Fazit 176

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fazitmagazin.at

#176

FA ZITGESPR ÄCH

Frau mit Eigenschaften Nr. 176 7/2021 EURO 4,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt A-8010 Graz P.b.b. 04Z035487 M

Juliane Bogner-Strauß im Interview

FAZIT

FA ZIT THEMA DIGITALISIERUNG

Oktober 2021

FA ZITESSAY

Ekaterina Degot mit ihrer Eröffnungsrede zum Steirischen Herbst Wirtschaft und mehr. Aus dem SĂŒden.

Der Datenschutz als zweischneidiges Schwert


ktundp.com Illustration: Maria Skrigan


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Editorial

Von Christian Klepej

B

arbara TĂłth, Journalistin beim »Falter«, hat dieser Tage eine Fotografie mit den Worten »Österreich, in a nutshell« (in etwa »Österreich zusammengefasst«) auf Twitter veröffentlicht. Das Foto zeigt katholische WĂŒrdentrĂ€ger (im Ornat) sowie einige niederösterreichische BauernbundfunktionĂ€re (meist in Tracht) und den Bundeskanzler. Die RechtsanwĂ€ltin und ehemalige StaatssekretĂ€rin Muna Duzdar (SPÖ) hat wiederum kurze Zeit spĂ€ter das ganze Posting von TĂłth auf ihrer eigenen Facebook-Seite veröffentlicht. Dazugeschrieben hat sie: »Woran denkt ihr, wenn ihr solche Fotos seht? Ich hĂ€tte beim ersten Anblick auf das 17. Jahrhundert getippt.« So weit, so schlecht. Viele Kommentare zu Duzdars Posting, mittlerweile sind es beinahe 2000, sind in ihrer menschenverachtenden Boshaftigkeit nur wenig zu ertragen. Falter-Chefredakteur Florian Klenk macht sich – mit hunderten anderen – wenigstens nur lustig, andere monieren (lĂ€cherlicher Vorwurf!) die ÖVP hĂ€tte die Farben des Bildes in ein VP-TĂŒrkis getaucht, viel zu viele aber lassen ihrem Geifer und ihrer Wut ĂŒber alles, was

Mangelnder Respekt voreinander droht unser Land zu zerreißen

nicht ihrem im Hier und Jetzt verlorenen Weltbild entspricht, freie Bahn. Ein sich als besonders intelligent fehleinschĂ€tzender User unterstellt mit der Anmerkung »Dollfuss Regime« Ungeheuerliches, eine andere Userin merkt gar nicht, wie sehr sie ihre DĂ€mlichkeit offenlegt, wenn sie sich »an die afghanischen Taliban erinnert« fĂŒhlt. Ich halte das fĂŒr verwerflich. Zum Einen das LĂ€cherlichmachen einer Journalistin (gut, kann man noch als ironische Anmerkung ansehen) und einer ehemaligen StaatssekretĂ€rin (diese hat mit ihrem Anachronismusvorwurf die Grenze guten Geschmacks zumindest beschritten) ĂŒber österreichisches Brauchtum, zum Anderen natĂŒrlich die Flut an klamaukhaften aber viel zu oft hetzerischen VorwĂŒrfen an »das Konservative« in diesem Land. MultikulturalitĂ€t? Nur wenn sie weit herkommt, offenbar! Bei dem Ganzen spielt es im Übrigen nur wenig Rolle, was genau dieses Foto zeigt. FĂŒrs Protokoll sei angemerkt, dass es um einen Festgottesdienst in Mariazell herum entstand, ein Festgottesdienst anlĂ€sslich der 75. Wallfahrt des niederösterreichischen Bauernbundes zu einem der wichtigsten Marienwallfahrtsorte der Welt. Leopold Figl, erster Kanzler der zweiten Republik und der langjĂ€hrige niederösterreichische Landeshauptmann Josef Reither hatten wĂ€hrend ihrer KZ-Gefangenschaft gelobt, wenn Österreich vom Nazi-Terror wieder befreit werden wĂŒrde, jedes Jahr nach Mariazell zu pilgern. Seit 1947 tut dies der Bauernbund nun. Wie es rund eine Million Menschen jedes Jahr tun. Und Duzdar und TĂłth und mit ihnen ihre unkontrollierten linken Schergen im Netz machen sich darĂŒber lustig. Kann man machen. Weil man heute ja alles machen kann. Ob es besonders gescheit ist, ob es – ich kann mich nicht mehr hören! – unser Land nicht nur noch mehr spaltet, ich weiß nicht. Nein, ich befĂŒrchte, es befeuert die Spaltung sogar ungemein! Ich trage meinen Steireranzug seit Jahren am Wochenende in meiner kleinen Gemeinde am Land eigentlich ohne allzuviel ideologische Aufladung. Wahrscheinlich auch, das will ich gerne eingestehen, weil ich stolz bin, ein Steirer zu sein. Weil ich gerne ein Steirer

bin. Und weil ich gerne, ja das kann es auch geben, »Gemeinsames«, »Verbindendes« im »Gemeinsamen«, also in einer gemeinsamen Tracht unterstreiche. Ohne jemanden auszuschließen, der das nicht so tun will. Ich bin stolz darauf, in einem Ort leben zu dĂŒrfen, der eine Trachtenmusikkapelle hat, ich freue mich ĂŒber jede Prozession unseres Kirchenjahrs. Und ich bin froh und es gibt mir Halt, wenn zu einem BegrĂ€bnis Traditionsvereine eine Abordnung schicken. Das ist so ganz und gar nicht 17. Jahrhundert, werte Frau Duzdar. Und das ist keinesfalls »Österreich in a nutshell«, Frau TĂłth. Das ist auch (!) Österreich, so wie ich gerne jede Parade fastnackter Lederboys in Wien oder sonstwo als Teil europĂ€ischer Vielfalt auffasse. Und mich nicht, wenns auch manchmal schwer fĂ€llt, darĂŒber lustig mache. Im Grunde bin ich mir sicher, Muna Duzdar – ich durfte sie vor Jahren einmal interviewen – ist am guten Zusammenleben aller hier Lebenden interessiert. Wenn meine Kultur, meine heilige Kirche dem Spott preisgegeben wird, beginnt es ans Eingemachte zu gehen. Das wĂŒrde nicht gut ausgehen. Reißen wir uns zusammen, haben wir wirklich Respekt voreinander! Leben wir DiversitĂ€t! Dann können wir uns gegenseitig auch achn ten. Noch ist es nicht zu spĂ€t.

Sie erreichen den Autor unter christian.klepej@wmedia.at FAZIT OKTOBER 2021 /// 5


Inhalt Fazit Oktober 2021

Vom Schutz der Daten

Ein Fazitthema ĂŒber die enorme Diskrepanz zwischen der freiwilligen DatenĂŒberlassung durch die User und dem Datenschutz.

39 Fotos: Adobe Stock, Erwin Scheriau (2), Enlarge, Heimo Binder, Weltwirtschaftsforum

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Frau mit Eigenschaften

FazitgesprĂ€ch mit LandesrĂ€tin Juliane Bogner-Strauß – im Auge des Orkans der PandemiebekĂ€mpfung.

The! Way! Out!

Die Rede von Herbstindentantin Ekaterina Degot, anlÀsslich der Eröffnung des heurigen Festivals als Essay.

Geopolitik in Tiroler Bergen

Thomas Goiser im GesprĂ€ch mit der VizeprĂ€sidentin des »Forum Alpbach« Florence Gaub ĂŒber geopolitische Machtverschiebungen und Europa. Seite 76

Ausgabe Oktober 2021 XVIII. Jahrgang Nr. 176 (7/2021) FAZIT © Klepej & Tandl OG, Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit »Anzeige« und »l« gekennzeichnete BeitrÀge sind entgeltliche Einschaltungen.

6 /// WILLKOMMEN IM FAZIT


Wirtschaft und mehr.

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Rubriken Editorial 5 Politicks 14 Investor 32 Außenansicht 38 Immobilien 70 Alles Kultur 80 Schluss 82

Liebe Leser!

Ein Fazitthema ĂŒber das Dilemma des Datenschutzes. Denn einerseits soll die PrivatsphĂ€re der User geschĂŒtzt werden, andererseits hat die Pandemie gezeigt, wie rasch die DSGV zu einem Hemmschuh fĂŒr Innovationen wird. Gleichzeitig wissen Herr Zuckerberg und Co anhand unserer Onlineprofile ganz genau, was zu tun ist, um Early Adopter, Sparefrohs oder hochwertige MarkenkĂ€ufer gezielt anzusprechen. Zum FazitgesprĂ€ch trafen wir LandesrĂ€tin Juliane Bogner-Strauß und sprachen mit ihr ĂŒber die Impfbereitschaft, die steirische Gesundheitsversorgung sowie ĂŒber die Situation im Pflegebereich und in den steirischen Schulen. In der NĂ€he des Grazer Hauptbahnhofs, in der Stahlgasse, produzieren die »BrĂŒder Volckmar« PapiersĂ€cke. Das Grazer Familienunternehmen hĂ€lt seit 100 Jahren auf dem stĂŒrmischen Wirtschaftsmeer Kurs. In dritter Generation sind mit Eva Volckmar und Doris KĂŒgerl-Volckmar zwei Schwestern am Ruder.

Außerdem besuchten wir das Werner-Berg-Museum in Bleiburg, wo noch bis Ende Oktober die Ausstellung »doma/daheim – Unterwegs zu den KĂ€rntner Sloweninnen und Slowenen« lĂ€uft. Gutes Lesen! -red-

ElitÀr ist anders

Volker Schögler trifft auf Johann Baumgartner, den Kulturreferenten des Steiermarkhof, vormals Raiffeisenhof.

Zauber der Verpackung

Ein Portrait des traditionellen Grazer Verpackungsherstellers BrĂŒder Volckmar, das von zwei Schwestern gefĂŒhrt wird.

Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG

Redaktion Peter K. Wagner (BA), Mag. Josef Schiffer, Mag. Maryam Laura Moazedi, Dr. Volker Schögler, Mag. Katharina Kocher-Lichem, Mag. Johannes Pratl, Helmut Wagner, Mag. Katharina Zimmermann, Peter Pichler (Satz), Vanessa Fuchs (Organisation)

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Lektorat AdLiteram

Druck Walstead-Leykam

Außenanosvisckyht Seite 38

Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej und Mag. Johannes Tandl Chefredaktion Christian Klepej Mag. Johannes Tandl

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IMPRESSUM

Vertrieb & Anzeigenleitung Horst Futterer

Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec, Simona Kokol

Titelfoto von Erwin Scheriau

Redaktionsanschrift Schmiedgasse 38/II, A-8010 Graz T. 0316/671929*0. F.*33 office@wmedia.at fazitmagazin.at facebook.com/fazitmagazin

FAZIT OKTOBER 2021 /// 7


Foto: Adobe Stock


Fazitthema

Von Johannes Roth

Nie war eine Gesellschaft leichtfertiger mit der Preisgabe ihrer Daten als heute. Gleichzeitig wurden Weitergabe, Aufbewahrung und Nutzung von Daten nie so restriktiv gehandhabt wie heute. Eine Diskrepanz, die Misstrauen ebenso fördert wie Missbrauch.

FAZIT OKTOBER 2021 /// 9


Fazitthema

D

ie Tech-Giganten unserer Zeit sammeln jede Information, die sie in die Finger kriegen können. Apple, Amazon, Google und Facebook, das ist bekannt, sind ungeheure Datensammelmaschinen, die Dinge ĂŒber ihre Nutzer protokollieren, an die sie im Traum nicht denken wĂŒrden: die WLAN-Verbindung, den Browser und ob sie mit einem iPhone 6S oder doch einem Samsung Galaxy auf ihr Profil zugreifen. Alleine daraus lassen sich RĂŒckschlĂŒsse ĂŒber die User ziehen: Ob sie eher Early Adopter sind, Sparefrohs oder Konsumenten, die fĂŒr eine gute Marke gerne auch gutes Geld auszugeben bereit sind. Zusammen mit den anderen Daten, die Mark Zuckerbergs Unternehmen von den knapp drei Milliarden Facebook-Nutzern abgreifen, lassen sich mit diesem gesammelten Wissen schöne Profile erstellen. Kaum jemand bei Facebook, Instagram, Twitter und Co interessiert sich fĂŒr die User persönlich. Dieses Narrativ wird gerne von Globalisierungsgegnern und Ă€hnlich Motivierten verbreitet, die das MĂ€rchen von den bösen Hackern, die Daten stehlen, um dann gezielt Individuen und Existenzen zu ruinieren, gerne in die vermeintlich sicheren Wohnzimmer der Welt tragen.

Nur das Profil ist interessant, denn Wissen ist Macht

Was tatsĂ€chlich zĂ€hlt, ist nur das Profil, das von den Kunden erstellt wird, um sie zuordenbar zu machen. Anders gesagt: Interessant ist fĂŒr Mark Zuckerberg nur, in welcher Zielgruppe er die User verorten kann. Sein Ziel: Er will Werbetreibenden versprechen können, dass er deren Botschaft an genau die möglichen Konsumenten ausspielt, bei denen ein Kauf der angepriesenen Produkte am wahrscheinlichsten ist. Das Unternehmen hat es darin mittlerweile zu einer Meisterschaft gebracht, die ihresgleichen sucht. Auch der Gigant Google sammelt Daten ohne Ende. Niemand weiß besser, was wo auf der Welt gerade bei wem gefragt ist und was nicht, als die ehemalige Suchmaschine. Ehemalig deswegen, weil Google lĂ€ngst nicht mehr nur eine reine Suchmaschine ist, sondern eine Plattform fĂŒr viele Spielarten von Werbung und Marktkommunikation, die vor nicht ganz zwei Jahrzehnten noch undenkbar gewesen wĂ€ren. Google und die dazugehörigen Unternehmen sind dank dieses intimen Wissens um die Konsum- und InformationsbedĂŒrfnisse der Menschheit in kĂŒrzester Zeit zu einem riesigen Technologiekonzern herangewachsen, dem weder in finanzieller noch in technischer Hinsicht Grenzen gesetzt sind. Zu Google gehören Biotechnologieunternehmen, die das Altern aufhalten wollen, Softwareunternehmen, die die kĂŒnstliche Intelligenz vorantreiben, Unternehmen, die Stadtplanung betreiben, Hersteller von autonomen Fahrzeugen, Entwickler von Frachtdrohnen und vieles mehr.

Innovationsgrundlage sind die Userdaten

Kern all dieser Innovationen ist allerdings das Data-Business. Ohne das Sammeln und Analysieren jener Daten, die die Nutzer freiwillig bekannt geben, sowie jener Daten, die Aufschluss ĂŒber ihre Verhaltensmuster im Internet (und darĂŒber hinaus) geben, wĂ€re die Innovationskraft dieser Unternehmen nur einen Bruchteil so groß. Die Datenmengen, die bei Facebook, Google, Apple und Amazon lagern, sind bereits jetzt so groß, dass es im all-

FAZIT OKTOBER 2021 /// 10

gemeinen Sprachgebrauch keine Zahlen gibt, um diese GrĂ¶ĂŸe zu beschreiben. Denn wer einen der Dienste, die die Big Four anbieten, nutzt, der stimmt der Verwertung seiner Daten zu – und so ziemlich jeder Mensch nutzt irgendwann einen dieser Dienste. Kurz: Daten sind pures Gold fĂŒr diejenigen, die sie sammeln, analysieren und verarbeiten, vielmehr aber auch Grundlage einer Vielzahl an Innovationen. Kein Wunder, dass man dieses Gold gesichert sehen will. Der Ruf nach einem erweiterten Schutz der Daten wurde darum in den vergangenen Jahren immer lauter. Noch vor wenigen Jahren hat sich die Datenschutz-Rechtslage teils auf Gesetze gestĂŒtzt, die in den spĂ€ten 1970er Jahren ihren Eingang in die Normative fanden. Die wĂ€hrend der vergangenen Jahre nur mĂŒhsam novellierten Datenschutzbestimmungen aus dem Jahr 1978 entsprachen nicht im Mindesten den Anforderungen, die die Sammlungen personenbezogener Daten im Zeitalter von Facebook, Google und Co an eine zeitgemĂ€ĂŸe Gesetzgebung stellten.

Die DSGVO Àndert alles und nichts

Bevor die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, im Jahr 2018 in Kraft trat, kĂŒmmerten sich in Österreich im Wesentlichen eine Datenschutzkommission und die privat finanzierte ARGE Daten um die Sicherheit personenbezogener Daten. Die legistische Basis, auf der das geschah, war im Vergleich zu den Werken, die die EU vorlegte, bestenfalls improvisiert. Dann kam das Jahr 2018, das Jahr, in dem die von den EU-Gremien beschlossene DSGVO in nationales Recht ĂŒbernommen werden musste. Die Verordnung hatte zum Ziel, vor allem die großen Datensammler nicht nur zu reglementieren, sondern auch zu limitieren. „Big Data“, ein Schlagwort, das das Verwerten großer Datenmengen mithilfe kĂŒnstlicher Intelligenz beschreibt, war allgegenwĂ€rtig geworden. Die EU-Beamten hatten Jahre investiert, um darauf mit einer Verordnung zu reagieren, die dem Business mit den Daten ein strenges Korsett anlegen sollte. UnabhĂ€ngig davon galten automatisierte Auswertungen personenbezogener- und anderer Daten plötzlich als das Böse schlechthin. Daran hatte nicht zuletzt der Wahlkampf Donald Trumps einen gewissen Anteil: Das britische Umfrageinstitut Cambridge Analytica soll 2016 auf Basis von Facebook-Likes und freiwillig ausgefĂŒllten Psychotests eine spezielle Methode des Microtargetings entwickelt und dem Team von Donald Trump zur VerfĂŒgung gestellt haben. Dessen Gegner sahen in diesem Vorgang bereits den Tatbestand der WĂ€hler-Manipulation erfĂŒllt. Letztlich ging es um 175.000 Adressaten, die – vereinfacht – mit hochpersonalisierter Wahlwerbung beschickt worden waren. Anders gesagt: Das Wahlkampfteam Trumps wusste genau, wer von diesen 175.000 potenziellen WĂ€hlerinnen und WĂ€hlern was hören wollte und sandte die entsprechenden Botschaften aus.

Immer wieder Datenlecks

Datenskandale – seien es nun schlichte Leaks, DatendiebstĂ€hle oder die missbrĂ€uchliche Verwendung von Daten – sind indes keiner Nation fremd. Die Liste der DatendiebstĂ€hle allein der letzten drei Jahre ist nahezu endlos. Beispiele? Im JĂ€nner 2020 wurden rund drei Millionen Kundendaten der Autovermietung Buchbinder geleakt. Ebenfalls 2020 wurde der Diebstahl von


Fazitthema

drei Milliarden (!) Fotos des Gesichtserkennungs-Unternehmens Clearview bekannt. Kurz davor waren eine Reihe schwerer Datenleaks veröffentlicht worden: Im MĂ€rz 2019 waren rund 600 Millionen Passwörter von Facebook und Instagram geleakt worden, im Dezember musste Facebook eine weitere Datenpanne zugeben: 267 Millionen Anmeldedaten waren im Darknet veröffentlicht worden. Und Facebook ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das Nachholbedarf beim Schutz sensibler Daten hatte. Auch Unternehmen wie MasterCard, Nintendo, Conrad, Google wurden in jĂŒngerer Vergangenheit Opfer von DatendiebstĂ€hlen grĂ¶ĂŸeren Ausmaßes. Ganz zu schweigen von den sogenannten „Collections“, die in unregelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden auftauchen und Milliarden E-Mail-Adressen mit den dazugehörigen Passwörtern einsehbar machen. In Deutschland war jĂŒngst einmal mehr T-Mobile Opfer eines Datenhacks, bei dem 100 Millionen T-Mobile Daten gehackt wurden. Hierzulande fĂŒhren Datenleaks wie ein bei der GIS vermutetes Leck (theoretisch drei Millionen DatensĂ€tze) oder das (unbestĂ€tigte) GerĂŒcht ĂŒber ein Datenleck, demzufolge ĂŒber 1,7 Millionen personenbezogene A-Trust-Daten von österreichischen BĂŒrgern öffentlich zugĂ€nglich sind, DatenschutzbemĂŒhungen ad absurdum. Überhaupt zeigen Datenlecks: Legistische Instrumente wie die DSGVO sind nur bedingt taugliche Mittel, um Datensicherheit zu gewĂ€hrleisten und Datenmissbrauch hintanzuhalten.

Datenschutz als volkswirtschaftlicher Hemmschuh

TatsĂ€chlich sind Datenschutz und DSGVO nicht unumstritten. Vor allem in der Wirtschaft gilt beides manchmal eher als Hemmschuh fĂŒr das Wachstum denn als nutzbringendes Instrument fĂŒr die Konsumenten. Die Kritik dĂŒrfte nicht völlig unberechtigt sein: Offensichtlich ist, dass die DSGVO, die an das Speichern und Nutzen von Kundendaten völlig neue MaßstĂ€be anlegt, alleine durch den Eingriff in unternehmensinterne Kundendatenbanken mehr Aufwand als Nutzen verursachte. Der Grund: Wesentliche Teile der Verordnung waren so schwammig formuliert, dass sie breite InterpretationsspielrĂ€ume zuließen. Vor allem der Strafrahmen bei VerstĂ¶ĂŸen ist unprĂ€zise. „Bis zu“ vier Prozent des gesamten Konzernumsatzes oder „bis zu 20 Millionen Euro“ könnten als Bußgeld verhĂ€ngt werden – dieses Damoklesschwert schwebte vor allem in der ersten Zeit der Wirksamkeit an einem hauchdĂŒnnen Faden ĂŒber allen Konzernen. Was das fĂŒr Unternehmen bedeutete, die Millionen Kundendaten zu verwalten haben, kann man sich ausmalen: Rechtsabteilungen, die per se dazu neigen, ihren Empfehlungen grĂ¶ĂŸtmögliche Risikoaversion zugrunde zu legen, verboten etwa plötzlich den Einsatz trivialster Kommunikationsmaßnahmen. Dazu kam das Fehlen jeglicher Judikatur und Spruchpraxis, die hĂ€tte klĂ€ren können, was erlaubt ist und was nicht – mit dem Ergebnis, dass aus Angst vor einem drohenden Vier-Prozent-Bußgeld plötzlich gar nichts mehr erlaubt war. Die herrschende Unsicherheit nutzend, traten bereits kurz nach Inkrafttreten der Verordnung 2018 spezialisierte Anwaltskanzleien mit einer neuen GeschĂ€ftsidee auf den Plan: Sie forderten namens ihrer Klienten systematisch das Recht ein, Auskunft ĂŒber die gespeicherten Daten zu verlangen und zu erhalten. Der bĂŒrokratische Aufwand vor allem fĂŒr Unternehmen, die eine Vielzahl an Kundendaten gespeichert hatten,

explodierte. Denn lĂ€ngst nicht alle Konzerne verfĂŒgen ĂŒber die entsprechenden zentralen Datenmanagementsysteme, die das Abfragen „personenbezogener“ Kundendaten (Name, Adresse, Geburtsdatum) erleichtern wĂŒrden. Vielfach arbeitete man auch nicht abteilungsĂŒbergreifend mit gemeinsam genutzten Adressdatenbanken, sondern fĂŒhrte je nach Unternehmensart und -grĂ¶ĂŸe zum Beispiel separate Excel-Listen, auf denen Daten der anfragenden Person verzeichnet sein konnten. HR-Abteilungen sahen sich hier genauso plötzlich in der Pflicht, Daten von Bewerbern, die sie in Evidenz hielten, zu durchsuchen und zu löschen wie Marketingabteilungen, die die Auskunft begehrende Person auf Einladungslisten, Presseverteilern, in Newsletterdatenbanken oder Gewinnspielteilnehmern zu vermuten und ausfindig zu machen hatten. Dazu kamen noch die Vertriebsabteilungen, die Kundenliste um Kundenliste durchforsten mussten, um sicherzugehen, dass der entsprechende Name samt dazugehöriger Daten nicht doch irgendwo auftauchte. Dass dies schon allein dadurch erschwert wurde, dass Digitalisierung in den unterschiedlichen Abteilungen und Unternehmen natĂŒrlich nicht ĂŒberall in derselben Art und Weise gelebt wurde (und wird), ist ein weiterer Aspekt der unguten DSGVO-Nebenerscheinungen.

Innovationskiller und Pandemiebeschleuniger Datenschutz

Die Tatsache, dass mitunter aus völlig unwichtigen DatensĂ€tzen schutzwĂŒrdiges Gut gemacht wird, ist aber nur ein kleiner Teil der Kritik an der heiligen Kuh Datenschutz. Viel schwerer wiegt, was das Unmöglichmachen der Verarbeitung von DatensĂ€tzen alles verhindert. Zum Beispiel in der TerrorismusbekĂ€mpfung oder auch im Kampf gegen Kinderpornografie. Hier werden lĂ€ngst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Bei Apple etwa liegen Milliarden Fotos in der Cloud. Der Konzern hat ein System entwickelt, das Bilder, die dorthin hochgeladen werden, theoretisch mit bereits bekannten kinderpornografischen Inhalten abgleichen und im Falle einer Übereinstimmung prĂŒfen könnte. „Könnte“, weil DatenschĂŒtzer sich zu Wort gemeldet haben, die sichergehen wollen, dass das System nicht von autoritĂ€ren Staaten missbraucht werden kann, um politische Motive aufzuspĂŒren. WĂ€hrend Apple sich also dafĂŒr rechtfertigen musste, die Verbreitung von Kinderpornografie mittels Datenabgleich deutlich zu erschweren, feiern DatenschĂŒtzer es als Erfolg, dass Apple das System nun doch nicht wie geplant launchen konnte. Ein anderes, naheliegendes Beispiel dafĂŒr, was DatenschutzBedenken anrichten können, ist die PandemiebekĂ€mpfung. Das „Hinsichtln und RĂŒcksichtln“ auf die verschiedenen Datenschutzbefindlichkeiten habe vor allem ein schnelles und effizientes Contact-Tracing verhindert, monieren Kritiker. Stimmt nicht, erklĂ€ren DatenschĂŒtzer: Das Contact Tracing sei jedenfalls nicht am Datenschutz gescheitert. Die Wahrheit dĂŒrfte wie immer in der Mitte liegen, sicher jedenfalls ist, dass die Bevölkerung ein breites Misstrauen gegen jede Form staatlicher Überwachungsmöglichkeiten hegt und dass dieses Misstrauen großen Anteil daran hatte, dass die Corona-App von viel zu wenigen Menschen heruntergeladen wurde. Ganz abgesehen davon, dass die App hinsichtlich der FunktionalitĂ€t und Userfreundlichkeit nicht unbedingt herausragend ist. Da half es wenig, dass selbst FAZIT OKTOBER 2021 /// 11


Fazitthema

der Datenschutzaktivist Max Schrems – er erlangte Bekanntheit durch seine Facebook-Klagen – sowie alle anderen maßgeblichen Organisationen der App schließlich die datenschutzrechtliche Unbedenklichkeit bescheinigten; das Feature galt und gilt in weiten Teilen der Bevölkerung immer noch als „Spionage-App“.

halten. Das tun nicht viele, aber immerhin so viele, dass Ärzte sich erst recht nicht darauf verlassen können, dass die in Elga enthaltenen Informationen vollstĂ€ndig sind – was wiederum die Sinnhaftigkeit in Frage stellt.

Es mag auch an der Berichterstattung ĂŒber Chats oder Datenauswertungen von Politikern liegen, dass das Vertrauen in die Geheimhaltungskraft staatlicher Institutionen gering ist. Dazu gehören auch und gerade die Geheimhaltung von Gesundheitsdaten. Die sind naturgemĂ€ĂŸ streng geschĂŒtzt und hinsichtlich ihre zentralen Speicherung oder gar VerknĂŒpfung heftig diskutiert. Seit 2006 ist die elektronische Gesundheitsakte „Elga“ in Entwicklung; das Grundproblem war zunĂ€chst, einheitliche Standards im Berichtswesen und der Kommunikation der Ärzte untereinander zu schaffen, bevor man daran gehen konnte, eine Plattform zu schaffen, von der aus man alle relevanten Gesundheitsdaten einer beliebigen Person abrufen konnte. Das Misstrauen ist groß: 300.000 Menschen in Österreich sind aus Elga ausgestiegen. Ein weiteres Problem: Patienten können nicht nur die Aufnahme aller Informationen in die elektronische Akte verhindern, sondern sie können auch Teilinformationen zurĂŒck-

Die Datenschutzgrundverordnung jedenfalls erweist sich als doch recht teuer. Und zwar sowohl fĂŒr Unternehmen, die Berater und Implementierungsmaßnahmen finanzieren mĂŒssen, um ihre KonformitĂ€t mit der DSGVO sicherzustellen, als auch fĂŒr die, die dagegen verstoßen. Bis Anfang 2021 wurden wegen DSGVO-VerstĂ¶ĂŸen europaweit 272 Millionen Euro an Strafen verhĂ€ngt. In Österreich waren es einem Bericht des Magazins Trend zufolge 2.500 Unternehmen, die mit einem Bußgeld belegt wurden. Fast 300.000 Datenschutzverletzungen wurden bislang europaweit gemeldet – ein ungeheurer Aufwand nicht nur fĂŒr die Behörden, sondern auch fĂŒr die Unternehmen, die sich in teils jahrelangen Prozessen gegen die VorwĂŒrfe wehren mĂŒssen. Mitunter durchaus erfolgreich ĂŒbrigens: So sollte ein österreichisches Unternehmen ein Bußgeld von 18 Millionen Euro bezahlen; die Berufung dagegen war erfolgreich. Eine ungleich grĂ¶ĂŸere Schlappe mussten die britischen Aufsichtsbehörden hinnehmen: Mitte

Vertrauensverlust

Datenschutz ist teuer und liefert Minderleistern perfekte Ausreden

21 Großprojekte 200 Mio. € Gesamtkosten

ig lt a h ch a n T G E W E B r tu k ru st a fr n Fahrrad-I 

In Umsetzung:

Bruck/Mur, Feldbach, FĂŒrstenfeld, Kleinregion Hartberg, Leoben, Trofaiach, Radregion Weiz, Wildon 

Planung abgeschlossen:

Kleinregion Gleisdorf, Großraum Leoben, Zentralraum Leibnitz, Bad Radkersburg 

In Vorbereitung:

Radoffensive Graz 2030, Deutschlandsberg, Fehring, GU SĂŒd (Gössendorf, Hart bei Graz, HausmannstĂ€tten, Fernitz_Mellach, RaabaGrambach), GU6 (Feldkirchen, Kalsdorf, Werndorf, Wundschuh, Seiersberg-Pirka, PremstĂ€tten) Liezen, MĂŒrzzuschlag, Region Ausseerland, Kernraum Voitsberg, Murau-Murtal BEZAHLTE ANZEIGE DES LANDES STEIERMARK. FOTOS: LUPI SPUMA

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Fazitthema

2019 wollte sie wegen zweier DatenschutzverstĂ¶ĂŸen 313 Millionen Euro an Geldbußen verhĂ€ngen, musste die Strafe dann aber im Oktober 2020 auf „nur“ 20 Millionen Euro reduzieren. GegenwĂ€rtig steht hierzulande vor allem der Jö-Bonusclub im Fokus der DatenschĂŒtzer. Zwei Millionen Euro soll der Bonusclub gemĂ€ĂŸ einem Bescheid der Datenschutzbehörde zahlen. Grund: Schlampigkeit bei der Konzeption der EinwilligungserklĂ€rung und dementsprechend unerlaubtes Profiling mithilfe der zu Unrecht erlangten Kundendaten. Die Relation zwischen der Höhe des Bußgeldes und dem kaum vorhandenen Impact bzw. Schaden, den das Vergehen auf den Kunden hat, zeigt eine – wie viele meinen – absurde Dimension in der Bewertung von Datenschutz-Vergehen. TatsĂ€chlich ist es fĂŒr Laien schwer geworden, schĂŒtzenswerte von weniger schĂŒtzenswerten Daten zu unterscheiden, die Datenschutzrelevanz richtig zu beurteilen und die entsprechenden Maßnahmen zu setzen. Dies fĂŒhrt dazu, dass Datenschutz oft viel restriktiver angewendet wird, als es tatsĂ€chlich notwendig wĂ€re. Mehr noch: „Datenschutz“ gilt in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens schlicht als perfekte Ausrede, um strukturelle Probleme zu verdecken oder Unwilligkeit zu erklĂ€ren. Dies bestĂ€tigte dieser Tage der ORF-Journalist Martin ThĂŒr, der gerade einen Musterprozess zum Informationsfreiheitsgesetz fĂŒhrt. Er wollte wissen, wer

wie viele Covid-Hilfsgelder zugesprochen bekommen hatte – eine Auskunft, die ihm zusteht, aber zunĂ€chst verweigert wurde. Seine Conclusio deckt sich mit den ersten Erkenntnissen des Gerichtes: Wenn Behörden die Auskunft verweigern wollen, dann versuchen sie zunĂ€chst zu Unrecht, obskure DatenschutzgrĂŒnde dafĂŒr ins Treffen zu fĂŒhren. Und auch in der PandemiebekĂ€mpfung hat sich gezeigt, dass Datenschutz eine perfekte Ausrede ist, um Aufwand in der Bereitstellung notwendiger Informationen zu vermeiden. Fragen, wie etwa welche Berufe einem besonders hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, welchen Einfluss Vorerkrankungen und Medikamente auf eine Infektion haben oder inwiefern Reinfektionen zu schweren KrankheitsverlĂ€ufen fĂŒhren, könnten lĂ€ngst beantwortet sein. Könnten, denn die Herausgabe der notwendigen Gesundheitsdaten – die anonymisiert kein Problem darstellen wĂŒrde –, wird mit dem Hinweis auf Datenschutz verweigert 


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STEIERMARK

GESUNDHEIT #FÜRDICH DIE AK FORDERT EIN SICHERES GESUNDHEITSSYSTEM.


Die Amerikaner haben ihren PrĂ€sidenten gewĂ€hlt. GlĂŒckwunsch an Joe Biden und Kamala Harris! Wir mĂŒssen uns vielen Herausforderungen stellen. Lasst uns zusammen arbeiten!

Emmanuel Macron im November 2020

Fotos: Helmut Lunghammer/TUG, Karl Schrotter

Mit zahlreichen Wegbegleitern feierte Kulturlandesrat Christopher Drexler (2. v.r.) seinen 50. Geburtstag. v.l: Landeshauptmann Hermann SchĂŒtzenhöfer mit Ehefrau Marianne, LH-Vize Anton Lang, Anneliese Drexler (Mutter), Iris Drexler (Ehefrau) und Bundeskanzler Sebastian Kurz. Christopher Drexler feiert 50er Die Kleine Zeitung berichtete von der 50er-Feier von Kulturlandesrat Christopher Drexler als einem Fast-Staatsakt. Die coronabedingt von MĂ€rz auf Mitte September verschobene Geburtstagsfeier fand in der LatschenhĂŒtte auf der Teichalm statt – nahe Drexlers Wohnort Passail. Und alle, angefangen von Bundeskanzler Sebastian Kurz bis zu den Wegbegleitern seit Drexlers Jugendzeit, sind gekommen. Obwohl Landeshauptmann Hermann SchĂŒtzenhöfer in seiner Festrede klarstellte, dass er die nicht gestellte Frage nicht beantworten werde, war allen Mitfeiernden völlig klar, dass er sich hinsichtlich seiner Nachfolge entschieden hat. In absehbarer Zeit wird ihm Drexler wohl auch als Landeshauptmann nachfolgen. Der um 15 Jahre Ă€ltere SchĂŒtzenhöfer förderte und forderte Drexlers Karriere von Anfang an. Und so bezeichnete er sich selbst als »vĂ€terlichen Bruder« des Jubilars. Als weiterer Laudator ergriff Sebastian Kurz das Wort. Drexler sei ihm bereits seit JVP-Tagen als Ă€ußerst unbequemer, aber unglaublich gescheiter Steirer, dem deshalb in Wien nicht gerade der beste Ruf vorausgeeilt sei, bekannt gewesen. Seit den Achtziger- und Neunziger-Jahren, in denen Josef Krainer und Gerhard 14 /// FAZIT OKTOBER 2021

Hirschmann die steirische Politik prĂ€gten, ist das ein wertvolles PrĂ€dikat fĂŒr jeden steirischen ÖVP-Politiker. Kurz habe Drexler in den vielen Jahren dazwischen als besonnenen Strategen der steirischen ÖVP persönlich kennen und schĂ€tzen lernen dĂŒrfen. Drexler ging in seinen Dankesworten unter anderem auf seine Freundschaft mit Altlandeshauptmann Franz Voves ein, den er wĂ€hrend dessen erster Amtsperiode mit der Bezeichnung »der derzeit amtierende Landeshauptmann« quĂ€lte. Voves hatte auf sein GlĂŒckwunschbillet die Worte »Dem derzeit amtierenden Landesrat« geschrieben und damit wie viele andere seine persönliche Antwort auf die nicht gestellte Frage kundgetan. Steirisches Öffi-Jahresticket um 588 Euro Endlich können auch die GrĂŒnen einen zĂ€hlbaren Erfolg ihrer Regierungsbeteiligung verbuchen. Möglich wurde die Umsetzung ihres wohl wichtigsten Wahlversprechens aber nur, weil ÖVPLandeshauptmann Hermann SchĂŒtzenhöfer und der SPÖ-Verkehrs- und Finanzreferent Anton Lang ĂŒber ihre Schatten gesprungen sind. Mit dem steirischen Klimaticket als Teil des 1-2-3-Tickets wird

es erstmals möglich sein, mit einer einzigen Karte alle ZĂŒge, Busse und Straßenbahnen im Gebiet des Verkehrsverbundes Steiermark zum Fixpreis von 588 Euro jĂ€hrlich zu benutzen. Das landesweite Ticket startet am 1. JĂ€nner 2022. FĂŒr Senioren ĂŒber 65 gibt es eine 25 ProzentermĂ€ĂŸigung und alle unter 26 Jahren können das Ticket um 441 Euro kaufen. Nach den intensiven Verhandlungen mit dem Bund zeigte sich SchĂŒtzenhöfer hocherfreut ĂŒber die gute Zusammenarbeit mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und LH-Vize Anton Lang. Gemeinsam sei es gelungen, dieses Ticket fĂŒr die Steiermark zu fixieren. »MobilitĂ€t und Maßnahmen fĂŒr den Klimaschutz haben fĂŒr die Zukunft unserer lebenswerten Steiermark höchste PrioritĂ€t – deswegen werden wir auch weiterhin an zukunftsorientierten und ökologischen MobilitĂ€tslösungen arbeiten«, so der Landeshauptmann. Verkehrsreferent Anton Lang galt lange Zeit als Bremser eines vergĂŒnstigten landesweit gĂŒltigen Jahrestickets, weil die Umsetzung ohne Bundesbeteiligung nur ĂŒber eine Reduzierung der Öffi-QualitĂ€t möglich gewesen wĂ€re. Daher habe das Land in den letzten Jahren massiv in die Attraktivierung der Öffis investiert. Das »KlimaTicket Steiermark« um 588 Euro pro Jahr bringe nicht nur eine massive finanzielle Entlastung fĂŒr die Steirer, sondern sei auch ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, so Lang. Landesregierung will Ortskerne beleben In den steirischen Randregionen gehören sterbende oder bereits entvölkerte Ortskerne zum Alltag. Landesrat Hans Seitinger (ÖVP) und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz prĂ€sentierten daher eine Ausweitung der bestehenden »Sanierungsoffensive zur Belebung von Ortskernen«. Diese Förderung unterstĂŒtzte bisher den Ankauf von GebĂ€uden in zentralen Lagen, wenn durch ihre Sanierung leistbarer Wohnraum geschaffen wird, und war allerdings auf Gemeinden oder mehrheit-


Politicks

MIT JOHANNES TANDL

lich in Gemeindebesitz stehende Gesellschaften beschrĂ€nkt. Die Landesregierung hat nun die Ausweitung des Förderkreises auf gemeinnĂŒtzige Bauvereinigungen und private Personengesellschaften (Baugruppen) beschlossen. Um zu verhindern, dass auch Anlegerprojekte in den Genuss der Förderung kommen, wird sie bei privaten Personengemeinschaften jedoch zur Deckung des Wohnbedarfs der eigenen Mitglieder eingeschrĂ€nkt. Mit der Belebung der Ortskerne werde die AttraktivitĂ€t der InnenstĂ€dte und Gemeindezentren gesteigert und gleichzeitig verhindert, dass wertvolle landwirtschaftliche FlĂ€chen an den RĂ€ndern versiegelt werden, erklĂ€rte Seitinger. Und SPÖ-Klubchef Schwarz ergĂ€nzte: »Auf diese Art und Weise können außerdem zig ArbeitsplĂ€tze in der steirischen Baubranche gesichert werden.« Sollte die Förderung tatsĂ€chlich die von den beiden Politikern erwĂ€hnten Wirkungen erzielen, stellt sich die Frage, warum die Förderung nicht auch von gewerblichen BautrĂ€gern und deren Investoren in Anspruch genommen werden darf, wenn dadurch Dauerwohnraum geschaffen wird. Über die RĂŒckzahlung der Landesdarlehen kĂ€me es ja zu keiner zusĂ€tzlichen Belastung der öffentlichen Haushalte. Frank Stronach plant in Gleisdorf ein E-Fahrzeug-Werk Der austrokanadische MilliardĂ€r Frank Stronach will ab 2022 in Toronto ein Elektro-Dreirad fĂŒr den Stadtverkehr bauen. Vor wenigen Tagen hat der 89-JĂ€hrige in Graz im Beisein von Landeshauptmann Hermann SchĂŒtzenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und WirtschaftslandesrĂ€tin Barbara Eibinger-Miedl jedoch nicht nur den »Sarit« – so wird das GefĂ€hrt heißen –, sondern auch PlĂ€ne fĂŒr eine ProduktionsstĂ€tte in der Steiermark prĂ€sentiert. In Laßnitzthal, einem Ortsteil von Gleisdorf, sollen neben der Fertigung auch ein Forschungszentrum sowie die Europazentrale seiner Firma »Stronach Inter-

Frank Stronach will fĂŒr sein Elektrodreirad »Sarit« in Gleisdorf ein Werk errichten. Die steirische Landespolitik freut sich, dass der 89-jĂ€hrige MilliardĂ€r auch diesmal an seine Heimat denkt. national« entstehen. Stronach besitzt dort direkt neben der A2 ein dreizehn Hektar großes IndustriegrundstĂŒck, das er seit mehreren Jahren vergeblich zu verkaufen versucht. Nun will er es offenbar selbst nutzen. Ob er seine Verkaufsabsichten fĂŒr die RiesenflĂ€che tatsĂ€chlich bereits aufgegeben hat, ist aber nicht ganz klar, denn nach wie vor steht dort ein ĂŒberdimensionales, gut 50 Quadratmeter großes Zu-Verkaufen-Plakat, das wegen seiner GrĂ¶ĂŸe aber auch nicht ganz einfach abzubauen sein dĂŒrfte. In der Bevölkerung haben jedenfalls sehr rasch GerĂŒchte die Runde gemacht, dass Stronach die InvestitionsplĂ€ne nur vorgeschoben habe, um sein GrundstĂŒck auf Kosten der öffentlichen Hand erschließen zu lassen. Die Stadt Gleisdorf wĂŒrde sich jedenfalls ĂŒber eine dritte A2-Abfahrt im Stadtgebiet freuen. Derzeit gibt es in Laßnitzthal nur einen nicht öffentlichen Halbanschluss fĂŒr Einsatzfahrzeuge mit einer Auffahrt in Richtung Graz und einer Abfahrt in Richtung Wien. Der Gleisdorfer BĂŒrgermeister Christoph Stark steht dem Interesse von Stronach natĂŒrlich positiv gegenĂŒber und weist Spekulationen zurĂŒck, dass der

MilliardĂ€r ĂŒber die HintertĂŒr zu einem A2-Anschluss kommen wolle. Schließlich gĂ€be es eine alte Vereinbarung zwischen der mitlerweile mit Gleisdorf fusionierten Gemeinde Laßnitzthal, der ASFiNAG und dem Land Steiermark, aus der hervorgeht, dass ein offizieller A2-Halbanschluss errichtet wird, sobald sich Gewerbe- und Industriebetriebe im derzeit nur ĂŒber eine holprige Landesstraße erreichbaren Laßnitzthal niederlassen. Das Stronach-GrundstĂŒck stand, so Stark, schon mehrmals unmittelbar vor einem Verkaufsabschluss. Ob Stronachs E-Fahrzeug marktfĂ€hig sei, könne er natĂŒrlich nicht beurteilen. Er habe aber vor ein paar Tagen den Anruf einer Griechin mit steirischen Wurzeln erhalten, die den Kontakt zu Frank Stronach sucht, weil sie im Sarit die optimale Lösung fĂŒr die dramatischen Verkehrsprobleme von Athen sieht. Auch Landeshauptmann Hermann SchĂŒtzenhöfer freut sich ĂŒber die spĂ€ten Ambitionen des Magna-GrĂŒnders: »Frank Stronach hat der Steiermark bereits viele tausende ArbeitsplĂ€tze gebracht. Jetzt startet er mit seinem Elektrofahrzeug noch einmal durch. Ich danke ihm sehr herzlich, dass er dabei auch an seine Heimat denkt.« Stronach glaubt jedenfalls an gute Marktchancen fĂŒr seinen Sarit. Sollten sich seine Absatzerwartungen in Nordamerika erfĂŒllen, werde er daher umgehend mit dem Bau des Werkes in Laßnitzthal beginnen. Ob es das nach gĂ€ngigen DesignMaßstĂ€ben ziemlich hĂ€ssliche Elektrodreirad tatsĂ€chlich mit den technisch hochgerĂŒsteten, fĂŒhrerscheinfreien Mikroautos aufnehmen kann, ist dennoch zweifelhaft. Stronachs Sarit ist knapp 3 m lang, 1 m breit und 1,5 m hoch und soll mit einer Batterievollladung 100 km weit kommen und maximal 32 km/h fahren können. Optisch könnte er vom Designer des CitroĂ«n 2CV stammen. Die legendĂ€re Ente galt selbst in den 1950er-Jahren als nicht besonders schön, verkaufte sich aber bis in die 1990er-Jahre weltweit mehr als fĂŒnf Millionen Mal. FAZIT OKTOBER 2021 /// 15


Recht haben

Wirtschaft

FĂ€lligkeit des Werklohns. Auch ohne Rechnung?

Foto: kskp.at

Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und UniversitÀtslektor in Graz. KSKP RechtsanwÀlte, 8010 Graz, Am Eisernen Tor 2/II Telefon 0316/8525850, kskp.at

16 /// FAZIT OKTOBER 2021

ÖAAB Bundesobmann August Wöginger, Bundesobmannstellvertreterin Barbara Riener und Landesobmann Christopher Drexler prĂ€sentierten ein ÖAAB-Programm zur Reformierung der Arbeitswelt.

ÖAAB-Spitze prĂ€sentiert Reformprogramm

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emeinsam mit ÖAAB-Bundesobmann August Wöginger haben der steirische Landesobmann Christopher Drexler und Bundesobmann-Stellvertreterin Barbara Riener den Steiermark-Teil mit dem Schwerpunkt Arbeitswelt des ÖAAB-Reformprogramms prĂ€sentiert. In neun inhaltlichen Arbeitsgruppen in allen BundeslĂ€ndern wurden in einem sogenannten DNA-Prozess sowohl klassische Arbeitnehmerthemen als auch gesellschaftspolitisch relevante Themen diskutiert und Forderungen erarbeitet. Da die Entwicklungen in der Arbeitswelt sehr rasch voranschreiten, gelte es die Aus- und vor allem Weiterbildung rasch anzupassen. Dabei mĂŒssten flexiblere Angebote und Möglichkeiten fĂŒr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschaffen werden. Als Beispiel nennen Christopher Drexler und Barbara Riener einerseits ein Zeitwertkonto und andererseits die Bildungskarenz. Die unterschiedlichen LebensrealitĂ€ten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mĂŒssten hierbei unbedingt beachtet werden. Der ÖAAB möchte gemeinsam die Zukunft neu schreiben und die neuen Antworten auf die VerĂ€nderungen der Arbeitswelt geben.

Foto: Stadlhofer

In einem konkreten Fall ging es darum, dass die Streitparteien zu einem konkreten Auftrag einen gewissen Pauschalpreis vereinbart hatten. Dies jedoch ohne gesondert ausgewiesene Umsatzsteuer. Nach Beendigung der beauftragten Arbeiten legte der KlĂ€ger Rechnung, die zusĂ€tzlich zu den genannten PauschalbetrĂ€gen 20% Umsatzsteuer enthielt. Die beklagte Partei bestritt Grund und Höhe des Anspruches. Die Forderungen seien nicht fĂ€llig, weil der KlĂ€ger nicht ordnungsgemĂ€ĂŸ Rechnung gelegt habe. Achtung: Bei Pauschalhonorarvereinbarungen ist die FĂ€lligkeit des Werklohns nicht von einer ordnungsgemĂ€ĂŸ gelegten Rechnung abhĂ€ngig. Ist ein Pauschalpreis vereinbart, so ist dem Besteller von vornherein bekannt, welchen Betrag er dem Unternehmer nach Vollendung des Werkes schuldet. Eine gesonderte Rechnungslegung ist dafĂŒr nicht erforderlich. Der Werklohn wird mit Fertigstellung des Gewerkes fĂ€llig. Freilich hat die andere Partei einen Anspruch auf ordnungsgemĂ€ĂŸe Rechnungslegung. Dies hindert aber nichts daran, dass grundsĂ€tzlich der Werklohn auszubezahlen ist. Im Gegenteil hat die beauftragende Partei nur das Recht, auf eine ordnungsgemĂ€ĂŸe Rechnungslegung zu bestehen. Ergo: Gibt es keine entsprechenden vertraglichen Regelungen, so hindert auch eine dem Umsatzsteuergesetz nicht entsprechende Rechnung nicht den Eintritt der FĂ€lligkeit des Werklohns. Daran können nicht einmal die Bestimmungen der ÖNORM B 2110 helfen. Zwar enthĂ€lt die besagte ÖNORM Regelungen fĂŒr den Fall mangelhafter Rechnungslegung, diese beziehen sich aber ausschließlich auf die PrĂŒfbarkeit der Rechnung. Unterschieden wird hier zwischen dem Fall, dass eine Schluss- und Teilschlussrechnung so mangelhaft ist, dass der Auftraggeber sie weder prĂŒfen noch berichtigen kann. Diesfalls ist sie dem Auftragnehmer zur Verbesserung zurĂŒckzustellen und von diesem neu vorzulegen. Dies sind formale Anforderungen. Andere formale Erfordernisse oder eben die Einhaltung der Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes sind davon nicht erfasst. Sollten also keine gesonderten vertraglichen Regelungen getroffen werden, sind bei Pauschalpreisvereinbarungen die Honorarforderungen mit Fertigstellung fĂ€llig, egal ob die Rechnungslegung korrekt erfolgte oder nicht.


We love live

Der Herbst in Graz verspricht den Besuchern eine Vielzahl an interessanten Themen.

Viel live und viel los: In der MCG spielt sich ab Herbst so einiges ab

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ur „live“ ist „life“ gut – somit kann man in den Locations der MCG so einiges erleben. Egal ob Konzert, Kongress, Messe oder Sport: beste Unterhaltung ist ĂŒberall programmiert.

Anzeige Fotos: MCG, Krug, Wiesner

GÀnsehaut-Momente Ein Konzert live zu erleben ist wohl eines der intensivsten Erlebnisse, die es gibt. Und davon bietet die MCG noch reichlich in diesem Jahr: unter anderem wird Rainhard Fendrich am 06.11.2021 gemeinsam mit seiner Band Austropop-Fans in der Stadthalle Graz begeistern, auch Viktor Gernot lÀdt zum Stelldichein im Rahmen seiner Christmas Show am 10.12.2021. Der Musikverein Graz veranstaltet zudem ausgewÀhlte und erstklassige

Konzerte im Stefaniensaal des Congress Graz.

Herbstmonate sind Kongressmonate 
das hat sich auch in Zeiten wie diesen nicht geĂ€ndert. Egal ob hybrid oder face-toface durchgefĂŒhrt, die Informations- und EntwicklungsflĂŒsse mĂŒssen weiterhin ohne EinschrĂ€nkungen möglich sein. So stehen auch in den RĂ€umlichkeiten der MCG einige Kongresse und Informations-Veranstaltungen, wie zum Beispiel die BeST3, think digital NOW oder auch EMSOS 2021 am Plan. Information und Unterhaltung an einem Ort Auch der Messebereich verspricht eine Vielzahl an inte-

ressanten Themen und bester Unterhaltung. So steht von 30.09.-04.10.2021 die Grazer Herbstmesse am Programm. Im Rahmen der GrĂŒndermesse am 09.10.2021 und der FĂŒr Immer Jung am 20.+21.11.2021 werden ebenso spannende Inhalte vermittelt werden.

Are you ready to skate? Nicht nur im Veranstaltungsbereich geht’s rund, vor allem auch sportlich gesehen wird es immer frostiger. Keinesfalls die Stimmung, sondern vielmehr die Temperaturen. So frĂŒh wie noch nie, nĂ€mlich bereits seit 18. September, ist der Publikumseislauf in der neuen Eishalle B im Merkur Stadion-Areal möglich. Von Montag bis Sonntag steht die Halle teilweise zweimal tĂ€g-

lich und fĂŒr jeweils zwei Stunden inklusive Schlittschuhverleih jedermann zur VerfĂŒgung. Auch 2022 heißt’s: We love live Der Ausblick ins Veranstaltungsjahr 2022 ist vielversprechend. Viele hochkarĂ€tige KĂŒnstler werden dem Live-Sommer so richtig einheizen. Um nur einige Highlights zu nennen: Slipknot am 27.07.2022, Simply Red am 04.12.2022 oder auch Die Ärzte am 08.09.2022 und Toto am 29.07.2022. Damit aber nicht genug 
 weitere Höhepunkte und Informationen zu allen Veranstaltungen und den Locations sind zu finden unter:

www.mcg.at Im kommenden Jahr wird es auch mit den Live-Acts in der Grazer Stadthalle wieder so richtig rundgehen.


WKO befĂŒrchtet Graz hat's Millionenschaden durch Baustopp in Graz

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RegionalstellenObmann Paul Spitzer fordert angesichts der Herausforderungen gemeinsame Lösungen statt Verbote. Wohnen und hĂ€tten somit insgesamt negative Auswirkungen auf die LebensqualitĂ€t in unserer Stadt.“ Die im Zusammenhang mit dem Wohnungsmarkt ebenfalls gefĂŒhrte Diskussion betreffend EinfĂŒhrung einer Leerstandsabgabe sieht die WKO Graz ebenso als falschen Ansatz. Statt eine neue Abgabe einzufĂŒhren, sollte lieber ĂŒberlegt werden, wie Anreize geschaffen werden können, um lange leerstehende Wohnungen zu aktivieren.

Ein Vierteljahrhundert dauert nun schon die Reise der FH Campus 02. Eine Reise, die mit einer Idee begann und bis heute fĂŒr den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort eine zentrale Rolle spielt. Seit ihrem Beginn verzeichnet die FH Campus 02 ĂŒber 5.500 StudienabschlĂŒsse. FĂŒr rund 140 Mitarbeiter und 300 nebenberuflich Lehrende ist die FH Campus 02 eine attraktive Arbeitgeberin. „Die FH Campus 02 ist aus der steirischen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken – und ebenso wenig aus der steirischen Wirtschaft, denn die Absolventen werden praxisnah ausgebildet. Die Unternehmen profitieren ebenso von der exzellenten angewandten Forschung und Entwicklung an der FH Campus 02“, so LR Barbara Eibinger-Miedl.

Die intimste BĂŒhne von Graz – das Girardihaus

Kostenlose Beratung auf der GrĂŒndermesse Der Corona-Krise zum Trotz haben sich im Jahr 2020 fast 4.500 Steirer fĂŒr die SelbststĂ€ndigkeit entschieden. Wer diesem Vorbild folgen will, sollte am 9. Oktober in den Messecongress Graz zur GrĂŒndermesse kommen. Die besten Tipps und Tricks rund um das Thema FirmengrĂŒndung gibt es bei der GrĂŒndermesse nach einer Vorab-Registrierung kostenlos. Lauschen Sie spannenden VortrĂ€gen wie „Der Weg zum Geld“ der SteiermĂ€rkischen und der SFG, lernen Sie alles zum Thema Businessplan von i2B und holen Sie sich den nötigen Mut und die Inspiration bei großartigen Workshops wie „GrĂŒnden in der Krise“ der Notariatskammer Steiermark oder „Influencer – die neuen Superstars.“ der WKO Steiermark. Informationen: mcg.at/events/gruendermesse

Fotos: StadtGraz / Fischer, MCG/Wiesner, Foto Fischer

Alexander Girardi wurde am 5. Dezember 1850 in der Leonhardstraße 28 in Graz geboren. An seinem 170. Geburtstag, gelang es Bgm. Siegfried Nagl, das unter Denkmalschutz stehende Geburtshaus fĂŒr die Stadt Graz zu gewinnen. In den letzten Monaten wurde mit der KunstuniversitĂ€t Graz an einem Zukunftskonzept fĂŒr das „Girardihaus“ gearbeitet. Das NebengebĂ€ude wurde vermutlich als Teil der Schlosserei von Girardis Vater genutzt. Hier soll bis 2023 die „intimste BĂŒhne von Graz“ entstehen, fĂŒr circa 30 Personen im Publikum und drei bis fĂŒnf Personen auf der BĂŒhne. „Kunst fĂŒr alle“ bedeutet ein diverses Angebot – zeitlich (zu jeder Tageszeit), programmatisch und partizipativ als „Kunst mit allen“, so KUG-Rektor Georg Schulz. 18 /// FAZIT OKTOBER 2021

25 Jahre FH Campus 02

Anzeige Foto: Klaus Morgenstern

und 14.000 ArbeitsplĂ€tze werden durch Baudienstleistungen im Großraum Graz gesichert. Der Beitrag zur steirischen Wirtschaftsleistung belĂ€uft sich damit auf 1,8 Mrd. Euro pro Jahr. „Einen generellen Baustopp zu fordern, ist schon aus diesem Grund politisch unverantwortlich“, betont Paul Spitzer, der Obmann der Regionalstelle Graz. Graz ist eine lebenswerte und fĂŒr die Wirtschaft attraktive Stadt. Durch das stetige Wachstum in der Stadt gibt es jedoch zahlreiche Herausforderungen fĂŒr die Zukunft. Ein Baustopp wĂŒrde nicht nur Tausende Jobs in der Baubranche gefĂ€hrden sondern hĂ€tte wohl auch gravierende Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. „Eine Verknappung des Angebots wĂŒrde bei gleichbleibender Nachfrage zu massiven Teuerungen fĂŒhren, das ist eine ganz einfache Regel in der Wirtschaft. FĂŒr uns ist diese Forderung daher nicht nachvollziehbar. Steigende Mietoder Kaufpreise fĂŒr Wohnungen widersprechen schließlich dem Wunsch nach leistbaren


Foto: Arnold Pöschl

Grazer Herbstmesse startet wieder durch Als grĂ¶ĂŸte Traditionsmesse der Steiermark zĂ€hlt die Grazer Herbstmesse zum Fixtermin der goldenen Jahreszeit. Nach einer Pause aufgrund der Covid-19-Krise kehrt 2021 der Publikumsliebling der Steirer mit einem tollen Mix aus Tradition und Moderne wieder zurĂŒck. Wer was fĂŒr Mode und Beauty ĂŒbrig hat, wird sich in der Halle A OG, der Fashion World, wiederfinden. Hier findet man alles, was modetechnisch so angesagt ist, von hippen Styles bis zu urbanen Trends. Das Highlight heuer: der extra lange Laufsteg, auf dem mehrmals tĂ€glich die beliebten Fashionshows stattfinden und das Publikum begeistert. Danach gönnt man sich gerne etwas Prickelndes an der Sektbar und stĂ€rkt sich mit den Köstlichkeiten der Kulinariklounge.

Magische Momente bei „75 Jahre Krebshilfe Steiermark“

Die Steirische Krebshilfe lud anlĂ€sslich des JubilĂ€ums am 15. September in die Bakerhouse Gallery. PrĂ€sidentin Florentia Peintinger und ihr Stellvertreter Gerhard Ranner konnten viele Gönner, WeggefĂ€hrten und UnterstĂŒtzer begrĂŒĂŸen. Moderatorin Ulli Glettler fĂŒhrte launig-souverĂ€n durchs Programm und Kabarettist Oliver Hochkofler legte sich mit Imo Trojan ordentlich ins Zeug und verlas höchst unterhaltsame, wenn auch fiktive Grußbotschaften von Promi-Stars. DJ Mama Feelgood lieferte dazu einen musikalischen RĂŒckblick auf die 1980er Jahre. Mitglieder der Wein Steiermark stellten 75 WeinraritĂ€ten zur VerfĂŒgung, die noch bis 3. Oktober unter dorotheum.com/krebshilfeweinauktion ersteigert werden können.

Fotos: MCG / Wiesner, Werner Krug, Klaus Morgenstern

WB-Podiumsdiskussion zur Zukunft in Graz

Graz ist eine lebenswerte und auch fĂŒr die Wirtschaft attraktive Stadt. Ihr anhaltendes Wachstum sorgt jedoch auch fĂŒr zahlreiche Herausforderungen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des WB Graz wurde diskutiert, wo aus wirtschaftlicher Sicht die Handlungsfelder fĂŒr die kommende Stadtregierung sein werden. Ergebnis: Die Sicherung des ArbeitskrĂ€ftebedarfs wird eines der bestimmenden Themen sein. Auch im Bereich Infrastrukturausbau werden massive Investitionen nötig sein, um mit dem Wachstum in der Stadt Schritt halten zu können. Einigkeit bestand dabei vor allem darin: Es braucht ein gemeinsames Vorgehen aller Parteien und Interessenvertretungen und eine Politik des Ermöglichens statt des Verhinderns.

Kurz im GesprÀch mit Manfred Geiger,

BKS Bank-Direktion Steiermark Die BKS Bank setzt als nachhaltigste Bank in Österreich auf Green Banking. Was verstehen Sie darunter? Green Banking ist die große Klammer ĂŒber den zahlreichen Maßnahmen, die derzeit im Bankensektor umgesetzt werden. Sie werden langfristig unsere Wirtschaft nachhaltig positiv verĂ€ndern. Vor allem bei Finanzierungen wird es auf Basis des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums einen Wandel geben. Betroffen sind aber auch Veranlagungen und das Eigenportfolio von Banken.

Wann treten diese Änderungen in Kraft und was bedeuten sie fĂŒr Unternehmen? Die erste Verordnung tritt bereits Anfang nĂ€chsten Jahres in Kraft. Das HerzstĂŒck dabei ist die EU-Taxonomie, die darauf abzielt, Finanzströme stĂ€rker hin zu grĂŒnen WirtschaftsaktivitĂ€ten zu lenken. Gefordert werden zukĂŒnftig eine grĂ¶ĂŸere Transparenz und Vergleichbarkeit in Hinblick auf die Klimastrategie und das Produktportfolio von Unternehmen. Bei der Finanzierung von nachhaltigen Projekten werden Green- und Social Bonds eine immer wichtigere Rolle ĂŒbernehmen.

FĂŒr welche Unternehmen bzw. Projekte sind Green und Social Bonds interessant? Bei Green Bonds gibt es eine große Bandbreite möglicher Projektfinanzierungen. Der letzte Green Bond der BKS Bank investierte in das BKS Holzquartier, unser erstes Green Building. Besonders ist, dass die Green und Social Bonds der BKS Bank jeweils nur in ein ökologisch oder sozial wertvolles Projekt fließen, wie z. B. in eine Biomasseanlage oder in die Renovierung einer Mittelschule in der Steiermark. FAZIT OKTOBER 2021 /// 19


Kurz & News

20 Jahre Wein aus junger Meisterhand Bereits zum 20. Mal wurden am 24. August die GlĂ€ser erhoben: Die SteiermĂ€rkische Sparkasse lud zur PrĂ€mierungsfeier „Jungwinzer der SteiermĂ€rkischen Sparkasse“ in den Congress Graz. Das JubilĂ€um stellt einen Meilenstein in der Kooperation mit der Wein Steiermark dar. Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl ist die Freude ĂŒber das JubilĂ€um deutlich anzumerken: „Wein ist Tradition, Wirtschaft und flĂŒssig gewordenes LebensgefĂŒhl. Die heimischen Jungwinzer beweisen mit ihrer Arbeit, dass ihnen die Förderung all dieser Aspekte am Herzen liegt. Mit Können und Mut setzen sie geschmackliche und unternehmerische Akzente in der steirischen Weinwirtschaft und sichern deren Fortbestehen. Ein Hoch auf unsere jungen Talente!“

BESTATTUNGSVORSORGE-VERSICHERUNG SICHERHEIT - SELBSTBESTIMMUNG - ENTLASTUNG

Eishalle B bereit fĂŒr Publikumseislauf Im Merkur Eisstadion hat die neue Eiszeit lĂ€ngst wieder begonnen. Jetzt werden die Temperaturen auch in der neuen Eishalle B frostiger. Vor einem Jahr eröffnet, durch die Covid-19-Pandemie und den neuerlichen Lockdown wenig spĂ€ter aber wieder stillgelegt, wird nun so frĂŒh wie nie zuvor eine zweite KunsteisflĂ€che aufbereitet und steht pĂŒnktlich zum Schulstart am 13. September bereit. MCG-VorstĂ€ndin Barbara Muhr: „Nicht nur im Rahmen des Grazer Sportjahres 2021, aber auch ganz allgemein ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, um Jugend und Senioren sowie Vereine fĂŒr das Publikumseislaufen zu begeistern. Mit zwei modernen Kunsteishallen bietet Graz dem Eissport Möglichkeiten in noch nie dagewesener Form.“

FÜR SIE SELBST UND IHRE LIEBSTEN

VORSORGETELEFON: TEL: 0660 / 60 60 220 VORSORGEBÜRO GRAZ MURGASSE 1, 8010 GRAZ oder

auf: www.wolf-vorsorge.at

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Die Rothahorn-PreistrĂ€ger 2021 stehen fest Volha Hapeyeva und Freda Fiala sind die beiden PreistrĂ€gerinnen des Hans Roth Literaturpreises „rotahorn“ 2021. Sie ĂŒberzeugten die Fachjury, bestehend u. a. aus den steirischen Autoren Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger von ihrem literarischen Können. Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis, initiiert von Saubermacher-GrĂŒnder Hans Roth die österreichische Kulturlandschaft. Der als Förderpreis konzipierte „rotahorn“ wird mit 5.000 Euro dotiert – 3.000 Euro fĂŒr den ersten und 2.000 Euro fĂŒr den zweiten Preis. Die Jury nominiert PreistrĂ€ger aus dem Pool der Autoren, die in den „manuskripten“ publizieren bzw. sich fĂŒr eine Publikation bewerben.

Fotos: Werner Krug, MCG / Wiesner, Scheriau

MEHR INFORMATIONEN:


Foto: Archiv

Kurz im GesprÀch mit Franz Titschenbacher,

Landwirtschaftskammer Steiermark

Gerhard Wohlmuth und Peter Voithofer (re.) prÀsentierten eine erfreuliche Bilanz des steirischen Einzelhandels.

KrĂ€ftiges Umsatzplus fĂŒr den steirischen Einzelhandel Der Handel, insbesondere der steirische Einzelhandel, konnte von JĂ€nner bis Juni beachtliche ZuwĂ€chse verzeichnen. Doch nicht alle Bereiche konnten gleichermaßen von der verbesserten Einkaufsstimmung profitieren.

W

Foto: Foto Fischer

Ă€hrend der Onlinehandel eine enorme Dynamik erlebt, merken vor allem modische Branchen einen RĂŒckgang der UmsĂ€tze. „Alles in allem kann trotzdem von einem gelungenen Restart gesprochen werden, wenn auch nicht in allen Bereichen – diese darf die Politik nicht im Stich lassen. Es darf unter keinen UmstĂ€nden mehr zu einem weiteren Lockdown kommen“, betont Sparten-Obmann Gerhard Wohlmuth. ZurĂŒck auf Vorkrisen-Niveau Im ersten Halbjahr 2021 konnte der steirische Handel Netto-UmsĂ€tze in Höhe von insgesamt 9,1 Mrd. Euro generieren. Das sind (nominell) 13 Prozent mehr als im Jahr 2020 und um 1,8 Prozent mehr als von JĂ€nner bis Juni im Vorkrisenjahr 2019. „Auf den Einzelhandel entfallen davon rund 2,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 6,2 Pro-

zent bzw. von knapp 160 Mio. Euro netto gegenĂŒber 2020 und von 0,8 Prozent bzw. rund 20 Mio. Euro im Vergleich zu 2019“, so Peter Voithofer vom Economica Institut fĂŒr Wirtschaftsforschung. Damit konnten viele Lockdown-bedingte UmsatzeinbrĂŒche (in der Steiermark rund 140 Mio. Euro) ausgeglichen werden. Im steirischen Einzelhandel war die Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr 2021 weiterhin stark von der Covid-19-Krise geprĂ€gt. „Die Prognosen lassen fĂŒr den steirischen Handel auf UmsatzzuwĂ€chse im zweiten Halbjahr 2021 schließen“, so Voithofer. Denn die Konsumausgaben privater Haushalte dĂŒrften weiter ansteigen und die Sparquote zurĂŒckgehen. Das Risiko fĂŒr den (Einzel-)Handel in Bezug auf die Covid19Pandemie und damit verbundenen Maßnahmen im Herbst bleibt jedoch weiterhin bestehen.

Der Steiermarkhof feiert seinen 70. Geburtstag – welche Rolle spielt er im Bildungsnetzwerk der Landwirtschaftskammer Steiermark? Der Steiermarkhof ist das aktivste Bildungshaus Österreichs. Das Weiterbildungsangebot umfasst im landwirtschaftlichen Bereich die immer stĂ€rker nachgefragten Facharbeiter- und Meisterausbildungen sowie die fachspezifischen Weiterbildungskurse fĂŒr die BĂ€uerinnen und Bauern. Der Steiermarkhof ist ein Treffpunkt von Stadt und Land sowie bedeutsames Sprungbrett fĂŒr junge steirische KĂŒnstler.

Wie trĂ€gt der Steiermarkhof zu mehr Bewusstsein fĂŒr den Wert regionaler Lebensmittel bei? Der großen Nachfrage nach mehr Wissen ĂŒber heimische, saisonale Lebensmittel insbesondere durch die urbane Bevölkerung werden wir mit der Hofkochschule und dem Bildungsschwerpunkt „Gesundheit und ErnĂ€hrung“ gerecht. Bei 500 Kochkursen und Kulinarik-Veranstaltungen vermitteln wir den rund 7.500 Teilnehmern die VorzĂŒge heimischer Lebensmittel. Wie Ă€ußert sich das in der Praxis? Regionales kommt auch auf die Teller der Kursteilnehmer: Als erste GroßkĂŒche Österreichs kocht der Steiermarkhof saisonal und regional. Ein Drittel der Lebensmittel kommt von Bauern im Umkreis von 30 Kilometern, ein Drittel sind Bio-Lebensmittel und ein Drittel kommt aus der Steiermark beziehungsweise Österreich. JĂ€hrlich werden mehr als 40.000 Mittagessen serviert. FAZIT OKTOBER 2021 /// 21



FazitgesprÀch Von Johannes Tandl und Volker Schögler mit Fotos von Erwin Scheriau

Frau mit Eigenschaften Die steirische LandesrĂ€tin Juliane Bogner-Strauß ĂŒber

Gesundheitszentren, ihre Familie, ĂŒber die Versorgungswirksamkeit von niedergelassenen Ärzten und ein Paralleluniversum, das es nicht gibt.

FAZIT OKTOBER 2021 /// 23



FazitgesprÀch

Ihr Fenster im Landhaus geht auf die Herrengasse, mit Blick in die Stempfergasse – also Morgensonne.

Das ist angenehmer als es in ihrem, von der Sonne

aufgeheizten BĂŒro in Wien wegen der großen Fensterfront gewesen ist, wo die Molekularbiologin und Biochemikerin aus Wagna Ministerin fĂŒr Frauen, Familie und Jugend und danach noch fĂŒr Sport und öffentlichen Dienst war.

Im Dezember 2019 ĂŒbernahm sie als LandesrĂ€tin in

der steiermĂ€rkischen Landesregierung die Ressorts Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege – große Brocken gerade in Zeiten der Pandemie. Unser Interview mussten wir

deshalb sogar in zwei Etappen fĂŒhren, denn Zeit ist Luxus und Mangelware zugleich, und wir hatten viele Fragen.

FAZIT OKTOBER 2021 /// 25


FazitgesprÀch

Es gibt kein Paralleluniversum zum Ausprobieren. Juliane Bogner-Strauß

Wie sieht die BildungslandesrĂ€tin den Schulstart, wie die GesundheitslandesrĂ€tin die Gesamtlage in diesen Coronazeiten? Mein Wunsch war, dass nur der Sitznachbar als K1-Person eingestuft wird, der Rest ist K2 oder bekommt ĂŒberhaupt nur Informationsschreiben zum Verhalten nach einem positiven Fall in der Klasse. Alle, die geimpft sind, mĂŒssen ungeachtet des Sitzplatzes K2 sein oder weniger. Denn, wie der Verfassungsjurist Bernd-Christian Funk gesagt hat, es wĂ€re eine Ungleichbehandlung, Geimpfte und Ungeimpfte gleich zu behandeln – da stehe ich klar dazu. Wir sind bei der Impfrate im europĂ€ischen Mittelfeld, nĂ€mlich 13. von 27. Wir wollten vor einem halben Jahr 70 Prozent der impffĂ€higen Bevölkerung erreichen, und ich bin stolz, dass wir das in der Steiermark erreicht haben. Und ich bin zudem froh, dass wir mit dem niederschwelligen Angebot – freies Impfen, Impfstraßen, Einkaufszentren oder Impfbus – noch immer Tausende pro Woche zum Impfen bringen. Aber wir mĂŒssten schon auf mehr als 75 Prozent der Gesamtbevölkerung kommen, um sagen zu können, wir haben unsere Freiheiten zurĂŒck. Davon sind wir schon noch weit entfernt. Ist die Spaltung der Gesellschaft, das Propagieren des Nicht-Impfens durch die FPÖ nicht ein wesentlicher Grund dafĂŒr, dass wir mit der Impfrate relativ weit hinten liegen, verglichen etwa mit LĂ€ndern wie Portugal oder Spanien, wo alle Parteien an einem Strang ziehen? Genau, dort gibt es ein »Political Commitment« mit den Oppositionsparteien und so wird auch an der Öffentlichkeit politisch nicht ĂŒber das Impfen diskutiert.

Ist unsere Zuckerbrot-und-Peitsche-Taktik vernĂŒnftig oder halten Sie noch strengere Maßnahmen fĂŒr notwendig, etwa eine Impfpflicht? Ich habe aus medizinischer Sicht ĂŒberhaupt kein Problem mit dem Thema Impfpflicht. Wir haben bestimmte Erkrankungen bei uns ausgerottet, weil es eine Impfpflicht gab, zum Beispiel die Pocken. Wir haben trotz einer relativ hohen Durchimpfungsrate immer wieder DurchbrĂŒche bei Masern. Treffen tut es ja dann immer die, die sich nicht impfen lassen können oder die eine chronische Erkrankung haben oder die Älteren – das ist die Tragödie. Jetzt haben wir lange auf die Älteren geschaut und nun wĂ€re es an der Zeit, auf die JĂŒngeren unter zwölf zu schauen und auf alle, die vulnerabel und krank sind. Wir waren in der Steiermark nicht untĂ€tig – bei Neuaufnahmen in den Landesdienst gibt es ja eine Bevorzugung von Geimpften, somit auch bei der KAGes und den Lehrern, bei beiden gibt es ohnehin schon jetzt eine Durchimpfungsrate von ĂŒber 80 Prozent. Und die Impfskeptiker? Es ist schade, wenn man diese nicht ĂŒberzeugen kann und auch dass die Skeptiker und Skeptikerinnen auch nicht zu den Ärzten 26 /// FAZIT OKTOBER 2021

und Ärztinnen gehen, um sich verlĂ€ssliche Information zu beschaffen, sondern zu viele die Sozialen Medien nutzen, wo ziemlich viel Nichtwissenschaftliches aufgeschwemmt und verbreitet wird. Bei der Einreise in bestimmte LĂ€nder muss man auch bestimmte Impfungen haben. Die meisten fragen dabei nicht nach den Nebenwirkungen und auch nicht nach der Herstellerfirma. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns noch weiß, welche Masernimpfung er bekommen hat oder welche Pockenimpfung. Wir wollten populĂ€rwissenschaftlich kommunizieren, haben das aber in manchen Bereichen nicht ganz auf den Punkt gebracht. Da werden wir mit einer Kampagne gemeinsam mit der Medizinischen UniversitĂ€t Graz nachbessern mĂŒssen.

Stellt sich da nicht die Frage, ob man es ĂŒberhaupt besser hĂ€tte machen können, wo doch das Klima durch die Sozialen Medien schon so verseucht ist, dass man gerade als Politiker gar nicht mehr durchdringt, sondern auf Ablehnung stĂ¶ĂŸt, egal was man macht? Es gibt kein Paralleluniversum zum Ausprobieren. Du kannst als Politikerin nur Entscheidungen treffen und jede Entscheidung, die du nicht triffst, ist eine falsche Entscheidung. Wie ist die Meinung der GesundheitslanderĂ€tin zur Impfung der unter 12-JĂ€hrigen, die vor der Zulassung steht? Da ich keine Ärztin bin, werde ich mich ganz klar auf die Meinung der KinderĂ€rzte und KinderĂ€rztinnen verlassen. Wir haben zu Hause zwei Jugendliche, die ĂŒber zwölf sind, und beide haben sich impfen lassen, weil sie gesagt haben, sie möchten sich der Gefahr der Infektion und der Erkrankung nicht aussetzen. Ich glaube, das ist auch das Ziel der meisten, die sich impfen lassen. Niemand will eine Infektion und schon gar nicht Long Covid riskieren, wo niemand weiß, wann und ob man jemals wieder jenen Gesundheitszustand erreicht, den man vorher gehabt hat.

Wie ist die Vorgangsweise in der Steiermark bezĂŒglich einer dritten Impfung? Wir haben bereits angefangen. Wir impfen bereits in den Pflegewohnheimen und Risikopatienten und -patientinnen sowie auf Dialysestationen und danach wird nach Alter vorgegangen. In der Steiermark sind wir bei der Durchimpfungsrate der Ältesten ganz vorne. Da hat sich der Brief per Post am besten bewĂ€hrt, das machen wir fĂŒr die Auffrischungsimpfung wieder so. Wir richten uns bei allem nach den Vorgaben des nationalen Impfgremiums. Zu Ihrem Ressort gehören auch die KrankenhĂ€user. Das Spitalsressort war ein Knackpunkt der letzten Landesregierung. War aus heutiger Sicht der unter der Reformpartnerschaft begonnene Bettenabbau die richtige Entscheidung? Ohne jetzt gleich wieder in die Region Ennstal zu schauen, muss man sagen, dass wir hier ganz klare Rechnungshofberichte haben. Wir haben in gewissen Abteilungen nur mehr Auslastungen



FazitgesprĂ€ch von 60 bis 70 Prozent der Betten. Man darf nicht vergessen, dass sich die Medizin ja stĂ€ndig weiterentwickelt. WĂ€hrend wir vor 20 Jahren bei einer Blinddarmoperation noch mehrere Tage im Spital gelegen sind, kann man das heute auch durch das SchlĂŒsselloch operieren. Die Patientinnen und Patienten können am selben Abend wieder nach Hause gehen. Sehr viele Eingriffe benötigen also nur mehr eine stark verkĂŒrzte Liegedauer. Daraus ergibt sich, dass man nicht mehr so viele Normalbetten braucht wie frĂŒher. Und auf der Intensivstation gibt es ohnehin keinen Bettenabbau. Und wie wir wissen, muss man eine Pandemie vor den Toren des Krankenhauses besiegen. Denn sonst besiegt sie leider uns. Das hat uns die erste Welle in manchen sĂŒdlichen LĂ€ndern deutlich gemacht.

Es gibt immer weniger KassenĂ€rzte und immer mehr WahlĂ€rzte. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung? Das ist ein Thema, das mir unter den FingernĂ€geln brennt, ich bin fĂŒr die Versorgung in der Steiermark zustĂ€ndig, aber nicht fĂŒr die Besetzung der Kassenstellen. TatsĂ€chlich haben wir bereits ĂŒber 50 Prozent WahlĂ€rzte in der Steiermark. Deren Versorgungswirksamkeit liegt aber unter 20 Prozent. Ich glaube, wir haben in den letzten Jahrzehnten in der Gesundheitspolitik österreichweit, aber auch europaweit etwas ĂŒbersehen. NĂ€mlich erstens, dass die Gesundheit inzwischen sehr weiblich ist und immer mehr Frauen Medizin studieren – was erfreulich ist –, aber bei den Frauen fĂŒr einige Jahre die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu Stundenreduzierungen fĂŒhrt. Das gilt auch fĂŒr die Pflege – ebenfalls ein sehr weiblicher Beruf – und ĂŒbrigens auch

fĂŒr die ElementarpĂ€dagogik. Und zweitens gibt es heute ein anderes VerstĂ€ndnis von Work-Life-Balance. Daher spreche ich mich ganz klar fĂŒr eine Erhöhung der StudienplĂ€tze aus, um wieder mehr Ärzte und Ärztinnen auszubilden. Und es braucht auch eine Attraktivierung der Allgemeinmedizin fĂŒr den niedergelassenen Bereich, damit die Leute nicht immer gleich ins Krankenhaus mĂŒssen. TatsĂ€chlich haben wir in der Steiermark in den letzten zwei Jahrzehnten bei den stationĂ€ren Belegungen zahlenmĂ€ĂŸig kaum VerĂ€nderungen gehabt, hingegen hatten wir im ambulanten Bereich eine Verdoppelung. Auch deshalb, weil wir im niedergelassenen Bereich zu wenig Versorgungswirksamkeit haben.

Wie kann die Politik da lenkend eingreifen? Wir versuchen mit den Gesundheitszentren in der Steiermark gegenzusteuern, da haben wir schon zwölf, das sind mehr als im Rest von Österreich, und die funktionieren auch wunderbar, zum Beispiel in Mariazell. Allerdings sind die Rahmenbedingungen fĂŒr die Eröffnung eines Gesundheitszentrums sehr strikt, da braucht es noch Anpassungen. Die Gesundheitszentren haben Riesenvorteile. Da wĂ€re einmal das Zusammenarbeiten. Viele Ärzte und Ärztinnen sagen sich ja auch: Vielleicht will ich gar nicht ein Leben lang an einem Ort als niedergelassene Ärztin leben. Ich glaube, ein Gesundheitszentrum hat da ein großes Angebot, gerade fĂŒr Frauen. Außerdem ist es fĂŒr die Patientinnen und Patienten großartig, weil es von Montag frĂŒh bis Freitag am Abend geöffnet ist. Es gibt dort ein Team, wo jeder das macht, was er am besten kann – Sozialarbeit, Wundversorgung durch Pflegepersonal oder eben Arzt bzw. Ärztin. Aber es gibt natĂŒrlich immer Luft nach

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23/07/2021 08:54


FazitgesprĂ€ch oben. Ich spreche mich auch klar fĂŒr Heimatstipendien aus: Wenn ich hier studiere, bekomme ich ein Stipendium, muss mich aber verpflichten, eine bestimmte Zeit da zu bleiben.

und bis Ende 2027 geht das Leitspital in Betrieb. Damit sind wir genau im Plan. Ich denke, dass es mittlerweile vom Großteil der Bevölkerung gut angenommen wird.

Thema Leitspital Liezen, wie ist der Status quo? Wir haben drei SpitĂ€ler, es gibt zwei Rechnungshofberichte, wir haben dort Abteilungen und Stationen, die nur mehr sehr gering, das heißt zu 60 bis 65 Prozent ausgelastet sind und entsprechend sehr geringe Fallzahlen. Dazu kommen ein Ärztemangel und ein Pflegemangel. Denn das Interesse, an einen Standort zu gehen, an dem die Fallzahlen gering sind, ist nicht besonders groß. Deshalb bekommen wir dort kaum noch junge Ärzte und Ärztinnen hin, denn die wollen ja etwas lernen und brauchen Routine und Expertise, also hohe Fallzahlen – was ja auch Voraussetzung fĂŒr einen Ausbildungsort ist. Mit der Entscheidung, dieses Leitspital zu bauen, haben wir den großen Vorteil, dass wir dort mehr Leistungen erbringen als alle drei bisherigen Standorte zusammen und es wird das Angebot geben, dass dort alle unsere bisherigen Arbeitnehmer eine Anstellung finden werden. Im Herbst wird ausgeschrieben, bis Ende 2024 sollten wir zu bauen anfangen

Aber das ist alles ist fĂŒr die Familien wesentlich teurer, als wenn sie ihre alten Menschen ins Altersheim abschieben. Da muss man sich ĂŒberlegen: Was ist dir lieb und was ist dir teuer? Ich kenne das von zu Hause, denn ich habe mit meiner Mama meine Oma die letzten sechs Monate ihres Lebens gepflegt. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert. Meistens pflegen Frauen zu Hause, das geht ihnen dann in der Pension ab, denn zumeist sind sie auch fĂŒr die Kinderbetreuung nach der Geburt zustĂ€ndig. Da schlagen in meiner Brust zwei Herzen. Als FrauenlandesrĂ€tin sage ich, ich möchte Entlastung und UnterstĂŒtzung fĂŒr die pflegenden Angehörigen und ich sage auch »Was ist mir lieb?«. Die zweite Frage ist »Ist es deshalb teuer, nur weil es mir lieb ist?« NatĂŒrlich kann man wĂ€hlen, ob das Pflegeheim eine Option ist, aber das ist eine individuelle, familiĂ€re Entscheidung, da möchte ich mich als Politikerin nicht einmischen. Unser Angebot besteht jedenfalls aus der mobilen Hauskrankenpflege, der Tagesbe-

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Stimmt es eigentlich, dass die KAGes nicht alle ihre Ausbildungsstellen mit Ärzten befĂŒllt? Der Punkt ist, dass wir viele Ausbildungsstellen gar nicht ausfĂŒllen können, weil es die angehenden Ärzte und Ärztinnen dafĂŒr schlicht nicht gibt, etwa bei den AnĂ€sthesisten. Die GrĂŒnde sehe ich in den bereits genannten Themen wie Work-Life-Balance und Gesundheit wird immer weiblicher.

Thema Pflege: Warum tut die Politik so wenig, um den Zulauf zur stationĂ€ren Pflege zu bremsen? Die Frage ist sehr kritisch gestellt, denn die Politik ist seit Jahren dran, mobil vor stationĂ€r zu forcieren. Das gelingt uns inzwischen in der Steiermark auch ganz gut. Wir haben die mobile Hauskrankenpflege aufgestockt, wir haben die Alltagshilfen eingefĂŒhrt, wir fördern Betreutes Wohnen und bauen stark aus bei Tageszentren.

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Juliane Bogner-Strauß wurde am 3. November 1971 in Wagna geboren. Sie studierte Chemie an der UniversitĂ€t Graz, wo sie ihre wissenschaftliche Karriere startete. Nach ihrem Doktorat und einer ersten UniversitĂ€tsassistenz wechselte sie 2005 auf die TU Graz, wo sie bis zur assoziierten Professorin und stellvertretenden Institutsleiterin am Institut fĂŒr Biochemie aufstieg. Im Dezember 2017 wurde sie als Ministerin der Regierung Kurz 1 mit den Agenden Frauen, Familie und Jugend und ab 2019 zusĂ€tzlich mit Sport und öffentlichem Dienst betraut. Seit Dezember 2019 ist sie als LandesrĂ€tin in der steiermĂ€rkischen Landesregierung fĂŒr Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege zustĂ€ndig. Bogner-Strauß ist verheiratet und hat drei Kinder.


FazitgesprÀch

Man muss die Pandemie vor den Toren des Krankenhauses besiegen. Juliane Bogner-Strauß

treuung, dem betreuten Wohnen und dem stationĂ€ren Wohnen. Ich denke, da ist fĂŒr alle etwas dabei. Auch der sehr hohe Altersdurchschnitt von 82, 83 Jahren in Pflegewohnheimen – mit Ausnahme von zwei oder drei Bezirken – ist ein Indiz dafĂŒr, dass niemand leichtfertig seine Liebsten in ein Pflegewohnheim gibt. Was tut die Politik? Im Sinn von mobil vor stationĂ€r haben wir die mobile Hauskrankenpflege gĂŒnstiger gemacht, wir haben die Alltagshilfen gĂŒnstiger gemacht und wir evaluieren auch gerade den Preis der Tagesbetreuung in den Tageszentren.

Zur Bildung: Warum können immer weniger 15-JĂ€hrige sinnerfassend lesen und schreiben? Da gibt es ja genug Studien. Jugendliche lesen immer weniger, es findet auch immer weniger verbale Kommunikation statt, sondern nonverbale ĂŒber die mobilen Devices – also GerĂ€te wie Handys. Vor allem in BallungsrĂ€umen wachsen viele Kinder mehrsprachig auf und haben nicht Deutsch als Muttersprache. Oft wird auch im Elternhaus nicht Deutsch gesprochen. Ich kann nur von meinem eigenen Stiefsohn sprechen, der als Muttersprache Ungarisch hat. Auch er hat sich am Anfang in der Schule mit Deutsch ein bisschen schwerer getan. Auch mit der Migrationswelle 2015 sind Kinder in die Klassen aufgenommen worden, obwohl sie kaum Vorkenntnisse in Deutsch hatten. In Graz haben im Schnitt bereits fast 50 Prozent der SchĂŒler nicht mehr Deutsch als Muttersprache, an manchen Schulen noch viel mehr.

Ist das nicht auch eine Mitursache fĂŒr die neue Landflucht? Familien, die vor stĂ€dtischen Volksschulen flĂŒchten, weil diese vorwiegend von Kindern nichtdeutscher Muttersprache besucht werden? Gibt es offiziell Vorstellungen zum Beispiel ĂŒber eine 30-Prozent-Quote oder Ähnliches? Das haben wir schon diskutiert, nicht nur fĂŒr die Schule, sondern auch fĂŒr KindergĂ€rten. In Graz ist das schon rein technisch nicht möglich, weil wir wie eben erwĂ€hnt schon bei fast 50 Prozent sind. Außerdem wĂ€re der Aufwand riesig, wenn man in Puntigam wohnt und in der FrĂŒh eine dreiviertel Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Andritz fahren mĂŒsste, um das Kind dort in den Kindergarten zu bringen. Man muss eine Lösung finden die jetzt hilft, weil die Leute dort wohnen, wo sie eben wohnen. NatĂŒrlich hĂ€tte gerne jeder alles vor der HaustĂŒre – Kinderkrippe, Kindergarten, Schule. Wenn die Kinder Ă€lter werden, dann sind die Eltern fĂŒr weiteres Pendeln bereit, um die gewĂŒnschte Ausbildung zu ermöglichen. Das ist auch bei den LehrplĂ€tzen ein Thema.

Was antworten sie jenen, die sagen, dass es auch um den Schutz der Kinder mit deutscher Muttersprache geht? Ich sehe in den gemischten Klassen keinen Nachteil fĂŒr jene Kinder, die Deutsch als Muttersprache haben, besonders ab dem Alter, ab dem das Handy spannend wird. Da kommunizieren die Kinder in den Pausen und in den Öffis, unabhĂ€ngig von der Sprache, leider ohnehin kaum mehr miteinander, sondern oft ĂŒber das Handy. Auch weil die Kinder die nonverbale Kommunikation extrem spannend finden, Emojis oder abgekĂŒrzte SĂ€tze benutzen und dergleichen. Studien sagen uns ja, dass Kinder in einem gewissen Alter vier bis sechs Stunden am Tag am Handy, am Computer und Laptop verbringen. NatĂŒrlich ist es auch eine Frage, was die Eltern den Kindern vorleben und ob sie Ihnen zum Beispiel vorlesen und auch selbst lesen, also darin ein Vorbild sind. Aber das ist komplett unabhĂ€ngig von der Muttersprache. Deswegen mĂŒssen wir eine Lösung finden, dass alle Kinder wieder sinnerfassend lesen können und damit auch der Zugang zu Ausbildung gewahrt bleibt. Auf DrĂ€ngen der Lehrergewerkschaft wird bei uns auch Nachmittagsbetreuung und Kinderaufbewahrung in einem Hort als Ganztagesschule bezeichnet, obwohl sich die Wissenschaft einig ist, dass nur eine verschrĂ€nkte Ganztagesschule Sinn ergibt. Wo bleibt der Mut der Politik, zumindest im Pflichtschulbereich endlich eine echte verschrĂ€nkte Ganztagesschule mit Unterricht und Anwesenheitspflicht der Lehrer zwischen 8 und 16 Uhr durchzusetzen? Persönlich hĂ€tte ich nichts gegen die verschrĂ€nkte Ganztagsschule, aber das stimmt, sie wird bei uns relativ schlecht angenommen, wĂ€hrend sie in Frankreich oder Skandinavien als Erfolgsmodell gilt. Abgelehnt wird sie aber weniger von den Lehrern, als vielmehr bei den Abstimmungen von den Eltern. Es gibt bei uns sehr viele außerschulische Angebote. Am Nachmittag gehen die Kinder etwa in die Tennisvereine, die Fußballvereine oder in die Musikschulen. Wenn man in eine verschrĂ€nkte Ganztagsschule geht, mĂŒsste man versuchen, das zu integrieren. Die Ehrenamtlichkeit, die VereinstĂ€tigkeit hat in Österreich einen sehr hohen Stellenwert. Das muss man bedenken, wenn es darum geht, das System zu Ă€ndern, um pĂ€dagogisch jene Kinder besser unterstĂŒtzen zu können, die es brĂ€uchten. Frau LandesrĂ€tin, danke fĂŒr das GesprĂ€ch.

FAZIT OKTOBER 2021 /// 31


Steuerboard

Mag. Alexander Hofer

Addendum COVID-19 Beihilfen

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Hören Sie dazu auch unseren Podcast! Mehr dazu finden Sie unter: www.steueraffe.at

GeidorfgĂŒrtel 20 8010 Graz +43 316 386001 0 graz@hoferleitinger.at www.hoferleitinger.at

Die Landwirtschaft sieht sich vom Handel massiv unter Druck gesetzt. Wirtschaftskammer und Handelsverband wehren sich.

Köstinger-Angriffe:

Lebensmittelhandel wehrt sich! Der Lebensmittelhandel weist die Angriffe von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gegen den ihrer Meinung nach erpresserischen Umgang der SupermĂ€rkte mit den Bauern zurĂŒck. Der österreichische Lebensmittelhandel erziele selbst sehr niedrige Renditen, trage aber massiv zum Umsatz der heimischen Landwirte und Verarbeiter bei.

D

ie pauschalen und unsachlichen Unterstellungen sowie die deplatzierte Wortwahl von Bundesministerin Elisabeth Köstinger weisen wir im Namen der gesamten Branche auf das SchĂ€rfste zurĂŒck“, so Christian Prauchner, Bundesobmann des Lebensmittelhandels in der WKÖ. Denn gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert. So konnte die Grundversorgung der Bevölkerung gemeinsam verlĂ€sslich sichergestellt werden. Ein Studie des Economica-Instituts doku32 /// FAZIT OKTOBER 2021

mentiert, dass der Lebensmittelhandel nur eine Umsatzrendite von unter einem Prozent erreiche, aber mit einem Wert von mehr als 6,9 Milliarden Euro massiv zur Wertschöpfung in den vorgelagerten Stufen beitrage. Der Lebensmittelhandel sei zentraler Absatzmittler und verlĂ€sslicher Partner der heimischen Landwirte. Die Economica-Studie untersuchte auch die Zusammensetzung des Bruttoverkaufspreises im Lebensmittelhandel in Österreich. Im Gesamtdurchschnitt entfallen demnach insgesamt 24,5 Prozent des Regalpreises auf die Landwirtschaft und knapp 18 Prozent auf die Lebensmittel-

Foto: Adobe Stock

Der Ausfallsbonus II kann fĂŒr die Monate Juli, August und September 2021 beantragt werden, sofern ein mindestens 50%iger COVID-19-bedingter Umsatzausfall vorliegt. Vergleichszeitraum ist der jeweilige Monat des Jahres 2019. Die Höhe ist branchenabhĂ€ngig und betrĂ€gt zwischen 10 % und 40 % des Umsatzausfalls. Maximal können 80 T€ pro Monat gefördert werden. AntrĂ€ge sind ab dem 16. des jeweiligen Folgemonats möglich und die Frist endet mit dem 15. des viertfolgenden Kalendermonats. Der Verlustersatz, durch den Verluste bis zu 90 % ersetzt werden, wird auf den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2021 ausgeweitet. Neben einem Verlust muss ein COVID-19-bedingter Umsatzausfall von mindestens 50 % (bisher 30 %) vorliegen. AntrĂ€ge sind ab dem 16. August 2021 bis 30. Juni 2022 in bis zu zwei Tranchen möglich. Bis Ende des Jahres kann die erste Tranche beantragt werden, welche 70 % des voraussichtlichen Verlusts fördert. Bei Beantragung der zweiten Tranche sind die Höhe des Umsatzausfalls sowie der Verluste durch einen Steuerberater, WirtschaftsprĂŒfer oder Bilanzbuchhalter bis 30. Juni 2022 zu bestĂ€tigen (Endabrechnung) und der Antrag ist von diesem einzubringen.


Foto: PPA GROUP

industrie. Mit einem Anteil von 16,5 Prozent am Regalpreis liegt der Lebensmitteleinzelhandel an dritter Stelle. FĂŒr Studienautor Peter Voithofer ist folgender Punkt besonders beachtlich: „Mehr als 80 Prozent der im Lebensmitteleinzelhandel erzielten Wertschöpfung werden in die eigenen Mitarbeiter investiert. So entfallen 13,4 Prozent des Regalpreises auf Personalkosten. Dies entspricht 81,2 Prozent des insgesamt auf den Lebensmitteleinzelhandel entfallenden Anteils am Regalpreis von 16,5 Prozent.“ „In Partnerschaft mit hunderttausenden heimischen Bauern hat der Lebensmittelhandel in den vergangenen Jahrzehnten große Meilensteine in der RegionalitĂ€t gesetzt“, ergĂ€nzt Christof Kastner, Vize-Obmann des Lebensmittelhandels. Die auf Dauer angelegten Beziehungen seien daher ein Garant fĂŒr VerlĂ€sslichkeit und Sicherheit fĂŒr beide Seiten. Auch der Handelsverband weist die Köstinger-VorwĂŒrfe vehement zurĂŒck. So habe der Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam mit dem Handelsverband bereits vor Jahren die Einrichtung einer Ombudsstelle fĂŒr die Landwirtschaft angeregt und gemeinsam mit dem Bundesministerium fĂŒr Nachhaltigkeit und Tourismus unter Einbezug der Landwirtschaft konzipiert. Bis dato sei von politischer Seite aber keine Umsetzung zustande gekommen. „Der Handelsverband und seine Mitglieder haben stets betont, dass eine Mediationsstelle wichtig wĂ€re“, sagt dazu Handelsverband-GeschĂ€ftsfĂŒhrer Rainer Will.

Markenherstellern, die wÀhrend der Pandemie ihre Werbeausgaben reduziert haben, droht ein Absturz ins Bodenlose.

Corona: Erdbeben im

Konsumverhalten

Corona hat das Konsumverhalten in der DACH-Region stark beeinflusst. Serviceplan Group, GfK und Markenverband zeigen auf, was die geĂ€nderten Rahmenbedingungen fĂŒr österreichische Marketingentscheider bedeuten.

S

o sind die Konsumenten von heute nicht mehr die, die sie vor COVID-19 waren. 83 Prozent aller Menschen verĂ€ndern gerade ihr Konsumverhalten. Gleichzeitig fĂ€llt die Marken-LoyalitĂ€t mit etwa 40 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Mit Konzepten, die vor Corona erfolgreich waren, wird man den verĂ€nderten Marktstrukturen nicht mehr gerecht. Der Erfolg oder Misserfolg der MarkenfĂŒhrung in den nĂ€chsten Jahren entscheidet sich jetzt, so die Ergebnisse von Serviceplan Group, GfK

und Markenverband. Denn noch nie haben sich Marktanteile so gravierend verschoben wie derzeit. Und noch nie war der Markenwechsel so hoch wie heute. Ein Vergleich der Finanzkrise von 2009 und der Corona-Krise 2020 mit dem Referenzjahr 2018 zeigt: Unternehmen, die in Krisenzeiten ihre Werbung nicht reduziert haben, haben Marktanteile gewonnen. In der Finanzkrise um 18,5 Prozent, im Zeitraum der Coronapandemie sogar um 32,8 Prozent. Denn in Krisenzeiten steigen

die VolatilitĂ€t und die Gefahr von Marktanteilsverlusten, im Gegenzug ist es nie gĂŒnstiger und effektiver, Marktanteile hinzuzugewinnen. Und so hat die Pandemie den ohnehin vorherrschenden Trend zu geringerer Marken-LoyalitĂ€t weiter verstĂ€rkt. Auch die Wertvorstellungen gegenĂŒber unseren Marken haben sich durch die Krise verĂ€ndert; und zwar von Lebensfreude und Selbstinszenierung – mit Hilfe von Marken – hin zu Geborgenheit und Nachhaltigkeit. FAZIT OKTOBER 2021 /// 33


Gemeinsam am Erfolg wachsen Wie die UniCredit Bank Austria Unternehmen im Wirtschaftsaufschwung dabei unterstĂŒtzt, ihre Wachstums- und Investitionschancen zu nĂŒtzen, erlĂ€utert Christian Strobel-Ludwig, Landesdirektor Firmenkunden Steiermark.

Wie unterstĂŒtzt die Bank die Unternehmen ganz konkret? Unser klares Ziel ist es jetzt, mehr Kredite zu vergeben, um den Aufschwung zu finanzieren. Wir wollen damit vor allem den Mittelstand stĂ€rken. Aufgrund der Pandemie lagen viele Investitionen und auch neue Projekte monatelang auf Eis – viele Unternehmen verfolgen diese PlĂ€ne jetzt wieder weiter. Die Zinsen sind weiterhin sehr gĂŒnstig, daher ist nun ein guter Zeitpunkt fĂŒr Fremdfinanzierungen. Abgesehen von der Vergabe neuer Kredite haben wir auch die Aufstockung bestehender Kreditlinien vereinfacht, um den Unternehmen beim wachsenden Bedarf an Betriebsmitteln oder bei der Ausweitung der Produktion zu helfen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir die individuell passenden Finanzierungsstrategien, die den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens unterstĂŒtzen – von Krediten ĂŒber Förderungen bis hin zu Kapitalmarkt-Maßnahmen. 34 /// FAZIT OKTOBER 2021

geschĂ€ft in allen BundeslĂ€ndern, inklusive Wien und so auch in der Steiermark, noch stĂ€rker aufstellen. In den kommenden Jahren werden wir daher massiv in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in deren Qualifikation investieren – von Kreditanalystinnen und Kreditanalysten ĂŒber Betreuerinnen und Betreuer bis hin zu Betreuungsassistentinnen und -assistenten.

Im Interview erklĂ€rt Landesdirektor Christian Strobel-Ludwig, wie die UniCredit Bank Austria Unternehmen im Wirtschaftsaufschwung unterstĂŒtzt. Wie geht Ihre Bank mit dem deutlich erhöhten Beratungsbedarf vieler Kunden um? Wir haben eine Beratungsoffensive fĂŒr Firmenkunden gestartet, die neben klassischen Finanzierungsfragen insbesondere auch Investitionen in Nachhaltigkeit und Klimaschutz umfasst. Denn diese Themen stehen lĂ€ngst bei praktisch jedem mittelstĂ€ndischen Unternehmen auf der Agenda. Und weil wir als Bank in den vergangenen Jahren dank Digitalisierung effizienter und schneller geworden sind, können wir jetzt die Zahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beratung deutlich aufstocken. Welche Bereiche sind hier vor allem gemeint? Wir wollen uns im Firmenkunden-

NĂ€here Informationen erhalten Sie bei Christian Strobel-Ludwig, Landesdirektor Firmenkunden Steiermark der UniCredit Bank Austria, Telefon +43 (0)5 05 05-63436, und auf unternehmerbank.at.

Beratungskompetenz der UniCredit Bank Austria ‱ Eine der kapitalstĂ€rksten Großbanken Österreichs und Teil von UniCredit, einer erfolgreichen paneuropĂ€ischen GeschĂ€ftsbank mit voll integriertem Corporate & Investment Banking ‱ Sieben von zehn heimischen Großunternehmen sind Kunden der UniCredit Bank Austria ‱ Ihr GeschĂ€ftsbereich „Unternehmerbank“ betreut nahezu jedes dritte mittelstĂ€ndische Unternehmen Österreichs

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Wie schĂ€tzen Sie die aktuelle Wirtschaftsentwicklung ein? Christian Strobel-Ludwig: Nach dem beispiellosen Wirtschaftseinbruch im Vorjahr erleben wir gerade eine historische Aufschwungphase. Die Konjunktur ist krĂ€ftig angesprungen, die Unternehmen investieren wieder und wollen ihre Wachstumschancen nĂŒtzen. Die Erholung ist schon in vielen Bereichen deutlich spĂŒrbar, und die heimische Wirtschaft insgesamt ist auf einem guten Weg, bald wieder ihr Vorkrisenniveau zu erreichen. In dieser Wachstumsphase wollen wir die Unternehmen als strategischer Finanzpartner begleiten und finanzieren.


Wirtschaft

Die zahlreichen EhrengĂ€ste enthĂŒllten das neue Wahrzeichen gemeinsam mit LK-PrĂ€s. Franz Titschenbacher (re.) , VizePrĂ€s. Maria Pein (3. Von re.) und dem KĂŒnstler Gerhard Almbauer (4. Von li.).

Die stolzen Gewinner des Elevator Pitch 2019: Charlotte Ohonin „3D-Brain-On-Chip“ (Platz 3), Gabriel Gschaider „Freyzein – Circular Outdoor Apparel“ (Punktegleich auf Platz 3), Anna Reiss „BIKA – Die biologische Kaffeekapsel“ (SchĂŒlerwertung Platz 1), Simon Werba „DigniSens: Facilitating the handling of incontinence – with a smart sensoric system“ (Platz 1), Lisa Krappinger „Breathe ilo“ (Platz 2). (v.l.n.r.)

Elevator Pitch

2021

Anzeigen Foto rechts: Pachernegg, Foto links: Foto Fischer

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er Elevator Pitch der Jungen Wirtschaft geht in die nĂ€chste Runde. In diesem Wettbewerb werden bereits zum neunten Mal die besten und zĂŒndendsten unternehmerischen Ideen gesucht, welche die steirische Wirtschaft begeistern. Im Rahmen dieser Initiative bekommen JungunternehmerInnen, MeisterInnen, GrĂŒnderInnen und alle wirtschaftlich Interessierten (zwischen 14 und 40 Jahren) die Chance, neue und innovative Ideen fĂŒr Produkte oder Dienstleistungen in 90 Sekunden – so lange dauert nĂ€mlich die Liftfahrt – zu prĂ€sentieren. Auf www.elevatorpitch.st können sich Interessenten bis 2. November (24 Uhr) mit ihrer Idee bewerben. Unter allen Bewerbungen wĂ€hlt die Jury die Besten aus, die ihre Idee im Lift prĂ€sentieren. Sie rittern um die SiegerprĂ€mie von 5.000 Euro. An den Zweitplatzierten gehen 2.000 Euro, an den Drittplatzierten 1.000 Euro. Einreichungen bis 2. November 2021 auf www.elevatorpitch.st

Bildungszentrum Steiermarkhof feiert 70. Geburtstag Anfang September wurde die 70-Jahr-Feier des Steiermarkhofs festlich begangen. Er ist nicht nur das aktivste Bildungshaus Österreichs und Treffpunkt von Stadt und Land, sondern auch Sprungbrett fĂŒr junge KĂŒnstler.

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ie große WertschĂ€tzung zeigte sich in der Anwesenheit von LH Hermann SchĂŒtzenhöfer, der LandesrĂ€te Johann Seitinger und Christopher Drexler sowie von BĂŒrgermeister Siegfried Nagl. Gemeinsam mit LK-PrĂ€sident Franz Titschenbacher, VizeprĂ€sidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner enthĂŒllten die EhrengĂ€ste den Stier „Philo“ aus Bronze. Die Skulptur ist ein Symbol fĂŒr die Kraft der Weiterbildung, fĂŒr die Offenheit des Hauses sowie die heimische Landwirtschaft, die den Tisch mit wertvollen Lebensmitteln deckt. Bildung als Werkzeug „Aus- und Weiterbildung ist das Werkzeug, um harte

NĂŒsse selbst zu knacken. Sie ist ein wichtiger Begleiter im Leben“, betonte PrĂ€sident Titschenbacher anlĂ€sslich des JubilĂ€ums. JĂ€hrlich kommen mit steigender Tendenz mehr als 70.000 Bildungsfreudige zum Steiermarkhof. Pro Jahr werden rund 2.000 Weiterb i l d u n g s ve ra n s t a l t u n g e n in den 20 multimedial ausgestatteten SeminarrĂ€umen durchgefĂŒhrt. Die HĂ€lfte der SeminarrĂ€ume ist mit modernster Hybrid-Technik fĂŒr Online-Seminare ausgestattet. Einzigartig ist, dass alle 70.000 Teilnehmer auch Zugang zu zeitgenössischer Kunst von jungen steirischen KĂŒnstlern haben.

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Viel Spaß im Spar-Sommercamp

Grazerin auf Öko-Jahr in Bolivien

Das Spar-Sommercamp 2021 lud auch heuer wieder 40 Kinder von Spar-Mitarbeitern sowie EinzelhĂ€ndlern auf eine Entdeckungsreise durch die spannende Welt von Spar ein. Organisiert und betreut wird das Projekt von Karin Kitzer-Puntigam, die im Bereich Expansion tĂ€tig ist und selbst zwei Kinder hat. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Camp als UnterstĂŒtzung fĂŒr die Eltern anbieten können! Gleichzeitig geben wir den Kindern Einblick in das Berufsleben der Eltern. Neben einem Training mit der Betriebsfeuerwehr oder dem Backkurs bei der Interspar-BĂ€ckerei gibt es heuer auch die Möglichkeit – in Kooperation mit dem ‚Holz-Zirkus‘ – z. B. einen Spar-LKW aus Holz zu fertigen“, so Projektleiterin Kitzer-Puntigam.

Die Grazer Maturantin Clara Leitner wird bei einem freiwilligen Öko-Jahr bis Juni 2022 in der Umweltarbeit in Bolivien tĂ€tig sein. Sie wird in Potosi fĂŒr die CESOL (Complejo de Energia Solar) ihren sozialen bzw. ökologischen Dienst absolvieren. Dort wird sie im Ausbildungs- und Förderprogramm von „Yachay Mosoj“ - einem Jugendzentrum − in der Umweltarbeit tĂ€tig sein. UnterstĂŒtzt wird ihr Engagement von Saubermacher-GrĂŒnder Hans Roth, der diese AufklĂ€rungsarbeit vor allem bei den JĂŒngsten fĂŒr sehr sinnvoll hĂ€lt. „Ich freue mich, dass Clara vor Ort in SĂŒdamerika zu MĂŒlltrennung und -vermeidung informiert. Ich bin ĂŒberzeugt, dass Clara mit ihrem Einsatz und Engagement viele Jugendliche begeistern wird.“

Steirische Seilbahnen haben 55 Mio. Euro investiert

Aufwind fĂŒr Tourismus in der Steiermark

Mit Gelassenheit und Vorausblick haben die steirischen Seilbahnen die Katastrophen-Saison 2020/21 durchtaucht. Die Umsatzzahlen im Corona-Jahr waren nach einem Rekord von 114,1 Mio. Euro in der Saison 2019 im Corona-Winter nur noch 21,6 Mio. – ein Minus von ĂŒber 80 %. „Corona war fĂŒr uns ein Schreckensszenario“, resĂŒmiert Fabrice Girardoni, FG-Obmann der steirischen Seilbahnen. Umfassende Investitionen in Sicherheit und Komfort waren in der Krise notwendig: Insgesamt flossen 55 Mio. Euro in den Erhalt und Bau von Seilbahnanlagen und Infrastruktur. „Die wirtschaftliche Planung lĂ€uft ĂŒber viele Jahre, Corona hin oder her – unsere Branche musste da durch“, beschreibt Girardoni die Entschlossenheit der Betriebe.

Der Abstand zu den Tourismuszahlen von vor Ausbruch der Corona-Krise wird kleiner. Dies zeigen die aktuellen Zahlen fĂŒr die Halbzeit des Sommer 2021. Von Mai bis Juli wurde gegenĂŒber 2020 mit 963.600 GĂ€steankĂŒnften ein Plus von 22,6 % (+ 177.800 AnkĂŒnfte) erreicht, mit 3.060.200 NĂ€chtigungen ein Plus von 21,9 % (+ 550.800). „Diese Bilanz ist nach Ă€ußerst herausfordernden Monaten ein wichtiges Signal fĂŒr den Tourismus in der Steiermark. Erfreulich ist, dass wir im Juli nochmals zulegen konnten“, so LR Barbara Eibinger-Miedl. „Wandern, Radfahren sowie Genuss sind die Ingredienzien der Sommerfrische Steiermark, mit der das GrĂŒne Herz auch in Zukunft punkten kann“, ergĂ€nzt Steiermark-Tourismus-GF Erich Neuhold.

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Fotos: Saubermacher, Spar / Velchev, Foto Kuss – Mariazell, Steiermark Tourismus/Bernhard Bergmann,

Kurz & News


Foto: AMS Steiermark /Kathrin Posch

Kurz im GesprÀch mit Karl Heinz Snobe,

Landes-GF des AMS Steiermark

AK-PrÀs. Josef Pesserl, AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim (re.) und Cordula Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe, prÀsentierten den neuen AK-Kinderbetreuungsatlas.

AK: Positive Entwicklung bei der Kinderbetreuung Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt der „8. Kinderbetreuungsatlas“ der AK Steiermark einmal mehr Verbesserungen auf. Erstmals liegt der Kinderbetreuungsatlas in digitaler und interaktiver Form vor.

Foto: Radspieler / AK Stmk

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on 286 steirischen Gemeinden erfĂŒllen 144 (2020: 132) die Kriterien fĂŒr die Kategorie A: „FĂŒr diese Kategorie mĂŒssen eine Betreuungseinrichtung fĂŒr Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung fĂŒr Volksschulkinder vorhanden sein“, erklĂ€rt Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferats. Seltener sind Gemeinden, die den zusĂ€tzlichen Kriterien des „Vereinbarkeitsindikators fĂŒr Familie und Beruf “ (VIF) gerecht werden. Mittlerweile haben 76 Gemeinden (2020: 65) Betreuungsangebote fĂŒr Kinder von 0 bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen. Andererseits werden in 51 Gemeinden (2020: 66) Kinder in HalbtageskindergĂ€rten betreut. Mittlerweile bieten nur noch 20 Gemeinden (2020: 22) keine Betreuung von unter DreijĂ€hrigen. Positiv: Jede einzelne Gemeinde in der Steier-

mark bietet mindestens eine Kinderbildungs- bzw. Betreuungseinrichtung fĂŒr Kinder von drei bis sechs Jahren an. Viele Gemeinden sind bereit, Ferien- und Tagesöffnungszeiten dem Bedarf von Eltern anzupassen. Einige Gemeinden bieten in Kooperation mit Nachbargemeinden Ferienbetreuung fĂŒr Kindergarten- und teils auch Kinderkrippenkinder an, sofern es die KapazitĂ€ten erlauben. Den AK-Kinderbetreuungsatlas gibt es ab sofort in digitaler und interaktiver Form: Unter kinderbetreuungsatlas.akstmk. at können alle Details zu den einzelnen Gemeinden abgerufen werden. AK-PrĂ€sident Josef Pesserl und Bernadette Pöcheim sind stolz auf dieses neue Online-Service. Gleichzeitig gelte es jedoch, „den weiteren Ausbau der sozialen Infrastruktur, vor allem in den lĂ€ndlichen Regionen voranzutreiben.“ Zudem brauche es mehr Betreuungspersonal.

Wie beurteilen Sie die Situation auf dem steirischen Arbeitsmarkt zum Herbstbeginn? GĂ€be es die starke Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit nicht, wĂŒrde ich sagen, die Krise am Arbeitsmarkt ist beendet. In vielen Bereichen liegt die Arbeitslosigkeit unter dem Vorkrisenniveau und die Vorzeichen stehen auf einen weiteren RĂŒckgang der Gesamtarbeitslosigkeit. Eher besteht das Problem, dass uns der Nachwuchs ausgeht.

Trotz anhaltender Kurzarbeit gibt es in etlichen Branchen derzeit latenten Mangel an ArbeitskrĂ€ften, wie kann das AMS hier unterstĂŒtzen? Der bestehende FachkrĂ€ftemangel kann nur durch Qualifikation bekĂ€mpft werden und das ist eine gemeinsame Anstrengung der öffentlichen Hand und der Betriebe! Nur auf Berufseinsteiger zu setzen, greift viel zu kurz. Die wesentlichen Potenziale liegen bei erwachsenen Umsteigern, Frauen, Älteren. Bei den fehlenden AnlernkrĂ€ften im Niedriglohnbereich wird es schwierig, weil die auslĂ€ndischen ArbeitskrĂ€fte nicht mehr so kommen wie in der Vergangenheit.

Wie sehen Sie die PlĂ€ne zu einer angedachten Änderung bei den ArbeitslosenbezĂŒgen, um einen zĂŒgigeren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu bewirken? Solche Anpassungen mĂŒssen ausgewogen erfolgen – das ist nicht trivial. Steht die KĂŒrzung von Leistungen im Fokus, wird eine Änderung wenig Effekte bringen. Es wird zu mehr „Arbeitsversuchen“ kommen, aber bei unattraktiven Jobs wird die Fluktuation zunehmen. Wenn das ArbeitskrĂ€ftepotenzial knapper wird und die Jobangebote zunehmen, nimmt die Bindung an ein Unternehmen ab. Ergebnis: Der Rekrutierungsaufwand der Betriebe steigt. FAZIT OKTOBER 2021 /// 37


Außenansicht Von Peter Sichrovsky

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wei Ex-Politiker treffen aufeinander in einer TV-Show, eingeladen zum Streiten, als Unterhaltung sozusagen. AngekĂŒndigt vom Diskussionsleiter als immer aufregend, immer spannend und informativ. In Wien wĂŒrde man sagen: eine garantierte »Hetz«. Die beiden Herrn kennen einander, saßen viele Jahre gemeinsam im Parlament auf verschiedenen Seiten, fĂŒr verschiedene politische Parteien. Einst Kontrahenten, die sich nichts schenkten, bieten sie jetzt eine kabarettistische Show zu aktuellen Themen. Dagegen wĂ€re nichts einzuwenden, wenn ehemalige Politiker den Schritt zur Unterhaltung wagen und aufgeregt debattieren, als sĂ€ĂŸen sie immer noch im Hohen Haus. Wenn es nicht immer wieder um ein Thema ginge, das sich fĂŒr Unterhaltungssendungen absolut nicht eignet – die sogenannten »Anti-Covid-Impfungen«. Von TV-Anstalten als kontroverseres Thema entdeckt, das Zuseher garantiert, streiten selbsternannte Fachleute in der Diskussionsarena wie einst Gladiatoren im Kolosseum, konfrontieren einander mit

Willkommen in der Corona-Show

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Statistiken und Fallzahlen, erregen sich ĂŒber Sinn und Unsinn von Maskenpflicht, Schulöffnungen, der Besuchsfrequenz von Popkonzerten und Fußballspielen und natĂŒrlich der Impfungen. Bei manchen Debatten treten auch Wissenschaftler auf, die sich eher verzweifelt gegen Angriffe von ÜberzeugungstĂ€tern wehren, die wie religiöse Fanatiker ihre Vorurteile und Theorien verbissen, selbstbewusst und aggressiv prĂ€sentieren. Die wissenschaftlich argumentierenden Fachleute haben meist keine Chancen, sie verlieren diesen verbalen Kampf, so wie ein Wissenschaftler keine Chance hĂ€tte, einem Katholiken die Auferstehung mit sachlichen Argumenten auszureden. Diese Form der Unterhaltung hat fĂŒr die Bevölkerung zum Teil katastrophale Folgen. Sie beeinflusst die Impfbereitschaft, schĂŒrt Misstrauen und Angst und verzögert das mögliche, endgĂŒltige Ende der EinschrĂ€nkungen. Hier soll nicht grundsĂ€tzlich gegen die Weigerung, sich impfen zu lassen, polemisiert werden. NatĂŒrlich ist es die Entscheidung jedes und jeder Einzelnen. Dennoch ist die öffentliche Diskussion darĂŒber kein fairer Kampf, kein ausgeglichener Dialog ĂŒber Vor- und Nachteile der Impfungen, der auf einer sachlichen Ebene die Meinungsbildung unterstĂŒtzt. Hier geht es um einen Glaubenskrieg. Wenn Sachlichkeit und wissenschaftliche Daten auf der einen Seite mit willkĂŒrlicher Propaganda, Polemik, Manipulation von Statistik und LĂŒgen von der Gegenseite gekontert wird, lĂ€uft die Sache ziemlich einseitig ab. Den Fachleuten fehlt Sprache und Fantasie fĂŒr die Polemik. Sie machen Karrieren aufgrund von wissenschaftlichen Arbeiten, die von anderen Wissenschaftlern kritisch geprĂŒft werden. Bevor eine einzige Untersuchung veröffentlicht wird, analysieren Kollegen und Kolleginnen Idee, Theorie, Versuchsanordnung und statistische Auswertung. Pseudologische Polemik ist keine Grundlage einer akademischen Karriere in den Naturwissenschaften, im Gegenteil, sie verhindert sie. Was sollen sie also tun, die Verfechter der Impfungen? Betteln und Bitten? Den Un-

geimpften das Leben schwer machen? Finanzielle Anreize fĂŒr Impfungen anbieten? Die ungeimpft Erkrankten die Behandlung selbst zahlen lassen? Alle möglichen Ideen werden diskutiert. Vielleicht als ersten Schritt, bitte, die noble Sachlichkeit aufgeben. Impfgegner argumentieren mit der Angst vor Impfungen und sind damit erfolgreicher als BefĂŒrworter der Impfung, die mit der Angst vor der Erkrankung kontern. Die Angst vor einer Covid-Infektion ĂŒberzeugt anscheinend keinen, der Angst vor der Impfung hat. Also hört auf damit und denkt euch etwas anderes aus. Im Zeitalter der manipulativen Werbung, der Erzeugung fiktiver BedĂŒrfnisse in der modernen Konsumgesellschaft mĂŒsste es doch möglich sein, die Menschen dazu zu bringen, die Impfung zu wollen, ja sie zu verlangen. Definiert die Verweigerer als Zielgruppe mit ihren Eigenschaften, Motiven, Erwartungen, Verhaltens- und Denkmustern. Erst dann kann eine Strategie ausgearbeitet werden. Übergebt Productplacement und Promotion der Impfungen an Apple, und den Vertrieb der Autoindustrie. Nehmt die Bewerbung den Politikern und BĂŒrokraten weg und sendet keine Wissenschaftler in TV-Diskussionssendungen. Macht die Impfung zu einem Konsumartikel, den jeder n haben will und haben muss.

Sie erreichen den Autor unter peter.sichrovsky@wmedia.at


Essay von Ekaterina Degot

The! Way! Out!

Eröffnungsrede des Steirischen Herbst 2021 vom 9. September 2021 ch will raus. Raus aus dem Lockdown. Raus aus der Pandemie, und raus aus den Maßnahmen gegen sie. Raus aus der Krankheit, und raus aus der Hygiene. Raus aus der Gefahr, und raus aus der Sicherheit. Ich möchte raus aus diesem Zaun hier um uns herum. Und ich muss Ihnen versichern, dass es heute, hier auf diesem Platz, am Ende dieser Eröffnung, die eine umzĂ€unte Eröffnung ist, mehr AusgĂ€nge als EingĂ€nge geben wird. Weil ich weiß, dass auch Sie rauswollen. Stellen Sie sich vor, dass ich eine Studentin in der Sowjetunion bin, ganz am Ende des Kalten Krieges, von dem ich noch nicht weiß, dass er ganz am Ende ist – Enden und AnfĂ€nge sind schwer zu fassen. Was ich weiß, ist, dass es mir nie möglich sein wird, das Land zu verlassen, nicht mal als Touristin, nicht mal fĂŒr einen kurzen Abstecher. Ich werde das »Draußen« nur trĂ€umen und indirekt erleben – ĂŒber BĂŒcher und Film vielleicht, obwohl auch sie nicht immer verfĂŒgbar sind. Ich bin in einer Kleinheit gefangen, in diesem riesigen Land, das sich winzig anfĂŒhlt, weil es keinen Platz fĂŒr Kafka und auch nicht fĂŒr Orwell hat. Dies wird fĂŒr immer meine intellektuelle Klaustrophobie bestimmen. Stellen Sie sich vor, dass ich eine Schriftstellerin in Graz in den frĂŒhen 1950ern bin. Bevor es das Forum Stadtpark und bevor es den Steirischen Herbst gab. Aber ich weiß noch nicht, dass dies die Zeit »davor« ist, weil es sich wie eine Ewigkeit anfĂŒhlt, die nicht voranschreitet. Schwere und dunkle Zeiten, die stillstehen wie ein Sumpf. »Wir sind wir. Graz ist Graz«, wie es Alfred Kolleritsch mit einem GefĂŒhl der traurigen Resignation ausdrĂŒckte, als er seine Jugend nach dem Nationalsozialismus beschrieb. Als diese anonyme Schriftstellerin im Graz der frĂŒhen FĂŒnfziger möchte ich nur raus. Und im Gegensatz zu meinem jungen Moskauer Selbst könnte ich als diese anonyme Schriftstellerin das Land verlassen. Aber ich fĂŒhle auch, dass diese Energie des »Raus-Wollens«, diese Energie der Negation einen Nutzen hat und mehr wert ist als die banale Geste, ein Zugticket nach Paris zu kaufen. Stellen Sie sich vor, dass ich eine afghanische Frau im Jahr 2021 bin. Ich weiß, dass die Amerikaner rauswollen, und es ist ihr Recht, denn es ist nicht ihre Geschichte. Ihr Weg hinaus fĂŒhrt sie nach Hause, ins Bekannte, zu dem, was ihres ist. Aber ich möchte auch hinaus, ins Unbekannte, zu dem, was nicht meines ist. Genau aus dem Grund, dass dies meine Geschichte ist, und ich sie nicht verdiene. Ich hatte das UnglĂŒck, am falschen Ort geboren zu werden. Ich habe das Recht, hinauszuwollen. Aber ich werde nicht mal aus dem Haus gelassen – von den Taliban. Und ich werde nicht aus meiner IdentitĂ€t als afghanische Person gelassen – vom Westen. Eine afghanische Person, die ihre eigenen Traditionen und Möglichkeiten haben soll, andere als im Westen, so sieht es zumindest der Westen. Also bin ich gefangen. Sowohl die Rechte wie auch die Linke haben uns jetzt alle in einem bestimmten Rahmen gefangen. Es gibt eine rechtsradikale Kleinheit, mit Familie, Patriarchat und Fremdenfeindlichkeit. Es gibt eine linksradikale Kleinheit, mit unterdrĂŒckten IdentitĂ€ten, Safe Spaces, Flugscham und einem Misstrauen gegenĂŒber großen Narrativen. Ich möchte raus aus dem Kleinen. Ich möchte nicht nur hinaus aus Afghanistan, der Sowjetunion oder diesem Graz nach dem Nationalsozialismus. Ich möchte aus Prinzip hinaus aus dem »Hier und Jetzt«, das »Hier und Jetzt und sonst nichts« bedeutet. Hinaus aus der erstickenden Kleinheit, die jenen Gewalt antut, die nicht dazugehören. Ich bestehe auf ein Recht, woanders zu sein, jemand anderes zu sein. DafĂŒr brauche ich Kunst. Die Kunst ist bei uns, um unsere Wirklichkeit, unsere Orte und unsere Zeiten darzustellen, aber auch, um sie zu negieren, denn nach Magritte wissen wir, dass eine Pfeife keine Pfeife ist, dass es umso weniger eine Pfeife ist, umso mehr es danach ausschaut. Indem sie das Leben auf eine ĂŒberaus realistische Art und Weise darstellt, sagt die Kunst uns eigentlich, dass es etwas außerhalb davon gibt. Wenn sie das tut, ist die Kunst gefĂ€hrlich fĂŒr totalitĂ€re Regime ebenso wie fĂŒr noch nicht totalitĂ€re, sondern einfach nur ĂŒberregulierte, wie das, unter dem wir gerade leben. In der geĂ€ngstigten und angstlösenden westlichen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts, die von Sicherheit auf allen Ebenen besessen ist und allen Uneinigkeiten oder Konflikten mit rechtlichen wie moralischen Mitteln zuvorkom-

Ekaterina Degot leitet seit 2018 das Festival fĂŒr zeitgenössische Kunst »Steirischer Herbst«. Mit ihrer heurigen Eröffnungsrede »The! Way! Out!« hat sie den durchaus vorhandenen Kritikern ihrer Indendantschaft eine deutliche Ansage erteilt. Wir bringen die Rede in einer sanft gekĂŒrzten Version.

Foto: Marija Kanizaj

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Ekaterina Degot, geboren 1958 in Moskau, ist russische Kunsthistorikerin und Kuratorin. Sie absolvierte ein Kunstgeschichtestudium an der LomonossowUniversitĂ€t in Moskau. Ab 1988 war sie leitende Kuratorin an der Tretjakow-Galerie und von 2014 bis 2018 kĂŒnstlerische Leiterin der Akademie der KĂŒnste der Welt in Köln. Seit 2018 ist sie Indendantin des Steirischen Herbst. Degot veröffentlicht regelmĂ€ĂŸig BeitrĂ€ge in Kunstmagazinen. FAZIT OKTOBER 2021 /// 39


The! Way! Out! Eröffnungsrede zum Steirischen Herbst 2021

men möchte, ist es nicht mehr die SphĂ€re des Lebens, sondern die der Kunst, in der alles Unvorhersehbare möglich ist: bedeutsame Begegnungen, totale ZufĂ€lle, gewagte Vermutungen sowie tragische und unĂŒberbrĂŒckbare Differenzen. Lassen Sie es uns nicht Freiheit nennen; das Wort ist gleichzeitig ein Zuviel und ein Zuwenig, ehrgeizig und abgedroschen. Lassen Sie es uns, etwas bescheidener, A Way Out, einen Ausweg, nennen. Some kind of way out. Irgendein Ausweg. Vielleicht muss ich ausgehen. Um einige Kleider oder Schuhe auszufĂŒhren, die sich seit fast zwei Jahren im Winterschlaf befinden, um ein Glas Wein zu trinken, um mich zu unterhalten. Nicht jede Kultur kennt ĂŒbrigens diesen Begriff des »Ausgehens«. Ich wĂŒrde mir etwa schwer damit tun, ihn ins Russische zu ĂŒbersetzen. In Russland kann man ins Theater gehen oder jemanden besuchen, aber wenn man »ausgeht«, dann bedeutet das einfach, dass man physisch auf die Straße hinausgeht, um, sagen wir mal, den Mist rauszutragen. Warum nehmen wir, wenn wir im Deutschen, Englischen oder Französischen von »ausgehen« sprechen, an, dass es sich um eine Party handelt und nicht um einen Spaziergang mit dem Hund? Wussten wir immer schon, dass es, wie wĂ€hrend der Lockdowns, die hinter uns liegen, eines Tages ein seltenes VergnĂŒgen sein wird, sich auf der Straße aufzuhalten? Oder ist es vielleicht so, dass es wirklich ein festlicher Augenblick, eine Feier ist, wenn man sich selbst zurĂŒcklĂ€sst und andere trifft? Nicht die Feier eines »Wir«-GefĂŒhls, das noch zerbrechlicher ist als unsere Egos. Sondern die Feier dessen, dass man einfach nicht die ganze Zeit in sich selbst ist und rausgeht? Allerdings, um auszugehen muss man in einer Stadt sein. Auf dem Dorf geht man kaum aus: Da es dort keine anderen, keine Fremden gibt, riskiert man auch nicht, ihnen gegenĂŒberzustehen. Man bleibt sicher bei sich daheim, selbst wenn man auf den Markt geht. Ist Graz eine »Drinnen-« oder eine »Draußen-Stadt«? Es gibt wunderschöne Parks in Graz, in denen sich die Menschen sehr zuhause fĂŒhlen, aber sehr wenige PlĂ€tze, auf denen sie einer anderen architektonischen Logik untergeordnet wĂ€ren als in ihrem hĂ€uslichen Leben, der sozialen oder politischen Logik einer Agora, eines Forums, einer Arena.

Die Pandemie hat uns alle klein gemacht, beschrÀnkt auf unsere eigenen vier WÀnde. Sie hat uns auch kleingeistig gemacht.

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Man kann das auch lieben. Wie der große Grazer Schriftsteller DĆŸevad Karahasan einst bemerkte, war er in Graz »nachhaltig beeindruckt von der Liebe, die man in dieser Stadt dem Stadtpark entgegenbringt«, und irritiert »von der GeringschĂ€tzung, die in der Beziehung dieser Stadt zu ihren PlĂ€tzen zum Ausdruck kommt«. Also, Graz: eine »Drinnen-Stadt«? Graz hat eine starke »Drinnen«-AtmosphĂ€re, nicht so stark wie das Moskau meiner Jugend, wo alle wichtigen GesprĂ€che in der KĂŒche stattfanden, aber nah dran – hier finden die GesprĂ€che auf den MarkplĂ€tzen statt. Es gibt großartige MĂ€rkte in Graz, aber es gibt wenig KaffeehĂ€user im wienerischen Sinne, die, wo man Zeitung lesen soll, wĂ€hrend man Fremde durch große Fensterscheiben beobachtet, wo man sich eine politische Meinung bilden soll, vermutlich eine kritische, denn zu viel Beobachtung fĂŒhrt zweifellos zu einer ĂŒberentwickelten Kompetenz auf diesem Gebiet. Diese CafĂ©s sind Orte eines sitzenden politischen Flaneurtums. Elfriede Jelinek trauerte einst um das CafĂ© Erzherzog Johann in der Sackstraße, wo sie sich mit anderen Schrifstellern traf, allen voran Fredy Kolleritsch. Jetzt ist es womöglich, schrieb sie, »ein vampirischer Ort, der vielleicht in der Nacht seine ZĂ€hne in die Passanten schlĂ€gt, die vorĂŒbergehen«. Es wird niemanden ĂŒberraschen, dass Orte, an denen politisch brisante GesprĂ€che gefĂŒhrt werden, ihre gefĂ€hrliche Störkraft ĂŒber Jahre beibehalten.

Wie soll man die Mauer dieser unpolitischen HĂ€uslichkeit durchbrechen? Der Steirische Herbst stellt und beantwortet diese Frage seit Jahrzehnten. Aber heutzutage ist nicht nur der konservative Geist gegen uns – es ist ein konservativer Geist, der durch die Pandemie und die allgemeine AtmosphĂ€re der Angst enorm bekrĂ€ftigt wurde. Die Pandemie hat uns alle klein gemacht, beschrĂ€nkt auf unsere eigenen vier WĂ€nde. Sie hat uns auch kleingeistig gemacht. Alles auf planetarischer Ebene Große wird von der Linken wie von der Rechten verdĂ€chtigt, und vieles davon zurecht – an Ihnen, zu entscheiden: Marktwirtschaft; Überproduktion; unverantwortliche Reisen; universalistische Ideen, die nur die weiße, mĂ€nnliche Macht widerspiegeln; berufliche Ambitionen; die großen Narrative, die die letzte SĂ€uberung ĂŒberlebt haben. Die Kunst könnte man leicht auch mit diesem Bad ausschĂŒtten. Denn in der Kunst geht es immer darum, mit dem Status quo unzufrieden zu sein. Selbst wenn es ein ĂŒberaus bescheidenes und biederes Stillleben ist, handelt es immer von etwas anderen, etwas GrĂ¶ĂŸerem. Die Pandemie hat uns auch alle alt gemacht. Wir sollen zufrieden sein mit dem, was wir haben, nicht zu viel wollen, nicht davon trĂ€umen, um die Welt zu reisen. Wir mĂŒssen akzeptieren, dass viele Dinge


Essay von Ekaterina Degot

außerhalb unserer Reichweite liegen, dass es zu spĂ€t ist. Wir sollen zufrieden sein in unserem Daheim, mit selbstgebackenem Brot und Enkeln, die wir irgendwann vielleicht haben werden. Es ist ein Pensionistenleben an einem Ort, der frĂŒher als Pensionopolis bekannt war.

Es gibt einen Lifestyletrend, der bereits vor der Pandemie eine riesige internationale Karriere hingelegt hat: das dĂ€nische Konzept der »Hygge«. Durch Zeitschriften wissen wir mittlerweile alle, was Hygge ist, und in der deutschsprachigen Welt braucht man dieses Wort nicht einmal, denn wir haben unsere biedermeierliche GemĂŒtlichkeit. Hygge bedeutet, zuhause zu bleiben, besteht aus einfachen Freuden: WĂ€rme, Behaglichkeit, Kaschmirpullover, Familie und KĂŒrbissuppe. Am meisten bedeutet Hygge, sich von den Problemen dieser Welt fernzuhalten, die TĂŒr zur Welt fĂŒr den inneren Frieden und die innere StabilitĂ€t zu schließen. In Graz sehen wir sogar eine sehr erfolgreiche Outdoorvariante von Hygge – mit Picknicks, FahrrĂ€dern und viel, viel Sport. Erlauben Sie mir, etwas Skandalöses zu sagen: Österreich könnte das DĂ€nemark Mitteleuropas sein. (Oder ist DĂ€nemark, seit Hamlet, vielleicht die beste Metapher fĂŒr Allesmögliche?) Das GefĂŒhl der Kleinheit zu hegen, GlĂŒck darin zu finden, ist sehr dĂ€nisch, aber auch sehr nachkriegsösterreichisch. Das Gleiche gilt, wenn man die Suche nach GlĂŒck zum Hauptziel seines Lebens macht. Oder sich auf die sozialistische Vergangenheit beruft, mit ihren Annahmen der Gleichheit. NatĂŒrlich basiert diese Gleichheit wie ĂŒberall auf dem – zumindest geistigen – Ausschluss derjenigen, die nicht gleich oder nicht gleich genug sind, mit ihren unterschiedlichen PĂ€ssen und anderen Hautfarben. In DĂ€nemark haben einige mutige Denker bemerkt, dass eine Hygge-Situation um ein wĂ€rmendes Feuer herum weniger hyggelig wird, wenn Nicht-Hygge-Menschen dabei sein, also AuslĂ€nder. Ich glaube, das wissen wir auch hier. Bei der GemĂŒtlichkeit geht es um KonformitĂ€t und Konsens, die von denen zunichtegemacht wird, die sie stören. Diejenigen, die ein Problem benennen, sind selbst ein Problem. In DĂ€nemark hat man auch bemerkt, dass rechte Politiker permanent Hygge-Ideologie als fremdenfeindliches Argument einsetzen. Als Argument fĂŒr Sicherheit auf allen Ebenen, wo alles, was diese Sicherheit bedroht, nicht toleriert werden kann. Aus dem aktuellen, von Hygiene dominierten Blickwinkel ist es ĂŒbrigens sicherer, draußen auf der Straße als drinnen zu sein. Das ist kontraintuitiv, denn die Straßen sind immer noch voller Hurricanes und Tornados, voller gefĂ€hrlicher Fremder, mit ihren Autos und blitzschnellen MotorrĂ€dern, aber in letzter Zeit war alles ziemlich kontraintuitiv. Aber aus dem Blickwinkel der Kunst ist es immer noch riskant, auf der Straße zu sein, und es ist genau dieses aufregende Ă€sthetische Risiko, das uns dieses Jahr im Festivalprogramm fasziniert. Es ist riskant, wenn KĂŒnstler mit aggressiver Werbung, gesprĂ€chiger, ĂŒberprĂ€senter Architektur sowie abgelenkten und ablenkenden Massen um die Aufmerksamkeit des Publikums streiten. Die Kunst tritt in einen Wettstreit mit dem Wirklichen, aber das ist der einzige Weg, wirklich zu werden.

NatĂŒrlich basiert diese Gleichheit wie ĂŒberall auf dem – zumindest geistigen – Ausschluss derjenigen, die nicht gleich oder nicht gleich genug sind, mit ihren unterschiedlichen PĂ€ssen und anderen Hautfarben.

Besonders am Anfang dieses Steirischen Herbst, aber auch ĂŒber den ganzen Monat, den er heuer dauert, brechen wir aus den White Cubes der Kunsteinrichtungen aus. Wir wollen sie im echten Leben treffen. Parks werden vielleicht zu den PlĂ€tzen, die in Graz fehlen, Straßen – zu den seltenen KaffeehĂ€usern, die fĂŒr die LektĂŒre und die Bildung eines politischen Bewusstseins da sind. Wir zĂ€hlen darauf, dass Sie da sind, da draußen. Kunst hat die magische FĂ€higkeit, uns glĂŒcklich zu machen. Sie macht jedenfalls mich sehr hĂ€ufig glĂŒcklich. Aber sie ist nicht dazu da, uns glĂŒcklich zu machen. Vielleicht ist sie dazu da, uns unzufrieden zu machen mit den Orten, an denen wir uns befinden, und den Menschen, die wir sind. Diese Unzufriedenheit nennt man Hoffnung, Verlangen, sie heißt Bedeutung. Das Leben ist der Ausweg fĂŒr die Kunst, und die Kunst der Ausweg fĂŒr das Leben – oder, wenn wir vorsichtiger sein wollen: der Ausweg aus dieser merkwĂŒrdigen umzĂ€unten Situation, in der wir uns wiedergefunden haben, auf physischer wie metaphorischer Ebene. Hiermit eröffne ich das heurige Festival, mit großem Dank an alle, die dazu beigetragen haben. Ja ich weiß, das ist alles tiefschwarz und furchtbar. Kulturpessimismus wĂ€re ein Euphemismus fĂŒr meine ungeschönten Wahrheiten. Ich tippe hier und ich kann nicht anders, aber ich werde nicht zwingend zum WiederholungstĂ€ter. Sie erinnern sich an mein Intro! Bitte melden Sie sich, sollte Ihnen eine passende Arbeit einfallen. Am liebsten etwas mit Hunden. Vielen Dank fĂŒr Ihre Aufmerksamkeit. n Vorliegender Text ist eine sanft gekĂŒrzte und auf Gendersachen verzichtende Version. Eine komplette Niederschrift der Rede finden Sie auf der Webseite des Steirischen Herbst. steirischerherbst.at

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Johann Baumgartner wurde 1968 in eine Landwirtefamilie hineingeboren. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sehr unterschiedliche Ausbildungen, teilweise auf dem zweiten Bildungsweg und ein Fernstudium ebneten dem ehemaligen JVP-Landesobmann seinen Weg zum PĂ€dagogik-, Bildungsund Kulturreferenten im Steiermarkhof der Landwirtschaftskammer. Mit der Professionalisierung der Hofgalerie erntet er Zustimmung sowohl beim Publikum also auch bei den KĂŒnstlern. Die »KĂŒnstlerhof-Schau« ab 14. Oktober könnte einen alten Streit beilegen. steiermarkhof.at


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Fazitbegegnung Volker Schögler trifft Johann Baumgartner Fotografiert von Erwin Scheriau

ElitÀr ist anders

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r ist Bildungs- und Kulturreferent des Steiermarkhofs, vormals Raiffeisenhof, im Grazer Bezirk Wetzelsdorf, dem Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer. Der 53-jĂ€hrige Johann Baumgartner hat in diesem Haus, das sich als BrĂŒcke zwischen Stadt und Land, als Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Konsumenten definiert, vor 18 Jahren seine berufliche Heimat gefunden. Als Bergbauernsohn wĂ€chst er mit drei Geschwistern in St. Kathrein am Hauenstein in Peter Roseggers Waldheimat auf. Nach der Hauptschule in Ratten macht er erst den Facharbeiter, dann den Meister in Landwirtschaft, im Francisco Josephinum in Wieselburg schließlich den Agraringenieur, holt die Abendmatura nach und studiert nebenberuflich an der Alpe-Adria-UniversitĂ€t »Erwachsenenbildung und Weiterbildung«. Herkunft, Werdegang und nicht zuletzt das Thema seiner Masterarbeit (»Kunst und Bildung«) prĂ€destinieren den ebenso gelernten wie lehrenden Kommunikations- und Rhetoriktrainer fĂŒr den Job in diesem Haus, in dem die gepflegte steirische Mundart und bei festlichen AnlĂ€ssen der Steireranzug und das Dirndl zur atmosphĂ€rischen Grundausstattung gehören. Vor allem als Macher und Kurator der Hofgalerie ist Johann Baumgartner ein Bindeglied zwischen urbanem und lĂ€ndlichem Raum und Geist. Neben dem 70-Jahr-JubilĂ€um des Steiermarkhofs feiert dieser Tage die Hofgalerie ihren 50. Geburtstag. 1971 von Heiner Herzog gegrĂŒndet, vermochte es Baumgartner, seit seinem Eintritt im Grazer Kulturhauptstadtjahr 2003 die Galerie in mehrerlei Hinsicht zu professionalisieren. Durch mehrere Zu- und Umbauten des Hauses können drei verschiedene Ausstellungen zugleich gezeigt werden, die eigentliche Hofgalerie im Parterre wechselt alle vier bis acht Wochen die KĂŒnstler, die sich wiederum aus einer Mischung aus Prominenten und Jungen rekrutieren. Gemein ist ihnen jedenfalls, dass sie allesamt sehr gern in die Hofgalerie kommen, weil sie zum einen wissen, dass durchschnittlich 200 GĂ€ste allein zu den Vernissagen kommen – »bei Gerald Brettschuh waren es 700« (Baumgartner) – und

auch sonst mit jĂ€hrlich mehr als 70.000 GĂ€sten und Seminarteilnehmern im Steiermarkhof fĂŒr großes Publikum gesorgt ist sowie zum anderen, weil an den VerkĂ€ufen in der Regel keine Kunst- und ZwischenhĂ€ndler mitverdienen. Baumgartner schlĂ€gt damit mehrere Fliegen mit einer Klappe: Von der Zufriedenheit der KĂŒnstler zeugen zusĂ€tzlich die 80 bis 100 Ausstellungsbewerbungen pro Jahr, insbesondere schafft Baumgartner aber einen niederschwelligen Zugang zu Kunst, an der im Haus buchstĂ€blich niemand vorbeikommt. Die Kunst kommt hier quasi zu den Leuten und nicht umgekehrt. Das entspricht auch seiner Überzeugung, dass Kunst nicht elitĂ€ren Kreisen vorbehalten sein soll, sondern dazugehört: »Kunst ist Teil von gesamtheitlicher, humanistischer Bildung«, ist Baumgartner felsenfest ĂŒberzeugt. Der ehemalige JVP-Landesobmann und derzeitige Kurator im Universalmuseum Joanneum sorgt seit zehn Jahren auch fĂŒr Musik im Haus. In Zusammenarbeit mit dem Johann-Joseph-Fux Konservatorium und dem Steirischen Kammermusikfestival ist Echte Volksmusik, Blas- und Symphonieorchester und sogar Jazz zu hören. In vielerlei Hinsicht spannungsgeladen dĂŒrfte die nĂ€chste Ausstellung werden: Vom 14. Oktober bis 25. November findet hier erstmals die nunmehr sogenannte »KĂŒnstlerhof-Schau«, Jahresausstellung der fĂŒnf großen steirischen KĂŒnstlervereinigungen, statt. Hintergrund ist deren Nicht-mehr-willkommen-Sein, sprich Unbeliebtheit im Grazer KĂŒnstlerhaus vulgo Halle fĂŒr Kunst&Medien – das in den 1950er Jahren aber eben fĂŒr diese KĂŒnstlervereinigungen gebaut wurde. FĂŒr die neue Schau in der Hofgalerie darf zwar jeder KĂŒnstler zwei bis vier Werke einreichen, aber es ist nicht mehr vereinbart, dass auch von jeder der KĂŒnstlervereinigungen Werke zu sehen sein werden. »Das Konzept ist mit den jeweiligen PrĂ€sidenten besprochen und vereinbart« so Baumgartner, der klug genug ist, extern kuratieren zu lassen. Wenn das klappt, wĂ€re ein jahrzehntelanger Zwist beigelegt. Und es wĂ€re Johann Baumgartners MeisterstĂŒck. n

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Erfolg braucht FĂŒhrung

Managementserie

Kraft des Zuhörens Zuhören. Wahrnehmen. Verstehen. UnterstĂŒtzen. Durch Aufmerksamkeit zur Lebensfreude.

Ein GesprÀch von Carola Payer mit Bettina Payer-Brunner, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin sowie Unternehmerin

Dr. Carola Payer betreibt in Graz die »Payer und Partner Coaching Company«. Sie ist Businesscoach, Unternehmensberaterin und Autorin. payerundpartner.at

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eit 2018 begleitet Bettina Payer-Brunner Senioren und Seniorinnen und pflegende Angehörige, die das Ziel haben, trotz Hilfsbedarfs möglichst lange in den eigenen vier WĂ€nden selbstbestimmt wohnen und leben zu können. Als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin hat sie davor neun Jahre sowohl im stationĂ€ren als auch im mobilen Bereich mit Ă€lteren, chronisch kranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen gearbeitet. Mit diesem Erfahrungsschatz und dem in zahlreichen, fachlichen Ausbildungen erworbenen Wissen begleitet sie nun Ă€ltere Menschen kompetent und einfĂŒhlsam in speziellen Lebenslagen. Diese Lebensphase wurde fĂŒr diese Zielgruppe 2020 noch spezieller durch die Corona-Pandemie.

Arbeiten mit einer Risikogruppen in der Coronakrise Ältere Menschen gelten in der Corona-Pandemie als Risikogruppe, da sie besonders gefĂ€hrdet sind, einen schweren Covid-19-Verlauf zu erleiden. Sie sollten daher, so war sich die Politik einig, soziale Kontakte weitgehend meiden. Bettina Payer-Brunner: »Diese plötzliche soziale Distanzierung war das grĂ¶ĂŸte Problem fĂŒr meine Zielgruppe. Große Ängste sind entstanden. Schlimm war es vor allem fĂŒr diejenigen, die keine Möglichkeit haben, sich im eigenen Haushalt mit irgendjemanden auszutauschen, weil sie alleine leben. Auswirkungen waren Schlafstörungen, sich massiv unter Druck fĂŒhlen, NervositĂ€t, Dauerangst und teilweise ein Abdriften in demenzĂ€hnliche ZustĂ€nde. Vor allem die bereits vorhandenen Erkrankungen haben sich verschlechtert. Einige haben kognitiv so richtig abgebaut. Einige wurden plötzlich bettlĂ€gerig aufgrund eines rapiden körperlichen Verfalls. Das ist echt traurig. Überwiegend sind die körperlichen Probleme durch Übergewicht entstanden. Essen war eine der HauptbeschĂ€ftigungen im Lockdown. Nahrungsaufnahme wirkt beruhigend und wenn die Vorratskammer voll ist, gibt das Sicherheit. Viele, die den Krieg erlebt haben, decken sich daher noch intensiver mit Lebensmitteln ein. Ich befĂŒrchte, dass diese verordneten Isolierungen große LangzeitschĂ€den angerichtet haben. Bei manchen Kunden habe ich ein starkes Nachlassen des eigenen Selbst- und Zeitmanagements wahrgenommen.« Vertrauen durch Offenheit und Empathie In den Medien wurde jeder Kontakt als potenzielle Gefahr fĂŒr ein Ansteckungsrisiko gesehen. Wie gelingt es dann, Vertrauen bei den Ă€lteren Menschen zu erlangen? Bettina Payer-Brunner: »Auf der faktischen Ebene erfĂŒlle ich alle vorgegebenen Sicherheitskriterien: Ich halte die Hygienevorschriften ein und bin doppelt geimpft. Wichtiger sind aber die persönliche Haltung und das Verhalten. Ich agiere ehrlich, authentisch und offen. Ich schaue objektiv auf die Situation der

Fotos: Marija Kani zaj, Karin Bergmann

»Das Strahlen in den Augen meiner Kunden und Kundinnen ist ein unglaublicher Lohn fĂŒr den Einsatz von Aufmerksamkeit.« BETTINA PAYER-BRUNNER

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Managementserie [43]

Menschen, gebe ihnen Tipps als Außenstehende und bin ihnen einfach sehr nahe. Ich glaube, es ist meine Art, mein Auftritt. Die Menschen öffnen sich sehr bei mir. Sie schĂ€tzen die Zeit und das wirkliche Interesse, das ich ihnen gebe. Sie können reden und ich höre aufmerksam zu. Mein ErstgesprĂ€ch dauert in der Regel drei Stunden. Da erfĂ€hrt man schon einiges und ich spĂŒre, dass das meine Kunden sehr, sehr gut tut. Es ist eine große Sehnsucht nach Gemeinschaft und gemeinsamer Zeit da. Das Alleinsein erleben Ă€ltere Menschen als die grĂ¶ĂŸte Bedrohung. Sie sehnen sich am meisten nach Kontakt und Ansprache von Freunden oder Familie.«

Erhalt und Erweiterung von Fertigkeiten trotz enger Rahmenbedingungen Bettina Payer-Brunner bietet auch ein spezielles Trainingsprogramm fĂŒrs Alter zur StĂ€rkung der körperlichen Fitness, zum GedĂ€chtnistraining und mit psychosozialen Komponenten an. Das sogenannte »Lima-Training« (LebensqualitĂ€t im Alter) musste vorerst auch abgesagt werden, da, wenn nicht im Einzeltraining gebucht, Gruppentrainings vorgesehen wurden. Bettina Payer-Brunner: »Als gar nichts mehr ging, habe ich Lima-Online als Zoom-Meeting ausgeschrieben. Wir haben die Teilnehmer in EDV- und Handy-Kompetenzen gestĂ€rkt. Kinder, Enkel, Bekannte wurden dafĂŒr involviert. Wir haben vor den Meetings technische Einschulungen gemacht und es hat besser funktioniert, als wir dachten. Alle waren mit Begeisterung dabei. Wir lassen die virtuelle Achse, dort wo es stimmig ist, weiter laufen. Bestimmte Gruppen fordern aktiv schon einmal pro Woche Online-Meetings ein.« Enge Rahmenbedingungen können manchmal dazu beitragen, dass Kompetenzen und VerhaltensĂ€nderungen, die man sich vorher nicht vorstellen konnte, sehr schnell möglich sind. Das heißt, die Digitalisierungsbeschleunigung hat auch in dieser Zielgruppe »zugeschlagen« und das nicht zu ihrem Nachteil. Beziehungspfle-

ge digital ist fĂŒr manche dadurch mehr zum Alltag geworden und erhöht somit die LebensqualitĂ€t.«

Umgang mit UmstĂ€nden Das Aufsetzen und Tragen von Masken, wenn Hören, Sprechen, Atmen, Greifen schon schwerer geht, ist ebenfalls eine Herausforderung fĂŒr diese Zielgruppe. Bettina Payer-Brunner: »Wir haben zum Beispiel eingefĂŒhrt, dass die TrĂ€ger von HörgerĂ€ten andere Masken haben, damit sie die HörgerĂ€te nicht verlieren konnten. Diese haben wir mit den Ă€lteren Menschen gebastelt. Das hat gut funktioniert und war gleichzeitig wieder ein Training der manuellen Kompetenzen. Sorgen und Ängste habe ich versucht, durch Information und AufklĂ€rung zu bearbeiten. Wichtig war hier, nichts zu bewerten und zu beurteilen. Eine sachliche neutrale Haltung erzeugt auch den besten Effekt. Werden Ängste zu groß, wird er Hausarzt oder weitere Professionisten eingeschaltet. Die großen Sorgen und Ängste der Anfangsphase werden mittlerweile abgelöst von Gedanken wie: Es wird schon Sinn haben und gut ausgehen. Teilweise ist hier sogar eine grĂ¶ĂŸere Zuversicht bei den Ă€lteren Menschen wahrnehmbar als bei jungen Menschen, die gesellschaftlich durch Ausbildung, Beruf, Kinder mehr vernetzt sind.«

Zukunftsbedarf Gesundheitsförderung fĂŒr Ă€ltere Menschen Bettina Payer-Brunner: »Es gibt hier Initiativen wie zum Beispiel »Community Nurse«, ein EU-gefördertes Projekt fĂŒr Gemeinden. Dieses hat zum Ziel, mit PrĂ€vention bei Menschen ĂŒber 75 rechtzeitig aktiv Einfluss zu nehmen, damit sie so lange wie möglich in den eigenen vier WĂ€nden leben können. Die komplette Vernetzung aller Einrichtungen ist hier das Ziel, um stationĂ€re Aufenthalte zu vermeiden oder zu reduzieren. Die Motivation fĂŒr die GrĂŒndung meines Unternehmens war das Herzensanliegen, aktiv zur Gesundheitsförderung im Alter beizutragen. Aktiv und gestalterisch noch im Leben zu sein, stimmt positiv. Der Wert von Seniorentreffen und -reisen, die wegen Corona nicht stattgefunden haben, wird auch noch sehr unterschĂ€tzt. Pflege- und HilfsbedĂŒrftige haben derzeit eher das GefĂŒhl, dass sie in der Gesellschaft ĂŒbersehen werden. Wir mĂŒssen Wege finden, dieser Zielgruppe besser zuzuhören, sie wahr zu nehmen, sie zu verstehen und individuell zu unterstĂŒtzen. Das Strahlen in den Augen meiner Kunden und Kundinnen ist ein unglaublicher Lohn fĂŒr n den Einsatz von Aufmerksamkeit.«

Bettina Payer-Brunner ist freiberufliche DGKP (diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin). Sie ist spezialisiert auf Pflege- und Gesundheitsberatung, mobile Pflege, Gesundheitsförderung und Vermittlung von Personenbetreuung mit besonderem Schwerpunkt auf auf Senioren und pflegende Angehörige. begleitetimalter.at

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EuropÀisches Forum Alpbach

Alpbach. Festival des Brainstormings? Thomas Goiser hat fĂŒr uns das EuropĂ€ische Forum in Alpbach besucht

Fotos: Matteo Vegetti, Luiza Puiu, Andrei Pungovschi

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as erste »Quasi-post-Corona-Jahr«. Aber kein Sommer wie damals. Ein neues PrĂ€sidium, angefĂŒhrt von Andreas Treichl, unterstĂŒtzt von den fĂŒnf VizeprĂ€sidentinnen Michaela Fritz, Florence Gaub, Katja Gentinetta, Katarzyna Pisarska und Marie Ringler und GeneralsekretĂ€r Werner Wutscher, hat im Vorjahr von Franz Fischler ĂŒbernommen und eine Transformation begonnen. Der Hashtag #believeineuroe prangte heuer wĂ€hrend des EuropĂ€ischen Forum Alpbach am dortigen Kongresszentrum. So als wĂ€re das bei den 4.500 Teilnehmern an den rund 240 Einzelveranstaltungen zweifelhaft. Besonders war (hoffentlich nur heuer) das rigide Coronatest-Regime, das einen Cluster frĂŒhzeitig verhinderte. Die intensiven Kontrollen in der Gastronomie waren 46 /// FAZIT OKTOBER 2021

beispiellos – und vielleicht beispielgebend – fĂŒr andere Veranstalter. Das Thema »The Great Transformation« (eine Referenz an den Ökonomen, Autor und Philosophen Karl Polanyi) wurde in drei Tracks heruntergebrochen: »The Climate Opportunity«, »Securing Our Future« und »The Financing of Europe’s Future«. GrĂ¶ĂŸere Panels fanden ausschließlich in englischer Sprache statt, mehr denn je wurde gestreamt.

Politprominenz ohne Regierungsspitze Jedenfalls kamen eine Reihe von Regierungsmitgliedern mit eigenem Programm und aktuellen Themen nach Alpbach. Das Forum verzeichnete (Einzel-)Auftritte der Bundesminister(innen, in alphabetischer Reihenfolge): BlĂŒmel, Edtstadler, Fassmann, Gewessler, Köstinger, MĂŒck-

stein, Schallenberg, Schramböck, Zadic. Wer heuer (bewusst?) fehlte, war die Regierungsspitze. Hinzu kam die Eröffnung durch BundesprĂ€sident Van der Bellen, gemeinsam mit der PrĂ€sidentin Griechenlands, Katerina Sakellaropoulou und Landeshauptmann Platter. Die diversen internationalen Vortragenden lieferten spannende Impulse, darunter drei europĂ€ische Regierungschefs sowie drei Mitglieder der EuropĂ€ischen Kommission und eine Reihe von Ministern von Portugal ĂŒber Litauen bis in den Irak.

Sichtbarer Aktionismus Auch Aktivismus wurde erlebbar und sichtbar: Das Forum erlebte (wieder einmal) eine »Fridays for Future«-Demonstration sowie erstmals eine »Pride


EuropĂ€isches Forum Alpbach Parade«. Ein gewohntes, ausgelassenes Alpbach-Feeling kam aber nur schaumgebremst auf. Aus Veranstaltungen, die sich frĂŒher am Rande des Forums abspielten, wurden klar Nebenveranstaltungen. Das fast durchgehend regnerische Wetter trug ein Übriges dazu bei. Die offener gestalteten und sehr spontanen »KamingesprĂ€che« mit Referenten (alle ohne Kamin) fanden in etwas abgeschwĂ€chter Form statt. In solchen stellten sich etwa Klimaökonom Gernot Wagner (New York University), Neos-BegrĂŒnder Matthias Strolz oder Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger sowie Klimaschutzministerin Leonore Gewessler der Diskussion mit der jungen Generation. Gleichzeitig stattfindende, eher exklusive »Retreats« fĂŒr Eingeladene zu Spezialthemen und sonstige Seitenkonferenzen waren teilweise mit dem offiziellen Programmgeschehen verwoben. Ein Besuch in Alpbach lohnt sich weiterhin, 2022 (und danach!) – allerdings wird der Aufwand fĂŒr Vorinformation und Organisation vor Ort wohl weiter steigen. Gleichzeitig wird sich eines nicht Ă€ndern: Die besonders bereichernden persönlichen Begegnungen finden spontan statt und lassen sich nicht planen. n

Machtverschiebungen, fehlender Wille und Zeitbedarf FĂŒnf Fragen an Florence Gaub, VizeprĂ€sidentin des EuropĂ€ischen Forums Alpbach Was sind fĂŒr Sie die wichtigsten Verbindungen zwischen Klima- und Sicherheitspolitik? Die Geopolitik, also die Machtverschiebung zwischen den Staaten, die bisher Öl exportiert haben, und denjenigen, die es gekauft haben. Diese AbhĂ€ngigkeit löst sich jetzt auf, d.h. zum Beispiel, unser VerhĂ€ltnis zum arabischen Raum, Russland usw. wird sich definitiv neu kalibrieren. SpĂ€testens ab 2050, aber das wird in den nĂ€chsten 20 Jahren schon sichtbar sein. Man kann auch noch nicht abschĂ€tzen, was das fĂŒr Effekte haben wird – destabilisierend oder stabilisierend. Ein weiterer Punkt ist Disaster-PrĂ€vention bzw. -Management. Europa ist in diesem Bereich ganz gut vorbereitet und aufgestellt. Aber viele andere LĂ€nder nicht, unsere Nachbarn im SĂŒden, in Afrika oder im arabischen Raum etwa – da wird es in Zukunft vermehrt zu Naturkatastrophen kommen und sie haben dafĂŒr einfach keine KapazitĂ€ten. Wie lĂ€sst es sich verhindern, dass die EU in der Konfrontation der Machtblöcke USA und China unter die RĂ€der gerĂ€t? Vor Covid haben wir als EU versucht, keine Partei zu ergreifen, China als Wirtschaftspartner und geopolitischen Rivalen wahrzunehmen. Aber jetzt geht das, denke ich, nicht mehr. Ich denke, dass wir uns mittlerweile im gleichen Lager wie die USA befinden. Der Unterschied ist, wir handeln anders als die USA und wir haben definitiv einen anderen Ansatz.

Gerne ĂŒberall dabei, wo es gute Publicity gibt: Klimademo auch in Alpbach

Angesichts der globalen Herausforderungen: Wie kann Europa militĂ€risch stĂ€rker werden – und bis wann ist das machbar? Das Problem in Europa ist nicht, dass es an Geld oder Know-how fehlt, sondern am politischen Willen. Ein Großteil unserer Bevölkerung denkt, dass wir in den 1990er-Jahren sind und Verteidigung zwangslĂ€ufig nicht notwendig ist. Die derzeitige Situation in Afghanistan mit den Evakuierungen zeigt uns aber jetzt ge-

nau das Gegenteil. MilitĂ€risch können wir ohne die Hilfe der USA nicht helfen. Wenn der politische Wille aber plötzlich morgen auftaucht, dann kann man manche Sachen sicherlich auch sehr schnell umsetzen und entscheiden, aber fĂŒr bestimmte Strukturen braucht es einfach mehr Zeit.

Das Forum Alpbach – ist das fĂŒr Sie mehr Plattform fĂŒr Diskussion oder auch eigenstĂ€ndiger Think Tank zur VerĂ€nderung von Politik und Gesellschaft? Ich glaube, es ist weder ein Think Tank noch eine Plattform, es ist vor allem ein Ort. Es ist nicht nur ein physischer Ort, sondern auch ein Ort, an dem man sich trifft und Ideen generiert. Eine Plattform kann auch woanders stattfinden und ein Think Tank ist es auch nicht, weil in einem Think Tank kann man nicht gleichzeitig mehrere Ideen generieren. Wir sind eigentlich in einer gewissen Weise einem Think Tank vorgeschalten. Es ist vielmehr ein Brainstorming-Festival, alle kommen nach Alpbach, um hier Ideen zu finden. Jeder Entrepreneur weiß, dass es fĂŒr eine gute Idee mindestens 50 braucht. Welche neuen Mittel, Formate, KanĂ€le braucht es dafĂŒr? Was wir als Board wollen, ist, dass Alpbach der Ort ist, wo neue Ideen generiert und Lösungen geschaffen werden. Unser Job als Board ist es, dafĂŒr den Kontext zu schaffen und einen innovativen Raum dafĂŒr zu kreieren. Und das wird man hoffentlich auch in den nĂ€chsten Jahren sehen, dass wir viel innovativer sein werden in der Vermittlung von Wissen in der Facilitation von Diskussionen und Austausch und dass man einen strukturierten Weg hat, die Lösungen auch einzufangen. Zurzeit ist es so, dass die Ideen, die etwa in einem Panel entstehen, sehr schnell einen anderen Weg finden, weil man sie nicht eingefangen hat. Unsere Herausforderung als Board heißt: Wenn wir Innovation schaffen wollen, dann mĂŒssen wir auch n den Kontext dafĂŒr anbieten. FAZIT OKTOBER 2021 /// 47


Kurz & News

Mehr RegioBus fĂŒr Hartberg-FĂŒrstenfeld

TDK-Standort setzt auf Medizintechnik

TDK Deutschlandsberg will sein GeschĂ€ft mit Produkten fĂŒr die Medizintechnik deutlich ausbauen. Unter anderem werden am Standort spezielle Keramikscheiben entwickelt und gefertigt, die SchlĂŒsselprodukte in der Krebstherapie sind. Sie sind ein Beispiel fĂŒr das Wachstum mit neuen Produkten auf Basis von Piezokeramik-Technologien. Diese Disks kommen in GerĂ€ten zum Einsatz, die die Teilung von Krebszellen durch schwache elektrische Wechselfelder unterbrechen. Mit diesem System werden derzeitStefan Patienten mit KristofeGehirntumoren behandelt. „Unsere Keramik stelltritsch einen sehr hohen Wirkungsgrad der Behandlung sicher“, sagt Harald Kastl, Leiter der Business Unit Piezo Automotive Electronics / Industrial Electronics.

Neue Lehrlingsausbildung fĂŒr Beruf und Sport Die die Förderung von jungen Talenten ist seit jeher wichtiges Thema bei Fisch-Tools. Das neue Ausbildungsmodell „Lehre & Sportkarriere“ des Steirischen Skiverbandes verknĂŒpft eine Berufs- mit einer Sportkarriere. Dabei sind der Abschluss im Lehrberuf und der sportliche Erfolg gleichwertige Ziele. Christopher Benedikt ist erst einer von vier Lehrlingen in der Steiermark, der diese neue Karrierelaufbahn einschlĂ€gt. Er absolvierte die HAK und kombiniert seine Lehre als Zerspanungstechniker mit einer Sportkarriere. „Damit nehmen wir nicht nur eine Vorreiterrolle am Arbeitsmarkt ein, sondern können auch die Förderung von Ski-Talenten auf ein neues Niveau heben“, meint Andreas Eberhard, technischer GF von Fisch-Tools.

BM Martin Kocher auf Visite bei Gaulhofer

Im Zuge einer Steiermark-Visite besuchte Arbeitsminister Martin Kocher den Fensterhersteller Gaulhofer Industrie-Holding GmbH. Die Firma mit Sitz in Übelbach kooperiert seit 2013 eng mit dem AMS Steiermark. FĂŒr die nĂ€here Zukunft ist die Teilnahme am Programm „Sprungbrett“ fĂŒr langzeitarbeitslose Personen anvisiert. Begleitet wurde er von der stv. AMS-Landes-GF Christina Lind, AMS-Graz-West-Leiter Christian Namor, Gaulhofer-GF Franz Iglseder sowie AK-VizeprĂ€sident Franz Endthaller. Nach einer FĂŒhrung durch das WerksgelĂ€nde informierte sich Kocher eingehend ĂŒber das Unternehmen und die Herausforderungen im Personalbereich, insbesondere bei der Suche nach und dem Aufbau von (jungen) FachkrĂ€ften.

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Das Rennen um St. KĂŒrbitz geht los Das lehrreiche und unterhaltsame Brettspiel „Das Rennen um St. KĂŒrbitz“ haben die steirischen KĂŒrbisbauern fĂŒr Volksschulkinder entwickelt. „Dieses Spiel vermittelt viel Wissen rund um das Kulturgut Steirisches KĂŒrbiskernöl – dieses ist pĂ€dagogisch sehr gut aufbereitet“, betont Reinhold Zötsch, GF der Gemeinschaft der steirischen KĂŒrbiskernöl-Produzenten. Schon die coolen handgezeichneten Illustrationen regen die Fantasie der 8- bis 10-JĂ€hrigen an. „Daher stellen wir allen Volksschulen dieses pĂ€dagogisch wertvolle Brettspiel kostenlos zur VerfĂŒgung. Somit ist das Rennen um St. KĂŒrbitz eröffnet“, freut sich Zötsch. Interessierte können dieses Spiel ab sofort unter office@steirisches-kuerbiskernoel.eu bestellen.

Fotos: Land Steiermark, Fisch-Tools, Christian Jungwirth, AMS/Tauscher, Stefan Kristoferitsch

Das Land Steiermark arbeitet konsequent am Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebotes. Regionen abseits der Bahn erhalten mit dem RegioBus schrittweise die gleiche QualitĂ€t in ihrer MobilitĂ€t. „In der Steiermark soll es kĂŒnftig keine weißen Flecken im öffentlichen Verkehr mehr geben – das ist unser Ziel fĂŒr die nĂ€chsten Jahre“, gibt LR Anton Lang die Marschrichtung vor. Seit 12. September gibt es das neue Angebot fĂŒr die Regionen entlang der Korridore Hartberg − Graz und FĂŒrstenfeld − Graz. „Hier sehen wir großes Potenzial: Zahlreiche Steirerinnen und Steirer können ihr Auto stehen lassen und auf den Bus umsteigen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung und zum Klimaschutz“, analysiert Lang.


Foto: Sissi Furgler

Kurz im GesprÀch mit Maria Gaberszik,

GF von Autohaus Ford Gaberszik

Feierten das 20-jĂ€hrige JubilĂ€um mit feinen DĂŒften: (v.l.) Viktor Larissegger, Daniela Gmeinbauer, Ingrid Karner und WKO-PrĂ€s. Josef Herk.

Duftende 20-JahreJubilĂ€umsfeier fĂŒr Aromapraxis Karner

Foto: Renate Trummer

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m 8. September hat GF Ingrid Karner von aromainfo.at ihre fĂŒr das Vorjahr geplante und wegen COVID-19 abgesagte JubilĂ€umsfeier nachgeholt. Ihre ĂŒber 20 Jahre andauernde erfolgreiche SelbststĂ€ndigkeit wurde groß gefeiert: 80 GĂ€ste fanden sich im Aiola im Schloss St. Veit ein, das von Karner mit naturreinen Ă€therischen Ölen beduftet wurde, und ließen sich von den kulinarischen und musikalischen Köstlichkeiten verwöhnen. Unter den zahlreichen GĂ€sten waren Josef Herk, Rudolf Bauer, Peter Aluani, Viktor Larissegger, Elmar MĂ€hr, Bernhard Baier, Daniela Gmeinbauer, Nadja Tanzer, Barbara Bammer und Dominic Neumann. In einer Rede nutzte Herk die Gelegenheit, um auf Karners Jahre als SelbststĂ€ndige sowie als Interessenvertreterin in der Wirtschaftskammer zurĂŒckzublicken und ihr fĂŒr ihren Einsatz fĂŒr die Aromapflege und den Beruf der gewerblichen Aromapraktiker zu

danken. Eine Besonderheit der Feier stellte das MenĂŒ dar, das mit „aromuli“ verfeinert zu einem geschmacklichen Meisterwerk wurde. Im Anschluss sorgte eine Zaubershow fĂŒr ĂŒberraschte Gesichter bei den geladenen Besuchern. Diese nutzten den Abend, um sich an schöne Momente mit Ingrid Karner zurĂŒckzuerinnern, Bekannte wieder zu treffen und sich mit anderen zu vernetzen. Am Ende erhielten die GĂ€ste als Geschenk unter anderem einen Riechstift mit naturreinen Ă€therischen Ölen, um sich noch lange an die schöne Feier zurĂŒckzuerinnern und – wie von einer neuen Studie (https://pubmed.ncbi.nlm.nih. gov/33848890/) wieder bestĂ€tigt wurde – Ă€therische Öle begleitend zur Gesundheitsvorsorge zu nutzen. Weitere Informationen: www.aromainfo.at bzw. www.aromapraktiker.eu

Vermerken Sie derzeit Verzögerungen bei den Lieferzeiten von Pkws bzw. Nutzfahrzeugen aufgrund der EngpĂ€sse bei Elektronik-Chips? Ja, natĂŒrlich. Die gesamte Branche leidet unter dem Halbleiter-Mangel. Bei gewissen Optionen verlĂ€ngert sich dadurch die Lieferzeit um bis zu 10 Monaten. Ford begegnet diesem Problem damit, dass rasch neue Ausstattungspakete kreiert wurden, die darauf Bedacht nehmen. So wurden Pakete, die aufgrund des Halbleitermangels nur verzögert gebaut werden können, aus dem Programm genommen bzw. die Pakete anders zusammengestellt. Ist die rege Nachfrage nach gebrauchten Pkw jĂŒngeren Alters weiterhin vorhanden? Ja, insgesamt ist die Nachfrage nach gebrauchten Pkw ungebrochen. Es werden aber auch Ă€ltere Modelle verstĂ€rkt nachgefragt.

Welche Neuheiten bzw. Innovationen stehen bei Ford diesen Herbst und Winter auf dem Programm? Wir haben gerade unser erstes vollelektrisches Modell, den Mustang Mach-E, eingefĂŒhrt. Als NĂ€chstes kommen Facelifts fĂŒr die Modelle Fiesta und Focus. Haben die neuen Bestimmungen in NoVA fĂŒr Gewerbefahrzeuge Auswirkungen auf das Kaufverhalten von Unternehmen? Das erste Halbjahr war geprĂ€gt von einer starken Nachfrage nach Nutzfahrzeuge. Dies waren zum Teil auch VorziehkĂ€ufe. Vor allem große Unternehmen haben sich regelrecht bevorratet. Aber wir merken, dass dort, wo ein Bedarf besteht, trotz NoVa-EinfĂŒhrung Fahrzeuge gekauft werden.

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Der Greenesso erleichtert das WiederbefĂŒllen von Kaffeekapseln

Nachhaltiger Kaffeegenuss

Ein Start-up-Unternehmen aus Leoben will kĂŒnftig den Markt fĂŒr wiederbefĂŒllbare Kaffeekapseln aufmischen. Die Grundidee des Erfinders Mario Kuss ist scheinbar simpel, stellt aber doch eine Aufgabe von hoher KomplexitĂ€t in Bezug auf Material und Technologie dar. Von Josef Schiffer

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illiarden verbrauchter „klassischer“ Alu-Kapseln verursachen jĂ€hrlich Unmengen von MĂŒll. Es gibt schon jetzt AnsĂ€tze zu einem Umdenken, aber der Markt fĂŒr wiederbefĂŒllbare Kaffeekapseln fĂŒr Nespressomaschinen ist noch ziemlich jung. Und bei allen guten AnsĂ€tzen haben diese auch ihre Nachteile.

Vollbluttechniker mit Unternehmergen An diesem Punkt setzte der Erfindergeist von Mario Kuss an und er skizzierte die Grundidee: Ein handlicher und einfach zu bedienender Apparat zum BefĂŒllen, Stopfen und Verschließen von wiederbefĂŒllbaren Nespressokapseln. Kuss ist zurzeit noch bei der voestalpine Rail Technology GmbH im Bereich Forschung und Entwicklung angestellt. Außerdem ist er mit 33,3 % an einer Firma beteiligt, in der er fĂŒr die Produktentwicklung von FĂŒtterungsanlagen fĂŒr Pferde verantwortlich ist. Im Rahmen seines Einzelunternehmens fĂŒhrt er daneben FachgesprĂ€che zur Zertifizierung von Ingenieuren bei der TÜF Austria Akademie und betreut sein Projekt „Greenesso“, das Entwickeln eines Apparates zum BefĂŒllen von Kaffeekapseln. Sobald seine selbststĂ€ndige TĂ€tigkeit etwas einbringt, beabsichtigt Kuss, sich voll auf sein Dasein als Unternehmer zu konzentrieren. Als Produktentwickler konnte er dafĂŒr

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bereits eine Vielzahl an Erfahrungen sammeln und erkennen, welchen Aufwand es bedeutet, ein physisches Produkt von der Idee bis in die MarkteinfĂŒhrung zu fĂŒhren. Erfinder aus Berufung und Leidenschaft Von Jugend an war der aus Mariazell stammende 35-jĂ€hrige Mario Kuss an allen technischen Dingen höchst interessiert. Er entschied sich nach der Matura fĂŒr ein Studium im Fach Montanmaschinenwesen an der MontanuniversitĂ€t Leoben. Im Anschluss daran erwarb er den Doktortitel im Bereich Metallumformung und fand seine derzeitige Position bei der voestalpine Rail Technology GmbH. Seine Freizeit ist ebenso von seinen Interessen fĂŒr technische Erfindungen geprĂ€gt, erklĂ€rt Kuss : „Nachdem ich meinen vierjĂ€hrigen Sohn um 20 Uhr ins Bett gebracht habe, widme ich mich meinem Hobby von Produktentwicklungen. So kam es auch dazu, dass ich Greenesso quasi nebenberuflich entwickelt habe − ich habe aber keinen Fernseher, was die Sache vereinfacht.“ Der Apparat sollte ein lebensmittelechter und geschirrspĂŒlfester Apparat werden, der die wiederbefĂŒllbaren Kaffeekapseln alltagstauglich macht. Ganz ohne Elektronik und Motoren kann ĂŒber vier hĂ€ndische Schritte die Kapsel optimal befĂŒllt, gepresst


Wirtschaft

und verschlossen werden. Stellt sich die Frage, was Kuss mit seiner Erfindung dem Konsumenten an Vorteilen bietet, die er so zusammenfasst: „Die vier Hauptpunkte sind umweltschonender Kaffeegenuss, Vermeiden von MĂŒll und kein energieaufwendiges Recycling von Einwegkapseln, beste KaffeequalitĂ€t, die der Kunde selbst bestimmen, variieren und kreieren kann und schließlich eine Kostenamortisation binnen drei bis sechs Monaten.“

Wertschöpfung fĂŒr die Region Die Innovation der Idee liegt darin, alle Schritte in einem Apparat zu vereinen, sodass das BefĂŒllen immer gleich ablĂ€uft und somit auch die QualitĂ€t des Kaffees gleichbleibend ist. Er besteht aus zwei Funktionseinheiten. In der ersten wird der Kaffee mittels eines federnd gelagerten Druckkopfes portioniert und in die Kapsel befördert. Danach wird sie mittels eines StĂ¶ĂŸels gestopft. Nun erfolgt der Transport ĂŒber einen gefederten Schwenkarm oder ein Drehkarussell in die Verschlusseinheit, wo die Kapsel zentriert und der Deckel aufgepresst wird. Sein Plan ist, dass Montage sowie die Verpackung und Versand von Leoben aus stattfinden und somit der Region Wertschöpfung erhalten bleibt. Das Ziel des Start-ups ist es, das Produkt „Greenesso“ fĂŒr eine Fertigung im Spritzgussverfahren zu konstruieren und noch in diesem Jahr auf den Markt zu bringen. Der Apparat ist fĂŒr eine österreichische Kapselbauart konstruiert, welche fĂŒr Nespressomaschinen geeignet ist. Dies ist mit Abstand der grĂ¶ĂŸte Marktanteil mit der passenden Kundengruppe.

WirtschaftslandesrÀtin Barbara EibingerMiedl und SFG-GF Christoph Ludwig laden innovative steirische Unternehmen ein, sich um den Steirischen Innovationspreis 2022 zu bewerben.

Der neue Innovationspreis

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Prototyp geht in Erprobung Nach Geburt der Idee im Juni 2020 ist die Machbarkeitsstudie abgeschlossen. Darin standen die einzelnen Arbeitsschritte im Vordergrund. Bis dato wurden rund 15.000 Euro an Maschinen, Material und Arbeitsleistung fĂŒr die Vorstudie investiert, erklĂ€rt Kuss: „Nach achtmonatiger Entwicklungszeit mit vielen selbst gedruckten Prototypen ĂŒbergab ich die Fertigstellung der Firma tec4data in Thörl. Dies wurde von der SFG unterstĂŒtzt und das Resultat ist nun ein Funktionsprototyp als Spritzgussdesign.“ Welches GeschĂ€ftsmodell am sinnvollsten fĂŒr dieses Produkt ist, zeigt die Crowdfunding-Kampagne. Montage, Verpackung, Versand und Vertrieb wĂŒrde von Leoben aus gemacht werden. Dabei war seinem Unterfangen die UnterstĂŒtzung der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG sehr förderlich, so Kuss: „Die SFG ermöglichte es mir, meine Idee in die Tat umzusetzen. Die gemeinsame Diskussion ganz am Anfang einer Produktidee setzte so erst wichtige Grundpfeiler fĂŒr alle nachfolgenden Schritte.“ Die SFG hat das Projekt im Rahmen der Förderaktion Ideen!Reich unterstĂŒtzt.

er Innovationspreis Steiermark 2022 – frĂŒher bekannt als „Fast Forward Award“ – sucht die besten Projekte steirischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die eingereichten Innovationen mĂŒssen ihren Schwerpunkt entweder auf das Thema Digitalisierung oder den Bereich Nachhaltigkeit legen. Ergreifen Sie Ihre Chance im Wettbewerb der Besten und rĂŒcken Sie Ihr Unternehmen ins Licht der Öffentlichkeit. Wer gewinnt, vertritt die Steiermark auch beim bundesweiten »Staatspreis Innovation 2022«. Bewerbungen sind ab sofort und bis 19. November 2021 möglich. Mehr Informationen unter: www.sfg.at

Foto: Harry Schiffer/SFG

Innovationspreis Steiermark − NEU

TĂŒfteln ist des Erfinders Lust – Mario Kuss bei der Arbeit

Im globalen Wandel von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist stetige Innovation eine Grundvoraussetzung. Gleich einer Wendeltreppe fĂŒhrt sie Runde um Runde, Looping um Looping in die Zukunft. Auf jedes MeisterstĂŒck folgt der nĂ€chste Sprung ins Ungewisse, denn Evolution endet nie. Der Innovationspreis Steiermark wird heuer in den zwei Themenbereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit ausgeschrieben. Analog wird digital, manuell automatisch. 2D wird 4D, normiert wird individuell. Die Wirtschaft muss bei der ErfĂŒllung aktueller BedĂŒrfnisse und WĂŒnsche die Auswirkungen auf kĂŒnftige Generationen mitdenken. Denn Klima, Wasser, Luft und Böden sind schĂŒtzenswert und fossile Energien sind „old school“. Unternehmen, die diese Ziele verfolgen, sind beim Innovationspreis 2022 richtig. Sie können sich mit den Besten messen, um den Innovationspreis Steiermark zu gewinnen und sich die Teilnahme beim Staatspreis fĂŒr Innovation sichern. Die SFG freut sich auf Ihre Bewerbung unter: www.sfg.at FAZIT OKTOBER 2021 /// 51


Wirtschaft

Made in Austria: So nimmt Österreichs Exportwirtschaft Fahrt auf! Österreichs Wirtschaft ĂŒberwindet die Covid-19-Krise deutlich schneller als bisher erwartet und steht laut einem aktuellen Bericht der Statistik Austria am Beginn einer Aufschwungphase: Die Exporte steigen wieder deutlich und profitieren dabei von der Erholung der Weltwirtschaft. UnterstĂŒtzung sollen dabei zwei maßgeschneiderte Initiativen bieten.

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ir sind am Weg zurĂŒck und werden wahrscheinlich sogar gestĂ€hlt aus der Pandemie herauskommen. Denn Österreichs Exporte legten im Juni nicht nur gegenĂŒber dem von der Corona-Pandemie betroffenen Vergleichsmonat 2020 zu, sondern lagen auch betrĂ€chtlich ĂŒber dem Vorkrisenniveau vom Juni 2019“, so Robert Brugger, GF des Internationalisierungscenter Steiermark (ICS). Ziel mĂŒsse es nun sein, dieses Niveau weiter auszubauen. Und dafĂŒr wird derzeit viel getan. „Gemeinsam Richtung Zukunft“ So lautet das Motto der Initiative ReFocus Austria, einer internationalen Kampagne der Bundesregierung und der WKO, die heimischen Unternehmen Chancen auf internationalen MĂ€rkten aufzeigen soll. Als grĂ¶ĂŸtes globales Outreach Österreichs ist ReFocus Austria zentraler Bestandteil des wirtschaftlichen Come52 /// FAZIT OKTOBER 2021

back-Plans zum Wiederaufbau nach der Corona-Krise. Bis zum Sommer 2022 werden in den ĂŒber 100 Auslandsvertretungen Österreichs – von Buenos Aires bis London – maßgeschneiderte Veranstaltungen stattfinden, um die Exportwirtschaft zu unterstĂŒtzen und ihre LeistungsfĂ€higkeit und StĂ€rke noch deutlicher ins Rampenlicht zu rĂŒcken. Die Kernkompetenzen der österreichischen Wirtschaft wurden als Themenschwerpunkte definiert: erneuerbare Energien, EMobilitĂ€t, Nachhaltigkeit, digitale Transformation, Infrastruktur, Urban Technology

und Tourismus. „Wir stehen voll hinter dieser Gemeinschaftsinitiative, denn es ist unsere Aufgabe, gemeinsam mit unseren Vertretern im Ausland, sowohl in den Botschaften als auch in den Außenwirtschaftscentern, alles dafĂŒr zu tun, um auf unseren Erfolgskurs zurĂŒckzukehren. Die Exportbetriebe haben vor allen anderen die massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie zu spĂŒren bekommen. Sie waren dann aber auch wieder die Ersten, die uns positivere Konjunktursignale zurĂŒckgemeldet haben. Im aktuellen Wirtschaftsbarometer gehen 60,9 Prozent der steiri-

Made in Austria – österreichische Exporteure sind international weiterhin gefragt.

ZurĂŒck in internationale MĂ€rkte FĂŒr dieses Ziel wurde seitens des Landes Steiermark das Projekt „Restart Export“ initiiert. Vielen FĂŒhrungskrĂ€ften wurde wĂ€hrend der Pandemie bewusst, dass eine erhöhte Exportquote, eine umfassende, auch in Krisenzeiten effiziente Supply-Chain-Strategie und ein höherer Grad an Digitalisierung fĂŒr ein erfolgreiches Übertauchen in Krisenzeiten erforderlich sind. Hier setzt das im Mai 2021 gestartete Projekt gezielt an: Mittels Kleingruppen-Coachings zu exportrelevanten Themen und einer maßgeschneiderten Förderung fĂŒr konkrete Internationalisierungsvorhaben möchte das Projekt steirische Unternehmen schnellstmöglich wieder zurĂŒck in die ExportmĂ€rkte bringen und diese nachhaltig in ihrer WettbewerbsfĂ€higkeit stĂ€rken. Das Projekt Restart Export ist Teil der Initiative REACT-EU und der damit einhergehenden Maßnahmen zur KrisenbewĂ€ltigung und zur Linderung der Krisenfolgen. „Jeder zweite steirische Arbeitsplatz wird durch den Export gesichert. Wir mĂŒssen daher dafĂŒr sorgen, dass unsere Betriebe so rasch wie möglich an die Exporterfolge vor Ausbruch der Corona-Pandemie anknĂŒpfen können und gleichzeitig weitere internationale GeschĂ€ftsbeziehungen anbahnen“, so LRin Barbara Eibinger-Miedl zur Zielsetzung von Restart Export. Informieren Sie sich jetzt ĂŒber beide Initiativen: ReFocus: bit. ly/refocus-austria, Restart Export: bit.ly/restart-export ICS Internationalisierungscenter Steiermark: www.ic-steiermark.at

Anzeigen Foto Adobe Stock / ICS

schen Exporteure von steigenden UmsĂ€tzen aus, mit RĂŒckgĂ€ngen rechnen dagegen nur 1,5 Prozent“, erklĂ€rt Josef Herk, PrĂ€sident der WKO Steiermark.


Mit Sole und den ecotech IceFighterÂź SolesprĂŒhern sparen Gemeinden jĂ€hrlich bis zu 25.000 Euro im Jahr.

Mit Sole Geld sparen und die Umwelt schĂŒtzen Sole ist in Wasser gelöstes Salz und wird im Winterdienst als Streumittel verwendet. Im Gegensatz zur Trockensalzstreuung wird mit Sole bis zu 75 % weniger Salz benötigt. Das hilft jeder Gemeinde, die Kosten fĂŒr den Winterdienst zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu schĂŒtzen.

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Anzeigen Foto rechts: Saubermacher, Foto links: Eco Technologies

er nĂ€chste Winter kommt bestimmt und fĂŒr jede Gemeinde stellt sich die Frage, wie hoch diesmal die Kosten fĂŒr den Winterdienst ausfallen werden. Auf jeden Fall kostensparend ist die Verwendung von Sole als Streumittel. Sole ist in Wasser gelöstes Salz und wird mit einem SolesprĂŒhgerĂ€t auf die Straße aufgesprĂŒht. Die Fahrbahn wird dabei gleichmĂ€ĂŸig bedeckt, der Tauprozess beginnt sofort und die Sole bleibt auf der Fahrbahn haften. Ein Experte auf dem Gebiet der Soletechnik ist das sĂŒdsteirische Unternehmen Eco Technologies. Der innovative Kommunalmaschinenhersteller entwickelt, produziert und verkauft seit ĂŒber 20 Jahren den IceFighterÂź SolesprĂŒher. Die anwenderfreundlichen Maschinen sind in GrĂ¶ĂŸen von 100 – 7.000 Liter und mehr erhĂ€ltlich. Auch tragbare GerĂ€te fĂŒr Hauseinfahrten, nicht befahrbare und schwer zugĂ€ngliche FlĂ€chen sind verfĂŒgbar. Zahlreiche Gemeinden im In- und Ausland profitieren bereits von den Vorteilen von Sole. Auch die BĂŒrgermeister von Wagna, Schwarzautal oder Pörtschach am Wörthersee sind von Sole begeistert und sprechen von einer jĂ€hrlichen Kosteneinsparung im Winterdienst von bis zu 25.000 Euro. Die Vorteile von Sole sprechen fĂŒr sich: ‱ Bis zu 75 % weniger Kosten fĂŒr Salz ‱ Keine Recyclingkosten fĂŒr kontaminiertes Material ‱ GrĂŒnstreifen, Hecken und ZĂ€une an Straßen werden nicht durch aggressives Streusalz geschĂ€digt ‱ Tierpfoten werden durch die geringe Salzkonzentration geschont

Kontaktdaten:

Eco Technologies Planungs-, Entwicklungs- und HandelsgesmbH A-8403 Lebring, Philipsstraße 46 Tel. +43 / 3182 4420-28 Fax +43 / 3182 4420-17 E-mail: ecotech@ecotech.at www.ecotech.at

Saubermacher teilt sein Know-how und unterstĂŒtzt beim aktiven Klimaschutz.

Zero Waste fĂŒr zukunftsfitte Betriebe Saubermacher hilft Unternehmen bei ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und unterstĂŒtzt mit externen Abfallund Gefahrgutbeauftragte.

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ie Extremwetterereignisse der letzten Monate hinterlassen auch in Österreich ihre Spuren. Der kĂŒrzlich erschienene Bericht des UNKlimarats fordert eindringlich zum raschen Handeln auf. Es stellt sich die Frage: Was kann Ihr Betrieb fĂŒr den Klimaschutz leisten?

Mit Saubermacher bereit fĂŒr die Zukunft Saubermacher erstellt praxisorientierte Nachhaltigkeitsstrategien fĂŒr Unternehmen, unterstĂŒtzt beim Vermeiden von AbfĂ€llen und optimiert den Ressourcenverbrauch. Die Leistungen reichen vom herkömmlichen Abfallmanagement ĂŒber die Abwasserberatung bis hin zu Zero-Waste-Konzepten. Unternehmen werden zudem bei der Erstellung von CO2-Bilanzen oder der Verbesserung der KreislauffĂ€higkeit ihrer Produkte unterstĂŒtzt. Zu den Angeboten zĂ€hlen etwa digitale Lösungen oder smar-

te BehĂ€lter. Die lösungsorientierte und praktische Beratung von Saubermacher schafft nicht nur erhebliche Einsparungspotenziale fĂŒr Betriebe, sondern ermöglicht es diesen, sich zukunftsfit zu positionieren.

Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung Das steirische Unternehmen Saubermacher steht seit ĂŒber 40 Jahren fĂŒr gelebte Nachhaltigkeit. DafĂŒr wurde der Betrieb 2020 zum dritten Mal in Folge zum nachhaltigsten Entsorgungsunternehmen weltweit ausgezeichnet. Wie ĂŒberall gilt auch beim Entsorgen: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Es zahlt sich aus, Spezialisten und Spezialistinnen rechtzeitig an Bord zu holen. Zero Waste im Unternehmen? Zum Schutz unseres Klimas und in Hinblick auf die EU-Kreislaufwirtschaftsziele zĂ€hlt jeder Beitrag. Mehr auf saubermacher.at

FAZIT OKTOBER 2021 /// 53


KNAPP prÀsentierte digitale Lösungen beim ILS 2021

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ie digitale Transformation schreitet in raschem Tempo voran. Auch dieses Jahr war das Logistikunternehmen KNAPP wieder Partner des Internationalen Logistik Sommers 2021. Das Event stand ganz unter dem Motto „Digital Reality – Was bleibt“ und widmete sich Fragestellungen

zu digitalen Errungenschaften und wie diese eine analoge RealitÀt langfristig bereichern können. Die Hybridveranstaltung fand von 23. bis 24. September 2021 sowohl live als auch digital statt. Bei KNAPP ist die Digitalisierung lÀngst eingezogen und gelebte Praxis: Zu den

Vernetzung durch Digitalisierung Die Digitalisierung schafft die Möglichkeit, innovative ServiceansĂ€tze sowie neue Tools und Techniken zum Einsatz zu bringen. Beim ILS2021 zeigte KNAPP was Digitalisierung fĂŒr ein Technologieunternehmen bedeutet. Zudem wurde prĂ€sentiert, wie die digitale Transformation die Lebensmittelbranche re-

volutioniert. Mittels LiveSchaltung zu einem Multi-Site Control Center erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in ein innovatives Kontrollsystem fĂŒr LebensmittelhĂ€ndler. Dieses System ĂŒberprĂŒft Prozesse und Systeme rund um die Uhr. Die prĂ€ventive und proaktive Lösung kommt dabei bei HĂ€ndlern zum Einsatz, die mehrere kleine Anlagen an unterschiedlichen Standorten betreiben. Zur VerstĂ€rkung des Teams ist KNAPP an den Standorten in Hart bei Graz, Leoben, Dobl und Grambach stets auf der Suche nach neuen FachkrĂ€ften und Quereinsteigern. Das Human-Ressource-Management informierte beim Internationale Logistik Sommer 2021 ĂŒber Möglichkeiten und Perspektiven im Unternehmen.

Anzeige Foto: Knapp / Kanizaj

KNAPP sucht PersonalverstĂ€rkung fĂŒr die Standorte in Hart bei Graz, Leoben, Dobl und Grambach.

zentralen Themen gehören kĂŒnstliche Intelligenz, Machine Learning und Deep Learning. Bei KNAPP unterstĂŒtzt die Digitalisierung die Lösungsfindung zu komplexen Problemstellungen. So wird durch digitale Technologien etwa eine ausgeklĂŒgelte Vernetzung der Software mit dem logistischen System sowie der gesamten Value Chain möglich.

Regionalentwicklung:

Regionale Wertschöpfung durch Rohstoffnutzung und Schließung von StoffkreislĂ€ufen.

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ie Verbesserung der LebensqualitĂ€t der Menschen vor Ort ist das erklĂ€rte Ziel der steirischen Landes- und Regionalentwicklung. Seit 2018 hat jede der sieben steirischen Regionen fixe finanzielle Mittel fĂŒr eigene Schwerpunkte. Mit diesen Mitteln sind in jeder Region neue Projekte gewachsen, insgesamt gibt es bereits mehr als 1000 Regionalentwicklungsprojekte in der gesamten Steiermark.

In der Region Murau Murtal steht durch innovative KlĂ€rschlammverwertung die nachhaltige Nutzung von vorhandenen Ressourcen zur Erzeugung von umweltfreundlichen Energien im Vordergrund. KlĂ€rschlamm verfĂŒgt ĂŒber einen hohen Energiegehalt und kann sowohl zur Herstellung von Biodiesel, als auch zur Erzeugung von landwirtschaftlichem DĂŒnger verwendet werden. FĂŒr eine

NĂ€here Infos unter www.landesentwicklung.steiermark.at

Region Obersteiermark West

noch effizientere und ökologische Verwertung kommunaler KlĂ€rschlĂ€mme werden derzeit wissenschaftlich weitere Verwendungsmöglichkeiten getestet. Durch die Rohstoffnutzung und Schließung von StoffkreislĂ€ufen entsteht so regionale und zugleich nachhaltige Wertschöpfung! Das Projekt „Innovative KlĂ€rschlammverwertung“ ist in der Region entstanden. Die Regionalentwicklung in der Steiermark setzt auf viele weitere regional gewachsene Projekte und Zusammenarbeit vor Ort. Dadurch entstehen starke Regionen fĂŒr die Herausforderungen der Zukunft.

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Innovative KlÀrschlammverwertung in der Region Murau Murtal


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Wirtschaft

Whistleblower Richtlinie: Digitales Meldesystem aus Österreich fĂŒr Österreich

Sozialministeriumservice „Arbeit neu denken – Potenziale nutzen“

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ie zweijĂ€hrige Umsetzungsfrist der am 16. Dezember 2019 in Kraft getretenen EU-Hinweisgeberschutzrichtlinie endet in diesem Jahr. Die Umsetzung muss bis 17. Dezember 2021 in allen EU-LĂ€ndern erfolgt sein. Unternehmen und auch öffentliche Institutionen werden dazu verpflichtet, ein Hinweisgebersystem einzufĂŒhren. Bei Nichtbefolgung drohen Strafsanktionen.

Das Lösungskonzept bit media e-solutions hat sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Experten aus dem öffentlichen Sektor und der Wirtschaft ein Lösungskonzept fĂŒr die Umsetzung der Whistleblower Richtlinie bei österreichischen Organisationen zu entwickeln. Daraus entstanden ist das gemeinsam mit der PROVENTOR e-solutions entwickelte universell einsetzbare Hinweisgebersystem i-INFORM. Das System zeichnet sich durch absolute Wahrung der AnonymitĂ€t und den Schutz von Hinweisgeber:innen sowie der GewĂ€hrleistung des Datenschutzes durch den Betrieb in einem österreichischen zertifizierten Rechenzentrum aus. Das Hinweisgebersystem i-INFORM i-INFORM bietet die Möglichkeit der anonymen Meldung von Hinweisen, inklusive sicherem Kommunikationskanal fĂŒr RĂŒckfragen, sowie umfassende Funktionen zur Fallbearbeitung. Alle Arten und GrĂ¶ĂŸen von Organisationen werden bei der Umsetzung der gesetzlichen vorgeschriebenen Maßnahmen mit i-INFORM unterstĂŒtzt.

ZusĂ€tzlich verfĂŒgbar: Whistleblowing e-Learning In ErgĂ€nzung zum digitalen Hinweisgebersystem i-INFORM stellt bit media e-solutions ein eigenes e‑Learning zum Thema Whistleblowing zur VerfĂŒgung. Die Lernenden werden mit allen wichtigen Fakten zur neuen Whistleblower Richtlinie vertraut gemacht. Informationen: www.proventor.at/i-inform www.bitmedia.at/whistleblowing

BETRIEBSSERVICE Abgestimmt auf Ihren Betrieb, Ihre Anforderungen und BedĂŒrfnisse berĂ€t Sie das Betriebsservice gezielt ĂŒber die Möglichkeiten der BeschĂ€ftigung von Menschen mit Behinderung und welchen Nutzen Sie daraus erzielen können! Potenziale von Menschen mit Behinderung erkennen und fĂŒr den Betrieb nutzen! Menschen mit Behinderung

> sind bestens fĂŒr die zunehmende Digitalisierung in der Wirtschaft geeignet

> haben oft besondere FĂ€higkeiten. Ein modernes Personalmanagement nutzt diese Potenziale als wertvolle Ressource!

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bit media e-solutions Sandra Brandner, MSc Head of Sales & Marketing Austria bei bit media GeschĂ€ftsfĂŒhrerin bei PROVENTOR sandra.brandner@bitmedia.at Tel.: +43 664 61 99 726 FAZIT OKTOBER 2021 /// 55

gefördert von:

Sozialministeriumservice NEBA ist eine Initiative des

Sozialministeriumservice

sozialministeriumservice.at

05 99 88 österreichweit


Kurz & News

Merkur kooperiert mit der Bayrischen

Mit smarten Produkten stark fĂŒr die Umwelt Die Binder+Co Gruppe mit Sitz in Gleisdorf verzeichnete im ersten Halbjahr eine deutliche Umsatz- und Ergebnisverbesserung. Diese ist auf Nachholeffekte, aber auch auf den unerwartet starken wirtschaftlichen Aufschwung zurĂŒckzufĂŒhren. Die Nachfrage nach Hightech- und Spezialmaschinen zur Steigerung der ProduktqualitĂ€t in der Roh- und Wertstoffaufbereitung wirkten sich ebenfalls positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind treibende KrĂ€fte fĂŒr den Ausbau und die Weiterentwicklung der Binder+Co Produkte. Die jĂŒngst entwickelte Siebmaschine Bivitec e+ ermöglicht durch geringe dynamische Lasten, reduziertes Eigengewicht und deutlich niedrigeren Energieverbrauch neue Lösungen fĂŒr unterschiedliche Siebanwendungen. Die Sortiersysteme Clarity und Minex wurden durch die Sensortechnologie LIPS (laserinduzierte Plasmaspektroskopie) erweitert und kommen in der Sortierung von Wertstoffen (ElektroaltgerĂ€te, Metallschrott) sowie von Rohstoffen (Mineralien, Erzen) zum Einsatz. Damit kann Binder+Co seine Kompetenz im Metallrecycling weiter ausbauen.

Hören mit allen Sinnen erleben „Willkommen in der Welt des Hörens“, heißt es ab sofort im sĂŒdsteirischen Lebring. In der neuen HörErlebniswelt des Hörakustikers Neuroth dreht sich alles um einen unterschĂ€tzten Sinn: das Gehör. Das steirische Traditionsunternehmen gibt in seinem europaweiten Supply Center neben interaktiven Hörerlebnis-Stationen spannende Blicke hinter die Kulissen, wie individuelle Hörlösungen gefertigt werden. „Die HörErlebniswelt von Neuroth bietet die Möglichkeit, die Innovationskraft des Unternehmens unmittelbar mitzuerleben“, so LR Barbara Eibinger-Miedl, die ebenso betont: „Die Neuroth-Gruppe zeigt eindrucksvoll, dass Innovation ein wesentliches SchlĂŒsselfaktor ist, um international erfolgreich zu sein.“

Radkersburger Hof mit neuer GeschĂ€ftsfĂŒhrerin

Michaela Krenn hat mit 1. August die GeschĂ€ftsfĂŒhrung des Radkersburger Hofs von Wilfried Butter ĂŒbernommen. Zum Unternehmen mit 450 Mitarbeitern gehören die Klinik Maria Theresia, die Kids Chance, das Thermen Hotel und die Kurkonditorei. Mit Krenn steht dem Haus eine erfahrene Krankenhausmanagerin mit langjĂ€hriger Erfahrung in der Leitung sowie dem Auf- und Umbau von Krankenanstalten vor. Aktuell werden in die Klinik Maria Theresia rund 7 Mio. Euro investiert – die Erneuerung von KĂŒche und Restaurant fĂŒr Patienten und Mitarbeiter sowie die Umsetzung diverser Energieeffizienzprojekte sind Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms. Bis zum 30-jĂ€hrigen JubilĂ€um im Jahr 2022 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Fotos: Marija Kanizaj / Die Bayerische, Radkersburger Hof, Neuroth, Scheriau

Die Merkur Versicherung setzt den nĂ€chsten Zukunftsschritt ĂŒber LĂ€ndergrenzen hinweg: Mit der deutschen Versicherungsgruppe die Bayerische schmiedet die Grazer Versicherung ein transnationales BĂŒndnis, das mit dem Investment in den 2017 von Aquila Capital und der Bayerischen aufgesetzten Sachwerte-Fonds fĂŒr erneuerbare Energien den eingeschlagenen Weg weitergeht. „Mit der Merkur Versicherung haben wir einen Partner gefunden, der kaum besser zu unserer eigenen DNA passen könnte“, erklĂ€rt Bayerische-Vorstandsvorsitzender Herbert Schneidemann. Vorstandsmitglied Martin GrĂ€fer ergĂ€nzt: „Uns verbindet die ganzheitliche Vision, den Schadenfall fĂŒr unsere Kunden am besten gar nicht erst eintreten zu lassen.“

WE PROCESS THE FUTURE Binder+Co gilt als Synonym fĂŒr innovative Aufbereitung in der Rohstoff- und Recyclingindustrie. Weltweit erfolgreich eingesetztes Know-how, ein hochqualifiziertes Mitarbeiterteam und wegbereitende Technologien sind unsere StĂ€rke. Das macht uns zum WeltmarktfĂŒhrer in der Altglasaufbereitung und in der Siebtechnik fĂŒr schwierige Aufgabenstellungen. Binder+Co - ein kompetenter Partner in ĂŒber 100 LĂ€ndern. www.binder-co.at

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VorwÀrtsdrang. Der neue Macan.

Porsche Zentrum Steiermark Ferdinand-Porsche-Platz 1 8041 Graz-Liebenau Tel.: 0316/4680 Christian Albler DW 1160 Rene Rabel DW 1162 Stephan Kurzweil DW 1163 Julian Tanos DW 1164 www.porschegrazliebenau.at

Macan GTS – Kraftstoffverbrauch kombiniert: 11,3 – 11,7 l/100 km; CO₂-Emissionen kombiniert: 255 – 265 g/km. Stand 09/2021. Die angegebenen Werte wurden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren VO (EG) 715/2007 (in der jeweils gĂŒltigen Fassung) im Rahmen der Typengenehmigung des Fahrzeugs auf Basis des neuen WLTP-PrĂŒfverfahrens ermittelt.


Steiermark Schau:

Eintritt mit SPAR-Gutschein Seit Anfang April 2021 ist die „Steiermark Schau“ an drei Standorten in Graz sowie in einem mobilen Pavillon zu sehen. Sie widmet sich der kulturellen, gesellschaftlichen und kĂŒnstlerischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Landes.

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PAR lockt kulturbegeisterte Kundinnen und Kunden jetzt mit einer 1+1 Gratis-Aktion in die Museen: 200.000 Gutscheine liegen in den SPARFilialen auf. „Wir freuen uns ĂŒber diese Kooperation mit dem Universalmuseum Joanneum“, sagt SPAR-GF Christoph Holzer, „unsere Gutscheine sind ein tolles Angebot fĂŒr alle, die mehr ĂŒber unser Bundesland erfahren wollen.“ Einzulösen sind die Gutscheine bis 31.10.2021.

Ein kultureller Rundblick Die Facetten der Steiermark im Wandel der Zeit: Die „Steiermark Schau“ spannt inhaltlich einen weiten Bogen, der in die Vergangenheit und bis in die ferne Zukunft des Bundeslandes reicht. Die Ausstellungsschau betrachtet dabei historische, landschaftliche, geschichtliche, technologische und kĂŒnstlerische Aspekte der Steiermark. Im Museum fĂŒr Geschichte erzĂ€hlen historische Objek58 /// FAZIT OKTOBER 2021

te und Videos Geschichten zur Vergangenheit verschiedener Regionen. Im Volkskundemuseum geht es darum, „wie es ist“: Wie leben die Menschen in der Steiermark, wie gehen sie mit dem Wandel um, wie bewegen sie sich, wie arbeiten und leben sie? Das Kunsthaus Graz beantwortet die Frage nach dem, „was sein wird“. Die Exponate beschĂ€ftigen sich mit Nachhaltigkeit, Strukturwandel und der zukĂŒnftigen Rolle von Kunst und Kultur. Der „mobile Pavillon“ tourt durch das ganze Land und bildet damit ein Bindeglied zwischen den Regionen. Er ist noch in Schladming, Spielberg und Bad Radkersburg zu sehen. „Die Steiermark Schau ist eine Gelegenheit, ĂŒber die Grenzen der eigenen IdentitĂ€t hinweg zu denken“, so die GeschĂ€ftsfĂŒhrer des Universalmuseum Joanneum Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger. „Die Schau lĂ€dt dazu ein, Ungewöhnliches, Überraschendes und Neues zu entdecken.“

GF Maria Gaberszik mit Ford Austria-Generaldirektor Andreas Oberascher und der Showtanzgruppe „Pipeliners“ vor dem neuen Ford Mach-E

»Wild West« in Graz:

Der neue Ford Mustang Mach-E

Am 1. September 2021 fand im Rahmen des Grazer Autokinos ein ganz besonderer Abend ĂŒber den DĂ€chern von Graz statt: Das Traditionsautohaus Ford Gaberszik durfte an Deck des Cityparks mehr als 200 geladene GĂ€ste begrĂŒĂŸen und prĂ€sentierte dabei das Highlight des Abends: den Mustang E-Mach, das erste vollelektrische Mitglied der Ford-Familie.

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ild West“ war das Motto des Abends: Nach der VorfĂŒhrung des Films „Schuh des Manitu“ wurde der neue Mustang Mach-E feierlich vorgefĂŒhrt, das jĂŒngste Pferd im FordStall. Treue Kunden, langjĂ€hrige Partner, liebe Freunde des Hauses, Vertreter sowie Generaldirektor von Ford Austria, Andreas Oberascher, freuten sich im Laufe des Events nicht nur ĂŒber den vollelektrischen SUV, sondern auch ĂŒber ein köstlich amerikanisches Flying Dinner. Das Abendessen in luftigen Höhen wurde dabei von sportlich anspruchsvollen und einzigartigen Performances der Showtanzgruppe „Pipeliners“ sowie stimmungsvoller Musik der „Buffaloes“ begleitet.

Wild West der feinsten Sorte: Moderator Philipp Jocham fĂŒhrte als Sheriff durch den Abend, wĂ€hrend eine gebrandete Fotowand fĂŒr richtiges Premieren-Feeling unter den GĂ€sten sorgte. Mit ĂŒber 80 Autos war der Parkplatz vor der riesigen Leinwand voll besetzt und das Event wurde zu einem echten Erfolg. Mit Ende der Veranstaltung bekam jeder Gast ein essbares Hufeisen: Dieses sollte nicht nur an eine schöne Zeit erinnern, sondern auch daran, eine Probefahrt mit dem neuen Ford Mustang Mach-E zu vereinbaren. Eine Spritztour ist immer noch bei Anmeldung unter 0316/710171 oder www.gaberszik.at möglich.

Anzeigen Foto rechts: Ford Gaberszik, Foto links: Spar/Foto Melbinger

v.l.n.r.: Spar-GF Christoph Holzer, Alexia Getzinger und Wolfgang Muchitsch (beide GF-UMJ) prÀsentieren die 1+1 Eintrittsaktion.


Mehr Wertschöpfung fĂŒr die Landwirtschaft fordern (v.l.n.r.) LK-PrĂ€s. Franz Titschenbacher, VizeprĂ€sidentin Maria Pein, Franz Sinabell (Wifo) und Richard Judmaier (Junge Landwirtschaft)

Großer Wirkung kleiner Beitrag: WĂŒrde jeder Haushalt im Monat um 3,50 Euro auslĂ€ndische durch heimische Lebensmittel ersetzen, können 500 ArbeitsplĂ€tze geschaffen werden.

Zeit fĂŒr eine rot-weiß-rote Trendumkehr bei Lebensmitteln Unter dem Motto „Sei fair und iss heimisch“ startet heuer die Woche der Landwirtschaft (26. September bis 3. Oktober) eine breite Debatte fĂŒr eine faire Verteilung der Wertschöpfung bei landwirtschaftlichen Produkten. Eine aktuelle Wifo-Studie zeigt, dass die Bauern fĂŒr ihre Leistungen real immer weniger bekommen.

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Anzeige Foto: LK-Stmk / Danner, LK / Stoiser

tudienautor Franz Sinabell fasst die Ergebnisse zusammen: „Werden in Österreich um 100 Euro Lebensmittel eingekauft, liegt die inlĂ€ndische Wertschöpfung bei 46 Euro, davon bekommt der Handel 17,34 Euro und die Hersteller 9,01 Euro, den heimischen Landwirten bleiben magere 3,67 Euro. Ein Hauptgrund fĂŒr den niedrigen Anteil in der Landwirtschaft sind (Billigst-)Importe von AgrargĂŒtern. So hat die Steiermark im Jahr 2019 allein Fleisch, Milch, Milcherzeugnisse und Eier im Wert von 280 Mio. Euro importiert. Dieses Geld fehlt den steirischen BĂ€uerinnen und Bauern. Dazu tragen auch Lebensmittelindustrie und Handel bei, weil sie in den Eigenmarken zunehmend auslĂ€ndische Rohstoffe verarbeiten. Kleine EinkaufsverĂ€nderung, große Wirkung LK-PrĂ€sident Franz Titschenbacher fordert daher vom Handel und der Lebensmittelindustrie eine rot-weiß-rote Trendumkehr, denn „der Handel macht Werbung mit der heimischen Landwirtschaft, verwendet aber allzu oft auslĂ€ndische Produkte in den Eigenmarken“, betont Titschenbacher. TatsĂ€chlich hat die steirische Landwirtschaft das Potenzial den Wirtschaftsmotor in der Steiermark weiter auf Touren zu bringen. Eine Wifo-Studie von Sinabell aus dem Vorjahr zeigt, dass eine Nachfragesteigerung nach heimischen Lebensmitteln von nur einem Prozent die Wertschöpfung in der Steiermark um 18 Mio. Euro erhöht und 500 zusĂ€tzliche ArbeitsplĂ€tze schafft, wie Titschenbacher betont: „Jeder Haushalt, der um nur 3,50 Euro im Monat auslĂ€ndische durch heimische Lebensmittel ersetzt, schafft

ArbeitsplĂ€tze und stĂ€rkt die Landwirtschaft sowie die Regionen.“ Titschenbacher sieht drei Ansatzpunkte fĂŒr eine Trendumkehr: Vorrang von regionaler QualitĂ€t bei verarbeiteten Lebensmitteln in der Lebensmittelindustrie, weg von der Aktionitis mit klimaschĂ€dlich hereingekarrten Billigwaren vom Handel und eine klare Herkunftskennzeichnung bei verarbeiteten Lebensmitteln von der Politik.

Kampf fĂŒr faire Verteilung Als Spitzenvertreterin der heimischen Schweinebauern kritisiert auch LK-VizeprĂ€sidentin Maria Pein die ungleiche Verteilung in der Lebensmittel-Wertschöpfungskette und fordert einen fairen Anteil fĂŒr die Landwirtschaft ein. HofgesprĂ€che unter dem Titel „Sei fair und iss heimisch“ forcieren bei der Woche der Landwirtschaft die Debatte fĂŒr eine faire Verteilung der Wertschöpfung bei landwirtschaftlichen Produkten. „Wir wollen die unfaire Situation aufzeigen und mit UnterstĂŒtzung von Meinungsmachern die Bevölkerung als VerbĂŒndete gewinnen“, informiert die Pein ĂŒber diese Offensive. Ebenso argumentiert Richard Judmaier, Sprecher der Jungen Landwirtschaft in der Steiermark: „Wir Milchbauern kĂ€mpfen um notwendige Preisanpassungen. Gemeinsam mit den Molkereien können wir die gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Kartonkosten nicht mehr stemmen.“ Er fordert mehr Verantwortung des Handels gegenĂŒber den Produzenten ein und wĂŒnscht sich PreisgesprĂ€che auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt. FAZIT OKTOBER 2021 /// 59


Erlebnisreiche EindrĂŒcke am 110. Gadymarkt Bei Prachtwetter und guter Stimmung ging nach einjĂ€hriger Pause und unter Einhaltung sĂ€mtlicher Corona-Regeln am Wochenende vom 11. zum 12. September der 110. Gady Markt in Lebring ĂŒber die BĂŒhne. Zum Feiern gab es dabei gleich drei AnlĂ€sse: das 85. FirmenjubilĂ€um, das 20-Jahr-JubilĂ€um des „I bin dabei Traktortreffens“ und den Um- und Ausbau der Firmenzentrale. Ein zusĂ€tzlicher Grund zum Feiern war das persönliche Markt-JubilĂ€um von Karl Bachernegg. Der langjĂ€hrige Mitarbeiter war heuer zum 100. Mal dabei. Auch die zahlreichen EhrengĂ€ste aus Politik und Wirtschaft, darunter LT-Abg. Maria Skazel, die NR-Abg. Joachim Schnabel und Josef Muchitsch sowie BH Manfred Walch, zeigten sich vom Gebotenen beeindruckt.

Frohnleitner Wald-Wissen-Weg eröffnet

Das Projekt „Netzwerk Genetik Wald“ setzt auf praxisnahe Wissensvermittlung. In Frohnleiten wurde kĂŒrzlich mit UnterstĂŒtzung der Gemeinde ein Lehrpfad fĂŒr Kinder und Erwachsene unter dem Titel „Froh Wald – Frohnleitner Wald-Wissen-Weg“ eröffnet. „Wir wollen mit diesem Wanderweg klarmachen, dass nur ein bewirtschafteter Wald seine Funktionen erfĂŒllen kann“, betont der Initiator Vize-Bgm. Hannes Pirstinger. Der heimische Wald erfĂŒllt viele Funktionen, ĂŒber die noch viel zu wenig in der Öffentlichkeit gesprochen wird. „Manche verstehen ĂŒberhaupt nicht, dass eine WaldverjĂŒngung und damit ein FĂ€llen von BĂ€umen notwendig ist, um einen stabilen und gesunden Wald zu erhalten“, so Pirstinger weiter.

Zu viel Reglementierung verhindert Wettbewerb

Am 13. September war es endlich wieder so weit, die erste Maschine aus Stuttgart ist nach der langen Corona-bedingten Pause wieder am Flughafen Graz gelandet. Geflogen wird mit einem Airbus A-319 der Lufthansa-Tochter Eurowings. Die FlĂŒge werden ab sofort jeden Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag durchgefĂŒhrt. „Mit Stuttgart haben wir nun nach Frankfurt und DĂŒsseldorf ein drittes wichtiges Wirtschaftszentrum in Deutschland direkt an Graz angebunden“, informiert Wolfgang Grimus, GF des Flughafen Graz. „Neben den starken Wirtschaftsverflechtungen sind Graz und die Steiermark auch ein beliebtes touristisches Ziel fĂŒr UrlaubsgĂ€ste aus Baden-WĂŒrttemberg, dem drittgrĂ¶ĂŸten Bundesland Deutschlands.“

© Stefan Kristoferitsch, Adobe Stock

Der EU-Abg. Lukas Mandl hat auf seiner Tour die Unternehmen Autforce und Eco Technologies besucht, Mitglieder der Plattform Automatisierungstechnik Steiermark. Dabei standen Lieferketten und Kooperationen innerhalb Europas auf der Agenda. Mandl erklĂ€rte, Reglementierungen sollten sparsamer eingesetzt werden, die es international tĂ€tigen Firmen erschweren, im Wettbewerb zu bleiben – speziell in Hinblick auf die Automatisierungstechnik. „VerlĂ€sslichkeit, Facharbeit und Exzellenz stĂ€rken den Export. Hans Hackl und seine Belegschaft in Lebring beweisen das tĂ€glich. Mit einem Exportanteil von drei Vierteln ist die Firma Eco Technologies ein Musterbeispiel fĂŒr die ExportstĂ€rke und Europaorientierung unserer Wirtschaft“, so Mandl.

Fotos: Gady Family / Götzenauer, Frohnleiten, BĂŒro Lukas Mandl

Eurowings startet mit Stuttgart-FlĂŒgen

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Kurz & News

Caritas eröffnet Lerncafé Schönau

Fotos: Caritas, Graf-Putz / AK_Stmk,

Schulkostenstudie zeigt Belastung und Kosten Hohe Ausgaben fĂŒr die AusrĂŒstung im Distance Learning, starke psychische Belastungen: Die neue AK-Schulkostenstudie deckt die Folgen der Corona-Pandemie fĂŒr Eltern und Kinder schonungslos auf. Laut der Studie schlĂ€gt in der Steiermark der Schulbesuch pro Kind und Schuljahr mit durchschnittlich 1.296 Euro zu Buche. Die AK Steiermark hat sofort reagiert und Familien im Laufe des Jahres geholfen – etwa durch Help4You, ein UnterstĂŒtzungsangebot fĂŒr Kinder und Jugendliche. Zudem wurden Eltern mit dem AK-DigiSchulbonus beim Kauf digitaler GerĂ€te unterstĂŒtzt. „Mein Dank gilt den Eltern, die so zahlreich an der Schulkostenstudie in der Steiermark teilgenommen haben“, sagt AK-PrĂ€sident Josef Pesserl.

Lernen, gemeinsam essen, die Freizeit gestalten: Das neue CaritasLerncafĂ© Schönau schafft das Angebot mit Beginn des Schuljahres fĂŒr rund 30 Schulkinder. Zur Eröffnung besuchten StR. Kurt Hohensinner und Klaus Weikhard sowie Rudolf Huber von den Oberlandlern Graz die RĂ€umlichkeiten in der Pfarre St. Josef. „Bildung ist der SchlĂŒssel zu einem gelingenden Leben, daher unterstĂŒtzt die Stadt Graz die Caritas-LerncafĂ©s, die einen wichtigen Beitrag zu einem guten sozialen Miteinander leisten“, so Hohensinner. Weikhard unterstreicht: „Lernen in Gemeinschaft fördert nicht nur das Wissen, sondern vermittelt auch Zusammengehörigkeit. Die Kooperation passt gut zum Anliegen der Oberlandler, direkt und unbĂŒrokratisch zu helfen.“

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Zahl der LehranfÀnger nimmt wieder zu

VCÖ-MobilitĂ€tspreis fĂŒr Gust-mobil

Mit September beginnt nicht nur die Schule, sondern fĂŒr viele Jugendliche auch die Lehrausbildung. Und da zeichnet sich heuer ein erfreulicher Trend ab: „Die Zahl der Lehrlinge steigt wieder. Exakt 4.671 MĂ€dchen und Burschen haben mit Stichtag 31. August eine Lehre begonnen, das sind um 259 Jugendliche bzw. um 5,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor“, berichtet WKO-SteiermarkPrĂ€sident Josef Herk. Dadurch verzeichnet man − nach dem coronabedingten Einbruch des Vorjahrs – nun auch bei der Gesamtzahl der Lehrlinge wieder eine Steigerung. „Besonders erfreulich ist zudem die Entwicklung der Ausbildungsbetriebe, deren Zahl ist in der Steiermark im Vergleichszeitraum nĂ€mlich von 4.866 auf 4.904 gestiegen“, so Herk.

Der diesjĂ€hrige VCÖ-MobilitĂ€tspreis stand daher unter dem Motto „Aufbruch in der MobilitĂ€t″. Das Anrufsammeltaxi GUSTmobil, das nach dreijĂ€hriger Probephase jetzt im Dauerbetrieb ist, wurde vom Verkehrsreferent Anton Lang, dem VCÖ und den ÖBB am 13. September mit dem VCÖ-MobilitĂ€tspreis Steiermark 2021 ausgezeichnet. Als vorbildliche Projekte wurden auch das Sammeltaxi Oststeiermark, GrazLog und die emissionsfreie GĂŒterlogistik der Österreichischen Post AG prĂ€miert. „Die innovativen Projekte, die wir heute auszeichnen dĂŒrfen, beweisen einmal mehr, das enorme Potenzial in den kreativen Köpfen unseres Landes. Herzliche Gratulation allen Gewinnerinnen und Gewinnern″, so LH-Stv. Anton Lang.

SteiermÀrkische bekrÀftigt Partnerschaft mit Jugendorchester

SPÖ-Kampagne zum Umwelt- und Klimaschutz

Bereits zum vierten Mal seit 2018 hat die SteiermĂ€rkische Sparkasse ihre Partnerschaft mit dem Landesjugendsinfonieorchester Steiermark bekrĂ€ftigt. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender SteiermĂ€rkische Sparkasse, freut sich, junge Musiker fördern zu können: „Die UnterstĂŒtzung der heimischen Musiklandschaft hat fĂŒr uns eine lange Tradition. So tragen wir dazu bei, dass diese Musiklandschaft fortbestehen und sich weiterentwickeln kann. Junge Talente, die kreativ und engagiert an das Musizieren herangehen, verdienen bestmögliche Förderung. Gerade in Zeiten wie diesen ist es essentiell, dass wir ein starkes Zeichen setzen und zeigen: Musik aus der Steiermark hat Zukunft – und was fĂŒr eine!“

Umwelt- und Klimaschutz sind zwei der grĂ¶ĂŸten politischen Herausforderungen, darum startet die SPÖ Steiermark eine Kampagne zum Umwelt- und Klimaschutz. „Der Verkehr ist einer der Hauptbereiche, wo wir Verbesserungen erreichen und den CO2-Ausstoß verringern mĂŒssen. Der SchlĂŒssel dazu liegt im massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs und der sanften MobilitĂ€t“, so der steirische SPÖ-Chef LH-Stv. Anton Lang. Umwelt-LandesrĂ€tin Ursula Lackner ergĂ€nzt: „Im Land Steiermark haben wir Klimaschutz zur Querschnittsmaterie erklĂ€rt, um etwa die steirischen Gemeinden dabei zu unterstĂŒtzen, selbst aktiv zu werden. Und nicht zuletzt schafft Klimaschutz auch neue, innovative und zukunftstrĂ€chtige ArbeitsplĂ€tze.“

Klimaticket fĂŒr die Steiermark ist fixiert

62 /// FAZIT OKTOBER 2021

Nach intensiven Verhandlungen mit dem Bund und internen Kalkulationen ist es nun so weit: Das Klimaticket Steiermark ist fix. Mit diesem neuen Ticket wird es erstmals möglich sein, mit einer einzigen Karte alle ZĂŒge (S-Bahn, Fernverkehr), Busse und Straßenbahnen im Gebiet des Verkehrsverbundes Steiermark zu einem Fixpreis von 588 Euro pro Jahr, das sind 49 Euro im Monat, zu benutzen. LH Hermann SchĂŒtzenhöfer betont: „Die MobilitĂ€t der Zukunft muss gut vernetzt und vor allem leistbar sein“ und LH-Stv. Anton Lang ergĂ€nzt: „Mit dem Klimaticket Steiermark um nur 49 Euro pro Monat, kann man im gesamten Bundesland alle Öffis benutzen. Das ist nicht zuletzt auch ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz.“

Fotos: Land Steiermark Streibl, Land Steiermark / Frankl, Patrick Neves, Foto Fischer, Arvideo

Kurz & News


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Kurz & News

Gutscheine fĂŒr E-BikeFahrsicherheitstraining

Publikumsandrang bei den Euro-Skills Der Schaulauf der beruflichen Exzellenz beim Schwarzl-Center war neben den beeindruckenden Leistungen der jungen WettkĂ€mpfer auch ein großer Publikumserfolg: Von 23. bis 25. September ritterten rund 400 internationale Teilnehmer aus 19 Nationen – sowie die GastlĂ€nder Albanien, Thailand und die VAR – um Gold, Silber und Bronze. Josef Herk, EuroSkills-Aufsichtsratsvorsitzender: „Wir mĂŒssen den Stellenwert der beruflichen Ausbildung nachhaltig heben, öffentliche WertschĂ€tzung ist dafĂŒr ein wichtiger Baustein. Wir haben ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe mit hervorragenden Young Professionals, die zu den Besten der Besten zĂ€hlen. DarĂŒber hinaus können wir uns als europĂ€ischen Hotspot fĂŒr JungfachkrĂ€fte prĂ€sentieren.“

Im Zeichen der europÀischen MobilitÀtswoche

Kommunale Auszeichnung fĂŒr Proventor

Heuer standen Gesundheit und Sicherheit unter dem Motto „Aktiv, gesund und sicher unterwegs“ im Fokus der europĂ€ischen MobilitĂ€tswoche. LH-Stv. Anton Lang, Referats-Leiter Bernhard Breid und der ÖBB-Regionalmanager Peter Wallis gaben einen Einblick, wie konsequent an der Attraktivierung des öffentlichen Verkehrsangebotes gearbeitet wird. LH-Stv. Anton Lang: „Auch in diesem Jahr ist das Verkehrsressort des Land wieder bei zahlreichen Events im Rahmen der ‚MobilitĂ€tswoche‘ prĂ€sent. Mit dem kĂŒrzlich vorgestellten ‚Steiermark-Paket‘ – bis 2030 werden bekanntlich in den öffentlichen Verkehr in unserem Bundesland insgesamt rund 1,4 Mrd. EUR investiert – setzen wir nachhaltige Impulse bei der Infrastruktur.“

Bei der Preisverleihung des A1 Kommunal Digital Awards beim 67. Gemeindetat konnten die Stadtgemeinde Gleisdorf und die Proventor e-solutions GmbH gemeinsam mit dem Projekt „Digitale Sicherheit fĂŒr Gemeinden“ die Jury ĂŒberzeugen und gewannen den begehrten Award. FĂŒr die Schulen, Betreuungseinrichtungen und öffentlichen GebĂ€ude galt es, den vorbeugenden Brandschutz sicherzustellen. In Zusammenarbeit mit der Firma Proventor konnte dieser nun modernisiert und digitalisiert werden. Das Projekt soll Gemeinden zeigen, wie im Sicherheits- und Wartungsbereich durch Digitalisierung Leistungen gesteigert und Zeit eingespart werden können. Das schafft das digitale Sicherheitsmanagementsystem von Proventor.

Umweltfreundliche UmrĂŒstung fĂŒr Taxis

64 /// FAZIT OKTOBER 2021

Der Grazer Bgm. Siegfried Nagl macht die Grazer MobilitĂ€t zukunftsfit: „Zur MobilitĂ€t gehören die Radfahrer und FußgĂ€nger genauso wie die Taxi-Branche. Nachhaltige Konzepte mĂŒssen ganzheitlich gedacht werden und alle Bereiche abdecken. Graz ist Klimainnovationsstadt, gleichzeitig setzen wir auf einen starken MobilitĂ€tscluster. Das sind beste Voraussetzungen fĂŒr die Weiterentwicklung eines nachhaltigen Personenverkehrs. Mit dem Pilotprojekt fĂŒr die eTaxiLadeinfrastruktur stellen wir die Weichen fĂŒr eine MobilitĂ€tswende und starten ein Leuchtturmprojekt im urbanen Verkehr. Es freut mich besonders, dass Graz und Wien hier gemeinsam an einem Strang fĂŒr mehr umweltfreundliche MobilitĂ€t ziehen.“

Fotos: Kanizaj, Land Stmk / Streibl, Proventor, ÖBB / Zenz

Das Verkehrsressort des Landes Steiermark bietet kostenfreies EBike-Fahrsicherheitstraining fĂŒr alle Steirerinnen und Steirer ab 50. Die Kategorie der E-Bikes wird vor allem unter Ă€lteren Menschen immer beliebter, denn diese FahrrĂ€der ermöglichen ein rasches, bequemes VorwĂ€rtskommen. „Wir sind natĂŒrlich sehr froh ĂŒber diese Entwicklung, schließlich entlasten E-Bikes den Verkehr und die Umwelt. Aber es ist dabei auch sehr wichtig, dass die Verkehrsteilnehmer ihr FahrgerĂ€t gut kennen und die Gefahrenquellen beachten“, betont LH-Stv. Anton Lang, denn seit 2018 haben sich die UnfĂ€lle mit E-Bikes von 123 auf 292 mehr als verdoppelt. Tendenz leider steigend. Gutscheine unter www.verkehr.steiermark.at.


Wirtschaft

Vertrauensvoll begleiten in schwerer Stunde Seit ĂŒber 115 Jahren ist die Grazer Bestattung ihren Grundwerten treu geblieben: die WĂŒrde Verstorbener zu wahren und den Hinterbliebenen einen respektvollen Abschied zu ermöglichen. Das HerzstĂŒck der vertrauensvollen Begleitung ist die Aufnahme, die Beratung und Planung fĂŒr alle Angelegenheiten rund um einen Trauerfall ĂŒbernimmt.

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Anzeigen Fotos: Joel Kernasenko / Bestattung Graz

unĂ€chst und als Erstes ist es wichtig, dass sich die Angehörigen in einer angenehmen und ruhigen AtmosphĂ€re beraten lassen können, erklĂ€rt Franz Kollegger als verantwortlicher Mitarbeiter der Aufnahme: „Wenn die Hinterbliebenen bei mir am Schreibtisch sitzen, sind die Emotionen meist noch ganz frisch. Nach dem GesprĂ€ch sollten sie sich aber wieder wohlfĂŒhlen und mit der geplanten Bestattung zufrieden sein.“ Das gemeinsame Durchgehen aller notwenigen Punkte fĂŒr die Aufnahme kann schon eine Stunde, oder auch deutlich lĂ€nger dauern – doch das ist nebensĂ€chlich, erklĂ€rt Kollegger.

SorgfĂ€ltige Planung mit technischer Hilfe Viele der AblĂ€ufe haben sich in den letzten Jahren stark geĂ€ndert, nicht zuletzt durch Computertechnik und Digitalisierung. Kollegger und seine Kollegen können den Betroffenen mittlerweile fast alles abnehmen, was technische und bĂŒrokratische AblĂ€ufe betrifft: „FrĂŒher durften wir vieles nicht, da mussten die Leute selber zum Standesamt, zum Steinmetz und mehr – seit einiger Zeit dĂŒrfen wir das auch erledigen und es erleichtert viele AblĂ€ufe”. Auch bei der technischen Ausstattung der Aufnahme hat sich in den letzten Jahren viel getan. Am Bildschirm können die Angehörigen mit dem Berater gemeinsam verschiedene Formen, Farben und Stile von Beisetzungsurnen eingehend betrachten und auswĂ€hlen. WĂ€hrend des GesprĂ€ches kann Kollegger ĂŒber ein Tablet auf seinem Schreibtisch alle möglichen WĂŒnsche und Konfigurationen auf den großen Monitor ĂŒbertragen. Die Gestaltung der Trauerkarten, der Parte-Zettel sowie Urnen-Variationen und Ähnliches –

In nĂŒchterner, aber angenehmer AtmosphĂ€re finden die Beratungen fĂŒr Angehörige statt.

Technische Hilfsmittel und Digitalisierung helfen bei der Auswahl und Gestaltung, z.B. von Urnen oder Trauerkarten. alles kann man in Echtzeit ansehen. Damit können die Betroffenen alle Details zuerst genau begutachten, um so in jeder Hinsicht zufrieden zu sein. Individuelle Fragen und Vorstellungen werden damit sehr schnell beantwortet und realisiert. Erfahrung und FeingefĂŒhl sind wichtig In der Aufnahme fĂŒhrt man jeden Tag mehrere GesprĂ€che mit Angehörigen durch, um ihre WĂŒnsche aufzunehmen. Auch die Auswirkungen der Corona-Krise hat man deutlich gespĂŒrt. Eine große Herausforderung waren die gesetzlichen Bestimmungen. Es kam vor, dass vier Angehörige eines Verstorbenen im Warteraum saßen, der Mitarbeiter jedoch nur zwei in sein BĂŒro bitten durfte. „Man muss schon wissen, wie man mit den Menschen in solchen Situationen umgeht, aber schließlich geht es um die Gesundheit von allen”, so Kollegger. Eine weitere Herausforderung der Bestattung in den letzten Jahren ist der RĂŒckgang der Priester. Es wird immer schwieriger, Termine auszumachen, da mehr und mehr Pfarren zusammengelegt werden. „Nach all den Jahren haben wir zum GlĂŒck unzĂ€hlige Kontakte. Einige pensionierte Priester helfen uns immer wieder aus. Das freut mich natĂŒrlich immer, wenn wir durch unsere Erfahrung WĂŒnsche erfĂŒllen können”, erklĂ€rt Kollegger: „Im Normalfall rechnet die Aufnahme mit einer Vorlaufzeit von drei bis vier Tagen, um alles zu organisieren. Unsere AblĂ€ufe sind gut eingespielt, deswegen kommen die Leute auch zu uns, den Alteingesessenen – der Bestattung Graz. Viele hatten schon einen Trauerfall und vertrauen auf unsere Reputation von 115 Jahren.“ FAZIT OKTOBER 2021 /// 65


Kurz & News

BKS Bank erhÀlt Umweltzeichen

20 Jahre Holzcluster Steiermark Am 8. September feierte der steirische Holzcluster in Seckau sein 20-jĂ€hriges Bestehen. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde eines noch deutlicher: „Holz ist der Baustoff der Zukunft und der aktuelle UNO-Klimabericht 2021 bestĂ€rkt uns darin, dass wir uns als Holzcluster Steiermark mit dem Werkstoff des 21. Jahrhundert beschĂ€ftigen“, wie GF Christian Tippelreither hervorhebt: „Das Bewusstsein fĂŒr Nachhaltigkeit ist in den Köpfen der Allgemeinheit angekommen und die Nachfrage nach innovativen und ressourcenschonenden Lösungen steigt. Ob im Forst durch nachhaltige und klimagerechte Waldbewirtschaftung, im Holzbau mithilfe von Modulbau, Vorfertigung und HolzhĂ€usern oder in holzfremden Branchen wie der Automobilindustrie.“

Bereits zum dritten Mal wurde die BKS Portfolio-Strategie nachhaltig mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Die erfolgreiche Vermögensverwaltung war 2013 die erste und einzige mit diesem Umweltzeichen. „Wir freuen uns sehr ĂŒber die Auszeichnung, ist sie doch fĂŒr Anleger ein wichtiger Gradmesser in Sachen QualitĂ€t und geprĂŒfter Nachhaltigkeit“, so Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank. Das Umweltzeichen fĂŒr nachhaltige Finanzprodukte ist das einzige staatlich verliehene Umweltzertifikat, das nach eingehender PrĂŒfung fĂŒr vier Jahre durch das BM fĂŒr Klimaschutz, Umwelt, Energie, MobilitĂ€t, Innovation und Technologie (BMK) vergeben wird und jĂ€hrlich evaluiert wird.

Wildtierschutz und Verkehrssicherheit

Auf den steirischen Straßen werden neben anderen Wildtieren jĂ€hrlich mehr als 7.000 UnfĂ€lle mit Rehen verzeichnet. Vor allem bei UnfĂ€llen mit grĂ¶ĂŸeren Wildtieren kommt es dabei hĂ€ufig zu schweren Sach- und PersonenschĂ€den und unnötigem Tierleid. Um die Zahl der WildunfĂ€lle nachhaltig zu reduzieren, wurde 2014 ein Kooperationsprojekt zwischen dem Land Steiermark, der Steirischen LandesjĂ€gerschaft und der UniversitĂ€t fĂŒr Boku Wien ins Leben gerufen. Seit Projektstart wurden in bisher sieben AusrĂŒstungsphasen 220 steirische Jagdreviere bearbeitet und ĂŒber 42.500 moderne Wildwarnreflektoren sowie andere PrĂ€ventionsmaßnahmen angekauft und an die Jagden bzw. Straßenmeistereien verteilt.

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66 /// FAZIT OKTOBER 2021

Superstars der Obstveredelung Sie haben den Olymp der Obstveredler-Branche erreicht: Die Superstars des Jahres 2021 heißen Rudolf Gantschnigg (Voitsberg), Anton Haspl (Vorau), Alfred Dunst (Stubenberg/See) und Gerald Hochstrasser (Mooskirchen). Gantschnigg erzielte als „Saftproduzent des Jahres“ 97 Punkte, Haspl als „Mostproduzent der Jahres“ 99 Punkte und Dunst sowie Hochstrasser als „Edelbrand-Produzenten des Jahres“ jeweils 100 Punkte. Aus den 400 Top-Veredlern, die sich mit ihren mehr als 1.000 Produkten den Landesbewertungen Saft, Most und Edelbrand 2021 stellten, wurden im heurigen Jahr erstmals vier Gesamtsieger gekĂŒrt. So gibt es neben dem Saftproduzenten und dem Mostproduzenten des Jahres gleich zwei Edelbrenner des Jahres 2021.

Fotos: Christof HĂŒtter, Land Steiermark, BKS / Gernot Gleiss, LK-Stmk / Danner

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Fotos: Schullin, Johanna Lamprecht ,

Kurz & News

Verkostung der besten Riedenweine

Muse Design Award fĂŒr Schullin

Bei der Verkostung am 6. September in der Alten UniversitĂ€t Graz prĂ€sentierten die Winzer persönlich ihre besten Riedenweine und Serien. Über 50 WeingĂŒter aus den DAC-Gebieten SĂŒdsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland reichten ihre Riedenweine ein. Die Winzer kredenzten den rund 350 Besuchern vor ausverkaufter, limitierter GĂ€ste-Kulisse rund 270 feine Tropfen, wahre SchĂ€tze aus den Weinkellern. Im Vorfeld der RiedenweinprĂ€sentation lud die Wein Steiermark Experten und Weinkenner sowie Medienvertreter zu einer Masterclass ein. Der Winzer Gerhard Wohlmuth jun. kommentierte als Co-Moderator gemeinsam mit Weinakademiker Johannes Fiala die Weine aus der höchsten Stufe der DAC-Pyramide aus steirischer Sicht.

Der Großstadtdschungel, die Pandemie, die Wirtschaft − It’s a Jungle out there! Die Sehnsucht der Menschen nach dem richtigen Dschungel, nach der Natur, hat Schullin 2020 mit der Kollektion „Jungle out there“ in Schmuck umgesetzt und wurde dafĂŒr nun bei den MUSE Design Awards als Platinum Winner ausgezeichnet. Veranstaltet von der International Awards Associate zĂ€hlen die Muse Awards mit ĂŒber 3942 Einreichungen zu den fĂŒhrenden Auszeichnungen fĂŒr exzellente kreative Leistungen. „Unser Ziel ist es, herausragende Designer verschiedener Branchen zu fördern und zu unterstĂŒtzen«, sagte Kenjo Ong, CEO der IAA. Schullins Schmuckkollektion 2021 heißt Sunrise und ist inspiriert von Aufbruch, Freude und Zuversicht.

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Klanglicht im Schloss Eggenberg In den Herbstferien 2021 kehrt KLANGLICHT endlich wieder zurĂŒck. An den Abenden von 27. bis 30. Oktober 2021 wird das Kunstfestival der BĂŒhnen Graz den Schlosspark Eggenberg zum Leuchten und Klingen bringen.

Anzeigen Foto: Marc Van Canneyt

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as im Schloss Eggenberg abgebildete Universum, die Geschichte der Illumination, die Bedeutung von Licht und Kerzenschein als Teil der Rauminszenierung – all das bildet die Basis der kĂŒnstlerischen Auseinandersetzung des diesjĂ€hrigen Festival of Sound and Vision. Insgesamt zehn Kompositionen aus Klang und Licht werden den Garten des Schloss Eggenberg im Rahmen von KLANGLICHT bespielen: National und international renommierte KĂŒnstlerinnen und KĂŒnstler ließen sich von dem geschichtstrĂ€chtigen Kosmos in Schloss Eggenberg inspirieren und entwickelten Kunstwerke, die eine Koexistenz zum berĂŒhmten UNESCO-Weltkulturerbe bilden und mit diesem in einen Dialog treten. Dieser ist dabei nicht nur sicht- sondern auch hörbar. Besucherinnen und Besucher sind dazu eingeladen, auf den Wegen des Schlossparks Eggenberg sowohl Raum und Zeit als auch ihre eigene Beziehung in diesem Kontinuum zu ergrĂŒnden

und damit sich selbst und ihre Umgebung neu zu entdecken. In den Herbstferien 2021 wird Klanglicht im Schloss Eggenberg dieserart die Kunst wieder direkt zu den Menschen bringen können und beweisen, dass Kunst auch große Menschenmengen begeistern kann. Tickets & Infos auf www.klanglicht.at

KLANGLICHT IM SCHLOSS EGGENBERG

DAS KUNSTFESTIVAL DER BÜHNEN GRAZ VON 27.10. BIS 30.10. 2021 www.klanglicht.at

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Bauen & Wohnen

Neue Impulse fĂŒr den Standort (v.l.n.r) Bernd Stockinger (Citycom), BĂŒrgermeister. Siegfried Nagl, Erich Brugger, Kristina Edlinger-Ploder, Udo Traussnigg (alle Campus02) und Christian-Peter Watzinger (Nokia).

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it dem Ausbau innovativer Breitbandtechnologien schafft das Unternehmen Citycom die Voraussetzung fĂŒr die Digitalisierung des regionalen Lebens- und Wirtschaftsraumes. Nun folgt ein weiterer Meilenstein − eine Kooperation zwischen FH Campus 02, Nokia und Citycom. In einem neuen Labor der Studienrichtung Automatisierungstechnik an der FH Campus 02 werden zukĂŒnftig Anwendungen rund um das Thema Digitalisierung und „IoT« (»Internet of Things«) entwickelt. „Eine digitale Infrastruktur ist wesentlicher Bestandteil der zukĂŒnftigen Entwicklung unserer Stadt. In vielen Lebensbereichen können uns die digitalen Anwendungen unterstĂŒtzen. Auch in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung können wir so wichtige Potenziale heben“, erklĂ€rt BĂŒrgermeister Siegfried Nagl. „Die Potenziale und Anwendungsmöglichkeiten fĂŒr das Internet of Things sind enorm. Mit dieser strategischen Weichenstellung und der Zusammenarbeit in Form des Labors schaffen wir die optimalen Voraussetzungen fĂŒr einen zukunftsorientierten Lebens- und Wirtschaftsraum“, betonen Bernd Stockinger und Ulfried Hainzl, GeschĂ€ftsfĂŒhrer der Citycom. IoT wird bereits weltweit eingesetzt: Vor allem in der Industrie kommen die intelligenten Lösungen in unterschiedlichsten Bereichen zum Tragen. Ein großer Vorteil liegt dabei in der hochverfĂŒgbaren DatenĂŒbermittlung in Echtzeit. Diese trĂ€gt dazu bei, Prozesse auf ein neues QualitĂ€tsniveau zu heben und die Effizienz zu erhöhen. „Durch die Kooperation mit Nokia und Citycom gehen wir eine starke Partnerschaft ein, mit der wir das gemeinsame Ziel erreichen werden, neue Anwendungsbereiche mit IoT-Technologien aufzuzeigen − fĂŒr die konkrete Anwendung in Wirtschaft und Industrie“, erklĂ€rt Udo Traussnigg, Studiengangsleiter der Automatisierungstechnik.

70 /// FAZIT OKTOBER 2021

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FAZIT OKTOBER 2021 /// 71



Fazitportrait Von Volker Schögler mit Fotos von Heimo Binder

Zauber der Verpackung

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Fazitportrait

Seit genau 100 Jahren produziert »BrĂŒder Volckmar« PapiersĂ€cke. Dass der

Grazer Familienbetrieb auf dem stĂŒrmischen

Wirtschaftsmeer seit so langer Zeit schon Kurs hĂ€lt, ist auch der dritten Generation in Gestalt von Eva Volckmar und Doris KĂŒgerl-Volckmar

zu verdanken, die das Steuer seit mittlerweile 27 Jahren in HĂ€nden halten.

H

aben Sie heute schon ein Brot beim BĂ€cker gekauft? Dann war es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Papier der BrĂŒder Volckmar verpackt. Eingeweihte erwarten nun eine bestimmte Pointe, Uneingeweihten soll sie nicht vorenthalten werden, und da sich ein Witz bekanntermaßen erst ergibt, wenn er umzingelt ist, soll es an dieser Stelle nicht unerwĂ€hnt bleiben, dass Eva Volckmar und Doris KĂŒgerl-Volckmar erst seit 1994 BrĂŒder sind. In diesem Jahr ĂŒbernahmen sie das Unternehmen »BrĂŒder Volckmar GmbH und Co KG« von ihrem Vater Werner Volckmar. Frage an Armin Assinger: Die beiden sind daher in Wirklichkeit a) Cousinen, b) SchwĂ€gerinnen, c) Schwestern, d) nichts davon, sie schauen sich nur zufĂ€llig Ă€hnlich. Wer jetzt lacht, sei auf den ernsten Hintergrund aufmerksam gemacht: Serena und Venus Williams sollen einen Journalisten verklagt haben, weil er sie »die Williams-BrĂŒder« genannt hat. Der Job ist riskant. ZurĂŒck zu den BrĂŒdern Volckmar. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Verpackung hierorts von diesem Unternehmen stammt, ist allein schon deshalb so groß, weil die BrĂŒder das seit 100 Jahren machen.

Papier statt Jute 1921 wurde das Grazer Unternehmen von den BrĂŒdern Ernst und Rudolf Volckmar gegrĂŒndet, den Großonkeln der heutigen dritten Generation Eva und Doris. ZunĂ€chst bestand es aus einem Papierund Schreibwarenhandel und einer Großsackfabrikation am Jakominiplatz. Zu Beginn gehörte auch noch die »Landwirtschaftliche Motorenfabrik« dazu, was schon damals eine eigenen Fuhrpark ermöglichte. Am zugemieteten Standort Roseggerhaus in der Grazer Annenstraße wurden erstmals in Österreich PapiergroßsĂ€cke produziert. Das war die richtige Idee zum richtigen Zeitpunkt. Zum einen konnte die Produktion der damals ĂŒblichen JutesĂ€cke mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten und zum anderen hatten die PapiersĂ€cke den großen Vorteil, dass der Inhalt wie Mehl oder Zement nicht durchstauben konnte, so lösten diese die JutesĂ€cke weitgehend ab. ZunĂ€chst stellte die Verpackungsindustrie BrĂŒder Volckmar ausschließlich hĂ€ndisch von den Arbeitnehmern gefaltete GroßsĂ€cke fĂŒr MĂŒhlen und Zementwerke her. Sehr rasch wurden diese GroßFAZIT OKTOBER 2021 /// 75



Fazitportrait

Ein Pfandsystem wie in Deutschland wÀre besser als ein Plastiksackerlverbot. Daniel Volckmar

sĂ€cke auch an weitere Industriezweige und die Landwirtschaft vertrieben. Dazu kamen noch Ladenrollen mit und ohne Aufdruck, PapiersĂ€cke aller Art fĂŒr Kaufleute und ein umfangreicher Papiergroßhandel, der in den VerkaufsbĂŒros am Jakominiplatz und spĂ€ter Am Eisernen Tor betrieben wurde. Zur dringend erforderlichen KapazitĂ€tsausweitung errichtete man in Zeltweg eine Zweigniederlassung. Diese wurde in weiterer Folge von der Natron-Papier-Industrie-AG (Napiag) ĂŒbernommen und ausgebaut und befindet sich heute im Eigentum des Mondi-Konzerns. 1958 ĂŒbersiedelte das Familienunternehmen an den heutigen Standort in der Stahlgasse.

Von Papier zu Plastik zu Papier Mit dem verstĂ€rkten Aufkommen von Plastikverpackungen nahm die einstige Papiersackfabrik BrĂŒder Volckmar Anfang der neunzehnsiebziger Jahre den Handel mit und das Bedrucken von Plastikverpackungen aller Art auf. Wie ebenfalls in den Annalen des Unternehmens vermerkt ist, produzierte es bis 1980 im Bereich der Tragtaschen ausschließlich solche aus Papier, doch als der Preisunterschied zwischen diesen und jenen aus Plastik zu groß wurde, nahm es auch die Fertigung von Plastiktragtaschen auf. ZusĂ€tzlich wurde Weihnachts- und Geschenkpapier bedruckt. Bereits 1982 fĂŒhrte das Unternehmen wiederum eine neue Art von Papiersack in die Lebensmittelbranche ein. Die umweltfreundliche Alternative war nicht teurer als das Pendant aus Kunststoff, womit die bis dahin dreimal so teuren Papiersackerl, die fast vollkommen vom Markt verdrĂ€ngt worden waren, wieder als sinnvolle Alternative in den Lebensmittelhandel Einzug fanden. In den neunzehnneunziger Jahren wurde der Vertrieb von besonders nass- und reißfesten BiomĂŒllsĂ€cken aus ungebleichtem Spezialpapier aufgenommen, die auf dem Kompost oder in der Biotonne entsorgt werden konnten, vollstĂ€ndig verrotteten und so den Kompostierungsvorgang förderten. In diesen Jahren fanden noch Baumwolltragtaschen und fettdichte Papiere den Weg in das Sortiment des Unternehmens. Der historische Abriss zeigt, wie der innovative Papiersackhersteller in der Zwischenkriegszeit den Jutesack ablöste, im Plastikzeitalter ab den neunzehnsiebziger Jahren aber soviel wirtschaftlichen Gegenwind bekam, dass er

selbst zum HĂ€ndler und Produzenten von Kunststofferzeugnissen mutierte, um in der Folge wieder beim Papier zu landen.

Plastiksackerlverbot Heute stellt das Unternehmen neben dem Vertrieb von Handelsware Papiererzeugnisse, vor allem die bekannten Papiersackerl her. NatĂŒrlich spielten auch lenkende Eingriffe des Staats eine Rolle, wie etwa das Plastiksackerlverbot seit 2020. Aber so einfach ist die Sache zum Leidwesen der Umwelt auch wieder nicht, denn wie man auch bei BrĂŒder Volckmar weiß, ist die Herstellung von Papier und Papierprodukten energieaufwendig und man produziert bloße Einwegverpackungen, weil ein Papiersackerl im Vergleich mit einem Plastiksackerl schnell kaputtgeht. So warnten Umweltorganisationen von Anfang an davor, dass es keine Lösung sein kann, das Sackerl aus Plastik gĂ€nzlich durch solche aus Papier zu ersetzten. Daniel Volckmar, der 25-jĂ€hrige Sohn von Eva Volckmar, arbeitet seit knapp drei Jahren im Betrieb mit und legt Wert auf umweltbewußtes, aber auch kritisches Denken: »Wenn wir als Hersteller sagen, man soll Verpackungen öfter als nur einmal verwenden, sprechen wir zwar gegen das eigene GeschĂ€ft, aber natĂŒrlich sind Mehrwegverpackungen besser, was zum Beispiel bei Einwegflaschen ins Gewicht fĂ€llt. Da fĂ€nde ich etwa die Idee eines Pfandsystems wie in Deutschland besser als ein Plastiksackerlverbot.« Auch das Bioplastiksackerl sieht er nicht als Lösung: »Es dauert seine Zeit, bis sich die SĂ€cke zersetzen, außerdem sind die österreichischen Recyclinganlagen nicht dafĂŒr geeignet.« Daher ist es dem Familienbetrieb BrĂŒder Volckmar umso wichtiger, selbst einen Beitrag fĂŒr die Umwelt zu leisten. Eva Volckmar: »Da ist einmal die PEFC-Zertifizierung, die sauberes Holz aus nachvollziehbaren Quellen garantiert. Wir produzieren regionale Verpackungen aus österreichischer Produktion, die zu 90 Prozent an österreichische Betriebe geliefert werden, was auch bedeutet, dass die Transportwege kurz sind.« WĂ€hrend zur Jahrtausendwende das Papier noch zu 90 Prozent aus dem Ausland bezogen wurde, stammt es heute zur GĂ€nze aus Österreich: »Das weiße, chlorfreie Papier kommt aus der Papierfabrik Pöls und das braune von Mondi in Frantschach.« Zu den StĂ€rken des Unternehmens gehören aber auch die kurzen Verwaltungswege und die damit verbundene Fle-

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Fazitportrait

Da muss man flexibel und schnell sein. Eva Volckmar

xibilitĂ€t und schnelle HandlungsfĂ€higkeit sowie Verpackungskomplettangebote und individuelle Produktberatung. Als Zusatzleistungen werden neben Lagerung und Sonderkommissionierungen zudem Extras wie Spezialzuschnitte und Sonderformate angeboten. Eine hauseigene Grafikabteilung erstellt vom einfachen Logo bis zum komplexen Design alles nach Kundenwunsch, so könne viel Geld fĂŒr eine Grafikdesignagentur gespart werden, meint Daniel Volckmar und: »In der heutigen Zeit ist weder Online- noch Offlinemarketing wegzudenken, jedoch kann der BĂ€cker um die Ecke in vielen FĂ€llen mehr Eindruck mit schöner, personalisierter Verpackung als mit Google oder Social-Media-Werbung erzielen. Wenn man den CPC, den Cost-Per-Click einer Onlinekampagne mit dem Preis einer Papiertasche vergleicht, ist fĂŒr viele eine hĂŒbsche Verpackung die bessere Wahl. Der Kunde macht quasi Werbung fĂŒr mich, indem er meine Tasche herumtrĂ€gt und es ist gleichzeitig ein positives Feedback, denn mein Produkt wurde gekauft und meine Leistung in Anspruch genommen.« 500 Sackerl pro Minute Bei einem Rundgang in der Produktion, die von vier großen, spezialisierten Maschinen beherrscht wird, ist zu erkennen, wie gefragt die Produkte von BrĂŒder Volckmar wirklich sind. Auf einer BetriebsflĂ€che von 4.000 Quadratmeter produzieren insgesamt 25 Mitarbeiter rund 65 Millionen Tragtaschen und Sackerl im Jahr und sorgen so fĂŒr einen kontinuierlichen Umsatz von etwa 5 Millionen Euro. Die HĂ€lfte davon wird durch die Eigenproduktion der Sackerl und Tragetaschen aus Papier lukriert, die andere HĂ€lfte mit Handelsware wie zum Beispiel Verpackungskartons mit Sichtfenster fĂŒr Kekse, bedruckte SeidenbĂ€nder, Pappteller, HeissgetrĂ€nkebecher oder PapiergroßsĂ€cke, mit denen vor 100 Jahren

alles begonnen hat. Eine der beiden Rollendruckmaschinen bedruckt, faltet und klebt 500 Tragtaschen oder Papiersackerl pro Minute. Flach- und Seitenfaltenbeutelmaschine mit Vorsatzdruckwerk lautet der exakte Name dieses Typs. An den Aufschriften erkennt man die illustre Kundschaft von BrĂŒder Volckmar, die hier auch Blumen- und Geschenkspapier sowie Pack- und Seidenpapier ordert. Es sind namhafte BĂ€ckereien, ModehĂ€user, KaufhĂ€user und Floristen, aber ebenso Steuerberater, RechtsanwĂ€lte, Immobilienmakler oder Ärzte sowie Beauty- und Schönheitssalons: »Es kommt ja auch besser beim Kunden an, Dokumente oder ExposĂ©s in einer schönen Tasche zu ĂŒbergeben, als ihm einfach einen Haufen Zettel in die Hand zu drĂŒcken. Wir haben Spezialpapiere, Flaschenwickelpapiere, Blumenpapiere, Geschenkpapiere, Seidenpapiere, Lebensmittelpapiere und vieles mehr fĂŒr alle Produktgruppen.« Der Familienbetrieb ist auch fĂŒr kurzfristige Werbeaktionen gerĂŒstet. »Da muss man flexibel und schnell sein«, so Eva Volckmar, »weil hier die jeweilgen AktionszeitrĂ€ume kurzfristig aufgedruckt werden mĂŒssen.« FĂŒr schnelle und kleine Auflagen gibt es seit zwei Jahren eine Digitaldruckmaschine, die ohne Druckplatte, Ă€hnlich wie ein Farbdrucker funktioniert. Und dann steht da noch eine Querschneidemaschine fĂŒr sechs Rollen, die zu Bögen geschnitten, etwa als Flaschenwickelpapier mit 42 Zentimeter Breite verwendet werden. Zur Kundschaft aus Großhandel und Gewerbe kommen ĂŒber den Webshop aber auch Private hinzu. »Weil wir einen guten Preis haben«, so die Betriebswirtin Eva Volckmar, die ĂŒber die Mehrheit der Gesellschaftsanteile verfĂŒgt und die GeschĂ€ftsfĂŒhrung innehat, wĂ€hrend Schwester Doris fĂŒr Controlling und Fakturierung verantwortlich zeichnet. So, spĂ€testens jetzt wurde dem Assinger die Antwort n verraten.

Verpackungsindustrie BrĂŒder Volckmar 8020 Graz, Stahlgasse 10-12 Telefon +43 316 727780 volckmar.at

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Der Unterschied in der Liebe zwischen Mann und Frau besteht darin, daß der Mann das Auto liebt, die Frau den Parkplatz.

Jean-Paul Belmondo, 1933–2021, Schauspieler

Werner Berg Museum & Kulturstadt Bleiburg

Dialog und große Bilder

Im kĂ€rtnerischen Bleiburg gibt es heuer eine bemerkenswerte Ausstellung. Es geht dabei um das Leben in SĂŒdkĂ€rnten und das Zusammenleben der dortigen Menschen. Von Gerhard Kosel

Fotos: Georges Biard, KĂŒnstlerischer Nachlass Werner Berg, Werner-Berg-Museum

W

enn man ĂŒber den Bleiburger Hauptplatz wandelt, dann lassen den Besucher zuerst die großflĂ€chigen Bilder staunen, welche an mehreren BĂŒrgerhĂ€usern angebracht sind. Da sind fotografische Portraits von Menschen aus den TĂ€lern SĂŒdkĂ€rntens zu sehen, die in den Dialog treten mit Bildern von Werner Berg. Was sind das fĂŒr Menschen und welche Geschichten können sie uns erzĂ€hlen? Die Antwort darauf findet sich im Museum am oberen Hauptplatz: »doma-daheim – Unterwegs zu den KĂ€rntner Sloweninnen und Slowenen« lautet der Titel dieser einzigartigen Ausstellung. Einblicke werden da gewĂ€hrt in den Alltag, aber auch in Geschehnisse aus der Vergangenheit. Geschichten werden erzĂ€hlt, die zu tun haben mit Vertreibung, Aussiedelung, mit Gewalt und Terror. Sorge ĂŒber das Schwinden der Muttersprache, die VerĂ€nderungen in den Dörfern. Viele Fragen, viele unterschiedliche Antworten. Das Wichtigste aber: Es wird geredet und diskutiert. Über die Bilder, ĂŒber eine mögliche Zukunft. Die Kulturstadt Bleiburg lĂ€dt ein, in den Dialog zu treten. Denn die Fragen, die aufgeworfen werden, betreffen uns alle. Die Antworten sind ebenso bunt und vielfĂ€ltig. Einfach hingehen, fragen und mitreden! Der Bauer & Maler Werner Berg Der aus Elberfeld nahe Wuppertal stammende Werner Berg studierte in Wien Staatswissenschaften und Malerei. Beeinflusst durch den Bund Neuland zog es

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ihn mit seiner Frau nach SĂŒdkĂ€rnten, wo sie im Jahr 1931 den Rutarhof kauften, eine Familie grĂŒndeten und als Bauern eine harte, aber selbstbestimmte Existenz aufbauten. Dieses Jauntal und seine Menschen ließen ihn nie mehr los. Seine GemĂ€lde und Holzschnitte bilden den bĂ€uerlichen Alltag ebenso ab wie die Stimmungen der grandiosen Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten. Als Intellektueller mit der Welt draußen in regem Kontakt, war er in stĂ€ndigem Zweifel und Ringen um den Stellenwert seiner Malerei. Im Sommer wurde am Hof angepackt und im Winter wurde gemalt. So bildete er die Gesichter seiner Mitmenschen im Jauntal und um den Rutarhof in einzigartiger Weise ab, war er doch mittendrin als WeltbĂŒrger und FĂŒrsprecher fĂŒr die Zweisprachigkeit und ein offenes Miteinander der Volksgruppen.

Die Sloweninnen und Slowenen Mit der Sprache sind wir oder sind wir nicht, mit der Sprache werden wir oder werden wir nicht sein. So spricht der große KĂ€rntner Dichter Florjan LipuĆĄ und tatsĂ€chlich schwingt in dieser Aussage die Sorge mit ĂŒber die Marginalisierung der slowenischen Sprache. Die tĂ€gliche Obsorge fĂŒr ein gedeihliches Miteinander, das offene Aufeinander-Zugehen ist ein Prozess, der immer wieder neu zwischen den Bewohnern SĂŒdkĂ€rntens definiert und umgesetzt wird. Die Umsetzung des Artikel 7 des österreichischen Staatsvertrages hat auch hier nach Jahrzehnten der BemĂŒhungen und des Widerstandes

FrĂŒchte getragen. Die Zweisprachigkeit ist gelebte RealitĂ€t geworden. Die Kultur spielt auch hier eine entscheidende Rolle. Das gemeinsame Singen, Beten, Arbeiten und die Sprache als BrĂŒcke. Lebendiger Alltag, der mit einem Dobro jutro beginnt, in den KindergĂ€rten ebenso wie in den GeschĂ€ften und den Ämtern. Die Sprache als SchlĂŒssel und TĂŒrenöffner, begleitet von einem freundlichen LĂ€cheln! Die Bilder von Karlheinz Fessl Im Jahr 2013 hat der KĂ€rntner Fotograf Karlheinz Fessl begonnen, Angehörige der slowenischen Volksgruppe mit seiner Kamera zu portrĂ€tieren und zu interviewen. Bilder, Geschichten aus dem Alltag sowie sehr persönliche Statements der SĂŒdkĂ€rntnerinnen und SĂŒdkĂ€rntner wurden zu einem bemerkenswerten Bildband zusammengefĂŒgt, der zum 100-Jahr-JubilĂ€um der KĂ€rntner Volksabstimmung unter dem Titel »doma/daheim« erscheinen konnte. Die Bilder von Werner Berg wurden durch den Kurator Dr. Harald Scheicher mit den Fotografien von Karlheinz Fessl in Beziehung gesetzt und durch die Statements der ProtrĂ€tierten verstĂ€rkt. Eine bemerkenswerte Ausstellung, die berĂŒhrt und Einblicke in sehr persönliche Seelenlandschaften gewĂ€hrt. Die Kulturstadt Bleiburg Im Jahr 1968 fand die Eröffnung der Werner Berg Galerie im ehemaligen Amtshaus am Bleiburger Hauptplatz statt. Die umfassende PrĂ€sentation seines ƒuvres war dem KĂŒnstler Werner Berg wichtig


Alles Kultur

und zu jener Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs ein spannendes Experiment. Der Performationsprozess von der Grenzstadt Bleiburg hin zur Kulturstadt, der bis heute anhĂ€lt, wurde damit eingelĂ€utet. Als Museum wird der Weg heute fortgesetzt mit Ausstellungen, welche die Werke von Werner Berg in den Dialog treten lassen mit großen KĂŒnstlern wie Emil Nolde, Manfred Deix oder Gottfried Helnwein. Apropos Dialog: Wo können Sie einfach so ein Bier trinken und mit dem WeltbĂŒrger G. Helnwein die amerikanische PrĂ€sidentenwahl diskutieren? Beim Breznik im alten Brauhaus am Bleiburger Hauptplatz ist dies durchaus möglich.

Kulturarbeit als Friedensarbeit Die Kulturinitiative Bleiburg, die im Jahr 1983 von in Graz studierenden Bleiburgern gegrĂŒndet wurde, sieht sich als inklu-

sive Initiative dem Dialog und der Selbstreflexion verpflichtet. So gibt es in Bleiburg das wahrscheinlich beste Faschingskabarett SĂŒdösterreichs ebenso wie die Auftritte von internationalen KĂŒnstlern und Musikern von Weltrang, oder die Theatertage Bleiburg, wo die Literatur der Gegenwart an oftmals unĂŒblichen Orten erfolgreich auf die BĂŒhne gebracht wird. Das JubilĂ€umsjahr 2020 – 100 Jahre KĂ€rntner Volksabstimmung – wurde genĂŒtzt, um erneut eine Standortbestimmung durchzufĂŒhren. Die Feste des Miteinander sind ein weiteres Projekt, welches Menschen aus Friaul, KĂ€rnten und Slowenien in den Dialog treten lĂ€sst. Durch die Errichtung einer luftig leichten, mobilen Überdachung des Bleiburger Hauptplatzes wurde die Rolle der Stadt als Marktplatz fĂŒr Alpe-Adria-MĂ€rkte und weitere innovative Kulturprojekte gestĂ€rkt. n

Bauernpaar, Werner Berg, 1973, Öl auf Leinwand, Werknummer 950, 63x89 cm doma-daheim Unterwegs zu den KĂ€rntner Sloweninnen und Slowenen Noch bis 31. Oktober 2021 im Werner-Berg-Museum in Bleiburg/Pliberk. TĂ€glich außer Montag von 10 bis 18 Uhr. wernerberg.museum doma-daheim.at

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Tandl macht Schluss! Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl

I

n der letzten Zeit ist es wegen Corona ruhig um Greta Thunberg geworden. Doch jetzt finden die Klimastreiks von »Fridays for Future« endlich wieder statt. Ihre in Ökopopulismus und Antikapitalismus gut geschulten AnfĂŒhrer mussten sich nie Sorgen machen, dass ihre Versuche, die Jugendlichen vor der menschenverursachten KlimaerwĂ€rmung in Panik zu versetzen, jemals scheitern wĂŒrden. Der österreichische Anteil an den globalen Emissionen betrĂ€gt aber nur 0,2 Prozent. Daher ist es unmöglich, der drohenden ErwĂ€rmung und dem damit einhergehenden Verlust der BiodiversitĂ€t mit Wohlstandsverzicht entgegen zu wirken. Viele Tiere und Pflanzen werden sich leider nicht schnell genug an die steigenden Temperaturen anpassen können, weil es noch mindestens 30 Jahre lang wĂ€rmer wird. Wie gewaltig dieses Artensterben ausfallen wird, hĂ€ngt ausschließlich davon ab, wie schnell es gelingt, auf dem gesamten Planeten einen klimaneutralen Wohlstand zu ermöglichen. Die Menschheit ist in den

Warum Verzicht unser Klimaproblem nicht löst

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letzten 200 Jahren zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphĂ€rischen Prozesse auf der Erde geworden. Zu den Ursachen dieses als AnthropozĂ€n bezeichneten Zeitalters zĂ€hlt natĂŒrlich auch unser Umgang mit fossilen EnergietrĂ€gern. Der Hauptgrund fĂŒr den Klimawandel ist jedoch die Bevölkerungsexplosion. Die Ökopopulisten versuchen diese Tatsache als politisch inkorrektes Argument auszublenden. Das Bevölkerungswachstum beruht auf den grĂ¶ĂŸten Errungenschaften der Menschheit. Dazu gehört der medizinische, landwirtschaftliche und technische Fortschritt. Und es ist naheliegend, dass die 7,7 Milliarden Menschen, die heute leben, mehr Nahrung, Energie und Rohstoffe verbrauchen als die 2,5 Milliarden von 1950. Und dann ist da noch die Globalisierung. Die Ökopopulisten sind sich in ihrer antikapitalistischen Agenda darin einig, dass die Globalisierung eines der grĂ¶ĂŸten Verbrechen der Menschheitsgeschichte ist. In der RealitĂ€t haben wirtschaftliche Vernetzung und Freihandel jedoch zu einem dramatischen RĂŒckgang der absoluten globalen Armut gefĂŒhrt. So ist der Anteil der Weltbevölkerung, der nicht in der Lage ist, sich aus eigener Kraft mit Nahrung oder Kleidung zu versorgen, seit 1980 von 35 Prozent auf 8 Prozent zurĂŒckgegangen. Im Gegensatz dazu glauben aber ĂŒber 60 Prozent der WĂ€hlerinnen und WĂ€hler, dass die globale Armut in den letzten Jahren nahezu explodiert sei. Die vergiftete populistische Saat geht also auf. Zum Repertoire des Ökopopulismus gehört auch der Klassenkampf. Daher fordern seine AnhĂ€nger einschneidende Maßnahmen gegen die ErderwĂ€rmung in Form eines staatlich verordneten Wohlstandsverzichts. Die Rolle der europĂ€ischen IndustrielĂ€nder kann aber nur darin liegen, der Welt zu beweisen, dass Dekarbonisierung und Wohlstand gut zusammen passen. Nur wenn dieser Beweis gelingt, werden auch die Entwicklungsund SchwellenlĂ€nder mitmachen. Die meist autokratischen Regime der zweiten und dritten Welt mĂŒssen nĂ€mlich ihre

Wohlstandsversprechen erfĂŒllen, um sich langfristig halten zu können. China ist bisher ohne RĂŒcksicht auf das Klima gewachsen. Die Prokopftreibhausemissionen sind dort inzwischen gleich hoch wie in Österreich; bei nur 20 Prozent des Wohlstandsniveaus. Aus Sicht der chinesischen KP muss der Wohlstand unbedingt weiter wachsen. Ob mit fossiler oder klimaneutraler Technologie, ist nebensĂ€chlich. Daher mĂŒssen die reichen europĂ€ischen LĂ€nder China – aber auch Staaten wie Indien, Nigeria oder etwa Myanmar – vorzeigen, dass Dekarbonisierung und Wachstum vereinbar sind. Die österreichische Wirtschaft ist da auf einem guten Weg. Sie wĂ€chst seit Jahren ohne zusĂ€tzlichen Energieverbrauch. Und ohne den von der EU verordneten stĂ€ndig steigenden Transitverkehr hĂ€tten wir wohl auch den viel zu hohen Treibgasausstoß im Verkehrsbereich lĂ€ngst unter Kontrolle gebracht. Mit neuen Technologien wird Österreich es in nĂ€chster Zeit zweifellos schaffen, klimaneutral zu werden. Und diese Technologien werden nicht nur unseren Wohlstand sichern, sondern auch die Dekarbonisierung in den Schwellen- und Entwicklungsn lĂ€ndern vorantreiben.

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