MFK - Magazin für Kultur Ausgabe 02/2010 - Verkehr

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m mehr für‘n kopf

Ausgabe 02/2010

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verkehr 52 Seiten mit kritischen, literarischen, lustigen und vor allem lesenswerten Texten zum Thema VERKEHR. Plus Fotos, Horoskop, Rätsel und was zum Spielen. WE LIKE!


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Liebe Leserinnen, liebe Leser!

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enn das Leben eine Autobahn ist, dann muss die Zeit der schwarze Porsche sein, der auf der äußersten Spur wie ein Pfeil an uns vorbeizischt und am Horizont verschwindet, nichts hinterlassend als ein unbestimmtes Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit. Seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe des MFK – Magazin für Kunst und alternative Jugendkultur sind einige Monate vergangen – Tage, Wochen, in denen wir nach neuen Autorinnen und Autoren, spannenden Texten, guten Geschichten und tollen Bildern für das nächste Heft gesucht haben. Schon die erste Ausgabe war ein Statement gegen den Stillstand – und wir bleiben in Bewegung: berichten, schreiben, reflektieren, lamentieren, drehen, wenden und suchen nach neuen Perspektiven rund um das Thema Verkehr. Unsere Schwerpunkte werden im Redaktionsteam festgelegt, mehr aber nicht. Wir geben keine Artikel vor, jeder und jedem von uns, und erst recht von euch, steht es frei, das Thema nach Belieben zu interpretieren – na-


türlich, solange diese individuellen Betrachtungsweisen der Blattlinie nicht widersprechen. Ansonsten sind eurer Fantasie, Investigationsfreude, euremKritikenthusiasmus keine Grenzen gesetzt. Gut gefallen hat uns das Thema Verkehr von Beginn an – dass sich am Ende so viele verschiedene Blickwinkel zu einer so bunten Palette an Beiträgen zusammensetzen würden, war eine willkommene Überraschung. Die vielfältigen Bedeutungen des Begriffs Verkehr hinterfragt Peter.W. in seinem Leitartikel und nimmt auch einmal mehr Bezug auf die Situation des MARK.freizeit.kultur, das – wenngleich die Redaktion unabhängig vom Verein agiert – das Projekt MFK initiiert und möglich gemacht hat und trägt. Viel dreht sich in dieser Ausgabe um Mobilität, Fortbewegungsmittel und Verhalten im öffentlichen Raum. Aber auch Zwischenmenschliches ist von diesem Begriff nicht zu trennen, wir verkehren auf unterschiedlichen Ebenen tagtäglich miteinander, vieles auch ins Gegenteil: als „Parteien“, schriftlich, manchmal mit weniger Stoff und räumlicher Distanz dazwischen. All diesen Aspekten widmen wir uns auf den kommenden Seiten. Zu viel möchten wir gar nicht vorwegnehmen, und ihr könnt ja lesen und euch eure eigene Meinung bilden. Sehr wohl ist das Editorial aber eine Möglichkeit, Einblick in die Arbeit hinter dem A5-SeitenKonvolut vor euch zu geben. Dieses Magazin zu machen, bedeutet nämlich nicht nur, viel Weiß mit Text, Bildern und anderen hochwertigen Beiträgen zu füllen, Menschen zu finden, die Lust haben, uns dabei zu helfen, dem MFK (mehr als) ein Gesicht und „innere Werte“ zu geben (und das vielleicht nicht nur einmal und v. a.: vor Redaktionsschluss!). Das Redaktionsteam, alle Autorinnen und Autoren, FotografInnen, Il-

lustratorInnen steuern ihren kreativen Output für Ruhm, Ehre und innere Zufriedenheit bei. Druckereien und Papierfabriken arbeiten aber immer noch gewinnorientiert. Die Herstellung eines Magazins kostet Geld, selbst wenn den Großteil der Involvierten ein Hang zur Selbstausbeutung, oder einfach: enorme Motivation und Bereitschaft sich zu engagieren, auszeichnet. Unser Ziel ist es, mit dem MFK in Salzburg präsent zu sein. Im öffentlichen Raum aufzufallen. Kritische Lektüre an potenzielle Leser­ Innen zu bringen. Dank einem Druckkostenbeitrag aus dem Topf für kulturelle Sonderprojekte des Landes Salzburg war es uns möglich, diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Und dann ist da noch eine Zusage, die vor ein paar Wochen in den magazineigenen Postkasten geflattert ist, die uns zu Freudensprüngen verleitet hat, und die euch hoffentlich auch noch Vergnügen bereiten wird. Mehr verraten wir an dieser Stelle nicht – aber: wir bleiben euch noch eine Weile erhalten, und ihr werdet noch von uns hören! U-Turn zurück zum Schwerpunkt: Der schwarze Porsche mag uns überholt haben, Redaktionsschlüsse verschieben sich nach hinten, der Termindruck wird höher. Wir gehen weiter – Schritt, Atemzug, Besenstrich, der nächsten MFK-Ausgabe entgegen. Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Lasst eure Texte, Geschichten, Comics, Fotos, Gedichte, Ansichten, Einsichten und Meinungen unseren Weg kreuzen. Wir sind gespannt auf eure Ideen zum Thema: Themenwechsel – Redaktionsschluss: Jänner 2011. Kommt gut nach Hause und auch wieder her. Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Winter. Ruth Mayr für die MFK-Redaktion

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erkehr bedeutet sich aufzumachen, zu begegnen, zu arrangieren. Ein Ziel zu verfolgen und möglichst sicher zu erreichen. Dabei ist aber auch der Weg das Ziel, denn er ist mehr als verlorene Wartezeit bis man von A nach B gelangt ist! Wir sind in Bewegung, sind „unterwegs“, und das zu einem nicht unerheblichen Teil unseres Lebens. Hier können wir Zwischenmenschliches austauschen, über unsere Umwelt reflektieren oder die Zeit für ein gutes Buch nutzen. Oder man macht es wie das MARK.freizeit.kultur und öffnet die zukünftigen Veranstaltungsräumlichkeiten schon mal für junge Kunstschaffende, mit den Worten: „Macht was ihr wollt, das wird eh nochmal renoviert!“

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Mittlerweile fanden in diesem Stil einige rege besuchte Ausstellungen statt, von jungen Künstlerinnen und Künstlern, die es sich nicht zweimal sagen ließen, die Räume mit Bildern, Fotografien, Skulpturen, Installationen, Projektionen und Performances, aber auch Graffitis und Comics auszustatten. Auch haben schon erste Konzerte und Auflegereien im kleinen Rahmen stattgefunden, zudem Workshops, Film-, Spiele- und Grillabende. Auch abseits der Hannakstraße ging es seit der letzten Ausgabe des MFK hoch her: Unter anderem fand wieder der Lesewettbewerb Wir lesen uns die Münder wund statt, den der diesjährige Gewinner Robert Presslaber mit seiner ersten Buchveröffentlichung honoriert bekommt. Kurz: Es ist schon eine ganze Menge passiert, auch wenn wir – um metaphorisch zu bleiben


– noch immer im Stau stecken! Umso höher sind die Erwartungen, wie es erst sein wird, wenn es mit dem neuen MARK in der Hannakstraße erst „richtig“ losgeht. Dann nämlich, wenn die nun anstehenden Renovierungsarbeiten endlich zum Abschluß gekommen sind. Hoch sind auch die Erwartungen der Stadtpolitik, die für das nach zwei Jahren der unfreiwilligen Obdachlosigkeit „mildtätig gespendete“ Geld auch dementsprechende Resultate sehen möchte. Manch einer wird einwenden, dass sich das ins Exil verbannte – weil mittlerweile im abschüssigen Stadtteil Sam beheimatete – MARK dabei schwertun wird! Die Phrase „ins Exil verbannt“ ist zwar gar nicht so falsch, wenn man sich die Geschichte des Vereins ansieht. Aber Sorgen machen muss man sich nicht, denn die Köpfe des MARK sind

Foto: Rainer Rossgoderer

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mehr als „verkehrstauglich“ und wachsen auch weiterhin über ihre Grenzen hinaus! Zum Schluss möchte ich noch eine Definition des Begriffs Verkehr beitragen, die mir bei meinen Recherchen im Internet untergekommen ist: „Jede soziale Bewegung, insbesondere die Bewegung oder Beförderung von Personen oder Gegenständen auf dafür vorgesehenen Wegen.“ Das MARK.freizeit.kultur ist zwar kein „Transportunternehmen“, dafür transportiert es sehr erfolgreich Ideen und Erlebniswelten und wagt dabei auch den Vorstoß auf bisher unvorhergesehenen Wegen! Wir dürfen also gespannt sein, wie es weitergeht … Peter.W.

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Von der mangelnden Fähigkeit des Homo verkehrsteilnehmer­ensis, das Ganze zu überblicken

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ch gehe über die Straße, weil der Fahrer des protzigen BMW netterweise anhält. Plötzlich Hupe! Der Fahrer dahinter versteht und/oder sieht nicht, warum der Vordermann stehengeblieben ist. Deshalb gleich mal Unmut äußern. Ich bedanke mich bei meinem neuen BMW-Freund und mache für den Huper dahinter eine Handbewegung wie ein Süditaliener, dessen Mutter beleidigt wurde.

It‘s all about the Weitblick Foto: Rainer Rossgoderer

Niemand wünscht sich, dass die eigene Tochter sich durch Rasen in Gefahr begibt. Allen ist lieber, sie fährt vorsichtig, besser zu langsam. Diesen Weitblick verliert man aber schnell in der Situation, wo vielleicht der Sohn (Führerscheinneuling) eines anderen vor einem fährt – mit 80 statt der erlaubten 100. Oder Parklücke: Ein Auto steht da, wo eigentlich zwei Platz hätten. Trottel. Nein, sicher eine Frau! Aber vielleicht hat die Person sich ganz präzise zwischen zwei Motorräder geparkt, die halt jetzt schon zum Harley-Treffen unterwegs sind. Oder: Ein Radfahrer fährt auf der Straße, obwohl in der Nähe ein Radweg wäre. Geht doch nicht! Do drüm is da Radlweg! Na ja, pass auf: Die Person hat einen langen Weg von A nach B zurückzulegen. Würde sie


dazu den Radweg nehmen, müsste sie drei Mal die Straße überqueren (Gefahrenquelle x 3) und wäre erst dann auf dem übrigens sehr engen „Radweg“, der auch von Fußgängern genutzt wird. Oder: Rote Ampel. Ein Radfahrer fährt in die Kreuzung ein, weil er sie kennt und weiß, dass es in fünf Sekunden grün wird. Würde er noch so lang warten, müsste er gleichzeitig mit allen Autos neben und hinter ihm wegfahren. Er rechts, alle überholen ihn. Weil er aber danach gleich links abbiegen muss, ist das trotz Handzeichen etc. eine gefährliche, nein: unmögliche Situation wegen der ihn überholenden Autokolonne. Deshalb, so dachte er sich, fährt er bei Rot fünf Sekunden früher – aus Selbstschutz. Der Polizist, der ihn aufhält, sagt aber, Rot gelte auch für Radfahrer. Und 40 Euro bitte.

Niedrige Beweggründe Ein juristischer Exkurs: Interessant wäre zu wissen, bei wie vielen Verkehrsunfällen ein Wutausbruch vorausging, über den nachher niemand spricht, obwohl er strafverschärfend oder überhaupt erst strafbegründend wäre. Beispiel: Unfall Autofahrer (Herr Ungeduld) mit Radfahrer (Jochen). Herr Ungeduld fühlt sich von der Langsamkeit von Jochen gestört. Er überholt trotz Enge mit Wut und Vollgas. Jochen fährt in dem Moment auf einen Tannenzapfen und kommt die entscheidenden zehn Zentimenter nach links, sodass ihn der Seitenspiegel des überholenden Autos an der Balanz erwischt. Der Schädelknochen von Jochen ist gebrochen und Herr Ungeduld schuld. Aber seine Wut (niedrige Beweggründe!) wird vor Gericht nicht entscheidend sein, weil er sie verschweigt.

Juristisch wird es also bedauerlicherweise selten einen Unterschied machen, ob ein cholerischer Fahrradfahrerhasser einen solchen im Blutrausch brutal umnietet („Schleichdi von da Stroßn, du Trottl!“), oder ob das der lieben Mitzi-Tant‘, einer Philanthropin der edelsten Art, passiert, weil sie zu eng überholt („Meingottna, jetz is wos passiert!“). Natürlich ist die Mitzi ebenso schuld wie die Blutrauschkugel, aber da ist doch ein Unterschied, oder?

Ein Plädoyer Ich plädiere für mehr Toleranz und Ruhe im Straßenverkehr. Und zwar deshalb, weil man meist nicht die ganze Situation in allen Facetten durchschaut. Was nach einem Regelverstößchen oder einer Unfähigkeit ausschaut, kann oft gute Gründe haben. Und weg vom Fundamentalismus, der das eigene Fortbewegungsmittel als das beste, stärkste, edelste sieht. Moment, da fällt mir noch ein Beispiel aus der Praxis ein: Sie zieht ihn bei Rot auf den Zebrastreifen, weil sie glaubt, es müsse jeden Moment grün werden. Sie bedenkt aber eine Autospur nicht mit. Es wird gehupt. Diesmal zu recht. WENN DU DIE SITUATION NICHT ÜBERBLICKST, DANN LASS DICH GEFÄLLIGST VON DEN LICHTZEICHEN LEITEN, DUMMCHEN!!! Tschuldigung. Christoph Kirchner ist Radfahrer und Fußgänger. Er besaß von 2003 bis 2005 ein Automobil, welches er dann einem Händler schenkte, der es um 150 Euro verkaufte.

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Verkehr(te) Perspektive

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infach mal andersrum – gegen den Strom –, verkehrt parke ich mein Auto quer über zwei Parkplätze. Bevor der Verkehrswahn hereinbricht, zerre ich meinen alten, zerknautschten Liegesessel aus dem Auto. Ein gewöhnliches Auto ist was anderes. Dafür hat er Charakter – der Opel Kadett. Fast die ganze asphaltierte Spielwiese Europas hat das Erbstück meines Großvaters schon gesehen. Unendlich viele Stunden im Stau, große und kleine Schlaglöcher, Schotterwege, Geisterfahrer, verirrte Kühe und so weiter und so fort. Bevor ich in Besitz des Herzstückes der Familie kam, sagte Opa Willi immer: „Mein Kind, alles ist eine Frage der Perspektive.“ Also muss sich rein theoretisch nur die Perspektive ändern. Ich entschied mich für die Vogelperspektive. Von oben herab sieht man besser – hört man zumindest. Also watschle ich samt Liege, einer Flasche Frucade und einer Zigarettenpackung einmal quer über den gigantischen Parkplatz. Eigentlich watschle ich nicht, ich stolpere wie ein betrunkener Pinguin schräg über den Asphalt.

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Pinguine sollen recht intelligente Tiere sein – also sollte ich bei einem nächsten Versuch diese zu groß geschnittenen, knallgelben FlipFlops im modernden Schuhschrank verstauen. Ja ich glaube, meine dunkelblauen Turnschuhe eignen sich doch besser. Vor allem – wie in Gottes Namen soll ich mein … nun ja, sagen wir: etwas korpulenteren Körper und mein zusätzliches Gepäck auf die Metallleiter schwingen? Die knapp 50 Sprossen überlebte ich nur heil, indem ich die Packung Zigaretten unter dem mit Blumen bestickten Rock in die Unterhose steckte, die Frucade ins Dekollté verschwand und die Flip-Flops im Mülleimer unterhalb der Leiter versanken. Die Liege bekam den Ehrenplatz auf meinem Rücken – schließlich soll ein schöner Rücken ja auch entzücken. Der lederne Gürtel, der gewöhnlich meine Hüften betont, schlingt sich nun wie eine Liane fest um meine Taille und um das Liegebett hinter mir. Wow, was für zwei Prachtexemplare ich doch habe. Die Betonung liegt jetzt nicht mehr auf dem Hüftfett, sondern auf den doch erheblich gepushten Busen. So muss sich also ein Push-up-BH anfühlen.

Aus klein wird groß, größer, gigantisch. Auch die Frucade fühlt sich sichtlich wohl – zumindest zeigt sie keinen Widerstand. Bequem bettet sie sich zwischen die zwei, mir bis dato zu klein erschienenen Erkenntnissen meines Körpers. Also stolziere ich die Leiter hoch. Nun stehe ich mit Achselschweiß, einem größeren Dekollté und von der Zigarettenpackung zwickenden Unterleib da. Auf dem Dach der Dächer. Über dem gesamten Menschverkehr. Es kann also beginnen. Punkt 9 Uhr. Eine Kolonne von verschiedensten Verkehrsmitteln rast, tuckert, stolziert oder schiebt sich noch gerade auf einen freien Parkplatz. Wie Accessoires hängen sich die Menschen ihre Autos um das eigene Ego. Bemüht um die Restplätze, versammelt sich nun eine Horde wild gewordener Einkaufsjäger um meinen Opel Kadett. Da steht er, quer über zwei Parkplätze und bringt die ansonsten so gut organisierten Städter völlig aus dem Konzept. Ein Riesen-Geländewagen – ein Monstrum eines Vierbeiners – steht vor meinem verängstigten Kleinwagen und hupt, als ginge es ihm um die letzten Benzinreserven. Ein grauhaariger Inder erklärt einem fülligeren älteren Herrn, dessen Kopfschmuck


sich schon seit einiger Zeit verabschiedete, dass er nicht aus der untersten Kaste sei und sehr wohl ein Recht auf diesen Parkplatz habe. Ein in Gel gebadeter Anzugsmensch blickt nervös auf seine Rolex und fuchtelt energisch mit seinem iPhone herum. Unentwegt brüllt er in den Apparat, dass so ein verdammter, betrunkener Arbeitsloser zwei Parkplätze reserviert und er sich um zehn Minuten verspäten werde. Nun ja, arbeitslos bin ich – wer will schon einen frischgebackenen Akademiker. Das mit dem Betrunkensein stimmt nur zum Teil. Zumindest heute war ich es nicht. Wahrscheinlich hat er mich mit den Riesenlatschen herumhumpeln gesehen. Außerdem, was donnert der so in den kleinen, viereckigen Kasten hinein. Entweder sitzt am anderen Ende der Leitung ein Gehörloser, oder es eignet sich für alles, nur nicht fürs Telefonieren. Daneben hüpfen zwei Stöckelschuhfrauen wie Hyänen vom einen Bein zum anderen, als müssten sie mal ganz, ganz dringend. Oder es schickt sich, wenn man mit Blasen in diesen Hochhäusern von Schuhen herumstelzt. Ohne ein Wort zu verlieren, sitze zumindest ich grinsend auf der Liege, schlürfe an der Frucade und erfreue mich am blauen Rauch, der aus dem Mund qualmt. Wahr-

scheinlich werden noch einige Stunden vergehen, bis sich der Tumult rund um das quer parkende Auto auflöst. Gewöhnung ist schließlich das Schlüsselwort. Sitzen die Menschen einmal auf ihrer eigenen Routine, brauchen sie sich nicht mehr zu bewegen. Geistige Bewegung steht ja nicht wie der Diätplan im täglichen Terminkalender. Was ich aus dem heutigen Perspektivenwechsel mitnehmen kann: So gigantisch wie die Asphaltwiese vor dem Einkaufzentrum ist, ist auch sein Dach. Auf jeden Fall ist hoch oben der Menschenverkehr weitaus geringer. Versuche niemals mit zu großen Flip-Flops eine Leiter hochzu­

kraxeln. Last but not least, trage immer einen Push-up-BH. Sie wirken eindeutig größer. Schließlich ist alles eine Frage der Perspektive, auch wenn sich beim Öffnen der Pakete so einiges verkleinern wird. Ein reibungsloser Verkehr geht nur dann vonstatten, wenn man auch den Kleinen einparken lässt. Andrea Folie

Foto: Melanie Fath

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It seems like I’ve got to travel on …

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ch bin leidenschaftliche Städtetouristin. Ich lese Reiseführer in Zügen und Flugzeugen, ich dränge mich auf Touristenpfaden und bringe unzählige Fotos mit, die Kirchenfassaden und romantische Gässchen zeigen. Wenn ich sie zu Hause vorführe, entschlüpfen mir Sätze wie: „Das ist ein typisches Stimmungsbild aus der Altstadt von Lyon.“ Ich stehe auch im Petersdom, mir meiner verschwitzten, sonnenbebrillten Kleinheit bewusst werdend, und nehme dann Fotos mit heim, die sich durch nichts von den Tausenden anderen

nicht zuletzt, weil Städte die Investitionen in kulturelle Infrastruktur erhöhen und weil sich das Interesse an Kunst und Kultur aufgrund des gestiegenen Allgemeinbildungsniveaus intensiviert. Außerdem hat ein Kultururlaub einen höheren Prestigewert als ein Bade- oder Sonnenurlaub.

Tourist Bubble unterscheiden, die tagtäglich dort geschossen werden. Kulturtourismus boomt. Wer zur Festspielzeit durch die Getreidegasse in Salzburg geht, wird dies ebenso kopfnickend bestätigen wie alle Bewohner von Rom, Wien, Florenz. Kulturtourismus boomt

„Eine Reise zu tun, ist für Touristen ein kontrollierter Umgang mit der Fremde“, schreibt der Soziologe Ingo Mörth. In Zweiturlauben, die wenige Tage dauern, besucht man die von Reiseführern getroffene Vorauswahl der Sehenswürdigkeiten einer Stadt. So entstehen touristische Sonderwelten in Städten, die mit dem Lebens raum

8 | Tourismus Foto: Julia Fink


der ansässigen Bevölkerung wenig gemein haben; die zwischen den sights liegenden Gebiete werden zu Verbindungsstrecken degradiert. Dieses Phänomen nennt sich „tourist bubble“: Auch in der Fremde nehmen Menschen oft eine „vertraute“ Umgebung in Anspruch. Das gilt für die kollektivreisenden japanischen Gäste gleichsam wie für den Backpacker, der mit seinesgleichen in Hostels wohnt und in den vom Lonely Planet empfohlenen Bars Bier trinkt. Vor allem der organisierte Massentourismus hat eine Reihe sozialer Formen entwickelt, die die Begegnung mit dem Fremden „zähmen“ und kontrollieren, etwa Cluburlaube, Kreuzfahrten oder die von Wienern bevölkerten Badestrände in Caorle. Trotz unterschiedlicher Reisemotive und Nationalitäten der Besucher zeigt eine Studie über Routen der Touristen in Salzburg einen gleichförmigen, stereotypen Verlauf ihres Besuches der Mozartstadt. Natürlich – wie auch nicht? Für Kurzbesucher und um diese nicht von vorneherein abzuschrecken und zu überfordern, muss die Stadtkultur gebündelt, konzentriert, hervorgehoben sein; der Besucher wünscht sich eine rasch konsumierbare, fotogene Stadt, wo auf den kul-

turellen Input Müßiggang folgen darf – entweder durch den Inhalt einer geigenförmigen Schnapsflasche mit Mozartemblem, durch gutes Essen oder durch stilles Niederschreiben von Trakl-Gedichten auf Postkarten in schattigen Gastgärten – ein Rest Individualität.

Salzburg Lebende den Wunsch nach einer weniger vollen, preisgünstigeren Stadt mit einem breiteren kulturellen Angebot nachvollziehen können. Ist es nicht möglich, die großen Touristenströme zu lenken, zu verändern? Möchte die Stadt nicht auch für Einheimische attraktiver werden („Salzburg für SalzburgerInnen“)? Voraussetzung dafür wäre, durch 365 Tage Mozart regelmäßige (u. a. wirtschaftliche) Evaluation Im Gegensatz dazu wünscht sich der Ein- soziale und ökonomische Trends der Tourisheimische, der Massen überdrüssig, mehr ten wie auch der Einheimischen zu registrieinnovative Inhalte, etwa Straßentheater, Frei- ren und intelligent darauf zu reagieren. luftkino, Kleinkunst. In der Umfrage „Wie Attraktive Ziele? Mehr Förderung für würde Salzburg für Salzburger attraktiver?“ Nicht-Festspiel-Kunst! Das heißt, finanzielle war die meistgenannte Antwort – no na – Ressourcen des Kultursektors breiter anle„durch niedrigere Preise“, gefolgt von „durch gen, ein heterogenes Publikum ansprechen, weniger Touristen“. Die Arbeitsplätze, die Eintritte erschwinglich machen, weniger Tridurch die vielen Touristen für SalzburgerIn- vialität der Reiseführer und Souvenirs, Tounen gesichert werden, scheinen hier nicht be- ristenströme durch gezielte Angebote in der dacht worden zu sein, und doch wird jeder in Stadt aufteilen. Bis zur Realisierung dieser Ziele besteht ja immer noch die Möglichkeit, sich einen Lonely Planet zu Done laid around, done stayed around kaufen, ein Hostel zu buThis old town too long chen und aus dem Alltag And it seems like I’ve got to travel on der heimatlichen TourisAnd it seems like I’ve got to travel on (Bob Dylan) tenstadt in eine fernere zu entfliehen. Anna Milena Ofner

A. Keul, A. Kühberger: Die Straße der Ameisen. Salzburg, 1996. I. Mörth: Fremdheit, wohldosiert. Linz, 2004. G. C. Streckenbauer: Kulturtourismus und kulturelles Kapital. Salzburg, 2005.

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1970 wurden erstmals Frauen zu Straßenbahnfahrerinnen ausgebildet, berichtet ORF Wien am 27. Juli 2010 (1). Unter dem auf die heutige Situation (10% der LenkerInnen bei den Wiener Linien sind Frauen) verweisenden Web-Eintrag schreibt gscheitbär06: „da brauchens wenigstens ned einparken *g*“ und format kommentiert mit dem Titel *lol*: „der war guuut! *fg*“ Gibt man „Frau am Steuer“ bei Google ein, so findet man unzählige Videos, in denen Frauen recht kreativ ihren Weg in Parklücken finden. Die Suche nach „Mann am Steuer“ führt zu einer Website (2), die – selten so gelacht – verkündet, dass es leider nicht möglich war, ein Pendant zu frau-am-steuer.de zu befüllen, weil „Frauen einfach wirklich nicht Autofahren können“. Woran das liegt, wissen 17.285 Personen, die sich an einer Web-Umfrage beteiligt haben, ganz genau: „Das ist eindeutig genetisch bedingt.“

Des war schon immer so?

Foto: Rainer Rossgoderer

Bewegungen … and your mind will follow …

Karl Benz bekam 1886 als Erster das Patent für den Motorwagen. Keiner wusste damit so recht etwas anzufangen, und Benz erntete in erster Linie Spott für seinen „Wagen ohne Pferde“. 1888 packte seine Frau Bertha am frühen Morgen die Söhne ins Auto und startete – ohne Karl – eine Fahrt zu ihrer Mutter ins 45 Kilometer entfernte Pforzheim. Diese erste Überlandfahrt der Geschichte trug wesentlich dazu bei,


1 http://wien.orf.at/ stories/458805/ Fotos: Wikimedia Commons

Bertha Benz, Frau von Karl Benz, fuhr 106 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim und absolvierte damit die erste erfolgreiche Überlandfahrt der Geschichte.

Alice Ramsey mit ihren drei Begleiterinnen Margate Atwood, Nettie Powell und Hermine Jahns auf einem Werbefoto im Sommer 1909.

das gesellschaftliche Interesse am Automobil zu erhöhen (3). Mit dem Auto war zu Beginn des 20. Jahrhunderts für Männer wie für Frauen eine neue (Bewegungs-) Freiheit verbunden. Die Sufragetten, jene Frauen, die sich für das Frauenwahlrecht einsetzten, nutzten gezielt Fahrzeuge, um bei „Autoparaden“ auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Nell Richardson und Alice Burke fuhren 1916 fünf Monate quer durch die USA. Ihr gelbes „Saxon“-Automobil war Podium für ihre Reden und „Motor“ für ihr Engagement für Frauenrechte (4). Jahrhundertelang gültige Rollenbilder bekamen erste Risse, und das Auto war eines der Symbole für „neue Zeiten“.

Das missfiel jenen, die ihr favorisiertes Gesellschaftsmodell durch das Zerbröckeln traditioneller Rollen gefährdet sahen. V. a. der Klerus wies auf die Gefahren des Automobils hin – in erster Linie, weil es für junge Frauen die Gelegenheit bot, sich familiärer und kirchlicher Aufsicht zu entziehen. Die 22-jährige Alice Ramsey fuhr 1909 als erste Frau von New York nach San Francisco. Begleitet wurde sie von drei Freundinnen. Sie war seit ihrem 16. Lebensjahr eine begeisterte und begabte Fahrerin. Die Aufnahme in Rennfahrerverbände wurde ihr jedoch aufgrund ihres Geschlechts verwehrt. (5) In Österreich waren Frauen im 1898 gegründeten „Österreichischen Automobil-Club“ nur als außeror-

2 http://www.mann-amsteuer.de 3 http://www.berthabenz.de/ 4 http://americanhistory. si.edu/onthemove/collec tion/object_472.html 5 http://www.aliceramsey. com/alice.htm 6 Siehe im Detail: Roman Sandgruber: Frauen in Bewegung. Verkehr und Frauenemanzipation. In: Brix, Emil/Fischer, Lisa (Hg.): Die Frauen der Wiener Moderne. Verlag für Geschichte und Politik, Oldenbourg 1997, S. 53–64. 7 Zit. nach Wachs, Martin: The Automobile and Gender. An historical perspective. http://www.fhwa.dot. gov/ohim/womens/chap6. pdf

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dentliche Mitglieder zugelassen. In die Clublokalitäten hatten sie keinen Zutritt, die Fahrt in den clubeigenen Übungsautomobilen war ihnen nur in männlicher Begleitung gestattet. Ließ ein männlicher Autobesitzer eine Frau den Wagen steuern, so sprach man von „Gefälligkeitsfahrten“, die polizeilich geahndet wurden. 1907 hatten in Wien 16 Frauen ihr eigenes Fahrzeug angemeldet. 1923 legten 70 Wienerinnen die Führerscheinprüfung ab. 1926 wurde Frauen erlaubt, als Taxilenkerinnen zu arbeiten. Dennoch waren Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts eher als optischer „Aufputz“ auf dem Beifahrersitz akzeptiert denn als Fahrerinnen. (6)

Weil’s eben so ist? Wir lernen von Geburt an, welche Verhaltensweisen und Erwartungen mit unserem und „dem anderen“ Geschlecht verknüpft sind. Geschlechterrollen wandeln sich (sind damit nicht „naturgegeben“): „Frau-Sein“ oder „Mann-Sein“ bedeutet etwas anderes, je nachdem, wann und wo ein Mensch geboren wurde/wird. Das Anzweifeln von Fahrtüchtigkeit und Kompetenzen von Autofahrerinnen zielte

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darauf ab, Frauen „an ihrem Platz“ zu halten, ihre Freiheit einzuschränken und sie vor „verderblichen“ Einflüssen in der Gesellschaft (und in ihnen selbst) zu schützen. Zunehmend wurde in Abrede gestellt, dass Frauen körperlich fähig wären, die Kurbel zu bedienen, mit Hilfe derer man die

tion und tut das auch heute noch, das zeigt ein Blick auf jene Gesellschaften, in denen es Frauen nicht erlaubt ist, die Führerscheinprüfung abzulegen bzw. ein Fahrzeug zu lenken. Dass der Begriff der „Bewegung“ sowohl für das räumliche Fortkommen als auch

„If a man was non-mechanical, it was a personal accident of temperament; if a woman showed the same deficiency, it was a sex characteristic.“ (Nancy Barr Mavity, 1927(7)) Benzinmotoren starten konnte. Henry Ford schenkte seiner Frau Clara 1908, als er den T Ford auf den Markt brachte, ein Elektroauto für kurze Ausflüge rund um ihre Heimatstadt. Auf längeren Strecken war sie Beifahrerin ihres Mannes oder Sohnes. Sauber, leiser, langsamer und einen begrenzten Bewegungsspielraum erlaubend – Elektroautos passten viel besser zum damaligen Frauenbild und wurden gezielt für diese Zielgruppe vermarktet. Das Stereotyp von „Frauen am Steuer“ erfüllte eine bestimmte gesellschaftliche Funk-

für gesellschaftsverändernde Aktivitäten verwendet wird, ist kein Zufall – und die emanzipatorische Bedeutung von Fahrrad und motorisierten Fortbewegungsmitteln zum einen nicht zu unterschätzen, und zum anderen eine genauere Auseinandersetzung wert. Es gibt einige Dinge, die in Schubladen gut aufgehoben sind. Socken oder Besteck, zum Beispiel. Den Ansichten über die Welt und die Menschen, die sie bewohnen, tut ein wenig Luft ganz gut. Ruth Mayr


Fair(kehrt)es Salzburg Mensch und Mobilität

89 Straßen in Salzburg beginnen mit dem Buchstaben A, 70 mit B, 17 mit C, 34 mit D, 53 mit E, … Von 29. bis 30. Mai hat in der St.-JulienStraße (105 Straßen beginnen übrigens mit dem Buchstaben S) das „fairkehrt“-Fest stattgefunden, bei dem auf der sonst dicht befahrenen Straße grüner Rollrasen aufgelegt wurde, um das Umweltbewusstsein der Bevölkerung in puncto Mobilität neu anzuregen. Gut einen Monat vor dem Straßenfest hat die Critical Mass stattgefunden, bei der fast 100 Menschen auf Rädern, in Rikschas oder Anhängern unter Beweis stellten, dass

die Dominanz der Autos in Salzburg zu bekämpfen ist und energiebewusste Fortbewegung gefördert gehört. Über 300 Demonstranten taten ihre Abneigung gegenüber der geplanten Auflassung der Busspur in der Gemeinde Eugendorf am 1. April kund, da eine Zunahme der Staus, Lärmbelästigung und erhöhte Schadstoff­ emission befürchtet werden. Immer wieder zeigt die Stadt Salzburg, besser formuliert: die Bewohner dieser Stadt zeigen, dass Verkehr eine zentrale Rolle in ihrem Leben spielt und sie nicht tatenlos dabei zusehen werden, wie die Vielzahl der Straßen

(wieviele Straßen in Salzburg mit diesem oder jenem Buchstaben beginnen, diese alle zu zählen wäre ein langwieriger und mühsamer – vermutlich auch ein nicht ganz so sinnvoller – Prozess) die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Atmosphäre beeinträchtigen. Es wird sich erst zeigen, ob die 36 Poller, die seit Juni in der Stadt Salzburg den Verkehr im Zaum halten sollen, die gewünschte Wirkung mit sich bringen. Als Anfang, aktiv vonseiten der Politik gegen die Zunahme des Verkehrs etwas zu unternehmen, kann es zumindest bezeichnet werden. Katharina Pichler

Foto: Alexander Gautsch

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Hamid, warum lachst du? „Hast du Lust, uns ein Interview zu geben?“ frage ich Hamid (1), den ich im SOS-Clearinghouse (2) am Gang treffe. Zu meiner Überraschung sagt er, ohne zu zögern, freudig zu und strahlt mich dabei an. Tamim (1) steht ein bisschen abseits, er hat die Kappe tief ins Gesicht gezogen und scheint noch unschlüssig, doch dann fragt er in klarem Deutsch, ob er auch mitkommen darf. Zunächst tauschen wir Namen aus, und weil sie so ungewohnt in unseren Ohren klingen, schreiben wir sie auf Papier. Das zu Papier Gebrachte wird stirnrunzelnd betrachtet und erneut geschrieben. Gelächter. „Heeey, schreib in deutscher Schrift, nicht in deiner …“, grinst Hamid. Verständigung wird erprobt und funktioniert. Wir setzen uns auf den Balkon und beginnen eine deutsch-englische Unterhaltung.

Fotos: Sabine Bruckner


Hamid: Ich bin 17 Jahre alt und ich komme aus Afghanistan.

1 Namen von der Redaktion geändert. 2 Das SOS-Clearinghouse bietet minderjährigen Flüchtlingen in Salzburg Unterschlupf und Betreuung. Aber nicht nur das, das Team des Clearinghouse bemüht sich zudem, den jungen Menschen auch Zuneigung und Sicherheit zu geben, um ein positives Heranwachsen zu ermöglichen. Zudem sorgt ein abwechslungsreiches Bildungs- und Kreativprogramm dafür, dass der Alltag durchstrukturiert ist und nicht zu viel Zeit bleibt, um in düsteren Gedanken zu versinken. Beim Projekt Minerva können die jungen Flüchtlinge den Hauptschulabschluss (nach)machen.

Tamim: Und ich bin 17 Jahre und 6 Monate, ich werde bald 18, in 6 Monaten schon. Hamid und ich wohnen nicht hier, wir wohnen in einer betreuten Wohnung, ich zusammen mit meinem kleinen Bruder. Hamid: Zuerst bleibt man sechs Monate im Clearinghouse, und dann bekommt man eine andere Wohnung, aber wir kommen jeden Tag zum Deutschkurs her. In die Wohnung können wir kommen und gehen, wann wir wollen. Im Clearinghouse mussten wir um 22.00 Uhr zu Hause sein – trotzdem, das Clearinghouse ist super … Tamim: Ja, richtig super! Hamid: Ich bin vor einem Jahr und zwei Monaten nach Österreich gekommen, dann war ich in Traiskirchen und seit sieben Monaten bin ich in Salzburg. Und hier lerne ich jetzt Deutsch, zwar kann ich es noch nicht so gut, aber es geht. (lacht) MFK: Und wie lang war deine Flucht von Afghanistan nach Österreich?

Hamid: Von Afghanistan bis nach Österreich war ich ein Jahr unterwegs, oder vielleicht ein Jahr und vier Monate … ich weiß nicht. MFK: du warst Ein Jahr und vier Monate unterwegs? Tamim: Ja, das ist möglich. Hamid: Zuerst von Afghanistan nach Pakistan, dann in den Iran, in die Türkei und nach Istanbul, und schließlich nach Griechenland. Dort musste ich dann bleiben, weil es schwer ist, von Griechenland wegzukommen. Ich wollte dort unbedingt weg, denn es gibt so viele Leute dort und kein Asyl und keine Arbeit. Und viele Leute sitzen auf der Straße und trinken, das will ich nicht! – Aber dann bin ich hierher gekommen und hier ist es super! Obwohl ich in Afghanistan keine Ahnung von Österreich hatte. (lacht) MFK: Wie ist es dir bei deiner Flucht, auf deinem Weg, ergangen? Hamid: Meine Reise? Schlecht, sehr schlecht. Aber ich kann nicht über diese Probleme sprechen, weil es mir dann sehr schlecht geht. Es ist sehr schwierig, darüber zu reden.

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Tamim: Wir haben noch kein Ergebnis vom Asylamt … wir warten.

MFK: Telefonierst du manchmal nach Afghanistan?

Hamid: Ich habe „Negativ“ bekommen in der ersten Instanz. Bisher hab‘ ich immer gewusst, was ich machen muss in meinem Leben, aber jetzt weiß ich es nicht mehr. Wenn du mich fragst, was ich morgen mache, weiß ich es nicht. Ich komme zum Deutschkurs her und dann … ich weiß es nicht.

Tamim: Nein, ich habe keine Nummer und keine Kontakte, ich habe niemanden dort.

Tamim: Ja, das ist schwer, sehr schwer – und immer Deutsch lernen! Ich weiß, das ist wichtig, das ist das Erste, aber es ist schwierig mit all den Problemen und all den Gedanken über Asyl im Kopf, dann kann ich nicht lernen und studieren. Hamid: Hier in Österreich habe ich viele Freunde gesehen, die sind in erster Instanz „negativ“ und sind fünf, sechs Jahre hier und haben kein Asyl. Ich kenn‘ sogar einen, der ist seit neun Jahren hier. (lacht) Tamim: Er lacht trotzdem immer, weißt du. Hamid: Ja, ich bin so. (lacht) Tamim: Für euch ist es so leicht, wenn ihr uns nach unserer Flucht fragt, aber für uns ist es dann schwer, sich im Unterricht zu konzentrieren. Ich möchte das vergessen und dann studieren. – nicht immer, aber manchmal. Mich daran zu erinnern, ist schwer …

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Hamid: Ich auch nicht. Tamim: Mein Vater, meine Mutter, meine Schwester und die beiden kleinen Brüder sind alle an einem Tag getötet worden. Nur ich und mein Bruder sind hier. Ich bin an diesem Tag verletzt worden. Hamid: Letztens bin ich mit einem Freund an der Salzach gesessen und die Polizei ist gekommen und sagt „Bitte Ausweis“. Okay, bitteschön, denke ich. Aber ich habe Angst vor der Polizei, ich hab zwar nichts gemacht, aber ich kann nichts dagegen machen, ich weiß nicht warum. Den ganzen Weg von Afghanistan hierher war es immer so, wenn ich die Polizei gesehen habe, schnell weg, und jetzt, jetzt ist es automatisch so. MFK: Wie viele Sprachen sprichst du eigentlich? Tamim: Drei – Farsi, Dari und Paschtu … MFK: Und Englisch und Deutsch? Tamim: Ach so (lacht), dann sind es fünf.


MFK: Hast du Englisch in Afghanistan gelernt. Tamim: Natürlich. Meine Mutter war Lehrerin und mein Vater Arzt … MFK: Was möchtest du einmal werden? Tamim: Ich mach jetzt den Hauptschulabschluss und dann vielleicht Gymnasium und dann studieren. MFK: Du könntest Dolmetscher werden. Tamim: Dolmetscher – nein, dann schon lieber Banker oder Computerwissenschaftler. Herr Svager, Leiter des SOS-Clearinghouse, kommt auf den Balkon und kündigt an, dass Ate, ein junger Kosovare, dessen Asylantrag abgelehnt wurde, nun im Gemeinschaftsraum verabschiedet wird. Er bittet Hamid und Tamim zu kommen. Hamid: Ja! Dürfen wir gehen? MFK: Ja klar, vielen Dank und … alles Gute!

Interview: Veronika Weis

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I

ch hatte im Oktober letzten Jahres das Vergnügen, als Security für eine große Rennveranstaltung im arabischen Raum zu arbeiten. Es wurde mir vertraglich verboten, alles, was ich dort sehe/höre, nach außen zu tragen. Da ich die Zustände dort als menschenverachtend empfand, habe ich jedoch beschlossen, mich darüber hinwegzusetzen. Womit sich auch erklärt, warum ich lieber anonym bleibe.

habibi – Freund/Liebling Die Arbeiter vorort werden liebevoll Habibis genannt. Sie arbeiten durchschnittlich 16 Stunden am Tag. Der Verdienst am Tag ist umgerechnet ungefähr der Wert einer Flasche Wasser in Mitteleuropa. Da die Araber selbst kaum arbeiten, sind es überwiegend migrierte Gastarbeiter aus Indien, den Philippinen und Pakistan. Einquartiert sind die Habibis in Containerdörfern in der Wüste. Das heißt: kein fließendes Wasser, 150 Personen teilen sich eine Dusche/Toilette, keine Klimaanlage, und da die Verpflegung nicht gestellt wird, sind

Die

sie gezwungen, vorort selbst zu kochen (eine Schüssel Reis mit Geschmack und ein winziges Stück Fisch pro Tag). Ihre Arbeit ist Bauarbeit. Sie bauen die Häuser und Wege der Reichen. Als wir fünf Tage vor dem Rennen ankamen, wurden noch letzte Wege gepflastert, Rasen gelegt und Palmen gepflanzt. Die gesamte Baustelle wurde in der Nacht zum Renntag „fertiggestellt“. Ich habe mich oft gefragt, wie schlimm die Zustände in ihren Heimatländern sein müssen, wenn sie derartige Bezahlung und Lebensbedingungen über sich ergehen lassen. Der Stellenwert, ihr Wert, ist so gering, dass, sollte die Königsfamilie durchfahren und einer der Arbeiter nicht schnell genug auf die Seite kommen, er überfahren wird. Es ist anscheinend nicht einmal notwendig, Papiere auszufüllen. Mit seinem Reisepass kommt ein neuer Arbeiter ins Land. Sehen ja eh alle gleich aus. Die wohlhabenden Araber selbst arbeiten so wenig, da sie im Falle der Arbeitsunwilligkeit trotzdem vom König (so eine Art muslimischer Diktator), ein Taschengeld von 2.000 € im Monat bekommen.

h c i e r , 1 l e m r Fo


Sollten sie dennoch arbeiten wollen, verdienen sie dementsprechend mehr. So fährt ein normaler Beamter durchschnittlich einen Porsche Boxter. Ich habe oft schon von Klassenunterschieden gehört, mir war auch klar, dass sie gravierend sind. Doch habe ich, um ehrlich zu sein, nicht damit gerechnet, dort, in einem der reichsten Länder der Welt, auf eine derartige Menschenverachtung zu stoßen. Erschreckt hat mich auch das Verhalten der anderen österreichischen Kollegen. Denn da die „Ausländer“ sie nicht verstanden, wurden sie hinterrücks einfach die ganze Zeit verspottet und die Frauen mit sexistischen Bemerkungen eingedeckt. Ausgeprägte widerwärtige Dummheit aus dem schönen Süden Österreichs. Es ist ihnen nicht einmal aufgefallen, wie verachtend ihr Benehmen gegenüber einer fremden Kultur ist. Am dritten Tag hatte ich dann

n e b i e l zu b up


doch das Vergnügen, zwei Grazer kennen zu lernen, die mindestens so viel Freude wie ich daran hatten, wieder einmal ein Gespräch zu führen, für dessen Inhalt man zumindest einen Hauptschulabschluss braucht.

Jachthafen Der F1-Ring in der Wüste hat normalerweise keine Meeresanbindung. So wurde kurzerhand ein kilometerlanger Kanal in die Wüste gegraben, der den Jachten nun erlaubt, direkt am Padokkclub (Fahrerlager) zu ankern. Das Foto ist vom Anreisetag, an dem noch nichts los war. Später war das Fotografieren verboten. Am Renntag lagen hier bis zu fünfstöckige Schiffe im Tau, mit Swimmingpools und Hubschrauberlandeplätzen. Es räkelten sich leicht bekleidete Models an Deck und schlürften Champagner – unglaubliches Klischee. Der einzige Widerspruch war, dass sich dieses Meer nicht bewegt, keine Frischwasserzufuhr hat, und somit gekippt ist. Das heißt: regenbogenartige Ölschlieren ziehen sich über die Wasseroberfläche und es stinkt. Wenn der Wind am Abend richtig dreht, stinkt es am ganzen Ring.

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Im Hintergrund sieht man den Shams Tower (Sommenturm). Dieser war ausschließlich der Königsfamilie vorbehalten. Während des Briefings wurden wir mehrmals darauf hingewiesen, keinen Fuß in diese Richtung zu setzen. Würden wir uns hinter das Tor des durch einen Stromzaun abgesperrten Bereiches wagen, schießt das Militär bzw. die Leibgarde des Königs zuerst, und stellt dann später Fragen. Sieht und spürt man die allgegenwärtige Angst der lokalen Arbeiter in Zusammenhang mit der Präsenz von Polizei und Militär, ist diese Tatsache auch sehr leicht ernst zu nehmen. Die Königsfamilie hat uneingeschränkten Zugang zu alle Bereichen des Rings. Wir wurden strikt angewiesen, sie immer und zu jeder Zeit durchzulassen. Zu erkennen waren sie an den Nummerntafeln, die je nach der Niedrigkeit der Zahl (123) bis zu sechs Millionen Euro kosten. Diese Summe zahlt ein amerikanischer Manager für die Zahl sechs an seinem Wagen. Ich machte einmal den Fehler, die Leibgarde des Königs aufzuhalten, die in einem großen weißen Van mit verspiegelten Scheiben saß. „Your passport ple…“, weiter kam ich

nicht, da mir mit dem Wort „What?“ der Fahrer seine Beretta und der Beifahrer seine Kalaschnikow zeigten. Ein wenig blass und mit der Erkenntnis, dass sie sicher diesem Verein angehören, ließ ich sie dann durch. Egal ob Polizei, Feuerwehr oder Rettung, unabhängig ob etwas zu tun ist oder nicht, die Motoren laufen, 24 Stunden am Tag durch (wie auch die Straßenbeleuchtung). Ist der Tank leer, wird er einfach bei der Tankstelle am Ring wieder vollgetankt. Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Liter Benzin


dort acht Cent kostet. Zurück am Parkplatz, läuft der Motor wieder. Na ja, man sitzt ja an der Quelle. Der Feuerwehrwagen im Hintergrund kommt übrigens aus Linz und hinter dem Steuer sitzt ein Feuerwehrmann aus Düsseldorf. Da die wohlhabenden Araber, bis auf ihre Frauen, die ihre Zeit nicht nur mit Luxus verbringen, selbst wenig Know-how an den Tag legen, wird es einfach zugekauft. Anscheinend verdirbt Geld nicht nur den Charakter, es macht auch träge.

Ich habe kurz mit dem Feuerwehrmann gesprochen, der vorort die Feuerwehrleute ausbildet. Sein Problem ist nur, dass fast alle der Auszubildenden eigentlich zur Polizei wollten, weshalb die Begeisterung und Motivation dementsprechend gering ist. Brennt es in einer der Städte, ist es niemals ein kleiner Brand, sondern immer ein ausgewachsener Hochhausbrand oder Ähnliches. Bei den Übungen stellen sie sich ja nicht blöd an, meinte er. Doch sobald es ernst wird und wirklich etwas brennt, sind sie schneller weg,

als man „Feuer!“ rufen kann. Was für ihn durchaus ein Problem darstellt. Er hat sich für fünf Jahre verpflichtet und war, als ich ihn getroffen habe, bereits drei Jahre vorort. Die Bezahlung ist sehr gut und vom Geld wird er, zurück in Deutschland, für sich und seine Familie ein Haus bauen und ein Jahr lang gar nichts tun. Also wirklich gut bezahlt. Der Parkplatz selbst war der Polizei vorbehalten. Noch nie habe ich auf einem Fleck derartig viele Porsche, Bugatti und andere Sportwagen und Limousinen gesehen.

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W

ann sperrt denn endlich wieder das MARK auf?“ Manchmal scheint es mir, als habe ich mich entpersonifiziert. Da sagt schon mal der eine MARK zu mir und schaut dann recht amüsiert, wenn ich meinen richtigen Namen verrate. Eine andere nennt mich EINFACH GERD, weil ich nach Jahren der Namensmutationen darauf bestand, wieder einmal bei meinem Namen genannt zu werden. Menschen, Dinge, alles hat doch einen Namen, um uns sprach-philosophisch und überhaupt arrangiermäßig zu verstehen. Die Welt ist voller Komiker und Innen vor allem. Jeder stets bemüht, lustig und witzig zu sein. Wo es doch alles andere ist als das – oder? Misanthrop! Da schwirrt mir schon der Kopf, wenn ich mir nur mal ganz kurz überlege, wo es Orte der Dummheit gibt, an welchen es zu kämpfen notwendig wäre. Diese Welt ist eine geteilte: in Menschen, die für, und andere, die gegen das Leben zu agieren scheinen. Und Antworten – na ja, die gibt’s nicht mehr – und das Nachfragen wird uns verheimlicht. So lag ich mit 17 Jahren in einer Münchner Universitätsklinik mit zertrümmertem Becken und die geschulte Medizinwelt verabreichte mir gesellschaftsnormierte, chemische Substanzen, die mir eine über zwanzigstündige Dauererektion verschafften. Ich schwöre – das ist die Hölle – und ich frag nicht warum … weil es mir peinlich ist! Dieses kirchliche, fest in mir sitzende Gefühl, tief in mir drinnen, wie eine schlechte, verbrecherische Vergangenheit. Wir sollten einfach alle wieder mehr fragen, so würden wir erkennen, dass so Leben entsteht. Leben ist Kommunikation, und deswegen sage ich dann doch immer wieder: „Jetzt bald mal. Auf alle Fälle sind wir 2011 wieder da – voll interessiert: am Leben!“

INDIVIDUALISMUS ODER DIE NEOROMANTISCHE SELBSTREFLEXION

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Foto: Julia Fink


MARK.freizeit.kultur das offene haus für jugendkultur in salzburg ///////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////

der umbau beginnt

Wir lesen uns die Münder wund buchpräsentation //////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////

Die Bagger kommen. Juhu! Endlich ist es so weit, der Umbau beginnt und das MARK.freizeit.kultur in der Hannakstraße 17 nimmt Gestalt an. Das MARK-Team freut sich darauf, euch im Frühjahr 2011 in den adaptierten Räumlichkeiten zu begrüßen, um dort mit euch die besten Feste zu feiern, im gemütlichsten Café abzuhängen und natürlich auch, um mit euch die kreativsten Projekte zu realisieren. Bis es so weit ist, verkürzt euch MARKradio jeden Mittwoch, von 20 bis 21 Uhr, die Wartezeit. Hier haben radiobegeisterte Menschen die Chance, jugendrelevante Themen in der MARKradio-Sendung auf der Radiofabrik (107,5 & 97,3 MHz) zu besprechen. Falls du Interesse daran hast, einmal eine Sendung zu gestalten (auch wenn du keine technischen Vorkenntnisse besitzt), oder einfach nur mitzugehen und dir einen Eindruck zu verschaffen, dann melde dich per E-Mail an office@marksalzburg.com oder telefonisch: 0662 84 99 21. Weitere Infos unter www.radiofabrik.at. Euer MARK-Team

„Wir lesen uns die Münder wund – ein Wettbewerb“ hat im Juni 2010 mit dem Finale für dieses Jahr seinen Abschluss und seinen Gewinner gefunden. Mit dem Ziel, nicht etablierten und nicht kommerziell publizierten AutorInnen die Möglichkeit zu geben, ihr Können vor Publikum mit anderen zu messen, kämpften 27 Teilnehmer um den Hauptpreis: eine Buchpublikation, die nun ihre Realisierung gefunden hat. „Ungooglebar“ heißt das Resultat des Gewinners Robert Presslaber und wird am Freitag, 28. Jänner 2011 um 20.00 Uhr im Literaturhaus Salzburg (Strubergasse 23) erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

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Spielanleitung:

1. Schneide die zwei Teile des Spielbrettes aus uns lege/klebe sie zusammen. 2. Schneide die Spielsteine aus. (Du kannst auch eigene Spielkegel nehmen, wenn du welche zur Hand hast.) 3. Schneide die Aufgabenstellungen aus und lege die zusammengehörigen Kärtchen auf Stapel zusammen. 4. Jeder/Jede sucht sich eine Farbe aus. Der/die Jüngste darf beginnen. Der/die rechts neben einem Sitzende liest immer die Aufgabenstellung laut vor. Hast du die Aufgabe erfüllt, ist der Nächste an der Reihe. Derjenige, der als Erster das Ziel erreicht, hat gewonnen.

© Rita Atteneder

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Das Kind neben dir hört und hört nicht auf, dich zu fragen, ob du nicht mit ihm Schere/Stein/Papier spielen willst. Erbarme dich doch und spiel mit ihm. Fordere einen Mitspieler deiner Wahl heraus. Der Sieger darf 2 Felder vor.

Ein alter Herr versucht verzweifelt, den Busplan zu lesen. Du siehst das einfach tatenlos mit an. Rücke 2 Felder zurück. Das muss bestraft werden.

Du bist tatsächlich zu blöd und hast dich in den falschen Bus reinge­ setzt. Raus mit dir und ab zur rich­ tigen Haltestelle. Das dauert aber eine Weile. Setzte eine Runde aus.

Ein kleines Spiel zwischendurch, um die Fahrt ein bisschen spannender zu machen: Such dir Teile aus dem Bus und beschreibe sie nur anhand von Adjektiven. Du hast eine halbe Minute Zeit. Die Anzahl der Begriffe, die erraten werden, ist die Anzahl der Felder, die du fahren darfst. Derjenige der etwas errät, darf auch jeweils ein Feld vor.

Du wirst beim Schwarzfahren er­ wischt. Lass dir einen überzeugen­ den Grund einfallen, warum gera­ de du kein Ticket kaufen musst. Seid ihr überzeugt, Mitspieler? Wenn ja, dann darfst du 3 Felder nach vorne rücken.

Du schnappst einer alten Dame den Sitzplatz weg. Nicht sehr nett. Als Strafe rücke 2 Felder nach hin­ ten.

Das darf doch wohl nicht wahr sein. Ein kleines Kind kotzt eine richtig schöne Ladung auf deine Schuhe. Setze eine Runde aus, steig aus, putz dir die Schuhe und nimm den nächsten Bus.

Dieses Baby neben dir schreit schon Ewigkeiten rum. Probier‘s du doch mal mit einem Einschlaflied und rücke dann 2 Felder vor, als kleines Dankeschön für deine Bemühun­ gen.

Du befindest dich im Bus Nr ... (An­ zahl der Spieler). Schaffst du es, 5 Stationen von diesem Bus aufzu­ zählen? Wenn ja, darfst du 2 Felder vor.

Gerade fahrt ihr bei einer bestim­ mten Sehenswürdigkeit vorbei. Ein Tourist möchte wissen, was das ist, spricht aber weder Deutsch noch Englisch. Erklär ihm pantomimisch, welche Sehenswürdigkeit das ist. Errät er (deine Mitspieler) es, darfst du 2 Felder vor.

Ein Jugendlicher neben dir nervt die ganze Zeit rum mit seiner lauten Musik. Gib ihm 3 einladende Grün­ de, warum er bei der nächste Hal­ testelle aussteigen soll, und rücke dann 2 Felder vor.

Du klebst einfach einen Kaugummi unter den Sitz, dabei ist der Mistkü­ bel sogar auch noch direkt neben dir. Solch eine Unverschämtheit wird hart bestraft. Rücke 2 Felder zurück.

Dein Sitznachbar fragt dich, ob du ein paar coole Bars kennst in Salz­ burg. So einfach gibst du diese Info nicht her. Stelle deine liebsten Bars zeichnerisch dar. Die Mitspieler ra­ ten. Du hast 30 Sekunden Zeit. So viele Bars sie erraten, so viele Felder darfst du vor. Derjenige, der es er­ rät, darf auch jeweils 1 Feld vor.

Im Bus erlebt man ja meistens al­ lerhand Dinge. Lass dir einen klei­ nen vierzeiligen Reim einfallen und erzähl darin, was einem so alles passieren kann, und rücke dann 3 Felder vor.

Dein Bus ist vollgestopft, es sind kei­ ne Sitzplätze mehr frei. Doch Stehen ist auch langweilig. Lehn dich an die Wand, als würdest du sitzen. Pro halbe Minute darfst du ein Feld vor.

Der Busfahrer hat total schlechte Laune und mault die ganze Zeit herum. Erzähl ihm doch eine lustige Geschichte, um ihn aufzuheitern. Als Belohnung rücke 3 Felder vor.

Jetzt sitzt du schon eine ganze Wei­ le im Bus. Steh doch mal auf und mach 20 Hampelmänner, damit dir nicht die Füße einschlafen, und rü­ cke dann 2 Felder vor.

Der Busfahrer bremst zu stark und ein Fahrgast fällt mit voller Wucht hin und dabei reißt ihm auch noch die Hose. Erzähl ihm doch eine peinliche Geschichte von dir, da­ mit er sich nicht mir so sehr in Grund und Boden schämen muss. Als Be­ lohnung für diese nette Tat darfst du 3 Felder vor.


Ein verzweifelter Tourist bittet dich um Hilfe. Erklär ihm doch kurz, wie er von der Staatsbrücke zum Sebas­ tiansfriedhof kommt, auf Englisch. 2 Felder vor als kleine Entschädi­ gung.

Ein Passant hat sich den Knöchel verstaucht und bittet dich, ihn ein Stück mitzunehmen. Befördere ihn (einen Mitspieler deiner Wahl) 15 Sekunden lang durch den Raum, und zwar Huckepack, und rücke dann als Dankeschön für diese net­ te Geste 3 Felder nach vor.

Du fetzt bei Rot über die Ampel. Als Strafe rücke 2 Felder zurück.

Dir ist soeben die Kette rausgesprun­ gen. Setz eine Runde aus und mach dein Rad wieder einsatzfähig.

Einem Radfahrer vor dir ist die Kette rausgesprungen. Hilf ihm doch kurz, das Rad wieder auf Vordermann zu bringen. Als Belohnung darfst du 2 Felder nach vor.

Wie gut kennst du eigentlich dein Fahrrad? Stelle Teile (Einzelteile, nicht das ganze Fahrrad) eines Fahrrads zeichnerisch dar. Du hast 30 Sekunden Zeit. Alle raten mit. Die Anzahl der Teil, die erraten werden, ist die Anzahl der Felder, die du vor darfst. Jeder, der eins errät, darf auch jeweils 1 Feld nach vor.

Du fährst von einer Party im Mark mit dem Radl heim. Es ist stockfins­ ter und dein Licht funktioniert nicht. 2 Felder zurück als Strafe für diese unverantwortliche Tat.

Du machst einen kurzen Stopp beim Supermarkt und hast auf ein­ mal vergessen, wo du dein Rad hingestellt hast. Setz erst mal eine Runde aus und sieh zu, dass du dein Drahtgestell wieder findest.

Ein Poller fährt gerade hoch, als du vorbeifährst und du fliegst ihn ho­ hem Bogen zu Boden. Stelle diesen spektakulären Fall nach. 2 Felder nach vor als Entschädigung für die Schmerzen.

Hast du dich schon mal gefragt, wie eigentlich die genaue Bezeich­ nung für Fahrrad lautet? Google den Begriff Fahrrad und lies ihn laut vor. Du hast 1 Minute Zeit. Schaffst du es, darfst du 2 Felder nach vor.

Du triffst einen Freund, der auch gerade mit dem Rad unterwegs ist zum Mark. Als Zeitvertreib könntet ihr doch einen kleinen Reim starten, was ihr heut noch so alles vorhabt. Such dir einen Mitspieler aus und los. 2 Felder vor für den kreativen Kopf, der die meisten Ideen hat.

Du drängst dich völlig rücksichtslos zwischen den Fußgängern durch und rammst einen davon fast um. Das muss bestraft werden: 2 Felder zurück.

Vom langen Radeln tun dir deine Beine schon richtig weh. Locke­ re deine Muskeln mal eine Minute lang mit ein paar Hampelmännern auf. Jetzt bist du wieder richtig lo­ cker und darfst 3 Felder vor.

Beschwingt von dem tollen Fahrt­ wind, umgeben von Bergen und voller Vorfreude aufs Mark radelst du singend vor dich hin. Warum eigentlich nicht jodelnd? Los gehts, die in Sound of Music können das auch. Als Belohnung darfst du 3 Fel­ der vor.

Sportlich wie du unterwegs bist, schaffst du folgende Aufgabe si­ cher locker. Stelle Sportarten pan­ tomimisch dar. Du hast 15 Sekun­ den Zeit. So viele Sportarten erraten werden, so viele Felder darfst du vor. Derjenige, der etwas errät, darf auch jeweils 1 Feld vor.

Ein wichtiger Anruf erreicht dich und plötzlich wirst du zum Eilkurier. Was für eine ganz dringende Nach­ richt musst du ins Mark bringen?? Ist dir etwas Originelles eingefallen, darfst du 3 Felder vor.

Du bist doch mit dem Rad unter­ wegs. Also auf den Rücken und losradeln. So lange bis der Spieler nach dir mit seiner Aufgabe fertig ist. Dann darfst du nach dieser An­ strengung 2 Felder vor.

Kaum zu glauben, ein Autofahrer schneidet dir komplett den Weg ab. Du rast vor Wut. Lass dir 5 Be­ leidigungen in 10 Sekunden für ihn einfallen. Wenn du das schaffst, darfst du 2 Felder vor.


Du triffst zufällig einen Freund, der dich überredet, mit ihm einen trin­ ken zu gehen. Freundschaft geht natürlich vor. Setze ein Runde aus und genieße das kühle Nass.

Ein Werber läuft schnurstracks auf dich zu. Es gibt kein Entkommen. Lass dir eine gute Ausrede einfallen, warum du den armen Kindern in Af­ rika einfach nicht helfen willst. Die Gruppe entscheidet. Ist sie gut ge­ nug, darfst du 3 Felder nach vor.

Du steigst in ein riesigen Haufen Hundescheiße. Setze eine Runde aus und putz dir erstmal den Dreck von den Füßen.

Du trödelst wieder mal viel zu sehr herum und kommst noch zu spät zur Party im Mark, wenn du jetzt nicht mal gleich einen ordentlichen Sprint hinlegst. Laufe eine halbe Mi­ nute so schnell du kannst, um die Zeit wieder einzuholen. Hast du das geschafft, rücke 2 Felder vor.

Ein Auto rast mit voller Geschwin­ digkeit an dir vorbei, fährt mitten durch eine Pfütze und saut dir dein ganzes Gewand voll. Du hast aber keine Zeit mehr zum Umziehen. Frag doch einen Passanten, ob er dir das T-Shirt leihen kann. Kreativität ist gefragt. Konntest du den Passan­ ten (deine Mitspieler) überzeugen, darfst du 3 Felder vor.

Du hast aber Glück. Gerade jetzt, wo deine Füße schon so zu schmer­ zen beginnen, kommt zufällig ein Freund mit dem Auto vorbei und nimmt dich ein Stück mit. Rücke 2 Felder vor.

Diese Touristen immer. Erklär dem orientierungslosen netten Herrn doch kurz, wie er vom Makartplatz zu Mozarts Geburtshaus kommt, auf Englisch natürlich. Danach darfst du 2 Felder vor.

Ein Tourist kommt auf dich zu, deutet auf eine Sehenwürdigkeit und möchte wissen, was das ist. Er spricht kein Deutsch und kein Eng­ lisch. Erkläre ihm den Namen der Sehenswürdigkeit anhand einer Zeichnung. Die Mitspieler raten. Du hast eine Minute Zeit. Erraten sie es, darfst du und der Schnellste 2 Fel­ der vor.

Ein Strom voller Touristen kommt auf dich zu und schiebt dich mit voller Wucht um ein Feld zurück.

Dummerweise läufst du seit 10 Mi­ nuten eine falsche Straße entlang. Bitte den Autofahrer, dich 2 Felder nach vorne zu bringen, wo du den richtigen Weg wieder aufnehmen kannst. Lass dir was Originelles ein­ fallen. Der Autofahrer entscheidet, ob er dich mitnimmt oder stehen lässt.

Es fängt zu regnen an. Probiers mit einem Regentanz. Vielleicht funk­ tionert der ja auch in die andere Richtung. Geschafft? Auch wenn nicht, ein Versuch war‘s wert. Rü­ cke 2 Felder vor als Belohnung für deine Bemühungen.

Dir ist plötzlich so nach Reimen zu Mute. Schnapp dir den Radfahrer, der gerade bei dir vorbeifährt und reime los. Derjenige, der die meis­ ten Ideen hat, darf 2 Felder vor.

Du gehst bei Rot über die Ampel. Das gehört sich aber gar nicht. Als Strafe rücke 2 Felder zurück.

Du wolltest doch eigentlich noch Knabbereien für den Spieleabend im Mark besorgen. Du bist aber schon vorbei am Supermarkt. Also nochmal zurück. 2 Felder nach hin­ ten.

Gut gelaunt auf dem Weg ins Mark summst du das Lied vor dich hin, das dein MP3-Player von sich gibt. Sing doch mal richtig laut, dass alle was davon haben. Als Belohnung darfst du auch 2 Felder vor.

Du bist auf dem Weg zum Spielabend im Mark. Da steht sicher Pantomime-Spielen auf dem Plan. Übe doch gleich einmal. Der Bus­ fahrer lässt sich ein Wort einfallen. Die anderen raten. Schaffst du es, so gut zu erklären, dass die anderen es erraten, darfst du 3 Felder vor.

Passiert das gerade wirklich? Eine Riesen-Mozartkugel rollt auf dich zu und möchte, dass du eines von Mo­ zarts großen Werken gesanglich zur Schau bringst. Nach dieser Tortur darfst du 3 Felder nach vor.

Du kommst an einem SegwayVerleih vorbei und beneidest die anderen um ihr flottes Fortbewe­ gungsmittel. Google die genaue Definition von Segway und lies sie laut vor. Du hast 2 Minuten Zeit. Geschafft? Du darfst dir einen Seg­ way ausleihen und kommst 2 Felder nach vor.


Dein Sprit geht schon langsam dem Ende zu. Leg lieber kurz bei der nächsten Tankstelle einen Stopp ein. Setze eine Runde aus und bring dein Gefährt wieder auf Vorder­ mann.

Nicht zu glauben. Da liegt eine Kat­ ze seelenruhig mitten auf der Stra­ ße und rührt sich nicht vom Fleck. Es hilft kein Hupen und kein Schreien. Belle und hechle und laufe wie ein Hund. Vielleicht schreckt sie das ab und verschwindet endlich. Über­ zeugend genug? Dann kannst du weiter und darfst 3 Felder vor.

Oje. Da staut sichs aber ordentlich. Um dir die Zeit ein bisschen zu ver­ treiben, könntest du dich doch im Reimen versuchen. Also los! Schil­ dere deine Situation anhand eines kleinen vierzeiligen Reimes! 2 Felder nach vor für den kreativen Kopf.

Du hast vergessen zu blinken und hast dadurch fast einen Auffahr­ unfall verursacht. Damit du dir das nächste mal merkst zu blinken, gibt es eine kleine Bestrafung: 2 Felder zurück.

Dein Beifahrer langweiligt sich zu Tode und beginnt dir richtig auf die Nerven zu gehen. Erzähl ihm einen Witz, damit er endlich aufhört zu nerven. Als Belohnung rücke 2 Fel­ der vor.

Da fährt einer vor dir schon die gan­ ze Zeit im Schneckentempo. Da deine Hupe nicht funktionert, musst du wohl selber einspringen. Imitiere deine Hupe und mach dem Fahrer vor dir Feuer unter dem Hintern. 2 Felder vor als Belohnung für diese Anstrengung.

Ein Fußgänger läuft einfach bei Rot über den Zebrastreifen. Den schnappst du dir. Fußgänger: Lauf davon!!! Autofahrer: Schnell hinter­ her!!! Hast du ihn erwischt, rücke 2 Felder vor.

Irgendwas bei deinem Auto klingt komisch. Du hast ein paar Sachen im Verdacht, dir fallen aber einfach die Bezeichnungen nicht ein. Be­ schreibe 3 Autoteile, die du vermu­ test, dass kaputt sind. Du darfst aber keine Wörter verwenden, sondern nur Geräusche machen. Du hast 15 Sekunden Zeit. 2 Felder nach vor, wenn du das geschafft hast.

Der Autofahrer vor dir fährt ziemlich ein Schneckentempo. Trotzdem kein Grund zum Drängeln. 2 Felder zurück. Strafe muss sein.

Du bist zu spät dran und rast wie ein Wahnsinniger. Und schon ist auch die Polizei hinter dir her. Lass dir eine gute Ausrede einfallen, warum du es so eilig hast. Das Team entschei­ det, ob sie gut genug ist. Wenn ja, darfst du 3 Felder nach vor.

Da läuft wieder mal überhaupt nichts Annehmbares im Radio. Doch diese Stille hält ja auch keiner aus. Gib doch eines deiner Lieb­ lingslieder zum besten. Nach dieser schönen Gesangseinlage darfst du 2 Felder vor.

Dein Beifahrer wettet, er wäre der beste Pantomime-Spieler der Welt und könnte alles erraten. Kannst du das auch? Dein rechter Mitspieler stellt dar, du ratest. Schaffst du es innerhalb von einer Minute, darfst du 3 Felder nach vor.

Wo bist du denn bitte mit deinen Gedanken? Da fährst du dem Au­ tofahrer vor dir voll hinten hinein. Der ist natürlich stinkwütend. Be­ sänftige ihn mit einer kleinen Tanz­ einlage zu “Macarena” und rücke dann 2 Felder.

Du lässt die Fußgänger vor dem Zebrastreifen beinhart NICHT drü­ ber. Als Strafe rücke 2 Felder nach hinten.

Du triffst einen Freund und nimmst ihn ein Stück mit. Das ist sehr lieb von dir und deshalb darfst du auch 2 Felder nach vor.

Deine Klimaanlage ist kaputt und du schwitzt wie ein Irrer. Kühl dich doch mal ab. Geh zum nächsten Waschbecken und wasch dir dein Gesicht richtig kalt. Der Radfahrer hilft dir dabei. Frisch und munter darfst du dann 2 Felder vor.

Erwischt!!! Du fährst durch ein Ra­ dar und wirst geblitzt. Schnapp dir die nächste Kamera (z.B. Handyka­ mera) und mach ein Foto von dir. Schneide dabei eine möglichst fiese Grimasse, schließlich nervt es dich total, dass du in die Falle getappt bist. Das soll auf dem Radar-Foto auch zu sehen sein. Nach diesem Pechsfall darfst du 3 Felder vor.

Dein Sprit neigt sich schon langsam dem Ende. Leg bei der nächsten Tankstelle einen Stopp ein. Apro­ pos Tankstelle. Wieviele Tankstellen (Namen) fallen dir ein? Du hast 10 Sekunden Zeit. Die Anzahl der Tankstellen, die dir einfallen, ist die Anzahl der Felder die du nach vor darfst.


S C H L E I C H E N F V H U T F A H R E R K X Y W Q X V N Y Ü Ä P B Ü J A A Y V Ä Ü Ö X Ö X E R Ä J Z Ä F T H Ä V M X Y C H H S I Q J J N B P Y R E K N E L L Q A B X L Y E V E R K E H R Y Ä J S T A U O T X E I T B Ü W L S J Y X R A S T S T A E T T E Z N J Ü P E E O Q Q A X Z D R A Q B P R O M I L L E U D Y N M G X T V G F Z W R B D Y X C W X Y W A Ä X N O Q E A E Y U B C N J Q Ö Ü R E R H A F L E D N O G M R Y B N B A H N U E B E R G A N G Q C X Q N L E G E O V H Lösung in der nächsten Ausgabe MFK 01/11 auf der letzten Seite

30 | RÄTSEL | SCHULTERRATTEN

SUCHBILD © Rita Atteneder

FINDE 17 BEGRIFFE ZUM THEMA Verkehr


Essensreise „Reisen bildet“ heißt das Sprichwort immer so schön verallgemeinert und kann doch klar beschrieben werden. Unterwegs in anderen Regionen, lernt man unterschiedliche Lebensarten, Traditionen, und eben auch verschiedene Gerichte und Gebäcke kennen. Bleibt man allein in Deutschland, tun sich einem neue, leckere Dinge auf, wie so genannte Fettgebäcke namens Pfannkuchen, Berliner oder Krapfen. Bei genauerem Hinsehen stellt man jedoch fest, dass alles dasselbe ist. Nur regt sich der Berliner darüber auf, dass er im Ruhrgebiet bzw. meist im ganzen westlichen Teil des Landes ein Gebäck ist, und in Bayern wundern sie sich, warum der Berliner, dort als Krapfen bekannt, im Osten auch Pfannkuchen genannt wird. Denn das ist doch, was die „Ossis“ als Eierkuchen, die Franzosen als Crêpes und die Österreicher als Palatschinken bezeichnen. Es sind nicht die einzigen verwirrenden Beispiele,

Foto: seifenbläschen / photocase.com

wenn es um die Namensgebung beim Essen geht. Von Nord nach Süd und über die Grenze hinaus bis nach Österreich finden sich im Nordosten zum Beispiel die „Bulette“ (aus dem französischen boulette), weiter im Osten der „Klops“ (vom niederdeutschen kloppen – geklopptes Fleisch), in Bayern das „Fleischpflanzerl“ und in Österreich das „Fleischlaberl“. Ein Oberbegriff für alle vier kann die aus Hackfleisch zubereitete Frikadelle sein. Weiterhin essen die Salzburger „Frankfurter“, während die Deutschen „Wiener“ futtern. Auch beim Gemüseeinkauf bekommt ein Norddeutscher Probleme in Österreich, wenn er statt Bohnen Fisolen, einen Karfiol statt Blumenkohl oder Paradeiser und keine Tomaten erhält. Ähnliches geschieht mit Früchten, wie Ribisel (= rote Johannis-

beeren), Marillen (= Aprikosen) oder Blaubeeren, bekannt unter Heidelbeeren, Moosbeeren und Hoabeeren. Warum das so ist, kann mit Lehnwörtern aus Italien, Frankreich oder dem Lateinischen erklärt werden, sowie durch die erste und zweite Lautverschiebung, welche im Süden anfing und nie ganz den Norden erreichte. Deswegen wird „oben“ Platt- oder auch Hochdeutsch und „unten“ Bayrisch bzw. Oberdeutsch gesprochen. Kein Wunder also, dass Deutschland sprachlich immer noch in Nord, Süd, Ost und West viergeteilt ist und sich mit Österreich nicht versteht. Deshalb brauchen wir uns trotzdem keine Sorgen machen, denn schaut man sich in den Nachbarländern Frankreich oder Großbritannien um, haben sie dieselben Probleme. Na dann, guten Appetit und Mahlzeit! Jennifer Gruhn

Völkerverständigung | 31

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Mit dem

Fahrrad 32 | Rubrik

um die halbe Welt


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as Fahrrad, dieses einfache, geniale Stück Technik. Gebaut aus nur zwei Rädern, einem Rahmen und ein paar anderen kleinen und großen Teilen. Manche behaupten, es ist ein vollwertiger Ersatz für das Auto und alle anderen Verkehrsund Transportmittel. Man höre und staune, es soll sogar Leute geben, die damit jahrelang durch die ganze Welt fahren, dabei ganze Kontinente durchqueren und in die entlegensten Teile unserer Erde vordringen. Mit vier Taschen und ein paar kleinen Umbauten am Rad kann es jeder. Ein oder mehrere Jahre Freizeit am Stück, etwas Mut und Sturheit, sowie eine gefüllte Reisekasse vorausgesetzt. Zählt man sich zu den Leuten mit den genannten Voraussetzungen, und ist obendrein dreist genug, seiner Mutter durch Abwesenheit viele Sorgen zu bereiten, dann steht einer Reise, wie ich sie unternommen habe, nichts im Weg. In diesem Fall kann man sich gedanklich schon auf ein paar Fragen einstellen, die einem immer wieder gestellt werden. Die Frage nach dem Warum zum Beispiel kann ich mit einem einzigen Wort beantworten: Neugierde! Auf die Frage „Warum nicht mit dem Motorrad oder Auto?“ dagegen antworte ich sehr ausführlich:

Das Auto, das Motorrad, das Flugzeug und der Zug haben etwas gemeinsam. Sie sind zu schnell, um die Wirklichkeit zu erleben. Es sind Reisekapseln, mit denen man nicht hinter die Kulissen schauen kann, und nichts als die erste Baumreihe sieht. Wie in Australien zum Beispiel. Man fährt mit dem Auto eine Straße entlang und denkt sich, wie schön der alte Wald links und rechts der Straße ist, aber weil man zu schnell ist, um dahinter zu blicken, bekommt man nicht mit, dass dahinter nichts als gerodete Flächen und endlose Pinienplantagen zu finden sind. Vielleicht ist es auch gut so, weil was würden die Touristen denken … Das Flugzeug vergleiche ich mit einem Wurmloch. Diese theoretische Verbindung zwischen zwei beliebigen Orten, die man aus einschlägigen Filmen kennt. Du steigst in einer dir bekannten Welt in den Flieger und auf einem anderen Planeten wieder aus. Weil so groß kann der Unterschied zwischen der Welt, die wir zu kennen glauben, und einer anderen sein. Es liegen Welten zwischen der uns bekannten und der, die, wenn man politisch korrekt formuliert, nicht mehr als Dritte Welt bezeichnen darf. Man muss nicht in die

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Ferne schweifen, um sich klar zu machen, dass manchmal Abwege nötig sind, und zu erkennen, was um uns passiert, und wie wenig wir davon mitbekommen, obwohl es uns alle betrifft. Es gibt erschreckend viele Menschen, die nicht wissen, was auf dem Weg von der bekannten Wohnung zum Büro, oder zu den anderen kleinen Inseln oder Orten, die man kennt, vor sich geht. Sie wissen nicht, dass es fast keine Wälder mehr gibt, dass das, was sie für heilen Wald halten und vom Auto aus sehen, nichts als fast leblose Plantagen. Sie sehen nicht, wie sich an Flussufern invasive Neophyten ausbreiten. Das sind Pflanzen, die eingeschleppt wurden und die heimische Pflanzenwelt verdrängen. Dort eine neue Pipeline, da eine neue Hochspannungsleitung, noch mehr Straßen, Wasserkraftwerke in sensiblen Gegenden. Die Natur wird gnadenlos ausgebeutet und vergiftet und wir bemerken es nicht einmal, vor lauter Stress und Beschleunigung. Weil gegen Stress bekanntlich Urlaub hilft, steigen wir ab und zu in ein Flugzeug und denken ironischerweise, wie schön die Erde von oben ist. Am Urlaubsort schnell in eine Hotelburg, also wieder

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abgekapselt und abgeschirmt. Zum Beispiel in der Türkei, wo die Leute so gastfreundlich sind, dass einem verschlossenen Durchschnittsösterreicher schon fast unheimlich wird. Das sind im Übrigen dieselben Leute, die bei uns, nicht zuletzt aufgrund von Vorurteilen, nicht integriert sind. Unterwegs wird man – egal wo auf der Erde – immer mit den Fragewörtern Woher und Wohin konfrontiert. In meinem Fall war der Ausgangspunkt für meine Radreise Australien und das Ziel Österreich. Damit sind wir wieder beim Thema. Dennoch, am Anfang war das Wurmloch, und in ebendiesem bin ich von München nach Melbourne geflogen, habe dort mein mitgebrachtes Fahrrad zusammengebaut und gesattelt, nur um mich gleich wieder auf den Heimweg zu machen. Von Melbourne durch ganz Australien nach Darwin, quer durch das Zentrum, manchmal auf Abwegen und Umwegen. Der Plan war, alles an Land beziehungsweise per Boot zu schaffen. Gleich zwei Mal wurde dieser ursprüngliche Plan durchkreuzt und so kam es, dass ich von Darwin nach Indonesien wider Willen


mit dem Flugzeug reisen musste. In Indonesien hab ich die Inseln Bali, Java und Sumatra durchquert und bin dazwischen mit Booten gereist. Von Sumatra ging es, ebenfalls per Boot, nach Singapur. In Südostasien reiste ich von Singapur per Bike weiter durch Westmalaysia, durch Thailand und Laos, durch China, durch Tibet, durch die Mongolei bis nach Russland. Tja, und dann musste ich, dank der russischen Bürokratie, wieder ins Flugzeug. Denn die Russen wollten mir anscheinend nicht erlauben, vom Baikalsee durch ganz Sibirien bis nach Europa zu radeln. Das heißt, sie wollten es schon erlauben, aber in unserer ach so freien Welt kostet ein Langzeitvisum viel Geld. Geld, das ich nach 12 Monaten auf Reisen nicht mehr hatte. Es gibt Leute, die behaupten, nur wer sich bewegt, spürt die Freiheit. Ich behaupte, wenn man sich zu viel bewegt, stößt man sehr schnell an Grenzen. Von Irkutsk, unweit des Baikalsees, per Wurmloch nach Moskau. Von dort durch das Baltikum, durch Polen, Deutschland und Tschechien nach Österreich. Nach 14 Monaten und 23.000 Kilometern im Sattel wieder zuhause.

Es ist interessant, nach so langer Zeit langsam an einen Ort zurückzukehren, den man so gut kennt wie seine Westentasche. Ich bin von Polen nach Deutschland eingereist, und von einem Meter auf den anderen versteht man wieder, was die Leute sprechen. Ich reise sehr gerne in Ländern, wo ich die Sprache nicht verstehe, ich lebe dann in der Illusion, dass alle um mich herum nur hochphilosophische und geistreiche Gespräche führen. Plötzlich ist es dann so weit, nur noch ein einziger Tag, nur noch hundert Kilometer. Zeit, stehen zu bleiben. Die ganzen Monate bin ich gereist, nach Hause gefahren im eigentlichen Sinn bin ich nie. Die Reise ist zum Alltag geworden. Das tägliche Radfahren und die Dokumentation zu meiner Arbeit. Die Fragen danach, der Klassiker: „Und, wie war‘s?“ Keine einfache Antwort, und wer sie wirklich hören will, der braucht viel Zeit und starke Nerven. Es gibt viel zu sehen, und es ist immer alles anders, als man meinen könnte.

Text & Fotos: Christian Mösenbichler | www.derbeobachter.net

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Frauen im Verkehr oder:

Do women fuck healthier?

Wie das verkehrstechnisch zwischen Blumen und Bienen so läuft, dürfte wohl allgemein bekannt sein, was jedoch dahingehend zu tun ist, wenn zwei Blumen beschließen, gemeinsam ins Hochbeet zu steigen, ist in der Gesellschaft immer noch vielen ein Rätsel und sogar auf der Blumenwiese aka in der Szene selbst weitestgehend unbekannt.

38 | Verhütung Foto: Wikimedia Commons/Pere55


Wovor sollen WIR uns denn schützen? So unsexy und lästig das Thema Verhütung bzw. in diesem Fall der Schutz vor Geschlechtskrankheiten auch sein mag, so wichtig ist es. Auch wenn das Thema Schwangerschaft erst gar nicht aufkommt, gibt es doch so einiges, vor dem sich frau beim Sex mit Frauen schützen sollte. Über die Krankheiten, die frau sich beim ungeschützten Sex mit einer Frau holen kann, seien es Pilzinfektionen, Filzläuse, bakterielle Vaginose(1), Trichomonaden(2), oder auch Aids (obwohl lesbische Frauen in HIV-Statistiken gar nicht erst vorkommen, weil das Risiko einer Ansteckung zu gering sei), kann sich jede und jeder selbst nach Belieben informieren. Nur so viel: übertragen kann das ganze über die Mundund Vaginalschleimhäute werden, aber auch über den Austausch von Sextoys und Ähnlichem.

Femidom und Dental dam? Ja, wirklich! So, und was kann frau nun tun, um all diese unangenehmen Nebenwirkungen der tollsten Sache der Welt zu verhindern? Treue wäre da ein Anfang, ein Aidstest bzw. regelmäßige Arztbesuche sind auch nie verkehrt. Aber es gibt auch unmittelbare – wenn auch

eher unpraktische – Maßnahmen, die unternommen werden können. Zum einen existiert bereits seit Anfang der 90er-Jahre das Kondom für die Frau, Femidom genannt, zumindest im Rest der Welt, in Salzburg gestaltet sich die Suche danach sehr schwierig. Das Femidom ist ein Latexschlauch mit je einem Ring an den Enden, wobei einer in die Vagina eingeführt wird und der andere vor den Schamlippen platziert. Wer es genauer wissen will, sehe sich auf YouTube um, wo es einige Einführungsfilmchen (Witz gecheckt?) zum Thema gibt. Die Nachteile des Femidoms liegen in der Schwierigkeit, diese überhaupt zu bekommen und darin, dass ein Dreierpack dieser Dinger, zumindest in Deutschland, satte 8 Euro kostet. Als weiteres „Verhütungsmittel“ für homosexuelle Frauen steht noch das so genannte dental dam zur Verfügung, auch wenn ich noch nicht herausgefunden habe, wo frau das in Salzburg bekommt. Dabei handelt es sich um ein ca. 15 x 15 cm großes Latextuch, dass beim Oralverkehr über die weiblichen Geschlechtsteile gelegt wird. Und um das Ganze etwas lustiger zu gestalten, gibt es das sogar in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Ganz wichtig für den Gebrauch von Femidom und dental dam ist, dass diese nur ein Mal verwendet werden dürfen und, wie Kondome auch, kühl gelagert werden. Auch zur Handhabung von dental dams gibt es genügend Möglichkeiten um auf YouTube einfach mal auf Tuchfühlung zu gehen.

1 Bakterielle Entzündungen der Scheide. 2 Eine Ansteckung mit Trichomonaden erhöht das Risiko einer HIV-Infektion.

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No lesbian Sex in Salzburg! Da ich euch gerne wertvolle Tipps mitgeben wollte, wo ihr euch bei Bedarf an Verhütungsmitteln in Salzburg hinwenden könnt, machte ich mich auf den Weg zu einigen Beratungs- und Verkaufsstellen – wie ich dachte. Aber alles war vergebens – Salzburg ist wohl noch nicht bereit für verantwortungsbewussten Sex unter Frauen. Bei der „First Love Ambulance“ im LKH war ich anscheinend die erste Frau mit solch einer Bitte und bekam nach meiner Bitte nach einem Femidom, das sie nicht hatten, sogar Geleitschutz von der Beraterin, da „heute nicht grad die Gmiatlichstn da sind“, wie sie meinte. Als Nächstes ging ich in die Apotheke – eine beliebige in der Stadt – erfolglos. Die Apothekerin war freundlich und meinte, sie würde mir den Sexshop empfehlen oder versuchen, ein Femidom übers Internet zu bestellen. Mein Anruf bei der Aidshilfe wurde mit einem unmissverständlichen „Nein!“ abgewimmelt, jedoch gab mir der direkte Mann am Ende der Leitung zu verstehen, dass einige Apotheken in Salzburg schon Femidome führten. Nun soll frau die nur noch finden … Die Sexualberatungsstelle hat mein Mail freundlich beantwortet aber konnte mir auch nicht weiterhelfen und den Sexshop wollte ich mir ersparen. Auffallend war auch, dass den

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Begriff „Femidom“ viele wenigstes schon mal gehört haben, das „Dental dam“, nach dem ich auch fragte, aber jedes Mal komplett ignoriert wurde – und das bei Salzburgs Beratungsstellen, die u. a. auf Verhütung spezialisiert sind.

Keine rosigen Aussichten … … also für heißen und spontanen Lesbensex in Salzburg, auch nicht, wenn frau Verhütungsmittel auftreiben kann, aber im Grunde sind Kondom, Diaphragma und Co auch nicht gerade die Lustmacher schlechthin, mal ganz abgesehen von den Eingriffen der Pille in das weibliche Hormonsystem. Schade nur, dass es lesbischen Frauen in Salzburg immer noch so schwer gemacht wird, Verhütungsmittel zu bekommen. Natürlich bin auch ich mir im Klaren, dass nur sehr wenige Frauen bei lesbischem Sex verhüten, aber die paar, die es tun wollen, sollten wirklich nicht so große Hürden zu überwinden haben. Marita Voithofer

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er kennt ihn nicht? Martin Bauer alias Skeptik, (Mit-)Begründer des Soundsystems Beatshot, Drum-‘n‘-Bass-DJ der ersten Stunde. Aus der Salzburger Musikszene ist er kaum wegzudenken, aber auch sonst ist er überall gern gesehen, schließlich ist Martin „so der Nette … “

Cool sein, Musik machen So nett ist der, dass er sich manchmal vor lauter Zuneigung kaum noch retten kann. Und während so manchen zu seinem Geburtstag die Angst quält, von allen vergessen zu werden, behandelt Martin diesen Freudentag wie ein Staatsgeheimnis – damit nicht zu viele Leute sein Häuschen im Grünen stürmen. Schließlich ist im Pool nicht sooo viel Platz, und „gmiatlich“ soll es schon sein – das ist schließlich so was wie seine Lebensphilosophie. Und das manifestiert sich auch in seinen eigenen vier Oma-Haus-Wänden. Plüschig-braune Teppiche und schwere Samtvorhänge schaffen die ideale Atmosphäre, um in diffuse Gespräche zu versinken und irgendwann – mal über Umwege, mal direkt – beim Thema Musik wieder aufzutauchen: Diese begleitet Martin nämlich schon seit Kindesbeinen an. Mit 17 hat er Blockflöte und Klavier gegen zwei Turntables eingetauscht, mit einem klaren Ziel vor Augen: „Ich wollte halt auch cool sein!“ Wenig später war er dem Drum ‘n‘ Bass verfallen. Von nun an hörte er nichts anderes mehr und – er war damit nicht allein. Gemeinsam mit Gleichgesinnten begann er, selbst Rhythmen zu mixen. Beatshot wurde geboren und das MARK diente als Homebase: „Wir sind hier unterstützt worden, ohne dass es kompliziert gewesen wäre“, erinnert sich Martin, „und das bringt‘s halt voll!“ Das ist nun zwar schon zehn Jahre her, die Freundschaft ist

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Foto: Sabine Bruckner


jedoch geblieben: „Ich werd‘s halt nimma los, das MARK, wenn‘s sein muss, geh ich für die sogar demonstrieren.“ Auch in Martins Haushalt hat sich in der Zwischenzeit so einiges getan. Still und leise haben sich dort Kabel um Kabel, Boxen und Mikros angehäuft. Die Frage „Krempel wegtragen oder Tonstudio aufbauen?“ war leicht beantwortet. Weil es ein richtiges Liebhaberstudio geworden ist, nennen es Martin und Kollege Harald Mörth liebevoll „Late hour studio – we do it for the love“. Vorrangig lokale Bands kamen bisher in den Genuss der spätnächtlichen Aufnahme-Professionalitäten, aber auch für große Träume ist Platz: „Irgendwann möchte ich das Quantic Soul Orchestra produzieren und natürlich Amy Winehouse … “ – und tatsächlich, wo könnte sich die nostalgische Kraft dieser rauchigen Soulstimmen besser entfalten als zwischen bauchigen Einmachgläsern und feinster Technik? You will enjoy it, Mrs. Winehouse!

Late hour Time Wrap Ein bisschen angestaubt und alt ist überhaupt gut, findet Martin, zumindest bei Vintage-Tontechnik und bei ihm selbst: „Weil dann

alles a weng entspannter wird.“ Der früher drängende Wunsch, einmal in eine richtige Stadt zu ziehen, ist auf Eis gelegt. Was mal beengt und nervig war, lädt nun zum beschaulichen Niederlassen ein. Besonders gut findet Martin aber am Älterwerden, dass klarer wird, wohin man will – so lässt sich relaxt genießen, was gefällt, und leichter vom Hals halten, was missfällt: Als geschäftstüchtiger Mensch, der den materiellen Versuchungen nicht gänzlich abgeneigt ist, schließt Martin zwar nicht grundsätzlich aus, sich ab und an für Geld zu verkaufen, er hat aber eine gute Strategie entwickelt, nervige Aufträge gering zu halten: „Wenn mich eine Arbeit nicht zaht, verlang‘ ich einfach viel mehr Geld. Und wenn mir die Sache zu arg ist, dann mach ich sie sowieso nicht – also ich würd‘ sicher nicht für die Freiheitlichen einen Werbespot machen.“ *

Rettet die Wale Weniger im Einklang ist er mit sich und dem Lauf der Welt. Viel zu viel geht kaputt, das macht ihn nachdenklich und wütend – oder traurig. Ganz besonders ärgert ihn dann die eigene Ohnmacht. „Ich find‘ blöd, dass ich nicht recht viel dagegen tun kann und eigent-

* Anm. d. Red.: Nach weiteren Überlegungen fügte Martin hinzu: „ … obwohl, wenn die 1.000.000,- Euro zahlen würden, hmmm …“

Die Sache mit dem Trampolin „Eigentlich wollte ich nie ein Trampolin im Garten, da war ich immer dagegen, weil das nervt, mit dem Rasenmäher rummähen. Und ich hupf‘ selber eh selten drauf – das heißt, es ist mir wurscht – na ja, eigentlich stört es mich sogar. Also für mich persönlich wär‘ ich froh, wenn es weg wär, aber andere Leute haben halt Spaß damit … also ist es okay, dass es da ist.“

lich sogar mitschwimm‘. Da steh‘ ich mit mir selber im Clinch“, gibt er nachdenklich zu. Hätte er jedoch einen Wunsch frei, dann wüsste er, was zu tun ist: „Ein neues System für die Welt würd‘ ich mir wünschen.“ Wie das wäre, ist noch nicht ganz ausgereift, nur so viel: „Es müsst‘ ganz anders sein als das jetzige, so anders, dass man sich‘s noch nicht mal vorstellen kann.“ Und das ist doch zumindest schon ein Anfang, denn, seien wir uns mal ehrlich, wer könnte Martin auch nur einen Wunsch abschlagen? Veronika Weis www.latehour.at/studio | www.beatshot.net

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Fotos: Sabine Bruckner

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Two Girls – One Cop Fotos: Rainer Rossgoderer


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katharina premm

katharina töpfer

Verkehr –

ha?

Ob es verkehrt ist den Verkehr zu hassen? Nun ja man kann ihn ja nicht einfach lassen. Er verstopft die Straßen, raubt uns die Vernunft Und sein Lärm verringert die Qualität der Unterkunft. Ach könnte ich ihn nur zwingen fort zu fliehen! Oder würd ich mich damit nur selbst aus dem Verkehr ziehen. Die Freiheit wäre dann schon eingeschränkt, wenn man an Busse, Autos, Züge denkt. Auch fiele wohl besonders schwer, der Verzicht auf den menschlichen Verkehr. Er ist uns also beides, Last und Lust, Mal treibt er an mal macht er Frust.

Verkehr ist eigentlich echt geil. Hä? Ja klar, Geschlechtsverkehr halt. Du weißt schon, wenn der Mercedes in den „Tunnel“ fährt. Der Mercedes? Schön, wenn du dein Teil mit der puren Idee eines Luxusartikels vergleichst. Hä? Na ja, es hat einen Namen, einen Namen, der für ein imaginäres Konstrukt eines Wertes steht. Die Güte deines Geschlechtsteils, welche sich auf absurde Vorstellungen der Pornoindustrie beziehen, benennst du mit einem Namen und schließt gleich auf die Qualität des Geschlechtsverkehrs. Wenn jeder einen Mercedes fahren würde, wäre die Verkehrssituation auch nicht besser. Aber geiler. Außer die Gesellschaft würde plötzlich nur noch Fahrräder gut finden. Soloaction – auch gut. Dem Mercedes wird das auf Dauer aber nicht gefallen. Dem Mercedes gefällt meist das, was den meisten Menschen gefällt. Nein, den Menschen gefällt das, was dem Mercedes gefällt. Damit ist wohl die Weltherrschaft des Penis besiegelt. Hä?

Eine Hassliebe

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Viktoria Hubner

Stefan ebner

Verkehrte Welten

zeit

Treffen sich zwei, der eine verliebt sich, nur sich liebt der andere, der andere liebt sich nicht, nicht liebt der eine den anderen.

die straßen treiben uns voran. immer schneller und unaufhaltsam. nur mehr selten finden wir zeit, einen ort, um durchzuatmen. wir sind getrieben. geschwindigkeit als neuer maßstab. als maßstab für werte, für unser dasein. du bist zu langsam für unsere gesellschaft, nichts einfacher als das, wir werden dich aussortieren. wie die häne von den kücken getrennt und zu tiermehl verarbeitet werden. werden die langsamen zermahlen in den mühlen eines systems, das fehler nicht mehr zulässt. nein, sie verurteilt. kein wachsen, nichts selbstbestimmtes mehr erlaubt. du bist tier, ziehst selbst die mühle mit, die die langsamen zerreibt. ein braves gefügiges highspeedmuli auf den speedways des kapitalismus. längst vergessen, was graß ist, ernährst du dich vom tiermehl derer, die auf der strecke blieben. bis du selbst lahmst, den karren nicht mehr heben kannst und verendet verwendet wirst und mit dem mehl deiner knochen all die anderen gefügigen, verlorenen seelen nährst.

Treffen sich zwei, kennen sich, kennen einander, kennen sich untereinander, waren ineinander. Treffen sich zwei, der eine lacht, lacht den anderen aus, der andere lacht ihn an – lächerlich. Treffen sich zwei, hassen einander, hassen jemanden, jemand hasst sich, sich hasst niemand, niemand hasst jeden. Trafen sich zwei, kannten sich, verliebten sich, hassten sich. – lächerlich.

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PE NIP PEL

Mark-graffiti Penippel, das = bevorzugte Form, Farbe, Aussehen, Marke, physikalischer Zustand, Geruch etc. eines Gebrauchsgegenstands oder anderer allt채glicher, oftmals zu wenig beachteter Objekte.

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Martin, 23, vor einem Kunstwerk eines anonymen K체nstlers.

Gerd, 39, vor einem Kunstwerk von Busy und Sweb.


Fotos: Julia Fink / Miriam Lempert

Paul, 25, vor einem Kunstwerk von Busy Katharina, 22, vor einem Kunstwerk von Miriam, 30, vor einem Kunstwerk von (busy.ontherun@gmail.com)und Kobo. Peter.W. kwant.

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löwe 23.07. - 23.08. Der Löwe hat Freude am Sein, am Ausdruck, am Leben an sich. Die Welt ist für ihn eine große Bühne, auf der er sich verströmen kann. Als „Mittelpunkt der Welt“ ist er hochsubjektiv und geht immer von sich aus – quasi „leozentrisches Weltbild“. Er ist herzlich, wohlwollend, humorvoll, risikobereit und hat etwas Erwartungsfrohes. Und er ist mutig – alleine schon deshalb, weil er so sehr von sich selbst überzeugt ist. Mit Schmeicheleien erreicht man beim Löwen übrigens sehr viel. Er ist von Natur aus schattenfeindlich. Alles, was dunkel und/oder schmerzhaft ist, blendet er vorzugsweise aus. Das Leben ist für ihn eine Art Selbsterfahrungsseminar, wo er sich ausprobieren und inszenieren kann. Und das mit Drama und großen Gesten. Wird er blockiert, lebt er seine Größenvorstellung in der Phantasie aus. Mit dem Planen, Vorausdenken, den alltäglichen Notwendigkeiten tut er sich eher schwer, da er am liebsten den Moment lebt. Außerdem hält er sich nicht gerne mit Details auf – er denkt und handelt im großen Stil. Kleinliches Getue ist ihm verhasst. Übersieht man ihn – was ohnehin schwer möglich ist –, ist er gekränkt und geht in den Stolz. Außerdem neigt er zum Narzissmus und mischt sich gerne überall und ungefragt ein. Er kann anderen Menschen Mut machen, sie motivieren und fördern. Er ist großzügig und gibt gerne, ohne etwas zurückzuverlangen.

54 | HOROSKOP von Ute Lang

jungfrau 24.08. - 23.09. Die Jungfrau ist präzise, genau, effizient, ökonomisch, analytisch, methodisch und logisch. Sie geht ins Detail, schafft Ordnung und will, dass alles wie am Schnürchen funktioniert. Sie wertet aus, filtert, entscheidet zwischen nützlich und unnütz, zwischen gesund und schädlich, zwischen brauchbar und unbrauchbar. Sie hat ständig das Bedürfnis, alles möglichst effizient zu gestalten, was durchaus eine gewisse Zwanghaftigkeit annehmen kann. „Wo kann ich noch einen Handgriff einsparen?“ Umständliche Menschen sind ihr ein Gräuel. Sie wird dann nervös und will lieber alles selber machen. Die Jungfrau ist ein hochkreatives Zeichen, da sie sich sehr gut an neue Situationen anpassen kann. Alles, was sie tut, muss einen Nutzen, einen Sinn haben. Sie braucht eine Aufgabe, mag es aber nicht, wenn sie Befehle bekommt, da sie sehr eigenständig ist und selbst am Besten weiß, was wann wie zu tun ist. Passt sie sich zu sehr an oder gönnt sich keine Pause, somatisiert sie und wird krank. Neben ihrer Kritiksucht und Nörgelei kann sie zudem sehr pedantisch und kleinlich sein. Unter Umständen verliert sie sich auch zu sehr in Details und hat ein übersteigertes Kontrollbedürfnis. Die Jungfrau hat eine sehr gute Wahrnehmung, sie ist umsichtig und hilfsbereit – immer am Sprung, dort zu helfen, wo Not am Mann ist.


waage 24.09. - 23.10. Takt, Höflichkeit, Diplomatie, gutes Benehmen – das gehört zur Waage. Und die Harmonie – oder eigentlich der Ausgleich. Diesen schafft die Waage. Ist irgendwo zu sehr Friede, Freude, Eierkuchen, dann bringt sie alles wieder ins Gleichgewicht – und wirkt dann auf die Umgebung ganz und gar nicht harmonisch. Gleichheit, Fairness, Gerechtigkeit, Ästhetik und Etikette sind ihr wichtig – mit Eifersucht, Wut, Neid, Aggression und dergleichen kann sie schlecht umgehen. Sie ist konfliktscheu und übermäßig kompromissbereit, sie zieht es vor, sich um des lieben Friedens Willen anzupassen. Sie wirkt bisweilen kühl und distanziert, aber stets höflich, charmant und freundlich. Entscheidungen treffen ist eine mühsame Angelegenheit für die Waage, da sie immer beide oder mehrere Seiten durchdenkt und dann erst entscheidet. Manchmal entscheidet sie auch ganz einfach gar nicht, um so den vermeintlichen Konsequenzen zu entkommen. Wird sie gezwungen, sich schnell zu entscheiden, bringt sie das in Stress. Sie ist sehr nach außen orientiert, braucht ein Du, um sich selbst zu finden. Am wohlsten fühlt sie sich, wenn es ihrem Gegenüber gut geht und sie von harmonischen, ästhetischen Dingen und Menschen umgeben ist. Oft ist ihr allerdings die Harmonie wichtiger als die eigenen Bedürfnisse.

skorpion 24.10. - 22.11. Dies ist das bindungsintensivste Zeichen des Tierkreises. Er ist sehr auf ein Du fixiert, lässt es nicht mehr los, wenn er es erst einmal hat. Er denkt, handelt und fühlt nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip. Er mag keine halben Sachen, bei ihm gibt es nur entweder/ oder, ganz oder gar nicht. Er lebt und liebt intensiv, leidenschaftlich, extrem, ist jedoch auch von starker Selbstkontrolle geprägt. Zu ihm gehören die Stirb-und-werde-Prozesse – er treibt alles ins Extreme, bis er an den Punkt des Wandels kommt und wie Phönix aus der Asche wieder aufsteht. Alles, was verboten und tabu ist, zieht ihn magisch an. Alles Dunkle, Geheimnisvolle, Verborgene, Mysteriöse fasziniert ihn. Er liebt das Spiel von Macht und Ohnmacht, von totaler Hingabe und absoluter Kontrolle. Die Ambivalenz von Hassliebe und Leidenslust kennt er nur allzu gut. Er kratzt gerne am Lack, deckt auf und bringt Verschüttetes ans Licht. Er ist erbarmungslos ehrlich und findet bei seinem Gegenüber stets den wunden Punkt. Man kann ihm nichts vormachen, da er sofort spürt, wenn etwas nicht echt ist. Er ist von Natur aus misstrauisch, eifersüchtig, manipulativ und kann sehr nachtragend sein. Außerdem ist er ein Meister der emotionalen Erpressung. Er hat große Angst vor Verlust und tendiert dazu, den anderen kontrollieren zu wollen. Da er das Extreme kennt, ist er der optimale Krisenbegleiter.

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bilderrätsel

Welche bands werden hier gesucht?

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Fotos: Rainer Rossgoderer / Miriam Lempert

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Lösung in der nächsten Ausgabe MFK 01/11 auf der letzten Seite

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Blattlinie MFK

Magazin für Kunst und alternative Jugendkultur

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as MFK – Magazin für Kunst und alternative Jugendkultur ist ein gesellschaftsliberales und von allen politischen Parteien, Institutionen und Interessensvertretungen unabhängiges Jugendkultur-Magazin mit Redaktionssitz in Salzburg. Das Printprodukt wendet sich vor allem an Leser aus der alternativen Kunst- und (Jugend-)Kulturszene. Inhalt und Fotos bzw. Illustrationen werden selbstständig von den freien Redakteuren der jeweiligen Ausgabe des Magazins recherchiert und ausgewählt. Das Magazin distanziert sich von Gewaltverherrlichung, Rassismus, Populismus, Sexismus, Beleidigungen und Beschimpfungen gegen ethnische Volksgruppen und Religionsgemeinschaften, sowie von diskriminierenden und extremistischen Inhalten. Herausgeber ist der Verein Jugend in Beruf und Freizeit (MARK.freizeit.kultur). Das Magazin wird ab 2011 periodisch, vier Mal pro Jahr aufgelegt – in einer Auflage von 1000 Stück.

kreative köpfe gesucht! Politik ist einfach. Kultur ist leicht einzusparen. Zeitungmachen hingegen ist beinharte Arbeit. Deshalb: leiht uns eure Kreativität – wir gehen damit hausieren. Schickt uns eure Ideen, Vorschläge, Anregungen an office@marksalzburg.com oder schaut bei einer unserer Redaktionssitzungen vorbei (Termine auf www.marksalzburg.com) Abgabe oder Zusendung von Texten, Fotos, Bildern, usw. für die Ausgabe MFK 02/2011 zum Thema „08/15“ sind jederzeit möglich! Voraussichtlicher Erscheinstermin: Mai 2011.

Foto: zentextures.com Lösungen der Rätsel MFK 01/10 Wörtersuchrätsel: Neu, Unterhemd, Flugzeug, einpacken, Wohnung, liefern, Schiff, Kostuem, Moebel, Strasze, Kofferraum, Karton, schleppen, bauen, Muskelmann, Auto, Zug Bilderrätsel: 1. Hair, 2. Flash Dance, 3. Singing in the Rain, 4. Dirty Dancing, Lösungswort: Grease


Impressum MFK - Magazin für Kunst und alternative Jugendkultur Herausgeber: Verein Jugend in Beruf und Freizeit - MARK.freizeit.kultur ZVR-Zahl: 471905195 Hannakstraße 17 5023 Salzburg, AUSTRIA Online-Ausgabe: www.marksalzburg.com Obfrau: Ute Lang Verantwortlich für den Inhalt / Redaktion: MARK.freizeit.kultur, Gerd Pardeller, Miriam Lempert, Marita Voithofer, Katharina Pichler, Viktoria Hubner, Christoph Kirchner, Ruth Mayr, Anna Milena Ofner, Ute Lang, Veronika Weis, Stefan Ebner, Peter.W., Andrea Folie, Christian Mösenbichler, Katharina Töpfer, Jennifer Gruhn Bildredaktion / Illustrationen: Rainer Rossgoderer, Hans Schütz, Peter.W., Sabine Bruckner, Julia Fink, Rita Atteneder, Melanie Fath, Stefan Ebner, Alexander Gautsch, Christian Mösenbichler Layout und Gestaltung: Julia Fink Lektorat: Christoph Kirchner

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