Verantwortung übernehmen – Zukunft gestalten

Page 1

VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN –

ZUKUNFT GESTALTEN

Die Deutsche Wirtschaft engagiert sich



VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN –

ZUKUNFT GESTALTEN


Prof. Dr. Dieter Hundt Arbeitgeberpräsident BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kirchentagsbesucher, der 2. Ökumenische Kirchentag in München ist eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignisse in diesem Jahr. Tausende Menschen werden in der bayerischen Metropole erwartet, um miteinander ein großes Glaubensfest zu feiern. Gleichzeitig ist der Kirchentag ein wichtiges Forum, um auf den zahlreichen Podien und Veranstaltungen ernsthaft und im fairen Miteinander um Positionen zu ringen und damit wichtige Impulse für die gesellschaftspolitische Debatte zu geben. Das Leitwort des Kirchentags „Damit ihr Hoffnung habt“ ist dabei Zuspruch und Anspruch zugleich, mit der uns anvertrauten Welt verantwortlich umzugehen. Das gilt auch für das wirtschaftliche Handeln. Wir haben deshalb den Auftritt der deutschen Wirtschaft auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag unter das Motto „Verantwortung übernehmen – Zukunft gestalten“ gestellt. Anhand ausgewählter Projekte und Initiativen der deutschen Wirtschaft zeigen wir, auf welch vielfältige Weise Unternehmen und Verbände ihre Verantwortung wahrnehmen. Diese Projekte und Initiativen präsentieren wir während des Kirchentags auf der „Agora“. Dabei wird eines ganz deutlich: Erfolgreiches Wirtschaften und verantwortliches Handeln sind keine Gegensätze, sondern bedingen einander. Die beiden großen Kirchen haben sich – zuletzt mit der päpstlichen Sozial­ enzyklika und der Unternehmerdenkschrift der EKD – sachkundig und fundiert mit Fragen verantwortlichen wirtschaftlichen Handelns auseinandergesetzt und damit einen neuen Dialog über die ethischen Maßstäbe dieses Handelns angestoßen. Nicht zuletzt die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hat die Notwendigkeit gezeigt, tiefer liegende Zusammenhänge von Wirtschaft und Gesellschaft wieder stärker zu betonen. Dazu gehört auch, dass sich die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik auf die grundlegenden Werte unserer freiheitlichen Wirtschaftsordnung zurückbesinnen.

04 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de


Die Soziale Marktwirtschaft hat in Deutschland zu einem in dieser Breite historisch einmaligen Wohlstand, sozialer Sicherheit und politischer Stabilität geführt. Gerade in den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass die Arbeitgeber in Deutschland ihre Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern und somit gegenüber der Gesellschaft durch eine entsprechende Personalpolitik auch in Krisenzeiten wahrnehmen. Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation versuchen die Unternehmen alles, um Beschäftigung in größtmöglichem Umfang zu halten und Entlassungen zu verhindern. Die gesellschaftliche Teilhabe aller ist und bleibt über sämtliche Gesellschaftsgruppen hinweg unser gemeinsames Ziel. Hierzu müssen alle einen Beitrag leisten und insbesondere die Anstrengungen für Bildung weiter verstärken. Die Wirtschaft ist gefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen und mit Worten und Taten für eine werteorientierte und nachhaltige Wirtschaftskultur einzutreten. Wo in Verantwortung für die Menschen und den gesamten Prozess der Wertschöpfung geplant und gehandelt wird, entstehen Vertrauen, Akzeptanz und langfristig auch wirtschaftliche Werte. Ich freue mich auf spannende Begegnungen und anregende Gespräche beim 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München!

Prof. Dr. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände März 2010 | Berlin

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 05


Dr. Dominik H. Enste Wirtschaftsethiker im Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Gesellschaftliches Engagement – Pflicht oder Kür? In der Öffentlichkeit werden Unternehmen häufig dafür kritisiert, dass sie ihre Gewinne maximieren wollen. Dabei wird jedoch übersehen, dass Gewinne in einer funktionierenden Wettbewerbsordnung ein Zeichen dafür sind, dass die Wünsche der Konsumenten – also von uns allen – erfolgreich erfüllt wurden. Diejenigen Unternehmen, die besonders hohe Gewinne erzielen, haben letztlich die ihnen zugewiesene Aufgabe innerhalb unserer marktwirtschaftlichen Ordnung besonders gut erfüllt. Außerdem sind Gewinne die Basis für weiter gehendes, gesellschaftliches Engagement der Unternehmen. Gewinne sind somit die Pflicht, gesellschaftliches Engagement die Kür. Doch ohne eine gute Kür gewinnen z. B. Eiskunstläufer keinen Wettbewerb, und dies gilt in ähnlicher Weise auch für Unternehmen. Es gibt eine einfache Formel, die zusammenfasst, welche Ziele Unternehmen verfolgen. Sie lautet: „PPP“. Die wenigsten Unternehmen meinen damit Profit, Profit, Profit. Mehr als 95 Prozent der Unternehmen haben ein breiteres Zielspektrum: Sie engagieren sich zusätzlich durch Spenden, ehrenamtliches Engagement oder soziale Projekte. Allein die inhabergeführten Unternehmen investieren in diesen Bereichen pro Jahr rund 10 Mrd. Euro. Vielfach setzen sie auf langfristige und nachhaltige Gewinnmaximierung und damit auf „PPP“ im Sinne von Profit, Planet und People. Diese Unternehmen betrachten also neben den wirtschaftlichen auch die sozialen und ökologischen Auswirkungen unternehmerischen Handelns und beziehen diese in ihre Unternehmensstrategie mit ein. Voraussetzung dafür, dass Unternehmen eine „PPP-Strategie“ im Sinne von Profit, Planet und People verfolgen können, ist, dass der Staat einen Ordnungsrahmen schafft, in dem über den Ausgleich von Angebot und Nachfrage – über den Markt – Güter, Arbeitskraft und Dienstleistungen effizient verteilt werden können. Dazu müssen Unternehmen in einem fairen Wettbewerb stehen. Gleichzeitig muss Raum bleiben für freiwilliges Engagement der Unternehmen.

06 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

Um wertbezogene, ethische Rahmenbedingungen herstellen zu können, teilen sich Unternehmen, Staat und Individuen bestimmte Aufgaben. So müssen etwa auf staatlicher (Ordnungsethik) und unternehmerischer (Unternehmensethik) Ebene allgemeingültige Regeln festgelegt werden, um den Einzelnen (Individualethik) in moralischen Konfliktsituationen nicht zu überfordern.

Ethikebenen Wirtschaftsethik Welche moralischen Normen und Ideale können unter den Bedingungen der Knappheit von Gütern und Produktionsfaktoren umgesetzt werden? Ordnungsethik Welche allgemeinen, universalisierbaren, dauerhaften Regeln und Restriktionen innerhalb der staatlichen Rahmenordnung sind aus ethischer und wirtschaftlicher Sicht notwendig? Unternehmensethik Welche unternehmensinternen Strukturen, (Ethik-)Richtlinien und Maßnahmen (z. B. Wertemanagement, Ethik-Audit) sind für das Zusammenarbeiten notwendig? Individualethik Welche individuellen Moralvorstellungen (Gewissen, Präferenzen, [Berufs-]Ethos) sind für das Zusammenleben der Individuen notwendig? Auf der Unternehmensebene sind sich viele Betriebe mittlerweile über die Folgekosten bewusst, die eine Vernachlässigung von moralischen Aspekten mit sich bringt. Deshalb bauen viele Unternehmen ein Wertemanagement auf oder implementieren Ethikkodizes, denn gesellschaftliche Verantwortung beginnt bereits bei der Unternehmensführung. Längerfristige Gewinnmaximierung und gesellschaftliches Engagement sind dabei auch für die Unternehmen besser als kurzfristiges Quartalsdenken. Das zeigt ein Vergleich der Wert­ entwicklung von 120 mittelständischen Unternehmen (GEX-


Index), die in Familienhand (mehr als 25 Prozent) sind, mit den deutschen DAX-30-Unternehmen: Von 2004 bis 2009 erhöhte sich der Wert der DAX-30-Unternehmen um rund 30 Prozent, während die Familienunternehmen mit einem Plus von 60 Prozent doppelt so gut abschnitten. Offensichtlich zahlen sich eine engere Verzahnung von Kompetenz und Haftung und tendenziell längerfristige, nachhaltigere Perspektiven der Unternehmensführung aus (Abbildung).

Vergleich der Entwicklung des DAX und des GEX seit 2004

gagements der Unternehmen in Deutschland fast immer ausgeblendet, da es dies in anderen Ländern so nicht gibt. Dabei liefert das duale System einen wesentlichen Beitrag der deutschen Unternehmen zur Stabilisierung der Gesellschaft. Für viele Unternehmer ist ihr Engagement selbstverständlich, und sie halten es gar nicht für nötig, über ihre Initiativen zu reden. Die Projekte, die in dieser Broschüre vorgestellt werden, sollen deshalb exemplarisch für das vielfältige und umfassende unternehmerische Engagement der deutschen Wirtschaft stehen.

260 240 220 200 180 160 140 120 100

GEX DAX

80 60 16.12.04

02.01.06

01.01.07

01.01.08

01.01.09

Quelle: Deutsche Börse (Stand: 17.12.2009)

Die deutschen Unternehmen engagieren sich stark. Doch insbesondere in der Kommunikation über ihr gesellschaftliches Engagement besteht Nachholbedarf – etwa im Vergleich zu den USA oder Großbritannien. Nach Angaben des World Economic Forum (2009) kommen aus Deutschland, der führenden Warenexportnation, nur 6 Prozent der Großunternehmen, die weltweit als besonders engagiert gelten. Es fehlt den deutschen Unternehmen jedoch nicht an Engagement, sondern vielmehr an der Bereitschaft, dies zu kommunizieren. Dazu zählt auch das beispiellose Engagement der deutschen Unternehmen im dualen Ausbildungssystem. Dieses wird bei der Analyse des En-

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 07


„Es ist wichtig, deutlich zu machen, wie sehr sich die Unternehmen gesellschaftlich engagieren. BDA und BDI wollen mit CSR Germany die gelebte Verantwortung der Unternehmen darstellen und einen Beitrag zur Weiterentwicklung von CSR leisten.“ Prof. Dr. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

CSR Germany informiert

Worum geht`s?

Was ist CSR? Ist das ein Codewort oder eine chemische Formel? Genau hier setzt CSR Germany an. Im ersten Kernbereich des Internetportals wird beschrieben, was sich hinter CSR verbirgt. Der zweite Kernbereich „Handlungsfelder“ zeigt die vielen CSRThemen wie Arbeit und Beschäftigung, Entwicklung oder Umwelt. Und der dritte Kernbereich stellt die Instrumente, die den Unternehmen für ihr Engagement zur Verfügung stehen, vor. Das können Selbstverpflichtungen im Umweltschutz, Verhaltenskodizes oder CSR-Leitsätze sein. Das Herzstück des Portals ist aber der vierte Kernbereich „CSR in der Praxis“. Hier können Unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement vorstellen, und hier gibt es einen Bereich zur Europäischen Allianz zu CSR. CSR Germany ist das zentrale Kommunikationsinstrument für alle Aktivitäten im Rahmen der Allianz. Es stellt Unternehmen vor, die die Allianz unterstützen, und enthält Informationen zu Veranstaltungen und Initiativen. Schließlich informiert CSR Germany in einem News-Bereich über aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich CSR.

CSR Germany vernetzt Wer ist im Bereich HIV-Prävention in Afrika aktiv? Wer hat welche Erfahrungen mit GRI-Berichterstattung gemacht? Was ist beim Corporate Volunteering zu beachten? Damit Unternehmen diese Fragen klären und sich untereinander austauschen können, vernetzt CSR Germany Unternehmen. Über den BestPractice-Bereich auf CSR Germany kriegen sie einen Einblick in die Aktivitäten anderer Unternehmen und können diese di-

www.csrgermany.de

08 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

• Die Wirtschaft übernimmt viel Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft. Dieses freiwillige Engagement der Unternehmen wird leider kaum wahrgenommen und in der Diskussion zu Corporate Social Responsibility (CSR) zu wenig gewürdigt. Dabei ist CSR für viele Unternehmen selbstverständlich. CSR Germany möchte dies Politik und Öffentlichkeit zeigen. • CSR Germany unterstützt Unternehmen bei ihrem gesellschaftlichen Engagement, indem es Netzwerke schafft und Erfahrungsaustausch fördert. CSR Germany informiert außerdem über CSR-relevante Themen, Entwicklungen und Trends.

rekt kontaktieren. In einem geschlossenen Mitgliederbereich auf CSR Germany haben Unternehmen zudem die Möglichkeit, Mitteilungen zu hinterlassen, sich über besondere Initiativen zu informieren und in Kontakt miteinander zu kommen. Auf speziellen Veranstaltungen tauschen Unternehmen direkt ihre Erfahrungen aus.

Wo stehen wir jetzt? • CSR Germany ist zur Anlaufstelle für Politik, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und interessierte Bürger geworden, die den Kontakt zur Wirtschaft suchen und sich mit Unternehmen und Verbänden zu CSR austauschen möchten. • CSR Germany ist die zentrale deutsche Koordinierungsinstanz für die Aktivitäten im Rahmen der Europäischen Allianz für CSR, die im Jahr 2006 von der EU-Kommission gemeinsam mit der europäischen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde. • Mit vielen hundert Meldungen und Artikeln ist CSR Germany eines der wichtigsten Informationsportale zu CSR.


„Die Beschäftigungsbrücke Bayern bietet Vorteile für alle: Arbeitslosigkeit wird vermieden, und die Unternehmen sichern Nachwuchs für bessere Zeiten. Jede Nachwuchskraft, die heute verloren geht, wird den Betrieben angesichts des kommenden Fachkräftemangels künftig doppelt fehlen!“ Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Beschäftigungsbrücke Bayern – in bewegten Zeiten qualifizierten Nachwuchs an den Betrieb binden und flexibel bleiben Die Konjunkturkrise hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie (M+E) voll erfasst. Auftragseingänge und Produktion sind stark zurückgegangen. Viele Unternehmen haben Kurzarbeit angemeldet. Die IG Metall und die bayerischen Metall- und ElektroArbeitgeber bayme und vbm haben ein umfassendes „Aktionsprogramm zur Sicherung von Beschäftigung und Ausbildung in Bayern“ vereinbart. Schwerpunkt bildet die Beschäftigungsbrücke Bayern. Die Beschäftigungsbrücke Bayern enthält folgende Aktionsfelder: a) Jung-Facharbeiter b) Jung-Ingenieure c) Auszubildende Mit der Beschäftigungsbrücke Bayern können Mitgliedsbetriebe, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation keine Einstellungen vornehmen können, Jung-Facharbeiter weiter einsetzen und Jung-Ingenieure in den Betrieb holen. Zunächst beraten die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber ihre Mitgliedsunternehmen, wie sie mit Hilfe der Regelungen zur Kurzarbeit möglichst viele Auszubildende und Ingenieure trotz Krise übernehmen können.

Wo stehen wir jetzt?

Worum geht`s? • Die Beschäftigungsbrücke Bayern besteht aus 3 Aktionsfeldern: Jung-Facharbeiter, Jung-Ingenieure, Auszubildende. • Alle Mitgliedsbetriebe der bayerischen Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm, die aufgrund ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Situation nicht in der Lage sind, Einstellungen vorzunehmen, können mittels der Beschäftigungsbrücke Jung-Facharbeiter weiter in ihrem Betrieb einsetzen und Jung-Ingenieure in den Betrieb holen. • Mit dem Aktionsfeld Auszubildende besteht die Möglichkeit, zusätzliche Ausbildungsplätze über eine paritätische Finanzierung zu schaffen.

Ist die Übernahme der Auszubildenden dennoch nicht möglich, können sie in der „Beschäftigungsbrücke Bayern GmbH Jung-Facharbeiter“ angestellt werden. Für maximal 18 Monate arbeiten junge Fachkräfte zum üblichen M+E-Tarif, aber ohne leistungsabhängiges Entgelt, und werden für mindestens drei Tage in der Woche an ihren ehemaligen Ausbildungsbetrieb verliehen. In einer zweiten Beschäftigungsbrücke können MINT-Absolventen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik), die nach ihrem Abschluss im Jahr 2009 oder 2010 mindestens vier Monate arbeitssuchend gemeldet waren, angestellt werden. Die „Beschäftigungsbrücke Bayern GmbH Jung-Ingenieure“ verleiht die Ingenieure für mindestens vier Tage pro Woche in Mitgliedsbetriebe der bayerischen Metallarbeitgeberverbände.

• 27. April 2009: Start des Aktionsprogramms zur Sicherung von Ausbildung und Beschäftigung • Mai 2009: Start der Hotline zur Beschäftigungsbrücke • Dezember 2009: www.machdiebruecke.de geht online. • Fortlaufend 2010: Vertragsabschlüsse in der Beschäftigungsbrücke (Jung-Facharbeiter und Jung-Ingenieure) • Ab 2011: Nutzung des Tarifvertrags Ausbildung durch die Unternehmen

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 09


„Unsere Unternehmen wollen auch in der Krise eingespielte Teams zusammenhalten und verhindern, dass wertvolles Know-how verloren geht. Wir wissen, dass künftig zu wenig gute junge Arbeitskräfte ­nachkommen und der Fachkräftemangel zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor wird.“ Martin Kannegiesser, Präsident Gesamtmetall, Geschäftsführender ­Gesellschafter der Herbert Kannegiesser GmbH, Vlotho

Worum geht`s? • Die Metall- und Elektroindustrie (M+E) ist mit rund 3,4 Mio. Mitarbeitern der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. • Die M+E-Industrie braucht auch künftig gut ausgebildete Fachkräfte und Aka­de­miker vor allem in MINTFächern. • Der demografische Wandel stellt die Unternehmen vor neue Herausforde­run­gen. Aus der Schule kommen immer weniger junge Leute. Ältere Mitarbeiter müssen länger im Betrieb bleiben.

Fachkräfte für die Zukunft sichern Vom Schau-Fahrzeug zum Mitmach-Mobil Ob auf dem Schulhof der Sekundarschule Heinrich Heine in Magdeburg, der Willi-Graf-Realschule in Euskirchen oder dem Mühlheimer Rathausmarkt: Die InfoMobile der Metall- und Elektroindustrie erregen Aufmerksamkeit. Seit über 20 Jahren setzt der Arbeitgeberverband Gesamtmetall diese Busse ein. Ihre Aufgabe: Schüler, Lehrer und Eltern über Ausbildungsmöglichkeiten und Arbeitswelt der Branche informieren. Insgesamt neun Infobusse sind im Auftrag der M+E-Arbeit­geber­ verbände täglich in Deutschland unterwegs. Pro Jahr kommen rund 100.000 Jugendliche in die 17 Meter langen Busse. In den Jahren 2009 und 2010 werden die InfoMobile äußerlich neu gestaltet und inhaltlich aufgerüstet. Das neue Design macht neugierig auf das, was im Fahrzeug zu erleben ist:

Fünf Experimentierstationen laden ein, sich aktiv mit technischen Auf­gaben zu beschäftigen. Zwei Berater stellen dabei die M+E-Industrie als innovativen In­dus­triezweig vor. ­Daneben gibt es multimediale Infos: Besucher können sich in einer ­Adressdatenbank mit fast 3.500 Firmenporträts über regionale Aus­bildungsmöglichkeiten informieren, in einer virtuellen Personality-Show ihre Eignung für technische Berufe testen und Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung abrufen. An vielen Haupt- und Realschulen ist ein Besuch im InfoMobil selbstverständlicher Bestandteil des Berufskundeunterrichts. Für den Erfolg des Projekts ist deshalb entscheidend, dass die Lehrer genügend Informationen über die Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten haben. Nur dann können sie Berufsempfehlungen aus­sprechen und interessanten Unterricht anbieten. Im Jahr 2008 erreichten die InfoMobile mehr als 6.000 Lehrer und vermittelten praxisnahe Inhalte für mehr als 8.000 Unter­richtseinheiten. Für den Unterricht stehen umfangreiche didaktische Materialien zur Verfügung. Über 3.000 spezielle Infopakete für Lehrer wurden allein 2009 angefordert. Die Materialien kommen bei den Pädagogen an: Mehr als 90 Prozent der Lehrer bewerten Broschüren und DVD äußerst positiv. Gut zwei Drittel der Schüler teilen diese positive Einschätzung. Kein Wunder, dass fast alle befragten Lehrer die InfoMobile auch künftig für den Berufskundeunterricht nutzen wollen.

Wo stehen wir jetzt? • Rund 65 % der Beschäftigten in der M+E-Industrie sind aus­ ge­bildete Facharbeiter und 14 % Akademiker – die Hälfte von ihnen Ingenieure. • Die M+E-Unternehmen investieren rund 8 Mrd. Euro pro Jahr in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. • Mit bundesweiten InfoMobil-Aktionen sprechen die M+EVerbände pro Jahr etwa 100.000 junge Leute an, um sie für Metall- und Elektroberufe zu gewinnen.

10 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de


„Der Reha-Verbund-Sucht im Lahn-Dill-Kreis eröffnet Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken neue Chancen für eine berufliche Zukunft und eine erfolgreiche Teilhabe am sozialen Leben.“ Monika Scheuermann, Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.

Worum geht`s? • Gewährleistung von bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Angeboten zur Versorgung von Menschen mit Abhängigkeitsproblematiken • Medizinische, soziale und berufliche Rehabilitation der betroffenen Menschen aus „einer Hand“ • Integration unter Einbezug der Familie, des sozialen und beruflichen Umfelds • Reduzierung menschlichen Leidens und Minderung gesamtgesellschaftlicher Kosten

Reha-Verbund-Sucht im Lahn-Dill-Kreis: Die Erfolgsaussichten steigen, wenn auf Rehabilitation die Integration folgt Im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis waren 2005 etwa 8.000 Einwohner von einer behandlungsbedürftigen Suchtproblematik betroffen. Die Bewältigung des täglichen Lebens stellt für diese Menschen eine besondere Herausforderung dar, ebenso der Erhalt oder die Wiedererlangung ihrer sozialen und beruflichen Integration. Was aber wäre nun, wenn diesen Mitmenschen mit Abhängigkeitserkrankungen eine integrierte Hilfestellung geboten wird, die darauf abzielt, direkt verschiedene (Re-)Integrationsschritte parallel zu gehen? Genau diese Frage führte vor fünf Jahren zur Gründung des Reha-Verbund-Sucht im Lahn-Dill-Kreis. Unter diesem Namen schlossen sich das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V., die Suchthilfe Wetzlar e. V., das Diakonische Werk Dillenburg-Herborn, die Klinik Eschenburg, der Verein Arbeits- und Erziehungshilfe mit Fachklinik und Übergangseinrichtung in Waldsolms und die Arbeitsloseninitiative im Lahn-DillKreis (WALI) zusammen. Unterstützt wird der Verbund durch die Agentur für Arbeit, die ARGE und den Lahn-Dill-Kreis. Gemeinsam wurde in der Folge eine Verzahnung von medizinischer, sozialer und beruflicher Rehabilitation erreicht, an deren Ende für den Betroffenen neben der gesundheitlichen Genesung optimal auch eine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt steht.

Der SGB-II-Träger Lahn-Dill-Arbeit GmbH motiviert und überweist von Suchtproblematiken Betroffene an die Suchthilfeeinrichtungen zwecks weiter gehender Hilfen. Im Gegenzug motivieren und unterstützen die Suchthilfeeinrichtungen ihre stabilisierten Klienten dabei, entsprechende Eingliederungshilfen zur sozialen und beruflichen Integration wahrzunehmen. Während des gesamten Integrationswegs arbeiten die RehaVerbund-Einrichtungen eng und transparent im Interesse ihrer Kunden zusammen. Kernaufgaben des Bildungswerks im Verbund sind die Feststellung der beruflichen Eignung (berufliche Eignungsanalyse [bEA]), die Durchführung und Vermittlung in berufliche Qualifizierung und Rehabilitation (berufliche Integration von Menschen mit Suchtproblematiken [bIS]) und die Integration in den ersten Arbeitsmarkt.

Wo stehen wir jetzt? • Aufstockung der Zuwendungsverträge für die Beratungsdienste Dillenburg/Wetzlar durch den Landkreis um je 50.000 Euro pro Jahr zur Personalergänzung • Aufbau eines Schnittstellen- und Kontraktmanagements • Monatlicher Fachaustausch zwischen ARGE und Suchthilfe • Abschluss von Leistungs- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen 2006 • Aufbau eines einheitlichen Monitorings „Sucht“ für den Lahn-Dill-Kreis

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 11


„familyNET bietet eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten in der Praxis zu entwickeln – das ist Lernen von und für die Praxis!“ Jens Currle, Heidelberger Druckmaschinen AG, Amstetten

Neue Wege für familienbewusste Unternehmen familyNET bietet Information, Beratung, Coaching und Unterstützung bei der Einführung neuer Konzepte zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die unterschiedlichen Unternehmensstrukturen sowie die verschiedenen Bedürfnisse besonders kleiner und mittlerer Unternehmen stehen dabei im Mittelpunkt und erfordern individuelle Lösungsstrategien, um familienbewusste Personalpolitik erfolgreich einzusetzen. Dabei geht es immer mehr darum, ungenutzte Innovationspotenziale zu aktivieren. familyNET beschäftigt sich mit den Fragen, die Beschäftigte wie Unternehmen gleichermaßen bewegen: Welche Hilfestellungen benötigen Beschäftigte, die Familienangehörige pflegen? Was bedeutet dies für Mitarbeiter und Unternehmen? Welche Möglichkeiten gibt es, die Vereinbarkeit von Pflege oder Kinderbetreuung und Beruf zu unterstützen?

Wo stehen wir jetzt? • Nach einer erfolgreichen und von den Arbeitgeberverbänden in Baden-Württemberg initiierten Modellphase wird familyNET seit September 2008 mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Arbeitgeberverbands Südwestmetall nahezu flächendeckend in 8 Regionen in Baden-Württemberg umgesetzt.

12 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

Worum geht`s? • Bedarfsgerechte Lösungen finden für die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen • Beratung und Coaching für ein familienbewusstes Personal­ management • Organisation von Netzwerken mit Unternehmen, Städten, Gemeinden und Institutionen

familyNET setzt bei der Suche nach Lösungen neue Akzente, berät Unternehmen bei der Umsetzung des neuen Pflegezeitgesetzes und unterstützt bei der Vermittlung von Diensten und Anlaufstellen. Bei der Umsetzung von flexibler und bedarfsgerechter Kinderbetreuung berät familyNet bei der Einrichtung von Belegplätzen und Betriebskindergärten sowie bei der Organisation und Umsetzung von Ferienbetreuungen mit Unternehmen. Weitere Bausteine aus dem Angebot von familyNET sind die Organisation und Durchführung regionaler Netzwerke mit Unternehmen, Städten, Gemeinden und Institutionen. Diese Netzwerke bieten eine Plattform zum Kennenlernen, zur Pflege von Kontakten und zum Austausch von Best-PracticeBeispielen sowie Instrumente und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


„Eine große ,seelische‘ Entlastung während der schwer überbrückbaren Ferienzeit für berufstätige Mütter. Den Kindern hat es zu jeder Zeit gefallen. Spitze!“ Claudia Wiedemann, Sahl Computer AG

Worum geht`s? • Spaß für Kinder • Entlastung für berufstätige Eltern • Als Arbeitgeber attraktiv sein

Mit Ferienbetreuung Schule machen! Sommerferien bedeuten Spaß für Kinder, häufig aber auch Organisationsabenteuer für Eltern. Denn wenn Kindergärten und Schulen schließen, stellt sich für berufstätige Eltern die Frage, wie sie die Betreuung ihrer Sprösslinge gewährleisten und ihnen dabei noch unvergessliche Ferien bescheren können. Passende Angebote fehlen jedoch oft. Auch für Arbeitgeber sind die Schulferien eine Herausforderung: Die Produktion muss reibungslos weiterlaufen, auch wenn viele Beschäftigte in dieser Zeit Urlaub planen. Bei der Ferienbetreuung „Sommerkinder“ ziehen Unternehmen und Mitarbeiter an einem Strang, um diese Betreuungslücke zu schließen. Die Initialzündung für das betriebsnahe Betreuungskonzept gaben die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und die bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeber bayme und vbm. Sie entwickelten gemeinsam mit der Gesellschaft für soziale Förderung und Integration (gfi) gGmbh ein Programm, das Familie und Beruf in den Ferien gut mitein­ ander vereinbaren lässt. In den Sommerferien 2007 erprobten die Partner das Konzept erstmalig in Regensburg. Über 100 Kindergarten- und Schulkinder nahmen am Programm teil.

deckt. Daneben blieb ausreichend Zeit zum Toben oder auch zum Ausruhen. Im Jahr 2008 wurde das Programm auf fünf Standorte bayernweit ausgedehnt: In Augsburg, Coburg, Nürnberg, Regensburg und Schweinfurt beteiligten sich insgesamt rund 40 Unternehmen, überwiegend aus der Metall- und Elektroindustrie, an der „Sommerkinder“-Betreuung. Ziel der Pilotprojekte 2007 und 2008 war, den Unternehmen Mut zu machen, ihren Mitarbeitern eigene Ferienbetreuungsangebote anzubieten – mit Erfolg: Seit 2009 steht „Sommerkinder“ auf eigenen Beinen: Unter der Federführung der gfi läuft die Initiative in verschiedenen bayerischen Städten weiter, getragen von den Beiträgen der Unternehmen und Eltern.

Wo stehen wir jetzt? • Das Modell „Sommerkinder“ läuft seit 2007 an mehreren Standorten. Weitere betriebliche Initiativen sind nach seinem Vorbild ins Leben gerufen worden. • Der Leitfaden „Kinder-Ferienbetreuung. Betriebsnah und familienfreundlich“ bietet Planungshilfen und Umsetzungstipps.

Erfolgsgarant war das flexible Betreuungskonzept, das sich an den Arbeitsbedingungen der Eltern ausrichtete. Sie konnten die Betreuung tage- oder stundenweise buchen. Aber auch das pädagogische Konzept ging auf. Jede Woche bekam ihr eigenes Motto, das jeweils von den teilnehmenden Unternehmen finanziell oder organisatorisch unterstützt wurde. Passend zu Themenwochen wie „Von Forschern und Spurensuchern“ oder „Immer in Bewegung“ wurde unter Anleitung von fachlich qualifiziertem Betreuungspersonal gespielt, gebastelt und ent-

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 13


„Unsere Schülerinnen und Schüler sind mit Begeisterung und Engagement beim Forschen und Entdecken dabei und ich bin überzeugt, dass sie mit demselben Feuer Kinder in der Ergründung naturwissenschaftlicher Phänome begleiten.“ Karin Bacher, Fachschule für Sozialpädagogik Tuttlingen

Worum geht`s? • Förderung von Naturwissenschaft und Technik in Kindertageseinrichtungen und Unterstützung bei der Umsetzung des Lehrplans an Fachschulen für Sozial­ pädagogik im Rahmen des Orientierungsplans in Baden-Württemberg • Schulung der Lehrkräfte aller Fachschulen für Sozial­ pädagogik in Baden-Württemberg in Naturwissenschaft und Technik • Vertiefende Zusatzqualifikation in Naturwissenschaft und Technik bei angehenden Erzieherinnen und Erziehern in der Ausbildung

Forschen und Experimentieren in der Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern „Wenn ich früher schon solche Experimente durchgeführt hätte, hätte ich einen anderen Zugang zu Naturwissenschaft und Technik bekommen.“ So oder ähnlich lauten viele Aussagen von jungen Erwachsenen. TEA richtet sich an Erzieherinnen und Erzieher, um die technische und naturwissenschaftliche Förderung von Kindern zu unterstützen und frühzeitig das Interesse an Naturwissenschaft und Technik zu fördern. In der angebotenen Zusatzqualifikation an sechs Pilotschulen steht nicht das „Pauken“ von Naturwissenschaft im Vordergrund, sondern das Wecken der kindlichen Neugier und Freude,

14 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

sich mit Zusammenhängen der Naturwissenschaft auseinanderzusetzen. Gemeinsames „Forschen und Experimentieren“ sind: Staunen, Fragen, Diskutieren, Hypothesen aufstellen und wieder verwerfen, den Dingen auf den Grund gehen. „Kann ich nochmal Farbe in den Zylinder mit Öl tropfen?“ „Ich sehe die Schwingungen des Schalls im Wasser, das ­müssen wir fotografieren!“ „Wenn wir das Wasser färben, sieht man es noch besser!“ In Experimentiereinheiten werden Versuche durchgeführt und Projekte für den Kindergarten geplant. In Bildungspartnerschaften mit Unternehmen erarbeiten die Fachschülerinnen und -schüler technische Projekte, die sie in den Praxisphasen im Kindergarten umsetzen. Als Abschluss erhalten die angehenden Erzieherinnen und Erzieher ein Zertifikat von der Landesregierung Baden-Württemberg und vom Arbeitgeberverband Südwestmetall. Die Lehrkräfte der Fachschulen für Sozialpädagogik erhalten in drei Fortbildungsmodulen Unterstützung bei der Vermittlung von technischen und naturwissenschaftlichen Lehrinhalten für den Unterricht und für die Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern.

Wo stehen wir jetzt? • Der Startschuss zur Technik-ErzieherInnen-Akademie (TEA) erfolgte im September 2009 in Kooperation der Metallarbeitgeber in Baden-Württemberg mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport. • In 6 Fachschulen für Sozialpädagogik wird die Zusatzqualifikation „Forschen und Experimentieren“ umgesetzt. • Alle 64 Fachschulen für Sozialpädagogik erhalten 2010 die Möglichkeit, je 2 Lehrkräfte in 3 Fortbildungsmodulen in Naturwissenschaft und Technik zu qualifizieren.


„Ich bin stolz, dass ich schon zwei Lehrkräfte in das Projekt ,Lehrer in der Wirtschaft‘ schicken konnte. Diejenigen, die über den Tellerrand blicken, sind ein großer Gewinn für die Schulentwicklung. Ein ,Lehrer in der Wirtschaft‘ bereichert Schüler, Lehrer und die Schulleitung.“ OStD Dr. Pippig, Gymnasium Oberhaching

Lehrer in der Wirtschaft Ein Jahr bei BMW: Ludwig Pfeiffer war „Lehrer in der Wirtschaft“ Dieser Mann packt gern an. Schnellen Schrittes läuft er über den Gang, zieht die Tür zur Klasse 10c auf – und klatscht in die Hände: Ludwig Pfeiffer (48) ist einer, der Autorität mitbringt, wenn er vor seine Schüler tritt. Und der für sie exklusives Wissen bereithält: Er hat im Schuljahr 2006/07 in der Personalabteilung des BMW-Werks Dingolfing gearbeitet. Was er dort über Abläufe in einem Betrieb gelernt hat, gibt er nun weiter, am Ortenburg-Gymnasium in Oberviechtach in der Oberpfalz. Pfeiffer ist einer von 65 „Lehrern in der Wirtschaft“. Dieses bundesweit einmalige Projekt der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. in Kooperation mit dem bayerischen Kultusministerium wird seit 2001 vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. umgesetzt. Wer vom Pult ins Werk wechseln will, der muss einige Bewerbungsgespräche absolvieren. Die Firmen, darunter Siemens, Stadtwerke München und MTU Aero Engines, suchen sich ihren Mitarbeiter genau aus. Schließlich zahlen sie ein Jahr lang sein Gehalt. Das Kultusministerium beurlaubt den Lehrer.

Worum geht`s? • Dialog Schule-Wirtschaft stärken • Gymnasiallehrkräfte wechseln für ein Jahr ins Unternehmen.

in der Türmontage am Band und habe bewiesen, dass Lehrer nicht nur in der Theorie gut sind“, erzählt er grinsend. Als Oberstufenbetreuer wollte Pfeiffer damit auch die Bereitschaft vorleben, sich zu verändern. Sein Direktor Günter Jehl zollt ihm dafür Respekt: „Die Seiten zu wechseln, das wagt nicht jeder.“ Im Fach Rechtslehre nennt Pfeiffer jetzt gern BMW als Beispiel, um Gesetze zu erläutern. Etwa wenn Firmen einen neuen Standort suchen. Eines, sagt er, freut ihn besonders: Achtklässlern an seiner Schule steht neuerdings ein Wirtschaftszweig offen. Das könnte für das Ortenburg-Gymnasium in der Region ein Wettbewerbsvorteil werden.

Wo stehen wir jetzt? • 65 Lehrkräfte haben bisher teilgenommen.

Pfeiffers Gehalt hat BMW Dingolfing gezahlt. Besonders gefallen hat ihm dort die klare Vorgabe von Zielen. „Da halten sich alle in Besprechungen an Zeit- und Kostenpläne.“ Allerdings sei der Druck größer gewesen als in seinem normalen Job. „Wir können mit den Schülern freier arbeiten.“ Der Pädagoge für Wirtschafts- und Rechtslehre und Sport hat bei BMW Workshops für Monteure organisiert und moderiert. Die Teilnehmer sollten zeitweise in anderen Werken arbeiten, wo es mehr zu tun gab. In der Ausbildungsabteilung hat Pfeiffer einen Fragebogen mitentwickelt, der die sozialen Kompetenzen von Lehrlingen stärker in ihre Abschlussnote einbezieht. Und was blieb hängen? Er habe jetzt die Anforderungen von Betrieben besser im Blick, sagt er. Und es seien Vorurteile abgebaut worden – auf beiden Seiten. „Ich war im Blaumann

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 15


„Berufsbefähigung und Berufsorientierung sind Grundanliegen für Schule und Wirtschaft. Um miteinander in Kontakt zu kommen und gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, ist SCHULEWIRTSCHAFT alternativlos.“ Ernst Baumann, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULE­WIRTSCHAFT

Worum geht`s? SCHULEWIRTSCHAFT • ist das Netzwerk für Schule und Wirtschaft – ­lebendig, kompetent, nachhaltig • schafft Perspektiven – für Leben und Beruf junger Menschen • baut Brücken – zwischen Schule und Wirtschaft • engangiert sich lokal, regional, national und ­international • übernimmt gesellschaftliche Verantwortung

Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT – durch partnerschaftliche Zusammenarbeit erfolgreich Das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT ist der Ansprechpartner, wenn es darum geht, Schule und Wirtschaft zusammenzubringen. Durch zahlreiche Projekte und Aktivitäten werden der Austausch und die Kooperation zwischen Schulen und Unternehmen gefördert – und das bundesweit. SCHULEWIRTSCHAFT gestaltet die Zukunft der Jugendlichen in Partnerschaft: durch die Verbesserung des Übergangs von Schule in Beruf oder Studium, die Stärkung der ökonomischen Bildung und die Unterstützung der Persönlichkeitsbildung. Das Partnerschaftsprinzip hat SCHULEWIRTSCHAFT auf allen Ebenen verankert: Von der Basis bis zur Spitze des Netzwerks teilen sich konsequent je ein Partner aus Schule und Wirtschaft

16 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

den gemeinsamen Vorsitz. Rund 450 regionale Arbeitskreise gibt es bundesweit. Lehrkräfte aller Schularten, Vertreter der Wirtschaft, der Eltern, der Agenturen für Arbeit und anderer Organisationen arbeiten hier zusammen: freiwillig – zum gemeinsamen Vorteil. 15 Landesarbeitsgemeinschaften koordinieren die Arbeitskreise und fördern den Erfahrungsaustausch. Sie entwickeln Konzepte zur Berufswahlvorbereitung und Verbesserung der ökonomischen Bildung und liefern durch Projekte, Veranstaltungen und Seminare Impulse für Schulen, Schulverwaltung und Unternehmen. Gleichzeitig arbeiten die Landesarbeitsgemeinschaften in der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT zusammen. Sie bildet das Dach regionaler, landes- und bundesweiter SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit und wird von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln getragen.

Wo stehen wir jetzt? SCHULEWIRTSCHAFT • ist in allen Bundesländern aktiv • wirkt als Multiplikator von Bundes- über Landesebene direkt bis an die Basis: 22.000 ehrenamtlich Aktive in Kooperation mit 8.000 Unternehmen • kombiniert gleichberechtigt wirtschaftliche und pädagogische Perspektiven • Alleinstellungsmerkmal: branchen- und schulartübergreifende Zusammenarbeit • steht für Kontinuität und Kompetenz: über 55 Jahre erfolgreiche SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit


„SCHULEWIRTSCHAFT baut Brücken zwischen Schule und Wirtschaft. Dies eröffnet den Schulen vielfältige Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Betrieben.“ OStD Ulrich Wiethaup, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft SCHULEWIRTSCHAFT

Worum geht`s? Die regionalen Arbeitskreise • sind Kontakt- und Informationsplattformen und vernetzen die Schule-Wirtschaft-Akteure vor Ort • unterstützen Schulen und Unternehmen dabei, ­Kooperationen einzuleiten und auszugestalten • entwickeln gemeinsame Aktivitäten, um die Zusammenarbeit von Schulen und Unternehmen in der Region zu verbessern • erleichtern den Schülern den Berufsstart durch ­Projekte

Die Arbeit vor Ort – Herzstück der SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit

Best Practice: www.sprungbrett-bayern.de – ­Internettreffpunkt für Schule-Wirtschaft-Kooperationen Sprungbrett ist Bayerns größte Praktikumsbörse im Internet. Hier finden Unternehmen, Lehrkräfte, Schüler und Eltern alle Informationen rund um Themen „Praktikum“ und „Berufsorientierung“ – von Präsentationen, Checklisten und Einladungsschreiben bis hin zu Praktikumsplätzen für Schüler und Lehrkräfte. Sprungbrett fördert nicht nur die Berufsorientierung von Jugendlichen, die Online-Börse entwickelt sich auch immer mehr zu einem attraktiven Zusatzangebot regionaler SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit. Denn sie bietet beste Voraussetzungen, um Partner aus Schule und Arbeitswelt miteinander in Kontakt zu bringen. Förderer: Landesarbeitsgemeinschaft

Best Practice: Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT ­Ostdeutschland Das Projekt „Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT Ostdeutschland“ macht den Fachkräftebedarf in Ostdeutschland zur Chefsache und setzt dabei auf folgende Schwerpunkte: Schülern frühzeitig die Türen der regionalen Betriebe aufzuschließen, ihr Interesse an den MINT-Fächern zu fördern sowie leistungsschwächeren Schülern durch gezielte Unterstützung den Weg in eine Ausbildung zu ebnen. Dafür öffnen die ostdeutschen Betriebe ihre Türen, um den Schülern Ausbildungs- und Berufsperspektiven in ihrem eigenen oder einem verwandten Unternehmen näherzubringen. So können Bindekräfte in der Region entwickelt werden.

SCHULEWIRTSCHAFT

Bayern

Wo stehen wir jetzt? • In 450 regionalen Arbeitskreisen wird eine vielfältige und lebendige SCHULEWIRTSCHAFT-Arbeit vor Ort entfaltet. • Die Palette reicht von Betriebserkundungen, Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen für Mitglieder und Interessierte bis hin zu Berufsorientierungstagen, -messen und Patenprojekten für Schüler. • Unterstützt wird diese Arbeit durch die 15 Landesarbeits­ gemeinschaften SCHULEWIRTSCHAFT.

Förderer:

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 17


„Durch ‚Unternehmen:Jugend’ habe ich eine echte Chance auf einen Ausbildungsplatz. Ich weiß jetzt, wo meine Stärken liegen und wie ich sie einsetzen kann.“ Emre Mutlu, „Unternehmen:Jugend“-Teilnehmer

Per Future Camp zum Schulabschluss und in die Ausbildung Ein Luftballon, ein rohes Ei, Scheren, Tesafilm, Strohhalme, Schnur, Papier, Stifte. Diese Dinge liegen auf einem Tisch. Um ihn herum: fünf Teenager. Der 15-jährige Kapil beginnt, Tesafilm in Streifen zu schneiden, Emil prüft die Schnur, während Özlem die Hände in die Hüfte stemmt: „Wir brauchen einen Plan!“„Das Ei in den Luftballon“, murmelt Kinga. „Quatsch“, findet Levin. Kurz darauf hat das just geformte Team schulschwacher Achtund Neuntklässler eine kleine Ingenieurleistung vollbracht: Es hat ein Ei-Flug-Gerät gebaut, ihm einen Namen gegeben und Marketingideen entwickelt. Ort des Szenarios: Das erste Future Camp von „Unternehmen:Jugend“ zur Stärkung der beruflichen Chancen von Jugendlichen, die es schwerer haben als andere.

Wo stehen wir jetzt? • An 10 Standorten in 7 Bundesländern fiel Ende 2009 der Startschuss für „Unternehmen:Jugend“. • Bisher nahmen 150 Jugendliche an den Future Camps teil, um Schlüsselkompetenzen zu erwerben und Praxiskontakte zu sammeln. • Durch Plattformgespräche und medienwirksame Auftaktveranstaltungen mit Wirtschaft und Politik sind erste Netzwerke entstanden.

Worum geht`s? • „Unternehmen:Jugend“, ein Modellprojekt im Rahmen der Initiative JUGEND STÄRKEN des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, aktiviert und stabilisiert Jugendliche, die auf den ersten Blick dem Schul- und Ausbildungssystem nicht standhalten. • Schuldistanzierte Jugendliche und Jugendliche mit Migrationshintergrund werden durch Future Camps und gezielte Unternehmenskontakte auf den Berufseinstieg vorbereitet. So unterstützt das Projekt gleichzeitig Unternehmen bei der Nachwuchssuche. • Durch aktive Netzwerkarbeit baut „Unternehmen:Jugend“ nachhaltige Brücken zwischen Unternehmen, Verbänden, Schulen und Jugendsozialarbeit.

Gleich werden die Baumeister ihr Werk weiteren Projektteilnehmern präsentieren und dabei auch ihre Zusammenarbeit reflektieren, bevor sie den Praxistest wagen, und „Come down“ aus dem vierten Stock des Bürogebäudes in die Tiefe segelt. Eine typische Übung des für „Unternehmen:Jugend“ konzipierten Assessment-Centers, das auf Teamfähigkeit und Stärkenorientierung zielt. Jugendliche, die eben kaum mehr als eine murrende Begrüßung zum Besten gaben, sind aufgeblüht und stellen sich viele Fragen: Wie haben wir zusammengearbeitet? Welche Aufgabe übernehme ich in der Gruppe? Wie hat die Kommunikation funktioniert? „Als es stressig wurde, hatten wir am meisten Spaß und die besten Ideen“, erklärt Özlem. „Einer muss den Überblick behalten“, erkennt Levin. „Einer muss dem anderen helfen. Allein kriegt man so ein Ding nicht hin“, weiß der 16-jährige Kinga. Nach sieben Stunden Bewerbungstraining, Teambuilding und vielem mehr ist Kapil hellwach. Bereits nach dem ersten von sechs Future Camps sieht er Chancen für seine Zukunft: „Wussten Sie, dass es 340 verschiedene Ausbildungsberufe gibt? Ich kannte bisher nicht einmal drei.“

18 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de


„Wer unternehmerischen Erfolg will, kann sich Vorurteile nicht leisten. Die deutsche Wirtschaft nutzt die Chancen der Vielfalt und geht mit gutem Beispiel voran.” Prof. Dr. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

Worum geht`s? • Die „Charta der Vielfalt“ ist eine Unternehmensinitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen. • Die Charta wurde im Dezember 2006 von Daimler, der Deutschen BP, der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom ins Leben gerufen. • Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist Schirmherrin. • Die „Charta der Vielfalt“ fördert Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Unternehmenskultur in Deutschland.

Vielfalt als Erfolgsfaktor Unternehmen wollen ein Arbeitsumfeld frei von Vorurteilen schaffen. Jedes Unternehmen, das die Charta unterzeichnet, ist vom wirtschaftlichen Nutzen von Vielfalt überzeugt und bekennt sich zu Toleranz, Fairness und Wertschätzung seiner Beschäftigten. Insbesondere im Hinblick auf den drohenden Fachkräftemangel sind diese Aspekte von großer Bedeutung. Alle sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Mit dem eindeutigen Bekenntnis zu einer vielfältigen Belegschaft können sich Unternehmen als bevorzugte Arbeitgeber im Wettbewerb um Talente positionieren. Eine Befragung der Charta-Unterzeichner hat ergeben, dass in rund 87 Prozent der Fälle ein aktives Diversity-Management Kreativität und Innovationsfähigkeit der Angestellten steigert und damit erheblichen Einfluss auf den Erfolg des Unternehmens hat. Vielfalt ist zudem ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Erschließung internationaler Märkte, aber auch neuer Kundengruppen im Inland.

Abläufe einzubeziehen. Die BDA ist aktives Mitglied im Beirat „Zukunft der Charta“, dessen Aufgabe es ist, den Entwicklungsprozess der Charta beratend und konzeptionierend zu begleiten. Die BDA hat auch die Kampagne „Vielfalt als Chance“ der Bundesregierung unterstützt. Die Kampagne der Integrationsbeauftragten Frau Prof. Dr. Maria Böhmer hat in Unternehmen, Verwaltung und anderen Organisationen das Bewusstsein dafür geschärft, dass ethnische und kulturelle Vielfalt wichtige wirtschaftliche Ressourcen sind. Arbeitgeberpräsident Prof. Dr. Dieter Hundt war Botschafter der Kampagne. Die BDA stellt den ökonomischen und ganzheitlichen Charakter von Diversity-Management heraus. Vielfalt führt nur zu Wettbewerbsvorteilen für Unternehmen, wenn betriebswirtschaftlich relevante Fragestellungen berücksichtigt werden. Diversity ist nicht Vielfalt um jeden Preis, sondern stets mit konkreten Zielen wie einer verbesserten Innovationsfähigkeit oder der Stärkung der Arbeitgebermarke verbunden.

Wo stehen wir jetzt? • Mittlerweile hat die Charta mehr als 700 Unterzeichner, darunter auch einen unserer Partner des Ökumenischen Kirchentags 2010, die Unternehmerverbände Niedersachsen. • Die „Charta der Vielfalt“ ist eines der größten Netzwerke seiner Art in Deutschland. • Neben Frankreich und Deutschland haben mittlerweile auch Belgien und Italien ähnliche Initiativen gestartet.

Die BDA unterstützt die „Charta der Vielfalt“ ausdrücklich. Sie hat sich etwa im Integrationsplan dafür starkgemacht, die Verbreitung der Charta in den Unternehmen voranzubringen – auch vor dem Hintergrund, die spezifischen Kompetenzen von Menschen mit Migrationshintergrund stärker in betriebliche

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 19


„Ich fühle mich im STUDIENKOMPASS sehr gut aufgehoben. 2007 habe ich mich beworben, weil ich durch das Programm – anders als in der Schule – die nötigen Informationen zum Thema ,Studium‘ bekomme. Ohne den STUDIENKOMPASS hätte ich wahrscheinlich nicht studiert.“ Katharina Keilpflug, Studienkompass-Teilnehmerin, Lehramtsstudentin

Initiative Studienkompass Für Katharina Keilpflug, Studienkompass-Teilnehmerin und jetzt Lehramtsstudentin, sind die letzten zweieinhalb Jahre wie im Fluge vergangen. 2007 bewarb sie sich um einen Platz im damals noch neuen Programm STUDIENKOMPASS. Nach einem Auswahltest wurde sie in die Förderung aufgenommen. Es folgten mehrere Workshops und Gruppentreffen, bei denen sie die Studien- und Berufsmöglichkeiten genau unter die Lupe nahm. Nach ihrem Abitur begann sie ein erfolgreiches Studium der Chemie und Arbeit, Wirtschaft und Technik (AWT) an der Universität Rostock.

Wo stehen wir jetzt? • 2007: Förderung von 175 Schülern an 5 Standorten • 2010: Förderung von rund 1.000 Schüler/-innen und Studierenden an 14 Standorten. • 93 % der Programmteilnehmer streben ein Studium an. • Die Hochschulübergangsquote an die Hochschule ist hervorragend: 64 % der Teilnehmer studieren unmittelbar nach dem Abitur, 29 % wollen damit nach Zwischenstationen wie Wehrdienst oder Freiwilligen Jahren beginnen. • Ernüchternde Realität im Vergleich: Ohne den STUDIENKOMPASS studieren im Bundesdurchschnitt nur 23 % der Schüler, deren Eltern keinen Hochschulabschluss haben. • Eine vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte unabhängige Evaluation bescheinigt dem STUDIENKOMPASS großen Erfolg.

20 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

Worum geht`s? • Der STUDIENKOMPASS ist eine Initiative der Accenture-Stiftung, der Deutsche Bank Stiftung, der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) und weiterer Partner. • STUDIENKOMPASS richtet sich an Schüler, in deren Familien es bisher keine Akademiker gibt. • Eine Unterstützung dieser Zielgruppe ist besonders wichtig, weil Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig Hochschulabsolventen hat. • Außerdem lassen Schüler aus Familien ohne akademische Vorbildung ihr Potenzial besonders häufig ungenutzt. Von ihnen studieren durchschnittlich nur 23 %, fast viermal weniger als ihre Altersgenossen aus Akademikerfamilien.

Die Zeit der aktiven Förderung durch eines der bundesweit größten Bildungsprogramme neigt sich für die 20-Jährige 2010 dem Ende zu. Doch sie ist sich sicher, dass sie dem STUDIENKOMPASS verbunden bleibt, hat er ihr doch in den entscheidenden drei Jahren gute Dienste erwiesen. Mit dem STUDIENKOMPASS in dieser so wichtigen Übergangsphase etwas Beständiges zu haben, etwas, das einem Halt gibt, hat sie zu schätzen gelernt. „Nach dem letzten STUDIENKOMPASSWorkshop, dem Studienmanager, wurde mir klar, wie hilfreich diese Workshops immer wieder sind. Der Schritt von der Schule an die Hochschule ist nicht leicht. Alles muss man auf einmal selber organisieren. Die Übungen zum Zeitmanagement waren sehr hilfreich, um den Hochschulalltag in den Griff zu bekommen. Außerdem tat es gut, zu sehen, dass andere Studierende genau die gleichen Probleme beim Start an der Uni haben.“


„Die hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen sind eine Katastrophe, die wir beenden müssen. Unser Ziel ist es, dass diese Modellprojekte ­Nachahmer finden und so ein Schneeballeffekt entsteht.“ Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Worum geht`s? • Sicherung des MINT-Fachkräftenachwuchses • Dauerhafte Senkung der Studienabbrecherquote in den MINT-Fächern

Wege zu mehr MINT-Absolventen Bayerische Wirtschaft ergreift Initiative Der bayerischen Wirtschaft fehlen Nachwuchskräfte in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Der Mangel lässt sich nicht mit einer allgemeinen Technikverdrossenheit der jungen Generation erklären. Schließlich entscheiden sich jährlich ca. 30 Prozent aller Studienanfänger in Deutschland für ein MINT-Fach. Ein wesentlicher Faktor für den Fachkräftemangel ist die hohe Studienabbrecherquote in den MINT-Fächern. Ein MINT-Studium ist nicht leicht, es setzt solide schulische Kenntnisse in den Grundfächern (insbesondere Mathematik), gutes zeitliches Management und Durchhaltevermögen voraus. Doch die Leistungsprobleme sind nur ein Grund unter vielen, warum der Studentenschwund bei den MINT-Fächern traditionell bei über 30 Prozent liegt.

sen, ein MINT-Fach zu studieren, bekommen sie Unterstützung in Brückenkursen und Vorpraktika, die den Übergang ins Studium ebnen. Die Beteiligung an solchen Kursen ist hoch, die Zufriedenheit mit dem Angebot ebenso. Ein weiterer Schwerpunkt der Förderung liegt in den ersten drei Fachsemestern. Denn hier ist die Gefahr des Abbruchs am höchsten. Durch ein engmaschiges Netz von Leistungsnachweisen, Übungsgruppen, Tutorien und Mentoring wird erfolgreich versucht, Leistungsdefizite auszugleichen und für das Studium zu motivieren. Ein wesentlicher Faktor des Erfolgs ist die Vernetzung unter den Beteiligten. Regelmäßige Treffen aller Beteiligten, Newsletter, gegenseitige Besuche vor Ort und gemeinsame Schulungen erweisen sich für die Initiative als sehr förderlich.

Wo stehen wir jetzt? • Positiver Zwischenbericht veröffentlicht • Pilotprojekte an den Hochschulen auf Erfolgskurs

Um den Fachkräftenachwuchs und damit die Zukunft des Wirtschaftsstandorts zu sichern, beschlossen die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. sowie die bayerischen Metallarbeitgeberverbände bayme und vbm, Projekte für die Dauer von drei Jahren zu fördern, mit dem Ziel, die Abbruchquote in den MINT-Fächern zu reduzieren. Pilotprojekte an den Hochschulen sind auf Erfolgskurs Zum Sommersemester 2008 startete das Pilotprojekt „Wege zu mehr MINT-Absolventen“, an dem sich zehn bayerische Universitäten und Hochschulen beteiligen. Mit der Einzelförderung von 50.000 Euro im Jahr werden Fortbildungen für Lehrer sowie Seminare, Exkursionen und Frühstudien für Schüler finanziert. Denn Studienabbruch „beginnt“ schon vor dem Studium. Doch das ist nur der erste Schritt. Haben sich junge Menschen entschlos-

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 21


„MINT schafft gute Jobs und ist etwas für kreative, helle Köpfe.“ Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“, Vorstand Personal Deutsche Telekom AG

Worum geht`s? • „MINT Zukunft schaffen“ (Mathematik, Informatik, Natur­ wissenschaften und Technik) bietet eine Plattform für Einzelinititativen zur Förderung der MINT-Bildung. • Gut qualifizierte Menschen – gerade in MINT-Fächern – sind die Voraussetzung für Deutschlands Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit. • Ein MINT-Nachwuchsmangel gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland. • Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fehlen knapp 40.000 MINT-Fachkräfte. • „MINT Zukunft schaffen“ will junge Menschen für MINT begeistern und fordert die Politik auf, die MINT-Lehre in Schulen und Hochschulen zu verbessern.

MINT Zukunft schaffen „MINT Zukunft schaffen” bietet den verschiedenen MINTEinzelinitiativen der Verbände und Unternehmen eine breite Plattform, auf der sie sich zu einer großen Initiative zusammenschließen können. Gemeinsam erreichen sie die nötige Resonanz, um wichtigen politischen Forderungen entscheidenden Nachdruck zu verleihen: Unterricht und Lehre in den MINT-Fächern müssen deutlich verbessert werden. Das gilt sowohl für die Schulen als auch für die Hochschulen: Es muss mehr und bessere MINT-Bildung geben. MINT steht für eine erfolgreiche Zukunft – volkswirtschaftlich für Deutschland und individuell für jeden Einzelnen, denn

22 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

Deutschlands Markenzeichen ist die Ingenieurkunst. Innovative MINT-Ideen und MINT-Produkte haben uns Wohlstand beschert, und auch heute hält MINT für junge Menschen hervorragende Berufsperspektiven bereit. Systematisch und logisch denkende MINT-Absolventen sind überall gefragt. Die Initiative „MINT Zukunft schaffen“ möchte die volkswirtschaftliche Bedeutung von MINT ins öffentliche Bewusstsein rücken und jungen Menschen spannende MINT-Berufe zeigen. Wir wollen zudem zu einer positiven Einstellung von Schülern, insbesondere auch von Mädchen, zu MINT-Fächern beitragen. Nur so können wir die Zahl junger Menschen steigern, die sich für technische Ausbildungsberufe und Studienfächer entscheiden. Ziel ist es, MINT nachhaltig in die Köpfe und Herzen der jungen Menschen zu bringen. Dazu werben MINT-Botschafter aus Unternehmen, Forschung und Verbänden für diese Fächer. Ihr Engagement ist wichtig, denn sie wecken als „Insider“ im Rahmen von Diskussionen oder Betriebsbesichtigungen bei Jugendlichen die Begeisterung für MINT und können als gefragte Technologieexperten über Berufseinstiege und Karrierewege Auskunft geben. Ebenso stehen sie für Studierende als Mentoren und für Lehrende als Ansprechpartner zur Verfügung.

Wo stehen wir jetzt? • Mittlerweile sind bei „MINT Zukunft schaffen“ 320 erfolgreiche Initiativen vernetzt. • Innerhalb eines Jahres konnten unter Einbindung großer Netzwerke 1.900 Botschafter gewonnen werden. • Das MINT-Meter (  www.mintzukunft.de) beschreibt die „MINT-Lücke“, die Differenz aus offenen Stellen und arbeitslos gemeldeten Fachkräften. Außerdem bemisst es anhand von 8 Kennzahlen den Erfüllungsgrad hinsichtlich der zentralen Zielsetzung der MINT-Initiative, diese MINT-Lücke bis zum Jahr 2015 zu schließen. • „MINT Zukunft schaffen“ steht jedem offen, der sich für MINT begeistert. Ob als Botschafter oder Partner – jeder kann seinen Beitrag leisten, um Deutschland für eine MINT-Zukunft fit zu machen.


„Wirtschaft und Politik ist es gemeinsam gelungen, Begeisterung für Technik zu wecken. Dieses Erfolgskonzept werden wir fortführen.“ Dr. Volker Schmidt, Aufsichtsratsmitglied der IdeenExpo GmbH und ­Hauptgeschäftsführer NiedersachsenMetall

IdeenExpo 2009: DEINE Ideen verändern „Technik ist langweilig, Naturwissenschaften sind für Streber und einen Ausbildungsplatz bekommt man eh nicht.“ So denkt manch Jugendlicher und Erwachsener. Dass dieses Bild falsch ist, konnten die Besucher der IdeenExpo 2009 in Hannover erfahren. An neun Tagen drehte sich alles um Technik, Naturwissenschaften und Berufsorientierung. An mehr als 400 Mitmach-Exponaten, in mehr als 600 Workshops und bei spannenden Live-Experimenten bekamen die Besucher einen erlebnisreichen Einblick in die Welt von Naturwissenschaften und Technik. Zum zweiten Mal nach 2007 fand die IdeenExpo in Hannover statt. Dabei kamen Schulklassen, Jugendgruppen und Familien aus zehn Bundesländern auf das 60.000 qm große Veranstaltungsgelände. Nachwuchs-Erfinder und -­Wissenschaftler werden in Deutschland händeringend gesucht. Stellen in technischen und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen können schon heute nicht besetzt werden. Wirtschaft und Politik sind gemeinsam gefordert, etwas dagegen zu tun. Darum engagieren sich die Unternehmerverbände Niedersachsen als Gesellschafter der IdeenExpo neben dem Land Niedersachen und der IHK Hannover für das einmalige Technikevent. Allein der Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall als Mitinitiator der Veranstaltung unterstützte die IdeenExpo 2009 mit 1 Mio. Euro, um Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene für Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten in technischen, naturwis-

Wo stehen wir jetzt?

Worum geht`s? • Die IdeenExpo wirkt dem Mangel an qualifiziertem Fachpersonal in naturwissenschaftlich-technischen Berufen entgegen. • Mit viel Spaß und Action weckt sie den Forschergeist bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. • Die IdeenExpo will für Ausbildungs-, Forschungs- und Arbeitsmöglichkeiten in technischen, naturwissenschaftlichen und innovativen Berufsfeldern interessieren und motivieren.

senschaftlichen und innovativen Berufsfeldern zu interessieren und motivieren. Passend dazu lautet das Motto der IdeenExpo: „DEINE Ideen verändern.“ Jeder kann etwas erreichen, wenn er oder sie es will. Die Ideen der jungen Menschen waren bereits im Vorfeld der Veranstaltung gefragt. Die Stiftung NiedersachsenMetall rief mit ihrem Wettbewerb „Niedersachsen geht auf Ideenfang“ Schülerinnen und Schüler sämtlicher Schulformen auf, kreative Ideen für technisch-naturwissenschaftliche Erfindungen zu schmieden. Über 120 Schulen aus ganz Niedersachsen hatten sich insgesamt am Ideenfang-Wettbewerb beteiligt. Eine Jury wählte die 21 innovativsten Ideen aus, die sich auf der IdeenExpo präsentieren durften. Aus ihrem Kreis wurden die Sieger gekürt. Insgesamt fördert die Stiftung NiedersachsenMetall den Wettbewerb mit 50.000 Euro, der anschaulich belegt, dass sich junge Menschen für Naturwissenschaft und Technik begeistern lassen. Motivation genug, sich bei der nächsten IdeenExpo 2011 erneut zu engagieren.

• Bei ihrer Premiere 2007 besuchten 162.000 Gäste die IdeenExpo in Hannover. • 2009 machten sich an 9 Tagen 283.000 Menschen auf den Weg, um das Technikevent zu erleben. • Dazu kamen an 3 Abenden 26.000 begeisterte Konzertbesucher auf das 60.000 qm große Veranstaltungsgelände. • Schulklassen aus allen Landkreisen Niedersachsens sowie aus weiteren 9 Bundesländern besuchten die IdeenExpo.

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 23


„Um den Mangel an technischen Fachkräften zu beheben, müssen junge Menschen frühzeitig an Naturwissenschaften und Technik herangeführt werden. Unsere MINT-Projekte leisten dazu einen wertvollen Beitrag und fördern naturwissenschaftliche Kenntnisse, Neugier und Kreativität von Kindern und Jugendlichen.“ Dr. Hans-Jürgen Forst, Vorstandsmitglied unternehmer nrw

Förderung der MINT-Bildung in NRW – vom Kindergarten bis zur gymnasialen Oberstufe „Was blubbert da im Wasserglas?“ Diese und andere Fragestellungen von Vorschulkindern können im Rahmen von kleinen Experimenten im Kindergarten untersucht werden. Voraussetzung ist, dass die Erzieherinnen gelernt haben, das Interesse der kleinen Forscherinnen und Forscher an Naturphänomenen kindgerecht aufzugreifen. Damit dies gelingt, bietet die Landesvereinigung der Unternehmensverbände in Nordrhein-Westfalen seit mehr als drei Jahren regelmäßig Fortbildungen im Bereich der „MINT-Früherziehung“ an. Mit einfachen Haushaltsgegenständen wie Backpulver, Teelichtern, Gläsern etc. lassen sich Naturphänomene aus dem alltäglichen Umfeld der Kinder erkunden. Die notwendigen Fortbildungen und Intensivschulungen für die Erzieherinnen führen die Unternehmensverbände in Kooperation mit Frau Prof. Lück und ihrem Team von der Universität Bielefeld durch. Um die Begeisterung für die MINT-Fächer entlang der gesamten „Bildungskette“ zu fördern, haben die Unternehmensverbände 2006 für Grundschulen in NRW das Projekt MINIPHÄNOMENTA gestartet. Nach einer zweitägigen Fortbildung von zwei Lehrkräften pro Grundschule können die Grundschulen für 14 Tage bis zu 52 Experimentierstationen ausleihen. Die Stationen ermöglichen Kindern eine Entdeckungsreise durch verschiedene physikalische und technische Phänomene wie „Reibungskraft – wann rutscht der Klotz?“ oder „Blick in die Unendlichkeit“. Eine Besonderheit des Projektes ist die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus. Im Nachgang zur Ausleihe bauen Lehrkräfte und Eltern Stationen zum Verbleib in der Schule nach.

24 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

Worum geht`s? • Die Unternehmensverbände in NRW fördern mit verschiedenen Projekten die MINT-Bildung vom Kindergarten bis zur gymnasialen Oberstufe (  www.mint-nrw.de).

Zur Förderung der MINT-Bildung in den weiterführenden Schulen bieten die Unternehmensverbände die Projekte MINTEC (für Gesamtschulen und Gymnasien), MINT-REAL (für Realschulen) und seit 2009 MINT-HAUPT (für Hauptschulen) an. Einmal im Jahr finden für die verschiedenen Schulformen Bewerbungsverfahren statt, in denen die Schulen ihre besonderen MINT-Aktivitäten und -Erfolge nachweisen müssen. Nach einer Begutachtung durch eine Expertenjury werden Schulen für die Verleihung des MINT-Gütesiegels benannt. Die Zertifizierung und damit die Aufnahme in das „MINT-Netzwerk“ ist mit der Unterstützung dieser Schulen durch exklusive Förderangebote, z. B. Fortbildungsveranstaltungen und Praktika für Lehrkräfte sowie MINT-Camps für Schülerinnen und Schüler, verbunden.

Wo stehen wir jetzt? • Bis Ende 2009 haben ca. 3.300 Erzieherinnen aus NRW an den Fortbildungen zur MINT-Früherziehung teilgenommen. • Etwa 270 Grundschulen in NRW haben bis Ende 2009 die MINIPHÄNOMENTA-Stationen für ihre Schule ausgeliehen. Im Vorfeld wurden ca. 600 Lehrerinnen und Lehrer für den Einsatz der MINIPHÄNOMENTA fortgebildet. • Das MINT-REAL-Netzwerk in NRW umfasst ab März 2010 insgesamt 31 MINT-REALschulen. • Von bundesweit 115 zertifizierten Gymnasien gehören 26 zum MINT-EC-Netzwerk in NRW. • Im März 2010 wurden erstmalig neun MINT-HAUPTschulen in NRW zertifiziert.


„Wir sind seit der Pilotphase dabei und haben ­TECHNOlino als festen Bestandteil in unsere Konzeption übernommen!“ Heike Hagen, Evangelische Kita Schatzinsel, St. Georgen

Spielend Naturwissenschaft und Technik entdecken „Kann ein Gummibärchen tauchen – und wie entsteht ein Regenbogen?“ „Was schwimmt und was sinkt?“ „Wieso sieht man die Luft nicht und warum kann ein ­Flugzeug fliegen?“ „Was, wie, wodurch, warum, wozu?“ Der Wissensdurst und die Neugier der Kinder sind schier unerschöpflich. Sie möchten die Welt begreifen und verstehen. Kinder sind von Natur aus Forscher und ihr Entdeckerdrang ist groß. TECHNOlino setzt hier an und fördert durch die Einrichtung von Forscherecken in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen den spielerischen Umgang mit Naturwissenschaft und Technik. „Technolinchen“, die Handpuppe, begleitet die Kinder schrittweise und themenbezogen beim Experimentieren und

Worum geht`s? • Förderung von Naturwissenschaft und Technik in Kinder­ tageseinrichtungen und Grundschule • Begleitung der Fachkräfte auf neuen Wegen bei der Bildungs- und Erziehungsarbeit • Nachhaltige Vernetzung von Kindertageseinrichtung, Grundschule und familienbewussten Unternehmen

Forschen. Das TECHNOlino-Handbuch veranschaulicht praxisnah Experimente aus den Bereichen Wasser, Luft, Licht, Magnetismus, Mathematik und Technik. In Bildungspartnerschaften mit Unternehmen erhalten die Kinder Einblicke in die Arbeitswelt, erleben und erproben technische und naturwissenschaftliche Phänomene hautnah. Die Qualifizierung des Fachpersonals zu Naturwissenschaft und Technik sowie die Begleitung bei der Umsetzung des Orientierungsplans stärken die Kindertageseinrichtung als Ort des frühkindlichen Lernens. Nachhaltige Netzwerke von Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und familienbewussten Unternehmen verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Wo stehen wir jetzt? • Ursprünglich als Pilotprojekt der Arbeitgeber BadenWürttemberg und des Arbeitgeberverbands Südwestmetall initiiert, wird TECHNOlino mittlerweile in über 200 Kinder­ tageseinrichtungen in Baden-Wüttemberg umgesetzt. • 700 Erzieherinnen und Erzieher wurden seit 2006 in den Themenfeldern „Naturwissenschaft und Technik“, „Beobachten und Dokumentieren“ qualifiziert. • Rund 10.000 Kinder in Kindertageseinrichtungen experimentieren und forschen mit TECHNOlino. • 120 Unternehmen sind in nachhaltigen Bildungspartnerschaften aktiv und setzen Technikprojekte in Kindertages­ einrichtungen um.

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 25


„Mit der Innovationskraft der deutschen Industrieunternehmen und dem weltweiten Einsatz unserer Technologien können das Klima wirksam geschützt und die Wachstumsperspektiven in Deutschland verbessert werden.“ Dr. Kurt Christian Scheel, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied von econsense und Leiter der Abteilung Klima, Nachhaltige Entwicklung beim BDI

Worum geht`s? • Klimaschutz geht uns alle an. Der Kampf gegen den Klima­ wandel gehört zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. • Die Technologien und Produkte der deutschen Industrie können einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten.

Klimaschutz geht alle an: Was leisten die Unternehmen? Der Kampf gegen den Klimawandel gehört zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die deutsche Industrie ist sich ihrer Verantwortung bewusst. Wir haben schon heute innovative und kosteneffiziente Klimaschutzlösungen und sind daher der Überzeugung: Effizienter Klimaschutz kann nur im Schulterschluss mit der Wirtschaft gelingen. Das Klima wirksam schützen Deutschland hat sich bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls zu einer weitaus höheren Reduktion von Treibhausgasen verpflichtet als andere Länder – und seine Vorgaben mit einer Minderung von 23 Prozent bereits heute um zwei Prozentpunkte übertroffen. An dieser herausragenden Leistung hat die deutsche Industrie einen maßgeblichen Anteil. Lösungskompetenz bereitstellen Ansätze für den Schutz des Klimas entstehen in den Köpfen von Ingenieuren und Wissenschaftlern. Im weltweiten Wettbe-

26 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de

werb um klimafreundliche Produktionstechniken besitzt Deutschland dank seiner Fachkräfte und Ingenieurkunst eine hervorragende Ausgangsposition. Die innovativen und kosteneffizienten Klimaschutzlösungen deutscher Unternehmen können ihre Wirkung entfalten, je mehr sie genutzt werden – bei uns und weltweit. Klimaschutz und Wirtschaftswachstum als Einheit sehen Ökonomie und Ökologie stellen im 21. Jahrhundert keine Gegensätze mehr dar. Deutsche Technologien und Produkte dienen schon heute dem Klimaschutz und bergen durch ihr großes Exportpotenzial gleichzeitig enorme wirtschaftliche Chancen. Auf diesen Zukunftsmärkten kann die deutsche Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen und Arbeitsplätze langfristig sichern. Klimaschutz braucht das Engagement von uns allen Beim Klimaschutz kommt es auf jeden Einzelnen an. Wer sich über technologische Klimaschutzoptionen und klimapolitische Daten und Fakten weltweit informieren will, dem bieten die BDIInitiative „Wirtschaft für Klimaschutz“ und econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V. mit der „Klima-Stadt“, dem „Klimatech-Atlas“ und der „Weltkarte der Klimapolitik“ interaktive Gelegenheiten. Denn solides Handlungswissen bildet die Grundlage für effizienten Klimaschutz.

Wo stehen wir jetzt? • Die BDI-Klimastudie zeigt mit Kosten-Nutzen-Analysen für mehr als 300 Technologien: Klimaschutz kann sich rechnen. • Das Online-Nachschlagewerk „Klimatech-Atlas“ erklärt das Funktionsprinzip von mehr als 100 Klimaschutztechnologien leicht verständlich (  www.klimatech-atlas.de). • Mit dem Internet-Tool „Weltkarte der Klimapolitik“ lassen sich interaktiv Weltkarten zu den wichtigsten Klimaschutzdaten und -faktoren erstellen (  www.weltkarte-klimapolitik.de). • Bei einer Tour durch die virtuelle „Klima-Stadt“ werden Klimatechnologien im Einsatz und spannende Forschungs­ projekte erlebbar (  www.klima-stadt.eu).


„Der demografische Wandel wird mittel- bis langfristig über die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in Europa mitentscheiden. ‚Laboratory Demographic Change’ will dabei helfen, den demografischen Wandel als Chance zu nutzen.“ Hanns Michael Hölz, Vorsitzender des Vorstands von econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V.

Worum geht`s? • Der demografische Wandel wird auch an der Wirtschaft nicht vorbeigehen. • Ältere Menschen, Frauen, Migranten etc. müssen daher besser ins Arbeitsleben integriert und Bildung muss ein höherer Stellenwert eingeräumt werden. • Es gilt dabei nicht nur für den Staat, sondern auch für die Unternehmen, nach Lösungen zu suchen, um der Herausforderungen des demografischen Wandels Herr zu werden.

Rostock Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels erstellt wurde, bildet die demografischen Veränderungen in den Regionen und Ländern der Europäischen Union ab. Der „Clou“ dieser Publikation ist, dass zum ersten Mal unterschiedliche Standortfaktoren wie Produktivität oder Investitionen in Forschung und Entwicklung und der Faktor demografischer Wandel in Relation zueinander gesetzt werden. Mit dem „Demographic Risk Atlas“ können demnach Herausforderungen in Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung besser identifiziert werden. Unternehmen wird es dadurch erleichtert, Investitionsentscheidungen zu treffen.

Laboratory Demographic Change Die demografische Herausforderung ist als unternehmenspolitisches Thema in den Betrieben angekommen. Denn eine alternde Bevölkerung, in der es immer weniger junge Menschen gibt, stellt die private Wirtschaft genauso wie den Staat vor große Herausforderungen. Zusammen mit der Politik versuchen Unternehmen nun, bei diesem Topthema der Nachhaltigkeitsagenda etwas zu bewegen und nach Lösungen zu suchen. Unter der Schirmherrschaft des damaligen EU-Sozialkommissars Vladimír Špidla haben sich große Unternehmen gemeinsam mit econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e. V. zum europäischen Netzwerk „Laboratory Demographic Change“ zusammengeschlossen. Das „Laboratory Demographic Change“ ist ein Think-Tank rund um die strategischen Herausforderungen demografischer Entwicklung in Europa. In Form von europaweiten Dialog-Workshops mit den relevanten Stakeholdern werden Strategien für eine nachhaltige Personalpolitik in Europa entwickelt. Dabei soll der Paradigmenwechsel in Unternehmen unterstützt sowie ein aktiver Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Corporate-Social-Responsibility-Allianz der EU-Kommis­ sion geleistet werden.

Wo stehen wir jetzt? • „Laboratory Demographic Change“ – Aufbau eines europäischen Netzwerks großer Unternehmen, die zusammen mit econsense nach Lösungen für die Herausforderungen durch den demografischen Wandel suchen • „Dialog-Workshops Europa“ – Workshops mit Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zu demografischem Wandel • Veröffentlichung „Demographic Risk Atlas“ (2009) – in welchen Regionen ist der demografische Wandel besonders zu spüren? • Einführung „Demographic Risk Map“ (2008) – Internet-Tool zum „Demographic Risk Atlas“

Bisheriges Glanzstück des „Laboratory Demographic Change“ ist der 2009 veröffentlichte „Demographic Risk Atlas“. Diese 328 Seiten starke Publikation, die in Zusammenarbeit mit dem

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 27


„Handwerk und Kirche gehören zusammen, weil die handwerkliche Wirtschaftsform den Ansprüchen an ein humanes, sozialverträgliches und gemeinwohl­ orientiertes Wirtschaften genügt.“ Horst Eggers, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer für Oberfranken

Worum geht`s? • Die Evangelische Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Handwerk und Kirche wurde während des Stuttgarter Kirchentags 1952 spontan als „Handwerkerbewegung“ gegründet. • Die BAG bringt Handwerk und Kirchen in Arbeitskreisen, Tagungen, Studienreisen, Festveranstaltungen und Gottesdiensten zusammen. • Die BAG setzt sich im Handwerk ein für: soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Förderung in den neuen Bundesländern, Gleichberechtigung, umweltschonendes Wirtschaften und die Bewahrung der Schöpfung.

Das Handwerk lebt die Soziale Marktwirtschaft Evangelische Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Handwerk und Kirche Die Evangelische Bundesarbeitsgemeinschaft möchte die Kirchen dabei unterstützen, mehr Verständnis für die Probleme des gewerblichen Mittelstands zu entwickeln. Dabei ist der BAG kirchliche Verantwortung für das Handwerk genauso wichtig wie die Bewahrung des christlichen Glaubens in der Arbeitswelt. Um einen regen Austausch zu fördern, treffen sich Kirche und Handwerk regelmäßig zur Jahrestagung. 20 Jahre nach der Wende traf sich die BAG in Magdeburg. Das Motto der Jahrestagung: „Handwerk als Musterbeispiel der Sozialen Marktwirtschaft“. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft, HWK-Hauptgeschäftsführer Horst Eggers, dazu:

„Angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise schwingt hier ein gewisser Stolz mit, denn das Handwerk sieht sich mit Recht als Stabilitätsfaktor und Garant für die Soziale Marktwirtschaft. Mit 1 Mio. Betrieben und 5 Mio. Arbeitsplätzen ist es ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.“ In den neuen Bundesländern gibt es die Soziale Marktwirtschaft seit 20 Jahren. Auf der Jahrestagung wurde an Wendezeiten erinnert. Der Präsident der Handwerkskammer Magdeburg, Werner Vesterling, berichtete von den Methoden, mit denen privates Handwerk damals in die Verstaatlichung gezwungen werden sollte. Er sprach auch über die Erfahrungen mit der Sozialen Marktwirtschaft, von der damals zwar alle im Westfernsehen gehört, über deren Auswirkungen sich die Demonstranten in Leipzig, Berlin und Magdeburg im Herbst 1989 keine konkreten Gedanken gemacht hatten: „Seit über 60 Jahren gelten in Deutschland die Regeln der Sozialen Marktwirtschaft. Seit 20 Jahren leben wir im Osten damit und erleben auch die Schattenseiten, wenn etwa durch Gier und Profilierungssucht Einzelner Regeln verletzt werden. Trotzdem: Die Soziale Marktwirtschaft bietet als einziges System auf der Welt ausgleichende Verlässlichkeit. Ihre Prinzipien auf der einen und die Grundlagen eines soliden Rechtsstaats auf der anderen Seite bieten beste Voraussetzungen für eine positive gesellschaftliche Entwicklung.“ Im Handwerk sind wirtschaftliches Handeln und gesellschaftliche Verantwortung eng verbunden. Für das Handwerk ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Gewinn und Verlust in der Sozialen Marktwirtschaft genauso untrennbar zusammengehören wie Verantwortung und Haftung. Das Handwerk ist deshalb ein Musterbeispiel für die Soziale Marktwirtschaft.

Wo stehen wir jetzt? • Die BAG sorgt für ständigen Dialog zwischen Handwerk und Kirche. • Mit ihren Aktivitäten ermutigt die BAG Unternehmen im Handwerk zu ethischem Handeln. Grundsätze sind die 10 Gebote, das Doppelgebot der Liebe und die Goldene Regel.

28 | Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de


„Wir sind überzeugt: Gesellschaftliche Verantwortung und erfolgreiches Wirtschaften gehören zusammen. Die Gesellschaft braucht starke Unternehmen zur Sicherung ihres Wohlergehens. Unternehmen brauchen eine starke Gesellschaft.“ Prof. Dr. Dieter Hundt, Arbeitgeberpräsident BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände

Die deutsche Wirtschaft auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München

Wir übernehmen Verantwortung Wir übernehmen Verantwortung Wir schaffen Perspektiven Wir schaffen Perspektiven Wir gestalten Zukunft Wir gestalten Zukunft

Wir setzen uns ein für • Nachhaltigkeit und Verlässlichkeit in Wirtschaft und Politik • Generationengerechtigkeit durch zukunftsfähige Sozialversicherungen und Schuldenabbau • bessere Zukunftsperspektiven durch Bildung und Integration • gerechte Teilhabe durch Einstiegs- und Aufstiegschancen am Arbeitsmarkt • die Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Wir wollen gemeinsam mit den Kirchen • unser gegenseitiges Verständnis fördern – bei persönlichen Treffen, in Gesprächskreisen und auf Veranstaltungen • über die grundlegenden Werte unserer Wirtschafts- und Gesellschafts­ ordnung nachdenken • über die Verantwortung der Wirtschaft in einer globalisierten Welt ­diskutieren • die Soziale Marktwirtschaft stärken

Hier finden Sie die deutsche Wirtschaft auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München:

Halle B5, Stand B06

Wirtschaft – Verantwortung – Zukunft | www.wirtschaft-kirchentag.de | 29


BDA | Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände Haus der Deutschen Wirtschaft Breite Straße 29, 10178 Berlin

T +49 30 2033-1070 F +49 30 2033-1075 grundsatz@arbeitgeber.de www.arbeitgeber.de

Satz: ariadne an der spree GmbH Bildnachweis: bilderbox, Yuri Arcurs, Sulamith, Chlorophylle | Fotolia.com Stand: 11. März 2010



www.wirtschaft-kirchentag.de


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.