Dolomitenstadt - Das Magazin 03/2012

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... den TVB-Osttirol: Ich habe das sehr genau mitverfolgt und auch mitgestaltet. Ich bin Tourismusreferent und habe hier schon eine Schieflage festgestellt. Für das Marketing standen viel zu wenig Mittel zur Verfügung und andererseits waren einige Projekte im Vordergrund, die mit klassischem Tourismus nichts zu tun haben. Die Aufgabe des TVB ist es, gemeinsam eine touristische Weiterentwicklung zu ermöglichen. Deshalb sind wir da oder dort hart zur Sache gegangen. Gerhard Föger, mein zuständiger Beamter, hat das letztlich abgewickelt. Es war alles mit mir besprochen und jetzt hat sich doch sehr viel verändert. Ich orte hier eine wesentliche Verbesserung im Osttiroler Tourismusverband, auch was die Linie betrifft, mehr Geld in Marketingbereiche zu geben. ... Franz Theurl und Werner Frömel: Wir leben in einer Demokratie. Es kann nicht sein, dass der Landeshauptmann sagt, so, jetzt sind die ganzen Köpfe auszutauschen. Dieses Politikverständnis habe ich nicht. Alle gewählten Funktionäre haben meine Unterstützung, wenn der Weg stimmt. Man hat gesehen: als ich der Meinung war, der Weg stimmt nicht mehr, ist man eingeschritten. Die Funktionäre haben verstanden, dass dieser Weg einzuhalten ist. ... die Diskussion um zwei Schwimmbäder in Osttirol: Es gibt ein Bündel von Projekten, die bis 2018 in Osttirol umgesetzt werden sollen. Da ist das Dolomitenbad prominent vertreten. Also ganz eindeutig: Es kann nur das Dolomitenbad und zwar mit Standort Lienz unterstützt werden. Anders geht es nicht. Wir dürfen hier keine Rivalitäten haben. Ein gut ausgestattetes Bad ist für Lienz wichtig und natürlich für die gesamte Region da. So ist das zu sehen. Da gibt es nichts anderes. Wenn bestimmte Projekte eingereicht werden, in Matrei oder einem anderen Ort, im Rahmen von Sonderprogrammen, so

werden die gleich behandelt. Aber als Bad kommt nur das Dolomitenbad in Lienz in Frage. … die Matreier Gemeindefinanzen: Diese Gemeinde wurde gerade sehr genau geprüft, auch die Gesamtzusammenhänge. Es hat Anregungen gegeben. Das findet derzeit statt. In erster Linie haben aber die Gemeinderäte diese Aufgabe wahrzunehmen. Als ich Bürgermeister war (Anm.: in Zams), hat immer die Opposition den Überprüfungsausschuss bekommen. Dann erst kommt die Gemeindeaufsicht. Wir haben eine gute Bezirkshauptfrau, bei deren Bestellung es riesigen Wirbel gab. Olga Reisner ist sehr sachlich unterwegs. Falls da oder dort noch zusätzliche Prüfungen notwendig sind, stelle ich alles zur Verfügung. Wir diskutieren derzeit, inwieweit sich der Landesrechnungshof einschalten kann. Wenn man Defizite erkennt – auch wenn ein Medium Defizite erkennt – bin ich ein verlässlicher Ansprechpartner. Ich will eine Ordnung haben. ... die Beziehung von Bürgermeister Andreas Köll zu Liftkaiser Heinz Schultz: Heinz Schultz ist ein ausgezeichneter Unternehmer und erreicht viel für Osttirol, das sieht man in Kals oder Defereggen, da passiert viel. Natürlich eckt so ein Unternehmer da und dort an. Aber trotzdem, diesen Unternehmungsgeist, den muss man respektieren. Das ist die eine Seite. Das zweite, ich habe es erst kürzlich gesagt, mit Blick auf unsere Nachbarn (Anm.: in Kärnten) und andere Entwicklungen: Ich habe den Eindruck, dass sämtliche Dämme des Anstandes und der Vernunft gebrochen sind. Jeder Politiker hat selber die Aufgabe zu schauen, was geht und was geht nicht. Im speziellen Fall, ich möchte diese Frage natürlich beantworten, kenne ich die Verhältnisse nicht genau, aber hier gibt es Gremien. Da gibt es einen Gemeinderat, der muss beurteilen, ist das in Ordnung oder

ist das nicht in Ordnung. Was Andreas Köll und die Beteiligung an einem Unternehmen betrifft: Ich kann das keinem verbieten, wenn es gesetzlich erlaubt ist. Das ist nicht in meiner Möglichkeit. Wenn es um Förderungspolitik geht, dann hat der Gemeinderat diese Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel bei Wasser und Kanal, es entzieht sich meiner Kenntnis, ob hier Begünstigungen da sind. Ich weiß das tatsächlich nicht. Aber es ist letztlich im Gemeinderat zu erledigen. ... die Kraftwerkspläne im Virgental: Die Energiefrage ist die Zukunftsfrage schlechthin. Im Vordergrund sollte das Energiesparen stehen. Dazu kommen alternative Energieformen, auch Photovoltaik. Da sind wir im Förderbereich nicht gut. Und natürlich spielt die Wasserkraft eine besondere Rolle. Ich bin interessiert, dass das Landesversorgungsunternehmen Tiwag die beiden großen Kraftwerke zustandebringt. Das wird entscheidend sein, für die nächsten zwanzig, dreißig Jahre. Das Thema Isel kenne ich natürlich und ich habe mir auch das Ergebnis der Befragung angeschaut. Ich würde mir wünschen, dass bei manchen Wahlen die Beteiligung der Bürger so hoch wäre. Das muss man natürlich ernst nehmen, wenn so ein eindeutiges Votum abgegeben wird. Auf den hohen PR-Aufwand der Betreiber wurde ich heute auch angesprochen. Trotzdem haben die Bürger meist ein gutes Bauchgefühl. Jetzt muss das Projekt genau überprüft werden. Im Kriterienkatalog gibt es K.O.-Kriterien und es gibt ein umfangreiches Umweltverfahren. Dann wird die Entscheidung getroffen.

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www.dolomitenstadt.at/4/platter

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