DSO-Nachrichten 05/06 2016

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Mai | Juni 2016

DSO-NACHRICH T EN Chefdirigent und Künstlerischer Leiter TUGAN SOKHIEV

KLANGPOESIE Gautier Capuçon im Gespräch

S. 3

Berlioz, Ravel und die russische Inspiration Saisonabschluss mit Tugan Sokhiev Sehnsuchtsort Alpen Ingo Metzmacher dirigiert Strauss Spontanorchester ›Symphonic Mob‹ mit Kent Nagano

SONDERBEILAGE Abonnements und Konzerte 2016 | 2017

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

S. 11 S. 11

S. 9


Editorial und Kurzmeldungen

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

INHALT 2 3 4

Willkommen

Editorial und Kurzmeldungen

Klangpoesie

Gautier Capuçon im Gespräch

Romantic Revolution

Preisverleihung des Remix Contest

Musikalisches Museum

Kulturradio-Kinderkonzert

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SONDERBEILAGE Die Saison 2016 | 2017 Konzerte und Abonnements

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Berlioz, Ravel und die russische Inspiration

Saisonabschluss mit Tugan Sokhiev

10 Tod und Verklärung

Kent Nagano und Miah Persson

Mythos Neunte

Sir Roger Norrington und Isabelle Faust

11 Sehnsuchtsort Alpen

Liebe Leserinnen und Leser der DSO-Nachrichten, Berlin liegt in der Mitte Europas — hier fanden und finden die wichtigen Kunstrichtungen des Kontinents ein lebhaftes Echo. In meiner Zeit als Chefdirigent des DSO, die im Juni zu Ende geht, lag mir daran, der Offenheit der Stadt in meiner Programmgestaltung zu entsprechen, etwa mit den Akzenten auf wenig bekanntem russischen und französischen Repertoire. Diesen Schwerpunkten widme ich auch meine letzten Konzerte als Künstlerischer Leiter. Der französische Komponist Henri Dutilleux wäre am 22. Januar 100 Jahre alt geworden. Neben Pierre Boulez steht er für die neuere französische Moderne. Einmal dirigierte ich sein berühmtes Violoncellokonzert ›Tout un monde lointain ...‹ S. 3 in seiner Gegenwart und lernte ihn bei den Proben als genauen, akribischen Künstler kennen. Die Partitur ist Mstislaw Rostropowitsch gewidmet, und damit ein Zeuge für die Verbindung der französischen und der russischen Kultur — wie die ›Bilder einer Ausstellung‹, die Modest Mussorgski einst für Klavier komponierte, und die Maurice Ravel durch seine Orchestrierung unsterblich machte. Mit Hector Berlioz’ kühner, dramatischer Legende ›La damnation de Faust‹ S. 9 verabschiede ich mich von Ihnen als Chefdirigent des DSO. Ich freue mich zugleich darauf, in den kommenden Spielzeiten mit besonderen Projekten immer wieder zu »meinem« Berliner Orchester, mit dem ich so viele wundervolle musikalische Erlebnisse teile, und seinem großartigen Publikum zurückzukehren. Herzlichst, Ihr

Ingo Metzmacher dirigiert Strauss

Spontanorchester

›Symphonic Mob‹ mit Kent Nagano

12 Konzertkalender

Alle Konzerte im Mai und Juni

TUGAN SOKHIEV

Konzert der Ferenc-FricsayAkademisten am 22.05.

Christoph Eschenbach und Iskandar Widjaja am 29.05.

Disney in Concert — Waldbühnenkonzert am 02.07.

Sie sind unter 25, hochtalentiert, bestens ausgebildet und für jeweils zwei Jahre fester Bestandteil des DSO — die elf Musikerinnen und Musiker der Ferenc-Fricsay-Akademie. Sie lernen den Orchesteralltag nicht nur bei Konzerten oder CD-Aufnahmen kennen, sondern erhalten auch Unterstützung und Unterricht von Orchestermitgliedern, sie nehmen an Probespielworkshops teil und finden sich zu Ensembles zusammen. Gemeinsam mit den DSO-Musikerinnen Verena Wehling und Elena Rindler sowie Avishai Chameides an der Viola präsentieren sich die Akademisten am 22. Mai bei einem Kammerkonzert in der Villa Elisabeth. Auf dem Programm stehen Beethovens op. 87 in der Bearbeitung für Streichtrio, das Siebte Streichquartett von Schostakowitsch, das Erste Streichquartett von Brahms und die ›Escenas del Sur‹, die der venezuelanische, in Bremen lebende Flötist und Komponist Efraín Oscher für Viola und Kontrabass geschrieben hat. Mehr unter dso-berlin.de/orchesterakademie

Im November 2016 erhält Christoph Eschenbach den Hindemith-Preis der Stadt Hanau, die damit seinen Einsatz für das Werk des Komponisten würdigt. Auch das DSO ist der Musik Hindemiths eng verbunden; seit 1949 sind zahlreiche Aufführungen dokumentiert, und der Komponist stand Ende der 1950er-Jahre selbst mehrfach am Pult des damaligen RSO. Seine 1940 im amerikanischen Exil entstandene Es-Dur-Symphonie, die »brucknerisches Pathos ins Sportive wendet«, bildet den Höhepunkt des Konzerts am 29. Mai unter Eschenbachs Leitung. Mit dem hochvirtuosen Zweiten Violinkonzert von Henryk Wieniawski gibt zudem der gebürtige Berliner Iskandar Widjaja sein Debüt beim DSO.

16.000 enthusiastische Besucher sprechen für sich: Mit einem Filmmusik-Open-Air in der Waldbühne konnte das DSO im vergangenen Juli seine Konzertsaison auf spektakuläre Weise ausklingen lassen. Es war den Zeichentrickstreifen Walt Disneys gewidmet, in denen Musik schon früh eine wichtige Rolle spielte. Die profiliertesten Komponisten erhielten Aufträge für Partituren, nicht selten wurden die Songs zu Hits und zu einem festen Bestandteil des popkulturellen Repertoires. Am 2. Juli werden das DSO und herausragende Sängerinnen und Sänger der deutschen Musikszene erneut mit Soundtracks aus Disney-Filmen das Publikum begeistern, während auf drei Leinwänden Ausschnitte aus den jeweiligen Produktionen zu sehen sind — in einem sommerlichen Konzerterlebnis für alle, die Disney kennen und liebgewonnen haben, und diejenigen, die seine märchenhafte Welt neu entdecken möchten. Weitere Informationen und Tickets unter dso-berlin.de/disney

So 22. Mai 17 Uhr Villa Elisabeth Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 10 €

So 29. Mai 20 Uhr | 18.55 Einführung Philharmonie Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ Wieniawski Violinkonzert Nr. 2 d-Moll Schumann Fantasie für Violine und Orchester C-Dur Hindemith Symphonie Es-Dur CHRISTOPH ESCHENBACH | Iskandar Widjaja Violine

Sa 2. Juli 19 Uhr Waldbühne

Karten von 15 € bis 47 € | AboPlus-Preis ab 13 €

Karten ab 44,90 € | Eine Veranstaltung von Semmel Concerts


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Gautier Capuçon im Gespräch

K L AN G P OES I E Gautier Capuçon über seine Konzerte am 13. + 14.05.

Gautier Capuçon gehört zu den spannendsten Cellisten seiner Generation. Der vielfach ausgezeichnete französische Musiker ist ein gern gesehener Gast der großen Orchester. Vor drei Jahren war er mit Richard Strauss’ ›Don Quixote‹ beim DSO zu hören, am 13. und 14. Mai kehrt er mit Henri Dutilleux’ Cellokonzert ›Tout un monde lointain ...‹ zum Orchester zurück. Monsieur Capuçon, vor ein paar Jahren haben Sie zwei Tage nach einer Blinddarm-Operation bereits wieder ein Konzert gespielt. Ist Risikobereitschaft — im musikalischen Sinn — eine Voraussetzung dafür, ein guter Musiker zu sein? Ja, ich denke schon. Als Musiker hören wir nie auf zu lernen, nach Neuem zu forschen. Wir streben nach Perfektion, auch wenn man diese nie erreichen kann, denn es gibt mehr als nur eine Art, ein Stück zu spielen. Deswegen bin ich auch nie zufrieden und versuche immer, noch weiter zu gehen. Ich stehe dabei nicht in Kostüm und Maske auf der Bühne, sondern bin ganz ich selbst, als wäre ich nackt. Sich so vor dem Publikum zu zeigen, erfordert natürlich Mut. Man kann ein Stück zwar bestmöglich vorbereiten — doch wenn einen auf der Bühne eine neue Inspiration ereilt, sollte man ihr auch folgen. Nach großen Erfolgen als Kammermusiker sind Sie derzeit vor allem als Solist zu erleben … Kammermusik hat bis vor etwa drei Jahren einen großen Teil meines Musikerdaseins eingenommen. Ich habe viel mit meinem Bruder, dem Geiger Renaud Capuçon, konzertiert, vielleicht sogar zu viel, manchmal 50 oder 60 Konzerte im Jahr. Mittlerweile spiele ich nur noch wenig Kammermusik, im Juni eine Trio-Tour mit Leonidas Kavakos und Nikolai Lugansky, und später eine Konzertreise mit Lisa Batiashvili. 95 Prozent der Zeit bin ich nun Solo-Musiker. Das ist für mich fast wie ein neues Leben! Sie haben am Pariser Konservatorium, u. a. bei Philipp Muller, studiert und später mit Heinrich Schiff in Wien gearbeitet. Was macht für Sie einen guten Lehrer aus? Seit ich selbst unterrichte, beschäftigt mich diese Frage sehr. Ich hatte großes Glück mit meinen eigenen Lehrern: Zunächst hat mich Annie Cochet-Zakine 15 Jahre lang unterrichtet, wie eine Architektin Stein für Stein alles aufgebaut, später studierte ich dann mit Philipp Muller und Heinrich Schiff. So unterschiedlich sie auch waren, hatten sie doch eines gemeinsam: Sie haben mich weniger gelehrt als vielmehr geleitet und mir dabei geholfen, meine eigene Künstlerpersönlichkeit zu entwickeln und kein Klon zu werden. Das macht, denke ich, vor allem anderen einen guten Lehrer aus. Sie selbst haben das Workshop-Konzept der ›Classe d’excellence de violoncelle‹ ins Leben gerufen. Wie kam es dazu? Mit dem Gedanken ans Unterrichten habe ich mich schon seit ein paar Jahren getragen, doch mit einer aktiven Konzertkar-

riere kann man selten so kontinuierlich für jüngere Schüler da sein, wie sie es eigentlich verdienen. Bei älteren Studenten ist das anders. Am Anfang meiner eigenen Karriere traf ich mich einmal im Monat mit Heinrich Schiff, wir haben jeweils fünf Tage lang intensiv gearbeitet und viel Zeit miteinander verbracht. Das hat mir in diesem Transitbereich zwischen Studium und Musikerleben sehr geholfen, in dem man plötzlich auf sich allein gestellt ist. Dieses Modell schwebte mir vor, und als das Kunstmuseum der Fondation Louis Vuitton in Paris im Herbst 2014 seine Tore öffnete und mich nach musikalischen Ideen fragte, konnte ich es dort verwirklichen. Wie sieht es genau aus? Meine Klasse besteht aus sechs herausragenden Cellistinnen und Cellisten, die sich in Vorspielen qualifiziert haben — dabei geht es mir nicht einfach um technische Perfektion, sondern um künstlerische Persönlichkeit. Sie sind Anfang zwanzig und in genau der Übergangszeit, die ich selbst mit Heinrich Schiff gemeistert habe. Ich möchte ihnen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und ihre individuellen Ziele zu erreichen — das können Kammermusikprojekte sein, die Teilnahme an einem Wettbewerb oder eine Stelle in einem tollen Orchester. Wir treffen uns ein halbes Jahr lang jeden Monat zu intensiven Arbeitsphasen von drei oder vier Tagen, sind immer zusammen, beim Unterricht, beim Essen, beim Abschlusskonzert. Ich versuche, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie im Musikleben alleine besser zurechtkommen. Auch das Gruppenerlebnis spielt dabei eine große Rolle. Findet das hinter geschlossenen Türen statt? Nein, alles ist öffentlich! Eine Celloklasse in einem Museum ist ja schon außergewöhnlich, und die Architektur von Frank Gehry trägt ihren Teil zu der großartigen Atmosphäre bei. Das Licht im Auditorium ist fantastisch, zu jeder Jahreszeit. Der Raum wird für ein paar Tage unser Wohnzimmer, und jeder der möchte, kann uns besuchen. Die Öffentlichkeit hilft bei der Vorbereitung auf den Berufsalltag. Alle Konzerte werden gefilmt und aufgenommen, wie das heute üblich ist. Das kann für die Künstler ein zusätzlicher Stressfaktor sein, an den man sich möglichst früh gewöhnen sollte. Gerne lade ich auch Gäste zu Workshops ein — im Dezember war das etwa der beste Handchirurg Frankreichs, der auch Amateurcellist ist, und im Jahr zuvor sprach eine Journalistin von Radio Canada darüber, wie man sich in der Öffentlichkeit präsentiert. So etwas lernt man sonst nicht. Vor meinem ersten Interview hatte ich panische Angst … Sie sind im Mai erneut beim DSO zu Gast, die Leitung hat Tugan Sokhiev. Haben Sie schon einmal mit ihm gearbeitet? Oh ja, schon mehrfach, und ich freue mich sehr auf unsere gemeinsamen Konzerte. Besonders auch, weil wir ›Tout un monde lointain ...‹, dieses wunderbare Stück von Dutilleux aufführen.

Seinen 100. Geburtstag, den wir in diesem Jahr feiern, hat er leider nicht mehr erlebt, er starb vor drei Jahren. Ich hatte das Privileg, ihn gut zu kennen, er war ein großartiger Mensch und bedeutete mir sehr viel. Das Cellokonzert ist zweifellos eines seiner besten Werke. Die Musik ist hoch energetisch, aber auch mysteriös und hintergründig schimmernd. Was schätzen Sie an ihr? Vor allem ihre Poesie, und das nicht nur, weil ihr Auszüge aus Baudelaires Gedichtzyklus ›Les fleurs du mal‹ zugrunde liegen. Dutilleux steht in einer sehr französischen Traditionslinie, und gerade Debussy und Ravel verdankt er viel. Er selbst stammte aus einer Künstlerfamilie, verkehrte mit Malern und bezeichnete sich als »Farbkomponisten«. Über das Cello sagte Dutilleux einmal, es sei der ideale Mediator zwischen Baudelaire und der Welt des Klangs … Dutilleux hat viel für die menschliche Stimme komponiert, und das merkt man auch an seinem Umgang mit dem Cello, das ein so lyrisches, gesangliches Instrument sein kann. Das Konzert ist phänomenal, aber überaus schwierig und delikat, gerade im Hinblick auf Farben und Atmosphäre. Dutilleux war zudem sehr anspruchsvoll, was die Exaktheit der Tempi betrifft … Sie haben mit ihm an ›Tout un monde lointain ...‹ gearbeitet? Ja, sehr oft und ausführlich. Erstmals habe ich das Stück anlässlich seines 90. Geburtstags gespielt, im Januar 2006 in Paris. Und raten Sie mal, wer damals der Dirigent war? Tugan Sokhiev! Gautier Capuçon, haben Sie vielen Dank für das Gespräch. DAS GESPRÄCH FÜHRTE MA XIMILIAN RAUSCHER.

Prokofjew Suite ›Leutnant Kische‹ Dutilleux ›Tout un monde lointain …‹ für Violoncello und Orchester Mussorgski ›Bilder einer Ausstellung‹, instrumentiert von Maurice Ravel TUGAN SOKHIEV Gautier Capuçon Violoncello Fr 13.05. + Sa 14.05. 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €


Remix-Contest | Kinderkonzert

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

RO M A N T I C R EVOLU TI ON Preisverleihung des zweiten Remix Contest des DSO

»Mein Anliegen war es, einige der klanglichen und strukturellen Charakteristika des Finales von Bruckners Vierter Symphonie hervorzuheben — etwa die Gliederung in zwei Teile, die erhebliche Dauer, Dissonanzen und unvorbereitete Modulationen sowie die große Bedeutung von Holzbläsern und Hörnern. Ich wollte eine Art postromantisch-düstere Klangwelt kreieren, mit einer Konzentration auf sich langsam entwickelnde Texturen, auf die Weite des Raums, gepaart mit einem tieffrequenten Brummen. Den Hörer möchte ich so in den Sog meiner Musik ziehen«. Das ist François Larini, der sich auch S/QU/NC/R nennt, bestens gelungen. Mit seinem Track ›Mäßig bewegt‹ konnte der in London lebende Franzose die Jury des DSO Remix Contest ›ROMANTIC REVOLUTION — bruckner unlimited‹ in seinen Bann ziehen und wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Der Wettbewerb Bereits zum zweiten Mal hatte das DSO in den vergangenen Monaten Remixer, Re-Arranger und Produzenten aus aller Welt dazu herausgefordert, sich mit einem großen Werk der klassischen Musik kreativ auseinanderzusetzen. Während in der Saison 2013 | 2014 unter dem Titel ›INTO A NEW WORLD‹ Dvořáks Neunte Symphonie für die Verschmelzung mit eigenen Klangvorstellungen zugänglich gemacht wurde, stellte das DSO im Zeitraum vom 1. November 2015 bis 31. Januar 2016 Bruckners Vierte Symphonie, die sogenannte ›Romantische‹, für die elektronisch-musikalische Weiterverarbeitung zur Verfügung. Zwanzig getrennt verwendbare Einzelstimmen aus dem Finale des epochalen Werks, die vom Orchester eigens für den Wettbewerb eingespielt worden waren, konnten frei heruntergeladen werden.

Jury und Preisverleihung Neben Henrik Schwarz gehörten der Jury auch die norwegische Singer-Songwriterin Kari Jahnsen aka Farao, Spex-Redakteur Daniel Gerhardt, taz-Redakteur Julian Weber und der estnische Dirigent Risto Joost an, der das DSO bei der Einspielung der Samples geleitet hat. Sie bewerteten die Beiträge vor ihrem jeweiligen musikalisch-professionellen Hintergrund und ermittelten die Gewinner. So ging der zweite Preis an Lambert Windges aus dem westfälischen Grevenbroich, der dritte an Rabon Aibo alias AIBOS aus Lübeck mit seinem Koproduzenten Cacciatore. Der aus Toronto stammende Oscar Finch, mit dem Künstlernamen VennDiagramm, zählte nach einem dritten Preis im Jahr 2014 erneut zu den strahlenden Siegern, ihm wurde diesmal der vierte Preis zugesprochen. Den fünften Platz teilten sich der in Berlin ansässige Schweizer Alexandre J. Maurer aka Arctic Joy und der Frankfurter V. B. Kühl, mit bürgerlichem Namen Volker Bahmer.

Nach dem großen Erfolg vor zwei Jahren ging so der Brückenschlag vom Konzertsaal zur Clubmusik in eine neue Runde. Der Remix Contest der Saison 2015 | 2016, den das DSO in Kooperation mit SONOS und otb medien unter der Schirmherrschaft des international erfolgreichen Musikers und Produzenten Henrik Schwarz ausgelobt hatte, stieß bei Soundtüftlern weltweit auf große Resonanz. Rund 35.000 User aus mehr als 50 Ländern haben sich die Klangbausteine angehört, 16.000 Samples wurden heruntergeladen und über 130 individuelle Wettbewerbsbeiträge eingereicht, die ein beeindruckend weites Spektrum an Musikstilen offenbaren.

Sämtliche Informationen rund um den diesjährigen Remix Contest des DSO sowie die Playlist mit den Gewinnertracks und allen weiteren Wettbewerbsbeiträgen finden Sie unter romantic-revolution.com.

Für die Preisverleihung bot das Casual Concert am 1. April den passenden Rahmen, öffnet sich doch das junge Konzertformat des DSO mit seiner Lounge bereits seit acht Jahren den urbanen Klängen der Musikmetropole. Ehe Edward Gardner, der Künstlerische Leiter des Philharmonischen Orchesters Bergen, die Suite ›The Planets‹ des Komponisten Gustav Holst vorstellte, überreichte rbb-Moderatorin Anni Dunkelmann auf der großen Bühne der Berliner Philharmonie die hochkarätigen Preise von SONOS, Native Instruments und Ableton.

Im Bild (v.l.n.r.): Alexandre J. Maurer, Rabon Aibo, Volker Bahmer, Hella-Brit Giese (otb medien), Cacciatore, François Larini, Johann Fanger (Künstlerischer Berater), Anna Berkl (SONOS), Anni Dunkelmann, Lambert Windges, Julian Weber, Sebastian König (DSO)

M US IKA L IS C H ES MU SEU M Kulturradio-Kinderkonzert am 19.06. Die Bilder sind futsch! Fast alle! Dabei gab es mal mehr als 400, damals im Frühjahr 1874 im russischen St. Petersburg. Da wurde eine Ausstellung mit Bildern von Victor Hartmann gezeigt. Der war eigentlich Architekt und hatte für die Stadt Kiew ein prächtiges Stadttor entworfen, mit drei großen Torbögen und einem Glockenturm. Aber das »Große Tor von Kiew« ist trotzdem nie gebaut worden. Immerhin: Das Bild gibt es noch, den farbigen Entwurf des Stadttors mit vielen Schnörkeln. Typisch russisch sollte es aussehen, denn Victor Hartmann gehörte zu den Künstlern, die im 19. Jahrhundert eine echt russische Kunst schaffen wollten. Modest Mussorgski gehörte auch dazu. Er war Musiker und Komponist. Als Hartmann und Mussorgski zusammensaßen und über russische Kunst nachdachten, brach Hartmann zusammen und starb kurz danach. Die Ausstellung mit seinen Bildern, Zeichnungen und Aquarellen von seinen Reisen, Entwürfen für Gebäude aber auch für Ballettkostüme war zum Gedenken an ihn von seinen Freunden zusammengestellt worden. Nach der Ausstellung sind die meisten Bilder verloren gegangen. Dass wir heute überhaupt noch über Hartmann und seine Bilder reden, liegt an einem der Ausstellungsbesucher von damals: Modest Mussorgski. Er hat nämlich nach zehn Bildern Klaviermusik komponiert und nannte sie ›Bilder einer Ausstellung‹. Kaum ein anderes Klavierwerk haben so viele Musiker später derart oft bearbeitet wie dieses. Bunt angemalt Es gibt sicher ein Dutzend Fassungen für Orchester, eine für 44 Klaviere, eine für zwei Gitarren, eine andere für Bajan (das russische Akkordeon). Die Rockband ›Emerson, Lake and Palmer‹ hat die ›Bilder‹ arrangiert und der Japaner Isao Tomita hat sie auf seinem Synthesizer programmiert. Die berühmteste Version aber ist die Orchesterfassung von Maurice

Ravel. 1922 hat der französische Komponist die Musik für das Klavier mit seinen schwarz-weißen Tasten mit den Klangfarben des großen Orchesters bunt angemalt. Die spielt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin im letzten Kulturradio-Kinderkonzert der Saison unter James Feddeck. Im Open House vor dem Konzert könnt Ihr Euch wie gewohnt im Foyer von den DSO-Musikerinnen und -Musikern ihre Instrumente zeigen lassen und sie sogar ausprobieren. Und nach der Sommerpause erwartet Euch am 18. September das nächste Konzert mit ›Till Eulenspiegels lustigen Streichen‹ von Richard Strauss. CHRISTIAN SCHRUFF

›Musikalisches Museum‹ Modest Mussorgski Auszüge aus ›Bilder einer Ausstellung‹, instrumentiert von Maurice Ravel JAMES FEDDECK Christian Schruff Moderation So 19. Juni 12 Uhr Konzert | 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren. Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €

Neue Bilder einer Ausstellung Mit seiner Musik hat Mussorgski zehn Bilder »gemalt«, aber nur von der Hälfte gibt es noch die Originale. Die anderen leben ausschließlich in der Musik weiter. Wir möchten deswegen beim Open House »Neue Bilder einer Ausstellung« zeigen. Ihr könnt sie nach folgenden Beschreibungen malen: • Der Gnom Ein hinkender Zwerg; ein gruseliger Nussknacker • Das alte Schloss Ein italienisches Schloss mit einem Sänger, der Liebeslieder singt • Tuilerien Spielende Kinder in einem Pariser Schlossgarten Schickt Eure Bilder — beschriftet mit Titel, Alter, Name und Adresse — bitte bis zum 3. Juni an: Rundfunk Berlin-Brandenburg z. Hd. Renate Breitkopf — Kulturradio Masurenallee 8—14 14057 Berlin Unter allen Einsendern verlosen wir 3 x 4 Freikarten für das Kinderkonzert am 18. September 2016.


Konzerte im Abonnement 2016 | 2017


Abonnements 2016 | 2017

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Eine Gala der Chefs in der Jubiläumssaison 2016 | 2017 Im November 2016 feiert das DSO seinen 70. Geburtstag. Die Jubiläumssaison gestalten der zukünftige Chefdirigent Robin Ticciati und alle seine Vorgänger, die seit den Wendejahren die Geschicke des Orchesters gelenkt haben. Seit seiner Gründung als RIAS-Symphonie-Orchester hat das DSO eine spannende, wechselvolle und musikalisch reiche Entwicklung durchlaufen, die eng mit den Wendungen und Wirrungen der Berliner Stadthistorie, die immer auch ein Stück Weltgeschichte war, verbunden ist. Zweimal hat es seinen Namen geändert: 1956 in Radio-Symphonie-Orchester Berlin (RSO), 1993 zu Deutsches Symphonie-Orchester Berlin. Als Rundfunk- und Konzertorchester, als Fürsprecher zeitgenössischer Klangkunst in der Hauptstadt und Botschafter Berlins in der Welt hat es einen festen Platz auf der musikalischen Landkarte der Gegenwart.

Abonnement auf neuen Wegen Auch die Konzerte der Jubiläumssaison können Sie wie bisher im Rahmen der bewährten Abonnements erleben – ob in einer festen Serie oder in einem von Ihnen selbst zusammengestellten Wahl-Abonnement. Für den Einstieg in die Welt der klassischen Musik haben wir das neue Abonnement ›Classic NOW‹ komponiert, das Sie aus fünf unterschiedlichen Perspektiven musikalische Abenteuer erleben lässt. ›Classic NOW‹ bietet Ihnen drei Symphoniekonzerte in der Philharmonie mit Programmen aus drei Epochen. Neben unterschiedlichen Musikstilen begegnen Ihnen abwechslungsreiche Orchesterbesetzungen, eine Vielfalt an Instrumental- und Vokalsolisten und ein Chor. Ein Casual Concert und ein Kammermusikkonzert Ihrer Wahl runden das klassische Einsteigerpaket ab. Tauchen Sie bei Gesprächen mit Musikern, einem Dirigenten und sicher auch gemeinsam mit den anderen Abonnenten der Reihe tiefer ins musikalische Geschehen ein. Details zu diesem Angebot sowie die Bestellkarte finden Sie auf der übernächsten Seite. Sollten Sie dieses Abo oder eine unserer weiteren Serien mit Freunden buchen, beachten Sie bitte auch unsere Aktion ›Abonnenten werben Abonnenten‹.

Die neue Saison Die Spielzeit 2016 | 2017 verspricht, eine facettenreiche zu werden – mit spannende Neuentdeckungen sowie innig Vertrautem, inspirierenden Solisten, einem Orchester mit Mut zum Risiko und all das in einem der besten Konzertsäle der Welt. Am 6. November 2016 leitet Kent Nagano das Jubiläumskonzert zum 70. Geburtstag des DSO. Der Chefdirigent der Jahre 2000 bis 2006 gestaltet im April 2017 ein weiteres Programm, das einen

Blick auf die Nahtstelle zwischen Klassik und Romantik wirft. Vladimir Ashkenazy, Chefdirigent von 1989 bis 1999, erinnert an zwei Abenden an die überwältigenden Schostakowitsch-Interpretationen seiner Ära und an seine Zuneigung zu Edward Elgar. Ingo Metzmacher hat mit Beginn seiner Amtszeit 2007 die Casual Concerts eingeführt. Sie stehen für die Aufgeschlossenheit des Orchesters und den Anspruch, klassischer Musik einen innovativen Rahmen zu geben. Auch im symphonischen Repertoire hat Metzmacher mit einer ganz eigenen Programmgestaltung Maßstäbe gesetzt. In der Jubiläumssaison stellt er dem orchestralen Glanz von Bruckners ›Romantischer Symphonie‹ die klangliche Feinzeichnung von Strawinskys ›Apollon musagète‹ voran. Robin Ticciati hat unlängst seinen Vertrag unterzeichnet und startet im September 2017 als Chefdirigent des DSO. In seinen beiden Programmen hat die britische Gegenwartsmusik neben Werken der großen Orchestertraditionen einen festen Platz. Auch Tugan Sokhiev kehrt zum Orchester zurück und beschließt die Saison mit der Uraufführung eines Doppelkonzerts der Exilrussin Jelena Firssowa und der interpretatorisch anspruchsvollen Vierten Symphonie von Tschaikowsky. Gastdirigenten, die dem DSO in langjähriger, stetiger Zusammenarbeit verbunden sind, kehren ebenfalls in der Saison ans Pult des Orchesters zurück: Seit 1995 hat Sir Roger Norrington mit den Musikerinnen und Musikern ein reiches Repertoire durchmessen, das Werke von Komponisten wie Haydn bis zu Vaughan Williams, den er noch persönlich gekannt hat, umfasst. Seinen gefeierten Zyklus der Symphonien des Briten beschließt er nun mit der Achten, ergänzt um die Ballettmusik ›Job – A Masque for Dancing‹. Christoph Eschenbach, der sein DSO-Debüt 1975 als Klaviersolist gab, schlägt einen Bogen von der Gegenwart zurück zu Johannes Brahms. David Zinman feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. Er realisiert mit einer halbszenischen Aufführung von Samuel Barbers Oper ›Vanessa‹ eines der Hauptprojekte der Saison. Auch Neeme Järvi ist erneut am Pult des DSO zu erleben, und Ton Koopman versicherte sich für sein Barockprogramm im September der Mitwirkung gleich dreier Cembalistinnen. Die jüngere Dirigentengeneration hat ihren festen Platz beim DSO. Jakub Hrůša eröffnet mit einem Konzert beim Musikfest Berlin die Saison im September. Stéphane Denève widmet sich der Musik Prokofjews, Hannu Lintu und Yutaka Sado werfen einen musikalischen Blick über den Atlantik. Sir Andrew Davis und Sir Mark Elder komplettieren die Riege der englischen Di-

rigenten. Ebenfalls darf man auf den 36-jährigen Letten Andris Poga gespannt sein, der 2014 für Lorin Maazel und Valery Gergiev bei den Münchner Philharmonikern bravourös einsprang. Einen Mozart-Strauss-Abend gestaltet Alexander Shelley, der im vergangenen Jahr zu Silvester und Neujahr überzeugte.

Casual Concerts, Kinderkonzerte, Kammermusik Die Casual Concerts – das kommunikative Konzertformat in der Philharmonie – gehen mit drei Abenden in ihre neunte Saison, moderiert und dirigiert von Stéphane Denève, Alexander Shelley und Sir Roger Norrington. Im Haus des Rundfunks finden an sechs Terminen die Kulturradio-Kinderkonzerte für die jüngsten Hörer eine Fortsetzung. Die Kammermusiksaison eröffnet in bewährter Manier ein Konzert der Reihe ›Klassik im Grünen‹ im Botanischen Garten. Sieben weitere Konzerte finden abwechselnd in der Villa Elisabeth in Berlin-Mitte und im Heimathafen Neukölln statt. Auch die überaus populäre Reihe ›Notturno‹, die das DSO in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz veranstaltet, empfängt musikliebende Nachtschwärmer wieder an drei spannenden Orten: Im Vorderasiatischen Museum, im Museum für Fotografie und im Garten des Museum Berggruen.

A|W PHILH

So 25. Avi Avi T. Math

Rebel › Humme Ramea Symphonic Mob Vivaldi Der ›Symphonic Mob‹, das Spontanorchester aus DSO-Mitbearbei gliedern und hunderten von Laienmusikern, hat sich zu einem Vivaldi wahren Erfolgsmodell entwickelt. Im Mai 2016 findet er, unter der Händel Leitung von DSO-Ehrendirigent Kent Nagano, bereits zum dritten Mal statt und auch für 2017 ist eine Fortsetzung geplant. Mit Sa 29. Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes wird das Konzept E. Wall im Sommer und Herbst 2016 zudem mit lokalen Partnerorchestern A. Stap an vier weiteren Orten in Deutschland umgesetzt. C. Wyn RIAS K Der Abonnementverkauf für die Saison 2016 | 2017 beginnt am Andrea 7. April 2016, der Einzelkartenverkauf am 18. Juli 2016. Barber (Fassun

So 20. Mozart Vaugha Beetho

So 29. Baiba S

Smetan Nielsen Sibeliu

Sa 25. Igor Le

Rääts K Beetho Strauss

So 28. Leonid

Maintz Bartók Brahms

Sa 1. Ju Vadim Johann

Rimski Ostern‹ Firssow und Orc Tschaik

Abonne 217 | 18


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Abonnements 2016 | 2017

D | Maestroserie

PHILHARMONIE | 8 Konzerte | 20 Uhr Jubiläumskonzert 70 Jahre DSO So 6. Nov | KENT NAGANO Viola Wilmsen Oboe | Karoline Zurl Fagott Wei Lu Violine | Mischa Meyer Violoncello Mikhail Pletnev Klavier Schönberg Kammersymphonie Nr. 1 Haydn Sinfonia concertante Schumann Klavierkonzert Ravel ›La valse‹ Fr 25. Nov | HANNU LINTU Jean-Yves Thibaudet Klavier Debussy ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Chen Klavierkonzert ›Er Huang‹ Gershwin ›I Got Rhythm‹ Bartók Konzert für Orchester Mi 14. Dez | INGO METZMACHER Strawinsky ›Apollon musagète‹ Bruckner Symphonie Nr. 4 ›Romantische‹‹

A | Wochenendserie

B | Serie ›Zeitreise‹

C | Serie ›Entdeckungen‹

So 25. Sep | TON KOOPMAN Avi Avital Mandoline T. Mathot, P. Marisaldi, K. Cok Cembali

Musikfest Berlin 2016 So 11. Sep | JAKUB HRŮŠA Martin Grubinger Schlagzeug

So 2. Okt | GIANCARLO GUERRERO Kirill Gerstein Klavier

Rebel ›Le chaos‹ aus ›Les éléments‹ Hummel Mandolinenkonzert Rameau Suite ›Les indes galantes‹ Vivaldi Konzerte RV 549 und RV 580, bearbeitet für vier Cembali Vivaldi Mandolinenkonzert Händel Concerto a due cori HWV 334

Ligeti ›Concert Românesc‹ für Orchester Neuwirth Neues Werk für Schlagzeug und Orchester (Deutsche Erstaufführung) Dvořák Symphonie Nr. 4

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

Sa 29. Okt | DAVID ZINMAN E. Wall Sopran | S. Graham Mezzosopran A. Staples Tenor | N. Davies Bassbariton C. Wyn-Rogers Mezzosopran RIAS Kammerchor Andrea Dorf McGray Regie Barber ›Vanessa‹ – Oper in drei Akten (Fassung 1964, halbszenische Aufführung ) So 20. Nov | SIR ROGER NORRINGTON Mozart Symphonie Nr. 8 Vaughan Williams Symphonie Nr. 8 Beethoven Symphonie Nr. 8 So 29. Jan | SANTTU-MATIAS ROUVALI Baiba Skride Violine Smetana ›Die Moldau‹ Nielsen Violinkonzert Sibelius Symphonie Nr. 1 Sa 25. Feb | NEEME JÄRVI Igor Levit Klavier Rääts Konzert für Kammerorchester Nr. 1 Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 Strauss ›Symphonia domestica‹

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

Sa 12. Nov | STÉPHANE DENÈVE Alina Pogostkina Violine Prokofjew Suiten aus ›Die Liebe zu den drei Orangen‹ und ›Romeo und Julia‹ Prokofjew Violinkonzert Nr. 1 Mi 30. Nov | ANDRIS POGA Denis Kozhukhin Klavier Alexei Tanovitski Bass Herren des Rundfunkchors Berlin

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

Ginastera Suite aus ›Estancia‹ Skrjabin Klavierkonzert Mahler Symphonie Nr. 1 Sa 19. Nov | SIR ROGER NORRINGTON Mozart Symphonie Nr. 8 Vaughan Williams Symphonie Nr. 8 Beethoven Symphonie Nr. 8 Mi 7. Dez | FABIEN GABEL Antoine Tamestit Viola Damen des RIAS Kammerchors

Tschaikowsky Klavierkonzert Nr. 1 Schostakowitsch Symphonie Nr. 13 ›Babi Jar‹

Berlioz ›Harold en Italie‹ – Symphonie mit Solo-Viola Debussy ›Trois nocturnes‹ für Orchester mit Frauenchor Schmitt ›Rêves‹ Dukas ›La Péri‹

Fr 13. Jan | ROBIN TICCIATI Renaud Capuçon Violine

Fr 24. Feb | NEEME JÄRVI Igor Levit Klavier

Elgar Violinkonzert Grime ›Near Midnight‹ (DEA) Schumann Symphonie Nr. 3 ›Rheinische‹

Rääts Konzert für Kammerorchester Nr. 1 Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 Strauss ›Symphonia domestica‹

Fr 31. März | KENT NAGANO G. Kühmeier Sopran | C. Huckle Alt B. Bruns Tenor | M. Rose Bass Till Fellner Klavier Rundfunkchor Berlin

Fr 24. März | SIR MARK ELDER Roderick Williams Bariton Louis Lortie Klavier Rundfunkchor Berlin

Schubert Messe As-Dur Strauss ›Metamorphosen‹ Beethoven Fantasie für Klavier, Chor und Orchester

So 28. Mai | CHRISTOPH ESCHENBACH Leonidas Kavakos Violine

Mo 15. Mai | VLADIMIR ASHKENAZY Nobuyuki Tsujii Klavier

Maintz Neues Werk ( Auftragswerk des DSO) Bartók Violinkonzert Nr. 2 Brahms Symphonie Nr. 2

Fauré Suite ›Pelléas et Mélisande‹ Chopin Klavierkonzert Nr. 2 Elgar ›Enigma-Variationen‹

Sa 1. Juli | TUGAN SOKHIEV Vadim Gluzman Violine Johannes Moser Violoncello

Fr 30. Juni | TUGAN SOKHIEV Vadim Gluzman Violine Johannes Moser Violoncello

Rimski-Korsakow Ouvertüre ›Russische Ostern‹ Firssowa Konzert für Violine, Violoncello und Orchester ( Auftragswerk des DSO) Tschaikowsky Symphonie Nr. 4

Rimski-Korsakow Ouvertüre ›Russische Ostern‹ Firssowa Konzert für Violine, Violoncello und Orchester ( Auftragswerk des DSO) Tschaikowsky Symphonie Nr. 4

Abonnementpreis je nach Preisgruppe 217 | 189 | 175 | 154 | 140 | 105 €

Abonnementpreis je nach Preisgruppe 210 | 182 | 168 | 147 | 126 | 98 €

Delius ›Sea Drift‹ für Bariton, Chor und Orchester Ravel Klavierkonzert G-Dur Rachmaninoff ›Symphonische Tänze‹ Mi 10. Mai | VLADIMIR ASHKENAZY Truls Mørk Violoncello Mjaskowski Violoncellokonzert Schostakowitsch Symphonie Nr. 8 So 4. Juni | YUTAKA SADO Mie Miki Bandoneon Copland Suite ›Appalachian Spring‹ Piazzolla Bandoneonkonzert Revueltas ›Sensemayá‹ Bernstein ›Symphonische Tänze‹ aus ›West Side Story‹ Abonnementpreis je nach Preisgruppe 210 | 182 | 168 | 147 | 126 | 98 €

Do 9. Feb | ALEXANDER SHELLEY Lars Vogt Klavier Mozart Ouvertüre zu ›Don Giovanni‹ Mozart Klavierkonzert Nr. 20 Mozart ›Maurerische Trauermusik‹ Strauss ›Tod und Verklärung‹ Fr 3. März | ALAN BURIBAYEV Daniel Müller-Schott Violoncello Glinka Drei Tänze aus ›Ein Leben für den Zaren‹ Tschaikowsky Variationen über ein RokokoThema für Violoncello und Orchester Balakirew Symphonie Nr. 1 So 30. April | SIR ANDREW DAVIS Mahler Symphonie Nr. 7 So 21. Mai | SIR ROGER NORRINGTON Ian Bostridge Tenor Haydn Symphonie Nr. 95 Britten ›Nocturne‹ für Tenor, sieben obligate Instrumente und Streichorchester Vaughan Williams ›Job – A Masque for Dancing‹ Do 22. Juni | ROBIN TICCIATI Wei Lu Violine Hanna-Elisabeth Müller Sopran Gabrieli ›Canzon duodecimi toni‹ für Blechbläser Purcell ›In Nomine of six parts‹ und ›In Nomine of seven parts‹ für Streicher Adès Violinkonzert Mahler Symphonie Nr. 4 Abonnementpreis je nach Preisgruppe 240 | 208 | 192 | 168 | 144 | 112 €


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Abonnements 2016 | 2017

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Abo Casual Concerts

PHILHARMONIE | 3 Konzerte | 20.30 Uhr moderiert vom Dirigenten – im Anschluss Casual Concert Lounge mit Live Act und DJ Fr 11. Nov | Mi 8. Feb | Mo 22. Mai

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Mehr Musik Mit einem Abo schreiben Sie Musik in Ihren Kalender und erklären diese zum festen Bestandteil Ihres Lebens. Außerdem werden Sie zu außergewöhnlichen musikalischen Veranstaltungen an besonderen Orten eingeladen. Abonnent werden Sie bereits ab 39 €.

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VILLA ELISABETH und HEIMATHAFEN NEUKÖLLN 7 Konzerte | Fr 20.30 Uhr und So 17 Uhr Fr 16.09. | So 09.10. | So 11.12. | Fr 27.01. Fr 10.03. | So 02.04. | So 07.05.

Mehr Komfort Sie suchen sich Ihren Platz schon vor dem allgemeinen Verkauf aus und können Ihre Termine im Wahl-Abo frei bestimmen – kein Anstellen, Abholen oder »Ausverkauft«.

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Mit AboPlus und ›Junge Begleitung‹ bringen Sie Ihre Gäste ermäßigt mit ins Konzert. In der Serie Classic NOW kommen Sie mit Musikern und Dirigenten ins Gespräch.

STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN 3 Konzerte | 22 Uhr Fr 18.11. | Fr 10.02. | Fr 16.06.

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PHILHARMONIE | 4 oder 8 Konzerte Stellen Sie sich aus allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie Ihre persönliche Serie mit 4 oder 8 Konzerten zusammen.

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Kleines Wahl-Abo je nach Preisgruppe 184 | 160 | 140 | 120 | 92 | 68 € Großes Wahl-Abo je nach Preisgruppe 256 | 224 | 208 | 176 | 152 | 120 €

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Für Jugendliche bis 18 Jahre bietet das DSO in Verbindung mit einem regulären Abonnement ein um 50 % ermäßigtes Abonnement an. Bitte vermerken Sie bei der Bestellung ›Junge Begleitung‹ und legen Sie einen Altersnachweis bei.

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PHILHARMONIE | 3 Symphoniekonzerte PHILHARMONIE | 1 Casual Concert KAMMERMUSIK | 1 Konzert 5 Konzerte – 5 Perspektiven. Das ist Ihr Einstieg in die Welt der klassischen Musik. Classic NOW bietet Ihnen drei Symphoniekonzerte, ein Casual Concert und ein Kammermusikkonzert Ihrer Wahl. Konzerteinführungen und Gespräche mit Musikern und einem der Dirigenten begleiten Ihre Entdeckungsreise. So 25. Sep | TON KOOPMAN Avi Avital Mandoline T. Mathot, P. Marisaldi, K. Cok Cembali Werke von Rebel, Hummel, Rameau, Vivaldi und Händel

So 29. Jan | SANTTU-MATIAS ROUVALI Baiba Skride Violine Werke von Smetana, Nielsen und Sibelius Sa 1. April | KENT NAGANO G. Kühmeier Sopran | C. Huckle Alt B. Bruns Tenor | M. Rose Bass Till Fellner Klavier Rundfunkchor Berlin Werke von Schubert, Strauss und Beethoven Casual Concert nach Wahl: Fr 11. Nov | Mi 8. Feb | Mo 22. Mai Kammermusikkonzert nach Wahl: Fr 16. Sep | So 9. Okt | So 11. Dez | Fr 27. Jan Fr 10. März | So 2. April | So 7. Mai Abonnementpreis 97 €

Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss GmbH | Fotos Sven Schrader

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Tugan Sokhiev

BE R L I O Z , R AV EL U ND D IE RU SS I S C H E I NS P I R AT I ON Die Chefdirigentenkonzerte im Mai und Juni

Mit dieser Spielzeit beschließt Tugan Sokhiev seine kurze, aber intensive Ära als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO. Zum Saisonfinale wählte er das Werk eines Komponisten, der ihn ganz besonders fasziniert — mit seinem künstlerischen Wagemut, seiner unerschöpflichen Fantasie, seiner ästhetischen Offenheit und seiner historischen Ausstrahlung: Hector Berlioz. Nach der ›Symphonie fantastique‹ im Dezember 2013 und ›Roméo et Juliette‹ in der vergangenen Saison dirigiert Sokhiev nun ein weiteres Hauptstück des französischen Romantikers: ›La damnation de Faust‹.

nannte er eine »dramatische Legende«. Sie kommt aus der Tradition der Oratorien. Aber Musik und Dramaturgie enthalten so viel Theatralisches, dass es außer den konzertanten immer wieder auch szenische Aufführungen gab. Ich mache in dieser Spielzeit beides: In Berlin leite ich eine oratorische Aufführung, am Bolschoi-Theater in Moskau eine Bühnenversion unter der Regie von Peter Stein.

»Berlioz wusste und notierte genau, was er wollte. Man muss seine Partituren mit großer Sorgfalt studieren und proben. Auf keinen Fall darf man übertreiben.« Tugan Sokhiev

Für Stein bildet der Text eines Dramas die unanfechtbare Basis; stößt er sich nicht daran, dass Berlioz am Schluss von Goethes Lesart ins absolute Gegenteil abweicht und Faust nicht erlöst, sondern der Verdammnis ausliefert? Warum sollte er? ›La damnation de Faust‹ ist keine Oper nach Goethe. Das Werk wurde zwar durch dessen Drama angeregt und angestoßen, besonders durch den ersten Teil, aus dem Berlioz auch bestimmte Szenen und Liedtexte übernahm, aber ›Faust II‹ hätte er nach meiner Überzeugung nicht komponieren können, vor allem nicht die Szenen, die im antiken Milieu spielen, auch nicht die Schlussszene. So gehört zum Beispiel seine einzige Oper nach einem antiken Stoff — ›Die Trojaner‹ — gewiss nicht zu seinen stärksten Schöpfungen. ›Faust‹ blieb für ihn das Drama eines (Künstler-)Menschen, der seinen Lebensweg am Ende so bilanziert, wie er ihn ging — als stolzes bürgerliches Individuum. Sein Faust landet deswegen bei Mephistopheles und seinen Geistern, Marguerite aber wird verklärt. Für sie schrieb Berlioz die harmonisch kühnste, damals absolut moderne Arie. Sie ist die eigentlich avancierte Gestalt des Werks.

»Mussorgskis Musik bedeutete für Ravel Liebe beim ersten Hören.« Tugan Sokhiev

Sergei Prokofjew Suite ›Leutnant Kische‹ Henri Dutilleux ›Tout un monde lointain …‹ für Violoncello und Orchester Modest Mussorgski ›Bilder einer Ausstellung‹, instrumentiert von Maurice Ravel TUGAN SOKHIEV Gautier Capuçon Violoncello Fr 13. + Sa 14. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

Hector Berlioz ›La damnation de Faust‹ — Légende dramatique für Soli, Chor und Orchester TUGAN SOKHIEV Piotr Beczała Tenor Agunda Kulaeva Mezzosopran Ildebrando d’Arcangelo Bassbariton José Fardilha Bassbariton Rundfunkchor Berlin Nicolas Fink Staats- und Domchor Berlin Kai-Uwe Jirka Sa 25. + So 26. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten jeweils von 20 € bis 61 € AboPlus-Preis ab 17 €

Tugan Sokhiev: Ich liebe Berlioz. Er war ein verrückter Mann, ein Künstler, der Grenzen sprengte und mit Traditionen brach. Niemand wagte damals die Instrumente des Orchesters, ihre Register, Timbres und Charaktere so einzusetzen wie er. Er schuf einen ganz anderen Klang als Beethoven, zu dessen Lebzeiten er zu komponieren begann. Außerdem machte er neue Instrumente im Orchester heimisch: Die Ophikleide, die Bassklarinette und das Englischhorn erhielten nicht gekannte Bedeutung — im klassischen Orchester wurden sie nicht verlangt —, Kornette gaben der Trompetengruppe mehr Kraft und Vielfalt. Was in Besetzung und Handhabung der Instrumente das Orchester von Mahler, Strauss und Ravel ausmacht, geht auf Berlioz zurück. Er leistete Bahnbrechendes. Wie Sie Berlioz beschreiben, muss ›Faust‹, das Drama dessen, der ständig den Aufbruch zu Neuem sucht, sein ureigenes Thema gewesen sein. Selbstverständlich. Er ging es nicht von der philosophischen Seite an, sondern stellte den Lebensdrang in den Vordergrund, den Wunsch, jung zu sein, jung zu bleiben, den Elan der Jugend nicht zu verlieren. Darauf konnte er seinen ganzen Ideenreichtum und seine Energie konzentrieren. Darin erkannte er gewiss auch das Ebenbild des Künstlers, der danach strebt, dass die schöpferischen Impulse nicht erlahmen und das kreative Feuer nicht erlischt. Diesen leidenschaftlichen Zugang hört man Berlioz’ Musik, finde ich, bis heute an. Und welche Grenzen durchbrach er mit seiner ›Faust‹-Komposition? In der ›Damnation‹ revolutionierte er die Klangsprache des Orchesters. Er lockerte die Grenzen zwischen den musikalischen Gattungen. ›Faust‹

Am 13. und 14. Mai dirigieren Sie ein Programm, das zwei Hauptlinien Ihrer DSO-Jahre vereint: französische und russische Musik. Sinnbildlich kommen sie in Maurice Ravels Orchestrierung von Modest Mussorgskis ›Bildern einer Ausstellung‹ zusammen. Was zog Ravel, den Meister expansiver Farben und Gesten, zu den knapp geformten Stücken seines russischen Kollegen hin? Ravel verehrte Mussorgski vor allem wegen der Einzigartigkeit seiner Tonsprache. Das belegt folgende Geschichte: Mussorgski arbeitete vor seinem ›Boris Godunow‹ an einer Oper nach Gogols ›Heirat‹. Er komponierte nur einen Akt und legte das Projekt dann beiseite. ›Die Heirat‹ ist ein experimentelles Werk, aus den Melodien und Nuancen der Sprache komponiert. Die konventionelle Abfolge Rezitativ – Arie verließ Mussorgski und gestaltete die Gesangspartien ähnlich wie später Janáček oder wie Berg im ›Wozzeck‹. Ravel bekam das Fragment zu sehen; unter seinem Eindruck komponierte er dann ›L’heure espagnole‹. Seine Instrumentierung der ›Bilder einer Ausstellung‹ befreit die im Klavierklang gebundenen Farben. Dies gelang ihm so meisterlich, dass der Zyklus heute vor allem in seiner Orchesterbearbeitung bekannt ist ... … der noch zahlreiche folgten. Warum wählten Sie keine von ihnen? Ravels Bearbeitung ist das Meisterstück, das allen späteren als Vorbild und Maßstab diente. Ich kann mir schwer vorstellen, in Kenntnis von Ravel eine andere Fassung zu dirigieren. Maestro, danke für das Gespräch! DAS GESPRÄCH FÜHRTE HABAKUK TRABER.


Kent Nagano | Sir Roger Norring ton

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

TO D UN D V E RKL ÄRU N G Kent Nagano und Miah Persson am 20.05. für den Komponisten, der die 80 weit überschritten hatte, eine Zeit der Rückschau. Die vier Orchesterlieder, die in den Bergen und am Genfersee entstanden, wurden sein musikalisches Testament. Herbstliche Stimmung und der Geist des Abschieds durchwehen die Gedichte von Hermann Hesse — ›Frühling‹, ›September‹, ›Beim Schlafengehen‹ — und Joseph von Eichendorff (›Im Abendrot‹), die Strauss in abgeklärter Meisterschaft vertonte: Beglückend melancholisch, durchglüht von nostalgischer Wehmut, aber ohne jede Bitterkeit — ein ergreifendes, sehr persönliches Spätwerk von poetischer Innerlichkeit und gefasster Erwartung.

»O weiter, stiller Friede! So tief im Abendrot, wie sind wir wandermüde — ist dies etwa der Tod?« Joseph von Eichendorff Die anspruchsvolle Solopartie, die sich in weiten, hohen Kantilenen über dem Orchester ausbreitet, wird am 20. Mai die schwedische Sängerin Miah Persson übernehmen, eine der gefragtesten lyrischen Sopranistinnen im Opern- und Konzertfach.

»Jetzt gehe ich auf mein Zimmer, arbeiten.« Mit diesen Worten pflegte sich der alte Herr um halb 11 Uhr von der allabendlichen Skatrunde zu verabschieden, der er im Hotel Saratz angehörte. Und »arbeiten« hieß für ihn: Briefe schreiben, Partituren lesen, bisweilen komponieren. Der musikalische Gast, der die Sommer der Jahre 1947 und 1948 in dem eleganten Berghotel im Engadin verbrachte, hieß Richard Strauss. Nur wenige Werke waren ihm seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus der Feder geflossen, die ›Metamorphosen‹ etwa, oder das Oboenkonzert. »Werkstattarbeiten« nannte er sie einmal. Die Jahre, die er zwischen Oktober 1945 und Mai 1949 in der Schweiz verbrachte, waren

Im Spannungsfeld der Leidenschaften Tristan und Isolde hingegen warten nicht gefasst auf das Ende. Sie sehnen es herbei, suchen im Tod die Erfüllung einer Liebe, die im Leben nicht sein darf. Dass das klingende Fanal des Begehrens, der amourösen Raserei und Todessehnsucht mehr sein würde als nur ein »praktikables Opus«, das der stets klamme Komponist seinem Verleger versprochen hatte, ahnte Richard Wagner bald, wie er an Mathilde Wesendonck schrieb: »Kind! Dieser Tristan wird was Furchtbares! Dieser letzte Akt! Ich fürchte die Oper wird verboten, […] nur mittelmäßige Aufführungen können mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen.« Aus einer Gelegenheitsarbeit wurde

ein Werk, das den Verlauf der Operngeschichte verändern sollte. Der unglaubliche Bogen, den Wagner über fast vier Stunden und das ganze Spektrum von Liebesleid und höchstem Glück zu spannen vermag, findet sich in der Zwiegestalt aus Vorspiel und ›Isoldes Verklärung‹ komprimiert. Franz Liszt gab dem Finale in seiner kongenialen Klavierfassung den heute geläufigen Titel ›Liebestod‹. In diesem Gespinst menschlicher Leidenschaften und Abgründe bewegt sich das Programm, das DSO-Ehrendirigent Kent Nagano zusammengestellt hat. Sehnsucht, Glück und Schmerz in Schuberts ›Unvollendeter‹ gehören ebenso dazu wie die üppige Fin-de-siècle-Intensität von Schönbergs ›Verklärter Nacht‹. In Richard Dehmels gleichnamigem Gedicht, das programmatisch dem Streichsextett und seiner Orchesterbearbeitung zugrunde liegt, ist die Liebe schließlich von verzeihender Kraft, wenn der Mann das Kind seiner Frau, das sie von einem anderen erwartet, als sein eigenes annimmt: »Er fasst sie um die starken Hüften, / ihr Atem mischt sich in den Lüften, / zwei Menschen gehn durch hohe, helle Nacht.« MA XIMILIAN RAUSCHER

Richard Wagner Vorspiel und ›Liebestod‹ aus der Oper ›Tristan und Isolde‹ Arnold Schönberg ›Verklärte Nacht‹ für Streichorchester Franz Schubert Symphonie Nr. 7 h-Moll ›Unvollendete‹ Richard Strauss ›Vier letzte Lieder‹ für Sopran und Orchester KENT NAGANO Miah Persson Sopran Fr 20. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €

MY T HO S NEU N TE Sir Roger Norrington und Isabelle Faust am 07.06. in einem Symphonieorchester anzutreffen —, und erzielt damit überraschende Klangeffekte. Strukturell bietet er eine Fülle an thematischem Material auf, das er nicht in traditionelle Formschemata presst, sondern in einer wirkungsvollen Kontrastdramaturgie ausbreitet: verschattet, mystisch funkelnd, aufgewühlt, intim zurückgenommen, hymnisch, mit ausgreifender Geste. Nach der New Yorker Erstaufführung, einen Monat nach Vaughan Williams’ Tod, hieß es in einer Kritik: »Die Symphonie hat eine starke persönliche Stimme von Anfang bis Ende. Ein sanftes Glühen erfüllt dieses Werk«. Sir Roger Norrington kombiniert die Neunte im DSO-Konzert am 7. Juni mit der Nr. 87 aus den ›Pariser Symphonien‹, bei der Joseph Haydn aus den Holzbläsern nochmals ganz neue Funken schlägt, und mit dem jugendlich frischen Violinkonzert Nr. 4 D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit Isabelle Faust konnte dafür eine der markantesten und experimentierfreudigsten Geigerinnen unserer Zeit als Solistin gewonnen werden, die zuletzt im März 2011 das DSO-Publikum mit Ravels hochvirtuoser Konzertrhapsodie ›Tzigane‹ begeisterte.

Sir Roger Norrington, ein guter Freund am Pult des DSO, hebt seit 2012 mit den Orchestermusikern wahre Schätze: Über mehrere Spielzeiten hinweg gibt es — mit Ausnahme der Siebten — sämtliche Symphonien des britischen Komponisten Ralph Vaughan Williams zu entdecken. »Vaughan Williams hat einen Platz unter den wichtigsten Symphonikern des 20. Jahrhunderts verdient«, behauptete Norrington zu Beginn des Konzertzyklus. Nach den erfolgreichen Darbietungen der letzten Spielzeiten zeigt sich, dass er nicht zu viel versprochen hat. Am 7. Juni bietet sich die Möglichkeit, die Neunte kennenzulernen. Die Neunte als Todesurteil? Neunte Symphonien umgibt ein besonderer Nimbus: »Es scheint, die Neunte ist eine Grenze. Wer darüber hinaus will, muss fort. Die eine Neunte geschrieben haben, standen dem Jenseits zu nahe.« So raunte Arnold Schönberg 1911 am Grab Gustav Mahlers, der mit 50 Jahren über den Entwürfen seiner Zehnten Symphonie gestorben war. Seit Beethovens bahnbrechender Neunter schien es keinem Komponisten vergönnt zu sein, mehr als neun Symphonien zu schreiben. Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms und Bruckner kamen noch nicht einmal dorthin. Vaughan Williams hat, wie Beethoven, Mahler und Dvořák, ebenfalls die Neun nicht überschritten. Im Gegensatz zu seinen drei Kollegen komponierte er seine Symphonie Nr. 9 e-Moll allerdings hochbetagt, 1956 | 57 mit über 80 Jahren. Die großen Londoner Orchester schienen sich um das Werk zu reißen: Im April 1958 kam es mit dem Royal Symphony Orchestra zur Uraufführung, einige Monate später erklang es mit dem BBC Symphony Orchestra gleich bei den Londoner Proms. Als Schallplatteneinspielung wurde es bald mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Sir Adrian Boult aufgenommen, Vaughan Williams nahm beratend an dem Projekt teil. Am 26. August, dem Tag der letzten Aufnahme-Session, starb der Komponist in seinem 86. Lebensjahr. Ist die Neunte also doch ein Todesurteil? Komponisten wie Schostakowitsch mit 15 und Henze mit zehn Symphonien haben zum Glück bewiesen, dass sie kein Schlusswort sein muss.

ECKHARD WEBER

Joseph Haydn Symphonie Nr. 87 A-Dur Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzert Nr. 4 D-Dur Ralph Vaughan Williams Symphonie Nr. 9 e-Moll SIR ROGER NORRINGTON Isabelle Faust Violine

Sanftes Glühen Überhaupt klingt Ralph Vaughan Williams’ Symphonie Nr. 9 in keinerlei Hinsicht wie ein Schluss- oder Alterswerk. Sie wirkt weder abgeklärt noch jenseitig, sondern voller Spannkraft und geradezu jugendlich ungestüm in ihren energischen, oft dramatischen Gesten. Auch in seiner letzten Symphonie bleibt der Komponist neugierig und experimentierfreudig: In das große Orchester mit zwei Harfen und massivem Schlagzeugapparat integriert er drei Saxophone und ein Flügelhorn — sehr selten

Di 7. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Ingo Metzmacher | Symphonic Mob

SE H NSU C HT S O RT A L PEN Ingo Metzmacher am 07.05., im Casual Concert am 06.05.

›Symphonic Mob‹ mit Kent Nagano am 16.05. Bald ist es wieder so weit: Das DSO lädt zum ›Symphonic Mob‹, und musikbegeisterte Amateure kommen zu Hunderten — allein, zu zweit, als Familie mit Kindern und Großeltern oder sogar mit einer ganzen Schulklasse samt Lehrern. Fast 500 Musikerinnen und Musiker zwischen fünf und 79 Jahren haben sich beim letzten Mal in der Mall of Berlin zu einem großen Spontanorchester vereinigt. Sie spielen sonst in Laienorchestern oder Big Bands, machen Blas- oder Kammermusik, singen in Chören und nutzen hier die Chance, gemeinsam mit den Orchesterprofis des DSO aufzutreten. Was aus Können, Begeisterung und unbändiger Musizierfreude entstand, war überwältigend.

Die Alpen, die gedankliche und reelle Trennlinie des Nordens vom Süden, die letzte Barriere vor dem verheißungsvollen Italien mit seinen pinienbewaldeten Landschaften und kulturellen Verlockungen, die beeindruckende Gebirgskette mit ihren erhabenen Ansichten und gefahrenreichen Pfaden — sie boten spätestens seit dem 18. Jahrhundert Inspiration und Herausforderung für naturliebende Poeten, Musiker und Maler. »Es ist in den Alpen alles viel freier, schärfer, ungeschlachter, wenn Ihr wollt, aber mir wird doch wohler und gesunder drin zu Muth«, schrieb etwa Felix Mendelssohn Bartholdy im Nachgang seines ersten Alpen-Übertritts 1831 an seine Familie. Alpine Liebe Auch Richard Strauss war ein leidenschaftlicher Bergsteiger. Knapp siebzig Jahre nach Mendelssohns Brief galt er in Europa — inzwischen Hofkapellmeister in Berlin — als einer der erfolgreichsten und progressivsten Komponisten. Vor allem seine Tondichtungen wie ›Don Juan‹, ›Till Eulenspiegel‹ und ›Ein Heldenleben‹ machten ihn nachhaltig bekannt; sein Ruhm als gefragter Dirigent festigte sich zeitgleich. Gedanken zu einer neuen Symphonischen Dichtung beschäftigten Strauss erstmals ab dem Frühjahr 1900. Zwei Jahre später nahmen diese mit den Plänen zur Komposition einer »Künstler-Tragödie« um den Schweizer Portraitmaler Karl Stauffer-Bern konkretere Umrisse an. Dessen Affäre mit einer verheirateten Frau endete damals für beide Liebenden tödlich. Ideen und Themen des Werks, das im alpinen Milieu siedeln sollte, dachte Strauss ab 1911 einem Zweiteiler zu, den er in Anlehnung an die polemische Schrift von Friedrich Nietzsche mit ›Der Antichrist. Eine Alpensymphonie‹ überschrieb. Strauss zeigte sich schon seit ›Also sprach Zarathustra‹ von den Veröffentlichungen Nietzsches und seiner Weltsicht begeistert und teilte nicht zuletzt dessen scharfe Kritik am Christentum. Erst mit der Partitur-Reinschrift 1915 verzichtete er auf die augenscheinliche Verbindung und änderte den ursprünglichen Titel. Bergsteigerglück Bildeten die tragische Liebesgeschichte des Malers und der philosophische Kosmos Nietzsches die ersten Inspirationsquellen zu der Tondichtung, so stellte eine weitere ein eigenes Bergausflug-Erlebnis des Komponisten aus Schulzeiten dar, dessen Pfaden der programmatische Verlauf der ›Alpensymphonie‹ teilweise folgt: Die Tour beginnt nach einem Nachtstück und musikalisch emporwachsenden Sonnenaufgang mit dem Anstieg des Wanderers, begleitet von Jagdrufen der Hörner und Vogelgezwitscher, führt vorbei an einem Bergbach, einem durch Glissandi der Harfen und Violinen heraufbeschworenen Wasserfall und blumenübersäten Gebirgswiesen hinauf zur mit Kuhglocken klangvoll ausgemalten ›Alm‹. ›Durch Dickicht und Gestrüpp‹ kommt der Bergsteiger dann zu einem Gletscher, trotzt gefährlichen Passagen und erreicht schließlich den Gipfel, den narratorischen wie musikalischen Höhepunkt. Klang-

malerisch donnernd und stürmend zieht ein Gewitter auf, der Rückweg hinab lässt die Themen des Anstiegs nochmals aufscheinen. Ehe sich im Tal erneut die Nacht über die Szenerie legt, erstrahlt der Berg im Glanz der untergehenden Sonne.

Ihr spielt die Musik! Am Pfingstmontag, dem 16. Mai findet das Erfolgskonzept eine Fortsetzung — mit Werken von Bizet, Verdi und Wagner, erneut in der Mall of Berlin und mit einer ganz besonderen Gelegenheit. Wer schon immer mal unter der Leitung eines Weltklasse-Dirigenten musizieren und singen wollte, kann das beim dritten ›Symphonic Mob‹ tun: Am Pult steht diesmal Kent Nagano, der Ehrendirigent des DSO und Musikdirektor in Hamburg und Montreal. Jahrelange Erfahrung ist für die Teilnehmer keine Voraussetzung: Um die Mitmachhürden niedrig zu halten, gibt es wie immer zusätzlich zu den Originalnoten vereinfachte Stimmen zum Download. Video-Tutorials mit DSO-Musikerinnen und -Musikern und Play-along-Stimmen zum Mitspielen helfen bei der optimalen Vorbereitung, und eine gemeinsame Probe sorgt für den Feinschliff. Die Teilnahme ist kostenfrei, um eine bestmögliche Planung zu gewährleisten, wird jedoch um Anmeldung gebeten.

Bevor Ingo Metzmacher die ›Alpensymphonie‹ am 7. Mai — eingeleitet Fr 06.05. von Johann Strauß’ ›Geschichten aus dem Wienerwald‹ und Leoš Janáčeks Suite aus der Oper ›Das schlaue Füchslein‹ — im Symphoniekonzert in der Philharmonie dirigiert, stellt er das mit mehrfachen Holz- und Blechbläsern, vier Harfen, einer Konzertorgel, zahlreichem Schlagwerk sowie einem Fernensemble opulent besetzte Orchesterwerk gewohnt nonchalant, informativ und aufschlussreich bereits am Vortag im letzten Casual Concert der Saison vor. Im Anschluss daran lädt die Casual Concert Lounge im Foyer zum zwanglosen Beisammensein und gemeinsamen Ausklang des Abends ein. Für die stimmungsvolle Untermalung mit elektronischen Beats sorgt Johann Fanger, und als Live Act schlägt die Jazzfunk-Band Mo’ Blow mit mitreißender Spielfreude, Können und groovigen Klängen den Bogen zum nächtlichen Treiben der Hauptstadt.

Casual Concert

FELICITAS BÖHM

Casual Concert Richard Strauss ›Eine Alpensymphonie‹ INGO METZMACHER Fr 6. Mai 20.30 Uhr Philharmonie Im Anschluss Casual Concert Lounge mit Mo’ Blow (Live Act) und Johann Fanger (DJ). Karten 18 € | 10 € ermäßigt | Freie Platzwahl

Johann Strauß ›Geschichten aus dem Wienerwald‹ Leoš Janáček Suite aus der Oper ›Das schlaue Füchslein‹ Richard Strauss ›Eine Alpensymphonie‹ INGO METZMACHER Sa 7. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

Eine Idee zieht Kreise Unter der Dachmarke ›Symphonic Mob‹ wird es im Sommer 2016 an vier weiteren Orten Begegnungen zwischen professionellen Orchestern und musikbegeisterten Laien geben. Das Projekt wird von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt. Als Partner konnten das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt | Oder, das Gürzenich-Orchester Köln, die Bremer Philharmoniker und die Region Mecklenburg-Vorpommern in Zusammenarbeit mit der jungen norddeutschen philharmonie gewonnen werden. Sie setzen das Konzept vor Ort in Kooperation mit dem DSO um. Weitere Informationen, Downloads und Anmeldung unter symphonic-mob.de

Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Der ›Symphonic Mob‹ wird gefördert durch die


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Letzte Meldung: Gastspiel am 09.07. in Ulrichshusen

KO N Z E RT E Mai Fr 06. 05. 20.30 Uhr Philharmonie

Casual Concert Strauss ›Eine Alpensymphonie‹ INGO METZMACHER

Im Anschluss

Casual Concert Lounge mit Mo’ Blow (Live Act) und Johann Fanger (DJ)

Sa 07. 05. 20 Uhr Philharmonie

Fr 13.05. Sa 14.05. 20 Uhr Philharmonie

Fr 20. 05. 20 Uhr Philharmonie

So 22. 05. 17 Uhr Villa Elisabeth

So 29. 05. 20 Uhr Philharmonie

Strauß ›Geschichten aus dem Wienerwald‹ Janáček Suite aus der Oper ›Das schlaue Füchslein‹ Strauss ›Eine Alpensymphonie‹ INGO METZMACHER

Prokofjew Suite ›Leutnant Kische‹ Dutilleux ›Tout un monde lointain …‹ für Violoncello und Orchester Mussorgski ›Bilder einer Ausstellung‹, instrumentiert von Maurice Ravel TUGAN SOKHIEV Gautier Capuçon Violoncello

Wagner Vorspiel und ›Liebestod‹ aus der Oper ›Tristan und Isolde‹ Schönberg ›Verklärte Nacht‹ für Streichorchester Schubert Symphonie Nr. 7 h-Moll ›Unvollendete‹ Strauss ›Vier letzte Lieder‹ für Sopran und Orchester KENT NAGANO Miah Persson Sopran

Juni Fr 03.06. 22 Uhr Altes Museum

Di 07.06. 20 Uhr Philharmonie

So 19.06. 12 Uhr Haus des Rundfunks

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie — mit Ausnahme der Casual Concerts — findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

Haydn Symphonie Nr. 87 A-Dur Mozart Violinkonzert Nr. 4 D-Dur Vaughan Williams Symphonie Nr. 9 e-Moll SIR ROGER NORRINGTON Isabelle Faust Violine

Kulturradio-Kinderkonzert Mussorgski Auszüge aus ›Bilder einer Ausstellung‹, instrumentiert von Maurice Ravel JAMES FEDDECK Christian Schruff Moderation

ab 10.30 Uhr

Open House

Sa 25.06. So 26.06. 20 Uhr Philharmonie

Berlioz ›La damnation de Faust‹ — Légende dramatique für Soli, Chor und Orchester TUGAN SOKHIEV Piotr Beczała Tenor Agunda Kulaeva Mezzosopran Ildebrando d’Arcangelo Bassbariton José Fardilha Bassbariton Rundfunkchor Berlin Staats- und Domchor Berlin

Kammerkonzert Beethoven, Brahms, Oscher, Schostakowitsch AKADEMISTEN UND MITGLIEDER DES DSO

Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ Wieniawski Violinkonzert Nr. 2 d-Moll Schumann Fantasie für Violine und Orchester C-Dur Hindemith Symphonie Es-Dur CHRISTOPH ESCHENBACH Iskandar Widjaja Violine

Kammerkonzert ›Notturno‹ Dutilleux, Mozart ENSEMBLE DES DSO

Juli Sa 02.07. 19 Uhr Waldbühne (Open Air)

Disney in Concert Musik und Songs aus Disney-Filmen Eine Veranstaltung von Semmel Concerts

Aug ust Fr 26.08. 18 Uhr Botanischer Garten

Am 1. April 2016 jährt sich der Geburtstag von Ferruccio Busoni zum 150. Mal. Er war ein wahres Multitalent, der Wahl-Berliner aus Italien: Von den Zeitgenossen umjubelter Klaviervirtuose, Bearbeiter der Werke Johann Sebastian Bachs, Autor von ›Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst‹, Dirigent, Konzertveranstalter und Förderer der Musik seiner Zeit, weltweit geschätzter Lehrer von Schülern wie Edgar Varèse und Kurt Weill. Sich selbst sah Busoni vor allem aber als Komponist und schuf ein breites Œuvre, das von Klavier- und Kammermusik über geistliche Werke, Orchesterlieder und Konzerte bis hin zu Opern reicht.

Kammerkonzert ›Klassik im Grünen‹ Bird, Caplet, Françaix POLYPHONIA ENSEMBLE BERLIN

An Busonis monumentales — böse Zungen behaupten gar: monströses — Klavierkonzert von 1904 wagen sich aber nur wenige Pianisten. Mit über 70 Minuten Dauer ist es den meisten zu lang, zu schwer, zu unentschieden, mehr Symphonie als Konzert. Es fordert einen Solisten, der über aberwitzige Virtuosität gebietet und sich zugleich bescheiden ins Orchester zu fügen versteht. Als wäre das noch nicht genug, verlangt das Finale nach einem Männerchor und verarbeitet darin Teile einer nie fertiggestellten ›Aladin‹-Oper. Dass das Konzert dennoch mehr ist als eine musikhistorische Kuriosität, werden der großartige Pianist Igor Levit und das DSO unter der Leitung des finnischen Dirigenten Hannu Lintu am 9. Juli im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern in Ulrichshusen unter Beweis stellen. Mehr unter dso-berlin.de/gastspiele

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KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9—18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de

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DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR

Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Felicitas Böhm Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Photoautomat (S. 1), Peter Adamik (S. 2 links), Eric Brissaud (S. 2 Mitte), Kai Bienert (S. 2 rechts, S. 4 oben, S. 9), Gregory Batardon (S. 3), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4), Sven Schrader (S. 5—8), Ben Ealovega (S. 10 oben), Detlev Schneider (S. 10 unten), Harald Hoffmann (S. 11 links), Christoph Hengelhaupt (S. 11 rechts), Felix Broede (S. 12)

92,4

Der perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30 www.qiu.de

IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16—20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 dso-berlin.de | info@dso-berlin.de

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Art- und Fotodirektion .HENKELHIEDL Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 02.04.2016 Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2016 Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


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