Dolomitenstadt - Das Magazin 03/2012

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Die Bilder auf dieser Doppelseite stammen aus der Sammlung des Werkmeisters Anton Trixl. Er hat die Bilder 1915 und 1916 vor allem im Bereich des Frontabschnitts am Col di Lana aufgenommen.

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italienische Granaten regnen vom Kreuzberg auf Sillian nieder. Sexten wird hart getroffen. Der Ort muss komplett aufgegeben werden, erst 1918 kehren seine Bewohner wieder zurück. Im Sommer 1915 besetzen italienische Truppen den Porze-Gipfel, mit verheerenden Konsequenzen für Obertilliach, das mehrfach massiv beschossen wird. Beim schwersten Angriff im September 1917 brechen Brände im Ort aus, können aber gelöscht werden. Auch Kartitsch gerät unter Granatfeuer.

Immer wieder beschießt die italienische Artillerie die Pustertalbahn, als wichtigen Transportweg für Kriegsmaterial. Gegen Ende des Krieges werden aus drei Flugzeugen Bomben auf den Lienzer Bahnhof abgeworfen. Zurück bleiben ein Toter und vier Verletzte. Im Oktober 1917 bannt die erfolgreiche „Südfront“-Offensive der k.u.k.Streitkräfte die Gefahr eines italienischen Einfalls im Bezirk Lienz. Doch zunehmend breiten sich Hunger und Chaos aus. Die

Standschützengruppe Pustertal etwa, im Mai 1918 aus den Bataillonen Sillian und Welsberg gebildet, steht bis zum Kriegsende im November des Jahres am Monte Pasubio an der Dolomitenfront und gerät erst dann aufgrund der widersprüchlichen Waffenstillstandsbedingungen in italienische Gefangenschaft. Bei Kriegsende beklagte das Sillianer Bataillon 60 Tote, von denen neun in Gefangenschaft starben.


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