DSO-Nachrichten 03/04 2015

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M채rz | April 2015

DSO- NACH RICHTEN Chefdirigent und K체nstlerischer Leiter TUGAN SOKHIEV

Kein Schlachtross Kirill Gerstein im Gespr채ch

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Doppelter Boden Tugan Sokhiev und Jean-Yves Thibaudet Avantgarde Ton Koopman mit Bach und Mendelssohn Babylon ohne Worte Kent Nagano und Nikolai Lugansky

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin

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Editorial und Kurzmeldungen

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Liebe Leserinnen und Leser der DSO-Nachrichten,

INHALT 2

Willkommen Editorial und Kurzmeldungen

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Kein Schlachtross Kirill Gerstein im Gespräch

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Berliner Wende Jaap van Zweden und Christianne Stotijn

Verwirrung der Sprachen Kulturradio-Kinderkonzert

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Doppelter Boden Tugan Sokhiev und Jean-Yves Thibaudet

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Mendelssohn als Avantgarde Ton Koopman und Thomas Zehetmair

Begegnungsräume öffnen Instrumentenspende des Förderkreises

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Babylon ohne Worte Kent Nagano und Nikolai Lugansky

denke ich an meine Zeit als Chefdirigent des DSO zurück, dann zieht ein Leuchten durch mein Herz. Soviel Verbundenheit und Freundschaften, soviel Vertrauen und Erlebnisse des Einmaligen, soviel Gewinn und Freude! 1998, als man mir den Posten anbot, war Berlin von Veränderung und Aufbruch geprägt. Heute erscheint mir der kulturelle Status der Stadt gefestigter, und doch ist er immer noch lebendig und frisch, als würde er stets neu erfunden. Das ist eine Leistung dieser Stadt und ihrer Menschen. Sie bezeugt eindrucksvoll, was Kultur »wert« sein kann, wenn sie mit gesellschaftlicher Verantwortung verbunden ist. Wenn ich heute nach Berlin zu meinen Musikerinnen und Musikern des DSO komme, drängen sich aber auch andere Gedanken in den Vordergrund, gerade angesichts der blühenden Kulturlandschaft. Wieder liegt »Veränderung« in der Luft — doch anders als vor siebzehn Jahren. Die Welt um uns scheint aus den Fugen geraten: Kulturkämpfe, Radikalisierungen, Konflikte, Ströme von Flüchtlingen, Aufrüstung, Brutalitäten ohnegleichen! Mich schmerzt die Vorstellung, wohin das noch führen kann. Was können wir Musiker tun? Das DSO ist, wie jedes andere Orchester auch, ein lebendiges Beispiel dessen, was Leben unter Menschen und in Gemeinschaft bedeutet. Tatsächlich enthält die Musik eine grandiose Botschaft — die der tiefen Sehnsucht nach Frieden, nach Versöhnung, nach einem Dasein in respektvollem Miteinander. Sie ist oft viele Generationen alt, hat katastrophale Zeiten überlebt und den Menschen immer wieder Hoffnung geschenkt. Das ist ihre Größe und ihre Macht. Ihr sich in den Dienst zu stellen ergibt einen tiefen Sinn, weil sie dem Frieden und dem Leben in Freiheit und Würde dient.

Pultnotiz Olga Polonsky, Erste Violine im DSO

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Herzlichst, Ihr

Konzertkalender Alle Konzerte im März und April

KENT NAGANO Ehrendirigent des DSO und Chefdirigent von 2000 bis 2006 Mehr von Kent Nagano unter dso-berlin.de/nagano

Kammerkonzert in der Villa Elisabeth und ›Notturno‹ in Dahlem

Vorschau: Abos 2015 | 2016 ab dem 13.04. buchbar

CD-Neuerscheinung: Tschaikowsky mit Kirill Gerstein

Auch fernab der Museumsinsel lässt sich in der reichen Berliner Kulturlandschaft immer wieder Lohnenswertes entdecken. So etwa das Museum Europäischer Kulturen in Dahlem, das sich mit Lebenswelten und Kulturkontakten in Europa vom 18. Jahrhundert bis heute beschäftigt. Am 24. April lädt die Reihe ›Notturno‹, die das DSO in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz veranstaltet, zu einem Kammerkonzert inmitten der außergewöhnlichen Exponate. Einlass ist um 20.45 Uhr, Führungen ab 21 Uhr bieten einen Einblick in die Sammlung, bevor um 22 Uhr das Anamyktos Quartett aus Musikerinnen und Musikern des DSO Werke von Prokofjew, Tanejew u. a. zu Gehör bringt. Und bereits am 10. April gestalten die Geigerin Olga Polonsky (siehe auch Pultnotiz S. 7) und ihre Kolleginnen einen Konzertabend in der Villa Elisabeth — mit Werken von Chausson, Fauré und Respighi für Streichquartett, Mezzosopran und Klavier. Mehr unter dso-berlin.de/kammermusik

Am 13. April stellen das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin und sein Chefdirigent Tugan Sokhiev der Öffentlichkeit die Konzertvorhaben der Saison 2015 | 2016 vor. Auch in der kommenden Spielzeit bietet das DSO ein spannendes, musikalisch und künstlerisch reizvolles Angebot an Symphoniekonzerten, Casual Concerts, Kammermusik und vielem mehr — mit hochkarätigen Gästen am Pult und als Solisten vor dem Orchester. Ausführliche Informationen finden Sie in der kommenden Ausgabe der DSO-Nachrichten und in der Saisonvorschau 2015 | 2016, die wir Ihnen ab Mitte April gerne druckfrisch und kostenfrei zusenden. Zur Bestellung verwenden Sie bitte unser Medien-Bestellformular oder kontaktieren den Besucherservice (siehe unten). Sämtliche Abonnements können bereits ab dem 13. April gebucht werden — über das Bestellformular auf der DSO-Webseite, beim Besucherservice oder schriftlich mithilfe des Abonnementfaltblatts, das der Saisonbroschüre beiliegt. Der freie Kartenverkauf beginnt am 15. Juli.

Seit über einem Jahrhundert ist das Erste Klavierkonzert von Pjotr Tschaikowsky zentraler Bestandteil des Konzertrepertoires. Wenig bekannt ist hingegen, dass auf den Bühnen der Welt meist keine Fassung des Komponisten erklingt, sondern eine Bearbeitung, die erst nach seinem Tod entstand und den Charakter des Werks in mehrfacher Hinsicht verändert. Die lyrische Originalgestalt des Klavierkonzerts, die Tschaikowsky selbst bis 1893 immer wieder aufführte, ist aus dem musikalischen Bewusstsein praktisch verschwunden. Eine historisch-kritische Notenedition im Rahmen der neuen Tschaikowsky-Gesamtausgabe macht der Musikwelt die Originalfassung wieder zugänglich. Gemeinsam mit dem russisch-amerikanischen Pianisten Kirill Gerstein (siehe auch Interview S. 3) und dem Amerikaner James Gaffigan (links im Bild) am Dirigentenpult hat das DSO diese Version erstmalig für eine CD-Veröffentlichung eingespielt. Sie enthält zudem das Zweite Klavierkonzert von Sergei Prokofjew.

Fr 10. April 20.30 Uhr Villa Elisabeth

Fr 24. April 22 Uhr Museum Europäischer Kulturen

Karten zu 18 ¤ | 10 ¤ ermäßigt Das Konzert ist ausverkauft.

Medienbestellung unter dso-berlin.de/medienbestellung Besucherservice des DSO Charlottenstr. 56 (2. OG) | 10117 Berlin | am Gendarmenmarkt Tel 030. 20 29 87 11 | tickets@dso-berlin.de

Die CD erscheint am 13.03.2015 in Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur bei Myrios Classics. Weitere CD-Veröffentlichungen des DSO finden Sie unter dso-berlin.de/neuerscheinungen.


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Kirill Gerstein im Gespräch

KE I N S C H LAC HT ROSS Kirill Gerstein über das Konzert am 01.03. und seine neue CD mit dem DSO

Der Pianist Kirill Gerstein, in Russland geboren und in den USA aufgewachsen, ist zunehmend auf den internationalen Bühnen präsent — als Gastsolist renommierter Orchester in Europa und den USA, aber auch als Kammermusikpartner an der Seite von Sir András Schiff, Tabea Zimmermann, Steven Isserlis oder Kolja Blacher. Seit 2007 lehrt er als Professor an der Stuttgarter Musikhochschule, seit 2014 zudem am Berklee College of Music. Beim DSO gibt er im März gleich ein doppeltes Debüt: Am 01.03. mit seinem Konzert-Einstand in der Philharmonie, am 13.03. mit der CD-Veröffentlichung der Weltersteinspielung des Ersten Tschaikowsky-Klavierkonzerts in der Originalfassung des Komponisten S. 2.

Benefizveranstaltung zur Rettung bedürftiger oder hässlicher moderner Stücke, und deswegen halte ich es für wichtig, das auch entsprechend zu präsentieren: Werke so zu kombinieren, dass sie gut zusammen klingen, egal, aus welcher Zeit sie stammen. Sie kombinieren auch als Orchestersolist gerne zwei Klavierwerke — im März verknüpfen Sie beim DSO die Burleske des 21-jährigen Richard Strauss und den ›Totentanz‹ von Franz Liszt. Warum? Ich liebe es einfach, zu spielen — auch wenn zwei kürzere Klavierwerke manchmal aufwendiger vorzubereiten sind als ein langes. Aus der Kombination ergeben sich oft interessante Parallelen oder Kontraste — das ist wie in einer Kunstausstellung. Der junge Strauss war stark von Liszt beeinflusst — vom Tondichter und vom Pianisten. Der Klavierstil der Burleske ist sehr »lisztisch«, und viele der harmonischen Wendungen und Ideen sind geradezu von ihm gestohlen. Der ›Totentanz‹ ist ein visionäres Stück, das weit in die Zukunft blickt und großen Einfluss auf nachfolgende Komponisten hatte. Beide haben viel gemeinsam, die Tonart d-Moll, eine etwas makabre Stimmung ... Es ist ihr wechselhafter Charakter, zwischen kraftvoll und zart, laut und leise, der sie so attraktiv macht — und so schwierig. Zudem gibt es auch historische Verbindungen: Strauss war damals Assistent von Hans von Bülow in Meiningen, der den ›Totentanz‹ uraufgeführt hatte. Es ist deswegen lustig, dass Bülow die Burleske monströs und unspielbar fand. Sie ist allerdings wirklich recht heikel ... Sie haben unlängst gemeinsam mit dem DSO und James Gaffigan eine CD aufgenommen, die am 13. März erscheint. Darauf ist zum ersten Mal eine Aufnahme des Ersten Tschaikowsky-Klavierkonzerts in der Originalfassung des Komponisten zu hören. Woran liegt es, dass seit über einem Jahrhundert das Konzert in einer Bearbeitung gespielt wird, die Tschaikowsky nie autorisiert hat? Die Sache ist sehr interessant. Es gibt drei Versionen des Konzerts: Eine erste von 1875, die ebenfalls Hans von Bülow uraufgeführt hat. Daraufhin optimierte Tschaikowsky ein paar kleine Details in der Klavierstimme, damit sie besser spielbar ist — das ist die zweite Fassung von 1879, die er bis zu seinem letzten Konzert 1893 immer dirigiert hat. Diese haben wir jetzt aufgenommen. 1894, nach seinem Tod, entstand die dritte Fassung, die wir heute noch als »das« TschaikowskyKonzert kennen. Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: Zum einen hat der Verlag das nie richtig kommuniziert. Zum anderen ist auch der Geist der damaligen Zeit für den freimütigen Umgang mit Bearbeitungen und dem geringen Respekt vor dem Willen des Komponisten verantwortlich. Die Änderungen der dritten Fassung stammen relativ wahrscheinlich von dem Pianisten Alexander Siloti. Es gibt aber keine Hinweise, dass sie von Tschaikowsky autorisiert waren.

Zoltán Kodály ›Tänze aus Galánta‹ Richard Strauss Burleske d-Moll für Klavier und Orchester Franz Liszt ›Totentanz‹ für Klavier und Orchester Leoš Janácˇek ›Taras Bulba‹ ˚ ŠA JAKUB HRU Kirill Gerstein Klavier So 1. März 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 15 ¤ bis 47 ¤ | AboPlus-Preis ab 13 ¤

Herr Gerstein, Sie sind mit 14 Jahren von Russland nach Boston gezogen, um am Berklee College Jazzklavier zu studieren. Mit 16 haben Sie sich endgültig für die klassische Musik entschieden. Welche Erfahrungen haben Sie aus dem Jazz mitgenommen? Ist es ein anderer Blick auf das Verhältnis von Freiheit und Struktur in der Musik? Ja, obwohl ich es für ein Vorurteil halte, es gäbe in der klassischen Musik keine Freiheit und im Jazz entstünde alles aus der Luft. Eigentlich gibt es auch im Jazz gesprochene und unausgesprochene Regeln der Kunst, und andererseits bietet die klassische Musik ebenfalls viel Flexibilität und eine große Bandbreite des Ausdrucks. Man könnte sagen, Jazz ist wie Stand-up-Comedy; der Comedien kommt ja auch nicht völlig unvorbereitet auf die Bühne, er hat einen roten Faden und Ideen, erzählt diese jeden Abend aber etwas anders. Als klassischer Musiker ist man eher wie ein Schauspieler, der einen bestehenden Text mit Leben füllt. Niemand würde behaupten, bei Shakespeare gäbe es keine Freiheit — da bieten sich tausende Variationsmöglichkeiten. Bei Beethoven oder Mozart ist das genauso. Sie haben 2010 den mit 300.000 $ dotierten Gilmore Artist Award gewonnen und das Preisgeld in Kompositionsaufträge investiert … Ich fand, es sei wichtig, neuen Werken auf die Welt zu helfen und damit zu zeigen, dass wir als Musiker nicht in einem Museum sitzen. Ich konnte, neben anderen Komponisten, dafür auch zwei Jazz-Musiker gewinnen: Der eine ist Chick Corea, der zum ersten Mal etwas für einen anderen Pianisten komponiert hat — das empfinde ich als große Ehre, denn er gehört zu den Helden meiner Jugend —, der andere ist Brad Mehldau, der sich ja auch in der Klassik enorm gut auskennt, das hört man seiner Musik sehr an. Zeitgenössische Musik liegt Ihnen also am Herzen? Aber natürlich! Das sollte nicht nur für uns Musiker, sondern auch für das Publikum ganz normal sein. Ich betrachte ein Konzert ja nicht als

Was unterscheidet die Fassungen? Die dritte Fassung, die wir kennen, macht das Konzert sportiver, brillanter und oberflächlicher, obwohl Tschaikowsky es eigentlich als sein »lyrisches Konzert« beschrieben hat. Das Lyrische, das es näher an Schumann rückt, ging durch die Änderungen ziemlich verloren. Die berühmten Akkordsprünge des Anfangs sind eigentlich arpeggiert zu spielen. Im dritten Satz der dritten Fassung gibt es eine Kürzung, die meiner Meinung nach dessen ganze Struktur destabilisiert und dessen Sinn entstellt. Die Originalfassung ist nicht mehr das russische »Schlachtross«, sondern ausbalancierter, weniger effektheischend und geht weniger Kompromisse ein. Das Klavier steht viel mehr im Dienst der Musik. Wie kam es zu diesen Erkenntnissen? Alle Informationen stammen aus einer kritischen Urtextedition, die im Rahmen einer neuen Tschaikowsky-Gesamtausgabe 2015 veröffentlicht wird. Ich hatte eigentlich wegen einer Detailfrage Kontakt zum Tschaikowsky-Museum im russischen Klin aufgenommen, doch dann führte eins zum anderen, und plötzlich hielt ich das Notenmaterial in Händen. Ich freue mich sehr, dass wir das DSO als Orchesterpartner für die allererste Aufnahme gewinnen konnten. Was, glauben Sie, geschieht nun mit der bisher gespielten dritten Fassung im Konzertleben? Aus musikalischen und wissenschaftlichen Gründen sollte man tatsächlich die zweite Version spielen, denn die andere ist eben nicht wirklich von Tschaikowsky, sondern ein Arrangement. Nach unserer Aufnahme kann man das zumindest nicht mehr ignorieren. Und ich hoffe, dass wir damit einen Trend setzen. Es gibt bereits großes Interesse von Orchestern und Dirigenten weltweit. DAS GESPRÄCH FÜHRTE MA XIMILIAN RAUSCHER.

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Jaap van Zweden | Kinderkonzert

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

B E R L IN E R W EN DE Jaap van Zweden debütiert am 04.04. mit Mahlers Fünfter beim DSO Besinnung auf Mahler Auf dem Programm seines damaligen Berliner Gastspiels mit Bernstein stand Gustav Mahlers Erste Symphonie. Über 27 Jahre nach seinem »Debüt« als Dirigent spürt van Zweden mit dem DSO seinen historischen Pfaden nach und stellt Elgars eindrücklichem Lieder-Zyklus ›Sea Pictures‹ Mahlers Fünfte gegenüber. Sie ist das erste der symphonischen Werke des Komponisten, das keinem spezifischen Programm folgt und — im Gegensatz zu den drei vorangegangenen — auf vokale Elemente verzichtet. Melodischen Einflüssen hat sich Mahler allerdings nicht verwehrt; so finden sich Anklänge an österreichische Volksmusik neben Reminiszenzen an die ›Wunderhorn-‹ und ›Kindertotenlieder‹. Zu einem »ganz neuen Stil« wollte er mit der Fünften gelangen; der stetige Wechsel von lyrischen Passagen, tiefen Abgründen, wildem Aufschrei und Momenten empfindsamer Romantik ebneten ihm den Weg zu nachfolgenden symphonischen Schöpfungen.

Es gebe keinen Ort auf der Welt, an dem er sich mehr zu Hause fühle als auf der Bühne, sagte der aus den Niederlanden stammende und besonders in Nordamerika gefeierte Dirigent Jaap van Zweden im Mai 2013, als er bei den Berliner Philharmonikern kurzfristig für den erkrankten Mariss Jansons einsprang. Knapp zwei Jahre später ist der gebürtige Amsterdamer nun erneut auf dem Podium des Scharoun-Baus zu erleben und gibt, an der Seite der Mezzosopranistin Christianne Stotijn, zum Auftakt des Osterwochenendes am Karsamstag seinen Einstand am Pult des DSO. Begabter Musiker Als musikalischer Überflieger studierte van Zweden bereits mit 16 Jahren an der renommierten New Yorker Juilliard School Violine. Kurz darauf erkannten sein Talent und Können auch die Mitglieder des Königlichen Concertgebouw-Orchesters in Amsterdam — und ernannten den damals 19-Jährigen zu ihrem jüngsten Konzertmeister. Über 17 Jahre lang hielt er dem Orchester die Treue, spielte unter herausragenden Dirigenten und erschloss sich die Meisterwerke des klassischen Konzertrepertoires. »Jede Woche hatte ich so einen anderen Meisterkurs im Dirigieren.« Mit Berlin verbindet der heute 54-Jährige neben seinen erfolgreichen Auftritten ein besonders tiefgreifendes Erlebnis, das seinen Weg vom Orchestermusiker zum Dirigenten maßgeblich beeinflussen sollte. Begnadeter Maestro Die entscheidende Wende seiner musikalischen Karriere ereignete sich während eines Gastspiels des ConcertgebouwOrchesters 1987 im Ost-Berliner Konzerthaus. Mitten in den Proben mit dem großen Leonard Bernstein wollte dieser der Akustik von den Publikumsplätzen aus lauschen. Dafür gab er

FELICITAS BÖHM

kurzerhand den Taktstock an seinen Konzertmeister van Zweden weiter — und entfachte damit dessen Begeisterung fürs Dirigieren. Nach dieser Initialzündung und ersten Dirigaten fasste er 1995 einen radikalen Entschluss: Er beendete seine außergewöhnlich erfolgreiche Geigerlaufbahn. In der Folge wirkte er als Chefdirigent mehrerer bedeutender niederländischer Orchester. Seit 2008 ist van Zweden als Musikdirektor des Dallas Symphony Orchestra und seit 2012 in gleicher Position beim Hong Kong Philharmonic Orchestra engagiert. Das Studium der Partituren ist für ihn mittlerweile erste Pflicht und inneres Bedürfnis; den Musikern begegnet er mit Respekt, sieht sich als Vaterfigur des Orchesters. 2012 wurde er vom Magazin >Musical America< als ›Dirigent des Jahres‹ ausgezeichnet.

Edward Elgar ›Sea Pictures‹ für Alt und Orchester Gustav Mahler Symphonie Nr. 5 cis-Moll JAAP VAN ZWEDEN Christianne Stotijn Mezzosopran Sa 4. April 2015 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 ¤ bis 61 ¤ | AboPlus-Preis ab 17 ¤

VE RW IR RUN G D ER SPRACH EN Kulturradio-Kinderkonzert am 19.04. Kaum eine Geschichte aus dem Alten Testament der Bibel ist so bekannt wie die Geschichte vom Turmbau zu Babel, eine Geschichte aus alter Zeit, als die Menschen noch ein Volk waren und eine Sprache sprachen. Die Menschen konnten viel. Sie bauten Babylon — vor fast 4000 Jahren die größte Stadt der Welt. Und sie errichteten einen Turm, so hoch, dass er fast den Himmel berührte. Aber — so erzählt es die Bibel — bevor der Turmbau abgeschlossen war, hat Gott den Menschen viele verschiedene Sprachen gegeben. Sie konnten sich nicht mehr verstehen und haben den Turm nie fertig bekommen. Seit damals — heißt es in der Geschichte — sprechen die Völker der Erde verschiedene Sprachen. Und heute? Schon in der Grundschule lernen Kinder neben Deutsch die ersten englischen Worte. Einige Schulen sind sogar zweisprachig, und manche Kinder wachsen in Familien auf, bei denen zu Hause zwei oder mehr Sprachen gesprochen werden. So merken Kinder also ganz früh: Wenn sie andere verstehen wollen, oder wenn sie selbst verstanden werden möchten, müssen sie mehr als eine Sprache sprechen. Das kann man lernen. Und das macht sogar Spaß. Neue Musik hören Am 19. April spielt das DSO im 58. Kulturradio-Kinderkonzert die ›Babylon-Suite‹ von Jörg Widmann. Der Komponist hat sie gerade erst geschrieben. Er wird selbst zum Kinderkonzert kommen und von seiner Musik erzählen. Neue Musik kennenzulernen ist ganz ähnlich wie eine neue Sprache zu hören und zu verstehen. Manches begreift man anfangs überhaupt nicht. Man muss es zwei- oder dreimal hören. Anderes klingt vielleicht wie etwas, das man schon kennt. Aber bedeutet es auch dasselbe? Neue Musik ist also ein spannendes Abenteuer! »Sprachen öffnen Türen« — dieser Satz steht an einer Tür der ›Grundschule unter den Kastanien‹ in Berlin-Lichterfelde. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5b denken schon seit ein paar Wochen darüber nach, wie Sprachen Türen öffnen, wo

eine fremde Sprache eine Türe vielleicht verschließt. Mit dem Berliner Komponisten und Musiker Vincent Stefan erfinden sie eigene Klänge und Musik zur Geschichte vom Turmbau zu Babel. Und sie bauen eigene Instrumente. Anne Kathrin Meier, die Musikvermittlerin beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, leitet sie dabei an. Türen öffnen Vielleicht helfen die Ideen der Kinder beim Hören der >BabylonSuite< von Jörg Widmann. Vielleicht öffnen Musik und Ideen der Schüler viele Türen zur neuen, zur unbekannten Musik. Erleben könnt Ihr beides am 19. April um 12 Uhr im Großen Sendesaal des rbb mit dem DSO. Am Dirigentenpult steht der frühere Chefdirigent des Orchesters: Kent Nagano. Und wie gewohnt stellen Euch beim Open House um 10.30 Uhr die Musikerinnen und Musiker des DSO ihre Instrumente vor, und Ihr könnt sie sogar selbst ausprobieren. CHRISTIAN SCHRUFF

›Wo sich die Sprachen verwirren‹ Jörg Widmann ›Babylon-Suite‹ KENT NAGANO Christian Schruff Moderation So 19. April 12 Uhr Konzert | 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren. Karten zu 4 ¤ | Erwachsene 10 ¤


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Tugan Sokhiev

DO P P E LT E R BODEN Tugan Sokhiev und Jean-Yves Thibaudet am 28. + 29.03.

Tugan Sokhiev öffnet mit seinen Programmen das weite Panorama der russischen Musik. Im gängigen Konzertrepertoire erhält man davon nur einen Ausschnitt. Dmitri Schostakowitsch zählt inzwischen zwar zu den häufig gespielten Komponisten. Regelmäßig aufgeführt werden ein Teil seiner Symphonien, Solokonzerte, Kammermusiken und die Oper ›Lady Macbeth von Mzensk‹. Vieles andere rangiert jedoch im Abseits. Und Aram Chatschaturjan bleibt, obwohl sein Klavierkonzert gleich nach der Premiere international ein Renner wurde, mit seinem Schaffen fast unbelichtet. Den Armenier aus Georgien auf den schmissigen ›Säbeltanz‹ aus dem Ballett ›Gajaneh‹ zu reduzieren, wäre ungefähr so, als wollte man von Beethoven außer dem Thema zu seiner »Freudenode« nichts wissen.

»Schostakowitsch sagte mir oft, für ihn sei Chatschaturjan der anständigste und ehrlichste Komponist, den er kenne.« Mstislaw Rostropowitsch Bündiges Vergnügen Für das DSO-Publikum zieht Sokhiev einige Vorhänge zur Seite. Das Hören stößt dabei nicht nur auf manche Kostbarkeit aus Russlands Musik, sondern auch mitten ins komplizierte Verhältnis von Kunst und Macht. 1948 wurde Schostakowitsch gemeinsam mit Chatschaturjan und Prokofjew zum Sündenbock für »volksfeindliche Tendenzen« in der sowjetischen Musik erklärt. Für ihn war es bereits der zweite Bannstrahl, der ihn aus den Befehlsetagen der KPdSU traf. Die großen Werke, die er unmittelbar vor und in den fünf Jahren nach dieser Anprangerung komponierte, ließ er in der Schublade. Die Haushaltskasse der Familie füllte sich nicht eben üppig mit Honoraren für Auftragsarbeiten wie Filmmusiken und durch Arrangements, bei denen der Freund Lew Atowmjan behilflich war. Er stellte ab 1949 drei Orchestersuiten aus früheren Ballett- und Filmkompositionen Schostakowitschs zusammen. Die erste, mit der Sokhiev sein Märzprogramm eröffnet, enthält vor allem Stücke aus dem Ballett ›Der helle Bach‹ von 1935. Die Geschichte und Geschichtchen um den Besuch einer städtischen Tanztruppe in einer Kolchose entsprachen eigentlich ganz der Parteiforderung, Kunst möge ihre Stoffe gefälligst aus der Lebenswirklichkeit holen. Dennoch wurde das Tanztheater mit der Oper ›Lady Macbeth‹ 1936 auf den Index gesetzt und verboten. Differenzierung ist keine Tugend von Despoten.

Schostakowitsch bedient sich musikalisch der Revueästhetik der 1920er-Jahre, er steigt in den Ring der urbanen Unterhaltungskultur — witzig, geistreich, manchmal ein wenig sentimental, komödiantisch mit ironischen Beimengungen. Ein Vergnügen ohne Tragöden-Unterton. In jedem Volk steckt eben auch ein Völkchen. Kraftvolle Virtuosität Für Pianisten ist Chatschaturjans Klavierkonzert ein Brocken, der nicht nur technisch, sondern auch im Zusammenspiel mit dem Orchester bewältigt sein will, denn dessen Part ist kaum weniger brillant und konzertant als der des Solisten. Jean-Yves Thibaudet beschäftigt sich mit diesem Glanzstück, das einer großen Erzählung mit Pathos, Kraft, Melancholie und sprühender Eleganz gleicht, schon seit Langem. In den Speichern des Internets lagert eine Aufnahme, die er 2002 in den USA einspielte. Sie kann es mit der Performance der Großen vor ihm — vom Widmungsträger Lew Oborin bis zu Alicia de Larrocha — mühelos aufnehmen. In den Tempi geht Thibaudet nicht auf Rekordjagd, das bekäme dem Werk nicht gut. Die lebhafte Koloristik und die Momente epischen Innehaltens überspielt er nicht, er folgt der Erzählform der Musik mit der gebotenen Genauigkeit und Freiheit. Er und Sokhiev kennen sich von etlichen gemeinsamen Auftritten. Das gibt der Kommunikation von Solist und Orchester Sicherheit und ermöglicht eine Spontaneität, die den Funken der musikalischen Begeisterung überspringen lässt.

»O, wie liebe ich die Vierte! Sie natürlich am meisten von allen, dann die Zweite und die Erste und, ohne Zweifel, am wenigsten die Dritte.« Schostakowitsch über den Symphoniker Brahms

Chatschaturjan schrieb das Konzert 1936 als erste große Arbeit nach seinem Studium. Der Buchbindersohn aus Tiflis entschied sich recht spät für die Musiker- und Komponistenlaufbahn. Das war wohl sein Glück. Man kannte ihn noch zu wenig, als dass er in den engeren Blick der »Säuberungs«-Neurotiker um Stalin geraten konnte. Dem Sowjetsystem gegenüber verhielt er sich loyal, denn durch dessen Begabtenförderung wurde seine Laufbahn ermöglicht. Die Beschäftigung mit armenischen Traditionen entsprach seinem eigenen Bedürfnis, kam aber auch der kommunistischen Volkstumspflege entgegen. Das Des-

Dur-Konzert entsprang seinem Personalstil und steht deshalb an Authentizität Tschaikowskys b-Moll-Konzert nicht nach, als dessen Enkel und Erbe es oft bezeichnet wurde. Verborgene Dramatik Sokhiev beschließt sein Programm mit einem Werk aus der deutsch-österreichischen Tradition: mit Brahms’ Zweiter Symphonie. In ihrer Tonart D-Dur wurde viel Festliches und Pastorales geschrieben. Beides spielt in Brahms’ Opus 73 eine Rolle, als Anfang und als Abschluss. Dazwischen aber deutet sich ein Unterstrom an, er wird entwickelt, überspielt und aufgesogen. Die Symphonie ist eine mit doppeltem Boden. Nachdem Tugan Sokhiev mit seiner Interpretation der Vierten auch die Fachwelt aufhorchen ließ, darf man auf seine Deutung der Zweiten gespannt sein. Ihre eher verborgene Dramatik, der teils lichte, teils verdunkelte Lyrismus sind Eigenschaften, die Sokhievs Musikalität mit Sicherheit herausfordern. HABAKUK TRABER

Dmitri Schostakowitsch Ballettsuite Nr. 1 Aram Chatschaturjan Klavierkonzert Des-Dur Johannes Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur TUGAN SOKHIEV Jean-Yves Thibaudet Klavier Sa 28. + So 29. März 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 ¤ bis 61 ¤ | AboPlus-Preis ab 17 ¤

Europatournee 2015 Tugan Sokhiev, Jean-Yves Thibaudet, Christian Tetzlaff und das DSO sind vom 17. bis 27. März 2015 auf einer Tournee in Deutschland, Österreich, Slowenien und den Niederlanden zu erleben, u. a. im Konzerthaus Wien und in der Laeiszhalle Hamburg. Mehr unter dso-berlin.de/gastspiele


Ton Koopman | Förderkreis

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

M E N DE L SS O HN A LS AVAN TGARDE Ton Koopman und Thomas Zehetmair am 26.04. Unerhörte Klänge Seit der Gründung des Amsterdam Baroque Orchestra gilt Ton Koopman als Spezialist für Alte Musik. Mit Vorliebe lässt er sich von historischen Spieltechniken inspirieren, um die Werke des heutigen Standard-Repertoires neu zu beleben. Aus der Perspektive dieses Kenners der Musik von Bach und Mozart gehört Mendelssohn zur Avantgarde — entsprechend packend sind seine Interpretationen. Als Gastdirigent geht Koopman bewusst auf die Musiker zu, er schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, bevor das Orchester das Podium betritt: »Um etwas Gutes zu erreichen, muss man immer Sympathie geben — dann bekommt man sie auch.« Sein Ziel: Er will das Publikum mit seiner Musik berühren, ihnen ein einzigartiges Erlebnis verschaffen. Für ihn ist daher die größte Belohnung für ein gelungenes Konzert, wenn die Besucher hinterher sagen: »So haben wir das noch nie gehört!« Romantische Musik Auch bei Thomas Zehetmair kann man sich darauf verlassen, dass man als Zuhörer etwas ganz Besonderes geboten bekommt. Obwohl erst Mitte fünfzig, wurde er bereits mit der Ehrenurkunde des Preises der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Den treuen Anhängern des DSO ist Zehetmair schon lange ein Begriff: Seitdem er 1978 als Sechzehnjähriger sein Debüt gab, wird er vom Orchester regelmäßig wieder eingeladen. Mit seiner Einspielung der Paganini-Capriccios hat er auf beeindruckende Weise gezeigt, wie aktuell die Musik der Romantik für unsere heutige Zeit ist. Er betont dabei weniger den Schönklang; vielmehr stellt er die extreme Virtuosität als letzte Ausdrucksmöglichkeit eines innerlich zerrissenen Geistes dar. Mendelssohn war ein Zeitgenosse Paganinis, und man darf gespannt sein, welche ungeahnten Facetten Zehetmair in dessen heute so bekanntem Violinkonzert zu Tage fördert. Es sind zwei der interessantesten Musikerpersönlichkeiten unserer Zeit, die am 26. April gemeinsam mit dem DSO die Bühne betreten. Den Dirigenten Ton Koopman und den Geigenvirtuosen Thomas Zehetmair vereint die Suche nach neuartigen Klängen. Dazu benötigen sie keine neuen Kompositionen, sondern sie spüren die Geheimnisse früherer Epochen auf und setzen damit ihr Publikum immer wieder in Erstaunen.

das Aufwachsen als Wunderkind; der Musikkritiker, Komponistenkollege und Freund Robert Schumann bezeichnete Mendelssohn weitsichtig als »Mozart des 19. Jahrhunderts, [...] der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut«. Bei Bach und Mozart ist Ton Koopman ganz in seinem Element, eine zündende Interpretation ist dem Publikum sicher. Für die Aufführung des Dritten Brandenburgischen Konzerts von Bach bringt er sogar eine eigene Bearbeitung mit, die neben den ursprünglich vorgesehenen Streicherstimmen auch Bläser mit einbezieht. Als furiosen Abschluss des Konzerts mit dem DSO dirigiert Koopman die Symphonie Nr. 39 von Mozart. Der Komponist schrieb sie mit 32 Jahren — nach heutigen Maßstäben als junger Mann. Trotz Geldsorgen in diesem Lebensabschnitt war Mozart keineswegs »arm«, und man spürt beim Hören dieser Musik den unerschütterlichen Optimismus, mit dem er sein Leben anging und von dem man sich auch heute noch anstecken lassen kann. JÖRN RIECKHOFF

Johann Sebastian Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, bearbeitet von Ton Koopman Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 39 Es-Dur TON KOOPMAN Thomas Zehetmair Violine So 26. April 2015 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 ¤ bis 61 ¤ | AboPlus-Preis ab 17 ¤

Koopman in seinem Element Ton Koopman rundet sein Berliner Programm mit Werken zweier Komponisten ab, die auch für Mendelssohn besonders wichtige Vorbilder waren: Bach und Mozart. Mendelssohns Wiederaufführung der Matthäus-Passion im Jahr 1829 war sozusagen die Initialzündung, die Bachs Musik in den Konzertbetrieb des 19. Jahrhunderts einführte. Mit Mozart verband ihn nicht nur

BEG E G N UN G S R ÄU ME ÖF F N EN Der Förderkreis spendet Instrumente für Kinder Musikhören ist gut. Es fordert und fördert unser Gehirn durch die ästhetische Auseinandersetzung. Aber Musizieren ist besser. Denn wenn wir singen oder ein Instrument spielen, sind die positiven Auswirkungen um ein Vielfaches größer – allzumal bei Heranwachsenden. Das komplexe Denken in Raum und Zeit wird animiert, die soziale Kompetenz im Zusammenspiel mit anderen gestärkt, die sinnliche Erfahrung schafft Glücksempfinden und vieles mehr. So weit, so bekannt. Aber wie können gerade Kinder den Anfang wagen, sich für ein Instrument entscheiden, wenn sie die verschiedenen Typen, deren spezifischen Klang und Spielweisen noch gar nicht kennen? Hier braucht es eine professionelle Hilfestellung, einen zündenden Erstkontakt.

Musik zu öffnen. So entwickeln wir derzeit gemeinsam mit dem DSO ein Konzept, um an ausgewählten Schulen Workshops zum Kennenlernen und Ausprobieren von Instrumenten bis hin zum Ensemblespiel anzubieten. Wir erhalten bereits sehr viel positive Resonanz auf diese Initiative.« Elsie Bedleem, Solo-Harfenistin des DSO und Mitglied des Orchestervorstands, zeigt sich begeistert von den neuen Türen, die sich hier auftun: »Aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen beziehen wir Musiker Energie für unseren beruflichen Alltag. Mit welcher Neugier und Begeisterung uns und dem, was wir machen, begegnet wird, ist eine große Motivation für unsere weitere Musikvermittlung. Dabei ist es ein riesiger Gewinn, jetzt mit eigenen Probierinstrumenten in die Bildungseinrichtungen gehen zu können.«

Trauminstrument Diesen bietet das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin bereits seit 2004. An sechs Sonntagen im Jahr strömen Hunderte von Sechs- bis Zwölfjährigen ins Haus des Rundfunks. Vor den Kulturradio-Kinderkonzerten S. 4 bekommen sie hier von den Musikerinnen und Musikern des DSO sämtliche Orchesterinstrumente vorgestellt und können unter Anleitung das Spielen selbst ausprobieren. Nicht wenige haben im Rahmen dieses »Open House« zu ihrem Trauminstrument gefunden. Nachdem die »Versuchsobjekte« für etliche Jahre umständlich und kostenintensiv angemietet werden mussten, stiftete der Förderkreis des DSO im Januar eine beachtliche Zahl an Instrumenten in kindgerechter Größe, um dem Orchester einen unkomplizierten Zugriff zu gewährleisten. Im Detail handelt es sich um eine Kinderharfe, eine Querflöte, eine Bratsche sowie zwei 1/4- und zwei 1/2-Geigen. Zusätzlich arrangierte der gemeinnützige Verein die Schenkung eines 1/2-Cellos durch den Berliner Instrumentenbauer ›Kogge und Gateau‹. Und der Förderkreis arbeitet bereits an weiteren lohnenden Anschaffungen.

BENJAMIN DRIES

Das DSO dankt ›Kogge und Gateau‹, dem Berliner Atelier für Geigenbau und Restaurierung, für die großzügige Schenkung eines Cellos für die Musikvermittlungsarbeit. Weitere Informationen zum Förderkreis unter dso-berlin.de/foerderkreis Tel 030. 20 29 87 558 | E-Mail: foerderkreis@dso-berlin.de

Bildungsinitiative »Uns ist es ein Herzensanliegen, die vielfältigen Aktivitäten des Orchesters gerade in der Musikvermittlung zu unterstützen. Durch den Erwerb der Instrumente wollen wir mithelfen, möglichst viele Kinder in direkten Kontakt mit Musik und Musikern zu bringen«, so Hanne Eckrodt, Vorsitzende des Förderkreises. »Die neuen Instrumente haben wir gestiftet, um die Voraussetzungen für das Orchester zu schaffen, über das Open House hinaus noch weitere Begegnungsräume für Kinder mit klassischer


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Kent Nagano | Pultnotiz

BABY LO N O HN E WO RTE Kent Nagano und Nikolai Lugansky am 18.04. Als Berliner hat man’s ja nicht weit nach Babylon. Ein Spaziergang zur Museumsinsel genügt, und schon flaniert man über die Prozessionsstraße mit ihren Löwenmosaiken hin zum großen Ischtar-Tor mit seinen Tierfiguren und blaugezackten Zinnen. 1930, zweieinhalb Jahrtausende nach seiner Erbauung, hatte es eine neue Heimat im Südflügel des Pergamonmuseums gefunden. Ein prachtvolles Entrée für eine prachtvolle Stadt, die erste Großstadt der Menschheitsgeschichte, Zentrum von Handel, Macht und Erfolg, gelegen im Zweistromland, der Wiege der ersten Hochkulturen.

Kontrapunktisches Meisterwerk Als musikalischer Leiter der Opernpremiere ist Kent Nagano bestens mit dem Stoff vertraut. Der Ehrendirigent des DSO wird in Berlin die Deutsche Erstaufführung der ›Babylon-Suite‹ leiten. Er stellt ihr Igor Strawinskys ›Psalmensymphonie‹ gegenüber, die 1930 im Auftrag des Boston Symphony Orchestra entstand. »Mir schwebte eine Symphonie mit großer kontrapunktischer Entwicklung vor«, schreibt der Komponist in seinen Lebenserinnerungen, »und so musste ich auch die Mittel vergrößern, um in diesen Formen arbeiten zu können.«

PULTNOTIZ

Olga Polonsky, Erste Violine im DSO Olga Polonsky wurde in eine Musikerfamilie in Moskau hineingeboren, studierte dann in den USA — in Cleveland, Bloomington und Boston. Als Solistin konzertierte sie mit Orchestern wie dem Columbus Symphony Orchestra, dem Boston Philharmonic und dem Boston Chamber Orchestra; als Kammermusikerin spielte sie bei namhaften Festivals und mit Musikern wie Gidon Kremer, Mitsuko Uchida, Yuri Bashmet oder Lang Lang. Seit Dezember 2005 ist Olga Polonsky Vorspielerin der Ersten Geigen im DSO. Am 10. April ist sie im Kammerkonzert in der Villa Elisabeth S. 2 zu erleben.

Ich bin Geigerin geworden, weil … in meiner Familie alle Musiker sind, ich hatte also keine Wahl! Geige oder Klavier kamen in Frage. Meine Zwillingsschwester hatte Pianistenhände, ich offensichtlich eher Geigerhände. Und eine Stadt mit ziemlich schlechtem Ruf. Den hat sie der Bibel zu verdanken — als ungeliebter Exilort der Juden des Alten Testaments, als sprichwörtliche »Hure Babylon«, die den frühen Christen als Chiffre für die verderbten Einflüsse des Römischen Imperiums diente. Die Stadt als Sündenpfuhl, als Hort von Tyrannei und Machtgier, prunkverliebter Verkommenheit und himmelstürmender Hybris. Schon der biblische Schöpfungsmythos erzählt vom Turmbau zu Babel — und der Bestrafung des Fortschrittsstrebens der ersten Menschen mit Sprachverwirrung und Zerstreuung in alle Winde. Ehrenrettung einer Stadt Das schreit geradezu nach einer Imagekampagne. Jörg Widmann hat’s mit Musik probiert. Er, der Heiner Goebbels, Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm zu seinen Lehrern zählen darf, gehört mittlerweile selbst zu den erfolgreichsten Komponisten unserer Zeit. Beim DSO ist seine Musik immer wieder zu hören, und auch als Klarinettenvirtuose — zuletzt in Mozarts A-Dur-Konzert im Mai 2013 — ist er ein gern gesehener Gast. Im Herbst 2012 hat er sein ›Babylon‹ in München auf die Bühne gebracht. Eine Oper wie die mesopotamische Stadt — monumental, opulent, mit einer Mixtur aus Stimmen, Stilen und Musiksprachen und einem Libretto des Philosophen Peter Sloterdijk. Babylon ist hier keine dekadente Endstation, sondern die erste funktionierende multikulturelle Gesellschaft. Die Geschichte erzählt von einer Liebe zwischen zwei Kulturen, in einem Spannungsfeld zwischen Intellektualität und Erotik, ernsthafter Sinnsuche und hedonistischem Karneval — samt Orpheusmythos, Sintflut und Weltuntergang. Im Auftrag des DSO und weiterer Partner hat Jörg Widmann aus dem Dreistundenwerk nun eine halbstündige Suite destilliert und dabei die Handlung auf einige Schlüsselszenen konzentriert. Eine Oper ohne Worte, und doch überaus beredt, denn die Gesangsstimmen sind dem Orchester eingeschrieben — kein leichtes Unterfangen bei der Dichte des Instrumentalsatzes. »Die Orchestermusiker werden zu den neuen Protagonisten«, erzählt Widmann, »und ich habe neue Kombinationen in der Instrumentierung entdeckt, auf die ich vorher noch nie gekommen bin!« Entstanden ist ein sinnlicher Klangrausch, auf den man überaus gespannt sein darf.

Dazu zählt nicht zuletzt die ungewöhnliche Besetzung, die auf die hohen Streicher, Violinen und Violen, verzichtet, dafür aber um einen großen Bläserapparat, um Schlagwerk, Klaviere und Chor erweitert wurde. Bei der Verschränkung von Chor und Orchester orientierte sich Strawinsky an den »alten Meistern kontrapunktischer Musik […]. Auch sie behandelten Chor und Orchester gleich und beschränkten weder die Rolle des Chores auf homophonen Gesang noch die Funktion des Orchesters auf Begleitung«. Für dieses chorsymphonische Meisterwerk steht dem DSO mit dem Rundfunkchor Berlin ein langjähriger und hochkarätiger Vokalpartner zur Seite. Romantischer Gegenpol Gemeinsam mit Kent Nagano und dem DSO hat der russische Pianist Nikolai Lugansky vor eineinhalb Jahren eine erfrischende, vielgelobte Einspielung des Klavierkonzerts von Edvard Grieg vorgelegt. Am 18. April setzt er mit diesem Concerto einen romantisch-virtuosen Gegenpol zu den Klangwelten von Widmann und Strawinsky. MA XIMILIAN RAUSCHER

Jörg Widmann ›Babylon-Suite‹ (Deutsche Erstaufführung – Auftragswerk des DSO) Edvard Grieg Klavierkonzert a-Moll Igor Strawinsky ›Psalmensymphonie‹ KENT NAGANO Nikolai Lugansky Klavier Rundfunkchor Berlin Michael Bojesen Sa 18. April 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 ¤ bis 61 ¤ | AboPlus-Preis ab 17 ¤ In Zusammenarbeit mit dem Rundfunkchor Berlin

Wäre ich nicht Geigerin geworden, wäre ich heute … Pianistin, die Chancen standen 50:50. Allerdings bin ich sehr froh, Geigerin zu sein, denn Klavierspielen ist viel zu schwer und ich bin viel zu faul! Als ich zum ersten Mal auf einer Bühne stand, ... war ich sechs oder sieben Jahre alt und spielte ein einfaches Stück: Nur pizzicatti auf leeren Saiten. Aber ich habe es wohl so theatralisch und virtuos gemacht, dass der ganze Saal in Lachen und Applaus ausbrach. Lampenfieber ist ... Gewöhnungssache. Heutzutage bin ich selten wirklich nervös. Am schlimmsten ist aber die Warterei direkt vor dem Auftritt! Das DSO hat … einen besonderen Platz in meinem Herzen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in Deutschland leben und arbeiten würde. Schon zweimal in meinem Leben habe ich einen großen Umzug gemacht, zuerst mit 12 Jahren aus Russland in die USA und dann 15 Jahre später nach Deutschland. Ich bin sehr froh, dass ich in Berlin gelandet und Teil dieses hervorragenden Orchesters bin. Das höre ich momentan privat am liebsten: Russische Kinderlieder. Wenn ich nicht Geige spiele, ... spiele ich sehr gerne mit meinem kleinen Sohn Julian. Ich bin vor einem Jahr zum ersten Mal Mutter geworden und genieße es jeden Tag, aufzuwachen und zu sehen, wie er über Nacht gewachsen ist. Es ist ein Geschenk, durch seine Augen jeden Tag etwas Neues zu erleben. Diese Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament: Rubato.


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

KO N Z E RT E März So 01. 03. 20 Uhr Philharmonie

Di 17. 03. bis Fr 27. 03.

Kodály ›Tänze aus Galánta‹ Strauss Burleske d-Moll für Klavier und Orchester Liszt ›Totentanz‹ für Klavier und Orchester Janácˇek ›Taras Bulba‹ ˚ ŠA JAKUB HRU Kirill Gerstein Klavier

Europatournee mit Konzerten in Ljubljana, Wien, Innsbruck, Heidelberg, Rosenheim, Brauschweig, Hamburg, Düsseldorf und Eindhoven TUGAN SOKHIEV Jean-Yves Thibaudet Klavier Christian Tetzlaff Violine

Fr 24. 04. 22 Uhr Museum Europäischer Kulturen

Kammerkonzert ›Notturno‹ Glasunow, Tanejew, Prokofjew u. a. ENSEMBLE DES DSO

So 26. 04. 20 Uhr Philharmonie

Bach Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur, bearbeitet von Ton Koopman Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll Mozart Symphonie Nr. 39 Es-Dur TON KOOPMAN Thomas Zehetmair Violine

Schostakowitsch Ballettsuite Nr. 1 Chatschaturjan Klavierkonzert Des-Dur Brahms Symphonie Nr. 2 D-Dur TUGAN SOKHIEV Jean-Yves Thibaudet Klavier

April Sa 04. 04. 20 Uhr Philharmonie

Fr 10. 04. 20.30 Uhr Villa Elisabeth

Sa 18. 04. 20 Uhr Philharmonie

So 19. 04. 12 Uhr Haus des Rundfunks ab 10.30 Uhr

Elgar ›Sea Pictures‹ für Alt und Orchester Mahler Symphonie Nr. 5 cis-Moll JAAP VAN ZWEDEN Christianne Stotijn Mezzosopran

Kammerkonzert Chausson, Fauré, Respighi ENSEMBLE DES DSO

Widmann ›Babylon-Suite‹ (Deutsche Erstaufführung – Auftragswerk des DSO) Grieg Klavierkonzert a-Moll Strawinsky ›Psalmensymphonie‹ KENT NAGANO Nikolai Lugansky Klavier Rundfunkchor Berlin Michael Bojesen

Kulturradio-Kinderkonzert Widmann ›Babylon-Suite‹ KENT NAGANO Christian Schruff Moderation Open House

Das Abonnentenorchester des DSO gibt es seit über elf Jahren. Einzigartig in Berlin, bietet es musikalisch ambitionierten Abonnenten und Freunden des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung anspruchsvolle Konzertliteratur einzustudieren und aufzuführen. Heinz Radzischewski, im Hauptberuf stellvertretender Solo-Trompeter des DSO, hat das Projekt ins Leben gerufen und leitet das Orchester bis heute. Auch andere DSO-Musiker sind regelmäßig mit von der Partie — als Gastsolisten oder Dozenten. Und auch Chefdirigent Tugan Sokhiev leitet einmal in der Saison eine Probe. Mehrere Konzerte im Jahr dokumentieren das hohe Niveau der gemeinsamen Arbeit.

Vorschau Mai

Weitere Informationen finden Sie unter dso-berlin.de/gastspiele.

Sa 28. 03. So 29. 03. 20 Uhr Philharmonie

Das Konzert ist ausverkauft.

Letzte Meldung: Konzert des Abonnentenorchesters am 07.03.

Fr 01. 05. Sa 02. 05. 20 Uhr Philharmonie

Mozart Symphonie Nr. 34 C-Dur Bruckner Symphonie Nr. 7 E-Dur HERBERT BLOMSTEDT

Fr 08. 05. 20 Uhr Philharmonie

Dvorˇák ›Die Mittagshexe‹ Eliasson Symphonie Nr. 4 Brahms Klavierkonzert Nr. 1 d-Moll SAKARI ORAMO Sir András Schiff Klavier

So 17. 05. 20 Uhr Philharmonie

Beethoven Violinkonzert D-Dur Suk ›Asrael‹ – Symphonie Nr. 2 c-Moll LEONARD SLATKIN Hilary Hahn Violine

Do 21. 05. 20 Uhr Philharmonie

Rachmaninoff Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll Schostakowitsch Symphonie Nr. 5 d-Moll CHRISTOPH ESCHENBACH Christopher Park Klavier

So 31. 05. 17 Uhr Villa Elisabeth

Kammerkonzert Britten, Dvorˇák AKADEMISTEN UND MITGLIEDER DES DSO

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie — mit Ausnahme der Casual Concerts — findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

Zu einer schönen Tradition hat sich das alljährliche Konzert im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks entwickelt. Es findet am 7. März erneut statt, diesmal zugunsten des Kinderhauses Berlin-Mark Brandenburg e. V. und der Carl-Bolle-Schule Berlin. Auf dem Programm stehen Werke u. a. von Brahms, Dvorˇák, Sarasate und Schostakowitsch. Als Solisten sind Eva-Christina Schönweiß (Violine), Henrik M. Schmidt (Vibraphon) und Björn Matthiessen (Marimbaphon) zu Gast. Karten zu 10 ¤ sind beim Besucherservice erhältlich. Weitere Informationen finden Sie unter dso-berlin.de/aboorchester.

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DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR

KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9—18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16–20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 dso-berlin.de | info@dso-berlin.de Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Felicitas Böhm Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Tanja Kernweiss (S. 1 + S. 8), Ute Franz-Scarciglia (S. 2 links), Kai Bienert (S. 2 Mitte), Susann Ziegler (S. 2 rechts), Sasha Gusov (S. 3), Hans van der Woerd (S. 4 oben), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4), David Beecroft (S. 5), Eddy Posthuma de Boer (S. 6 oben), Oliver Ziebe (S. 6 unten), Felix Broede (S. 7 links), Archiv DSO (S. 7 rechts) Art- und Fotodirektion .HENKELHIEDL Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 12.02.2015 Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2015

Der perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt. QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30 www.qiu.de

11. + 12. April 2015 9 bis 18 Uhr www.berliner-staudenmarkt.de

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


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