Bericht SommerAkademie Kotor

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Bericht 2012

internationale

Frauen Sommer Akademie in Kotor, Montenegro


„Als ich hierher kam dachte ich, dass ich meinen eigenen Raum brauche, doch dann habe ich entdeckt, dass ich mich noch nie so frei gefĂźhlt habe, wie in dieser Umgebung und in dieser Gemeinschaft.“

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Das Haus, das allen gehört DAS HAUS Das über hundert Jahre alte Steinhaus beherbergte einst Mensch und Tier und wurde 2008 u.a. von ANIMA Frauen- und Friedensstudien und dem Architektinnenbüro Expeditio in Kotor, zu einem Seminarhaus saniert und umgestaltet. ANIMA führt dort eigene Workshops und Seminare im Rahmen der Frauenstudien durch und stellt es anderen für Veranstaltungen zur Verfügung.

Eine Teilnehmerin sagte: „Auch das Haus selbst bildet uns, es nährt und hil1 bei der eigenen Entwicklung ... und wir nähren es mit unserer Präsenz, unseren Geschichten und durch die Themen und Erlebnisse, die hier geschehen.“

ANIMA Inspiriert von der Gewaltfreien Kommunikation und durch Nada Ignjatović-Savić gründete sich die NGO ANIMA 1996. Den Anfang bildeten drei Programme, um Konzepte von Frieden, Gewaltfreiheit, Empowerment und persönliches Wachstum zu kultivieren. Mit Recherchen, Veröffentlichungen, Bildung ein ist “ Das „Haus der freien Gedanken und Interessenvertretung in se. Zufluchtsort, ein Paradies, eine Oa der öffentlichen Politik ch frei Es ist ein Ort, an dem man wirkli verwirklicht ANIMA ht die denken kann – solange man nic Friedensaktivismus, Psychologische Programme Freiheit anderer verletzt ... und Frauenprogramme.

Das Haus ist umgeben von Gärten und einem altem Olivenhain und Terrasse vor dem Eingang liegt im Schatten von Weinreben. In einem einfachen Anbau befinden sich Dusche und WC und im Haus selber eine kleine Küche, eine feministische Bibliothek sowie Schlafplätze u.a. auf einer Galerie unter dem Aus der Idee, feministische Bildung und Dach. Weitere Plätze zum Ruhen Studien in Montenegro zu etablieren, oder Schlafen lassen sich in der wurde ANIMA 2001 zum Natur und unter freiem Himmel (ausserinstitutionell) Zentrum für entdecken. Im Souterrain ist ein Frauen- und Friedensstudien. Seminarraum, an Dieses Jahr konnten sie den eine große erstmalig ihr Büro in der Terrasse mit Blick Stadt nicht mehr as besonderes. aufs Meer grenzt. Für mich ist das Haus wirklich etw finanzieren und zogen mit der Öffnung, Es hat für mich eine gewisse Magie Für alle, die hierher ihrer täglichen Arbeit in das h sic d un sen las zu en ühr ber kommen, ist es Haus außerhalb der Stadt. es hilft, sich ganz tief n alle r ina Sem ses die eine besondere Der Grund dafür ist, dass selbst zu befreien. Ich würde er ihr in h sic , hen Erfahrung eine sich internationale nsc weiterempfehlen, die sich wü zeitlang so eng mit Donatoren weiter aus Haut (wieder) wohlzufühlen. anderen Frauen Montenegro zurückziehen zusammenzuleben bzw. regierungsabhängige und sich zu und EU-Projekte fördern. ANIMA jedoch organisieren. Das „Haus der freien versteht sich als autonome Einrichtung Gedanken“ wird seinem Namen und möchte ihre Aktivitäten und gerecht – es ist kein Haus, das Programme weiterhin unabhängig besonderen Komfort oder Bewirtung gestalten. Die Frauen arbeiten seit Jahren bietet, doch schon nach kurzer Zeit an ihren physischen und materiellen wird es zu “unserem” Haus, für das Grenzen. Die Frauen-Sommer-Akademie wir alle sorgen und Verantwortung übernehmen. Kotor, mit deren Entwicklung wir gemeinsam vor Ohne detaillierte Pläne oder besondere Absprachen drei Jahren begonnen haben, stellt einen jährlichen übernimmt jede die Aufgabe, auf dies sie Lust hat: Höhepunkt dar: Zeit für neue Impulse, Lachen, Pflanzen gießen, sich um die Katzen kümmern, Gemeinscha1, Austausch und Anerkennung und kochen, aufräumen, Lebensmittel besorgen, kleine Respekt für ihre Arbeit, die sie in ihrem Land selten Reparaturen. erhalten. 2


Die Idee der Frauen-Sommer-Akademie WIE DIE REISE BEGANN 2009 lernten wir auf einer Reise mit der Friedensaktivistin Staša Zajović (Frauen in Schwarz, Belgrad, Serbien) das gerade unlängst fertig gestellte “Haus der freien Gedanken” und die Koordinatorin von ANIMA Ljupka Kovačević kennen. Wir waren sofort fasziniert von der Atmosphäre und der Idee dieses Ortes. Ein Ort in der Abgeschiedenheit, ein Ort für Bildung und Empowerment für und von Frauen. „Wenn ihr Lust habt, hier etwas zu machen, dann kommt wieder“ – das war der Beginn der FrauenSommer-Akademie Kotor. Seit 2010 experimentieren wir mit den Frauen von ANIMA, wie wir diesen Ort gestalten und ausbauen können, um Bildung und Selbstentwicklung von Frauen in dieser Region zu unterstützen und internationalen Austausch zu verwirklichen. UNSERE VISION Die gemeinsame Idee der Sommerakademie ist es, hier einen Bildungsort aufzubauen. In erster Linie geht es um die Stärkung und Bildung von Frauen, was die Offenheit und auch zukün1ige Angebote für Frauen UND Männer beinhaltet. Hier sollen Frauen Zugang zu Bildungsangeboten zu persönlicher und emotionaler Entwicklung haben, die so kaum vorhanden sind: Wege hin zu Mitgefühl und Gewaltfreiheit, Trauer und Versöhnung, Selbstreflexion und Selbststärkung. Von Beginn an ist es uns wichtig, hier Frauen aus unterschiedlichen Regionen und Ländern zusammenzubringen, um im Spiegel der anderen etwas über uns selbst und die anderen zu erfahren, um uns Zeuginnen und Unterstützerinnen zu sein. Unser Wunsch ist es, die Arbeit an uns selbst mit der Arbeit und dem Einsatz in der Welt zu verbinden. Wir möchten dazu beitragen, dass sich Lähmung und Ärger wandeln in fruchtbaren und gewaltfreien

Aktivismus, Einsatz für ein friedliches und nachhaltiges Miteinander. ERFAHRUNGEN DER ERSTEN DREI JAHRE Hier kommen Frauen aus den unterschiedlichen Regionen des Landes, aus Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien und aus Deutschland zusammen: Auszeit von dem herausfordernden Lebensalltag, Lernen, Diskutieren, Freundscha1en knüpfen, Stärkung für sich selbst und die Arbeit in den NROs, in denen die Frauen tätig sind. Wir hören in den Gesprächen mit den Frauen Verzweiflung und Resignation über die soziale und politische Situation im Land: Korruption, nationalistische Interessen und Ausschluss von Frauen. Wir erleben Einzelkämpferinnen, Idealistinnen, Frauen, die von den Jugoslawien-Kriegen und dem Zerfall geprägt sind. „Wir hätten den Krieg verhindern müssen, die Frauen hätten die Macht gehabt auf die Straße zu gehen ... das ist das, was wir unseren Kindern hinterlassen hätten sollen ... eine Generation ohne Krieg“. „Für die Menschen, den Frieden, die Umwelt sollten wir uns nicht erst engagieren, wenn wir alt sind – wäre es nicht jeden Tag unsere Aufgabe?“ Wir begegnen dort Frauen unterschiedlicher Generationen, Herkun1 und Bildung und erleben sie als Teil der Kritischen Masse, die den Wandel aktiv gestalten wollen. Sie stellen das kulturelle und politische Denken in Frage, provozieren, fordern heraus, selbst zu denken und zu handeln. All diese Frauen, die zu diesem Haus finden, suchen Unterstützung und Gemeinscha1. Sie sind alle willkommen!

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würde? n e b i e r h und c ischend! bes r t f i r e e , Z Lungen d e e n i i e d d k , h r n c ä i e t ug bes Wie für die A alt mehr gesslich, r s w e e e i v G d n a e u r n , a i l ke mP Wertvol ren men, die Ort, eine m n a e s n bst erfah u l ö e z h s c n s h e c h i m c s e s über Men An ein n etwas mehrere e ß n a e m m r a e k , leich die Seele nd die g u n e Moment h c m s e n n e i e M n h in unter de als ob sic en. l o l s o w – er guten t d i n e e t i n Z r m e e l s g i a art ir d und GfK eine groß t haben w , e h c n i ö e l h l c e i s ne ... V e. Es war ei net habe er Grupp f d f t ö e f a g r e s K der s Büch irkt. Mit w e Pandora b e p p ru in der G Energie

DIE FRAUEN DER DIESJÄHRIGEN SOMMERAKADEMIE Die Frauen, die unserer Einladung zur Sommerakademie gefolgt sind, kommen aus verschiedenen Städten und Berufen und sind zwischen 32 und 68 Jahre alt. Sie sind von Beruf: Sozialarbeiterin, NRO-Leiterin, Oberstudienrätin, Architektin, Projektleiterin, Sekretärin, Frauengleichstellungsbeau1ragte, Lehrerin für Sport, Finanzbuchhalterin. Es kamen fünf Frauen aus Deutschland und zwölf Frauen aus Montenegro und eine Frau aus Kroatien. Auch wenn die Frauen in Montenegro leben, einige haben Wurzeln in Kroatien, Serbien oder Bosnien und Herzegowina.

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Das GfK-Sommercamp

Uns war wichtig, einen wertschätzenden Umgang zu leben und Ungleichgewicht oder Hierarchien in der Gruppe zu vermeiden. Mit GfK als Rahmen und mit Elementen der Methode nachhaltige Projektarbeit mit Dragon Dreaming gelang es uns, gemeinscha1liches Lernen zu gestalten und zu verwirklichen. Die unterschiedlichen Zugänge zum Lernen und die verschiedenen Arten und Weisen zu erzählen und sich mitzuteilen erlebten wir als anregend und unterstützte uns alle neu zu sehen. Die gemeinsamen Workshoptage begannen wir mit einem „Traumkreis“ und dem gegenseitigen Kennenlernen: „Was hat dich hierher geführt?“ und „Wie sehen die gemeinsamen Tage aus, dass du am Ende sagst,

du hättest nichts besseres tun können als zu diesem Workshop zu kommen?“ Im Mittelpunkt der Wünsche stand, sich zu begegnen, die GfK und neue Methoden kennen zu lernen. Ebenso stark war auch, etwas über sich selbst zu erfahren und etwas für die berufliche Arbeit sowie das familiäre Zusammenleben mitzunehmen. Den Ablauf des Workshops gestalteten wir in Form der dynamischen Tagesordnung. Wir sammelten unsere Wünsche und Angebote mit Zeitangaben. Der Verlauf der Tage und der inhaltliche Prozess orientiert sich dabei an der Energie und den Bedürfnissen der Gruppe. Jede brachte sich mit ihren Anliegen und Wünschen ein. Auf diese Weise vereinbarten wir gemeinsam die nächsten Themen oder Vorgehensweisen, so dass

die Bedürfnisse aller möglichst berücksichtigt waren. Unsere Absicht war, gemeinsam zu erfahren, wie dies gelingen kann, und dass Beitragen zum Wohlbefinden anderer nicht bedeutet, die eigenen Bedürfnisse zu „opfern“. Die offene Struktur war für viele eine neue und ungewöhnliche Lernform und doch für uns alle eine wertvolle und stärkende Erfahrung. So ermöglichte die Arbeitsweise vielseitige Formen sich einzubringen, mitzuteilen und zu zeigen. Während sich vor allem die Frauen aus Deutschland inhaltlich einbrachten, bereicherten andere mit Spiel aus dem Theatersport, Meditationen, Atem- oder Körperübungen.

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... die GfK-Tage st und e stärkere Verbindung mit mir selb ein , ng du bin Ver der ühl Gef ein r Der Workshop schenkte mi zung und die te ich viel über die Selbstwertschät lern st selb r ina Sem dem In en. den ander gegenüber und die rtung den eigenen Bedürfnissen two an Ver die r übe er, der an ng zu Wertschät Möglichkeiten diese der Unterschiedlichkeit und über ng zu hät rtsc We die r übe er, der Bedürfnisse an nschen und über r die Beziehungen zu anderen Me übe as etw te lern Ich . eren lisi rea zu (Bedürfnisse) das Nehmen und Geben. s die Begriffe für mich ß, wurden während des Workshop wei on sch s alle das ich s das , hte Obwohl ich dac mmunikation en, dass die Beziehung, d.h. die Ko lieb geb ühl Gef das ist dem alle schärfer/ klarer. Von r wichtig sind. und die Art, wie wir diese leben seh ng ltu Ha die das d un ist s zes mit anderen, ein Pro ürfnisse s ich fühle schuld. Gefühle und Bed wa , das für ist nd ma Nie ist. s M NIVEAU Niemand weiß, was in un VERANTWORTUNG IST AUF DE HE LIC CH NS ME DIE . hen nsc ssen sind in der Natur des Me auf welche Art und Weise. Wir mü d un gen zei en der an wir s wa e) DER HANDLUNG. Wichtig ist, Sozialarbeiterin in der Familenhilf als t eite arb , na eza (Sn . ich est nd an uns selbst arbeiten ... zumi

Die Seminarzeit betrug täglich sechs Stunden. Davor oder dazwischen war Zeit für gemeinsames Kochen und Essen und für Freizeitaktivitäten. Die Tage begannen aufgrund der Hitze früh um 7 Uhr und für jene, die Lust hatten, mit gemeinsamen Körperübungen und/oder Meditationen auf der Wiese. Nach dem Frühstück war Zeit für Stille und Besinnung als Vorbereitung für die gemeinsame Workshopzeit. Trotz aller Unterschiede und Erfahrungen erlebten wir auf der Ebene der Bedürfnisse hautnah, wie Verbindung entstehen und ein vertrauensvolles und leichtes Miteinander sich entwickeln kann. Auch die Diskussionen verliefen engagiert und verbindend. Unsere Haltung dabei war, immer wieder hinter Aussagen wie: „bei uns in Montenegro ist das so ...“ oder „eine montenegrinische Frau muss ...“ zu schauen, um kulturell und gesellscha1lich begründete Urteile zu hinterfragen. So entstanden Momente des Innehaltens.

Wir entdeckten auch unsere unterschiedlichen Strategien, zum Wohlbefinden anderer beizutragen. Wir schauten hinter die Situationen, die wir gemeinsam erlebten, wie bspw. der Ärger über die Art und Weise, wie das Gemüse gelagert wird. Schön war zu erleben, wenn wir die Bedürfnisse erkannt und gewürdigt hatten, wie die Strategien weicher, flexibler und gar neue vorgeschlagen wurden. So entstanden Momente der Verbindung. Allabendlich saßen wir in einer Runde auf der Terrasse und erzählten einander vom Tag, feierten die anderen, feierten die Momente, die uns in Erinnerung geblieben sind. Dort fand Verbindung statt – tiefer und authentischer fast als in den gemeinsamen Seminarzeiten. Die Stimmung war offen und herzlich und die Frauen begegneten sich mit Neugier und Wertschätzung. Die GfKÜbungen unterstützten tiefe Begegnungen und die sprachlichen Unterschiede traten dabei immer mehr in den Hintergrund. Wir hätten nichts besseres tun können als dieses GfK-Sommercamp zu organisieren!

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Ablauf GfK-Sommercamp 1. Tag

2. Tag

morgendl. Körperübungen / Meditation

Sammeln der Angebote und Wünsche für die gemeinsamen Tage

Einführung GfK

gemeinsames Kochen und Essen

Präsenz, Übungen und Spiele, Tanz

Gemeinsamer Ausflug an den Strand

Abendliches Feiern, Wertschätzen und Dankbarkeit für die Ereignisse des Tages

morgendl. Körperübungen / Meditation

Empathie-Poker

gemeinsames Kochen und Essen

Massagen

Konfliktklärung in der Gruppe mit GfK

Austausch über das Leben der Frauen in Montenegro und der Frauen in Deutschland

Entspannung und Zeit für sich

Abendliches Feiern, Wertschätzen und Dankbarkeit für die Ereignisse des Tages

morgendl. Körperübungen / Meditation

Unterschied zwischen Bedürfnis und Strategie körperlich erfahren

Übungen zum Thema „GfK ohne Worte“

Tanz und Gesang

Austausch über kulturelle Traditionen

gemeinsames Kochen und Essen

Einfühlungs-Prozess / Versöhnungsprozess

GfK und Trauer: Trauerprozess/ -begleitung mit GfK

Abendliches Feiern, Wertschätzen und Dankbarkeit für die Ereignisse des Tages

morgendl. Körperübungen / Meditation

Die 4 Ohren in der GfK inkl. Übung

Abrundung: Feiern und Würdigen der Teilnehmerinnen und der gemeinsamen Zeit

Einander Wertschätzung geben

gemeinsames Kochen und Essen und anschl.

Abschied

3. Tag

4. Tag

5. Tag

Ankommen • Kennenlernen • Organisation Haus und Schlafplätze

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Höhepunkte & Blitzlichter Am zweiten Tag fragte eine Teilnehmerin aus Montenegro, ob wir nicht früher Schluss machen könnten und ans Meer fahren. Wir suchten nach einem Konsens für alle Teilnehmerinnen und vereinbarten dann einen gemeinsamen Ausflug. Obwohl das Meer unweit des Hauses ist, wählten die Frauen einen anderen Strand, zu dem wir eine halbe Stunde mit dem Auto fuhren. Ein großer Strand „dort ist schon Madonna aufgetreten“. Wir spürten die Aufregung und Freude der Frauen und erkannten nach und nach, welche Bedeutung dieser Ausflug für die Frauen aus Montenegro zusammen mit den Frauen (Gästen) aus Deutschland hatte. Immer wieder fragten sie, ob es uns gefiele. Beim abendlichen Feiern erfuhren wir, es war nicht einfach nur ein Ausflug ans Meer. Sie wollten den Frauen aus Deutschland eine Freude bereiten und dachten, dass dieser Strand – wo doch alle Touristen hinfahren – etwas besonderes sei. Als wir feststellten, dass wir doch alle gerne kleinere Strände bevorzugen, lachten wir gemeinsam über die kulturell interpretierten Annahmen. Doch der Wunsch, sich zu beschenken, der Wunsch, gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen, kam dadurch ganz klar ans Licht. Es war schön und bewegend am Abend zu teilen, wie wir diesen Ausflug erlebt haben. Die Augen glänzten bei allen, die Herzen waren berührt. Als ein Konflikt in der Gruppe zum Thema wurde, griffen wir diesen auf, um ihn mit Hilfe der GfK zu klären. Selbstvorwürfe wurden spürbar, als eine Teilnehmerin Kritik übte wegen einiger Abläufe in der Küche. Wir schafften den Raum, dass alle gehört wurden. Das war sehr verbindend. Für viele war es ein tiefes A-ha, dass wir keine Schuldigen suchten und zu erleben, wie sich die Spannung in wachsendes Verständnis und Verbindung wandelte.

Eine Teilnehmerin aus Montenegro, die am zweiten Tag zum Sommercamp dazukam, hatte vor drei Monaten ihren Bruder verloren. Ihre Freundin, Teilnehmerin des Sommercamps, lud sie ein zu kommen, da sie sich für sich und die Freundin Unterstützung erhoffte. Durch den GfK-Versöhnungsprozess und Trauern, erlebten wir einen tiefen Heilungsprozesses und wie sich Jelena immer mehr öffnete. Wir hatten sie darin unterstützt, ihren Schmerz auszudrücken, zu weinen, waren Zeuginnen, Unterstützerinnen, Freundinnen und feierten ihre Wandlung, die dadurch möglich wurde. Eines Abends meldete sich Sanela zu Wort. Sie griff den Wunsch, den die Frauen aus Deutschland hatten, etwas über die Frauen aus Montenegro und ihr Leben zu erfahren. So erzählte sie uns davon, wie sie aufwuchs , von dem der Tod ihrer Eltern, die Gewalt durch ihren Ehemann, die Flucht ins Frauenhaus und wie sie nach alledem wieder aufgestanden ist und sich nun für andere Frauen engagiert. Ihre Geschichte berührte und ermutigte, das Wandel und Versöhnung geschehen – durch Unterstützung und Empowerment. Am nächsten Morgen bat sie uns um Unterstützung und ein Rollenspiel mit ihrer älteren Schwester, die früh ins Ausland gegangen ist. Durch den Einfühlungsprozess konnte sie wieder die Verbindung zu ihrer Schwester spüren. Mitten im Workshop kam eine auf die Idee, dass wir doch mal singen könnten. Sie wünschte sich deutsches Lied und schlug vor, dass sie uns eines ihrer Volkslieder vorsingen können. Wir einigten uns und kurz darauf folgte der Au1ritt. Die Frauen klatschten und sangen, schließlich standen wir alle auf und tanzten, improvisiert und kreativ einen Kreistanz zum Lied aus Montenegro. Wir waren bewegt von der Lebendigkeit und Leidenscha1, die auf einem Mal im Raum war. Dann sangen wir das deutsche Lied: wir hatten einen Kanon ausgewählt, irgendwie ernstha1er, doch mit einer schönen Melodie. Und wieder lachten wir und hatten Freude an den unterschiedlichen Zugängen zur gleichen Aufgabe.

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Feedback der Frauen Für struktiv und zugleich sehr „frei“. kon r seh rs ina Sem des it Ze die Ich erlebte bis hin zum das Haus, der Blick auf die Bucht mich war die Zeit sehr besonders, t und Meditationen begann und mi gen un Üb t mi s che wel rs, ina Konzept des Sem nengelernt, Ich habe sehr schöne Menschen ken Gesprächen auf der Terrasse endete. hren, von dem habe einiges über mich selbst erfa die ihr Wissen selbstlos teilen. Ich genossen. gibt und ich habe eure Schönheit das es s das e, sst wu l ma ein ht nic ich e gewisse as besonderes. Es hat für mich ein etw ch kli wir us Ha das ist ch mi Für zu berühren zu lassen und sich selbst tief z gan h sic t, hilf es , ng nu Öff Magie der , sich weiterempfehlen, die sich wünschen n alle r ina Sem ses die rde wü Ich befreien. Kotor) len. (Jelena, Oberstudienrätin aus in ihrer Haut (wieder) wohlzufüh

Während des Sem inars habe ich ein mal zu Marijana erinnert: Mensche gesagt, dass mic n, die sich nicht k h das alles an „B ennen, kommen ig Brother“ das Essen und ih zu sa mmen, sie teilen re Erfahrung. de n g leichen Raum, te Unsere Zusamm ilen ensein ist noch g anz lebendig in m für mich bei dem ir und ich denke, Seminar besonde dass es allen Frau rs w ar , is t, en so geht. Was dass alle Aktivitä Einheit bildeten ten während unse d.h. das was Erhol re u s n A g u se fe in sollte, war Arb nthalts eine Die ganze Zeit ha eit und das was A tte ich das Gefühl rb ei , da t w ss ar da , war erholsam. s etwas ganz beso Nähe zum Meer u nderes ist: die Atm nd der Blick dara os u ph f. är e ... die Natur, die Ulrike und Marija na arbeiten sehr pr of es sionell, sie haben eine ganz interess uns schrittweise ante Art und Wei die GfK gezeigt se . Ich würde dieses S und das auf eminar allen empf eh len - aber besonde anderen sind. M rs all jenen, die im enschen, die Stres direkten Kontak s ausgesetzt sind ihrer Umwelt zu t mit und die sich wün sein. (Sanela, M schen, in gutem itarbeiterin der N Kontakt mit GO „Starke Mütt er“)

Besonders bei diesem Workshop waren für mich die Momente der Erkenntnis und Intimität. Es waren Momente, wo ich begriffen habe, auf welche Art und Weise ich auf andere einwirke. Und sie sind auf mich. Das Besonderste war, der "Zauberstab", den uns Ulrike zeigte. Mit Empathie, Mitgefühl ... Wissen, Techniken und einfach Intuition, Güte und Liebe begleitete sie eine mir sehr nahe Person durch die dunklen Räume ihres Schmerzes. Ich möchte mehr darüber wissen ... das besondere war auch das Gemeinschaftgefühl, das plötzlich da war. Alles war Besonderes. Jeder Mensch in seiner individuellen Art. Und diese Gruppe, die mit sicheren Händen Sanela und ihre Geschichte unterstützt hat. Im Studium habe ich etwas über Rogers gelernt. Meine Natur ist die Empathie. DOCH, in diesem Seminar ist alles irgendwie rund geworden. Mir wurde klar, worum es im Kern geht. (Snezana, arbeitet als Sozialarbeiterin in der Familenhilfe)

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Herausforderungen Verbindliche Teilnahme Die Teilnahme an Seminaren ist für die meisten Frauen aus der Region noch ungewohnt, eine langfristige Planung ist daher schwierig. Wir sind inzwischen auf kurzfristige An- und Abmeldungen eingestellt und wissen, dass manche Frauen familiäre und berufliche Anforderungen/Bedürfnisse mit der Seminarteilnahme verbinden, indem sie während der Seminartage später kommen oder zwischendurch nach Hause fahren. Für die Frauen ist es eine Herausforderung, sich ausserhalb familiärer Aufgaben und Aktivitäten Zeit für für sich zu nehmen. Ihre Anliegen werden kaum unterstützt und sie haben wenige Urlaubstage im Jahr. Für uns ist besonders bedeutsam, ihnen trotzdem diese Lernerfahrung zu ermöglichen und hoffen, durch unsere liebevolle Beharrlichkeit und die Kontinuität unserer Arbeit dazu beizutragen, dass die Frauen Vertrauen in diese Art des Lernens bekommen und Freiräume dafür schaffen. Der Weg nach Montenegro ist für jene aus Deutschland mit einer aufwendigen Anreise verbunden. Wir haben verstanden, dass wir die Unterstützung dafür durch detailliertere Informationen über das Land und den Veranstaltungsort verbessern können. Wir brauchen Flexibilität, Geduld und Verständnis, um diese Arbeit hier aufzubauen und zugleich schätzen wir, welche Kreise die Frauen-Sommer-Akademie nach drei Jahren zieht und unsere Arbeit bekannter wird. Finanzierung Der Wunsch unseres Organisationsteams war es, kontinuierlich auch die Frauen vor Ort an der Finanzierung zu beteiligen. Dieses Ziel haben wir noch nicht erreicht. Wir haben in diesem Jahr erstmalig für sie einen Teilnahmebeitrag in Höhe von 50 Euro angesetzt. Die Erfahrung damit hat gezeigt, dass es herausfordernd ist, Frauen mit geringen Einkommen auf den Teilnahmebeitrag hinzuweisen, zumal noch Fahrtkosten hinzukommen. Die Einkünfte der Frauen in der Region liegen zwischen 150 bis 500 Euro. Bisher wird die Sommerakademie mit Geldern finanziert, die wir durch Spenden, Eigenanteil und Förderungen durch Stiftungen bekommen und durch einen kleinen Beitrag von ANIMA. Wir sind uns einig darüber, dass wir von allen finanzielle Unterstützung brauchen, damit dieser Ort weiterhin bestehen und die Sommerakademie stattfinden kann. Als einen Fortschritt sehen wir, dass dieses Jahr die Frauen ihre Reisekosten selbst getragen haben und damit schon den ersten Schritt der Eigen- und Selbstbeteiligung unternommen haben.

Lernerfahrung und -kultur Obwohl es unser gemeinsames Ziel ist, Selbstorganisation, Beteiligung und Empowerment zu stärken, lernen wir, dass es hierfür Geduld und Beharrlichkeit bedarf. So feiern wir die kleinen Schritte und die Momente, wenn sich unsere Rollen als Trainerinnen auflösen und wir uns in einem Raum wiederfinden, wo wir uns alle als Lernende erfahren. Die Teilnehmerinnen aus Deutschland konnten dieses Jahr womöglich dazu beitragen. Die ein oder andere Teilnehmerin aus Region traute sich dann auch, etwas vorzustellen und sich aktiv einzubringen. Es gab Unterschiede was die Vorerfahrung mit GfK anbetrifft. Die Frauen aus Deutschland waren bereits sehr erfahren. Die Frauen aus Montenegro waren neugierig und wollte etwas Neues lernen. Unsere Sorge darüber, wie wir zum Lernen und Wohlbefinden aller beitragen können, war schnell verflogen. Wir alle waren aufgefordert, das Lernen und Teilen gleich wertzuschätzen. Wir Frauen aus Deutschland glänzten bei der Vermittlung der Inhalte. Die Frauen aus Montenegro schufen schöne, verbindende Momente in den Pausen, Zwischendurch und am Abend – in dem sie beispielsweise plötzlich einforderten, dass sie uns einen ihrer Tänze zeigen und mit einem Male ganz lebendig wurden. Rückblickend können wir sagen, dass wir GfK nur punktuell vermittelt und vor allem gelebt haben – das machte das Besondere des Sommercamps aus. Wir haben die GfK ganz zart einfließen lassen in alles, was wir taten und haben uns manchmal ohne große Worte mit Gemeinschaft, "Giraffensaft" genährt. Trotzdem bleibt ein scheinbarer Widerspruch bestehen zwischen dem Wunsch, nach Lernen und zugleich unserem Anspruch, uns auf Augenhöhe und nicht in diesen Lehrerinnen-Schülerinnen-Rollen zu begegnen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten und Schwerpunkte erkennen, bewusst etwas Neues ausprobieren, unsere Kompfortzone erweitern, das wird weiterhin ein Ziel der Frauen-Sommer-Akademie sein. Sprache Nur wenige der Frauen aus Montenegro sprachen Englisch. Mit Hilfe einer Teilnehmerin und Übersetzerin war die Workshopsprache deutschmontenegrinisch/kroatisch. Es war anstrengend und es hat funktioniert! Im Nachhinein glauben wir, dass es unser Lernen mit Aufmerksamkeit, Fokussierung und Entschleunigung beschenkt hat.

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Trauerumwandlung in Gemeinschaft

Auch in diesem Jahr haben wir ein Trauerseminar durchgeführt. Erstmalig haben wir die Unterstützung einer Dolmetscherin genutzt. Dies war sehr hilfreich und eine erstmalige Erfahrung.

da nur wir alle zusammen eine Gemeinscha1 bilden können und einander Zeuginnen sind, es gibt keine Außenstehenden, keine Beobachterinnen, jede zeigt sich mit ihrer Geschichte.

Die Herausforderung in dem Konzept des Seminars besteht darin, dass wir, die Trainerinnen mehrere Rollen erfüllen, wir sind Leiterinnen und zugleich auch Teilnehmerinnen. Dies ist wichtig,

Die Dolmetscherin war sprachliche Unterstützerin und hatte zugleich auch Raum für ihre Trauer.

und dass wir Netzwerke, Verbindungen und Freund/innen brauchen, mit denen wir dies leben können.

Das gemeinsame Trauern erfahren wir als verbindend, heilsam und nährend. Trauer scheint eine Quelle der Friedensarbeit zu sein, da sie auch Ausdruck von Liebe ist und Versöhnung schafft. Am Ende Reise über die aufgestapelten Trauerberge steht das Erleben, dass wir mit unseren Tränen gesehen werden wollen,

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Stimmen von Teilnehmerinnen Für mich war es eine Geschenk, das s ich an eurem Seminar teilnehmen konnte. Die Zeit, die ich mit euch im „Haus der freien Gedanken“ verb racht habe, war für mich ungewöhnl ich und von großem Nutzen. Alle Rituale und Elemente des Seminars waren für mich entspannend und wir kungsvoll und ich freue mich sehr, was sich dadurch entwickeln kon nte. Die Bilder, die ich während des Sem inars gemalt habe, haben mich in meine Kindheit zurückgef ührt und mir die Kraft und Tiefe zur ückgebracht, von denen ich nicht mehr wusste, dass ich sie tief in mir trage. Ihr als meine Seminarleiterinnen war d für mich wie Zauberfeen auf dem Weg zur Wandlung unserer Trauer. Das Verbrennen unserer Trauer, die Reinigung unserer Seele und unseres Körpers sind sehr wirkungsvoll und auch die Verabschiedung von uns eren Toten befreit uns. In dem Seminar geht es nicht nur um Trauer, es geht um das ganze Leben und auf mich hat es sehr positiv gewirkt. Das „Haus der freien Gedanken“ ist ein toller Ort für vieles: für Semina re, für Entspannung, zum Zusammensein, zum Feiern, zur Ins piration für Künstlerinnen, ein Par adies für die Seele. Vieles ist für mich unvergesslich: das Seminar, das gemeinsame Essen, die Feigen, die Trauben, die Übungen. Ich habe selbst die Farben in mir gefunden, ich hoffe, anderen geh t es auch so. Der Blick von der Terrasse ist sehr besonders, das Mee r, die Sonne am Tag, der Mond und die Sterne in der Nacht, die Flugzeuge und die Schiffe ... alles zu seiner Zeit. Das Seminar empfehle ich all meinen Freundinnen und Freunden und auc h anderen, denn es bedeutet nicht nur schöne Zeit zu verbringen , sondern ist sehr hilfreich. Ihr habt mic h zauberhaft durch das Seminar geführt. Ich hoffe, ihr ladet mich wieder zu einem Seminar ein. (Anelija, aus Dimitrovgrad, Aktivi stin der Frauen in Schwarz, Belgra d, Serbien) Die Zeit, die wir z usammen der Realit verbracht ät. Innerh haben, kö alb von e nnte ich Märchen in ganz kurz paar auße und Myth beschreib rg e w ö e hnlichen n anzuneh en als ein tiefer, int Tagen hab men, die G e Zeit an ensiver, u e n re wir uns n der Grenz z e n n b z e u re r d chenbare a R e ra e zu lassen a n li ge t ä wöhnt, d t sind vers r ... Wir , zu stau en Kern vo haben gele chwomm nen und m n e rn n , t die Welt die Wirkli it unglau Für mich wurde bre blichem R chkeit lo ist diese szulasse iter, eichtum b e s o n und un n u d nd mit W ere und a durchdrin s überras eisheit b uch sch genden Erk chen eschenke were Zeit enntnis ü n zu lass mich, sc nicht leic ber die Ex hwer und en. h is t t z e u n z e der innere rklären. I selten zu unerschü n Weishe ch kam z finden ist tterliche it, die imm u einer t . Durch in iefen und d n er da ist, ie e re Stärke se Erfahru immer sic je d und Zuve o n c g h htbar ist s a z m u m m rs in e lt d ic est für e ich Vert - zumind ht, dass Kreislauf est für m rauen in sie nicht des Lebe diese verschwin ich. Ich ns und d h d abe auch en wird, a er Zeit ge Das „Hau uch wen ein tiefes wonnen. n sie nich s der fre Vertrauen ie t n und Resp Gedanken Beginn an e “ k t h a f b ü e Zeugin u r ic d e h n e b enfalls a nserer Re ls "Begle längst ge ise in die iterin" in lebter Le Tiefen, u das Aben ben. Auc nd zur gl teuer erl h d eichen Z eshalb ha Ich glau ebt. Es w eit ist sie t dieser O be nicht, ar von a rt u d c ass es ein eine ganz h Zeugin lernen wü besondere einiger fe e einzige rde. Aber rn P K e er und rs ra ft. on gibt, d besonders ie nicht e Leben ern würde ic t sthaft an w a s h den Wo Wichtige ihren eige rkshop je s durch nen Wert nen empf diesen W und sich e orkshop hlen, die selbst ge mindesten zweifelt s e in m haben. (J al in ihre m elena, Arc hitektin B elgrad)

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Reflexion und Ausblick WAS WIR FEIERN • das Feedback der Teilnehmerinnen • die Kontinuität und Weiterentwicklung der Frauen-Sommer-Akademie • Arbeit mit Dolmetscherin ist möglich: dies entspannt und vertie1 die Arbeit, wir können dadurch präziser arbeiten • sechs Frauen sind auf Empfehlung gekommen – die Seminare sprechen sich herum • Verbindung und Wertschätzung • Das Vertrauen von allen und auf diese Weise im Fluss sein • die Gelassenheit und Offenheit • Essen und die Gespräche • Unterstützung durch Spenden und Sti1ungen, Menschen, die an uns glauben WAS WIR WIEDER SO MACHEN WÜRDEN • Seminare mit internationalen Gruppen • einen Tag Zeit zum Ankommen und ein Entspannungstag nach dem Seminar • mit Übersetzerin, um uns zu entlasten – eine, die beide Kulturen kennt und zugleich integriert ist • Selbstversorgung, gemeinsames Kochen • zu dieser Jahreszeit und mit dieser Anzahl von Teilnehmerinnen 12-15 • Verschiedene Veranstaltungen und Gruppen unter dem Dach der Sommerakademie WAS WIR DAS NÄCHSTE MAL ANDERS MACHEN WÜRDEN • Integration gemeinsamer Ausflüge • Zeit und Angebote außerhalb der Akademie für jene, die aus dem deutschsprachigen Raum anreisen, damit Zeit ist, das Land und Menschen kennenzulernen • Klarheit darüber, dass wir mit Unterschieden in der Erfahrung mit GfK bzw. Kommunikation umgehen und vorher die möglichen/ erreichbaren Ziele klären • die Vorzüge des Hauses besser herausstellen und detaillierte Informationen zur Anreise aus Deutschland bzw. deutschsprachigen Raum • vorher klären, welche finanziellen Mittel und Ressourcen für ANIMA notwendig sind, damit auch Frauen aus Bosnien und Herzegowina kommen können (frühzeitig Finanzen sichern). • breitere Verlinkung und Bekanntmachung der Sommerakademie, die diesjährige Erfahrung für die PR-Arbeit nutzen

FRAGEN UND ZWEIFEL, DIE UNS BEWEGEN Können wir aus dem Ausland wirklich unterstützen, indem wir OHREN und Gemeinscha1 anbieten? Wenn wir die Geschichten des Landes hören, den Frust, die Resignation mit der Verwaltung, den Behörden, die nicht kooperativ sind: Können wir zum Frieden beitragen, indem wir Einfühlung geben und Trauerräume schaffen, damit Frauen frei werden, um auch die gegenüberliegende Seite zu hören und in einen Dialog treten können? AUSBLICK Die Sommer-Akademie soll weiter bestehen, weiter wachsen mit den Menschen und den Ideen, die ihren Weg hierher finden. Es soll ein Ort ganzheitlicher Friedens-Bildung und der Begegnung werden. Ein Haus, welches seine Seele bewahrt und unser aller Haus bleibt – ein Ort, der uns nährt und den wir nähren. Uns freut, dass die Frauen, Architektinnen von Expeditio, die dieses Haus umgebaut haben, auch weiterhin hier tätig sind und die Permakultur einbringen. Wie schön wäre es, wenn wir noch stärker das Thema Umwelt hier einbringen könnten und wir nach und nach einen Ort aufbauen, der auch in dieser Hinsicht weit- und umsichtig ist,so dass wir hier nachhaltige Bildungsarbeit aufbauen, die uns selbst dient, der Gemeinscha1 und der Umwelt. Das was uns in diesem Haus gelingt, ist, Gemeinscha1 zu schaffen und zu leben. Eine Gemeinscha1, der es gelingt, sich zu unterstützen, sich zu sehen, in all den Unterschieden. Für uns passt weiterhin die GfK und unser Konzept der Trauerumwandlung, um die Vision zu verwirklichen. Auf diese Weise Menschen stärken, um mit Liebe, Entschlossenheit und Verantwortung auf das Leben zuzugehen. Schön wäre es, wenn durch die Sommerakademie auch längerfristig Projekte und das Haus finanziert werden können. Hier können wir Solidarität aufbauen und leben, Netzwerke, Projekte und Freundscha1en entstehen lassen und stärken. Wenn es uns gelingt, frühzeitig und längerfristige Finanzierungen zu sichern, kann dies ein Schritt in diese Richtung sein. Nächstes Jahr könnten folgende Themen sein: • Gewaltfreie Kommunikation - Mit neuen Augen sehen • Trauerumwandlung • Zum Wandel beitragen

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Dank Diese Frauen-Sommer-Akademie hätte ohne die Unterstützung Vieler nicht stattfinden können. • Wir danken ANIMA und besonders Ljupka Kovačević für ihr Engagement vor Ort, ihre Ausdauer und das Vertrauen in uns und unsere gemeinsame Idee. • Wir danken dem Zentrum Gewaltfreie Kommunikation Steyerberg e.V. für die ideelle Unterstützung des Projekts und dessen Verbreitung über ihr Netzwerk und an Veranstaltungen. Großer Dank geht an all jene, die dieses Projekt finanziell unterstützt haben: • Die Sti1ung „die schwelle“ • D-A-CH deutsch sprechende Gruppen für Gewaltfreie Kommunikation e.V. • Emotionale KulturEntwicklung • Spenderinnen und Spender der GfK Tagung im Lebensgarten Steyerberg e.V. • Ruedi Thoma • Heidrun Mederacke • Marianne Miesterfeld Und nicht zuletzt danken wir all jenen, die von diesem Projekt erzählen und uns als Veranstalterinnen mit ihren Gedanken und ihrer Ermutigung begleiten und unterstützen. Für die Frauen-Sommer-Akademie Ulrike Reimann und Marijana Gršak protranskultur e.V.

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