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Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Geschlossene Fonds

3. Jahrgang

Offene Fonds

Ausgabe 4-11

Veranstaltungstipps

anders l investieren Investmentbrief zum Thema nachhaltige Geldanlagen

Inhalt

Editorial des Herausgebers Edmund Pelikan

Editorial

Wer rettet die Welt?

Seite 1 Wer rettet die Welt? / Editorial Edmund Pelikan

Die Welt scheint sich anders herum zu drehen. Politiker zeigen den Demonstranten der globalen „Occupy“Bewegung gegenüber Sympathien, Banken machen wieder satte Gewinne in der Krise, und nur Joachim Gauck stellt sich wieder einmal gegen den Mainstream. Was ist passiert? Die Diskussion um den europäischen Rettungsschirm verkommt zur Farce, denn wenige Tag vor dem Beschluss im Bundestag Mitte Oktober wurde schon über eine neuerliche Erhöhung hinter den Kulissen diskutiert. Aber an der Rednerpulten von Bundesrat und Bundestag wurde unisono versichert, dass es sich um die letzte Erhöhung handelt. Umso erfreulicher ist dann, hin und wieder die Wahrheit der politischen Eurorebellen – allen voran Frank Schäffler (FDP) und Wolfgang Bosbach (CDU) – zu hören. Interessant ist dabei der Ansatzpunkt, dass ein Politiker, der die Wahrheit

sagt, zum Revoluzzer wird. Das finde ich spannend.

der Steuerzahler nachschlagen.

Joachim Gauck weist zu Recht darauf hin, dass zu einem freien Staat auch freie Banken gehören. In der DDR waren alle Banken verstaatlich und der Staat unter Planwirtschaft, es war aber kein erfolgreiches Ende diesem System beschieden. Staaten sind grandiose Versager im Wirtschaften und der größte Feind des private Vermögens. Wer jetzt ruft „Neoliberalismus“ und Kapitalismus in Reinform“ sollte einmal in die Wirtschaftsgeschichte blicken und unter Stichworten wie Goldverbot, Lastenausgleichsgesetz und im Schwarzbuch des Bundes

Der Grund liegt darin, dass der Staat nicht selbst erarbeitetes Geld ausgibt, sondern unser Geld, das Geld der Steuerzahler. Die Steuern werden immer weiter steigen und immer kuriosere Züge annehmen. Einige ganz besondere Beispiele: Wenn Glückspiel süchtig machen kann, warum betreibt der Staat dann überhaupt Gewinnspiele im Monopol? Wenn das Rauchen zum Tod führt, warum verdient der Staat an dem Verkauf über die Tabaksteuer mit? Obwohl Prostitution lange Zeit als sittenwidrig an-

gesehen wurde, mussten die Damen des Gewerbes trotzdem Steuern zahlen. Der Staat will die Bürger selten wirklich schützen, sondern er will die Kontrolle und möglichst viele Steuereinnahmen, um diese meist aus dem jeweiligen politischen Interesse umzuschichten.

Seite 3 Marktentwicklung nachhaltige Investments im 1. Halbjahr 2011 Seite 4 Frischer Wind für Windenergie in Bayern / Thomas Hartauer, Lacuna Seite 4 Nachhaltige Investments ohne Kurskapriolen / Daniel Kellermann, greenvalue Seite 6 Das kommt mir nicht mehr aus der Dose! Rentabel Geld anlegen / Georg Hetz, UDI Seite 6 Büchertipps

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2 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

amtenapparat, fehlender Steuerkontrolle und einem nicht finanzierbaren Rentensystem. In einem Broschüre mit dem Name „Investment Inside“ in der Ausgabe 10.2011 fand ich zwei aufschlussreiche Grafiken (siehe unten), die die fortlaufende Fehlinterpretation des Keynesianismus führender Wirtschaftspolitiker bildhaft auf den Punkt bringt. Der Nobelpreisträger Keynes sagte, dass ein Staat während einer Rezes-

sion sich verschulden soll, um diese zu überwinden. Das macht die Politik auch kräftig. Die Folge wäre aber, dass der Staat in guten Zeiten diese Schulden wieder zurückfährt. (Grafik links) Die Politik verteilt aber in Boomzeiten lieber Wahlgeschenke und erhöht die Verschuldung explosionsartig. (Grafik rechts). So geschehen in Griechenland zum Beispiel mit einem überdimensionierten Be-

Wer rettet nun die Welt? Alle Menschen mit gesundem Menschenverstand. Ist diese Antwort zu simpel? Ich denke nicht. Jeder, der nicht zufrieden ist mit seiner Bank, hat die Möglichkeit, sein Geld bei einer anderen Bank anzulegen. Es entstehen immer mehr Banken, die anlegerorientierte Konzepte leben. Und die Summen vieler kleiner Guthaben, die

Banken verlieren, sind genauso schädlich, wie wenige große Vermögen. Das ist die Macht der Straße. Dazu gehört aber auch, dass sich Kunden eine Wirtschafts- und Finanzkompetenz aneignen. Dazu muss man nicht Betriebswirtschaft studieren oder Bankkaufmann sein. Es reicht der gesunde Menschenverstand. Gehen Sie wieder zur Schule. In die Schule des Lebens über das Geld. Das kann jeder. Es ist auch nicht jeder Designer, Fahrzeugmechaniker oder Bauingenieur, und trotzdem

kennen sich die Menschen im Bereich Mode, Autos oder Hausbau aus. Weil es ihnen Freude macht. Deshalb: Werden Sie schlauer als Ihre Banker. Sie werden sehen, das ist gar nicht so schwer. Finden Sie Freude darin, Lügen der Politiker zu entlarven. Werden Sie ein mündiger Bürger und erkennen, warum Joachim Gauck mit seiner Kritik an der Occupy-Bewegung recht hatte. Viel Freude bei der Ausübung der Macht und bei der Rettung der Welt!

Das läuft falsch beim Schuldenmachen

Geld

Was „Keynesianer“ taten

Geld

Was Keynes meinte

Zeit

Staatsverschuldung

Zeit

Konjunkturverlauf

Quelle: Investment Inside, Oktober 2011; Ineichen Research and Management (I&RM), Regulomics, Mai 2011; Primärquelle: Protégé Partners 4Q 2009 quaterly letter

Kurzmeldungen Atomausstieg ist für Energiekonzerne verkraftbar

Der Rückbau der Atomkraftwerke in Deutschland, im Zuge des Atomausstiegs, wird für die großen Energiekonzerne nicht billig. E.ON, RWE & Co. müssen mit Kosten

von rund 18 Milliarden Euro rechnen, wie eine Studie der Unternehmensberatung Arthur D. Little zeigt. Insgesamt stellt der Rückbau eine enorme finanzielle Herausforderung dar. Acht Atomreaktoren sind in Deutschland in Folge der Katastrophe in Fukushima

bereits endgültig stillgelegt worden. Experten sehen keine Existenzprobleme für die Energiekonzerne. Zudem suchen die Versorger verstärkt nach Alternativen und engagieren sich zum Beispiel im Bereich der erneuerbaren Energien.

Siemens setzt auf den Standort Hamburg Der Siemens-Konzern will sein stark wachsen-

des Windgeschäft auf neue Beine stellen und künftig aus Hamburg steuern. Dort werde in der kommenden Woche die Weltzentrale für das Windenergiegeschäft ihre Arbeit aufnehmen, so Siemens-Vorstand Michael Süß. „Die Perspektiven sind sehr gut; der Welt-


Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 3

Marktentwicklung nachhaltiges Investment: 1. Halbjahr 2011

Die 363 Fonds waren zum 30.06.2011 mit rund 34 Milliarden Euro investiert. Zu Beginn des Jahres 2011 waren 354 Fonds mit ebenfalls rund 34 Milliarden Euro investiert. Das Sustainable Business Institute (SBI) berücksichtigt bei dieser Erhebung alle Fonds, die angeben, in besonderer Weise soziale, ökologische oder auch ethische Kriterien zu berücksichtigen. Das SBI stützt sich dabei auf Angaben in den Fondsprospekten und Factsheets der Fondsgesellschaften. Insgesamt haben wir im ersten Halbjahr 2011 23 Fonds in das Fondsuniversum unserer Datenbank aufgenommen: Vier Fonds wurden neu aufgelegt, zwei Fonds haben im Jahr 2011 ihre Strategie auf „Nachhaltigkeit“ umgestellt, ein Fonds war bereits in anderen Ländern zugelassen, ein Fonds öffnete 2011 den Fonds für Retailkunden und weitere 15 Fonds waren bereits vor 2011 zugelassen, wurden aber erst jetzt registriert. Die 23 neu aufgenommenen Fonds sind per 30.06.2011 mit circa zwei Milliarden Euro investiert. 14 Fonds

markt wird von 42 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf rund 60 Milliarden Euro im Jahr 2016 zulegen.“

Deutschland: Stromexport größer als Import

Im ersten Halbjahr 2011 hat Deutschland per Sal-

wurden seit Beginn des Jahres geschlossen oder mit anderen Fonds zusammengelegt. 22 Milliarden Euro waren in 205 Aktienfonds investiert. Die Performance der Aktienfonds, die bereits Ende 2010 aufgelegt waren, lag im ersten Halbjahr zwischen plus fünf Prozent und minus 22 Prozent. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Aktienfonds sehr stark unterscheiden: Zu diesen Fonds gehören sowohl breit aufgestellte internationale Fonds als auch spezialisierte Fonds mit regionalem Fokus sowie Technologie- und Themenfonds. Sechs Milliarden Euro waren in 55 Rentenfonds investiert. Die Performance der Rentenfonds, die bereits Ende 2010 aufgelegt waren, lag im ersten Halbjahr 2011 zwischen plus sechs Prozent und minus sechs Prozent.

Halbjahr zwischen plus sieben Prozent und minus zwölf Prozent. Die Performance der Dachfonds, die vor Jahresbeginn aufgelegt waren, lag zwischen minus drei Prozent und minus zehn Prozent. Bei den Misch- und auch den Dachfonds ist zu berücksichtigen, dass der Aktienanteil unterschiedlich hoch ist – mit entsprechenden Auswirkungen auf Rendite und Risiko.

Rund 4,7 Milliarden Euro waren in 65 Mischfonds und 150 Millionen Euro in 15 Dachfonds investiert. Die Performance der Mischfonds, die bereits vor Jahresbeginn aufgelegt wurden, lag im ersten

In den 20 nachhaltigen ETF’s waren insgesamt circa 697 Millionen Euro investiert. Die Perfor-

do nach Aussagen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) mehr Strom exportiert als importiert. In der ersten Jahreshälfte 2011 wurden 23,9 Terawatt-Stunden (TWh) über die europäischen Stromnetze nach Deutschland eingeführt. Frankreich

(10,4 TWh) und die Tschechische Republik (5,6 TWh) lieferten die größten Strommengen nach Deutschland, während die wichtigsten Abnehmer für Strom aus Deutschland Österreich (7,8 TWh) und die Schweiz (7,6 TWh) waren.

mance der bereits vor 2011 aufgelegten ETF’s lag in 2011 zwischen plus zehn Prozent und minus elf Prozent. In den drei Microfinancefonds waren per 30.06.2011 circa 484 Millionen Euro investiert. Die Performance der bereits vor 2011 aufgelegten Microfinancefonds lag zwischen plus ein Prozent und minus 0,1 Prozent.

Neue Abfragemöglichkeit Sie können jetzt in der Fondsdatenbank unter Fondsarten neben Nach-

KfW finanziert ersten Offshore-Windpark in der Nordsee

Die Förderbank KfW hat den Vertrag zur Finanzierung der beiden OffshoreWindparks Meerwind Ost und Meerwind Süd unterzeichnet. Das Projekt ist mit einem Investitions-

haltigkeitsfonds, (Neue) Energiefonds etc. auch nach Scharia-konformen Fonds suchen. Derzeit führen wir sechs solcher Fonds in unserer Datenbank, da sich die Ausschlusskriterien zum Teil mit anderen ethisch ausgerichteten Fonds decken. Weitere Informationen zu den 363 Fonds, zu rund 2.500 Unternehmen und mehr als 50 Indizes finden Sie auf der Plattform http://www.nachhaltigesinvestment.org. Quelle: Pressemitteilung vom 10. August 2011.

volumen von knapp 1,3 Milliarden Euro eines der größten OffshoreProjektfinanzierungen

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Pressemeldung

Am 30.06.2011 waren nach Informationen des Sustainable Business Institute (SBI), Herausgeber der Marktplattform www.nachhaltigesinvestment.org, insgesamt 363 nachhaltige Publikumsfonds in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Vertrieb zugelassen.


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Autorenbeitrag

Frischer Wind für Windenergie in Bayern Lange Zeit war Bayern im Windenergiebereich Entwicklungsland im Vergleich zu unseren nördlichen Nachbarn. Doch die Zeiten ändern sich. Atomausstieg in Deutschland und natürlich die Katastrophe in Fukushima haben zu einem - längst fälligen - Umdenken der Politik in Bayern geführt. Was die Bürger schon lange wollten, kommt jetzt beschleunigt vorwärts – der Ausbau der Windenergie. und den Vertrieb mehrerer Windenergie-Projekte in der Region Bayern. Dies wird sowohl auf dem Wege von Private Placements, jeweils ein Windrad in einer Gesellschaft, als auch in Form eines BaFin genehmigten Fonds mit 4 Windrädern bereits im ersten Halbjahr erfolgen.

Als ein langjähriger Anbieter im Bereich Erneuerbarer Energien beschäftigen wir uns bereits seit 1998 mit Windkraft und seit 2005 mit der eigenen Projektierung selbiger Parks innerhalb unserer Firmengruppe – der Fronteris – einem starken Partner an unserer

Seite. So setzten wir bis heute eine Vielzahl an Erneuerbaren Energien Projekten um, darunter unser bislang größtes Projekt, ein Windpark in Tschechien, der 2009 an einen Energieversorger verkauft wurde. Der Park hat eine Leistung von über 230 MW.

Für unsere Projektentwicklung in Bayern, die bereits sehr erfolgreich lief, lieferte der Schwenk der Politik in Bayern einen zusätzlichen Wachstumsschub. Für das Jahr 2012 planen wir nun die Fertigstellung

Mit unserem Anlagenpartner Enercon, einem der erfolgreichsten und größten Windrad-Produzenten weltweit, konnten wir für die Projekte einen äußerst erfahrenen Partner gewinnen, der zudem in der unmittelbaren Nähe der Parks einen Servicestützpunkt betreibt und daher den schnellstmöglichen Zugriff für techni-

schen Support gewährleistet. Aus Investorensicht entstehen so lukrative Anlagemöglichkeiten, die über das Erneuerbare-Energien-Gesetz staatlich garantierte Zahlungsströme gut prognostizierbar machen. Freuen Sie sich mit uns auf das windreiche Jahr 2012. Gastautor:

Thomas Hartauer Bankbetriebswirt (BA), Vorstand

Lacuna AG Furtmayrstraße 3 93053 Regensburg info@lacuna.de www.lacuna.de

Autorenbeitrag

Nachhaltige Investments ohne Kurskapriolen Schwankende Aktienkurse sensibilisieren Anleger für Investments ohne Kurskapriolen. Geldanlagen in Erneuerbare Energien, wie beispielsweise Windkraft-, Biogas- oder Solarfonds gehören dazu. Das Erneuerbare Energien Gesetz, kurz EEG, bildet bei vielen Vorhaben einen gesetzlich verankerten Rahmen. Hiesige Energieversorger sind verpflichtet, Strom aus Erneuerbaren Energien für 20 volle Be-

triebsjahre plus des Jahres der Inbetriebnahme abzunehmen und mit einem festen Preis zu vergüten. Mit dieser gesetzlichen Fördermaßnahme soll der Anteil der Erneuerbaren Energien von aktuell 20

Prozent im ersten Halbjahr 2011, über 35 Prozent spätestens im Jahr 2020 auf 80 Prozent spätestens im Jahr 2050 erhöht werden. Ein gesellschaftlich bedeutendes Vorhaben, denn bereits im Jahr 2022

soll der letzte Atommeiler vom Netz gehen. Der Blick über Deutschlands Grenzen hinaus zeigt: auch in Italien, Spanien, Großbritannien und weiteren Ländern Europas wird die Nutzung Erneuerbarer Energien mit

wicklungen in Japan und China. Um einen zügigen und kostengünstigen Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben, haben sich beide Länder für feste Einspeisetarife als Förderrahmen entschieden. Japan wird anstelle seines bisherigen Quotensystems ein

Vorranggesetz installieren, das sich stark am deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz orientiert. China

länderspezifischen Gesetzen gefördert. Diese Förderung findet hierzulande breite Zustimmung. Rund 94 Prozent der Bundesbürger stehen hinter dem Ausbau der

Kurzmeldungen Deutschlands. Die Finanzierung erfolgt durch ein internationales Bankenkonsortium. Die Beteiligung der KfW besteht aus einem Teil des Geschäftsbereichs KfW Mittelstandsbank im Rahmen des Sonderprogramms „Offshore Windenergie“

(264 Millionen Euro) und einem Teil der rechtlich selbständig im Wettbewerb operierenden KfW IPEX-Bank (195 Millionen Euro).

Feste Einspeisetarife setzen sich durch

Das zeigen aktuelle Ent-

wiederum hat mit landesweit gültigen Einspeisetarifen für Solarstrom erstmals den Förderrahmen für Erneuerbare Energien verlässlicher gestaltet.

Stromlieferant Erneuerbare Energie

Nach ersten Schätzungen


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Erneuerbaren Energien. Das zumindest zeigt die TNS Infratest Umfrage vom August 2011. Mehr als 79 Prozent der Befragten gaben auch an, dass die Mehrkosten von derzeit 3,5 Cent / kWh, die durch den Ausbau von Sonne, Wind & Co. entstehen, angemessen oder gar zu niedrig seien. Endet der gute Wille spätestens bei persönlichen Investitionen? Nein. Laut Gesamtmarktstudie der Beteiligungsmodelle 2011 der Feri EuroRating Services AG wurden im Jahr 2010 920 Millionen Euro Eigenkapital investiert. Im Jahr zuvor waren es noch 400 Millionen Euro. Für das zweite Quartal 2011 hat der Verband Geschlossene Fonds (VGF) mitgeteilt, dass 104 Millionen Euro Eigenkapital von seinen 45 Mitgliedern platziert wurden. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum ein Plus von über sechs Prozent. Für Privatanleger gibt es verschiedene Formen der Beteiligung. Gemeinsam-

des Bundesverbandes für Energie- und Wasserwirtschaft deckten die Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2011 mit 57,3 Milliarden Kilowattstunden 20,8 Prozent des deutschen Strombedarfs. Die Windenergie bleibt mit einem Anteil von 7,5 Prozent die

keit aller: es handelt sich um unternehmerische Investitionen. Sie bieten Chancen, bergen aber auch Risiken, die im ungünstigsten Fall zum Verlust der Kapitaleinlage führen. Ein Einlagensicherungsfonds existiert nicht und soweit Garantien abgegeben werden, ist die Erfüllung selbiger einzig und allein von der Bonität des Garanten abhängig. Treten die Prognosen der Emittenten ein, können Anleger mit jährlichen Auszahlungen rechnen, die deutlich über dem Kapitalmarktniveau liegen. Aber grundsätzlich gilt: geplante Auszahlungen dürfen nicht mit Guthabenzinsen einer Bank verwechselt werden. Denn Voraussetzung für die Zahlung ist eine positive Geschäftsentwicklung der jeweiligen Beteiligungsgesellschaft. Die Investitionsmöglichkeiten unterscheiden

wichtigste regenerative Energie, gefolgt von Biomasse mit 5,6 Prozent. Die Photovoltaik konnte ihren Beitrag fast verdoppeln und damit die Wasserkraft zum ersten Mal vom dritten Platz verdrängen. Insgesamt lieferten die Photovoltaikanlagen 3,5 Prozent

sich neben der Energieform in der Art und Weise der Beteiligung. Die aus Schiffsbeteiligungen oder Immobilienfonds bekannte Rechtsform der GmbH & Co. KG wird bei Energiefonds häufig gewählt. Als geschlossene Fonds sind knapp zwei Drittel der aktuellen Beteiligungsangebote konzipiert. Der verbleibende Anteil ist ein Mix aus Investments mit festverzinslichem Charakter, beispielsweise Genussrechten oder Inhaberschuldverschreibungen. Für Anleger mit größerem Geldbeutel können auch Single-Investments in Photovoltaik- oder Biogasanlagen in Betracht kommen. Im Gegensatz zur Beteiligung werden Investoren vergleichbar dem Erwerb einer Immobilie oder einer Eigentumswohnung Eigentümer des Objekts. Zum anderen unterscheiden sich die Beteiligungen bei den Vorhaben, in der

des Stroms. Aufgrund der Witterungsverhältnisse lag der Anteil der Wasserkraft bei 3,3 Prozent.

Investmentsprache auch Assets genannt, die mittels der Investorengelder finanziert werden. Bei stromerzeugenden Anlagen ohne Rohstoffeinsatz, wie etwa bei Photovoltaik-, Windenergie- oder Wasserkraftanlagen, ist die Ertragsund Aufwandskalkulation vergleichsweise einfach. Energieertragsgutachten bilden die Basis, der landestypische Vergütungsmechanismus sichert die Vergütung. Aufwendungen für Einsatzstoffe gibt es nicht. Ganz im Gegensatz zu Biogas- und Biomasseanlagen. Hier spielen die Kosten für den Rohstoffeinsatz eine ausschlaggebende Rolle. Der Grund ist einfach. Nur langfristige Lieferverträge können die Basis für solide Prognosen sein. Neben Investitionen in Strom- und Wärmeerzeugung können sich Anleger auch an der Finanzierung von Green Buildings, wörtlich übersetzt „grüne Gebäude“, beteiligen, die definierte Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Bei deren Planung spielt die Wärmeversorgung eine wichtige Rolle. Nicht selten kommen in den derart durchdachten Wohn- oder Geschäftsgebäuden Hackschnitzel oder Pellets zum Einsatz. Die Brücke zum Rohstoffmarkt wird geschlagen. Denn nicht nur die 140.000 in Deutschland privat genutzten Pelletsheizungen sind auf Nach-

Bosch-Konzern steigt in Solar-Geschäft ein

Die Robert Bosch GmbH hat eine Tochtergesellschaft gegründet, um in das Geschäft mit SolarWechselrichtern einzusteigen. Bei der Herstellung von Solarzellen und -modulen ist der Bosch-Kon-

schub angewiesen. Auch große Heizkraftwerke von Energieversorgern setzen Holz zur Strom- und Wärmeproduktion ein. Initiatoren bieten die Möglichkeit, sich bei der Erzeugung und Veredelung von Holz oder auch beim Recycling von Kunststoff zu engagieren. Und wer sich lieber dem Flüssigen zuwendet, wird auch fündig. Denn gleich zwei Initiatoren widmen sich aktuell dem lebensnotwendigsten Rohstoff überhaupt - Wasser. Doch vor dem Investieren heißt es informieren und vergleichen. Privatanleger können aktuell aus über 70 Beteiligungen ihren Favoriten wählen. Mit kürzeren und längerfristigen Engagements können individuelle Laufzeitvorstellungen mit unterschiedlichen Chancen-Risiko-Profilen verwirklicht werden. Der Erfolg von Beteiligungen, die nicht auf Energieerzeugung setzen, hängt dabei einmal mehr vom Engagement des Managements ab. Gastautor: Daniel Kellermann Geschäftsführer der greenValue GmbH greenValue GmbH Happurger Straße 118b 90482 Nürnberg info@greenvalue.de www.greenvalue.de

zern bereits aktiv. Nun soll sich die dazu gegründete Tochtergesellschaft Bosch Power Tec mit der Entwicklung von Solar-Wechselrichtern beschäftigen. Über den Startzeitpunkt des neuen Unternehmens wollte sich der BoschSprecher nicht äußern. weiter auf Seite 6 >>


6 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Autorenbeitrag

Das kommt mir nicht mehr aus der Dose! Rentabel Geld anlegen ‚Die Zeiten ändern sich und endlich wird ein passionierter Befürworter der erneuerbaren Energien nicht mehr als „Ökospinner“ betitelt.

„So traurig das ist, aber Fukushima hat letztendlich selbst die Christdemokraten wachgerüttelt. Wir brauchen eine umweltfreundliche Energieversorgung und haben die Lösung: erneuerbare Energien,“ erklärt Georg Hetz, Geschäftsführer der UmweltDirektInvest

Beratungs GmbH (UDI). „Energie aus Sonne, Wind und Biogas stillt unseren Energiehunger klimafreundlich und macht uns energie-unabhängig.“ UDI gehört bereits seit vielen Jahren zu Deutschlands Marktführern im Bereich ökologischer Geldanlagen. Durch den mittels der UDI-Fonds und -anlagen erzeugten Strom könnte heute eine Stadt wie München komplett mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden. „Wir freuen uns, mit der UDI Energie FESTZINS

II-Anlage unseren Kunden eine ganz besondere Geldanlage anbieten zu können,“ schwärmt Hetz. „Der Anleger stellt der UDI EnergieMix Festzins GmbH einen Betrag ab 5.000,-- Euro zur Verfügung und erhält dafür feste Zinsen. Einzigartig daran ist, dass der garantierte Zins von 6,5 Prozent nach acht Jahren bis auf zehn Prozent im Ablaufjahr steigt. Die UDI EnergieMix Festzins GmbH beteiligt sich mit dem Kapital an Gesell-

schaften, deren Aufgabe und Zweck die Projektierung, der Kauf, der Betrieb und der Verkauf von Anlagen zur Energieerzeugung aus Sonne, Wind und Biomasse ist.“

UDI Energie FESTZINS II in Kürze: • Garantierter Zins von 6,5 Prozent - zehn Prozent pro Jahr bei Beteiligung bis zum regulären Laufzeitende 31.12.2022 • Fünf Jahre Mindestlaufzeit, Kündigungsmöglichkeit 2016, 2018, 2020

• Plus drei Prozent Frühzeichnerbonus • Mindestbeteiligung ab 5.000,-- Euro möglich Mehr Infos unter www. udi.de. Gastautor: Georg Hetz Geschäftsführer UDI mbH Lina-Ammon-Straße 30 90329 Nürnberg info@udi.de www.udi.de

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Der Aha-Effekt und seine über 100 Artgenossen: Warum wir uns oft anders verhalten, als wir wollen. Jochen Mai und Daniel Rettig zeigen, wie wir im Leben, in der Liebe und im Alltag ticken.

Wahnsinnig reich: Das Buch über Geld, die Krise und die moderne Gesellschaft. Schwer durchschaubar ist die Welt, in der wir leben. Worauf darf man zählen, worauf ist Verlass? Wie reich sind wir wirklich?

Die Waffen der Banker zur Selbstbereicherung sind neu gewetzt. Und wieder einmal hat der Bestseller-Autor von «Bank, Banker, Bankrott» seine spitze Feder gezückt, um den Abzockern entgegenzutreten.

Kurzmeldungen Erneuerbare Energie setzt sich durch

Allein durch strenge Nachhaltigkeitskriterien und die Anwendung bereits vorhandener Technologien kann annährend der komplette globale Energiebedarf bis 2050 aus erneuerbaren Quellen

stammen. Dies zeigt eine Studie des WWF und des internationalen Energieunternehmens Ecofys. Eine zentrale Rolle in diesen Entwicklungen spielen laut der Studie die Unternehmen: Entscheidend für den Erfolg sind eine Entwicklung hin zu einem

weltweit nachhaltigen Lebensstil und die Bereitschaft für eine umfassende Vorfinanzierung. Ein

nachhaltiges Energiesystem spart laut Studie vier Billionen Euro pro Jahr.

Windenergie bringt Beschäftigung

Insgesamt arbeiten heute mehr als 367.000 Menschen in der Branche der Erneuerbaren Energien,

wobei allein die Windenergie knapp 100.000 Arbeitsplätze stellt. Im Schnitt entfallen auf jeden direkt in der OnshoreWindindustrie angesiedelten Arbeitsplatz etwa 1,4 Personen, die in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen Beschäftigung finden.


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Weitere Kurzmeldungen Deutsche sind bereit, für die Energiewende zu zahlen

Einer Umfrage von TNS Infratest zufolge halten 94 Prozent der Bundesbürger den verstärkten Ausbau der Erneuerbaren Energien für „wichtig“ bis sogar für „sehr wichtig“. Die hochgradige Akzeptanz für den Ausbau der regenerativen Energien erklärt auch die hohe Bereitschaft, die Kosten für die Förderung zu tragen: 79,4 Prozent halten die derzeitige Umlage von 3,5 Cent pro kWh für „angemessen“ oder sogar für „zu niedrig“, nur 15 Prozent schätzen sie als „zu hoch“ ein.

Kombikraftwerke erleichtern Integration EEG ins Stromnetz

Eine zentrale Frage auf dem Weg zur Vollversorgung aus Erneuerbaren Energien ist, wie die fluktuierende Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie optimal ins Versorgungsnetz zusammengebracht werden kann. So

genannte Hybrid- oder Kombikraftwerke können dabei einen erheblichen Beitrag leisten, bestätigen zwei aktuelle Studien zum Netzausbau und zur Energieversorgung in Berlin und Brandenburg. Darauf weist der Bundesverband Erneuerbare Energie hin.

Nachhaltige fondsgebundene Rentenversicherung

Murphy&Spitz, Investmenthaus für nachhaltige Geldanlagen, bietet ab sofort in Kooperation mit der Stuttgarter Lebensversicherung eine fondsgebundene Rentenversicherung an. Das neue Produkt bietet eine fondsgebundene Absicherung, die Vorteile und Anreize staatlich geförderter privater Altersvorsorge und garantierter Verzinsung mit ethisch-ökologischen Werten verbindet. Die Versicherung investiert in den Murphy&Spitz Umweltfonds, der von der Ratingagentur Care Group ausgezeichnet wurde.

Impressum reconcept GmbH kooperiert mit Siliken

reconcept und der spanische Photovoltaikkonzern Siliken S. A. mit Sitz in Valencia gehen eine Partnerschaft im Bereich der Projektierung von spanischen Photovoltaikkraftwerken ein. Aus der Kombination der Kompetenzen erwarten beide Unternehmen eine optimale Zusammenarbeit von der Planung eines Solarkraftwerkes bis hin zur Konzeption des Beteiligungsangebotes. Die Kooperation mündet aktuell in ein erstes Beteiligungsangebot, dem „RE01 Solarpark La Carrasca“. Es handelt sich bei der Kapitalanlage um ein Direktinvestment in ein bereits Strom produzierendes Solarkraftwerk in Spanien.

Neue Leitmesse für Windenergie

Hamburg richtet von 2014 an erstmals eine internationale Fachmesse für die Windenergiebranche aus. Das kündigten die Veranstalter VDMA Power Systems und die Hamburg Messe und Congress GmbH an. Somit hat die Windmesse Husum das Nachsehen.

Anteil Erneuerbarer Energien am Energieverbrauch in Deutschland Prozent 25

20

15

Strom Wärme Kraftstoffe Endenergie

rd. 20%

17,0 10,9

10 9,5 5

0

5,8

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011* *1. Halbjahr Quellen: www.unendlich-viel-energie.de / BMU; Stand: 08/2011

Herausgeber: Edmund Pelikan Verlag: epk media GmbH & Co. KG Altstadt 296, D-84028 Landshut Tel.: +49 871 430 633 – 0 Fax: +49 871 430 633 – 11 Email: info@epk24.de Redaktion: Edmund Pelikan (ep), verantwortlich, Anita Forster (af), Evi Hoffmann (eh) Autoren dieser Ausgabe: Thomas Hartauer, Daniel Kellermann, Georg Hetz Layout: Cornelia Huber, Simon Adlkirchner Erscheinungsweise: vierteljährlich Auflage: Beihefter des BeteiligungsReport 4.2011 Auflagezahlen siehe Impressum Seite 35 Foto-Quellen: www.shutterstock.de Anzeigenvertrieb: Anzeigenabteilung epk media GmbH & Co. KG Tel.: +49 871 430 633 – 0 Fax: +49 871 430 633 – 11 Email: info@epk24.de Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Beiträge und Autoren: In den mit Autorennamen gekennzeichneten Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen. Risikohinweise / Disclaimer: Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Heft veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser Investmentbrief „Anders Investieren“ darf keinesfalls als Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir und die Autoren mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Für Seiten außerhalb dieses Magazins, auf die wir per Link verweisen, übernehmen wir keinerlei Verantwortung. Mit der Mitfinanzierung des Investmentbriefes „Anders Investieren“ teilweise durch die ­Autoren und Inserenten kann der Verlag eine kompetente und zeitgerechte Berichterstattung ermöglichen.


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