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Die Amerikaner haben ihren Präsidenten gewählt. Glückwunsch an Joe Biden und Kamala Harris! Wir müssen uns vielen Herausforderungen stellen. Lasst uns zusammen arbeiten!

Emmanuel Macron im November 2020

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Mit zahlreichen Wegbegleitern feierte Kulturlandesrat Christopher Drexler (2. v.r.) seinen 50. Geburtstag. v.l: Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer mit Ehefrau Marianne, LH-Vize Anton Lang, Anneliese Drexler (Mutter), Iris Drexler (Ehefrau) und Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Christopher Drexler feiert 50er

Die Kleine Zeitung berichtete von der 50er-Feier von Kulturlandesrat Christopher Drexler als einem Fast-Staatsakt. Die coronabedingt von März auf Mitte September verschobene Geburtstagsfeier fand in der Latschenhütte auf der Teichalm statt – nahe Drexlers Wohnort Passail. Und alle, angefangen von Bundeskanzler Sebastian Kurz bis zu den Wegbegleitern seit Drexlers Jugendzeit, sind gekommen. Obwohl Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in seiner Festrede klarstellte, dass er die nicht gestellte Frage nicht beantworten werde, war allen Mitfeiernden völlig klar, dass er sich hinsichtlich seiner Nachfolge entschieden hat. In absehbarer Zeit wird ihm Drexler wohl auch als Landeshauptmann nachfolgen. Der um 15 Jahre ältere Schützenhöfer förderte und forderte Drexlers Karriere von Anfang an. Und so bezeichnete er sich selbst als »väterlichen Bruder« des Jubilars. Als weiterer Laudator ergriff Sebastian Kurz das Wort. Drexler sei ihm bereits seit JVP-Tagen als äußerst unbequemer, aber unglaublich gescheiter Steirer, dem deshalb in Wien nicht gerade der beste Ruf vorausgeeilt sei, bekannt gewesen. Seit den Achtziger- und Neunziger-Jahren, in denen Josef Krainer und Gerhard Hirschmann die steirische Politik prägten, ist das ein wertvolles Prädikat für jeden steirischen ÖVP-Politiker. Kurz habe Drexler in den vielen Jahren dazwischen als besonnenen Strategen der steirischen ÖVP persönlich kennen und schätzen lernen dürfen. Drexler ging in seinen Dankesworten unter anderem auf seine Freundschaft mit Altlandeshauptmann Franz Voves ein, den er während dessen erster Amtsperiode mit der Bezeichnung »der derzeit amtierende Landeshauptmann« quälte. Voves hatte auf sein Glückwunschbillet die Worte »Dem derzeit amtierenden Landesrat« geschrieben und damit wie viele andere seine persönliche Antwort auf die nicht gestellte Frage kundgetan.

Steirisches Öffi-Jahresticket um 588 Euro

Endlich können auch die Grünen einen zählbaren Erfolg ihrer Regierungsbeteiligung verbuchen. Möglich wurde die Umsetzung ihres wohl wichtigsten Wahlversprechens aber nur, weil ÖVPLandeshauptmann Hermann Schützenhöfer und der SPÖ-Verkehrs- und Finanzreferent Anton Lang über ihre Schatten gesprungen sind. Mit dem steirischen Klimaticket als Teil des 1-2-3-Tickets wird es erstmals möglich sein, mit einer einzigen Karte alle Züge, Busse und Straßenbahnen im Gebiet des Verkehrsverbundes Steiermark zum Fixpreis von 588 Euro jährlich zu benutzen. Das landesweite Ticket startet am 1. Jänner 2022. Für Senioren über 65 gibt es eine 25 Prozentermäßigung und alle unter 26 Jahren können das Ticket um 441 Euro kaufen. Nach den intensiven Verhandlungen mit dem Bund zeigte sich Schützenhöfer hocherfreut über die gute Zusammenarbeit mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und LH-Vize Anton Lang. Gemeinsam sei es gelungen, dieses Ticket für die Steiermark zu fixieren. »Mobilität und Maßnahmen für den Klimaschutz haben für die Zukunft unserer lebenswerten Steiermark höchste Priorität – deswegen werden wir auch weiterhin an zukunftsorientierten und ökologischen Mobilitätslösungen arbeiten«, so der Landeshauptmann. Verkehrsreferent Anton Lang galt lange Zeit als Bremser eines vergünstigten landesweit gültigen Jahrestickets, weil die Umsetzung ohne Bundesbeteiligung nur über eine Reduzierung der Öffi-Qualität möglich gewesen wäre. Daher habe das Land in den letzten Jahren massiv in die Attraktivierung der Öffis investiert. Das »KlimaTicket Steiermark« um 588 Euro pro Jahr bringe nicht nur eine massive finanzielle Entlastung für die Steirer, sondern sei auch ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz, so Lang.

Landesregierung will Ortskerne beleben

In den steirischen Randregionen gehören sterbende oder bereits entvölkerte Ortskerne zum Alltag. Landesrat Hans Seitinger (ÖVP) und SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz präsentierten daher eine Ausweitung der bestehenden »Sanierungsoffensive zur Belebung von Ortskernen«. Diese Förderung unterstützte bisher den Ankauf von Gebäuden in zentralen Lagen, wenn durch ihre Sanierung leistbarer Wohnraum geschaffen wird, und war allerdings auf Gemeinden oder mehrheit-

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MIT JOHANNES TANDL

lich in Gemeindebesitz stehende Gesellschaften beschränkt. Die Landesregierung hat nun die Ausweitung des Förderkreises auf gemeinnützige Bauvereinigungen und private Personengesellschaften (Baugruppen) beschlossen. Um zu verhindern, dass auch Anlegerprojekte in den Genuss der Förderung kommen, wird sie bei privaten Personengemeinschaften jedoch zur Deckung des Wohnbedarfs der eigenen Mitglieder eingeschränkt. Mit der Belebung der Ortskerne werde die Attraktivität der Innenstädte und Gemeindezentren gesteigert und gleichzeitig verhindert, dass wertvolle landwirtschaftliche Flächen an den Rändern versiegelt werden, erklärte Seitinger. Und SPÖ-Klubchef Schwarz ergänzte: »Auf diese Art und Weise können außerdem zig Arbeitsplätze in der steirischen Baubranche gesichert werden.« Sollte die Förderung tatsächlich die von den beiden Politikern erwähnten Wirkungen erzielen, stellt sich die Frage, warum die Förderung nicht auch von gewerblichen Bauträgern und deren Investoren in Anspruch genommen werden darf, wenn dadurch Dauerwohnraum geschaffen wird. Über die Rückzahlung der Landesdarlehen käme es ja zu keiner zusätzlichen Belastung der öffentlichen Haushalte.

Frank Stronach plant in Gleisdorf ein E-Fahrzeug-Werk

Der austrokanadische Milliardär Frank Stronach will ab 2022 in Toronto ein Elektro-Dreirad für den Stadtverkehr bauen. Vor wenigen Tagen hat der 89-Jährige in Graz im Beisein von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang und Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl jedoch nicht nur den »Sarit« – so wird das Gefährt heißen –, sondern auch Pläne für eine Produktionsstätte in der Steiermark präsentiert. In Laßnitzthal, einem Ortsteil von Gleisdorf, sollen neben der Fertigung auch ein Forschungszentrum sowie die Europazentrale seiner Firma »Stronach International« entstehen. Stronach besitzt dort direkt neben der A2 ein dreizehn Hektar großes Industriegrundstück, das er seit mehreren Jahren vergeblich zu verkaufen versucht. Nun will er es offenbar selbst nutzen. Ob er seine Verkaufsabsichten für die Riesenfläche tatsächlich bereits aufgegeben hat, ist aber nicht ganz klar, denn nach wie vor steht dort ein überdimensionales, gut 50 Quadratmeter großes Zu-Verkaufen-Plakat, das wegen seiner Größe aber auch nicht ganz einfach abzubauen sein dürfte. In der Bevölkerung haben jedenfalls sehr rasch Gerüchte die Runde gemacht, dass Stronach die Investitionspläne nur vorgeschoben habe, um sein Grundstück auf Kosten der öffentlichen Hand erschließen zu lassen. Die Stadt Gleisdorf würde sich jedenfalls über eine dritte A2-Abfahrt im Stadtgebiet freuen. Derzeit gibt es in Laßnitzthal nur einen nicht öffentlichen Halbanschluss für Einsatzfahrzeuge mit einer Auffahrt in Richtung Graz und einer Abfahrt in Richtung Wien. Der Gleisdorfer Bürgermeister Christoph Stark steht dem Interesse von Stronach natürlich positiv gegenüber und weist Spekulationen zurück, dass der

Frank Stronach will für sein Elektrodreirad »Sarit« in Gleisdorf ein Werk errichten. Die steirische Landespolitik freut sich, dass der 89-jährige Milliardär auch diesmal an seine Heimat denkt.

Milliardär über die Hintertür zu einem A2-Anschluss kommen wolle. Schließlich gäbe es eine alte Vereinbarung zwischen der mitlerweile mit Gleisdorf fusionierten Gemeinde Laßnitzthal, der ASFiNAG und dem Land Steiermark, aus der hervorgeht, dass ein offizieller A2-Halbanschluss errichtet wird, sobald sich Gewerbe- und Industriebetriebe im derzeit nur über eine holprige Landesstraße erreichbaren Laßnitzthal niederlassen. Das Stronach-Grundstück stand, so Stark, schon mehrmals unmittelbar vor einem Verkaufsabschluss. Ob Stronachs E-Fahrzeug marktfähig sei, könne er natürlich nicht beurteilen. Er habe aber vor ein paar Tagen den Anruf einer Griechin mit steirischen Wurzeln erhalten, die den Kontakt zu Frank Stronach sucht, weil sie im Sarit die optimale Lösung für die dramatischen Verkehrsprobleme von Athen sieht. Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer freut sich über die späten Ambitionen des Magna-Gründers: »Frank Stronach hat der Steiermark bereits viele tausende Arbeitsplätze gebracht. Jetzt startet er mit seinem Elektrofahrzeug noch einmal durch. Ich danke ihm sehr herzlich, dass er dabei auch an seine Heimat denkt.« Stronach glaubt jedenfalls an gute Marktchancen für seinen Sarit. Sollten sich seine Absatzerwartungen in Nordamerika erfüllen, werde er daher umgehend mit dem Bau des Werkes in Laßnitzthal beginnen. Ob es das nach gängigen DesignMaßstäben ziemlich hässliche Elektrodreirad tatsächlich mit den technisch hochgerüsteten, führerscheinfreien Mikroautos aufnehmen kann, ist dennoch zweifelhaft. Stronachs Sarit ist knapp 3 m lang, 1 m breit und 1,5 m hoch und soll mit einer Batterievollladung 100 km weit kommen und maximal 32 km/h fahren können. Optisch könnte er vom Designer des Citroën 2CV stammen. Die legendäre Ente galt selbst in den 1950er-Jahren als nicht besonders schön, verkaufte sich aber bis in die 1990er-Jahre weltweit mehr als fünf Millionen Mal.

Recht haben

Fälligkeit des Werklohns. Auch ohne Rechnung?

In einem konkreten Fall ging es darum, dass die Streitparteien zu einem konkreten Auftrag einen gewissen Pauschalpreis vereinbart hatten. Dies jedoch ohne gesondert ausgewiesene Umsatzsteuer. Nach Beendigung der beauftragten Arbeiten legte der Kläger Rechnung, die zusätzlich zu den genannten Pauschalbeträgen 20% Umsatzsteuer enthielt. Die beklagte Partei bestritt Grund und Höhe des Anspruches. Die Forderungen seien nicht fällig, weil der Kläger nicht ordnungsgemäß Rechnung gelegt habe. Achtung: Bei Pauschalhonorarvereinbarungen ist die Fälligkeit des Werklohns nicht von einer ordnungsgemäß gelegten Rechnung abhängig. Ist ein Pauschalpreis vereinbart, so ist dem Besteller von vornherein bekannt, welchen Betrag er dem Unternehmer nach Vollendung des Werkes schuldet. Eine gesonderte Rechnungslegung ist dafür nicht erforderlich. Der Werklohn wird mit Fertigstellung des Gewerkes fällig. Freilich hat die andere Partei einen Anspruch auf ordnungsgemäße Rechnungslegung. Dies hindert aber nichts daran, dass grundsätzlich der Werklohn auszubezahlen ist. Im Gegenteil hat die beauftragende Partei nur das Recht, auf eine ordnungsgemäße Rechnungslegung zu bestehen. Ergo: Gibt es keine entsprechenden vertraglichen Regelungen, so hindert auch eine dem Umsatzsteuergesetz nicht entsprechende Rechnung nicht den Eintritt der Fälligkeit des Werklohns. Daran können nicht einmal die Bestimmungen der ÖNORM B 2110 helfen. Zwar enthält die besagte ÖNORM Regelungen für den Fall mangelhafter Rechnungslegung, diese beziehen sich aber ausschließlich auf die Prüfbarkeit der Rechnung. Unterschieden wird hier zwischen dem Fall, dass eine Schluss- und Teilschlussrechnung so mangelhaft ist, dass der Auftraggeber sie weder prüfen noch berichtigen kann. Diesfalls ist sie dem Auftragnehmer zur Verbesserung zurückzustellen und von diesem neu vorzulegen. Dies sind formale Anforderungen. Andere formale Erfordernisse oder eben die Einhaltung der Vorschriften des Umsatzsteuergesetzes sind davon nicht erfasst. Sollten also keine gesonderten vertraglichen Regelungen getroffen werden, sind bei Pauschalpreisvereinbarungen die Honorarforderungen mit Fertigstellung fällig, egal ob die Rechnungslegung korrekt erfolgte oder nicht.

Foto: kskp.at Dr. Andreas Kaufmann ist Rechtsanwalt und Universitätslektor in Graz. KSKP Rechtsanwälte, 8010 Graz, Am Eisernen Tor 2/II Telefon 0316/8525850, kskp.at ÖAAB Bundesobmann August Wöginger, Bundesobmannstellvertreterin Barbara Riener und Landesobmann Christopher Drexler präsentierten ein ÖAAB-Programm zur Reformierung der Arbeitswelt.

ÖAAB-Spitze präsentiert Reformprogramm

Gemeinsam mit ÖAAB-Bundesobmann August Wöginger haben der steirische Landesobmann Christopher Drexler und Bundesobmann-Stellvertreterin Barbara Riener den Steiermark-Teil mit dem Schwerpunkt Arbeitswelt des ÖAAB-Reformprogramms präsentiert. In neun inhaltlichen Arbeitsgruppen in allen Bundesländern wurden in einem sogenannten DNA-Prozess sowohl klassische Arbeitnehmerthemen als auch gesellschaftspolitisch relevante Themen diskutiert und Forderungen erarbeitet. Da die Entwicklungen in der Arbeitswelt sehr rasch voranschreiten, gelte es die Aus- und vor allem Weiterbildung rasch anzupassen. Dabei müssten flexiblere Angebote und Möglichkeiten für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer geschaffen werden. Als Beispiel nennen Christopher Drexler und Barbara Riener einerseits ein Zeitwertkonto und andererseits die Bildungskarenz. Die unterschiedlichen Lebensrealitäten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssten hierbei unbedingt beachtet werden. Der ÖAAB möchte gemeinsam die Zukunft neu schreiben und die neuen Antworten auf die Veränderungen der Arbeitswelt geben.

We love live

Der Herbst in Graz verspricht den Besuchern eine Vielzahl an interessanten Themen.

Im kommenden Jahr wird es auch mit den Live-Acts in der Grazer Stadthalle wieder so richtig rundgehen.

Viel live und viel los: In der MCG spielt sich ab Herbst so einiges ab

Nur „live“ ist „life“ gut – somit kann man in den Locations der MCG so einiges erleben. Egal ob Konzert, Kongress, Messe oder Sport: beste Unterhaltung ist überall programmiert.

Gänsehaut-Momente

Ein Konzert live zu erleben ist wohl eines der intensivsten Erlebnisse, die es gibt. Und davon bietet die MCG noch reichlich in diesem Jahr: unter anderem wird Rainhard Fendrich am 06.11.2021 gemeinsam mit seiner Band Austropop-Fans in der Stadthalle Graz begeistern, auch Viktor Gernot lädt zum Stelldichein im Rahmen seiner Christmas Show am 10.12.2021. Der Musikverein Graz veranstaltet zudem ausgewählte und erstklassige Konzerte im Stefaniensaal des Congress Graz.

Herbstmonate sind Kongressmonate

…das hat sich auch in Zeiten wie diesen nicht geändert. Egal ob hybrid oder face-toface durchgeführt, die Informations- und Entwicklungsflüsse müssen weiterhin ohne Einschränkungen möglich sein. So stehen auch in den Räumlichkeiten der MCG einige Kongresse und Informations-Veranstaltungen, wie zum Beispiel die BeST3, think digital NOW oder auch EMSOS 2021 am Plan.

Information und Unterhaltung an einem Ort

Auch der Messebereich verspricht eine Vielzahl an interessanten Themen und bester Unterhaltung. So steht von 30.09.-04.10.2021 die Grazer Herbstmesse am Programm. Im Rahmen der Gründermesse am 09.10.2021 und der Für Immer Jung am 20.+21.11.2021 werden ebenso spannende Inhalte vermittelt werden.

Are you ready to skate?

Nicht nur im Veranstaltungsbereich geht’s rund, vor allem auch sportlich gesehen wird es immer frostiger. Keinesfalls die Stimmung, sondern vielmehr die Temperaturen. So früh wie noch nie, nämlich bereits seit 18. September, ist der Publikumseislauf in der neuen Eishalle B im Merkur Stadion-Areal möglich. Von Montag bis Sonntag steht die Halle teilweise zweimal täglich und für jeweils zwei Stunden inklusive Schlittschuhverleih jedermann zur Verfügung.

Auch 2022 heißt’s: We love live

Der Ausblick ins Veranstaltungsjahr 2022 ist vielversprechend. Viele hochkarätige Künstler werden dem Live-Sommer so richtig einheizen. Um nur einige Highlights zu nennen: Slipknot am 27.07.2022, Simply Red am 04.12.2022 oder auch Die Ärzte am 08.09.2022 und Toto am 29.07.2022. Damit aber nicht genug … weitere Höhepunkte und Informationen zu allen Veranstaltungen und den Locations sind zu finden unter:

www.mcg.at

WKO befürchtet Millionenschaden durch Baustopp in Graz

Rund 14.000 Arbeitsplätze werden durch Baudienstleistungen im Großraum Graz gesichert. Der Beitrag zur steirischen Wirtschaftsleistung beläuft sich damit auf 1,8 Mrd. Euro pro Jahr. „Einen generellen Baustopp zu fordern, ist schon aus diesem Grund politisch unverantwortlich“, betont Paul Spitzer, der Obmann der Regionalstelle Graz. Graz ist eine lebenswerte und für die Wirtschaft attraktive Stadt. Durch das stetige Wachstum in der Stadt gibt es jedoch zahlreiche Herausforderungen für die Zukunft. Ein Baustopp würde nicht nur Tausende Jobs in der Baubranche gefährden sondern hätte wohl auch gravierende Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. „Eine Verknappung des Angebots würde bei gleichbleibender Nachfrage zu massiven Teuerungen führen, das ist eine ganz einfache Regel in der Wirtschaft. Für uns ist diese Forderung daher nicht nachvollziehbar. Steigende Miet- oder Kaufpreise für Wohnungen widersprechen schließlich dem Wunsch nach leistbaren RegionalstellenObmann Paul Spitzer fordert angesichts der Herausforderungen gemeinsame Lösungen statt Verbote.

Wohnen und hätten somit insgesamt negative Auswirkungen auf die Lebensqualität in unserer Stadt.“ Die im Zusammenhang mit dem Wohnungsmarkt ebenfalls geführte Diskussion betreffend Einführung einer Leerstandsabgabe sieht die WKO Graz ebenso als falschen Ansatz. Statt eine neue Abgabe einzuführen, sollte lieber überlegt werden, wie Anreize geschaffen werden können, um lange leerstehende Wohnungen zu aktivieren.

Die intimste Bühne von Graz – das Girardihaus

Alexander Girardi wurde am 5. Dezember 1850 in der Leonhardstraße 28 in Graz geboren. An seinem 170. Geburtstag, gelang es Bgm. Siegfried Nagl, das unter Denkmalschutz stehende Geburtshaus für die Stadt Graz zu gewinnen. In den letzten Monaten wurde mit der Kunstuniversität Graz an einem Zukunftskonzept für das „Girardihaus“ gearbeitet. Das Nebengebäude wurde vermutlich als Teil der Schlosserei von Girardis Vater genutzt. Hier soll bis 2023 die „intimste Bühne von Graz“ entstehen, für circa 30 Personen im Publikum und drei bis fünf Personen auf der Bühne. „Kunst für alle“ bedeutet ein diverses Angebot – zeitlich (zu jeder Tageszeit), programmatisch und partizipativ als „Kunst mit allen“, so KUG-Rektor Georg Schulz.

25 Jahre FH Campus 02

Anzeige Foto: Klaus Morgenstern Ein Vierteljahrhundert dauert nun schon die Reise der FH Campus 02. Eine Reise, die mit einer Idee begann und bis heute für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort eine zentrale Rolle spielt. Seit ihrem Beginn verzeichnet die FH Campus 02 über 5.500 Studienabschlüsse. Für rund 140 Mitarbeiter und 300 nebenberuflich Lehrende ist die FH Campus 02 eine attraktive Arbeitgeberin. „Die FH Campus 02 ist aus der steirischen Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken – und ebenso wenig aus der steirischen Wirtschaft, denn die Absolventen werden praxisnah ausgebildet. Die Unternehmen profitieren ebenso von der exzellenten angewandten Forschung und Entwicklung an der FH Campus 02“, so LR Barbara Eibinger-Miedl.

Kostenlose Beratung auf der Gründermesse

Der Corona-Krise zum Trotz haben sich im Jahr 2020 fast 4.500 Steirer für die Selbstständigkeit entschieden. Wer diesem Vorbild folgen will, sollte am 9. Oktober in den Messecongress Graz zur Gründermesse kommen. Die besten Tipps und Tricks rund um das Thema Firmengründung gibt es bei der Gründermesse nach einer Vorab-Registrierung kostenlos. Lauschen Sie spannenden Vorträgen wie „Der Weg zum Geld“ der Steiermärkischen und der SFG, lernen Sie alles zum Thema Businessplan von i2B und holen Sie sich den nötigen Mut und die Inspiration bei großartigen Workshops wie „Gründen in der Krise“ der Notariatskammer Steiermark oder „Influencer – die neuen Superstars.“ der WKO Steiermark. Informationen: mcg.at/events/gruendermesse

Grazer Herbstmesse startet wieder durch

Als größte Traditionsmesse der Steiermark zählt die Grazer Herbstmesse zum Fixtermin der goldenen Jahreszeit. Nach einer Pause aufgrund der Covid-19-Krise kehrt 2021 der Publikumsliebling der Steirer mit einem tollen Mix aus Tradition und Moderne wieder zurück. Wer was für Mode und Beauty übrig hat, wird sich in der Halle A OG, der Fashion World, wiederfinden. Hier findet man alles, was modetechnisch so angesagt ist, von hippen Styles bis zu urbanen Trends. Das Highlight heuer: der extra lange Laufsteg, auf dem mehrmals täglich die beliebten Fashionshows stattfinden und das Publikum begeistert. Danach gönnt man sich gerne etwas Prickelndes an der Sektbar und stärkt sich mit den Köstlichkeiten der Kulinariklounge.

Magische Momente bei „75 Jahre Krebshilfe Steiermark“

Die Steirische Krebshilfe lud anlässlich des Jubiläums am 15. September in die Bakerhouse Gallery. Präsidentin Florentia Peintinger und ihr Stellvertreter Gerhard Ranner konnten viele Gönner, Weggefährten und Unterstützer begrüßen. Moderatorin Ulli Glettler führte launig-souverän durchs Programm und Kabarettist Oliver Hochkofler legte sich mit Imo Trojan ordentlich ins Zeug und verlas höchst unterhaltsame, wenn auch fiktive Grußbotschaften von Promi-Stars. DJ Mama Feelgood lieferte dazu einen musikalischen Rückblick auf die 1980er Jahre. Mitglieder der Wein Steiermark stellten 75 Weinraritäten zur Verfügung, die noch bis 3. Oktober unter dorotheum.com/krebshilfeweinauktion ersteigert werden können.

WB-Podiumsdiskussion zur Zukunft in Graz

Graz ist eine lebenswerte und auch für die Wirtschaft attraktive Stadt. Ihr anhaltendes Wachstum sorgt jedoch auch für zahlreiche Herausforderungen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion des WB Graz wurde diskutiert, wo aus wirtschaftlicher Sicht die Handlungsfelder für die kommende Stadtregierung sein werden. Ergebnis: Die Sicherung des Arbeitskräftebedarfs wird eines der bestimmenden Themen sein. Auch im Bereich Infrastrukturausbau werden massive Investitionen nötig sein, um mit dem Wachstum in der Stadt Schritt halten zu können. Einigkeit bestand dabei vor allem darin: Es braucht ein gemeinsames Vorgehen aller Parteien und Interessenvertretungen und eine Politik des Ermöglichens statt des Verhinderns.

Kurz im Gespräch mit

Manfred Geiger,

BKS Bank-Direktion Steiermark

Die BKS Bank setzt als nachhaltigste Bank in Österreich auf Green Banking. Was verstehen Sie darunter? Green Banking ist die große Klammer über den zahlreichen Maßnahmen, die derzeit im Bankensektor umgesetzt werden. Sie werden langfristig unsere Wirtschaft nachhaltig positiv verändern. Vor allem bei Finanzierungen wird es auf Basis des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums einen Wandel geben. Betroffen sind aber auch Veranlagungen und das Eigenportfolio von Banken.

Wann treten diese Änderungen in Kraft und was bedeuten sie für Unternehmen? Die erste Verordnung tritt bereits Anfang nächsten Jahres in Kraft. Das Herzstück dabei ist die EU-Taxonomie, die darauf abzielt, Finanzströme stärker hin zu grünen Wirtschaftsaktivitäten zu lenken. Gefordert werden zukünftig eine größere Transparenz und Vergleichbarkeit in Hinblick auf die Klimastrategie und das Produktportfolio von Unternehmen. Bei der Finanzierung von nachhaltigen Projekten werden Green- und Social Bonds eine immer wichtigere Rolle übernehmen.

Für welche Unternehmen bzw. Projekte sind Green und Social Bonds interessant? Bei Green Bonds gibt es eine große Bandbreite möglicher Projektfinanzierungen. Der letzte Green Bond der BKS Bank investierte in das BKS Holzquartier, unser erstes Green Building. Besonders ist, dass die Green und Social Bonds der BKS Bank jeweils nur in ein ökologisch oder sozial wertvolles Projekt fließen, wie z. B. in eine Biomasseanlage oder in die Renovierung einer Mittelschule in der Steiermark.

20 Jahre Wein aus junger Meisterhand

Bereits zum 20. Mal wurden am 24. August die Gläser erhoben: Die Steiermärkische Sparkasse lud zur Prämierungsfeier „Jungwinzer der Steiermärkischen Sparkasse“ in den Congress Graz. Das Jubiläum stellt einen Meilenstein in der Kooperation mit der Wein Steiermark dar. Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl ist die Freude über das Jubiläum deutlich anzumerken: „Wein ist Tradition, Wirtschaft und flüssig gewordenes Lebensgefühl. Die heimischen Jungwinzer beweisen mit ihrer Arbeit, dass ihnen die Förderung all dieser Aspekte am Herzen liegt. Mit Können und Mut setzen sie geschmackliche und unternehmerische Akzente in der steirischen Weinwirtschaft und sichern deren Fortbestehen. Ein Hoch auf unsere jungen Talente!“

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Eishalle B bereit für Publikumseislauf

Im Merkur Eisstadion hat die neue Eiszeit längst wieder begonnen. Jetzt werden die Temperaturen auch in der neuen Eishalle B frostiger. Vor einem Jahr eröffnet, durch die Covid-19-Pandemie und den neuerlichen Lockdown wenig später aber wieder stillgelegt, wird nun so früh wie nie zuvor eine zweite Kunsteisfläche aufbereitet und steht pünktlich zum Schulstart am 13. September bereit. MCG-Vorständin Barbara Muhr: „Nicht nur im Rahmen des Grazer Sportjahres 2021, aber auch ganz allgemein ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen, um Jugend und Senioren sowie Vereine für das Publikumseislaufen zu begeistern. Mit zwei modernen Kunsteishallen bietet Graz dem Eissport Möglichkeiten in noch nie dagewesener Form.“

Die Rothahorn-Preisträger 2021 stehen fest

Volha Hapeyeva und Freda Fiala sind die beiden Preisträgerinnen des Hans Roth Literaturpreises „rotahorn“ 2021. Sie überzeugten die Fachjury, bestehend u. a. aus den steirischen Autoren Barbara Frischmuth, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger von ihrem literarischen Können. Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis, initiiert von Saubermacher-Gründer Hans Roth die österreichische Kulturlandschaft. Der als Förderpreis konzipierte „rotahorn“ wird mit 5.000 Euro dotiert – 3.000 Euro für den ersten und 2.000 Euro für den zweiten Preis. Die Jury nominiert Preisträger aus dem Pool der Autoren, die in den „manuskripten“ publizieren bzw. sich für eine Publikation bewerben.

Gerhard Wohlmuth und Peter Voithofer (re.) präsentierten eine erfreuliche Bilanz des steirischen Einzelhandels.

Kräftiges Umsatzplus für den steirischen Einzelhandel

Der Handel, insbesondere der steirische Einzelhandel, konnte von Jänner bis Juni beachtliche Zuwächse verzeichnen. Doch nicht alle Bereiche konnten gleichermaßen von der verbesserten Einkaufsstimmung profitieren.

Während der Onlinehandel eine enorme Dynamik erlebt, merken vor allem modische Branchen einen Rückgang der Umsätze. „Alles in allem kann trotzdem von einem gelungenen Restart gesprochen werden, wenn auch nicht in allen Bereichen – diese darf die Politik nicht im Stich lassen. Es darf unter keinen Umständen mehr zu einem weiteren Lockdown kommen“, betont Sparten-Obmann Gerhard Wohlmuth.

Zurück auf Vorkrisen-Niveau

Im ersten Halbjahr 2021 konnte der steirische Handel Netto-Umsätze in Höhe von insgesamt 9,1 Mrd. Euro generieren. Das sind (nominell) 13 Prozent mehr als im Jahr 2020 und um 1,8 Prozent mehr als von Jänner bis Juni im Vorkrisenjahr 2019. „Auf den Einzelhandel entfallen davon rund 2,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Wachstum von 6,2 Prozent bzw. von knapp 160 Mio. Euro netto gegenüber 2020 und von 0,8 Prozent bzw. rund 20 Mio. Euro im Vergleich zu 2019“, so Peter Voithofer vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung. Damit konnten viele Lockdown-bedingte Umsatzeinbrüche (in der Steiermark rund 140 Mio. Euro) ausgeglichen werden. Im steirischen Einzelhandel war die Konjunkturentwicklung im ersten Halbjahr 2021 weiterhin stark von der Covid-19-Krise geprägt. „Die Prognosen lassen für den steirischen Handel auf Umsatzzuwächse im zweiten Halbjahr 2021 schließen“, so Voithofer. Denn die Konsumausgaben privater Haushalte dürften weiter ansteigen und die Sparquote zurückgehen. Das Risiko für den (Einzel-)Handel in Bezug auf die Covid19Pandemie und damit verbundenen Maßnahmen im Herbst bleibt jedoch weiterhin bestehen.

Kurz im Gespräch mit

Franz Titschenbacher,

Landwirtschaftskammer Steiermark

Der Steiermarkhof feiert seinen 70. Geburtstag – welche Rolle spielt er im Bildungsnetzwerk der Landwirtschaftskammer Steiermark? Der Steiermarkhof ist das aktivste Bildungshaus Österreichs. Das Weiterbildungsangebot umfasst im landwirtschaftlichen Bereich die immer stärker nachgefragten Facharbeiter- und Meisterausbildungen sowie die fachspezifischen Weiterbildungskurse für die Bäuerinnen und Bauern. Der Steiermarkhof ist ein Treffpunkt von Stadt und Land sowie bedeutsames Sprungbrett für junge steirische Künstler.

Wie trägt der Steiermarkhof zu mehr Bewusstsein für den Wert regionaler Lebensmittel bei? Der großen Nachfrage nach mehr Wissen über heimische, saisonale Lebensmittel insbesondere durch die urbane Bevölkerung werden wir mit der Hofkochschule und dem Bildungsschwerpunkt „Gesundheit und Ernährung“ gerecht. Bei 500 Kochkursen und Kulinarik-Veranstaltungen vermitteln wir den rund 7.500 Teilnehmern die Vorzüge heimischer Lebensmittel.

Wie äußert sich das in der Praxis? Regionales kommt auch auf die Teller der Kursteilnehmer: Als erste Großküche Österreichs kocht der Steiermarkhof saisonal und regional. Ein Drittel der Lebensmittel kommt von Bauern im Umkreis von 30 Kilometern, ein Drittel sind Bio-Lebensmittel und ein Drittel kommt aus der Steiermark beziehungsweise Österreich. Jährlich werden mehr als 40.000 Mittagessen serviert.

Fazitgespräch

Von Johannes Tandl und Volker Schögler mit Fotos von Erwin Scheriau

Frau mit Eigenschaften

Die steirische Landesrätin Juliane Bogner-Strauß über Gesundheitszentren, ihre Familie, über die Versorgungswirksamkeit von niedergelassenen Ärzten und ein Paralleluniversum, das es nicht gibt.

Ihr Fenster im Landhaus geht auf die Herrengasse, mit Blick in die Stempfergasse – also Morgensonne. Das ist angenehmer als es in ihrem, von der Sonne aufgeheizten Büro in Wien wegen der großen Fensterfront gewesen ist, wo die Molekularbiologin und Biochemikerin aus Wagna Ministerin für Frauen, Familie und Jugend und danach noch für Sport und öffentlichen Dienst war.

Im Dezember 2019 übernahm sie als Landesrätin in der steiermärkischen Landesregierung die Ressorts Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege – große Brocken gerade in Zeiten der Pandemie. Unser Interview mussten wir deshalb sogar in zwei Etappen führen, denn Zeit ist Luxus und Mangelware zugleich, und wir hatten viele Fragen.

Es gibt kein Paralleluniversum zum Ausprobieren.

Juliane Bogner-Strauß

Wie sieht die Bildungslandesrätin den Schulstart, wie die Gesundheitslandesrätin die Gesamtlage in diesen Coronazeiten? Mein Wunsch war, dass nur der Sitznachbar als K1-Person eingestuft wird, der Rest ist K2 oder bekommt überhaupt nur Informationsschreiben zum Verhalten nach einem positiven Fall in der Klasse. Alle, die geimpft sind, müssen ungeachtet des Sitzplatzes K2 sein oder weniger. Denn, wie der Verfassungsjurist Bernd-Christian Funk gesagt hat, es wäre eine Ungleichbehandlung, Geimpfte und Ungeimpfte gleich zu behandeln – da stehe ich klar dazu. Wir sind bei der Impfrate im europäischen Mittelfeld, nämlich 13. von 27. Wir wollten vor einem halben Jahr 70 Prozent der impffähigen Bevölkerung erreichen, und ich bin stolz, dass wir das in der Steiermark erreicht haben. Und ich bin zudem froh, dass wir mit dem niederschwelligen Angebot – freies Impfen, Impfstraßen, Einkaufszentren oder Impfbus – noch immer Tausende pro Woche zum Impfen bringen. Aber wir müssten schon auf mehr als 75 Prozent der Gesamtbevölkerung kommen, um sagen zu können, wir haben unsere Freiheiten zurück. Davon sind wir schon noch weit entfernt.

Ist die Spaltung der Gesellschaft, das Propagieren des Nicht-Impfens durch die FPÖ nicht ein wesentlicher Grund dafür, dass wir mit der Impfrate relativ weit hinten liegen, verglichen etwa mit Ländern wie Portugal oder Spanien, wo alle Parteien an einem Strang ziehen? Genau, dort gibt es ein »Political Commitment« mit den Oppositionsparteien und so wird auch an der Öffentlichkeit politisch nicht über das Impfen diskutiert.

Ist unsere Zuckerbrot-und-Peitsche-Taktik vernünftig oder halten Sie noch strengere Maßnahmen für notwendig, etwa eine Impfpflicht? Ich habe aus medizinischer Sicht überhaupt kein Problem mit dem Thema Impfpflicht. Wir haben bestimmte Erkrankungen bei uns ausgerottet, weil es eine Impfpflicht gab, zum Beispiel die Pocken. Wir haben trotz einer relativ hohen Durchimpfungsrate immer wieder Durchbrüche bei Masern. Treffen tut es ja dann immer die, die sich nicht impfen lassen können oder die eine chronische Erkrankung haben oder die Älteren – das ist die Tragödie. Jetzt haben wir lange auf die Älteren geschaut und nun wäre es an der Zeit, auf die Jüngeren unter zwölf zu schauen und auf alle, die vulnerabel und krank sind. Wir waren in der Steiermark nicht untätig – bei Neuaufnahmen in den Landesdienst gibt es ja eine Bevorzugung von Geimpften, somit auch bei der KAGes und den Lehrern, bei beiden gibt es ohnehin schon jetzt eine Durchimpfungsrate von über 80 Prozent.

Und die Impfskeptiker? Es ist schade, wenn man diese nicht überzeugen kann und auch dass die Skeptiker und Skeptikerinnen auch nicht zu den Ärzten und Ärztinnen gehen, um sich verlässliche Information zu beschaffen, sondern zu viele die Sozialen Medien nutzen, wo ziemlich viel Nichtwissenschaftliches aufgeschwemmt und verbreitet wird. Bei der Einreise in bestimmte Länder muss man auch bestimmte Impfungen haben. Die meisten fragen dabei nicht nach den Nebenwirkungen und auch nicht nach der Herstellerfirma. Ich glaube nicht, dass irgendjemand von uns noch weiß, welche Masernimpfung er bekommen hat oder welche Pockenimpfung. Wir wollten populärwissenschaftlich kommunizieren, haben das aber in manchen Bereichen nicht ganz auf den Punkt gebracht. Da werden wir mit einer Kampagne gemeinsam mit der Medizinischen Universität Graz nachbessern müssen.

Stellt sich da nicht die Frage, ob man es überhaupt besser hätte machen können, wo doch das Klima durch die Sozialen Medien schon so verseucht ist, dass man gerade als Politiker gar nicht mehr durchdringt, sondern auf Ablehnung stößt, egal was man macht? Es gibt kein Paralleluniversum zum Ausprobieren. Du kannst als Politikerin nur Entscheidungen treffen und jede Entscheidung, die du nicht triffst, ist eine falsche Entscheidung.

Wie ist die Meinung der Gesundheitslanderätin zur Impfung der unter 12-Jährigen, die vor der Zulassung steht? Da ich keine Ärztin bin, werde ich mich ganz klar auf die Meinung der Kinderärzte und Kinderärztinnen verlassen. Wir haben zu Hause zwei Jugendliche, die über zwölf sind, und beide haben sich impfen lassen, weil sie gesagt haben, sie möchten sich der Gefahr der Infektion und der Erkrankung nicht aussetzen. Ich glaube, das ist auch das Ziel der meisten, die sich impfen lassen. Niemand will eine Infektion und schon gar nicht Long Covid riskieren, wo niemand weiß, wann und ob man jemals wieder jenen Gesundheitszustand erreicht, den man vorher gehabt hat.

Wie ist die Vorgangsweise in der Steiermark bezüglich einer dritten Impfung? Wir haben bereits angefangen. Wir impfen bereits in den Pflegewohnheimen und Risikopatienten und -patientinnen sowie auf Dialysestationen und danach wird nach Alter vorgegangen. In der Steiermark sind wir bei der Durchimpfungsrate der Ältesten ganz vorne. Da hat sich der Brief per Post am besten bewährt, das machen wir für die Auffrischungsimpfung wieder so. Wir richten uns bei allem nach den Vorgaben des nationalen Impfgremiums.

Zu Ihrem Ressort gehören auch die Krankenhäuser. Das Spitalsressort war ein Knackpunkt der letzten Landesregierung. War aus heutiger Sicht der unter der Reformpartnerschaft begonnene Bettenabbau die richtige Entscheidung? Ohne jetzt gleich wieder in die Region Ennstal zu schauen, muss man sagen, dass wir hier ganz klare Rechnungshofberichte haben. Wir haben in gewissen Abteilungen nur mehr Auslastungen

von 60 bis 70 Prozent der Betten. Man darf nicht vergessen, dass sich die Medizin ja ständig weiterentwickelt. Während wir vor 20 Jahren bei einer Blinddarmoperation noch mehrere Tage im Spital gelegen sind, kann man das heute auch durch das Schlüsselloch operieren. Die Patientinnen und Patienten können am selben Abend wieder nach Hause gehen. Sehr viele Eingriffe benötigen also nur mehr eine stark verkürzte Liegedauer. Daraus ergibt sich, dass man nicht mehr so viele Normalbetten braucht wie früher. Und auf der Intensivstation gibt es ohnehin keinen Bettenabbau. Und wie wir wissen, muss man eine Pandemie vor den Toren des Krankenhauses besiegen. Denn sonst besiegt sie leider uns. Das hat uns die erste Welle in manchen südlichen Ländern deutlich gemacht.

Es gibt immer weniger Kassenärzte und immer mehr Wahlärzte. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung? Das ist ein Thema, das mir unter den Fingernägeln brennt, ich bin für die Versorgung in der Steiermark zuständig, aber nicht für die Besetzung der Kassenstellen. Tatsächlich haben wir bereits über 50 Prozent Wahlärzte in der Steiermark. Deren Versorgungswirksamkeit liegt aber unter 20 Prozent. Ich glaube, wir haben in den letzten Jahrzehnten in der Gesundheitspolitik österreichweit, aber auch europaweit etwas übersehen. Nämlich erstens, dass die Gesundheit inzwischen sehr weiblich ist und immer mehr Frauen Medizin studieren – was erfreulich ist –, aber bei den Frauen für einige Jahre die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu Stundenreduzierungen führt. Das gilt auch für die Pflege – ebenfalls ein sehr weiblicher Beruf – und übrigens auch für die Elementarpädagogik. Und zweitens gibt es heute ein anderes Verständnis von Work-Life-Balance. Daher spreche ich mich ganz klar für eine Erhöhung der Studienplätze aus, um wieder mehr Ärzte und Ärztinnen auszubilden. Und es braucht auch eine Attraktivierung der Allgemeinmedizin für den niedergelassenen Bereich, damit die Leute nicht immer gleich ins Krankenhaus müssen. Tatsächlich haben wir in der Steiermark in den letzten zwei Jahrzehnten bei den stationären Belegungen zahlenmäßig kaum Veränderungen gehabt, hingegen hatten wir im ambulanten Bereich eine Verdoppelung. Auch deshalb, weil wir im niedergelassenen Bereich zu wenig Versorgungswirksamkeit haben.

Wie kann die Politik da lenkend eingreifen? Wir versuchen mit den Gesundheitszentren in der Steiermark gegenzusteuern, da haben wir schon zwölf, das sind mehr als im Rest von Österreich, und die funktionieren auch wunderbar, zum Beispiel in Mariazell. Allerdings sind die Rahmenbedingungen für die Eröffnung eines Gesundheitszentrums sehr strikt, da braucht es noch Anpassungen. Die Gesundheitszentren haben Riesenvorteile. Da wäre einmal das Zusammenarbeiten. Viele Ärzte und Ärztinnen sagen sich ja auch: Vielleicht will ich gar nicht ein Leben lang an einem Ort als niedergelassene Ärztin leben. Ich glaube, ein Gesundheitszentrum hat da ein großes Angebot, gerade für Frauen. Außerdem ist es für die Patientinnen und Patienten großartig, weil es von Montag früh bis Freitag am Abend geöffnet ist. Es gibt dort ein Team, wo jeder das macht, was er am besten kann – Sozialarbeit, Wundversorgung durch Pflegepersonal oder eben Arzt bzw. Ärztin. Aber es gibt natürlich immer Luft nach

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oben. Ich spreche mich auch klar für Heimatstipendien aus: Wenn ich hier studiere, bekomme ich ein Stipendium, muss mich aber verpflichten, eine bestimmte Zeit da zu bleiben. Stimmt es eigentlich, dass die KAGes nicht alle ihre Ausbildungsstellen mit Ärzten befüllt? Der Punkt ist, dass wir viele Ausbildungsstellen gar nicht ausfüllen können, weil es die angehenden Ärzte und Ärztinnen dafür schlicht nicht gibt, etwa bei den Anästhesisten. Die Gründe sehe ich in den bereits genannten Themen wie Work-Life-Balance und Gesundheit wird immer weiblicher.

Thema Leitspital Liezen, wie ist der Status quo? Wir haben drei Spitäler, es gibt zwei Rechnungshofberichte, wir haben dort Abteilungen und Stationen, die nur mehr sehr gering, das heißt zu 60 bis 65 Prozent ausgelastet sind und entsprechend sehr geringe Fallzahlen. Dazu kommen ein Ärztemangel und ein Pflegemangel. Denn das Interesse, an einen Standort zu gehen, an dem die Fallzahlen gering sind, ist nicht besonders groß. Deshalb bekommen wir dort kaum noch junge Ärzte und Ärztinnen hin, denn die wollen ja etwas lernen und brauchen Routine und Expertise, also hohe Fallzahlen – was ja auch Voraussetzung für einen Ausbildungsort ist. Mit der Entscheidung, dieses Leitspital zu bauen, haben wir den großen Vorteil, dass wir dort mehr Leistungen erbringen als alle drei bisherigen Standorte zusammen und es wird das Angebot geben, dass dort alle unsere bisherigen Arbeitnehmer eine Anstellung finden werden. Im Herbst wird ausgeschrieben, bis Ende 2024 sollten wir zu bauen anfangen und bis Ende 2027 geht das Leitspital in Betrieb. Damit sind wir genau im Plan. Ich denke, dass es mittlerweile vom Großteil der Bevölkerung gut angenommen wird.

Thema Pflege: Warum tut die Politik so wenig, um den Zulauf zur stationären Pflege zu bremsen? Die Frage ist sehr kritisch gestellt, denn die Politik ist seit Jahren dran, mobil vor stationär zu forcieren. Das gelingt uns inzwischen in der Steiermark auch ganz gut. Wir haben die mobile Hauskrankenpflege aufgestockt, wir haben die Alltagshilfen eingeführt, wir fördern Betreutes Wohnen und bauen stark aus bei Tageszentren.

Aber das ist alles ist für die Familien wesentlich teurer, als wenn sie ihre alten Menschen ins Altersheim abschieben. Da muss man sich überlegen: Was ist dir lieb und was ist dir teuer? Ich kenne das von zu Hause, denn ich habe mit meiner Mama meine Oma die letzten sechs Monate ihres Lebens gepflegt. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert. Meistens pflegen Frauen zu Hause, das geht ihnen dann in der Pension ab, denn zumeist sind sie auch für die Kinderbetreuung nach der Geburt zuständig. Da schlagen in meiner Brust zwei Herzen. Als Frauenlandesrätin sage ich, ich möchte Entlastung und Unterstützung für die pflegenden Angehörigen und ich sage auch »Was ist mir lieb?«. Die zweite Frage ist »Ist es deshalb teuer, nur weil es mir lieb ist?« Natürlich kann man wählen, ob das Pflegeheim eine Option ist, aber das ist eine individuelle, familiäre Entscheidung, da möchte ich mich als Politikerin nicht einmischen. Unser Angebot besteht jedenfalls aus der mobilen Hauskrankenpflege, der Tagesbe-

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Juliane Bogner-Strauß wurde am 3. November 1971 in Wagna geboren. Sie studierte Chemie an der Universität Graz, wo sie ihre wissenschaftliche Karriere startete. Nach ihrem Doktorat und einer ersten Universitätsassistenz wechselte sie 2005 auf die TU Graz, wo sie bis zur assoziierten Professorin und stellvertretenden Institutsleiterin am Institut für Biochemie aufstieg. Im Dezember 2017 wurde sie als Ministerin der Regierung Kurz 1 mit den Agenden Frauen, Familie und Jugend und ab 2019 zusätzlich mit Sport und öffentlichem Dienst betraut. Seit Dezember 2019 ist sie als Landesrätin in der steiermärkischen Landesregierung für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege zuständig. Bogner-Strauß ist verheiratet und hat drei Kinder.

Man muss die Pandemie vor den Toren des Krankenhauses besiegen.

Juliane Bogner-Strauß

treuung, dem betreuten Wohnen und dem stationären Wohnen. Ich denke, da ist für alle etwas dabei. Auch der sehr hohe Altersdurchschnitt von 82, 83 Jahren in Pflegewohnheimen – mit Ausnahme von zwei oder drei Bezirken – ist ein Indiz dafür, dass niemand leichtfertig seine Liebsten in ein Pflegewohnheim gibt. Was tut die Politik? Im Sinn von mobil vor stationär haben wir die mobile Hauskrankenpflege günstiger gemacht, wir haben die Alltagshilfen günstiger gemacht und wir evaluieren auch gerade den Preis der Tagesbetreuung in den Tageszentren.

Zur Bildung: Warum können immer weniger 15-Jährige sinnerfassend lesen und schreiben? Da gibt es ja genug Studien. Jugendliche lesen immer weniger, es findet auch immer weniger verbale Kommunikation statt, sondern nonverbale über die mobilen Devices – also Geräte wie Handys. Vor allem in Ballungsräumen wachsen viele Kinder mehrsprachig auf und haben nicht Deutsch als Muttersprache. Oft wird auch im Elternhaus nicht Deutsch gesprochen. Ich kann nur von meinem eigenen Stiefsohn sprechen, der als Muttersprache Ungarisch hat. Auch er hat sich am Anfang in der Schule mit Deutsch ein bisschen schwerer getan. Auch mit der Migrationswelle 2015 sind Kinder in die Klassen aufgenommen worden, obwohl sie kaum Vorkenntnisse in Deutsch hatten. In Graz haben im Schnitt bereits fast 50 Prozent der Schüler nicht mehr Deutsch als Muttersprache, an manchen Schulen noch viel mehr.

Ist das nicht auch eine Mitursache für die neue Landflucht? Familien, die vor städtischen Volksschulen flüchten, weil diese vorwiegend von Kindern nichtdeutscher Muttersprache besucht werden? Gibt es offiziell Vorstellungen zum Beispiel über eine 30-Prozent-Quote oder Ähnliches? Das haben wir schon diskutiert, nicht nur für die Schule, sondern auch für Kindergärten. In Graz ist das schon rein technisch nicht möglich, weil wir wie eben erwähnt schon bei fast 50 Prozent sind. Außerdem wäre der Aufwand riesig, wenn man in Puntigam wohnt und in der Früh eine dreiviertel Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis nach Andritz fahren müsste, um das Kind dort in den Kindergarten zu bringen. Man muss eine Lösung finden die jetzt hilft, weil die Leute dort wohnen, wo sie eben wohnen. Natürlich hätte gerne jeder alles vor der Haustüre – Kinderkrippe, Kindergarten, Schule. Wenn die Kinder älter werden, dann sind die Eltern für weiteres Pendeln bereit, um die gewünschte Ausbildung zu ermöglichen. Das ist auch bei den Lehrplätzen ein Thema. Was antworten sie jenen, die sagen, dass es auch um den Schutz der Kinder mit deutscher Muttersprache geht? Ich sehe in den gemischten Klassen keinen Nachteil für jene Kinder, die Deutsch als Muttersprache haben, besonders ab dem Alter, ab dem das Handy spannend wird. Da kommunizieren die Kinder in den Pausen und in den Öffis, unabhängig von der Sprache, leider ohnehin kaum mehr miteinander, sondern oft über das Handy. Auch weil die Kinder die nonverbale Kommunikation extrem spannend finden, Emojis oder abgekürzte Sätze benutzen und dergleichen. Studien sagen uns ja, dass Kinder in einem gewissen Alter vier bis sechs Stunden am Tag am Handy, am Computer und Laptop verbringen. Natürlich ist es auch eine Frage, was die Eltern den Kindern vorleben und ob sie Ihnen zum Beispiel vorlesen und auch selbst lesen, also darin ein Vorbild sind. Aber das ist komplett unabhängig von der Muttersprache. Deswegen müssen wir eine Lösung finden, dass alle Kinder wieder sinnerfassend lesen können und damit auch der Zugang zu Ausbildung gewahrt bleibt.

Auf Drängen der Lehrergewerkschaft wird bei uns auch Nachmittagsbetreuung und Kinderaufbewahrung in einem Hort als Ganztagesschule bezeichnet, obwohl sich die Wissenschaft einig ist, dass nur eine verschränkte Ganztagesschule Sinn ergibt. Wo bleibt der Mut der Politik, zumindest im Pflichtschulbereich endlich eine echte verschränkte Ganztagesschule mit Unterricht und Anwesenheitspflicht der Lehrer zwischen 8 und 16 Uhr durchzusetzen? Persönlich hätte ich nichts gegen die verschränkte Ganztagsschule, aber das stimmt, sie wird bei uns relativ schlecht angenommen, während sie in Frankreich oder Skandinavien als Erfolgsmodell gilt. Abgelehnt wird sie aber weniger von den Lehrern, als vielmehr bei den Abstimmungen von den Eltern. Es gibt bei uns sehr viele außerschulische Angebote. Am Nachmittag gehen die Kinder etwa in die Tennisvereine, die Fußballvereine oder in die Musikschulen. Wenn man in eine verschränkte Ganztagsschule geht, müsste man versuchen, das zu integrieren. Die Ehrenamtlichkeit, die Vereinstätigkeit hat in Österreich einen sehr hohen Stellenwert. Das muss man bedenken, wenn es darum geht, das System zu ändern, um pädagogisch jene Kinder besser unterstützen zu können, die es bräuchten.

Frau Landesrätin, danke für das Gespräch.

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