Pink Mail

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Mitgliederzeitung PINK CROSS Journal des membres PINK CROSS Giornale per i membri PINK CROSS

N째 3 2014

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Zurich Pride Festival Interview mit Bisi Alimi ILGA Rainbow-Map Toni Bortoluzzi


INHALT 4 PRIDE in Zürich Platzregen und Bruthitze

6 News

Die wichtigsten Informationen in Kürze

12 Interview

Das Gespräch mit dem nigeriansichen Aktivisten Bisi Alimi

14 Interview

Interview avec l’activiste nigérien Bisi Alimi

7 Toni Bortoluzzi

Wie es zur Ehrenmitgliedschaft kam

16 Platz 27

Die Schweiz liegt im internationalen LGBT-Ranking weit hinten. Eine Erklärung.

8 Toni Bortoluzzi Affiliation honortifique

18 Pride di Zurigo Tra acquazzoni e canicola

9 PRIDE de Zurich

Des averses et une chaleur étouffante

19 Kolumne

Ein PinkCrossler in Berlin

11 Blick- und Ohrfang Wir hören uns um

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Impressum


DIE PRÄSIDENTEN

EDITORIAL Liebes Mitglied

Chers membres,

Die Mitgliederversammlung ist schon eine ganze Weile her. Doch eure Kritiken, Anregungen und Vorschläge, die Ihr im Rahmen des Workshops zu PINK CROSS gemacht habt, haben wir nicht vergessen. Eine Arbeitsgruppe ist dabei, die verschiedenen Punkte zu ordnen und zu sehen, was sich davon möglichst rasch umsetzen lässt.

L’été approche, tous et toutes préparent leurs vacances, leurs grillades ou encore les derniers livres à emporter au bort de l’eau, sur la montagne ou à la campagne. Pour PINK CROSS et ses troupes le farniente attendra ; depuis bientôt une année, avec la vague qui souffle sur notre association, bien des choses vont changer !

Einiges ist bereits in Umsetzung – etwa die stärkere Bearbeitung des Themas Migration oder die Aufrufe an die Mitglieder zur Mithilfe.

Après la dernière assemblée générale et ses différents workshops où beaucoup de questions on été soulevées, je me réjouis de vous annoncer que chacune de vos requêtes, critiques ou propositions on été prises en main par une commission spécifique qui veille à l’accomplissement de chacune d’entre elles. Beaucoup ont dors et déjà été réglées comme les problèmes de communication et de représentation médiatique, les problèmes administratifs ou encore les problèmes de politique étrangère et nationale.

Viele - kritische - Anmerkungen betreffen die Kommunikation. Auch hier hat sich dank unseres neuen Geschäftsleiters Bastian Baumann schon viel getan. Mit dem neuen elektronischen Newsletter erreichen wir wieder regelmässig einige hundert Mitglieder und Interessierte. Auch auf Facebook und Twitter sind wir häufig präsent. In den Gay-Medien finden unsere Aktivitäten wieder vermehrt Resonanz. Schliesslich haben wir die Lesbisch-Schwule Presseschau digitalisiert und können so mit sehr viel weniger Aufwand aktuelle Inhalte liefern. Auf unserer - übrigens neu gestalteten Homepage www.pinkcross.ch kannst du unter Aktuell > Newsletter und Presseabo diese Inhalte abonnieren. Und auch die PINK MAIL entwickelt sich in den nächsten Ausgaben fortlaufend weiter... Rolf Trechsel Co-Präsident

Entre autres, le comité se réunira 3 fois cet été ; notamment lors d’une retraite de deux jours dans le Jura, dont le but principal est de coordonner la stratégie de Pink Cross, sa cohésion interne et par ce même biais celle de la communauté qu’elle représente. Vos critiques constructives, votre aide indispensable et votre fidélité sans faille nous permettent aujourd’hui d’avancer et surtout de faire avancer notre cause. J’aimerai vous en remercier infiniment. Mehdi Künzle Co-Président

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PRIDE

Es waren 12 000, und doch nicht genug Zu Tausenden ziehen sie durch die Strassen. Jetzt erst recht. Es scheint, als wurde der Ruf der Organisatoren gehört. Bei feuchtheissen Temperaturen, unglaublich starkem Regen und blauem Himmel verlief das Pride-Wochenende so vielfältig, wie die Menschen es sind, die es besuchten. Die Pride ist für viele nur als Wochenende bekannt, sie dauert aber gleich eine ganze Woche. Podiumsdiskussionen, Sportevents, Partys oder sogar ein Gottesdienst gehören ins Programm. Am meisten Menschen zieht aber jeweils der grosse Umzug am Samstag durch die Zürcher Innenstadt an, der dieses Jahr auch wieder durch die Pulsader der Stadt führte, direkt durch die Bahnhofstrasse. Für einige neu, für andere altbekannt war der Standort auf dem Kasernenareal. Dort startete auch die Pride für PINK CROSS. Ab Freitag waren wir mit einem grossen Zelt präsent. Mit Ballonen und vielen Informationen gefüllt, wartete der Standort auf interessierte Gäste – und diente bei Platzregen als willkommener übergrosser Schirm. Durch die Lage im Innenhof war die Stimmung zwar ruhig – einigen aber fast zu ruhig. Von den Ansprachen und Künstlern auf der grossen Bühne war nichts zu hören oder zu sehen. So wurde es Freitag um Mitternacht, wir schlossen unsere Zelttore und gingen mit nassen Schuhen schlafen. Neuer Tag, neuer Platz. Es ist 13 Uhr auf dem Helvetiaplatz und die Menschen sammeln sich und ihre Gedanken für den grossen Umzug. 12‘000 sollten es am Ende sein – ein neuer Rekord. Jetzt erst recht. Immer wieder wird der Umzug hinterfragt, einige wünschen sich sogar etwas mehr Zurückhaltung und Dankbarkeit von uns LGBTI. Ob sie dabei vergessen, dass wir im internationalen Ranking immer noch weit abgeschlagen stehen? Irgendwie passt es nicht zusammen, die ruhige, zurückhaltende Schweiz und die schlechte Platzierung, was die rechtliche Gleichstel-

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lung anbelangt. Einige warfen PINK CROSS bei der Veröffentlichung des Rankings vor, naiv zu sein. Doch ist das Ignorieren von Tatsachen intelligenter? Mehr über das Ranking und die Schweizer Situation auf Seite 16. Zurück auf den Helvetiaplatz. Mit dem Slogan «Jetzt erst recht» rufen die Organisatoren zu Recht in Erinnerung, dass wir weiterhin vor grossen Herausforderungen stehen. Es fehlt an einem Antidiskriminierungsgesetz, eine CVP-Initiative bedroht unsere Gleichstellungsbemühungen und gleichgeschlechtliche Paare können weiterhin keine Kinder adoptieren – bis jetzt nicht mal die ihres Partners oder ihrer Partnerin. Das liest sich so schnell, aber überlegt man es sich einmal länger, wissen wir, warum auch die 12 000 Menschen noch nicht genug waren. Zu angepasst? Es war ein fröhlicher, bunter Umzug. Und immer wieder stellt man befriedigt fest, wie Umzüge von LGBTI-Menschen ohne Sachbeschädigungen, ohne Gewalt verlaufen. Doch nicht alle fanden den Umzug lieblich. Einige Szenengänger beklagten auf Blogs, der Umzug sei zuwenig farbenfroh, zuwenig nackt oder zuwenig ausgefallen gewesen. Könnte es nicht auch eine Errungenschaft sein, wenn sich eine Minderheit nicht zwangsläufig abgrenzen muss, nur um gehört zu werden? Vielleicht wird nach dem Vorwurf, wir seien zu ausgefallen nun die Kritik laut, wir seien zu angepasst, weil man uns nicht mehr von den Hetero-Hipstern oder den langweiligen Füdlibürgern unterscheiden kann. So oder so zog der fröhliche Umzug durch die Stadt, gesäumt von etlichen Schaulustigen, Touristen oder Wegbegleitern. Die Menschen tanzten, lachten, zeigten ihre Forderungen und richteten ihre Worte an unsere Gesellschaft und Politik. Unter den Rednern waren auch Barbara Lanthemann von der LOS und Mehdi Künzle als Co-Präsident von PINK CROSS. Nach den Reden, dem Umzug und der Bahnhofstrasse löste sich der Umzug im

Gewusel auf. Wie magisch angezogen liefen die Menschen Richtung Kasernenareal, um gemeinsam zu feiern, selber zu reden oder Reden zu hören. Darunter war auch Stadtpräsidentin Corinne Mauch, die eine ungewohnt engagierte Ansprache hielt. Viele neue Begegungen Auch im Zelt von PINK CROSS und LOS war plötzlich mehr los. Die Leute waren interessiert, schlossen Mitgliedschaften ab oder kauften unsere Baumwoll-Turnsäckli. Es gab viele Gespräche, viele Fragen und viele neue Begegnungen. An den zwei Wochenend-Tagen gab es nur einen Moment, wo man glaubte, sämtliche Stände seien leer. Der Moment, als Conchita Wurst sich die Ehre gab und für vier Lieder und den Award, der ihren Namen trägt, auf der Bühne stand. Sie wirkte durch ihre vielen Auftritte etwas müde, aber die Menge liebte sie. Und um das geht es am Ende: um Liebe. Lassen wir uns nichts anderes einreden. Und engagieren wir uns weiter. Jetzt erst recht und morgen auch noch. (BB)


PRIDE

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NEWS

O. aus Haft entlassen

NEWS

O. wurde aus der Haft entlassen und wartet nun auf den Asylentscheid des Bundesamtes für Migation. Das Unterstützungskomitee «Liberty for O.» dankt allen, die sich für seine Freilassung engagiert haben. PINK CROSS versuchte, medial und politisch Druck aufzubauen und hofft weiterhin, dass O. dauerhaft in der Schweiz bleiben darf.

Bundesrätin Sommaruga Barbara Schick (Amnesty International), Barbara Lantheman (LOS) und Bastian Baumann (PINK CROSS) trafen sich zu einem Gespräch mit Bundesrätin Sommaruga, um über aktuelle LGBT-Themen zu sprechen.

O. remis en liberté O. a été remis en liberté et attend dorénavant la décision de l’office des migrations concernant sa demande d’asile. Le comité de soutien « liberty for O. » remercie toutes celles et tous ceux qui se sont engagé-es pour sa libération. Pink Cross a tenté d’exercer une pression médiatique et politique et espère désormais pour O. qu’il puisse s’installer en Suisse de manière définitive.

Madame la conseillère fédérale Simonetta Sommaruga Manon Schick (Amnesty International), barbara Lanthemann (LOS) et Bastian Baumann (Pink Cross) ont rencontré la conseillère fédérale Simonetta Sommaruga pour un entretien concernant les thèmes LGBT actuels.

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Gegenvorschlag zur CVP-Initiative wird konkret Die Chancen, dass die CVP-Initiative mit einem Gegenvorschlag vor das Volk kommt, sind gestiegen. Die Wirtschaftskommission des Nationalrates (WAK) hat an der Sitzung vom 24. Juni den definitiven Text für den direkten Gegenentwurf verabschiedet. Der direkte Gegenentwurf des WAK verzichtet einerseits auf die Definition der Ehe und verhindert andererseits, dass ein Individualbesteuerungssystem für Ehepaare von vornherein ausgeschlossen wird. Er umfasst somit ausschliesslich das Diskriminierungsverbot. Die Kommission beschloss ausserdem, dass der direkte Gegenentwurf einem ausgewählten Adressatenkreis (Kantone, in der Bundesversammlung vertretene politische Parteien sowie PINK CROSS und LOS) zur Konsultation unterbreitet werden soll.

Un contre-projet à l’initiative PDC L’initiative du PDC « Contre la pénalisation du mariage » sera accompagnée d’un contre projet. ​La commission de l’économie et des redevances du Conseil national (CER-N) a arrêté définitivement son contre-projet direct et a décidé de l’envoyer en consultation auprès de certains milieux. La CER-N a en outre décidé de soumettre son texte à la consultation d’un cercle de destinataires choisis (les cantons, les partis politiques représentés au sein de l’Assemblée fédérale et les organisations nationales de défense des homosexuels Pink Cross et LOS).


BORTOLUZZI

GA Y

Unfreiwilliger Kämpfer für die schwule Sache Ehrenmitgliedschaft für Toni Bortoluzzi

PINK CROSS ernennt Toni Bortoluzzi zum Ehrenmitglied. Der SVP-Nationalrat hat auf originelle Art und Weise deutlich gemacht, wie stark ein Antidiskriminierungsgesetz für homosexuelle Menschen in der Schweiz fehlt. Herabsetzende und/oder diskriminierende Aussagen wie die von Toni Bortoluzzi lassen sich in der Schweiz bis heute nicht rechtlich belangen. Weder das Diskriminierungsverbot in der Verfassung noch die Antirassimus-Strafnorm im Strafgesetzbuch (261bis) schützen homosexuelle Menschen und andere sexuelle Minderheiten vor Diskriminierung, Hassreden oder öffentlicher Herabsetzung. Schimpfworte wie «Sauschwuchtel» oder «kranker Drecksschwuler» sind bis heute nicht strafbar (vgl. Box), wenn sie sich gegen alle Schwulen richten. Selbst die Aussagen von Toni Bortoluzzi, homosexuelle Menschen seien unnatürlich und krank («falscher Hirnlappen») fallen nicht unter die Antirassismus-Strafnorm, denn dort sind bisher unter anderem Rasse, Ethnie, Religion, Geschlecht, Alter und Sprache verankert.

Die sexuelle Orientierung fehlt bis heute gänzlich. Das sagt das Bundesgericht Gemäss Bundesgericht setzen Ehrverletzungsdelikte voraus, dass eine bestimmte oder zumindest eine bestimmbare Person beleidigt wird. Das sei nicht mehr der Fall, wenn die Personengruppe zu gross werde. Äusserungen, welche die Homosexualität als solche stigmatisieren, verletzten gemäss Bundesgericht deshalb die Ehre einzelner Homosexueller nicht. Warum eine Ehrenmitgliedschaft?
 Toni Bortoluzzi hat mit klaren Worten gesagt, wie schmerzlich ein entsprechendes Gesetz fehlt. Er hat sich mit seinen Bemerkungen schweizweit lächerlich gemacht. Mit seinem Einsatz hat er aber verdeutlicht, wofür PINK CROSS kämpft: Menschen, die das gleiche Geschlecht lieben, dürfen nicht diffamiert werden. Diesen Missstand hat Toni Bortoluzzi hervorragend aufgezeigt.

wichtig. Wo die eigene Meinung jedoch die persönliche Ehre anderer Menschen verletzt, beleidigt und offenkundig bedroht, werden wir uns weiterhin engagiert einsetzen, um dagegen anzukämpfen. Wir erachten es als Unterschied, ob jemand sexuelle Minderheiten nicht mag oder öffentlich diskreditiert und damit Hass und Leid fördert. (BB) #wirsindvielfalt und zeigt so, wie vielfältig die Schweiz lebt und liebt. KAMPAGNE #WIRSINDVIELFALT Wir rufen alle Schwulen und Lesben, alle Alleinstehenden, alle Paare oder Familien mit oder ohne Kinder und alle anderen Menschen auf, eine Entschuldigung von Toni Bortoluzzi zu fordern. Gleichzeitig: schreibt Facebook-Posts, Twittermeldungen oder ladet Bilder hoch und kennzeichnet sie mit dem Hashtag #wirsindvielfalt und zeigt so. woe vielfältig die Schweiz lebt und liebt.

Wo bleibt die Meinungsfreiheit? Uns ist die freie Meinungsäusserung anderer

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BORTOLUZZI

Défenseur des homos malgré lui Affiliation honorifique de Toni Bortoluzzi

Pink Cross nomme Toni Bortoluzzi membre honorifique. Le conseiller national UDC a démontré de façon originale à quel point il manquait en Suisse une loi anti-discrimination pour les personnes homosexuelles. Aujourd’hui en Suisse, il est toujours impossible de porter plainte contre des affirmations dénigrantes et/ou discriminatoires telles que celles de Toni Bortoluzzi. Ni l’interdiction de discrimination inscrite dans la Constitution ni la norme pénale antiraciste du code pénal (261bis) ne protègent les personnes homosexuelles et les autres minorités sexuelles des discriminations, des discours haineux ou du dénigrement public. Des insultes comme « sale pédé » ou « saloperie de tarlouze » ne sont pas répréhensibles (cf. encadré 1) quand elles s’adressent globalement à tous les homosexuels. Mêmes les propos de Toni Bortoluzzi, selon lequel les gays et les lesbiennes seraient déviant.e.s et malades (un de leurs lobes cérébraux allant dans le mauvais sens), ne tombent pas sous le coup de la norme pénale antiraciste car si la race, l’ethnie, la religion, le sexe, l’âge et la langue y sont inscrits, pour l’instant, l’orientation sexuelle en est absente. La position du Tribunal fédéral D’après le Tribunal fédéral, des délits d’atteinte à l’honneur présupposent qu’un individu déterminé ou du moins déterminable soit offensé, mais cela n’est plus le cas quand il s’agit d’un grand groupe de personnes. Des propos qui stigmatisent l’homosexualité comme telle ne porteraient ainsi pas atteinte à l’honneur des homosexuel.le.s en particulier.

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Pourquoi précisément une affiliation honorifique ? Toni Bortoluzzi a laissé entendre clairement qu’une loi appropriée faisait cruellement défaut. Par ses propos, il s’est rendu ridicule dans toute la Suisse et a explicité le combat de PINK CROSS : les gens qui aiment des personnes de même sexe ne doivent pas être diffamés. Toni Bortoluzzi a remarquablement mis cette irrégularité en évidence. Où est la liberté d’opinion ? La liberté d’opinion est très importante pour nous. Cependant, nous nous engagerons toujours à combattre l’opinion qui blesse, offense et menace manifestement l’intégrité d’autrui. En effet, il est très différent de ne pas aimer les minorités sexuelles et de les discriminer publiquement en engendrant haine et souffrance. (YS/BB)

CAMPAGNE #WIRSINDVIELFALT Nous appelons tous les gays et toutes les lesbiennes, tou.te.s les célibataires, tous les couples et toutes les familles avec ou sans enfants et toutes les autres personnes à exiger des excuses de Toni Bortoluzzi. Toni Bortoluzzi : présentez vos excuses. Écrivez aussi des messages sur Facebook et des tweets ou téléchargez des photos munies du tag #wirsindvielfalt et montrez ainsi à quel point la Suisse vit et aime la diversité.


PRIDE

On était 12000, mais ça ne suffit pas Des milliers ont marché dans la rue sous la devise «maintenant plus que jamais». Il semble que l‘appel des organisateurs a été entendu. Des températures étouffantes, des averses incroyablement fortes et du ciel bleu: les conditions de cette fin de semaine de la Pride étaient aussi diverses que les personnes qui y ont participé. La majorité des personnes connaît seulement le fin de semaine de la Pride, mais en fait elle se déroule pendant une semaine entière. Des débats, évènements sportifs, des fêtes et même des services religieux sont inclus dans le programme. Mais ce qui attire le plus de monde, c’est le grand défilé du samedi à travers le centre-ville de Zurich, qui cette année est passé par le cœur pulsant de la ville, la Bahnhofstrasse. Le village se trouvait dans le Kasernenareal, un nouvel emplacement pour certains, mais un endroit archiconnu pour d‘autres. La Pride a commencé à cet endroit aussi pour Pink Cross, qui était présente dès le vendredi avec un chapiteau. Avec des ballons et des nombreuses informations, le stand attendait ses visiteurs, qui ont été nombreux au moment de l‘arrivée des copieuses averses qui ont arrosé le village. Notre emplacement nous a évité la grosse foule, mais on était aussi éloignés de la scène où se sont tenus les discours et les spectacles des artistes. Compte tenu du calme, nous avons fermé notre stand à minuit et nous avons enfin pu trainer nos pieds mouillés au sec. Le lendemain nous nous sommes réunis vers 13h00 avec les autres militants sur l‘Helvetiaplatz pour la parade qui a vu défiler le nombre record de 12‘000 personnes sous le slogan: maintenant plus que jamais. Pourtant les critiques n’ont pas manqué. Il y a même des personnes qui souhaiteraient voir plus de retenue et de reconnaissance de la part de notre communauté. Est-ce que ces personnes oublient que notre pays est loin d’occuper une place honorable dans le classement interna-

tional des droits des personnes LGBT ? Est-ce que cette situation déplorable convient à une Suisse pacifique et réservée ? Quand ce classement a été publié, il y a eu des personnes qui ont taxé l‘attitude de Pink Cross comme naïve. Mais est-il vraiment plus intelligent d‘ignorer la réalité des choses? Tu trouveras plus d‘informations sur la situation en Suisse par rapport à d‘autres pays à la page 16. En revenant sur l‘Helvetiaplatz, les organisateurs ont à juste titre rappelé qu‘il y a encore beaucoup à faire ; ou : «maintenant plus que jamais». Nous ne disposons pas d‘une loi contre les discriminations, une initiative du PDC menace nos efforts pour l‘égalité des droits. De plus, il est toujours interdit d’adopter des enfants aux couples homosexuels, même ceux du ou de la partenaire.! En réalité, bien que 12‘000 participants soient beaucoup pour une Pride, ils ne suffisent pas, compte tenu des injustices qu‘il faut encore éliminer. Trop conformiste? Le défilé de l‘orgueil LGBTI a été coloré et joyeux et, comme heureusement cela arrive souvent lors des Prides, il n‘y a pas eu d‘actes de violence. Néanmoins, tout le monde n’a pas apprécié: sur les réseaux sociaux il y a eu de nombreuses critiques. Certains membres de la communauté estimaient qu‘il n‘était pas suffisamment festif, qu’il n’y avait pas assez d’étalage de corps dénudés, que c’était trop peu déjanté. Mais peut-être le fait qu‘on ne doive pas se singulariser à tout coût de la majorité peut être vu comme une conquête. Si avant on nous reprochait d’être trop excentriques, maintenant on nous accuse d’excès de conformisme, car il n‘est plus si évident que ça de distinguer un gay d‘un hipster hétérosexuel ou d’un citoyen lambda quelconque.

aussi celui de Barbara Lanthemann de LOS et de Mehdi Künzle, co-président de Pink Cross. Après les discours et après avoir parcouru la célèbre et très huppée Bahnhofstrasse, le défilé s‘est dispersé sans grouillements. La grande majorité des personnes s‘est ensuite rendue au village du Kasernenareal, où on a poursuivi la fête et les discours, dont celui de Corinne Mauch, syndique de la Ville de Zurich, qui nous a surpris par une allocution particulièrement engagée. Beaucoup de nouvelles rencontres Le stand de Pink Cross et de la LOS a aussi été très animé aussi pendant cette deuxième journée. Des nombreuses personnes nous ont rendu visite et se sont intéressées à nos projets, de nouveaux membres se sont inscrits et plusieurs personnes ont achetém nos sacs de sport stylés. Les discussions, les questions et les rencontres se sont multipliées et le seul instant où les stands semblaient se vider, était quand Conchita Wurst est montée sur scène pour chanter et décerner le prix qui porte son nom. Visiblement fatiguée par les nombreux évènements auxquels elle a participé, elle a néanmoins été magnifique lorsqu’elle a chanté quatre de ses chansons, en envoûtant la foule par son message d‘amour. Et au final c‘est bien de cela qu‘il s‘agit: de l‘amour. Peu importe ce que d’autres veulent nous faire croire, nous continuons à nous engager pour cet amour. Maintenant plus que jamais et jusqu‘à quand ce sera nécessaire. (SM/BB)

En tout cas, le joyeux défilé a parcouru les rues du centre-ville sous les acclamations de la foule, des badauds, des touristes et des sympatisant.e.s. On a ri, dansé, revendiqué, on a adressé des messages à la société et à nos politiciens. Parmi les discours, il y avait

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E TH D RE R L O O PL W EX AY G


« ZITATE

Blick- und Ohrfang «Es war sehr schön und berührend – es ist schon ein Schritt den man macht. Der Wunsch nach Formalisierung und Sicherheit der Anerkennung unserer Beziehung war uns ein starkes Bedürfnis.»

«It’s not a problem that you’re straight but do you have to show it off so much? / My music teacher was straight and he was such a nice guy» Es ist kein Pro-

Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch über ihre Heirat mit Partnerin Juliana Müller. PINK CROSS gratuliert den beiden Frauen ganz herzlich.

Der Kanadische Komiker Daniel-Ryan Spaulding hat ein Video auf youtube gestellt, in welchem er lauter Klischees, welche er als Schwuler von Hetero-Männern oft hört, umdreht und so vielleicht zeigt, wie unangebracht manche Kommentare eigentlich sind.

blem, dass du hetero bist aber musst du es so sehr nach aussen kehren? / Mein Musiklehrer war hetero und er war so ein netter Typ.

«Mama und Papa, ich lebe heute, weil ihr mich geliebt habt.»

Der Amerikanische Politiker Joel Burns aus Fort Worth, Texas spricht über Teenager, welche aufgrund ihres (möglichen) Schwulseins in der Schule unaufhörlich gemobbt wurden und sich in der Folge das Leben nahmen – eine Geschichte, die er in seiner Biografie teilweise auch erlebt hat.

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10.06.14 10:14


INTERVIEW

Interview mit dem nigerianischen Aktivisten Bisi Alimi Wie ist es, in einem durch und durch homophoben Land schwul zu sein? PINK CROSS traf den Nigerianischen LGBTI-Aktivisten Bisi Alimi. Er war in der Schweiz, um den Aslybewerber und Landsmann O. im Gefängnis zu besuchen und zu unterstützen.

Bisi, wie war der Gefängnisbesuch von O. gestern für dich? Ich erkannte meine eigene Geschichte in O. Gleichzeitig wunderte ich mich, was hat dieser Mensch verbrochen, um in einen solchen Ort eingesperrt zu sein? Er wurde verhaftet wegen illegalen Aufenthalts. Das ist gegen das Menschenrecht der Bewegungsfreiheit. Diese Politik ist entwürdigend und im Vergleich zur Schweiz sind Vollzugsanstalten in Grossbritannien wesentlich geräumiger und bieten mehr Privatssphäre. Es scheint, es gibt viele Parallelen zwischen deiner Geschichte und jener von O. Wann wurde dir klar, ich bin schwul?

Bisi Alimi, 39, hat sich 2004 als erster Schwuler im Nigerianischen Staatsfernsehen geoutet. «Ich war der erste schwule Nigerianer», wie er von sich selbst sagt. In Lagos gründete der LGBTI-Aktivist mehrere Advocacy-Projekte, besuchte Schulen, verteilte Kondome und sprach vor Schülern über alternative Sexpraktiken. Als selbst Betroffener machte er in den illegalen Gay-Clubs von Lagos HIV-Aufklärung. Mit seiner Pionierarbeit schuf er sich zahlreiche Feinde in der von religiösem Fundamentalismus geprägten Nigerianischen Gesellschaft. 2007 floh Bisi nach etlichen Morddrohungen und einem vereitelten Mordanschlag aus Nigeria nach Grossbritannien. Dort erhielt er Asyl. Aus dem Exil kämpft Bisi weiter für die Rechte von LGBTI-Menschen in Afrika ebenso wie für die Rechte homosexueller Asylsuchender und Migranten. Der studierte Politologe ist Publizist, Berater, Unidozent und Fürsprecher. In verschiedenen Kampagnen macht er auf rassistische, homophobe und (post)koloniale Aspekte der europäischen Migrationspolitik aufmerksam. 12

Ich erinnere mich nur noch vage – als Jugendlicher machte ich erste Erfahrungen mit anderen Jungen und wurde einem Exorzismus unterzogen. Ich war verwirrt, einsam und deprimiert. Mit 17 machte ich meinen ersten Selbstmordversuch. Erst mit 18, als ich an einer Schwulenparty im Untergrund von Lagos war, verstand ich: Es gibt noch andere, ich bin nicht alleine mit meinen Gefühlen, ich bin ok. Du bist mit dem Denken aufgewachsen, falsch zu sein – das ist schrecklich. Gibt es in Nigeria keine sexuelle Aufklärung? Sexuelle Aufklärung bezieht sich in Nigeria lediglich auf die Heterosexualität. Homosexualität ist Sünde. Die sexuelle Erziehung ist in jeder Richtung religiös fundamentalistisch kontrolliert, Prävention und Verhütung werden komplett ausgeblendet. Du kommst aus einer sehr religiösen Familie. Das muss doch schwer sein, schwul und Christ zu sein? Das Christentum in Nigeria wird sehr fundamentalistisch gelebt. Ich habe nicht die Freiheit zu sagen, ich bin Christ und schwul. Für Schwule gibt es in unserer Religion keinen Platz.

Nigeria, zusammen mit Uganda, Kamerun, Gambia und Liberia haben jüngst strenge Gesetze gegen Homosexuelle erlassen. Wie erklärst du diese Zunahme der Homophobie in Afrika? Es gibt viele Faktoren, die dazu beitragen. Ich möchte hier drei nennen. Die Regierung nimmt ihre Pflichten gegenüber dem Volk nicht wahr. Anstelle davon treten die Kirchen. Sie leiten Schulen, bieten medizinische Hilfe und verteilen Essen – verbreiten dadurch aber auch ihre starren, restriktiven, moralischen Haltungen: Keine Aufklärung, keine Kondome, sexuelle Minderheiten sind eine Bedrohung für die Gesellschaft. Zum Zweiten werden Minderheiten wie Homosexuelle zum Sündenbock der Gesellschaft, wenn immer etwas falsch läuft. Und drittens gibt es keine Aufklärungs-, kein Beratungsangebot für alternative Liebes- und Lebensformen. Du bist auch HIV-Aktivist. Was ist schlimmer, schwul sein oder HIV-positiv? Homophobie und die Stigmatisierung von HIV-Patienten sind eng verknüpft. 72% aller HIV-Positiven in Nigeria sind homosexuell. Das Gesetz verbietet die Hilfe und Unterstützung von HIV-Kranken und LGBTI-Menschen. Ich bin sehr besorgt, denn HIV wird nicht als Krankheit, sondern als selbstverschuldete Sünde behandelt. Wenn man Menschen medizinische und soziale Hilfe vorenthält, bedeutet das, sie einfach sterben zu lassen. Wir müssen Religion und Moral klar von medizinischer Hilfe trennen. Über Twitter erfuhr ich von einem Jungen, der sich im Krankenhaus nicht mehr behandeln liess, weil der Arzt ihm einreden wollte, er solle sein Schwulsein doch sein lassen. Er starb an AIDS. Als geouteter Schwuler in Nigeria hast du viele schwierige und schmerzvolle Erfahrungen gemacht. Welche hat dich am tiefsten verletzt? Drei Ereignisse sind auch heute noch sehr schmerzhaft für mich. Ich habe mir von mei-


«Ich erkannte meine eigene Geschichte in O.» © ZVG


INTERVIEW ner Familie Anerkennung und Unterstützung gewünscht. Leider konnten sie den Menschen, der ich bin, nicht annehmen. Als ich mich 2004 als erster Nigerianer überhaupt im Fernsehen outete, verlor ich einige meiner schwulen Freunde. Ich fühlte mich sehr einsam und verlassen. Und ich habe mein Zuhause verloren. Ich wünschte, ich wäre Teil der Geschichtsschreibung in Nigeria und könnte meine Familie und Freunde wiedersehen aber ich kann nicht zurückkehren. Warum gibst du nicht auf? Nigeria scheint doch verloren. Trotz der schwierigen Situation in Nigeria glaube ich fest daran - Veränderung wird kommen, doch sie braucht Zeit. Wenn ich mit meinem Aktivismus einen Menschen dazu bewegen kann, seine Haltung zu ändern, habe ich etwas erreicht. Als du die Schweiz zum ersten Mal besucht hast, hast du dich sofort verliebt und bist seither eine regelmässiger Besucher. Würde dir die Schweiz als Asylsuchender gefallen? Mein Bild von der Schweiz ist seit meinem Gefängnisbesuch von O. erschüttert. Die Schweiz hat eine lange humanistische Tradition mit dem Sitz der UNO und des Roten Kreuzes in Genf. Aber zu sehen, dass die Schweiz O.s Menschenrechte verletzt, weil er sich in einer falschen Gegend aufgehalten hat, ist fürchterlich. Illegale Einwanderer werden schlechter behandelt als Hunde und Katzen. Die letzte Frage ist wohl keine Überraschung: Was hältst du von Conchita Wurst? Während des ESC war ich in Berlin und stimmte für Conchita. Sie war aber auch eine Herausforderung für mich. Ich fragte mich, ist sie eine Drag Queen, eine Transsexuelle, ein Schwuler? Mein Drang zur Kategorisierung liess mich nachdenken: Warum kann ich Conchita nicht als elegantes, tolles, glamouröses Wesen betrachten, ohne dabei über Gender und sexuelle Orientierung nachdenken zu müssen?

Interview avec l’activiste nigérien Bisi Alimi Comment se sent-on en tant que gay dans un pays extrêmement homophobe ? Pink Cross a rencontré l’activiste LGBTI Bisi Alimi qui s’était rendu en Suisse pour voir et soutenir son compatriote O., requérant d’asile en prison. Bisi, comment as-tu ressenti ta visite à O. en prison hier ? J’ai reconnu ma propre histoire dans celle d’O. En plus, je me suis demandé ce que cet homme avait commis pour être enfermé dans un lieu comme celui-ci. Il a été arrêté pour séjour illégal. Ceci est contre le droit humain de libre circulation. Cette politique est humiliante. Comparées avec la Suisse les installations de ce genre sont bien plus vastes en Grande Bretagne et offrent plus d’intimité. Il semble y avoir beaucoup de points communs entre ton histoire et celle d’O. Quand t’es-tu rendu compte de ton homosexualité ? Je me souviens vaguement avoir eu de premières expériences avec d’autres garçons dans ma jeunesse. Ensuite on m’a fait subir un exorcisme. J’étais bouleversé, je me sentais seul et déprimé. A 17 ans j’ai tenté une première fois de me suicider. C’est seulement à 18 ans, lors d’une fête de gays clandestine à Lagos que j’ai compris : il y a d’autres personnes comme moi, je ne suis pas seul avec mes sentiments, je suis en ordre. Tu as grandi en pensant que tu n’étais pas en ordre - c’est terrible. Est-ce qu’il n’y a pas d’éducation sexuelle au Nigéria ? L’éducation sexuelle ne fait référence qu’à l’hétérosexualité. L’homosexualité est un péché. L’éducation sexuelle est strictement contrôlée et ne se fait que dans un sens religieux et fondamentaliste. Il n’y existe ni prévention ni contraception. Tu viens d’une famille très religieuse. Ça doit donc être très difficile d’être gay et chrétien.

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Le christianisme au Nigéria est vécu d’une manière très fondamentaliste. Je n’ai pas la liberté de dire, je suis chrétien et gay. Il n’y a pas de place pour les gays dans notre religion. Le Nigéria avec l’Ouganda, le Cameroun, la Gambie et le Libéria viennent d’adopter des lois très sévères contre les homosexuels. Comment expliques-tu cette recrudescence de l’homophobie en Afrique ? Il y a beaucoup d’éléments qui contribuent à ce développement, j’en citerai trois. Comme le gouvernement ne remplit pas ses devoirs envers la population, ce sont les églises qui prennent sa place: elles dirigent des écoles, offrent de l’aide médicale, distribuent de la nourriture, en même temps elles répandent leurs visions strictes de moralité: pas d’éducation sexuelle, ni de préservatifs; les minorités sexuelles représentent un danger pour la société. Deuxièmement, les minorités comme les homosexuels sont les boucs émissaires de la société dès que quelque chose ne marche pas bien. Troisièmement, il n’y a pas d’offre d’éducation sexuelle, ni d’information sur des modes de vie et d’amour alternatifs. Tu es aussi activiste VIH. Qu’est-ce qui est pire : être homosexuel ou porteur du VIH ? L’homophobie et la stigmatisation des patients VIH sont étroitement liées. 72% de tous les porteurs du virus sont homosexuels. La loi interdit l’aide et le soutien des malades VIH et des personnes LGBTI. Cela me préoccupe profondément, car le VIH n’est pas considéré comme maladie mais comme péché. Lorsqu’on prive les gens d’aide médicale et sociale, cela signifie qu’on les laisse mourir. Nous devons absolument séparer la religion et la morale de l’aide médicale. Sur Twitter, j’ai appris qu’un jeune homme à l’hôpital ne voulait plus se faire traiter parce qu’un médecin lui avait suggéré de laisser tomber son homosexualité. Il est mort du SIDA.


INTERVIEW En tant que gay déclaré tu as subi bien des expériences difficiles et douloureuses au Nigéria. Laquelle t’a marqué le plus ? Il y a trois évènements qui sont encore aujourd’hui très douloureux pour moi. J’aurais souhaité être reconnu et soutenu par ma famille. Malheureusement elle n’a pas su accepter la personne que je suis. Lorsqu’en 2004 j’ai révélé mon homosexualité à la télévision comme premier Nigérien, j’ai perdu quelques-uns de mes amis gays ainsi que mon foyer. Je me suis senti très seul et abandonné. J’aurais aimé écrire l’histoire du Nigéria et j’aurais désiré revoir ma famille et mes amis, mais je ne peux pas retourner au pays.

Im Juni bereiste der in London lebende LGBTI-Aktivist Bisi Alimi die Schweiz. Der Nigerianer, der die Schweizer Berge und Seen über alles liebt aber die hiesige Asylpolitik kritisiert, machte in Bern Zwischenhalt, um Bundesrätin Simonetta Sommaruga mit einem offenen Brief auf die schwierige Lage homosexueller Menschen in Nigeria aufmerksam zu machen. Grund seiner Besorgnis ist O., ein schwuler Nigerianer, der 2010 aus Nigeria in die Schweiz floh und seit März diesen Jahres bis vor wenigen Tagen wegen «illegalen Aufenthalts» inhaftiert war. Alimi hatte O. tags zuvor im Regionalgefängnis Burgdorf besucht und zeigt sich sehr besorgt über die Zukunft von O.: Zwei Asylgesuche wurden bereits abgelehnt, ein Wiedererwägungsgesuch ist derzeit beim BFM hängig. Wird es abgelehnt, droht O. die Ausschaffung nach Nigeria. Dort muss O. mit lebenslanger Haft und sozialer Verfolgung rechnen. Gemeinsam mit dem Solidaritätskomitee «Liberty for O.» , welches Bisi Alimi auf den Fall O. aufmerksam machte, verlangte Bisi die Freilassung von O. und die Anerkennung seiner Homosexualität als Asylgrund. An der Zürich Pride war Bisi gemeinsam mit der «Liberty for O.» – Truppe beim Umzug dabei, um die Rechte homosexueller Asylsuchender einzufordern. Für PINK CROSS traf Susanne Leuenberger Bisi zum Gespräch.

Pourquoi n’abandonnes-tu pas ? Le Nigéria semble perdu. Malgré la situation difficile au Nigéria, je crois fortement à un changement, mais il faudra du temps. Si avec mon activisme je parviens à faire changer l’attitude de quelqu’un, j’aurais déjà gagné quelque chose. Lorsque tu as visité la Suisse pour la première fois, tu t’y es tout de suite plu et tu es devenu un visiteur régulier. Est-ce que la Suisse te plairait si tu étais requérant d’asile ? Mon image de la Suisse a bien souffert depuis ma visite chez O. dans sa cellule. La Suisse a une longue tradition humanitaire avec le siège de l’ONU et de la Croix Rouge à Genève. Mais de voir comment cette Suisse viole les droits de l’homme d’O. parce qu’il se trouvait au mauvais endroit me fait beaucoup de peine et je trouve cela terrible. Les immigrants illégaux sont moins bien traités que les chiens et les chats. La dernière question ne te surprendra pas: Que penses-tu de Conchita Wurst ? Lors de l’ESC je me trouvais à Berlin et j’ai voté pour elle. Or, elle m’a aussi provoqué: je me suis demandé si elle était une drag-queen, une transsexuelle, ou gay. Mon besoin de catégoriser m’a rendu pensif. Pourquoi ne puisje pas considérer Conchita Wurst comme un être élégant, superbe, glamoureux sans réfléchir à son orientation sexuelle ?

L’activiste LGBTI Bisi Alimi vivant à Londres est venu en Suisse. Le Nigérien, qui est passionné par les montagnes et les lacs suisses, mais qui critique la politique d’asile suisse, s’est arrêté à Berne pour, dans une lettre ouverte, attirer l’attention de Madame la conseillère fédérale Simonetta Sommaruga sur la situation difficile des personnes homosexuelles au Nigéria. La raison de son inquiétude c’est O., un Nigérien gay, qui a fui son pays pour se réfugier en Suisse en 2010, et qui, depuis mars, était incarcéré pour cause de « séjour illégal » jusqu’il y a quelques jours. Bisi, qui avait rendu visite à O. la veille à la prison régionale de Berthoud, s’est montré très soucieux en ce qui concerne l’avenir de celui-ci. Deux demandes d’asile ont déjà été rejetées, une demande de reconsidération est pendante auprès du ODM. Si elle est rejetée O. sera refoulé au Nigéria. Là, c’est la prison à perpétuité et la persécution sociale qui l’attendent. En collaboration avec le comité de solidarité « Liberty for O. » qui avait attiré l’attention de Bisi Alimi sur le cas d’O., celui-ci a demandé la libération d’O. et la reconnaissance de son homosexualité comme raison d’asile. A la Pride de Zurich, Bisi suivait le cortège dans le groupe « Liberty for O. », pour demander les droits pour les requérants d’asile homosexuels. Pink Cross avec Susanne Leuenberger s’est entretenu avec Bisi Alimi.

Bisi Alimi, 39, a révélé son homosexualité comme premier Nigérien en 2004 à la télévision publique. « J’étais le premier Nigérien gay, dit-il de lui-même ». A Lagos cet activiste LGBTI a fondé plusieurs projets militants, s’est rendu dans des écoles, a distribué des préservatifs et a parlé aux élèves de pratiques sexuelles alternatives. En tant que concerné, il a parlé du SIDA et du VIH dans les clubs illégaux de Lagos. Avec son travail de pionnier, il s’est fait beaucoup d’ennemis dans la société nigérienne empreinte de fondamentalisme religieux. Après maintes menaces de mort et une tentative de meurtre déjouée, il a fui son pays en 2007 pour se rendre en Grande Bretagne où il a obtenu l’asile. Depuis là, il mène la lutte pour les droits LGBTI en Afrique et pour les droits des requérants d’asile et migrants homosexuels. Le politologue est journaliste, conseiller, professeur d’université et avocat. Dans plusieurs campagnes, il attire l’attention sur les aspects racistes, homophobes et (post-)coloniaux de la politique migratoire européenne.

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ILGA

Peinlicher Platz 27 Platz 27 von 49 europäischen Staaten: Die Schweiz schliesst bei den LBGTI-Menschenrechten fast so schlecht ab wie am Eurovision Song Contest. Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans & Intersex Association ILGA-Europe veröffentlicht jährlich einen Bericht zur Situation der Menschenrechte für LGBTI in Europa. Der Bericht erfasst die politische und rechtliche Situation von LGBTI in den Europäischen Ländern. Die Länder werden nach einem Index zu den Bereichen Gleichstellung & Nicht-Diskriminierung; Familie; auf Vorurteilen basierende Hetze und Gewalt; Gesetzliche Anerkennung der Geschlechtszugehörigkeit; Versammlungs-, Organisations- und Redefreiheit; Asyl beurteilt. Die Schweiz liegt in der Auswertung auf Platz 27 von insgesamt 49 Staaten. Die Rangliste wird vom Vereinigten Königreich UK angeführt und endet mit Russland – was nicht wirklich zu überraschen vermag. Wenn man sich die Rainbow Map genauer ansieht, lässt sich vermuten, dass Staaten, welche LGBTI auf politischer Ebene stärker gleichsetzen als andere, gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz von sexuellen Minderheiten fördern.

Schweiz: Wenig gesetzlicher Schutz Daraus stellt sich hier nun die Frage, warum die Schweiz im unteren Mittelfeld liegt und welche Faktoren zu dieser Rangierung beitragen. Werfen wir einen Blick auf den Spitzenreiter UK und unserem geografischen Nachbarn Deutschland. Dabei lässt sich feststellen, dass, auch wenn es vielen LGBTI in der Schweiz gut geht, auf der gesetzlichen Ebene massive Einbussen gemacht werden. Im Bereich Familie beurteilt die Studie 10 Messpunkte: Gleichstellung der Ehe; Registrierte Partnerschaft (ähnliche Rechte wie Zivilehe); Registrierte Partnerschaft (begrenzte Rechte); Zusammenleben; Gemeinsame Adoption; Stiefkind-Adoption; Automatisch anerkannte Co-Elternschaft; Künstliche Befruchtung (Paare); Künstliche Befruchtung (Singles); Trans Menschen können eine Person des anderen Geschlechts heiraten. Die Schweiz deckt lediglich 3 davon ab. Im Vergleich zu UK werden gleichgeschlechtliche Paare und Einzelpersonen in Bezug auf die Ehe / Partnerschaft und die Adoption von Kindern stark benachteiligt. In den kommenden Jahren werden uns in der Schweiz die folgenden Themen stark beschäftigen: Die Gleichstellung der Ehe bzw. deren Einschränkung als Bund zwischen Mann und Frau im

ILGA-Europe » » » » » » » » »

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setzt sich für Gleichstellung und Menschenrecht von LGBTI in Europa ein ist eine Nicht-Regierungs-Dachorganisation und umfasst 407 Organisationen aus 45 Ländern spricht gegenüber der EU, dem Europarat und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa OSZE für die Rechte und Gleichstellung von LGBTI stärkt die europäische LGBTI Bewegung durch Aus- und Weiterbildungsprogramme für ihre Mitgliedorganisationen wurde 1996 als eigenständige gesetzlich anerkannte Organisation gegründet. ILGA wurde 1978 gegründet. geniesst seit 1997 partizipativen Status im Europarat und seit 2006 konsultativen Status im Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ECOSOC ist in Brüssel stationiert finanziert sich über öffentliche und private Spenden PINK CROSS ist Mitglied der ILGA-Europe

Rahmen der CVP Initiative „Gegen die Heiratsstrafe“ sowie der Vorstoss des Justizdepartements für die Stiefkind-Adoption des gleichgeschlechtlichen Partners. Diskriminierungsvebot fehlt Ernüchternd für ein so fortschrittliches und hoch entwickeltes Land wie die Schweiz ist das Ergebnis im Bereich Hetze und Gewalt. Hier werden 7 Punkte erfasst: Hate Crime Gesetz (Sexuelle Orientierung); Hassrede Gesetz (Sexuelle Orientierung); Richtlinien gegen Hass-Hetze (Sexuelle Orientierung); Hate Crime Gesetz (Gender Identität); Hassrede Gesetz (Gender Identität); Richtlinien gegen Hass-Hetze (Gender Identität); Gesetzgebung (Intersex). Die Schweiz erreicht hier keinen einzigen Punkt. Gesetze verhindern keine Gewalt und Verbrechen, sie schützen jedoch Opfer und Minderheiten. In der Schweiz kennen wir zwar das Diskriminierungsverbot (Art. 8 Abs. 2 BV) und die Antirassimus-Strafnorm (261bis StGB), diese finden jedoch in Bezug auf die sexuelle Orientierung bis anhin keine Anwendung. LGBTI können sich auf moralischer oder aktivistischer Ebene gegen Beschimpfungen, Gewalt und Diskriminierungen wehren. Sie erfahren aber keinen umfassenden Schutz – denn es fehlt die gesetzliche Grundlage dafür. Es bleibt zu hoffen, dass das Parlament genügend Sensibilität zeigen und die Motion von Nationalrat Mathias Reynard gutheissen wird, um das Diskriminierungsverbot um den Punkt Sexuelle Orientierung zu erweitern. Von der Toleranz zur gesellschaftlichen Akzeptanz ist es ein langer Prozess. Die Schweiz befindet sich auf dem Weg, die nötigen gesetzlichen Grundlagen dafür zu schaffen. Es bleibt jedoch die Leistung jedes Einzelnen – in seinem sozialen Umfeld, mit dem Engagement in Organisationen – für die Schweiz eine offene, demokratische und vielfältige Zukunft zu gestalten. (SG)


Malta Moldova Monaco Montenegro Netherlands Norway Poland Portugal Romania Russia San Marino Serbia Slovakia Slovenia Spain Sweden Switzerland Turkey Ukraine UK

FYR Macedonia

Country

Albania Andorra Armenia Austria Azerbaijan Belarus Belgium Bosnia&Herz. Bulgaria Croatia Cyprus Czech Rep. Denmark Estonia Finland France Georgia Germany Greece Hungary Iceland Ireland Italy Kosovo* Latvia Liechtenstein Lithuania Luxembourg

applicable in some regions only

www.ilga-europe.org/rainboweurope

Family

joint adoption

Bias motivated speech / violence Legal gender recognition Freedom of assembly, association& expression

38 21 9 52 7 14 78 20 30 56 20 35 60 35 45 64 26 56 31 54 64 34 25 17 20 18 22 28 13 57 17 10 47 70 68 28 67 28 6 14 30 31 35 73 65 29 14 12 82

*under UNSCR 1244/99

Asylum

ILGA-Europe Rainbow Map (Index) May 2014

Equality and non-discrimination

Symbols: national / federal application

Constitution (sexual orientation) employment (sexual orientation) goods & services (sexual orientation) other spheres of life (sexual orientation) equality body mandate (sexual orientation) equality action plan (sexual orientation) Constitution (gender identity) employment (gender identity) goods & services (gender identity) other spheres of life (gender identity) equality body mandate (gender identity) equality action plan (gender identity) law (gender expression) law (intersex) marriage equality registered partnership (similar rights to marriage) registered partnership (limited rights) cohabitation

second-parent adoption automatic co-parent recognition medically assisted insemination (couples) medically assisted insemination (singles) trans people can marry a person of the other gender hate crime law (sexual orientation) hate speech law (sexual orientation) policy tackling hatred (sexual orientation) hate crime law (gender identity) hate speech law (gender identity) policy tackling hatred (gender identity) law (intersex)

existence of procedures name change change of gender on official documents to match gender identity no 'Gender Identity Disorder' diagnosis/ psychological opinion required

no compulsory medical intervention required no compulsory surgical intervention required no compulsory sterilisation required no compulsory divorce required public events held, no state obstruction (last 5 years) associations operate, no state obstruction (last 5 years)

no laws limiting expression (national/local) law (sexual orientation) policy/other positive measures (sexual orientation) law (gender identity) policy/other positive measures (gender identity)

Malta Moldova Monaco Montenegro Netherlands Norway Poland Portugal Romania Russia San Marino Serbia Slovakia Slovenia Spain Sweden Switzerland Turkey Ukraine UK

FYR Macedonia

Albania Andorra Armenia Austria Azerbaijan Belarus Belgium Bosnia&Herz. Bulgaria Croatia Cyprus Czech Rep. Denmark Estonia Finland France Georgia Germany Greece Hungary Iceland Ireland Italy Kosovo* Latvia Liechtenstein Lithuania Luxembourg

Country

ILGA


PRIDE

Una folla di 12 000, ma ancora non basta A migliaia si sono riversati sulle strade cittadine. Adesso più che mai era il motto della Pride e, oltre alla gente, sembra che anche la meteo abbia voluto celebrare la diversità: il weekend dell’orgoglio LGBTI si è svolto tra bel tempo, afa e piogge torrenziali. La Pride, che per molti si svolge nell’arco di un weekend, è in realtà un evento di una settimana intera con un ricco programma di dibattiti, sport, feste e persino servizi religiosi. È tuttavia il corteo del sabato nel centro di Zurigo ad attirare il maggior numero di partecipanti, e quest’anno abbiamo nuovamente potuto sfilare lungo la famosa Bahnhofstrasse. Nello spazio del Kaserneareal, questa volta PINK CROSS aveva anche un proprio tendone con cui presentarsi al pubblico già a partire da venerdì. I nostri ospiti sono stati accolti con una miriade di palloncini, materiale informativo e, quando si scatenavano gli improvvisi acquazzoni, un apprezzato tetto sotto cui ripararsi. L’ubicazione nel cortile ci ha tenuti fuori dalla baraonda, ma purtroppo anche lontani dal palco su cui si sono tenuti i discorsi e le esibizioni degli artisti. Vista la situazione di calma, venerdì a mezzanotte abbiamo chiuso, trascinando i nostri piedi ormai inzuppati all’asciutto. Il giorno seguente, alle 13.00 ci siamo riuniti con gli altri militanti sull’Helvetiaplatz per il corteo che avrebbe poi visto sfilare un numero record di 12’000 persone all’insegna del motto: adesso più che mai. Eppure esso non manca mai di essere criticato. C’è addirittura chi vorrebbe che la comunità LGBTI mostrasse un po’ più di riserbo e di riconoscenza. Dimenticano queste persone che il nostro paese occupa a dir poco disonorevole nel confronto internazionale? Si addice forse a una Svizzera pacifica e riservata un punteggio così cattivo sulla scala della parità dei diritti per tutti? Quando la classifica è stata pubblicata, c’è chi ha accusato PINK CROSS di peccare

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d’ingenuità. Ma è forse un atteggiamento più intelligente ignorare la realtà dei fatti? Trovi maggiori informazioni sulla situazione della Svizzera rispetto agli altri paesi a pag. 16. Tornando all’Helvetiaplatz, con lo slogan «Adesso più che mai», gli organizzatori hanno giustamente ricordato che rimane molto da fare. Non abbiamo una legge contro le discriminazioni, un’iniziativa del PPD minaccia i nostri sforzi in direzione della parità di diritti e alle coppie omosessuali è tuttora vietato adottare bambini, nemmeno ancora i figli del o della partner! A pensarci bene, benché le 12’000 persone presenti al corteo fossero tante, considerate tutte queste ingiustizie non erano ancora abbastanza. Troppo poca stravaganza? È stata una sfilata dell’orgoglio LGBTI festosa e colorata che, come fortunatamente spesso si constata alle Pride, si è svolta senza atti di violenza o di vandalismo. Eppure non a tutti il corteo è piaciuto: sulla rete non sono mancate le critiche. Alcuni membri della comunità hanno trovato che non fosse abbastanza allegro, che non ci fosse abbastanza pelle nuda in vista, che mancasse un po’ di delirio. Ma forse il fatto di non dover necessariamente differenziarsi dalla maggioranza per essere ascoltati può essere visto come una conquista. Se prima ci rimproveravano di essere troppo eccentrici, ora l’accusa è di un eccesso di conformismo, perché non è più così facile distinguere un gay da un eterosessuale hipster o da un cittadino qualsiasi. In ogni caso, il corteo è sfilato con tutta la sua vivacità e militanza, acclamato da folle di curiosi, turisti e simpatizzanti. Si è ballato, riso, rivendicato, si sono indirizzati messaggi alla società e ai nostri politici. Tra i discorsi c’erano anche quelli di Barbara Lanthemann della LOS e del co-presidente di PINK CROSS Mehdi Künzle. Dopo i discorsi e la marcia attraverso la città fino al centro nevralgico della Bahnhofstrasse, il corteo si è sciolto in uno sciame spensierato e variopinto, che si

è perlopiù diretto verso il Kasernenareal. Lì, si è continuato a festeggiare e si sono tenuti ancora diversi discorsi, tra cui quello del sindaco di Zurigo Corinne Mauch. Forse perché lei stessa lesbica, le sue parole coinvolgenti ci hanno sorpreso per la loro forza. Incontri, amicizie e un messaggio d’amore Anche il tendone di PINK CROSS e della LOS in quel secondo giorno si è parecchio animato. Ci ha visitato molta gente interessata ai nostri progetti, nuovi membri si sono iscritti e diverse persone hanno acquistato i nostri stilosi sacchetti di tela. Le discussioni, le domande, gli incontri si sono moltiplicati e vi è stato un solo istante in cui si è avuta l’impressione che gli stand si fossero svuotati, ossia quando Conchita Wurst ci ha fatto l’onore di salire sul palco per cantare quattro canzoni e per la consegna del premio che porta il suo nome. Sebbene la presenza a innumerevoli eventi in quei giorni l’avesse visibilmente stancata, la folla l’ha acclamata e ha accolto il suo messaggio d’amore. Sì, perché alla fine la Pride è soprattutto questo: una celebrazione dell’amore! E noi continueremo a batterci per il diritto al nostro amore, adesso più che mai e finché ce ne sarà bisogno. (SM/BB)


DIE LETZTE

IMPRESSUM PINK MAIL 3 / 2014 | 18. Jahrgang Herausgeber/Editeur PINK CROSS, PF 1100, 3000 Bern 23 Redaktion/Rédaction Bastian Baumann (BB), Sarah Glauser (SG), Sandor Marazza (SM), Rolf Trechsel (RT) Übersetzung/Traduction Sandor Marazza, Filippo Rivola (FR), Daniel Blaser (DB), Yann Stutzig (YS) , Sarah Glauser (SG) Lektorat/Lectorat Sarah Glauser, Laurent Paccaud, Sandor Marazza Layout/Maquette Bastian Baumann Auflage/Tirage 2000 Ex. Druck/Impression CIE Centre d’impression SA, Lausanne Anzeigenverkauf/Vente des annonces office@pinkcross.ch Anzeigenschluss/Transmission Ausgabe 4 / 2014: 10. September 2014 Ausgabe 5 / 2014: 19. November 2014 Titelbild pixxpower.ch

SiegesKolumne Ein PinkCrossler in Berlin Wo? Wer? Right?! Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit («Ich bin schwul, und das ist auch gut so», «Berlin ist arm, aber sexy») galt schon mal als cooler Typ. In der nonkonformistischen Parallelwelt der deutschen Hauptstadt kommt jedoch ein Kaviar-Sozialdemokrat, der erst durch eine rot-grüne, dann rot-rote und schliesslich eine rot-schwarze Koalition regiert, nicht lange gut an. Als Großstadtregierender schwul zu sein war sowieso nur in der Urzeit des Amtsantritts (2001) reizvoll avantgardistisch: Heute gibt’s so was überall. Die postmoderne berlinerische Volksinquisition sieht in Wowi einen mehrfachen Sünder. Ein paar Beispiele: Die groteske Entstehungsgeschichte des Flughafen Berlin Brandenburg (vorgesehene Eröffnung: 2007, dann auf 2012, 2013, 2014 und zuletzt – vielleicht – 2016 verschoben); die nicht

ganz koschere Abräumung am 10.04.2014 des während anderthalb Jahren bestehenden Flüchtlingslagers am Kreuzberger Oranienplatz; die Ablehnung vom 25.05.2014 seitens 65% der Berliner des (spekulativen?) Bebauungsprojekts des früheren Tempelhofer Flugplatzes, der heute ein beliebtes, riesiges Freizeitgelände mitten in der Stadt ist. Und einige fordern jetzt sogar die Abwahl des einst populären Bürgermeisters. Na, ma seh’n... Der neue Flughafen soll neben dem heutigen Flughafen Schönefeld (easyJet-Flüge) irgendwann einmal eröffnet werden. Überbleibsel des Flüchtlingslagers sieht man am Oranienplatz (U Kottbusser Tor, U Moritzplatz) heute noch. Nicht zu verpassen ist das Tempelhofer Feld (U Berlin Tempelhof, U Rathaus Neukölln).

«Überraschend, witzig, provokativ.» LES INROCKUPTIBLES

WINNER Critics Prize 70th Venice IFF

«Erneut beweist der erst 24-jährige Dolan sein Talent!» LIBÉRATION

«Xavier Dolan auf den Spuren Hitchcocks.» LE MONDE

«„Tom à la ferme” ist Dolans stärkster Film!» INDIEWIRE

«Der Psychothriller findet hier zu seiner schönsten Form.» Ein Film von XAVIER DOLAN « Laurence Anyways », « Les amours imaginaires »

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