Formel 1, die Spaceshuttles von Cape Canaveral, der Airbus A380, sie alle bestehen zum grossen Teil aus einem Verbundmaterial. Zur Funktionalität und den statischen Eigenschaften der Produkte, die unter Einsatz von Glasfaser hergestellt werden, kommt inzwischen auch eine hohe Witterungsbeständigkeit, die die Verwendung im Aussenbereich möglich macht, als auch eine unverwechselbare Ästhetik, die vor allem in der Architektur genutzt wird. Farbe und Struktur Das Gestalten von Fassaden, Dächern oder anderen Baukörpern, die in irgendeiner Form verkleidet werden müssen oder sollen, ist einer der Schwerpunkte in der Arbeit von swissfiber. Verschiedene Profile und Platten in Standardtönen sowie jeder denkbaren Spezialeinfärbung sind das Repertoire für eine Inszenierung des Lichts an der Hauswand. Dabei ist die Richtung völlig offen. Das Material kann sich durch seine Transluzenz subtil zurückhalten oder in Signalfarbe die Gestaltung massgeblich dominieren. Bei Wellen -, Zacken - oder Lammellenprofilen ist die Oberfläche 

1 Das markante Vordach sowie ein das Gebäude komplett umschliessender Fassadenstreifen wurden in skin 01f realisiert 2 Die goldenen Fassadenplatten tragen sanften Farbverlauf und geben der Dreifachturnhalle in Reiden skulpturale Anmutung

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1–3 Direkt an der Autobahnausfahrt Rankweil im österreichischen Vorarlberg steht das Einkaufszentrum L52, das mit einer hinterleuchteten Fassade aus knallig gelben Fiberglaswellplatten von swissfiber – wave 177/ 51 – verkleidet ist

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4–6 In Basel enstand unter dem Namen Brasilea ein Zentrum zur Förderung brasilianischer Kultur, dessen Architektur schon von weitem Aufsehen erregt. Ihre Farbintensität erhält die grüne Fassade durch die Wellenplatten wave 100 / 29 6


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 gleichmässig gegliedert und verströmt industriellen Charme. Die Flachplatten tragen, bedingt durch die im Polyesterharz eingeschlossenen Fasern, nur eine feine Struktur. Ihre Oberfläche trägt je nach Lichteinfall verschiedene Effekte von matt bis seidig glänzend. Je weniger Pigmente beigemischt sind, je transluzenter ist das Material. So sind dichte, farbintensive Verkleidungen realisierbar, aber auch leichte, die die darunterliegende Struktur erahnen lassen.

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7 Auf dem Hohsaas im Wallis fügt sich das Bergrestaurant mit seiner hellgrünen Haut aus swissfiber 01f in die Bergwelt ein 8 Die Dachschalen des Forum Soft wurden für die Expo.02 in Yverdon-les-Bains gefertigt 8

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten Zum ersten Mal wurde swissfiber im Jahr 2000 auf dem Gelände der Expo.02 in Yverdon-les-Bains tätig. Hier entstanden Projekte, die die Verbindung von Kunst und Architektur suchten und von deren Gestaltung ein hohes Mass an Kreativität und Innovation erwartet wurde. Die in sich verschachtelten, gelb-orangen Dächer des Forum Soft sowie die zwei Brücken zur Wolke im See dokumentierten die Vielfältigkeit des Materials. Aber auch den kommerziellen Projekten, die folgten, mangelt es bis heute nicht an Einzigartigkeit. Dank der individuellen Planungsarbeit, die swissfiber leistet, können immer wieder neue Lösungen gefunden werden: Das Einkaufszentrum L52 im österreichischen Rankweil leuchtet durch rückseitige Elektrifizierung Tag und Nacht in knalligem Gelb. Der Langbau Brasilea ragt zwischen Bahngleisen und Basler Rheinhafen wie ein grüner Monolith in den Himmel und nutzt die Signalkraft zweckgerichtet zur Förderung brasilianischer Kultur. Wie ein Eisblock liegt das Restaurant Hohsaas in einem zerklüfteten Hang und reflektiert die Sonne auf seinen hellgrünen Fiberglasplatten. Aus den von swissfiber entwickelten Verbundmaterialien entstehen aber auch Systemlösungen für technische Fragestellungen. Terrassenbeläge stellen eine langlebige und darum ökologische Alternative zu Holz dar. Sie können auch für Gartenmöbel, Abdeckungen aller Art oder Brücken genutzt werden. Pfosten zur Verankerung von Lärmschutzwänden finden nach strengen Tests im Streckennetz der SBB Einsatz. Wellenbrecher, Gerüstböden und Trennwandprofile ergänzen ein Sortiment, das in enger Zusammenarbeit mit Architekten und Planern in der Praxis entwickelt und ständig erweitert wird. www.swissfiber.com   Swissfiber Seite 100


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«Gegen den Strom schwimmen» − Im Gespräch mit Wilfried Beck, dem Erfinder von digitalSTROM Text: Christine Marie Oppelt Fotos: Janne Beuter

Er lebt in einer Welt voller Visionen und steht doch mit beiden Beinen auf dem Boden. Unzählige Entwicklungen und Patente für die Automation von Industrieanlagen gehen auf das Konto des 47-Jährigen. 2001, nach dem Verkauf seines Unternehmens, übersiedelte der Apple-Fan mit Familie in die USA. Hier hatte er die Idee, intelligenten Strom zu entwickeln. – Wie kamen Sie dazu, sich mit dem Thema Haustechnik zu befassen? Als ich vor vier Jahren aus Amerika zurückkehrte, brachte ich die Erkenntnis mit, dass sich die Technik in unseren Häusern weiterentwickeln wird, wir Menschen aber keine besseren Bedienkonzepte bekommen und irgendwann überfordert sind. Die Frage war nun, wie ein Produkt aus-


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sehen muss, damit wir in Zukunft weiter mit der Technik leben können. In den amerikanischen Autos hatte ich diesen kleinen Hilfeknopf gesehen, der hat die Lücke geschlossen und mich auf den ipConcierge gebracht. – Was bedeutet das? Es gibt heute die sogenannte IP-Telefonie oder IPTV, also das Telefonieren und Fernsehen via Internet. ipConcierge ist eine Dienstleistung, die über ein Callcenter abgerufen wird. Wenn es zum Beispiel ein Problem mit der Heizung gibt, gehe ich in den Keller und drücke dort auf einen roten Knopf, der mich direkt mit dem ipConcierge verbindet. Genauso hätte ich am Videorecorder einen Knopf, den ich drücken könnte, wenn die Programmierung nicht klappt. Das war eine absolut faszinierende Idee. – Das ist doch eine Utopie. Ich entwickle gerne Utopien. In dem Moment lebe ich in einer anderen Gedankenwelt und erlaube mir einfach zu sagen: «Wenn es so wäre.» – Erwarten Sie, dass man diese Ideen umsetzen kann, oder machen Sie Einschränkungen? Eigentlich nicht. Wir haben den ipConcierge ja auch schon installiert und vorgeführt, hier bei mir im Haus. Das Problem war gar nicht die Technik, sondern die Frage: «Sind die Kunden bereit, dafür Geld auszugeben?» – Das war also die grosse Vision. Ja, dafür ist die Firma aizo gegründet worden. Jetzt kam aber das grosse Problem, dass ein alter Mensch vielleicht den Hilfeknopf hat, das Callcenter aber nichts machen kann, weil es keinen Einfluss auf die Geräte hat. Ich habe mir alle bestehenden Systeme angeschaut und nichts wirklich Massentaugliches gefunden. Man muss ein neues Haus bauen, um ein Bussystem zu installieren. Eine Möglichkeit wäre Funk gewesen, aber der ist für den Nutzer weder sympathisch noch sicher. Also habe ich gezielt nach etwas gesucht, was sich, in die Geräte integriert, einfach von Anfang an mitverkauft, und das war digitalSTROM.  1 Schreibtisch und Magnetwand sind die wichtigsten Requisiten im Arbeitszimmer, manchmal auch der Lötkolben 2 Der Erfinder kann nicht nur entwickeln, sondern seine Ideen und Projekte auch gut verständlich erklären


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 – Wie muss man sich diese Technologie vorstellen? In Zukunft kaufe ich eine Lampe, die digitalSTROM-ready ist. Sie kostet nicht mehr als eine übliche Lampe. Wenn ich nach Haus komme, stecke ich diese Lampe in eine ganz normale Steckdose. Jetzt kann ich sie automatisch «soft» an- oder ausmachen. Das merkt man kaum, weil es innerhalb einer Sekunde passiert, aber mein Auge wird, besonders nachts, nicht angeblitzt. Zudem lebt die Birne länger. Diese Dimmfunktion übernimmt der digitalSTROM-Chip, der in die Lampe integriert ist. Wenn ich nun eine Steckdose habe, aus der digitalSTROM kommt – dafür muss hinter dem Sicherungsautomaten ein genauso grosses Modul, das sich digitalSTROM-Meter nennt, eingebaut werden –, fügt sich diese digitalSTROM-Lampe in das System ein, und ich kann sie über den Schalter programmieren und zusammen mit anderen Lichtquellen verschiedene Stimmungen erzeugen. Ich kann sogar ihren Stromverbrauch messen. – Es lassen sich aber nicht nur Lampen steuern. Wir haben einen Farbcode, der von der ETH-Zürich entwickelt wurde und den ganzen Raum aufteilt. Die Farbe Gelb ist Licht, Grau ist Schatten, Blau ist Klima, Hellblau ist Musik, Lila ist Video, Rot ist Alarm, Grün ist Zugang, Weiss meint die Küchengeräte und Schwarz ist ein Joker. Mit einem Farbschalter gebe ich dem Raum nun Befehle. Die Hauptintelligenz liegt in den Geräten. Eine Lampe kann sich beispielsweise 190 verschiedene Dinge merken. Der Hersteller porgrammiert die Lampe nicht nur so, dass sie bei Licht angeht, sondern auch bei Alarm, damit Licht im Raum ist. Oder die Lampe blinkt, wenn es klingelt. Wenn Musik angefordert wird, reagiert nur das Gerät, das Musik macht. Das ist auf dem Chip gespeichert. Warum soll beispielsweise das Küchenradio nicht, wenn es klingelt, leiser werden oder «ding dong» machen? All dies kann man programmieren. – Die Geräte sind also intelligent. Genau. Es können unendlich viele verschiedene Chips mit unterschiedlicher Software und unterschiedlichen Bedienfunktionen hergestellt werden. Denkbar ist auch ein Schalter, in den ein Mikrofon eingebaut ist. Das gibt ihm die Fähigkeit, auf Geräusche zu reagieren, und er hört, ob jemand im Raum ist. Wird das Zimmer dann verlassen, geht nach zehn Minuten das Licht aus.

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– Wann wird dieser Schalter auf den Markt kommen? Wenn digitalSTROM 2009 serienreif ist, dann folgt dieser Schalter ein Jahr später. – Und wo stehen wir im Jahr 2015? Beim ipConcierge (lacht). Nein, das dauert wahrscheinlich noch länger. – Ihr Haus dient als Versuchsobjekt. Ja, ich habe nach meiner Rückkehr aus Amerika in Wiesbaden bewusst ein altes Haus gekauft und nachgerüstet – wie 90 Prozent der Verbraucher. Das war sehr einfach. Wir haben die digitalSTROM-Meter in den Sicherungskasten eingebaut, alle Räume mit neuen Schaltern ausgestattet und die Geräte mit Chips nachgerüstet. – Kann man mit digitalSTROM auch Energie sparen? Das wird nun fast philosophisch. Meiner Grossmutter hätte ich nie etwas über Energiesparen erzählen müssen, das hatte sie einfach im Blut. Sie wusste, dass man das Licht erst dann anmacht, wenn man lesen will, und hat es ausgemacht, wenn sie ins Bett gegangen ist. Sie hat auch

eine Jacke angezogen, wenn es kalt war, anstatt die Heizung anzuwerfen. Da wir heute aber eine Generation sind, die Komfort nutzen möchte, kann digitalSTROM eine ganze Menge tun. Unser Thema ist nicht Energiesparen, sondern Energieverschwendung vermeiden. Wir wollen Energie gezielt da nutzen, wo sie gebraucht wird. Mit diesem Gedanken ist es ganz einfach: Wenn du dein Haus verlassen möchtest, kannst du beim Weggehen sagen «Ich gehe». Die Wohnung weiss «Aha, er ist jetzt gegangen» und macht alle Verbraucher aus, die du vergessen hast. – Und die Aquariumpumpe? Die bleibt natürlich an, weil die Produkte beigebracht bekommen, wie sie sich verhalten sollen. Zum Beispiel kann der Rauchmelder dem Raum sagen «Es brennt!», und der Rollladen sagt dann «Jetzt gehe ich auf», weil ein paar Minuten später vielleicht schon kein Strom mehr da sein wird und so wenigstens die Fluchttür zu erreichen ist. Das ist das Sympathische am digitalSTROM: Er beschreibt dem Raum Zustände, und die Produkte reagieren. 

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1 Notizbücher sind die ständigen Begleiter von Wilfried Beck. Dieses hier haben ihm seine Töchter gewidmet und geschenkt 2 Das Haus der Becks ist als eines der ersten mit digitalSTROM ausgerüstet und dient gleichzeitig als Versuchslabor


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Aizo ag Mit der Gründung der aizo AG schaffen Wilfried und Anita Beck im Jahr 2004 die Plattform zur Entwicklung und Vermarktung von Produkten für digitales Wohnen. Vorstandsmitglied und wichtiger Impulsgeber ist Dr. Ludger Hovestadt, Professor am Institut für CAAD der ETH Zürich. Hier wird 2007 die Non-Profit-Organisation «digitalSTROM. org» zur Standardisierung der digitalSTROM-Technik gegründet. Im gleichen Jahr übernimmt Balz Halter, seit 2006 mit seiner Firma Halter Unternehmungen Investor, den Vorstandsvorsitz. Der erste digitalSTROM-Hochvoltchip wird inzwischen in Häusern und Wohnungen in Wiesbaden, Wetzlar und Zürich getestet. www.aizo.com Seit seiner Rückkehr aus den USA lebt der Erfinder mit Frau, drei Töchtern, Hund und Katze in Wiesbaden 1 Zifferblatt und Zeiger sind nichts für Wilfried Beck. Die Digitaluhr ist Ausdruck seiner Geisteshaltung

 – Was für einen Einfluss haben die Hersteller von Elektrogeräten auf deren Funktion? Dafür haben wir «digtalSTROM.org» gegründet. Hier bestimmen die Mitglieder, wie sich ihr Produkt mit digitalSTROM verhält. Wir können die Anforderungen der verschiedenen Bereiche wie Licht, Schatten oder Klima gar nicht überblicken, darum brauchen wir Know-how von aussen. Die ersten 18 Monate macht ein Hauptpromotor diese Arbeit alleine. Seine Marktführerschaft entscheidet, ob er aufgenommen wird. Wir versuchen, die Besten zu bekommen. Man muss sich bei «digitalSTROM.org» bewerben. – Und später kann jeder Hersteller jedes Produkt individuell programmieren? Ja, aber er ist verpflichtet, das in der Anleitung zu beschreiben. Der Föhnhersteller muss zum Beispiel sagen: «Wenn es an der Haustüre klingelt, geht der Föhn kurz aus.» Jeder Hersteller kann seinen Produkten bestimmte Dinge beibringen. So auch die Panikfunktion, die von einem Extraknopf am Bett bedient wird und alle Lampen, die programmiert sind, innerhalb von Sekunden anschaltet. – Nun habe ich dieses einfache System im Griff. Wie komme ich damit auf den PC? Wenn ich auch vom Urlaubsort aus sagen möchte, «Mach das Haus schon mal warm!» oder «Ist jemand in der Wohnung?», brauche ich einen Webserver. Der ist bei uns so klein, dass er wieder in den Sicherungskasten passt. Es kommt also nur ein Modul dazu, das auf der einen Seite an den Stromzähler und auf der anderen Seite an das Internet angeschlossen ist. Jetzt kann ich von meinem Laptop oder Handy auf die Technik zugreifen. Oder auch der ipConcierge. – Sie sind aber hartnäckig. Mein Bruder hat mal gesagt: «Warum musst du immer gegen den Strom schwimmen.» – digitalSTROM ist also nur Mittel zum Zweck? Genau genommen schon. Not macht erfinderisch. – Was für ein Mensch ist der Erfinder Wilfried Beck? Wenn man möchte, dass die Leute mögen, was man tut, dann ist man darauf sensibilisiert, Dinge zu erfinden, die Nutzen haben und praktisch sind. Ich möchte, dass die Leute ein Produkt schätzen und sagen: «Das ist was Tolles.» Das tue ich aus Eigennutz. Das ist etwas anderes, als zu sagen:


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«Ich möchte damit Geld verdienen.» Da man manche Ideen aber nur auf den Markt bringen kann, wenn man damit Geld verdient, ist das eine ganz interessante Kombination. – Auch Sie haben mal klein angefangen. Mit acht Jahren habe ich alle Wecker im Haus auseinandergenommen, mit 13 mein erstes Produkt, ein Türschloss mit Zahlencode, für meine Mutter gebaut, und mit 16 hatte ich mit zwei Freunden eine Firma für Lichtanlagen. Da habe ich den Begriff des Unternehmers verstanden und gelernt: Wenn man etwas machen will, dann muss man es tun. – Und das haben Sie. Nach meiner Lehre zum Informationselektroniker bei Leica habe ich mich mit 21 mit einem Computerservice selbstständig gemacht. 1992 wurde die Beck IPC gegründet, eine reine Entwicklungsfirma. Auf der CeBit in Hannover haben wir gleich 1993 eine Weltneuheit vorgestellt: den kleinsten Industriecomputer, der auf DIN-Schienen montiert werden kann. So ist die Firma Festo unser Partner geworden. Wir sind innerhalb von acht Jahren von 6 auf 85 Mitarbeiter gewachsen. Gleichzeitig habe ich das Produktmanagement Industriecomputer, später das Innovationsmanagement Elektronik bei Festo geleitet. Nach acht Jahren wollte ich dann was Neues machen und bin 2001 ausgestiegen.» – Und nach Amerika gegangen. Vorher ist bei Beck IPC aber noch der kleine Webserver entstanden, der inzwischen über 500 000 Mal verkauft wurde. Da hatte ich schon die Gebäudeautomatisierung im Kopf. – Mit einem sicheren Gefühl für Lifestyle-Trends. Natürlich, ich stamme ja aus einem Modehaus. Sehr wichtig für die Entwicklung von digitalSTROM ist auch die Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Ludger Hovestadt von der ETH Zürich. Er kommt von sehr komplexen Systemen. Er spricht nicht von einer Lampe, sondern von Licht, das aus verschiedenen Lampen kommt. Die Architektur legt ausserdem Wert auf die Ästhetik, auf die Oberfläche von Produkten wie unserem Schalter, der mit Farben arbeitet anstatt mit Begriffen. Ich wollte nur eine einfache Technologie in eine Lampe einbauen. – Jetzt untertreiben Sie. Nun ja, in Wirklichkeit ist digitalSTROM nicht einfach. Es steckt ein sehr komplexes Gedankenmodell dahinter.   aizo Seite 102


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Intelligent Und  vernetzt − Die Gebäudetechnik der Zukunft setzt auf Dezentralität Text: Prof. Dr. Hansjürg Leibundgut

förmigen Topologien geführt hat. Future Buildings protzen mit komplexer Technik, die es intelligent zu steuern gelte, weil man Energie sparen müsse. Es ist offensichtlich, dass diese Art der Problembewältigung, die auf dem Prinzip der zentralen Kontrolle «drückender» Systeme beruht, zu immer grösseren Problemen führt. Diese Systeme versuchen die Kontrolle zu behalten, indem zentral grosse Drücke erzeugt werden, die dezentral verdrosselt werden, um die lokal notwendigen Ströme zu steuern.

Visualisierung: BS2

Fortschritte in der Mikro- und Nanotechnologie, neue magnetische Materialien, Halbleiter für die Strom- und Lichterzeugung sowie Sensormaterialien ermöglichen eine kostengünstige Gebäudetechnik, bei der kleine, unabhängig agierende Stationen sich weitgehend autonom verhalten. Dieses Prinzip nutzt das Innovationsunternehmen BS2 für seine Entwicklungen und betritt damit Neuland. Heutige Gebäudeklimatisierung hat enorme Ausmasse angenommen: Ventilatoren werden grösser und lauter, da sie Druckverluste kompensieren müssen, die zu gross werden, weil man mit der Abwärme der Abluft die Aussenluft im Gegenstromprinzip aufheizen will. Die Menge an Installationsrohren in den Betondecken ist um ein Vielfaches gewachsen, weil die Zentralisierung der aktiven Komponenten in der Starkstrom- und IT-Technik zu stern-

autonome Zellen für lokale Lösungen Systeme, in denen lokale Probleme lokal gelöst werden und kleine Zellen sich weitgehend autonom versorgen und verhalten, sind deutlich stabiler als zentral kontrollierte Systeme. Dies gilt für menschliche und zoologische Gesellschaften genauso wie für Systeme der IT- und Gebäudetechnik. Gegen den Mainstream der letzten Jahre hat sich in der Gebäudetechnik darum ein alternativer Ansatz entwickelt, der die Aufgaben mit vielen kleinen, dezentral angeordneten Bauelementen löst. Die dezentralen Apparate und Maschinen agieren eher nach dem Prinzip des Saugens anstatt des Drückens, verfügen über eine gewisse geringe «Intelligenz» und sind unter ihresgleichen informationstechnisch vernetzt. Sie tauschen einfache Informationen aus, wodurch sich Synergien ergeben – wie in einem Fischschwarm, der schneller schwimmt, wenn nur wenige Fische, zum Beispiel aufgrund eines Angriffs, ihr Tempo erhöhen. Vernetzt man mehrere solcher einfachen Gemeinschaften miteinander, entstehen komplexe Systeme mit grosser synergetischer Wirkung: emergente bzw. subsidiäre Systeme. Diese Systeme behalten die Stabilität, indem dezentral Ströme aus grossen Reservoiren angesaugt werden. Die Saugdrücke sind um eine bis zwei Zehnerpotenzen kleiner als die Drückdifferenzen zentraler drückender Systeme.


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zwischen Ober- und Unterarmierung gelegt. Ein weiteres System für die Decke sorgt für sensorgesteuerte, bedarfsgerechte Abluft, Heizung, Kühlung sowie Schallabsorption und integrierte Brandlöschung – Funktionen, die allesamt in einem Paneel für die Decke mit einer Bauhöhe von weniger als 10 cm integriert sind. In dem Deckenpaneel ist auch eine funktionale Beleuchtung mit Leuchtdioden untergebracht. Diese neue LED-Technologie ist punkto Energieeffizienz und Lichtqualität anderen Leuchtmitteln bereits ebenbürtig. LEDs emittieren Licht fast ausschliesslich im sichtbaren Wellenbereich, dadurch strahlen sie nur wenig Wärme in den Raum ab. Bei BS2 bleiben Energieverluste im Bauteil selbst und werden über die Abluft direkt abgeführt. Dadurch wird die Abluft exergetisch höherwertig und verbessert so den Wirkungsgrad der Abluftwärmepumpe. Sämtliche aktiven Komponenten sind einfach zu montieren und bleiben zugänglich. Der Einbau erfolgt nach dem Prinzip «plug» mit Normanschlüssen und «play» dank digitalSTROM (siehe Seite 10), welcher die Geräte untereinander kommunizieren lässt. Die modulare und kompakte Konzeption der BS2-Komponenten macht beliebige Programmierbarkeit möglich.

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LowEx – die neue Denkweise Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik weist den Weg. Wärme aus natürlichen Reservoiren auf dem eigenen Grundstück (Anergie) kann mittels Wärmepumpe unter Beizug von elektrischer Energie (Exergie) in Nutzwärme umgewandelt werden. Hohe Wirkungsgrade von Wärmepumpen erreicht man bei kleinen Differenzen zwischen Heizungsvorlauf und Anergietemperatur, aber auch durch grosse Wärmetauschflächen. Diese Konzepte führen zur Reduktion der Exergie, was als LowEx bezeichnet wird. Gerade dezentrale Systeme begünstigen Exergie-Minimierung, indem in vielen verteilten Geräten grosse Wärmetauschflächen generiert werden – ohne auf Ästhetik zu verzichten oder Raum zu verschwenden. Das Raumklima nachhaltig verbessern BS2 setzt die dezentrale, exergieoptimierte Philosophie konsequent um. Ein System im Boden übernimmt die Aussenluftfassung, Aufbereitung sowie Verteilung und integriert gleichzeitig Elektro- und IT-Kabelführung. Es wird einfach

Zusätzlicher Nutzen Die BS2-LowEx-Technologie basiert auf der konsequenten Umsetzung der Überlegungen bezüglich Dezentralität, exergetischer Optimierung und subsidiärer Gebäudeautomatisierung. Die geringe Bauhöhe der BS2-Komponenten schafft mehr nutzbares Bauvolumen. Im Hochhaus können zusätzliche Geschosse bei gleicher Bauhöhe gewonnen  werden. Im Normalgeschoss wird die Fassadenfläche bei gleicher lichter Raumhöhe kleiner. Doppelböden werden überflüssig, ebenso abgehängte Decken. Die Aussenluft-  ansaugung durch die Fassade entlastet die Kerne und verringert  die Fläche für Lüftungszentralen um mehr als die Hälfte. Der Energieverbrauch sinkt, und der periodische Unterhalt wird durch das Putzpersonal, Reparaturen weitgehend durch den eigenen technischen Dienst ausgeführt.   BS2 Seite 104 1 Die BS2-Komponenten werden im Boden installiert, die Deckenpaneele mit Leucht- dioden haben eine Bauhöhe von nur 10 cm


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Mit Privat-  investoren  ans Ziel

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− Die geplante Sportarena Allmend hat ihre erste Hürde genommen Text: Anja Rubin Visualisierungen: Marques / Iwan Bühler

In Luzern sollen in den nächsten Jahren ein neues Fussballstadion, Sportanlagen und zwei Hochhäuser entstehen. Möglich macht dies die Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und privaten Investoren, Public Private Partnership genannt. Das PPP-Modell reduziert den Kapitaleinsatz der Institutionen und erschliesst neue Märkte für finanzierende Unternehmen. Voraussetzung: ein wirtschaftlich attraktives Gesamtkonzept. Die Allmend in Luzern war schon immer «für alle bestimmt». Am Fuss des Pilatus traf man sich zum Fussballspiel, zum Pferderennen oder auf der Schiessanlage. Weite öffentliche Flächen werden nur von den Trainingsplätzen des FC Luzern sowie von einem Armee-Ausbildungszentrum unterbrochen. Am 24. Februar 2008 kam darum die Luzerner Stimmbevölkerung an die Urne, um über die zukünftige Nutzung des Geländes abzustimmen. Ihr Ja zum Projektie-

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rungskredit und zur Umzonung auf der Allmend erfreute nicht nur die Stadt Luzern und das Komitee der Befürworter, sondern auch die Architekten Daniele Marques und Iwan Bühler, die Arbeitsgemeinschaft Halter Entwicklungen und Eberli Partner Generalunternehmung sowie den Investor Credit Suisse, die den Gesamtleistungswettbewerb zuvor für sich entscheiden konnten. Um auf Finanzierungsseite eine marktkonforme Rendite zu garantieren, sind Zusatznutzungen in Form von zwei Wohnhochhäusern, Büros und Verkaufsflächen vorgesehen. Dieses Konzept wurde jedoch beinahe zum Stolperstein: Ein Teil der Luzerner Bevölkerung stand der Idee, das Projekt über einen privaten Investor zu realisieren, skeptisch gegenüber und forderte seine Umsetzung ohne die finanziell attraktiven Hochhäuser. 1 Eine Visualisierung zweigt den Blick in das UEFA-taugliche Stadion mit 16 800 Sitzplätzen für Fans und Gäste des FC Luzern 2 So könnte es auf der Allmend einmal aussehen: Stadion, Hallenbad und Doppelturnhalle (rechts), Hochhäuser (im Hintergrund)

PPP als Chance Die Sportarena Luzern wird nun mit einem PublicPrivate-Partnership-Modell realisiert. Hierbei lässt die öffentliche Hand Gebäude ganz oder teilweise von einem oder mehreren privaten Investoren finanzieren und realisieren. Sie tritt in der Folge als Mieterin der Anlagen auf und wird sowohl finanziell als auch organisatorisch entlastet. Der Vorteil des PPP ist der transparente Lebenszyklus: Alle Kosten eines Vorhabens, wie Erstellungs-, Betriebs-, Erhaltungs- und Rückbauaufwendungen, sind bereits in der Planungsphase erfasst. Des Weiteren bringt eine optimierte Aufgabenerfüllung durch professionell operierende Private eine bedeutende Effizienzsteigerung mit sich. Finanzierung nach MAss Die Bedürfnisse der Projektbeteiligten in Luzern sind komplex und vielfältig. Da ist einerseits die Stadt, die mit möglichst geringem Kapitaleinsatz ein Fussballstadion bauen und von einer privaten Trägerschaft betreiben lassen möchte. Der FC Luzern benötigt ein zeitgemässes, den Anforderungen der Super League genügendes Stadion, damit sich der Nachwuchs- und Spitzenfussball unter optimalen Bedingungen weiterentwickeln kann. Andererseits sollen ein Hallenbad sowie Anlagen für den Breitensport vom Investor finanziert und danach durch die Hallenbad Luzern AG, die wiederum der Stadt gehört, gemietet und betrieben werden. Die Anlagegefässe der Credit Suisse ihrerseits 


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 erwarten eine Rendite aus dem in die Mantelnutzungen investierten Kapital. Um all diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde ein massgeschneidertes Modell entwickelt. Das Investitionskonzept basiert auf der Abgabe der Grundstücke im Baurecht durch die Stadt Luzern an die Credit Suisse und die Stadion Luzern AG als spätere Besitzer der Bauten. Die baurechtlichen Grundlagen in Form eines Gestaltungsplans ermöglichen es der Credit Suisse, mit Mantelnutzungen eine marktkonforme Rendite zu erwirtschaften. Der einmalig abzugeltende Baurechtszins von  31,7 Millionen Franken fliesst zweckgebunden in die Erstellung des Stadions und vermindert dadurch die Direktinvestition der öffentlichen Hand um mehr als die Hälfte. Mit der Finanzierung der Leichtathletik- und Breitensportanlagen, des Hallenbads und der Doppelturnhalle durch die Credit Suisse und deren langfristigen Vermietung an die Stadt Luzern ist der nachhaltige Betrieb dieser öffentlichen  Einrichtungen gewährleistet. Das Stadion wird nach seiner Erstellung ins Eigentum der Stadion Luzern AG übergehen, an der sich der FC Luzern über die Löwen Sport und Event AG und die Arbeitsgemeinschaft Halter Entwicklungen und Eberli Partner Generalunternehmung beteiligt. Die Stadion Betriebs- und Event AG, die aus denselben Anteilseignern und weiteren privaten Investoren besteht, wird als «Generalmieterin» den gesamten Betrieb des Stadions wie zum Beispiel Fussballspiele und Events übernehmen und aus den Erträgen den Profifussball unterstützen und betreiben. Hierfür wird eine Miete entrichtet, die den Unterhalt des Stadions sicherstellt. Die Stadt Luzern und die Credit Suisse sind abgesehen von ihren einmaligen Investitionsbeiträgen zum Bau des Stadions von sämtlichen Verpflichtungen befreit und beteiligen sich in keiner Weise an den Gesellschaften. Synergien Erwünscht Die Zusammenarbeit zwischen der Öffentlichkeit und privaten Partnern geht bei der Sportarena Allmend jedoch weit über die Finanzierung hinaus. Im Sportgebäude befinden sich ein Hallenbad, eine Doppelturnhalle, ein Fitnesspark, sportmedizinische Einrichtungen, Läden und Büros. Sämtliche Partner profitieren von diesem Angebot, das Synergien eröffnet. So kann die Hallenbad Luzern AG beispielsweise ein

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1 Die Luzerner Allmend am Fuss des Pilatus aus der Vogelperspektive gesehen: Die beiden Wohnhochhäuser sind 77 und 88 Meter hoch


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Kombi-Ticket anbieten, das auch die Nutzung von Teilen des Fitnessparks ermöglicht. Andererseits kann der Fitnesspark bei der Hallenbad Luzern AG Nutzungszeiten buchen, um Kurse durchzuführen. Auch bei der Vermarktung der Wohnungen und Longstay-Apartments in den Hochhäusern ist das Konzept von Vorteil: Die zukünftigen Mieter profitieren von einem breiten Angebot an Sport- und Freizeitmöglichkeiten in nächster Nähe. Das PPP-Modell der Sportarena Luzern deckt somit die Ziele der öffentlichen Hand als auch die Bedürfnisse der privaten Partner ab. Sie können ein in Finanzierung und Nutzung aufeinander abgestimmtes Angebot bereitstellen, das der Öffentlichkeit, ihren Kunden und den Nutzern einen Mehrwert bietet. AKZEPTANZ SCHAFFEN Auch weiterhin werden die Projektbeteiligten der Sportarena alles daransetzen, die Luzerner Stimmbürger und -bürgerinnen umfassend zu informieren und vom Nutzen Stadion

des Modells zu überzeugen, denn bei der Bevölkerung ist die Skepsis gegenüber privaten Beteiligungen bei öffentlichen Aufgabenstellungen nach wie vor gross. Die Etablierung von PPP hängt deshalb ganz wesentlich von der politischen Akzeptanz der Aufgabenstellung und des Projekts ab. Obwohl das Finanzierungskonzept für die Sportarena Luzern nicht einem klassischen PPP-Modell entspricht und die Stadt den Betrieb des Hallenbads nicht aus der Hand gibt, sind die Bürger zurückhaltend. Die Vorstellung, ein privater Anbieter könne mit der Ausübung öffentlicher Aufgaben Gewinne realisieren, befremdet viele Menschen. Mit dem Ja der Luzerner zum Projektierungskredit ist erst ein Schritt Richtung Realisierung des Projektes auf der Allmend getan – im Herbst folgt die Abstimmung über das eigentliche Bauprojekt für die Sportarena Luzern, und bis dahin ist von allen Projektbeteiligten noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten. www.sportarena-allmend.ch   Halter Entwicklungen Seite 87

Sportgebäude

Hochhäuser

Nutzungen

Fussballstadion, Trainingsplätze, Umgebung, Verkehrsmassnahmen, Provisorien

Doppelturnhalle, Leichtathletikanlage, Talentförderungszentrum, Hallenbad, Fitness, Verkaufsflächen

Wohnungen, Parking, Umgebung

Finanzierung

Baurechtszins 31,7 Mio. CHF Stadt Luzern 15 Mio. CHF Kanton Luzern 7 Mio. CHF Stadion B. + E. AG 8 Mio. CHF

Credit Suisse Real Estate Asset Management Switzerland 90 Mio. CHF

Credit Suisse Real Estate Asset Management Switzerland 130 Mio. CHF

Grundstücke

Im Baurecht an die Stadion Luzern AG

Im Baurecht an die Credit Suisse

Im Baurecht an die Credit Suisse

Erträge

Tickets, Logen, Sponsoring, Catering, Leichtathletikanlässe, Events

Miete Hallenbad, Turnhalle, Parkhaus, Verkaufsflächen

Miete Wohnungen, LongstayApartments, Parkhaus

Aufwände

Miete Stadion, Bewirtschaftung, Marketing, Unterhalt, Sicherheit

Finanzierung, Abschreibung, Unterhalt, Bewirtschaftung

Liegenschaftsaufwand

Betreiber

Stadion Luzern Betriebs- und Event AG

Hallenbad Luzern AG, Fitnesspark, Dritte

Credit Suisse


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Vom Verkauf Doppelt profitieren − Wie Unternehmen flexibel auf neue Anforderungen reagieren Text: David Strohm

Zur Aufwertung des Firmenareals in   Schlieren bei Zürich hat sich das Industrie-  unternehmen Schlatter für das Modell   Sale & Lease Back entschieden und ist jetzt Mieter im ehemaligen Eigentum.   Auch der Investor Axa Winterthur findet   lobende Worte. Im Industriegebiet von Schlieren ragt das Hochhaus aus den zahlreichen, flachen Gewerbebauten empor. Der elfstöckige Landmark in der Zürcher Vorortsgemeinde ist die Zentrale und der wichtigste Produktionsstandort des Schweissmaschinenherstellers Schlatter. Im Rahmen einer Strategieprüfung hat der an der Schweizer Börse kotierte Konzern auch seinen Immobilienbestand durchleuchtet. Nur 85 Prozent des nahe der wichtigsten Verkehrsanbindung der Schweiz liegenden Firmenareals  mit einer Fläche von rund 11 000 m² beanspruchte das Unternehmen selbst, wobei viele Zonen nicht einmal optimal genutzt wurden. So diente eine grosse Freifläche als Parkplatz, an anderen Orten wurden Waren zwischengelagert.

Sales & Lease Back Verkaufspreis Verkauf Ursprüng-  licher Eigentümer wird Leasingnehmer

Immobilie   Grundstück

Investor als  neuer Eigentümer  wird Leasinggeber

Leasingvertrag Jährliche Leasingrate

Betriebliche Abläufe verbessert Die für das Geschäft von Schlatter wichtige EngineeringAbteilung, in der die enge Zusammenarbeit der Spezialisten unabdingbar ist, war im Hochhaus über diverse Etagen verteilt. Die Verbesserung der betrieblichen Abläufe, aber auch die langfristige Sicherung der Nutzung des gut gelegenen Standortes standen für Schlatter weit oben auf der Prioritätenliste. Das Projekt der Revitalisierung des Firmengeländes wurde aktuell, als Teile der Logistik an einen externen Partner ausgelagert und weitere Flächen frei wurden. Gemeinsam mit der Halter Generalunternehmung und dem Architekten Markus Bryner ging man an die Entwicklung des Areals. Bei der Prüfung der Optionen war bald klar, dass mit dem Modell Sale & Lease Back (siehe Kasten) eine für alle Beteiligten vorteilhafte Lösung zur Verfügung steht. «Ziel war es von Anfang an, das Grundstück und die Gebäude so weit aufzuwerten, dass sie für einen Investor interessant würden», sagt Bryner, der Architekt.


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Autos unter die Erde Er schlug vor, die Parkplätze in die dafür geeigneten Untergeschosse zu verlegen, die Flächen für Forschung und Entwicklung sowie für Verkauf und Verwaltung auf einer Ebene und die Produktionstätigkeit auf einer anderen zu konzentrieren. Damit kann das Hochhaus bis auf das  Sockelgeschoss geräumt und für eine Drittnutzung vorbereitet werden. Im Inneren wird das Gebäude umfassend saniert, wobei dank der Aufhebung eines Treppenhauses und dem Entfernen von breiten Brüstungsbauten vor der Fassade zusätzliche Flächen im Umfang eines ganzen Stockwerks entstehen. Komplett neu gestaltet werden soll der Eingangbereich, auch wird für ein Konferenzzentrum Platz geschaffen. Die prägnante Gestaltung des Sockelgeschosses wertet die Liegenschaft zusätzlich auf. Das Dach wiederum erhält mit einer Blende, welche die Haustechnik-Installationen verbirgt, einen sauberen Konturabschluss.

Sale & Lease Back-Transaktionen Sale & Lease Back (SLB oder Rückmietverkauf) bezeichnet eine Sonderform  des Leasings, bei der ein Eigentümer,  zumeist ein Unternehmen, eine Immobilie oder bewegliche Güter an einen Investor, zum Beispiel eine Leasinggesellschaft, verkauft und sie zur weiteren Nutzung wieder zurückleast.

Ziele erreicht Für die Schlatter-Gruppe, die in der frühen Phase des Projekts mitten in einer Reorganisation stand und die Bilanz sanieren musste, war Sale & Lease Back gleich mehrfach von Vorteil. Zum einen mussten die für die Massnahmen nötigen Mittel nicht aus eigener Kraft aufgebracht werden. Zum anderen konnte sich das Unternehmen auf das eigentliche Geschäft konzentrieren, zu dem die Entwicklung von Immobilien und die Bautätigkeit nicht gehören. «Wir haben sämtliche damals angestrebten Ziele erreicht», sagt Werner Schmidli, Finanzchef von Schlatter, der von Anfang an im Projektteam war. Das Unternehmen ist heute vollständig saniert und arbeitet rentabel. Auch für den Investor lohnt sich das Geschäft. «Der Kaufpreis stimmte, die Rendite, die wir erzielen, lässt sich sehen», meint Ernst  Schaufelberger, Leiter Immobilien bei Axa Investment Managers. So erscheint die Bilanz dieses Sale & Lease Back wie eine «Win-win-Transaktion», bei der alle Beteiligten einen Mehrwert erhalten. «Das Modell Schlatter dient uns, ähnliche Vorhaben anzugehen», sagt auch Karl Dudler von Halter Unternehmungen. Potenzial dafür gäbe es in der Region, in der viele Industrieunternehmen unter ähnlichen Vorzeichen wie Schlatter arbeiten, reichlich.   Halter Generalunternehmung Seite 91

Damit lässt sich das gebundene Kapital freisetzen und die Mittel zum Beispiel in das Kerngeschäft des Unternehmens investieren. So können zumeist höhere Eigenkapitalrenditen erzielt und erhöhte unternehmerische Flexibilität geschaffen werden. Durch den Kaufpreis verbessert das Unternehmen kurzfristig seine  Liquidität, kann das Objekt aber weiterhin nutzen. Nachteilig können sich die laufenden Zahlungen der Leasingraten in der Folge auswirken. Zudem ist das Unternehmen nicht mehr Eigentümer und nimmt damit an zukünftigen  Wertsteigerungen nicht teil, es sei denn, das Unternehmen hat sich eine Option zum Rückkauf der Immobilie gegen Ende der Laufzeit ausbedungen und nimmt diese dann auch wahr. Neben Immobilien werden manchmal auch öffentliche Güter, in Zürich zum Beispiel Tramkompositionen, in zumeist inter-  nationale Sale & Lease Back-Geschäfte eingebunden.



Komplex  2008  81  Inhalt

Service − Die Halter-Gruppe stellt sich vor

Unter dem Dach von Halter Unternehmungen arbeiten verschiedene Firmenbereiche mit spezifischen Aufgaben und Strukturen. Von der ersten Idee über die Konzeption, Entwicklung und Ausführung bis hin zur Vermarktung und Bewirtschaftung reicht das Spektrum, das den Entstehungsprozess einer Immobilie darstellt. Durch zentrale Steuerung agieren alle Einheiten eng miteinander vernetzt und mit hoher Effizienz. Die Innovationsfirmen aus den Sparten der Bauzulieferindustrie und der Bautechnologie ergänzen und erweitern das Portfolio der Halter-Gruppe – ein Wettbewerbsvorteil, der einzigartig in der Branche ist. 82 Halter Unternehmungen  84 Halter Entwicklungen 88 Halter Generalunternehmung 92 Halter Immobilien 96 Halter Bauservice 98 Schärer Blitzgerüst 100 swissfiber 102 aizo 103 mivune 104 BS2


82  Komplex  2008   Halter Unternehmungen

HALTER unternehmungen In diesem Jahr feiert die HalterGruppe 90-jähriges Bestehen und blickt auf eine erfolgreiche Unternehmensgeschichte zurück: Wilhelm Halter, der Grossvater des heutigen Besitzers Balz Halter, erwarb 1918 ein Baugeschäft in Altstetten bei Zürich. Schon in den Jahren 1922 bis 1932 beschäftigte er bis zu hundert Mitarbeiter. Aus eigener Initiative erwarb Wilhelm Halter Bauland, gründete Baugenossenschaften und erstellte in rascher Folge an die 1000 Wohnungen. Auch in den Krisenjahren 1933 bis 1938 entstanden auf eigenen Landreserven 150 Einfamilienhäuser,  die dank Finanzierungshilfen zu günstigen Preisen vorwiegend an Arbeiter und Angestellte verkauft werden konnten. Der Zweite Weltkrieg brachte an-  fänglich neuen Aufschwung. Grosse  Projekte wurden begonnen, die mit der einbrechenden Materialknappheit jedoch unter erschwerten Bedingungen vollendet werden mussten. Im Jahr 1944 starb der Gründer Wilhelm Halter.  Seine Frau Anna Halter-Ming leitete das Geschäft fast 25 Jahre weiter, überführte es in eine Kommanditgesellschaft und nutzte den Nachholbedarf der hiesigen Wirtschaft. Der Auftragsbestand der Unternehmung erfuhr ein nicht gekanntes Ausmass, was den Aufbau einer eigenen Liegenschaftsverwaltung und Generalunternehmung  nötig machte. Schon 1956 war der Sohn Jost Halter als junger Bauingenieur  in die Geschäftsführung eingetreten, im Jahr 1975 übernahm er deren Leitung. Er wandelte das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um und er-  weiterte das Angebot an Dienstleis-

tungen durch den Zukauf von Schärer  Blitzgerüst. Nach Jost Halters frühem Tod 1979 übernahm wiederum die Witwe, Rita Halter, die Geschäfte, die sie bis zum Studienabschluss ihres Sohnes Balz im Jahr 1988 führte. Heute ist Balz Halter alleiniger Firmeninhaber und Verwaltungsratspräsident von Halter Unternehmungen. In den letzten 20 Jahren baute er die Firma von einem stark lokal geprägten Familienbetrieb zu einem führenden Gesamtdienstleister der Schweizer Bauund Immobilienbranche um. Umsatz und Mitarbeiter wuchsen in dieser Zeit um ein Vielfaches. Die in den 90er-Jahren nötig gewordene Umstrukturierung in die drei eigenständigen Bereiche General-  unternehmung, Bauunternehmung und Immobilien machte ein Bauvorhaben möglich, mit dem die HalterGruppe nachhaltig Bekanntheit und Anerkennung erwarb: die Wohn- und Geschäftsüberbauung Limmatwest, die von 1997 bis 2002 errichtet wurde. Gleichzeitig reifte die Erkenntnis, dass im Rahmen dieser fortschreitenden Professionalisierung auch die Immobilienentwicklung zu einem eigenständigen Bereich geworden war. 2007 schliesslich wurde diesem Umstand mit der Schaffung des unabhängigen Unternehmensbereichs Halter Entwicklungen auch formal Rechnung getragen. Ebenso zukunftsweisend sind die jüngsten Veränderungen in der Halter-Gruppe. Im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung wurde Anfang dieses Jahres die Bausparte an die Anliker Bauunternehmung verkauft – der Halter Bauservice blieb

als kleine, flexible Einheit erhalten. Die dadurch frei gewordenen Ressourcen werden künftig auf zwei Gebiete konzentriert: Zum einen werden die drei Stammbereiche Entwicklungen, Generalunternehmung und Immobilien ausgebaut. Ihr Wirkungskreis soll auf die ganze Deutschschweiz erweitert werden – mit der Sportarena Allmend in Luzern ist hier ein wichtiger Schritt getan. Zum anderen wächst das Engagement in der Bauzulieferindustrie und im Technologiebereich. Seit einigen Jahren werden in Zusammenarbeit mit Hochschulen und führenden Ingenieuren neue Konzepte entwickelt. Ziel ist die Marktreife wirtschaftlicher Lösungen, die den Energieverbrauch im Haus senken, gleichzeitig aber den Komfort und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen sollen. Die Ansätze sind vielfältig: moderne Baustoffe wie Fiberglas mit vorteilhaften Eigenschaften wie erhöhte Lebensdauer, Wärme- und Schalldämmung, digitalstrom für die Vernetzung und Steuerung von elektrischen Geräten, Software für die Automation von Gebäuden sowie CO₂-freie Zu- und Abluftsysteme. Massgebliche Beteiligungen an den Unternehmen swissfiber, aizo, mivune und BS2 sind integraler Bestandteil der Halter-Gruppe und -Strategie. Nach Jahrzehnten technologischen Stillstandes in der Bau- und Immobilienbranche ist Dringlichkeit und Durchsetzungsvermögen geboten. Alle diese Anstrengungen dienen trotz ihrer Vielfalt einem gemeinsamen Ziel: architektonisch, städtebaulich, wirtschaftlich und ökologisch überzeugende Lösungen für die Zukunft zu finden.


83

1

Halter Unternehmungen Kernbereiche

Beteiligungen

Halter Entwicklungen

swissfiber

Halter Generalunternehmung

aizo

Halter Immobilien

mivune

Halter Bauservice

BS2

Schärer Blitzgerüst

1 Die Entwicklung von Limmatwest, zwischen Hardturmstrasse und Limmat gelegen, machte die Halter-Gruppe überregional bekannt. Heute ist in dem zur Verkehrs- achse ausgerichteten Gebäudeteil der Unternehmenssitz untergebracht

Personalbestand 150 Mitarbeitende Konsolidierter budgetierter Umsatz 2008 410 Mio. CHF Tätigkeit Zentrale Steuereinheit für die Kernbereiche der HalterUnternehmensgruppe und Träger der Beteiligungen in den Betrieben der Bauzulieferindustrie und Bautechnologie Adresse Halter Unternehmungen AG Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 434 24 00 F +41 (0)44 434 24 01 www.halter-unternehmungen.ch

Geschäftsleitung Balz Halter Verwaltungsratspräsident T +041 (0)44 434 24 02 b.halter@halter-unternehmungen.ch Karl Dudler Delegierter des Verwaltungsrates T +41 (0)44 434 28 00 k.dudler@halter-unternehmungen.ch Roger Dettwiler Finanzchef, Verwaltungsrat T +41 (0)44 434 24 03 r.dettwiler@halter-unternehmungen.ch Wolf S. Seidel Leiter Rechnungswesen T +41 (0)44 434 24 04 w.seidel@halter-unternehmungen.ch


84  Komplex  2008   Halter Entwicklungen

Halter Entwicklungen Von der Idee über die Realisierung bis zur Nutzung: Im Unternehmens-  bereich Halter Entwicklungen entstehen erstklassige Immobilienprojekte. Dabei geht es vorrangig um das Erkennen von Potenzialen. Dank einem dichten Netzwerk und ausgezeichneten Kenntnissen des Immobilienmarktes kann Halter Entwicklungen früh auf Zukunftstrends reagieren. Hier stellt man sich bewusst einer Führungsrolle, indem unternehmerisches Risiko eingegangen und Verantwortung übernommen wird. Ob es um Entwicklungsmodelle für Grundeigentümer oder um partnerschaftliche Beteiligungsmodelle mit Drittinvestoren geht: Im Sinne der komplexen Anforderungen ist die Wahl

der besten Partner- und Teamkonstellationen ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg eines Projektes. Zentrale Aspekte wie Städtebau, Freiräume, Nutzungsmix, Altlasten und Verkehr werden intensiv mit den beauftragten Architekten, den Verantwortlichen der Behörden sowie den Grundeigentümern oder einem zukünftigen Investor diskutiert und in eine Lösung mit hoher Wertschöpfung transferiert. Markante Standorte wie das Limmatfeld in Dietikon oder die Sportarena Allmend in Luzern zeigen: Die Projekte von Halter Entwicklungen sind oft von grossem öffentlichem Interesse und verlangen sorgfältige  städtebauliche Planungen sowie hochwertige Architekturlösungen zur Gestaltung des öffentlichen Raums.

Personalbestand 20 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 200 Mio. CHF Tätigkeit Entwicklung von Industriebrachen, Stadtzentren, Quartieren, innerstädtischen Umnutzungsliegenschaften, Neubauprojekten Marktsegmente Büro, Dienstleistung und Verwaltung, Gewerbe und   Industrie, Wohnen, Hotel, Einkaufszentren, Fachmärkte sowie gemischte Nutzungen Marktregion Städte und Agglomerationen in der deutschen Schweiz Adresse Halter AG Zürich, Entwicklungen Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 438 28 88 F +41 (0)44 438 28 89 www.halter-entwicklungen.ch

Durch die Attraktivitätssteigerung von Lebens- und Arbeitsräumen für zukünftige Nutzer und durch das Angebot von überzeugenden Investitionsmöglichkeiten für Grundeigentümer und Investoren wird sowohl finanzieller als auch städtebaulicher Mehrwert geschaffen. Bei jeder Entwicklung sucht ein  eingespieltes Team intensiv nach der optimalen Lösung für die Projektträgerschaft. Unternehmerqualitäten wie Beharrlichkeit und das professionelle Umsetzen von Kundenansprüchen runden das Profil ab. Die Mitarbeiter von Halter Entwicklungen sind dynamisch,  initiativ und bringen gleichzeitig die nötige langjährige Erfahrung aus erfolgreich umgesetzten Immobilienentwicklungen mit.

Geschäftsleitung Markus Mettler Geschäftsführer T +41 (0)44 438 28 13 m.mettler@halter-entwicklungen.ch Michael Kempter Leiter Akquisition T +41 (0)44 438 28 49 m.kempter@halter-entwicklungen.ch Ede I. Andràskay Leiter Baumanagement T +41 (0)44 438 28 24 e.andraskay@halter-entwicklungen.ch Roberto Hausegger Kaufmännischer Leiter T +41 (0)44 438 28 02 r.hausegger@halter-entwicklungen.ch


85

Limmatfeld, Dietikon

Archhöfe, Winterthur

Das Projekt Limmatfeld steht für

Wohnüberbauung Erlenhof

Auf dem 6300 Quadratmeter grossen

Gebietsentwicklung im grossen Stil:

- Investition: ca. 45 Mio. CHF

Grundstück in unmittelbarer Nähe des

Auf rund 87 000 m2 Fläche entsteht

- Architektur: Gigon / Guyer Architekten

Bahnhofs Winterthur entsteht eine

im ehemaligen Industriegebiet ein neuer Stadtteil für 1500 Bewohner und

AG, Zürich - Nutzung: 35 Mietwohnungen und

innerstädtische Überbauung mit mehr als 4000 m2 Einzelhandels-, Büro- und

ebenso viele Arbeitsplätze. Das Gebiet

50 Eigentumswohnungen, Atelier- und

Dienstleistungsflächen, Gastronomie-

zwischen dem Zentrum von Dietikon

Dienstleistungsflächen

angeboten, einem 4-Sterne-Business-

und dem Naherholungsraum entlang der Limmat ist in insgesamt 11 Baufelder

- Realisierung: Februar 2008 bis November 2009

unterteilt. Total geht es um ein Investi-

hotel sowie Wohnungen. Die zentrale und bestens erschlossene Lage ist nicht nur für die Kunden von Läden, Cafés

tionsvolumen von mehr als 600 Mio. CHF.

Wohn- und Geschäftshaus Baufeld A

und Restaurants attraktiv, sondern auch

Das von Halter Entwicklungen er-

- Investition: ca. 60 Mio. CHF

für die Mieter der Wohnungen: In den

stellte Gesamtkonzept für die Um-

- Architektur: Architekten Krischanitz &

obersten Stockwerken sind Apartments

planung sieht einen Stadtplatz vor,

Frank ZT GmbH, Wien / Zürich / Berlin

um den eine attraktive Mischung aus Einkaufen, Gastronomie, Freizeit und Wohnen, aber auch Infrastrukturbauten wie Bildungs- und Sportanlagen ent-

- Nutzung: 66 Mietwohnungen, 2498 m2 Gewerbe, 3070 m2 Büro - Realisierung: Februar 2009 bis März 2011

stehen. Die Realisierung dauert bis

mit Innenhöfen und Aussicht über Altstadt und Umgebung vorgesehen. Die Baueingabe für das überarbeitete Projekt ist erfolgt. Mit dem Rückbau des bestehenden Parkhauses wird Anfang 2009 begonnen.

2016. Bereits in Ausführung ist die

Wohn- und Geschäftshaus Baufeld B

Wohnüberbauung Erlenhof, die im

- Investition: ca. 70 Mio. CHF

- Investition: ca. 200 Mio. CHF

Osten des Areals direkt an der Limmat

- Architektur: Atelier Prof. Hans Koll-

- Architektur: BDE Architekten,

liegt. Die drei u-förmig angeordneten

hoff GmbH, Rotkreuz / Berlin

Gebäude mit insgesamt 85 Miet- und

- Nutzung: 146 Mietwohnungen,

Eigentumswohnungen werden schon im Herbst 2009 bezugsbereit. www.limmatfeld.ch

2259 m2 Verkauf - Realisierung: Februar 2009 bis März 2011

Winterthur - Nutzung: Hotel, Gastronomie, Detailhandel, Büros und Wohnen - Realisierung: Januar 2009 bis April 2011


86  Komplex  2008   Halter Entwicklungen

Färbi-Areal, Schlieren

Zentrumsentwicklung Schlieren

Mit der Grundsteinlegung für zwei

1. Bauetappe:

Im Rahmen der Zentrumsentwicklung

Gebäude begann am 22. Januar 2008

Wohn- und Geschäftshaus A4

entsteht in Schlieren eine neue Mitte

die Realisierung der ersten Etappe des

- Investition: ca. 29 Mio. CHF

aus Geschäften, Büros und Wohnungen

Färbi-Areals, einer 44 000 m2 grossen

- Investor: Immobiliengesellschaft Im-

sowie zentralen öffentlichen Einrich-

Industriebrache im Stadtgebiet Schlieren. Das Gesamtprojekt sieht ein eigenständiges Quartier mit Wohnungen, Büros, Geschäften und Freizeiteinrichtungen nordwestlich des

mosip AG, vertreten durch UBS Fund

tungen und Freiräumen. Das Gebäude

Management (Switzerland) AG, Basel

mit durchlaufenden Fensterbändern

- Architektur: Galli & Rudolf Architekten AG, Zürich - Nutzung: 71 Mietwohnungen – Wohn-

ist ein typischer Blockrandbau mit zur Strasse ausgerichteten Geschäften und Büros in den ersten beiden Geschossen.

Schlieremer Bahnhofs vor. Zur

ateliers, Maisonettes, Kleinwohnungen

Die Wohnungen erschliessen sich alle

Attraktivität des neuen Stadtteils tragen

– sowie 1800 m2 Geschäftsflächen

zu einem kollektiven Innenhof. Zusam-

auch öffentliche Freiräume wie der Goldschlägi-Platz und der grosszügig

- Realisierung: Oktober 2007 bis Oktober 2009

geplante Rietpark bei. In einer ersten

men mit weberbrunner Architekten, Kuhn Truninger Landschaftsarchitekten und asa Verkehrsplaner wurde ein

Etappe werden zwei Neubauten im

Wohn- und Geschäftshaus A5

langfristig angelegtes Gesamtprojekt

nordöstlichen Teil des Areals realisiert.

- Investition: ca. 18 Mio. CHF

ausgearbeitet. Im Herbst 2008 wird mit

Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt

- Investor: Faerbi Immobilien AG, Zürich

der Umsetzung begonnen.

rund 300 Mio. CHF. Halter Entwick-

- Architektur: Novaron – Architektur

lungen arbeitet während des gesamten Projekts eng mit der Stadt Schlieren

Baumanagement Konzept GmbH,

- Investition: ca. 80 Mio. CHF

Diepoldsau

- Architektur: weberbrunner Archi-

und Galli & Rudolf Architekten, mit

- Nutzung: 48 urbane 2,5- bis 4,5-

denen das städtebauliche Konzept

Zimmer-Mietwohnungen mit Ost-

entwickelt wurde, zusammen. Grund-

West-Ausrichtung und Grund-

2100 m2 Büro sowie rund

eigentümer ist Faerbi Immobilien,

rissen von Fassade zu Fassade,

100 Mietwohnungen auf den

die Geschwister Halter und die Stadt

Geschäftsflächen auf 460 m2

Schlieren. Der Realisierungshorizont

- Realisierung: Oktober 2007 bis

erstreckt sich bis ins Jahr 2015.

Oktober 2009

tekten, Zürich - Nutzung: rund 4000 m2 Verkauf,

oberen Etagen - Realisierung: Oktober 2008 bis Oktober 2010


87

Sportarena Allmend, Luzern

New Hardturm, Zürich-West In Zürich-West entsteht ein neues

1. Bauetappe:

In Luzern wird in den kommenden drei

Quartier. Auf dem 47 000 m² grossen

Wohn- und Geschäftshaus

Jahren ein neues Fussballstadion gebaut.

Hardturm-Areal zwischen der geplanten

- Investition: ca. 100 Mio. CHF

Zudem sollen auf dem gut 40 000 m2

Hochschule der Künste in der ehema-

- Architektur: ADP Architekten AG, Zürich

grossen Baufeld zwei Hochhäuser und An-

ligen Toni-Molkerei und dem neuen Sta-

- Nutzung: Wohnen, Gewerbe und

lagen für den Breitensport entstehen. Das

Geschäftsflächen auf 27 000 m2

Konzept stammt von Halter Entwicklungen

dion Zürich wird attraktiver Wohn- und Arbeitsraum, kombiniert mit grosszügig bemessenen öffentlichen Grünflächen

- Realisierung: Baufreigabe im Herbst 2008, Bezug 2011

und Plätzen, geschaffen. Die unter

und der Eberli Partner Generalunternehmung, die den Investorenwettbewerb für sich entscheiden konnten. Deren Pla-

Denkmalschutz stehenden Hardturm-

2. Bauetappe:

nung berücksichtigt auch das Bedürfnis

Häuser sind in das Projekt integriert.

Hochhaus

nach Erholung: Grosszügige Freiflächen bil-

Architektonisches Highlight wird ein

- Investition: ca. 200 Mio. CHF

den einen optimalen Rahmen für Sport

Hochhaus sein, in dem exklusive Woh-

- Architektur: Patrick Gmür

und Wohnen. www.sportarena-allmend.ch

nungen sowie Gewerbe- und Geschäfts-

Architekten AG, Zürich

flächen vorgesehen sind. Für die erste

- Nutzung: Wohnen, Gewerbe und

Etappe, ein Wohn- und Geschäftshaus

Geschäftsflächen auf 30 760 m²

von ADP Architekten, die auch das städtebauliche Konzept entworfen

- Realisierung: Baueingabe Herbst 2008, geplanter Bezug 2012

haben, ist die Baueingabe bereits erfolgt.

- Investition: ca. 260 Mio. CHF - Investor: Credit Suisse - Architektur: Marques AG und Iwan Bühler GmbH, beide Luzern - Nutzung: Fussballstadion mit 16 800

Grundeigentümer des Areals sind die

3. und 4. Bauetappe:

Sitzplätzen, Sportgebäude mit

Hardturm AG und Halter Unterneh-

Wohn- und Geschäftshäuser

12 300 m2 Büro-, Dienstleistungs- und

mungen, die schon mit der Entwick-

- Investition: ca. 200 Mio. CHF

Verkaufsflächen, Hallenbad und

lung von Limmatwest eine erfolgreiche

- Nutzung: Wohnen, Gewerbe und

Doppelturnhalle sowie zwei Hoch-

Zusammenarbeit vorweisen können. Das

Geschäftsflächen auf 49 300 m2

Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund

- Realisierung: Projektierung / Wett-

500 Mio. CHF. Realisiert werden soll

bewerb voraussichtlich Herbst 2009,

das ganze Projekt bis 2015.

geplanter Bezug 2015

häuser mit 250 Wohnungen und 50 Longstay-Apartments - Realisierung: März 2009 bis November 2011


88  Komplex  2008   Halter Generalunternehmung

Halter generalunternehmung Ob im Rahmen eines Totalunternehmerauftrages, eines Generalunternehmerauftrages oder eines Wettbewerbsverfahrens: Der Name Halter steht für Gesamtkonzepte, die architektonisch, ökonomisch und ökologisch überzeugen. Auch komplexe Vorhaben setzt das Unternehmen sicher, effizient und mit hoher baulicher Qualität um. Die Halter Generalunternehmung steht Bauherren und Investoren bei Neubauten, Sanierungen und Umbauten mit umfassenden Garantien und dem Know-how der ge-  samten Gruppe zur Seite. Das erfahrene, interdisziplinär zu-  sammengesetzte Team macht es möglich, Projekte unter ganzheitlichen Aspekten zu betrachten und umfassende Gesamtleistungen anzubieten. Heute

und in Zukunft sind Unternehmen gefragt, die in allen Disziplinen über gute Kenntnisse verfügen und Erfahrungen und Fähigkeiten besitzen, die sich über die Erstellungsphase hinaus auf den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes erstrecken. Dank ihres dichten Beziehungsnetzes und der Nähe zum Markt nimmt die Halter Generalunternehmung auch erfolgreich an Gesamtleistungswettbewerben teil. Der Um- und Neubau des UBS-Firmensitzes Grünenhof im Zentrum der Stadt Zürich und der Neu-  bau des Bahnhofs Baar sind nur zwei Beispiele. So unterschiedlich die Aufgabenstellungen auch sind, das Erfolgsrezept ist letztlich immer das Gleiche: die Wahl der richtigen – das heisst auf die Anforderungen des jeweiligen Pro-

Personalbestand 60 Mitarbeitende budgetierter Umsatz 2008 265 Mio. CHF Tätigkeit Total- und Generalunternehmer für Neu- und Umbauten, Baukostenanalyse und -planung, Gesamtleistungswettbewerbe Marktsegmente Dienstleistungs- und Verwaltungsbauten, Gewerbe- und Industriebauten, Wohnbauten, Schulhäuser, Spitäler und Pflegeeinrichtungen, Infrastrukturbauten, Einkaufszentren Marktregion Städte und Agglomerationen in der deutschen Schweiz Adresse Halter AG Zürich, Generalunternehmung Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 438 28 28 F +41 (0)44 438 28 29 www.halter-gu.ch

jektes zugeschnittenen – Partner sowie ein offenes, vertrauensvolles Verhältnis zwischen den Projektbeteiligten. Gerade bei komplexen Bauvorhaben ist ein eingespieltes Team, das sein Wissen zu einer überzeugenden Gesamtleistung vernetzt, von zentraler Bedeutung. Dabei nimmt die Halter Generalunternehmung eine Schlüsselstellung zwischen Bauherren, Architekten und Subunternehmern ein und versteht sich als Moderatorin und Integratorin in komplexen Bauprojekten. Durch jahrelange, enge Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Fachplanern hat die Halter Generalunternehmung umfassendes Wissen in Prozess- und Raumoptimierungen, technologischen Innovationen und Bauen bei laufendem Betrieb erworben.

Geschäftsleitung Stefan Wehner Geschäftsführer T +41 (0)44 438 28 82 s.wehner@halter-gu.ch Urs Christen Bereichsleiter Ausführung T +41 (0)44 438 28 34 u.christen@halter-gu.ch Philip Shaddock Bereichsleiter Baukostenplanung T +41 (0)44 438 28 11 p.shaddock@halter-gu.ch Roberto Hausegger Kaufmännischer Leiter T +41 (0)44 438 28 02 r.hausegger@halter-gu.ch


89

Integra-Square, Wallisellen

Färbi-Areal, Schlieren

Wasserschöpfi, Zürich

Unter dem Namen IntegraSquare

Auf dem Färbi-Areal entsteht in den

Die Wohnüberbauung Wasserschöpfi am

entsteht am Hammerweg und an der

kommenden Jahren ein eigenständiges

Fuss des Uetlibergs nimmt allmählich

Industriestrasse moderner, urbaner

Quartier zum Leben, Arbeiten, Ein-

Gestalt an. Die neue Siedlung verbindet

Lebensraum. Nachdem auf dem ehema-

kaufen und Erholen. Bis Herbst 2009

zeitgemässe Architektur mit grosszü-

ligen Industrieareal bereits ein Gebäude

werden zwei Neubauten realisiert.

gigen Grünflächen. Sie orientiert sich

mit Geschäfts- und Gewerbeflächen

am Konzept der Gartenstadt und bietet

realisiert wurde, baut die Halter Gene-

1. Bauetappe:

beste Wohn- und Lebensqualität. Eine

ralunternehmung nun die ersten zwei

Wohn- und Geschäftshaus A4

Besonderheit ist die Fassadenkonstruk-

Wohnobjekte. Alle 153 Einheiten sind

- Bauherr: Immobiliengesellschaft

tion mit schmalen, geschosshohen

mit Highspeed-Internet, eigener Satel-

Immosip AG, vertreten durch Fund

Elementen aus Glasfaserbeton, die von

litenanlage sowie digitalem Fernsehen

Management (Switzerland) AG, Basel

grosszügigen Loggien durchbrochen

ausgerüstet. Im Sommer beginnt bereits der Innenausbau.

- Architektur: Galli & Rudolf Architekten, Zürich

www.integra-square.ch

werden. Im April 2009 kann die erste Bauetappe bezogen werden. www.wasserschoepfi.ch

Wohn - und Geschäftshaus A5 - Bauherr: Integra Immobilien AG, Wallisellen

- Bauherr: Faerbi Immobilien AG, Zürich

- Bauherr: Helvetia Versicherungen, Zürich

- Architektur: Novaron – Architektur

- Architektur: Althammer Hochuli

- Architektur: agps architecture, Zürich

Baumanagement Konzept GmbH,

- Investition: ca. 60 Mio. CHF

Diepoldsau

- Gebäudevolumen: 112 170 m³

Architekten AG, Zürich - Investition: ca. 63 Mio. CHF - Gebäudevolumen: 92 300 m3

- Geschossflächen: 33 264 m2

- Investition: ca. 47 Mio. CHF

- Geschossflächen: 32 700 m2

- Nutzung: 153 Mietwohnungen und

- Gebäudevolumen: 78 500 m3

- Nutzung: 149 Mietwohnungen und

4205 m2 Geschäftsflächen mit

- Geschossflächen: 19 800 m2

drei Ateliers mit 144 Tiefgaragen-

185 Tiefgaragenstellplätzen und

- Nutzung: 119 Wohnungen, Gewerbe-

32 Aussenparkplätzen - Bauzeit: September 2007 bis August 2009

flächen auf 2260 m2, 123 Stellplätze - Bauzeit: Oktober 2007 bis Oktober 2009

stellplätzen - Bauzeit: Erste Etappe März 2007 bis April 2009, zweite Etappe Juni 2009 bis April 2011


90  Komplex  2008   Halter Generalunternehmung

Bahnhof Baar

Goldschlägi, Schlieren

UBS Grünenhof, Zürich

Auf dem Bahnhofareal in Baar im Kan-

Die Wohnüberbauung Goldschlägi,

Direkt hinter dem Paradeplatz, an

ton Zug entsteht eine attraktive Über-

unmittelbar hinter dem Bahnhof

zentraler Lage im Zentrum von Zürich,

bauung, die neben dem eigentlichen

Schlieren gelegen, gehört zu den vielen

bekommt das UBS-Geschäftsgebäude

Bahnhofgebäude Raum für Geschäfte,

erfolgreichen Projekten der Halter

ein neues Aussehen: Neben einer an-

Büros und auf den Bahnhofplatz

Generalunternehmung mit dem Zürcher

spruchsvollen Totalsanierung des unter

ausgerichtete Maisonette- und Etagen-

Architekten-Duo Annette Gigon und

Denkmalschutz stehenden Grünenhofs

wohnungen bietet. Besondere Heraus-

Mike Guyer. Gemeinsam konnte man

wird das Haus Delphin durch einen

forderungen bei diesem aus einem

die SBB im Rahmen eines Gesamt-

Neubau ersetzt, dessen Architektur sich

Gesamtleistungswettbewerb hervorge-

leistungswettbewerbs von diesem

am Altbestand orientiert und dennoch

gangenen Siegerprojekt waren die engen

Projekt überzeugen. Die Wohnüber-

einen klaren Akzent setzt. Ziel des aus

Termine, eingeschränkte Platzverhält-

bauung ist städtebaulich anspruchsvoll,

einem Totalunternehmerwettbewerb

nisse, die Erstellung von Provisorien für

trägt der Lärmbelastung direkt neben

hervorgegangenen Siegerprojekts ist es,

die Bahn, komplexe Infrastrukturarbeiten

den Bahngleisen Rechnung und weist

einen prägnanten Gebäudekomplex zu

und der Bau bei laufendem Betrieb.

eine aussergewöhnliche Fassaden-

schaffen, der neuesten funktionalen,

www.bahnhof-baar.ch

gestaltung wie auch einen hochwertigen

ökologischen und ökonomischen Grund-

Ausbaustandard auf.

sätzen entspricht. www.gruenenhof.ch

- Bauherr: Migros Pensionskasse, Zürich - Architektur: Gigon / Guyer Architekten AG, Zürich - Investition: ca. 25,5 Mio. CHF

- Bauherr: Migros Pensionskasse, Zürich - Architektur: Gigon / Guyer Architekten AG, Zürich

- Bauherr: UBS AG, Group Real Estate Management Switzerland, Zürich

- Gebäudevolumen: 36 580 m3

- Investition: ca. 28 Mio. CHF

- Geschossflächen: 10 430 m2

- Gebäudevolumen: 50 743 m3

- Nutzung: 25 Mietwohnungen,

- Geschossflächen: 16 265 m2

- Investition: ca. 42 Mio. CHF

- Nutzung: 103 Mietwohnungen mit

- Gebäudevolumen: 64 000 m3

3000 m2 Büro-, Gewerbe- und Atelierfläche sowie 63 Tiefgaragenstellplätze und 14 Aussenparkplätze - Bauzeit: Juni 2006 bis August 2008

105 Tiefgaragenstellplätzen - Bauzeit: August 2007 bis Oktober 2009

- Architektur: Stücheli Architekten AG, Zürich

- Geschossflächen: 23 300 m2 - Nutzung: 14 000 m2 Büroflächen - Bauzeit: Oktober 2007 bis Mai 2010


91

Schlatter-Areal, Schlieren

Erlenhof, Dietikon

Am Eulachpark, Winterthur

Der Umbau des prägnanten Schlatter-

Die Überbauung Erlenhof ist Teil des

Auf dem ehemaligen Sulzer-Areal in

Hochhauses an der Brandstrasse 24

geplanten Dietiker Stadtteils Lim-

Oberwinterthur entstand ein neuer

und 26 in Schlieren stellt eine span-

matfeld. Drei fünfstöckige Gebäude

Stadtteil: die Überbauung direkt am

nende Aufgabe dar: Zum einen wird

gruppieren sich u-förmig um einen

preisgekrönten Eulachpark. Bereits heu-

die Haustechnik umfassend erneuert,

Hofraum, der zum Oberwasserkanal hin

te gelten die 80 Mietwohnungen und

zum anderen wird eines der beiden

offen ist. Die Wohnungen richten sich

30 Lofts als städtebaulich wegweisend.

bestehenden Treppenhäuser komplett

also alle auf die geplante Uferprome-

www.am-eulachpark.ch

abgebrochen. Dank Flächenoptimierung

nade des Limmatfelds und ermöglichen

www.loftprojekt.ch

kann zudem ein gesamtes Geschoss

den Blick ins Grüne. Realisiert werden

dazugewonnen werden. Für das Hoch-

85 moderne Miet- und Eigentumswoh-

Mietwohnungen

haus werden nach der Totalsanierung

nungen mit Privatgärten oder Loggien.

- Bauherr: Credit Suisse Anlagestiftung

und Umnutzung neue Mieter gesucht.

www.limmatfeld.ch

- Architektur: Burkhalter Sumi Archi-

Bezugsbereit ist die gesamte Anlage voraussichtlich im Juni 2009. - Bauherr: AXA Winterthur, Zürich - Architektur: Bryner Architekten AG, Aathal-Seegräben

tekten GmbH, Zürich - Bauherr: PV Promea, Schlieren, Wohnbaugenossenschaft Blumenrain,

Lofts im Eigentum

diverse Stockwerkeigentümer

- Bauherr: Stockwerkeigentümer

- Architektur: Gigon / Guyer Architekten AG, Zürich

- Investition: ca. 25,5 Mio. CHF

- Investition: ca. 35 Mio. CHF

- Architektur: Novaron – Architektur Baumanagement Konzept GmbH, Diepoldsau

- Gebäudevolumen: 134 000 m3

- Gebäudevolumen: 58 700 m3

- Geschossflächen: 15 000 m2

- Geschossflächen: 19 000 m2

- Investition total: ca. 39,5 Mio. CHF

- Nutzung: Büros und 222 Tief-

- Nutzung: 35 Mietwohnungen sowie

- Gebäudevolumen total: 77 900 m³

50 Eigentumswohnungen, Büro,

- Geschossflächen total: 22 400 m2

Gewerbe und Ateliers auf 520 m2,

- Nutzung: 110 Wohnungen, 189 Tief-

garagenstellplätze - Bauzeit: Erste Etappe von Juni 2007 bis Mai 2008. Die Hochhaussanierung erfolgt in der zweiten Etappe von Juni 2008 bis Juni 2009

141 Tiefgaragenstellplätze - Bauzeit: Februar 2008 bis November 2009

garagenstellplätze, 7 Aussenparkplätze - Bauzeit: Februar 2005 bis September 2006


92  Komplex  2008   Halter Immobilien

Halter Immobilien Als erfahrener Spezialist bietet Halter Immobilien privaten und institutionellen Immobilienbesitzern umfassende Dienstleistungen über den ganzen Zyklus einer Liegenschaft: Von der Entwicklung eines Projektes über den Verkauf oder die Vermietung bis hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung erhalten Hausbesitzer alle Leistungen aus einer Hand. Halter Immobilien erfüllt als kompetente Beratungsgesellschaft aber auch weitergehende Bedürfnisse: Mit Zusatzleistungen wie Objektanalysen, Branding-Prozessen, Finanzierungsberatungen oder der Vermittlung von Anlageobjekten können Liegenschaftsbesitzer einen markanten Mehrwert für ihre Objekte schaffen.

Unter den 15 Mitarbeitenden der Immobilienabteilung befinden sich aus-  gewiesene Spezialisten auf dem Gebiet des Immobilienmarketings. Um eine Immobilie erfolgreich zu positionieren, braucht sie eine unverwechselbare Identität. Dies beginnt schon bei der Wahl des Projektnamens und bei der Erstellung der Präsentationsunterlagen. Eine zielgruppengerechte Ansprache und Betreuung der Bewohner fördert in der Folge deren Identifikation mit der Liegenschaft. Das führt nachweislich zu einer geringeren Fluktuation und zu einer rascheren und damit kostengünstigeren Wiedervermietung. Das grosse Know-how und die langjährige Erfahrung von Halter Immobilien zeigt sich unter anderem bei «loftprojekt.ch» und der bis heute andauernden Erfolgsgeschichte

Personalbestand 15 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 3 Mio. CHF Tätigkeit Operative und strategische Immobilienberatung, Markt-, Standort- und Objektanalysen, Portfoliomanagement,   Immobilienmarketing, Erstvermietung und Verkauf,   Vermittlung von Anlageobjekten und Bewirtschaftung Marktsegmente Büro, Wohnen und Gewerbe, gemischte Nutzungen Marktregion Städte und Agglomerationen in der deutschen Schweiz Adresse Halter Immobilien AG Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 434 24 44 F +41 (0)44 434 24 45 www.halter-immo.ch

von Limmatwest. Nach wie vor lange Wartelisten für Mietinteressenten beweisen dies. Daneben kann Halter Immobilien auf erfolgreiche Entwicklungsprojekte zurückblicken. Auf Mandatsbasis wird dabei ein Projekt von der Idee bis zur Baubewilligung begleitet. Aufgrund von Standort- und Marktanalysen werden Planungsvorgaben gemacht, Zielgruppen und Wohnungsmix festgelegt sowie die wirtschaftlichen Anforderungen formuliert. Der Geschäftsbereich fun-  giert hier als Koordinationsstelle zwischen dem Auftraggeber und den verschiedenen Projektbeteiligten, wie zum Beispiel Behörden. Halter Immobilien entwickelt Immobilienstrategien für einzelne Liegenschaften oder ganze Portfolios.

Geschäftsleitung Roger Nef Geschäftsführer T +41 (0)44 434 24 75 r.nef@halter-immo.ch Lukas Eigenmann Portfolio Management / Beratung T +41 (0)44 434 24 74 l.eigenmann@halter-immo.ch


93

Limmatwest, Zürich

Am Rebhang, Opfikon

Rudolfstrasse, Winterthur

Eine Erfolgsstory des Immobilienmarke-

In Opfikon wurde mit dem Bau von 28

Bei der Totalsanierung des Geschäfts-

tings stellt die Überbauung Limmatwest

Eigentumswohnungen in Hanglage be-

hauses am Bahnhof Winterthur stellte

dar. In Etappen von 1997 bis 2002

gonnen. Die vier Gebäude Am Rebhang

sich eine besondere Aufgabe: Das

errichtet, gilt sie in Fachkreisen als

werden – wie der Name schon sagt –

um die Jahrhundertwende errichtete

Pionierprojekt. Erstmals wurde ein Ent-

im Weinberg erstellt. Der benachbarte

Gebäude steht unter Heimatschutz.

wurf und die Vermarktung konkret auf

Mettlenpark sowie Teile des Hangs

Die Sanierung wurde durch den Halter

eine Konsumentengruppe zugeschnitten.

gehören zur Naherholungszone und

Bauservice durchgeführt. Neben der

Mit dem so kreierten Brand konnten die

sind somit unbebaubar. Die Wohnungen

intensiven Zusammenarbeit mit den

Wohnungen direkt beim Zielpublikum

weisen alle einen grosszügigen, moder-

Behörden, die zahlreiche Auflagen bei

positioniert werden. In dem ehemaligen

nen Grundriss auf und sind durch ihre

der Sanierung machten, nahm Halter

Industriequartier entstand individueller

hohen Fensterfronten lichtdurchflutet.

Immobilien auch eine Beratungs-

Wohnraum in grosszügigen Etagen-,

Die Überbauung verfügt über einen Kin-

funktion für den Innenausbau ein. Es

Maisonette- oder Dachwohnungen um-

derspielplatz und ist sehr familienfreund-

entstanden drei individuelle Wohnungen

geben von aussergewöhnlicher Architek-

lich. Zudem ist Opfikon mit Auto und

mit besonderem Charme, die als regel-

tur, nahe der Innenstadt am Limmatufer

öffentlichen Verkehrsmitteln bestens

rechte Liebhaberobjekte rasch Mieter

gelegen. Dank moderater Preise und

erschlossen. Ganz in der Nähe der Über-

fanden. Zwei Gewerbeflächen im Erdge-

Mieten ist Limmatwest bis heute ein

bauung gibt es eine direkte Buslinie

schoss wurden als Coiffeursalon und als

beliebter Wohn- und Arbeitsort.

zum Flughafen.

Büro vermietet. Auch hier konnten dank

www.limmatwest.ch

www.rebhang-opfikon.ch

der Einzigartigkeit des Objekts schnell

- Nutzung: 330 Wohnungen,

- Nutzung: 28 Eigentumswohnungen

geeignete Pächter gefunden werden. 11 800 m2 Büro- und Gewerbeflächen - Tätigkeit: Immobilienmarketing und Bewirtschaftung - Auftraggeber: diverse Eigentümer - Architektur: Kuhn Fischer Partner Architekten AG, Zürich

- Tätigkeit: Immobilienmarketing und Verkauf - Auftraggeber: Halter AG Zürich, Entwicklungen - Architektur: map Architektur + Planung, Wallisellen

- Nutzung: 280 m2 Gewerbeflächen sowie 3 Mietwohnungen - Tätigkeit: Erstvermietung nach Totalsanierung und Bewirtschaftung - Auftraggeber: privat - Sanierung: Halter Bauservice AG, Zürich


94  Komplex  2008   Halter Immobilien

Erlenhof, Dietikon

Ackersteinstrasse, Zürich

Loftprojekt.ch

Das Immobilienmarketing als auch

Grosser Beliebtheit bei den Mietinteres-

Unter dem Titel «loftprojekt.ch» ent-

die Vermietung sowie der Verkauf der

senten erfreute sich die Wohnüberbau-

wickelte Halter Unternehmungen in Zu-

Überbauung im Limmatfeld liegen bei

ung Ackersteinstrasse in Zürich-Höngg.

sammenarbeit mit dem Architekturbüro

Halter Immobilien. Der Name Erlen-

Die Wohnungen konnten bereits alle

Novaron eine Konzeptserie, die zeitge-

hof ist Programm: Der Innenhof der

vermietet werden, obwohl der Bezugs-

mässe, klare Architektur mit kosten-

u-förmig angeordneten Gebäude wird

termin erst im Herbst dieses Jahres ist.

günstigem, effizientem Bauen vereint.

mit Erlen bepflanzt. Unter dem Slogan

Der Mangel an Neubauprojekten, die

Neueste Bautechnik erlaubt weitläufige

«Natur erleben» sollen die Wohneinhei-

sich in Zentrumsnähe der Stadt Zürich

Räume ohne Stützen, die den Namen

ten vor allem Familien und Menschen

befinden, machte sich hier bemerkbar.

Loft verdienen. Halter Immobilien

ansprechen, die die Vorzüge einer Stadt

Die Wohnüberbauung stellt ein gutes

entwarf hierzu ein Branding-Konzept,

nutzen und dennoch im Grünen leben

Beispiel einer internen Zusammenarbeit

welches dem Bedürfnis nach grossen

möchten. Die Architektur der renno-

der Unternehmensbereiche dar. Halter

Räumen mit flexiblen Gestaltungsmög-

mierten Architekten Annette Gigon und

stellte beim Bau der 12 zeitgemässen

lichkeiten gerecht wird. Insgesamt

Mike Guyer ermöglicht eine einzigartige

Mietwohnungen den Generalunter-

entstanden bislang 144 Wohnungen an

Wohnkultur. Grosszügige Eigentumswoh-

nehmer, die Baufirma und den Immo-

fünf verschiedenen Standorten.

nungen mit Privatgärten und Loggien

bilien-Spezialisten. Letzterer zeichnet

www.loftprojekt.ch

eröffnen den Blick ins Grüne.

verantwortlich für das Marketing und

www.limmatfeld.ch

die Vermietung der Überbauung. Auch weiterhin wird Halter Immobilien die

- Nutzung: 50 Eigentumswohnungen

Bewirtschaftung übernehmen.

und 35 Mietwohnungen - Tätigkeit: Immobilienmarketing und Verkauf (Erstvermietung) - Auftraggeber: Halter AG Zürich, Entwicklungen - Architektur: Gigon / Guyer Architekten AG, Zürich

- Nutzung: diverse Wohnungen im Stockwerkeigentum in Niederglatt, Brunnen, Richterswil (2), Oberwinterthur - Tätigkeit: Konzept, Brand-Entwicklung

- Nutzung: 12 Mietwohnungen - Tätigkeit: Immobilienmarketing und Erstvermietung sowie Bewirtschaftung - Auftraggeber: privat - Architektur: Scheidegger Architektur GmbH, Zürich

und Verkauf - Auftraggeber: Halter AG Zürich, Entwicklungen - Architektur: Novaron – Architektur Baumanagement Konzept GmbH, Diepoldsau


95

Farmanstrasse, Opfikon

La Falera, Graubünden

Flughafen Lugano

Ein typisches Beispiel für die Entwick-

Im Bündner Dorf Falera werden im

Ein Beispiel aus dem Bereich Gebäude-

lungstätigkeit von Halter Immobilien ist

nächsten Jahr exklusive Wohnungen als

beurteilung und Bauherrenberatung

das Projekt im Glattpark in Opfikon: Für

Feriendomizile gebaut. Die drei Gebäu-

stellt ein Mandat auf dem Flughafen

ein knapp 4000 m² grosses Grundstück

de mit je zwei Einheiten liegen alle in

Lugano dar. Die Swiss besitzt hier einen

der C. Vanoli AG sollte ein städtebaulich

bester Lage am Südhang des Dorfes und

Hangar, den sie verkaufen wollte. Mit

und architektonisch ansprechender Be-

haben eine traumhafte Aussicht über

der Firma Eraxis, die zahlreiche Heli-

bauungsvorschlag für eine Immobilien-

das Tal auf die gegenüberliegende Berg-

kopter zum Löschen von Waldbränden

anlage mit einer marktgerechten Rendi-

kette und die St. Remigius-Kirche aus

besitzt, konnte, unter der Bedingung,

te erarbeitet werden. Im Rahmen einer

dem 15. Jahrhundert. Jede der exklusi-

dass die Swiss weiterhin Teile des

umfassenden Standort- und Marktana-

ven Eigentumswohnungen verfügt über

Hangars als Mieterin benutzen kann,

lyse definierte das Entwicklungsteam

einen eigenen Spa-Bereich mit Sauna,

ein Käufer gefunden werden. Halter

Planungsvorgaben, legte Zielgruppen

Dampfdusche und Whirlpool. Zwischen

Immobilien führte in einem ersten

und Mietermix fest und formulierte die

Wohn- und Esszimmer befindet sich ein

Schritt eine Zustandsanalyse durch und

wirtschaftlichen Vorgaben. Im Anschluss

offener Kamin für gemütliche Wintera-

erstellte detaillierte Pläne. In einem

begleitete es das Auswahlverfahren für

bende. Der Ausbau wird hochwertig sein

zweiten Schritt wurde eine Abgrenzung

die Architektensuche und gab eine klare

und Raum für individuelle Wünsche

der Mietflächen vorgenommen, um die

Empfehlung ab. Die Bauherrschaft wur-

offen lassen. Gebaut werden die sechs

zukünftigen Mietverhältnisse zu regeln.

de so unterstützt, bis ein überzeugendes

Wohnungen für gehobene Ansprüche

Die ausgewogene Beratung durch das

und bewilligtes Bauprojekt vorlag.

Anfang des kommenden Jahres.

Team von Halter Immobilien machte

- Nutzung: 38 Mietwohnungen

- Nutzung: 6 Eigentumswohnungen

- Tätigkeit: Gebiets- und Standort-

- Tätigkeit: Immobilienmarketing

eine einvernehmliche Aufteilung der

entwicklung - Auftraggeber: C. Vanoli Generalunternehmung AG, Immensee - Architektur: Fischer Architekten AG, Zürich

und Verkauf - Auftraggeber: Halter AG Zürich, Entwicklungen - Architektur: Marcus Gross & Werner Rüegg, Trin Mulin

Mietflächen möglich. - Nutzung: Office und Hangar - Tätigkeit: Gebäudebeurteilung sowie Bauherrenberatung - Auftraggeber: Swiss International Air Lines Ltd.


96  Komplex  2008   Bauservice

Halter Bauservice Als umfassender Baudienstleister offeriert der Halter Bauservice alles aus einer Hand. Mit 15 planenden und ausführenden Mitarbeitenden werden Wohnungs- und Haussanierungen sowie Aus-, Um- oder Anbauten erledigt. Während der ganzen Projektphase wird der Bauherr umfassend beraten. Dieser Service reicht vom Besprechen der ersten Ideen über das Erstellen von Ausführungskonzepten bis hin zur Realisierung der Maurer-, Gipser- und Plattenarbeiten. Der Halter Bauservice erarbeitet aber auch Gesamtlösungen, die den Auftraggeber vollumfänglich entlasten. So koordiniert er auf Wunsch den Einsatz der verschiedenen Gewerke und überwacht Termine und Aus-

führungen. Auch das Erstellen einer Machbarkeitsstudie oder das Einholen der Baubewilligung nimmt er dem Kunden ab. Das eingespielte Team erledigt alle Arbeiten sauber, schnell und zuver-  lässig. Dank seiner starken Vernetzung innerhalb der Bau- und Immobilienbranche kann der Bauservice Zusatzleistungen besonders kostengünstig anbieten. Die Einbettung in Halter Unternehmungen sichert gute Konditionen für externe Dienstleistungen und für Baumaterial, das auch direkt an Kunden verkauft wird. Auch der Muldenservice gehört zu den Nebenangeboten, die auf Anfrage gebucht werden können. Die Referenzobjekte zeigen: Steht eine anspruchsvolle Renovierung an,

Personalbestand 15 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 5 Mio. CHF Tätigkeit Maurer-, Gipser- und Plattenarbeiten, Wohnungs- und Haussanierungen, Küchen- und Badumbauten, Beratung und Planung, Muldenservice Marktsegmente Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Büro- und Gewerbeliegenschaften Marktregion Städte und Agglomerationen in der deutschen Schweiz Adresse Halter Bauservice AG Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 434 24 14 F +41 (0)44 434 24 15 www.halter-bauservice.ch

welche beispielsweise aus Gründen des Denkmalschutzes besondere Sorgfalt und spezielles Wissen verlangt, ist der Halter Bauservice der richtige Partner. Der Umbau der geschützten, mehrere Hundert Jahre alten Liegenschaft an der Ankengasse in der Zürcher Altstadt weckte grosse Aufmerksamkeit und Interesse. Das schmale Haus, in dem seit Jahrzehnten die Aelpli Bar untergebracht ist, stand längere Zeit leer. Nun wurden sowohl der Gastronomiebetrieb wie auch die Wohnungen darüber um-  fänglich saniert. Die Apartments mit Blick auf Altstadt und See – das oberste mit grosser Dachterrasse – fanden sofort Mieter. Alles in allem bietet der Halter Bauservice Leistungen, die in Sachen Preis, Termin und Qualität überzeugen.

Geschäftsleitung André Meier Geschäftsführer T +41 (0)44 434 24 16 a.meier@halter-bauservice.ch


97

Allenbergstrasse, Stäfa

Frankengasse, Zürich

Oberblattweg, Wollerau

Beim Umbau der Fenster wurde Planung,

Die grosse Herausforderung in diesem

In diesem Einfamilienhaus wurden

Baueingabe und Ausführung übernomen.

Altbau war der Einbau von neuen Bä-

alle Wände und Decken mit anspruch-

dern auf engstem Raum.

vollem Weissputz ausgeführt.

- Tätigkeit: Totalsanierung

- Tätigkeit: Gipserarbeiten

- Tätigkeit: Baumeister- und Gipserarbeiten - Bauherr: privat

- Bauherr: privat

- Bauherr: privat

- Nutzung: Wohnhaus

- Nutzung: Etagenwohnung

- Nutzung: Wohnhaus

- Bauzeit: September bis Oktober 2007

- Bauzeit: Juli bis November 2006

- Bauzeit: April bis Juni 2007

Ankengasse, Zürich

Lättenstrasse, Uitikon

Limmatstrasse, Zürich

Einige noch vorhandene Bauteile aus

Auf Wunsch der Auftraggeber wurde

Die aufwendigen Dichtungsarbeiten

dem 13. Jahrhundert wurden schonend in

der Grundriss verändert sowie Türen und

am Flachdach waren der Schwerpunkt

die neue Tragkonstruktion eingebunden.

Türrahmen verbreitert.

dieser Sanierung.

- Tätigkeit: Totalumbau

- Tätigkeit: Renovierung

- Tätigkeit: Flachdachsanierung

- Bauherr: Kati Halter

- Bauherr: privat

- Bauherr: reformierte Kirchengemeinde

- Nutzung: Gewerbe- und Wohnhaus

- Nutzung: Wohnhaus

- Nutzung: Büros

- Bauzeit: Februar 2007 bis März 2008

- Bauzeit: Januar bis Februar 2008

- Bauzeit: Oktober bis November 2007


98  Komplex  2008   Schärer Blitzgerüst

schärer blitzgerüst Der Name Schärer steht für hochwertige Systeme im Gerüstbau. Ob Neubau, Umbau oder Sanierung, ob Wohnbauten, Geschäftshäuser oder Kirchen – Schärer Blitzgerüst hat Lösungen für unterschiedlichste Bedürfnisse. Neben individueller Beratung bietet der Dienstleister eine einwandfreie, sichere und termingerechte Ausführung, verbunden mit praxisorientierten und wirtschaftlichen Lösungen. Damit lassen sich auch ausgefallene Objekte, innen wie aussen, mit hoher Sicherheit realisieren. Das Unternehmen kann auf eine lange Erfahrung zurückblicken: Die Erfindung seines Blitzgerüstes liess Firmengründer Emil Schärer bereits 1909 patentieren. Es eignet sich mit einer

einfachen und effizienten Konstruktion, die keinen Unterbau benötigt, sondern direkt im Mauerwerk befestigt wird, ideal als Spenglerlauf für Rinnen- und Dachsanierungen. So gibt es während der Arbeiten keine verdeckten Fenster, das Gerüst wird nicht zur Einladung für Einbrecher, es entstehen keine Mietgebühren für öffentlichen Grund, und schliesslich werden die Montagezeiten stark verkürzt. Neben den Blitzgerüsten werden alternativ auch Schnellbau-Rahmengerüste montiert. Diese kommen als Fassaden- und Arbeitsgerüste zum Einsatz. Das bewährte System mit SUVAZulassung ist dank praxiserprobtem Zubehör einfach zu transportieren und kann innerhalb kürzester Zeit auf- und abgebaut werden. Zahlreiche Extras

Personalbestand 15 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 3 Mio. CHF Tätigkeit Blitzgerüste, Rahmengerüste, Spezialgerüste, Schutzgeländer, Notdächer, Aufzüge und Liftschachtgerüste Marktsegmente Gerüstbau Marktregion Stadt und Agglomeration Zürich Adresse Schärer Blitzgerüst AG Hardturmstrasse 134 8005 Zürich T +41 (0)44 434 24 34 F +41 (0)44 434 24 35 www.blitzgeruest.ch

wie Fussgängerpassagen, Treppen, Laufgangüberdachungen oder Schutz und Notdächer können auf Wunsch erstellt werden und ermöglichen so eine individuelle Nutzung während der Bauarbeiten. Weiterhin führt Schärer Blitzgerüst eine Vielzahl von spezifischen Gerüsttypen wie beispielsweise Hängegerüste oder Schutzgeländer für Flachdach-  sanierungen. Bei sämtlichen Bauarbeiten erleichtern verschiedene Aufzugtypen den Transport von Menschen und Materialien. In diesen Bereich gehören auch die bewährten Liftschachtgerüste, die als Horizontalgerüste in Lichthöfen, Montage- oder Liftschächte zum Einsatz kommen. All diese Systeme werden samt Zubehör in der ganzen Schweiz vertrieben.

Geschäftsleitung Markus Scheiwiller Geschäftsführer T +41 (o)44 434 24 36 m.scheiwiller@blitzgeruest.ch


99

Gotthardstrasse, Thalwil

Schulhaus Schwandel, Thalwil

Schulhaus Aemtler B, Zürich

Zwischen Gerüst und Haus wurde Raum

Bei der Montage während der Schulzeit

Bei diesem denkmalgeschützten Gebäu-

für den Transport von Bauteilen belassen.

mussten zahlreiche Absperrungen zum

de wurden die Verankerungen des

Schutz der Kinder angebracht werden.

Gerüsts besonders vorsichtig angebracht.

- Nutzung: Wohn- und Geschäftshaus

- Tätigkeit: Fassadengerüst

- Tätigkeit: Fassadengerüst

- Auftraggeber: BVG Bau- und

- Nutzung: Schulhaus

- Nutzung: Schulhaus

- Auftraggeber: Gemeinde Thalwil

- Auftraggeber: Stadt Zürich

- Zeitraum: Januar bis September 2007

- Zeitraum: Juli bis November 2007

- Zeitraum: Juli bis August 2007

Ohmstrasse, Zürich

Silbernstrasse, Dietikon

Brauerstrasse, Zürich

Bei der Montage war die Bushaltestelle

In diesem Geschäftshaus wurden die

Die Herausforderung hier war der dichte

direkt vor dem Gebäude frei zu halten.

Fluchtwege für die Angestellten bei der

Verkehr vor dem Gebäude, der nicht be-

Sanierung über das Gerüst erschlossen.

hindert werden durfte.

- Nutzung: Wohn- und Geschäftshaus

- Tätigkeit: Fassadengerüst

- Tätigkeit: Fassadengerüst

- Bauherr: Schweizerische Mobiliar

- Nutzung: Geschäftshaus

- Nutzung: Wohn- und Geschäftshaus

- Zeitraum: September bis

- Bauherr: Orgapack GmbH

- Bauherr: Credit Suisse Anlagestiftung

- Zeitraum: Juni bis September 2007

- Zeitraum: Mai bis September 2007

- Tätigkeit: Fassadengerüst

Verwaltungsgesellschaft

- Tätigkeit: Fassadengerüst

Dezember 2007


100  Komplex  2008   swissfiber

SWISSFIBER Das Unternehmen der Bauzulieferindustrie mit Sitz in Zürich hat sich auf den Einsatz eines Materials aus der Raum- und Luftfahrt mit ganz herausragenden Eigenschaften spezialisiert: Fiberglas. Es ist dauerhaft und belastbar, dämmt Schall und Wärme, ist brandsicher und besitzt faszinierende Leuchtkraft. Mit swiss-  fiber lassen sich Projekte umsetzen, die hinsichtlich Ästhetik, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit höchsten Ansprüchen genügen. Zum ersten Mal eingesetzt wurde der Werkstoff auf der Expo.02 am Artplage Yverdon-les-Bains, wo sowohl die zwei Brücken zur Wolke als auch die ineinander verschachtelten orangeroten Dachschalen des Forum Soft

entstanden. Beide Ausstellungsbeteiligungen basierten auf den Möglichkeiten des Materials und dem Knowhow von swissfiber. Weitere Projekte folgten, wie das Dach und die Brücke vor dem Grand Hotel in Magglingen sowie das Dach für die Eingangsporte des Novartis-Campus. Swissfiber bietet als Dienstleistung europaweit die Umsetzung von architektonischen Projekten in Fiberglas an. Zur ständig wachsenden Produktpalette gehören Systeme zur Fassadengestaltung, Pfosten für Lärmschutzwände, Bodenbeläge für den Aussenbereich, Gerüstelemente und Glastrennwandprofile. Deren Entwicklung und Konstruktion findet in enger Zusammenarbeit mit Ingenieuren und verschiedenen Produzenten statt, was

Personalbestand 3 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 4 Mio. CHF beteiligung 50 Prozent Tätigkeit Entwicklung und Umsetzung von technologisch anspruchsvollen Lösungen mit Fiberglas im Bauwesen marktsegmente Fassadensysteme, Beläge, Brücken und Stege, Dächer, Trennwandsysteme, Lärmschutzwände, Schiffsstege Marktregion Europa

in jedem einzelnen Fall flexible und konsequent auf die Kundenbedürfnisse ausgerichtete Lösungen ermöglicht. Die Aufträge werden dann direkt oder auch über ein Händlernetz, das stetig geschult und erweitert wird, abgewickelt. Als unabhängiger Entwickler strebt swissfiber stets nach der besten Lösung. Die vielfältigen Möglichkeiten des transluzenten Werkstoffs Fiberglas vermögen immer wieder aufs Neue zu faszinieren, sei es in Bezug auf die Formgebung, das Spiel mit dem Licht, seine fast unerschöpflichen mechanischen Eigenschaften oder die unerhörte Leichtigkeit bei höchst tragfähiger Struktur. Es gibt noch viele Projekte im Baubereich, die auf diesen einzigartigen Werkstoff warten.

Geschäftsleitung Baseli Giger Chief Executive Officer T +41 (0)44 436 86 86 info@swissfiber.com Adresse swissfiber AG Bachmattstrasse 53 8048 Zürich T +41 (0)44 436 86 86 F +41 (0)44 436 86 87 www.swissfiber.com


101

BUSHOF, FLUGHAFEN ZÜRICH

Einkaufszentrum, RANKWEIL (a)

SBB LÄRMSCHUTZWÄNDe

Der moderne Bushof mit einem direkten

In exponierter Lage, an der Autobahn-

Seit das System swissfiber bar s die auf-

Zugang zum Check-in 3, zum Flug-

ausfahrt Rankweil im österreichischen

wendigen Tests im Zulassungsverfahren

hafenbahnhof sowie zum Airport Shop-

Vorarlberg, entstand in weniger als fünf

der SBB bestanden hat, steht seinem

pingcenter ist der eigentliche Knoten-

Monaten das Einkaufszentrum L52 für

Einsatz als Pfosten für Lärmschutzwän-

punkt des öffentlichen Nahverkehrs am

die Filialen einer Bekleidungs- sowie

de nichts mehr im Weg. Damit erhält

Flughafen Zürich. Täglich fahren hier

einer Lebensmittelkette. Bei der Fassa-

die SBB ein leistungsfähiges Produkt,

unter einem 4000 m² grossen auf

de kam das swissfiber-System skin 01w

das aufgrund seiner aussergewöhnlich

16 Haltekanten ruhenden Fiberglasdach

zum Einsatz. Das Gebäude erhielt durch

langen Lebensdauer äusserst ökolo-

über 1000 Busse ein und ab. Das zur

das gelbe, transluzente Wellenprofil

gisch ist. Das Material ist elektrisch

Verblendung des Dachs eingesetzte Ma-

eine Leichtigkeit, die mit einer her-

nicht leitend und bietet somit hohe

terial skin 01f wurde von swissfiber ent-

kömmlichen Verkleidung nicht erreicht

Sicherheit am Gleisnetz. Zudem ist es

wickelt. Neutral oder farbig ermöglicht

worden wäre. Je nach Witterung und

extrem leicht und kann mit einfachem

es die Gestaltung ästhetisch anspruchs-

Lichteinfall verändert sich die Stim-

Werkzeug installiert werden, was Be-

voller Fassaden, die zugleich langlebig

mung der hinterlüfteten Front. Beson-

triebsunterbrechungen auf ein Minimum

und ökologisch sind. Dank ihrem gerin-

ders auffällig ist der Gebäudekomplex

reduziert. Die Pfosten erlauben erstmals

gen Gewicht sind die Fiberglasplatten

durch die rückseitige Beleuchtung des

auch ästhetisch ansprechende Ausfüh-

auch auf schlanker Unterkonstruktion

Profils bei Nacht – ein Wiedererken-

rungen, da die Fundamentköpfe unter

einfach zu montieren.

nungs- und somit Wettbewerbsfaktor im

die Erde gesetzt werden können, was

städtebaulichen Kontext.

nur dank der hohen Korrosionsbestän-

Projekt: Verblendetes Dach

digkeit des Materials möglich ist.

System: swissfiber skin 01f

Projekt: Fassade

Farbe: Grün

System: swissfiber skin 01w

Projekt: Lärmschutzwände in Hornussen,

Baujahr: 2004

Farbe: Gelb

Schlieren sowie zwischen Brig und Visp

Fläche: ca. 4000 m²

Baujahr: 2006

System: swissfiber bar s

Architektur: Stutz + Bolt + Partner

Fläche: ca. 900 m²

Baujahr: seit 2007

Architekten AG

Architektur: Schnetzer Kreuzer, Bregenz

Fläche: ca. 4000 m²

Montage: Wetter AG, Stetten AG

Montage: Dobler Holzbau GmbH, Röthis

Montage: verschiedene Unternehmer


102  Komplex  2008   aizo

AIZO Der Thinktank für digitales Wohnen entstand 2004 aus der Zusammenarbeit zwischen Wilfried Beck und  Prof. Dr. Ludger Hovestadt. Die Idee war, auf der Basis verfügbarer Technologien ein erschwingliches und für jedermann bedienbares System zu entwickeln, welches Ergonomie, Sicherheit, Wohnkomfort und Energieeffizienz im Haus steigert. Um das Unternehmen besser zu positionieren und zusätzliches Know-how zu gewinnen, wurden weitere Aktionäre gesucht. Im Jahr 2006 beteiligte sich die Halter-Gruppe an aizo und hält einen Anteil von 38 Prozent. Die momentan am weitesten fort-  geschrittene Entwicklung ist der dSIDChip, das Herzstück der digitalSTROMTechnolgie, der Strom intelligent macht. Dieser Chip vereint 60 Funktionen und kann in jedes elektrische Gerät

integriert werden. Über die bestehende Stromleitung können in Haushalten beliebig viele Geräte unabhängig voneinander gesteuert werden – ohne Umbauten, ohne Programmierung und ganz einfach wie bisher über den Lichtschalter. Zusätzlich lässt sich der Stromverbrauch jedes einzelnen Geräts messen, sodass sich ungeahnte Stromsparpotenziale eröffnen. Zur Weiterentwicklung und Kommerzialisierung von digitalSTROM gliedert sich aizo in vier Bereiche: Während sich die Sparte Chip auf die Produktion und den Vertrieb konzentriert, werden in der Sparte Elektro Basiskomponenten zur Installation vertrieben. Die Sparten Licht und Energie entwickeln Systeme für die entsprechenden Branchen. aizo ist Gründungsmitglied und Key Promotor der «digitalSTROM.org». Die Non-Profit-Organisation hat es

Personalbestand 25 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 2 Mio. CHF beteiligung 38 Prozent Tätigkeit Thinktank und Entwicklungsgesellschaft für ergonomische Konzepte, Systeme und Anwendungen in der Architektur marktsegmente Gegenwärtig wichtigste Entwicklung ist digitalSTROM, ein Standard, der Strom intelligent macht und elektrische Geräte über das Stromkabel miteinander kommunizieren lässt Marktregion Schweiz, Deutschland und Österreich. Weltweite Markteinführung in Planung

es sich zur Aufgabe gemacht, digitalSTROM als weltweiten Standard zu etablieren. Sie wurde am 7. 7. 2007 an der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich gegründet und vertritt Firmen, Organisationen und Forschungseinrichtungen. aizo, ein junges Unternehmen erfahrener Gründer, verfügt über ein multidisziplinäres Team von ausgezeichneten Fachleuten und pflegt eine offene Kultur zur Entwicklung, Produktion und zum Vertrieb ergonomischer Konzepte, Systeme und Produkte.

Geschäftsleitung Balz Halter Chief Executive Officer, bh@aizo.com Prof. Dr. Ludger Hovestadt Chief Technology Officer, lh@aizo.com Wilfried Beck Chief Innovations Officer, wb@aizo.com Anita Beck Chief Legal Officer, ab@aizo.com Adresse aizo AG Garbenheimer-Strasse 38 D – 35578 Wetzlar T +49 (0)6441 87 07 98 0 F +49 (0)6441 87 07 98 12 www.aizo.com


103 mivune

MIVUNE Das Innovationsunternehmen, 2004  von den ETH-Professoren Dr. Ludger Hovestadt und Dr. Hansjürg Leibundgut zusammen mit Balz Halter gegründet, erstellt neuartige Lösungen für Gebäudeanalyse, Systemintegration und Gebäudeautomation. Die Vielzahl proprietärer Systeme, die heute in diesem Bereich zum Einsatz kommen, erschweren im Zusammenspiel sowohl deren effizienten Betrieb als auch die Wartung. Technologie, die dem Menschen an einem Ort Arbeit abnimmt, verursacht an einem anderen lästigen und wiederkehrenden Mehraufwand. mivune bietet eine Plattform für Gebäude-, Facility- und Performancemanagement an. Die Software besteht aus einer leistungsfähigen Datenbank, welche in der Lage ist, sämtliche auf

dem Markt verfügbaren Steuerungssysteme zu integrieren. Dadurch bildet sie, ähnlich wie man es von anderen Betriebssystemen kennt, eine Plattform, auf der beliebige Haustechnikanlagen und Geräte mit handelsüblichen Bedienmodulen wie PC, PDA, Handy etc. kommunizieren können. Als Datenmanagementsoftware erbringt mivune bereits in der Planung für die Parametrisierung und Inbetriebnahme sowie während der Nutzungsphase wertvolle Dienste. Mit LIZA wird gleichzeitig eine Frontend-Lösung angeboten, die ergonomisch, einfach zu konfigurieren und ansprechend in der Bedienung ist. Im zweiten Bereich bietet mivune als Dienstleister Gebäudeanalysen und Systemintegrationen an. Mittels einer eigens entwickelten Messinstallation, welche temporär oder dauernd vorgenommen wird, kann das Unternehmen

Personalbestand 3 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 0,3 Mio. CHF beteiligung 42 Prozent Tätigkeit Entwicklung, Anwendung und Vertrieb von offenen, nicht proprietären Gebäudeautomations- und Gebäudemanagementsystemen marktsegmente Software für Gebäudeautomation, Performance   Management, Facility Management, Planung,   Projektierung und Datenmanagement Marktregion Schweiz, Deutschland und Österreich. Weltweite Markteinführung in Planung

Haustechnikanlagen sowie deren Steuerung effizient messen, analysieren und optimieren. mivune wirkt auch als unabhängiger Systemintegrator, der die Planung und Realisierung ganzer Gebäudeleitsysteme anbietet. Neben der ETH Zürich ist das renommierte Ingenieurbüro Amstein +   Walthert Impulsgeber.

Im Auftrag der Avelon-Cetex AG wird mivune im Bürohaus Josef (ehemals Müller-Martini-Areal) eingesetzt, wo die Software im Wesentlichen das Alarmsystem steuert

Geschäftsleitung Dr. Walter Werner Chief Executive Officer T +41 (0)43 299 61 00 werner@mivune.ch Thomas Theurer Chief Technology Officer T +41 (0)43 299 61 04 theurer@mivune.ch Adresse mivune AG Hardturmstrasse 161 8005 Zürich T +41 (0)43 299 61 00 F +41 (0) 43 299 61 01 www.mivune.ch


104  Komplex  2008   BS2

BS2 In der Lüftung, Heizung und Kühlung von Gebäuden liegt riesiges Energiesparpotenzial. BS2 hat dies erkannt und neue Ansätze entwickelt, die zu einem CO₂-freien Gebäudebetrieb führen sollen. Die von BS2 entwickelten und hergestellten Produkte erfüllen ihre Funktion mit möglichst geringem Aufwand an Material, Betriebsenergie und Unterhalt. Das derzeit wichtigste Produkt aus dem BS2-Sortiment ist die Airbox, ein flexibles, Platz sparendes und kosten-  günstiges Lüftungsgerät und eine perfekte Lösung für die dezentrale Teil-  klimatisierung von Gebäuden. Die Airbox fördert aktiv Luft und konditioniert – filtert, heizt oder kühlt – diese nach Bedarf. Zusätzlich zum gewöhnlichen Betrieb als Zuluftgerät kann sie auch als Umluftgerät eingesetzt werden.

Die Airbox verfügt über eine niedrige elektrische Leistung, was wiederum zu einem geringen Stromverbrauch führt. Ihre modulare Bauweise erlaubt das Austauschen einzelner Komponenten bei Defekten oder das spätere Nachrüsten auf höhere Steuerungsvarianten. Der eingebaute Filter ist gut zugänglich, sodass die Wartung beziehungsweise ein Wechsel leicht möglich ist. Die Airbox kann sowohl horizontal als auch vertikal, je nachdem wie die räumlichen Verhältnisse sind, eingebaut werden. Zudem sind die Geräte in der Lage, durch digitalSTROM untereinander zu kommunizieren, und lassen sich mit verschiedenen Leitsystemen individuell steuern. Dank der Kompaktheit des Geräts und der niedrigen Einbauhöhe von etwa 1o cm ist eine Installation sowohl im Unterlagsboden als auch im Dop-

Personalbestand 2 Mitarbeitende Budgetierter Umsatz 2008 0,5 Mio. CHF beteiligung 50 Prozent TÄTIGKEIT Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Haustechnikkonzepten und -komponenten mit dem Ziel eines   CO₂-freien, energieeffizienten Gebäudebetriebs marktsegmente Zu- und Abluftsysteme und -geräte, Kombideckensysteme sowie Sensoren Marktregion Schweiz, Deutschland und Österreich. Weltweite Markteinführung in Planung

pelboden oder der Decke möglich. Beim Einbau an der Fassade kommen die schlanken Abmessungen ebenfalls der Brüstungsgestaltung entgegen. Die Airbox ist als Links- oder Rechts-Version erhältlich, sodass die Wasseranschlüsse stets auf der richtigen Seite liegen. In naher Zukunft wird auch ein noch kleineres Gerät mit halber Luftmenge erhältlich sein.

Geschäftsleitung Luca Baldini Chief Executive Officer T +41 (0)44 300 11 17 info@bs2.ch Adresse BS2 AG Hardturmstrasse 161 8005 Zürich T +41 (0)44 300 11 17 F +41 (0)43 299 61 01 www.bs2.ch




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