AndersInvestieren - Investmentbrief für Nachhaltige Geldanlagen 1/2010

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Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Geschlossene Fonds

2. Jahrgang

Offene Fonds

Ausgabe 1-10

Veranstaltungstipps

anders l investieren

Editorial

Investmentbrief zum Thema nachhaltige Geldanlagen

Banking geht auch anders

Inhalt

Editorial des Herausgebers Edmund Pelikan zur zweiten Ausgabe des Investmentbriefes anders l investieren .

Seite 1-2 Editorial Edmund Pelikan / Der Bundesumweltminister begrüßt Sie zur Aktionswoche „Klima und Finanzen“

Banken nach den Herzen der Kunden

Aktionswoche

Finanzkrise und Banken – diese zwei Worte werden nahezu als Synonym inzwischen verwendet. Ganz aktuell wird über die Milliardenboni diskutiert, die bereits einige Banken wieder für das Jahr 2009 ausgezahlt haben. Möglich ist dies scheinbar nur geworden durch eine extreme Benachteiligung des Kunden, in dem die Bankmanager günstiges Geld von den Zentralbanken in Anspruch nehmen, ihren

Kunden aber weiterhin notwendige Kredite vorenthalten oder zu fast sittenwidrigen Konditionen anbieten. Die hohen Erträge erwirtschaften die Banken derzeit mit wiederrum riskanten Spekulationen, die sie eigentlich aus der Erfahrung der Finanzkrise heraus tunlichst unterlassen sollten. Aber auch das Thema Falschberatung ist fast jeder großen oder kleinen Bank mit herkömmlichem Geschäftsmodell vertraut.

Nicht umsonst sind nach einer Statistik des Bankenverbandes bei ihrem Ombudsmann die Beschwerden explodiert. Waren es 2005 noch 1616 zulässige Beschwerden, von denen 851 positiv für den Kunden ausgegangen sind, so waren es bereits 2009 4818 mit einer Erfolgsquote, die bei 1313 lag. Aber es geht auch anders. Geradezu überrannt werden derzeit Banken, die

sich einem nachhaltigen Wirtschaften verpflichten. Dazu zählen nicht nur ökologische Themen wie bei der Nürnberger Umweltbank, sondern auch soziale und ethische wie bei der Neugründung der Noa-Bank. Grundlage bei den meisten dieser Institute ist eine offene und ehrliche Kommunikation den Kunden gegenüber. So veröffentlicht die Vor-

Seite 2 Festverzinsliche Wertpapiere finanzieren nachhaltige Energieprojekte Seite 4 Prima Klima / Kurzmeldungen Seite 5 - Seite 6 Aktuelle geschlossene Fonds zum Thema Nachhaltigkeit / Kurzmeldungen Seite 7 Veranstaltungstipps / Kurzmeldungen

weiter auf Seite 2 >>

Bundesumweltminister begrüßt zur Aktionswoche „Klima und Finanzen“ „Nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist der beste Garant für den Wohlstand in einer globalisierten Gesellschaft – heute und morgen.

Deshalb sind schon jetzt Investitionen in Klimaschutz und sichere Anlagerenditen kein Widerspruch mehr. Denn trotz der weltweiten

Rezession wird erneuerbaren Energien sowie Technologien und Verfahren zur Verbesserung der Energieeffizienz weiterhin ein

starkes Branchenwachstum vorausgesagt. So schätzen die Experten der Unternehmensbera-

tung McKinsey, dass sich das Weltmarktvolumen in diesen Bereichen von weiter auf Seite 2 >>


2 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

heute rund 500 Milliarden Euro auf über 2 100 Milliarden Euro im Jahr 2020 mehr als vervierfachen wird! Der flächendeckende Einsatz solcher Lösungen sowie Innovation und Entwicklung in diesen Bereichen werden die Treiber dieses Wachstums sein. Wer heute nachhaltig in klimaschutzrelevante Unternehmen und Märkte investiert, übernimmt also eine doppelte Verantwortung: für den Erfolg der eigenen Finanzlösungen und einen aktiven Klimaschutz, um die Zukunft kommender Generationen zu sichern! Das Bundesumweltministerium veranstaltet gemeinsam mit deutschen Banken und Versicherungen die „Aktionswoche Klima und Finanzen“. Gemeinsam wollen wir Sie zum Thema „Klima schützen – Werte schaffen“ informieren und Ihnen zeigen, welche klimafreundlichen Finanzlösungen am Markt existieren. So können Sie als Kunde und Verbraucher

durch die bewusste Wahl Ihrer Geldanlagen, Kredite oder Versicherungen zum Klimaschutz beitragen und gleich doppelt profitieren. Klimafreundliche Finanzdienstleistungen sind ein Markt der Zukunft, denn sie sind unmittelbar mit der Wachstumsbranche Energie- und Klimaschutztechnologien verbunden! Ich hoffe, Sie nutzen die „Aktionswoche Klima und Finanzen“, um sich vor Ort bei Ihrem Finanzdienstleister zu informieren, welche Anlage-, Versicherungs- oder Finanzierungslösungen für Sie interessant sind. Ich wünsche der Aktionswoche „Klima und Finanzen“, ihren Teilnehmern und den zahlreichen Partnern viel Erfolg!“

Autor: Dr. Norbert Röttgen MdB (CDU / CSU) Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Fortsetzung Editorial reiterin des Social Banking, die GLS-Bank in Dortmund quartalsweise ihre ausgegebenen Kredite und stellt die einzelnen Projekte vor. Die NoaBank verpflichtet sich, mit Gewinnen nicht zu spekulieren, sondern lediglich aus der Zinsmarge

ihr Geschäftsmodell zu betreiben. Zusammenfassend kann man derzeit feststellen: Immer mehr Anleger zeigen ihrer Hausbank die rote Karte, fühlen sich durch Gebühren, Falschberatung oder andere Unverschämtheiten benachteiligt und stimmen

Wachstum der Bilanzsumme in Prozent der Befragten Umweltbank

20,2 17,6

Triodos Bank

17,6

Ekobanken Merkur Bank

17,0

Cultura Sparebank

16,5 15,5

GLS Bank 0

5

10

15

20

Quelle: zeb/rolfes.schierenbeck.associates

Festverzinsliche Wertpapiere finanzieren nachhaltige Energieprojekte Mit sechs Prozent und mehr, sprechen Sie Sparer an, die von niedrigen Zinsen geplagte sind

norbert.roettgen@bundestag.de www.bundestag.de Quelle: www.klima-und-finanzen.de Anzeige

Jetzt als Newsticker Abonieren Sie kostenlos unseren Newsticker anders l investieren rund um das Thema Nachhaltige Geldanlagen. Der Investmentbrief möchte Orientierung und einen aktuellen, informativen sowie wissenswerten Marktüberblick geben.

Weitere Informationen finden Sie auf www.beteiligungsreport.de

mit ihrem Wechsel zu einer anderen Bankstruktur über den zukünftigen Trend ab. Diese neue Art von Banken ist sicherlich derzeit noch ein Nischenmarkt, der aber bundesweit nachhaltige Zuwachsraten im zweistelligen Bereich verzeichnen kann. Denn eines haben die traditionellen Banken vergessen: der Kunde will neben Kompetenz auch ein gutes Gefühl haben, selbst bei einem so neutralen Produkt wie es die Finanzen sind. Deshalb liegt die Zukunft im Social Banking, und Großbanken werden die verlorenen Marktanteile nur schwer zurückbekommen können. E.P.

Solarpark Workerszell, Deutschland

Geschlossene Fonds sind dem informierten Kapitalanleger als Instrument zur Finanzierung von Umwelt und Erneuerbaren Energie Projekten bekannt. Vor wenigen Tagen erst, hat der VGF (Verband Geschlossene Fonds) die Platzierungszahlen geschlossener Fondsanbieter des Jahres 2009 veröffentlichte. Energiefonds zählen mit 556 Millionen Euro (VJ 221 Millionen Euro) investierten Eigen-

kapital zu den Gewinnern. Der Gesamtmarkt hingegen schrumpfte auf 5,23 Milliarden Euro (VJ 8,32 Milliarden Euro). Diese Investitionszahlen zeigen, dass nachhaltige Investitionen gefragter sind als je zuvor. Das gilt für geschlossene Fonds. Und auch für festverzinsliche Wertpapiere? Das Gesamtinvestitionsvolumen der aktuell angebotenen Umwelt- und Erneuerba-

ren Energie Beteiligungen beträgt über 1,8 Milliarden Euro. Einen 20 prozentigen Anteil davon, nehmen festverzinsliche Wertpapiere wie Genussrechte und Anleihen ein. Auffallend ist, dass bei geschlossenen Fonds kaum noch Windenergieprojekte realisiert werden. Bei festverzinslichen Wertpapieren sind hingegen zahlreiche Windenergieangebote, wenn auch mit verschiedenen Unternehmenskonzepten anzutreffen. Die Wiesbadener ABO Wind AG beispielsweise bietet über ihre Tochter ABO Wind Mezzanine GmbH & Co. KG ein Genussrecht an. Das Kapital wird an wechselnde konzerneigene Projektgesellschaften verliehen. Diese entwickeln neue Windparks und beginnen

Autorenbeitrag

Fortsetzung Artikel S.1


Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 3

mit der Errichtung. „Mit dem Genussrechtskapital überbrücken wir die Prüfungszeit der Investoren, mit denen wir parallel zum Bau über den Kauf des Projekts sprechen. Das verschafft uns Wettbewerbsvorteile, da wir über im Bau befindliche oder gar vollständig errichtete Windparks sprechen. In der Regel nach einem Jahr erhalten wir das Kapital von den Projektgesellschaften zurück und können es neu verleihen“, erklärt Dr. Jochen Ahn, Vorstand der ABO Wind AG, das Konzept. Garantierte Zinsen von acht Prozent jährlich plus einer Gewinnbeteiligung, die mit etwa 0,5 Prozent prognostiziert wird, bietet ABO Wind, die aufgrund der Nachfrage, das Emissionsvolumen fünf Millionen auf 7,5 Millionen Euro erhöht hat. „Der große Erfolg der Emission macht uns etwas unabhängiger von den Launen der Finanzmärkte und den Banken“, freut sich Dr. Ahn. Anders das Konzept bei der in Itzehoe ansässigen PROKON Unternehmensgruppe. Vorläufiges Zeichnungsziel für die Genussrechte sind 370 Millionen Euro. Die Investition erfolgt in Projekte aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien, insbesondere im Bereich der Windenergie. Die bislang 32 Windparks wurden anteilig mit Genussrechtskapital finanziert. Die Projekte sollen die sechs Prozent Grundverzinsung für Anleger erwirtschaften, die sich ab 2.500 Euro einmalig oder 100 Euro monatlich beteiligen können. „Die beiden jüngsten Windparks in Sachsen-Anhalt wurden sogar vollständig aus Genussrechtskapital finanziert. Mit dem Genussrechtskapital sind wir unabhängiger von Banken, deren Restriktionen bei der Kreditvergabe in den

vergangenen Jahren deutlich zugenommen haben“, sagt Bettina Ostwald, Unternehmenssprecherin bei PROKON. Zum 20jährigen Bestehen emittiert Energiekontor eine neue Anleihe. Im Fokus der Bremer stehen vier Windparks, die seit 1998 und 1999 Strom erzeugen. 21 Anlagen mit 18 Megawatt Leistung umfasst das Portfolio, in das die 10,1 Millionen Euro der StufenzinsAnleihe investiert werden sollen. Es werden Geschäftsanteile und Darlehen der vier Projektgesellschaften abgelöst. Die Windenergieanlagen des Portfolios erhalten noch knapp zehn Jahre die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung. „Spätestens am Ende dieser Vergütungsdauer werden die Anlagen durch Größere, Leistungsstärkere ersetzt, also repowert“, erklärt Cerstin Kratzsch Unternehmenssprecherin von Energiekontor die Planung. „In den nächsten fünf Jahren erhalten unsere Anleger sechs Prozent, in den folgenden fünf Jahren 6,5 Prozent Zinsen. Der Anlagebetrag wird zu 25 Prozent nach fünf Jahren und zu 75 Prozent nach zehn Jahren zurückbezahlt“, beschreibt Cerstin Kratzsch die Beteiligungsmodalitäten der InhaberSchuldverschreibung.

Die wichtigsten Solarstromvergütungen europäsicher Länder im Überblick Inbetriebnahme 2010 soweit nicht anders angegeben

Deutschland

(Gesetz für Vorrang Erneuerbarer Energien, EEG-Gesetz vom 25.10.2008) Installationsort

Installierte Leistung

Vergütung in ct. / kWp

Dachflächenanlage

bis 30 kWp

39,14

Dachflächenanlage

30 bis 100 kWp

37,23

Dachflächenanlage

100 - 1.000 kWp

35,23

Dachflächenanlage

über 1.000 kWp

29,37

Freiflächenanlage

keine Abstufung

28,43

Förderdauer: Ab Inbetriebnahme im Inbetriebnahmejahr und 20 folgenden Betriebsjahren

Frankreich

(Tarifdekret Solarstrom vom 12. Januar 2010) Installationsort

Vergütung in ct. / kWp

An und auf Gebäuden, je nach Gebäudetyp

42,00 - 58,00

Freiflächen, Französisches Festland (Regionenabhängig

31,40 - 37,68

Freiflächenanlage, Korsika, Übersee-Departments, Gebietskörperschaft Saint-Pierre-et-Miquelon, auf Mayotte

40,00

Förderdauer: Ab Inbetriebnahme im Inbetriebnahmejahr und 20 folgenden Betriebsjahren

Italien

(Nuovo Conto Energie II) Installierte Leistung

Installationsort

Vergütung in ct. / kWp

Grundförderung Dach- und Freifläche ( Dachflächen erhalten auf die Grundförderung u.U. bis zu 30 Prozent Zuschlag) Mindestverkaufspreis an Netzbetreiber (Regionenabhängig, max. zwei Millionen kWh p.a.)

34,57

bis 1.000 kWp

7,45 - 10,10

Förderdauer: Ab Inbetriebnahme im Inbetriebnahmejahr und 20 folgenden Betriebsjahren Jährliche Anpassung an die Inflation.

Spanien

(Real Decreto 1578 / 2008) Installationsort

Vergütung in ct. / kWp

Dachfläche (> 20 kWp) und Freifläche

29,08 1)

Vergütungsdauer: 25 Jahre nach Inbetriebnahme 1) Gilt für Projekte, die im 4. Quartal 2009 die Tarifzusage erhalten haben, innerhalb der nächsten 12 Monate ans Netz angeschlossen werden und die Einreichung ins Zentralregister der Stromproduzenten erreichen Jährliche Anpassung an die Inflation.

Tschechien

(Ökostromgesetz 2005)

Die Handelbarkeit festverzinslicher Wertpapiere ist nur eingeschränkt möglich. Um diese zu verbessern bieten Emittenten eigene Handelsplattformen an, Energiekontor hat die Listung im Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse beantragt. Anders als bei geschlossenen Fonds haben sich Zweitmarktfonds und Fondsbörsen bei festverzinslichen Wertpapieren noch nicht durchgesetzt. In der Praxis, ergänzt die Energiekontor

Installationsort

Vergütung in ct. / kWp

Dachfläche und Freifläche (Vergütung für Jahr 2010)

13,05 2)

Förderdauer: Ab Inbetriebnahme im Inbetriebnahmejahr und 20 folgenden Betriebsjahren 2) Gilt für Projekte mit Netzanschluss in 2009, Tarif wird jährlich um Inflation zwei bis vier Prozent angepasst. Wechselkurs akutell EUR / CZK 26,20 (der Einspeisetarif entspricht damit rund 50 ct. / kWh) Recherche: greenvalue.de

Unternehmenssprecherin „konnten Verkaufswünsche problemlos umgesetzt werden. Die Preisfindung ist bei Anleihen vergleichsweise einfach, da Zins und Rückzahlbetrag garantiert sind.“

Unterm Strich können festverzinsliche Wertpapiere dann eine gute Alternative sein, wenn die Bonität des Emittenten stimmt und werthaltige Investitionen getätigt werden.

Gastautor: Daniel Kellermann Geschäftsführer der greenValue GmbH info@greenvalue.de www.greenvalue.de


Autorenbeitrag

4 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Prima Klima „Klimaschutz mit seinen zahlreichen Facetten bleibt trotz gescheiterter Verhandlungen in Kopenhagen ein bestimmendes Thema. Es liegt weiterhin viel Potenzial darin und avanciert zum wirtschaftlichen Wachstumsmotor des 21. Jahrhunderts“, ist

sich der Vorsitzende des Forums Nachhaltige Geldanlagen, Volker Weber, sicher. So verwundert es nicht, dass sich bereits heute unter den offenen Nachhaltigkeitsfonds zahlreiche auf das Thema Klima

spezialisierte Aktienfonds tummeln. Anbieter und Anleger erhoffen sich gleichermaßen attraktive Renditen von dieser Zukunftsbrache, deren Schwerpunkte in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und -einsparung liegen.

Beim Blick auf die vergangenen zwölf Monate kann sich das Gros der Investoren über steigende Kurse freuen. Die nur für risikofreudige Anleger geeigneten Klima- oder Klimaschutzfonds erholten sich nach dem Jahr 2008, das gerade bei Solartiteln zu enormen Rückschlägen führte. Bei fondsweb. de (Stand 1.2.2010) liegen die Fonds von SAM und Swisscanto mit jeweils rund 37 Prozent Performance über ein Jahr vorne. Der Fondsmanager des SAM Sustainable Climate Fund, Thiemo Lang, begründet den erfolgreichen Verlauf: „Asiatische Solarwerte entwickelten sich im Jahr 2009 sehr gut. Wir hatten sie aufgrund der günstigeren Kostenstrukturen gegenüber europäischen Solarunternehmen deutlich übergewichtet.“ Lang sieht unter anderem in den Bereichen Gebäudetechnik (Isolation, Energieeinsparung) und E-Mobilität Wachstumspotenzial. Beim Swisscanto Equity Fund Climate Invest resultiert die Performance zum größten Teil aus der positiven Entwicklung in den Segmenten der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz. Fondsmanager Gerhard Wagner ist hier weiter po-

sitiv gestimmt: „Um die Klimaprobleme zu lösen, werden wir um den massiven Ausbau der Wind- und Solarenergie nicht umhinkommen. Auch das Thema Infrastruktur, besonders in den Schwellenländern, wird an Bedeutung gewinnen und im Bereich Klimaschutz eine wachsende Rolle einnehmen.“ Es scheint aktuell und langfristig für diese speziellen Fonds ein „prima Klima“ zu herrschen. Die Notwendigkeit des Klimaschutzes untermauern die zunehmenden Aktionen, die zugleich Investitionen in diese Finanzprodukte stärken. So hat das Bundesministerium für Umwelt zuletzt eine einwöchige Kampagne unter dem Namen „Klima und Finanzen“ ins Leben gerufen und der Bundesverband der Verbraucherzentralen die Broschüre „Klimabewusst Geld anlegen“ herausgegeben. (Siehe Bericht auf Seite 1)

Gastautor: Frank Männer männer p.r. Leitzstraße 45 D-70469 Stuttgart fm@maenner-pr.de www.maenner-pr.de

Kurzmeldungen und Grafiken Marktentwicklung Nachhaltiges Investment 2009

Zum 31.12.2009 waren nach Informationen des Sustainable Business Institue (SBI) insgesamt 313 nachhaltige Publikumsfonds in Deutschland,

Österreich und der Schweiz im Vertrieb. 31 Fonds mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 790 Millionen Euro wurden neu aufgelegt. Davon waren 19 Aktien-, fünf Misch-, vier Renten-, zwei Dachfonds und ein ETF. Insgesamt

waren zum 31.12.2009 die 313 Fonds mit einer Summe von circa 30 Milliarden Euro investiert. Damit hat sich der Wachstumstrend des Angebots der Investition in nachhaltige Geldanlagen weiter fortgesetzt

Jahresbilanz der Windenergie 2009

Nach der aktuellen Statistik des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) wurden in 2009 im Inland 952 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.917 Megawatt (MW) neu installiert. Das entspricht einem Zuwachs


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Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 5

Aktuelle geschlossene Fonds zum Thema Nachhaltigkeit

Fondsname

Initiator

Homepage

Clean Tech Solar 4 / Deutschland

CHORUS GmbH

www.chorus-gruppe.de

Jamestown Timber I LP (2010)

Jamestown

www.jamestown.de

Fondsname

Initiator

Homepage

Clean Tech Solar 3 / Italien

CHORUS GmbH

www.chorus-gruppe.de

InfraClass Energie 5

KGAL

www.kgal.de

Solarfonds Nord

Neitzel & Cie.

www.neitzel-cie.de

SolEs 22

Voigt & Coll.

www.VundC.de

Valorsol Solarfonds I

Marschalek

www.marschaleksolar.com

Fondsname

Initiator

Homepage

Bioenergie

MPC Capital

www.mpc-capital.de

Biogasfonds Glienick

BioConInvest

www.bioconinvest.eu

Klima Rendite Fonds 1

Picard Solar

www.picard-solar.de

NMI New Energy Holz

NMI

www.nmi-capital.de

Verano Energy Geotherm Fonds

Verano Energy

www.verano-energy.de

Fondsname

Initiator

Homepage

BaumInvest 2

Querdenker

www.querdenker-gmbh.de

Waldfonds 2

Nordcapital

www.nordcapital.com

WaldINVEST III

Aquila Capital

www.aquila-capital.de

Energie Solar

Sachwerte

Vorankündigung

Sicherheit Nachhaltigkeit

Energie Sonstige

sense4value

Waldfonds

Quelle: Eigene Recherche, Stand: Februar 2010

von rund 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Förderungen für PhotovoltaikAnlagen auf dem Prüfstand

Die schwarz-gelbe Koalition möchte das Energien-

Gesetz so ändern, dass die Förderung für Photovoltaik-Anlagen ab April 2010 gekürzt wird. Zum Jahresanfang 2010 trat bereits eine Kürzung der SolarstromEinspeisevergütung um neun Prozent für neue Photovoltaik-Anlagen in Kraft.

Klimakompetenz des Finanzsektors ist gefragt

Mehr als der Hälfte der Privatkunden ist es wichtig, dass sich Finanzdienstleister aktiv für den Klimaschutz und die Anpassung an den Kli-

Wenn möglich, bitte wenden! Ihr Navigationssytem für Nachhaltige Sachwerte

mawandel engagieren, so die Ergebnisse der Studie „Herausforderung Klimakompetenz: Kundenerwartungen an Finanzdienstleister“. Privat- und Geschäftskunden haben zum Teil erheblichen Informationsbedarf.

Europa ist führend in der OffshoreWindindustrie

2009 belief sich der Umsatz der Offshore-Windenergie-Industrie auf etwa 1,5 Milliarden Euro. Die EWEA erwartet für das laufende Jahr eine Ver>> weiter auf Seite 6 >>


6 | Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen

Kurzmeldungen und Grafiken doppelung auf gut drei Milliarden Euro. Mit derzeit 828 Windturbinen und einer Kapazität von insgesamt 2056 Megawatt aus 38 Windparks in neun Ländern ist Europa der EWEA zufolge weltweit führend in der OffshoreWindindustrie.

Die Chancen der Solarindustrie nutzen

Die WestLB baut ihr Angebot nachhaltiger Investments weiter aus und emittiert nun das Open-End Solarthermie Plus-ActiveBasket-Zertifikat. Das Zertifikat konnte vom 25. Januar bis 26. Februar 2010 ab 100 Euro Anlagesumme gezeichnet werden.

Erster Potenzialatlas für Erneuerbare Energien erschienen

Im Vorfeld der „Internationalen Grünen Woche“ stellte die Agentur für Erneuerbare Energien den ersten Potenzialatlas für regenerative Energien vor. In ihm ist der Flächenverbrauch von heute und bis zum Jahr 2020 für alle Sparten der Erneuerbaren Energien berechnet.

Ausbildung zum Nachhaltigkeitsbanker

Banker“. Eine geregelte Ausbildung zum „Grünen Banker“ gab es allerdings in Europa lange Zeit nicht. Mit dem nebenberuflichen Masterstudiengang „Social Banking and Social Finance“ hat das Bochumer Institut for Social Banking (ISB) diese Lücke vor zwei Jahren geschlossen.

Was die Unternehmen zum Klimaschutz beitragen

Mehr als eine halbe Milliarde Euro (genau: 529 Millionen Euro) investierten deutsche Anleger im Finanzkrisenjahr 2009 in nachhaltige geschlossene Fonds, insbesondere in Solarfonds. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Dortmunder Branchendienstes ECOreporter. de zum Markt des grünen Geldes in Deutschland.

Die Bundesregierung will in den nächsten Jahren etwa acht Millionen Haushalte mit Strom aus Windkraftanlagen im Meer versorgen. Im Jahr 2010 soll östlich von Rügen mit der Errichtung von 80 Windkraftanlagen auf schwimmenden Fundamenten begonnen werden.

Kunden interessieren sich zunehmend dafür, welchen Beitrag zum Um-

Deutschland ist vom fünften auf den siebten Platz abgerutscht. Brasilien belegte den vordersten Rang im Index. China steht zwar wegen seiner enormen CO2-Emissionen nur auf dem 52. Platz (von insgesamt 60), erhält aber Best-

Die EU sieht sich beim Klimaschutz gegenüber China, den USA und anderen Industriestaaten in Führung. Doch auch die europäischen Staaten und insbesondere Deutsch-

Aussagen zur Anlageberatung – Umfrage der Comdirect Bank in Prozent der Befragten

Bei Beratungen werden bevorzugt hauseigene Produkte empfohlen.

Auf Grund der Krise ist die Beratungsqualität viel wichtiger geworden.

Ökostrom aus der See: Europäer planen Mega-Projekt

Mehrere europäische Länder planen einem Zeitungsbericht zufolge ein gigantisches Energieprojekt: Mit Wind, Wellen und Sonne soll Ökostrom erzeugt und über neue Kabelsysteme in ganz Europa verteilt werden. Bis zum Herbst wollen die beteiligten Regierungen laut „SZ“ eine Absichtserklärung unterzeichnen und einen Zeitplan für die Realisierung des Projekts erarbeiten.

Deutsche Klimabilanz ist nur Mittelmaß

Strom für acht Millionen Haushalte

Erneuerbare Energien stehen bei deutschen Anlegern hoch im Kurs

Wie die Länder beim Klimaschutz abschneiden

Nachhaltige Geldanlagen sind so gefragt wie nie. Dem Trend folgt die Ausbildung zum „Grünen

weltschutz sie mit ihrem Kaufverhalten leisten. Konzerne, die vorteilhafte Klimadaten veröffentlichen, haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

noten für seine Klimapolitik. Beim Emissionsniveau schneiden insbesondere USA, Kanada und Russland schlecht ab.

Seit der Krise habe ich weniger Vertrauen in die Empfehlungen der Berater.

Banken folgen nur den eigenen Interessen.

Sobald der Kunde sein Geld angelegt hat, gibt es keine Beratung mehr.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Quelle: FOCUS Money 4/2010, Comdirect, IMWF (1047 Befragte)

Beschwerden beim Ombudsmann des Bankenverbandes Zahl der eingegangenen Fälle

6.000

5.907

5.000 4.837

4.818

4.000 3.753

3.610

3.000 2.791

1.616

1.000

2.608

2.548

2.000 1.423

3.378

1.748

1.403

1.313

851

0 2005

2006

Ausgang zu Gunsten des Kunden

2007

2008

zulässige Beschwerden

2009 Gesamtzahl

Quelle: FOCUS Money 4/2010, Bankenverband (Stand: 30. November 2009)


Investmentbrief - Nachhaltige Geldanlagen | 7

Impressum land sind noch sehr weit von einer klimaneutralen Emissionsbilanz entfernt. Zwar konnte die Mehrzahl der G20-Staaten seit dem Jahr 2000 ihre CO2Emissionen relativ zur Wirtschaftsleistung senken. Absolut betrachtet hat sich die Welt in den vergangenen zehn Jahren jedoch weiter von einem nachhaltigen Emissionsniveau entfernt.

Interesse an nachhaltigen Geldanlagen nimmt europaweit zu

Private Equity und seine Auswirkungen auf Grüne Technologien

Die Studie „Global Trends in Venture Capital 2008 Survey“ die von Deloitte durchgeführt wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass Deutschland bei den alternativen Energien nach den USA den zweiten Platz belegt. Experten gehen davon aus, dass Deutschland wieder zum wichtigsten Photovoltaikmarkt der Welt aufsteigen wird.

Studie zum Klimawandel Die Ergebnisse der aktuellen Eurosif-Studie (European Sustainable Investment Forum) belegen, dass europaweit innerhalb der nächsten drei Jahre mit einem steigenden Kundeninteresse an nachhaltigen Geldanlagen gerechnet wird. Nachholbedarf belegt die Studie beim Wissen der Berater und Anleger über nachhaltige Geldanlagen.

Im aktuellen Klimareport „Copenhagen Diagnosis“ heißt es, dass sich die Erde schneller erwärmt als erwartet. Die Studie zeigt deutlich, wie die großen Eisschilde der Erde zunehmend an Masse verlieren. Damit wird der Meeresspiegel schneller ansteigen als bisher erwartet. In den vergangenen 15 Jahren ist der Meeresspiegel um mehr als

fünf Zentimeter gestiegen. Das sind rund 80 Prozent mehr als noch 2001 prognostiziert wurde. Im aktuellen Bericht heißt es, dass der Pegel bis 2100 weltweit um bis zu zwei Meter ansteigen könnte.

Erneuerbare Energien setzen positiven Branchentrend

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat am 18. Februar 2010 in Berlin die Zahlen der Branche zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr vorgelegt. Demnach waren die Erneuerbaren Energien auch 2009 auf Wachstumskurs: Die Energiebereitstellung stieg gegenüber dem Vorjahr um 10,8 Milliarden Kilowattstunden (kWh). Damit erreichten die Erneuerbaren insgesamt einen Anteil am Endenergieverbrauch von 10,6 Prozent (2008: 9,5 Prozent), mehr als jede zehnte in Deutschland verbrauchte Kilowattstunde stammte also aus regenerativen Quellen. Quelle: www.beteiligungsreport.de

Veranstaltungstipps n

5. bis 6. März 2010 – Deutsche Anlegermesse in Frankfurt www.value-relations.de

n

13. bis 14. April 2010 – 6. Deutsches CSR-Forum in Stuttgart www.envicomm.org

n

14. bis 17. April 2010 – „3. Arena für Nachhaltigkeit“ in Zeulenroda www.nachhaltigkeitsarena.de

n

23. bis 25. April 2010 – Invest „Die Messe für institutionelle und private Anleger in Stuttgart www.messe-stuttgart.de

n

27. bis 28. April 2010 – 6. Sustainability-Congress in Bonn www.sustainability-congress.de

n

12. Juni 2010 – Grünes Geld in München www.ecoeffekt.de

Herausgeber: Edmund Pelikan Verlag: Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co KG, Altstadt 296, D-84028 Landshut, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0, Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11, Email: info@epk24.de Redaktion: Edmund Pelikan (E.P.), verantwortlich, Evi Hoffmann (E.H.) Autoren dieser Ausgabe: Daniel Kellermann, Frank Männer. Dr. Norbert Röttgen Layout: Moritz Meilinger Erscheinungsweise: vierteljährlich Auflage: Beileger des BeteiligungsReport 01 / 2010 Auflagezahlen siehe Impressum S. 54 Foto-Quellen: www.shutterstock.de, www.pixelio.de Anzeigenvertrieb: Anzeigenabteilung Edmund Pelikan Kompetenz GmbH & Co. KG, Tel.: +49 (0) 871 43 06 33 – 0, Fax: +49 (0) 871 43 06 33 – 11 Email: info@epk24.de Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Beiträge und Autoren: In den mit Autorennamen gekennzeichneten Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen. Risikohinweise / Disclaimer: Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Heft veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser Investmentbrief „Anders Investieren“ darf keinesfalls als Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir und die Autoren mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Für Seiten außerhalb dieses Magazins, auf die wir per Link verweisen, übernehmen wir keinerlei Verantwortung. Mit der Mitfinanzierung des Investmentbriefes „Anders Investieren“ teilweise durch die ­Autoren und Inserenten kann der Verlag eine kompetente und zeitgerechte Berichterstattung ermöglichen.


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