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Elternalltag

PanDeMieTerrorVerarbeiTUnGSSTraTeGien

text Ursel Nendzig

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autorin Ursel nendzig, Mutter zweier Söhne, berichtet live aus der achterbahn. Es klingt nicht nur so, sondern ist tatsächlich ein langer, grässlicher Rattenschwanz. Warum ein Achtjähriger mir in der Bewältigung desselben um Nasenlängen voraus ist.

Der Sohn meiner Freundin E. ist mein neues Idol. Mittendrin in dieser chaotischen Zeit, bestehend aus Unsicherheit, Pandemie, Terror, Angst, schulfrei und zu allem Überfluss noch November, hat er mich so sehr auf die richtige Spur gebracht und welche Bestimmung ist stärker als wie keiner der zwölf Trillionen schlauer Artikel und die andere? Wer bestimmt das überRatschläge, die ich mir reingezogen habe. Das kam haupt und warum ist heute was erlaubt, so: E. und ich, wir leben beide in Wien, telefonier- was gestern verboten war? Warum konnten und tauschten uns darüber aus, wie wir den Tag te nicht einmal alles bleiben, wie er es nach dem Terroranschlag gehandelt haben, an dem gewohnt war? Dieses letzte Spitzerl des es unseren (wie allen Wiener) Kindern freistand, langen Rattenschwanzes, die eine Panzur Schule zu gehen. Meine Söhne – der kleine demie gepaart mit einem Terroranschlag Volksschüler, der große Gymnasiast – blieben an nach sich zog, war es, das ihn schließlich dem Tag zu Hause, weniger aus Angst vor den überforderte. sich vielleicht noch auf der Flucht befinden- Meine Freundin tröstete ihn, selbst etden TäterInnen. Eher aus Angst vor den Mit- was ratlos, aber egal, denn der Kleine wussschülerInnen des großen Sohnes, die, das Han- te sich ohnehin zu helfen: Er würde darüber dyverbot an der Schule dezent übergehend, jetzt in sein Tagebuch schreiben, verkündete sicher das eine oder andere verstörende er. Wischte die Tränen fort, nahm Buch und Video verachtenswerter »Nachrichten«-Plattformen parat haben würden. A., der Sohn von E., ging »Warum kleine und große Leute jedenfalls zur Schule, was für ihn einander brauchen. Nicht nur, auch völlig in Ordnung war. Dort verwirrte ihn dann aber ei- weil die großen auf die kleinen nes: Der Turnsaal, der eigentlich aufpassen und ihnen sagen, was wegen Corona gesperrt war, war zu tun ist.« an diesem Tag offen und die Kinder durften sich darin frei bewegen. Die LehrerInnen, die in die Schule Stift zur Hand und fühlte sich augenblicklich besser. kamen, beaufsichtigten dort die Kinder, Mich rührte diese Geschichte sehr. Erstens, weil die in die Schule kamen, und weil alles der kleine, unschuldige A. sich aus diesem ganzen irgendwie spontan organisiert werden Chaos eigenmächtig herausgezogen hat. Und zweitens, musste und niemand so genau wuss- weil mir dadurch wieder einmal klar geworden ist, wate, wurde eben der Turnsaal geöffnet. rum kleine und große Leute einander brauchen. Nicht

Der Kleine begegnete dieser Verän- nur, weil die großen auf die kleinen aufpassen und ihnen derung im ersten Moment mit Fas- sagen, was zu tun ist. Die großen mögen für die kleinen sung, bis er nachmittags zuhause die Gesamtheit im Überblick haben, sie abwägen, bewerdann aber doch darüber zusammen- ten, in Relation setzen. Die kleinen zeigen aber den grobrach und bitterlich weinte. Es ver- ßen, was jetzt zu tun ist, wenn der ganze Zusammenhang wirrte ihn einfach zu sehr. Wieso zu überwältigend wird, es am besten ist, sich auf den einen, ist jetzt die eine Regel außer Kraft kleinen nächsten Schritt zu konzentrieren.

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