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risControl

„Die Menschen werden sehr schnell wieder ihre Ko er packen“

Interview mit Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung

CarePaket

Die

Geier Krisen tre en die Schwächsten noch stärker. Dies tri t nicht nur unter der Bevölkerung zu, sondern auch in der Staatengemeinde. von Mag. Christian Sec

Das Nachrichtenmagazin für Versicherungs- und Finanzinformation
Nr. 12 - 2020 | He 496 | 42. Jahrgang
habgierigen
Interview mit Thomas Hajek, CEO netinsurer, und Andreas Büttner, Geschäftsführer ARISECUR
Souverän bleiben, wenn es darauf ankommt Vorstände, Geschäftsführer, Aufsichtsräte treffen täglich zahlreiche Entscheidungen. Eine vermeintliche Fehlentscheidung kann existenzbedrohende Folgen haben. Wir sichern das strafrechtliche Haftungsrisiko des Managers ab, versichern rechtliche Ansprüche nach dem Mediengesetz und wehren zivilrechtliche Vermögensschäden ab. ARAG Management-Strafrechtsschutz inklusive Medien-Rechtsschutz mit oder ohne Anstellungsvertrags-Rechtsschutz Vermögensschaden-Rechtsschutz Immaterialgüter- und Wettbewerbs-Rechtsschutz Informieren Sie sich jetzt über unsere Homepage www.ARAG.at Kunden-Hotline: 01 53102-1450 · offerte@ARAG.at ARAG Management-Rechtsschutz

Die Corona-Krise stellt heuer alles auf den Kopf. Gerade in der Vorweihnachtszeit muss man von allseits beliebten Traditionen im wörtlichen Sinne Abstand halten. Auch das Laternenfest oder der

Lichterumzug zum Martinstag fielen den Covid-19-Schutzmaßnahmen zum Opfer. Aber hier in unserer ländlichen Umgebung sind doch einige schlaue Köpfe unterwegs. Es wurde eine Umzugsroute definiert und durch kleine Schilder am Weg mit Geschichten rund um den heiligen Sankt Martin illustriert. Familien mit Kindern haben den Weg einzeln und bedacht besucht. In unserem Kindergarten im Ort gibt es, wenn es wieder möglich ist, natürlich keinen SanktMartins-Umzug, das ist nicht mehr State of the Art, es muss nun Lichterfest heißen, weil die Trennung zwischen Staat und Religion doch endlich ausgeübt werden sollte. Wie auch immer es heißt und welche religiöse Geschichte im Hintergrund steht, eines soll es den Kindern zeigen: Es gibt noch Gemeinsamkeiten und man kann auch in schwierigen Zeiten einen Weg finden. Das führt mich zu einer anderen Geschichte.

In einem benachbarten Lande ist eine rührige Kirchengemeinde auf die Idee gekommen, dass die Darstellung des König Melchior als schwarzer König rassistisch sein könnte, also verzichtet die Kirchengemeinde auf die Entsendung der Heiligen Drei Könige, sogar bei der Krippe wird auf die drei Gabenbringer verzichtet.

Das ist unserem liebsten Nachbarkind, unserem Matthias, zu Ohren gekommen, der sich seit einigen Jahren bereits im Sommer auf seine Aufgabe als einer der Heiligen Drei Könige freut. In den vergangenen Jahren, als Matthias noch sehr klein war, musste seine Mama immer etwas abseits im Hintergrund die kleine Schar begleiten, weil der kleine Mann doch noch sehr schüchtern war, aber unbedingt dabei sein wollte. Das hat sich in den letzten Jahren verändert. Die kleinen Männer wachsen schnell und der nun fast im Teenageralter befindliche „heilige König“ nimmt an der Veranstaltung mit Herz und Hirn, so könnten wir es nennen, gerne teil. Er setzt sich mit dem Thema auseinander und sieht es nicht nur als Zeitvertreib. Mit seinen Eltern unternahm er zahlreiche Ausflüge in Museen, um sein Kostüm noch besser und geschichtsträchtiger gestalten zu können.

Der junge Mann hat sich mit der Geschichte und der Bedeutung auseinandergesetzt und ist der Sache sehr wohl mit Vernunft und Freude gegenübergestanden. Nachdem nun die Diskussionen begannen, dass man ja nicht könne oder vielleicht doch solle und ähnlich Sinnbefreites, wurde nun angedacht, heuer auf den Melchior zu verzichten bzw. ihn nicht mehr schwarz anzumalen, man will ja nicht als rassistisch gelten. Man könnte nun annehmen, dass das Ganze kein Problem wäre und unser Matthias einfach einen anderen König darstellen könnte. Das Kostüm könnte doch verändert werden und so viele Kinder, die sich daran beteiligen wollen, gibt es doch sowieso nicht. Aber leider ist dem nicht so. Es ist ein Jammer, einen so begeisterten jungen Menschen aus der ein paar Tage dauernden Aktion auszugrenzen, ihn aus einer Gemeinschaft und einer für ihn besonders bedeutenden Aktion auszuschließen. Kinder sollten überall gleichbehandelt werden. Dem im Moment vorherrschenden Gedanken, dass alles, was in der Vergangenheit gepasst hat, auf keinen Fall gut gewesen ist, kann ich nichts abgewinnen. Aber wenn es nun dazu führt, dass Kinder deswegen ausgeschlossen werden müssen, dann ist das nicht in Ordnung. Matthias wird also heuer nur zusehen können und nicht mehr mitmachen. Warum fragen Sie sich bestimmt, meine liebe Leserin und mein lieber Leser, weil unser Matthias schwarz ist. Sein geliebter Papa kommt aus Afrika und hat seinem interessierten, intelligenten und begeisterten Sohn seine Hautfarbe mitgegeben. Mama und Papa verstehen die Welt nicht mehr, warum ihr Sohn heuer nicht den Melchior, der seit Jahrzehnten von schwarz angemalten Kindern dargestellt wurde, darstellen darf. Um es überspitzt zu formulieren: Bei ihm hätte man sich doch sogar die Schminke sparen können. Die Welt dreht sich manchmal etwas schräg. Und ein Nachsatz sei mir noch erlaubt: Ist dieses Verhalten nicht genauso rassistisch?

Ein friedliches, stilles und glückliches Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen

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Editorial

Leben in einer kleinen Gemeinde mitten am Land

Interview

„Die Menschen werden sehr schnell wieder ihre Koffer packen“

Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung CarePaket Thomas Hajek und Andreas Büttner

Kolumne

Klare Worte: Private Equity Dachfonds von Michael Kordovsky Die habgierigen Geier von Mag. Christian Sec Kraftort - Visionäre - Traditionen

News

Vorstandsmitglied VIG

Neues Vorstandsmitglied IGV Austria Studie „Zukunft der Kriminalität“ Kuratorium für Verkehrssicherheit 30 Jahre Erfolgsgeschichte Aktuell-Makler-Gruppe Gewerbekoordinator

Helvetia Versicherung Einbrüche haben Saison Bundeskriminalamt Wiederwahl Bundesgremium der Versicherungsagenten Spende für den Lichtblickhof Allianz Österreich 400 Laptops gespendet Bausparkasse Wüstenrot AG Wechsel in den Direktionen Generali Weitere Funktionsperiode Wirtschaftskammer Österreich Pensionskassen – Ombudsstelle Wirtschaftskammer Österreich Neue Country-Managerin Coface, Niederlassung Österreich European Insurance Study 2020 Zeb Consulting Umfrage – Wohnverhältnisse ING 2021 wieder Erhöhungen ÖAMTC Lancierung zweier Infrastrukturfonds Generali Global Infrastructure Pensionskassen veranlagen vorwiegend nachhaltig Wirtschaftskammer Österreich Europa-Studie zum Autokauf AutoScout24 PCs für alle Europ Assistance Berufsbild-Buch Bundesgremium der Versicherungsagenten/WKO

rC 12/2020 | 04 | INHALT
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Markt

Schutz für Haus & Wohnung von Wüstenrot Gezillmertes Dilemma von Mag. Christian Sec Safe 7 Jahresrückblick Neue fondsgebundene Lebensversicherung

DONAU Versicherung Ausbau in CEE

Vienna Insurance Group eGesundheitsDialog

Continentale Assekuranz Service GmbH Kooperation

FiNUM.Private Finance AG/INFINA Credit Broker AG Gratis Telemedizin

UNIQA Insurance Group AG Cyber-Crime-Studie

Allianz Gruppe Österreich Cyberversicherung für zu Hause

DONAU Versicherung AG Schutzerweiterung der Unfallversicherung

Wiener Städtische Versicherung AG Start-up-Gründung

Merkur Versicherung AG Richtig abgesichert vor boomender Cyberkriminalität

Leben

Weihnachtsgeschenke: Ideen für die Liebsten

Finanzen

Private

von Michael Kordovsky Alter Wein in neuen Schläuchen? von Michael Kordovsky Optimierung der Steuerbelastung von Mag. Hannes Elsigan Performance stabil CORUM Investments

24 30 32 35 35 42 42 42 44 44 45 45 56 28 20 26 54 55 36 40 41 43 rC 12/2020 | 05 | INHALT
Studie Hundehaftpflichtversicherung in
Bonus-Malus-System
Veranstaltung Kremser Versicherungsforum 19. Maklertag Wiener Versicherungsmakler Entrepreneur of the Year EY 48 38 26 36
Equity Dachfonds
Wien:
und andere Aspekte aus Kundensicht

Vorstandsmitglied

Hartwig Löger wurde vom Aufsichtsrat der Vienna Insurance Group für die Zeit vom 1.1.2021 bis 30.6.2023 zum Vorstandsmitglied bestellt.

Löger war zuletzt Vorstandsvorsitzender der UNIQA Österreich und von Dezember 2017 bis Juni 2019 Finanzminister der Republik Österreich. Seit Juli 2019 ist der geschäftsführende Gesellschafter der V.I.P. Consulting Unternehmensberatung, wo er auch im Rahmen eines Beratervertrages mit dem Wiener Städtischen Versicherungsverein, dem

Haupteigentümer der Vienna Insurance Group, für die VIG-Gruppe tätig ist. „Im Rahmen seines Beratervertrages unterstützt uns Hartwig Löger bereits bei unseren strategischen Überlegungen für die kommenden fünf Jahre. Dabei kommen uns seine mittlerweile 35-jährige Erfahrung im Versicherungsbereich und seine Kenntnisse über die CEERegion sehr zugute. Ich begrüße es sehr, dass er seine Expertise ab Jänner 2021 zur Gänze für die VIG-Gruppe

Neues Vorstandsmitglied

IGV Austria

IGV-Salzburg-Mitglied und Geschäftsführerin der CEBCO Versicherungsmakler GmbH Elke Berghammer wurde in den Vorstand der IGV Austria berufen.

„Die Berufung in den IGV-Austria-Vorstand stellt für mich eine große Wertschätzung meiner bisherigen Tätigkeit für die IGV Salzburg dar. Es ist für mich wichtig, gemeinsam mit meinem Kollegen Helmut Schober die Interessensgemeinschaft der IGV Austria in unserem Umfeld zu stärken“, beschreibt Elke Berghammer ihre vorrangigsten Ziele.

Anton Brenninger – Präsident der IGV Austria – zeigt sich erfreut: „Ich heiße Elke Berghammer im Kreis des Vorstandes der IGV Austria herzlich willkommen. Als profunde Kennerin der Versicherungsbranche wird sie eine wichtige und zukunftsorientierte Rolle einnehmen. Zudem können wir mit Recht sagen, dass wir in der IGV Austria mit der ersten Frau in einem Vorstandsgremium – als die führendenden Versicherungsmakler – ganz speziell im Segment

Studie „Zukunft der Kriminalität“

Kuratorium für Verkehrssicherheit

Neue Zeiten bringen neue Kriminalitätsformen. Die neue Studie des KFV gewährt nun Einblicke in die Kriminalität der Zukunft. „Speziell Kriminalitätsfelder, die innovativ oder neuartig sind, stellen für Strafverfolgungsbehörden eine Herausforderung dar. Galt Cybercrime

noch vor wenigen Jahren als ‚neue‘ Kriminalitätsform, so beschreibt die Polizei die Bekämpfung heutzutage als besonders herausfordernd. Die Zahlen steigen stetig. Die Dunkelziffer ist enorm“, erklärt Direktor Dr. Othmar Tann. Die 5GTechnologie wird eine drahtlose Kon-

Hartwig Löger

einsetzen wird“, erklärt VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler.

Elke Berghammer

der Maklervereinigungen ein deutliches und zukunftsweisendes Signal setzen.“

nektivität in Echtzeit für jedes Gerät des „Internet der Dinge“ (Internet of Things/ IoT) ermöglichen, wie beispielsweise autonome Autos oder sensorgesteuerte Fabriken. Auch Hacker können die Geschwindigkeit und das Volumen von 5G nutzen, um schneller mehr Daten zu erfassen bzw. zu stehlen. Das Bewusstsein, welche Geräte im Netzwerk operieren und damit angreifbar sind, muss sowohl im privaten als auch im betrieblichen Kontext enorm verbessert werden.

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Das Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden, steigt mit zunehmender Digitalisierung stark an. Vor allem im Bereich der Operational Technology (OT) in der Industrie wird ein großer neuer Angriffsvektor entstehen, sobald diese Bereiche in ein Netzwerk eingebettet werden. Je mehr Unternehmen ihre internen Abläufe in die Cloud verlagern, desto wichtiger wird ein inklusives, durchdachtes Sicherheitskonzept, das auf all diese Risiken vorbereitet ist. Hier besteht großer Nachhlbedarf, denn die momentane Absicherung der Cloudsysteme ähnelt eher

einem kleinen Vorhängeschloss als einem massiven Safe. Künstliche Intelligenz ist in ihrer ersten Stufe bereits in Form von Alexa oder Siri festes Element unserer digitalen Unterhaltung. In der zweiten Stufe, der starken oder General KI, gibt es für künstliche Intelligenz keine Beschränkungen mehr. Das System ist dann im Stande, sein Wissen und seine Fähigkeiten in ganz unterschiedlichen Kontexten anzuwenden. Diese Stufe der AI wird wohl zwischen 2030 und 2060 Realität. Was bereits klar scheint ist, dass Quantencomputer sämtliche gängige

30 Jahre Erfolgsgeschichte

Aktuell-Makler-Gruppe

Am 1.10.1990 wurde die Raiffeisen-Versicherungsmaklerdienst GmbH (RVD) gegründet. 30 Jahre später schreibt die Aktuell-Makler-Gruppe einen Umsatz von 13 Millionen Euro, verwaltet ein Prämienvolumen von 100 Millionen Euro im Non-Life-Bereich und ist als Partner von Brokerslink in über 100 Länder vernetzt. Das strategische Ziel bei der Gründung der Raiffeisen-Versicherungsmaklerdienst GmbH lautete: Betreuung, Deckungsoptimierung und Kostensenkung des RaiffeisenSektors in NÖ und Wien in Versicherungsangelegenheiten sowie die Wertschöpfung der Dienstleistung Versicherungsmakler im Sektor zu behalten. Im Jahr 1993 übernahm

die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien die Anteile des VLG und hält seitdem 100

Krypto-Systeme, Sicherheitsprotokolle und andere Schutzmechanismen obsolet machen werden. Die herausforderndste Frage der Zukunft wird sein, ob und wie der legale Zugang zu Quantencomputern eingeschränkt wird.

„Die hohe Innovationskraft und die Geschwindigkeit der Digitalisierung werden dazu führen, dass auch nationales, europäisches und internationales Recht auf vielfältige neue Art und Weise reformiert bzw. interpretiert werden muss, um den neuen Bedrohungen zu begegnen“, so Thann.

Prozent der Gesellschaft. Im Jänner 2000 wurde die Trennung der beiden Standbeine Gewerbe-/Industriemaklerei und Bankenvertrieb vollzogen. 2006 erfolgte schließlich die Umbenennung in „Aktuell“ Raiffeisen Versicherungs-Maklerdienst GmbH.

Lust auf Zukunft?

Dr. Günther Reisel, Mag. Alexander Stegbauer, Sabine Ransböck, MBA CSE und Stefan Kojalek
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Gewerbekoordinator

Helvetia Versicherung

Christoph Zlatnik unterstützt als Gewerbekoordinator die Entwicklung des Gewerbegeschäfts in der Region Süd (südliches Burgenland, Steiermark und Kärnten). Die Position als Gewerbekoordinator wurde vor einem Jahr geschaffen, um wichtige zusätzliche Impulse im Rahmen der Gewerbeoffensive zu geben.

„Das Firmenkundengeschäft ist je nach Branche, Unternehmensgröße und den damit verbundenen Risiken sehr facettenreich und somit komplexer als das Privatkundengeschäft. Mit dem Konzept der Gewerbekoordinatoren stärken wir den Vertrieb vor Ort, indem wir zusätz-

liche auf das Gewerbe fokussierte Kompetenz direkt vor Ort zur Verfügung stellen“, erklärt Kaspar Hartmann, Vorstand Schaden-Unfall bei Helvetia Österreich.

Werner Panhauser, Vorstand Vertrieb & Marketing, ergänzt: „Mit der Gewerbeoffensive haben wir bereits eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt und möchten diesen Bereich künftig noch stärken. Wir freuen uns, mit Herrn Zlatnik eine kompetente Besetzung für diese wichtige Schnittstellenfunktion zwischen Vertrieb und Fachbereichen im Süden Österreichs gefun-

Einbrüche haben Saison

Bundeskriminalamt

Von November bis März steigt die Zahl der Dämmerungseinbrüche. Kriminelle nutzen die früher einbrechende Dunkelheit aus, um sich Zugang zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen – besonders dann, wenn keine Sicherheitsmaßnahmen vorhanden sind oder Zeichen der Abwesenheit sichtbar sind.

Die Einbrüche passieren häufig zwischen 16 und 21 Uhr, zumeist freitags oder samstags, wenn die Täter annehmen, dass niemand zu Hause ist. 2014 wurde

Wiederwahl

Nachdem sich Covid-19-bedingt die Sitzungstermine des Bundesgremiums der Versicherungsagenten vom Sommer auf den Herbst verschoben haben, wurde am 6. November 2020 die Konstituierung des neuen Bundesgremialausschusses

erstmals ein breit angelegtes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung der Dämmerungseinbrüche geschnürt, was zu einem kontinuierlichen Rückgang der Fallzahlen führte.

In der Saison von November 2019 bis Anfang Februar 2020 wurden 1.111 Anzeigen gemeldet, was einem Rückgang von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Das Bundeskriminalamt analysiert tagesaktuell auftretende Hotspots. Diese Analysen

den zu haben.“ Zuletzt war der in Graz lebende Steirer als Account-Manager und in der Vertragstechnik eines Grazer Versicherungsmaklers tätig.

werden den Landespolizeidirektionen zur Verfügung gestellt, die darauf aufbauend auf verstärkte Streifentätigkeit oder Ermittlungen setzen. „Ein Eckpfeiler der operativen Maßnahmen ist die enge Zusammenarbeit zwischen uniformierten und zivilen Kräften“, so Innenminister Karl Nehammer.

Ein wichtiger Punkt der Präventionsarbeit ist, die Bevölkerung nicht nur zu mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit aufzurufen, sondern auch zu mehr Wahrnehmungsmeldungen zu bewegen, denn nur durch die Mithilfe der Bevölkerung können Delikte verhindert, Kriminelle gestoppt und zur Rechenschaft gezogen werden.

langjährig erfahrenen Funktionäre Helmut Emberger, Landesgremium Tirol, und Karlheinz Hödl, Landesgremium Steiermark, bestimmt.

vollzogen. Mit einstimmigem Beschluss wählten die Ausschussmitglieder erneut den akad. gepr. Vkfm. KommR Horst Grandits als Bundesgremialobmann für die kommende Funktionsperiode 2020–2025. Als seine Stellvertreter wurden die

Wesentliche Themen für die kommenden Jahre sieht Horst Grandits in der Erstellung und Umsetzung der neuen Versicherungsagenten-Befähigungsprüfung, der Fortführung und Vertiefung der Angebote für die Weiterbildung für Agenten, allfällige Änderungen im Zuge der

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Bundesgremium der Versicherungsagenten

Evaluierung der IDD sowie in der Unterstützung der Mitglieder in Sachen Digitalisierung. „Ich freue mich über das Vertrauen. Die Wiederwahl zeigt mir, dass wir auf einem guten Weg sind. Den werden wir auch in Zukunft weitergehen und uns für die Interessen unserer Mitglieder einsetzen“, sagt Grandits. „Wir sehen die Herausforderungen durch Corona auch als Chance, neue Möglichkeiten zu etablieren. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Nutzung digitaler Technik gerade für Versicherungsagenturen

eine Erweiterung ihres Spektrums bedeutet“, erklärt Grandits. Mit Videound Telefonkonferenzen sowie der verstärkten Nutzung von E-Mail konnten die Versicherungsagenten während des ersten Lockdowns ihre Leistungen weiterhin anbieten. „Obwohl persönlicher Kontakt nicht möglich war, haben die Kunden weiterhin die beste Betreuung genossen“, freut sich Grandits. Während des ersten Lockdowns setzten die Landesgremien verstärkt auf Webinare und Online-Workshops, da Präsenzsemi-

nare nicht möglich waren. „Der Zulauf war überwältigend. In einigen Bundesländern hatten wir mehr als 50 Prozent mehr Teilnehmer als im Vorjahr, obwohl es ausschließlich Online-Angebote gab“, berichtet auch Emberger. Die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema für die österreichischen Versicherungsagenten. „Wir werden weiterhin auf Online-Angebote setzen, auch wenn die Präsenzseminare wieder möglich sind“, bestätigt Hödl die verstärkte Nutzung von Online-Möglichkeiten.

Spende für den Lichtblickhof

Allianz Österreich

Die Allianz Österreich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen den Lichtblickhof bereits seit über 30 Jahren in seiner wichtigen Arbeit und möchten ihm gerade in dieser herausfordernden Zeit zusätzlich zur Seite stehen.

Deshalb wurde im Mai ein Spendenaufruf gestartet, dem unzählige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgten. Über 15.000 Euro wurden so für die gute Sache gesammelt. Eine stolze Summe, die durch einen Unternehmensbeitrag von 50.000 Euro noch einmal deutlich aufgestockt wurde. So konnte nun eine Spende von insgesamt mehr als 65.000 Euro an den Verein e.motion und den Lichtblickhof übergeben werden. „Seit über 30 Jahren sind wir Partner des Lichtblickhofs

und in dieser Zeit ist er Teil unserer Allianz-Familie geworden. Wir freuen uns, dass wir ihn auch in Krisenzeiten in seiner wertvollen Arbeit für benachteiligte Kinder und Jugendliche unterstützen und gemeinsam Verantwortung für Generationen übernehmen können“, erklärt Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich. Die Therapieform, die am Lichtblickhof mittlerweile nicht mehr nur mit Pferden, sondern auch mit anderen Tieren umgesetzt wird, hilft Kindern und Jugendlichen in Krisenzeiten, neuen Mut und

Kraft zu schöpfen. An den Standorten des Vereins in Wien und Niederösterreich betreuen rund 16 Therapeuten 350 betroffene Familien.

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Rémi Vrignaud

400 Laptops gespendet

Bausparkasse Wüstenrot AG

„Wir erleben, dass sozial benachteiligte Kinder von ihren Lehrern nicht immer erreicht werden können, weil unter anderem die notwendige Hardware fehlt. Die Wüstenrot-Gruppe möchte daher mit 400 gespendeten Laptops einen Solidarbeitrag leisten“, sagte Vorstandsdirektor Mag. Gerald Hasler. „Mit unserer Plattform #weiterlernen wollen wir alle Schüler unterstützen, die wir während des Distance Learning nicht oder nur schlecht erreichen konnten. Dabei

geht es auch um die Ausstattung mit digitalen Endgeräten. Wichtig ist, dass die Hilfe rasch und unbürokratisch ankommt“, so Bildungsminister Heinz Faßmann. Die Plattform #weiterlernen ist seit 14. April 2020 aktiv und es wurden bereits 850 Geräte

Wechsel in den Direktionen

Generali

An der Spitze der Generali-Regionaldirektion für Wien, Niederösterreich und Burgenland wird ein Generationswechsel vollzogen. Otto Wurzinger (62) geht nach 46 erfolgreichen Jahren in der Generali Versicherung mit Jahresende in den Ruhestand.

Seine Nachfolge tritt per 1. Jänner 2021 Reinhard Pohn (48) an, bisher Regionaldirektor für Oberösterreich und Salzburg. Diese Verantwortung wird Alexander Henk (47) übernehmen, der zuletzt den Exklusiv-Vertrieb Oberösterreich leitete. Arno Schuchter, Ge-

nerali-Vorstand für Vertrieb und Marketing, würdigt das langjährige Engagement von Otto Wurzinger: „Sich über fast ein halbes Jahrhundert stets mit Weitblick und Menschlichkeit für die Generali einzusetzen und ihre erfolgreiche Entwicklung mitzuprägen – das nenne ich eine wahre Lifetime-Partnerschaft.“

Otto Wurzinger trat 1974 als Lehrling in die damalige Erste Allgemeine ein und startete daraufhin eine beeindruckende Karriere, die ihn 2010

gespendet. Den größten Bedarf haben Volksschulen, dicht gefolgt von NMS.

an Spitze der Region Wien, Niederösterreich und Burgenland brachte. Reinhard Pohn wechselt als Regionaldirektor in die größte Region der Generali Versicherung nach Wien, Niederösterreich und Burgenland. Pohn kam 1992 zur Generali in Oberösterreich, wo er vom Gebietsinspektor über den Verkaufsberater, Leiter Verkaufsgebiet bis hin zum Leiter des Exklusiv-Vertriebs alle Positionen im Vertrieb erfolgreich durchlief. 2013 wurde er zum Leiter der Region Oberösterreich und Salzburg bestellt.

Alexander Henk übernimmt am 1. Jänner 2021 die Leitung der Regionaldirektion für Oberösterreich

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Otto Wurzinger Reinhard Pohn Alexander Henk Generalsekretär ÖRk Michael Opriesnig, Bildungsminister Heinz Faßmann, Wüstenrot-Vorstandsdirektor Gerald Hasler

und Salzburg. Henk startete seine Karriere bei der Generali 1996 als Kundenbetreuer und avancierte rasch zum Verkaufsberater und Leiter Verkaufsgebiet. Seit 2014 verantwortet er sehr engagiert

die Leitung des Exklusiv-Vertriebs in Oberösterreich. Arno Schuchter betont: „Ich freue mich sehr, dass uns mit Reinhard Pohn und Alexander Henk interne Nachbesetzungen gelungen sind und wir

Weitere Funktionsperiode

Wirtschaftskammer Österreich

Hannes Dolzer wurde als WKÖ-Obmann der Finanzdienstleister in seiner Funktion für weitere fünf Jahre bestätigt. Seine Wiederwahl erfolgte in der konstituierenden Sitzung des Fachverbandsausschusses im November.

Als Stellvertreter stehen ihm die Obmänner der Fachgruppen Finanzdienstleister Tirol, Michael Posselt, und Oberösterreich, Norbert Eglmayr, zur Seite. „Ich freue mich über das Vertrauen, das mir unsere Mitglieder entgegenbrin-

gen. Gemeinsam mit meinem Team werde ich mich weiterhin konsequent für unseren Berufsstand einsetzen“, betonte Dolzer anlässlich seiner Wahl.

Die Schwerpunkte für die nächsten Jahre sieht Dolzer darin, sich vor allem weiterhin für die freie Wahl der Entgeltform und lebbare Gesetzesvorschriften einzusetzen sowie bei der Digitalisierung der Branche zu unterstützen.

sehr erfahrene Generali-Teamplayer für diese verantwortungsvollen Aufgaben gefunden haben. Ich wünsche den Herren viel Erfolg bei ihren künftigen Herausforderungen.“

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Hannes Dolzer

Pensionskassen –

Ombudsstelle

Wirtschaftskammer Österreich

Als neue und zusätzliche Service-Einrichtung bieten die österreichischen Pensionskassen ab sofort eine unabhängige Ombudsstelle an.

Geleitet wird diese von Ernst Klicka, einem erfahrenen, weisungsfreien und unabhängigen Juristen, der als Ombudsmann fungiert. Im Falle ei-

ner Beschwerde eines Leistungs- bzw. Anwartschaftsberechtigten prüft der Ombudsmann dieses Anliegen unabhängig, neutral und vertraulich. Ziel ist es stets, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten und eine gütliche Einigung zu erreichen. Ein Verfahren vor der Ombudsstelle ist für die Berechtigten kostenlos.

Neue Country-Managerin

Coface, Niederlassung Österreich

Mit 1. Dezember 2020 hat die Finanzmanagerin Mag. Dagmar Koch die Leitung von Coface Österreich übernommen. Als Country-Managerin verantwortet sie das Österreich-Geschäft des internationalen Kreditversicherers und steht an der Spitze eines 100-köpfigen Teams. „In dieser Krise sind wir besonders gefordert, noch enger an der Seite unserer Kunden zu stehen, Lieferketten abzusichern und schnelle Lösungen zu entwickeln. Aus Risiken müssen wieder Chancen wer-

den. Ich sehe es als unsere Kernaufgabe, Unternehmen auf diesem Weg zu unterstützen“, so Koch. Die studierte Juristin war zuletzt als Head of Department International Supply Chain Finance bei der Intermarket Bank AG tätig. Mit dem Motto „Schneller, näher und persönlicher“ legt sie den Fokus auf die Kundenzentriertheit der Versicherung. Dazu braucht es eine „umfassende Digitalisierungsstrategie und eine agile Herange-

European Insurance Study 2020

Europas Topversicherer spüren die Folgen der Covid-19-Pandemie. Es ist zu erwarten, dass die Gewinne der Versicherungsbranche in diesem Jahr um 30 Prozent zurückgehen werden und sich auch das Wachstum abschwächen wird, so das Ergebnis der Europaen Insurance Study 2020.

In der Studie wurden die 25 größten europäischen Versicherungsgruppen sowie zehn ausgewählte Märkte untersucht und u. a. Auswirkungen von Covid-19 erhoben. „Aufgrund der soliden,

eigenkapitalstarken Verfassung, in der sich Europas Versicherer vor dem Ausbruch der Pandemie befunden haben, ist die Krise bislang nicht existenzbedrohend für die Branche“, so CEO Michaela Schneider. „Aber nur wenn die Versicherer in die umfassende Digitalisierung ihrer Vertriebsmodelle investieren, wird Wachstum auch in Zukunft möglich sein!“ Wachstum und Solvenz waren im Jahr 2019 im grünen Bereich. Die Eigenkapitalrendite der europäischen Top 25 kletterte von 8,6 auf 11,3 Prozent.

„Mit der Einsetzung eines unabhängigen Ombudsmannes bieten wir nun eine zusätzliche, persönliche Anlaufstelle für manch besonders erklärungsbedürftigen Fall an. Dieser soll alle berechtigten Anliegen prüfen, Erwartungshaltungen hinterfragen und gegebene Regelungen erörtern“, erklärt Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen. Die auf Branchenebene eingerichtete unabhängige Ombudsstelle ergänzt nun das transparente Service für die Kunden.

Mag. Dagmar Koch

hensweise“, so die neue Country-Managerin abschließend.

Das operative Vorsteuerergebnis nahm um 25 Prozent zu, nicht zuletzt dank geringer Schadenquoten in der Schaden-/ Unfallversicherung. Auch bezüglich der Solvenzanforderungen der Europäischen Union lieferten die Versicherer ein gutes Ergebnis: Die Top 25 konnten ihre Solvenzquoten durch eine Erhöhung des Eigenkapitals durchschnittlich von 214 Prozent (2018) auf 219 Prozent (2019) sogar noch steigern.

„In der vertiefenden Betrachtung der zehn Länder-Versicherungsmärkte wurden zusätzlich die ‚Wachstumschampions“‘ in den Ländern identifiziert“, schildert Manager Alexander Riesner, „und zwar jeweils für die Sparten Leben und Schaden/Unfall.“ Unter den Sparten-

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siegern in Österreich sind die GRAWE Gruppe in der Sparte Leben und die ERGO Versicherung in der Sparte Schaden/Unfall. Nach dem ersten Halbjahr 2020 zeigt sich ein ganz anderes Bild: Auf Basis der Analyse der Halbjahresberichte der fünf größten europäischen Versicherer lässt sich ableiten, wie Co-

vid-19 inzwischen der gesamten Branche zusetzt. Sowohl im Bereich der Lebensversicherung (-13 %) als auch im Bereich der Schaden-/Unfallversicherung (-36 %) sind die operativen Ergebnisse deutlich geschrumpft. Die durchschnittlichen Solvenzquoten der fünf größten europäischen Versicherer sind im ersten Halbjahr

Umfrage – Wohnverhältnisse

ING

Für viele stellt der Lockdown eine große Belastung dar. Zum Glück sind die meisten Österreicher mit ihrem Zuhause zufrieden. Bei der Umfrage gaben 80 Prozent an, mit ihren Wohnverhältnissen zufrieden bzw. sehr zufrieden zu sein. Für 78 Prozent sind die eigenen vier Wände auch lockdowngeeignet, für sieben Pro-

zent gilt das allerdings gar nicht. 41 Prozent der Österreicher leben in Häusern mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 165 m². In Wohnungen leben 59 Prozent auf durchschnittlich 75 m². 45 Prozent der Befragten haben in ihren Wohnungen bis zu 50 Bücher, 20 Prozent sogar bis zu 100 Bücher.

2021 wieder Erhöhungen ÖAMTC

Nach Steuererhöhungen für viele PkwModelle im heurigen Jahr führt ein neu geschaffener Steuererhöhungs-Automatismus, der mit der Ökologisierung im Herbst 2019 beschlossen wurde, 2021 wieder zu Steigerungen bei Normverbrauchsabgabe (NoVA) und motorbezogener Versicherungssteuer (mVSt).

„In puncto NoVA ist ab 1. Jänner 2021 damit zu rechnen, dass gut die Hälfte aller neuen Pkw teurer wird“, weiß ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober. „In diesen Fällen steigt der NoVASatz um einen Prozentpunkt. Das bedeutet bei einem Auto um 30.000 Euro netto in der Regel ein Plus von 300 Euro gegenüber 2020.“ Die mVSt fällt für fast alle Autos, die ab 1. Jänner 2021 erstmalig zugelassen werden, um 34,56 Euro pro Jahr höher als bei einer Erstzulassung heute

aus. Nur bei effizienteren bzw. leistungsschwächeren Pkw kommt es zu einer geringeren oder gar keiner Steuererhöhung.

Der Mobilitätsclub hat sich bereits 2019 klar gegen diese automatischen Steuererhöhungen ausgesprochen. „Der Automatismus führt jedenfalls zu Steuererhöhun-

2020 um fast 25 Prozent geschrumpft. Dennoch liegt die Solvenz fast aller Versicherer aktuell noch immer auf einem so hohen Niveau, dass die finanzielle Stabilität nach wie vor ungefährdet ist. Dennoch ist klar, dass funktionierende digitale Vertriebskanäle zur Grundvoraussetzung für zukünftiges Wachstum werden.

„Die großteils angenehmen Wohnverhältnisse werden vielen die Zeit des Lockdowns und des Rückzugs in die eigenen vier Wände erleichtern. Schönes, qualitätsvolles Wohnen ist für die Österreicher sehr wichtig. Wir merken es auch daran, dass trotz Pandemie und Wirtschaftskrise die Nachfrage sowohl nach dem Wohnkredit für Investitionen in Ausstattung und Verbesserungen als auch nach der Immobilienfinanzierung steigt“, stellt Privatkundenchef András Hámori fest.

gen. Stattdessen sollte die Situation neu bewertet werden, wenn tatsächlich mehr effiziente Neufahrzeuge auf die Straße kommen“, kritisiert Grasslober. „Ansonsten dient diese Regelung lediglich der Einnahmensteigerung für die öffentliche Hand.“ Letzteres ist bei der mVSt ohnehin schon der Fall: Hier wird jährlich nicht nur bei den CO2-Emissionen eines Fahrzeugs, sondern auch bei der Leistung verschärft, was mit einer Ökologisierung nichts zu tun hat.

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Lancierung zweier Infrastrukturfonds

Generali Global Infrastructure

Ein Infrastrukturvermögen wird für die Neugestaltung einer nachhaltigen und widerstandsfähigen Erholung für Europa und einer grüneren, zunehmend digitalen und stärker auf die Menschen ausgerichteten Welt als entscheidend angesehen. Um diesen Wandel zu unterstützen, hat Generali Global Infrastructure (GGI) zwei Infrastructure Recovery-Fonds aufgelegt, die sich positiv auf die wirtschaftliche Erholung Europas auswirken sollen. Die Fonds zielen darauf ab, die Erholung der europäischen Volkswirtschaf-

ten von den negativen Auswirkungen von Covid-19 durch widerstandsfähige und nachhaltige Investitionen in die Infrastruktur zu unterstützen und bieten eine flexible Allokation zwischen Renten- und Aktieninvestments. Die beiden Fonds – jeder von ihnen mit einer Zielgröße zwischen 400 und 700 Millionen Euro – wurden im Oktober 2020 mit einer Anfangsinvestition von jeweils 145 Millionen Euro für jeden Fonds aufgelegt. Beide Anlagestrategien sind auch institutionellen Anlegern zugänglich. Das

Pensionskassen veranlagen vorwiegend nachhaltig

Wirtschaftskammer Österreich

In dem aktuellen „FMA-Bericht 2020 zur Lage der österreichischen Pensionskassen“ geht die FMA auf den erstmals durchgeführten Stresstest zum Management der Nachhaltigkeitsrisiken ein.

Dabei wird die Aussage getätigt, dass „ein Drittel der Vermögenswerte der heimischen Pensionskassen in klimarelevan-

ten Veranlagungen steckt“. Schlussfolgerung: Pensionskassen sind einem nicht zu unterschätzenden Klimarisiko ausgesetzt. „Im Sinne eines positiven Ansatzes muss man hervorheben: Die österreichischen Pensionskassen veranlagten bereits per 31.12.2019 mehr als 15 Milliarden Euro nachhaltig – nach den anerkann-

Europa-Studie zum Autokauf

AutoScout24

Laut einer Studie von AutoScout24 ist ein eigenes Auto aufgrund der Pandemie das sicherste Verkehrsmittel, um sich vor einer Infektion zu schützen. Dies gaben 82 Prozent der belgischen, 80 Prozent der deutschen, 78 Prozent der österreichischen, 76 Prozent der italienischen und 74 Prozent der niederländischen Be-

fragten an. 78 Prozent der Österreicher würden aus diesem Grund derzeit sogar unter keinen Umständen auf das eigene Auto verzichten wollen.

So räumen die meisten Befragten vor dem Hintergrund der Pandemie ein, ab jetzt mehr Geld für Qualitäts-, Sicherheits- oder Umweltaspekte bei ei-

GGI-Investmentteam – Pioniere im Bereich Global Infrastructure Debt – wählt sogenannte Brownfield- als auch Greenfield-Anlagen aus, die es für besonders geeignet hält, um zur Erholung der europäischen Volkswirtschaften und auch zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Beide Fonds sind auf den im Pariser Klimaabkommen festgelegten Kurs ausgerichtet. Ein Fonds investiert hauptsächlich in die Energiewende, Umwelt und grüne Mobilität, der andere in digitalen Wandel und soziale Infrastruktur. Philippe Benaroya, CEO von GGI, sagt: „Infrastruktur ist eine etablierte antizyklische Anlageklasse und eine der wenigen, die in der Lage ist, öffentliches und privates Kapital zu bündeln, um langfristig positive finanzielle Auswirkungen zu erzielen.“

ten Standards der Principles for Responsible Investment der Vereinten Nationen. Das sind rund 61,5 Prozent des Gesamtvolumens“, betont Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensionskassen.

Aufgrund der durch ihre Kunden übertragenen Verantwortung für die Veranlagung von rund 25 Milliarden Euro, beschäftigen sich die heimischen Pensionskassen seit Jahren intensiv mit dem Klimaschutz. Wichtig sei, dass nicht ein Wert zu einem bestimmten Stichtag relevant sei, sondern ein Weg zu noch mehr Nachhaltigkeit eingeschlagen werde.

nem neuen Fahrzeug ausgeben zu wollen. In Österreich ist es immerhin fast jeder Zweite, für den Qualität hier eine wichtige Rolle spielt. Hierzulande sind es 44 Prozent der Befragten, die künftig in puncto Car-Safety tiefer in die Tasche greifen möchten und 40 Prozent der Österreicher legen Wert auf das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit beim Autokauf. 56 Prozent der heimischen Bevölkerung würden abwinken, wenn man sie aktuell darum bitten würde, ihr Auto zu verleihen.

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PCs für alle Europ Assistance

Die Europ Assistance spendet 30 Computer an den Verein „PCs für alle“. Vielen Menschen ist die Teilhabe an der digitalen Welt und am E-Learning verwehrt, weil sie es sich einfach nicht leisten können.

Europ Assistance tut etwas dagegen. Der gemeinnützige Verein „PCs für alle“ nimmt gebrauchte PCs, Laptops, Monitore und Zubehör in Form von Spenden entgegen. Die Geräte werden aufbereitet und danach kostenlos an finanziell schlecht gestellte Menschen übergeben. Während der Schulschließungen zeigte sich, dass Heimunterricht oft schon am fehlenden digitalen Zugang scheitert. Plötzlich waren viele Kinder nicht erreichbar. Ohne Laptop oder PC ist Homeschooling kaum möglich. „Europ Assistance möchte schnell und möglichst

Berufsbild-Buch

unbürokratisch helfen, wo andere Hilfe versagt oder nicht gegeben ist. Es ist ein Weg zu mehr Chancengleichheit“, so Besim Akinci, CEO der Europ Assistance von Schweiz und Österreich.

Die Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Einschränkungen für Jung und Alt haben klar gemacht, wie unerlässlich heutzutage ein Anschluss an die digitale Welt ist. In Zeiten von Social Distancing verändert sich nicht nur das Lernen für Schülerinnen und Schüler, auch älteren MitbürgerInnen kann mit Computer und Internetzugang das Leben erleichtert werden.

„Für viele Österreicherinnen und Österreicher sind größere Anschaffungen, die über das Notwendigste des täglichen

Lebens hinausgehen, bedauerlicherweise unerschwinglich. Es freut mich, dass Europ Assistance einen Beitrag leisten kann und wir unterstützen dieses Projekt mit sehr viel Freude“, dankt Besim Akinci dem Vereinsgründer von „PCs für alle“, Peter Bernscherer, für sein Engagement.

Bundesgremium der Versicherungsagenten/WKO

Im neuen Standardwerk präsentieren die Versicherungsagenturen auf knapp 100 Seiten ihren Erfolgsweg. Das Buch fasst viele Informationen zur IDDWeiterbildung, zu rechtlichen Hintergründen und zur erfolgreichen Arbeit mit dem Kunden zusammen. „Unser Erfolgsweg kann sich sehen lassen. Seit 20 Jahren sind wir nun in einer Standesvertretung vereint. Das umfangreiche Wissen rund um die Erfolge und unsere Stärken haben wir zusammengefasst“, so Obmann KommR Horst Grandits. In kurzen Texten umschrieben finden dabei sowohl Brancheneinsteiger als auch erfahrene Versicherungsprofis Tipps, Anregungen und relevante Gesetzestexte. Das Buch startet mit Vorworten erfahrener Branchenvertreter und der Philosophie der Ver-

sicherungsagentur. Das nächste Kapitel widmet sich in der Folge dem Ausbil-

dungsweg – hier geht es um rechtliche Ausbildungsaspekte und die Verinnerlichung der Werte und Aufgaben. Die weiteren Kapitel beinhalten Tipps zur Gründung der eigenen Agentur und zu den sogenannten Soft Skills sowie ein umfangreiches Glossar.

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Besim Akinci Gremialobmann-Stellvertreter Thomas Naderer (Oberösterreich), Gremialobmann Karlheinz Hödl (Steiermark), Bundesgremialobmann Horst Grandits (Niederösterreich) und Gremialobmann Klaus Duller (Burgenland)

Menschen werden sehr schnell wieder ihre Koffer packen“

2020 ist ein herausforderndes Jahr für die Weltwirtschaft, besonders für die Versicherungsbranche. Wir haben mit Mag. Wolfgang Lackner, Vorsitzender des Vorstandes, und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner, Mitglied des Vorstandes der Europäischen Reiseversicherung, über eine noch nie dagewesene Situation, die Covid-19-Pandemie, gesprochen.

Lackner: Herausfordernd ist fast zu wenig gesagt, es ist eines der anstrengendsten und härtesten Jahre für die gesamte Reisebranche, die wir als Reiseversicherung erlebt haben. Das Kurzfristgeschäft ist komplett eingebrochen, da es keine Reisemöglichkeiten mehr gegeben hat, die Kunden- und Partneranfragen sind enorm gestiegen. Die Umstellung im März auf Homeoffice ist uns sehr rasch und gut gelungen, auch aufgrund der Tatsache, dass die Europäische Reiseversicherung in den Generali Konzern eingebettet ist. Unsere Mitarbeitenden haben die Umstellung sehr engagiert mitgetragen.

Sturmlechner: Wir haben auch in den letzten Jahren immer wieder Krisen bewältigt, von einem Tsunami bis hin zum Terroranschlag in New York. Die Covid-19-Krise ist aber die größte Krise für uns als Reiseversicherung, die die komplette Reisebranche getroffen hat. Bis-

her war es immer so: Bei Zunahme von weltweiten Reise-Unsicherheiten steigt die Nachfrage nach Sicherheit in Form von Reiseversicherungen. Es ist auch jetzt bereits spürbar: Wer reist, macht das nicht ohne Reiseversicherung, die Abschluss-Quoten waren noch nie so hoch wie jetzt.

Lackner: Wobei die gestiegene Nachfrage natürlich den Wegfall des heurigen Volumens bei Weiten nicht aufwiegen kann. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das Sicherheitsbedürfnis der Menschen gestiegen ist. Wenn wir wieder auf Reisen gehen können, wird das sicherlich auch positive Auswirkungen auf unser Geschäft haben, denn die Sensibilisierung hinsichtlich Sicherheit wird dann vermehrt zum Abschluss einer Reiseversicherung führen.

Eine große Frage stellt sich: Wann wird Reisen wieder möglich sein? Es gibt bereits einige Insolvenzen im Tourismus und es wird noch für viele schwierig werden. Sollte das Reisen im Sommer mit gewissen Rahmenbedingungen möglich sein, dann wird es die Branche schaffen, aus der Krise herauszukommen. Denn ich bin felsenfest überzeugt, dass sich der Trend zum Tourismus und zur Freizeitgestaltung auch durch Covid-19 nicht brechen lässt. Die Europäische Reiseversicherung ist solide aufge-

stellt. Über Bestand, Sicherheit und Solidität braucht sich niemand Sorgen zu machen, weder Kunde noch Partner.

Wie hat die Europäische Reiseversicherung auf die zahlreichen Stornound Kundenanfragen reagiert? Waren Versicherungsnehmer ausreichend über ihre Möglichkeiten informiert?

Sturmlechner: Es war zu Beginn der Krise schon zu bemerken, dass ein Großteil der Kundinnen und Kunden ob des Versicherungsschutzes verunsichert war. Wir haben viele Stornoschadensmeldungen zu Reisen erhalten, die ohnehin nicht stattgefunden haben und bei denen der Leistungsträger ohnehin die Anzahlung rückerstatten musste.

Lackner: Es war am Beginn eine sehr herausfordernde Zeit. Aber positiv zu vermerken war, dass unsere Kundinnen und Kunden im überwiegenden Maße Verständnis dafür hatten, dass die Be-

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„Die
Es ist auch jetzt bereits spürbar: Wer reist, macht das nicht ohne Reiseversicherung.
Eine große Frage stellt sich: Wann wird Reisen wieder möglich sein?

arbeitung etwas länger als üblich dauerte. Worauf wir stolz sind, ist, dass der Zusammenhalt in der Branche ein sehr großer ist. Wenn jemand kurzfristig eine Reiseversicherung gebucht hat und die Reise nicht stattgefunden hat, also bei Wegfall der Geschäftsgrundlage, haben wir sehr schnell Zug um Zug über unsere Partner, die dem Kunden den Reisepreis rückerstattet haben, auch die Versicherungsprämie zurückbezahlt. Das ist bei allen Beteiligten sehr gut angekommen. Die Zufriedenheit unserer Kunden mit der Schadenerledigung messen wir laufend und diese sind nach wie vor sehr zufrieden mit unserem Service, wir erhalten eine Durchschnittsnote von 1,15.

Welche Auswirkungen wird die Covid-19-Krise auf Produkte haben?

Wird es Veränderungen in der Kommunikation geben?

Sturmlechner: Unser Produktportfolio samt Deckungsumfang ist ausgereift und perfekt. Covid-19 ist eine Krankheit und genauso versichert, wie wenn man an Grippe erkrankt oder sich den Fuß bricht, sowohl im Bereich der Stornoversicherung als auch bei den HilfeLeistungen vor Ort. Es war nicht notwendig, die Produkte zu ändern. Natürlich sind wir ständig auf der Suche nach Leistungsverbesserungen, es wird immer in Nuancen adaptiert und modernisiert. Unsere Strategie lautet: Was immer den Konsumenten auf einer Reise passieren kann und nicht grob fahrlässig verursacht wurde, muss

auch versichert sein. Jedem kann unterwegs alles zustoßen, niemand weiß ob und was. Wo es immer wieder Verbesserungen gibt, ist der Service rundherum. Die wichtigste Neuerung in den letzten

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Unsere Strategie lautet: Was immer den Konsumenten auf einer Reise passieren kann und nicht grob fahrlässig verursacht wurde, muss auch versichert sein.
Mag. Wolfgang Lackner und Mag. (FH) Andreas Sturmlechner

Monaten war die Implementierung der Telemedizin, unser „Reisedoc“. Wir haben in Kooperation mit der Europ Assistance ein Jahr lang den „Reisedoc“ entwickelt. Unsere Kundinnen und Kunden erreichen rund um die Uhr einen österreichischen Arzt und vermeiden Sprachund Qualitätsprobleme, Wartezeiten, die Suche nach einem passenden Arzt im Reiseland und Kosten.

Lackner: Wir sind überzeugt, dass wir das umfangreichste Reiseversicherungsangebot mit Komplettschutz und der Jahresreiseversicherung am Markt anbieten. Mit den neuen Serviceleistungen runden wir unser Angebot ab. In der Krise haben wir bemerkt, dass es hohen Nachholbedarf an Informationen rund um die Reiseversicherung gibt. Deswegen haben wir laufend unsere Website mit Informationen rund um die Covid-19-Krise, Reisewarnungen, Deckungsumfang, Erklärungsbeispielen usw. optimiert. Die regelmäßigen Updates kommen sehr gut an und wir haben sehr hohe Zugriffszahlen. Nach meiner Wahrnehmung waren wir die einzige Reiseversicherung, die diese Informationen auch für alle zugänglich transparent kommuniziert hat.

Wie sehen Sie die Entwicklung im nächsten Jahr?

Lackner: Wie schon angesprochen, es ist für die ganze Branche notwendig, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu kennen. Ich bin überzeugt, dass die Menschen darauf warten, wieder auf Reisen zu gehen. Wir wissen aber auch, dass die ökonomische Unsicherheit und die ökonomische Verwerfung durch den Wirtschaftsabschwung der Branche auch in den nächsten Jahren einen Dämpfer geben werden.

Sturmlechner: Entscheidend für die Zukunft ist eine gewisse Sicherheit über die Rahmenbedingungen. Welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um reisen zu können. Die Nachfrage nach Urlaubsreisen war immer gegeben und sobald man ohne in Quarantäne zu müssen

und ohne Reisewarnungen, vielleicht aber mit Impfpass, verreisen kann, werden die Menschen sehr schnell wieder ihre Koffer packen und die Welt bestaunen.

Lackner: Wir nehmen an, dass im nächsten Jahr die Reisedestinationen eher in Europa liegen werden. Erst wenn es einheitliche Regelungen geben wird, werden auch globale Reisedestinationen wieder interessant. Die Angebote und Kapazitäten im Flugbereich werden ebenfalls entscheidend sein. Was wir auch annehmen, ist, dass das Thema Klimaschutz wieder in den Vordergrund rücken wird. Besonders die Klimaverträglichkeit von Reisen wird in den Fokus genommen werden. Man darf nicht vergessen, dass die, durch die Corona-Krise entstandenen, enormen Staatsschulden wieder zurückgezahlt werden müssen. Ich halte die Bepreisung von CO2-Ausstoß und klimaschädlichem Verhalten als Teil der Strategie wie man die Verschuldung reduzieren will für ein gutes Lenkungsinstrument – wenn es gerecht und vernünftig gemacht wird.

Sturmlechner: Es betrifft nicht nur den Tourismus, sondern die ganze Transportwirtschaft und auch den privaten Verkehr. Wenn man es schafft, die Umweltkosten halbwegs intelligent steuerungsmäßig zu berücksichtigen, werden sich einige Probleme ansatzweise lösen lassen. Es ist zu hoffen, dass hier eine seriöse Diskussion zum Thema kommen wird.

Was würden Sie Ihren Vertriebspartnern empfehlen?

Lackner: In Zeiten der Unsicherheit ist es wichtig, Sicherheit zu empfehlen. Sicherheit beim Reisen in der Freizeit, aber auch Sicherheit bei geschäftlichen Reisen. Mit unserer Jahresreiseversicherung ist sowohl der Vertriebspartner in Sachen Haftung gut aufgehoben als auch der Versicherungsnehmer, da das Produkt im ganzen Jahr kompletten Schutz bei Inlandsund Auslandsreisen bietet. Bei jeder Reise für zwei Personen plus bis zu fünf Kinder, auch bei Patchwork- und Adoptivkindern. Die Geschäftsreiseversicherung ist ebenfalls sehr wichtig, auch für Kleinund Mittelbetriebe, die ihre Mitarbeiter zu Einsätzen senden. Man darf nicht vergessen, dass der Dienstgeber gesetzlich verpflichtet ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einer Dienstreise, z. B. der Tischlermonteur, ausreichend abgesichert sind. Dieser Bereich wird einer der Schwerpunkte unserer Tätigkeit im nächsten Jahr sein.

Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie einen Wunsch frei hätten?

Sturmlechner: Möglichst rasch für viele Menschen in Österreich und auch im Rest der Welt eine verlässliche und zugängliche Impfung gegen Covid-19, damit die globale Reisefreiheit rasch wiederhergestellt werden kann.

Lackner: Dass wir das Thema Covid-19 möglichst schnell hinter uns lassen und wieder zur Normalität zurückkehren könnten.

Wir danken für das Gespräch.

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In der Krise haben wir bemerkt, dass es hohen Nachholbedarf an Informationen rund um die Reiseversicherung gibt.
Wir nehmen an, dass im nächsten Jahr die Reisedestinationen eher in Europa liegen werden.

Auch in schwierigen Zeiten immer für Sie da.

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Private Equity Dachfonds

Viele Firmenbeteiligungen in einem Portfolio

Die Dachfonds-Konstruktion hat den Vorteil einer breiten Streuung – oft bis zu über 100 Unternehmensbeteiligungen im Gesamtportfolio - und bietet auch Privatanlegern indirekt Zugang zu Private-Equity Fonds, deren Renditen über längere Zeiträume 15 bis 20 Prozent p.a. ausmachen. Im Gegensatz zu den klassischen Aktienfonds, die überall angepriesen und an Kleinanleger verkauft werden, aber hohe Renditeschwankungen aufweisen, herrschen in der Private-EquityBranche andere Gesetze. Aufgrund der Stabilität erzielter Renditen im Falle gleicher Ansätze wird bei den besten Fonds weniger über Chancen und Risiken gesprochen, sondern vielmehr darüber wer überhaupt in den Fonds investieren darf. Beispielsweise hat sich RWB diese Vorzüge im Laufe von zwei Jahrzehnten hart erarbeitet und bietet nun mit ihren Dachfonds Zugang zu langjährigen Topperformern.

Entsprechend auch die PerformanceChancen, die Mag. Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB PrivateCapital (Austria) GmbH wie folgt skizziert: „Bei unseren bislang komplett aufgelösten Dachfonds haben Anlegerinnen und Anleger je nach Vertragskonstellation durchaus zwischen sechs und sieben Prozent p.a. erzielt. Bei den aktuell in Platzierung befindlichen Private-EquityDachfonds RWB International VII und RWB Direct Return III gehen wir in der mittleren Renditeerwartung von 7,1 bzw. 5,7 Prozent p.a. aus.“ Aktuell bieten sich besonders günstige Einstiegschancen: „Private-Equity-Investments sind insbesondere in bzw. im Anschluss an Krisenzeiten attraktiv. Fonds, die daher im Zuge der Corona-Krise in den kommenden Monaten und Jahren ihr Portfolio auf-

bauen, werden von günstigeren Einstiegspreisen profitieren und nehmen anschließend den Aufschwung, der in der Regel auf jede Krise folgt, voll mit“, erklärt Schmollmüller. Auch spricht die Verbesserung des Chancen-Risiko-Verhältnis von Aktien/Anleihen-Portfolios für einen PE-Anteil. So hat beispielsweise die Investmentgesellschaft Neuberger Berman auf Basis von Daten des Analysehauses Cambridge Associates das Rendite-Risiko-Profil von Portfolios mit unterschiedlich hohem PE-Anteil betrachtet: In den vergangenen 25 Jahren bis 30. Juni 2018 brachten 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Anleihen bei einer Standardabweichung (Risiko) von über 10,5 Prozent eine Rendite von rund 8,5 Prozent p.a.. Hingegen 50 Prozent Aktien, 30 Prozent Anleihen und 20 Prozent Private Equity verbesserten die Performance auf knapp 10 Prozent und senkten das Risiko auf unter 9,5 Prozent.

RWB-Portfolio-Zielfonds mit attraktiven Exits

Bei RWB ein weiterer Vorteil liegt in transparenter Berichterstattung über Exits in den einzelnen Zielfonds. Dies gestaltet die Geldanlage in PE-Dachfonds lebendiger. Zu den größten Investmenterfolgen äußerte sich diesbezüglich Schmolmüller wie folgt: „Gemessen an der Rückflusshöhe war die Beteiligung am Unternehmen Floor & Decor aus den USA bislang das erfolgreichste Investment. 17,8 Millionen US-Dollar flossen nach dem Exit an verschiedene RWB Dachfonds zurück. Floor & Decor ist der führende US-Fußboden-

Fachhändler und hat in den Jahren der Haltedauer viele neue Filialen eröffnet sowie einen eigenen Online-Shop aufgebaut“. Aber in Bezug auf „Performance gibt es einen anderen Sieger: „Gemessen am erzielten Verkaufsmultiple ist ein chinesischer Hersteller von sogenannten Permanentspeichern das bislang erfolgreichste Investment. Bei der Beteiligung (Unternehmensname unterliegt Vertraulichkeitsvereinbarungen) wurde das ursprünglich eingesetzte Kapital auf Zielfondsebene mehr als verfünzigfacht“ so Schmolmüller und ergänzt: „Ein besonderes Erfolgsbeispiel ist die Beteiligung an naviHealth. Der US-amerikanische Softwareentwickler betreibt eine Plattform, mit der die Pflege im Nachgang an eine Behandlung im Krankenhaus professionell organisiert werden kann. RWB Anlegerinnen und Anleger waren weniger als zwei Jahre mittelbar an naviHealth beteiligt. Während dieser ungewöhnlich kurzen Haltedauer wurde das eingesetzte Kapital auf Zielfondsebene ver-2,5-facht“.

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Mag. Birgit Schmolmüller
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risControl-Redakteur, Michael Kordovsky, konfrontierte Mag. Birgit Schmolmüller, Geschäftsführerin der RWB PrivateCapital (Austria) GmbH, mit Aussagen zu Private-Equity-Dachfonds, die er im Laufe der Jahre von diversen Anlegern zu hören bekam.

Kordovsky: Ich höre immer wieder von kritischen Kunden, dass sie keine illiquiden Assets wünschen. Bei PE-Fonds ist das Kapital oft bis zu über 10 Jahre ohne Rückflüsse gebunden. „Wer weiß, ob wir in 10 Jahren überhaupt noch leben?“ ist dann ein Gegenargument. „Beim Traden an der Börse gibt’s wenigstens schnelles Cash auf die Kralle und mit dem PE-Zeug bin ich jahrelang enteignet und keine Bank belehnt die Dachfondsanteile“, so häufig das Argument von durchaus risikofreudigen wohlhabenden Anlegern.

Schmolmüller: Der Traum aller Anleger ist ein Anlageprodukt, das Rendite und Sicherheit bietet und gleichzeitig flexibel und liquide ist. Klar ist jedoch: Nur zwei der Eigenschaften sind gleichzeitig möglich. Finanzdienstleister, die bei ihren Produkten alle drei versprechen, sind nicht seriös. Das bedeutet also: Wer an der Börse Day-Trading betreibt, verzichtet bewusst auf Sicherheit und hofft auf schnelle Rendite bei voller Flexibilität. Wir richten uns hingegen an Anlegerinnen und Anleger, denen eine sicherheitsorientierte Anlageform wichtig ist, ohne auf gute Renditen verzichten zu müssen. Dies geht mit einer gewissen Illiquidität einher.

Kordovsky: Man braucht sich ja nur die Misere bei diversen Schiffsund Solarbeteiligungen ansehen. Beide wurden als sichere Anlagen vertrieben. Schiffe galten noch 2005 als „schwimmende Immobilien“. Heute sind sie

größtenteils nur noch Schrott. „Wenn jemand mit so Firmenbeteiligungen reich werden würde, würde er es alleine für sich machen. Wer weiß, ob nicht die Corona-Pleitenwelle alle Ihre Beteiligungen zu Staube zerfallen lässt“, so denken ebenfalls manche kritischen Anleger.

Klare Worte: Private Equity Dachfonds

.BirgitSchmolmüller

Schmolmüller: Niemand kann mit absoluter Sicherheit vorhersagen, welche Branche, welches einzelne Unternehmen oder Investitionsobjekt sich in Zukunft gut entwickeln wird. Wir setzen bei unseren Produkten daher bewusst auf eine sehr breite Streuung mit unserem sicherheitsorientierten Dachfondskonzept. Damit beteiligen sich Anleger über eine Vielzahl von Private-EquityZielfonds an meist deutlich über einhundert Unternehmen verschiedener Branchen und Anlageregionen. So sind sie nicht von einer einzelnen Industrie oder einem einzelnen Investitionsobjekt abhängig.

Kordovsky: Bei geschlossenen Fonds fallen anfänglich bis zu über 20% an Weichkosten an. Das muss einmal an Performance erwirtschaftet werden. Diese Genies will ich mal kennenlernen, die so was innerhalb eines Jahres kompensieren können“, oder „zuerst 5% Ausgabeaufschlag und dann noch jede Menge Innenprovisionen für den Vertrieb – Wenn jemand damit auf der Gewinnerseite ist, dann ist es der gierige Vertrieb, der seinen Hals nicht vollkriegt. Schämen Sie sich, die Leute so abzuzocken, lernen Sie lieber einen ordentlichen Beruf!“ So ziehen „böse Zungen“ über Kosten und Vertriebsstrukturen her.

Schmolmüller: Bei unserem aktuell in Platzierung befindlichen Dachfonds RWB Direct Return III fallen mit Aus-

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von Michael Kordovsky MichaelKordovsky

nahme des Agios keine Emissionskosten an. 100 Prozent des Anlagekapitals stehen daher von Beginn an für Investitionen in Private-Equity-Fonds zur Verfügung. Erst wenn die Anleger ihr eingesetztes Kapital inkl. einer festgelegten Verzinsung zurückerhalten haben, erhält die RWB einen kleinen Anteil aller nachfolgenden Gewinne als Erfolgsbeteiligung.“ „Bei unseren Dachfonds RWB International VII fallen Emissionskosten an. Allerdings sieht diese Anlagelösung Thesaurierung und Reinvestition vor. Das bedeutet, Rückflüsse aus erfolgreichen Unternehmensverkäufen werden zunächst in neue Private-Equity-Fonds reinvestiert. Dank dieses Verfahrens, bei dem wir eine doppelte Investitionsleistung erbringen, erzielen wir Investitionsquoten von teils deutlich über 150 Prozent.“

Kordovsky: „Ich habe meine Immobilien, die mir regelmäßige Mieterträge einbringen. Ihre Fonds schütten keine

Dividenden aus. Jahrelang hat man totes Kapital ohne jeglichen Ertrag. Wieso soll ich so lange mein Geld anonymen Strukturen anvertrauen, wenn ich mit meiner vermieteten Wohnung vom ersten Monat an Mieterträge erziele? Welche Erträge und Ausschüttungen haben Sie eigentlich zu bieten, außer der Hoffnung auf das große Los am Ende der Laufzeit?“, so häufig die Argumente von Immobilienaffinen Anlegern.

Schmolmüller: Eine Eigentumswohnung, die vermietet wird, kann eine sehr gute Investition sein. Sie allein stellt allerdings noch kein ausbalanciertes Portfolio dar. Ein einzelnes Investitionsobjekt bringt ein Klumpenrisiko mit sich. Private Equity kann hier eine sinnvolle Ergänzung als Diversifikationsbaustein sein. Die Anlageklasse ist in Form von Dachfonds sicherheitsorientiert, renditestark und etwa verglichen mit den Aktienmärkten schwankungsarm.“

Ihr Zuhause hat den besten Schutz verdient. Mit ERGO fürs Wohnen, der flexiblen Haushalt- & Eigenheimversicherung, sind Sie immer passend versichert.

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KOLUMNE
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Schutz für Haus & Wohnung von Wüstenrot

Gut, wenn man ein Zuhause hat, das Wärme und Behaglichkeit bietet. Besser, wenn man auch die Gewissheit hat, dass die finanziellen Folgen von Schäden am Gebäude bzw. Hausrat aber auch Schadenersatzansprüche Außenstehender nicht aus der eigenen Tasche zu tragen sind! Nämlich dann, wenn man mit dem Abschluss einer guten Eigenheim- und Haushaltversicherung vorgesorgt hat.

Bedarfsgerechter Versicherungsschutz für die eigenen vier Wände

Ganz besondere Vorteile bietet die ”Haus & Heim” Versicherung von Wüstenrot, die über den wichtigen umfassenden Basisschutz hinaus eine Auswahl von optionalen Zusatzbausteinen ermöglicht. Die Versicherung kann ganz genau an den gegebenen Bedarf angepasst werden.

Die Basisabsicherung beinhaltet neben Versicherungsschutz bei Schäden durch Feuer, Naturgefahren und Leitungswasser für Gebäude und Wohnungsinhalt sowie bei Einbruchdiebstahl und Glasbruch auch weitere attraktive Leistungen.

Dazu gehört der Smart-HomeSchutz. Bei Installation von SmartHome-Systemen durch einen professionellen Anbieter entfallen bestimmte Obliegenheiten, z.B. Heizungskontrolle alle 48 Stunden bei längerer Abwesenheit.

Durch den Cyber-Risiko-Schutz ist auch der Einbruchdiebstahl in Folge des Eindringens eines Täters in die ver-

sicherten Räumlichkeiten durch nachweisliches Hacken des aktivierten elektronischen Schließsystems der Wohnung versichert.

Und mit dem Mobilitäts-Schutz sind Beschädigung bzw. Diebstahl von Fahrrädern, E-Bikes, Segways und anderen Fahrzeugen ohne Kennzeichenpflicht am Versicherungsort versichert; für die Verwendung dieser Fahrzeuge gibt es Schutz aus der Privathaftpflichtversicherung.

Upgrade Pakete

Die Bausteine Multischutz und Premiumschutz sorgen für noch mehr Sicherheit. Schäden bei grober Fahrlässigkeit sind bis 50% (Multischutz) bzw. bis 100% (Premiumschutz) des GesamtSchadens mitversichert. Die Pauschalversicherungssumme in der Haftpflicht – für Haus- und Grundbesitz bzw. Privathaftpflicht aus den Gefahren des täglichen Lebens – wird von 1 Mio. Euro (Basisdeckung) auf 2 Mio. Euro (Multischutz) bzw. bis 5 Mio. Euro (Premiumschutz) angehoben.

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SICHERHEIT

Wer seinen Fahrrädern, E-Bikes, Segways und anderen Fahrzeugen ohne Kennzeichenpflicht auch außerhalb des Versicherungsortes schützen möchte, liegt mit der Kombination von Premiumschutz und Mobilitäts-Schutz PLUS richtig. Diebstahl und Raub dieser Fahrzeuge ist dann bis 7.000 Euro in ganz Österreich und den angrenzenden Nachbarstaaten versichert. Wichtig ist auch die mit dem Premiumschutz verbundene hohe Deckungssumme in der Privathaftpflicht von 5 Mio. Euro.

Bausteine zur Komplettierung der Eigenheimversicherung

Mit den Einschlussmöglichkeiten von beispielsweise Hundehaftpflicht, Schwimmbad (mit oder ohne Schwimmbad-Technik) oder Solar- und Photovoltaikanlagen (mit oder

ohne Technik) kann individuell gegebener Versicherungsbedarf gedeckt werden. Außerdem ist ein Upgrade des in

der Basisdeckung bis 4.000 Euro enthaltenen Katastrophenschutzes möglich, und zwar auf bis zu 40.000 Euro für das Gebäude sowie bis zu 20.000 Euro für den Wohnungsinhalt. Mit diesem Baustein sind Schäden durch Hochwasser, Überschwemmung, Lawinen, Lawinenluftdruck, Vermurung, Erdsenkung, Erdbeben, Anstieg des Grundwasserspiegels sowie Niederschlagswasser versichert.

Assistance an allen Tagen des Jahres und rund um die Uhr

Zu jeder Eigenheimversicherung bekommt der Kunde die Wüsterot CareCard – für zahlreiche Organisations- und Servicedienste. Bricht z.B. gerade am Wochenende ein Wasserrohr, können erforderliche Sofortmaßnahmen über eine Hotline prompt organisiert werden.

MARKT
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Alter Wein in neuen Schläuchen?

Mit englischsprachigen Begriffen versucht die Finanzbranche ihre sogenannten „Neuheiten“ zu präsentieren, doch häufig stecken dahinter banale Ansätze, die schon seit Jahrzehnten so praktiziert werden, aber nicht so genannt wurden. Beginnen wir mit Green Bonds, auf die institutionelle Anleger immer stärker zurückgreifen müssen und in manchen Medien als große Neuheit gefeiert werden.

Green Bonds sind vereinfacht betrachtet nichts anderes als Anleihen zur Finanzierung von Umweltinvestitionen

Ein Green Bond ist eine Anleihe, deren Emissionserlös ausschließlich zur anteiligen oder vollständigen (Re-) Finanzierung geeigneter grüner Projekte dient. Die Internationale Capital Market Association (ICMA) hat im Juni 2018 die „Green Bond Principles 2018“ (GBP) mit dem Ziel veröffentlicht, die Integrität im Green Bond Markt durch Richtlinien zu Transparenz, Offenlegung und Berichtserstattung zu fördern. Wichtig ist vor allem, dass die Emissionserlöse nur der Finanzierung nachhaltig vorteilhafter Umweltprojekte dienen und dies auch nach außen dokumentiert wird. Der Emissionserlös sollte separat verwaltet werden und zumindest einmal jährlich sollte der Emittent über die zugrundeliegenden Projekte berichten. Grüne Projekte können sein: Erneuerbare Energien, Steigerung der Energieeffizienz durch

thermische Sanierung von Gebäuden; Verschmutzungsprävention (z.B. Einbau von Filteranlagen), Investments in artgerechte Tierhaltung, Wiederaufforstung von Wäldern oder biologischen Pflanzenschutz. Das wären grüne Unternehmensanleihen. Darüber hinaus können noch supranationale Organisationen gemeinnützige Projekte wie Aufbau von Wasserinfrastruktur in unterentwickelten Gebieten und soziale Wohnbauten über grüne Anleihen finanzieren, deren Kupons dann aufgrund eines Ratings von meist AAA oder AA+ nahe Null wären. Doch zwei Drittel der Emittenten sind Unternehmen. Aber auch deren Emissionen sind minimal verzinst. Laut einer

Studie von Kevin Windisch, ehemaliger Nachhaltigkeitsexperte der Security KAG, lag die mittlere Ertragserwartung aller Social- und Greenbonds bei ca. 1%. Er konnte auf Basis der Daten im Jahr 2018 damals noch keine Unterschiede in der Verteilung und Ausprägung der Spreads zwischen Anleihen allgemein und Social- und Greenbonds feststellen. Für Investoren scheint die Widmung der Gelder nicht von Relevanz zu sein in Bezug auf die erwartete Risikoprämie.

Historischer Hintergrund

Denn Investitionen infolge staatlicher (Umwelt)Auflagen tätigen

rC 12/2020 | 26 | FINANZEN
zu müssen ist
Green Bonds und Robo-Advisor – Diese Begriffe gehen durch die Medien. Doch was steckt hier genau dahinter oder gibt es „nichts Neues unter der Sonne“?
von Michael Kordovsky
Was hinter so manchen Anglizismen steckt
Green Bonds sind vereinfacht betrachtet nichts anderes als Anleihen zur Finanzierung von Umweltinvestitionen

schon seit vielen Jahrzehnten üblich, genauso wie die Emission von Anleihen, um diese zu finanzieren. Es werden schlichtweg nur Bonds zur Finanzierung von erforderlichen oder freiwilligen Umweltprojekten emittiert. Was ist daran neu? Neu ist nur die strenge Begriffsabgrenzung und reine Fokussierung auf ESG-Investitionen durch die Emission von Social und Greenbonds – im Prinzip ein schlauer PR-Ansatz, der bei zunehmender Anlegernachfrage eines Tages bei diesen Investitionen zu niedrigeren Finanzierungsaufwendungen für Unternehmen führt.

Das nächste Schlagwort hat einen Hauch von Science-Fiction, doch die Ursprünge liegen bereits in den 50erund 80er-Jahren:

RoboAdvisor arbeiten mit computerunterstützten Anlageentscheidungen

Der Begriff „Robo-Advisor" wurde von der Presse eingeführt als Sammelbegriff für Firmen, die eine teilweise automatisierte Form der Geldanlage anbieten. Ist der Robo-Advisor ein Vermögensberater, filtert er auf Basis individueller Vermögens- und Risikoparameter der Kunden – häufig zur Erstellung eines effizienten Portfolios - die passenden Fonds heraus. Die Anlagestrategie konkret umsetzen muss der Kunde selbst durch eigene Aufträge. Handelt es sich aber um einen regulierten Vermögensverwalter, kann dieser im Rahmen von durch Befragung der Kunden ermittelter Anlagerichtlinien (Risikoniveau u. Anlageklassen) Anlageentscheidungen treffen und das Portfolio der Kunden umschichten, ohne für jede Transaktion deren Genehmigung einholen zu müssen. Billig, schnell und effizient soll einer breiten Kundenbasis Zugang zu professioneller Vermögensverwaltung gegeben werden.

Die Vorteile der Entscheidung mittels Computeranalysen und Einsatz künstlicher Intelligenz legen in der Ausschaltung der gefährlichen Emotionen Angst und Gier. Häufig übernimmt ein Algorithmus die Erstellung und die

laufende Überwachung und Anpassung der Portfolios. Vorteile: Durch die Automatisierung vieler Prozesse können Gebühren gesenkt, Effizienzen gesteigert, sowie die Kundeninteraktionen durch eine einfache, digitale Benutzeroberfläche verbessert werden. Die jährliche Pauschalgebühr liegt in der Regel unter einem Prozent und in vereinzelten Fällen kommt noch eine Performance-Gebühr im Erfolgsfall hinzu.

Historischer Hintergrund

Dass auf Basis von Computersignalen Anlageentscheidungen getroffen werden, ist an sich nichts Neues. Automatisierte Handelssysteme gibt es bereits seit den 80er-Jahren. Was Künstliche Intelligenz betrifft, so wurde der erste erfolgreiche Neurocomputer (Mark I Perceptron) in den Jahren 1957-1958 von Frank Rosenblatt, Charles Wightman und Mitarbeitern am MIT entwickelt, und für Mustererkennungsprobleme eingesetzt. Er konnte bereits mit einem 20x20 Pixel großen Bildsensor einfache Ziffern erkennen. Was aber heute das RoboAdvisor-Geschäft unterstützt, sind hochleistungsfähige Chips, die der künstlichen Intelligenz die Tür öffnen. Die Chance liegt somit in der Weiterentwicklung von Mustererkennungen und automatischen Erkennung relevanter Zusammenhänge auf Basis umfangreicher Datenanlyse. Doch mit solchen Ansätzen und Systemen arbeiten zahlreiche Hedge Funds schon seit mehreren Jahrzehnten.

Hingegen wesentlich simpler ist die Erstellung effizienter Portfolios auf Basis der Erkenntnisse der Modern Portfolio-Theory nach Harry M. Markowitz, die übrigens bereits im Jahr 1952 veröffentlicht wurde.

Fazit

Die beiden Beispiele zeigen, dass die hinter modernen Schlagwörtern stehenden Errungenschaften häufig schon eine lange Geschichte hinter sich haben, aber früher anders genannt wurden.

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Präzise durchdacht von A bis Z Der e-Antrag in der Risikoleben Direkt Medizinische Risikoprüfung und Ergebnis im Tarifrechner Sicher e-Unterschrift mit dem etablierten Verfahren „inSign“ Vollständig digital Antragsprozess ohne Medienbruch
Mehr erfahren Sie unter: www.dialog-leben.at

Weihnachtsgeschenke: Ideen für die Liebsten

In der letzten Ausgabe präsentierten wir Ihnen ausgewählte Geschenksideen für die Liebsten. Diesmal stellen wir einige ausgewählte Geschäfte vor, von denen wir uns wünschen, dass sie nach diese Krise auch noch offen haben...

Hirschbienengold

Kreativität und Tradition sind für die Imkerei Hirschbienengold kein Widerspruch! Neben den traditionellen Honigen wie Blüten-, Wald- und Cremehonig gibt´s auch saisonale Köstlichkeiten wie Honig mit Erdbeeren, Himbeeren und Heidelbeeren sowie zwei herrliche Winterkreationen: Zimthonig und Honig mit geriebenen Walnüssen!

www.hirschbienengold.at Wr. Neustädterstraße 6, 2521 Trumau

Galerie 3034

In der Galerie finden Sie Lithographien, Radierungen, Giclée-Drucke, Aquarelle und Ölbilder von weit mehr als 50 namhaften Künstlern. www.galerie3034.at Hauptstraße 183, 3034 Unter-Oberndorf

atelier22

Ob ein Maßhemd von Befeni für 39,90 Euro oder eine Maßbluse für 49,90 Euro, hochwertige Lederschuhe von Handmacher oder feinste Tücher von LeSto – kommen Sie ins atelier22.

www.atelier22.store Wagramer Straße 126, 1220 Wien

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Möbel und Einrichtungsgegenstände aus den 50er und 60er Jahren, alte Schallplatten, Vintage Bücher und Magazine – hier ticken die Uhren langsamer. Sorgfältig ausgewählte Designartikel, einzigartige Geschenke und handgemachte Kleinigkeiten. Flohmarktschätze und Kunstwerke lokaler Künstler können nicht nur bestaunt, sondern auch gekauft werden. omasteekanne.at Nikolaiplatz 1, 8020 Graz

Strictly Herrmann Ein Shop nur für Männer. Der Conceptstore Strictly Herrmann im zweiten Bezirk hat Kleidung, Parfums, Bücher, Gin oder Elektrogadgets für den moderenen Mann. Gründerin Claudia Rauhofer legt vor allem Wert auf Nachhaltigkeit, Design und persönliche Beratung.

strictlyherrmann.com Taborstrasse 5, 1020 Wien

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Omas Teekanne

Gezillmertes Dilemma

Das Fintech-Unternehmen Fynup zeigt, wie drastisch sich die Performance zwischen ungezillmerten und gezillermten Produkten unterscheidet.

von Mag. Christian Sec

Benannt nach dem Finanzmathematiker August Zillmer werden bei den gezillmerten Produkten die Abschlusskosten zu Beginn der Laufzeit – verteilt über die ersten fünf Jahre – abgezogen, was zur Folge hat, dass ein großer Teil des Zinseszinseffektes verloren geht. Bei ungezillmerten Verträgen werden diese über die gesamte Laufzeit verteilt. So weit so gut: Eine Studie des österreichischen Fintechs Fynup zeigt, dass bei gezillmerten Fondspolizzen durchschnittlich 15,4 Jahre lang die gesamten Renditen durch Kosten und Steuern aufgebraucht werden. 20 Prozent aller untersuchten gezillmerten Anlagen schaffen es in 30 Jahren nicht einmal, die Inflation auszugleichen. Zum Unterschied wird bei ungezillmerten Fondspolizzen der Breakeven im Durchschnitt, laut der Studie, bereits nach sechs Jahren erreicht. „Wenn man bei hohen sieben Prozent Markt-

rendite nach 13 Jahren (bei 30 Jahren Laufzeit) noch immer im Minus ist, darf es nicht verwundern, wenn Konsumenten den Glauben an die Anlage verlieren“, erklärt Wolfgang Staudinger, Geschäftsführer von Fynup und gleichzeitig Versicherungsmakler. Nicht zuletzt aus den Ergebnissen der Studie kommt Staudinger zum Schluss: „Aus faktischer Beurteilung ist es schwer vorstellbar, dass Konsumenten gezillmerte Tarife bevorzugen. Vielmehr liegt der Schluss nahe, dass die Motivation für diese Tarife bei Beratern und der damit verbundenen einmaligen Abschlussprovision liegen“. Ein Vergleichsbeispiel zeigt das Dilemma, mit dem die Makler zu kämpfen haben – einerseits nach dem Best-AdvicePrinzip zu agieren, andererseits auf die hohe Abschlussprovision zu schielen.

So liegt die Abschlussprovision bei einem gezillmerten Vertrag der Nürnberger Versicherung (100 Euro pro Monat, 25 Jahre Laufzeit) bei 1.558 Euro, während sie bei einem ungezillmerten Vertrag 4,80 pro Monat über die Laufzeit verteilt beträgt. Tendenziell wurden in den letzten Jahren mehr Produkte mit laufender Provision auf den Markt gebracht, beobachtet Gerhard Heine, Leiter des Partnervertriebs der Wiener Städtischen. „War dies früher eher auf Risikoversicherungen beschränkt, so beobachten wir diese Marktentwicklung auch zunehmend bei der Fondsgebundenen Lebensversicherung“. Jedoch liegt das Verhältnis am Markt zwischen gezillmert und ungezillmert noch immer bei rund Drei zu Eins, wie die Datenbank von Fynup ausspuckt.

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Wolfgang Staudinger

Frohes Fest!

„Nicht, was wir gelebt haben, ist das Leben, sondern das, was wir erinnern und wie wir es erinnern, um davon zu erzählen.“

Generali wünscht Ihnen wunderbare Feiertage und viele schöne Momente für das kommende Jahr!

Safe 7 Jahresrückblick

Das Jahr 2020 wurde maßgeblich von der weltweiten Corona-Pandemie geprägt. In vielen Bereichen der Wirtschaft etwa wurden von den Verantwortlichen bereits zu Beginn der Krise rasches Handeln und Flexibilität verlangt. Davon blieb auch die Versicherungsbranche nicht verschont, wie uns Geschäftsführer und Vorstände der Safe 7 und deren Partnerunternehmen berichteten.

Besonders oft waren die Verantwortlichen vieler Unternehmen während des fordernden Jahres gefragt, digitale Infrastrukturen für Mitarbeiter zu schaffen. So konnten zum Beispiel HomeofficeMöglichkeiten angeboten und Schulungen online abgehalten werden. Gleichzeitig wurde durch diese Möglichkeiten und Angebote das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, so gering wie möglich gehalten.

Neue Herausforderungen

In der österreichischen Versicherungslandschaft öffnete die Corona-Pandemie außerdem Türen zu einer Vielzahl an neuen Herausforderungen und Entwicklungen. Entsprechend werden etwa durch den momentan vermehrten Einsatz der Mitarbeiter aus dem Homeoffice Cyber-Versicherungen immer wichtiger. Einer der Gründe dafür ist, dass sich Kriminalität seit Ausbruch der Pandemie immer mehr ins Internet verlagert.

Außerdem werden Krankenund Berufsunfähigkeitsversicherungen verstärkt nachgefragt. Hintergrund ist, dass sich die körperlichen und geistigen Belastungen für Mitarbeitern und Kunden durch beispielsweise Homeoffice, Social-Distancing und Ausgangssperren nach Experten zugenommen haben. Eine diesbezügliche Herausforderung für heimische Versicherer ist es außer-

dem, bestehende Angebote entsprechend zu adaptieren.

Kundenorientierte Maßnahmen

„Da die Corona-Pandemie auch uns sehr getroffen hat, haben wir uns der schwierigen Herausforderung gestellt und rasch kundenorientierte Maßnahmen beschlossen. Wir haben uns stärker auf das Homeoffice konzentriert und den digitalen Bereich erweitert. So können wir weiterhin und ohne Einschränkungen für unsere Kunden da sein“, sagt der geschäftsführende Secura-Gesellschafter

Helmut Herzhofer. Die daraus entstandenen Herausforderungen der „kontaktlosen Betreuung“ wurden als Chance gesehen. „Wir haben den Aufschwung zur Digitalisierung genutzt. Organisatorisch haben wir uns umstrukturiert und sind eben auf Homeoffice und Webinare umgestiegen. Eine umfangreiche Investition in die Zukunft ist für unsere Branche nun differenzierter möglich“, sagt Herzhofer. Die Bildübermittlung eines Schadens kann so digital erfolgen. Da die Bilder in Echtzeit zum Bearbeiter gelangen, ist kein Kundenverkehr nötig.

„Obwohl das Jahr 2020 auch für die Versicherungsbranche ein schwieriges war, blicken wir positiv in die Zukunft. Wir haben uns der Herausforderung gestellt, weiter in die digitale Welt einzutauchen. So können wir bestmöglich für unsere Kunden da sein und ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen“, sagt Herzhofer.

Neue Gegebenheiten

„2020 war ein sehr durchwachsenes Jahr, das viele neue Möglichkeiten mit sich brachte. Aufgrund der speziellen Situation mussten wir uns alle wohl oder übel an neue Gegebenheiten gewöhnen. Zu unserem Vorteil konnten wir dank unserer technischen Infrastruktur vieles von zu Hause aus erledigen. So absolvierten Mitarbeiter zum Beispiel online Weiterbildungen. Sie nutz-

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Helmut Herzhofer

ten ihre Zeit sinnvoll“, sagt Erich Dulle, geschäftsführender Gesellschafter der Verdas GmbH.

Auch Konvertierungen und Überprüfungen des Versicherungsbestandes gingen sehr gut über die Bühne. „Durch diese rasche Veränderung im heurigen Jahr haben wir in der IT nachbessern müssen. Diesbezüglich wurden Arbeitsprozesse überprüft und erneuert. Trotz der schwierigen und ungewohnten Situation kann das Unternehmen 2020 ein Wachstum von etwa 40 Prozent verzeichnen. Außerdem konnten wir in Kärnten, der Steiermark, Tirol und Niederösterreich neue Partner in der Verdas-Familie willkommen heißen“, sagt Dulle.

Der geschäftsführende Gesellschafter blickt 2021 zuversichtlich entgegen. „Wir freuen uns auf ein erfolgreiches Jahr und hoffen auf gewohnte Abläufe sowie weniger Einschränkungen. Unsere Partner sind in der VerdasFamilie und der Safe 7 Holding gut aufgehoben.“

Positiver Start

Für die EFM Versicherungsmakler startete das Jahr 2020 durchaus positiv. „Der Jahresauftakt des Unternehmens fand wie gewohnt bei den Skitagen in Schlad-

ming statt. Neben Maklern, Front-Office-Kräften und Mitarbeitern der Systemzentrale durften die EFM Verantwortlichen zahlreiche Vertreter der Versicherungsbranche vor Ort begrüßen“, sagt Vorstand Franz Meingast.

Auf diesen gut gelungenen Start ins neue Jahr folgte die Corona-Pandemie. Kurz nach deren Ausbruch rief die österreichische Bundesregierung im März den ersten Lockdown aus. „Das stellte die gesamte Organisation mit ihren mehr als 400 Mitarbeitern vor ganz neue Her-

ausforderungen. Die Servicezentrale wurde zum Beispiel in drei Tagen auf Journaldienst und Homeoffice umgestellt. Das war eine organisatorisch außergewöhnliche Leistung“, sagt Meingast.

Diese fordernde Situation führte für den EFM Vorstand auch dazu, dass „wir alle geplanten Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen, Meetings sowie den Jahreskongress 2020 absagen beziehungsweise auf Online-Plattformen übersiedeln mussten.“

Hybride Beratung

Während des ersten Lockdowns haben die Unternehmensverantwortlichen auch den „hybriden Beratungsprozess“ in den Fokus gestellt. Auch wurden technische und inhaltliche Schulungen abgehalten „Das wurde von unseren Partnern sehr gut angenommen. Diesen Weg werden wir weiterverfolgen“, sagt Meingast.

Die Partner haben sich während dieser Zeit zudem intensiv mit der aktiven Kundenbetreuung beschäftigt. „Dabei waren sie wirklich erfolgreich. Auch das Thema Neukundenakquisition war ein Dauerbrenner und wurde mindestens ebenso erfolgreich umgesetzt“, sagt Meingast.

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Erich Dulle

Ein Gewerbeschwerpunkt

In Bezug auf die Corona-Pandemie ist es Meingast ein Anliegen, den Herbst 2019 in Erinnerung zu rufen. Hier setzte die EFM zum Thema Cyberversicherung einen Gewerbeschwerpunkt inklusive der dazugehörigen Online-Werbekampagne.

„Mittlerweile gehört eine Cyberversicherung zu den Pflichtversicherungen eines Betriebs. Wir in der EFM wollen unserem Beratungsauftrag als Versicherungsmakler nachkommen und unsere Kunden informieren. Durch das Thema Homeoffice bleibt Cybercrime im Fokus“, sagt Meingast.

Um die Makler der EFM beim Vertrieb dieser neuartigen Versicherung bestmöglich zu unterstützen, fanden interne Schulungen statt. Zudem wurden Verkaufsunterlagen erarbeitet und bereitgestellt.

Über die Erwartungen

Aus wirtschaftlicher Sicht war 2020 für die EFM ein voller Erfolg. „Das Jahr lief sozusagen über den Erwartungen. Die EFM hat verstärkt auf organisches Wachstum gesetzt. Zudem ist es 2020 gelungen, neue Franchiseunternehmer für EFM Familie zu gewinnen.“

Weitere Partner

Auch für die Safe 7 war 2020 ein positives Jahr. „Mittlerweile ist das Unternehmen das dritte volle Jahr im Geschäft. Wir werden vom Markt akzeptiert“, sagt Vorstand Franz Meingast. Neben dieser Akzeptanz konnten die Verantwortlichen auch neue Partner für das Unternehmen gewinnen. Darunter zum Beispiel seit Jänner 2020 die Secura GmbH mit Sitz in Deutschlandsberg.

Aktuelles und Pläne

„Mit einem Prämienbestandsvolumen von mehr als 460 Millionen Euro und mehr als 280.000 Kunden ist die Safe 7 die größte unabhängige Bestandsholding der heimischen Branche. Außerdem zählt das Unternehmen mittlerweile etwa 180 Vertriebseinheiten“, sagt Meingast.

Kürzlich fällten die Verantwortlichen eine Grundsatzentscheidung für gemeinsame Prozesse, die 2021 Einzug halten werden. „So wird die Safe 7 Akademie so organisiert, dass die Aus- und Weiterbildungen aller Partner hier abgehalten werden. Auch sollen sämtliche Marketingleistungen künftig aus einer Hand kommen. Schlussendlich wird eine gemeinsame Compliance erarbeitet und ein Projektmanagement implementiert“, sagt Meingast.

Blick in die Zukunft

Sowohl in Bezug auf die Safe 7 wie auch die EFM blickt Meingast nach einem fordernden Jahr der Zukunft beider Unternehmen positiv entgegen.

„Gemeinsam gehen wir gestärkt aus diesen Erfahrungen hervor. Wir haben viel gelernt – vor allem was die Anpassung unserer Arbeitsweise betrifft. Wir haben unsere Flexibilität unter Beweis gestellt. Die gute Kundenbetreuung während der jüngst vergangenen Jahre hat uns außerdem bestätigt, dass wir trotz schwieriger externer Umstände auf einem

soliden Kurs sind. Die Safe 7 Gruppe hat keine Mitarbeiter abgebaut. Im Gegenteil. Wir haben Personal eingestellt und eine Lehrlingsoffensive gestartet“, sagt Meingast.

Den Herausforderungen gewachsen

In der FinanzPuls AG war man den Herausforderungen des Jahres 2020 rückblickend betrachtet gewachsen. „Bereits 2019 verwendeten wir im Kundenkontakt digitale Unterschriften. Seit beinahe 15 Jahren nutzen wir außerdem eine Onlinedatenbank. Diese machte es einfach, flächendeckend auf Homeoffice umzustellen. Dank digitaler Unterschriften und Datenbank konnten die Kunden zudem zu jeder Zeit in gewohnter Qualität und Schnelligkeit betreut werden“, sagt FinanzPuls-Vorstand Matthias Burget. In Sachen Finanzierung finden die Verantwortlichen des Unternehmens darüber hinauslaufend Lösungen mit Kundenvorteilen. „Darunter fallen zum Beispiel Umschuldungen zu niedrigen Zinssätzen, ‚Ratenpausen‘ sowie optimale Einstiegszeitpunkte für Wertpapier-Neuinvestitionen und -Nachkäufe“, sagt Burget, der der Zukunft wie Meingast, Dulle und Herzhofer positiv entgegenblickt.

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Matthias Burget Franz Meingast

Neue fondsgebundene Lebensversicherung

DONAU Versicherung

Green Protect ist die neue fondsgebundene Lebensversicherung der DONAU. Investiert wird ausschließlich in Fonds, die mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert sind. Man schreibt sich damit Umweltschutz, Einhaltung sozialer sowie ethischer Standards, Vermögensschutz und Angehörigenschutz auf die Fahnen.

„Der Schutz der Umwelt ist ein Anliegen für immer mehr Menschen – gerade bei Investitionen“, hebt Edeltraud Fichtenbauer, Vorstandsdirektorin der DONAU Versicherung, hervor. „Mit der fondsgebundenen Lebensversicherung Green Protect bietet die DONAU die Sicherheit, dass nachhaltige Kriterien erfüllt sind. Für unsere Kunden eröffnet sich damit eine nachhaltige und attraktive Veranlagungsmöglichkeit mit dem Schutz einer Lebensversicherung.“

Bei Abschluss bis zum 31. Jänner 2021 wird ab einer Mindestprämie von 50 Euro bis maximal 150 Euro den Kun-

Ausbau in CEE

Vienna Insurance Group

Per 29. November 2020 hat die VIG den Kaufvertrag zum Erwerb von Gesellschaften der niederländischen Aegon in Ungarn, Polen, Rumänien und der Türkei unterzeichnet. Der Deal umfasst Versicherungsgesellschaften, Pensionskassen, Asset-Management- und Servicegesellschaften mit einem Versicherungsprämienvolumen von rund 600 Millionen Euro, einem verwalteten Pensionskassenvolumen von rund 5 Milliarden Euro und bringt einen zusätzlichen Kundenstock von insgesamt 4,5 Millionen Kunden. Der Kaufpreis beträgt 830 Millionen Euro. „Die Übernahme des

den eine Monatsprämie gutgeschrieben. Der Green Protect veranlagt ausschließlich in nachhaltige Fonds, welche die ESG-Kriterien einhalten. Durch das österreichische Umweltzeichen ist gewährleistet, dass die definierten Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden. Es besteht die Möglichkeit eines individuellen Ablebensschutzes für Angehörige, der bis zu einer Summe von 200.000 Euro wählbar ist.

Durch die Rententafelgarantie wird die bei Abschluss gültige Rententafel für die Berechnung herangezogen. Flexibilität auch am Ende der Laufzeit: Ob das angesparte Guthaben lebenslang, zeitlich befristet oder einmalig ausbezahlt werden soll, wird erst zum Laufzeitende entschieden. Weiters kann man folgende Zusatzversicherungen abschließen: eine Arbeitsunfähigkeit-Versicherung, die ab dem 43. Tag der vollständigen Arbeitsunfähigkeit durch Krankheit oder Unfall

die Prämienzahlung für maximal zwölf Monate Prämie maximal 18.300 Euro Jahresprämie pro Versicherungsfall übernimmt.

Auch eine Eltern- und Familienhospizkarenzversicherung sind abschließbar, bei der die DONAU in der Babypause für 15 Monate die Prämienzahlung bzw. in der Familien-Hospizkarenz bis zu sechs Monate übernimmt. Kein Anspruch auf Prämienübernahme besteht für Kinder, die vor oder innerhalb von 36 Monaten nach Antragstellung geboren werden.

Zentral- und Osteuropageschäfts der Aegon stellt für unsere Gruppe einen großen Schritt dar, um unsere führende Position in CEE nachhaltig zu festigen und neue Chancen wahrzunehmen. In Ungarn schaffen wir den Sprung an die Spitze. In der Türkei gelingt uns der Einstieg in die Lebensversicherung und in Polen, Rumänien und Ungarn können wir unser Potential im Pensionskassengeschäft deutlich ausbauen“, freut sich Generaldirektorin Elisabeth Stadler über den Abschluss mit Aegon. Im Vorjahr erwirtschafteten die zu erwer-

benden Gesellschaften mit 1.650 Mitarbeitern einen Nettogewinn von rund 50 Millionen Euro. Der formale Abschluss des Erwerbs der Aegon-Gesellschaften wird für das 2. Halbjahr 2021 erwartet.

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Edeltraud Fichtenbauer Elisabeth Stadler

Hundehaftpflichtversicherung in Wien:

Bonus-Malus-System und andere Aspekte

aus Kundensicht

Ergebnisse einer empirischen Studie (150 Probanden/-innen)

ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler und Istvan Nagy BSc (WU) WU Wirtschaftsuniversität Wien, Institute for Finance, Banking and Insurance

Was halten Wiener Hundehalter/-innen von einer Art Bonus-Malus-System auch in der Hundehaftpflichtversicherung? Was von einer Prämiendifferenzierung nach Merkmalen des Hundes? Wie zufrieden sind sie mit der Versicherung und dem Prämienniveau? Fühlen sie sich durch die Versicherung sicherer? Würden Sie die Versicherung auch ohne Verpflichtung abschließen?

Diese Fragen wollte Istvan Nagy1 im Rahmen seiner Bachelorarbeit2 (Betreuer: E. Eszler) beantworten. Wesentliche Ergebnisse werden im Folgenden präsentiert.3 Die gesamte Studie (62 Seiten, 33 Abbildungen) ist auf der Publikationsplattform der Wirtschaftsuniversität Wien unter https://epub.wu.ac.at/7672/ verfügbar.

Methodik und Datenerhebung

Nach der Entwicklung des Erhebungsinstrumentes (Fragbogen) wurden vier Kanäle genutzt, um Hundehaftpflichtversicherungsnehmer zu erreichen: (1.) Online- Umfrage4; (2.) Persönliche Befragung, Flugblatt-Verteilung5; (3.) Kontaktierung der Kunden von Tierärzten (Martini Tierärzte Wien, Madlener Vet Wien); (4.) Kontaktierung der Kunden von Hundesalons (Fescher Hund Wien, Hundesalon Laika Wien). Der GoogleSurvey-Link wurde am 04.09.2019 ver-

öffentlicht und er wurde bis 25.01.2020 freigegeben (124 ausgefüllte Fragbögen).

Von 25.07.2019 bis 16.01.2020 hat die persönliche Befragung stattgefunden (26 Fragebögen). - Wenn jemand mehr als einen Hund hatte, dann sollten die Fragen nur für den Hund beantwortet werden, mit dem die meiste Erfahrung mit der Hundehaftpflichtversicherung vorlag.

Bonus-Malus-System

in der Hundehaftpflichtversicherung

Zur Frage „Von einem System, wo bei Schäden die Prämie steigt, und wenn keine Schäden eintreten, die Prämie sinkt (wie beim Bonus-Malus-System in der KFZ-Haftpflichtversicherung) halte ich…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (nichts) bis 100 % (sehr viel) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert der Antworten (N=146) lag hier bei 57,95 %. Ältere Personen halten im Durchschnitt mehr von einem Bonus-Malus-System als jüngere Personen.

Prämienabstufung nach Hundemerkmalen

Zu den Fragen „Meine Bereitschaft, die Hundehaftpflichtversicherungsprämie anhand von Merkmalen des Hundes (Rasse bzw. Größe bzw. Alter) abstufen zu lassen ist …“ konnten Antworten auf ei-

ner Skala von 0 % (sehr niedrig) bis 100 % (sehr hoch) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Mittelwerte der Antworten für die Merkmale waren: „Rasse“: 30,28 % (N=145, davon 51 bzw. 35,17 % mit Antwort 0 % Bereitschaft); „Größe“: 31,48 % (N=142) (durchschnittliche Bereitschaft bei Kleinhundebesitzern 40,75 %, bei Mittelgroßhundebesitzern 24,67 %, bei Großhundebesitzern 31,40 %); „Alter“: 26,10 % (N=141; davon 53 mit Antwort „0 %“; eine Regressionsanalyse ergab, dass die Bereitschaft mit dem Alter des Hundes steigt).

Risiko/Prämie-Verhältnis

Zur Frage „Die von mir gezahlte Prämien im Vergleich zum Risiko finde ich…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (nicht angemessen) bis 100 % (vollkommen angemessen) in 10-%-Schritten gegeben werden. Hier ergab sich ein erstaunlich hoher Mittelwert von 72,62 % (N=145). 43 Antworten lauteten auf „100 %“. 88,28 % der Probanden (128 Personen aus 145) haben 50 % oder mehr angegeben.

Zufriedenheit

Zur Frage: „Mit den angebotenen Hundehaftpflichtversicherungen bin ich generell…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % („nicht zufrieden“) bis 100 %

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(„sehr zufrieden“) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert der Antworten lag bei hohen 70,00 % (N=146; davon nur 5 Antworten mit „0 %“, aber 33 mit „100“).

Finanzielle Sicherheit

Auf die Frage: „Mit der Hundehaftpflichtversicherung fühle ich mich in meinem Leben finanziell…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (gar nicht sicherer) bis 100 % (eindeutig sicherer) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Befragten fühlen sich in ihrem Leben mit einer Hundehaftpflichtversicherung finanziell durchschnittlich zu 70,14 % sicherer.

Gefühlsmäßige Sicherheit

Ebenso konnten auf die Frage „Mit der Hundehaftpflichtversicherung fühle ich mich in meinem Leben gefühlsmäßig…“ Antworten auf einer Skala von 0 % (gar nicht sicherer) bis 100 % (eindeutig sicherer) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Befragten waren sich in ihrem Leben mit der Hundehaftpflichtversicherung gefühlsmäßig durchschnittlich zu 66,76 % sicherer (N=145), was um 3,38 Prozentpunkte weniger ist, als beim finanziellen Sicherheitsgefühl. Am häufigsten (33mal) wurde hier die Antwort „50 %“ gegeben.

Kauf ohne gesetzliche Verpflichtung

Auf die Frage „Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie auch ohne gesetzliche Verpflichtung eine Hundehaftpflichtversicherung kaufen würden?“ konnten Antworten auf einer Skala von

0 % (ganz unwahrscheinlich) bis 100 % (sehr wahrscheinlich) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert beträgt hier 74,03 % (N=149). Die häufigste Antwort war „100 %“ mit 67 Antworten (44,97 % aus 149 Antworten). Der Mittelwert bei älteren Befragten betrug 81,23 %, und bei den jüngeren nur 69,19 %. Personen, die eine eigenständige Versicherung abgeschlossen haben, hatten eine niedrigere Bereitschaft (Mittelwert 72,71 %, N=48). Personen mit einer Versicherung, die in eine andere Versicherung eingeschlossen ist, hatten einen höheren Mittelwert (76,91 %) der Bereitschaft (N=97).

Verbesserungsvorschläge

Auf die offene Frage „Welche konkreten Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Hundehaftpflichtversicherung haben Sie?“ wurden zwölf Antworten erhalten, darunter: „Sachverständige in Schuldfragen sollten sich mit Hunden auskennen ;)“; „siehe Bonus/Malus-System“; „Staffelung für Mehrhundehalter“; „Prämie anhand der Kenntnisse & Schulungen des Besitzers abstufen zu lassen“; „Genaue Infos über geleistete Leistungen“; „Risikoeinstufungstest durch Verhaltensbeobachtung durch Fachpersonal“.

Zusammenfassung und weitere Auswertungen

Insgesamt zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit den angebotenen Hunde-

haftpflichtversicherungen. Mit durchschnittlich hoher Wahrscheinlichkeit würden die Befragten eine solche Versicherung auch ohne gesetzliche Verpflichtung kaufen, wobei es Unterschiede nach dem Alter der Probanden/-innen gibt. Die Versicherungsprämie möchten die Hundehalter/-innen generell eher nicht anhand von Merkmalen des Hundes wie Rasse, Größe und Alter abstufen zu lassen. Eine Einführung von einem BonusMalus-System würde die Mehrheit hingegen begrüßen. Die gezahlten Prämien im Vergleich zum Risiko werden weitgehend als angemessen angesehen. Mit der Hundehaftpflichtversicherung sehen sich Hundehalter/-innen in ihrem Leben finanziell und gefühlsmäßig deutlich sicherer, wobei es auch hier deutliche Unterschiede nach dem Alter der Probanden-/innen gibt.

Für weitere bzw. genauere Auswertungen und die gesamten Antwortverteilungen sei nochmals auf die in der Einleitung angeführte elektronische Publikation der Studie verwiesen.

1 Postgraduate-Stipendium der OeAD-GmbH, finanziert aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF)

2 Nagy, Istvan: Aspekte der Hundehaftpflichtversicherung in Wien aus Kundensicht / Eine empirische Studie (150 befragte Personen). Bachelorarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien, Juni 2020 (58 Seiten).

3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröffentlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textteilen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der zugrundeliegenden Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Istvan Nagy verantwortlich.

4 Die Versicherungsnehmer wurden vorwiegend über Facebook und per E-Mail erreicht. Die Online-Formulare wurden mit Hilfe von einem Google-SurveyLink verteilt. Unter anderen wurde in den Facebook-Gruppen: „Hunde in Wien“, „Hunde-Spaziergänge in und um Wien :D“ und „Share & care – Wien“ mehrmalig gepostet, mit der Bitte, sie weiterzuleiten an andere potentiell in Frage kommende Personen. Zusätzlich haben beide Hundesalons an ihre Kunden E-Mail-Adressen weitergeleitet.

5 Flugblätter wurden persönlich auf Straßen in Wien an Leute mit Hunden verteilt, um Versicherungsnehmer zu erreichen. Auf dem Flugzettel war der Link zur Umfrage ausgegeben und es wurde den Angesprochenen in wenigen Minuten die wichtigsten Punkte kurz auch mündlich erklärt.

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CarePaket

Die Schonfrist ist vorbei, Berichterstattungen zu Überprüfungen durch die Gewerbebehörde mehren sich. Versicherungsvermittler müssen Behörden Weiterbildungsnachweise, Beratungsprotokolle sowie Wunsch- und Bedürfnisanalysen vorlegen. Doch nicht immer gelingt das. Wie kann man Versicherungsvermittler unterstützen, ihre gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Wir haben mit Thomas Hajek und Andreas Büttner über das Thema gesprochen. Die Zeit einer rein analogen Arbeitsweise in unserer Branche wird bald vorbei sein.

netinsurer und ARISECUR bieten unabhängigen Versicherungsvermittlern, Versicherungsmaklern und Versicherungsagenten ein sogenanntes „CarePaket“ an. Was ist damit gemeint?

Büttner: Ab Anmeldung bis Ende des ersten Quartals des nächsten Jahres, also bis zum 31.03.2021, verzichten ARISECUR und netinsurer auf die einmalige Einrichtungsgebühr und die Lizenzgebühr als CarePaket, für neue Vertriebspartner. Die Vertriebspartner können zwischen drei verschiedenen Leistungsvarianten wählen: Solid, Progress und Premium. Unsere Partner haben mit uns die Sicherheit, alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Das komplette Vermittlungsverfahren läuft über unsere Prozessoptimierung, es inkludiert die technische Pflege der Bestände, Angebotswesen, Marktsichtung, Qualifizierung bis hin zu Abrechnung komplexer Strukturen. Nicht nur der Bereich Beratungsprotokoll, Wünsche- und Bedürfnisanalyse wird unter anderem abgedeckt, man hat durch unsere Kooperation mit "meine-weiterbildung.at" auch einen Überblick über die geleisteten Weiterbildungseinheiten.

Hajek: Die sich in letzter Zeit vermehrt häufenden Berichte über Prüfungen sei-

tens der Behörden sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass das Einhalten von Vorschriften niemals der Grund dafür sein sollte, Softwarelösungen anzuschaffen. Jedoch ist es an der Zeit, sich das Arbeitsleben einfacher zu machen und seine Arbeitsabläufe digital aufzustellen. In Wahrheit hat man mit einem digitalen Prozess nicht mehr Arbeit als mit einem analogen, im Gegenteil: die Daten müssen spätestens im Rahmen der Beantragung in ein System eingetragen werden. Wenn man von Anfang an auf eine umfassende Softwarelösung setzt, dann erspart dies viele doppelte Arbeitsschritte. Durch den intelligenten Datenaustausch zwischen ARISECUR und netinsurer spart man sich mehrfache Datenerhebungen, und durch den geführten Vermittlerprozess ist am Ende auch das Beratungsprotokoll, der Wünsche- und Bedürfnistest, IDD-konform vorhanden.

Gibt es auch andere Vorteile?

Hajek: Auf alle Fälle. Einer der Vorteile bei einem digitalen Beratungsprozess ist, dass die Daten orts- und zeitlich ungebunden geladen werden können, was auch den Abschlussprozess betrifft. Die integrierte Unterschriftsfunktion ist ebenfalls eine Erleichterung beim Kunden. Wenn es schnell gehen muss, kann man beim Kunden zusätzliche Informationen erheben und diese mittels Dokumentenmappe oder App nachträglich mit dem Kunden teilen.

Büttner: Viele Versicherungsmakler haben aus meiner Sicht noch nicht den richtigen Zugang zu den digitalen Möglichkeiten. Meiner Meinung nach aus den verschiedensten Gründen einerseits, da sie sich nur auf sehr wenige Produktpartner konzentrieren und daher auch nur deren Systeme nutzen, andererseits weil sich einige nicht den gesetzlichen Anforderungen unterwerfen wollen. Genau dies ist aber im Zuge einer Kontrolle bzw. einer Überprüfung durch die Behörde gänzlich unwichtig. Die gesetzlichen Auflagen müssen erfüllt werden. Es ist meiner Meinung nach auch wichtig, sich für die Zukunft abzusichern: Wenn man nicht „Herr“ seines Bestandes ist, wird sich eine Veräußerung desselben sehr schwierig gestalten.

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Das heißt, am Weg in die digitale Welt führt nichts vorbei?

Hajek: Aus meiner Sicht definitiv nein.

Büttner: Auf keinen Fall! Die Zeit einer rein analogen Arbeitsweise in unserer Branche wird bald vorbei sein. Eigentlich ist sie das schon. Es ist fast nicht mehr möglich, allen Anforderungen ohne digitale Unterstützung gerecht zu werden. Meiner Meinung nach ist es auch ohne Pool nicht mehr möglich. Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Man muss sich Prozesslösungen suchen, die einen im täglichen Geschäft unterstützen. Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass die Partner der blaudirekt bereits die Hälfte ihrer Neukunden online oder über die Simplr App generieren. Sie integrieren die Softwarelösung in ihrer Homepage und wer-

ben damit. Es ist in Zeiten wie diesen unbedingt notwendig, Kunden die Möglichkeit von Online Tools zu bieten. Über den digitalen Kundenordner können diese ihre Daten selbst verwalten und aktualisieren, was dem Versicherungsmakler viel von seiner Arbeit und der Haftung abnimmt. Das ist moderne Beratung.

Was gibt es Neues bei netinsurer und ARISECUR?

Hajek: Wir arbeiten an der Integration des Firmen-Compass in unseren Beratungsprozess und werten die Ergebnisse des Betatests zu unser Videofeature aus. Die ersten Testläufe mit der CompassSchnittstelle sind bereits sehr überzeugend. Sie erspart dem Gewerbekundenberater viele Arbeitsschritte, wenn die richtigen Unternehmensdaten bereits

bei der Anlage des Kunden im System vorhanden sind. Gleichzeitig treiben wir unsere Automatisierungslösung und das Nachfolgesystem für den Versicherungsassistenten voran.

Büttner: ARISECUR bietet den neuen Vertriebspartnern im Rahmen des „CarePakets“ eine kostenlose Integration des gesamten Datenbestandes über OMDS ins System an. Weiters arbeiten wir am Ausbau von DMaas / DPaaS, der Datenmanagement- und Dokumentverarbeitungsprozesse als Service für Partner mit Beständen im Direktvertrieb. Mit diesen Dienstleistungen werden wir unseren Partnern ermöglichen, Daten- und Dokumentautomatisierung auch für eigenverwaltete Bestände durchzuführen.

Wir danken für das Gespräch.

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Andreas Büttner und Thomas Hajek

Kremser Versicherungsforum

Das sechste Kremser Versicherungsforum wurde auf Grund von Covid-19 erstmals online veranstaltet. Trotz veränderter Rahmenbedingungen nahmen 200 Interessenten am sechsten Kremser Versicherungsforum online teil.

„Das zahlreiche virtuelle Erscheinen bestätigt, wie wichtig der fachlich fundierte Austausch sowie die laufende Aktualisierung des Wissensstandes ist“, so die Organisatorin des Forums, Dr. Arlinda Berisha, LL.M. vom Departement für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen der Donau-Universität Krems. Das Forum ist eine Kooperation der Donau-Universität mit dem Fachverband für Versicherungsmakler. Auch im Onlineformat ließ es sich Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Donau-Universität Krems, nicht nehmen, die Veranstaltung zu eröffnen. Die Moderation des Kremser Versicherungsforums übernahmen Prof. Mag. Erwin Gisch, MBA, Geschäftsführer des Fachverbands der Versicherungsmakler, und Dr. Klaus Koban, Geschäftsführer der Koban Südvers Group GmbH.

Ein Fixpunkt des Versicherungsforums ist das Eingehen auf die aktuelle Judikatur des OHG zur Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung mit Hon.Prof. Dr. Johann Höllwerth, Richter des Obersten Gerichtshofs im 7. Senat. Er behandelte in seinen Ausführungen neun Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes Der Leiter des Forschungsinstituts für Privatversicherungsrecht an der Uni-

versität Salzburg, Univ.-Prof. Dr. Michael Gruber, widmete seinen Vortrag der Veranlagungsklausel in der Rechtschutzversicherung. Er kommt zu dem Schluss, dass der Ausschluss von Streitigkeiten aus einem (auch fondsgebundenen) Lebensversicherungsvertrag entscheidend vom Wortlaut der relevanten Ausschlussklausel für Kapitalgeschäfte abhänge. Dabei sei auch die Fassung der ARB wichtig, da eine Veranlagungsklausel erst seit den ARB 2007 besteht. Auf die Besonderheiten der Directors-and-OfficersVersicherungen (D&O), einer speziellen Haftpflichtversicherung für Organe und Manager, ging MMag. Dr. Felix Hörlsberger, Rechtsanwalt und Partner der DORDA-Rechtsanwälte in Wien, ein. Hörlsberger besprach in seinen Ausführungen auch den Anfechtungsverzicht wegen Arglist durch Versicherer, der im Voraus nach herrschender Judikatur unwirksam sei.

Die Herausforderungen für Versicherungsmakler aufgrund der DSGVO illustrierte Mag. Kerstin Keltner, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei Koban Südvers Group GmbH. Dazu wurden relevante Entscheidungen der Datenschutzbehörde analysiert. Ein weiterer Fokus lag auf den Betroffenenrechten,

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insbesondere auf dem Recht auf Berichtigung und Löschung sowie dem Widerspruchsrecht.

Mag. Marguerita Sedrati-Müller, Rechtsanwältin im Insurance-Team der Wiener Wirtschaftskanzlei Schönherr, bot Einblicke in den Bereich POG (Product Oversight and Governance) unter besonderer Berücksichtigung von Abgrenzungsfragen und des wirksamen Zusammenspiels zwischen Versicherer und Versicherungsvermittlung. Auch über Haftungsfragen nach dem Zivilrecht, etwa nach § 28 Z 3 MaklerG, und die Möglichkeiten der FMA nach § 275 Abs 1 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) samt Verwaltungsstrafen nach den Paragrafen 256a und 322 VAG sowie nach § 366c Gewerbeordnung wurde informiert.

Den Abschluss der Präsentation bildete Mag. Markus Freilinger, ein auf Versicherungsrecht spezialisierter selbststän-

19. Maklertag

Wiener Versicherungsmakler

Aufgrund der aktuellen Lage kann der 19. Informationstag der Wiener Versicherungsmakler nicht wie gewohnt im Februar stattfinden. Weil das Motto des nächsten Maklertages aber grenzen:los heißt, wollen Fachgruppenobmann Helmut Mojescick und sein Team über sämtliche Grenzen hinaus denken und neue Wege gehen. Der Informationstag findet daher erstmals im Frühsommer statt, und zwar am 9. Juni 2021 im Park des Wiener Palais Auersperg. Es konnten hochkarätige Referenten wie die österreichische Philosophin, Künstlerin und Autorin Dr. Lisz Hirn gewonnen werden. Sie stellt sich die Frage, wer heutzutage noch Superhelden braucht und was wirklich nötig ist, um unsere Welt zu retten. Der zweite Vortragende ist Stephan Eberharter, ehemaliger österreichischer Skirennläufer, Olympiasieger und dreifacher Weltmeister. Er weiß, wie Superhelden denken und was es braucht, um Grenzen zu überwinden. „Je mehr Grenzen

diger Rechtsanwalt in Wien, zum Thema Courtagevereinbarungen mit Versicherern. Durch die Umsetzung der IDD, der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie, und der DSGVO ergeben sich hier Neuerungen, die zu Anpassungen in den Klauseln führten. So bergen etwa die neu eingeführten Qualitätskriterien, mit denen unter anderem die Beratung oder Weiterbildung von Makler beurteilt wird, Fallstricke. Auch die Problemfelder der erweiterten Beratungs- und Informationspflichten der Makler, Schad- und Klaglosvereinbarungen sowie Pflichten aus FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) wurden erörtert.

Die Veranstaltung ist zum Erwerb des Weiterbildungszertifikats anrechenbar. Die siebente Auflage des Kremser Versicherungsforums ist für den 9.

November 2021 geplant. Der Tagungsband zum 6. Kremser Versicherungsforum ist bereits in Vorbereitung.

uns Menschen gesetzt werden, umso stärker wird der Wunsch nach Kommunikation, Information und Verbundenheit. Dann sind die Ideen, wie wir miteinander in Kontakt treten können, nahezu grenzenlos. Da unser Informationstag in erster Linie eine Netzwerkveranstaltung ist, wollen wir gerade jetzt den Zusammenhalt in der Branche stärken und mit dem Maklertag 2021 ein Zeichen setzen“, betont Helmut Mojescick. „Das Programm wird – unter Einhaltung der dann geltenden Corona-Bestimmungen – ähnlich wie in den letzten Jahren über die Bühne gehen. Die Verleihung des Hammurabi Preises sowie das beliebte „talk together“ zur anschließenden Kontaktpflege sind fixer Bestandteil der Veranstaltung. Einige unserer langjährigen Partnerinnen und Partner haben uns bereits ihre wertvolle Unterstützung

für den Maklertag zugesagt. Dafür danken wir sehr herzlich, denn ohne sie wäre die Umsetzung des Informationstages in dieser Form gar nicht möglich“, freut sich Christoph Neubauer, der seit 1. Oktober 2020 den PR-Ausschuss der Wiener Versicherungsmakler leitet.

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Dr. Arlinda Berisha, LL.M.

eGesundheitsDialog

Continentale Assekuranz Service GmbH

Das digitale Tool der Continentale Lebensversicherung vereinfacht und beschleunigt den Antragsprozess in der Arbeitskraftabsicherung deutlich. Seit dem Start im Juli 2019 beantworten mittlerweile 92 Prozent der Kunden notwendige Rückfragen bei der Risikoprüfung über den dynamischen Online-Fragebogen. Der eGesundheitsDialog stellt dem

Kooperation

Seit Anfang November kooperieren die INFINA Credit Broker mit FiNUM Privat Finance AG im Bereich der Immobilienfinanzierung. Die Berater der FiNUM werden ab sofort die Kreditplattform Profin in der Finanzierungsberatung einsetzen. „Das Feature-Set von Profin und der durchgängig digital unterstützte Beratungsprozess mit direktem Zugriff auf die Kreditprodukte von über 100 Kreditinstituten haben uns überzeugt“, so Mag. Ali Eralp, Vorstand der FiNUM.Private Finance AG. Als Metaplattform bietet Profin weitreichende Funktionen für eine direkte Anbindung aller Prozessbeteiligten. Kunden können

Gratis Telemedizin

UNIQA

Insurance Group AG

Viele Erkrankungen können jetzt schon am Smartphone behandelt werden. „Wir möchten einen Beitrag leisten, um das Gesundheitssystem zu entlasten und das Infektionsrisiko für Patienten sowie für medizinisches Personal zu minimieren“, so der Vorstand für Kunde&Markt in Österreich, Peter Humer.

Kunden nur die Rückfragen, die zu seiner individuellen Situation passen. Dazu gehört zum Beispiel die genaue Diagnose oder sein spezielles Hobby. „Zwei Drittel der Mediziner antworten auf Rückfragen zudem bereits innerhalb von zwei Wochen. Das wirkt sich sehr positiv auf die Bearbeitungszeit aus. Der Vertrag kann sehr viel schneller policiert werden“, so

Vorstand Dr. Helmut Hofmeier. Unterstützung bietet die Continentale aber nicht nur beim Antrag. Im Leistungsfall gibt sie sogar ein besonderes Serviceversprechen ab. Das Unternehmen garantiert seinen Kunden: Reaktion auf den Leistungsantrag binnen 48 Stunden, alle eingehenden Unterlagen werden binnen vier Wochen abschließend bearbeitet und der Kunde hat während dieser Zeit immer einen persönlichen Ansprechpartner. Sollte dieses Versprechen einmal wider Erwarten nicht eingehalten werden, zahlt der Versicherer 50 Euro.

ohne spezielle Software die gesamte Abwicklung im Zuge einer persönlichen Beratung oder per Video vornehmen. Die Kommunikation und der Datenaustausch erfolgen über einen integrierten Messenger-Dienst via Ticket. Dies garantiert den Nutzern der Plattform eine nachvollziehbare und sichere Abwicklung sowie enorme Effizienzgewinne. „Auch die Tatsache, dass immer mehr Kreditinstitute die digitalen Optionen der Plattform wie die Einreichung per Workflow oder den Webservice für die Anbindung an deren Bankensysteme in Anspruch nehmen, war für uns

Mag. Ali Eralp

ausschlaggebend und macht den Prozess stringent“, so der FiNUM-Chef.

anrufen und schon kann man mit den Ärzten von eedoctors mittels Videotelefonie in Kontakt treten.

Daher bietet der Versicherer allen Kunden vorerst bis 31. Jänner 2021 kostenlose telemedizinische Konsultationen an. Dies gilt ab sofort täglich von 8 bis 21 Uhr. Und so funktioniert’s: eedoctorsApp herunterladen, bei akuten medizinischen Problemen den UNIQA-Kundenservice für einen gratis Gutscheincode

Diese Art der medizinischen Beratung hat zudem noch den Vorteil, dass man ohne Wartezeiten von zu Hause in einer Videokonferenz mit dem Arzt sprechen kann. Covid-19-Verdachtsfälle können mit diesem Service nicht behandelt werden, hier wird die Gesundheitshotline 1450 angerufen. Bei lebensbedrohlichen Notfällen muss man wie bisher die 144 anrufen.

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FiNUM.Private Finance AG/INFINA Credit Broker AG

Entrepreneur of the Year

EY

Markus Zeilinger, Gründer der fair-finance Vorsorgekasse, wurde zum Entrepreneur of the Year in der Kategorie „Social Entrepreneur“ gewählt.

1986 startete EY den Wettbewerb „Entrepreneur Of The Year“ in den USA. 2006 hat EY das internationale Programm auch in Österreich eingeführt. Und seitdem gibt es viele stolze Gewinner, die einen Award für ihren unternehmerischen Mut und ihre Innovationskraft, die nachhaltige und wertorientierte Führung ihres Familienunternehmens sowie ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement erhalten haben.

Der Entrepreneur Of The Year würdigt herausragende unternehmerische Leistungen. Ausgezeichnet werden Un-

ternehmerinnen und Unternehmer mit Eigeninitiative, Weitsicht und Innovationsfreude: Persönlichkeiten, die nachhaltiges Wachstum generiert und Arbeitsplätze geschaffen haben und die durch ihr persönliches Engagement und ihre Risikobereitschaft vorbildhaft für den Wirtschaftsstandort sind. Markus Zeilinger wurde für seine unternehmerische Leistung und Geschäftsentwicklung mit der fair-finance Vorsorgekasse ausgezeichnet.

„Meine Vision war stets vom Wunsch einer unternehmerischen Selbstständigkeit, die sozialverantwortlich, transparent und sinnstiftend faire und nachhaltige Finanzdienstleistungen anbietet, geprägt. fair-finance konnte sich zehn

Jahre nach Gründung als ein von Finanzkonzernen unabhängiger Finanzdienstleister im Markt mit dem Thema Nachhaltigkeit positionieren. Ich freue mich sehr darüber, dass die Fachjury des EY Entrepreneur Of The Year unsere gemeinsamen Bemühungen honoriert hat", so Zeilinger.

Das kostbarste Geschenk von allen ist Vertrauen. Vielen Dank, geschätzte Partnerin, geschätzter Partner, dass Sie uns Ihres geschenkt haben!

Wir wünschen Ihnen ein wunderbares Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Liebsten sowie ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr.

Markus Zeilinger

Cyber-Crime-Studie Allianz Gruppe Österreich

In den letzten vier Jahren hat sich die Zahl der Cyberschäden rund verzehnfacht. Während menschliches Versagen oder interne Systemausfälle die Mehrzahl der Schäden verursachen, rufen kriminelle Angriffe mit Phishing, Malware oder Ransomware die höchsten Verluste hervor.

Dies geht aus einer aktuellen Studie der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) hervor, die mehr als 1.700 Cyber-Versicherungsfälle zwischen 2015 und 2020 analysierte. „Die Verlagerung zahlreicher Geschäftsaktivitäten in den digitalen Raum in Zeiten der CoronaKrise bietet der Cyberkriminalität noch mehr Angriffsoptionen als bisher“, betont Gabor Sas, Senior Underwriter Financial Lines bei AGCS Österreich, und ergänzt: „Der fehlende Zugriff auf Daten, Dienste oder Plattformen hat angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Online-Verkäufen und digitalen Liefer-

ketten erhebliche Auswirkungen auf viele Unternehmen.“

Zudem schaffe die Arbeit im Homeoffice neue Möglichkeiten für Cyberkriminelle, Zugang zu Netzwerken und sensiblen Informationen zu erhalten. Laut Studien haben Malware- und Lösegeldvorfälle seit Jahresbeginn um mehr als ein Drittel zugenommen, Online-Betrügereien und Phishing-Kampagnen wurden unvermindert fortgesetzt. 85 Prozent des Wertes aller analysierten Schäden seien auf externe Cyber-Angriffe zurückzuführen, meldet die aktuelle Studie.

Besonders im Trend liegen dabei raffinierte Erpressungsangriffe auf größere Unternehmen. So wurden im vergangenen Jahr weltweit fast eine halbe Million Lösegeldvorfälle gemeldet, deren Bewältigung in Summe mehr als 100 Milliarden Euro gekostet hat. Nicht verfügbare Online-Verkaufsplattformen, kein Zu-

Cyberversicherung für zu Hause

DONAU Versicherung AG

Im Internet einzukaufen oder Bankgeschäfte online zu erledigen, ist gerade in diesen Zeiten besonders bequem. Zugleich steigt jedoch die Cyberkriminalität – laut Bundeskriminalamt zuletzt um rund 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Immer mehr Privatpersonen werden Opfer eines digitalen Einbruchs, von Datendiebstahl oder Hacking.

Die DONAU bietet ab sofort mit „DONAU Sicher im Netz“ eine Cyberversicherung für Privatkunden. Denn rund jeder fünfte Internetnutzer war schon einmal von Cyberkriminalität betroffen. „Eine gute Versicherung gegen den digitalen Einbruchsdiebstahl ist durch die zunehmende Vernetzung eine wichtige Ergänzung für jeden

Haushalt. Im Fall des Falles können die finanziellen Folgen abgefedert werden und Experten stehen unseren Kunden mit Rat und Tat zur Seite“, so der Vorstand Wolfgang Petschko. Das Unternehmen bietet zwei Varianten an, die Variante „Basis“ um 4,99 Euro Monatsprämie sowie die Variante „Plus“ mit einer monatlichen Prämie von 7,99 Euro. Abgesichert sind in der Basisvariante der Diebstahl von Finanzmitteln, die Wiederherstellung von Daten bzw. die Entfernung von Schadsoftware, der Ersatz beschädigter Hardware, Schutz vor Erpressung im Internet, Betrug beim Onlineeinkauf sowie die Übernahme von Haftpflichtansprüchen

griff auf digitale Lieferketten, mangelnde Möglichkeiten Aufträge anzunehmen –das sind nur einige der Gefahren, die Unternehmen in diesem Fall drohen.

Zudem betont der AGCS-Report: Die Kosten für den Umgang mit großen Datenverlusten steigen mit der zunehmenden Komplexität von IT-Systemen und Cyber-Ereignissen sowie mit der Zunahme von Cloud- und Drittanbieterdiensten.

Dritter. Die Versicherungssumme beträgt hier 5.000 Euro. Die Variante Plus bietet zusätzlichen Schutz im Social-Media-Bereich und bei Datenschutzverletzungen, bei digitalem Einbruch in das

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Smarthome sowie Schutz bei Identitätsdiebstahl und Cybermobbing. Die Versicherungssumme beträgt hier 10.000 Euro. Bei beiden Varianten ist jedoch die

Versicherungssumme bei Diebstahl von Finanzmitteln und beim Online-Einkauf/-Verkauf mit 3.000 Euro limitiert. Im Schadensfall können sich die Kun-

Schutzerweiterung der Unfallversicherung

Im Jahr 2019 hat das Kuratorium für Verkehrssicherheit 800.000 Unfälle registriert – 75 Prozent davon in der Freizeit. „Aufgrund der anhaltenden Coronapandemie und vermehrter Heimarbeit rechnen wir in Zukunft mit noch mehr Menschen, die sich in den eigenen vier Wänden verletzen. Daher ist es uns ein großes Anliegen auf diese nachhaltige Veränderung unseres Lebensalltags zu reagieren“, so Vorstandsdirektorin Doris Wendler.

Zwar erkennt die AUVA auch Arbeitsunfälle, die sich im Homeoffice ereignen, als solche an, doch muss die Tätigkeit, bei der sich der Unfall ereignet hat, der eigentlichen Berufsausübung zugeordnet werden können. Durch das 3. Covid-19-Gesetz sind auch Unfälle, die im Rahmen der Befriedigung lebensnotwendiger Bedürfnisse geschehen, einge-

schlossen – die zeitliche Befristung hierfür endet allerdings am 31. Dezember 2020.

Die Wiener Städtische bietet ihren Kunden umfassenden und zeitlich uneingeschränkten Unfallschutz, auch bei ihren beruflichen Tätigkeiten zu Hause. Im Bereich der Einzelversicherung werden bei der Unfallvorsorge PREMIUM zwei Leistungserweiterungen bei Unfällen im Homeoffice gratis inkludiert: 25.000 Euro Barleistung zusätzlich bei Dauerinvalidität ab 50 Prozent und Erweiterung der Assistance-Leistungen um 25 Prozent auf täglich bis zu 125 Euro für Haushaltshilfe, Kinderbetreuung, Essensversorgung etc.

Für Firmenkunden sind in der Kollektiv-Unfallversicherung für Dienstnehmer – und zwar bei jener Deckungsvariante,

Start-up-Gründung Merkur Versicherung AG

Mit der Gründung eines eigenen Startups fokussiert sich das Unternehmen nun darauf, die betriebsinternen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige digitale Zukunft zu schaffen.

Im Fokus stehen der Einsatz von digitaler Infrastruktur bis hin zu Artificial Intelligence und Data-driven Business, um Geschäftsprozesse effizienter und Vertriebsmodelle innovativer zu gestalten. Dabei spielt das Kundenverhal-

ten, das sich auch in der Versicherungsbranche laufend weiterentwickelt, eine zentrale Rolle. „Der digitale Transformationszug hat in Form des Merkur Innovation Lab den Bahnhof verlassen und ist auf Schiene. Unsere Aufgabe ist es, entlang der Kundenbedürfnisse zu lenken und gemeinsam in die Zukunft zu fahren“, freut sich Vorstandssprecher Ingo Hofmann. Das führende europäische Forschungszentrum für Data-driven

den an die DONAU-Serviceline wenden. Diese stellt rasch den Kontakt zu IT-Experten her, die 24 Stunden täglich Soforthilfe bieten.

die bisher bei Berufs- und Wegunfällen leistet – nun auch kostenlos Unfälle inkludiert, die sich während der erfassten und üblichen Dienstzeit in den eigenen Räumlichkeiten ereignen und bei denen ein Zusammenhang mit der dienstlichen Tätigkeit besteht. Dies gilt für neu abgeschlossene Verträge sowie für alle bestehenden Verträge, die konvertiert werden.

Business und Artificial Intelligence, das Grazer Know-Center, unterstützt beim Aufbau einer eigenen Data-Science-Abteilung, in der Anwendungsbeispiele umgesetzt und Forschungsergebnisse verwertet werden.

Mit der Besetzung der Geschäftsführung durch MMag. Daniela Pak-Graf wird der hohe Anteil von Frauen in Führungspositionen im Unternehmen nochmal angehoben. Pak-Graf ist seit Jahren Teil des Teams und war zuvor im Bereich Risikomanagement und Konzernmathematik aktiv. Künftig wird sie sich mit ihrem Team um die digitalen Agenden der Versicherung kümmern.

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Doris Wendler

Die habgierigen Geier

Krisen treffen die Schwächsten noch stärker. Dies trifft nicht nur unter der Bevölkerung zu, sondern auch in der Staatengemeinde. Mit der Hilfe von Gläubigerbeteiligungen versucht die Staatengemeinde die Not zu lindern, jedoch halten sich nicht alle an diese Regeln.

von Mag. Christian Sec

Auftürmende Schulden und knappe Dollarbestände haben Sambia zum letzten Opfer einer Welle von Staatspleiten in diesem Jahr gemacht. So wurde Sambia am 13 November bereits das sechste Land 2020, dass seine Anleihezahlungen aussetzte – nach Argentinien, Belize, Ecuador, Libanon und Suriname.

Andere Länder könnten folgen, denn die Bürde der Pandemie und dessen ökonomischen Auswirkungen sind vor allem in den ärmsten Ländern kaum zu stemmen. Die Weltbank schätzt, dass rund 50 Prozent der ärmsten Länder akut insolvenzgefährdet sind. Die Ratingagenturen bescheinigen 38 Ländern derzeit ein materielles Ausfallsrisiko, doppelt so viel wie während der großen Staatsschuldenkrise 2009. Rund 100 Mrd. US-Dollar schulden die 73 ärmsten Länder privaten Investoren, etwa 175 Mrd. US-Dollar schulden die Länder den Gläubigernationen – davon mehr als 100 Mrd. China – und rund 230 Mrd. US-Dollar entfällt auf multilaterale Gläubiger wie z.B. der Weltbank.

Ein gerechter Schuldenerlass, in dem alle Gläubiger ihren Teil leisten ist dabei selten. So würde ein großzügiger Verzicht eines Kreditgebers auf seine Forderungen nur dazu führen, dass die anderen dessen Großzügigkeit ausnutzen und hoffen als Trittbrettfahrer ihre gesamten Forderungen zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist der aktuelle Fall in Sambia. Zwar gewähren chinesische Gläubiger dem afrikanischen Staat Zahlungsaussetzungen aber die privaten Gläubiger machen ihre Forderun-

gen weiterhin geltend, was die Verhandlungen in eine Sackgasse gerieten ließ.

China mit am Tisch

Um sicherzustellen, dass jeder einen fairen Teil bei Zahlungsproblemen von Schuldnerländern leistet, etablierten die Gläubigerstaaten mit dem Pariser Club einGremium, in dem Umschuldungsprogramme oder Schuldenerlässe in Verhandlung mit den in Not geratenen Ländern entwickelt werden.

Der größte Kritikpunkt an dieser Organisation: China sitzt als größter Gläubiger nicht mit auf dem Tisch. Ende November hat China nun mit den G20Staaten einen gemeinsamen Rahmen für Schuldenerleichterungen für die 73 ärmsten Länder unterzeichnet. Die Vereinbarungen sind in ihrem Umfang nur für Länder gültig, die um Hilfe ansuchen und auch die strengen IWF-Richtlinien unterzeichnet haben. Die Agenda priorisiert geringere Zinsraten und Zahlungsaufschübe gegenüber einem Schuldenerlass. Bedingung für die Effizienz einer solchen Regelung ist jedoch, dass alle Gläubiger ihren Teil leisten, also auch die privaten Fremdkapitalgeber.

Zwar hat mit der Teilnahme Chinas der Vertrag ein größeres Gewicht aber das größte Bedenken gegenüber dem Vertragswerk bleibt bestehen, weil es keine Eingriffsmöglichkeiten gegenüber dem privaten Sektor vorsieht. Allein von Mai bis Ende des Jahres schulden die 73 ärmsten Länder den staatlichen und

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überstaatlichen Kreditoren 18 Mrd. USDollar, während sie den privaten Gläubigern 13 Mrd. US-Dollar schulden, was rund 40 Prozent der gesamten Zahlungsverpflichtungen ausmacht. Wenn also der private Sektor seine Partizipation verweigert sind die Wirkungen der Umschuldungen limitiert.

Geier klagen

Während Geschäftsbanken oder Versicherungen sich oftmals kooperationsbereit zeigen, bestehen sogenannte Geierfonds auf vollständiger Leistungserfüllung der ausgegebenen Staatsanleihen. Diese hochspezialisierten Hedgefonds kaufen wegen und nach Eintritt von Zahlungskrisen im großen Stil Anleihen des Krisenstaates auf dem Sekundärmarkt zum Bruchteil des Nennwerts und versuchen in der Folge, den vollen Nennwert inklusive aller aufgelaufenen Zinsen geltend zu machen – vor allem gerichtlich. Für ihre Blockadehaltung berufen sie sich auf den ehernen Grundsatz des pacta sunt servanda.

Wenn nun aber die privaten Investoren nicht einwilligen ihren Beitrag zu leisten, und ihr Recht vor Gericht einklagen, sollten sich die G-20-Staaten vorsehen und zusätzliche Rechtsvorschriften verabschieden, um die Gewinnchancen von Geierfonds im Falle von Rechtsstreitigkeiten zu minimieren. Einzelne Länder haben hier bereits gesetzliche Vorkehrungen getroffen. So begrenzt das Gesetz im Vereinigten Königreich die einklagbaren Schulden auf den Betrag, den der Fonds erhalten hätte, wenn er sich an den multilateralen Entschuldungsverhandlungen mit dem hochverschuldeten Entwicklungsland beteiligt hätte.

Auch in Belgien gibt es eine ähnliche Rechtsvorschrift. Trotzdem unterwandern die Aktionen der Hedgefonds die Initiativen von Bail-Ins, also Gläubigerbeteiligungen an der Sanierung eines Landes, wie das Beispiel Argentinien zeigt. Als Argentinien 2001 Insolvenz anmeldete stimmten 92 Prozent aller Gläubiger einer Umschuldung zu, die kurzfristige Verbindlichkeiten mit hohen

Zinssätzen, in langfristige Verbindlichkeiten mit niedrigeren Zinssätzen verwandeln sollte. Einige Hedgefonds akzeptierten die Umschuldung nicht und bekamen schließlich 2014 vom Obersten Gericht der USA recht, der feststellte, dass die Forderungen der Hedgefonds vollständig bedient werden sollten, noch vor allen anderen Gläubigern. Daraufhin weigerte sich die argentinische Regierung die Schulden von Gläubigern zurückzuzahlen die Staatsanleihen des Landes nach US-Recht besaßen. Die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien scheiterten, und das Land wurde 2014 ein weiteres Mal als zahlungsunfähig eingestuft.

Die gnadenlosen Geier

Noch einfacher haben es die Geier ihre Rechte durchzusetzen, wenn es sich bei den Staatsanleihen notleidender Länder nicht um Dritte-Welt-Länder handelt, da es für diese Länder noch weniger Rechtsschutz gibt.

Als in Europa die Staatsschuldenkrise wütete begannen die Finanzgeier über Europa zu kreisen. Im Mai 2012 landeten über 500 Mio. US-Dollar von der griechischen Regierung in den Taschen des Investmentfonds Dart Management. Während die meisten Gläubiger wie Banken im Zuge eines Schuldenschnitts (Haircut) für Griechenland auf rund die Hälfte ihrer Forderungen „freiwillig“ verzichteten, kaufte der Geierfonds rund fünf Prozent der griechischen (Schrott)Titel auf, die nicht von der Umschuldung betroffen waren. Der Fonds setzte nach britischem Recht durch, dass die fällige Anleihe zu 100 Prozent ausbezahlt wurde, rund eine halbe Milliarde Dollar. Gekauft wurden die Junk-Anleihen um 270 Mio. Dollar.

Und was passiert, wenn sich die Länder einfach weigern zu zahlen? Dann werden sie von den Geiern über den ganzen Erdball verfolgt, die versuchen sich den Übersee-Vermögen der Länder habhaft zu machen. In einem Fall versuchten die Hedge-Fonds gar Hilfsgelder für die Demokratische Republik Kongo zu beschlagnahmen.

Geier über Österreich

Wie weit wir heute von einer ähnlichen Bedrohung weg sind, kann niemand mit Bestimmtheit sagen. Was für uns so fern scheint, wie eine Epidemie in China –also die drohende Gefahr einer Staatsinsolvenz – kann aber jeden treffen.

Laut dem Ökonomen Kenneth Rogoff gibt es bis heute nur sechs Länder, die noch niemals in eine Staatspleite geschlittert sind (Neuseeland, Australien, Thailand, Dänemark, Kanada und die USA). Es ist dabei wie mit den Fluglinien. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen können unglückliche Umstände sogar die sichersten Fluglinien zum Absturz bringen. Und was die Umstände betrifft, so haben sich diese doch auch in unseren Breiten eklatant verschlechtert. Die Schuldenquote der Eurozone wird in diesem Jahr, laut dem IWF von 84 auf 101,1 Prozent ansteigen. In Österreich dürfte mit Ende des Jahres angesichts zweier Lockdowns die Staatsschuld von 70,5 auf über 90 Prozent des BIPs steigen.

„Eine magische Grenze ab dem Schulden nicht mehr tragfähig sind, gebe es nicht“, erklärt Philipp Heimberger, Ökonom am Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche. Wenn Regierungen voreilig auf ein ausgeglichenes Budget in den nächsten Jahren drängen, könnte dies die ökonomische Erholung der Länder treffen und negative Konsequenzen auf die langfristige Tragfähigkeit von Schulden haben. „Zwar werden die Schulden dann nicht weniger aber im Idealfall nimmt der Schuldenstand der Euroländer in Relation zur Wirtschaftsleistung ab“, so Heimberger via Twitter.

Italien mit seinem Schuldenberg von prognostizierten 162 Prozent des BIPs in diesem Jahr hat jedoch bereits eine Grenze erreicht, wo der Verlust der Schuldentragfähigkeit erreicht ist, wenn sie nicht bald wieder wachsen. Und eine Krise in einem großen EU-Land wird eben leicht zu einem Flächenbrand, und dann Gnade Gott, wenn die Geier auch über der Insel der Seligen ihre Sturzflüge planen.

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Kraftort Visionäre Traditionen

Das ist die Kurzbeschreibung des neuen Merkur Campus und der Menschen, die dort tätig sind. Das Herzstück der Merkur Versicherung. Ein Platz, wo Menschen für Menschen arbeiten, mit Leidenschaft und Innovationswillen. Wenn die älteste Versicherung in Österreich sich in der Zukunft wiederfinden möchte, gelingt das an diesem Ort sicherlich ausgezeichnet.

Drei Grazer Kaufleute, die Herren Morlin, Winter und Mörth , waren sich im Jahre 1798 der prekären sozialen Situation ihrer Arbeitskräfte bewusst und wollten Abhilfe schaffen. Treibende Kraft war aber ein einfacher Handelsangestellter, der Buchhalter Joseph Benedict Huber. Er initiierte die Gründung eines „Institut zur Unterstützung armer, kranker, dienstloser, Alters und Gebrechlichkeiten wegen zum Dienen unfähig gewordener Handlungsdiener in Grätz“. Das Bild Jo-

seph Benedict Hubers hat einen Ehrenplatz am neuen Merkur Campus.

1848 erfolgte die Umbenennung in „Handelsdiener-Versorgungs-Verein in Graz“. Die Umwandlung in die Rechtsform einer Versicherungsanstalt auf Gegenseitigkeit erfolgte 1938, die Umbenennung in den heutigen Namen „Merkur“ wurde nach dem Ende des zweiten Weltkrieges vorgenommen. Der Grundgedanke, dass Menschen von ihrem Ersparten Geld in die „Kasse“ gelegt

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haben, um bei einer möglichen Erkrankung Arzt oder Medikamente bezahlen zu können, findet sich auch heute noch, natürlich in moderner Variante, in den Produkten wieder.

Das neue Gebäude hat es in sich: Es wurden 9.000 m³ Beton, 1.160.000 kg Bewehrungsstahl und 500 Türen verbaut, insgesamt stehen 500 Arbeitsplätze zur Verfügung. Von der Planung bis zum Ende benötigte das Merkur-Immobilien-Team fünf Jahre. Nun kann sich der Campus sehen lassen. Nicht nur Arbeitsplätze sind in dem lichtdurchfluteten Gebäude untergebracht, sondern auch das Restaurant Arravané, das den Mitarbeitenden als Kantine und den Grazern als Mischung zwischen Kantina und Fine Rawness zur Verfügung steht.

Das Zentrum des Campus ist aber auf alle Fälle die Lobby, hier ist der MerkurSpirit zu fühlen: aufstrebend, visionär, strukturiert und dennoch mit einem gewissen Wohlfühl-Ambiente. Beim Betreten der Lobby denkt man nicht sofort an Versicherungsadministration. Da wird es den Mitarbeitenden und Kunden wohl ebenso ergehen. Wer zu den Versicherungskunden und Vertriebspartnern zählt, kann sich mit seinem Gesprächspartner in das Café zurückziehen oder im Sommer zu einem Gespräch ins Schilf.

Es gibt nichts an diesem Ort, was man sich nicht vorstellen kann. Bei Gymnastik im Merkur Lifestyle Gym darf man sich nach getaner Arbeit wieder beleben lassen. Die modernsten Geräte stehen den Grazern und den Mitarbeitern der Merkur Versicherung zur Verfügung.

Es wäre aber nicht ein besonderer Ort, wenn es nicht auch besondere kleine Geschichten geben würde. Beim Stiegenaufgang gibt es eine hohe Betonwand, die mit prägenden Kacheln bestückt ist. Jede Kachel hat auf der Rückseite eine Widmung, einen Wunsch oder nur eine Unterschrift einer Mitarbeiterin oder eines

Mitarbeiters der Merkur Versicherung. Eine Widmung für die Ewigkeit.

Der Stiegenaufgang mit der Kachelwand im Hintergrund führt in die Höhen des Gebäudes. Insgesamt weist das Gebäude eine Grundfläche von 5.022 m² auf und in den Stockwerken über der beeindruckenden Lobby werden noch Versicherungsgeschäfte gemacht.

Im Jahre 2019 erwirtschaftete die Merkur Versicherung AG ein Prämienvolumen über alle Sparten von 522,2 Millionen Euro (ein Plus gegenüber 2018 von 5,8 Prozent). Wachstumsträger war abermals das Segment private Kranken-

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Rohbau Übernahme und Einzug
Fertigstellung
und
Umzug
Eröffnung Restaurant ARRAVANÉ Eröffnung
Gym 2014 Sommer/ Herbst 2015 Frühjahr/ Sommer 2016 Winter 2017 Winter 2018 Winter 2019 Frühjahr 2020 April 2020 Mai 2020 September 2020
Vorphase, Projektidee und Standortsuche Wettbewerb Vorentwurf und Entwurf Grundsteinlegung und Baubeginn Fertigstellung
einzelner Beschäftigter in der Testphase
Innenausbau
Einrichtung
aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Merkur Lifestyle

zusatzversicherung, hier konnte ein Plus von 7,2 Prozent verzeichnet werden. Damit rangiert die Merkur Versicherung in diesem Bereich unter den Top 3 der österreichischen Versicherungsunternehmen. Die Combined Ratio lag Ende 2019 bei 85,93 Prozent.

Das Geschäftsjahr 2019 und die Übersiedlung in den neuen Campus erfolgte bereits unter der Ägide des neuen Gesamtvorstands der Merkur Versicherung AG. Ingo Hofmann, Christian Kladiva und Helmut Schleich leiten seit Jänner 2020 gemeinsam die Geschicke des Versicherungskonzernes. Die Dreisehen sich „als Teil eines Teams in Namen einer starken und etablierten Marke mit klaren Visionen und Strategien.“

Etwas zukunftsfähig zu machen, bedingt auch Zeit und Raum für Gedanken. Das Bürogebäude beheimatet auch „Thinktank“-Räume. Mit den unterschiedlichsten Themen

gestaltet, stehen diese Rückzugsorte für kreatives Denken und Besprechungen zur Verfügung.

Aus den „Thinktank“-Räumen zurück ins eigene Büro geht es dann für insgesamt 536 Mitarbeiter am Campus. 58,6 Prozent weibliche und 41,4 Prozent männliche Mitarbeitende sind in einem Mix aus offenen Bereichen und geschlossenen Einzelbüros tätig.

Das beeindruckendste Möbelstück der neuen Firmenzentrale des Merkur Konzerns in Graz steht auf der Vorstandsetage. Ein außergewöhnlicher Tisch, ein

Unikat. Ein Treffpunkt für besondere Begegnungen. Wenn man sich auf die Wirkung dieser massiven Baumscheibe einlässt, dann spürt man die Kraft, die von ihr ausgeht. Der für einen Versicherungskonzern eher ungewöhnliche Tisch lädt zum Austausch ein, zum Verweilen, als Rahmen für besondere Momente.

Ein weiteres Highlight ist das im ersten Stock befindliche Konferenzzentrum, das auch zur externen Nutzung verfügbar ist. Mobile Trennwände ermöglichen unterschiedliche Raumgrößen von 8 bis 100 Personen, je nach Bedarf. Die modernste Technik lässt keine Wünsche offen. Hier können Strategien vermittelt werden. Wenn man die Social-MediaKanäle der Vorstände verfolgt, erhascht man einen Blick hinter die Kulissen und spürt die Dynamik, die auch vom Campus und seinen Möglichkeiten ausgeht.

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Christian Kladiva, Helmut Schleich und Ingo Hofmann

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Optimierung der Steuerbelastung

Das Jahr 2020 war für viele mit großen Herausforderungen verbunden – insbesondere für Unternehmer!

von Mag. Hannes Elsigan

Neben der Überprüfung, ob alle möglichen Förderungen zur Abfederung der Auswirkungen der COVID19-Krise, wie z.B.: Fixkostenzuschuss, Härtefallfonds, Umsatzersatz, staatliche Garantien sowie allenfalls Kurzarbeitsbeihilfe beantragt wurden, sollten auch Maßnahmen zur Optimierung der Steuerbelastung getroffen werden. Im Anschluss darf ich einige ausgewählte Themen kurz skizzieren.

Tipps für Unternehmer

• Investitionen ins Anlagevermögen; im heurigen Jahr wurden folgende Maßnahmen getroffen, die solche Anschaffungen besonders attraktiv machen:

○ Investitionsprämie; für bestimmte Anschaffungen, die zwischen 01.09.2020 und 28.02.2021 getätigt werden, kann eine 7%-ige Investitionsprämie beantragt werden, für Anschaffungen in den Bereichen Klimaschutz, Digitalisierung und Gesundheit/Life-Science beträgt die Prämie sogar 14%! Vorsicht, die Auszahlung dieser Prämien hängt von der Ausschöpfung der Fördertöpfe ab, ein Rechtsanspruch besteht nicht. ○ Degressive AfA; dabei können bis zu 30% des Buchwertes als steuermindernder Aufwand geltend gemacht werden. Diese AfA-Beschleunigung trägt zu einer verbesserten Liquidi-

tät Ihres Unternehmens bei. Im heurigen Jahr kommt allerdings nur eine Halbjahresabschreibung in Frage.

○ Beschleunigte Abschreibungen bei Anschaffung oder Herstellung von Gebäuden; für nach dem 30.06.2020 angeschaffte Gebäude kann hinkünftig im ersten Jahr das dreifache und im zweiten Jahr das zweifache der bisher höchstens zulässigen Abschreibung steuermindernd geltend gemacht werden. Auch diese Maßnahme soll die Liquidität der Unternehmen stärken.

○ Geringwertige Wirtschaftsgüter; sofortiger Aufwand, wenn der Anschaffungswert max. EUR 800,00 netto beträgt.

• Pensionszusagen an verdiente Mitarbeiter, Geschäftsführer und auch Gesellschaftergeschäftsführer(!); Die laufenden Pensionsaufwendungen stellen steuerlichen Aufwand dar und sind

Mag. Hannes Elsigan

Steuerberater

Bahnzeile 8, 2512 Tribuswinkel 0699/19 13 44 25 hannes.elsigan@examina.at

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gänzlich lohnabgabenfrei! Eine Rückdeckungsversicherung schafft unternehmerische Sicherheit. Der Aspekt der Mitarbeiterbindung, den eine sol-

che Pensionszusage bietet, erzeugt zusätzlichen Mehrwert.

• COVID-Prämien an Mitarbeiter; im heurigen Jahr, kann eine COVID-Prämie bis zu EUR 3.000,00 steuer- und sozialversicherungsfrei an Mitarbeiter ausbezahlt werden.

• Gewinnfreibetrag; werden Anschaffungen ins Anlagevermögen getätigt, kann der Jahresgewinn natürlicher Personen mittels investitionsbedingten Gewinnfreibetrag um bis zu 13% reduziert werden. Wurden keine Anschaffungen getätigt, kann ersatzweise in bestimmte Wertpapiere investiert werden. Der Ankauf dieser Wertpapiere muss bis zum 31.12. erfolgen.

• Verlustrücktrag; weiters wurde die Möglichkeit geschaffen, betriebliche Verluste des Jahres 2020 bis maximal EUR 5 Mio., auf Antrag auf die Veranlagung

2019 und unter bestimmten Umständen auf die Veranlagung 2018 rückzutragen und mit den Gewinnen dieser Jahre zu verrechnen. Um den daraus resultierenden Liquiditätsvorteil raschestmöglich zu erlangen, wurde auch die Möglichkeit geschaffen, die Einkommen- bzw. Körperschaftsteuervorauszahlungen des Jahres 2019 (!) nachträglich herabsetzen zu lassen.

Zu beachten ist, dass einige dieser steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten (möglicherweise noch) konkrete Schritte im Jahr 2020 erfordern, wenn sie wirken sollen!

Trotz sorgfältiger Recherche, bitte ich um Ihr Verständnis, dass Steuerrecht –gerade in Zeiten wie diesen – eine sehr dynamische Materie ist, meine obigen Ausführungen eine fundierte Beratung nicht ersetzen und ich auch keine Haftung übernehmen kann.

Performance stabil

CORUM Investments

Das französische Investmenthaus CORUM hält auch heuer an den jährlichen Performance-Zielen für die beiden in Österreich erhältlichen Immobilienfonds CORUM Origin und CORUM XL fest.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 beträgt die durchschnittliche monatliche Bruttodividende 5,55 Euro für den Flagship-Fonds CORUM Origin, der in gewerbliche Immobilien in der Eurozone investiert (zum Vergleich: Der Jahresdurchschnitt 2019 lag bei 5,45 Euro). Beim jüngeren Fonds CORUM XL, der in gewerbliche Immobilien in- und außerhalb der Eurozone investiert, lag die durchschnittliche monatliche Bruttodividende bei 0,88 Euro (zum Vergleich: Der Jahresdurchschnitt 2019 lag bei 0,99 Euro). Das Unternehmen verwaltet aktuell ein Fondsvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro für CORUM Origin und ein Fondsvo-

lumen von 841 Millionen Euro für CORUM XL. Nach Immobilienverkäufen, die einen Kapitalgewinn von 3,5 Millionen Euro einbrachten, schüttete CORUM Origin im Oktober eine außerordentliche Dividende von 1,52 Euro brutto pro Anteil an seine Investoren aus. Insgesamt verwaltet der Fonds nun 139 Immobilien in 13 Ländern der Eurozone. Die durchschnittliche Mietdauer der insgesamt 255 Mieter beträgt 7,7 Jahre und die finanzielle Auslastungsquote liegt bei 97,6 Prozent.

Der im Jahr 2017 aufgelegte Fonds CORUM XL hält aktuell 44 Immobilien in elf Ländern. Die durchschnittliche Mietdauer der insgesamt 89 Mieter beträgt 7,9 Jahre und die finanzielle Auslastungsquote liegt hier bei 99,8 Prozent. Seit vergangenem Jahr erfüllt CORUM Origin auch offiziell die Voraussetzun-

gen des § 14 Abs. 7 Einkommensteuergesetz (EStG) und gehört somit zu jenen Investments, die Selbständige und Unternehmer nutzen können, um ihren steuerlichen Gewinn zu senken. „Unsere Anleger können dadurch doppelt von einem Investment in CORUM Origin profitieren“, so Head of Austria Christopher Kampner.

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Christopher Kampner

Richtig abgesichert vor boomender Cyberkriminalität

Oft genügt ein falscher Klick: Sensible Daten sind in Gefahr oder komplette Firmenserver werden von Schadsoftware lahmgelegt. Neben Reputationsschäden kann der finanzielle Schaden einer Cyberattacke gerade für Unternehmen verheerend, sogar existenzbedrohend, sein. Cyber-Experten sind sich einig, Attacken im Netz werden weiter zunehmen. Gezielte PräventionsMaßnahmen und eine Cyber-Versicherung bieten Schutz und helfen im Schadensfall.

Eine Statistik des Bundeskriminalamts Österreich lässt seit Jahren massive Zuwächse an Cyberkriminalität erkennen. Allein 2019 wurden knapp 29.000 Schadensfälle angezeigt, 45% mehr als im Vorjahr, die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt. Oft besteht nach wie vor der Irrglaube, dass ausschließlich Großkonzerne betroffen sind. Die Realität zeigt jedoch ein anders Bild: Klein- und mittelständische Unternehmen, wie der Trafikant im Ort oder der Bäcker von nebenan, sind vor Cyberattacken nicht gefeit. Die Folgewirkungen eines Angriffs können verheerend sein, von langfristigen Reputations- und Vertrauensschäden bis hin zur Bedrohung der Existenz. "Nicht nur der finanzielle Schaden belastet betroffene Unternehmen, auch kostspielige Rechtsstreitigkeiten aufgrund von Datenschutz- oder Persönlichkeitsverletzungen können die Folge sein, ein angemessener Versicherungsschutz ist somit unerlässlich", fasst Elisabeth Hofstätter, Gewerbekoordinatorin Partnervertrieb Österreich, zusammen.

Digitalisierung zwischen Segen und Fluch

Digitale Abhängigkeiten sowie der Einsatz immer neuer vernetzter Geräte und Anwendungen nehmen stark zu. Cloudbasierte Services oder die Einführung von 5G als Mobilfunkstandard unterstützen diese Entwicklung. Die leistungsfähigen Technologien erlauben eine intensivere Vernetzung und Automatisierung von Maschinen und Geräten in der Industrie sowie in Privathaushalten. So wird nicht nur der kontinuierliche Datenstrom exponentiell erhöht, sondern auch erweiterte Möglichkeiten für massive und automatisierte Angriffe auf Infrastruktur, Geräte oder Daten geschaffen. Eine moderne Lieferkette mit den Abhängigkeiten vieler Unternehmen wird dadurch immer komplexer." Ein einzelnes Cyber-Ereignis kann viele verschiedene Unternehmen gleichzeitig treffen und so bei noch mehr Unternehmen zu Betriebsunterbrechungen führen. Dies stellt die Versicherungswirtschaft vor eine besondere Herausforderung",

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so Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb.

Vier von zehn KMUs wurden durch Cyberattacken geschädigt

Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit belegt, dass von den befragten 500 KMU-Studienteilnehmern bereits 40 Prozent tatsächlich Geschädigte von Cyberkriminalität waren. Die Größenordnung der finanziellen Schäden beläuft sich meist auf 130 Euro bis 10.000 Euro, teilweise aber auch bis zu 150.000 Euro. Die Methoden der Hacker sind perfide. 77 Prozent der Befragten KUMs kamen schon mit Phishing-Versuchen im Unternehmen in Berührung. So wird ein als normal getarntes E-Mail mit der Bitte um die Preisgabe wichtiger Informationen wie etwa Login-Daten versandt. Dies öffnet Hackern Tür und Tor ins System und richtet enormen finanziellen Schaden an.

Schadprogramme, oder sogenannte Ransomeware, gelangen bereits über den Mailanhang oder einen Link, welcher auf eine Website führt, auf den Rechner. "Angreifer befinden sich dann bereits im System des Opfers, verschlüsseln Computersysteme, kopieren Daten

und verweigern so den weiteren Zugriff. Für die Entschlüsselung erpressen sie Lösegeld und die kopierten Daten werden meist im Darknet teuer weiterverkauft", stellt Elisabeth Hofstätter klar. Sowohl der finanzielle Verlust wie auch die Überschreitung der DSGVOwas die Haftungsfrage mit sich bringt - ist eine enorme Belastung für das geschädigte Unternehmen. Die größten bekannten wirtschaftlichen Schäden erlitten 2019 zwei skandinavische Unternehmen. Mit rund 70 Mio. USD ein norwegischer Aluminiumhersteller und rund 95 Mio. USD kostete ein Ransomeware Angriff einen dänischen Hersteller von Hörhilfen. Neben der Betriebsunterbrechung war vor allem auch die Wiederherstellung von IT-Systemen kostentreibend.

Vorsorge statt Nachsorge

Der Helvetia Cyber Security Check ist ein hilfreiches Online-Tool: Es gibt einen ersten Überblick über die Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und macht etwaige Sicherheitslücken transparent. Zudem bieten die drei Säulen der Cyber Vorsorge von Helvetia eine hilfreiche Orientierung und Unterstützung bei den Sicherheitsvorkehrungen in Unternehmen. Zum einen empfiehlt sich im Unternehmen Bewusstsein für Internet Security zu schaffen, zum anderen braucht es eine auf die Bedürfnisse an-

gepasste und zeitgemäße IT sowie das gewisse Know-how. Die Cyberversicherung als 3. Säule dient als Back-up und hilft im Schadensfall. "Mit dem Cyberangebot antworten wir auf die aktuellen Trends und die Bedürfnisse unserer Kunden. Das Cyber-Versicherungspaket beinhaltet umfassenden Service und kann vor der Existenzbedrohung durch Hacker-Angriffe schützen", so Alexander Neubauer. Im Bereich der Firmenkunden deckt die Helvetia Best Business CyberVersicherung im Schadensfall und umfasst einen umfangreichen ServicekostenBaustein. "Potentielle Cyber-Schäden werden durch die Versicherungslösungen minimiert und der Normalbetrieb kann schnellstmöglich wiederhergestellt werden", ist Alexander Neubauer von der Cyber-Versicherungslösung überzeugt.

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Angreifer befinden sich dann bereits im System des Opfers, verschlüsseln Computersysteme, kopieren Daten und verweigern so den weiteren Zugriff. Für die Entschlüsselung erpressen sie Lösegeld und die kopierten Daten werden meist im Darknet teuer weiterverkauft.
Elisabeth Hofstätter, Gewerbekoordinatorin Partnervertrieb Österreich Alexander Neubauer, Leiter Partnervertrieb

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sanne Einzenberger, Marlene Fröhlich/ Lux und Lumen, Ludwig Schedl, Simon Möstl, Christine Nestler-Kenzian, Gabriele Swatosch-Momentegrafie.

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