DSO-Nachrichten 11/12 2016

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DSO-NACHRICHTEN November | Dezember 2016

IHR DÜRFT UNS KÜNSTLERN VERTRAUEN! Jean-Yves Thibaudet im Gespräch  70 Jahre DSO Kent Nagano dirigiert das Jubiläumskonzert

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Kontrastprogramm Ingo Metzmacher mit Bruckner und Strawinsky  Die Achten Sir Roger Norrington mit Vaughan Williams

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

S. 7

S. 6

S. 3


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70 Jahre DSO | Kurzmeldungen

Inhalt 2

Erinnerungen … Die Sechzigerjahre

Willkommen 70 Jahre DSO und Kurzmeldungen

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Ihr dürft uns Künstlern vertrauen! Jean-Yves Thibaudet im Gespräch

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

70 Jahre DSO Fundstücke aus sieben Jahrzehnten (II)

Kühler Ironiker mit Gefühl

Ich kam 1963 zum Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO), dem heutigen DSO, kurz bevor Lorin Maazel die Nachfolge von Ferenc Fricsay als Chefdirigent antrat. Eigentlich hatte ich in Hannover studiert, Schulmusik und Mathematik, war dann aber meinem Geigenlehrer nach Berlin gefolgt. Vom Probespiel hörte ich äußerst kurzfristig und war somit gar nicht richtig vorbereitet – außerdem war es der Tag, an dem meine Tochter geboren wurde. Doch ich hatte wie immer Glück! Ich landete im Tutti und wurde später sogar Stimmführer der Zweiten Geigen. Ich bin in diesem Orchester sehr glücklich geworden, weil es höchste Ansprüche stellte und höchsten Ansprüchen genügte. Dabei ging es in den Proben teilweise sehr lebendig zu, alle waren stets exzellent vorbereitet und verstanden es, musikalisch etwas beizutragen: Das brachte den Erfolg.

Stéphane Denève dirigiert Prokofjew

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Jubiläumskonzert Kent Nagano leitet das Geburtstagsprogramm

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›Verliebt‹ und ›Verkündigt‹ Kulturradio-Kinderkonzerte

Kontrastprogramm Ingo Metzmacher mit Bruckner und Strawinsky

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Kunstwerk und Denkmal Zwei Debüts: Fabien Gabel und Andris Poga

Die Achten Sir Roger Norringtons Vaughan-Williams-Zyklus

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Konzertkalender Alle Konzerte im November und Dezember

Unter Lorin Maazel hat sich das RSO enorm weiterentwickelt, auch wenn das Arbeiten mit ihm nicht immer einfach war. Er war ein absoluter Perfektionist und Meister der Präzision. Mit Bach-Konzerten eröffnete er gerne die Saison, unter anderem mit der h-Moll-Messe – das war überragend. Er hatte eine fantastische Technik und dirigierte immer auswendig. Als er 1975 das Orchester verließ, begann eine schwierige Suche, denn kein potenzieller Nachfolger konnte unseren gewachsenen Ambitionen genügen. Erst 1982 fanden wir den jungen Riccardo Chailly, und ein neues Kapitel begann. Besonders gern erinnere ich mich auch an die große Südostasienreise, die wir 1973 mit Maazel unternahmen. Die erste Station war Teheran, wo damals noch der Schah regierte, dann flogen wir nach Bombay und hatten dort drei Tage Zeit, das Land zu erkunden, bevor es weiter nach Kalkutta, New Delhi, Singapur und dann für 14 Tage nach Japan ging. Das Reisen war damals noch viel großzügiger und gemütlicher als heute, wir hatten eine eigene Maschine der Air France, und im Flugzeug gab’s extra gedruckte Speisekarten, Kaviar und Sekt ... So etwas haben wir bei späteren Tourneen dann nicht mehr erlebt. Wilhelm Fröling, geboren 1936 bei Braunschweig, war von 1963 bis 2001 Mitglied im RSO | DSO, zuletzt als Stimmführer der Zweiten Geigen. Er war lange Jahre Mitglied des Orchestervorstands und hat das Orchesterleben zum Teil auch als offizieller Fotograf begleitet. Er lebt in Berlin. Ein ausführliches Gespräch lesen Sie unter dso-berlin.de/70jahre.

Kammerkonzerte im November und Dezember

Konzerte des DSO – das perfekte Weihnachtsgeschenk

Silvester und Neujahr mit dem Circus Roncalli

Mit dem ›Notturno‹-Konzert am 18. November setzen das DSO und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihre langjährige und überaus erfolgreiche Zusammenarbeit fort. Im Vorderasiatischen Museum auf der Museumsinsel gestaltet das Blechbläserquintett des DSO ein abwechslungsreiches Programm mit Werken von Albinoni bis Berio. Für einige ungewöhnliche, aber reizvolle Bearbeitungen gesellt sich die Sopranistin Siobhan Stagg hinzu. Einlass ist um 20.45 Uhr, ab 21 Uhr kann die Sammlung in Kurzführungen erkundet werden. In der Villa Elisabeth musizieren am 11. Dezember Sebastian Breuninger und Elsa Brown (Violine), Annemarie Moorcroft (Viola) und Mischa Meyer (Violoncello) Quartette von Beethoven und Ginastera sowie – gemeinsam mit der Bassistin Christine Felsch – Dvořáks G-Dur-Quintett. Mehr lesen Sie unter dso-berlin.de/kammermusik.

Ein großartiger Konzertabend ist ein ideales Geschenk, und das nicht nur zu Weihnachten: Wählen Sie aus unserem Angebot der Saison 2016 | 2017 eines oder mehrere Konzerte aus und verschenken Sie diese an Ihre Liebsten. Bereits ab 68 € erhalten Sie ein Wahl-Abo, mit dem Sie vier oder acht Termine bestimmen und dabei alle Vorteile eines Abonnements nutzen können. Vor Weihnachten bieten wir Ihnen noch einen ganz besonderen Bonus: Wer sein Kartengeschenk (Mindestwert 50 €) zwischen dem 15. November und dem 15. Dezember bestellt, dem senden wir es festlich verpackt inklusive einer CD-Einspielung des DSO oder anregender musikalischer Lektüre zu. Ihre Karten erhalten Sie bei unserem Besucherservice unter dem Stichwort ›Weihnachtsangebot‹. Zu Ihrer Auswahl der CD oder des Buchtitels setzen wir uns im Anschluss an die Bestellung mit Ihnen in Verbindung. Mehr unter dso-berlin.de/verschenken.

Die Silvester- und Neujahrskonzerte, die das DSO gemeinsam mit den Artisten des Circus Roncalli gestaltet, sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden Kulturereignis der Hauptstadt geworden. Seit mehr als zehn Jahren verzaubert die Verbindung von klassischer Orchestermusik und ebenso beeindruckender wie poetischer Zirkuskunst das Publikum. Und auch in dieser Saison wird der Jahreswechsel traditionsgemäß im Manegenrund des Berliner Tempodroms begangen. In der Verbindung mit artistischen Glanzleistungen erweckt der britische Dirigent Martyn Brabbins, Chefdirigent des Nagoya Philharmonic Orchestra in Japan, zusammen mit dem deutsch-französischen Cellisten Nicolas Altstaedt klangmalerische und ästhetische Traumwelten zum Leben. Ein facettenreiches Programm mündet im Aufeinandertreffen zweier höchstvirtuoser Künste in ein spektakuläres und berauschendes Fest für die Sinne.

Fr 18. November 22 Uhr Vorderasiatisches Museum

Besucherservice des DSO: Charlottenstraße 56 | 2. OG, 10117 Berlin Tel 030. 20 29 87 11 (Mo bis Fr 9–18 Uhr) | tickets@dso-berlin.de

So 11. Dezember 17 Uhr Villa Elisabeth

18.11.: Karten zu 22 € | 15 € ermäßigt | AboPlus-Preis 19 € 11.12.: Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 €

Sa 31. Dezember 2016 15 + 19 Uhr Tempodrom

So 1. Januar 2017 18 Uhr Tempodrom

Karten von zu 20 € bis 82 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Jean-Yves Thibaudet im Gespräch

Ihr dürft uns Künstlern vertrauen! Jean-Yves Thibaudet über sein Konzert am 25.11.

Seit über dreißig Jahren ist der französische Pianist Jean-Yves Thibaudet auf den großen Bühnen der Welt zu Hause. Neben dem klassisch-romantischen Klavierrepertoire setzt er sich für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, vom Jazz bis zur Moderne, ein und hat bislang über fünfzig, oftmals preisgekrönte CDs veröffentlicht. 2012 war er mit Saint-Saëns’ ›Ägyptischem Konzert‹ beim DSO zu erleben, 2015 zum Abschluss einer gemeinsamen Tournee mit Chatschaturjans virtuosem Klavierkonzert. Am 25. November kehrt er mit gleich zwei Werken zum DSO zurück: Dem Klavierkonzert ›Er Huang‹ des chinesischen Komponisten Qigang Chen und George Gershwins Variationen über ›I Got Rhythm‹.

George Gershwins ›I Got Rhythm‹-Thema stammt ebenfalls aus einem Musiktheaterstück, dem Musical ›Girl Crazy‹ ... Ja, der Song ist weltberühmt, aber die Variationen für Klavier und Orchester sind leider nicht sonderlich bekannt. Gershwin hat sie 1934 für sich selbst geschrieben, als Zugabe für eine Tournee mit der ›Rhapsody in Blue‹ und dem F-Dur-Klavierkonzert. Es ist ein kurzes Stück, aber unglaublich reich an Ideen und Bildern – es gibt etwa einen Wiener Walzer oder eine orientalische Variation. Es ist ein Jammer, dass Gershwin so jung gestorben ist. Er hat sich ständig weiterentwickelt, weiß Gott, was dieses Genie noch alles geschrieben hätte ... Diese gut gelaunten Variationen sind das absolute Gegenstück zu ›Er Huang‹, das ja eher introvertiert ist. Man möchte fast dazu tanzen, und es hinterlässt bei allen ein Lächeln auf den Lippen – bei mir, beim Publikum und auch beim Orchester. Gershwin war ja immer ein Mann zwischen den Welten, man könnte sagen: zwischen Broadway und Carnegie Hall. Spielt das heute noch eine Rolle? Natürlich kam er selbst aus der Welt des Jazz, des Cabaret und des Musical, aber er hat seinen Weg in den Konzertsaal gefunden. Das haben nur wenige außer ihm geschafft. Doch gerade in Amerika hat sich dieses Schubladendenken länger gehalten als in Europa. 2005 sollte ich beim Boston Symphony Orchestra unter James Levine mit Gershwins F-Dur-Konzert auftreten, und wir stellten dabei schockiert fest, dass sie das noch niemals im Abonnementkonzert gespielt hatten. Dafür war immer das populär ausgerichtete Boston Pops Orchestra zuständig gewesen … Sie selbst spielen immer wieder Neues und Unbekanntes. Nach welchen Kriterien erforschen Sie das Repertoire? Wenn mich ein Stück berührt, wenn es etwas mit mir macht, dann ist es das richtige. Ich suche immer nach etwas, das ich noch nicht kenne: Nach neuen Erfahrungen, neuen Arten von Musik, ich sehe sie mir an, ich höre sie, spiele sie, fühle sie, und das kann sehr aufregend sein. Ich bin immer bereit, dem Unbekannten eine Chance zu geben, und das versuche ich auch meinem Publikum näherzubringen. Seid offen, seid neugierig! Ihr dürft uns Künstlern auch vertrauen: Wer zu mir oder dem DSO ins Konzert kommt, bekommt keine schlechte Musik vorgesetzt. Das ist wie im Restaurant mit einer unbekannten Küche: Im schlimmsten Fall schmeckt es einem nicht, dann isst man es eben kein zweites Mal. [lacht] Aber wenn man es probiert, dann entdeckt man oft etwas sehr Aufregendes.

Monsieur Thibaudet, wie kam es zu dieser ungewöhnlichen chinesisch-amerikanischen Programmkonstellation? Das ist eine recht interessante Geschichte. Als ich 2014 bei der Saisoneröffnung des China Philharmonic Orchestra zu Gast war, hatte man mich gefragt, ob ich nicht das Konzert von Qigang Chen spielen wolle. Ich fand seine Werke schon immer sehr spannend; einerseits ist er tief in der traditionellen chinesischen Musik verwurzelt, andererseits war er der letzte Schüler von Olivier Messiaen und hat ein unglaubliches Talent für farbenreiche Orchestrierungen. Diese Verbindung ist einzigartig, und sie klingt großartig. Das Klavierkonzert habe ich dann sofort begeistert gelernt, allerdings ist es mit etwa 17 Minuten recht kurz. Ich habe lange überlegt, was für ein anderes Werk dazu passen könnte und dachte plötzlich an die ›I Got Rhythm‹-Variationen mit dieser sehr witzigen, fernöstlichen Passage in der Mitte. Es klingt ziemlich verrückt, aber die beiden Stücke harmonieren wunderbar miteinander. Seitdem habe ich sie immer zusammen gespielt, und ich freue mich sehr, beim DSO nun zum ersten Mal in Deutschland mit diesem Programm aufzutreten. Was erwartet uns bei ›Er Huang‹? Ein faszinierendes, fast magisches Musikstück. Es basiert auf einer sehr populären Melodie der Peking-Oper, ein berührendes, ganz einfaches Thema, aus dem Qigang Chen eine große Fantasie für Klavier und Orchester entwickelt – sehr langsam und meditativ, sie zieht einen geradezu hypnotisch in ihren Bann. Entfaltet die Klaviereröffnung nicht auch geradezu jazzige harmonische Welten? Das stimmt! Dieser delikate Anfang, und das habe ich auch Qigang Chen erzählt, erinnert mich immer an den Jazz-Pianisten Bill Evans, der einer meiner persönlichen Helden ist – ich habe sogar einmal eine CD mit seiner Musik aufgenommen. Auch deswegen liebe ich ›Er Huang‹ so sehr.

Das Klavierkonzert von Chatschaturjan, das Sie im vergangenen Jahr beim DSO gespielt haben, war so eine Entdeckung. Ja, allerdings. Und als wir es in Berlin spielten, hatten wir bereits eine gemeinsame Tournee hinter uns, so etwas schweißt immer zusammen. Man verbringt viel gemeinsame Zeit, man isst und trinkt nach dem Konzert zusammen, es entsteht eine starke Verbundenheit, und wenn man dann wieder eingeladen wird, ist es fast ein wenig, als käme man nach Hause. Deswegen freue ich mich sehr auf unser gemeinsames Konzert. Das Gespräch führte MAXIMILIAN RAUSCHER.

Claude Debussy ›Prélude à l‘après-midi d‘un faune‹ Qigang Chen Klavierkonzert ›Er Huang‹ George Gershwin ›I Got Rhythm‹ – Variationen für Klavier und Orchester Béla Bartók Konzert für Orchester HANNU LINTU Jean-Yves Thibaudet Klavier Fr 25. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17€


70 Jahre DSO | Stéphane Denève

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Kühler Ironiker mit Gefühl Prokofjew-Programm unter Stéphane Denève am 11. + 12.11.

Eine Bilderreise durch die Orchestergeschichte (II) Mit den Konzertreihen ›Musik der Gegenwart‹ und ›RIAS stellt vor‹ entstanden 1959 zwei Schaufenster für neue Werke und junge Künstler, die als Festival ›Ultraschall Berlin‹ und ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ bis heute existieren. In der Nachfolge Ferenc Fricsays prägte Lorin Maazel ab 1964 für elf Jahre das damalige RSO und setzte eigene Schwerpunkte – mit legendären Bach-Programmen, Entdeckungen der »romantischen Rarität« und als Protagonist der Mahler-Renaissance.

1961 Lorin Maa zel bei einem ein Konzert des RS im Großen Send O esaal des SFB (H aus des Rundfu nks)

onzert endäres Debütk llt vor‹ – ein leg ste S IA du Pré ›R e 63 lin 19 tin Jacque ht und der Cellis mit Gerd Albrec

Bis heute ist Sergei Prokofjew eine umstrittene Persönlichkeit. Nicht nur, dass seine Rückkehr in die Sowjetunion aus dem »Goldenen Westen« Befremden einerseits, Vereinnahmung andererseits hervorrief. Auch seine stilistische Entwicklung, von komplexer Modernität zu Einfachheit und vor allem melodischer Eingängigkeit irritierte: Sie kann als Anpassung an die Doktrin des Sozialistischen Realismus, aber auch als bewusste Hinwendung zu breiteren Hörerschichten verstanden werden – heutzutage, da die Überwindung des »Grabens« zwischen Neuer Musik und ihrem Publikum angemahnt wird, nicht mehr besonders verwerflich. Der kühle, ironische Modernist Prokofjew war zutiefst heimatverbunden und dennoch den Parteioberen nie »volkstümlich« genug. Werke aus drei Schaffensphasen Es ist gewissermaßen ein Akt der Gerechtigkeit, dass Stéphane Denève mit dem DSO aus jeder von Prokofjews Schaffensphasen ein Stück präsentiert. Die Vielseitigkeit des Komponisten, seine auch unter widrigsten Umständen nie versiegende Kreativität verblüfft. Die Suite aus der Oper ›Die Liebe zu den drei Orangen‹ entstammt der sogenannten »Auslandsphase«. Nach den Wirren der Oktoberrevolution lebte der Komponist in den USA und in Paris. Ähnlich Igor Strawinsky huldigte er einem mit Dissonanzen und hämmernden Rhythmen gewürzten Neoklassizismus, der jedoch expressiver ist und durch seinen Klangfarbenreichtum besticht. Die Suite spiegelt den Witz und die Fantastik der 1921 in Chicago uraufgeführten Oper: Da fallen die »Lächerlichen« mit greller Fanfare ein, verbreiten der Zauberer und »Fata Morgana« unheilvolle Töne, kommt es zu zarter Annäherung von Prinz und Prinzessin und einer wilden Flucht. Das populärste Stück ist der federleicht-ironische ›Marsch der drei Orangen‹, von dem auch eine Klavierfassung existiert. In seiner »russischen Phase« vor der Revolution gebärdete sich der junge Absolvent des ehrwürdigen St. Petersburger Konservatoriums provokant neutönerisch – sein Zweites Klavierkonzert und die ›Skythische Suite‹ machten Skandal. Das Erste Violinkonzert ist ein Übergangswerk, 1915 begonnen, doch erst 1923 in Paris uraufgeführt. Dort fiel es durch, weil es »zu romantisch« wirkte – der Komponist Georges Auric bezeichnete es gar spöttisch als »mendelssohnisch«. Vielleicht spielte er damit auf gewisse ätherische Passagen an, in denen die Geige Trillerketten und Läufe in höchsten Lagen schweben lässt, delikat von Flöte und Harfe begleitet. Selbst burlesk-motorische Abschnitte wirken in diesem insgesamt lyrischen Werk milder als sonst bei Prokofjew.

»Wie eine Landschaft vom Sonnenlicht übergossen …« David Oistrach über Prokofjews Erstes Violinkonzert

Im Dialog mit Orchestermitgliedern und

Casual Concert anhand zahlreicher, live gespielter Bei11.11. Fr

spiele wird Stéphane Denève seine Ideen und Gedanken zu Prokofjews ›Romeo und Julia‹ bereits am Abend zuvor im ersten Casual Concert der Saison vorstellen. Im Anschluss daran bietet die Casual Concert Lounge im Foyer der Philharmonie den gewohnt zwanglosen Rahmen für Begegnungen mit Musikern und einen gemeinsamen Ausklang des Abends. Als Live Act ist die fünfköpfige Berliner Max Graef Band mit einer Mischung aus Jazz, elektronischer und zeitgenössischer Musik zu erleben bevor Johann Fanger am DJ-Pult den musikalischen Bogen ins nächtliche Musikleben der Hauptstadt schlägt. ISABEL HERZFELD

1963 Konzert mit Wolfgang Sa wallisch vor dem Bacchu s-Tempel in Baalb eck, Jordanien

ihe Konzert der Re mheft zum 37. 1965 Program t‹ ar nw ›Musik der Gege

Den Solopart übernimmt die Geigerin Alina Pogostkina. Als Gewinnerin des Sibelius-Wettbewerbs in Helsinki machte sie 2005 auf sich aufmerksam und ist seitdem als Solistin und Kammermusikerin weltweit zu erleben. 2013 gab sie ihr DSO-Debüt mit Walter Steffens‘ musikalischer Bildreflexion ›555‹, 2014 begeisterte sie das Publikum mit dem Violinkonzert von Sibelius. Auch Stéphane Denève, seit September Chefdirigent der Brüsseler Philharmoniker, gastiert nicht zum ersten Mal beim DSO. Zuletzt leitete er 2014 ein farbenprächtiges französisches Programm und erwies sich im Casual Concert als eloquenter Musikvermittler. Bilder eines Dramas ›Romeo und Julia‹ ist Prokofjews berühmtestes Ballett, zu Beginn der »sowjetischen Phase« 1936 entstanden. Hier setzt der Komponist alle Errungenschaften früherer Jahre, die bis an die Grenze zur Atonalität gehen konnten, zur dramatischen Charakterisierung ein. Aus den der Ballettmusik entnommenen drei Orchestersuiten, die zum Teil sehr populär wurden, stellte Stéphane Denève seine eigene Fassung zusammen. Sie beginnt mit den spannungsgeladenen Dissonanzen der Szene ›Montagues et Capulets‹, denen aber nach 16 Takten nicht der bekannte ›Tanz der Ritter‹ folgt, sondern das staksige Menuett zum Einzug der Gäste. Wie ein Vorspruch zur kommenden Tragödie ist diese Einleitung formuliert. Durch die Umstellung geraten auch die Szenen ›Romeo an Julias Grab‹ und ›Julias Tod‹, den Suiten II und III entstammend, in besonders starken Kontrast – hier ein Trauermarsch voll wilder Schmerzensausbrüche, dort ein verklärtes Schweben in C-Dur, dem jedoch die Wiederholung einer besonders süßen Stelle gestrichen wurde – Tribut an den unsentimentalen Geschmack von heute.

Casual Concert Sergei Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, zusammengestellt von Stéphane Denève STÉPHANE DENÈVE Fr 11. November 20.30 Uhr Philharmonie Im Anschluss Casual Concert Lounge mit der Max Graef Band (Live Act) und Johann Fanger (DJ) Karten 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 € | Freie Platzwahl

Sergei Prokofjew Suite aus der Oper ›Die Liebe zu den drei Orangen‹ Sergei Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 D-Dur Sergei Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, zusammengestellt von Stéphane Denève STÉPHANE DENÈVE Alina Pogostkina Violine Sa 12. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Jubiläumskonzert – 70 Jahre DSO

70 Jahre Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Jubiläumskonzert mit Kent Nagano am 06.11.

Das DSO feiert. Siebzig Jahre Geschichte hat es begleitet und gestaltet. Seine Gründung 1946 entsprang dem Vorsatz zu einer nachhaltigen Wende in Deutschland und seiner Ex-Hauptstadt. Die amerikanische Gewährsmacht rief es als RIAS-SymphonieOrchester ins Leben, um klassische Musik mit deutlicher Betonung des zeitgenössischen Schaffens für den Rundfunk im amerikanischen Sektor (RIAS) zu produzieren. Das Aufgabengebiet wurde bald schon auf zusätzliche Arbeitsfelder ausgedehnt: eine eigene Reihe öffentlicher Abonnementkonzerte und eine Konzertserie für Schüler und Studenten, die vom »Office of the U. S. High Commissioner for Germany – Berlin Element« veranstaltet wurden. Zur Re-Education, der Devise, unter welche die Vereinigten Staaten ihre Gesellschaftspolitik in Deutschland stellten, kam das, was heute »Education« heißt: das Bestreben, in der jungen Generation Sinn und Begeisterung für klassische und für neue Musik zu wecken und zu fördern. Start ins Neuland Der Wille, Neues zu gestalten und sich ihm zu öffnen, bestimmt eine wesentliche Seite der Persönlichkeit des DSO. Das Orchester startete als Pionier ins Medienzeitalter, engagierte sich für Tonträgerproduktionen, als diese noch kein umsatzstarkes Marktsegment bildeten; es gestaltete die ersten Fernsehübertragungen von Konzerten, erschloss sich die visuellen Medien, noch ehe sie boomten. Heute ist das DSO in den sozialen Medien präsent, mit über 33.000 Followern bei Facebook hält es eine solide Spitzenposition unter den deutschen Orchestern. Das DSO unterstützte Entstehung und Verbreitung neuer Musik durch die Reihen ›Musik der Gegenwart‹ und ›Wege zur neuen Musik‹; heute sind diese Aktivitäten im Festival ›Ultraschall Berlin‹ gebündelt, das Deutschlandradio Kultur und rbb gemeinsam veranstalten. In der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ ermöglicht das DSO jungen Virtuosen und Dirigenten ihre Berlin-Debüts mit einem Weltklasseorchester. Kinderkonzerte führen die Jüngsten spielerisch an klassische Werke heran. Mit dem ›Symphonic Mob‹, zu dem musikalische Amateure aufgerufen sind, stieß das Orchester eine Bewegung an, die mittlerweile auch in anderen Städten begeisterte Anhänger findet. Chefdirigenten – Programmprofile Den Kern aber bilden nach wie vor die Konzertreihen, die das DSO in der Philharmonie gibt. Anspruchsvolle, überzeugende

Programmgestaltung war stets ein Ziel des Orchesters und seines Managements – sei es durch Leitgedanken, die sich in Ingo Metzmachers Ära durch eine Saison zogen, sei es durch Programm-Kompositionen, in denen die Konstellation der ausgewählten Werke neue Aspekte aufglänzen ließ wie bei Kent Nagano, sei es durch Werkzyklen wie unter Vladimir Ashkenazy, durch die besondere Aufmerksamkeit für die romantische Rarität unter Lorin Maazel oder durch (Wieder-)Entdeckungen, die Riccardo Chailly in seiner mitreißenden Art ins Repertoire musizierte, sei es der Einsatz für Werke einst verbannter Komponisten, den Ferenc Fricsay mit seiner musikalischen Akribie verband.

»Denke ich an meine Zeit als Chef- dirigent in Berlin zurück, dann zieht ein Leuchten durch mein Herz. Der Charakter des DSO ist unglaublich markant, frisch, und auch visionär.«« Kent Nagano, Ehrendirigent des DSO Jeder Chefdirigent war ein Künstler von eigenem Profil, und doch ergänzten sie sich in der Folge ihres Wirkens zu einer Kontinuität, die heute das internationale Standing des Orchesters wesentlich trägt. Ferenc Fricsay legte in jeder Hinsicht die Fundamente – vom unerbittlichen Streben nach höchster Qualität bis zum medialen Innovationswillen. Für Lorin Maazel und Riccardo Chailly bedeuteten die Jahre beim RSO, wie das Orchester damals hieß, den fulminanten Start in eine internationale Karriere. Die musikalische Verantwortung in der Umbruchzeit nach 1989 prägte Vladimir Ashkenazys Ansehen als Dirigent weit über Berlin hinaus. Ingo Metzmacher brachte die Erfahrungen als Generalmusikdirektor in Hamburg mit und initiierte durch die Casual Concerts ein wichtiges neues Format des Musikerlebens. Tugan Sokhiev wiederum eröffnete mit seiner beeindruckenden Dirigierkunst Blicke auf die geistige und stilistische Weite des osteuropäischen Repertoires. Kent Nagano aber formte in seinen sechs Berliner Jahren die Klangkultur, die das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin bis heute auszeichnet. Es ernannte ihn 2006 zu seinem Ehrendirigenten. Er leitet das Jubiläumskonzert am 6. November.

Das Jubiläumskonzert Das Programm stimmte Kent Nagano beziehungsreich auf die Orchestergeschichte ab. Mit Schönbergs Kammersymphonie steht das Werk eines Komponisten am Anfang, der von den Nazis verbannt wurde, und den das DSO wieder ins Repertoire brachte, ein Werk, das auf der Basis der Tradition Möglichkeiten einer neuen Tonsprache erkundet. Haydns konzertante Symphonie erinnert daran, dass Fricsay die Soloqualitäten seiner Musiker für ein Grundelement eines guten Orchesterklangs hielt. Mit Schumanns Klavierkonzert verbindet sich ein historisch denkwürdiges Ereignis: der erste Nachkriegs-Auftritt des politisch umstrittenen Alfred Cortot; Fricsay lud ihn ein, als Geste der Versöhnung. Ravels ›La valse‹ aber ist die wirbelnde, dunkel getönte Vereinigung der französischen und der Wiener Kultur, der beiden Traditionen, die Nagano neben der Gegenwartsmusik ins Zentrum seiner Arbeit rückte. HABAKUK TRABER

Jubiläumskonzert 70 Jahre DSO Arnold Schönberg Kammersymphonie Nr. 1 E-Dur für 15 Solo-Instrumente Joseph Haydn Sinfonia concertante B-Dur für Oboe, Fagott, Violine, Violoncello und Orchester Robert Schumann Klavierkonzert a-Moll Maurice Ravel ›La valse‹ KENT NAGANO Viola Wilmsen Oboe | Karoline Zurl Fagott Wei Lu Violine | Mischa Meyer Violoncello Mikhail Pletnev Klavier So 6. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


Kinderkonzerte | Ingo Metzmacher

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

›Verliebt‹ und ›Verkündigt‹ Kulturradio-Kinderkonzerte am 13.11. + 18.12.

Starke Töne für große Gefühle! Leidenschaft, Freude, Schmerz, Wut – alles ist drin, wenn Sergei Prokofjews Musik von zwei jungen Menschen erzählt, deren Liebe stärker ist als alle Widerstände. Romeo und Julia stammen aus Familien, die Feinde sind: Romeo ist ein Montague, Julia eine Capulet – zwei Familien aus Verona in Italien, die sich bis aufs Blut bekämpfen. Die Liebe von Romeo und Julia ist also eine verbotene Liebe. Romeo hat deshalb einen Plan für eine heimliche Hochzeit mit Julia. Die Liebe zwischen den beiden könnte Frieden stiften zwischen den verfeindeten Familien. Doch dieser Plan ist nicht ungefährlich. Wird er wirklich gelingen? Werden Romeo und Julia am Ende zusammenkommen? Mit den spannendsten Momenten aus der Ballettmusik von Sergei Prokofjew erzählen wir die Geschichte von Romeo und Julia nach. Im Kulturradio-Kinderkonzert am 13. November dirigiert Stéphane Denève das DSO. Weihnachtskonzert für Kinder ›Verkündigt‹ wird am Vierten Advent die Geburt von Jesus Christus. Im Weihnachtskonzert gibt es diesmal etwas Besonderes: Eine Fassung des ›Weihnachtsoratoriums‹ von Johann Sebastian Bach extra für Kinder ab 6 Jahren. Denn eigentlich ist es ja ein großes Krippenspiel: Es gibt eine Hirtenmusik, Maria singt ein Schlaflied für das Jesuskind und auch den Chor der Engel gibt es zu hören. Für viele Menschen gehört das ›Weihnachtsoratorium‹ zum Fest wie der Tannenbaum, Plätzchen und Kerzenschein. Überall wird dieses Stück für Gesangssolisten, Chor und Orchester aufgeführt, meist in Kirchen. Denn da gehört das ›Weihnachtsoratorium‹ ursprünglich auch hin. Der große Komponist Johann Sebastian Bach hat es vor fast 300 Jahren geschrieben, für die Gottesdienste an den Tagen des Weihnachtsfests. Sechs Feiertage sind das, und darum hat Bach auch sechs Musiken komponiert, sogenannte »Kantaten«, »Singstücke«.

Alle Kantaten zusammen ergeben das ›Weihnachtsoratorium‹. Heutzutage hört man meist die ersten drei. In diesen Kantaten wird nämlich die Weihnachtsgeschichte erzählt, von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Dort mussten die jungen Eltern Maria und Joseph schlafen, weil alle anderen Herbergen schon ausgebucht waren, als die beiden zur Volkszählung in ihre Heimatstadt reisen mussten. Diese Weihnachtsgeschichte steht in der Bibel. Und sie erzählt davon, dass in der Nacht, als das Kind geboren war, plötzlich ein Engel bei den Hirten auf dem Felde erschien und sprach: »Fürchtet euch nicht, denn ich verkündige euch große Freude.« Im Kinderkonzert am 18. Dezember sorgt neben dem DSO der Rundfunkchor Berlin für große Freude. Er ist einer der besten Chöre der Welt, und zum ersten Mal macht er mit im Kulturradio-Kinderkonzert. Chorleiter Gijs Leenaars wird es dirigieren, die Solostimmen übernehmen Sängerinnen und Sänger aus dem Chor. Und wie immer gibt es vor den Konzerten das Open House mit Instrumenten zum Ausprobieren.

›Verkündigt‹ Johann Sebastian Bach Auszüge aus dem ›Weihnachtsoratorium‹ BWV 248 für Soli, Chor und Orchester GIJS LEENAARS Solisten des Rundfunkchors Berlin Rundfunkchor Berlin Christian Schruff Moderation So 18. Dezember 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €

CHRISTIAN SCHRUFF

›Verliebt‹ Sergei Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, zusammengestellt von Stéphane Denève STÉPHANE DENÈVE Christian Schruff Moderation So 13. November 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €

Kontrastprogramm Ingo Metzmacher am 14.12. mit Bruckner und Strawinsky

Werks übersetzt werden, Ballettmusik ohne dramatische Handlung, als »szenische Allegorien«, wie Strawinsky sie nannte. Apoll, der griechische Gott des Lichts und der Künste, steht für Ebenmaß, Klarheit, ästhetische Perfektion und Formvollendung. Die sonnenbeschienene griechische Antike wird in Stellung gebracht gegen den dunklen mittelalterlichen Wald Mitteleuropas; bewusste Reduktion und kurze abgezirkelte Abschnitte, insgesamt in einer knappen halben Stunde abgehandelt, stehen den epischen Längen der rund einstündigen Symphonie von Bruckner gegenüber. Frappierend ist bei ›Apollon musagète‹ vor allem die Beschränkung auf eine gleißend monochrome Streicherbesetzung, nach dem fernen Vorbild barocker italienischer Concerti oder der ›24 violons du Roy‹ des Sonnenkönigs Louis XIV in der Epoche des französischen Classicisme. Dur-Klang, ausbalancierte Strukturen, entschiedene Gesten ohne viele Schnörkel und ein regelmäßiger tänzerischer Puls herrschen vor. Ein extremer Gegenpol zu Bruckner also. Doch dessen ungeachtet: Mitreißend sind die so verschiedenen Werke ohne Frage beide.

Noble Kühle wie Marmor, Konzentration, kontrollierte Pose gegen Hitze, Dickicht, emotionalen Überschwang – ein Programm der extremen Kontraste, mit zwei Werken, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Igor Strawinskys ›Apollon musagète‹, Neoklassizismus in seiner Essenz, versus Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 EsDur, die vom Komponisten den Beinamen ›Romantische‹ erhalten hat. Die Jubiläumsspielzeit 2016 | 2017 bietet ein Wiedersehen mit ehemaligen Chefdirigenten des DSO – am 14. Dezember steht Ingo Metzmacher am Pult und dirigiert dieses spannende Zusammenprallen zweier Welten. Romantisches Szenario Anton Bruckner war geradezu ein Wagner-Vergötterer, seitdem er 1863 zum ersten Mal eine Aufführung des ›Tannhäuser‹ in Linz erlebt hatte und ›Tristan und Isolde‹ 1865 in München. In seinen Orchesterwerken verfolgte er ähnliche Ziele wie Wagner im Musikdrama: Emotionen bis zur Obsession auszuloten, Ekstase in Töne zu setzen – und dies alles entfaltet in einer üppigen, ausladendenden Entwicklung. Die Vierte Symphonie, 1874 begonnen, aber erst nach zahlreichen Revisionen in einer zweiten Fassung 1881 in Wien uraufgeführt, ist beeinflusst von jener Mittelalter-Verklärung zur Zeit der Industrialisierung, wie sie auch Wagner im ›Tannhäuser‹ und ›Lohengrin‹ vorführte. Bruckner hat einem Freund einmal Assoziationen zu seinem Werk anvertraut: »Mittelalterliche Stadt – Morgendämmerung – von den Stadttürmen ertönen Weckrufe – die Tore öffnen sich – auf stolzen Rossen sprengen die Ritter hinaus ins Freie – Waldesrauschen – Vogelgesang – und so entwickelt sich das romantische Bild«. Weit entfernt davon, tatsächlich ein ausgearbeitetes Programm für die Symphonie zu liefern, bietet dieses Szenario dennoch einen Ausgangspunkt für die Musik mit ihren Hornrufen, geballten Fanfaren, Instrumentalchorälen, ihrem weit ausschwingendem instrumentalen Singen über erregten Tremoli, ihren wuchtigen Steigerungspassagen, Wald- und Jagdmusiken und ihrer zuweilen dramatischen Verdüsterung.

ECKHARD WEBER

Igor Strawinsky ›Apollon musagète‹ Anton Bruckner Symphonie Nr. 4 Es-Dur ›Romantische‹

Ästhetische Perfektion Ganz anders die Verhältnisse bei Igor Strawinsky: Der Gefühlsaufwallung der Romantik traute er nicht, für ihn war dies suspekte Extrovertiertheit. Gerade Richard Wagner verkörperte für ihn alles, was er an der romantischen Musik verachtete: »Ob man es will oder nicht: das Drama Wagners leidet an chronischer Aufgedunsenheit«, bemerkte er einmal. Man kann sich demnach denken, was er von Bruckner gehalten hat. Strawinskys 1928 in Washington D.C. uraufgeführte Ballettmusik ›Apollon musagète‹ lässt sich als Gegenprogramm zu Wagner und Konsorten deuten: Als ›Apoll, der Musenführer‹ kann der französische Titel dieses

INGO METZMACHER Mi 14. Dezember 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Kunstwerk und Denkmal Debüts mit Andris Poga und Fabiel Gabel am 30.11. und 07.12.

Seit siebzig Jahren steht das DSO für spannende Neuentdeckungen im Repertoire, aber auch am Pult des Orchesters. Im Abstand von nur wenigen Tagen sind mit Andris Poga und Fabien Gabel gleich zwei hervorragende Dirigenten erstmals in Berlin zu erleben, die mit 36 respektive 41 Jahren zu der Generation zählen, die derzeit renommierte Positionen im Musikleben erobert. Zwischen Frankreich und Amerika Fabien Gabels Karriere begann im Orchester. Der studierte Trompeter spielte in den großen Klangkörpern seiner Heimatstadt Paris, bevor er sich mit 27 Jahren ausschließlich dem Dirigieren zuwandte. Sein Debüt beim Orchestre National de France 2003 begründete eine langjährige Zusammenarbeit, und nach dem Gewinn der Donatella Flick Conducting Competition in London verpflichtete man ihn als Assistant Conductor zum London Symphony Orchestra. Seit 2013 ist er Musikdirektor des Orchestre symphonique de Québec in Kanada. Es ist die Musik seiner französischen Heimat, die Gabel besonders am Herzen liegt – so auch bei seinem DSO-Debüt am 7. Dezember. Am Anfang steht Berlioz’ ›Harold en Italie‹, geschrieben 1834 auf Anregung von Paganini. Aus dem geplanten Konzert wurde eine programmatische Symphonie, deren Protagonist, geformt nach dem Vorbild von Lord Byrons ›Childe Harold’s Pilgrimage‹, in der Tongestalt der Viola eine melancholische Italienreise unternimmt – der Ausnahmebratscher Antoine Tamestit leiht Harold seine musikalische Stimme. Auch die ›Trois nocturnes‹ für Orchester von Claude Debussy, gut sechzig Jahre später komponiert, entstanden unter dem Eindruck eines Kunstwerks, genauer: der Bilder des amerikanischen, in London wirkenden Malers James McNeill Whistler, der seine nächtlichen Stadt- und Landschaftsszenen als ›Nocturnes‹ betitelte. Debussys Nachtstücke sind demzufolge keine poetischen Miniaturen nach dem pianistischen Vorbild des frühen 19. Jahrhunderts, sondern dürfen »in mehr dekorativer Bedeutung verstanden werden«, wie er selbst schreibt. Dabei schuf er drei zauberhaft schimmernde Tongemälde: die wolkenverhangenen ›Nuages‹, die ländlich ausgelassenen ›Fêtes‹ und das wundersam-betörende Finale mit dem wortlosen, seinerzeit revolutionären Chor der ›Sirènes‹. Debussys Zeitgenossen Florent Schmitt kennt man hingegen kaum. Zwar zählte der Schüler von Fauré und Massenet zu den wichtigsten Figuren des französischen Musiklebens im frühen 20. Jahrhundert, seitdem aber posthum seine Nähe zum Nationalsozialismus bekannt wurde, gehört er auch zu den umstrittensten. Seine Musik jedoch, so meint Fabien Gabel, verdiene es, wiederentdeckt zu werden. Die Tondichtung ›Rêves‹ von 1915, ein schwerer, dichtgewebter musikalischer Fiebertraum, dirigiert er zum ersten Mal, bevor er den Abend mit der Ballettmusik ›La Péri‹ von Paul Dukas beschließt. Sie erzählt von der Suche nach der Blume der Unsterblichkeit und von einer Peri, dem geflügelten Geistwesen der persischen Mythologie, die das smaragdbesteckte Lotosgewächs am Ende der Welt behütet – in einem großartigen impressionistischen Klanggemälde, das gekonnt zwischen transluzentem Schillern und farbknatterndem Breitbandsound zu changieren vermag.

Denkmal und Anklage Einer völlig anderen Klangwelt widmet sich das Konzert am 30. November, mit dem Andris Poga seinen Einstand beim DSO gibt. Der lettische Dirigent war nach Studien in seiner Heimatstadt Riga und Wien, nach Meisterkursen bei Seiji Ozawa und Leif Segerstam Assistant Conductor beim Orchestre de Paris und dem Boston Symphony Orchestra. Seit der Saison 2013 | 2014 ist er Musikdirektor des Lettischen Nationalorchesters in Riga.

Zwei Debüts | Sir Roger Norrington

Sir Roger Norrington am 19. + 20.11. Erst spät in seiner kompositorischen Laufbahn festigte Ralph Vaughan Williams seinen Ruf als bedeutender britischer Symphoniker. 1932, mit sechzig Jahren, hatte er gerade mal drei Beiträge zu dieser Gattung geleistet; bis zu seinem Lebensende 1958 entstanden sechs weitere. Seine Achte galt dabei lange Zeit als die optimistischste, am wenigsten ernsthafte seiner Symphonien. Doch die Leichtigkeit und unbeschwerte Lebensfreude des Werks trügt. Unter der Oberfläche ist es nicht nur von teils düster anmutenden Einschüben durchzogen, vielmehr erscheint es in seiner Struktur gleichzeitig so raffiniert wie anspruchsvoll. »Sieben Variationen auf der Suche nach einem Thema« gliedern die einleitende ›Fantasia‹. Fugenartig baut sich anschließend das marschierende Scherzo auf – für das ausschließlich Bläser vorgesehen sind –, gefolgt von einem langsamen, lyrisch-sanglichen Streichersatz. Im Finale wird sodann die Vorliebe des inzwischen achtzigjährigen Komponisten für ungewöhnliche Klangfarben deutlich: Drei gestimmte Gongs, zu denen Vaughan Williams von Puccinis ›Turandot‹ inspiriert wurde, läuten den von einer ausgefallenen Schlagwerkbesetzung dominierten Schluss ein. Drei Achte Symphonien Verfolgt Vaughan Williams mit seinem Opus eher eine Erneuerung der Symphonie nach Mahler, so steht eine zweite »Achte« eher am Anfang der Gattungstradition: Für sein D-Dur-Werk KV 48 ließ sich der junge Wolfgang Amadeus Mozart besonders von den Kompositionen des »klassischen« Wiener Musiklebens beeinflussen. Dabei ergänzte er das übliche Orchester nicht nur um Pauken und Trompeten, um eine feierliche Stimmung zu erzielen, sondern variierte die Besetzung auch zwischen den Sätzen: Der langsame zweite ist hier ebenfalls den Streichern vorbehalten.

Das Programm eröffnet der russische Pianist Denis Kozhukhin mit Pjotr Tschaikowskys Erstem Klavierkonzert, gefolgt von Dmitri Schostakowitschs Symphonie Nr. 13 mit seiner Vertonung ausgewählter Gedichte von Jewgeni Jewtuschenko. 1961 hatte dieser dem Massaker von Babi Jar, bei dem zwanzig Jahre zuvor zehntausende Kiewer Juden von SS und Wehrmacht ermordet wurden, ein weltweit beachtetes literarisches Denkmal gesetzt und damit zugleich den sowjetischen Antisemitismus und das große Vertuschen des Geschehenen angeklagt. Wie fragil die kulturpolitische Situation trotz des Tauwetters der Chruschtschow-Jahre noch war, sollte sich bald darauf zeigen: Die Uraufführung der Symphonie wurde stark behindert; dass sie überhaupt stattfand, grenzt an ein Wunder. Musiker verweigerten ihre Mitwirkung, der Bassist sprang kurz vor der Generalprobe ab, die Konzerte in Moskau und Minsk 1962 und 1963 wurden von der Presse totgeschwiegen, Textänderungen erzwungen. Ohne Erfolg – die Aufführungen wurden vom Publikum bejubelt, und auch heute hat Schostakowitschs aufwühlendes Meisterwerk nichts von seiner mahnenden Kraft und Eindringlichkeit eingebüßt. MAXIMILIAN RAUSCHER

Pjotr Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 13 b-Moll ›Babi Jar‹ für Bass, Männerchor und Orchester ANDRIS POGA Denis Kozhukhin Klavier | Alexei Tanovitski Bass Herren des Rundfunkchors Berlin Nicolas Fink Mi 30. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

Hector Berlioz ›Harold en Italie‹ – Symphonie mit Solo-Viola Claude Debussy ›Trois nocturnes‹ für Orchester mit Frauenchor Florent Schmitt ›Rêves‹ Paul Dukas ›La Péri‹ FABIEN GABEL Antoine Tamestit Viola Damen des RIAS Kammerchors Justin Doyle Mi 7. Dezember 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten jeweils von 15 € bis 49 € | AboPlus-Preis ab 13 €

Die symphonischen Errungenschaften Ludwig van Beethovens liegen wiederum weniger in der Veränderung des Orchesterapparates. Erweiterte zeitliche Dimensionen und formale Neuerungen in seinen Symphonien lassen einerseits Zukünftiges erahnen. Andererseits löst er sich nicht vollständig von traditionellen Formen. Beide Aspekte finden in ihrer Essenz eine Entsprechung in seiner Achten Symphonie, deren Knappheit, Kürze und humorvolle Wendungen ihr zu Unrecht oft als Schwäche ausgelegt wurden. Dabei offenbart auch sie hinter der vordergründigen Heiterkeit Momente von Unsicherheit, Irritation und Überraschung. Mit den drei »Achten« auf dem Programm spürt Sir Roger Norrington, langjähriger und gern gesehener Gast am Pult des DSO, am 19. und 20. November den symphonischen Parallelen und Querverbindungen nach. Darüber hinaus beschließt er mit Vaughan Williams’ Achter zugleich seinen 2012 begonnenen Berliner Zyklus der Symphonien seines Landsmanns, ehe er am 21. Mai 2017 dessen Ballettmusik ›Job‹ dem Publikum vorstellt. FELICITAS BÖHM

Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 8 D-Dur Ralph Vaughan Williams Symphonie Nr. 8 d-Moll Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 8 F-Dur SIR ROGER NORRINGTON Sa 19. + So 20. November 20 Uhr Konzert | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Konzerte November

So 06.11. 20 Uhr Philharmonie

Mi 30.11. 20 Uhr Philharmonie

Jubiläumskonzert 70 Jahre DSO Schönberg Kammersymphonie Nr. 1 E-Dur Haydn Sinfonia concertante B-Dur für Oboe, Fagott, Violine, Violoncello und Orchester Schumann Klavierkonzert a-Moll Ravel ›La valse‹ KENT NAGANO Viola Wilmsen Oboe | Karoline Zurl Fagott Wei Lu Violine | Mischa Meyer Violoncello Mikhail Pletnev Klavier

Fr 11.11. 20.30 Uhr Philharmonie

Casual Concert Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, zusammengestellt von Stéphane Denève STÉPHANE DENÈVE

Im Anschluss

Casual Concert Lounge mit der Max Graef Band (Live Act) und Johann Fanger (DJ)

Sa 12.11. 20 Uhr Philharmonie

Prokofjew Suite aus der Oper ›Die Liebe zu den drei Orangen‹ Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 D-Dur Prokofjew Suite aus dem Ballett ›Romeo und Julia‹, zusammengestellt von Stéphane Denève STÉPHANE DENÈVE Alina Pogostkina Violine

Fr 18.11. 22 Uhr Vorderasiatisches Museum

Kammerkonzert ›Notturno‹ Albinoni, Berio, Scarlatti, Verdi u. a. BLECHBLÄSERQUINTETT DES DSO mit Siobhan Stagg Sopran

Sa 19.11. So 20.11. 20 Uhr Philharmonie

Mi 07.12. 20 Uhr Philharmonie

Fr 25.11. 20 Uhr Philharmonie

So 11.12. 17 Uhr Villa Elisabeth

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik.

Kammerkonzert Beethoven, Dvořák, Ginastera FONTANE QUARTETT mit Christine Felsch Kontrabass

Mi 14.12. 20 Uhr Philharmonie

Strawinsky ›Apollon musagète‹ Bruckner Symphonie Nr. 4 Es-Dur ›Romantische‹ INGO METZMACHER

Sa 31.12. 15 + 19 Uhr Tempodrom

Mozart Symphonie Nr. 8 D-Dur Vaughan Williams Symphonie Nr. 8 d-Moll Beethoven Symphonie Nr. 8 F-Dur SIR ROGER NORRINGTON

Debussy ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Chen Klavierkonzert ›Er Huang‹ Gershwin ›I Got Rhythm‹ – Variationen für Klavier und Orchester Bartók Konzert für Orchester HANNU LINTU Jean-Yves Thibaudet Klavier

Berlioz ›Harold en Italie‹ – Symphonie mit Solo-Viola Debussy ›Trois nocturnes‹ für Orchester mit Frauenchor Schmitt ›Rêves‹ Dukas ›La Péri‹ FABIEN GABEL Antoine Tamestit Viola Damen des RIAS Kammerchors Justin Doyle

Silvesterkonzerte MARTYN BRABBINS Nicolas Altstaedt Violoncello Artisten des Circus Roncalli

Januar

Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll Schostakowitsch Symphonie Nr. 13 b-Moll ›Babi Jar‹ für Bass, Männerchor und Orchester ANDRIS POGA Denis Kozhukhin Klavier Alexei Tanovitski Bass Herren des Rundfunkchors Berlin Nicolas Fink

Das Weihnachtskonzert des Rundfunkchors Berlin wird in diesem Jahr zu einem besonders spannenden und vielschichtigen Konzerterlebnis. Gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und mehreren Sprechern konzertieren die Sängerinnen und Sänger in der vorweihnachtlichen Atmosphäre des Berliner Doms. Auf dem Programm steht Arthur Honeggers Symphonischer Psalm ›Le roi David‹ in der

Dezember

Letzte Meldung: Weihnachtskonzert im Berliner Dom am 22.12.

So 01.01. 18 Uhr Tempodrom

Neujahrskonzert MARTYN BRABBINS Nicolas Altstaedt Violoncello Artisten des Circus Roncalli

Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie – mit Ausnahme der Casual Concerts – findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

Fassung von 1923. Die komplexe Vertonung von René Morax’ Drama über den biblischen König David verhalf Honegger endgültig zu seinem internationalen Durchbruch und brachte ihm schon bald darauf den Beinamen »Le roi Arthur« ein. Kaum verwunderlich, entfaltet das Werk doch eine beinahe urwüchsige Kraft, gepaart mit einer melodiösen, bald verträumten Lyrik und verbindet so auf kunstvolle Weise musikalische Ausdrucksformen mit der klaren und präzisen Erhabenheit der altprophetischen Sprache. Geleitet wird das klangvolle Ereignis von Gijs Leenaars, dem Chefdirigenten des Rundfunkchors. Honegger ›Le roi David‹ – Symphonischer Psalm für Soli, Sprecher, Chor und großes Orchester (1923) GIJS LEENAARS Iwona Sobotka Sopran | Christine Lichtenberg Alt Steve Davislim Tenor | Sascha Glintenkamp, Isabelle Voßkühler und Michael Timm Sprecher Rundfunkchor Berlin Do 22. Dezember 20 Uhr | Berliner Dom Karten von 20 € bis 45 € Eine Veranstaltung des Rundfunkchors Berlin

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KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 –18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de | dso-berlin.de

die kunst zu hören

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Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Larissa Scharberth Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Sven Schrader (S. 1), Susann Ziegler (S. 2 links), DSO (S. 2 Mitte), Kai Bienert (S. 2 rechts + S. 5), Decca | Kasskara (S. 3), Archiv DSO (S. 4 links), SWR | Uwe Ditz (S. 4 rechts), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 6), Harald Hoffmann (S. 6 unten), Bernard Gaetan (S. 7 links), Manfred Esser (S. 7 rechts), Lovis Dengler (S. 8) Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 13.10.2016, Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2016

Der Perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR QIU Lounge im the Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 59 00 5 00 00 | www.qiu.de

IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 –20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 info@dso-berlin.de | dso-berlin.de

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


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