DSO Nachrichten 05/06 2012

Page 1

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

DSO Nachrichten

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

GrEnzwEGE | Vladimir ashkEnazy | lisa BatiashVili | sir roGEr norrinGton | truls mørk ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

5 6

BEEthoVEn | BErlioz | Brahms | BraunfEls | BrucknEr | ElGar | haydn | honEGGEr | liszt | mahlEr | raVEl | schostakowitsch

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------

Sonderbeilage ------------------------------------------------

Abonnements und Konzerte 2012 | 2013

-----------------------------------------------ein Ensemble der


2

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

Editorial

01.06.

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

das dso im frühsommEr

Kammermusik I: ›Notturno‹ Wir freuen uns sehr, Ihnen in dieser Ausgabe das im Bode-Museum Programm der Konzertsaison 2012 | 2013 vorstellen Die Reihe ›Notturno‹, die das DSO gemeinsam mit der zu dürfen, die am 7. September mit dem Konzert Stiftung Preußischer Kulturbesitz veranstaltet, hat sich rasch zu einem Publikumsliebling entwickelt. Im Juni lockt das dritte Konzert der Saison musikalische Nachtschwär- zum Amtsantritt Tugan Sokhievs als neuem Chefmer ins Bode-Museum, das neben der herausragenden Skulpturensammlung auch das Museum für Byzantinische dirigenten und Künstlerischen Leiter des Deutschen Kunst und das Münzkabinett beherbergt. In der nach florentinischen Vorbildern der Renaissance-Zeit gestalteten Basilika spielt das Hornquartett des DSO Werke von Dau- Symphonie-Orchesters Berlin eingeläutet wird. prat, Mitushin, Reicha, Tscherepnin u. a. Um 21 Uhr kann das Haus in Kurzführungen erkundet werden, um 22 Uhr Doch auch die Konzertmonate Mai und Juni haben | beginnt das etwa einstündige Konzert. fr 1. Juni | 22 uhr | Bode-museum – Basilika siehe s. 12 einiges zu bieten: Sir Roger Norrington beschließt 13.06. die Themenreihe ›Grenzwege‹ mit Beethovens ›Eroica‹ und moderiert das letzte Casual Concert der Saison. Mit der Geigerin Lisa Batiashvili und dem Cellisten Truls Mørk gestalten zwei Ausnahmemusiker das Doppelkonzert von Johannes Brahms unter der LeiCasual Concert mit Fußball-Lounge tung von Tugan Sokhiev. Zusammen sind sie zuDas letzte Casual Concert der Saison wird am 13. Juni Sir dem bei sommerlichen Musikfestivals zu Gast. Der Roger Norringon leiten – und gekonnt als Moderator und Dirigent durch die ›Eroica‹, Beethovens 3. Symphonie, führen. Beginn ist bereits um 19.30 Uhr, denn um 20.45 Uhr, Dirigent Manfred Honeck setzt seine Entdeckungsdirekt nach dem Konzertende, ertönt im Foyer der Philharmonie der Anpfiff zum Fußball-EM-Vorrundenspiel reise durch das Werk von Walter Braunfels fort, Deutschlands gegen die Niederlande, das auf einer Großleinwand verfolgt werden kann. Perfekt abgerundet wird der Abend nicht nur für die Sportfreunde unter den Kon- während der Cellist Jan Vogler sich dessen Zeitgezertbesuchern in der Halbzeitpause und nach dem Spiel mit Auftritten der Band ›Die Vögel‹ und einem DJ in der nossen Arthur Honegger widmet und der Pianist | Casual Concert Lounge. mi 13. Juni | 19.30 uhr | Philharmonie siehe auch s. 10 Jean-Efflam Bavouzet auf Liszt’schen Spuren wandelt. Vladimir Ashkenazy, Chefdirigent von 1989 bis 24.08. 1999, kehrt mit gleich zwei Konzertprogrammen ans Pult seines ehemaligen Orchesters zurück. Er geht mit dem DSO im Mai auf eine Südamerika-Tournee. Und mit ›Notturno‹ im Bode-Museum und ›Klassik Kammermusik II: Blech im Botanischen Garten im Grünen‹ kommen auch die Kammermusikfreunde Die Kammermusikreihe ›Klassik im Grünen‹ entführt ihr auf ihre Kosten. Publikum in die einzigartige Naturatmosphäre des Bota------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

nischen Gartens. Die Konzerte finden bei schönem Wetter im Freien statt, bei Regen im Neuen Glashaus. Mit der Konzertkarte kann der Garten ganztägig besucht werden. Das Konzert am 24. August gestaltet das Blechbläserquintett des DSO, bestehend aus Falk Maertens und Raphael Mentzen (Trompete), Paolo Mendes (Horn), Andreas Klein (Posaune) und Johannes Lipp (Tuba), gemeinsam mit dem Schlagzeuger Henrik M. Schmidt. Unter dem Titel ›Blaues Blut‹ stehen Werke von Albéniz, Berkeley, Kálmán, | Lully, Massenet u. a. auf dem Programm. fr 24. aug | 18 uhr | Botanischer Garten → siehe s. 12 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

→ S.

→ S.

→ S.

→ S.

10 | Di 12. + Mi 13. Juni

3 + 4 | Sa 23. – Fr 29. Juni

9 | Do 31. Mai

11 | So 6. + Di 8. Mai

Herzlich willkommen beim DSO!

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


DSO NACHRICHTEN 0 5/06 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

lisa Batia shVili im GEsPr äch

3

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Entdeckungsreise Lisa Batiashvili am 23.06. zu Gast beim DSO

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Lisa Batiashvili gewann mit 16 Jahren als jüngste Teilnehmerin den 2. Preis des Sibelius-Wettbewerbs. Heute gehört sie zu den wichtigsten Geigerinnen unserer Zeit. Nachdem sie 2008 zusammen mit dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin das Zweite Violinkonzert von Sergej Prokofjew interpretierte, ist sie am 23. Juni mit dem Doppelkonzert von Johannes Brahms zu Gast beim DSO – zusammen mit Truls Mørk und Tugan Sokhiev, dem zukünftigen Chefdirigenten des Orchesters. Frau Batiashvili, Sie sind mit zwölf Jahren nach Hamburg gekommen – aus Georgien, das nach dem Ende der Sowjetunion unruhige Jahre erlebte. Was hat dieser Verlust der Heimat für Sie als Kind bedeutet? lisa Batia shVili Das waren turbulente Zeiten. Natürlich fiel mir das Weggehen schwer, auch wenn es für uns alle das Richtige war. Bereits die Reise begann furchtbar – im Zug von Tiflis nach Moskau raubte man meiner Mutter und mir die Zugtickets und das Geld. Mein Vater musste sein Streichquartett zurücklassen, mit dem er fast 25 Jahre gespielt hatte, und gab seine Stelle als Professor an der Musikhochschule auf. Er ging dann zunächst nach Ingolstadt, zum Georgischen Kammerorchester, um in Deutschland bleiben zu dürfen. Wir mussten einiges durchmachen, waren aber doch zuversichtlich und hatten das Glück, Menschen zu treffen, die uns sehr geholfen haben. Meine Eltern haben sich langsam an das neue Leben gewöhnt, bei mir ging es ein wenig schneller, obwohl ich mich an die Mentalität und Lebensart der neuen Welt auch anpassen musste. Das war in der Pubertät gar nicht so einfach. Erst als ich mit fünfzehn an die Musikhochschule in München kam, wusste ich, warum ich da war. Seitdem ging es aufwärts, ich spielte Konzerte, fand ein Umfeld, das mich interessierte, und habe schließlich selbst eine Familie gegründet. Deutschland ist mir eine zweite Heimat geworden, aber es hat, wie gesagt, einige Zeit gedauert. Sie entstammen einer musikalischen Familie, Ihre Mutter ist Pianistin, Ihr Vater Geiger. Hat das Ihren Werdegang vorgezeichnet? l. B. Obwohl mich meine Mutter schon immer gerne als Musikerin gesehen hat, bin ich doch auf eine sehr natürliche Art und Weise zur Musik gekommen. Besonders

mein Vater hat mich enorm beeinflusst, denn er hat oft mit seinem Streichquartett bei uns zuhause geprobt. Wenn man als Kleinkind so viel Musik zu hören bekommt, besonders diese »hochzivilisierte« Musik des Streichquartetts [lacht], dann prägt einen das schon – mehr, als wenn ich ihn nur allein mit der Geige gehört hätte. Neben seinen Studenten hat er auch Kinder unterrichtet, und dass ich diese immer mit ihren kleinen Instrumenten bei uns sah, gab für mich den Ausschlag – neben all der schönen Musik um mich herum. Ich bin also in die Musikwelt hineingewachsen, ohne mir groß darüber Gedanken zu machen, ob ich das wirklich will oder nicht. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Vielleicht ist Brahms der Komponist, den ich in seiner Gesamtheit am meisten liebe.«

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wann haben Sie das dann für sich selbst herausgefunden? l . B. Das war eine langsame, stufenweise Entwicklung. Darüber bin ich heute sehr glücklich. Meine Eltern haben mich nie zu Vorspielen oder Konzerten gedrängt, im Gegenteil, sie haben mich fast immer ein wenig gebremst. Sie sorgten zwar für die bestmögliche Ausbildung, weshalb wir auch nach Deutschland gekommen sind, aber sie sagten mir immer, ich hätte Zeit und solle nichts überstürzen. Deshalb habe ich gar nicht mitbekommen, dass ich etwas Besonderes kann. Ich war zwar in meiner Umgebung eine der wenigen, die Musik machten und üben mussten, trotzdem aber sehr unauffällig. Erst als ich mit fünfzehn an die Musikhochschule München kam und mich mit meiner neuen Lehrerin Ana Chumachenko auf den Sibelius-Wettbewerb vorbereitete, wurde mir wirklich klar, dass Musik die Hauptrolle in meinem Leben spielen würde. Was macht Ana Chumachenko, die mittlerweile fast schon legendäre Lehrerin großer Geigerinnen, so besonders? l. B. Ich glaube, dass jeder Schüler sie anders erlebt. Sie hat die seltene Fähigkeit, Talent und Charakter zu er-

kennen und den Schüler genau in die richtige Richtung zu lenken. Deshalb klingt jeder ihrer Schüler anders, weil sie einem dabei hilft, die eigene Persönlichkeit zu entwickeln, und nicht nur gut Geige spielen zu lernen. Sie verfügt über eine enorme Freiheit des Geistes, sie weiß unglaublich viel über die Geige, ihre Technik und Phrasierung, und darüber, wie man überzeugend spielen kann. Sie hat viel gehört und viele Erfahrungen als aktive Musikerin gesammelt. Und auch ihre wichtigsten Mentoren, Joseph Szigeti, Yehudi Menuhin und Sándor Végh, haben sie sehr geprägt. Es ist diese Mischung verschiedener Qualitäten, die ihre Schüler dazu anspornt, das Beste aus sich herauszuholen. Noch heute ist Ana Chumachenko für mich einer der wichtigsten Menschen, auch außerhalb der Musik, weil sie über Weisheit verfügt. Ich rufe sie manchmal einfach nur an, um sie um Rat zu fragen. Könnten Sie sich vorstellen, später selbst einmal in die Rolle der Lehrerin zu schlüpfen? l. B. Ich glaube nicht. Ich bin immer wieder in Georgien, besuche meine alte Musikschule und höre dort den Kindern zu. Natürlich gebe ich Ihnen dann Ratschläge und arbeite mit ihnen. Aber regulär Unterricht zu geben, das ist nicht unbedingt meine Welt. Denn vieles, was ich mache, kann ich gar nicht beschreiben oder erklären. Sie sammeln Spenden für diese Musikschule, … l. B. … die ich mit sechs Jahren besuchte. Zu Sowjetzeiten war sie einer der größten Schätze in Tiflis, auch wenn damals vieles andere überhaupt nicht gestimmt hat. In den letzten Jahren ist das Gebäude jedoch völlig verkommen, die Schule musste ein ebenfalls baufälliges Ausweichquartier beziehen, viele Instrumente sind kaputt. Mein Vater ist nach seiner Pensionierung zurück nach Georgien gegangen und hat angefangen, sich um diese Schule zu kümmern, wobei ich ihn gerne unterstütze. Jetzt kommt zunächst einmal ein neues Klavier, denn die Flügel sind uralt und in einem erbärmlichen Zustand. Mithilfe eines kurzen Dokumentarfilms und ehemaliger Schüler, die im Westen Karriere gemacht haben, konnten wir für einige Aufmerksamkeit sorgen. Mittlerweile hat auch die georgische Regierung zugesagt, sich um ein neues Gebäude zu kümmern. Wenn die Schule renoviert ist, bin ich glücklich. Aber bis dahin werden wir nicht lockerlassen. Wenn ich die Schüler dort treffe,

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


4

lisa BatiashVili | kindErkonzErt

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Fortsetzung Interview Seite 3 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

dann sehe ich mich selbst wieder als Kind und erinnere mich, wie wichtig diese Schule für mich war. So etwas sollte man nicht aufgeben. Hat die Musikförderung im Georgien von heute einen anderen Stellenwert als noch vor 25 Jahren? l . B. Seltsamerweise hat sie zu Sowjetzeiten immer gut funktioniert. Zwar haben sich die Wirtschaft und die Lebensbedingungen in Georgien in den letzten Jahren enorm entwickelt, den Menschen geht es besser, doch leider ist Musik und Kultur nicht etwas, das viel Geld einbringt, und dann lässt man es leider leicht links liegen. Doch für Georgien ist Musik eine Chance. Der Präsident ist selbst ein großer Musikliebhaber und betont stets, es seien vor allem Musiker, die das Land international bekannt gemacht hätten. Diese Musikschule zu erhalten, ist mir deshalb besonders wichtig. Wie hat Sie die reiche (Vokal)-Musiktradition ihrer georgischen Heimat beeinflusst? l. B. Die Volksmusik hat mich sehr geprägt. Auch in den ersten fünf Jahren in Deutschland, als wir unsere von der Nachkriegszeit gebeutelte Heimat nicht besuchten, war die georgische Nationalmusik immer mit mir. Deshalb bat ich auch meinen Vater, die ›Miniaturen‹ von Sulkhan Tsintsadze – Volksliedbearbeitungen für Streichquartett – für mich zu arrangieren. Ich spiele sie so oft wie möglich mit Orchestern, gerne als Zugabe. Diese Musik ist eine große Stärke meines Landes, sie hat mich nachhaltig beeinflusst. Sie selbst treten regelmäßig sowohl als Solistin wie auch als Kammermusikerin in Erscheinung und pflegen ein breites Repertoire. Das zeichnet auch Ihre Debüt-CD bei der Deutschen Grammophon mit Werken sowjetischer Komponisten von Schostakowitsch bis Pärt aus. Gibt es etwas, dass Sie besonders schätzen? l . B. Je nach Lebensabschnitt ist das unterschiedlich. Das liebe ich an meinem Beruf so sehr: Man muss sich nie langweilen. Ich versuche, von allen Seiten etwas mitzunehmen, und doch bleiben die großen Violinkonzerte,

etwa von Brahms oder Beethoven, etwas Besonderes, weil man sie immer wieder neu entdecken kann, sie noch besser spielen kann. Kammermusik liegt mir ebenfalls am Herzen, nicht nur wegen der Prägung durch meinen Vater, sondern vor allem aufgrund des gemeinsamen Musizierens. Man muss für sich die richtige Mischung finden. Der neuen Musik widme ich mich gern, aber nicht besonders häufig; nur Werken, die mich überzeugen. Es ist mir wichtig, Musik zu spielen, die mich anspricht, und nicht nur, um jemanden einen Gefallen zu tun. Musik bleibt immer eine Entdeckungsreise. Und Brahms ist mir dabei einer der liebsten Komponisten, denn ich schätze nicht nur das Violinkonzert, sondern eben auch das Doppelkonzert, die Sonaten, die Kammermusik und seine Symphonien. Vielleicht ist Brahms der Komponist, den ich in seiner Gesamtheit am meisten liebe. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Es ist ein großer Gewinn, mit jemandem zu spielen, den man auch bewundern darf.«

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Sie spielen Ende Juni zusammen mit Truls Mørk das Doppelkonzert von Johannes Brahms. Was verbinden Sie persönlich mit dieser Komposition? l. B. Es ist das große Stück für Geige und Cello. Ohne das Konzert könnten wir Geiger nicht mit diesen phantastischen Cellisten auftreten [lacht]. Beide Instrumente ergänzen sich einfach wunderbar. Ich spiele es unglaublich gern. Seit ich es 2007 gemeinsam mit Truls Mørk bei den Berliner Philharmonikern aufgeführt habe, haben wir nicht mehr zusammen musiziert. Aber weil mir das Konzert in so positiver Erinnerungen geblieben ist, freue ich mich sehr auf unsere Zusammenarbeit. Ich halte Truls Mørk für einen der größten Musiker, er ist ein außergewöhnlicher Cellist mit einer Tiefe in seinem Spiel, die gerade zu Brahms hervorragend passt.

Zwischen Ihnen beiden stimmt also die Chemie? l. B. Ja, es ist erstaunlich. Wenn man sich gut versteht, erreicht man in einer Probe mehr, als mit fünfen mit jemand anderem. Es geht nicht immer nur um Qualität, sondern darum, ähnliche Ansichten zur Musik zu haben und miteinander zu harmonieren. Es ist ein großer Gewinn, mit jemandem zu spielen, den man auch bewundern darf [lacht]. Haben Sie schon einmal mit Tugan Sokhiev gearbeitet? l . B. Bislang noch nicht. Aber ich finde diese neue Generation der Dirigenten unglaublich faszinierend. Es gibt mittlerweile enorme Talente zwischen zwanzig und dreißig. Ich bin inzwischen manchmal älter als die Dirigenten, ich hätte nicht erwartet, dass das so schnell gehen würde [lacht]. Das zeigt mir aber auch, dass man sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss und man als Musiker noch lange diese großartigen Kollegen um sich haben wird. Es ist für jedes Orchester eine phantastische Gelegenheit, einen jungen Dirigenten zu engagieren. | Darin liegt enormes Zukunftspotential. das Gespräch führte maximilian rauscher. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

sa 23. Juni | 20 uhr | Philharmonie | 18.55 uhr Einführung tuGan sokhiEV | lisa Batiashvili Violine truls mørk Violoncello Joseph haydn symphonie nr. 104 d-dur ›londoner‹ Johannes Brahms konzert für Violine, Violoncello und orchester a-moll Edward Elgar ›Enigma-Variationen‹ karten von 20 ¤ bis 58 ¤ | aboPlus-Preis ab 17 ¤ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

das Programm vom 23. Juni mit tugan sokhiev, lisa batiashvili und truls mørk ist nach dem berliner konzert bei drei sommerlichen musikfestivals zu erleben: 24. – 29. Juni | sommerfestivals so 24. Juni | Gutshaus stolpe | Festspiele mecklenb.-Vorpommern do 28. Juni | kurhaus Wiesbaden | rheingau musik Festival fr 29. Juni | regentenbau bad kissingen | kissinger sommer Weitere informationen unter dso-berlin.de/gastspiele

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Leinen los! Wir fahren Dampfer Kinderkonzert am 03.06.

von christian schruff

Im letzten Kulturradio-Kinderkonzert vor den Sommerferien wird der Große Sendesaal im Haus des Rundfunks zum Ausflugsdampfer: Leinen los zur Moldaufahrt! Prag heißt das Ziel, die Hauptstadt Tschechiens. Als Mannschaft an Bord ist wie immer das DSO, Kapitän Lancelot Fuhry hält als Dirigent das Steuer in der Hand und als Lotse fährt Moderator Christian Schruff mit. Er wird erzählen, was es entlang der Moldau alles zu entdecken gibt. Wir folgen dem Lauf des Flusses in der Musik des tschechischen Komponisten Bedrich Smetana. Er hat ihn in seinem berühmtesten Orchesterstück ›Die Moldau‹ beschrieben – von den beiden Quellen im Böhmerwald bis zur Mündung in die Elbe. So eine musikalische Dampferfahrt ist eine spannende Sache! Unterwegs belauschen wir Jäger im Wald, wir feiern mit den Bauern am Ufer eine Hochzeit, und wenn wir Glück haben, tanzen nachts sogar die Wassergeister für uns im Mondschein einen Nymphenreigen. Richtig aufregend wird’s, wenn wir danach durch die St. Johann-Stromschnellen rasen. Dort wird das Orches-

ter ganz schön durchgerüttelt und das wilde Wasser donnert über die Felsen. Hoffentlich geht dabei niemand über Bord! Wenn alles gut gegangen ist, genießen wir zuletzt den Blick auf die große alte Stadt Prag und folgen der Moldau mit den Ohren, wie sie in der Ferne verschwindet. wassErmusik aus BErlin

Ganz nebenbei erfahrt Ihr, wie man mit Tönen malen kann. Dafür wäre es toll, wenn alle Passagiere im Saal mitmachen und ein blaues Stofftuch mitbringen würden, etwa so groß wie ein Taschentuch oder eine Serviette – Hauptsache blau. Blau wie das Wasser. Denn Musik über einen Fluss ist ja auch Wassermusik. Und Wassermusik wird auch die Klasse 4c der Sonnenblumengrundschule in BerlinTreptow mitbringen. Die Kinder haben sich in Berlin an der Spree auf die Suche nach Wasserklängen gemacht und führen ihre eigene Wassermusikgeschichte auf. Mitfahren auf unserem Konzertdampfer können wie immer Kinder ab 6 Jahren und deren große Begleiter. Vor dem Konzert gibt es ab 10.30 Uhr wieder das Open House. Da könnt ihr Instrumente ausprobieren, singen, spielen und

Spaß haben. In den Sommerferien gibt’s dann die Kulturradio-Kinderkonzerte dieser Saison noch einmal zum Nachhören im Kulturradio vom rbb. An jedem Feriensonntag ab 8.04 Uhr wird dort bei ›Klassik für Kinder‹ ein Konzert gesendet. Das nächste Kinderkonzert im Haus des Rundfunks findet dann am 23. September statt. Es steht unter dem Titel: ›Es war einmal … ein Buch | voller Märchen‹.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

so 3. Juni | haus des rundfunks 10.30 uhr open house | 12 uhr kulturradio-kinderkonzert lancElot fuhry | christian schruff moderation ›Leinen los! Wir fahren Dampfer‹ Bedrich smetana ›die moldau‹ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Für kinder ab 6 Jahren. karten zu 4 ¤ | Erwachsene 10 ¤

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


201 2 | 2013

kon z e Rte Die erste Saison mit dem neuen Chefdirigenten Tugan Sokhiev

im Abonnement

B e St e P l ät z e Weil Sie Abonnent sind.

g Ü n St i g

Weil Sie schon ab 30 € Abonnent werden.

inDiviDuell

Weil Sie im Wahlabo Termine selbst bestimmen.

FleXiBel

Weil Sie zwei Konzerte tauschen können.

z u m ke n n e n l e r n e n

DA S › C h e F D i R i g e n t e n ABonneMent‹ Drei Konzerte inklusive Amtsantrittskonzert ab 48 €.


Die Saison 2012 | 2013

6

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

Verehrte Damen und Herren, liebe Konzertbesucher, der Klang des DSO, die Energie und Begeisterungsfähigkeit der Musikerinnen und Musiker haben mich von Anfang an fasziniert. Als ich das Orchester im Jahr 2003 zum ersten Mal dirigierte, wusste ich mich spontan von jedem Einzelnen in meinen künstlerischen Anliegen unterstützt. Das war der Schlüssel zur Vertiefung unserer Beziehung, die sich seitdem in den gemeinsamen Programmen stetig intensivierte. Es ist mir eine große Ehre, von nun an Chefdirigent dieses exzellenten Klangkörpers zu sein. Zum Nachfolger von so prägenden Künstlern wie Ferenc Fricsay, Lorin Maazel oder Kent Nagano berufen zu werden, ist ein starker Vertrauensbeweis. Darüber bin ich sehr glücklich! Die Musikstadt Berlin mit ihrer vielfältigen und pulsierenden Kulturszene bietet darüber hinaus für jeden Künstler einen enormen Ansporn. In unserer ersten Saison werden das Orchester und ich die gemeinsame Basis festigen, verbreitern und von ihr ausgehend Neuland erforschen. Einen Fokus richten wir dabei auf Komponisten des russischen und slawischen Repertoires. Es ist reicher und vielgestaltiger, als sich dies im hiesigen Konzertleben derzeit widerspiegelt. Wir führen die Linie weiter, die wir mit Sergej Prokofjews ›Alexander Newski‹-Kantate begonnen haben und erarbeiten mit ›Iwan der Schreckliche‹ ein oratorisches Opus des Komponisten, das wohl noch seltener zu erleben ist. Werke wie ›Islamey‹ von Mili Balakirew oder die Instrumentalkonzerte von Mieczysław Weinberg zählen zu unseren weiteren Erkundungen. Selbstverständlich setzen wir über diesen Schwerpunkt hinaus auch entscheidende Akzente mit den großen Tonschöpfungen der europäischen Symphonik. So freue ich mich besonders auf das Programm mit der Vierten Symphonie von Johannes Brahms, das wir mit Aribert Reimanns ›Nahe Ferne‹ eröffnen. Ich hoffe, dass Sie meine Begeisterung für unsere erste gemeinsame Spielzeit teilen und würde mich freuen, Sie in möglichst vielen unserer Konzerte begrüßen zu können. Ihr

Tugan Sokhiev Chefdirigent und Künstlerischer Leiter

ChefdirigentenAbonnement | Serie S PHILHARMONIE | 3 Konzerte | 20 Uhr Erleben Sie Tugan Sokhiev, den neuen Chefdirigenten des DSO, an drei ausgewählten Terminen. Fr 07. Sep | tugAn Sokhiev Susan graham Mezzosopran Strawinsky ›Pulcinella‹-Suite Copland ›Eight Poems of Emily Dickinson‹ Rachmaninoff Symphonie Nr. 3 a-Moll Sa 02. Mrz | tugAn Sokhiev emanuel Ax Klavier Reimann ›Nahe Ferne‹ haydn Klavierkonzert D-Dur Strawinsky Capriccio für Klavier und Orchester Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll So 23. Jun | tugAn Sokhiev vadim gluzman Violine Mendelssohn Ouvertüre ›Die Hebriden‹ korngold Violinkonzert D-Dur Schubert Symphonie Nr. 8 ›Große C-Dur‹

Abonnementpreis je nach Platzwahl 129 | 111 | 96 | 81 | 66 | 48 €

ko n z e Rt SA i S o n 2 0 1 2 | 2 0 1 3 Dirigenten und Schwerpunkte Tugan Sokhiev, der neue Chef an der Spitze des DSO, gewährt in seinen Konzerten der Saison 2012 | 2013 Einsichten in russische und slawische Kultur- und Denkwelten. Er stellt Kompositionen ins Zentrum seiner Programme, deren Bedeutung erst noch oder wieder erkannt werden muss. James Conlon, Krzysztof Urbanski ´ und Pablo Heras-Casado führen seine Erkundungen fort. Musik aus den Ländern des Nordens bildet einen zweiten Schwerpunkt: Sir Roger Norrington, mit dem das Orchester eine lange Zusammenarbeit verbindet, widmet sich in den kommenden Spielzeiten dem Werk des britischen Symphonikers Ralph Vaughan Williams; Sir Mark Elder und der junge Edward Gardner verstärken die Programm-Insel Großbritannien. Osmo Vänskä und Paavo Järvi erweitern den nördlichen Horizont nach Skandinavien, Gianandrea Noseda wagt dagegen einen Seitenblick in den europäischen Süden. Kent Nagano, Ehrendirigent und regelmäßiger Gast des DSO, geht dem Spannungsverhältnis zwischen geschichtlicher Nähe und ästhetischer Distanz bei Richard Strauss und Johannes Brahms nach. Dessen Klavierkonzerte konfrontiert Christoph Eschenbach an zwei Abenden mit Schumanns Symphonien. Andrew Manze erforscht die Gattung des Konzerts, Jean-Christophe Spinosi stellt barocke Musik ihrem Widerhall im Frankreich des 20. Jahrhunderts gegenüber. Der junge Israeli Omer Meir Wellber gibt ein frühes, Christian Zacharias als Pianist und Dirigent ein spätes Debüt beim DSO. In der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ erleben Ryan Wigglesworth und Clemens Schuldt ihren Einstand. Solisten Zu den Solistinnen und Solisten der Saison 2012 | 2013 zählen namhafte Sopranistinnen wie Anna Caterina Antonacci, Christine Brewer, Claire Booth und Rebecca Evans, die Mezzosopranistinnen Olga Borodina, Malena Ernman, Susan Graham und Francine Vis sowie der Bariton Simon Keenlyside und der Bass Ildar Abdrazakov. Der Schriftsteller Wladimir Kaminer konnte zudem als Sprecher für Prokofjews Kantate ›Iwan der Schreckliche‹ gewonnen werden. Die bewährte Kooperation mit dem Rundfunkchor Berlin wird mit zwei Konzerten fortgesetzt, der Staats- und Domchor Berlin kommt als weiterer künstlerischer Partner hinzu. Zu den herausragenden Pianistinnen und Pianisten der Saison zählen Leif Ove Andsnes, Emanuel Ax, Tzimon Barto, Imogen Cooper, Stephen Hough, Jean-Yves Thibaudet und Joyce Yang. Als Violinvirtuosen wurden Vadim Gluzman, Janine Jansen, Patricia Kopatchinskaja, Sergej Krylov, Melise Mellinger, Nemanja Radulovic´ und Carolin Widmann eingeladen. Ebenso zu Gast sind Barbara Maurer, Annemarie Moorcroft und Antoine Tamestit an der Viola sowie die Cellisten Gautier Capuçon und Daniel Müller-Schott. Die Holzbläser vertreten Kornelia Brandkamp und Martin Fahlenbock an der Flöte, die Oboisten Jaime Gonzalez, Thomas Hecker und Philippe Tondre sowie Shizuyo Oka und Jörg Widmann an der Klarinette. Zudem sind der Hornist Paolo Mendes und der Trompeter Alexandre Baty als Solisten zu Gast. Musikalischer Partner der Artisten des Circus Roncalli unter der Leitung von Giancarlo Guerrero bei den Silvesterkonzerten des DSO ist der virtuose Harfenist Xavier de Maistre, der seinem Instrument ungeahnte konzertante Qualitäten entlockt. Casual Concerts, Kinderkonzerte und Kammermusik Neben den Symphoniekonzerten stehen wieder drei Casual Concerts, sechs Kinderkonzerte sowie Kammerkonzerte an außergewöhnlichen Orten auf dem Programm. Ausführliche Informationen zur Saison 2012 | 2013 entnehmen Sie bitte unserer druckfrischen Saisonvorschau —–– S. 8 oder der Website dso-berlin.de.


7

Abonnements

Serie A | Wochenendserie PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr Sa 29. Sep | AnDReW MAnze Paolo Mendes Horn Bacewicz Konzert für Streichorchester Mozart Hornkonzert Nr. 3 Es-Dur Strawinsky Konzert für Kammerorchester Es-Dur ›Dumbarton Oaks‹ Mozart Symphonie Nr. 36 C-Dur ›Linzer‹ Sa 17. nov | tugAn Sokhiev Jean-yves thibaudet Klavier Balakirew ›Islamey‹ — Orientalische Phantasie, bearbeitet für Orchester Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur ›Ägyptisches‹ Rimski-korsakow ›Scheherazade‹ So 09. Dez | SiR RogeR noRRington Purcell Suite aus ›The Fairy Queen‹ haydn Symphonie Nr. 101 D-Dur ›Die Uhr‹ vaughan Williams Symphonie Nr. 2 G-Dur ›A London Symphony‹ Sa 12. Jan | tugAn Sokhiev olga Borodina Mezzosopran ildar Abdrazakov Bass Wladimir kaminer Sprecher Rundfunkchor Berlin Staats- und Domchor Berlin Prokofjew ›Iwan der Schreckliche‹ — Oratorium für Sprecher, Alt, Bariton, Chor und Orchester So 03. Mrz | tugAn Sokhiev emanuel Ax Klavier Reimann ›Nahe Ferne‹ haydn Klavierkonzert D-Dur Strawinsky Capriccio für Klavier und Orchester Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll Sa 06. Apr | oSMo vänSkä Stephen hough Klavier grieg Auszüge aus den ›Peer Gynt‹-Suiten hummel Klavierkonzert Nr. 2 a-Moll Sibelius Symphonie Nr. 5 Es-Dur

Serie B

Serie C

Serie D

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

PHILHARMONIE | 8 Konzerte | 20 Uhr

Fr 07. Sep | tugAn Sokhiev Susan graham Mezzosopran

Mi 19. Sep | JeAn-ChRiStoPhe SPinoSi Malena ernman Mezzosopran händel aus ›Serse‹ : Sinfonia, Arien ›Ombra mai fù‹ und ›Crude furie‹ vivaldi aus ›Orlando furioso‹ : Sinfonia, Arien ›Nel profondo‹ und ›Ah sleale ... Io ti getto elmo‹ Debussy ›Clair de lune‹, bearb. für Orchester

Mi 10. okt | oMeR MeiR WellBeR Sergej krylov Violine

Strawinsky ›Pulcinella‹-Suite Copland ›Eight Poems of Emily Dickinson‹ Rachmaninoff Symphonie Nr. 3 a-Moll Mi 31. okt | PAAvo JäRvi Janine Jansen Violine nielsen Symphonie Nr. 1 g-Moll Bruch Violinkonzert Nr. 1 g-Moll hindemith Symphonische Metamorphosen über Themen von Carl Maria von Weber Mi 28. nov | giAnAnDReA noSeDA leif ove Andsnes Klavier Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll Strauss ›Aus Italien‹ So 13. Jan | tugAn Sokhiev olga Borodina Mezzosopran ildar Abdrazakov Bass Wladimir kaminer Sprecher Rundfunkchor Berlin Staats- und Domchor Berlin Prokofjew ›Iwan der Schreckliche‹ — Oratorium für Sprecher, Alt, Bariton, Chor und Orchester

Sa 01. Jun | eDWARD gARDneR Anna Caterina Antonacci Sopran Britten ›Four Sea Interludes‹ aus ›Peter Grimes‹ Berlioz ›La mort de Cléopâtre‹ für Sopran und Orchester Bartók Konzert für Orchester

Do 14. Mrz | SiR MARk elDeR imogen Cooper Klavier Berlioz Ouvertüre zu ›Béatrice et Bénédict‹ Mozart Klavierkonzert Nr. 22 Es-Dur elgar Symphonie Nr. 2 Es-Dur

Abonnementpreis je nach Platzwahl 210 | 182 | 161 | 147 | 133 | 105 €

So 12. Mai | SiR RogeR noRRington Carolin Widmann Violine Rebecca evans Sopran Simon keenlyside Bariton Rundfunkchor Berlin Bruch Schottische Fantasie für Violine und Orchester vaughan Williams Symphonie Nr. 1 ›A Sea Symphony‹ für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Sa 22. Jun | tugAn Sokhiev vadim gluzman Violine Mendelssohn Ouvertüre ›Die Hebriden‹ korngold Violinkonzert D-Dur Schubert Symphonie Nr. 8 ›Große C-Dur‹

Abonnementpreis je nach Platzwahl 196 | 168 | 154 | 133 | 119 | 91 €

Berlioz ›Le spectre de la rose‹ aus ›Les nuits d’été‹ Ravel ›Pavane pour une infante défunte‹ Ravel ›Boléro‹ Mo 22. okt | ChRiStoPh eSChenBACh tzimon Barto Klavier Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll Schumann Symphonie Nr. 4 d-Moll Fr 16. nov | tugAn Sokhiev Jean-yves thibaudet Klavier Balakirew ›Islamey‹ — Orientalische Phantasie, bearbeitet für Orchester Saint-Saëns Klavierkonzert Nr. 5 F-Dur ›Ägyptisches‹ Rimski-korsakow ›Scheherazade‹ Fr 22. Mrz | PABlo heRAS-CASADo Patricia kopatchinskaja Violine Schostakowitsch Kammersymphonie c-Moll eötvös Violinkonzert ›Seven‹ Strauss ›Ein Heldenleben‹ Mi 17. Apr | ChRiStiAn zAChARiAS Leitung und Klavier thomas hecker Oboe kraus ›Symphonie funèbre‹ c-Moll Mozart Klavierkonzert Nr. 15 B-Dur Mozart Oboenkonzert C-Dur haydn Symphonie Nr. 80 d-Moll Sa 04. Mai | PeteR RuziCkA Jörg Widmann Klarinette Ruzicka ›Einschreibung‹ Mozart Klarinettenkonzert A-Dur Wagner Symphonie C-Dur So 23. Jun | tugAn Sokhiev vadim gluzman Violine Mendelssohn Ouvertüre ›Die Hebriden‹ korngold Violinkonzert D-Dur Schubert Symphonie Nr. 8 ›Große C-Dur‹

Abonnementpreis je nach Platzwahl 196 | 168 | 154 | 133 | 119 | 91 €

Sibelius Violinkonzert d-Moll Mahler Symphonie Nr. 1 D-Dur Sa 11. nov | tugAn Sokhiev kornelia Brandkamp Flöte Fauré Suite ›Pelléas et Mélisande‹ Weinberg Flötenkonzert Nr. 1 d-Moll Dvořák Symphonie Nr. 7 d-Moll Do 29. nov | giAnAnDReA noSeDA leif ove Andsnes Klavier Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll Strauss ›Aus Italien‹ Sa 05. Jan | kRzySztoF uRBAńSki Daniel Müller-Schott Violoncello kilar ›Krzesany‹ (Bergsteigen) Schostakowitsch Violoncellokonzert Nr. 1 Es-Dur lutosławski Konzert für Orchester Mo 04. Feb | JAMeS Conlon Joyce yang Klavier Bernstein Symphonie Nr. 2 ›The Age of Anxiety‹ für Klavier und Orchester Schostakowitsch Suite aus ›Lady Macbeth von Mzensk‹ Sa 02. Mrz | tugAn Sokhiev emanuel Ax Klavier Reimann ›Nahe Ferne‹ haydn Klavierkonzert D-Dur Strawinsky Capriccio für Klavier und Orchester Brahms Symphonie Nr. 4 e-Moll So 28. Apr | tugAn Sokhiev Antoine tamestit Viola Prokofjew Suite ›Leutnant Kische‹ Schnittke Violakonzert Ravel ›Ma mére l’oye‹ (vollst. Ballettmusik) Ravel ›Daphnis et Chloé‹ Suite Nr. 2 Fr 07. Jun | ChRiStoPh eSChenBACh tzimon Barto Klavier Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Schumann Symphonie Nr. 2 C-Dur

Abonnementpreis je nach Platzwahl 224 | 192 | 176 | 152 | 136 | 104 €


8

Abonnements

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

ABonneMentS IHre vorteIle Im Abonnement • Bei einem Abonnement suchen Sie Ihre Plätze vor dem Beginn des freien Verkaufs aus — das bedeutet, Sie haben die größtmögliche Auswahl. • Sie zahlen als Abonnent für einen Konzertbesuch nur zwischen 10 € und 30 €. Das bedeutet, Sie sparen durchschnittlich 40 %. • Sie erhalten zudem ca. 15 % Ermäßigung beim Kauf von Karten für alle weiteren Konzerte (AboPlus-Preis). • Für Jugendliche bis 18 Jahre erhalten Sie ein Zusatz-Abonnement um 50 % ermäßigt (›Junge Begleitung‹). • Bei einem Wahlabonnement können Sie Ihre Termine individuell zusammenstellen. Das bedeutet, Sie hören, was Sie mögen und was in Ihren Terminkalender passt. • Sie können bis zu zwei Konzerte um- tauschen und bleiben damit flexibel.

AbobuCHunG Ihr Abonnement können Sie bequem von zu Hause aus über unsere Internetseite unter dso.de/aboformular buchen, oder indem Sie uns das untenstehende Formular ausgefüllt per Post zusenden.

Wahlabonnements

Abo Casual Concerts

PHILHARMONIE | 4 oder 8 Konzerte 20 Uhr

PHILHARMONIE | 3 Konzerte | 20.30 Uhr

Stellen Sie sich aus allen Konzerten in der Philharmonie Ihre persönliche Serie mit vier (Kleines Wahlabonnement) oder acht Konzerten (Großes Wahlabonnement) zusammen. Der Besucherservice sorgt für die bestmögliche Platzierung in der gewählten Preisgruppe. Ein Stammplatz ist bei dieser Abonnementform nicht möglich. Die Bedienung der Wahlabonnements kann erst nach der Buchung der Festplatzabonnements und entsprechend freien Kapazitäten erfolgen.

Kommen Sie leger, aber kommen Sie zeitig! Die Wahl der Plätze ist frei, der Andrang ist groß. Die Konzerte beginnen eine halbe Stunde später als sonst, die Programme sind knapper gehalten, ohne Pause. Die Musik erläutert der Dirigent auf unterhaltsame Weise. Danach wird das Werk als Ganzes aufgeführt. Nach jedem Casual Concert lädt das DSO bei freiem Eintritt zur Casual Concert Lounge mit Live Act und DJ ein.

SAISonvorSCHAu Sämtliche Informationen zur Konzertsaison 2012 | 2013 finden Sie in unserer Saisonvorschau, die wir Ihnen inklusive Abonnementfaltblatt auf Anfrage gerne kostenfrei zuschicken. Bitte senden Sie uns hierfür eine Nachricht mit dem Betreff ›Vorschau‹ und Ihrer Anschrift via E-Mail an presse@dso-berlin.de. Sie erhalten die Saisonvorschau außerdem im Besucherservice in der Charlottenstraße 56 (siehe unten) oder in der Philharmonie.

Serie M ›Metropolitan nights‹ PHILHARMONIE | 4 Konzerte | 20 Uhr

Fr 28. Sep | AnDReW MAnze Bacewicz, Mozart Mo 12. nov | tugAn Sokhiev | Dvořák Do 21. Mrz | PABlo heRAS-CASADo Strauss

Kleines Wahl-Abo je nach Platzwahl 176 | 152 | 132 | 112 | 88 | 64 € Großes Wahl-Abo je nach Platzwahl 232 | 200 | 184 | 160 | 144 | 112 €

Abonnementpreis 30 € | freie Platzwahl

Im Rahmen eines exklusiven Empfangs beginnt Ihr Konzertabend mit einer persönlichen Konzerteinführung, Programmheft inklusive. Nach dem Konzert lernen Sie den Dirigenten hinter der Bühne kennen. Vier der attraktivsten Konzertprogramme sind für Sie in dieser Weise als ›Metropolitan Nights‹ zusammengestellt. Mo 22. okt | ChRiStoPh eSChenBACh Brahms, Schumann Do 29. nov | giAnAnDReA noSeDA Beethoven, Strauss So 03. Mrz | tugAn Sokhiev Reimann, haydn, Strawinsky, Brahms Do 23. Mai | kent nAgAno Strauss, Brahms

Abonnementpreis je nach Platzwahl 212 | 188 | 168 €

Wahl-Abo kammermusik VILLA ELISABETH | 6 Konzerte 17 und 20.30 Uhr Stellen Sie sich aus den 8 angebotenen Konzerten in der Villa Elisabeth Ihr Kammermusikabonnement mit 6 Terminen zusammen.

Abo ›notturno‹ BERLINER MUSEEN | 3 Konzerte | 22 Uhr Die 3 nächtlichen Kammerkonzerte in Berliner Museen und einer Bibliothek sind auch als Paket im ›Notturno‹-Abo buchbar.

K Arten, AboS unD berAtunG rundfunk orchester und Chöre GmbH besucherservice des DSo Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 tickets@dso-berlin.de

Gestaltung: Projektbüro .HENKELHIEDL | Fotos: Urban Zintel (Landschaften S. 6 unten und S. 7 unten: Zintel | Fuessenich)

Wahl-Abo Kammermusik | Anzahl der Plätze Abonnemen t beSt el l K Art e 2012 | 2013 Sie können Ihr Abonnement auch online buchen un2. 3. 4. 5. 6. ter dso-berlin.de. Saalplan und Preise finden Sie in 1. der Saisonvorschau —–– S. 106. Für das Angebot ›Junge Abo ›notturno‹ | Anzahl der Plätze Begleitung‹ Kinder bitte extra eintragen.

Name Adresse PLZ

Stadt

Telefon Abo-Serie

A

b

C

D

S

m

einzelkarten AboPlus Konz.-term. Anzahl d. Pl.

Anzahl. d. Pl.

Kontoinhaber Preisgruppe Platzwunsch

Preisgruppe

Kreditinstitut Bankleitzahl

Platzwünsche Wahlabonnement | 4 oder 8 termine Anzahl d. Pl.

Preisgruppe

Platzwünsche

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

Abo Casual Concerts | Anzahl der Plätze

Kontonummer eInzuGSermäCH t IGunG Mit einer Einzugsermächtigung helfen Sie uns, den Datum | Unterschrift Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten. Die Einzugsermächtigung ist von allen Abonnenten jede Saison bitte erneut auszufüllen. Ein Abonnement verlängert sich automatisch, wenn es nicht bis zum 31. Mai der jeweiligen Saison gekündigt Ich möchte wie folgt zahlen: wurde. Es gelten die Abonnementbedingungen und Einzugsermächtigung 2012 | 2013 allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen vorauf Rechnung behalten. TSP Hiermit ermächtige ich das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin bzw. die roc berlin widerruflich, die zu zahlenden Beträge bei Fälligkeit von meinem Konto abzubuchen.

Abschnitt bitte senden an: rundfunk orchester und Chöre GmbH | besucherservice des DSo Charlottenstraße 56 | 10117 Berlin tickets@dso-berlin .de | Fax 030. 20 29 87 29


manfrEd honEck | orchEstEr-nachrichtEn

DSO NACHRICHTEN 0 5/06 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

9

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Wiederentdeckung Manfred Honeck und Jan Vogler am 31.05. mit Braunfels, Honegger und Brahms von ma ximilian r auschEr -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»In meinen jungen Jahren hatte mir Frank Wedekind von seinem Flohballett gesprochen«, berichtet der Komponist Walter Braunfels 1932. »Aus der Komposition wurde damals nichts. Aber als ich später ›Fausts Verdammnis‹ hörte, ließ mich das Flohlied von Mephisto nicht los, und ich fing an, ein Stück zu komponieren: Leben, Taten, Meinungen eines Flohs. Daraus wurden später die ›Phantastischen Erscheinungen‹ …« Zwischen den ersten Skizzen und der Fertigstellung hinterließ das Fronterlebnis des Ersten Weltkriegs tiefe Spuren. Der Protestant aus jüdischer Familie konvertierte zum Katholizismus, und auch der Charakter der ›Phantastischen Erscheinungen eines Themas von Hector Berlioz‹ machte einen Wandel durch: Aus dem unbeschwerten Insektenporträt wurde eine großangelegte, großartige Auseinandersetzung mit ›La damnation de Faust‹. Bezeichnend ist hierbei, dass sich die Huldigung an den Vater der Programmmusik nicht durch ein musikalisches Programm, sondern vor allem in abstrakten Klangideen vollzieht. Die ›Erscheinungen‹ sind eine Reihe von Variationen, aber nicht im herkömmlichen Sinn. Denn die Flohballade ist weniger Thema als vielmehr Stimulus einer geradezu hemmungslosen musikalischen Fabulierlust, die sich in zwölf »Erscheinungen« kraftvoll und farbenfroh Bahn bricht. Rasch eroberte das Werk die Konzertsäle, und mit seinen Opern ›Die Vögel‹ und ›Don Gil von den grünen Hosen‹ avancierte Braunfels neben Richard Strauss und Franz Schreker zu einem der meistgespielten Komponisten der Zwanzigerjahre. VErGEssEnhEit …

1933 brach diese Welt zusammen: Als »Halbjude« wurde Braunfels, Gründungsrektor der Kölner Musikhochschule, von den Nationalsozialisten seines Postens enthoben, Aufführungen seiner Werke sowie Auftritte als Pianist wurden ihm von der Reichsmusikkammer untersagt. Die Zeit bis zum Kriegsende verbrachte Braunfels produktiv, aber in völliger persönlicher und künstlerischer Isolation, in innerer Emigration am Bodensee. Danach konnte er, trotz der Unterstützung durch den jungen Günter Wand, nicht mehr an die früheren Erfolge anknüpfen. Die meisten Künstler, die Braunfels’ Werk gekannt und geschätzt hatten, waren aus Deutschland vertrieben worden. Zudem galt Braunfels, der Konservative mit den musikalischen Wurzeln im 19. Jahrhundert, der »Zeitlos-unzeit-

gemäße«, wie ihn einmal der Musikwissenschaftler Alfred Einstein nannte, Anfang der Fünfzigerjahre plötzlich als unmodern und war schnell vergessen. … und rEnaissancE

Seit einigen Jahren entdeckt man die musikalische Qualität seiner Werke wieder. Eine CD-Aufnahme der Erfolgsoper ›Die Vögel‹, die das DSO zusammen mit Lothar Zagrosek für die DECCA-Reihe ›Entartete Musik‹ 1994 einspielte, verfehlte ihre internationale Wirkung nicht. Auch die ›Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna‹, Braunfels’ letzte, in den Kriegsjahren entstandene Oper, erlebten 2001 in Stockholm endlich ihre konzertante und 2008 an der Deutschen Oper Berlin ihre szenische Uraufführung. Der österreichische Dirigent Manfred Honeck hat sich nicht zuletzt während seiner Zeit als Generalmusikdirektor in Stuttgart regelmäßig für das Œuvre von Braunfels eingesetzt. Er dirigierte die ›Johanna‹ in Stockholm und war mit dem beeindruckenden ›Te deum‹ 2008 beim DSO zu Gast. Die Pultkarriere des ehemaligen Bratschisten der Wiener Staatsoper begann als Assistent Claudio Abbados und führte ihn nach Stationen am Züricher Opernhaus, beim MDR Sinfonieorchester Leipzig und beim Oslo Philharmonic Orchestra von 2000 bis 2006 als Chefdirigent zum Swedish Radio Symphony Orchestra Stockholm und an das Stuttgarter Opernhaus. Derzeit ist Manfred Honeck Musikdirektor des Pittsburgh Symphony Orchestra. Im Mai kehrt er mit den ›Phantastischen Erscheinungen …‹ ans Pult des DSO zurück und stellt ihnen mit der Vierten Symphonie von Johannes Brahms ein Werk gegenüber, das in Vollendung die romantische Klangtradition repräsentiert, in deren Nachfolge sich Walter Braunfels bewegte. Eine weitere Entdeckung bietet er dem DSO-Publikum mit dem heiteren Cellokonzert des Braunfels-Zeitgenossen Arthur Honegger. Solist ist der | Ausnahme-Cellist Jan Vogler. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

do 31. mai | 20 uhr | Philharmonie | 18.55 uhr Einführung manfrEd honEck | Jan Vogler Violoncello walter Braunfels auszüge aus ›Phantastische Erscheinungen eines themas von hector berlioz‹ arthur honegger Violoncellokonzert Johannes Brahms symphonie nr. 4 e-moll karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Musikalisches Sixpack ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Die Begeisterung des Nachwuchses für klassische Musik ist allen Berliner Orchestern wichtig. Mit dem berlinerjugendabo haben Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Berliner Philharmoniker, Konzerthausorchester, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Landesjugendorchester und Junge Deutsche Philharmonie ein spannendes Paket für junge Leute von 14 bis 21 Jahren geschnürt. Für nur 36 ¤ können sechs Konzerte besucht werden. Besondere Einführungen und die Möglichkeit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen, verheißen zusätzliche Attraktivität. Das DSO beteiligt sich mit seinem Konzert am 2. März 2013 an dieser Initiative – mit seinem Chefdirigenten Tugan Sokhiev | und dem französischen Pianisten Emanuel Ax. berlinerjugendabo.de -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Historische Aufnahmen bei audite ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

In den 66 Jahren seit seiner Gründung als RIAS-Symphonie-Orchester 1946 sind unzählige, qualitativ sehr hochwertige Konzertmitschnitte und Studio-Produktionen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin entstanden. Das Label ›audite‹ macht diesen Schatz historischer Aufnahmen seit 2007 in mehreren CD-Editionen Musikfreunden zugänglich. Der Großteil der Einspielungen entstand in den Fünfzigerjahren, u. a. mit Ferenc Fricsay, dem ersten Chefdirigenten des Orchesters, legendären Pultgrößen wie Karl Böhm, Otto Klemperer oder Igor Markevitch, aber auch mit dem jungen Pianisten Friedrich Gulda. Rund 30 | CDs sind bislang erschienen. dso-berlin.de/audite-edition -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Instrumenten-Spende durch den Förderkreis ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Schon mehrfach hat der Förderkreis des DSO in den letzten Jahren das Orchester durch Instrumenten-Spenden unterstützt. Die Neuerwerbungen der jüngsten Zeit kommen vor allem der Nachwuchsarbeit zugute. Auf Empfehlung der Orchestermusiker wurden aus Mitteln des Förderkreises drei Holzblasinstrumente angeschafft; sie stehen beim ›Open House‹ vor den Kulturradio-Kinderkonzerten und bei Schulprojekten zum Ausprobieren und Kennenlernen zur Verfügung. Im April ist nun eine Trompete hinzugekommen. Das Instrument wurde im Beisein der Trompetergruppe des Orchesters, des Orchesterdirektors Alexander Steinbeis und des Orchestervorstands Rainer Vogt durch Vorstandsmitglieder des Förderkreises den Verantwortlichen des Kinderprogramms im Foyer der Philharmonie übergeben. | Das DSO bedankt sich herzlich! dso-berlin.de/foerderkreis

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


10 ›GrEnzwEGE‹ (6.)

EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

KLassisches FinaLe

Als Norrington im Jahre 1995 die regelmäßige Zusammenarbeit mit dem DSO begann, war er mit seinem forschenden und deutenden Gang durch die Geschichte schon einen kleinen Schritt weiter, bei Hector Berlioz und der Beethoven-Aneignung in Frankreich. Nach gut Beethoven'scher Devise setzte er die Inspektion bis weit ins 20. Jahrhundert fort. Mit dem DSO erarbeitete er anspruchsvolle Werke von Edward Elgar, und in den kommenden Spielzeiten stehen die Symphonien von Ralph Vaughan Williams auf dem gemeinsamen Arbeitsplan. Die Erfahrungen, die er auf dem weiteren Weg durch die Geschichte gewann, wirken auch auf die Deutung der klassischen Werke zurück. dEutsch-fr anzösischE GrEnzGänGE

Im Programm mit dem DSO lässt er der ›Eroica‹ Maurice Ravels Klavierkonzert für die linke Hand vorangehen. Als Partner wählte er sich mit Hüseyin Sermet einen Künstler, der sich als Komponist und Interpret gleichermaßen hervortat. Ausgebildet an den Konservatorien in Ankara und Paris, Schüler von Olivier Messiaen, Nadia Boulanger und Maria Curcio, wurde er als Pianist vor allem für seine Ravel-Interpretationen ausgezeichnet. Der richtige Solist also für das Ausnahmewerk, das Ravel für den Wiener Pianisten Paul Wittgenstein schrieb, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verlor. Der Künstler, vor seiner Kriegsverletzung ein namhafter Beethoveninterpret, war mit dem Stück nicht restlos glücklich. Es repräsentierte eine andere Seite des französischen Esprits als die, welche der Wiener Klassiker sich einst zu eigen gemacht hatte. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»Der Zuhörer darf nichts an Klangfülle vermissen. Aber es soll nicht klingen wie zwei Hände.« Paul Wittgenstein an Maurice Ravel

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

›Grenzwege‹ zogen sich als Leitgedanke durch die Saison, die nun zu Ende geht. Sir Roger Norrington dirigiert am 12. Juni das Abschlusskonzert der Serie und setzt damit zugleich den Schlusspunkt unter fünf Spielzeiten, die das DSO unter ein thematisches Motto stellte. Nach Kent Naganos Erkundungen in ›Herzog Blaubarts Burg‹, jener Dunkelkammer, in der eine junge Frau die Türen zum Licht, zu Ein- und Ausblicken aufstieß, nach Hans Grafs halbszenischen Konfrontation dreier Antworten auf die ewige Frage von Liebe, Gott, Mensch und Universum entschied sich der britische Dirigent für ein klassisches Finale. Beethovens ›Eroica‹ – ein Grenzweg?

Form aus der frühen italienischen Oper und auf die gedankliche Komplexität eines Johann Sebastian Bach. Eine Variante der antiken Prometheus-Sage diente der Dramaturgie des Werkes als Grundriss. Zukunftsprojektion, Geschichtsbewusstsein und der Fortschrittspuls der Gegenwart gehen eine enge Allianz ein. Das Ergebnis nannte man »Menschheitston«.

BEEthoVEns GrEnzüBErschrEitunGEn

Beethoven an Erzherzog Rudolph von Österreich

Die Frankreich-Verbindung von Felix Mendelssohn war, geschönt gesagt, eher lose, und auch der Bezug seiner c-Moll-Ouvertüre zu Victor Hugos Drama ›Ruy Blas‹ blieb äußerlich. Der Komponist, der weder für die »französischen Zustände« (Heinrich Heine) noch für Hugos Intrigenschauspiel schwärmte, demonstrierte jedoch einmal mehr seine Meisterschaft, aus den Hauptkräften einer Dichtung das Material für einen gut gestalteten Symphoniesatz zu gewinnen. Er suchte die Inspiration im Grenz- und Berührungsbereich von Literatur und Musik, den Künsten, die im Hause Mendelssohn hoch angesehen waren. Alle drei Werke in Norringtons Programm verdanken sich deutsch-französischen Grenzgängen. Ihr klangliches Ergebnis fällt heroisch, brillant, bisweilen als Mischung von beidem aus. Die Komponisten spielen, jeder auf seine Art, mit musikalischen Vokabeln, Gesten, Wendungen und Klangkonstellationen, mit den dramatischen, lyrischen und ironischen Potenzialen, die ihnen die Geschichte der Tonkunst bot. Sir Roger Norrington beschließt die Themenreihe ›Genzwege‹ klassisch – nicht mit einem Programm, das vordergründig Grenzen sprengen will, sondern mit einer kontrastvollen Betrachtung der schöpferischen Perspektiven, die sich Komponisten auftaten, wenn sie sich entschlossen auf geistige Wege | über Grenzen einließen.

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

norrinGton und BEEthoVEn

di 12. Juni | 20 uhr | Philharmonie | 18.55 uhr Einführung sir roGEr norrinGton hüseyin sermet klavier felix mendelssohn Bartholdy ouvertüre zu ›ruy blas‹ maurice ravel klavierkonzert d-dur für die linke hand ludwig van Beethoven symphonie nr. 3 Es-dur ›Eroica‹

sir roger norrington beschließt am 12.06. die themenreihe ›Grenzwege‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Zu ihrer Zeit gewiss. Mit seiner Dritten wollte der Komponist etwas ganz Neues schaffen, und er schuf es. Die Länge der ›Eroica‹ sprengte alle bisherigen symphonischen Maße; sie bewegte sich in Richtung Drama. Nie zuvor waren Klang und Konstruktion so in eins verschmolzen wie hier, zwischen Substanz und Darstellung sollte kein Unterschied mehr sein. Komponiert wurde sie, »um das Andenken eines großen Menschen zu feiern«. Die Geschichte um die Widmung an Napoleon, die Beethoven zerrissen haben soll, als er von der Machtusurpation des Korsen erfuhr, gehört unverwüstlich zum Legendenkreis um die Es-Dur-Symphonie. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Anekdote bleibt als entscheidende Grenzüberschreitung dieser Symphonie: Sie steht in der Tradition der Wiener Klassik, aber sie ist erfüllt vom Aufbruchsgeist rund um die Französische Revolution, Musik für eine neue Zeit, in der »alle Menschen Brüder« wären, wie es später in der Neunten heißt. Schon in der Dritten ist diese »Fraternité« auskomponiert. Im Finale treffen ein englischer Kontratanz und ein ungarischer Marsch auf eine

------------------------------------------------------------------------------------------------------------

»… allein Freiheit, Weitergehen ist in der Kunstwelt, wie in der ganzen großen Schöpfung Zweck …«

Hört man das Unerhörte, das damals manchen Zeitgenossen aufschreckte, heute noch? Aus der Distanz von mehr als zweihundert Jahren, in denen Beethoven von allen möglichen kulturellen und politischen Kräften versuchsweise vereinnahmt wurde? Nach einer Rezeptionsgeschichte, in der er und seine Werke zum Bestbekannten aufstiegen? Vieles hängt von der Interpretation ab, und mit der seinen schrieb Sir Roger Norrington Musikgeschichte. Die Aufnahmen, die er in den Siebziger- und Achtziger Jahren mit seinen London Classical Players einspielte, sprachen sich rasch als Geheimtipp herum und erlangten bald schon Kultstatus. Das war Musik, die vibrierte, obwohl sie ohne Vibrato gespielt wurde. Historische Aufführungspraxis hieß das damals, Sir Roger spricht selbst längst lieber von historisch informierter Aufführungspraxis.

karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

mi 13. Juni | 19.30 uhr | Philharmonie | casual concert sir roGEr norrinGton ludwig van Beethoven symphonie nr. 3 Es-dur ›Eroica‹ karten zu 15 ¤ | 10 ¤ für schüler, studenten und im abonnement. Freie Platzwahl ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

im anschluss casual concert lounge mit Public Viewing (Em Fußball-länderspiel deutschland – niederlande), Die Vögel (live act) und Jason (dJ). Eintritt frei.

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


DSO NACHRICHTEN 0 5/06 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

südamErik a-tournEE | Vl adimir a shkEnazy

11

Südamerika-Tournee 12. – 18. Mai 2012 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Nur wenige Tage nach den Berliner Konzerten geht das Deutsche Symphonie-Orchester mit seinem ehemaligen Chefdirigenten Vladimir Ashkenazy auf eine einwöchige Südamerika-Tournee, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Welle und dem Auswärtigen Amt veranstaltet wird. Neben zwei Symphoniekonzerten im historischen Theatro Municipal von São Paulo bilden ein moderiertes Kinderkonzert und ein außergewöhnliches Open-Air-Konzert im Ibirapuera-Park (Bild oben) den Anfang der Tournee: Das São Paulo Youth Symphony Orchestra wird dort zusammen mit dem DSO gemeinsam einstudierte Werke aufführen. Die Nachwuchsmusiker konnten dafür bereits im Vorfeld dank Internet-Videokonferenzen in kleinen Gruppen mit Orchestermitgliedern des DSO zusammenarbeiten. Workshops vor Ort und eine live im Internet übertragene gemeinsame Probe ergänzen die transkontinentale Begegnung der Orchestermusiker von heute und morgen. Zusätzlich lädt ein Kurzfilmwettwerb brasilianische Nachwuchsfilmer dazu ein, sich unter dem Motto ›Music on the Road‹ mit Passagen aus Beethovens ›Pastorale‹ auseinanderzusetzen. Mit Auftritten in Rosario sowie im legendären Teatro Colón von Buenos Aires findet die Tournee in | Argentinien ihren Abschluss. alle konzerte: dso-berlin.de/gastspiele | informationen zu den Jugendprojekten unter: music-on-the-road.com und facebook.com/musicontheroadbrazil -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeigen

dso-berlin.de /foerderkreis

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Gemeinsame Geschichte Berliner Auftakt zur Südamerika-Tournee: Vladimir Ahskenazy am 06. + 08.05. zu Gast beim DSO von Jörn riEckhoff -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Als der 50-jährige Vladimir Ashkenazy im April 1987 sein Debüt beim DSO – dem damaligen Radio-SymphonieOrchester Berlin – gab, konnte er bereits auf zwei internationale Karrieren zurückblicken. Er hatte seine musikalische Laufbahn als Pianist begonnen und mit knapp 20 Jahren den Königin-Elisabeth-Wettbewerb in Brüssel sowie sechs Jahre später den Moskauer TschaikowskyWettbewerb gewonnen. Trotz großer Privilegien empfand Ashkenazy das Klima staatlicher Repression und Bevormundung in der Sowjetunion als einengend, so dass er sein Heimatland 1963 in Richtung Westen verließ. Die Geburtsstunde seiner zweiten Karriere schlug Anfang der Siebzigerjahre in Island, der Heimat seiner Ehefrau. Daniel Barenboim sollte dort ein Klavierkonzert dirigieren. Als der Pianist kurzfristig absagte, schlug Barenboim spontan vor, den Klavierpart selbst zu übernehmen und ihn unter Ashkenazys Leitung zu spielen. Dieser überzeugte in der neuen Rolle: Nach und nach debütierte Ashkenazy bei den besten Orchestern der Welt und übernahm Verantwortung als Chefdirigent, u. a. beim DSO in Berlin, der Tschechischen Philharmonie und dem NHK Symphonieorchester in Tokio. Seit 2009 ist er Künstlerischer Leiter des Sydney Symphony Orchestra. 10 JahrE chEfdiriGEnt BEim dso

Die Jahre 1989 bis 1999, in denen Ashkenazy die Position des Chefdirigenten beim DSO bekleidete, waren durch den Fall der Mauer gerade in Berlin eine politisch bewegte Zeit. Unter seiner Führung hat das DSO rasch und flexibel auf die vielfältigen Veränderungen reagiert. Darüber hinaus war sein Engagement auch künstlerisch ein Glücksgriff: Unter den interpretatorischen Akzenten seiner Amtszeit, zu denen auch umjubelte Aufführungen der Werke von Gustav Mahler, Richard Strauss und Jean Sibelius zählen, ragt die Beschäftigung mit Dmitri Schostakowitsch bei Weitem heraus. Ashkenazy hatte als Heranwachsender selbst die Schikanen der Sowjetherrschaft erlebt. Diese prägende Erfahrung ist zugleich sein persönlicher Schlüssel zur Tonsprache Schostakowitschs mit ihrer aufwühlenden Mischung von Tragischem und Absurdem, von Banalem und Raffiniertem.

aBrEchnunG mit stalin

Im Mai 1991 dirigierte Vladimir Ashkenazy zuletzt die Zehnte Symphonie von Schostakowitsch beim DSO. Für das zweite seiner Berliner Konzerte Anfang Mai, die den Auftakt zur Südamerika-Tournee mit seinem ehemaligen Orchester bilden, hat er sie wieder aufs Programm gesetzt. Das Werk wurde oft als musikalische Abrechnung des Komponisten – der sich in einem ständig wechselnden Spannungsfeld zwischen Ruhm und Ehre als Staatskomponist auf der einen und Aufführungsverbot und drohender Verhaftung auf der anderen Seite bewegte – mit Josef Stalin und seiner Zeit interpretiert, den er im zweiten Satz roh und aufpeitschend porträtiere. Mit der Formalismusdebatte von 1948, die Schostakowitsch seine Lehrämter gekostet hatte, zum wiederholten Male in Ungnade gefallen, suchte er sich mit (Film-)Musik im Sinne der herrschenden Kulturbürokratie zu profilieren; »ernsthaftere« Kompositionen entstanden nur für die Schublade. Die Zehnte war sein erster Neubeginn auf symphonischem Terrain nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie ist ein kraftvolles, beeindruckendes Dokument von persönlichem Leid und politischem Wahnsinn, von Unterwerfung und Protest, endet scheinbar positiv und unerwartet triumphal. Schostakowitsch hat sie erst nach dem Tod des Diktators fertiggestellt. Ein halbes Jahr später, am 17. Dezember 1953, erlebte sie mit dem Leningrader Philharmonischen Orchester unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski ihre Uraufführung. | ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

so 6. mai | 20 uhr | Philharmonie | 18.55 uhr Einführung Vl adimir ashkEnazy anton Bruckner adagio aus dem streichquintett F-dur (bearbeitung für streichorchester von hans stadlmair) Gustav mahler symphonie nr. 5 karten von 20 ¤ bis 58 ¤ | aboPlus-Preis ab 17 ¤ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

di 8. mai | 20 uhr | Philharmonie | 18.55 uhr Einführung Vl adimir ashkEnazy | Jean-Efflam Bavouzet klavier hector Berlioz ›rákóczi-marsch‹ aus ›la damnation de Faust‹ franz liszt klavierkonzert nr. 2 a-dur dmitri schostakowitsch symphonie nr. 10 e-moll karten von 15 ¤ bis 44 ¤ | aboPlus-Preis ab 13 ¤

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


konzErt Vorschau | imPrEssum

DSO NACHRICHTEN 0 5/06 2012 EinE Publikation dEs dEutschEn symPhoniE-orchEstErs bErlin

12

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

so 6. mai | 20 uhr | Philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber Vl adimir ashkEnazy anton Bruckner adagio aus dem streichquintett F-dur (bearbeitung für streichorchester von hans stadlmair) Gustav mahler symphonie nr. 5 ---------------------------------------------------------------------------------------------

di 8. mai | 20 uhr | Philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber Vl adimir ashkEnazy | Jean-Efflam Bavouzet klavier hector Berlioz ›rákóczi-marsch‹ aus ›la damnation de Faust‹ franz liszt klavierkonzert nr. 2 a-dur dmitri schostakowitsch symphonie nr. 10 e-moll ---------------------------------------------------------------------------------------------

12. – 18. mai | südamerika-tournee mit Vladimir ashkenazy 12. mai | são Paulo | auditório ibirapuera 13. mai | são Paulo | Parque ibirapuera (open air) 14. mai | são Paulo | theatro municipal 15. mai | são Paulo | theatro municipal 17. mai | rosario | teatro El circulo 18. mai | Buenos aires | teatro colón konzertprogramme unter dso-berlin.de/gastspiele ---------------------------------------------------------------------------------------------

do 31. mai | 20 uhr | Philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber manfrEd honEck | Jan Vogler Violoncello walter Braunfels auszüge aus ›Phantastische Erscheinungen eines themas von hector berlioz‹ arthur honegger Violoncellokonzert Johannes Brahms symphonie nr. 4 e-moll ---------------------------------------------------------------------------------------------

Juni 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

fr 1. Juni | 22 uhr | Bode-museum – Basilika ›notturno‹ – nächtliches kammerkonzert in kooperation mit der stiftung Preußischer kulturbesitz Einlass ab 20.45 uhr | kurzführung 21 uhr hornQuartEtt dEs dso Barnabas kubina, ozan cakar, Joseph miron und Georg Pohle Werke von louis françois dauprat, frédéric duvernoy, Joseph kenn, friedrich constantin homilius, alexander mitushin, antonín reicha, anton richter und nikolai tscherepnin ---------------------------------------------------------------------------------------------

so 3. Juni | haus des rundfunks 10.30 uhr open house | 12 uhr kulturradio-kinderkonzert l ancElot fuhry | christian schruff moderation ›Leinen los! Wir fahren Dampfer‹ Bedrich smetana ›die moldau‹

---------------------------------------------------------------------------------------------

›Grenzwege‹ (6.) di 12. Juni | 20 uhr | Philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber sir roGEr norrinGton | hüseyin sermet klavier felix mendelssohn Bartholdy ouvertüre zu ›ruy blas‹ maurice ravel klavierkonzert d-dur für die linke hand ludwig van Beethoven symphonie nr. 3 Es-dur ›Eroica‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

mi 13. Juni | 20.30 uhr | Philharmonie | casual concert sir roGEr norrinGton ludwig van Beethoven symphonie nr. 3 Es-dur ›Eroica‹ im anschluss casual concert lounge mit Public Viewing (Em Fußball-länderspiel deutschland – niederlande), Die Vögel (live act) und Jason (dJ). Eintritt frei. ---------------------------------------------------------------------------------------------

sa 23. Juni | 20 uhr | Philharmonie 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber tuGan sokhiEV | lisa Batiashvili Violine truls mørk Violoncello Joseph haydn symphonie nr. 104 d-dur ›londoner‹ Johannes Brahms konzert für Violine, Violoncello und orchester a-moll Edward Elgar ›Enigma-Variationen‹ ---------------------------------------------------------------------------------------------

24. – 29. Juni | sommerfestivals mit tugan sokhiev so 24. Juni | Gutshaus stolpe | Festspiele mecklenb.-Vorpommern do 28. Juni | kurhaus Wiesbaden | rheingau musik Festival fr 29. Juni | regentenbau bad kissingen | kissinger sommer tuGan sokhiEV | lisa Batiashvili Violine truls mørk Violoncello Programm siehe 23. Juni. ---------------------------------------------------------------------------------------------

auGust 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

sa 24. aug | 18 uhr | Botanischer Garten | kammerkonzert ›Klassik im Grünen‹ BlEchBl äsErQuintEtt dEs dso Werke von albéniz, Berkeley, kálmán, lully, massenet u. a. ---------------------------------------------------------------------------------------------

sEPtEmBEr 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

fr 7. sep | 20 uhr | Philharmonie Musikfest Berlin 2012 – konzert zum amtsantritt als chefdirigent und künstlerischer leiter des dso 18.55 uhr Einführung mit habakuk traber tuGan sokhiEV | susan Graham mezzosopran igor strawinsky ›Pulcinella‹-suite aaron copland ›Eight Poems of Emily dickinson‹ serge rachmaninoff symphonie nr. 3 a-moll

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------

---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

mai 2012

anzeige

---------------------------------------------------------------------------------------------

konzErtk artEn und informationEn erhalten sie bei unserem besucherservice charlottenstraße 56 | 2. oG | 10117 berlin am Gendarmenmarkt | mo – Fr 9 – 18 uhr tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 E-mail tickets@dso-berlin.de | Website dso-berlin.de ---------------------------------------------------------------------------------------------

imPrEssum deutsches symphonie-orchester Berlin im rbb Fernsehzentrum | masurenallee 16 – 20 | 14057 berlin tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 | info@dso-berlin.de ---------------------------------------------------------------------------------------------

orchesterdirektor alexander steinbeis (V. i. s. d. P.) orchestermanager sebastian könig Presse- und öffentlichkeitsarbeit benjamin dries redaktion maximilian rauscher, benjamin dries redaktionelle mitarbeit ulrike lehmann marketing | Branding Jutta obrowski abbildungen | fotos thomas meyer | ostkreuz (s. 1, s. 10), bpk | reinhard Görner (s. 2 oben), manfred Esser, (s. 2 mitte), i. haas, botanischer Garten und botanisches museum berlin-dahlem (s. 2 unten), anja Frers | dG (s. 3), urban Zintel (s. 5-7), Zintel | Fuessenich (s. 6 unten, s. 7 unten), Jason cohn (s. 9), dso-archiv (s. 9 rechts oben, s. 11 links), dso (s. 9 rechts unten), keith saunders (s. 11 rechts) Gestaltung scrollan redaktionsschluss 19.04.2012 | Änderungen vorbehalten © deutsches symphonie-orchester berlin 2012 ---------------------------------------------------------------------------------------------

das deutsche symphonie-orchester berlin ist ein Ensemble der rundfunk orchester und chöre Gmbh berlin. Geschäftsführer heinz-dieter sense Gesellschafter deutschlandradio, bundesrepublik deutschland, land berlin, rundfunk berlin-brandenburg

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

anzeigen

BMW niederlassung Berlin

MAX SCHLUNDT Kultur Technik

www.bmw-berlin.de

Freude am Fahren

einfach gut hören

GROSSE KONZERTE

BEI MAX SCHLUNDT    KULTUR TECHNIK

JEDERZEIT Erleben Sie Musik mit excellenter Elektronik

AUCH ZUHAUSE Audionet Meridian Sonus Faber Adam Audio Sooloos Focal Musical Fidelity Octave Transrotor B.M.C. Velodyne Thorens im stilwerk Berlin · Kantstrasse 17 · 10623 Berlin t 0 30.31 51 53 40 ·· www.maxschlundt.de

So klingt Freude. daS neue BMW 6er CaBrio. auSdruCk purer dynaMik.

BMW niederlassung Berlin www.bmw-berlin.de

Hauptbetrieb Huttenstraße 50 10553 Berlin Tiergarten Tel. 030-34983-1500

Filiale Weißensee Gehringstraße 20 13088 Berlin Tel. 030-34983-2119

BMW_Berlin_6er_Cab_158_x_138_01.indd 1

Filiale Marzahn Blumberger Damm 2 12683 Berlin Tel. 030-34983- 3120

05.08.2011 16:37:49 Uhr


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.