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#23: MERSEBURG –DIEBISCHE RABEN UND ZAUBERSPRÜCHE

Seit über eintausend Jahren liegt die Stadt Merseburg ganz idyllisch an der Saale. Was es dort alles zu entdecken gibt, verraten wir euch im neuesten Teil unserer Umland-Reihe.

von Cindy Hiller

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Es gibt eine direkte Busverbindung vom Leipziger Hauptbahnhof bis zum Merseburger Bahnhof, die knapp anderthalb Stunden dauert. Wenn ihr mit der S-Bahn über Halle/Saale fahrt und dort in eine Regionalbahn umsteigt, reduziert das die Fahrtzeit auf vierzig beziehungsweise fünfzig Minuten. Die Anfahrt mit dem Auto dauert ungefähr eine dreiviertel Stunde. Ausgeschilderte Parkplätze gibt es im gesamten Altstadtbereich.

ALTEHRWÜRDIGE MAUERN

Lage

Einwohner:innen

Anreise von Leipzig

Sehenswürdigkeiten

Auto, Bus, Regionalbahn, S-Bahn

Dom mit Kapitelhaus und Zauberspruchgewölbe, Schloss mit Kulturhistorischem Museum, Schlossgarten, historische Altstadt

Für

Geschichtsinteressierte, Wander:innen, Wochenendausflügler:innen, Familien

Vom Bahnhof könnt ihr ganz bequem zu Fuß in zehn Minuten in die Altstadt laufen. Der Dom und das Schloss bilden baulich eine Einheit und es gibt die Möglichkeit an der Kasse ein Kombiticket zu erwerben, um beide Gebäude zu besuchen. Die Grundsteinlegung des Domes erfolgte am 18. Mai 1015 und schon sechs Jahre später konnte die Kathedrale unter der Anwesenheit des kaiserlichen Paares Heinrich II. und Kunigunde geweiht werden. Doch nicht nur die altehrwürdigen Mauern und die darin enthaltenen Domschätze und Kunstwerke sind einen Besuch wert. Im sogenannten Zauberspruchgewölbe kann man einen Blick auf ein Faksimile der Merseburger Zaubersprüche werfen. Dabei handelt es sich um eine Handschrift aus dem 10. Jahrhundert, die in althochdeutscher Sprache verfasst wurde. Sie enthält heidnischgermanische Beschwörungsformeln, um Fesseln zu lösen und einen verletzten Fuß zu heilen. Das Original liegt in der Merseburger Domstiftsbibliothek. Bei sonnigem Wetter können wir euch einen Besuch des Kapitelgartens empfehlen. Er liegt zur Saale hin und bietet neben blühenden Rosen und schattigen Quittenbäumen auch einen schönen Moment der Ruhe. Sein heutiges Aussehen erhielt der Dom im 15. Jahrhundert unter Thilo von Trotha, dem damaligen Bischof von Merseburg. Er war es auch, der zwischen 1470 und 1500 das daneben liegende Schloss neu bauen ließ. Darin ist heute das Kulturhistorische Museum untergebracht, in dem ihr alles über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner:innen erfahren könnt. Direkt vor dem Schloss befindet sich eine Voliere mit zwei Kolkraben. Beide symbolisieren die Merseburger Rabensage. Die Sage erzählt davon, dass der Bischof Thilo von Trotha einst seinen Diener hinrichten ließ, da dieser im Verdacht stand, einen goldenen Ring gestohlen zu haben. Einige Zeit danach wurde das Schmuckstück allerdings bei Dacharbeiten am Schloss in einem Rabennest entdeckt. Als Mahnung, sich niemals vom Jähzorn leiten zu lassen, ließ der Bischof einen Raben in einen Käfig sperren.

Der Beste Ausblick

Nach der ausgiebigen Tour durch den Dom und das Schloss könnt ihr eine kulinarische Pause im benachbarten Eiscafé und Restaurant „Eisheimisch“ einlegen. Angeboten werden neben selbst gemachtem Eis auch Kuchen, Pizza oder Flammkuchen. Danach bietet sich noch ein Spaziergang in die nahe gelegene Altstadt mit dem Marktplatz und der Stadtkirche St. Maximi an. Auch dort gibt es kleine Cafés und Imbisse. Ihr könnt allerdings auch vom Schloss aus durch den sich anschließenden Garten laufen, dem Weg hinunter zur Saale folgen und den Fluss über die Neumarktbrücke überqueren. In der Nähe der Neumarktkirche verläuft ein kleiner Weg, der zu einem Platz führt, von dem aus ihr den schönsten Blick auf den Dom, das Schloss und den dahinplätschernden Fluss habt.

FLUSSAUF – FLUSSAB

Da Merseburg direkt an der Saale liegt, verläuft hier der Saaleradwanderweg entlang des Flusses. Die Stadt liegt eingebettet auf der Etappe zwischen Naumburg und Halle/Saale. Der Radwanderweg Salzstraße führt ebenfalls durch Merseburg und folgt alten Salzhandelswegen durch das südliche Sachsen-Anhalt und das benachbarte Sachsen. Natürlich ist auch das Wasserwandern auf der Saale möglich. Direkt unterhalb von Dom und Schloss befinden sich zwei Schiffsanleger. Wenn ihr nicht selber Paddeln wollt, gibt es auch die Möglichkeit, bei angemeldeten Floßfahrten die schöne Landschaft auf beiden Seiten des Flusses zu genießen.

www.merseburg.de | INSTAGRAM merseburg_tourismus www.saale-unstrut-tourismus.de

EVENT-HIGHLIGHTS

Merseburger Schlossgrabennächte 01.07., 15.07. und 29.07.

3. Jazz-Konzert in der Willi-Sitte-Galerie | 05.07.

Merseburger DomMusik | 09.07. und 28.07.

Besichtigung der Fürstengruft | 30.07. und 27.08.

FERIEN-SPASS FÜR KIDS: DAS IST IM SOMMER IN LEIPZIG LOS

Die Sommerferien stehen vor der Tür! Vom 10. Juli bis 18. August hat Sachsen frei. Damit euch in dieser Zeit nicht die Decke auf den Kopf fällt, haben wir eine tolle Auswahl an Ferientipps zusammengestellt. von Josephine Jäger

FAMILIENSPIELEFEST „LEIPZIG SPIELT“

IM CLARAPARK

Anton-Bruckner-Allee

VORAB-TIPP: FERIENPASS

Mit dem Ferienpass können Schüler:innen nicht nur den Nahverkehr der MDV-Zone 110 nutzen, sondern auch zu vergünstigten Konditionen an einer Vielzahl von Veranstaltungen in kreativen, medialen und sportlichen Bereichen teilnehmen. Dazu kommen weitere kostenlose Angebote wie im Zoo Leipzig oder am Völkerschlachtdenkmal. Für 10 Euro (5 Euro ermäßigt) gibt es den Ferienpass zwei bis drei Wochen vor den Ferien zu kaufen.

WO? In allen LVB-Servicestellen, städtischen Bibliotheken, in der Bürgerinformation im Neuen Rathaus und an der Information im Amt für Jugend und Familie in der Naumburger Straße 26.

Zu Beginn der Sommerferien heißt es wieder: Mögen die Speile beginnen! Erneut spielt Leipzig im Clara-Zetkin-Park auf dem Familienspielefest Open-Air auf der AOK-Wiese. Von 13 bis 19 Uhr lernen kleine und große Besucher:innen neue Spiele kennen und verbringen im Freien einen tollen Nachmittag mit der Familie oder auch mit neuen Spielpartner:innen. Ergänzt wird das Angebot durch Sport- und Kreativangebote zahlreicher Organisationen und Vereine.

Preis: Eintritt frei | 8. Juli 13 - 19 Uhr www.leipzig.de

Abenteuersommer Im Zoo Leipzig

Pfaffendorfer Str. 29

Ob das Sommerkabarett „Leipziger Funzel“, das Märchen-Puppentheater oder die Entdeckertouren der Elefanten: Der Zoo Leipzig bietet Familien während der Sommerferien ein buntes Programm. Kleine Schulanfänger:innen sollten sich zudem den 19. August im Kalender notieren. An diesem Tag erhalten sie freien Eintritt im Zoo und dürfen sich über einen Zuckertütenbaum und Bastelaktionen freuen.

Preis: Familienkarten: 54 Euro | Termine ab 8. Juli www.zoo-leipzig.de