DSO Nachrichten 05/06 2013

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Mai | Juni 2013

DSo -nach r IchtE n Chefdirigent und Künstlerischer Leiter T UG AN SOKHIE V

SonDErbEIlagE Abonnements und Konzerte 2013 | 2014

ein Ensemble der

ein Ensemble der

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-orchesters berlin

herbstliche Stimmung Christoph Eschenbach im Gespräch —–– S. 3 Meeres-Musik Sir Roger Norringtons Vaughan-Williams-Zyklus —–– S. 4 Der Mendelssohn-Effekt Tugan Sokhiev und Vadim Gluzman —–– S. 9 Der geist der Klarinette Jörg Widmann und Peter Ruzicka —–– S. 10


Editorial und Kurzmeldungen

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Liebe Leserinnen und Leser der DSO-Nachrichten,

Inhalt

zum letzten großen Wagnerjahr dirigierte Riccardo Chailly am 13.|14. Februar 1983 im Großen Sendesaal das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (damals RSO Berlin) in einem ganz der Musik Richard Wagners gewidmeten Abonnementskonzert. Als Schlusswerk enthielt es die Symphonie C-Dur von Wagner. Ich erinnere mich gut, dass ich seinerzeit als junger Intendant des Orchesters den neuen Chefdirigenten bei dieser Programmwahl beriet und ihm auch Aufnahmen dieser Symphonie des neunzehnjährigen Komponisten aus meinem Archiv zum Anhören gab. Bemerkenswert ist ja doch, dass sich Wagner 1882, ein Jahr vor seinem Tod, dieses Werkes wieder besann, die inzwischen verlorengegangene Partitur anhand der vorhandenen Stimmen rekonstruieren ließ und schließlich sogar begann, Retuschen an seinem Jugendwerk vorzunehmen. Er selbst dirigierte eine Aufführung im Teatro La Fenice in Venedig und äußerte sich über seine offenkundige Begabung als Symphoniker mit einer Mischung aus Nachsicht und Stolz. Vielleicht entsann er sich auch der Worte, die ein Rezensent 1833 für seine Symphonie gefunden hatte: »Es ist eine kecke, dreiste Energie der Gedanken, es ist ein stürmischer kühner Schritt und doch eine so jungfräuliche Naivität in der Empfänglichkeit der Grundmotive, dass ich große Hoffnungen auf die musikalischen Talente des Verfassers gesetzt habe.« Und nun, mehr als dreißig Jahre später, erscheint es mir wie ein »Déjà-vu«, ebendieses Werk in der Philharmonie selbst zu dirigieren —–– S. 10, mit demselben Orchester und dies wiederum in einem Wagnerjahr. Oder sagt man da »Déjà-entendu« …

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2 Willkommen

Editorial und Kurzmeldungen

3 Christoph Eschenbach Der Dirigent im Gespräch

4 Meeres-Musik I: A Song for all Seas Sir Roger Norrington, Carolin Widmann u. a.

Eine Forelle für Fünf

Kulturradio-Kinderkonzert

SONDERBEILAGE 5 Die Saison 2013 | 2014

Konzerte und Abonnements

9 Der Mendelssohn-Effekt

Tugan Sokhiev und Vadim Gluzman

10 Der Geist der Klarinette

Peter Ruzicka und Jörg Widmann

Meeres-Musik II: Jenseits des Kanals Edward Gardner und Anna Caterina Antonacci

11 Ein Leben in Variationen

Herzlichst, Ihr

Kent Nagano und Gautier Capuçon

Pultnotiz

Annemarie Moorcroft, Solo-Bratschistin des DSO

PETER RUZICKA Komponist, Dirigent und Intendant des RSO Berlin 1979–1987

12 Konzertkalender

Alle Konzerte im Mai und Juni

Akademisten des DSO in der Villa Elisabeth am 26.05.

›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ am 17.06.

Rückblick: Spanien-Tournee des DSO im Februar 2013

Ferenc Fricsay, ab 1948 der erste Chefdirigent des DSO (damals RIAS-Symphonie-Orchester), war gerade für junge Musiker am Beginn ihrer professionellen Laufbahn eine inspirierende Persönlichkeit. Die Orchesterakademie des DSO trägt heute seinen Namen. Die elf FerencFricsay-Akademisten sind jung, höchst talentiert, aufs Äußerste motiviert, und sie gehören zum Nachwuchs internationaler Spitzenorchester. Beim DSO sind sie fest in den Orchesteralltag integriert, nehmen an Probespielworkshops teil und werden von den Stimmführern gecoacht. Am 26. Mai stehen sie einmal selbst im Mittelpunkt: Gemeinsam mit Mitgliedern des DSO und der Lautenistin Ophira Zakai beschließen sie die Kammermusiksaison in der Villa Elisabeth, mit Werken von Bach, Martinů und Enescu. Das vollständige Programm finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik

Die traditionsreiche Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ (vormals: ›RIAS stellt vor‹) bietet seit ihrer Gründung 1959 ein Karrieresprungbrett für Spitzenmusiker. Die Liste der ehemaligen Debütanten ist lang und enthält u.a. Namen wie Jacqueline du Pré und Daniel Barenboim (beide 1963), Jessye Norman (1969) und Simon Rattle (1977), Jewgenij Kissin (1987), Cecilia Bartoli (1988) und auch DSO-Chefdirigent Tugan Sokhiev (2003). Am 17. Juni debütieren Philippe Tondre (mit dem Oboenkonzert von Bohuslav Martinů), Nemanja Radulović (mit Sergei Prokofjews Zweitem Violinkonzert) und Clemens Schuldt beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Der Dirigent wählte dafür Ludwig van Beethovens Dritte ›Leonoren-Ouvertüre‹ und Maki Ishiis letztes Werk, die Tondichtung ›Illusion and Death‹ aus dem Jahr 2002.

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Mo 17. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie

Neben seinen Konzerten in der heimischen Philharmonie ist das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin regelmäßig im internationalen Musikleben präsent. Nach einem Auftakt in Berlin traten das DSO und der Dirigent James Conlon im Februar 2013 eine viertägige Gastspielreise nach Spanien an und gaben vier umjubelte Konzerte vor ausverkauften Häusern: in Oviedo, San Sebastian, Saragossa und zuletzt im Auditorio Nacional de Música in Madrid (siehe Bild oben). Conlon, der bei seinem DSO-Debüt vor zwei Jahren mit einer aufwühlenden, ergreifenden Interpretation des Verdi-Requiems überzeugte, hatte neben einer selbst zusammengestellten Suite aus Schostakowitschs Oper ›Lady Macbeth von Mzensk‹ Wagners ›Meistersinger‹-Vorspiel und die Neunte Symphonie von Dvořák im Gepäck. Für Leonard Bernsteins Zweite Symphonie ›The Age of Anxiety‹ gesellte sich der französische Ausnahmepianist Jean-Yves Thibaudet als Solist hinzu, der erst im November unter der Leitung Tugan Sokhievs beim DSO geglänzt hatte.

So 26. Mai 17 Uhr Villa Elisabeth Karten zu 15 € AboPlus-Preis, Schüler und Studenten 10 €

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Karten von 10 € bis 30 € | AboPlus-Preis ab 9 €

Weitere Gastspiele des Orchesters finden Sie unter dso-berlin.de/gastspiele


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Christoph Eschenbach im Gespräch

He r bst li ch e St immu n g Der Dirigent Christoph Eschenbach im Gespräch über sein Konzert am 07.06.

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Johannes Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Robert Schumann Symphonie Nr. 2 C-Dur Christoph Eschenbach Tzimon Barto Klavier Fr 7. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € AboPlus-Preis ab 17 €

Christoph Eschenbach gehört zu den herausragenden Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit. Nach einer frühen Pianistenlaufbahn reüssierte er u. a. als Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters, des Houston Symphony Orchestra und des Orchestre de Paris. Er ist seit 2010 künstlerischer Leiter des National Symphony Orchestra in Washington, D. C. — und sowohl im Konzert, als auch bei CD-Aufnahmen ein gern gesehener Gast am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Am 7. Juni leitet er sein zweites Konzert der laufenden DSO-Saison. Maestro, in beiden Konzerten stellen Sie eine Symphonie Schumanns einem BrahmsKlavierkonzert gegenüber. Was hat sie an dieser Konstellation gereizt? Sie liegt natürlich auf der Hand, aufgrund der Freundschaft der beiden Komponisten. Die Anregung zu Brahms kam ursprünglich von einer Schallplattenfirma, die seine Klavierkonzerte aufnehmen wollte, vorzugsweise mit dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin, womit ich sehr einverstanden war. Und da beide Konzerte so riesig sind, fand ich eine Schumann-Symphonie als Gegenpart sehr passend. Im ersten Konzert kombinierte ich die beiden d-Moll-Stücke, die vierte Symphonie und das erste Klavierkonzert, und im zweiten Programm das B-Dur-Konzert, das viel sonniger ist als das Erste, mit der hellen C-Dur-Symphonie von Schumann. Robert Schumann schrieb seine Zweite Symphonie »im Dezember 1845 noch halb krank; mir ist’s, als müsste man ihr dies anhören. Erst im letzten Satz fing ich an mich wieder zu fühlen; wirklich wurde ich auch nach Beendigung des ganzen Werkes wieder wohler«. Es stimmt, Schumann komponierte sie zur Zeit seiner ersten tiefen Depression. Doch ich habe immer das Gefühl, er schrieb diese dadurch weg. Nur im langsamen Satz, der unglaublich schön, aber auch unglaublich tragisch ist, drückt sich sein Leiden noch einmal ganz authentisch aus, während er es in den anderen Sätzen wegzufegen versucht, gerade im virtuosen und überhaupt nicht depressiven Scherzo. Den Gegenpart, das zweite Brahms-Konzert, wird wieder der Pianist Tzimon Barto gestalten. Was macht ihn zum interessanten Brahms-Interpreten? Dass er diese Musik auslotet und in sie und in sich selbst hineinhört — und deshalb auch relativ langsame Tempi wählt, die er aber absolut ausfüllt. Man hört so viele Zwischenstimmen, Nuancen und Farben heraus ... Das Zweite Brahms-Konzert habe ich schon mit ihm gespielt, als wir uns vor mehr als 25 Jahren kennenlernten. Seine Interpretation hat seitdem eine Entwicklung durchlaufen: Die sehr stürmische Wiedergabe von damals hat sich gesetzt und ist einer herbstlichen Stimmung und einer Durchglühtheit gewichen, die er hervorzaubert. Das ist faszinierend, und wunderschön. Tzimon Barto war damals eine Ihrer ersten Entdeckungen. Die Förderung junger Musiker liegt Ihnen sehr am Herzen? Ja natürlich, denn ich bin selbst von zwei großen Dirigenten gefördert worden, von George Szell und von Herbert von Karajan, und ich habe unglaublich viel von Ihnen gelernt. Deswegen ist es mir sehr wichtig, und ich ermutige auch immer Kollegen dazu, unsere Erfahrung als ältere Musiker an jüngere Künstler weiterzugeben. Es macht wahnsinnig viel Spaß, zu sehen, wie junge Leute das aufsaugen. Ich merke sofort, wo sie mit einer Interpretation hinwollen, und gebe Ihnen dann Hinweise, wie sie schneller an ihr eigenes Ziel kommen. Als Ratgeber, nicht als Lehrer.

Auch im Hinblick auf Karriereentscheidungen? Natürlich. Dazu gehört auch, jungen Künstlern Agenten zu verschaffen, sie Orchestern vorzuschlagen, damit sie Bühnenerfahrung bekommen. Das ist heutzutage viel schwieriger als in meiner Jugend, da Orchester ungern junge Musiker einladen, oft aus kommerziellen Gründen. Gottseidank ist das beim DSO nicht so. Dort wagt man viel in dieser Hinsicht, ist neugierig — und erntet großen Erfolg. Sie haben Ihre eigene Laufbahn als Pianist begonnen. Hat sich ihre Pultkarriere daraus entwickelt? Ich habe Klavier und Dirigieren gleichberechtigt und intensiv bis zum Examen studiert. Und es war mein Wunsch und Wille, letzteres später zum Beruf zu machen. Die Solistenkarriere habe ich dann zunächst eingeschlagen, weil mir das der Gewinn einiger Wettbewerbe (ARD und Clara Haskil) ermöglichte. Doch nach einigen Jahren traf ich dann auf Szell und Karajan. Sie ließen mich, damals eigentlich undenkbar, bei ihren Proben zusehen. Bei Karajan, Anfang der 60er-Jahre, durfte nur noch ein anderer mit hinein, der hieß Claudio Abbado [lacht]. Ich habe viel dabei gelernt. Das ist eigentlich das Schwierigste: Zu lernen, wie man probt; wie man mit zwei, drei Worten schnell und effizient etwas auf den Punkt bringt. Dann habe ich wieder mit dem Dirigieren angefangen, gleich mit einer Bruckner-Symphonie, weil ich Bruckner liebe. Als Dirigent waren Sie 1977 zum ersten Mal beim DSO zu Gast, zuletzt im vergangenen Jahr. Welchen Eindruck konnten Sie in dieser Zeit gewinnen? Wie jedes Orchester hat sich auch das DSO in diesen 35 Jahren verändert. Es ist ein äußerst dynamisches Instrument geworden, das aus lauter Persönlichkeiten besteht, die mitmachen, die geben und nehmen. Das bedeutet, dass ich offen bin für die Ideen der Musiker, die sie vielleicht in einer musikalischen Phrase kundtun, und sie das aufnehmen, was ich ihnen anbieten kann. Das ist ein ganz natürlicher Prozess. Und es macht das Musizieren mit dem DSO so lebendig. Neben Ihren europäischen Engagements haben Sie mit vielen amerikanischen Orchestern zusammengearbeitet. Gibt es eigentlich noch Unterschiede in der Klangkultur diesseits und jenseits des Atlantiks? Vor 40 Jahren waren die amerikanischen Orchester berühmt für ihre Perfektion, aber eben auch für ihre Kühle. Die europäischen für ihr wärmeres Musizieren, aber auch ein bisschen Schlamperei [lacht]. Das hat sich vollkommen geändert. Die europäischen Orchester haben enorm an der Perfektion gefeilt. Besonders die deutschen Klangkörper musizieren sehr vital, sehr körperlich, was mir sehr liegt. Die Amerikaner sind immer noch ein wenig steif. In meinen drei Jahren beim National Symphony Orchestra in Washington habe ich es allerdings geschafft, diese Steifheit aufzubrechen und die Musiker frei werden zu lassen, seelisch frei in der Musik, und — das ist sehr wichtig — sie das auch zeigen zu lassen. Das macht man hier in Europa sehr gerne, und deshalb sind die Orchester so überaus lebendig, allen voran das DSO. Maestro, herzlichen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Ma ximilian Rauscher.


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Sir Roger Norring ton | Kinderkonzert

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

MEErES-MUSIK I: a Song For all SEaS Sir Roger Norrington, Carolin Widmann u. a. am 12.05.

im Besonderen für dessen Gedichtsammlung ›Leaves of Grass‹ (Grashalme), entflammt. Mit seiner Ersten Symphonie schuf er nach dessen Versen ein großartiges Klanggemälde, das von dramatischem Wellenwogen und heulenden Winden erzählt, von unermesslicher Weite, großen Schiffen und fernen Ländern, aber auch von Menschheitsträumen und universellen Gedanken, »Gedanken von Zeit und Raum und Tod«.

»Behold, the sea itself!« — Sieh, das Meer selbst! Schon die ersten Takte der ›Sea Symphony‹ sind ein gewaltiges Statement. Sie beginnt mit einer Bläserfanfare in b-Moll, gefolgt von einem mächtigen Chor, der mit dem Wort »sea« zu einem strahlenden D-Dur wechselt, das durch den Einsatz des Orchesters an zusätzlicher Wucht gewinnt. Ralph Vaughan Williams betrat die symphonische Weltbühne 1910 mit einem kompositorischen Paukenschlag: ›A Sea Symphony‹ war nicht nur sein erstes größeres Werk überhaupt, sondern wurde auch sein längstes. Chor und Gesangssolisten sind darin fast omnipräsent; neben Mahlers Achter Symphonie, die etwa zeitgleich ihre Uraufführung erlebte, ist sie eines der ersten wirklich vokalsymphonischen Werke der Musikgeschichte — und ein früher Glanzpunkt der englischen Symphonik des 20. Jahrhunderts. Wellenwogen und Menschheitsgedanken Schon während des Studiums war Vaughan Williams für das Werk des amerikanischen Lyrikers Walt Whitman,

Phantastische Musik Mit dieser musikalischen Huldigung an das Meer und die Seefahrer führt Sir Roger Norrington seine Reise durch das symphonische Werk Vaughan Williams’ fort, die im vergangenen Dezember mit ›A London Symphony‹ ihren Ausgang nahm und mit der ›Pastoral Symphony‹ im Dezember ihre Fortsetzung finden wird. Selten kann man sie hierzulande hören — zu Unrecht, wie Norrington findet: »Vaughan Williams schrieb phantastische Musik! Er hat einen Platz unter den wichtigsten Symphonikern des 20. Jahrhunderts verdient.« Für das chorsymphonische Monumentalwerk ist der britische Dirigent bestens präpariert, hat er sich doch seine ersten Meriten als Gründer und Leiter des Schütz Choir of London erarbeitet, bevor er die Herangehensweise der historisch informierten Aufführungspraxis mit den London Classical Players auf das Repertoire des 19. Jahrhunderts ausdehnte und später, als Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart, den vibratolosen »StuttgartSound« prägte. Am Pult des DSO ist er regelmäßig zu Gast und stets hochwillkommen. Mit der walisischen Sopranistin und Grammy-Preisträgerin Rebecca Evans, dem renommierten Bariton Simon Keenlyside und dem Rundfunkchor Berlin weiß er zudem hochkarätige Gesangspartner an seiner Seite.

Im Schatten Zu den Kompositionslehrern Ralph Vaughan Williams’ gehörte neben Maurice Ravel auch Max Bruch, bei dem er 1897 einige Monate lang Privatstunden in Berlin nahm. Schon zu Lebzeiten kannte man den Komponisten, der stets im Schatten seines Freundes Brahms stand, vor allem durch sein Erstes Violinkonzert, obgleich er ein umfangreiches Œuvre vorzuweisen hatte. Dazu gehört auch die Phantasie für Violine, Harfe und Orchester nach schottischen Volksliedern von 1880. Den Solopart zwischen brillanter Virtuosität und lyrischem Idyll übernimmt neben DSO-Harfenistin Elsie Bedleem die vielfach ausgezeichnete Geigerin Carolin Widmann, die beim DSO bislang vor allem als Interpretin zeitgenössischer Werke reüssierte. MA xIMILIAN RAUSCHER

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Max bruch Schottische Phantasie für Violine, Harfe und Orchester ralph Vaughan Williams Symphonie Nr. 1 ›A Sea Symphony‹ für Sopran, Bariton, Chor und Orchester SIr rogEr norrIngton carolin Widmann Violine | Elsie bedleem Harfe rebecca Evans Sopran | Simon Keenlyside Bariton rundfunkchor berlin Joe Miller So 12. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € | AboPlus-Preis ab 17 €

EInE ForEllE FÜr FÜnF Kulturradio-Kinderkonzert am 02.06. Die Forelle ist ›Fisch des Jahres 2013‹, genauer: die Forellen sind Fische des Jahres. Denn man unterscheidet drei Formen, je nachdem, wo sie leben: Die Meeresforelle, die Seeforelle und die Bachforelle. In unserem letzten Kulturradio-Kinderkonzert vor den Sommerferien spielt die kleine Bachforelle die Hauptrolle. Der Wiener Komponist Franz Schubert hat ihr eines seiner bekanntesten Lieder gewidmet: Die Forelle In einem Bächlein helle / da schoß in froher Eil, / Die launische Forelle / vorüber wie ein Pfeil. Ich stand an dem Gestade / und sah in süßer Ruh / Des muntern Fischleins Bade / im klaren Bächlein zu. Ein Fischer mit der Rute / wohl an dem Ufer stand, / Und sah's mit kaltem Blute, / wie sich das Fischlein wand. So lang dem Wasser Helle, / so dacht ich, nicht gebricht, / So fängt er die Forelle / mit seiner Angel nicht. Doch endlich ward dem Diebe / die Zeit zu lang. Er macht / Das Bächlein tückisch trübe, / und eh ich es gedacht, So zuckte seine Rute, / das Fischlein zappelt dran, / Und ich mit regem Blute / sah die Betrogene an.

Die arme Bachforelle ist nicht sehr groß und wiegt auch nicht mehr als zwei Kilogramm. Teilt man eine Forelle auf für Fünf, dann werden die nicht besonders satt. Anders in unserem Konzert: Da bekommt jeder Musiker etwas von der Forelle und durchs Teilen wird die Forelle nicht weniger, sondern sogar mehr! Wie das? Franz Schubert hat in seinem ›Forellen-Quintett‹ Variationen über das Lied ›Die Forelle‹ geschrieben. Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass und Klavier — sie alle teilen sich die einfache Liedmelodie, machen aus ihr immer wieder etwas Neues — und am Ende ist die Forelle immer noch da. In den verschiedenen Variationen könnt ihr das Bächlein plätschern und das launische Tierchen schwimmen hören und auch den aufregenden Moment, wenn der Fischer das Wasser dunkel und trübe macht. Und ihr lernt fünf Musiker mit ihren Instrumenten genauer kennen. Vor dem Konzert lädt wie immer das Open House dazu ein, verschiedene Orchesterinstrumente gemeinsam mit den Musikerinnen und Musikern des DSO auszuprobieren. Danach machen die Kulturradio-Kinderkonzerte Sommerpause. Aber in den Sommerferien gibt es die Konzerte der Saison noch einmal im Radio zu hören, und zwar jeden Sonntag um 8.04 Uhr in der Sendung ›Klassik für Kinder‹ im Kulturradio vom rbb. Und am 15. September beginnt dann eine neue spannende Saison mit sechs Kinderkonzerten. CHRIST IAN SCHRUFF

Gewinnspiel: Wie stellst Du Dir ein Forellenquintett vor? Mal ein Bild dazu und schick’ es uns. Mit etwas Glück gibt es einmal vier Eintrittskarten für das Kinderkonzert am 15. September zu gewinnen. Die schönsten Bilder findest Du ab Juli unter: dso-berlin.de/kinderkonzerte Einsendungen bis zum 24. Juni bitte an: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin im rbb-Fernsehzentrum Stichwort: Kinderkonzert-Gewinnspiel Masurenallee 16–20 | 14057 Berlin

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›Es war einmal … eine Forelle für Fünf‹ Franz Schubert ›Forellenquintett‹ A-Dur MItglIEDEr DES DSo | christian Schruff Moderator So 2. Juni 12 Uhr Konzert | 10.30 Uhr open house haus des rundfunks, großer Sendesaal Für Kinder ab 6 Jahren. Karten zu 4 € | Erwachsene 10 €


201 3 | 2014

Konz ErtE Chefdirigent Tugan sokhiev

Vorzüge eines abonnements

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Die Saison 2013 | 2014

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Konzertsaison 2013 | 2014 Dirigenten und Schwerpunkte Mit den Programmen seiner zweiten Saison als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin führt Tugan Sokhiev weiter, was er seit seinem Amtsantritt beeindruckend demonstriert hat: Die Neuvermessung des russischen und slawischen Repertoires. Seiner musikalischen Entdeckungsreise nach Frankreich werden auch Marc Minkowski und Stéphane Denève folgen, mit Werken von Ibert, Bizet und Offenbach.

Verehrte Damen und Herren, liebe Konzertbesucher, mit Freude und Stolz blicke ich auf meine erste Saison als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des DSO zurück. Das Orchester und ich sind in kürzester Zeit zu einem Team zusammengewachsen, das sich der Musik mit größter Leidenschaft widmet. Und wir sind glücklich darüber, dass unsere Begeisterung auch bei Ihnen, liebe Konzertbesucher, ein so herzliches und nachhaltiges Echo findet. Für die neue Spielzeit haben wir uns ein vielgestaltiges Programm vorgenommen. Zwei Programmlinien stehen im Vordergrund: Musik aus Osteuropa und Musik aus Frankreich. Im russischen und slawischen Repertoire setzen wir unsere Entdeckungsreise fort, die wir in der vergangenen Spielzeit u. a. mit unserem Prokofjew-Zyklus begonnen haben. Dort liegt noch so mancher Schatz verborgen, den wir mit Ihnen heben wollen: Sergei Tanejew, der die Brücke zwischen Tschaikowsky und Rachmaninoff schlug; die selbstbewussten Werke, mit denen Schostakowitsch und Prokofjew die Bühne des Musiklebens betraten. Mit Mieczysław Weinberg und Bohuslav Martinů erkunden wir zugleich die Musik des 20. Jahrhunderts; beide Komponisten liegen mir persönlich sehr am Herzen. Die französische Musik zwischen Berlioz und Debussy verdient, wie ich finde, ebenfalls mehr Beachtung. Denn Werke von Roussel und Saint-Saëns haben mit ihrem Sinn für die Farben und die Brillanz des Orchesters nichts von ihrer Frische eingebüßt. Und auch die Säulen des Kernrepertoires nehmen wir mit Kompositionen von Beethoven, Brahms und Mahler in den Blick. Auf meine erste Zusammenarbeit mit dem RIAS Kammerchor freue ich mich ebenso wie auf die Fortsetzung der beglückenden Kooperation mit dem Rundfunkchor Berlin und auf anregende Impulse von vielen großartigen Solisten, die unseren Enthusiasmus für die Musik in der Saison 2013 | 2014 teilen. Ich hoffe, dass Sie Gefallen an unseren neuen Programmen finden, und ich würde mich glücklich schätzen, Sie in möglichst vielen unserer Konzerte begrüßen zu können. Ihr

Tugan Sokhiev Chefdirigent und Künstlerischer Leiter

Zwei ehemalige Chefdirigenten stehen auch in dieser Saison wieder am Pult des DSO: Kent Nagano, der Ehrendirigent und regelmäßige Gast des Orchesters, gibt in zwei Konzerten erneut Beispiele seiner beziehungsreichen Programme — mit Werken von Bartók, Strauss und Ives sowie Brahms und Mahler. Sein Vorgänger Vladimir Ashkenazy, zuletzt mit dem DSO auf Südamerika-Tournee, stellt Dvořák und Elgar einander gegenüber. Letzterer wird zudem — unter der Leitung von Sir Andrew Davis — mit dem Oratorium ›The Dream of Gerontius‹ vertreten sein. Den Blick nach England richtet auch Sir Roger Norrington, der dem Orchester seit vielen Jahren eng verbunden ist. Er setzt seine erhellende Reihe mit Symphonien von Ralph Vaughan Williams fort. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet das DSO auch mit einigen weiteren Grandseigneurs der Dirigierkunst. Herbert Blomstedt setzt seine Bruckner-Serie mit dessen Symphonie Nr. 6 fort, während Christoph Eschenbach sich der Siebten zuwendet. Manfred Honeck konfrontiert — im Geiste Mozarts — Schnittke mit Beethoven, Philippe Jordan schlägt eine Brücke vom Wagnerjahr 2013 ins Straussjahr 2014, und Lothar Zagrosek und Heinz Holliger kehren im Rahmen des Festivals ›Ultraschall‹ ans Pult des DSO zurück. Neeme Järvi, Pater familias einer ganzen Musikerdynastie, engagiert sich einmal mehr für die Musik des Nordens. Diese nimmt auch der Finne Hannu Lintu mit Werken des großen Jean Sibelius in den Blick. Mit ihm kehrt eine junge Dirigentengeneration nach glänzenden Debüts ans Pult des DSO zurück, darunter auch Cornelius Meister und David Afkham. Mit Marcelo Lehninger und Santtu-Matias Rouvali, die in der Reihe ›Debüt im Deutschlandradio Kultur‹ ihren Einstand geben, betritt bereits die nächste Generation das Podium. Für musikalisch-zirzensische Knaller steht schließlich der japanische Dirigent Yutaka Sado. Gemeinsam mit den Artisten des Circus Roncalli und der schwedischen StarMezzosopranistin Anne Sofie von Otter wird er die beliebten Silvesterkonzerte des DSO gestalten.

Solisten Zu den Stimm-Virtuosen der Saison 2013 | 2014 zählen zudem namhafte Sopranistinnen wie Evelyn Herlitzius, Anu Komsi und Anastasia Kalagina, die Mezzosopranistinnen Ann Hallenberg, Sarah Connolly und Sasha Cooke, Christian Elsner und Stuart Skelton im Tenor- und Brindley Sherratt im Bassregister. Die bewährten Kooperationen mit dem Rundfunkchor Berlin und dem RIAS Kammerchor werden mit jeweils zwei Konzerten fortgesetzt, und das Weihnachtskonzert im Dom gestaltet das DSO wieder gemeinsam mit dem Staats- und Domchor Berlin. Freunde der Klaviermusik dürfen sich auf eine besondere Saison freuen: Rafał Blechacz gibt sein DSO-Debüt mit dem Klavierkonzert von Schumann. Boris Berezovsky setzt das hochvirtuose Erste Klavierkonzert von Prokofjew dem launigklassizistischen Zweiten von Schostakowitsch gegenüber. Leif Ove Andsnes widmet sich Beethovens Zweitem, Lars Vogt dessen Fünftem Klavierkonzert. Richard Goode und Francesco Piemontesi nehmen sich Mozarts an, während Bertrand Chamayou mit César Francks Symphonischen Variationen beim DSO debütiert. Eine ganze Reihe hochkarätiger Violinisten ist ebenfalls zu erleben: Lisa Batiashvili mit Schostakowitschs Erstem Konzert, James Ehnes mit Elgars Concerto und Christian Tetzlaff mit einer spannungsvollen Gegenüberstellung von Szymanowski und Jörg Widmann. Leonidas Kavakos lotet Brahms’ Concerto aus, Midori widmet sich dem Zweiten Konzert von Bartók, und Bernhard Hartog, langjähriger Konzertmeister des DSO, nimmt mit dessen Erstem Konzert Abschied vom Orchester. Mit Martinůs Rhapsodie-Konzert ist der Bratscher Maxim Rysanov zu erleben, während Saint-Saëns’ Erstes Violoncellokonzert von Johannes Moser interpretiert wird. Ihr Debüt beim DSO geben zudem die beiden Cellisten Jérôme Pernoo und Torleif Thedéen, mit Werken von Haydn und Offenbach. Casual Concerts, Kinderkonzerte und Kammermusik Neben den Symphoniekonzerten stehen auch wieder drei Casual Concerts auf dem Programm. Die Reihe der Kinderkonzerte kann mit einem Jubiläum aufwarten, und auch die erfolgreichen Kammerkonzerte werden in der Saison 2013 | 2014 weitergeführt: In der Villa Elisabeth, im Heimathafen Neukölln und unter dem Namen ›Notturno‹ in drei Museen der Sammlung Preußischer Kulturbesitz. Ausführliche Informationen zur Saison 2013 | 2014 entnehmen Sie bitte unserer druckfrischen Saisonvorschau —–– S. 8 oder der Website dso-berlin.de.


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Abonnements 2013 | 2014

D | Maestroserie

PHILHARMONIE | 8 Konzerte | 20 Uhr So 6. Okt | Tugan Sokhiev Boris Berezovsky Klavier Schostakowitsch Suite ›Das goldene Zeitalter‹ Prokofjew Klavierkonzert Nr. 1 Schostakowitsch Klavierkonzert Nr. 2 Prokofjew ›Skythische Suite‹ Fr 22. Nov | Christoph Eschenbach Midori Violine Bartók Violinkonzert Nr. 2 Bruckner Symphonie Nr. 7

A | Wochenendserie

B | Serie ›Zeitreise‹

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr

Sa 5. Okt | Tugan Sokhiev  Boris Berezovsky Klavier

Mi 11. Sep | Tugan Sokhiev Maxim Rysanov Viola Ernst Senff Chor Berlin

Schostakowitsch Suite ›Das goldene Zeitalter‹ Prokofjew Klavierkonzert Nr. 1 Schostakowitsch Klavierkonzert Nr. 2 Prokofjew ›Skythische Suite‹ Sa 9. Nov | Marc Minkowski Jérôme Pernoo Violoncello Ibert Suite symphonique ›Paris‹ Offenbach Violoncellokonzert ›Concerto militaire‹ Bizet ›L‘ Arlésienne‹ Suiten Nr. 1 und 2 So 8. Dez | Sir Roger Norrington Francesco Piemontesi Klavier Anu Komsi Sopran Britten ›Sinfonia da Requiem‹ Mozart Klavierkonzert Nr. 27 Vaughan Williams Symphonie Nr. 3 ›Pastorale‹ So 2. Mär | Tugan Sokhiev Johannes Moser Violoncello Weinberg Symphonie Nr. 4 Saint-Saëns Violoncellokonzert Nr. 1 Roussel ›Bacchus et Ariane‹ Suite Nr. 2 Sa 5. Apr | Kent Nagano Ann Hallenberg Mezzosopran Christian Elsner Tenor Brahms ›Ungarische Tänze‹ Brahms ›Vier ernste Gesänge‹, bearbeitet für Mezzosopran und Orchester Mahler ›Das Lied von der Erde‹ für Mezzosopran, Tenor und Orchester So 1.  Jun | Sir Andrew Davis Sarah Connolly Mezzosopran Stuart Skelton Tenor Brindley Sherratt Bass Rundfunkchor Berlin RIAS Kammerchor Elgar ›The Dream of Gerontius‹ – Oratorium für Mezzosopran, Tenor, Bass, Chor und Orchester Sa 21.  Jun | Tugan sokhiev Lisa Batiashvili Violine Britten ›Four Sea Interludes‹ aus ›Peter Grimes‹ Schostakowitsch Violinkonzert Nr. 1 Brahms Klavierquartett Nr. 1, bearbeitet für Orchester von Arnold Schönberg

Abonnementpreis je nach Platzwahl 210 | 182 | 168 | 147 | 133 | 105 €

Janáček Sinfonietta Martinů Rhapsodie-Konzert für Viola und Orchester Bartók ›Der wunderbare Mandarin‹ (vollständige Ballettmusik) Do 31. Okt | Manfred Honeck Leif Ove Andsnes Klavier

C | Serie ›Entdeckungen‹

PHILHARMONIE | 7 Konzerte | 20 Uhr, ein Konzert 16 Uhr So 22. Sep | Cornelius Meister Rafał Blechacz Klavier Hefti ›Changements‹ – Stimmungsbilder für Orchester Schumann Klavierkonzert Brahms Symphonie Nr. 2 Di 22. Okt | Kent Nagano Bernhard Hartog Violine

Schnittke ›(K)ein Sommernachtstraum‹ Beethoven Klavierkonzert Nr. 2 Dvořák Symphonie Nr. 9 ›Aus der Neuen Welt‹

Plate ›At the River‹ Ives Largo für Violine und Orchester, bearbeitet von Anton Plate Bartók Violinkonzert Nr. 1 op. posth. Strauss ›Eine Alpensymphonie‹

Sa 23. Nov | Christoph Eschenbach Midori Violine

Do 19. Dez | Tugan Sokhiev RIAS Kammerchor

Bartók Violinkonzert Nr. 2 Bruckner Symphonie Nr. 7

Glinka ›Valse-fantaisie‹ Tanejew Kantate ›Johannes Damascenus‹ für Chor und Orchester Berlioz ›Symphonie fantastique‹

Do 16.  Jan | Tugan Sokhiev Anastasia Kalagina Sopran Sasha Cooke Mezzosopran Rundfunkchor Berlin Mahler Symphonie Nr. 2 ›Auferstehungssymphonie‹ Fr 7. Mär | Hannu Lintu Christian Tetzlaff Violine Sibelius ›Die Okeaniden‹ Szymanowski Violinkonzert Nr. 1 Widmann ›Insel der Sirenen‹ für Violine und Streichorchester Sibelius Symphonie Nr. 7 Do 10. Apr | David Afkham Leonidas Kavakos Violine Webern Sechs Stücke für Orchester op. 6 Brahms Violinkonzert Schostakowitsch Symphonie Nr. 15 So 8. Jun | Herbert Blomstedt Richard Goode Klavier Mozart Klavierkonzert Nr. 25 Bruckner Symphonie Nr. 6

Abonnementpreis je nach Platzwahl 196 | 168 | 154 | 133 | 119 | 91 €

Mi 5. Feb | Philippe Jordan Evelyn Herlitzius Sopran Wagner Ouvertüre und ›Venusberg‹-Musik aus ›Tannhäuser‹ Strauss ›Till Eulenspiegels lustige Streiche‹ Strauss ›Don Juan‹ Strauss ›Tanz der sieben Schleier‹ und Schlussgesang aus ›Salome‹ Sa 29. Mär | Stéphane Denève Bertrand Chamayou Klavier Honegger Symphonie Nr. 3 ›Liturgique‹ Franck Symphonische Variationen für Klavier und Orchester Roussel Symphonie Nr. 3 Ravel ›Boléro‹ Sa 19. Apr | Tugan Sokhiev Lars Vogt Klavier Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Prokofjew Symphonie Nr. 5 Sa 7. Jun | 16 Uhr Herbert Blomstedt Richard Goode Klavier Mozart Klavierkonzert Nr. 25 Bruckner Symphonie Nr. 6

Abonnementpreis je nach Platzwahl 196 | 168 | 154 | 133 | 119 | 91 €

Mi 15. Jan | Tugan Sokhiev Anastasia Kalagina Sopran Sasha Cooke Mezzosopran Rundfunkchor Berlin Mahler Symphonie Nr. 2 ›Auferstehungssymphonie‹ Mo 17. Feb | Vladimir Ashkenazy James Ehnes Violine Elgar ›Chanson de matin‹ Elgar Violinkonzert Dvořák Symphonie Nr. 8 So 6. Apr | Kent Nagano Ann Hallenberg Mezzosopran Christian Elsner Tenor Brahms ›Ungarische Tänze‹ Brahms ›Vier ernste Gesänge‹, bearbeitet für Mezzosopran und Orchester Mahler ›Das Lied von der Erde‹ für Mezzosopran, Tenor und Orchester Mo 21. Apr | Tugan Sokhiev Lars Vogt Klavier Beethoven Klavierkonzert Nr. 5 Prokofjew Symphonie Nr. 5 Mi 21. Mai | Neeme Järvi Torleif Thedéen Violoncello Mozart Symphonie Nr. 35 ›Haffner‹ Haydn Violoncellokonzert Nr. 1 Atterberg Symphonie Nr. 6 ›Dollar-Symphonie‹ Fr 20. Jun | Tugan Sokhiev Lisa Batiashvili Violine Britten ›Four Sea Interludes‹ aus ›Peter Grimes‹ Schostakowitsch Violinkonzert Nr. 1 Brahms Klavierquartett Nr. 1, bearbeitet für Orchester von Arnold Schönberg

Abonnementpreis je nach Platzwahl 224 | 192 | 176 | 152 | 136 | 104 €


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Abonnements 2013 | 2014

Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Abonnements Vorzüge eines Abonnements • Auswahl unter den besten freien Plätzen vor Beginn des regulären Verkaufs • Auf Wunsch denselben Platz von Saison zu Saison bei gleicher Serie • Kostenlose Zusendung Ihrer Karten für die gesamte Spielzeit per Post • Tausch von Karten zweier Konzerttermine Ihrer Serie gegen eine Gebühr • Ersparnis von bis zu 50 % für Ihre im Abonnement gekauften Karten • Karten für alle weiteren Konzerte zum AboPlus-Preis: ca. 15 % ermäßigt für Sie und Ihre Gäste • Rechtzeitige Terminplanung Ihrer Konzertbesuche • Jugendliche bis 18 Jahre nehmen Sie im Rahmen von ›Junge Begleitung‹ um weitere ca. 50 % ermäßigt mit • Exklusives Abonnentengespräch mit dem Chefdiri­genten zur Vorstellung der neuen Konzertsaison • Einladung zu Sonderveranstaltungen, z. B. Kammer­konzerten an besonderen Orten oder Vorträgen (im Rahmen verfügbarer Kontingente)

AbobuCHunG Ihr Abonnement können Sie bequem von zu Hause aus über unsere Internetseite unter dso-berlin.de/aboformular buchen, oder indem Sie uns das untenstehende Formular ausgefüllt per Post zusenden.

Wahl-Abonnements

Abo Casual Concerts

PHILHARMONIE | 4 oder 8 Konzerte

Philharmonie | 3 Konzerte | 20.30 Uhr

sAIsonvorsCHAu Sämtliche Informationen zur Konzertsaison 2013 | 2014 finden Sie in unserer Saisonvorschau, die wir Ihnen inklu­ sive Abonnementfaltblatt auf Anfrage gerne kostenfrei zuschicken. Bitte senden Sie uns hierfür eine Nachricht mit dem Betreff ›Vorschau‹ und Ihrer Anschrift via E-­Mail an marketing@dso­-berlin.de. Sie erhalten die Saisonvorschau außerdem im Besucherservice (siehe unten) oder in der Philharmonie. KARTEN, ABOS UND BERATUNG Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Besucherservice des DSO Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 tickets@dso-berlin.de

Serie M ›Metropolitan Nights‹ Philharmonie | 4 Konzerte | 20 Uhr

Stellen Sie sich aus allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie Ihre persönliche Serie mit 4 oder 8 Konzerten zusammen. Sie erhalten die bestmögliche Platzierung in der gewählten Preisgruppe. Der Platz kann variieren. Kleines Wahl-Abonnement je nach Platzwahl 176 | 152 | 132 | 112 | 88 | 64 €

Kommen Sie leger, aber zeitig! Die Platzwahl ist frei, der Andrang ist groß. Die Konzerte be­ginnen etwas später als sonst, die Programme sind knapper gehalten, und der Dirigent erläutert die Musik auf unterhalt­same Weise. Danach wird das Werk als Ganzes aufgeführt. Nach jedem Casual Concert lädt das DSO zur Casual Concert Lounge mit Live Act und DJ ein. Mo 23. Sep | Cornelius Meister Brahms Mo 3. Mär | Tugan Sokhiev Saint-Saëns, Roussel Do 30. Mär | Stéphane Denève Honegger, Ravel

Großes Wahl-Abonnement je nach Platzwahl 232 | 200 | 184 | 160 | 144 | 112 €

Abonnementpreis 30 € | freie Platzwahl

Im Rahmen eines exklusiven Empfangs beginnt Ihr Konzertabend mit einer persönlichen Konzerteinführung, Programmheft inbegriffen. Nach dem Konzert lernen Sie den Dirigenten hinter der Bühne kennen. Do 31. Okt | Manfred Honeck Beethoven, Dvořák, Schnittke Mi 5. Feb | Philippe Jordan Strauss, Wagner So 2. Mär | Tugan Sokhiev Roussel, Saint-Saëns, Weinberg So 8. Jun | Herbert Blomstedt Bruckner, Mozart

Abonnementpreis je nach Platzwahl 212 | 188 | 168 €

Kammermusikserie

VILLA ELISABETH und Heimathafen Neukölln 6 Konzerte | 17 Uhr und 20.30 Uhr Alle Konzerte in der Villa Elisabeth und im Heimathafen Neukölln sind auch als Kammermusikserie im Abonnement buchbar. Abonnementpreis 54 € | freie Platzwahl

Abo ›Notturno‹ Berliner Museen | 3 Konzerte | 22 Uhr Die drei nächtlichen Kammerkonzerte mit Führung in der Alten Nationalgalerie, im Hamburger Bahnhof und in der Sammlung Scharf-Gerstenberg sind auch als Paket im Abo ›Notturno‹ buchbar. Abonnementpreis 39 € | freie Platzwahl

Gestaltung: Projektbüro .HENKELHIEDL | Fotos: Frank Eidel

Abonnement-Bestellkarte 2013 | 2014 Sie können Ihr Abonnement auch online buchen unter dso-berlin.de/aboformular. Saalplan und Preise finden Sie in der Saisonvorschau —–– S. 118. Für das Angebot ›Junge Begleitung‹ Kinder bitte extra eintragen. Abo-Serie

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Abo Casual Concerts | Anzahl der Plätze Kammermusikserie | Anzahl der Plätze Abo ›Notturno‹ | Anzahl der Plätze

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Einzugsermächtigung Mit einer Einzugsermächtigung helfen Sie uns, den Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten.

Wahl-Abonnement | 4 oder 8 Konzerte Anzahl der Plätze Preisgruppe bitte wählen Platzwünsche bitte nennen 1.

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Hiermit ermächtige ich das Deutsche SymphonieOrchester Berlin bzw. die roc berlin widerruflich, die zu zahlenden Beträge bei Fälligkeit von meinem Konto abzubuchen.

Ein Abonnement verlängert sich automatisch, wenn es nicht bis zum 31. Mai der jeweiligen Saison gekündigt wurde. Es gelten die Abonnementbedingungen und Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen vorbehalten. TSP Abschnitt bitte senden an: Rundfunk Orchester und Chöre GmbH | Besucherservice des DSO Charlottenstraße 56 | 10117 Berlin tickets@dso-berlin .de | Fax 030. 20 29 87 29


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Tugan Sokhiev

Der Mende lssohn-Effekt

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Saisonabschluss mit Tugan Sokhiev am 22. + 23.06.

Seine erste Saison als Chefdirigent des DSO beschließt Tugan Sokhiev mit einem Programm, das ein Stück deutsch-österreichischer Kulturgeschichte erzählt: eine Geschichte von der Ferne als Ort der Sehnsucht und als Ort der Zuflucht, als Weite romantischen Lebensgefühls und als existenzielle Rettung.

Genres. Für den Komponisten bedeutete es eine Befreiung aus der Exilsituation und die Rückkehr zum autonomen Arbeiten — für die Solisten aber eine Bereicherung des Repertoires, auch wenn sich diese Erkenntnis nur langsam durchsetzte. Die Romantische: Schuberts Große C-Dur-Symphonie Felix Mendelssohn bahnte Franz Schuberts Großer C-Dur-Symphonie den Weg ins Musikleben, er dirigierte ihre Uraufführung. Robert Schumann hatte das Manuskript während eines Wien-Aufenthaltes im Nachlass des Komponisten gefunden. Er hatte eine Entdeckung von historischer Tragweite gemacht, mit ihr war einer Symphonik nach Beethoven die Richtung gewiesen. Schumann knüpfte mit seinen Symphonien direkt an die Schubert’sche an. Sie strahlte aus auf Brahms, auf Bruckner, aber auch auf Dvořák und Mahler.

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»Ich möchte in der ganzen Breite des Repertoires arbeiten. Mich interessieren dabei vor allem Zusammenhänge — zum Beispiel zwischen Romantik und Neoromantik, wie im letzten Konzert der Saison.« Tugan Sokhiev

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Felix Mendelssohn Bartholdy ›Die Hebriden‹ Erich Wolfgang Korngold Violinkonzert D-Dur Franz Schubert Symphonie Nr. 8 ›Große C-Dur‹ TUGAN SOKHIEV Vadim Gluzman Violine Sa 22. + So 23. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Befreiung aus dem Exil: Korngolds Violinkonzert Felix Mendelssohn bahnte Erich Wolfgang Korngold den rettenden Weg ins amerikanische Exil. Der Regisseur Max Reinhardt hatte Shakespeares ›Sommernachtstraum‹ mit Mendelssohns Musik oft inszeniert. 1934 wurde er von Warner Brothers eingeladen, die Komödie zu verfilmen. Korngold, den er durch lange und gute Zusammenarbeit am Deutschen Theater in Berlin kannte, bat er um die filmgemäße Einrichtung der MendelssohnStücke. Korngold sagte zu, kam in den USA in Kontakt mit dem Filmbusiness, erhielt bald weitere Aufträge und konnte, als seine Heimatstadt Wien mit Österreich dem Deutschen Reich »angeschlossen« wurde, in Los Angeles bleiben. Als Filmkomponist gewährte man ihm Ausnahmebedingungen, er war ein Glückspilz unter den Emigranten. Nur: Er blieb bei der strengen Spartierung im amerikanischen Kulturleben eben Filmkomponist; ihm fehlte, was er in Europa genossen hatte: die Aufführung seiner Werke in Opern- und Konzerthäusern. Im Film war die Musik zwar unentbehrlich, gleichwohl nur eine dienstbare Kraft. Aus dieser Einengung wollte er sich und sein Schaffen befreien. Mit dem Violinkonzert leistete er diese Emanzipation. Die Themen des Werkes stammen größtenteils aus Filmkompositionen. Erst in der eigengesetzlichen Form des Solokonzerts entfalten sie ihre charakterisierenden und spannungsreichen Qualitäten. Dem Solopart konnte der Komponist alles abverlangen, was auf der Violine möglich ist. Er schrieb das Konzert zunächst für Bronisław Huberman, es wurde dann allerdings von Jascha Heifetz zum ersten Mal aufgeführt. Stilistisch schließt das hochvirtuose Werk eine Lücke zwischen den großen Konzerten der Romantik und der Moderne, zwischen Brahms und Berg. Denn Gustav Mahler, Richard Strauss, Alexander Zemlinsky und Franz Schreker, die Komponisten, denen Korngold musikalisch am nächsten stand, schrieben keine Werke dieses

Nach Brahms’ Vierter nimmt Tugan Sokhiev nun ein weiteres Hauptwerk der deutsch-österreichischen Orchestermusik in sein Programm. So wie er bei jener bei aller Detailgenauigkeit den großen Bogen über die konträren Sätze spannte, so wird er auch für Schubert eine persönliche und authentische Lesart verwirklichen. Bei Brahms gab er ein glänzendes Beispiel für das kooperative Musizieren von Dirigent und Orchestermitgliedern, schuf den Impulsen seitens der Musiker Raum, griff sie auf, trug sie weiter. Diese Art des gespannten inneren Dialogs wird in Schuberts großer romantischer Symphonie die Intensität erzeugen, die Schumann andeutete, als er meinte, in diesem Werk sprächen die Instrumente des Orchesters wie Menschenstimmen miteinander, hier sei »Leben in allen Fasern, Kolorit bis in die feinste Abstufung, Bedeutung überall«. Das Fernweh und die Elemente: Mendelssohns ›Hebriden‹ Mit Felix Mendelssohn beginnen die DSO-Konzerte am 22. und 23. Juni. Die ›Hebriden‹-Ouvertüre schrieb der Komponist als Nachklang auf eine lange Reise durch England und Schottland, die er noch vor seiner großen Italienfahrt mit seinem Freund Carl Klingemann unternahm. Das Orchesterstück hat die Ton- und Formensprache des 19. Jahrhunderts — das, was etwas pauschal »romantisch« genannt wird — maßgeblich beeinflusst. Als Musik mit Erlebnisinhalt und manch bildhaft plastischer Passage gehört es in die Vorgeschichte der Symphonischen Dichtungen. Die Kunst, mit einem quasi rotierenden Motiv Steigerungen zu erzielen, mit einfachen Wendungen Lokalkolorit oder sagenhafte Ferne zu suggerieren, inspirierte so verschiedene Künstler wie Robert Schumann, Franz Liszt und Richard Wagner. Das romantische Fernweh findet in ihr ebenso Ausdruck wie der Schauer vor den Elementen. Habakuk traber


Peter Ruzicka | Edward Gardner

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Der Geist der Kl arinet te Peter Ruzicka und Jörg Widmann am 04.05. »Die Musik zum Sprechen bringen« — als Metapher für inspiriertes Musizieren ist das eine etwas abgegriffene Formulierung. Sie wird aber unmittelbar lebendig, wenn man Jörg Widmann beim Spielen oder auch bei der Analyse von Mozarts Klarinettenkonzert zuhört. Der Komponist, Klarinettist und Dirigent wird das Werk am 4. Mai unter der Leitung von Peter Ruzicka beim DSO aufführen. Im Gespräch erklärt Widmann, niemand habe den »Geist der Klarinette« so genau verstanden wie Mozart. Bei der Entscheidung für dieses Instrument in seiner Kindheit habe das Klarinettenkonzert wie das im selben Lebensabschnitt des Komponisten entstandene Quintett eine wichtige Rolle gespielt. Natürlich ist der weltweit erfolgreiche Musiker mit Mozarts Konzert bereits unzählige Male aufgetreten, mehrfach auch schon zusammen mit Ruzicka. Jedes Mal aber, so erzählt er, entdecke er dabei etwas Neues. So sei ihm erst vor Kurzem aufgefallen, dass in der Coda des letzten Satzes die Bratschen den entscheidenden Impuls beisteuerten. Die Zahl Drei Mozarts Komposition hat für Widmann nichts mit der Erfüllung vorgegebener Formen zu tun. Die traditionelle Dreisätzigkeit des Konzerts etwa werde von Mozart ganz neu begründet, wenn man so will: überhaupt erst hervorgebracht. Denn die Zahl Drei spielt im gesamten Werk eine entscheidende Rolle: Drei Kreuze (A-Dur), drei Sätze sowie viele Momente, in denen die Musik ihr Ziel erst im dritten Anlauf erreicht: So gehen dem Dur des Schlussatzes am Ende des Adagios zwei Wendungen nach Moll voraus. Und im dritten Satz verwirklicht die Musik den Charakter des »Quod erat demonstrandum« an einer Stelle, die harmonisch exakt mit einer Passage der zeitgleich entstandenen ›Zauberflöte‹ korrespondiert und in der Papageno tatsächlich bis drei

und Brahms bis zu Ligeti und eigenen Kompositionen reicht, eine außerordentliche Vielseitigkeit unter Beweis gestellt. Zudem war er von 1979 bis 1987 Intendant des Orchesters, das damals noch die Initialen RSO (für Radio-Symphonie-Orchester) Berlin trug.

zählt. »Höllisch schwer«, eigentlich »unspielbar« nennt Widmann die Komposition; man weiß aber, dass er über die seltene Fähigkeit verfügt, die Inspiration des Augenblicks aus dem Bewusstsein für die Gesamtstruktur eines Werks zu schöpfen. Darin trifft er sich mit Peter Ruzicka, der wie Widmann Komponist und ausführender Musiker zugleich ist. Die gemeinsame Interpretation zweier Kollegen Mozarts wird ganz neue Perspektiven auf das so gut bekannte Werk eröffnen. Mit dem DSO verbindet Ruzicka eine lange zurückreichende und vielfältige Zusammenarbeit. Er hat das Orchester zum ersten Mal bereits im Jahr 1975 dirigiert und in seinen folgenden Auftritten mit einem Repertoire, das von Thomas Tallis über Bach, Beethoven

Klangwolken Mozarts Klarinettenkonzert und der auch im Jubiläumsjahr des Komponisten selten zu hörenden C-Dur-Symphonie Richard Wagners stellt Ruzicka ein eigenes Werk zur Seite: In ›Clouds‹ begibt sich der Komponist auf die Suche nach einem »nie zuvor gehörten Klang«, der als »tonal gegründeter Akkord« mehrfach aufscheint, immer wieder aber von den titelgebenden (Klang-) Wolken verdeckt wird, wie Ruzicka in einem Fernsehinterview erläutert. Die Weltpremiere von ›Clouds‹ fand im letzten Jahr durch das hr-Sinfonieorchester unter der Leitung von Paavo Järvi statt. Das Werk erlebt nun in Berlin eine Art zweiter Uraufführung: Denn hier wird es zum ersten Mal vom Komponisten selbst dirigiert. BENEDIK T VON BERNSTORFF

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Peter Ruzicka ›Clouds‹ Wolfgang Amadeus Mozart Klarinettenkonzert A-Dur Richard Wagner Symphonie C-Dur PETER RUZICKA Jörg Widmann Klarinette Sa 4. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € | AboPlus-Preis ab 17 €

Meeres-Musik II: Jenseits des Kanals Edward Gardner und Anna Caterina Antonacci am 01.06.

Meer verspürten, der sie gerade um die Wende zum 20. Jahrhundert in beträchlichem Maße musikalischen Ausdruck verliehen. Genannt seien hier stellvertretend Edward Elgars ›Sea Pictures‹ (1899), Charles Villiers Stanfords ›Songs of the Sea‹ und ›Songs of the Fleet‹ (1904 | 1910), Frank Bridges ›Sea-Suite‹ (1911) und nicht zuletzt Ralph Vaughan Williams’ ›A Sea Symphony‹, die am 12. Mai erklingt —–– S. 4.

Ob als Reiseweg in unbekannte Fernen, Projektionsfläche für Gefühle und Gedanken, schwankende Bühne der Menschheitsgeschichte oder brodelnder Schlund, der Schiffe und Hoffnungen verschlingt — die Ozeane dieser Welt waren schon immer Faszinosum und Inspirationsquell, nicht nur für Maler, Dichter und unstete Seelen. Auch in die Musikgeschichte fanden sie vielgestaltigen Einfluss — in Telemanns ›Admiralitätsmusik‹, Mendelssohns ›Meeresstille und glückliche Fahrt‹ oder Debussys ›La mer‹. Doch vielleicht ist es kein Zufall, dass gerade die Komponisten der britischen Seefahrernation eine besonders enge Bindung zum

Wilde Stürme Das Konzert am 1. Juni verbindet den England-Akzent der laufenden DSO-Saison ein zweites Mal mit dem Topos der Meeres-Musik: in den ›Four Sea Interludes‹ aus Benjamin Brittens Oper um den Fischer Peter Grimes von 1945. Auch Brittens großartige Klangschöpfung entspringt einer sehr persönlichen Beziehung zu ihrem Sujet: »Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in engem Kontakt mit dem Meer«, erinnerte sich der Komponist. »Das Haus meiner Eltern […] blickte direkt auf die See, und zu den Erlebnissen meiner Kindheit gehörten die wilden Stürme, die oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen. Als ich ›Peter Grimes‹ schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzten, Ausdruck zu verleihen.« Todesmonolog Einen hervorragenden Ruf als Britten-Interpret hat sich Edward Gardner erworben, der Musikdirektor der English National Opera in London. Bei seinem Berliner

Debüt schlägt er einen musikalischen Bogen von der sturmumtosten Insel über den Kanal ins Frankreich des 19. Jahrhunderts. Hector Berlioz’ Kantate ›Le mort de Cléopâtre‹ entstand 1829 als dritter Beitrag des Komponisten zum Wettbewerb um den prestigeträchtigen ›Prix de Rome‹. Doch seine dramatische Vertonung des Todesmonologs der letzten Ptolemäerin musste bei einer Jury durchfallen, der Regelkonformität und Gefälligkeit mehr galten als künstlerischer Genius und Wagemut. Sie ist ein Paradestück für die italienische Sopranistin Anna Caterina Antonacci, die mit ihrem dunklen, geschmeidigen Timbre nicht nur im Barockfach und als Rossini-Interpretin brillierte. Im Konzert vom 1. Juni, das Béla Bartóks Konzert für Orchester fulminant beschließen wird, gibt sie ihr Debüt beim DSO. Ma ximilian Rauscher

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Benjamin Britten ›Four Sea Interludes‹ aus ›Peter Grimes‹ Hector Berlioz ›La mort de Cléopâtre‹ für Sopran und Orchester Béla Bartók Konzert für Orchester EDWARD GARDNER Anna Caterina Antonacci Sopran Sa 1. Juni 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € | AboPlus-Preis ab 17 €


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Kent Nagano | Pultnotiz

PULTNOTIZ

Annemarie Moorcroft, Solo-Bratschistin des DSO Die Kanadierin Annemarie Moorcroft ist seit 1996 Solo-Bratschistin des DSO. Als Mitglied im Breuninger Streichquartett trat sie mit Gästen wie Christine Schäfer auf und hat CD-Aufnahmen mit Anna Prohaska und Kolja Blacher eingespielt. Zudem hat sie als Solistin mit Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy oder Leonard Slatkin zusammengearbeitet.

EI n lEbEn In VarIatIonEn Kent Nagano, Gautier Capuçon und Annemarie Moorcroft am 23.05.

Auf einer kurzen Konzertreise mit Auftritten in Baden-Baden, Frankfurt am Main sowie im schweizerischen Lugano kehren die Musiker für einen Zwischenstopp in die Berliner Philharmonie zurück, bevor es nach Dresden in die Semperoper weitergeht. Alle Konzerte leitet DSO-Ehrendirigent Kent Nagano. Ein Held aus Spanien Im Zentrum steht Richard Strauss’ Tondichtung ›Don Quixote‹. Verglichen mit anderen Symphonischen Dichtungen orientierte sich der Komponist in diesem Werk sehr genau am Originaltext von Miguel de Cervantes und fügte nachträglich ein Programm zum besseren Verständnis des Inhalts bei. Vielmehr nutzt er die Möglichkeiten der Orchestrierung und verschiedener musikalischer Effekte, um das Geschehen zu illustrieren. So charakterisiert Strauss die beiden Protagonisten durch entsprechende Motive: Don Quixote wird durch ein ironisches Thema im Solo-Violoncello symbolisiert, während Sancho Pansa durch ein derbes Thema in Bassklarinette und Tuba, später in der Solo-Bratsche dargestellt wird. Zehn Episoden aus Don Quixotes Leben hat der Komponist — nach einer feierlichen, ruhigen und ritterlichen Einführung des Helden — in zehn tonmalerisch vielfältigen Variationen geschildert. Als Solisten treten zwei Musiker auf, die in der Vergangenheit mehrfach bewiesen haben, Strauss’ Tondichtung mit Leben erfüllen zu können: Annemarie Moorcroft (siehe Pultnotiz), Solo-Bratschistin des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, hat nachhaltig auf vielen Gebieten der Musik auf sich aufmerksam gemacht. Ihr Gegenüber, der französische Ausnahmecellist Gautier Capuçon, arbeitet regelmäßig mit Weltklasseorchestern und namhaften Dirigenten wie Pierre Boulez, Claudio Abbado und Gustavo Dudamel zusammen. Bei zahlreichen internationalen Festivals ist er als Solist und Kammermusiker zu Gast. Mehrere renommierte Auszeichnungen bei Wettbewerben und für seine Einspielungen zeugen von seiner Stellung als einem der führenden Cellisten unserer Zeit. Ein übermächtiges Vorbild Der Abend wird beschlossen mit einem Werk, das gleichermaßen als Ende einer Epoche, als auch als Wiederkehr eines Genres gilt: der Symphonie Nr. 1 von Johannes Brahms. Der Komponist war bereits 43 Jahre als, als er 1867 sein erstes Werk dieser Gattung vollendete. Verantwortlich für diese lange Anlaufzeit war zum einen Brahms’ Perfektionismus. Den Gedanken, eine Symphonie zu komponieren, trug er seine gesamte Karriere hindurch mit sich, verwarf allerdings zahlreiche Versuche. Zum anderen empfand er die neun Symphonien Ludwig van Beethovens als übermächtiges Vorbild und wagte es deshalb erst spät, eine Komposition dieser Gattung tatsächlich anzugehen. Jedoch sind diese beiden Gründe nicht nur ursächlich für die Verzögerung, sie trugen auch dazu bei, ein Werk zu erschaffen, das Hans von Bülow als »zehnte Beethoven-Symphonie« bezeichnete. Und zwar nicht, weil er dessen Stil imitierte, sondern im Anschluss an sein Werk neue Ideen und Impulse entwickelte, der Gattung neues Leben einzuhauchen. PAOLO OLLIG

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Strauss ›Don Quixote‹ für Violoncello, Viola und Orchester brahms Symphonie Nr. 1 c-Moll KEnt nagano gautier capuçon Violoncello annemarie Moorcroft Viola Do 23. Mai 20 Uhr | 18.55 Uhr Einführung Philharmonie Karten von 20 € bis 59 € AboPlus-Preis ab 17 € Weiter Konzerttermine: Sa 18. Mai | 19 Uhr Festspielhaus baden-baden Di 21. Mai | 20.30 Uhr Palazzo dei congressi lugano Mi 22. Mai | 20 Uhr alte oper Frankfurt a. M. Fr 24. Mai | 19 Uhr Semperoper Dresden Weitere Informationen finden Sie unter dso-berlin.de/gastspiele

Ich bin Bratschistin geworden, … weil ich es nicht lassen konnte. Ein anderer Beruf wäre bestimmt sicherer und vernünftiger gewesen, aber ich konnte mir nicht vorstellen, einen Tag ohne Musikmachen zu verbringen. Wäre ich nicht Bratschistin geworden, … wäre ich heute Neurologin. Das menschliche Gehirn finde ich unendlich faszinierend. Meine drei Lieblingswerke der Orchesterliteratur: Drei sind viel zu wenig! Sagen wir also, meine drei Lieblingswerke der letzten Zeit: 1. Strauss’ ›Vier Letzte Lieder‹: Meist ist mir seine Musik zu Ego-beladen, aber diese Lieder finde ich himmlisch und sie rühren mich jedesmal aufs Neue. 2. Bachs ›Matthäus-Passion‹: Was für ein Meisterwerk! Ich werde nie vergessen, wie ich es als Studentin im Aachener Dom zum ersten Mal bewusst gehört und gespielt habe. 3. Griegs ›Holberg‹-Suite. Mit 7 oder 8 Jahren habe ich damit im Kinderorchester meines Geigenlehrers erste Orchestererfahrungen gesammelt. Wenn ich nicht Bratsche spiele, … spiele ich Poker, stricke Mützen und gehe sehr gerne schwimmen, segeln und windsurfen. Diesen Winter habe ich mit Bikram Yoga angefangen, um mich zwischendurch aufzuwärmen. Welche Tempobezeichnung entspricht am ehesten meinem Temperament? Da ich mich nicht festlegen kann oder möchte, wähle ich ›Capriccioso‹.

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Konzertvorschau | Impressum

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Eine Publikation des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin | dso-berlin.de

Konzerte Mai

Juni

Sa 04.05. 20 Uhr Philharmonie

Ruzicka ›Clouds‹ Mozart Klarinettenkonzert A-Dur Wagner Symphonie C-Dur PETER RUZICKA Jörg Widmann Klarinette

So 12.05. 20 Uhr Philharmonie

Bruch Schottische Phantasie für Violine, Harfe und Orchester Vaughan Williams Symphonie Nr. 1 ›A Sea Symphony‹ für Sopran, Bariton, Chor und Orchester SIR ROGER NORRINGTON Carolin Widmann Violine Elsie Bedleem Harfe Rebecca Evans Sopran Simon Keenlyside Bariton Rundfunkchor Berlin Joe Miller

Do 23.05. 20 Uhr Philharmonie

So 26.05. 17 Uhr Villa Elisabeth

Strauss ›Don Quixote‹ für Violoncello, Viola und Orchester Brahms Symphonie Nr. 1 c-Moll KENT NAGANO Gautier Capuçon Violoncello Annemarie Moorcroft Viola Kammerkonzert Bach, Enescu, Martinů Akademisten und Mitglieder des DSO

Sa 01.06. 20 Uhr Philharmonie

Britten ›Four Sea Interludes‹ aus ›Peter Grimes‹ Berlioz ›La mort de Cléopâtre‹ für Sopran und Orchester Bartók Konzert für Orchester EDWARD GARDNER Anna Caterina Antonacci Sopran

So 02.06. 12 Uhr Haus des Rundfunks

Kulturradio-Kinderkonzert Schubert ›Forellenquintett‹ A-Dur MITGLIEDER DES DSO Christian Schruff Moderator

Fr 07.06. 20 Uhr Philharmonie

Fr 14.06. 22 Uhr Staatsbibliothek zu Berlin UdL Neuer Lesesaal Mo 17.06. 20 Uhr Philharmonie

Kammerkonzerte Die ausführlichen Programme und Besetzungen finden Sie unter dso-berlin.de/kammermusik Sa 22.06. So 23.06. 20 Uhr Philharmonie

Konzerteinführungen Zu allen Symphoniekonzerten in der Philharmonie — mit Ausnahme der Casual Concerts — findet jeweils 65 Minuten vor Konzertbeginn eine Einführung mit Habakuk Traber statt.

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Brahms Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur Schumann Symphonie Nr. 2 C-Dur CHRISTOPH ESCHENBACH Tzimon Barto Klavier Kammerkonzert ›Notturno‹ Czerny, Koechlin, Ligeti ENSEMBLE DES DSO

Debüt im Desutschlandradio Kultur Beethoven ›Leonoren-Ouvertüre‹ Nr. 3 Prokofjew Violinkonzert Nr. 2 g-Moll Martinů Oboenkonzert Ishii ›Illusion and Death‹ CLEMENS SCHULDT Philippe Tondre Oboe Nemanja Radulović Violine Mendelssohn Bartholdy Ouvertüre ›Die Hebriden‹ Korngold Violinkonzert D-Dur Schubert Symphonie Nr. 8 ›Große C-Dur‹ TUGAN SOKHIEV Vadim Gluzman Violine

K arten, Abos und Beratung Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Besucherservice Charlottenstraße 56 | 2. OG 10117 Berlin | Am Gendarmenmarkt Öffnungszeiten Mo bis Fr 9 – 18 Uhr Tel 030. 20 29 87 11 | Fax 030. 20 29 87 29 tickets@dso-berlin.de Impressum Deutsches Symphonie-Orchester Berlin in der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin im rbb-Fernsehzentrum Masurenallee 16 – 20 | 14057 Berlin Tel 030. 20 29 87 530 | Fax 030. 20 29 87 539 dso-berlin.de | info@dso-berlin.de Orchesterdirektor Alexander Steinbeis (V. i. S. d. P.) Orchestermanager Sebastian König Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Benjamin Dries Redaktion Maximilian Rauscher, Benjamin Dries Redaktionelle Mitarbeit Paolo Ollig Branding | Marketing Jutta Obrowski Abbildungen | Fotos Urban Zintel (S. 1 + 9), Peter Adamik (S. 2 links), Sigi Müller | ARD (S. 2 Mitte), Sebastian König | DSO (S. 2 rechts), Eric Brissaud (S. 3), Manfred Esser (S. 4), Dorothee Mahnkopf (Grafik S. 4 unten), Frank Eidel (S. 5–8), Marco Borggreve (S. 10 oben), Serge Derossi | naïve (S. 10 unten), Julien Mignot | Virgin Classics (S. 11 links), Dávid Adorján (S. 11 rechts) Art- und Fotodirektion .HENKELHIEDL Redaktionsschluss 17.04.2013 Änderungen vorbehalten © Deutsches Symphonie-Orchester Berlin 2013 Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre Gmbh Berlin. Geschäftsführer Thomas Kipp Gesellschafter Deutschlandradio, Bundesrepublik Deutschland, Land Berlin, Rundfunk BerlinBrandenburg Anzeige


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