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GASTRO

from FRIZZ Das Magazin Frankfurt April 2022

from FRIZZ Das Magazin Frankfurt April 2022, page 33

FILM & KINO REGIONAL

MINIE‘S CAFÉ – CAFÉ UND MEHR ** Italienische Momente

Schiacciata, Crostini, Cappuccino und Dolce: In Minie‘s Café gibt es alles, was das Herz von ItalienLiebhaber*innen begehrt.

ESSEN: nnnnn n

SERVICE: nnnnn n AMBIENTE: nnnnn n SPICY HOT POT – CHINESISCHE KÜCHE *

Aus einem Topf

Chinesischer Hot Pot als Suppenvariante: Frisch, lecker und günstig. Bei der geschmacklichen Tiefe ist aber noch Luft nach oben.

ESSEN: nnnn nn

SERVICE: SELBSTBEDIENUNG AMBIENTE: nnnn nn

Die Glastheke mit den süßen Leckereien ist üppig gefüllt und gut einsehbar – so läuft dem Gast schon gleich nach dem Betreten das Wasser im Mund zusammen. Die Veggie-Variante der Schiacciata (sprich: Skiatschaata) – in Florenz ein typisches Streetfood –, ist ein krosses Fladenbrot-Sandwich mit gegrillten Zucchini und Auberginen, Pesto und frischem Rucola und Babyspinat. Es ist frisch und mit Liebe gemacht, gut gewürzt und nicht zu knapp befüllt. Sättigend und schmackhaft sind auch die Arancini (3,50 €), frittierte Reisküchlein, wahlweise mit Ragù oder Spinat/Mozzarella gefüllt. Etwas kleiner als die Schiacciatas sind die Crostinis. Wie ein kleines Kunstwerk kommt die gegrillte Brotscheibe, belegt mit getrockneten Tomaten, reichlich Pinienkernen und sorgfältig aneinandergereihten Avocado-Scheiben (8,50 €) daher – und so fein und köstlich schmeckt sie auch. Der Cappuccino (3,20 €) ist, wie es sich für ein italienisches Café gehört, sehr passabel, ganz ohne Herzchenim-Schaum-Chichi. Die Kaffee-Spezialitäten, etwa der kleine Latte Macchiato wahlweise mit Nuss- oder Pistazien-Creme ganz unten im Glas (3,80 €), bieten Süßmäulern einen Extra-Kick. Zum Nachtisch wählen wir ein kleines Dolce – ein Windbeutel-Häppchen gefüllt mit Schokocreme (1,50 €) und eine Portion Tiramisu (3,50 €). Beides ist recht sahnig, aber lecker und von der Portionsgröße her genau richtig. So authentisch und sympathisch werden Köstlichkeiten aus Bella Italia in der Mainmetropole selten geboten. Melanie Straub

›› Minie‘s Café Diesterwegstraße 10 (Sachsenhausen) (069) 97 32 65 60 Mo-Mi 9-18, Do, Freitag 9-20, Samstag 10-20, Sonntag 10-17 Uhr Nicht barrierefrei „Du bist, was du isst“, lautet ein Sprichwort. Im Spicy Hotpot heißt es zusätzlich: „Du zahlst, was du isst“ – und zwar auf das Gramm genau. Das Restaurant hat sich auf Hot Pots spezialisiert, eine Art Fondue mit kochender Brühe aus unterschiedlichen Zutaten. Während der Feuertopf am Kochen gehalten wird, werden klassischerweise Zutaten in den Topf hinzugefügt und am Tisch gekocht. Im Spicy Hotpot läuft es allerdings etwas anders ab: Die zahlreich vorhandenen typischen Garzutaten wie zum Beispiel dünne Fleischscheiben, Blattgemüse, Pilze, Meeresfrüchte und Nudeln können sich die Gäste aussuchen und selbst kombinieren – der Preis ist immer gleich, nämlich 1,98 € pro 100 Gramm. Anschließend kann noch die passende Brühe ausgewählt werden. Vier verschiedene Varianten wie etwa scharf, sehr scharf mit grünen Chili, eine auf Tomaten und eine auf Rindfleisch basierende stehen zur Auswahl. Wir entscheiden uns für die scharfe mit Nudeln, Garnelen, Tintenfisch, Kräuterseitlingen, Bambus, Lotus, Pak Choi und etwas Rindfleisch. Die Zutaten sind allesamt sehr frisch und – insbesondere im Falle des Tintenfischs – sehr zart. Problematisch ist allerdings, dass die Brühe dieser Hot Pot Variante etwas geschmacksarm ist und das mit einem spürbaren Einsatz von Glutamat zu kaschieren versucht. Die zur Verfügung stehenden Soßen und Kräuter werten das Gericht aber auf. Lecker, aber ebenfalls nicht herausragend sind die 20 gedämpften Dumplings mit Schweinefleisch und Chinakohlfüllung (8,80 €).

Michael Faust

›› Aus einem Topf Berliner Straße 64 (Altstadt) (069) 92 02 00 09 Mo-Fr 11-22, Sa, So 12-22 Uhr , Nicht barrierefrei

TANUKI – SUSHI **

Die Käse-Überraschung

Das Tanuki weiß mit einigen ungewöhnlichen SushiKreationen, knackigen Bowls und leckerem Dessert zu überzeugen.

ESSEN: nnnnn n

SERVICE: nnnn nn AMBIENTE: nnn nnn

Es ist ein wunderschön-sonniger Sonntag, als wir das Tanuki Sushi besuchen. Das Wetter entpuppt sich als Glücksfall, denn die neue Sushibar bietet derzeit noch keine Gelegenheit zum Vor-Ort-Verzehr. Wir sind dennoch überrascht, dass sich das Innere des eigentlich schönen Ladens recht unaufgeräumt präsentiert, aber o.k.: Die Macher:innen konzentrieren sich auf das Liefer- und Take-AwayGeschäft. Wir freuen uns über zehn Prozent Rabatt für Selbstabholer:innen und genießen die mitgenommenen Speisen im Park. Auf dem Weg dorthin schmeckt uns bereits die perfekt zum Snacken geeignete und mit Meersalz gewürzte Portion Edamame (4,50 €). Angekommen auf der Parkbank stellen wir fest, dass der Test von Unagi Temaki (6,50 €) ausfallen muss, weil wir stattdessen eine doppelte Portion Ebi Cheese Maki (4,80 €) in der Tüte haben. Die lassen jedoch keine Wünsche offen: reichlich Garnele, glänzender Reis, fein abgeschmeckt. Ein echtes Highlight ist die Signature Baked Roll (8 Stück, 13,50 €) mit Lachs und geschmolzenem Edamerkäse als Topping – eine ungewöhnliche Kombi, die dem Gaumen schmeichelt. Auch Bowls stehen auf der Karte, wir testen die Chicken Variante (13,90 €), die mit einer Kombi aus fruchtig (Mango), salzig (Edamame), cremig (Avocado) und knackig (rote Zwiebeln) überzeugt. Als Dessert spielt der Klebreiskuchen Mochi, gefüllt mit Mango und Passionsfrucht, eine kühlendangenehme Rolle (5,40 €). Trotz der verwechselten Bestellung ist der Service nett – wir freuen uns über drei statt zwei Mochis und ein Freigetränk. Jürgen Mai

›› Tanuki Sushi Münchener Straße 8 (Bahnhofsviertel) (0162) 21 30 000, tanuki-sushi.de Mo-Fr 11-23.45, Sa, So 12-23.45 Uhr, Nahezu barrierefrei

AUFGEWÄRMT

FRANKFURTER BOTSCHAFT – GEMISCHTE KÜCHE ***

Leinen Los!

Ein modernes Küchenkonzept, nahezu perfekte Zubereitung, toller Service und ein sehr schönes Ambiente: Was will man (oder frau) mehr?

ESSEN: ■■■■■■ SERVICE: ■■■■■■ AMBIENTE: ■■■■■■

Neue Köchinnen und Köche kochen gut: Die Frankfurter Botschaft hat sich unlängst mit Christian Raudies (vormals u.a. Kameha Suit) verstärkt und setzt vermehrt auf saisonale und vegane Speisen. Vom herausragenden Service bekommen wir sogar zwei tolle Grüße aus der Küche, Tofu-Wan-Tan und eine geräucherte vegane Gemüsecreme. Weiter geht es mit einem grandiosen Caesar Salad mit Sardellendressing, Focaccia Croutons und einer perfekt zubereiteten, äußerst saftigen Maispoularde (18 €) sowie mit nicht minder beeindruckenden getrüffelten Linguine, säuerlich-würzigem Parmesanschaum und Wintertrüffeln (26 €). Die Rosmarin Crème brulée mit Gewürzaprikose und Aprikoseneis (13 €) ist ein großartiger Abschluss und verzaubert mit fein ausbalancierten Aromen unsere Gaumen. Michael Faust

›› Frankfurter Botschaft Westhafenplatz 6-8, (Gutleut) (069) 15342143, frankfurterbotschaft.de Mi-Sa 18-23 Uhr Nicht barrierefrei

Auf einen Schoppen

›› Weitere Infos zum Thema: unesco.de

Was für viele Hessinnen und Hessen und insbesondere Frankfurter:innen eigentlich schon längst klar war, ist jetzt auch offiziell: Der Apfelwein und seine Herstellung erhalten von der UNESCO den Rang des „Immateriellen Kulturerbes“. In der Begründung verweist die UNESCO insbesondere bei der Herstellung auf die „identitätsprägende Kultur“. So werden Apfelweinkeltereien meist von Familien, Vereinen und Keltergemeinschaften betrieben, die das Wissen über das Handwerk in den Familien und Vereinen über Generationen hinweg weitergeben. Aber die Wirkung des „Ebbelwois“ gehe weit über den Herstellungsprozess hinaus: Wichtig sei auch das Gemeinschaftserlebnis, das beispielsweise im gemeinsamen Pflegen der Obstbäume, dem Keltern und schließlich den Apfelweinfesten gelebt werde. So betont der Vorsitzende des Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe in Deutschland und Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission Christoph Wulf, das Immaterielle Kulturerbe sei gelebter Dialog. „Es bringt Menschen zusammen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen, ist von Traditionen geprägt, aber dennoch im Wandel.“ Dann hoffen wir mal auf eine ertragreiche Apfelernte!

GASTROTICKER

Sternstunde: Der Guide Michelin hat für das Jahr 2022 Sterne vergeben. Die gute Nachricht für die Mainmetropole: Kein Restaurant musste Sterne abgeben, dafür kamen das Maintower Restaurant und das Masa Japanese Restaurant mit jeweils einem Stern in den erlauchten Kreis. An der Spitze mit jeweils zwei Sternen stehen nach wie vor das „Lafleur und das „Gustav“. +++ Sechs in einem: Im Westendcarree eröffnete Cloudeatery unlängst seine Pforten. Unter einem Dach vereint das Start-up sechs Marken, die jeweils den Fokus auf einen komplett anderen Küchenstil legen. +++ To the moon: Im Ostend eröffnete vor kurzem das Café Moon, das modernes Ambiente mit leckeren Kuchen, Waffeln, Heißgetränken und Smoothies verbindet.