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Investor

Mag. Alexander Hofer

Addendum COVID-19 Beihilfen

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Der Ausfallsbonus II kann für die Monate Juli, August und September 2021 beantragt werden, sofern ein mindestens 50%iger COVID-19-bedingter Umsatzausfall vorliegt. Vergleichszeitraum ist der jeweilige Monat des Jahres 2019. Die Höhe ist branchenabhängig und beträgt zwischen 10 % und 40 % des Umsatzausfalls. Maximal können 80 T€ pro Monat gefördert werden. Anträge sind ab dem 16. des jeweiligen Folgemonats möglich und die Frist endet mit dem 15. des viertfolgenden Kalendermonats. Der Verlustersatz, durch den Verluste bis zu 90 % ersetzt werden, wird auf den Zeitraum 1. Juli bis 31. Dezember 2021 ausgeweitet. Neben einem Verlust muss ein COVID-19-bedingter Umsatzausfall von mindestens 50 % (bisher 30 %) vorliegen. Anträge sind ab dem 16. August 2021 bis 30. Juni 2022 in bis zu zwei Tranchen möglich. Bis Ende des Jahres kann die erste Tranche beantragt werden, welche 70 % des voraussichtlichen Verlusts fördert. Bei Beantragung der zweiten Tranche sind die Höhe des Umsatzausfalls sowie der Verluste durch einen Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Bilanzbuchhalter bis 30. Juni 2022 zu bestätigen (Endabrechnung) und der Antrag ist von diesem einzubringen.

Hören Sie dazu auch unseren Podcast! Mehr dazu finden Sie unter:

www.steueraffe.at

Die Landwirtschaft sieht sich vom Handel massiv unter Druck gesetzt. Wirtschaftskammer und Handelsverband wehren sich.

Köstinger-Angriffe: Lebensmittelhandel wehrt sich!

Der Lebensmittelhandel weist die Angriffe von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger gegen den ihrer Meinung nach erpresserischen Umgang der Supermärkte mit den Bauern zurück. Der österreichische Lebensmittelhandel erziele selbst sehr niedrige Renditen, trage aber massiv zum Umsatz der heimischen Landwirte und Verarbeiter bei.

Die pauschalen und unsachlichen Unterstellungen sowie die deplatzierte Wortwahl von Bundesministerin Elisabeth Köstinger weisen wir im Namen der gesamten Branche auf das Schärfste zurück“, so Christian Prauchner, Bundesobmann des Lebensmittelhandels in der WKÖ. Denn gerade die Corona-Krise habe gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert. So konnte die Grundversorgung der Bevölkerung gemeinsam verlässlich sichergestellt werden. Ein Studie des Economica-Instituts dokumentiert, dass der Lebensmittelhandel nur eine Umsatzrendite von unter einem Prozent erreiche, aber mit einem Wert von mehr als 6,9 Milliarden Euro massiv zur Wertschöpfung in den vorgelagerten Stufen beitrage. Der Lebensmittelhandel sei zentraler Absatzmittler und verlässlicher Partner der heimischen Landwirte. Die Economica-Studie untersuchte auch die Zusammensetzung des Bruttoverkaufspreises im Lebensmittelhandel in Österreich. Im Gesamtdurchschnitt entfallen demnach insgesamt 24,5 Prozent des Regalpreises auf die Landwirtschaft und knapp 18 Prozent auf die Lebensmittel-

industrie. Mit einem Anteil von 16,5 Prozent am Regalpreis liegt der Lebensmitteleinzelhandel an dritter Stelle. Für Studienautor Peter Voithofer ist folgender Punkt besonders beachtlich: „Mehr als 80 Prozent der im Lebensmitteleinzelhandel erzielten Wertschöpfung werden in die eigenen Mitarbeiter investiert. So entfallen 13,4 Prozent des Regalpreises auf Personalkosten. Dies entspricht 81,2 Prozent des insgesamt auf den Lebensmitteleinzelhandel entfallenden Anteils am Regalpreis von 16,5 Prozent.“ „In Partnerschaft mit hunderttausenden heimischen Bauern hat der Lebensmittelhandel in den vergangenen Jahrzehnten große Meilensteine in der Regionalität gesetzt“, ergänzt Christof Kastner, Vize-Obmann des Lebensmittelhandels. Die auf Dauer angelegten Beziehungen seien daher ein Garant für Verlässlichkeit und Sicherheit für beide Seiten. Auch der Handelsverband weist die Köstinger-Vorwürfe vehement zurück. So habe der Lebensmitteleinzelhandel gemeinsam mit dem Handelsverband bereits vor Jahren die Einrichtung einer Ombudsstelle für die Landwirtschaft angeregt und gemeinsam mit dem Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus unter Einbezug der Landwirtschaft konzipiert. Bis dato sei von politischer Seite aber keine Umsetzung zustande gekommen. „Der Handelsverband und seine Mitglieder haben stets betont, dass eine Mediationsstelle wichtig wäre“, sagt dazu Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Markenherstellern, die während der Pandemie ihre Werbeausgaben reduziert haben, droht ein Absturz ins Bodenlose.

Corona:

Erdbeben im Konsumverhalten

Corona hat das Konsumverhalten in der DACH-Region stark beeinflusst. Serviceplan Group, GfK und Markenverband zeigen auf, was die geänderten Rahmenbedingungen für österreichische Marketingentscheider bedeuten.

So sind die Konsumenten von heute nicht mehr die, die sie vor COVID-19 waren. 83 Prozent aller Menschen verändern gerade ihr Konsumverhalten. Gleichzeitig fällt die Marken-Loyalität mit etwa 40 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Mit Konzepten, die vor Corona erfolgreich waren, wird man den veränderten Marktstrukturen nicht mehr gerecht. Der Erfolg oder Misserfolg der Markenführung in den nächsten Jahren entscheidet sich jetzt, so die Ergebnisse von Serviceplan Group, GfK und Markenverband. Denn noch nie haben sich Marktanteile so gravierend verschoben wie derzeit. Und noch nie war der Markenwechsel so hoch wie heute. Ein Vergleich der Finanzkrise von 2009 und der Corona-Krise 2020 mit dem Referenzjahr 2018 zeigt: Unternehmen, die in Krisenzeiten ihre Werbung nicht reduziert haben, haben Marktanteile gewonnen. In der Finanzkrise um 18,5 Prozent, im Zeitraum der Coronapandemie sogar um 32,8 Prozent. Denn in Krisenzeiten steigen die Volatilität und die Gefahr von Marktanteilsverlusten, im Gegenzug ist es nie günstiger und effektiver, Marktanteile hinzuzugewinnen. Und so hat die Pandemie den ohnehin vorherrschenden Trend zu geringerer Marken-Loyalität weiter verstärkt. Auch die Wertvorstellungen gegenüber unseren Marken haben sich durch die Krise verändert; und zwar von Lebensfreude und Selbstinszenierung – mit Hilfe von Marken – hin zu Geborgenheit und Nachhaltigkeit.

Gemeinsam am Erfolg wachsen

Wie die UniCredit Bank Austria Unternehmen im Wirtschaftsaufschwung dabei unterstützt, ihre Wachstums- und Investitionschancen zu nützen, erläutert Christian Strobel-Ludwig, Landesdirektor Firmenkunden Steiermark.

Wie schätzen Sie die aktuelle Wirtschaftsentwicklung ein? Christian Strobel-Ludwig: Nach dem beispiellosen Wirtschaftseinbruch im Vorjahr erleben wir gerade eine historische Aufschwungphase. Die Konjunktur ist kräftig angesprungen, die Unternehmen investieren wieder und wollen ihre Wachstumschancen nützen. Die Erholung ist schon in vielen Bereichen deutlich spürbar, und die heimische Wirtschaft insgesamt ist auf einem guten Weg, bald wieder ihr Vorkrisenniveau zu erreichen. In dieser Wachstumsphase wollen wir die Unternehmen als strategischer Finanzpartner begleiten und finanzieren. Wie unterstützt die Bank die Unternehmen ganz konkret? Unser klares Ziel ist es jetzt, mehr Kredite zu vergeben, um den Aufschwung zu finanzieren. Wir wollen damit vor allem den Mittelstand stärken. Aufgrund der Pandemie lagen viele Investitionen und auch neue Projekte monatelang auf Eis – viele Unternehmen verfolgen diese Pläne jetzt wieder weiter. Die Zinsen sind weiterhin sehr günstig, daher ist nun ein guter Zeitpunkt für Fremdfinanzierungen. Abgesehen von der Vergabe neuer Kredite haben wir auch die Aufstockung bestehender Kreditlinien vereinfacht, um den Unternehmen beim wachsenden Bedarf an Betriebsmitteln oder bei der Ausweitung der Produktion zu helfen. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir die individuell passenden Finanzierungsstrategien, die den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens unterstützen – von Krediten über Förderungen bis hin zu Kapitalmarkt-Maßnahmen. Im Interview erklärt Landesdirektor Christian Strobel-Ludwig, wie die UniCredit Bank Austria Unternehmen im Wirtschaftsaufschwung unterstützt.

Wie geht Ihre Bank mit dem deutlich erhöhten Beratungsbedarf vieler Kunden um? Wir haben eine Beratungsoffensive für Firmenkunden gestartet, die neben klassischen Finanzierungsfragen insbesondere auch Investitionen in Nachhaltigkeit und Klimaschutz umfasst. Denn diese Themen stehen längst bei praktisch jedem mittelständischen Unternehmen auf der Agenda. Und weil wir als Bank in den vergangenen Jahren dank Digitalisierung effizienter und schneller geworden sind, können wir jetzt die Zahl unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Beratung deutlich aufstocken.

Welche Bereiche sind hier vor allem gemeint? Wir wollen uns im Firmenkundengeschäft in allen Bundesländern, inklusive Wien und so auch in der Steiermark, noch stärker aufstellen. In den kommenden Jahren werden wir daher massiv in neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und in deren Qualifikation investieren – von Kreditanalystinnen und Kreditanalysten über Betreuerinnen und Betreuer bis hin zu Betreuungsassistentinnen und -assistenten.

Nähere Informationen erhalten Sie bei Christian Strobel-Ludwig, Landesdirektor Firmenkunden Steiermark der UniCredit Bank Austria, Telefon +43 (0)5 05 05-63436, und auf unternehmerbank.at.

Beratungskompetenz der UniCredit Bank Austria

• Eine der kapitalstärksten Großbanken Österreichs und Teil von UniCredit, einer erfolgreichen paneuropäischen Geschäftsbank mit voll integriertem Corporate & Investment Banking • Sieben von zehn heimischen Großunternehmen sind Kunden der UniCredit Bank Austria • Ihr Geschäftsbereich „Unternehmerbank“ betreut nahezu jedes dritte mittelständische Unternehmen Österreichs

Die stolzen Gewinner des Elevator Pitch 2019: Charlotte Ohonin „3D-Brain-On-Chip“ (Platz 3), Gabriel Gschaider „Freyzein – Circular Outdoor Apparel“ (Punktegleich auf Platz 3), Anna Reiss „BIKA – Die biologische Kaffeekapsel“ (Schülerwertung Platz 1), Simon Werba „DigniSens: Facilitating the handling of incontinence – with a smart sensoric system“ (Platz 1), Lisa Krappinger „Breathe ilo“ (Platz 2). (v.l.n.r.) Die zahlreichen Ehrengäste enthüllten das neue Wahrzeichen gemeinsam mit LK-Präs. Franz Titschenbacher (re.) , VizePräs. Maria Pein (3. Von re.) und dem Künstler Gerhard Almbauer (4. Von li.).

Elevator Pitch 2021

Der Elevator Pitch der Jungen Wirtschaft geht in die nächste Runde. In diesem Wettbewerb werden bereits zum neunten Mal die besten und zündendsten unternehmerischen Ideen gesucht, welche die steirische Wirtschaft begeistern. Im Rahmen dieser Initiative bekommen JungunternehmerInnen, MeisterInnen, GründerInnen und alle wirtschaftlich Interessierten (zwischen 14 und 40 Jahren) die Chance, neue und innovative Ideen für Produkte oder Dienstleistungen in 90 Sekunden – so lange dauert nämlich die Liftfahrt – zu präsentieren. Auf www.elevatorpitch.st können sich Interessenten bis 2. November (24 Uhr) mit ihrer Idee bewerben. Unter allen Bewerbungen wählt die Jury die Besten aus, die ihre Idee im Lift präsentieren. Sie rittern um die Siegerprämie von 5.000 Euro. An den Zweitplatzierten gehen 2.000 Euro, an den Drittplatzierten 1.000 Euro.

Bildungszentrum Steiermarkhof feiert 70. Geburtstag

Anfang September wurde die 70-Jahr-Feier des Steiermarkhofs festlich begangen. Er ist nicht nur das aktivste Bildungshaus Österreichs und Treffpunkt von Stadt und Land, sondern auch Sprungbrett für junge Künstler.

Die große Wertschätzung zeigte sich in der Anwesenheit von LH Hermann Schützenhöfer, der Landesräte Johann Seitinger und Christopher Drexler sowie von Bürgermeister Siegfried Nagl. Gemeinsam mit LK-Präsident Franz Titschenbacher, Vizepräsidentin Maria Pein und Kammerdirektor Werner Brugner enthüllten die Ehrengäste den Stier „Philo“ aus Bronze. Die Skulptur ist ein Symbol für die Kraft der Weiterbildung, für die Offenheit des Hauses sowie die heimische Landwirtschaft, die den Tisch mit wertvollen Lebensmitteln deckt.

Bildung als Werkzeug

„Aus- und Weiterbildung ist das Werkzeug, um harte Nüsse selbst zu knacken. Sie ist ein wichtiger Begleiter im Leben“, betonte Präsident Titschenbacher anlässlich des Jubiläums. Jährlich kommen mit steigender Tendenz mehr als 70.000 Bildungsfreudige zum Steiermarkhof. Pro Jahr werden rund 2.000 Weiterbildungsveranstaltungen in den 20 multimedial ausgestatteten Seminarräumen durchgeführt. Die Hälfte der Seminarräume ist mit modernster Hybrid-Technik für Online-Seminare ausgestattet. Einzigartig ist, dass alle 70.000 Teilnehmer auch Zugang zu zeitgenössischer Kunst von jungen steirischen Künstlern haben.

Viel Spaß im Spar-Sommercamp

Das Spar-Sommercamp 2021 lud auch heuer wieder 40 Kinder von Spar-Mitarbeitern sowie Einzelhändlern auf eine Entdeckungsreise durch die spannende Welt von Spar ein. Organisiert und betreut wird das Projekt von Karin Kitzer-Puntigam, die im Bereich Expansion tätig ist und selbst zwei Kinder hat. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Camp als Unterstützung für die Eltern anbieten können! Gleichzeitig geben wir den Kindern Einblick in das Berufsleben der Eltern. Neben einem Training mit der Betriebsfeuerwehr oder dem Backkurs bei der Interspar-Bäckerei gibt es heuer auch die Möglichkeit – in Kooperation mit dem ‚Holz-Zirkus‘ – z. B. einen Spar-LKW aus Holz zu fertigen“, so Projektleiterin Kitzer-Puntigam.

Steirische Seilbahnen haben 55 Mio. Euro investiert

Mit Gelassenheit und Vorausblick haben die steirischen Seilbahnen die Katastrophen-Saison 2020/21 durchtaucht. Die Umsatzzahlen im Corona-Jahr waren nach einem Rekord von 114,1 Mio. Euro in der Saison 2019 im Corona-Winter nur noch 21,6 Mio. – ein Minus von über 80 %. „Corona war für uns ein Schreckensszenario“, resümiert Fabrice Girardoni, FG-Obmann der steirischen Seilbahnen. Umfassende Investitionen in Sicherheit und Komfort waren in der Krise notwendig: Insgesamt flossen 55 Mio. Euro in den Erhalt und Bau von Seilbahnanlagen und Infrastruktur. „Die wirtschaftliche Planung läuft über viele Jahre, Corona hin oder her – unsere Branche musste da durch“, beschreibt Girardoni die Entschlossenheit der Betriebe.

Grazerin auf Öko-Jahr in Bolivien

Die Grazer Maturantin Clara Leitner wird bei einem freiwilligen Öko-Jahr bis Juni 2022 in der Umweltarbeit in Bolivien tätig sein. Sie wird in Potosi für die CESOL (Complejo de Energia Solar) ihren sozialen bzw. ökologischen Dienst absolvieren. Dort wird sie im Ausbildungs- und Förderprogramm von „Yachay Mosoj“ - einem Jugendzentrum − in der Umweltarbeit tätig sein. Unterstützt wird ihr Engagement von Saubermacher-Gründer Hans Roth, der diese Aufklärungsarbeit vor allem bei den Jüngsten für sehr sinnvoll hält. „Ich freue mich, dass Clara vor Ort in Südamerika zu Mülltrennung und -vermeidung informiert. Ich bin überzeugt, dass Clara mit ihrem Einsatz und Engagement viele Jugendliche begeistern wird.“

Aufwind für Tourismus in der Steiermark

Der Abstand zu den Tourismuszahlen von vor Ausbruch der Corona-Krise wird kleiner. Dies zeigen die aktuellen Zahlen für die Halbzeit des Sommer 2021. Von Mai bis Juli wurde gegenüber 2020 mit 963.600 Gästeankünften ein Plus von 22,6 % (+ 177.800 Ankünfte) erreicht, mit 3.060.200 Nächtigungen ein Plus von 21,9 % (+ 550.800). „Diese Bilanz ist nach äußerst herausfordernden Monaten ein wichtiges Signal für den Tourismus in der Steiermark. Erfreulich ist, dass wir im Juli nochmals zulegen konnten“, so LR Barbara Eibinger-Miedl. „Wandern, Radfahren sowie Genuss sind die Ingredienzien der Sommerfrische Steiermark, mit der das Grüne Herz auch in Zukunft punkten kann“, ergänzt Steiermark-Tourismus-GF Erich Neuhold.

AK-Präs. Josef Pesserl, AK-Frauenreferatsleiterin Bernadette Pöcheim (re.) und Cordula Schlamadinger, Leiterin der Kinderdrehscheibe, präsentierten den neuen AK-Kinderbetreuungsatlas.

Kurz im Gespräch mit

Karl Heinz Snobe,

Landes-GF des AMS Steiermark

Wie beurteilen Sie die Situation auf dem steirischen Arbeitsmarkt zum Herbstbeginn? Gäbe es die starke Zunahme der Langzeitarbeitslosigkeit nicht, würde ich sagen, die Krise am Arbeitsmarkt ist beendet. In vielen Bereichen liegt die Arbeitslosigkeit unter dem Vorkrisenniveau und die Vorzeichen stehen auf einen weiteren Rückgang der Gesamtarbeitslosigkeit. Eher besteht das Problem, dass uns der Nachwuchs ausgeht.

AK: Positive Entwicklung bei der Kinderbetreuung

Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt der „8. Kinderbetreuungsatlas“ der AK Steiermark einmal mehr Verbesserungen auf. Erstmals liegt der Kinderbetreuungsatlas in digitaler und interaktiver Form vor.

Von 286 steirischen Gemeinden erfüllen 144 (2020: 132) die Kriterien für die Kategorie A: „Für diese Kategorie müssen eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder vorhanden sein“, erklärt Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferats. Seltener sind Gemeinden, die den zusätzlichen Kriterien des „Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf“ (VIF) gerecht werden. Mittlerweile haben 76 Gemeinden (2020: 65) Betreuungsangebote für Kinder von 0 bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten, die beiden Elternteilen Vollzeitjobs ermöglichen. Andererseits werden in 51 Gemeinden (2020: 66) Kinder in Halbtageskindergärten betreut. Mittlerweile bieten nur noch 20 Gemeinden (2020: 22) keine Betreuung von unter Dreijährigen. Positiv: Jede einzelne Gemeinde in der Steiermark bietet mindestens eine Kinderbildungs- bzw. Betreuungseinrichtung für Kinder von drei bis sechs Jahren an. Viele Gemeinden sind bereit, Ferien- und Tagesöffnungszeiten dem Bedarf von Eltern anzupassen. Einige Gemeinden bieten in Kooperation mit Nachbargemeinden Ferienbetreuung für Kindergarten- und teils auch Kinderkrippenkinder an, sofern es die Kapazitäten erlauben. Den AK-Kinderbetreuungsatlas gibt es ab sofort in digitaler und interaktiver Form: Unter kinderbetreuungsatlas.akstmk. at können alle Details zu den einzelnen Gemeinden abgerufen werden. AK-Präsident Josef Pesserl und Bernadette Pöcheim sind stolz auf dieses neue Online-Service. Gleichzeitig gelte es jedoch, „den weiteren Ausbau der sozialen Infrastruktur, vor allem in den ländlichen Regionen voranzutreiben.“ Zudem brauche es mehr Betreuungspersonal. Trotz anhaltender Kurzarbeit gibt es in etlichen Branchen derzeit latenten Mangel an Arbeitskräften, wie kann das AMS hier unterstützen? Der bestehende Fachkräftemangel kann nur durch Qualifikation bekämpft werden und das ist eine gemeinsame Anstrengung der öffentlichen Hand und der Betriebe! Nur auf Berufseinsteiger zu setzen, greift viel zu kurz. Die wesentlichen Potenziale liegen bei erwachsenen Umsteigern, Frauen, Älteren. Bei den fehlenden Anlernkräften im Niedriglohnbereich wird es schwierig, weil die ausländischen Arbeitskräfte nicht mehr so kommen wie in der Vergangenheit.

Wie sehen Sie die Pläne zu einer angedachten Änderung bei den Arbeitslosenbezügen, um einen zügigeren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu bewirken? Solche Anpassungen müssen ausgewogen erfolgen – das ist nicht trivial. Steht die Kürzung von Leistungen im Fokus, wird eine Änderung wenig Effekte bringen. Es wird zu mehr „Arbeitsversuchen“ kommen, aber bei unattraktiven Jobs wird die Fluktuation zunehmen. Wenn das Arbeitskräftepotenzial knapper wird und die Jobangebote zunehmen, nimmt die Bindung an ein Unternehmen ab. Ergebnis: Der Rekrutierungsaufwand der Betriebe steigt.

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