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Studie

Hundehaft pfl ichtversicherung in Wien: Bonus-Malus-System und andere Aspekte aus Kundensicht

Ergebnisse einer empirischen Studie (150 Probanden/-innen)

ao. Univ.-Prof. Dr. Erwin Eszler und Istvan Nagy BSc (WU) WU Wirtschaft suniversität Wien, Institute for Finance, Banking and Insurance

Was halten Wiener Hundehalter/-innen von einer Art Bonus-Malus-System auch in der Hundehaftpfl ichtversicherung? Was von einer Prämiendiff erenzierung nach Merkmalen des Hundes? Wie zufrieden sind sie mit der Versicherung und dem Prämienniveau? Fühlen sie sich durch die Versicherung sicherer? Würden Sie die Versicherung auch ohne Verpfl ichtung abschließen?

Diese Fragen wollte Istvan Nagy1 im Rahmen seiner Bachelorarbeit2 (Betreuer: E. Eszler) beantworten. Wesentliche Ergebnisse werden im Folgenden präsentiert.3 Die gesamte Studie (62 Seiten, 33 Abbildungen) ist auf der Publikationsplattform der Wirtschaftsuniversität Wien unter https://epub.wu.ac.at/7672/ verfügbar.

Methodik und Datenerhebung

Nach der Entwicklung des Erhebungsinstrumentes (Fragbogen) wurden vier Kanäle genutzt, um Hundehaftpfl ichtversicherungsnehmer zu erreichen: (1.) Online- Umfrage4; (2.) Persönliche Befragung, Flugblatt-Verteilung5; (3.) Kontaktierung der Kunden von Tierärzten (Martini Tierärzte Wien, Madlener Vet Wien); (4.) Kontaktierung der Kunden von Hundesalons (Fescher Hund Wien, Hundesalon Laika Wien). Der GoogleSurvey-Link wurde am 04.09.2019 veröff entlicht und er wurde bis 25.01.2020 freigegeben (124 ausgefüllte Fragbögen). Von 25.07.2019 bis 16.01.2020 hat die persönliche Befragung stattgefunden (26 Fragebögen). - Wenn jemand mehr als einen Hund hatte, dann sollten die Fragen nur für den Hund beantwortet werden, mit dem die meiste Erfahrung mit der Hundehaftpfl ichtversicherung vorlag.

Bonus-Malus-System in der Hundehaft pfl ichtversicherung

Zur Frage „Von einem System, wo bei Schäden die Prämie steigt, und wenn keine Schäden eintreten, die Prämie sinkt (wie beim Bonus-Malus-System in der KFZ-Haftpfl ichtversicherung) halte ich…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (nichts) bis 100 % (sehr viel) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert der Antworten (N=146) lag hier bei 57,95 %. Ältere Personen halten im Durchschnitt mehr von einem Bonus-Malus-System als jüngere Personen.

Prämienabstufung nach Hundemerkmalen

Zu den Fragen „Meine Bereitschaft, die Hundehaftpfl ichtversicherungsprämie anhand von Merkmalen des Hundes (Rasse bzw. Größe bzw. Alter) abstufen zu lassen ist …“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (sehr niedrig) bis 100 % (sehr hoch) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Mittelwerte der Antworten für die Merkmale waren: „Rasse“: 30,28 % (N=145, davon 51 bzw. 35,17 % mit Antwort 0 % Bereitschaft); „Größe“: 31,48 % (N=142) (durchschnittliche Bereitschaft bei Kleinhundebesitzern 40,75 %, bei Mittelgroßhundebesitzern 24,67 %, bei Großhundebesitzern 31,40 %); „Alter“: 26,10 % (N=141; davon 53 mit Antwort „0 %“; eine Regressionsanalyse ergab, dass die Bereitschaft mit dem Alter des Hundes steigt).

Risiko/Prämie-Verhältnis

Zur Frage „Die von mir gezahlte Prämien im Vergleich zum Risiko fi nde ich…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (nicht angemessen) bis 100 % (vollkommen angemessen) in 10-%-Schritten gegeben werden. Hier ergab sich ein erstaunlich hoher Mittelwert von 72,62 % (N=145). 43 Antworten lauteten auf „100 %“. 88,28 % der Probanden (128 Personen aus 145) haben 50 % oder mehr angegeben.

Zufriedenheit

Zur Frage: „Mit den angebotenen Hundehaftpfl ichtversicherungen bin ich generell…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % („nicht zufrieden“) bis 100 %

(„sehr zufrieden“) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert der Antworten lag bei hohen 70,00 % (N=146; davon nur 5 Antworten mit „0 %“, aber 33 mit „100“).

Finanzielle Sicherheit

Auf die Frage: „Mit der Hundehaftpfl ichtversicherung fühle ich mich in meinem Leben fi nanziell…“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (gar nicht sicherer) bis 100 % (eindeutig sicherer) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Befragten fühlen sich in ihrem Leben mit einer Hundehaftpfl ichtversicherung fi nanziell durchschnittlich zu 70,14 % sicherer.

Gefühlsmäßige Sicherheit

Ebenso konnten auf die Frage „Mit der Hundehaftpfl ichtversicherung fühle ich mich in meinem Leben gefühlsmäßig…“ Antworten auf einer Skala von 0 % (gar nicht sicherer) bis 100 % (eindeutig sicherer) in 10-%-Schritten gegeben werden. Die Befragten waren sich in ihrem Leben mit der Hundehaftpfl ichtversicherung gefühlsmäßig durchschnittlich zu 66,76 % sicherer (N=145), was um 3,38 Prozentpunkte weniger ist, als beim fi nanziellen Sicherheitsgefühl. Am häufi gsten (33mal) wurde hier die Antwort „50 %“ gegeben.

Kauf ohne gesetzliche Verpfl ichtung

Auf die Frage „Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Sie auch ohne gesetzliche Verpfl ichtung eine Hundehaftpfl ichtversicherung kaufen würden?“ konnten Antworten auf einer Skala von 0 % (ganz unwahrscheinlich) bis 100 % (sehr wahrscheinlich) in 10-%-Schritten gegeben werden. Der Mittelwert beträgt hier 74,03 % (N=149). Die häufi gste Antwort war „100 %“ mit 67 Antworten (44,97 % aus 149 Antworten). Der Mittelwert bei älteren Befragten betrug 81,23 %, und bei den jüngeren nur 69,19 %. Personen, die eine eigenständige Versicherung abgeschlossen haben, hatten eine niedrigere Bereitschaft (Mittelwert 72,71 %, N=48). Personen mit einer Versicherung, die in eine andere Versicherung eingeschlossen ist, hatten einen höheren Mittelwert (76,91 %) der Bereitschaft (N=97).

Verbesserungsvorschläge

Auf die off ene Frage „Welche konkreten Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Hundehaftpfl ichtversicherung haben Sie?“ wurden zwölf Antworten erhalten, darunter: „Sachverständige in Schuldfragen sollten sich mit Hunden auskennen ;)“; „siehe Bonus/Malus-System“; „Staff elung für Mehrhundehalter“; „Prämie anhand der Kenntnisse & Schulungen des Besitzers abstufen zu lassen“; „Genaue Infos über geleistete Leistungen“; „Risikoeinstufungstest durch Verhaltensbeobachtung durch Fachpersonal“.

Zusammenfassung und weitere Auswertungen

Insgesamt zeigte sich eine hohe Zufriedenheit mit den angebotenen Hundehaftpfl ichtversicherungen. Mit durchschnittlich hoher Wahrscheinlichkeit würden die Befragten eine solche Versicherung auch ohne gesetzliche Verpfl ichtung kaufen, wobei es Unterschiede nach dem Alter der Probanden/-innen gibt. Die Versicherungsprämie möchten die Hundehalter/-innen generell eher nicht anhand von Merkmalen des Hundes wie Rasse, Größe und Alter abstufen zu lassen. Eine Einführung von einem BonusMalus-System würde die Mehrheit hingegen begrüßen. Die gezahlten Prämien im Vergleich zum Risiko werden weitgehend als angemessen angesehen. Mit der Hundehaftpfl ichtversicherung sehen sich Hundehalter/-innen in ihrem Leben fi nanziell und gefühlsmäßig deutlich sicherer, wobei es auch hier deutliche Unterschiede nach dem Alter der Probanden-/innen gibt.

Für weitere bzw. genauere Auswertungen und die gesamten Antwortverteilungen sei nochmals auf die in der Einleitung angeführte elektronische Publikation der Studie verwiesen.

1 Postgraduate-Stipendium der OeAD-GmbH, fi nanziert aus Mitt eln des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) 2 Nagy, Istvan: Aspekte der Hundehaft pfl ichtversicherung in Wien aus Kundensicht / Eine empirische Studie (150 befragte Personen). Bachelorarbeit an der

Wirtschaft suniversität Wien, Juni 2020 (58 Seiten). 3 Die Erstellung des Textes für die vorliegende Veröff entlichung, die Auswahl, Strukturierung und formale Gestaltung hat Erwin Eszler besorgt (unter Verwendung von Daten und Textt eilen aus der Bachelorarbeit). Für die Richtigkeit der zugrundeliegenden Daten und Datenauswertungen ist ausschließlich Istvan

Nagy verantwortlich. 4 Die Versicherungsnehmer wurden vorwiegend über Facebook und per E-Mail erreicht. Die Online-Formulare wurden mit Hilfe von einem Google-Survey-

Link verteilt. Unter anderen wurde in den Facebook-Gruppen: „Hunde in Wien“, „Hunde-Spaziergänge in und um Wien :D“ und „Share & care – Wien“ mehrmalig gepostet, mit der Bitt e, sie weiterzuleiten an andere potentiell in Frage kommende Personen. Zusätzlich haben beide Hundesalons an ihre Kunden

E-Mail-Adressen weitergeleitet. 5 Flugblätt er wurden persönlich auf Straßen in Wien an Leute mit Hunden verteilt, um Versicherungsnehmer zu erreichen. Auf dem Flugzett el war der Link zur Umfrage ausgegeben und es wurde den Angesprochenen in wenigen Minuten die wichtigsten Punkte kurz auch mündlich erklärt.

CarePaket

Die Schonfrist ist vorbei, Berichterstattungen zu Überprüfungen durch die Gewerbebehörde mehren sich. Versicherungsvermittler müssen Behörden Weiterbildungsnachweise, Beratungsprotokolle sowie Wunsch- und Bedürfnisanalysen vorlegen. Doch nicht immer gelingt das. Wie kann man Versicherungsvermittler unterstützen, ihre gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Wir haben mit Thomas Hajek und Andreas Büttner über das Thema gesprochen.

netinsurer und ARISECUR bieten unabhängigen Versicherungsvermittlern, Versicherungsmaklern und Versicherungsagenten ein sogenanntes „CarePaket“ an. Was ist damit gemeint?

Büttner: Ab Anmeldung bis Ende des ersten Quartals des nächsten Jahres, also bis zum 31.03.2021, verzichten ARISECUR und netinsurer auf die einmalige Einrichtungsgebühr und die Lizenzgebühr als CarePaket, für neue Vertriebspartner. Die Vertriebspartner können zwischen drei verschiedenen Leistungsvarianten wählen: Solid, Progress und Premium. Unsere Partner haben mit uns die Sicherheit, alle gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Das komplette Vermittlungsverfahren läuft über unsere Prozessoptimierung, es inkludiert die technische Pflege der Bestände, Angebotswesen, Marktsichtung, Qualifizierung bis hin zu Abrechnung komplexer Strukturen. Nicht nur der Bereich Beratungsprotokoll, Wünsche- und Bedürfnisanalyse wird unter anderem abgedeckt, man hat durch unsere Kooperation mit "meine-weiterbildung.at" auch einen Überblick über die geleisteten Weiterbildungseinheiten.

Hajek: Die sich in letzter Zeit vermehrt häufenden Berichte über Prüfungen sei-

Die Zeit einer rein analogen Arbeitsweise in unserer Branche wird bald vorbei sein.

tens der Behörden sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass das Einhalten von Vorschriften niemals der Grund dafür sein sollte, Softwarelösungen anzuschaffen. Jedoch ist es an der Zeit, sich das Arbeitsleben einfacher zu machen und seine Arbeitsabläufe digital aufzustellen. In Wahrheit hat man mit einem digitalen Prozess nicht mehr Arbeit als mit einem analogen, im Gegenteil: die Daten müssen spätestens im Rahmen der Beantragung in ein System eingetragen werden. Wenn man von Anfang an auf eine umfassende Softwarelösung setzt, dann erspart dies viele doppelte Arbeitsschritte. Durch den intelligenten Datenaustausch zwischen ARISECUR und netinsurer spart man sich mehrfache Datenerhebungen, und durch den geführten Vermittlerprozess ist am Ende auch das Beratungsprotokoll, der Wünsche- und Bedürfnistest, IDD-konform vorhanden.

Gibt es auch andere Vorteile?

Hajek: Auf alle Fälle. Einer der Vorteile bei einem digitalen Beratungsprozess ist, dass die Daten orts- und zeitlich ungebunden geladen werden können, was auch den Abschlussprozess betrifft. Die integrierte Unterschriftsfunktion ist ebenfalls eine

Erleichterung beim Kunden. Wenn es schnell gehen muss, kann man beim Kunden zusätzliche Informationen erheben und diese mittels Dokumentenmappe oder App nachträglich mit dem Kunden teilen.

Büttner: Viele Versicherungsmakler haben aus meiner Sicht noch nicht den richtigen Zugang zu den digitalen Möglichkeiten. Meiner Meinung nach aus den verschiedensten Gründen einerseits, da sie sich nur auf sehr wenige Produktpartner konzentrieren und daher auch nur deren Systeme nutzen, andererseits weil sich einige nicht den gesetzlichen Anforderungen unterwerfen wollen. Genau dies ist aber im Zuge einer Kontrolle bzw. einer Überprüfung durch die Behörde gänzlich unwichtig. Die gesetzlichen Auflagen müssen erfüllt werden. Es ist meiner Meinung nach auch wichtig, sich für die Zukunft abzusichern: Wenn man nicht „Herr“ seines Bestandes ist, wird sich eine Veräußerung desselben sehr schwierig gestalten.

Andreas Büttner und Thomas Hajek

Das heißt, am Weg in die digitale Welt führt nichts vorbei?

Hajek: Aus meiner Sicht definitiv nein.

Büttner: Auf keinen Fall! Die Zeit einer rein analogen Arbeitsweise in unserer Branche wird bald vorbei sein. Eigentlich ist sie das schon. Es ist fast nicht mehr möglich, allen Anforderungen ohne digitale Unterstützung gerecht zu werden. Meiner Meinung nach ist es auch ohne Pool nicht mehr möglich. Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei. Man muss sich Prozesslösungen suchen, die einen im täglichen Geschäft unterstützen. Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass die Partner der blaudirekt bereits die Hälfte ihrer Neukunden online oder über die Simplr App generieren. Sie integrieren die Softwarelösung in ihrer Homepage und werben damit. Es ist in Zeiten wie diesen unbedingt notwendig, Kunden die Möglichkeit von Online Tools zu bieten. Über den digitalen Kundenordner können diese ihre Daten selbst verwalten und aktualisieren, was dem Versicherungsmakler viel von seiner Arbeit und der Haftung abnimmt. Das ist moderne Beratung.

Was gibt es Neues bei netinsurer und ARISECUR?

Hajek: Wir arbeiten an der Integration des Firmen-Compass in unseren Beratungsprozess und werten die Ergebnisse des Betatests zu unser Videofeature aus. Die ersten Testläufe mit der CompassSchnittstelle sind bereits sehr überzeugend. Sie erspart dem Gewerbekundenberater viele Arbeitsschritte, wenn die richtigen Unternehmensdaten bereits bei der Anlage des Kunden im System vorhanden sind. Gleichzeitig treiben wir unsere Automatisierungslösung und das Nachfolgesystem für den Versicherungsassistenten voran.

Büttner: ARISECUR bietet den neuen Vertriebspartnern im Rahmen des „CarePakets“ eine kostenlose Integration des gesamten Datenbestandes über OMDS ins System an. Weiters arbeiten wir am Ausbau von DMaas / DPaaS, der Datenmanagement- und Dokumentverarbeitungsprozesse als Service für Partner mit Beständen im Direktvertrieb. Mit diesen Dienstleistungen werden wir unseren Partnern ermöglichen, Daten- und Dokumentautomatisierung auch für eigenverwaltete Bestände durchzuführen.

Wir danken für das Gespräch.

Kremser Versicherungsforum

Das sechste Kremser Versicherungsforum wurde auf Grund von Covid-19 erstmals online veranstaltet. Trotz veränderter Rahmenbedingungen nahmen 200 Interessenten am sechsten Kremser Versicherungsforum online teil.

„Das zahlreiche virtuelle Erscheinen bestätigt, wie wichtig der fachlich fundierte Austausch sowie die laufende Aktualisierung des Wissensstandes ist“, so die Organisatorin des Forums, Dr. Arlinda Berisha, LL.M. vom Departement für Rechtswissenschaften und Internationale Beziehungen der Donau-Universität Krems. Das Forum ist eine Kooperation der Donau-Universität mit dem Fachverband für Versicherungsmakler. Auch im Onlineformat ließ es sich Mag. Friedrich Faulhammer, Rektor der Donau-Universität Krems, nicht nehmen, die Veranstaltung zu eröffnen. Die Moderation des Kremser Versicherungsforums übernahmen Prof. Mag. Erwin Gisch, MBA, Geschäftsführer des Fachverbands der Versicherungsmakler, und Dr. Klaus Koban, Geschäftsführer der Koban Südvers Group GmbH.

Ein Fixpunkt des Versicherungsforums ist das Eingehen auf die aktuelle Judikatur des OHG zur Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung mit Hon.Prof. Dr. Johann Höllwerth, Richter des Obersten Gerichtshofs im 7. Senat. Er behandelte in seinen Ausführungen neun Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes Der Leiter des Forschungsinstituts für Privatversicherungsrecht an der Universität Salzburg, Univ.-Prof. Dr. Michael Gruber, widmete seinen Vortrag der Veranlagungsklausel in der Rechtschutzversicherung. Er kommt zu dem Schluss, dass der Ausschluss von Streitigkeiten aus einem (auch fondsgebundenen) Lebensversicherungsvertrag entscheidend vom Wortlaut der relevanten Ausschlussklausel für Kapitalgeschäfte abhänge. Dabei sei auch die Fassung der ARB wichtig, da eine Veranlagungsklausel erst seit den ARB 2007 besteht. Auf die Besonderheiten der Directors-and-OfficersVersicherungen (D&O), einer speziellen Haftpflichtversicherung für Organe und Manager, ging MMag. Dr. Felix Hörlsberger, Rechtsanwalt und Partner der DORDA-Rechtsanwälte in Wien, ein. Hörlsberger besprach in seinen Ausführungen auch den Anfechtungsverzicht wegen Arglist durch Versicherer, der im Voraus nach herrschender Judikatur unwirksam sei.

Die Herausforderungen für Versicherungsmakler aufgrund der DSGVO illustrierte Mag. Kerstin Keltner, Mitglied der erweiterten Geschäftsführung bei Koban Südvers Group GmbH. Dazu wurden relevante Entscheidungen der Datenschutzbehörde analysiert. Ein weiterer Fokus lag auf den Betroffenenrechten,

insbesondere auf dem Recht auf Berichtigung und Löschung sowie dem Widerspruchsrecht.

Mag. Marguerita Sedrati-Müller, Rechtsanwältin im Insurance-Team der Wiener Wirtschaftskanzlei Schönherr, bot Einblicke in den Bereich POG (Product Oversight and Governance) unter besonderer Berücksichtigung von Abgrenzungsfragen und des wirksamen Zusammenspiels zwischen Versicherer und Versicherungsvermittlung. Auch über Haftungsfragen nach dem Zivilrecht, etwa nach § 28 Z 3 MaklerG, und die Möglichkeiten der FMA nach § 275 Abs 1 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) samt Verwaltungsstrafen nach den Paragrafen 256a und 322 VAG sowie nach § 366c Gewerbeordnung wurde informiert.

Den Abschluss der Präsentation bildete Mag. Markus Freilinger, ein auf Versicherungsrecht spezialisierter selbststän19. Maklertag Aufgrund der aktuellen Lage kann der 19. Informationstag der Wiener Versicherungsmakler nicht wie gewohnt im Februar stattfinden. Weil das Motto des nächsten Maklertages aber grenzen:los heißt, wollen Fachgruppenobmann Helmut Mojescick und sein Team über sämtliche Grenzen hinaus denken und neue Wege gehen. Der Informationstag findet daher erstmals im Frühsommer statt, und zwar am 9. Juni 2021 im Park des Wiener Palais Auersperg. Es konnten hochkarätige Referenten wie die österreichische Philosophin, Künstlerin und Autorin Dr. Lisz Hirn gewonnen werden. Sie stellt sich die Frage, wer heutzutage noch Superhelden braucht und was wirklich nötig ist, um unsere Welt zu retten. Der zweite Vortragende ist Stephan Eberharter, ehemaliger österreichischer Skirennläufer, Olympiasieger und dreifacher Weltmeister. Er weiß, wie Superhelden denken und was es braucht, um Grenzen zu überwinden. „Je mehr Grenzen diger Rechtsanwalt in Wien, zum Thema Courtagevereinbarungen mit Versicherern. Durch die Umsetzung der IDD, der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie, und der DSGVO ergeben sich hier Neuerungen, die zu Anpassungen in den Klauseln führten. So bergen etwa die neu eingeführten Qualitätskriterien, mit denen unter anderem die Beratung oder Weiterbildung von Makler beurteilt wird, Fallstricke. Auch die Problemfelder der erweiterten Beratungs- und Informationspflichten der Makler, Schad- und Klaglosvereinbarungen sowie Pflichten aus FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) wurden erörtert.

Die Veranstaltung ist zum Erwerb des Weiterbildungszertifikats anrechenbar. Die siebente Auflage des Kremser Versicherungsforums ist für den 9. uns Menschen gesetzt werden, umso stärker wird der Wunsch nach Kommunikation, Information und Verbundenheit. Dann sind die Ideen, wie wir miteinander in Kontakt treten können, nahezu grenzenlos. Da unser Informationstag in erster Linie eine Netzwerkveranstaltung ist, wollen wir gerade jetzt den Zusammenhalt in der Branche stärken und mit dem Maklertag 2021 ein Zeichen setzen“, betont Helmut Mojescick. „Das Programm wird – unter Einhaltung der dann geltenden Corona-Bestimmungen – ähnlich wie in den letzten Jahren über die Bühne gehen. Die Verleihung des Hammurabi Preises sowie das beliebte „talk together“ zur anschließenden Kontaktpflege sind fixer Bestandteil der Veranstaltung. Einige unserer langjährigen Partnerinnen und Partner haben uns bereits ihre wertvolle Unterstützung

Dr. Arlinda Berisha, LL.M.

November 2021 geplant. Der Tagungsband zum 6. Kremser Versicherungsfo-

Wiener Versicherungsmakler

rum ist bereits in Vorbereitung. für den Maklertag zugesagt. Dafür danken wir sehr herzlich, denn ohne sie wäre die Umsetzung des Informationstages in dieser Form gar nicht möglich“, freut sich Christoph Neubauer, der seit 1. Oktober 2020 den PR-Ausschuss der Wiener Versicherungsmakler leitet.

eGesundheitsDialog Continentale Assekuranz Service GmbH

Das digitale Tool der Continentale Lebensversicherung vereinfacht und beschleunigt den Antragsprozess in der Arbeitskraftabsicherung deutlich. Seit dem Start im Juli 2019 beantworten mittlerweile 92 Prozent der Kunden notwendige Rückfragen bei der Risikoprüfung über den dynamischen Online-Fragebogen. Der eGesundheitsDialog stellt dem Kooperation Seit Anfang November kooperieren die INFINA Credit Broker mit FiNUM Privat Finance AG im Bereich der Immobilienfinanzierung. Die Berater der FiNUM werden ab sofort die Kreditplattform Profin in der Finanzierungsberatung einsetzen. „Das Feature-Set von Profin und der durchgängig digital unterstützte Beratungsprozess mit direktem Zugriff auf die Kreditprodukte von über 100 Kreditinstituten haben uns überzeugt“, so Mag. Ali Eralp, Vorstand der FiNUM.Private Finance AG. Als Metaplattform bietet Profin weitreichende Funktionen für eine direkte Anbindung aller Prozessbeteiligten. Kunden können UNIQA Insurance Group AG Viele Erkrankungen können jetzt schon am Smartphone behandelt werden. „Wir möchten einen Beitrag leisten, um das Gesundheitssystem zu entlasten und das Infektionsrisiko für Patienten sowie für medizinisches Personal zu minimieren“, so der Vorstand für Kunde&Markt in Österreich, Peter Humer. Kunden nur die Rückfragen, die zu seiner individuellen Situation passen. Dazu gehört zum Beispiel die genaue Diagnose oder sein spezielles Hobby. „Zwei Drittel der Mediziner antworten auf Rückfragen zudem bereits innerhalb von zwei Wochen. Das wirkt sich sehr positiv auf die Bearbeitungszeit aus. Der Vertrag kann sehr viel schneller policiert werden“, so ohne spezielle Software die gesamte Abwicklung im Zuge einer persönlichen Beratung oder per Video vornehmen. Die Kommunikation und der Datenaustausch erfolgen über einen integrierten Messenger-Dienst via Ticket. Dies garantiert den Nutzern der Plattform eine nachvollziehbare und sichere Abwicklung sowie enorme Effizienzgewinne. „Auch die Tatsache, dass immer mehr Kreditinstitute die digitalen Optionen der Plattform wie die Einreichung per Workflow oder den Webservice für die Anbindung an deren Bankensysteme in Anspruch nehmen, war für uns

Daher bietet der Versicherer allen Kunden vorerst bis 31. Jänner 2021 kostenlose telemedizinische Konsultationen an. Dies gilt ab sofort täglich von 8 bis 21 Uhr. Und so funktioniert’s: eedoctorsApp herunterladen, bei akuten medizinischen Problemen den UNIQA-Kundenservice für einen gratis Gutscheincode Vorstand Dr. Helmut Hofmeier. Unterstützung bietet die Continentale aber nicht nur beim Antrag. Im Leistungsfall gibt sie sogar ein besonderes Serviceversprechen ab. Das Unternehmen garantiert seinen Kunden: Reaktion auf den Leistungsantrag binnen 48 Stunden, alle eingehenden Unterlagen werden binnen vier Wochen abschließend bearbeitet und der Kunde hat während dieser Zeit immer einen persönlichen Ansprechpartner. Sollte dieses Versprechen einmal wider Erwarten nicht eingehalten werden,

FiNUM.Private Finance AG/INFINA Credit Broker AG

zahlt der Versicherer 50 Euro.

Mag. Ali Eralp

ausschlaggebend und macht den Prozess

Gratis Telemedizin

stringent“, so der FiNUM-Chef. anrufen und schon kann man mit den Ärzten von eedoctors mittels Videotelefonie in Kontakt treten.

Diese Art der medizinischen Beratung hat zudem noch den Vorteil, dass man ohne Wartezeiten von zu Hause in einer Videokonferenz mit dem Arzt sprechen kann. Covid-19-Verdachtsfälle können mit diesem Service nicht behandelt werden, hier wird die Gesundheitshotline 1450 angerufen. Bei lebensbedrohlichen Notfällen muss man wie bisher die 144 anrufen.

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