DSO-Nachrichten 03/04 2017

Page 1

DSO-NACHRICHTEN März | April 2017

FLEXIBILITÄT UND BALANCE Roderick Williams im Gespräch Russische Musik Alan Buribayev und Daniel Müller-Schott Grashalme Sir Mark Elder mit Delius’ ›Sea Drift‹

S. 5

S. 6

Wie hältst Du’s mit der Kunst? Kent Nagano dirigiert Schubert

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

S. 3

S. 7


2

70 Jahre DSO | Kurzmeldungen

Inhalt 2

Erinnerungen … Die Ära Ashkenazy

Willkommen 70 Jahre DSO und Kurzmeldungen

3

Flexibilität und Balance Roderick Williams im Gespräch

4

Klassik entdecken Musikvermittlung beim DSO

Verhext Kulturradio-Kinderkonzert

5

Geburtsstunde der russischen Musik Alan Buribayev und Daniel Müller-Schott

70 Jahre DSO Fundstücke aus sieben Jahrzehnten

6

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Symphonisches Täuschungsmanöver

Ich war schon einige Jahre Solo-Trompeter der Staatsphilharmonie RheinlandPfalz, als ein Freund aus Mannheimer Studienzeiten – damals Solo-Trompeter beim Radio-Symphonie-Orchester Berlin (dem heutigen DSO) – immer wieder beharrlich versuchte, mich zum RSO nach Berlin zu locken. Und so kam ich als Aushilfe. Walter Weller dirigierte damals die ›Unvollendete‹ von Schubert. Das Orchester hat mich spontan so sehr beeindruckt, dass ich mich um die andere Stelle als Solo-Trompeter bewarb und schließlich das Probespiel gewann. Im Sommer 1982 sprang ich dann ins Berliner Abenteuer und habe es nie bereut, denn neben den musikalischen Höhepunkten, die ich beim DSO erleben durfte, hatte ich hier immer großen Freiraum für eigene künstlerische Projekte. Als Mitglied des Orchestervorstands war ich an der Suche nach einem Nachfolger für Riccardo Chailly beteiligt, der 1988 zum Concertgebouworkest nach Amsterdam wechselte. Mit Vladimir Ashkenazy, den das Orchester seit vielen Jahren als Pianist und dann auch als Dirigent kannte, wurden wir uns schnell einig – als kurz darauf die Mauer fiel und die Berliner Kulturlandschaft sich erheblich wandelte, waren wir sehr gut aufgestellt. Ashkenazy hat sich während dieser Zeit enorm für das Orchester eingesetzt. Ich bin damals mit ihm sogar zu Gesprächen ins Bundeskanzleramt nach Bonn gefahren, um mögliche Trägerkonzepte für das Orchester auszuloten. 1993 wurde dann die Rundfunk Orchester und Chöre GmbH gegründet und das Radio- in Deutsches Symphonie-Orchester Berlin umbenannt.

Sir Andrew Davis dirigiert Mahlers Siebte

Grashalme Sir Mark Elder und Roderick Williams

7

Wie hältst Du’s mit der Kunst? Kent Naganos zweites Programm der Saison

Pultnotiz Henrik Magnus Schmidt, stellv. 1. Schlagzeuger

8

Was ich an Vladimir Ashkenazy am meisten schätze, ist seine unglaubliche Lust am Musizieren: Er wirft sich geradezu in jedes Stück hinein – mit seiner ganzen Persönlichkeit und seinem enormen musikalischen Gespür. Uns Musikern begegnet er immer offen und auf Augenhöhe, mit Wertschätzung und großem Respekt. Auch das Publikum auf der ganzen Welt hat ihn ins Herz geschlossen. Wir waren regelmäßig in Japan, tourten in den USA, gastierten in Salzburg und spielten Prokofjews Filmmusik zu ›Alexander Newski‹ in den Ruinen von Pompeji. Auch nach seinem Weggang blieb Vladimir Ashkenazy dem Orchester eng verbunden – am 10. und 15. Mai ist er wieder am Pult des DSO zu erleben. Ich freue mich auf ihn! Joachim Pliquett ist seit 1982 Solo-Trompeter des DSO. Er war 12 Jahre lang Mitglied des Orchestervorstands und saß im Kuratorium des DSO. Seit 1991 ist er zudem Künstlerischer Leiter der Brandenburgischen Sommerkonzerte.

Konzertkalender Alle Konzerte im März und April

Kammerkonzerte des DSO im März und April

CD-Neuerscheinung: Tugan Sokhievs Prokofjew-Zyklus

Vorschau: Abos 2017 | 2018 ab dem 25.04. buchbar

Mit seinem F-Dur-Oktett wollte sich Franz Schubert 1824 »den Weg zur großen Symphonie« bahnen – und tatsächlich weist das großformatige Werk für Klarinette, Horn, Fagott und Streicher weit über die Grenzen der Kammermusik hinaus. Am 10. März ist es in der Villa Elisabeth zu hören, mit einem Ensemble um Wei Lu, den Ersten Konzertmeister des DSO. Ein Kontrastprogramm bietet das Kammerkonzert am 2. April im Heimathafen Neukölln: Unter dem Namen ›Symphonic Percussion Berlin‹ haben sich die DSO-Schlagzeuger Jens Hilse und Henrik Magnus Schmidt (siehe Pultnotiz S. 7) mit zwei Berliner Kollegen zusammengetan. Sie spielen Werke für Schlagzeug und Marimbaphone von Osvaldo Golijov, Steve Reich, Matthias Schmitt, Ruud Wiener und Tomer Yariv. Für eine eigene Bearbeitung der Bach’schen Solo-Suiten gesellt sich die Cellistin Adele Bitter hinzu. Mehr lesen Sie unter dso-berlin.de/kammermusik.

»Prokofjews Musik motiviert mich – und sie spricht zu meinem Herzen«, beschrieb Tugan Sokhiev, der ehemalige Chefdirigent des DSO, sein enges Verhältnis zum Œuvre des Komponisten, dessen Vielgestaltigkeit in zahlreichen Konzerten der letzten Jahre zu erleben war. Sein Prokofjew-Zyklus ist bislang auf zwei hochgelobten CDs dokumentiert – mit dem Oratorium ›Iwan Grosny‹ sowie der ›Skythischen Suite‹ und der Symphonie Nr. 5. In Kürze erscheinen bei Sony Classical weitere Konzertmitschnitte, die die Reihe beschließen und wieder unterschiedliche Facetten des Komponisten hervortreten lassen: ironischen Neoklassizismus in der Ersten Symphonie, der ›Klassischen‹ von 1917, ein tiefgründiges Geflecht hinter der leichten und hübschen Fassade der Siebten Symphonie von 1951. Die CD enthält zudem die Suite ›Leutnant Kische‹, die 1933 ursprünglich als Musik für den längst vergessenen satirischen Film entstand.

Am 25. April stellen das DSO und sein zukünftiger Chefdirigent Robin Ticciati die Konzertvorhaben der ersten gemeinsamen Saison vor. Wie gewohnt bietet das Orchester ein spannendes, musikalisch und programmatisch reizvolles Angebot an Symphoniekonzerten, Casual Concerts, Kammermusik und vielem mehr – mit hochkarätigen Gästen am Pult und als Solisten vor dem Orchester. Ausführliche Informationen lesen Sie in der kommenden Ausgabe der DSO-Nachrichten und in der Saisonbroschüre 2017 | 2018, die wir Ihnen ab Ende April gerne druckfrisch und kostenfrei zusenden. Zur Bestellung verwenden Sie bitte unser Medien-Bestellformular oder kontaktieren den Besucherservice (siehe unten). Sämtliche Abonnements können bereits ab dem 25. April gebucht werden – über das Abo-Bestellformular auf der DSO-Webseite, beim Besucherservice oder schriftlich mithilfe des Bestellformulars in der Saisonbroschüre. Der freie Kartenverkauf beginnt dann am 15. Juli.

Fr 10. März 20.30 Uhr Villa Elisabeth

So 2. April 17 Uhr Heimathafen Neukölln

Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 €

Die CD erscheint am 28.04.2017 in Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur bei Sony Classical. Weitere CD-Veröffentlichungen des DSO finden Sie unter dso-berlin.de/neuerscheinungen.

Bestellung der Saisonbroschüre unter dso-berlin.de/medienbestellung Besucherservice des DSO Charlottenstr. 56 (2. OG) | 10117 Berlin | am Gendarmenmarkt Tel 030. 20 29 87 11 | tickets@dso-berlin.de


3

Roderick Williams im Gespräch

Flexibilität und Balance Roderick Williams ist Solist in Delius’ ›Sea Drift‹ am 24.03.

Der britische Bariton Roderick Williams zählt zu den führenden Musikern seines Fachs. Auf der Opernbühne, als Konzert- und Liedsänger ist er gleichermaßen weltweit gefragt. Im Jahr 2014 war er Solist der legendären Last Night of the Proms und verkörperte in Bachs ›Johannes-Passion‹ mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle in der Regie von Peter Sellars die Rolle des Jesus. Williams ist zudem Komponist und Arrangeur, seine Werke wurden in so bedeutenden Sälen wie der Wigmore und der Barbican Hall in London uraufgeführt. 2005 gab er sein Debüt beim DSO in Händels Oratorium ›La Resurrezione‹, nun ist er am 24. März gemeinsam mit dem Orchester unter der Leitung von Sir Mark Elder in Frederick Delius’ ›Sea Drift‹ zu erleben (siehe auch Artikel S. 6). Mister Williams, in welchem Alter wussten Sie, dass Sie Musiker werden würden? Ich bin in unserer Familie der zweite von drei Jungs, wir wuchsen in einem musikalischen Haus auf. Wenngleich meine Eltern selbst keine Musiker sind, lieben sie es doch, klassische Musik zu hören, meine Mutter auch Jazz und Soul. Mein älterer Bruder sang in der ›Try Oxford Cathedral School‹, und für mich stand früh fest, dass ich ihm nachfolgen möchte. Das Singen war für uns so selbstverständlich wie das Kicken auf dem Schulhof. Ich würde sagen, dass ich bereits mit sechs Jahren die Weichen für eine musikalische Laufbahn gestellt hatte, ganz ohne Druck. Sie sind auch Komponist. Wann haben Sie damit begonnen, Musik zu schreiben? Im selben Alter. Ich habe mit kleinen Stücken angefangen, die wir im Familienkreis ausprobierten, zumeist auf Sopranflöten – ein schrecklicher Klang, wenn zwei oder drei von ihnen zusammenspielen. [lacht] Während meiner Schulzeit habe ich dann Stücke geschrieben oder arrangiert, die ich mit Freunden aufführen konnte. Vermutlich waren sie nicht sehr gut, aber ich hatte nie Hemmungen, sie anderen zu zeigen. Später musste ich dann mühsam lernen, in meinen Angaben präziser zu werden, um wirklich genau das ausdrücken zu können, was ich in meinem Kopf höre. Wie beeinflusst der Komponist den Sänger Roderick Williams? Das ist eine spannende Frage, über die ich so noch gar nicht richtig nachgedacht habe, weil ich dieser Beziehung bislang keine große Bedeutung beigemessen habe. Aber in der Tat hilft mir mein Verständnis fürs Komponieren etwa bei der Vorbereitung von zeitgenössischer Musik und, wenn ich’s recht bedenke, jeder Musik, denn es treibt mich dazu an, so ehrlich wie möglich gegenüber dem Notentext zu sein.

Sie haben ein breitgefächertes Repertoire, vom Barock bis zur Gegenwart. Kann man allen Stilen gerecht werden? Ich investiere wirklich enorm viel Zeit und Mühe in die Einstudierung eines Werks, selbst wenn es vielleicht nur ein einziges Mal aufgeführt wird, wie es gerade bei zeitgenössischer Musik häufig der Fall ist. Heutzutage wird es von einem erwartet, dass man die Musik sämtlicher Epochen beherrscht, das macht es natürlich sehr schwer, auf einem Gebiet alles auszuloten. Je mehr ich mich aufs große Opernfach konzentriere, desto weniger werden mir die zerbrechlicheren Lieder oder das Barockrepertoire gelingen. Wenn man sich die Flexibilität erhalten möchte, so erfordert das eine gute Balance.

»Wenn man die Chance hat, ein so außergewöhnliches Werk wie ›Sea Drift‹ im Konzert zu hören, sollte man sie mit beiden Händen ergreifen.« Im Konzert mit dem DSO sind Sie Solist in Delius’ ›Sea Drift‹, einem Stück, das Sie 2011 mit Sir Mark Elder aufgenommen haben. Wie oft haben Sie es seitdem gesungen? Um ehrlich zu sein: seit dieser Aufnahme nie wieder. Zuvor hatte ich es bereits einige Male aufgeführt, aber danach wurde es nicht mehr angefragt. Vielleicht liegt es daran, dass das Werk nicht einfach in ein Konzertprogramm zu integrieren ist, zum einen wegen seiner ungünstigen Länge von einer knappen halben Stunde, zum anderen weil es eines hervorragenden Chores bedarf. Umso mehr freue ich mich darauf, ›Sea Drift‹ nun nach langer Zeit wieder singen zu dürfen, zumal mit dem großartigen Rundfunkchor Berlin. Ich bin schon sehr gespannt, ob ich es heute anders als noch vor ein paar Jahren angehen werde. Der Bariton-Part ist in seiner Intensität enorm. Wo liegen die Herausforderungen? Ich möchte hier nicht zu viele Geheimnisse preisgeben. [lacht] Aber tatsächlich ist es so, dass die Partie ein großes Durchhaltevermögen und einen großen Stimm- und Gefühlsambitus verlangt. Und doch sind die weit gespannten Legato-Bögen herrlich zu singen – vorausgesetzt, man ist gut in Form. Wie würden Sie Delius’ Stück beschreiben? In einem Wort? Atemberaubend. Es ist für ein groß besetztes Orchester komponiert, gleichzeitig aber sehr transparent angelegt. Den Klang darf man als pastoral bezeichnen, und so sehe ich ›Sea

Drift‹ in einer Linie mit der typisch englischen Musik dieser Zeit, etwa eines Ralph Vaughan Williams oder Gustav Holst – und dennoch steht Delius für sich. Seine Musik ist, wenigstens für meine Ohren, stark von der französischen Schule beeinflusst. Hinsichtlich seiner Harmonien und der Freiheit im Umgang mit Formen erinnert sie mich an Debussy. Was spricht Sie speziell an ›Sea Drift‹ an? Walt Whitmans Gedicht, das dem Stück zugrunde liegt, ist unvergleichlich berückend, sein Schreibstil leidenschaftlich und überschwänglich. In gleich mehreren englischen Komponisten hat seine Sprache eine Saite zum Klingen gebracht, etwa bei Vaughan Williams oder Ivor Gurney. Wovon handelt Whitmans Gedicht? Ein Junge beobachtet an der Küste von Long Island zwei Vögel beim Nisten. Als das Weibchen eines Tages fortfliegt und nicht wieder zurückkehrt, ist er am weiteren Schicksal des Männchens interessiert, das erst hoffnungsvoll, dann verzweifelt in seinem Nest ausharrt. In dem Knaben werden tiefe Gefühle geweckt, und er blickt langsam hinter die Natur von Schicksal und Trennung. Diese klagevolle Geschichte über einen Meeresvogel, der vergebens auf seine Partnerin wartet, ist äußerst ergreifend. Warum sollte man ›Sea Drift‹ hören? Aus dem einfachen Grund: Es handelt sich um wunderschöne Musik. Dieses Stück ist ein phänomenales Erlebnis und, wie bei anderen Solitären der Musikgeschichte, etwa Schönbergs ›Gurreliedern‹ oder Messiaens ›Turangalîla-Symphonie‹, sollte man die Chance, ein so außergewöhnliches Werk im Konzert zu hören, mit beiden Händen ergreifen. Die Fragen stellte BENJAMIN DRIES.

Frederick Delius ›Sea Drift‹ für Bariton, Chor und Orchester Maurice Ravel Klavierkonzert G-Dur Sergei Rachmaninoff ›Symphonische Tänze‹ SIR MARK ELDER Roderick Williams Bariton Louis Lortie Klavier Rundfunkchor Berlin David Jones Fr 24. März 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 € In Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin


Musikvermittlung | Kinderkonzert

4

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Klassik entdecken Aktuelles von der Musikvermittlung des DSO

Nicht weit vom Schloss Charlottenburg liegt die ›Schule am Schloss‹. Die Integrierte Sekundarschule – ein Modell, das die frühere Haupt- und Realschule miteinander verbindet – ermöglicht es ihren Schülerinnen und Schülern, in Profilklassen und an wöchentlichen Projekttagen an selbstgewählten Schwerpunkten zu arbeiten. So entwickelt die Profilklasse ›Künste‹ gerade eine rege Partnerschaft mit dem DSO, das sich seit Jahren für die Vermittlung von Musik engagiert. »Gemeinsam mit unseren Orchestermitgliedern sind wir regelmäßig in Grundschulen und Gymnasien zu Besuch, präsentieren Instrumente, bereiten Klassen auf Proben- und Konzertbesuche vor und veranstalten Workshops für alle Altersgruppen«, erzählt Lea Heinrich, die beim DSO die Abteilung für Musikvermittlung betreut. »Ich freue mich sehr, dass wir nun intensiv mit einer Schulform zusammenarbeiten können, die bei Education-Projekten viel zu selten berücksichtigt wird. Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler gibt uns dabei recht, und wir werden diese Kooperation weiter ausbauen.« west.side.story.10 Am 9. Februar hat ein gemeinsames Projekt begonnen, das der ›West Side Story‹ gewidmet ist. Gefördert von der Beauftragten

der Bundesregierung für Kultur und Medien setzen sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse unter der Leitung von Instrumental-, Vokal- und Theaterpädagogen mit Leonard Bernsteins Musical auseinander – in Arbeitsgruppen und Workshops, in denen eigene Songs, Szenen und Stücke entstehen, die anschließend als Collage in einer Performance präsentiert werden. Besuche von Orchestermitgliedern ermöglichen einen vertieften Einblick in die musikalischen Zusammenhänge. Das Projekt endet mit einem gemeinsamen Proben- und Konzertbesuch beim DSO, das sein Konzert am 4. Juni unter der Leitung von Yutaka Sado mit den Symphonischen Tänzen aus ›West Side Story‹ beschließen wird.

2014 zu Berlins größtem Mitmachorchester ein. Es bietet allen, die ein Instrument beherrschen oder gerne singen, die seltene Gelegenheit, gemeinsam mit den Orchesterprofis aufzutreten. Unter der Leitung von Kent Nagano und mit fast 1000 Mitwirkenden sorgte der Berliner ›Symphonic Mob‹ 2016 sogar weltweit für Resonanz – eine Fortsetzung ist für dieses Jahr geplant. Das Erfolgskonzept des DSO, das mittlerweile auch in anderen Städten umgesetzt wird, war in der Kategorie ›Produktion‹ für den ›Junge Ohren Preis‹ nominiert.

Kammermusik, ›Symphonic Mob‹ und vieles mehr Die Schul- und Probenbesuche sind nur ein Teil des breiten Spektrums an Aktivitäten, mit denen sich das DSO der Nachwuchsarbeit und Musikvermittlung verschrieben hat. In der letzten Ausgabe der DSO-Nachrichten wurde über das langfristig angelegte Projekt berichtet, bei dem DSO-Mitglieder mit Kammermusikensembles an Berliner Schulen arbeiten und das den Abschluss seiner zweiten Saison am 12. Februar mit einem Konzert im Heimathafen Neukölln feiern konnte. Mit dem ›Symphonic Mob‹ lädt das DSO seit

Gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch

Verhext Kulturradio-Kinderkonzert am 05.03.

Mitten im Sommer, in der Johannisnacht des 24. Juni, treffen sich die Hexen auf dem kahlen Berge in der Nähe der Stadt Kiew. Sie feiern ein wildes Fest, einen Hexensabbat, und zu dessen Höhepunkt erscheint der Satan persönlich. Die Menschen zünden extra große Johannisfeuer an, um sich vor den bösen Geistern zu schützen. Der Spuk endet erst, wenn aus dem Tal das Glockenläuten der Dorfkirche am Morgen herüberschallt. Dann zerstreuen sich die Geister der Finsternis in alle Winde. Von diesem Hexensabbat erzählt Modest Mussorgskis ›Nacht auf dem kahlen Berge‹. Es ist eine turbulente Musik. Laut geht es darin zu. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter dem kasachischen Dirigenten Alan Buribayev ist dabei mit allen Instrumenten im Einsatz – von den tiefsten bis zu den höchsten. Die Streicher wirbeln wüst durcheinander – das sind die Hexen, die mit Besen, Spießen und – typisch für russische Hexen – in Mörsern beim Tanz um das Feuer die Funken sprühen lassen. Ihr Heulen und Hohnlachen spielen die Holzbläser. Den Satan kündigen markerschütternde Fanfaren der Blechbläser an. Und das Schlagzeug unterstreicht den Spuk mit dröhnenden Pauken und Trommeln und zischenden Beckenschlägen. Ein Hexentanz im Haus des Rundfunks Mussorgskis Hexenmusik ist wild. Zu wild, fand der Komponist Nikolai Rimski-Korsakow. Er hat ›Eine Nacht auf dem kahlen Berge‹ bearbeitet, gezähmt – und in dieser Version ist das Stück berühmt geworden. Diesen Hexentanz gibt’s übrigens nicht nur für die Ohren, sondern auch zu sehen! Schülerinnen und Schüler der Fritz-Karsen-Schule in Berlin-Britz werden zu Mussorgskis Musik tanzen. Sie gehen in die Klasse B3, eine Klasse mit Schülern der Stufen 4 bis 6. Die Tanzpädagogin und Choreografin Lenah Strohmaier arbeitet seit Januar mit ihnen. Etliche Kinder tanzen bereits seit einiger

Zeit in einer Hip-Hop-Gruppe, aber mit einem großen Symphonieorchester auf einer so großen Bühne wie im Sendesaal des rbb sind sie noch nie aufgetreten. Mit von der Partie sind außerdem eine 5. Klasse und eine Willkommensklasse der Joan-Miró-Grundschule in Charlottenburg. Vor dem Konzert lädt wie immer das Open House dazu ein, alle möglichen Instrumente auszuprobieren. Und ehe dann die wilden Hexen tanzen, gibt es noch ganz artige, vornehme Tänze zu hören. Michail Glinka hat die Musik dazu geschrieben. Er wird oft »Vater der russischen Musik« genannt, denn seine Oper ›Ein Leben für den Zaren‹ war die allererste, die in russischer Sprache gesungen wurde. Vor Glinka hatten vor allem Musiker aus Italien und Deutschland in Russland den Ton angeben. Nun änderte sich das. CHRISTIAN SCHRUFF

›Verhext‹ Michail Glinka Drei Tänze aus der Oper ›Ein Leben für den Zaren‹ Modest Mussorgski ›Eine Nacht auf dem kahlen Berge‹, bearbeitet von Nikolai Rimski-Korsakow ALAN BURIBAYEV Christian Schruff Moderation So 5. März 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €

Weitere Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter dso-berlin.de/musikvermittlung.


5

Alan Buribayev | 70 Jahre DSO

Geburtsstunde der russischen Musik Alan Buribayev und Daniel Müller-Schott am 03.03.

Eine Bilderreise durch die Orchestergeschichte (IV) Mit Vladimir Ashkenazy übernahm 1989, kurz vor dem Fall der Mauer, ein Universalkünstler das Amt des Chefdirigenten beim DSO. Schon lange ein gefeierter Pianist, startete er in den Achtzigerjahren am Pult seine zweite Weltkarriere. Neben der Pflege eines breiten, ambitionierten Repertoires und seinem Einsatz für vergessene Komponisten begleitete er das Orchester durch erneute Umbruchzeiten – die Gründung der Rundfunkorchester und Chöre GmbH und die Umbenennung vom Radio-Symphonie-Orchester zum Deutschen Symphonie-Orchester Berlin fielen in diese Dekade.

Der kasachische Dirigent Alan Buribayev wirft am 3. März drei Schlaglichter auf die Geschichte der russischen Musik und die Suche nach einer russischen Tonsprache im 19. Jahrhundert. Tragik und Heldenmut »Mit Glinkas Oper ist uns das geschenkt worden, was man in Europa schon lange suchte, aber nicht finden konnte – ein völlig neues Element in der Kunst. Und damit beginnt eine neue Periode in der Geschichte der Kunst: die Periode der russischen Musik.«

Die Begeisterung des Schriftstellers Wladimir Odojewski galt dem Komponisten der Oper ›Ein Leben für den Zaren‹, die 1836 ihre Uraufführung in St. Petersburg erlebte. Zwar war der »Vater der russischen Musik«, wie man Michail Glinka später apostrophierte, nicht der einzige, der russische Melodien verarbeitete, wohl aber der erste, der sie so gekonnt mit der Kunstmusik zu verschmelzen vermochte und mit dem großen, tragischen historischen Stoff um den Heldenmut des einfachen Mannes das Publikum begeisterte. Die Premiere gilt als »Geburtsstunde der russischen Musik« – auch wenn italienische Opern, die Glinka selbst überaus schätzte, noch lange die Spielpläne der Theater dominieren sollten. Späte Schüler Trotz des großen Erfolges ließ eine neue Generation russischer Komponisten auf sich warten. Erst die Gründung der Konservatorien in Moskau und St. Petersburg Anfang der 1860er-Jahre sorgte für eine Professionalisierung der Musikerausbildung. Der europäischen Musiktradition verpflichtet, provozierte sie prompt eine Gegenbewegung. Diese fand ihre institutionelle Gestalt in der Musikalischen Freischule und manifestierte sich im Schaffen und Schreiben Alexander Borodins, César Cuis, Modest Mussorgskis und Nikolai Rimski-Korsakows, die sich um den Komponisten, Pianisten und Dirigenten Mili Balakirew zur »Gruppe der Fünf« geschart hatten. Eine eigenständige, nationalrussische Musiksprache zu finden, war ihr Ziel. Balakirew selbst, ihr Lehrer, Mentor und Kopf, trat dabei als Komponist immer weniger in Erscheinung. Während sich seine Schüler von ihm emanzipierten, verschwanden viele seiner wichtigsten Werke für Jahrzehnte unvollendet in der Schublade. Auch seine Erste Symphonie, in den 1860er-Jahren

begonnen, wurde erst 1898 fertiggestellt. Dabei wäre das prachtvolle, farbenreiche und raffiniert instrumentierte Klangpanorama dreißig Jahre zuvor ein Sensationserfolg gewesen, so kunstvoll spielt es mit Kirchenmelodien und Volksliedthemen, so lyrisch weiß es in Schwermut zu versinken, so kraftvoll dann wieder vor Musizierfreude und Ideen zu sprühen. Selten nur ist Balakirews Erste zu hören. Ein russischer Kosmopolit Pjotr Tschaikowsky hingegen repräsentierte all das, was die Mitglieder des »Mächtigen Häufleins« ablehnten: Er war Absolvent und Professor des Konservatoriums, er schätzte die akademische Musikausbildung, solides handwerkliches Können und zielstrebiges Arbeiten. Und doch suchte er den künstlerischen Austausch mit den Kollegen, pflegte mit Balakirew freundschaftlichen Umgang und komponierte auf dessen programmatische Anregung die ›Romeo und Julia‹-Ouvertüre und die ›Manfred‹-Symphonie. Sein Urteil, das er 1877 brieflich kundtat, zeugt von einem zwiespältigen Verhältnis: »Trotz seiner hervorragenden Begabung hat [Balakirew] viel Unheil gestiftet. So richtete er zum Beispiel Rimski-Korsakow zugrunde, als er ihm einredete, das Lernen sei schädlich. Er ist überhaupt der Erfinder der Theorien dieses seltsamen Kreises, in dem so viele urwüchsige, falsch geleitete und vorzeitig vernichtete Talente vereinigt sind.« Tschaikowskys eigenes Talent hatte gerade, in einem Anflug musikalischer Weltflucht, die Variationen über ein Rokoko-Thema hervorgebracht: In Zeiten der persönlichen Krise wirft er einen Blick zurück auf eine idealisierte, musikalische Vergangenheit, schreibt acht heitere, tänzerische, überaus elegante Variationen über ein eigenes Thema, das den Geist des 18. Jahrhunderts atmet – und bleibt doch ganz bei sich. Die Variationen sind brillant, virtuos und von bestechender Klarheit. Der Solist und sein Instrument dürfen hier glänzen. Das wird Daniel Müller-Schott am 3. März übernehmen. Er gewann mit 15 Jahren als erster Deutscher den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb, studierte bei Heinrich Schiff, Steven Isserlis und Mstislaw Rostropowitsch und gehört als Konzertsolist und Kammermusiker zu den herausragenden Cellisten unserer Zeit. Auf seine Interpretation darf man überaus gespannt sein.

1989 Dietrich Fischer-Dieska u singt Mahlers ›Lieder eines fa hrenden Geselle n‹

t mit dem DSO Ashkenazy prob 1994 Vladimir s Rundfunks esaal im Haus de im Großen Send

1997 Vladimir Ashkenazy und DSO-Mitgliede Instrumenten-Tr r vor dem ansporter währ end einer USATournee

MAXIMILIAN RAUSCHER

Michail Glinka Drei Tänze aus der Oper ›Ein Leben für den Zaren‹ Pjotr Tschaikowsky Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester Mili Balakirew Symphonie Nr. 1 C-Dur ALAN BURIBAYEV Daniel Müller-Schott Violoncello Fr 3. März 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 15 € bis 49 € | AboPlus-Preis ab 13 €

ent an und der Dirig in Jessye Norm ist an pr e‹ So ck e rü Di ftb 1998 ›50 Jahre Lu o beim Konzert Andrey Boreyk


Sir Andrew Davis | Sir Mark Elder

6

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Symphonisches Täuschungsmanöver Sir Andrew Davis mit Mahlers Siebter am 30.04.

enorm. Was immer sich in diesem Satz an zärtlichen, schwelgerischen Episoden anbahnt, stürzt plötzlich in tiefe Dunkelheit.

Schwer haben Gustav Mahlers Werke ihren Weg in unsere Konzertsäle gefunden. Die Zeitgenossen reagierten verstört, stießen sich an der vermeintlichen Trivialität des Materials und den hier als ganz »unhimmlisch« empfundenen Längen. Der auch in Wien Ende des 19. Jahrhunderts grassierende Antisemitismus brachte Mahlers Musik ohnehin in Misskredit – von »jüdischem Zynismus« und ihren »fratzenhaften Zügen« durfte dann ab 1933 die Rede sein. Erst ab 1960, zu Mahlers 100. Geburtstag, setzten Wiederentdeckungen und Neudeutungen ein – Namen wie Bruno Walter, Leonard Bernstein und Claudio Abbado stehen dafür, aber ebenso Lorin Maazel in seiner Zeit als Chefdirigent des Radio-Symphonie-Orchesters Berlin, dem heutigen DSO. Auch eine stetig wachsende Mahler-Gemeinde sorgte für Verwirrung: Den einen galt der Komponist als Bewahrer romantischer Symphonik, den anderen als Vorbote der Moderne. Gerade die Siebte geriet zwischen die Fronten – vielleicht ein Grund dafür, dass sie selten aufgeführt wird. Beim DSO erklingt sie mit schöner Regelmäßigkeit alle drei bis sieben Jahre.

»Die Musik muss immer ein Sehnen enthalten, ein Sehnen über diese Welt hinaus.« Gustav Mahler Rückkehr ins Leben Allein mit ihrer Länge von gut 80 Minuten passt sie in kein Konzertprogramm – ein Solitär, der Rätsel aufgibt. Dabei bezeichnete Mahler selbst sie als »mein bestes Werk und vorwiegend heiteren Charakters«. Sie entstand in den Jahren 1904 | 05, in einer vergleichsweise glücklichen Zeit: Mahlers Stellung als Hofopern-

direktor war noch relativ unangefochten, das alles erschütternde Ereignis – der Tod der Tochter Maria Anna – noch nicht eingetreten. Gleichwohl klingt es in den ›Kindertotenliedern‹ und seiner Sechsten Symphonie voraus; nach deren schicksalhaft herniedersausenden Hammerschlägen kann man die Siebte sehr wohl als »heiter« empfinden. Als »Rückkehr ins Leben« pries sie denn auch der Musikkritiker Paul Bekker, sah die Mittelsätze der beiden Nachtmusiken von »zwei Tagstücken von blendender Helle« umrahmt. Doch nichts geht hier ohne doppelten Boden: Der »heitere« Kopfsatz beginnt mit den schemenhaften Trauermarschrhythmen einer Adagio-Einleitung, über denen sich ein düsteres Motiv des Tenorhorns erhebt. Die traditionell siegreichen Gesten landen zumeist auf der Septime, haarscharf neben dem Grundton. Harte Akzente geben auch dem anschließenden schwungvollen Marsch immer wieder etwas Schmerzhaftes – die Ausdrucksspanne ist

Eine Naturidylle beschwört die erste ›Nachtmusik‹, in der sich nach Hornrufen ein wie improvisiert anmutendes Vogelgezwitscher von Oboe und Klarinette entspinnt. Ihr Gegenstück wird schon durch die ungewöhnliche Einbeziehung von Gitarre und Mandoline zur zarten Serenade, aus der Alma Mahler »plätschernde Brunnen« aus Eichendorff-Gedichten heraushören wollte. Das Unheimliche im Heimeligen erzeugen auch hier scharfe Dur-Moll-Kontraste, nicht erst das unruhig in Triolen wühlende Scherzo, das »schattenhaft« zu einer Walzer-Karikatur übergeht. Und der Final-Jubel? Adorno kritisierte seinen »angestrengt fröhlichen Ton«, den »Pomp« der »allzu benachbarten Festwiese«. Tatsächlich ist die Nähe zu Wagners ›Meistersinger‹-Vorspiel unverkennbar. Doch Mahler, der Meister der symphonischen Täuschungsmanöver, ironisiert auch hier durch jähe Beleuchtungswechsel pathetische Gesten und bringt umgekehrt Trivialstes zu erhabener Wirkung – die siebenmalige Wiederkehr des Rondo-Themas und der Einsatz von Herdenglocken als Symbol für die Ewigkeit weisen darauf hin, dass es hier um Überwindung des irdischen »Weltgetümmels« geht. ISABEL HERZFELD

Gustav Mahler Symphonie Nr. 7 e-Moll SIR ANDREW DAVIS So 30. April 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Grashalme Sir Mark Elder dirigiert am 24.03. Delius‘ ›Sea Drift‹

tem Opus ›Grashalme‹ zu Tage tritt, sie hat auch in der Musikgeschichte Spuren hinterlassen – nicht viele, aber charismatische. Frederick Delius, englischer Komponist mit deutschen Wurzeln, lernte Whitmans Dichtung als junger Mann kennen: Als Orangenpflanzer hielt er sich um 1880 längere Zeit in Florida auf. Wiewohl die Bekanntschaft mit Whitmans Œuvre für den jungen Musiker nur einer von vielen Eindrücken in der Neuen Welt war, führte die Lektüre eines Abschnitts aus ›Leaves of Grass‹ doch zur Inspiration in einer der für Delius fruchtbarsten Schaffensphasen. 1903, auf dem ersten Höhepunkt seines Ruhms, entschloss er sich zur Komposition eines Werkes für Bariton, Chor und Orchester mit dem Titel ›Sea Drift‹ (Meeresströmung).

»Walt Whitman, ein Kosmos, von Manhattan der Sohn, / Ungestüm, fleischlich, sinnlich, essend, trinkend und zeugend, / [...] Ich spreche die allererste Losung, ich gebe das Zeichen der Demokratie, / Bei Gott! Ich will nichts haben, woran nicht alle zu gleichen Bedingungen teilhaben können.« Dies war nicht nur ein dichterisches Bekenntnis zu dem radikalen Individualismus der amerikanischen Gründergenerationen, sondern auch ein Bekenntnis zu der noch jungen Demokratie und zur Verfügbarkeit der unendlichen Weiten der Natur des riesigen Landes für Alle und Jeden. Auf einem Kupferstich herausfordernd hemdsärmelig und ungezwungen auf der Titelseite seines ersten Buches prangend, beschrieb sich der 35-jährige Walt Whitman im Jahr 1855 in ›Leaves of Grass‹ (Grashalme) auf diese Art. Rätselhafte Naturlyrik Die in einen amerikanischen Literaturstil umgeformte Romantik, die in Whitmans über 36 Jahre hinweg ergänztem und erweiter-

»In the air, in the woods, over fields, Loved! loved! loved! loved! loved! But my mate no more, no more with me! We two together no more!« aus ›Sea Drift‹ Wie Whitmans ›Grashalme‹ durch eine rätselhafte Naturlyrik geprägt ist, so ist es auch Delius‘ Orchesterwerk über einen Abschnitt aus dem literarischen Opus magnum. In ›Sea Drift‹ beschreibt ein Sprecher, wie er einst als Knabe am Meer ein Paar Vögel beobachtet, wie das Weibchen dann davonfliegt und nicht mehr wiederkehrt. Das Männchen versinkt in einem imaginären inneren Monolog: Der Vogel wartet sein Leben lang im gemeinsamen Nest, teilt singend seine Sorgen dem Mond, den Sternen und dem Meer mit. Delius’ Textwahl endet hier – während Whitmans Dichtung weitergeht und den tieferen Sinn der Parabel offenlegt. Der Knabe selbst wird durch den Ruf des Vogels an seine eigenen geheimen Sehnsüchte erinnert. Hier zeigt sich etwas in Whitmans Dichtung, welches Delius, den musikalischen Spätromantiker und

Zeitgenossen des erotisch überbordenden künstlerischen Fin de Siècle, besonders angesprochen haben dürfte: Die dichterische Beschreibung des ersten sexuellen Erwachens eines Halbwüchsigen ist die in Whitmans eigenen Stil umgeformte Frage nach einem schlechthin Unsagbaren, wie sie auch die europäischen Romantiker nicht losließ. Frederick Delius fasst dies in Musik – ohne das gesamte Gedicht auszubuchstabieren und weitgehend ohne die um 1900 beliebte erotisierende Harmonik in der Nachfolge von Richard Wagners Liebesoper ›Tristan und Isolde‹ zu bemühen. Eher brechen sich andere Einflüsse Bahn: Die atmosphärischen Naturschilderungen Edvard Griegs und der hymnische Ton des Landes- und Zeitgenossen Edward Elgar sind ebenso herauszuhören wie die in dieser Zeit neuartige Harmonik des gleichaltrigen französischen Genies Claude Debussy. MATTHIAS NÖTHER

Frederick Delius ›Sea Drift‹ für Bariton, Chor und Orchester Maurice Ravel Klavierkonzert G-Dur Sergei Rachmaninoff ›Symphonische Tänze‹ SIR MARK ELDER Roderick Williams Bariton Louis Lortie Klavier Rundfunkchor Berlin David Jones Fr 24. März 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 € In Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin


7

Kent Nagano | Pultnotiz

Wie hältst Du’s mit der Kunst? Kent Naganos zweites Programm am 31.03. + 01.04.

Drei Programme gestaltet Kent Nagano, der Ehrendirigent des DSO, in dieser Spielzeit mit dem Orchester. Durch die Werkauswahl zum Jubiläumskonzert richtete er die Aufmerksamkeit auch auf spezifische Aspekte der siebzigjährigen Orchestergeschichte. Mit seinem zweiten Programm beleuchtet er Themen, die ihn in den unterschiedlichsten Werkkonstellationen immer wieder beschäftigten: Musik und Humanität, Kunst, Spiritualität und die Kraft des Erinnerns.

Ludwig van Beethovens ›Chorfantasie‹ Das Verhältnis von Kunst und dem, was jenseits der erlebten Wirklichkeit liegt, ging Beethoven mit seiner ›Chorfantasie‹ von der anderen Seite an, vom tätigen Menschen aus. Dessen erhabenes Sinnbild ist der Künstler. Weil der Komponist für das Finale einen Chor und mit ihm das gesungene Wort heranzieht, wird das Werk meist als Versuchsanordnung für die Neunte Symphonie gewertet. Dass er diese allerdings bereits 1808 in seinen Gedanken bewegte, scheint eher unwahrscheinlich. Die ›Chorfantasie‹ schließt mit einem Hymnus an die Kunst, und sie hat in ihrer experimentellen Form die Entstehung des Kunstwerks selbst zum Gegenstand. Bei der Uraufführung begann Beethoven mit einer Improvisation; sie führte zu dem Thema, über das Klaviersolist und Orchester einige Variationen bestreiten, ehe der Chor mit den Versen einsetzt, an deren Inhalt und Gestaltung der Komponist sich selbst beteiligte. Zur Drucklegung notierte er den ersten Teil als freie Fantasie aus. Der Prozess vom spontanen, noch ungebundenen Einfall über die Variation, die sich an ein Thema bindet, aber mit ihm ein freies Spiel veranstaltet, hin zur fest gebundenen Form des Finales, gleicht der Gestaltwerdung eines Kunstwerks. Das Aufgebot aller Kräfte, der vokalen und instrumentalen, der konzertanten und symphonischen, überhöht das Resultat zudem: Die Kunst feiert sich als Instanz, die – neben, statt der oder wie eine Religion – »die Welt überwindet«.

»Beethovens ›Chorfantasie‹ ist auch Musik über Musik.« Tobias Janz

Franz Schuberts As-Dur-Messe Als Ferdinand Walcher seinen Freund Franz Schubert am 25. Januar 1827 zu einem Konzert einlud, tat er dies mit den Worten: »Credo in unum Deum – Du nicht, das weiß ich wohl, aber das wirst Du glauben, dass Tietze heute Abend Deine ›Nachthell‹ singen wird.« Er formulierte damit etwas salopp, was man im Bekanntenkreis nicht nur munkelte, sondern mit Sympathie registrierte. Andererseits hatte Schubert seinem Tagebuch knapp drei Jahre zuvor anvertraut: »Mit dem Glauben tritt der Mensch in die Welt, er kommt vor Verstand und Erkenntnis weit voraus; denn um etwas zu verstehen, muss ich vorher etwas glauben […]. Verstand ist nichts anderes als ein analysierter Glaube.«

»In einer Zeit, die musikalische Authentizität als Originalität bestimmte, bedurfte religiöse Musik einer subjektiven Legitimation.« Carl Dahlhaus

Richard Strauss’ ›Metamorphosen‹ Zwischen die beiden Werke aus der Zeit der großen Kunsthoffnungen stellt Nagano mit Richard Strauss’ ›Metamorphosen‹ eine Komposition aus der Zeit nach der großen Kunstzerstörung durch Nationalsozialismus und Weltkrieg. Sie wurde für 23 Streicher geschrieben, ihr Lebenselixier besteht aus Zurücknahme (des äußeren Aufwands) und Erinnerung (an Orte und Epochen der großen Kunst). Am Ende nennen sie, verborgen im Untergrund, das Thema, das sie von Anfang an umkreisen, den Trauermarsch aus Beethovens ›Eroica‹. Er stand dort als Bote aus der französischen Revolutionsmusik und als Weg ins Leben. Er markiert bei Strauss das Ziel des Rückblicks, und er setzt dadurch ein schweres Fragezeichen: Was geschah mit der großen Kunst, für die Schubert und Beethoven standen? Wie wird es für sie weitergehen? Es ist die ewig unbeantwortete, also letztlich religiöse Frage. HABAKUK TRABER

Franz Schubert Messe Nr. 5 As-Dur für Soli, Chor und Orchester Richard Strauss ›Metamorphosen‹ für 23 Solostreicher Ludwig van Beethoven Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester KENT NAGANO Genia Kühmeier Sopran Claudia Huckle Alt Benjamin Bruns Tenor Matthew Rose Bass Till Fellner Klavier Rundfunkchor Berlin Philipp Ahmann Fr 31. März + Sa 1. April 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 € In Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin

Die As-Dur-Messe entstand in ihrer endgültigen Version zwischen diesen beiden Dokumenten. Schubert komponierte sie in der ursprünglichen Fassung ohne jeden Auftrag aus eigener Initiative, er überarbeitete sie im Zusammenhang mit seiner Bewerbung um die Position des Stellvertretenden Hofkapellmeisters in Wien. Die Urform beschäftigte ihn außergewöhnlich lang, fast drei Jahre. Parallel zu Beethovens ›Missa solemnis‹ schuf er ein Werk, das einem dogmatischen Text subjektive Deutung und Legitimation einhauchte, man sprach auch von einer »Messe über die Messe«. Äußerliches Zeichen dafür sind Auslassungen im komponierten Text, das Bekenntnis zur »einen heiligen katholischen und apostolischen Kirche« vertonte er seit seiner Internatszeit nie mehr. Entscheidendes aber sagt die Musik – durch ihren Kunstanspruch, durch bestimmte Wendungen, mit dem sie sich Schlüsselstellen des Textes widmet, etwa dem ›Sanctus‹ als Frage nach dem Gott-Mensch-Verhältnis oder dem ›Dona nobis pacem‹, dem Schluss der Messe und ihrem Übergang zu historischer Konkretheit.

PULTNOTIZ Henrik Magnus Schmidt, stellv. 1. Schlagzeuger

Henrik Magnus Schmidt stammt aus Weilburg | Lahn. Er studierte Orchesterschlagzeug in Karlsruhe und absolvierte ein künstlerisches Aufbaustudium in Berlin. Nach Festanstellungen als Schlagzeuger und Pauker beim Sinfonieorchester Wuppertal und dem SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern ist er seit 2003 stellvertretender Erster Schlagzeuger des DSO, zudem Professor für Orchesterschlagzeug und Ensemble an der Hochschule für Musik und Theater Rostock sowie freier Redakteur der Fachzeitschrift ›drums & percussion‹. Als Mitglied des Ensembles ›Symphonic Percussion Berlin‹ ist er im Kammerkonzert am 2. April zu erleben. Ich bin Schlagzeuger geworden, weil … es einfach geil ist und ich schon immer trommeln wollte. Wäre ich nicht Schlagzeuger geworden, wäre ich heute ... im Pflegedienst oder in einer Motorradwerkstatt. Als ich zum ersten Mal auf einer Bühne stand, ... hatte ich eine Triangel in der Hand, die ›Moldau‹ auf dem Pult liegen und 40 Grad Fieber. Lampenfieber ist … manchmal sehr lästig, aber wichtig. Wenn man es nicht mehr spürt, sollte man nicht mehr auftreten. Meine drei Lieblingswerke der Orchesterliteratur: 1. Puccinis ›Turandot‹ – das war meine erste Oper, und sie hat mich nachhaltig beeindruckt. 2. Sibelius’ Zweite Symphonie – mein erstes Mal auf der Bühne der Royal Albert Hall in London. Da wusste ich, dass ich es schaffen muss, wieder dorthin zurückzukehren. Außerdem mag ich die skandinavische Tonsprache. 3. ›Gegen die Strömung‹ von Udo Lindenberg – eine Art Lebensmotto. Natürlich gespielt vom Panik Orchester. Das DSO ist für mich … ein Teil des Begriffs »Heimat«. Wenn ich eine Zeitreise unternehmen könnte, würde ich ... in den Lebensabschnitt zurückkehren, in dem man sich noch naiv und unreflektiert freuen und begeistern konnte und durfte. Das höre ich momentan privat am liebsten: Disneys ›Eiskönigin‹ mit meiner Tochter. Wenn ich nicht Schlagzeug spiele, ... verbringe ich Zeit mit meiner Familie, fahre Motorrad oder treffe Freunde. Diese Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament: Allegro correndo.


Konzertvorschau | Letzte Meldung | Impressum

8

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Konzerte März

Fr 03.03. 20 Uhr Philharmonie

April

Sa 01.04. 20 Uhr Philharmonie

Glinka Drei Tänze aus der Oper ›Ein Leben für den Zaren‹ Tschaikowsky Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester Balakirew Symphonie Nr. 1 C-Dur ALAN BURIBAYEV Daniel Müller-Schott Violoncello

So 05.03. 12 Uhr Haus des Rundfunks

ab 10.30 Uhr

Kulturradio-Kinderkonzert Glinka Drei Tänze aus der Oper ›Ein Leben für den Zaren‹ Mussorgski ›Eine Nacht auf dem kahlen Berge‹, bearbeitet von Nikolai Rimski-Korsakow ALAN BURIBAYEV Christian Schruff Moderation

Fr 10.03. 20.30 Uhr Villa Elisabeth

So 02.04. 17 Uhr Heimathafen Neukölln

Kammerkonzert Bach, Golijov, Reich, Schmitt, Wiener, Yariv SYMPHONIC PERCUSSION BERLIN mit Adele Bitter Violoncello

Kammerkonzert Schubert ENSEMBLE DES DSO

Schubert Messe Nr. 5 As-Dur für Soli, Chor und Orchester Strauss ›Metamorphosen‹ für 23 Solostreicher Beethoven Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester KENT NAGANO Genia Kühmeier Sopran Claudia Huckle Alt Benjamin Bruns Tenor Matthew Rose Bass Till Fellner Klavier Rundfunkchor Berlin Philipp Ahmann

Mischa Meyer, 1983 in Baden-Baden in eine Musikerfamilie geboren, wurde 2007 mit dem Preis des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet. Er studierte bei Martin Ostertag in Karlsruhe, David Geringas in Berlin und absolvierte bei Peter Bruns sein Konzertexamen. Seit 2007 ist er Erster Solo-Cellist des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, als Solist trat er mit Orchestern wie dem Kyoto-Kammerorchester, der Polnischen Kammerphilharmonie und natürlich dem DSO auf.

Open House

Letzte Meldung: Solo-CD von DSO-Cellist Mischa Meyer

So 30.04. 20 Uhr Philharmonie

Mahler Symphonie Nr. 7 e-Moll SIR ANDREW DAVIS

Fr 24.03. 20 Uhr Philharmonie

Delius ›Sea Drift‹ für Bariton, Chor und Orchester Ravel Klavierkonzert G-Dur Rachmaninoff ›Symphonische Tänze‹ SIR MARK ELDER Roderick Williams Bariton Louis Lortie Klavier Rundfunkchor Berlin David Jones

Mi 10.05. 20 Uhr Philharmonie

Fr 31.03. 20 Uhr Philharmonie

Schubert Messe Nr. 5 As-Dur für Soli, Chor und Orchester Strauss ›Metamorphosen‹ für 23 Solostreicher Beethoven Fantasie c-Moll für Klavier, Chor und Orchester KENT NAGANO Genia Kühmeier Sopran Claudia Huckle Alt Benjamin Bruns Tenor Matthew Rose Bass Till Fellner Klavier Rundfunkchor Berlin David Jones

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie – mit Ausnahme der Casual Concerts – findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

Mai (Auswahl)

Mjaskowski Violoncellokonzert c-Moll Schostakowitsch Symphonie Nr. 8 c-Moll VLADIMIR ASHKENAZY Truls Mørk Violoncello

Mo 15.05. 20 Uhr Philharmonie

Fauré Suite ›Pelléas et Mélisande‹ Chopin Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll Elgar ›Enigma-Variationen‹ VLADIMIR ASHKENAZY Nobuyuki Tsujii Klavier

So 21.05. 20 Uhr Philharmonie

Haydn Symphonie Nr. 95 c-Moll Britten ›Nocturne‹ für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester Vaughan Williams ›Job – A Masque for Dancing‹ SIR ROGER NORRINGTON Ian Bostridge Tenor

So 28.05. 20 Uhr Philharmonie

Maintz ›Hängende Gärten‹ (UA – Auftragswerk des DSO) Bartók Violinkonzert Nr. 2 Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur CHRISTOPH ESCHENBACH Leonidas Kavakos Violine

Als vielseitiger Kammermusiker gefragt, interessiert er sich insbesondere für Alte Musik sowie die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Das zeigt sich auch im Programm seiner ersten Solo-CD, die er einem Hauptwerk des Cello-Repertoires gewidmet hat – der Ersten und Dritten Solo-Suite von Johann Sebastian Bach, die Pablo Casals einmal als »Quintessenz von Bachs Schaffen« bezeichnet hat. Mischa Meyer gibt ihnen eine leichte und tänzerische Gestalt, fern jeglicher Bedeutungsschwere. Dazwischen stellt er die überaus selten gespielte Sonate von Bernd Alois Zimmermann aus dem Jahr 1960 – ein filigranes Kaleidoskop der Klangfarben und Gestalten, und eines der avanciertesten Stücke für diese Besetzung. Erschienen am 19.01.2017 bei Ambiente Audio

Anzeigen

KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 –18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de | dso-berlin.de IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 –20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 info@dso-berlin.de | dso-berlin.de

RBB-ONLINE.DE

Der Perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt.

Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 09.02.2017, Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2017

DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR QIU Lounge im the Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 59 00 5 00 00 | www.qiu.de

Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Larissa Scharberth Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Sven Schrader (S. 1), Verena Eidel (S. 2 links), Kai Bienert (S. 2 Mitte und rechts, S. 4 oben rechts), Benjamin Ealovega (S. 3, S. 6 unten, S. 7 links), DSO (S. 4 oben links und Mitte), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4), Uwe Arens (S. 5 oben), k. A. (S. 5 Mitte), Dario Acosta (S. 6 oben), Thomas Meyer | Ostkreuz (S. 7 rechts), Dávid Adorján (S. 8), 70 Jahre DSO (S. 7 rechts, v.o.n.u.): Ralph Eichenberger, Archie Kent, Ursula Klein, Archiv DSO

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.