DSO-Nachrichten 05/06 2018

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Robin Ticciati

DSO-Nachrichten 05 | 06 2018

Chefdirigent

ICH MÖCHTE, DASS DER KOMPONIST GEWINNT! Sir Roger Norrington im Gespräch → S. 3 Ausblick mit Brahms Robin Ticciati und Lisa Batiashvili → S. 9 Worte der Erlösung Kent Nagano dirigiert Mahlers Zweite → S. 10 Wiederbegegnungen Tugan Sokhiev und Baiba Skride → S. 10 Saison 2018 | 2019 Chefdirigent ROBIN TICCIATI

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DSO-Nachrichten 05 | 06 2018

dso-berlin.de


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Was kann klassische Musik bewirken? Ich denke, es ist nur zu leicht, die Macht der KLASSIK durch eine romantische, schwelgerische Liebe, die man für sie empfindet, zu übertreiben. Und doch bin ich der Überzeugung, dass in einer von Klickraten und allgemeiner Verunsicherung beherrschten Gesellschaft das, wofür klassische Musik steht, und das wahrhaftige Fundament, auf dem sie gründet, uns eine Menge geben kann: Ideen von EINHEIT, GEMEINSCHAFT, vom Streben nach einem Ziel, das größer ist als wir alle.

wer-ist-robin-ticciati.de

Und geht es dabei nicht auch um KLANG? Um einen Klang, der Menschen Hoffnung geben kann – Hoffnung auf Liebe –, Zeit zum Nachdenken und zur Ermutigung, uns offenherziger zu begegnen.

In seinen Konzerten lässt sich das musikalische Universum des neuen DSO-Chefdirigenten ganz unmittelbar erleben. Doch auch die Bildwelt der Saison 2017 | 2018 ist eine Einladung, den Menschen und Musiker Robin Ticciati kennen zu lernen. Sie stammt von dem Münchner Fotografen Fabian Frinzel und der Designerin Ayzit Bostan, die einen von Ticciati ausgefüllten Fragebogen auf ihre ganz eigene Weise in Form von Stillleben interpretiert haben. Alle Motive in Verbindung mit den Fragen und Antworten können auf der folgenden Website erkundet werden: wer-ist-robin-ticciati.de

›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ am 12.06.

Kurzmeldungen

Kammerkonzerte zum Saisonausklang im Mai und Juni Sie spielen bei Konzerten, Rundfunk- oder CD-Aufnahmen – die Mitglieder der Ferenc-Fricsay-Orchesterakademie sind in alle Projekte des DSO eingebunden und lernen dabei nach Abschluss ihres Instrumentalstudiums die Arbeit eines professionellen Klangkörpers von innen kennen. Am 27. Mai bietet sich die Gelegenheit, die aktuellen Akademistinnen und Akademisten in der Villa Elisabeth zu erleben. Gemeinsam mit Musikerinnen des DSO gestalten sie ein Programm mit einem der ersten Beethoven-Streichquartette, mit Erwin Schulhoffs Concertino für Flöte, Viola und Kontrabass und dem Streichoktett von Niels Wilhelm Gade. Das e-Moll-Streichquartett des dänischen Komponisten, dessen 200. Geburtstag 2017 gefeiert wurde, erklingt am 15. Juni im letzten ›Notturno‹-Konzert der Saison. Das Nordlicht-Quartett stellt es – inmitten der Sammlung Scharf-Gestenberg, die sich der fantastischen Kunst verschrieben hat – dem Klavierquintett von Brahms gegenüber. Mehr unter dso-berlin.de/kammermusik

So 27. Mai 17 Uhr Villa Elisabeth

Fr 15. Juni 22 Uhr | Kurzführung 21 Uhr Sammlung Scharf-Gerstenberg

27.05.: Karten zu 18 € | 10 € ermäßigt | AboPlus-Preis 15 € 15.06.: Das Konzert ist bereits ausverkauft.

Die legendäre Konzertreihe ›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ präsentiert am 12. Juni erneut hochspannende Nachwuchskünstler an der Seite des DSO. Aus Wien stammt der Geiger Emmanuel Tjeknavorian. Er gehört zur ›Rising Stars‹-Auswahl der European Concert Hall Organisation und gibt seinen Berliner Einstand mit dem Violinkonzert von Sibelius, mit dem er 2015 den zweiten Platz beim Sibelius-Wettbewerb in Helsinki belegte. Der Hornist Marc Gruber wurde 2016 nicht nur als Solist beim ARD-Musikwettbewerb mit gleich drei Preisen bedacht, sondern auch als Kammermusiker beim Deutschen Musikwettbewerb ausgezeichnet. Er stellt sich mit dem Hornkonzert von Reinhold Glière vor, den man heute vor allem als Kompositionslehrer von Prokofjew kennt. Der spanische Dirigent Antonio Méndez wählte für sein Debüt Beethovens zweite ›Leonoren-Ouvertüre‹ und die Tondichtung ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ von Strauss. Mehr unter dso-berlin.de/debuet

Di 12. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 12 € bis 32 € | AboPlus-Preis ab 10 €

»Ihr spielt die Musik« – ›Symphonic Mob‹ am 23.09. Der ›Symphonic Mob‹ ist Berlins größtes Spontanorchester und bietet allen, die ein Instrument beherrschen oder gerne singen, die spannende Gelegenheit, gemeinsam mit den Orchesterprofis des DSO aufzutreten – ganz gleich, ob sie im Alltag in Laienorchestern oder Big Bands spielen, ob sie Blas- oder Kammermusik machen. Das Erlebnis ist überwältigend: 2016 und 2017 fanden sich unter der Leitung von Kent Nagano und Robin Ticciati jeweils 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Am 23. September geht der ›Symphonic Mob‹ bereits in die fünfte Runde. Robin Ticciati dirigiert Auszüge aus Griegs ›Peer Gynt‹-Suiten und Elgars ›Enigma-Variationen‹ sowie Chöre aus Opern von Verdi, und wieder sind alle Musikbegeisterten herzlich eingeladen, mitzuspielen und mitzusingen. Um die Mitmachhürden niedrig zu halten, gibt es wie immer zusätzlich zu den Originalnoten vereinfachte Stimmen, und Probenangebote sorgen für den Feinschliff.

So 23. September 14 Uhr Probe | 15.30 Uhr Konzert Piazza der Mall of Berlin Teilnahme und Eintritt frei. Infos, Downloads und Anmeldung ab Juni 2018 unter symphonic-mob.de


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»Ich möchte, dass der Komponist gewinnt!« Sir Roger Norrington über seinen neuen Martinů-Zyklus ab dem 01.05.

gibt zwar intime Momente darin, mit einer Solo-Oboe oder zwei Fagotten, aber die sind nicht charakteristisch für das gesamte Stück. Es gibt wenig konkrete Struktur in seiner Musik, und sie lässt sich schwer fassen, klingt aber großartig. Sie sind eigentlich ein vehementer Verfechter des »pure tone«, des vibratolosen Spiels. Wie halten Sie’s bei Martinů? Ich denke, wir werden seine Symphonien mit Vibrato spielen. Sicher wäre es spannend, sie auch einmal ohne zu hören, aber, historisch betrachtet, schrieb er seine Erste für das Boston Symphony Orchestra des Jahres 1942, das nachweislich Vibrato verwendete – auch wenn der Dirigent Serge Koussevitzky noch die Zeiten ohne erlebt hatte. Martinů verbrachte mehr als die Hälfte seines Lebens im Ausland, lebte 17 Jahre in Paris, später in den USA und in der Schweiz. War er immer noch ein böhmischer Komponist? Oh ja! In der Rhythmik und Melodik der Ersten Symphonie steckt so viel Böhmisches wie in Dvořáks Neunter, die auch »in der neuen Welt« entstanden ist. Man kann eben nicht so leicht aus seiner Haut. Er war mit dieser Tradition verbunden, und er glänzte dadurch.

Das erste Mal als Geiger, das zweite Mal als Komponist ... Und doch war er dann als Geiger gut genug, um in der Tschechischen Philharmonie zu spielen. Er war als Student wohl nicht sonderlich diszipliniert, dafür sehr introvertiert, wahrscheinlich sogar ein wenig autistisch. Er erschuf sich seine eigene Klangwelt. Ein guter Freund, der amerikanische Musikkritiker Michael Steinberg, erzählte mir einmal von seiner Studienzeit in Princeton in den 1940er-Jahren – der Zeit, in der Martinů seine Symphonien schrieb. Man hatte Martinů damals zu Vorlesungen eingeladen, aber er war als Dozent ein hoffnungsloser Fall [lacht], es kam keiner zu seinen Veranstaltungen. Und so haben Michael und einige seiner Freunde Martinů sozusagen »übernommen«; er kam jeden Donnerstag mit dem Zug aus New York, wo er damals lebte, hörte mit ihnen Platten und diskutierte mit ihnen. Er war ein charmanter Gesprächspartner, aber so bescheiden, dass er selten eine klare Meinung zu einem Stück von sich gab. »Die Menschen sollten nicht versuchen, sich bedeutender zu geben als sie sind«, hat er einmal zu Michael gesagt. Das könnte man einmal ein paar Dirigenten wissen lassen ... [lacht] Vielleicht konnte Martinů sich eben am besten musikalisch ausdrücken. Gerade nach seinem Verweis vom Konservatorium begann er überaus produktiv zu komponieren ... Als wollte er der Welt zeigen, was er draufhat. Und nach dem Abschluss eines Werks wandte er sich sofort dem nächsten zu. Er hat für wirklich jede denkbare Besetzung komponiert und sprühte geradezu vor vollkommen originellen Ideen, wie man sie auch in der Ersten Symphonie hören kann. Dieses außergewöhnliche Schwanken zwischen Dur und Moll, Kadenzen, die nach Moll streben und dann in Dur enden, das sind ganz typische Martinů-Effekte. Seine Orchestertexturen sind überaus dicht gewebt. Es

Das sind die Lehren, die Sie aus der historisch informierten Aufführungspraxis gezogen haben ... Ja, bei mir geht die Alte Musik bis Elgar. [lacht] Scherz beiseite, man muss wirklich jeden Aspekt berücksichtigen und alle Quellen heranziehen, um herauszufinden, wie man damals gesessen, gespielt, geklungen hat. Die Orchester hatten früher die Ersten Geigen links und die Zweiten rechts, es gibt Dirigierfotos von Mahler und Elgar, die das bezeugen. Die Tempi sind wichtig, der Klang ist wichtig. Andernfalls wird man dem Komponisten nicht gerecht. Ich möchte, dass der Komponist gewinnt! Und ich möchte, dass Martinů gewinnt, denn ich bewundere seine hinreißende, seine herrliche Musik. Ich denke, das Publikum wird überwältigt sein! Das Gespräch führte MAXIMILIAN RAUSCHER.

Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie D-Dur aus der ›Haffner‹-Serenade KV 250 Bohuslav Martinů Symphonie Nr. 1 SIR ROGER NORRINGTON Di 1. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 15 € bis 49 € | AboPlus-Preis ab 13 €

Sir Roger Norrington

Sir Roger, in Kammermusikprogrammen ist Martinůs Musik regelmäßig zu finden, seine Symphonien werden jedoch kaum gespielt. Woran liegt das? Das verstehe ich auch nicht, denn sie sind fantastisch, und so überaus individuell! Man hört schon nach ein paar Takten, dass es sich dabei um Martinů handelt. So einen eigenständigen Klang haben nur wenige Komponisten – Bruckner natürlich, in gewisser Weise auch Berlioz. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass Martinů hauptsächlich Autodidakt war. Man hat ihn zweimal vom Konservatorium in Prag geworfen.

Sie werden in den kommenden Jahren alle sechs Martinů-Symphonie mit dem DSO aufführen, kombiniert jeweils mit einer Symphonie von Mozart. Gibt es zwischen den beiden Komponisten eine besondere Verbindung? Nein, überhaupt nicht. Aber ich liebe die Mozart-Symphonien, sie liegen mir als Dirigent besonders, und sie bilden einen reizvollen Kontrast zu Martinů, auch durch die Besetzung. Vor ein paar Jahren haben wir einmal ein reines Mozart-Programm beim DSO gemacht – nur zwei Reihen von Streichern im Halbkreis, die Bläser stehend dahinter. Das gibt der Musik einen sehr kammermusikalischen Anstrich, und wenn dann nach der Pause das große Orchester spielt, könnte der Gegensatz nicht größer sein. Ich wollte ursprünglich die letzten sechs Symphonien von Mozart dirigieren, aber die ›Haffner‹-Symphonie KV 385 ist leider sehr kurz. Deswegen spielen wir stattdessen am 1. Mai eine Symphonie-Fassung der ›Haffner‹-Serenade KV 250, die von Mozart selbst stammt, aber kaum zu hören ist. Vielleicht ändere ich bei den letzten drei Mozart-Symphonien auch die Reihenfolge, stelle den Martinů voran und spiele den Mozart mit größerer Besetzung. Das ist durchaus legitim, denn das hat Mozart, als sich die Gelegenheit in Wien oder Paris bot, durchaus gemacht – und dann selbstverständlich auch die Bläser verdoppelt. Das war früher völlig normal, wenn man viele Streicher hatte. Insofern wäre es historisch also falsch, dann mit einfachem Holz zu spielen.

Im Gespräch

Mit dem englischen Altmeister Sir Roger Norrington verbindet das DSO eine langjährige künstlerische Zusammenarbeit. Nach dem Abschluss seines gefeierten Vaughan-Williams-Zyklus im vergangenen Jahr verheißt nun ab dem 1. Mai eine neue Serie hochspannende Entdeckungen im Werk eines noch immer wenig bekannten Symphonikers – des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů (1890–1959).


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Schauergeschichten und große Musik James Conlon und Alisa Weilerstein am 02.06. Virtuose Groteske Keines Programms bedarf Schostakowitschs Erstes Cellokonzert, das 1959 für den Cellisten Mstislaw Rostropowitsch entstand. War der erste Satz vom Komponisten als »Allegretto im Stil eines heiteren Marsches« apostrophiert, so verzerrt sich dieser aufgesetzte Frohsinn im Finale zur erregten, übersteigerten Groteske. Den Solopart des hochvirtuosen Meisterwerks übernimmt die vielfach ausgezeichnete US-amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein, die beim DSO zuletzt im November 2010 mit Schumanns Cellokonzert überzeugte. Das Erste Konzert von Schostakowitsch liegt ihr besonders am Herzen, konnte sie es doch im Rahmen eines Meisterkurses noch mit Rostropowitsch selbst einstudieren.

Es ist schon ein bemerkenswertes Portfolio an Schauerlichkeiten, das Antonín Dvořák in seinen symphonischen Dichtungen auffährt. Sie handeln von Gattenmord und Kindstötung, von grausamen Wassermännern, bösen Stiefmüttern und übernatürlichen Begebenheiten. Über das Sujet der ›Mittagshexe‹ empörte sich etwa der Wiener Kritiker Eduard Hanslick: »Wie man einen so grässlichen, jedes feinere Gefühl empörenden Stoff zu musikalischer Darstellung sich wählen konnte, ist mir nicht recht begreiflich.« Auch ›Das goldene Spinnrad‹ mit seiner Aschenputtel-Geschichte hat es in sich: Es erzählt von einem verliebten König und seiner schönen Braut. Von ihrer Stiefmutter, die auch vor brutalem Mord nicht zurückschreckt, um ihre leibliche Tochter zu verheiraten. Von einem wundertätigen Zauberer, der Tote zum Leben erwecken kann – und von einem gesprächigen Spinnrad aus purem Gold, das dem König die Wahrheit berichtet und ihn schließlich mit seiner rechten Frau zusammenführt. Lautmalerisches Geschick Das dramatische Potential, das Dvořák in dieser und drei weiteren Volkserzählungen aus der Sammlung ›Blumenstrauß nationaler Sagen‹ des Märchensammlers Karel Jaromír Erben erkannte, ist unbestreitbar. Trotz seiner Freundschaft zu Brahms und Hanslick hatte der Komponist Wagner und die Liszt’sche Innovation der Symphonischen Dichtung immer bewundert und versuchte sich 1896, nach seiner Rückkehr aus den USA, selbst auf diesem Gebiet. Dem Dirigenten Hans Richter berichtete er, »es sind Balladen [im Volkston], und in jedem Stück sind drei oder

MAXIMILIAN RAUSCHER

vier Personen, welche ich zu charakterisieren bemüht war«. Vier Erzählungen Erbens verwandelte er kongenial in klingende Poeme, die mit lautmalerischem Geschick und spannungsvoller Dramatik die schauderhaften Geschichten zu wundersamem und fantastischem Leben erwecken. Huldigung an die Heimatstadt Das Konzert am 2. Juni beginnt aber nicht nur tschechisch, es endet auch so: Leoš Janáčeks Sinfonietta, ursprünglich nur als Bläserfanfare für die patriotische Turnbewegung ›Sokol‹ gedacht, wuchs rasch zu einem facettenreichen, überaus eigenwilligen programmati-

schen Werk in fünf Sätzen an, das – in Erinnerung an die Unabhängigkeit des Landes 1918 – dem tschechischen Militär, vor allem aber der Heimatstadt des Komponisten gewidmet war: »Der Strahl der Freiheit wurde über die Stadt gezaubert, der Strahl der Wiedergeburt, am 28. Oktober 1918! Ich sah mich in ihr, ich gehörte ihr. Und das Geschmetter der siegreichen Trompeten, die heilige Ruhe des entlegenen Königinklosters, die nächtlichen Schatten und der Atem der grünen Berge, die Vision eines sicheren Aufschwungs und der Größe der Stadt erwuchs aus dieser Erkenntnis in meiner Sinfonietta, aus meiner Stadt – Brünn!«

Antonín Dvořák ›Das goldene Spinnrad‹ Dmitri Schostakowitsch Violoncellokonzert Nr. 1 Es-Dur Leoš Janáček Sinfonietta JAMES CONLON Alisa Weilerstein Violoncello Sa 2. Juni 20 Uhr | 18.55 Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Tor! und Viva Italia!

Kinderkonzerte | Conlon

Kulturradio-Kinderkonzerte am 06.05. + 17.06. Am 17. Juni spielt die Deutsche Fußball-Nationalelf ihr erstes WM-Spiel gegen Mexiko im Moskauer Olympiastadion. Anpfiff ist um 17 Uhr. Um die Zeit seid ihr schon wieder zu Hause vom 77. Kulturradio-Kinderkonzert. Und auch da geht’s um Fußball und Russland: Der russische Komponist Dmitri Schostakowitsch war ein großer Fußballfan. Er hat mal gesagt: »Fußball ist das Ballett für die Massen.« Und er hat eine Ballettmusik zum Thema Fußball komponiert. ›Das goldene Zeitalter‹ heißt sie, weil eine Mannschaft aus Russland zu einem Spiel nach »U-Stadt« fährt, wo gerade die Industriemesse ›Das goldene Zeitalter‹ stattfindet. U-Stadt liegt irgendwo im Westen. Russland wollte anders sein als »der Westen«, darum hatten die Russen gerade Revolution gemacht. Und darum sollten Sportler aus Russland am besten gar nicht in den Westen, also nach Westeuropa oder in die USA reisen, damit sie nicht erfahren, wie die Menschen dort leben. Es gab übrigens wirklich mal eine schlimme Zeit, als die Welt in Ost und West geteilt war, als jede Seite voller Misstrauen auf die andere war. Darum gab es die Mauer in Berlin, darum war Deutschland geteilt in Ost und West, mit einer scharf bewachten Grenze dazwischen. So ernst diese Geschichte auch ist, der Fußballfan Schostakowitsch hat eine lustige Musik geschrieben, in der er die russische Mannschaft in der bunten Welt des Westens darstellt. Sie klingt nach Jazz und Unterhaltungsmusik. Sogar

das Fußballspiel hat Schostakowitsch als Tanz komponiert. Allerdings durfte sein abendfüllendes Ballett schon bald nicht mehr aufgeführt werden. Er stellte daraus aber eine Suite für den Konzertsaal zusammen, die ihr diesmal hören werdet. Schülerinnen und Schüler der Staatlichen Ballettschule Berlin und der Schule für Artistik bringen dazu Fußball und Tanz auf die Bühne. Die junge Dirigentin Anja Bihlmaier leitet dabei zum ersten Mal das DSO. Ihr müsst aber nicht bis Mitte Juni auf das nächste Kulturradio-Kinderkonzert warten: Schon am 7. Mai spielt das Blechbläserquintett des DSO für Euch; Stargast ist die Sopranistin Siobhan Stagg. Es gibt Musik aus Italien, Hits aus Opern von Händel bis Verdi, aber auch Poptitel wie ›Volare‹, die jedem beim Thema »Italien« sofort einfallen. Und im Open House vor den Konzerten könnt Ihr wie gewohnt alle Orchesterinstrumente ausprobieren. CHRISTIAN SCHRUFF

Kinderkonzert ›Viva Italia!‹ Werke von Jean-Baptiste Arban, Andreas Binder, Giuseppe Verdi u. a. BLECHBLÄSERQUINTETT DES DSO Siobhan Stagg Sopran Christian Schruff Moderation So 6. Mai 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal

Kinderkonzert ›Tor!‹ Dmitri Schostakowitsch Ballettsuite ›Das goldene Zeitalter‹ ANJA BIHLMAIER Christian Schruff Moderation So 17. Juni 12 Uhr Konzert | ab 10.30 Uhr Open House Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren Karten zu 4 € | Erwachsene 12 €


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Saison 2018 | 2019 Chefdirigent ROBIN TICCIATI

KONZERTE IM ABONNEMENT dso-berlin.de


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

A | Wochenendserie

Philharmonie 7 Konzerte 20 Uhr

So 16.09.

Musikfest Berlin 2018 Wagner Suite aus ›Parsifal‹ für Chor und Orchester, zusammengestellt von Claudio Abbado Debussy ›Le martyre de Saint Sébastien‹ – Bühnenmusik für Soli, Sprecherin, Chor und Orchester

ROBIN TICCIATI Erin Morley Sopran Anna Stéphany Mezzosopran Katharina Magiera Alt Dame Felicity Lott Sprecherin Rundfunkchor Berlin

Sa 03.11.

Connesson ›Flammenschrift‹ (Dt. Erstaufführung) Sibelius Violinkonzert Strauss ›Eine Alpensymphonie‹

STÉPHANE DENÈVE Nikolaj Znaider Violine

So 16.12.

Händel ›Messiah‹ – Oratorium für Soli, Chor und Orchester (Szenische Einrichtung)

ROBIN TICCIATI Louise Alder Sopran Magdalena Kožená Mezzosopran Tim Mead Countertenor Allan Clayton Tenor Florian Boesch Bass RIAS Kammerchor Ahmed Soura Tänzer Frederic Wake-Walker Regie

So 27.01.

Zemlinsky ›Lustspielouvertüre‹ Strauss Burleske für Klavier und Orchester Mozart Rondo für Klavier und Orchester KV 386 Schreker ›Vorspiel zu einem Drama‹ Korngold Suite aus ›The Sea Hawk‹

FABIEN GABEL Francesco Piemontesi Klavier

Festival ›Brahms-Perspektiven‹ IV Bach Präludium BWV 878 für Klavier solo Bach Klavierkonzert E-Dur Reimann ›Fragments de Rilke‹ für Sopran und Orchester (Uraufführung – Auftragswerk des DSO) Brahms Symphonie Nr. 4

ROBIN TICCIATI Kristian Bezuidenhout Klavier Rachel Harnisch Sopran

Strauss ›Don Juan‹ Ravel Klavierkonzert G-Dur Birtwistle ›Night’s Black Bird‹ Webern Sechs Stücke für Orchester Wagner Vorspiel und ›Liebestod‹ aus ›Tristan und Isolde‹

ROBIN TICCIATI Mitsuko Uchida Klavier

Barber Symphonie Nr. 1 Copland Klarinettenkonzert Sibelius Symphonie Nr. 4

OSMO VÄNSKÄ Martin Fröst Klarinette

Sa 23.02.

Sa 13.04.

So 19.05.

B | Serie ›Zeitreise‹

Preisgruppe

1

2

3

4

5

6

Einzeltickets Abo-Preis

441 € 224 €

385 € 196 €

329 € 182 €

273 € 161 €

210 € 140 €

140 € 105 €

Philharmonie 7 Konzerte 20 Uhr

Mi 03.10.

J. S. Bach Orchestersuite Nr. 1 C. P. E. Bach Violoncellokonzert A-Dur Haydn Symphonie Nr. 98

TON KOOPMAN Jean-Guihen Queyras Violoncello

Fr 09.11.

Berlioz ›Roméo et Juliette‹ – Symphonie dramatique für Soli, Chor und Orchester

ROBIN TICCIATI Julie Boulianne Mezzosopran Paul Appleby Tenor Vitalij Kowaljow Bass Rundfunkchor Berlin

Do 06.12.

Bartók Klavierkonzert Nr. 2 Schumann Symphonie Nr. 2

CHRISTOPH ESCHENBACH Tzimon Barto Klavier

Mo 18.02.

Festival ›Brahms-Perspektiven‹ II Dutilleux ›Trois strophes sur le nom de Sacher‹ für Violoncello solo Dutilleux ›Tout un monde lointain …‹ für Violoncello und Orchester Brahms Symphonie Nr. 2

ROBIN TICCIATI Nicolas Altstaedt Violoncello

So 14.04.

Strauss ›Don Juan‹ Ravel Klavierkonzert G-Dur Birtwistle ›Night’s Black Bird‹ Webern Sechs Stücke für Orchester Wagner Vorspiel und ›Liebestod‹ aus ›Tristan und Isolde‹

ROBIN TICCIATI Mitsuko Uchida Klavier

Sa 04.05.

Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 Nielsen Symphonie Nr. 4 ›Das Unauslöschliche‹

ANDREW MANZE Martin Helmchen Klavier

So 16.06.

Roussel Symphonische Fragmente aus ›Das Festmahl der Spinne‹ Saint-Saëns Violoncellokonzert Nr. 1 Prokofjew Symphonie Nr. 4

LIONEL BRINGUIER Gautier Capuçon Violoncello

Preisgruppe

1

2

3

4

5

6

Einzeltickets Abo-Preis

413 € 217 €

363 € 189 €

313 € 175 €

261 € 154 €

198 € 126 €

130 € 98 €

Kammermusikserie

Villa Elisabeth | Heimathafen Neukölln 7 Konzerte Fr 20.30 Uhr | So 17 Uhr

Mit Konzerten an zwei historischen Spielstätten, Besetzungen vom Solo bis zum Streichseptett und Werken aus vier Jahrhunderten schnürt die Serie ein attraktives Paket für alle Kammermusikfreunde. Fr 28.09. | So 14.10. | So 09.12. | Fr 11.01. | Fr 05.04. | So 28.04. | So 26.05. Abo-Preis 70 € | Einzeltickets 126 €

Abo ›Notturno‹

Abo Classic NOW

3 Konzerte Fr 22 Uhr

5 Konzerte – 5 Perspektiven. Das ist Ihr Einstieg in die Welt klassischer Musik: Classic NOW bietet Ihnen drei Philharmonie-Konzerte mit Werken aus unterschiedlichen Epochen und Klangwelten, ein Casual Concert und ein Kammerkonzert Ihrer Wahl. Konzerteinführungen und Gespräche mit den Musikern und einem der Dirigenten begleiten Ihre Entdeckungsreise.

Gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat das DSO im Jahr 2010 die Reihe ›Notturno‹ ins Leben gerufen. Das besondere Konzertformat lockt musikalische Nachtschwärmer an Orte der Kunst und des Wissens, an denen Kammermusikensembles in einen Dialog mit Räumen und Exponaten treten. Bevor um 22 Uhr die Konzerte beginnen, können die Sammlungen jeweils ab 21 Uhr unter kundiger Führung besucht werden.

3 Symphoniekonzerte: Mi 03.10. | Sa 30.03. | Fr 28.06. 1 Casual Concert nach Wahl 1 Konzert der Kammermusikserie nach Wahl

Fr 02.11. Gemäldegalerie am Kulturforum Fr 01.02. Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel Fr 07.06. Hamburger Bahnhof

Abo-Preis 97 €* | Einzeltickets 171 €

*nur Preisgruppe 3

Abo-Preis 54 € | Einzeltickets 66 €


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C | Serie ›Entdeckungen‹

Philharmonie 8 Konzerte 20 Uhr

Mo 24.09.

Debussy ›Prélude à l’après-midi d’un faune‹ Auerbach Violinkonzert Nr. 4 (Dt. Erstaufführung) Bruckner Symphonie Nr. 7

ROBIN TICCIATI Leonidas Kavakos Violine

So 04.11.

Connesson ›Flammenschrift‹ (Dt. Erstaufführung) Sibelius Violinkonzert Strauss ›Eine Alpensymphonie‹

STÉPHANE DENÈVE Nikolaj Znaider Violine

Sa 17.11.

Benjamin ›Sudden Time‹ Beethoven Violinkonzert Rachmaninoff Symphonie Nr. 2

ROBIN TICCIATI Christian Tetzlaff Violine

Di 08.01.

Biber Battalia für Streicher Schostakowitsch Kammersymphonie c-Moll Beethoven Symphonie Nr. 1

JEAN-CHRISTOPHE SPINOSI

Sa 02.02.

Messiaen ›Trois petites liturgies de la présence divine‹ für Klavier, Ondes Martenot, Frauenchor und Orchester Schostakowitsch Symphonie Nr. 13 ›Babi Jar‹ für Bass, Männerchor und Orchester

INGO METZMACHER Cédric Tiberghien Klavier Nathalie Forget Ondes Martenot Mikhail Petrenko Bass Rundfunkchor Berlin

Sa 30.03.

Dvořák ›Die Mittagshexe‹ Ligeti Violinkonzert Bartók Konzert für Orchester

KARINA CANELLAKIS Pekka Kuusisto Violine

Sa 20.04.

Sibelius ›Karelia‹-Suite MacMillan ›Veni, veni, Emmanuel‹ – Konzert für Schlagzeug und Orchester Schostakowitsch Symphonie Nr. 12 ›Das Jahr 1917‹

SANTTU-MATIAS ROUVALI Simone Rubino Schlagzeug

Debussy Suite aus ›Pelléas et Mélisande‹ Mahler ›Das Lied von der Erde‹ für Mezzosopran, Tenor und Orchester

ROBIN TICCIATI Karen Cargill Mezzosopran Simon O’Neill Tenor

Mi 05.06.

Preisgruppe

1

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3

4

5

6

Einzeltickets Abo-Preis

490 € 232 €

429 € 200 €

368 € 184 €

306 € 168 €

234 € 136 €

155 € 104 €

Abo Casual Concerts

D | Maestroserie So 21.10.

Mahler Symphonie Nr. 9

KENT NAGANO

Fr 16.11.

Benjamin ›Sudden Time‹ Beethoven Violinkonzert Rachmaninoff Symphonie Nr. 2

ROBIN TICCIATI Christian Tetzlaff Violine

Mi 19.12.

Dvořák Violinkonzert Bartók Tanz-Suite Strauss Suite aus ›Der Rosenkavalier‹

CRISTIAN MĂCELARU Joshua Bell Violine

Fr 22.02.

Festival ›Brahms-Perspektiven‹ III Brahms Symphonie Nr. 3 Debussy ›Jeux‹ Wagner ›Wesendonck-Lieder‹

ROBIN TICCIATI Dorothea Röschmann Sopran

Sa 06.04.

Vasks ›Musica appassionata‹ für Streichorchester Mussorgski ›Lieder und Tänze des Todes‹, Tschaikowski Symphonie Nr. 6 ›Pathétique‹

ANDRIS POGA Ildar Abdrazakov Bass

Sa 27.04.

Mozart Symphonie Nr. 36 ›Linzer‹ Martinů Symphonie Nr. 2

SIR ROGER NORRINGTON

Philharmonie 3 Konzerte 20.30 Uhr

Die Platzwahl ist frei, die Kleiderordnung leger. Die Konzerte sind kompakt, werden vom Dirigenten moderiert, und im Anschluss lädt das DSO zur Casual Concert Lounge mit Live Act und DJ ins Foyer der Philharmonie ein.

Philharmonie 8 Konzerte 20 Uhr

Di 25.09.

Bruckner Symphonie Nr. 7

ROBIN TICCIATI

So 03.02.

Schostakowitsch Symphonie Nr. 13 ›Babi Jar‹ für Bass, Männerchor und Orchester

INGO METZMACHER Mikhail Petrenko Bass Herren des Rundfunkchors Berlin

So 02.06.

Bartók Klavierkonzert Nr. 1 Tschaikowski ›Francesca da Rimini‹ Bartók Klavierkonzert Nr. 3

CHRISTOPH ESCHENBACH Tzimon Barto Klavier

Fr 03.05.

Nielsen Symphonie Nr. 4 ›Das Unauslöschliche‹

ANDREW MANZE

Mi 19.06.

Mahler Symphonie Nr. 6

JAKUB HRŮŠA

Abo-Preis 39 € | Einzeltickets 60 €

Preisgruppe

1

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4

5

6

Einzeltickets Abo-Preis

504 € 248 €

440 € 216 €

376 € 200 €

312 € 176 €

240 € 144 €

160 € 112 €

Wahl-Abonnement

Philharmonie 4 oder 8 Konzerte 20 Uhr | 14 Uhr

Mit einem Wahl-Abonnement stellen Sie sich Ihre individuelle Serie mit 4 oder 8 Konzerten in der Philharmonie selbst zusammen. Sie werden bestmöglich platziert, der Sitzplatz ist variabel. Auch im Rahmen des Wahl-Abos können bis zu zwei Karten kostenfrei umgetauscht werden. Großes Wahl-Abo | 8 Konzerte Preisgruppe

1

2

3

4

5

6

Einzeltickets bis zu Abo-Preis

504 € 264 €

440 € 232 €

376 € 216 €

312 € 184 €

240 € 152 €

160 € 120 €

Preisgruppe

1

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4

5

6

Einzeltickets bis zu Abo-Preis

252 € 184 €

220 € 160 €

188 € 140 €

156 € 120 €

120 € 92 €

Kleines Wahl-Abo | 4 Konzerte

80 € 68 €

Abo ›Junge Begleitung‹ Für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre bietet das DSO ein um 50 % ermäßigtes Abonnement an. Es ist nur in Verbindung mit einem regulären DSO-Abonnement erhältlich. Hierbei gelten dieselben Konditionen wie für ein reguläres Abonnement.


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Brahms-Paket

Philharmonie 4 Konzerte 20 Uhr

Ein Abonnement –

4 Abende – 4 Symphonien: Mit dem Brahms-Paket erhalten Sie alle Philharmonie-Konzerte des Festivals ›Brahms-Perspektiven‹ mit Robin Ticciati zum günstigen Paketpreis.

So 17.02.

Schütz ›Das ist mir lieb‹ – Psalm 116 für Chor a cappella Schumann Klavierkonzert Brahms Symphonie Nr. 1

ROBIN TICCIATI Igor Levit Klavier RIAS Kammerchor

Dutilleux ›Trois strophes sur le nom de Sacher‹ für Violoncello solo Dutilleux ›Tout un monde lointain …‹ für Violoncello und Orchester Brahms Symphonie Nr. 2

ROBIN TICCIATI Nicolas Altstaedt Violoncello

Fr 22.02.

Brahms Symphonie Nr. 3 Debussy ›Jeux‹ Wagner ›Wesendonck-Lieder‹

ROBIN TICCIATI Dorothea Röschmann Sopran

Sa 23.02.

Bach Präludium BWV 878 für Klavier solo Bach Klavierkonzert E-Dur Reimann ›Fragments de Rilke‹ für Sopran und Orchester (Uraufführung – Auftragswerk des DSO) Brahms Symphonie Nr. 4

ROBIN TICCIATI Kristian Bezuidenhout Klavier Rachel Harnisch Sopran Corinna Harfouch Sprecherin Tom Schilling Sprecher

Mo 18.02.

39

7

3

1

Symphonie- Kammerkonzerte konzerte

›Notturno‹Konzerte

3

Casual Concerts

BrahmsFestival

unendliche Möglichkeiten!

Im Anschluss: Musikalische Lesung aus dem Briefwechsel von Johannes Brahms und Clara Schumann Preisgruppe

1

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5

Einzeltickets Paketpreis

252 € 152 €

220 € 136 €

188 € 120 €

156 € 104 €

120 € 88 €

6

Beste Plätze in der Philharmonie Individuelle Terminplanung Entspannt ins Konzert

80 € 64 €

Exklusive Veranstaltungen Attraktive Boni für neue Freunde

Abonnenten der Serien A bis D und des Großen Wahl-Abos erhalten ihre übliche Ermäßigung auch für die zusätzlichen Konzerte im Brahms-Paket: Paketpreis für Abonnenten Serie C und großes Wahl-Abo (4 Konzerte) Paketpreis für Abonnenten Serien A, B und D (3 Konzerte)

116 €

100 €

92 €

80 €

72 €

56 €

ABOPLUS-ERMÄSSIGUNG

87 €

75 €

69 €

60 €

54 €

42 €

Als Abonnent können Sie Karten für weitere Veranstaltungen zum AboPlus-Preis buchen – für sich selbst und auch für Ihre Gäste. Sie erhalten dabei ca. 15 % Ermäßigung auf den Kassenpreis der jeweiligen Preisgruppe.

BrahmsPlus | Als Inhaber eines Brahms-Pakets haben Sie die Möglichkeit, Karten für die beiden Sonderkonzerte des Festivals zum vergünstigten Preis hinzuzubuchen.

ABONNENTEN WERBEN ABONNENTEN

Sa 16.02. Ensemblekonzert: BrahmsPlus- und AboPlus-Preis 15 € | Einzelticket 25 € Mi 20.02. Kammerkonzert: BrahmsPlus- und AboPlus-Preis 15 € | Einzelticket 22 €

Sie haben ein Abonnement beim DSO, möchten Ihre Konzerterlebnisse mit jemandem teilen und haben Freunde, die Musik lieben? Werden Ihre Freunde auf Ihre Empfehlung hin Abonnenten, honorieren wir Ihren Einsatz mit spannenden Bonusangeboten. Erfahren Sie mehr unter: dso-berlin.de/awa

SAISONVORSCHAU Umfassende Informationen zu den Konzerten der Spielzeit 2018 | 2019 finden Sie in unserer Saisonvorschau, die wir Ihnen gerne kostenfrei zuschicken. Bitte senden Sie uns hierfür eine E-Mail mit dem Betreff ›Vorschau‹ und Ihrer Postanschrift an: marketing@dso-berlin.de

KARTEN UND ABONNEMENTS Besucherservice des DSO in der roc berlin Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 tickets@dso-berlin.de

Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss GmbH | Fotos Monica Menez

Abonnements 2018 | 2019

Termin Termin Anzahl Plätze Casual Concert Kammerkonzert

Saalpläne und Preise finden Sie in der Saisonvorschau und auf unserer Internetseite. Auch dort können Sie Ihre Abobuchung vornehmen: dso-berlin.de/aboformular. Für das Abo ›Junge Begleitung‹ Kinder und Jugendliche bitte extra vermerken. Anzahl Plätze

Preisgruppe

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Abo Classic NOW

PLZ | Stadt

Kammermusikserie Abo ›Notturno‹ Termin

Abo-Serie B

Straße

Abo Casual Concerts

Abo-Serie A

Telefon Anzahl Plätze Preisgruppe Platzwunsch

Einzelkarten Abo-Plus

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Kontoinhaber Kreditinstitut

Abo-Serie D IBAN Anzahl Plätze

Preisgruppe

Platzwunsch

Wahl-Abo 4 | 8 1

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Anzahl Plätze

Preisgruppe

Brahms-Paket Zusatztickets

16.02.

20.02.

Platzwunsch

Einzugsermächtigung Mit einer Einzugsermächtigung helfen Sie uns, den Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten. Ich möchte wie folgt zahlen: Einzugsermächtigung

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Hiermit ermächtige ich das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin bzw. die roc berlin widerruflich, die zu zahlenden Beträge bei Fälligkeit von meinem Konto abzubuchen.

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Ausblick mit Brahms Robin Ticciati und Lisa Batiashvili am 06.06.

PULTNOTIZ: Frauke Ross, Piccoloflötistin des DSO Nach Engagements als Solo-Piccoloflötistin bei der Philharmonia Hungarica und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in Ludwigshafen ist Frauke Ross seit 1999 Piccoloflötistin des DSO und Mitglied des Polyphonia Ensembles Berlin. Von 2005 bis 2010 war sie Lehrbeauftragte an der Musikhochschule ›Felix Mendelssohn Bartholdy‹ in Leipzig. Seit 2015 ist sie regelmäßig im Bayreuther Festspielorchester tätig. Seit ihrer Studienzeit in Freiburg interessiert sie sich für Kammermusik und war an zahlreichen Uraufführungen beteiligt. Schon früh entdeckte sie ihre Vorliebe für die klanglichen Besonderheiten der Piccoloflöte und der Altflöte. Am 27. Mai kann man sie in der Villa Elisabeth erleben S. 2.

Wahlverwandschaft Zwei Wege führen in diesem Programm auf Brahms zu. Der erste entspringt aus dessen eigener Wirkungsgeschichte, der andere kommt vom heutigen Musikdenken her. Brahms schätzte Antonín Dvořák, seinen acht Jahre jüngeren Kollegen. Er förderte ihn durch unmittelbare Unterstützung und durch Fürsprache beim Vergabekomitee für den österreichischen Staatspreis, er verschaffte ihm einen Verleger – und er beneidete ihn um den unversiegbaren Strom seiner Einfälle. Dvořák nahm sich seinerseits Brahms zum Vorbild für seine Symphonien und Kammermusikwerke. Beide Komponisten teilten die Liebe zu volkstümlichen Traditionen und machten dabei vor Landesgrenzen nicht Halt. Brahms schrieb ›Ungarische Tänze‹, Dvořák errang mit seinen ›Slawischen Tänzen‹ Weltgeltung; sie waren der Zündfunke für die europaweite und schließlich transatlantische Karriere des Böhmen. Die ›Legenden‹ bilden ihre Rückseite. Dem Temperament der Tänze setzen sie einen kontemplativen Ton entgegen, dem farbenfreudigen Orchesterelan eine reduzierte Besetzung, die sich von Stück zu Stück verändert und dabei die kammermusikalische Feinarbeit und Nuancierung in den Vordergrund rückt. Sie gehören zur Kultur der sensiblen Wege. Kammermusikalisches im Orchesterklang freizuspielen – in diesem Anliegen kommt Dvořák seinem Vorbild sehr nahe, auch im Hang zu einer Charakterisierungskraft, die keine Worte zu ihrer Erklärung braucht und will. Die ›Legenden‹ und der Mittelsatz des Violinkonzerts, dessen Hauptmelodie etliche Schwestern unter Brahms’ Liedkompositionen besitzt, stehen exemplarisch für die lyrische Seite in der Wahlverwandtschaft zwischen den beiden Komponisten ein. Inspiration durch die Natur Der Zugang von Dvořák her betont die geschichtliche Kontinuität, der Zugang von der Gegenwartsmusik aus dagegen den Kontrast zu Brahms. Bereits vor knapp eineinhalb Jahren nahm Robin Ticciati in seinem ersten Konzert als designierter

Chefdirigent ein Werk von Helen Grime ins Programm. Er schätzt die schottische Komponistin und ihren fantasievoll modernen Umgang mit dem Farbreichtum des tradierten Orchesters. Die Inspiration für ›Virga‹, das Orchesterstück, das international starke Resonanz fand, empfing sie aus einem Naturvorgang. Der Titelbegriff bezeichnet Regentropfen, die vor ihrem Auftreffen auf die Erde in der Luft verdunsten. Dieses Himmelsereignis »kann dramatische und schöne Szenen hervorbringen, besonders bei Sonnenuntergang« (Grime). Die Komponistin fasste das Spiel der Farben, Lichtbewegungen und -reflexe in ein kurzes, rasches Stück. In seiner zeitlichen Ausdehnung entspricht es den längeren Sätzen aus Dvořáks ›Legenden‹, formuliert jedoch einen starken Gegensatz zu ihnen, öffnet ihre leicht melancholische Aura und hinterlässt ein Gefühl der Erwartung. Wunschbesetzung Brahms’ Konzert antwortet darauf. Er schrieb es in zeitlicher Nähe zur Zweiten Symphonie in einer Phase, in der Natureindrücke für seine Kreativität eine größere Rolle spielten als sonst. Sie äußern sich nicht unmittelbar, sondern werden im Hörnerklang und in Themenbildungen angedeutet, die diesem entsprungen sein könnten. Der Folge von relativ kurzen Stücken im ersten Konzertteil setzt es den großen symphonischen Bogen entgegen. Solistin des Abends ist Lisa Batiashvili. Sie ist Ticciatis Wunschbesetzung, »eine großartige Musikerin, perfekt, vielseitig, stilsicher, leidenschaftlich und stets engagiert in ihrem Spiel. Seit Langem möchte ich mit ihr das Brahms-Konzert aufführen.« Ihre fulminante Interpretation von Brahms’ Doppelkonzert (gemeinsam mit Truls Mørk) ist dem Publikum des DSO in ebenso nachhaltiger Erinnerung wie ihre Interpretation von Schostakowitschs Erstem Violinkonzert. Man darf sich auf eine Wiederbegegnung mit der großartigen Künstlerin freuen. HABAKUK TRABER

Antonín Dvořák ›Legenden‹ für Orchester Helen Grime ›Virga‹ Johannes Brahms Violinkonzert D-Dur ROBIN TICCIATI Lisa Batiashvili Violine Mi 6. Juni 20 Uhr | 18.55 Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Ich bin Piccoloflötistin geworden, weil … mir mein erster Flötenlehrer sehr bald eine Piccoloflöte in die Hand gedrückt hat und mir das kleine, feine Instrument mit dem hellen, einzigartigen Klang spontan gut gefiel, da sofort schöne Töne herauskamen. Wäre ich nicht Flötistin geworden, wäre ich heute … vermutlich handwerklich tätig oder Klimaforscherin. Als ich zum ersten Mal auf einer Bühne stand, … spielte ich ein Stück für Flöte allein. Lampenfieber ist … nichts für mich. Glücklicherweise. Meine drei Lieblingswerke der Orchesterliteratur: Am liebsten höre ich Streichquartette und Klaviersonaten, weil sie so gar nichts mit Flöte zu tun haben. Das DSO ist … eine bunte Mischung unterschiedlichster Individualisten – und die Arbeit dort der beste Job für mich. Wenn ich eine Zeitreise unternehmen könnte, würde ich ... in (m)ein Leben ohne Flöte reisen, um zu erfahren, wo ich gelandet wäre. Wenn ich nicht Flöte spiele, ... bin ich am liebsten draußen in der Sonne, im Garten, am oder auf dem Wasser oder beim Handwerken. Welche Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament? Vivace e calmo, heiter und sonnig bis wolkig, seltene Gewitterschauer möglich.

Pultnotiz | Robin Ticciati

Mit dem Konzert am 6. Juni rundet Robin Ticciati seine erste Saison als Chefdirigent des DSO ab. Zugleich wirft er einen Blick voraus in die nächste Spielzeit. Das Programm ist als Annäherung an Johannes Brahms konzipiert, sein Violinkonzert füllt den zweiten Teil des musikalischen Abends – seine Symphonien werden in der kommenden Saison den Mittelpunkt eines komprimierten Festivals unter Ticciatis Leitung bilden. Die inhaltlichen und dramaturgischen Konturen seiner ›Brahms-Perspektiven‹ lässt der junge DSO-Chef im Juni bereits ahnen.


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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Sommerliche Wiederbegegnungen Tugan Sokhiev und Baiba Skride am 29. + 30.06 ans Pult seines Berliner Orchesters zurück. Er dirigiert mit Tschaikowskys Fünfter Symphonie ein Werk, das trotz der immensen Selbstzweifel des Komponisten heute zu seinen populärsten zählt und mit dessen furioser Interpretation sich Sokhiev – in einem schicksalshaften Konzert 2009 – für den Chefposten beim DSO empfahl. Rückkehr mit Prokofjew An seiner Seite weiß er eine der profiliertesten Violinistinnen unserer Zeit. Bei ihrem letzten DSO-Gastspiel im Januar 2017 lobte die Presse Baiba Skride für ihr »beeindruckendes Plädoyer für das relativ selten aufgeführte Violinkonzert des dänischen Komponisten Carl Nielsen«. Ihren Berliner Einstand gab die lettische Geigerin mit dem Orchester bereits vor 15 Jahren im Rahmen der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ – mit dem Zweiten Violinkonzert von Prokofjew, das sie nun zum Saisonausklang erneut interpretieren wird.

Mit Musik aus Russland und dem slawischen Kulturraum hat er während seiner Zeit als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin überzeugt und begeistert, und mit dieser kehrt Tugan Sokhiev auch am 29. und 30. Juni

Worte der Erlösung Kent Nagano mit Mahlers Zweiter am 22. + 23.06. Als Gustav Mahler am 29. März 1894 die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis betritt, um der Trauerfeier für den Dirigenten Hans von Bülow beizuwohnen, ahnt er nicht, dass in nur wenigen Momenten der Blitz der künstlerischen Eingebung einschlagen wird. Schon mehr als fünf Jahre sind vergangen, seit der junge Komponist, der bisher vor allem als aufstrebender Dirigent auf sich aufmerksam machte, die Arbeit an seiner noch immer unvollendeten Zweiten Symphonie begonnen hat.

DVD | Nagano | Sokhiev

Nachdem er 1888 zunächst nur den Kopfsatz, eine riesenhafte Totenklage über den Verlust eines »geliebten Menschen« abgeschlossen hatte, besaß Mahler noch keine Vorstellung davon, wie er diesen gewaltigen Anfang weiterführen sollte. Erst im Sommer 1893 entstanden zwei weitere Sätze: ein

Den Anfang macht allerdings die Symphonische Dichtung ›Aus Böhmens Hain und Flur‹ aus Bedřich Smetanas Zyklus ›Mein Vaterland‹, zu der der Dichter Václav Zelený im Auftrag des Komponisten schrieb, sie male »in weiten Zügen die Gedanken und Gefühle, die uns beim Anblick der böhmischen

Landschaft erfassen. Aus dem weiten Umkreis dringt inniger Gesang zu unseren Ohren, alle Haine und die ganze blühende Flur singen ihre Weisen, fröhliche und traurige. Sie alle kommen zu Wort, die tiefen, dunklen Wälder – in den Solopartien der Hörner – und die sonnigen fruchtbaren Tiefebenen der Elbe und andere Teile des reichen, schönen Landes Böhmen. Ein jeder kann dieser Komposition die Erinnerung an das entnehmen, was er ins Herz geschlossen hat.«

Bedřich Smetana ›Aus Böhmens Hain und Flur‹ aus ›Mein Vaterland‹ Sergei Prokofjew Violinkonzert Nr. 2 g-Moll Pjotr Tschaikowsky Symphonie Nr. 5 e-Moll TUGAN SOKHIEV Baiba Skride Violine Fr 29. + Sa 30. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

idyllischer Ländler als kurze Atempause und ein virtuoses, ironisches Scherzo. Hier spitzen sich die Konflikte des Werks zu, wenn die Darstellung des leeren, blinden Treibens der Menschen in einem Aufschrei des Ekels vor solcher Sinnlosigkeit gipfelt. Doch was konnte darauf noch folgen? Es ist sicher kein Zufall, dass Mahler die entscheidende Inspiration zu einem Werk, das sich mit dem Tod und den bangen Fragen nach dem Danach beschäftigt, während eben jenes Trauergottesdienstes im März 1894 fand. Als ein Knabenchor den Kloppstock-Choral ›Auferstehn!‹ anstimmt, wird Mahler schlagartig klar: mit diesen Zeilen will er seine Symphonie beschließen. Nachdem er das Gedicht mit seinen eigenen Worten stark erweitert hatte, schuf er daraus ein Finale, das die Dimensionen des ersten Satzes noch übertrifft. Zuerst baut das Orchester eine furchteinflößende, lärmende Drohkulisse des Jüngsten Gerichts auf. Doch alle Zweifel und Ängste verschwinden mit dem Eintritt des Chores und der Schluss beschwört schließlich unter Aufbietung aller vokalen und orchestralen Kräfte die Überwindung des Todes, die Auferstehung. So beantwortet Mahler das Schreckensbild des Weltengerichts mit der ekstatischen Vision einer allumfassenden Erlösung. Kent Nagano, der Ehrendirigent des Orchesters, bringt das überwältigende Werk am 22. und 23. Juni in der Berliner Philharmonie und am 24. Juni bei einem Gastspiel in der Münchner Philharmonie zur Aufführung. CHRISTOPH EDER

Gustav Mahler Symphonie Nr. 2 c-Moll ›Auferstehungssymphonie‹ KENT NAGANO Alexandra Steiner Sopran Okka von der Damerau Mezzosopran Audi Jugendchorakademie Martin Seidler Fr 22. + Sa 23. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

›Wege zur Neuen Musik‹ Die legendäre Fernsehreihe mit Gerd Albrecht auf DVD Eine intensive Zusammenarbeit über mehr als drei Jahrzehnte verband das DSO mit dem Dirigenten Gerd Albrecht. Zu seinen großen Verdiensten zählt nicht nur die Wiederentdeckung NS-verfolgter Komponisten wie Erich Wolfgang Korngold oder Franz Schreker für den Konzertsaal, er gehörte auch zu den Pionieren der Education-Bewegung. Aus der Motivation heraus, Menschen für zeitgenössische Musik zu gewinnen, entwickelte er in Zusammenarbeit mit dem Sender Freies Berlin (heute rbb) und dem Radio-Symphonie-Orchester Berlin (heute DSO) die Fernsehreihe ›Wege zur Neuen Musik‹, die in 15 Konzerten zwischen 1986 und 1995 durch lockere, konzentrierte Gespräche mit den Komponisten und die klingende Analyse ausgewählter Orchesterpassagen die Zuschauer für das jeweils vorgestellte Werk zu begeistern

vermochte. Die DVD-Edition ›Open your ears – Wege zur Neue Musik‹ macht nun Konzerte mit Krzysztof Penderecki, Hans Werner Henze, György Ligeti, Mauricio Kagel und lsang Yun sowie Jörg Widmann (mit den Kollegen vom rsb) wieder zugänglich – und präsentiert dabei ein eindrucksvolles Zeitdokument mit raren Aufnahmen, in denen die großen Nachkriegs-Komponisten live im Großen Sendesaal zu erleben sind. Ein umfangreiches Begleitbuch bietet weiterführende Informationen zu den Komponisten und ihren Werken. Mehr unter dso-berlin.de/dvd ›OPEN YOUR EARS – Wege zur Neuen Musik‹ (6-DVD-Box) erschienen am 23. März 2018 bei Arthaus Musik


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»Einfach wunderbar!« Andrew Manze dirigiert Waltons Erste Symphonie am 25.05. Die nüchterne Neoklassizität des russischen Musikrevolutionärs kombinierte Walton mit leidenschaftlichen Steigerungen, die an die Orchesterwerke von Jean Sibelius erinnern. Gerade bei der Ersten Symphonie verwundert diese Leidenschaft nicht: William Walton durchlebte während der Komposition eine stürmische Liebe samt Trennung – und die Arbeit an dem Werk dauerte noch darüber hinaus an: Walton selbst nannte als Inspiration der Symphonie »das Ende einer Liebesaffäre und den Beginn einer neuen«.

Nachdem der britische Dirigent Andrew Manze jahrelang einen Stab für die Orchesterwerke seines Landsmanns Ralph Vaughan Williams gebrochen hat, setzt er sich nun für den jüngeren Engländer William Walton ein – einen detailverliebten Arbeiter, der in seinem langen Komponistenleben nur zwei Symphonien schrieb und vor einer dritten in den 1960er-Jahren zurückschreckte. Seine Erste hat es in sich: Von Anfang an besitzt sie einen Puls, der sie nach vorne treibt, fast wie

ein Herzschlag. Der Komponist entwickelt auf dem Fundament dieser rhythmischen Energie und kantiger melodischer Einfälle im ersten Satz eine Struktur mit raffiniert verzahnten Stimmen, die für das Publikum aber stets verständlich bleiben – nicht zuletzt durch die subtile Instrumentation. Sein Vermögen, aus rhythmischen Motiven eine enorme musikalische Spannung zu gewinnen, hatte der junge William Walton beim Studium der Werke Igor Strawinskys gelernt.

Dramatische Wucht Die Konzeption des langsamen, dritten Satzes fiel Walton hingegen so schwer, dass die beim London Symphony Orchestra für März 1934 geplante Premiere verschoben werden musste. Die Aufführung zum Ersatztermin am 3. Dezember 1934 in der Queen’s Hall in London wurde ein großer Erfolg – allerdings noch immer ohne Finalsatz. Diese Bestätigung im Rücken half Walton auf dem Weg zur Vollendung des Werks, doch machte es sich der Komponist auch mit der Fortsetzung im letzten Abschnitt nicht leicht. Hier verband er dramatische Wucht und raffinierte Stimmführung miteinander, schuf in hörbarer Anlehnung an die Kontrapunktik in

Beethovens Sonaten und Symphonien komplizierte Fugato-Passagen. All das dauerte noch einmal ein halbes Jahr. Als das BBC Symphony Orchestra das Opus endlich in finaler Gestalt aufs Konzertpodium brachte, fasste der Dirigent Sir Henry Wood die allgemeine Begeisterung in einem Brief an Walton zusammen: »Einfach wunderbar – kein neues Orchesterwerk hat mich jemals so bewegt.« Kriegsdienst mit Musik Die Erste Symphonie mit ihrer Dualität von leidenschaftlichen Steigerungen und rhythmischer Energie dürfte für Walton auch in ganz anderem Zusammenhang dienlich gewesen sein: Im Zweiten Weltkrieg wurde er vom Militärdienst befreit, selbst als Fahrer von Krankenwagen hielt man ihn für untauglich. Dafür setzte man ihn als Komponisten für patriotische Durchhaltefilme ein – wie etwa ›Henry V.‹ mit Laurence Olivier –, in denen Anklänge an seine Erste Symphonie durchaus aufscheinen. Sie hat ihn, so scheint es fast, vor dem Kriegsdienst bewahrt. MATTHIAS NÖTHER

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur William Walton Symphonie Nr. 1 b-Moll ANDREW MANZE Martin Helmchen Klavier

Antike Inspiration

Fr 25. Mai 20 Uhr | 18.55 Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 63 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Constantinos Carydis und Midori am 13.05.

Lobpreis des Eros Mehr als 2000 Jahre später, im September 1954, kann der smarte, 36-jährige amerikanische Dirigent und Komponist Leonard Bernstein, der sich in der produktivsten Phase seines Schaffens befindet, im Teatro La Fenice in Venedig mit der Uraufführung seiner Serenade für Violine, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester einen Erfolg feiern, der direkt auf Platons ›Symposion‹ zurückgeht – denn es ist dieser Text, auf den Idee und Struktur des Stückes verweisen. Auf sehr vielfältige Art ließ sich Bernstein durch den antiken Dialog inspirieren. Die Selbstverständlichkeit, mit der gleichgeschlechtliche Liebe und Erotik in dem Text behandelt werden, dürfte für den verheirateten, aber in vielen Affairen und Beziehungen engagierten Musiker nur ein Aspekt gewesen sein: Als anregend erwies sich für ihn auch hörbar die Charakterisierung der unterschiedlichen Symposionsteilnehmer sowie die Aufgabe, die Dynamik des zu einem immer umfassenderen Bild des Eros fortschreitenden Gesprächs in einem musikalischen Evolutionsprozess nachzubilden. Den herausfordernden Violinpart in Bernsteins lyrischem Orchesterwerk übernimmt am 13. Mai die gefeierte Geigerin Midori. Musikalisches Spanienbild Einer ganz spezifischen Verbindung von Leidenschaft, musikalischer Charakterisierungskunst und orchestraler Feinzeichnung verdankt auch Manuel de Fallas Musik zu dem Ballett ›Der Dreispitz‹ seinen Erfolg, die 1919 in London in einer denkwürdigen Produktion mit Diaghilews ›Ballet Russes‹, dem für seine Charakterrollen berühmten Choreo-

graphen Léonide Massine sowie Pablo Picasso als Bühnenbildner zur Uraufführung kam. Auch wenn sich de Falla bei der Umsetzung des schwankhaften Eifersuchtsdramas aus der spanischen Provinz am Kolorit und den verführerischen Rhythmen der andalusischen Volksmusik orientierte, ist seine farbenreiche und durchgefeilte Partitur keineswegs nur die Übertragung von Volksmusik in die orchestrale Sphäre, sondern die musikalische Formulierung eines ganz eigenen und zugleich universell verständlichen Spanienbildes. Wie sehr auch das Spontane, Derbe und Mitreißende Produkt einer minutiösen Vorarbeit war, hat de Falla später einmal selber mit folgenden Worten ausgedrückt, die auch für das künstlerische Credo des immer wieder für seine akribische Vorbereitung und seine Hinwendung zum Detail gerühmten Dirgenten Constantinos Carydis stehen könnten: »Etwas, das mich dauernd beschäftigt, ist, dem innersten Ideal zu entsprechen, es auszudrücken und es zu kristallisieren und

nachher diese Anstrengungen keinem zu verraten, als wäre das Ganze eine harmonische Improvisation, aus den einfachsten und sichersten Mitteln entstanden.« CARSTEN NIEMANN

Charles Ives ›Hymn‹ – Largo cantabile für Streichorchester Leonard Bernstein Serenade für Violine, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester Manuel de Falla ›Der Dreispitz‹ (vollständige Ballettmusik) CONSTANTINOS CARYDIS Midori Violine Sophie Harmsen Mezzosopran So 13. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 15 € bis 49 € | AboPlus-Preis ab 13 €

Carydis | Manze

Athen, im Februar 416 vor Christus. Der junge, blendend aussehende Dichter Agathon ist auf der Höhe seines Erfolgs: Soeben hat er bei einem Dichterwettstreit den Sieg errungen. Nun lädt er einige Freunde, unter denen sich auch der Philosoph Sokrates befindet, zu einem Trinkgelage ein, bei dem sich die Teilnehmer bald selber einen Wettkampf liefern: Um die Wette preisen sie in Reden die Vortrefflichkeit des Gottes Eros, wobei sie zugleich das Wesen der Liebe und Erotik zu ergründen suchen. So erzählt es jedenfalls Sokrates’ Schüler Platon in seinem Dialog ›Symposion‹.


Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Letzte Meldung: Sommerliche Gastspiele und Filmmusik in der Waldbühne

Konzerte Mai Di 01.05. 20 Uhr Philharmonie

So 06.05. 12 Uhr Haus des Rundfunks

Mozart Symphonie D-Dur aus der ›Haffner‹-Serenade KV 250 Martinů Symphonie Nr. 1 SIR ROGER NORRINGTON

Kulturradio-Kinderkonzert Werke von Arban, Binder, Verdi u. a. BLECHBLÄSERQUINTETT DES DSO Siobhan Stagg Sopran Christian Schruff Moderation

ab 10.30 Uhr

Open House

So 13.05. 20 Uhr Philharmonie

Ives ›Hymn‹ – Largo cantabile für Streichorchester Bernstein Serenade für Violine, Harfe, Schlagzeug und Streichorchester de Falla ›Der Dreispitz‹ (vollständige Ballettmusik) CONSTANTINOS CARYDIS Midori Violine Sophie Harmsen Mezzosopran

Fr 25.05. 20 Uhr Philharmonie

So 27.05. 17 Uhr Villa Elisabeth

Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur Walton Symphonie Nr. 1 b-Moll ANDREW MANZE Martin Helmchen Klavier

Kammerkonzert Beethoven, Gade, Schulhoff AKADEMISTEN UND MITGLIEDER DES DSO

Juni Sa 02.06. 20 Uhr Philharmonie

Mi 06.06. 20 Uhr Philharmonie

Dvořák ›Das goldene Spinnrad‹ Schostakowitsch Violoncellokonzert Nr. 1 Es-Dur Janáček Sinfonietta JAMES CONLON Alisa Weilerstein Violoncello

Dvořák ›Legenden‹ für Orchester Grime ›Virga‹ Brahms Violinkonzert D-Dur ROBIN TICCIATI Lisa Batiashvili Violine

Di 12.06. 20 Uhr Philharmonie

Fr 15.06. 22 Uhr Sammlung ScharfGerstenberg

So 17.06. 12 Uhr Haus des Rundfunks

›Debüt im Deutschlandfunk Kultur‹ Beethoven ›Leonoren-Ouvertüre‹ Nr. 2 Sibelius Violinkonzert d-Moll Glière Hornkonzert B-Dur Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ ANTONIO MÉNDEZ Emmanuel Tjeknavorian Violine Marc Gruber Horn

Kammerkonzert ›Notturno‹ Brahms, Gade ENSEMBLE DES DSO

Kulturradio-Kinderkonzert Schostakowitsch Ballettsuite ›Das goldene Zeitalter‹ ANJA BIHLMAIER Christian Schruff Moderation

ab 10.30 Uhr

Open House

Fr 22.06. Sa 23.06. 20 Uhr Philharmonie

Mahler Symphonie Nr. 2 c-Moll ›Auferstehungssymphonie‹ KENT NAGANO Alexandra Steiner Sopran Okka von der Damerau Mezzosopran Audi Jugendchorakademie

Fr 29.06. Sa 30.06. 20 Uhr Philharmonie

Smetana ›Aus Böhmens Hain und Flur‹ aus ›Mein Vaterland‹ Prokofjew Violinkonzert Nr. 2 g-Moll Tschaikowsky Symphonie Nr. 5 e-Moll TUGAN SOKHIEV Baiba Skride Violine

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik. Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie – mit Ausnahme der Casual Concerts – findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

Mit zwei Konzerten unter der Leitung ehemaliger Chefdirigenten lässt das DSO im Juni seine Berliner Saison ausklingen und geht im Anschluss mit beiden Programmen auf Reisen: Das erste Gastspiel führt das Orchester und seinen Ehrendirigenten Kent Nagano am 24. Juni nach München. Gustav Mahlers monumentale Zweite Symphonie erklingt in der Philharmonie am Gasteig, mit dabei sind die Sopranistin Alexandra Steiner, die Mezzosopranistin Okka von der Damerau sowie die Audi Jugendchorakademie. Ein gern gesehener, regelmäßiger Gast ist das DSO auch bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. In der ländlichen Idylle des Gutshauses Stolpe dirigiert Tugan Sohkiev am 1. Juli Smetanas Symphonische Dichtung ›Aus Böhmens Hain und Flur‹ und Tschaikowkys Fünfte Symphonie. Mit Beethovens Drittem Klavierkonzert ist zudem der US-amerikanische Pianist Kit Armstrong, der diesjährige Preisträger in Residence des Festivals, zu erleben. Mehr unter dso-berlin.de/gastspiele

Film- und Musikfreunde müssen auch während der Sommerpause nicht vollständig auf das DSO verzichten. Am 18. August wird in der Waldbühne die Kinderbuchverfilmung ›Harry Potter und die Kammer des Schreckens‹ von 2002 gezeigt. Das Besondere dabei: Die Filmmusik von John Williams wird unter der Leitung Timothy Hentys live vom Orchester dazu gespielt. Das Konzert ist eine Veranstaltung von Semmel Concerts. Mehr unter dso-berlin.de/filmkonzert

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92,4

KARTEN, ABOS UND BERATUNG Besucherservice des DSO in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 –18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets dso-berlin.de | dso-berlin.de

die kunst zu hören

Der Perfekte Ein- oder Ausklang ist 3 Minuten von der Philharmonie entfernt.

QIU Lounge im the Mandala Hotel am Potsdamer Platz Potsdamer Strasse 3 | Berlin | 030 / 59 00 5 00 00 | www.qiu.de

IMPRESSUM Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 –20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 info@dso-berlin.de | dso-berlin.de Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Larissa Scharberth Marketing Tim Bartholomäus Abbildungen | Fotos Fabian Frinzel und Ayzit Bostan (S. 1, S. 2 oben) Stefan Maria Rother (S. 2 unten links), Igorstudio (S. 2 unten Mitte), Kai Bienert (S. 2 unten rechts), Manfred Esser (S. 3), Jamie Jung (S. 4 oben), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4 unten), Monica Menez (S. 5–8), Marco Borggreve (S. 9 links + S. 10 oben), Peter Adamik (S. 9 rechts), Felix Broede (S. 10 Mitte), Arthaus Musik (S. 10 unten), Benjamin Ealovega (S. 11 oben), Timothy Greenfield-Sanders (S. 11 unten), Jason Alden (S. 12) Art- und Fotodirektion Preuss und Preuss Satz peick kommunikationsdesign Redaktionsschluss 18.04.2018, Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2018 Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin. Geschäftsführer Anselm Rose Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg


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