DSO-Nachrichten 11/12 2014

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November |  Dezember 2014

DSO -NAC H R ICHTE N Chefdirigent und Künstlerischer Leiter T UG AN SOKHIE V

Musik als Entdeckung Pierre-Laurent Aimard im Gespräch —–– S. 3 Ferenc Fricsay Festkonzert zum 100. Geburtstag —–– S. 5 Silvester und Neujahr mit dem Circus Roncalli —–– S. 6 Rhapsodie mit Faun Tugan Sokhiev und Janine Jansen —–– S. 7

ein Ensemble der

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin


Editorial und Kurzmeldungen

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INHALT —––

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Willkommen

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Musik als permanente Entdeckung

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Bauwerk und Bekenntnis

Editorial und Kurzmeldungen

Pierre-Laurent Aimard im Gespräch

Kent Nagano, Viviane Hagner und Mari Kodama

Finnischer Dreiklang

David Zinman und Alina Pogostkina

Kammermusik

Konzerte vor Weihnachten

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Ferenc Fricsay zu Ehren

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Trick, Tusch, Applaus

Festkonzert mit Tugan Sokhiev

Silvester und Neujahr mit dem Circus Roncalli

Sonniger Süden und frostiger Norden Kulturradio-Kinderkonzerte

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Rhapsodie mit Faun

Tugan Sokhiev und Janine Jansen

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Liebe Leserinnen und Leser der DSO-Nachrichten, im Circus spielt die Musik seit jeher eine wichtige Rolle, ähnlich wie im Film — man achtet nicht immer auf sie, aber ohne sie würde etwas Elementares fehlen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten die Circusse noch riesige Orchester mit bis zu 40 Mann und mehr, das wäre heute undenkbar. Als ich vor fast 40 Jahren Roncalli gründete, stiegen die anderen gerade auf Musik vom Tonband um. Das kam für mich nicht in Frage, denn mein Ehrgeiz bestand von Anfang an darin, das beste Circus-Orchester haben zu wollen. Eine Sternstunde erleben wir immer dann, wenn sich Roncalli und das DSO zum Jahreswechsel vereinigen. Allein schon der ›Einmarsch der Gladiatoren‹, von diesem Orchester gespielt, erzeugt bei mir eine Gänsehaut. Es wäre der Traum eines jeden Circusdirektors, immer so ein Orchester beschäftigen zu dürfen. Und gerade die Passagen, in denen Musikerinnen und Musiker in das Geschehen involviert werden, berühren das Publikum ganz besonders. Wenn dann auch noch der Dirigent auf einem Pferd reitend die Manege betritt, ist die Symbiose perfekt. Dabei haben beide Seiten viel gelernt. Ein akrobatisches Programm läuft nicht immer wie ein Uhrwerk ab, auf Verzögerungen oder Neuanfänge müssen die Musiker direkt reagieren – das erfordert eine völlig neue Abstimmung und Spontaneität. Andererseits heißt es im Circus, die Uhr des Artisten sei die Musik — man hört auf sie und weiß, wann man dran ist. Seit 2003 nimmt das neue Jahr mit den Silvesterkonzerten von Roncalli und dem DSO einen ganz wunderbaren Anfang — diesmal sogar noch ein drittes Mal am Neujahrstag —–– S. 6. Die Zusammenarbeit macht uns allen großen Spaß, und wir hoffen, dass sie noch lange währt. Herzlichst, Ihr

Pultnotiz

Jörg Petersen, Solo-Fagottist des DSO

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Konzertkalender

Alle Konzerte im November und Dezember

BERNHARD PAUL Gründer und Direktor Circus Roncalli

Das DSO und Tugan Sokhiev am 15.11. live bei ARTE Concert

Debüt im Deutschlandradio Kultur am 26.11.

Adventskonzert mit dem Staatsund Domchor am 29.11.

Seit fünf Jahren stellt der deutsch-französische Kulturkanal ARTE unter dem Namen ›ARTE Concert‹ mehrere hundert Konzertmitschnitte kostenlos zum Abruf im Internet bereit. Ob Orchester- oder Kammerkonzert, Jazz, Elektro- oder Rockmusik, Oper, Tanz oder Theater — die Webseite bietet einen faszinierenden Überblick über die aktuelle Kulturlandschaft und das Bühnengeschehen in Europa. Bereits im vergangenen Dezember erlebten das DSO und Sokhiev ihr gemeinsames Debüt bei ARTE Concert. Im November findet die Zusammenarbeit ihre Fortsetzung: ­ Mit Debussys ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ und Prokofjews Siebter Symphonie spannt Tugan Sokhiev einen Bogen zwischen französischen und russischen Musikwelten, die Geigerin Janine Jansen ist als Solistin im ›Poème‹ von Chausson und in Ravels ›Tzigane‹ zu erleben.

Gleich sechs Musikerinnen und Musiker geben beim ersten ›Debüt‹-Konzert der Saison am 26. November in Berlin beim DSO ihren Einstand: Die Ukrainerin Diana Tishchenko mit dem Ersten Violinkonzert von Schostakowitsch und die vier Hornisten Maciej Baranowski, Peter Müseler, Bertrand Chatenet und Juliane Grepling mit dem Konzertstück F-Dur für vier Hörner von Schumann. Der amerikanische Dirigent Joshua Weilerstein wählte für sein Berlin-Debüt Tschaikowskys Symphonische Dichtung ›Francesca da Rimini‹. Sie alle stehen in einer großen Tradition: Seit 1959 ist die Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ ein Karrieresprungbrett für Spitzenmusiker. Die Liste der ehemaligen Debütanten enthält Namen wie Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim (beide 1963), Jessye Norman (1969) und Simon Rattle (1977), Jewgenij Kissin (1987), Cecilia Bartoli (1988) und auch den DSO-Chefdirigenten Tugan Sokhiev (2003). Mehr unter dso-berlin.de/debuet

Am Vorabend des Ersten Adventssonntags ist das DSO — ­bereits zum dritten Mal in Folge — beim Staats- und Domchor Berlin zu Gast. Der Knabenchor ist die älteste und traditionsreichste musikalische Einrichtung der Stadt; sie lässt sich bis ins Jahr 1465 zurückverfolgen. Als fester ­Bestandteil des Berliner Musiklebens steht das mehrfach ausgezeichnete Ensemble heute unter der Leitung von K ­ ai-Uwe Jirka. Er dirigiert am 29. November vorweihnacht­liche Musik, unter anderem ›La fuite en Égypte‹ von Hector ­Berlioz, Max Bruchs Kantate ›Die Flucht der heiligen Familie‹, Auszüge aus dem Oratorium ›Christus‹ von Franz Liszt und die Uraufführung von Katia Tchemberdjis Suite ›Il est né, le divin enfant‹. Die Solopartien gestalten die Sopranistin Hanna Herfurtner und der Tenor Thomas Blondelle. Das vollständige Programm unter dso-berlin.de/adventskonzert

Das Konzert vom 15.11. —–– S. 7 wird von ARTE Concert live gestreamt und ist danach drei Monate lang abrufbar. Eine TV-Ausstrahlung folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Mehr unter dso-berlin.de/live und concert.arte.tv In Kooperation mit

—–– Mi 26. November 20 Uhr | 18.55 Einführung Philharmonie Karten von 12 € bis 32 € | AboPlus-Preis ab 10 €

—–– Sa 29. November 18 Uhr Berliner Dom Karten von 9 € bis 32 €


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Pierre-Laurent Aimard im Gespräch

M US I K AL S P E RMAN E N T E ENT DEC K U NG Pierre-Laurent Aimard mit Dvořák am 14.12.

Weltweit gerühmt für die Intensität seiner Deutung der Klavierliteratur aller Epochen, genießt Pierre-Laurent Aimard eine hervorragende Stellung in der internationalen Musikszene. Geboren im Jahr 1957 in Lyon, studierte er am Pariser Conservatoire bei Yvonne Loriod und in London bei Maria Curcio, gewann mit gerade 16 Jahren den ersten Preis beim Messiaen-Wettbewerb und wurde drei Jahre später von Pierre Boulez zum ersten Solo-Pianisten des Ensemble intercontemporain ernannt. Neben seiner weltweiten Konzerttätigkeit ist der vielfach preisgekrönte Pianist künstlerischer Leiter des Aldeburgh Festivals und unterrichtet als Professor in Köln. Unter der Leitung Christoph Eschenbachs ist er am 14. Dezember mit Antonín Dvořáks Klavierkonzert beim DSO zu Gast.

Der Dokumentarfilm ›Pianomania‹ von 2009 begleitet Sie u. a. bei den Aufnahmen zu Bachs ›Kunst der Fuge‹ und der sehr ausgefeilten Suche nach dem richtigen Klang und dem perfekten Instrument. Ist der Flügel für Sie ein Werkzeug oder mehr? Er ist mehr als das — in dem Sinne, dass das Werkzeug durch die Vorstellungskraft der Menschen ein kulturelles Potential erhält, und das ist abhängig von Anforderungen einer Epoche. Deswegen kann ein Instrument, das die kulturelle Vision seiner Zeit reflektiert, sehr inspirierend wirken. Es muss aber stimmig sein, denn eine postromantische Vision kann sich als Katastrophe für ein Stück aus der Barockzeit erweisen — und umgekehrt. Es gehört auch zu meiner Arbeit, diese Stimmigkeit ­sicherzustellen. Sie haben vor ein paar Jahren besagte Aufnahme der ›Kunst der Fuge‹ vorgelegt, nun ist gerade das ›Wohltemperierte Klavier‹ erschienen. Sie sagten einmal, dass Sie sich ganz bewusst erst spät der Musik ­Johann Sebastian Bachs zuwandten. Woran liegt das? Er ist ein Komponist der Synthese, der die unglaubliche stilistische Vielfalt und Reichhaltigkeit seiner Kultur in seiner Musik vereint; der die Vergangenheit, die Gegenwart und mögliche Wege in die Zukunft stets im Blick hatte. Um Bachs Musik zu durchdringen, braucht man viel Zeit und kann nicht von Null anfangen. Für mich war das zumindest der Fall.

»Unsere Rolle als Musiker ist auch eine pädagogische. Das macht einen Künstler aus — wenn er nicht opportunistisch ist und nur Bestseller spielt.«

Monsieur Aimard, bereits im September 1978 haben Sie zum ersten Mal mit dem DSO musiziert, als einer von vier Solisten der Deutschen Erstaufführung von Olivier Messiaens ›Des canyons aux étoiles ...‹. Welchen Blick auf die Musikwelt hatten Sie mit 21 Jahren? Damals war alles noch ganz neu und frisch. Ich wollte mich im Repertoire umsehen und für die Neue Musik kämpfen, das war mein Ziel. Vor allem aber habe ich Musik als permanente Entdeckung gesehen — daran hat sich bis heute nichts geändert. Sie haben lange Jahre mit dem Ensemble intercontemporain gearbeitet und erst vergleichsweise spät eine Solistenkarriere angetreten. Hat das Ihrer Entwicklung als Künstler geholfen? Ich glaube ja ... Mich hat eben nicht die Solokarriere interessiert, sondern die Musik. Naturgemäß besteht das Klavierrepertoire zu einem beträchtlichen Teil aus Solostücken, aber ich fand es spannend, Musik in ihrer Vielfalt zu erleben — durch Liedbegleitung, in der Kammermusik, in Ensembles und mit einem möglichst breiten Repertoire. Und gerade bei der Neuen Musik war es mir damals ausgesprochen wichtig, Teil einer Gruppe zu sein und gemeinsam die Musik zu durchdringen. Die Zeit mit dem Ensemble intercontemporain war wunderbar, aber ich möchte mich gewiss nicht beschweren, denn das Solistenleben, das ich heute führe, hat durchaus viele Vorteile. Allerdings wäre es mir nicht genug, mich darauf zu beschränken. Die zeitgenössische Musik, für die Sie sich vehement einsetzen, spielt im Konzertwesen unserer Zeit immer noch eine Nebenrolle. Gehört es zu Ihrem Selbstbild als Künstler, das ändern zu wollen? Ja, denn ich glaube, unsere Rolle als Musiker ist auch eine pädagogische. Dazu gehört es, auch unbekannte Stücke, die es verdienen, dem Publikum näherzubringen — weil es für unsere Kultur wichtig ist. Das betrifft übrigens nicht nur die Neue Musik, sondern die gesamte Musikgeschichte. Gerade die Alte-Musik-Spezialisten kennen die Freude des Entdeckens und das Vergnügen, das Entdeckte mit anderen zu teilen. Das macht einen Künstler aus — wenn er nicht opportunistisch ist und nur Bestseller spielt.

Im Dezember werden Sie das Klavierkonzert von Dvořák beim DSO spielen. Warum ist es im Konzertleben so selten zu hören? Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen, weil eben vor allem Bestseller gespielt werden. Punkt. Als Künstler will man Erfolg haben, und deswegen spielt man immer dieselben Stücke — leider! Zweitens: Das Konzert passt eben nicht in dieses Schema. Bei einem romantischen Klavierkonzert geht es, überspitzt gesagt, ja oft darum, die Fähigkeiten des Pianisten herauszustellen. Das klappt bei Dvořák überhaupt nicht [lacht]. Der Solist spielt zwar viele Noten, aber kann seine Muskeln nicht zeigen, denn es ist ein ziemlich delikates Stück, mit einer hochinteressanten Durchmischung von Klavier und Orchester. Das Konzert ist kein theatralischer Kampf, sondern eher eine hochentwickelte Kammermusik, in der das Klavier das Zusammenspiel anführt. Ähnlich wie in den Klavierquintetten von Antonín Dvořák bereichert die Virtuosität der Klavierstimme hier vor allem die klangliche Textur. Sie soll nicht beeindrucken oder heroische Gesten erzeugen. Es ist also ein Konzert, das einen Virtuosen braucht, aber keinen Virtuosen zeigt? Das stimmt, und es enthält unglaublich viele poetische und frische Ideen. Es ist wichtig und lohnenswert, diese wunderbare Musik lebendig zu halten und nicht zu vergessen. DAS GESPRÄCH FÜHRTE MA XIMILIAN RAUSCHER Lesen Sie mehr unter dso-berlin.de/inter views.

—–– Antonín Dvořák ›Karneval-Ouvertüre‹ Antonín Dvořák Klavierkonzert g-Moll Antonín Dvořák Symphonie Nr. 9 e-Moll ›Aus der Neuen Welt‹ CHRISTOPH ESCHENBACH Pierre-Laurent Aimard Klavier So 14. Dezember 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €

—–– Das Konzert ist am 13. Dezember auch im Festspielhaus Baden-Baden zu erleben. Mehr unter dso-berlin.de/gastspiele


Kammermusik | Kent Nagano | David Zinman

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Kammerkonzerte des DSO im November und Dezember

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

BAUWE RK U N D B EKEN N TN I S Kent Nagano, Viviane Hagner und Mari Kodama am 02.11 . —–– Alban Berg Kammerkonzert für Klavier, Violine und 13 Blasinstrumente Anton Bruckner Symphonie Nr. 9 d-Moll KENT NAGANO Viviane Hagner Violine Mari Kodama Klavier

›Notturno‹ — Nächtliches Kammerkonzert am 07.11. Seit der Eröffnung 1968 hat die bildende Kunst des 20. Jahrhunderts in der Neuen Nationalgalerie eine Berliner Heimat gefunden. Das letzte Werk von Mies van der Rohe, kurz vor dem Tode des großen Baumeisters fertiggestellt, wurde bald selbst zur architektonischen Ikone der Moderne. Doch nach über vier Jahrzehnten Museumsbetrieb muss das Gebäude grundlegend saniert werden und schließt zum 31. Dezember für mindestens drei Jahre seine Pforten. Kurz davor bietet die Kammerkonzertreihe ›Notturno‹ — die das DSO seit November 2010 in Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in deren Ausstellungsgebäuden veranstaltet — musikinteressierten Nachtschwärmern noch einmal die spannende Gelegenheit, hier Raum und Musik in außergewöhnlicher Zwiesprache zu erleben. Im Dialog mit Gemälden entstanden auch die ›Fünf Bilder nach Marc Chagall‹, die Joseph Dorfman 1987 komponierte. Sie stehen im Zentrum des Programms, flankiert von einem Ricercar für Solo-Violoncello von Domenico Gabrielli und Johannes Brahms’ a-Moll-Klarinettentrio. Den Abend gestalten Richard Obermayer (Klarinette), Sara Minemoto (Violoncello) und Gajane Saakjana (Klavier). —–– Fr 7. November 22 Uhr Konzert | 21.15 Uhr Kurzführung Neue Nationalgalerie Karten zu 20 € | ermäßigt 13 € In Kooperation mit der

So 2. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Ein Ruf als Fürsprecher der Tonkunst seiner Zeit eilte Kent Nagano voraus, als er im Jahr 2000 sein Amt als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin antrat. Und tatsächlich sorgte er schon bald mit der Uraufführung von John Adams’ Opern-Oratorium ›El Niño‹ für Furore, mit der Ersteinspielung von Kaija Saariahos ›L’amour de loin‹ bescherte er dem DSO schließlich seinen ersten Grammy. Neben den Zeitgenossen setzte er gerne Messiaen oder Ives aufs Programm, aber eben auch Schönberg, Mahler und Bruckner — gerade Bruckner. Immer wieder hat er dessen Symphonien befragt, die Urfassungen erkundet, ihre Architektur durchschritten, sie in immer neuen Begegnungen im Spiegel der Musik des 20. Jahrhunderts betrachtet und Bruckner als den gedacht und gezeigt, den er in ihm sah — den »Fortschrittlichen«, den Wegbereiter der Moderne. Die späte Neunte Symphonie wählte der heutige Ehrendirigent des Orchesters für sein Konzert am 2. November — das letzte Werk des Komponisten, musikalisches Vermächtnis und Kathedrale aus Klang und Erhabenheit, von Anton Bruckner »dem lieben Gott« geweiht. Doch ihre Vollendung war ihm nicht mehr

vergönnt. Und so verklingt sie, nachdem man die schroffen Klüfte des gewaltigen Adagios hinter sich gelassen hat, ohne das ursprünglich geplante Lob- und Preislied des Finales — mild und mit einem weiten Blick ins Unbestimmte. Als radikalen Gegenpol und Wegmarke der Musikentwicklung setzt Nagano Alban Bergs Kammerkonzert für Klavier, Violine und 13 Blasinstrumente, das dieser 1923 | 24 zum 50. Geburtstag seines Lehrers Arnold Schönberg komponierte. Eine komplexe, mathematische, dabei filigran konstruierte Huldigung; sie ist aber auch ein in Tonbuchstaben und früher Dodekaphonie verschlüsseltes Dokument einer zwanzigjährigen Freundschaft zu Schönberg und Anton Webern. Zwei Solistinnen treffen darin zusammen, die in den vergangenen Jahren auf ganz unterschiedliche Weise Akzente setzen konnten. Mari Kodama hat sich besonders der Musik Beethovens verpflichtet, soeben erschien eine vielbeachtete Gesamteinspielung der Klavierkonzerte des Komponisten mit Nagano und dem DSO auf CD (siehe unten). Viviane Hagner wiederum hat sich schon früh in ihrer Karriere um die Musik der Gegenwart verdient gemacht. Als Widmungsträgerin brachte sie 2002 das mittlerweile vielgespielte Violinkonzert der in Berlin lebenden Komponistin Unsuk Chin zur Uraufführung — gemeinsam mit Nagano und dem DSO. Und ihren Mut zu ungewöhnlichen Konzertsituationen bewies sie zuletzt 2010, als sie den Solopart in den Silvesterkonzerten mit dem Circus Roncalli —–– S. 6 übernahm. CHRISTOPH EVERSMEYER

CD-Tipp: KENT NAGANO | Mari Kodama Klavier Beethoven Klavierkonzerte Nr. 1 - 5 + Tripelkonzert C-Dur 3-CD-Box | Erschienen am 10.10.2014 bei Berlin Classics

F I N N I SCH ER D REI KL AN G David Zinman und Alina Pogostkina am 07.12.

Kammerkonzert in der Villa Elisabeth am 05.12. Nur wenige Tage nach dem Adventskonzert mit dem Staats- und Domchor Berlin —–– S. 2 gestaltet das Blechbläserquintett des DSO in der Villa Elisabeth einen Abend mit vorweihnachtlicher Musik aus vier Jahrhunderten. Seit sieben Jahren leben die fünf DSO-Musiker ihre Begeisterung für Kammermusik in ausgefallenen und unterhaltsamen Konzertprogrammen aus. ›Und die Engel singen‹ — so haben Falk Maertens und Raphael Mentzen (Trompeten), Paolo Mendes (Horn), Andreas Klein (Posaune) und Johannes Lipp (Tuba) ihr Weihnachtskonzert überschrieben. Werke von Girolamo Frescobaldi, Georg Friedrich Händel, Gustav Holst, Wolfgang Amadeus Mozart und Jan Pieterszoon Sweelinck stehen ebenso auf dem Programm wie traditionelle Weihnachtslieder und jazzige Christmas-Songs des 20. Jahrhunderts. —–– Fr 5. Dezember 20.30 Uhr Villa Elisabeth Karten zu 18 € | AboPlus-Preis und ermäßigt 10 €

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Viele erreichen mehr. dso-berlin.de/foerderkreis

Intensität und Idylle 1904 bat man ihn um eine Bühnenmusik zu Maurice Maeterlincks Theaterstück ›Pelléas et Mélisande‹, dessen tragische Geschichte von Entfremdung, Sehnsucht und Liebestod ihre Wirkung auch auf andere Komponisten der Jahrhundertwende nicht verfehlt hatte: Debussy inspirierte sie zu einer Oper, Schönberg zu einer Symphonischen Dichtung. 1905 mit großem Erfolg uraufgeführt, fand sie noch im selben Jahr als Suite ihren Weg aufs Konzertpodium, ein perfekter Spiegel der symbolistischen Vorlage: Von warmer, dunkler Intensität, mit idyllischen, innigen Momenten, Aufwallungen, die zusammenfallen, v­oller Ahnungen und Andeutungen, die aufscheinen und vergehen.

2015 wäre Jean Sibelius 150 Jahre alt geworden. Das Jubiläumsjahr präludiert das DSO mit einem Programm, das ausschließlich Werken des finnischen Komponisten gewidmet ist. Anfang des 20. Jahrhunderts sind sie entstanden, als Sibelius von seinen Landsleuten schon als Nationalheld verehrt wurde. Die Bewunderung galt seiner künstlerischen Meisterschaft, vor allem aber seinen mythischen Themen aus der nordischen Sagenwelt, dem volksliedhaften Ton seiner frühen Bühnenmusiken und dem weiten Klang seiner symphonischen Dichtungen, die der finnischen Landschaft und Historie eine musikalische Stimme gaben. Schon Anfang der 1890er-Jahre pries ihn ein Kritiker als »Meister und Bannerträger der jungen finnländischen Tonkunst«. Dabei war Johan Sibelius, der sich schon früh Jean nannte, als Künstlerpersönlichkeit und Tonschöpfer kosmopolitischer als es die nationale Vereinnahmung erwarten ließe. Bei Studienmonaten in Wien begeisterte er sich für Wagner und Bruckner, er reiste nach Italien, weilte gerne in Berlin und genoss das Großstadtleben. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert öffnete er sich mehr und mehr der absoluten Gattung der Symphonie, und seine programmatischen Werke fanden Inspiration auch jenseits des Nordens, durch Sujets und Geschichten aus der Antike oder aus Shakespeares Dramen.

Nur zwei Jahre zuvor war die Zweite Symphonie entstanden, die mit ihrem kraftvollen Optimismus, mit romantischem Pathos und nordischer Weite genau den Nerv ihrer finnischen Zeitgenossen traf, die nach langen Jahren der Autonomie im Zarenreich plötzlich um die sicher geglaubten Freiheiten fürchten mussten. Doch auch heute, bar politischer Konnotationen, hat sie nichts von ihrer großartigen Wirkung eingebüßt. Ebenso verhält es sich mit dem Violinkonzert, das 1903 und 1905 seine Uraufführungen erlebte. Unter der Leitung von David Zinman wird die gefeierte Geigerin Alina Pogostkina das virtuose Meisterwerk interpretieren. Es ist bei ihr in besten Händen, gewann sie damit doch als erste Deutsche 2005 den Internationalen Sibelius-Wettbewerb. MA XIMILIAN RAUSCHER

—–– Jean Sibelius Suite ›Pelléas et Mélisande‹ Jean Sibelius Violinkonzert d-Moll Jean Sibelius Symphonie Nr. 2 D-Dur DAVID ZINMAN Alina Pogostkina Violine So 7. Dezember 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 15 € bis 47 € | AboPlus-Preis ab 13 €


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Festkonzert für Ferenc Fricsay

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Tugan Sokhiev dirigiert das Festkonzert am 19.11.

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Das Konzert am 19. November widmet das DSO Ferenc Fricsay — der erste Chefdirigent der 68-jährigen Orchestergeschichte wäre am 9. August 100 Jahre alt geworden. Als Sohn eines Militärmusikers wuchs er in Budapest mit Musik der verschiedensten Gattungen und Stilrichtungen von Bach über Mozart und Beethoven bis zu Fučík und Lehár auf. Er studierte an der Musikakademie seiner Heimatstadt, an der damals u. a. Béla Bartók und Zoltán Kodály unterrichteten. Die künstlerische Weite, bei der man nicht nach Stil und Richtung, sondern nach Qualität urteilt, blieb zeitlebens eine Devise Fricsays. Mit Werken seiner berühmtesten Landsleute, die für den Aufbruch Ungarns in eine Moderne eigenen Charakters standen, brachte er dem Berliner Publikum nach 1948 die Musik des 20. Jahrhunderts wieder nahe.

den Bestand der klassisch-romantischen Überlieferung neu zu lesen, zu deuten und zu kommunizieren. Begründer einer Tradition Fricsays Wirken liegt lange zurück. Die Kulturlandschaft in Berlin, Deutschland und Europa hat sich seitdem stark verändert; Stile und Ideale orchestraler Aufführungs- und Aufnahmepraxis haben sich gewandelt. Was verbindet das DSO so eng mit diesem Musiker, dass es ihm seit seinem allzu frühen Tod am 20. Februar 1963 regelmäßig Konzerte widmet? Diese haben einen besonderen Status: Stets leitete sie der jeweilige Chefdirigent; in den Programmen spiegeln sich die Schwerpunkte des Geehrten. Was also bedeutet Fricsay dem Orchester, das er dreizehn Jahre auch in schwierigen und kritischen Situationen leitete und begleitete? Orchester haben Traditionen, in denen sich ihre Besonderheit herausbildet und festigt. Sie lassen sich an markanten Ereignissen, an Orten und Resonanz ihres Wirkens, den Daten der Erfolge und Krisen ablesen. Sie äußern sich aber vor allem im »Ton«, an dem man ein Ensemble erkennt, und in der Art, wie Musik interpretiert und vermittelt wird — nach außen gegenüber dem Publikum, nach innen in der Art des Zusammenspiels und der Interaktion mit dem Dirigenten. Das DSO reagiert besonders feinfühlig auf die Maestri an seinem Pult. Seine Höchstleistungen entstehen aus der Begeisterung und dem Elan, den sie mit dem Dirigenten teilen, und aus dessen Kunst, im Orchester selbst Impulse zu wecken und in seine Werkdarstellung aufzunehmen. Diese Tradition hat Ferenc Fricsay begründet, und sie wirkt bis heute fort. Ein kurzer Rückblick in die beiden Spielzeiten unter Tugan Sokhievs künstlerischer Leitung bestätigt dies: Brahms’ Vierte, Mahlers Zweite, Prokofjews konzertante, dramatische und symphonische Werke — das waren großartige, engagierte Gemeinschaftsleistungen.

1948 wurde Fricsay, 34 Jahre jung, als erster Chefdirigent des heutigen DSO (damals: RIAS-Symphonie-Orchester) und etwas später auch als Generalmusikdirektor an die Deutsche Oper Berlin verpflichtet, obwohl er in der Stadt noch ein Un­ bekannter war. Für musikalisch und kulturpolitisch anspruchsvolle Aufgaben empfahl er sich 1947 bei den Salzburger Festspielen; dort übernahm er, Otto Klemperers Assistent an der Budapester Oper, für seinen Chef das Uraufführungsdirigat der Oper ›Dantons Tod‹, mit der Gottfried von Einem nach Nationalsozialismus und Krieg wieder an das Musiktheater eines Alban Berg, eines Franz Schreker und eines Paul Hindemith anknüpfte. Das erwartete man von Fricsay auch in Berlin: die Linien der T ­ radition, die in der NS-Zeit gekappt oder an den Rand gedrängt wurden, wieder ins Bewusstsein zu holen und

Ein moderner Dirigent Fricsay pflegte den kooperativen Arbeitsstil in einer Zeit der Pultgranden, die nicht selten zum Despotismus neigten; er bediente sich bei Proben dagegen gerne alter kakanischer Höflichkeit — »Seid’s so lieb!«, »bitte schön, Herr Professor«, »könnten wir« etc.; ihre Grundlage war Respekt, bei Fricsay außerdem der ausgeprägte Wille zur Bestleistung, den er ganz selbstverständlich auf das Orchester übertrug. Im komponierten Werk sah er die höchste Autorität, Partituren nannte er »die heilige Schrift«. Dirigenten würden sich heute anders ausdrücken; aber was er einmal als künstlerisches Bekenntnis aussprach, könnte auch Tugan Sokhiev unterschreiben: »Mein Credo ist, dass nur mit Studieren und nur mit einem Ensemblegeist und nur in einer zusammen erarbeiteten perfekten Aufführung man sich so frei entwickeln und entfalten kann, dass man seine künstlerischen Fähigkeiten wirklich zu zeigen in der Lage ist. Ich halte von der sogenannten Improvisation sehr viel, wenn sie einem auf der Basis sauberer Vorarbeit freie Hand lässt.« Sokhiev äußerte 2013 Ähnliches, setzte nur andere Akzente, als er seine erste Saison als Chefdirigent des DSO resümierte: »Die musikalische Vertrautheit ist weiter gewachsen. Dadurch gewinnen wir eine große Freiheit und können im entscheidenden Moment der Inspiration des Augenblicks folgen.«

Ferenc Fricsay war ein moderner Dirigent — in seiner Programmgestaltung, in seiner Arbeitsweise und in der intensiven Nutzung der Medien. Viele seiner zahlreichen Schallplatten-Aufnahmen gelten bis heute als Referenzeinspielungen; was in den letzten Jahren aus den RIAS-Archiven veröffentlicht wurde, offenbart eine erstaunliche Frische der Interpretation. Die Erinnerung an ihn bedeutet für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin stets auch Selbstvergewisserung und Ermutigung. HABAKUK TRABER

—–– Festkonzert zum 100. Geburtstag von Ferenc Fricsay Paul Dukas ›Der Zauberlehrling‹ Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonia concertante Es-Dur für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester KV 297b Igor Strawinsky ›Petruschka‹ (1947) TUGAN SOKHIEV Thomas Hecker Oboe | Richard Obermayer Klarinette Paolo Mendes Horn | Jörg Petersen Fagott Mi 19. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 61 € | AboPlus-Preis ab 17 €


Silvester und Neujahr | Kinderkonzerte

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T R IC K, T US C H, APPL AU S Silvester- und Neujahrskonzerte mit den Artisten des Circus Roncalli

»Hereinspaziert in die Menagerie, / Ihr stolzen Herrn, ihr lebenslust’gen Frauen, / Mit heißer Wollust und mit kaltem Grauen /  Die unbeseelte Kreatur zu schauen.« Ausstaffiert als Tierbändiger, mit Peitsche, Pistole, in zinnoberrotem Frack und dunklen Stulpenstiefeln, zieht Frank Wedekind das Publikum seiner Tragödie ›Der Erdgeist‹ mit diesen Worten in den Dunstkreis der Zirkuswelt. Und damit war er nicht allein: Zahlreiche Werke von Schriftstellerkollegen siedelten in den Manegen; Franz Kafka, Thomas Mann oder Heinrich Böll sondierten das artistische Milieu. Die »Kreatur« in Wedekinds Prolog meint dabei keinen gezähmten Löwen, eher zielt die Bezeichnung auf die Protagonistin des Dramas: Lulu vereint als Projektionsfigur jegliche Erwartungen, Wünsche, Hoffnungen in sich. Die Zirkuswelt als Sphäre des Scheins böte dafür keinen passenderen Schauplatz. Seiltänzer und Clowns, Trapezkünstler und Jongleure — sie alle fesseln und verwirren uns gleichermaßen. Sie verzaubern uns mit traumhaften Bildern und waghalsigen Stunts. Fanfaren und Trommelwirbel Noch ehe der Film den Ton für sich entdeckte, bediente sich der Zirkus der emotionalen Wirkung von Musik. Trommelwirbel,

Glockenspiel, Fanfaren — ohne den Einsatz dieser stimmungsvollen Mittel wäre eine Vorstellung kaum möglich, ebenso wie kein Finale in der Manege ohne den ›Einzug der Gladiatoren‹ von Julius Fučík abschließen könnte. Während heute eher Big Band-ähnliche Formationen das Geschehen begleiten, dominierten bis in die 1930er-Jahre zumeist gemischte Ensembles die musikalischen Darbietungen. Mit den Konzerten rund um die Jahreswende — erstmals gibt es eine dritte Vorstellung am Neujahrstag — verbindet das DSO in sanfter Reminiszenz die Traditionen der Musikkultur mit den atemberaubenden Künsten der Artisten des Circus Roncalli. Glanzleistungen und Meisterwerke Wie üblich darf man sich von einem funkensprühenden Programm überraschen lassen, es entsteht gemeinschaftlich erst kurz vor den Aufführungen. Für die Sonderkonzerte w ­ echselt der dänische Dirigent Thomas Søndergård ins Zirkuszelt. Der derzeitige Chefdirigent des BBC National Orchestra of ­Wales und Erste Gastdirigent des Royal Scottish National O ­ rchestra gibt mit dem symphonischen Jahreswechsel seinen Einstand beim DSO. Mit ihm ins neue Jahr rutscht der kanadische

­ iolinvirtuose James Ehnes, der zuletzt im Februar beim DSO V mit einem umjubelten Auftritt zu erleben war. Mit artistischen Glanzleistungen, orchestralen Meisterwerken und einer Reise in die wundersame Welt atemlosen Staunens und magischer Beglückung feiert das Jahr 2015 mit dem DSO und dem Circus Roncalli einen fulminant funkelnden Auftakt. Manege frei! FELICITAS BÖHM

—–– Silvester- und Neujahrskonzerte Borodin, Brahms, Debussy, Sarasate, Strauss u. a. THOMAS SØNDERGÅRD James Ehnes Violine | Artisten des Circus Roncalli Mi 31. Dezember | 15 + 19 Uhr Do 1. Januar | 18 Uhr Tempodrom Karten von 20 € bis 80 € | AboPlus-Preis ab 17 €

S ON N I GE R S ÜDE N UN D F ROSTI GER N ORD EN Kulturradio-Kinderkonzerte am 09.11. und 21.12. Am 9. November, wenn’s draußen schon richtig herbstlich und ungemütlich ist, freuen wir uns im 55. Kulturradio-Kinderkonzert noch einmal auf die Sonne und die Leichtigkeit des Sommers. Es trägt den Titel: ›Wo die Felder duften‹. Die Rede ist von Südfrankreich, von der Provence, einer malerischen Landschaft am Mittelmeer. Dort liegt die Stadt Arles an der Rhône, und sie ist der Hintergrund für die Geschichte der ›L’Arlésienne‹, eines schönen Mädchens aus der Stadt, in das sich ein Bauernjunge verliebt. Ob er sie heiraten darf? Wie ein blau-violettes Meer sieht es aus, wenn im Frühsommer auf den Feldern der Provence der Lavendel blüht. Die Sonne scheint dort fast doppelt so lang wie bei uns, und die Lavendelpflanzen verwandeln ihre Energie in einen intensiven Duft. Lavendel-Öl wird deswegen auch oft verwendet, um Parfüms herzustellen. Die Sonne lässt nicht nur den Lavendel blühen, sie sorgt auch dafür, dass in der Provence aromatische Kräuter wachsen: Oregano, der auf jede Pizza gehört und den die alten Römer mitbrachten; Rosmarin, mit dem man im Mittelalter böse Geister ferngehalten hat und der heute Kartoffeln lecker schmecken lässt; Thymian, der gut gegen Husten ist; und Basilikum, das »Königskraut«, das fast jede Krankheit heilen soll. Diese wunderbare Atmosphäre hat der französische Komponist Georges Bizet, berühmt für seine Oper ›Carmen‹, in seiner ›L’Arlésienne‹-Musik eingefangen. Der Komponist stammte aus Paris und verließ seine Heimatstadt nur für eine große Reise nach Rom. Dabei ist er auch durch Südfrankreich gekommen und hat dort gehört, welche Lieder die Menschen bei Festen singen und spielen. Diese fröhlichen Melodien tauchen in seiner Musik wieder auf. Zum Beispiel im ›Farandole‹: Bei diesem schnellen Tanz halten die Leute bunte Tücher in den Händen, bilden eine lange Schlange und laufen durch die Gassen der

­ lten Stadt. Nur eine Flöte und eine Trommel spielen in Süda frankreich die Musik zu diesem Tanz. Wie klingt er wohl vom ganzen Orchester gespielt? Das erfahrt ihr am 9. November im 55. Kulturradio-Kinderkonzert. Lancelot Fuhry dirigiert dann wieder das DSO, er war zuletzt vor einem Jahr bei ›Gute Schwäne, böse Schwäne‹ zu Gast. Am Sonntag vor Weihnachten geht’s dann im 56. Konzert in den Norden, dorthin, ›Wo der Weihnachtsmann wohnt‹. Dann gibt es Musik vom finnischen Komponisten Jean Sibelius. Der hat in seiner Musik viele alte Geschichten aus Finnland erzählt. Die ›Karelia‹-Suite handelt von Burgen, Belagerungen, stolzen Kämpfern und von der Landschaft im Norden, die im Winter immer unter einer dicken Decke von Schnee liegt. Beim Open House vor den Konzerten stellen Euch die Musiker wie gewohnt ihre Instrumente vor, und Ihr könnt sie sogar selbst ausprobieren. CHRISTIAN SCHRUFF

—–– ›Wo die Felder duften‹ Georges Bizet Auszüge aus den ›L’Arlésienne‹-Suiten LANCELOT FUHRY Christian Schruff Moderation So 9. November 12 Uhr Konzert | 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal

—–– ›Wo der Weihnachtsmann wohnt‹ Jean Sibelius ›Karelia-Suite‹ MIHHAIL GERTS Christian Schruff Moderation So 21. Dezember 12 Uhr Konzert | 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal

Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €


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Tugan Sokhiev | Pultnotiz

RH AP S O DIE M I T FAU N Tugan Sokhiev und Janine Jansen am 14. + 15.11.

PULTNOTIZ

Jörg Petersen, Solo-Fagottist des DSO Der gebürtige Hamburger Jörg Petersen begann seine Orchesterlaufbahn nach einem Studium in Lübeck als Solo-Fagottist in Flensburg, wechselte aber bald als Fagottist und Kontrafagottist zum NDR Sinfonieorchester. Seit 2004 ist er als Solo-Fagottist beim DSO engagiert. Als Solist trat er mit seinem Orchester, den Hamburger und den Göttinger Symphonikern auf. Seit 1999 ist er Mitglied im Bayreuther Festspielorchester und gastiert bei Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem NDR und dem WDR Sinfonieorchester. Sein besonderes Engagement gilt der Kammermusik: Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Polyphonia Ensembles Berlin und des Fagottquartetts ›UnFagottable‹. Am 19. November ist er als Solist in Mozarts Sinfonia concertante —–– S. 5 zu erleben.

Die antike Mythologie kennt ihn als wüsten Gesellen mit einer Vorliebe für Rausch, Tanz und Flötenspiel. Gehörnt und bocksfüßig durchschweift der Faun die Wälder und Wiesen, behütet das Vieh, erschreckt die Menschen und stellt in lüsterner Absicht den Nymphen nach. Zudem hält er gerne und ausgiebig Mittagsschlaf. Und wehe, man stört ihn dabei; dann kann er sehr ungemütlich werden. Der Dichter Stéphane Mallarmé hat dem Nachmittag eines Fauns und jenem süßen Dämmerzustand zwischen Ermattung und bukolisch-erotischem Sommertraum ein literarisches Denkmal gesetzt — und seinen Freund Claude Debussy damit zu impressionistischem Klangfarbenrausch und einem Meisterwerk der Musikgeschichte inspiriert. Virtuoses Doppel ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ bildet den Anfang eines Konzertprogramms, das zwei Gravitationspunkte von Tugan Sokhievs Arbeit miteinander verbindet — die Musikwelten Frankreichs und Russlands. Zwei kurze, rhapsodische Konzertstücke für Violine und Orchester folgen der französischen Spur: Ernest Chaussons ›Poème‹ von 1896 und Maurice Ravels ›Tzigane‹ aus dem Jahr 1924. Gerade Ravel verlangt der Solo-Violine so gut wie alles ab, was an Technik, Ausdruck und Musikalität nur denkbar ist — von melancholischer Meditation und lyrischem Schmelz bis zu rasenden Pizzicati, doppelgriffigen Passagen und feurig-virtuosen Höhenflügen.

»Prokofjews Musik motiviert mich — und sie spricht zu meinem Herzen.«

künstlerischen Erfolgen und öffentlicher Anerkennung reiche Zeit erfahren. Doch 1948 entflammte die kulturpolitische Kampagne ein zweites Mal, die sich gegen den »Formalismus« und die westlich-bürgerlichen Einflüsse in der Musik richtete. Wie auch Schostakowitsch und viele andere Kollegen sah er sich vernichtender Kritik ausgesetzt und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. 1951 begann er mit den Arbeiten an einem neuen Orchesterwerk, das ursprünglich für eine Kindersendung im Rundfunk geplant war. Aus dem Kinderstück wurde die Siebte Symphonie, doch einen einfachen, lyrischen, bisweilen nostalgischen Charakter hat sie sich erhalten. Maskerade und Identität »Sie ist kurz, klingt leicht und hübsch, doch das ist nur eine Fassade«, findet auch Tugan Sokhiev. »Man entdeckt viel mehr, wenn man dahinter blickt. Man findet die wunderbarsten Ideen, eine ungewöhnliche Struktur, einen großartigen zweiten Satz! Zudem gibt es zwei Varianten des Finales: Die eine ist sehr ­leise, mit viel Celesta und Perkussion, sie hinterlässt ein großes Frage­zeichen; die andere ist schnell, kurz und laut.« Die z­ weite Fassung entstand als Anpassung an öffentliche Erwartungen, doch die erste war Prokofjew eigentlich viel lieber. Laut und leise, Außenwirkung und Innerlichkeit, das Bedürfnis, die eigene musikalische Identität zu camouflieren, eine einfache Fassade vor ein komplexes Tragwerk zu hängen — das sagt viel aus über einen Komponisten und seine Zeit. Im Oktober 1952, fünf Monate vor dem Tod Prokofjews, erlebte dessen letzte Symphonie in Moskau ihre Uraufführung. Auf die Lesart von Tugan Sokhiev darf man gespannt sein.

Tugan Sokhiev

MA XIMILIAN RAUSCHER

Die fabelhafte Janine Jansen ist dafür die perfekte Interpretin. Ihr Ausnahmetalent konnte sie bereits 2008 mit Brittens und im Oktober 2012 mit Bruchs Violinkonzert beim DSO unter Beweis stellen. Neben zahlreichen Gastspielen bei den ersten Orchestern in aller Welt ist die niederländische Geigerin als Kammermusikerin überaus aktiv und gestaltet das von ihr gegründete Internationaal Kamermuziek Festival in Utrecht.

—–– Claude Debussy ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Ernest Chausson ›Poème‹ für Violine und Orchester Maurice Ravel ›Tzigane‹ für Violine und Orchester Sergei Prokofjew Symphonie Nr. 7 cis-Moll

Als ich zum ersten Mal auf einer Bühne stand, ... war ich nur wenig größer als mein Fagott. Lampenfieber ist ... für mich das Zeichen, dass es Zeit ist, sich zu fokussieren.

Das DSO ist für mich … einzigartig und erhaltenswert!

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Fr 14. + Sa 15. November 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

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Auch die Siebte Symphonie von Prokofjew wird eher selten gespielt. Sie entstand in seinen letzten Lebensjahren, die wahrlich keine leichten waren. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich in die Sowjetunion 1936 hatte er trotz der Kriegsjahre eine an

TUGAN SOKHIEV Janine Jansen Violine

Karten von 20 € bis 61 € AboPlus-Preis ab 17 €

Wäre ich nicht Fagottist geworden, wäre ich heute … sehr wahrscheinlich Bassist in einer Funk-, Jazzoder Soulband.

Meine drei Lieblingswerke der Orchesterliteratur: In der Orchesterliteratur gibt es für mich so viel großartige Musik mit unterschiedlichen, einmaligen Momenten, dass ich auch nach längerem Überlegen keine drei Lieblingswerke nennen kann. Aber wenn für mich etwas genial und einzigartig ist, dann sind es die ersten acht Takte des Mozart-Requiems!

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Prokofjew ist Chefsache Für den russischen Part des Abends wählte Tugan Sokhiev Musik von Sergei Prokofjew. Sie ist ihm professionelles Anliegen und Herzensangelegenheit zugleich; zu viele großartige Werke des Komponisten, so bemerkte er bereits bei seinem Amtsantritt 2012, bekämen nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen eigentlich gebührte, und das wolle er ändern. Also hat er seitdem — ­neben Repertoireklassikern wie der klangmächtigen Fünften Symphonie, dem Ersten Klavier- und dem Zweiten Violinkonzert — auch die Kantate ›Alexander Newski‹ und das Oratorium ›Iwan der Schreckliche‹ aufs DSO-Programm gesetzt. Letzteres ist im Juni auf einer hochgelobten CD erschienen.

Ich bin Fagottist geworden, weil … für mich der wunderbare Klang des Instruments am besten die menschlichen Stimmungen von klagend bis heiter und komisch ausdrücken kann.

Wenn ich eine Zeitreise unternehmen könnte, würde ich ... in die Zukunft reisen, um den Kulturbanausen von morgen schon jetzt das Handwerk zu legen. Das höre ich momentan privat am liebsten: Funkige Jazz- und Soulmusik, zum Beispiel ›Earth, Wind & Fire‹ oder ›Tower of Power‹. Wenn ich nicht Fagott spiele, ... verbringe ich die wenige freie Zeit mit meiner Familie. Diese Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament: Allegretto (non troppo) con cuore e con la mente


Konzertvorschau | Letzte Meldung | Impressum

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Letzte Meldung: Strauss und Varèse auf CD

KO N ZE RT E November So 02.11. 20 Uhr Philharmonie

Fr 07.11. 22 Uhr Neue Nationalgalerie

Berg Kammerkonzert für Klavier, Violine und 13 Blasinstrumente Bruckner Symphonie Nr. 9 d-Moll KENT NAGANO Viviane Hagner Violine Mari Kodama Klavier

Kammerkonzert ›Notturno‹ Brahms, Dorfman, Gabrielli ENSEMBLE DES DSO

So 09.11. 12 Uhr Haus des Rundfunks

Kulturradio-Kinderkonzert Bizet Auszüge aus den ›L’Arlésienne‹-Suiten LANCELOT FUHRY Christian Schruff Moderation

Fr 14.11. Sa 15.11. 20 Uhr Philharmonie

Debussy ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Chausson ›Poème‹ für Violine und Orchester Ravel ›Tzigane‹ für Violine und Orchester Prokofjew Symphonie Nr. 7 cis-Moll TUGAN SOKHIEV Janine Jansen Violine

Mi 19.11. 20 Uhr Philharmonie

Festkonzert zum 100. Geburtstag von Ferenc Fricsay Dukas ›Der Zauberlehrling‹ Mozart Sinfonia concertante Es-Dur für Oboe, Klarinette, Horn, Fagott und Orchester KV 297b Strawinsky ›Petruschka‹ (1947) TUGAN SOKHIEV Thomas Hecker Oboe Richard Obermayer Klarinette Paolo Mendes Horn Jörg Petersen Fagott

Mi 26.11. 20 Uhr Philharmonie

Debüt im Deutschlandradio Kultur Schostakowitsch Violinkonzert Nr. 1 a-Moll Schumann Konzertstück F-Dur für vier Hörner und Orchester Tschaikowsky ›Francesca da Rimini‹ JOSHUA WEILERSTEIN Diana Tishchenko Violine Maciej Baranowski, Peter Müseler, Bertrand Chatenet, Juliane Grepling Horn

Sa 29.11. 18 Uhr Berliner Dom

Adventskonzert Berlioz, Bruch, Liszt, Tchemberdji u. a. KAI-UWE JIRKA Hanna Herfurtner Sopran Thomas Blondelle Tenor Staats- und Domchor Berlin

Dezember Fr 05.12. 20.30 Uhr Villa Elisabeth

Kammerkonzert Frescobaldi, Holst, Mozart, Sweelinck u. a. ENSEMBLE DES DSO

So 07.12. 20 Uhr Philharmonie

Sibelius Suite ›Pelléas et Mélisande‹ Sibelius Violinkonzert d-Moll Sibelius Symphonie Nr. 2 D-Dur DAVID ZINMAN Alina Pogostkina Violine

So 14.12. 20 Uhr Philharmonie

Dvořák ›Karneval-Ouvertüre‹ Dvořák Klavierkonzert g-Moll Dvořák Symphonie Nr. 9 e-Moll ›Aus der Neuen Welt‹ CHRISTOPH ESCHENBACH Pierre-Laurent Aimard Klavier

So 21.12. 12 Uhr Haus des Rundfunks

Mi 31.12. 15 + 19 Uhr Do 01.01. 18 Uhr Tempodrom

Kulturradio-Kinderkonzert Sibelius ›Karelia-Suite‹ MIHHAIL GERTS Christian Schruff Moderation

Silvester- und Neujahrskonzerte Borodin, Brahms, Debussy, Sarasate u. a. THOMAS SØNDERGÅRD James Ehnes Violine Artisten des Circus Roncalli

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie – mit Ausnahme der Casual Concerts – findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

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DAS VOLLE PROGRAMM KULTUR

92,4

QIU Restaurant & Bar im The Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 590 05 12 30 www.qiu.de

Das Studium der beiden Partituren verstärkte bei Metzmacher den Eindruck, dass exponierte Stellen in Strauss’ ›Heldenleben‹ den jüngeren Varèse entscheidend beeinflusst hatten. Beide Werke brachte er in Berlin gemeinsam mit dem DSO und seinem Ersten Konzertmeister Wei Lu in ihrer jeweiligen Erstfassung zu Gehör. Ein Mitschnitt dieser hochspannenden Gegenüberstellung ist nun auf CD erhältlich. Erschienen am 16. September bei Challenge Classics. Mehr unter dso-berlin.de/neuerscheinungen

KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets@dso-berlin.de

RBB-ONLINE.DE

Der perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt.

Am 9. September 2007 feierte Ingo Metzmacher seinen meisterhaften Einstand als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, das er bis 2010 leitete, und verwirklichte dabei ein Projekt, das ihn seit Längerem beschäftigte. Auf den ersten Blick klingt es gewagt: Richard Strauss’ ›Ein Heldenleben‹ bildete 1899 den vorläufigen Abschluss seiner Symphonischen Dichtungen, während Edgard Varèse mit ›Amériques‹ der Neuen Welt und der neuen Zeit ein musikalisches Denkmal setzte. Und doch war Strauss nicht nur das künstlerische Idol des Pariser Komponisten, sondern auch dessen erster Förderer. In den USA vollendete Varèse 1922 seine erste erhaltene Komposition: Inspiriert von den Berliner Eindrücken im Umgang mit Orchesterfarben und den Klängen der Metropolen in Übersee bildet ›Amériques‹ das Pionierwerk auf dem Weg zu seinen revolutionären Visionen.

die kunst zu hören

IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 – 20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 dso-berlin.de | info@dso-berlin.de Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Felicitas Böhm Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Tanja Kernweiss (S. 1), Kai Bienert (S. 2 links + S. 6 Mitte), Dorothee Falke (S. 2 Mitte), Maren Glockner (S. 2 rechts), Marco Borggreve | Deutsche Grammophon (S. 3), Maximilian Meisse | SMB (S. 4 links), www.25stunden.com (S. 4 rechts), Archiv DSO (S. 5), Andy Buchanan (S. 6 links), Erik-Jan Ouwerkerk (S. 6 rechts), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 6 unten), David Beecroft (S. 7 links), Frank Eidel (S. 7 rechts), Challenge Classics (S. 8) Art- und Fotodirektion .HENKELHIEDL Redaktionsschluss 16.10.2014 Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2014 Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble­ der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


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