Ai Stiftungs-Spezial Dez. 2013

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anders l investieren INVESTMENTBRIEF ZUM THEMA NACHHALTIGE GELDANLAGEN

Stiftungs-Spezial

Zinsflaute bringt Stiftungen in Bedr채ngnis Immobilien als Investments f체r Stiftungen? DAX bald bei 10.000 Punkten? Jugend wirtschaftet!


Autorenbeitrag

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Wieviel Risiko dürfen Stiftungen überhaupt eingehen?

Zinsflaute bringt Stiftungen in Bedrängnis Der Stifter hatte es perfekt durchdacht. Mit einem Stiftungsvermögen von 900.000 Euro und einem durchschnittlichen Zinssatz von fünf Prozent kann sein Herzenswunsch, jedes Jahr krebskranken Kindern das Leben etwas zu erleichtern, realisiert werden. Denn sein Sohn war an Krebs früh gestorben. Mit den geplanten rund 45.000 Euro abzüglich geringer Verwaltungskosten für Steuerberatung und Kontogebühren und ehrenamtlichen Helfern hätte man einigen Kindern wirklich Freude und Hilfe bereiten können.

Jetzt sind die festverzinslichen Papiere der Erstanlage mit den kalkulierten fünf Prozent ausgelaufen, und die Wiederanlage bringt magere ein Prozent. Es bleibt nach Kosten und trotz ausschließlich ehrenamtlichem Stiftungsvorstand abzüglich der Pflichtkosten fast nichts mehr zur Förderung. Das Vermögen darf aber – nach Stiftungsrecht – nicht angegriffen werden, der Stiftungszweck ist in Gefahr, wenn nicht konkrete Hilfe für krebskranke Kinder nachgewiesen werden kann. Ein Dilemma, in dem nicht wenige kleinere und mittlere Stiftungen sich befinden. Rechtsfähige Stiftungen gibt es in Deutschland knapp 20.000, davon sind etwa 5.000 im Bundesverband Deutscher Stiftungen organisiert. Es kommen dann weitere 30.000 bis 80.000 nicht rechtsfähige hinzu, schätzen Experten. Und jedes Jahr sollen 1.000 neue Stiftungen gegründet werden. Dennoch gehen Fachleute davon aus, dass es zu einem Stiftungssterben bzw. einer Welle von Fusionen kommen wird. Der Grund liegt auf der Hand: Die aktuelle Niedrigzinssituation und die einhergehende monetäre Unprofessionalität. Aber was machen finanzstarke Stiftungen wie Bertelsmann oder die Dietmar Hopp Stiftung anders?

Autor: Edmund Pelikan Geschäftsführer epk media GmbH & Co. KG Weitere Informationen: www.epk24.de

Sie erwirtschaften auch in Niedrigzinsphasen Renditen von 5 bis 15 Prozent. Das zeigte ein Überblick, der Anfang 2012 von der Zeitung Wirtschaftswoche veröffentlicht wurde. Wie sind diese Renditen mit risikolosen Anlagen möglich? Dies offenbart einen grundlegenden Irrtum bei der Verwaltung von Stiftungsvermögen. Zwar heißt es beispielsweise im Hamburgische Stiftungsgesetz kurz und bündig in § 4 Absatz II Satz 2: Das Stiftungsvermögen „ist sicher und ertragsbringend anzulegen; Umschichtungen sind in diesem Rahmen zulässig.“ Aber das bedeutet nicht, dass ausschließlich in Festgeld und/ oder Staatsanleihen angelegt werden muss, wenn die Stiftungssatzung dies nicht explizit vorschreibt. Vielmehr ist auf die Diversifikation des Stiftungsportfolios ein besonderes Augenmerk zu richten, wie der Leiter des Stiftungsbüros der Bayerischen Vermögen in München, Ralf Beeg, betont. „Wir bieten daneben


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zusätzlich regelmäßig strategische wie auch taktische Asset Allocation-Untersuchungen in Zusammenarbeit mit externen Spezialisten an, damit der Stiftungsvorstand im Zweifel der Stiftungsaufsicht eine entsprechende Dokumentation vorlegen kann“, so der Stiftungsmanager. Das schafft Sicherheit für die Entscheider. Zu erstaunlichen Ergebnissen führte eine im Internet frei verfügbare Untersuchung der Universität Heidelberg, die gemeinsam mit dem Centrum für soziale Investitionen und Innovationen durchgeführt und unter dem Titel „Anlageverhalten der kapitalstärksten deutschen Stiftungen“ im Oktober 2012 veröffentlicht wurde. Die Untersuchung, die auf rund 200 Stiftungen abstellte, zeigt einerseits, dass 36 Prozent der Stiftungen keinen Anlagebeschränkungen unterliegen. Erschreckend ist aber eine andere Zahl: rund 41 Prozent der Stiftungen geben an, dass sie über kein Kontrollorgan bezüglich der Finanzanlage verfügen, darüber hinaus erklären 73 Prozent, dass sie für die Besetzung im Kuratorium oder Beirat keinen Spezialisten für Vermögensverwaltungskompetenz als relevant ansehen. Neudeutsch würde man sagen: In puncto Vermögensverwaltung sind die Stiftungen bei dichtem Nebel im Blindflug unterwegs. Dagegen zeigen Experten wie der Vermögensverwalter Bernd Heimburger, der auch Stiftungsmanager (EBS) ist, ihren Mandanten alternative Wege zur Erzielung einer realen Rendite auf, die natürlich konform mit dem Stiftungsrecht sind. Dazu gehören Unternehmensanleihen, Dividendenpapiere oder auch Immobilieninvestments mit breiter Streuung (siehe auch Interview ab Seite 7). Immer erforderlich ist eine individuelle Beratung und die genaue Analyse der konkreten Situation der Stiftung und der Vorgaben des Stiftungsvorstandes bzw. der Anlagerichtlinien. Auch Benjamin Kehr von DS Portfolio in Frankfurt hebt die Bedeutung von intelligenten Konzepten bei Fortsetzung auf Seite 6 >>

Inhalt Seite 2 Zinsflaute bringt Stiftungen in Bedrängnis Seite 4 Zahlenwelt, die den Stiftungen zu schaffen macht!

Seite 6 Fortsetzung Artikel „Zinsflaute bringt Stiftungen in Bedrängnis“ Seite 7 Immobilien als Investments für Stiftungen?

Seite 10 Dax bald bei 10.000 Punkten? Über Emotionen in der Anlagestrategie Seite 12 Drei Mal erste Wahl Seite 13 Zeit für innovative Lösungen

Seite 14 „Jugend wirtschaftet!“ unterstützt die schulische Finanzbildung Seite 15 Weitere Aktivitäten der UCS-Stiftung

Impressum Herausgeber: Edmund Pelikan Verlag:

epk media GmbH & Co. KG Altstadt 296, D-84028 Landshut Tel.: +49 871 430 633 – 0 Fax: +49 871 430 633 – 11 E-Mail: info@epk24.de

Redaktion: Edmund Pelikan (ep), verantwortlich, Anita Forster (af), Evi Hoffmann (eh), Layout: Simon Adlkirchner Auflage: AndersInvestieren Stiftungs-Spezial - 4.800 Exemplare Foto-Quellen: www.shutterstock.de Anzeigenvertrieb: Anzeigenabteilung epk media GmbH & Co. KG Tel.: +49 871 430 633 – 0 Fax: +49 871 430 633 – 11 E-Mail: info@epk24.de Autoren dieser Ausgabe: Wolfgang Laufer, Thilo Hoffmann Nachdruck und Veröffentlichung nur mit Genehmigung des Herausgebers erlaubt. Beiträge und Autoren: In den mit Autorennamen gekennzeichneten Beiträgen wird die Meinung der Autoren wiedergegeben. Diese muss nicht unbedingt mit der des Herausgebers übereinstimmen. Risikohinweise / Disclaimer: Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen besteht jedoch nicht. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung wird für jegliche Inhalte kategorisch ausgeschlossen. Leser, die aufgrund der in diesem Heft veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen, handeln auf eigene Gefahr, die hier veröffentlichten oder anderweitig damit im Zusammenhang stehenden Informationen begründen keinerlei Haftungsobligo. Ausdrücklich weisen wir auf die erheblichen Risiken hoher Wertverluste hin. Dieser Investmentbrief „Anders Investieren“ darf keinesfalls als Beratung aufgefasst werden, auch nicht stillschweigend, da wir und die Autoren mittels veröffentlichter Inhalte lediglich unsere subjektive Meinung reflektieren. Für Seiten außerhalb dieses Magazins, auf die wir per Link verweisen, übernehmen wir keinerlei Verantwortung. Mit der Mitfinanzierung des Investmentbriefes „Anders Investieren“ teilweise durch die ­Autoren und Inserenten kann der Verlag eine kompetente und zeitgerechte Berichterstattung ermöglichen.

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Inflationsrate Deutschland im Oktober 2013:

1,2 %

EZB Leitzins November 2013:

0,25 %

Bundesobligation Serie 164 Rendite am 07.11.:

0,43 %

Zahlenwelt, die den Stiftungen zu schaffen macht! Bundesanleihe bis 04.07.2044 Rendite am 07.11:

2,67 %

BMW AG Stammaktien Dividendenrendite 2012:

3,46 %


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Deutsche Börse AG Dividendenrendite 2012:

7,19 %

Stiftungen die ohne Anlageeinschräkung agieren:*

36 %

Stiftungs-Vermögensverwaltung ohne hauptamtliche Spezialisten:*

über 50 %

Stiftungen ohne Kontrollorgan bei Finanzanlage:*

41 %

Jährliche Wertentwicklung 2012 des Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds:**

5%

Stiftungsvermögen in Deutschland (Schätzung):***

100 Mrd. Euro

Quellen: eigene Recherche * Studie „Anlageverhalten der kapitalstärksten deutschen Stiftungen“ (Oktober 2012) der Universität Heidelberg und dem Centrum für soziale Investitionen und Innovationen **www.aachener-grund.de *** Artikel manager magazin online: „Niedrigzinsen bedrohen Stiftungen“ (November 2012)

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Fortsetzung des Artikels „Zinsflaute bringt Stiftungen in Bedrängnis“

Stiftungsfinanzen hervor und lenkt den Blick zusätzlich auf das Thema Rechnungslegung: „Die Vermögensverwaltung ist das Fundament jeder Stiftung. Umso wichtiger ist bei Sachwertinvestments eine vernünftige Risikostreuung, welche die DSP REALWERTANLEIHEN I im hohen Maße erfüllen. Wir haben bewusst für Stiftungen eine Anleihestruktur entwickelt, da hierdurch einzig Abgeltungssteuer anfällt und wir ein Credit-Rating nach ESMA-Standard zur Verfügung stellen können. Dies hat erhebliche Vorteile bei der Rechnungslegung der Stiftung.“ Zahlreiche Fondslösungen werden speziell für Stiftungen angeboten, ob bei offenen oder geschlossenen Investmentvermögen. Dort ist eine gewisse Streuung schon in den Produkten gegeben, aber meist unter einer bestimmten Prämisse wie Anleihenschwerpunkt, Mischfonds mit Aktien wie auch Renten, nur Immobilienvermögen oder nur Sachwerte. Ein Alleininvestment in einen einzigen Fonds reicht bei Weitem für eine breite Streuung nicht aus. Eine detaillierte Prüfung der individuellen Bedürfnisse für jede einzelne Stiftung ist notwendig. Vor allem können auch spezielle Stiftungsfonds meist keinen Kapitalerhalt garantieren. Viel Arbeit, wenn man überlegt, dass deutsche Stiftungen Vermögen von ca. 100 Milliarden Euro besitzen. Zwei weitere Aktivitäten können Stiftungen ergänzend ihre Arbeit oder ihre Vermögenssituation erleichtern: Zum einen sind dies zweckgebundene Spenden. Diese können unmittelbar für den Stif-

tungszweck verwendet werden. Die Arbeit und die Aktivität hierfür ist aber nicht zu unterschätzen. Fundraising hat sich inzwischen zu einem Dienstleistungszweig entwickelt. Aber auch hier muss man darauf achten, mit wem man zusammenarbeitet, damit man nicht an Drückerorganisationen gerät. Zum anderen kann man sich um Zustiftungen bemühen, die das Stiftungsvermögen erhöhen und damit den Grundstock ausbauen. Rechtlicher Rat ist jedoch auch hier dringend einzuholen. Ralf Beeg von der Bayerischen Vermögen ist überzeugt, dass „die stille Enteignung nicht nur für Privatanleger, sondern genauso für Stiftungen gilt.“ Um Aufklärung zu betreiben, veranstaltet das Münchner Beratungshaus deshalb regelmäßig Tagungen zu dem Thema, das nächste Mal mit Prof. Dr. Max Otte am 18. und 25.11.2013 in Germering und Ebersberg und am 22. Januar 2014 für Unternehmer und Stifter gemeinsam mit der IHK und der Max-PlanckGesellschaft in München. (Näheres und Anmeldung über Herrn Ralf Beeg: Tel: 089 179 246 520) So bleibt den Stiftungsvorständen nicht anderes übrig als zu handeln. Perspektiven werden die gemeinnützigen Einheiten haben, die nicht darauf warten, dass die Stiftungsaufsicht ihnen eine Handlung abverlangt, sondern die mit Hilfe von professionellen Vermögensberatern, Rechtsanwälten und Dienstleistern sich bereits heute auf den Weg machen, den Stifterwillen zu entsprechen und eine handlungsfähige Stiftung für die Zukunft zu gestalten. Die Großen der Branche zeigen, dass das möglich ist mit einer Rendite von teils deutlich über fünf Prozent. Jetzt kommt die Zeit der Macher und der Wissenden in der Stiftungswelt.


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Immobilien als Investments für Stiftungen? Durch die niedrigen Zinsen und die Schwankungen bei Aktien rücken Immobilien immer mehr in den Fokus bei Stiftungen, um das Stiftungsvermögen zukunfts- und krisenfest zu machen. Doch der „sichere Hafen“ Betongold, wie es oft genannt wird, hat es im Rahmen einer Diversifikationsstrategie im Portfolio einer gemeinnützigen Stiftung durchaus in sich.

Man muss Themen Liquidität, Fungibilität, aber auch steuerliche und rechtliche Aspekte im Blick behalten. Deshalb ist immer anzuraten, Spezialisten hinzuzuziehen. Einer von ihnen ist Bernd Heimburger, Stiftungsmanager (EBS) und Geschäftsführer der Gies & Heimburger GmbH, die zahlreiche Stiftungen betreut. Zusammen mit Konzeptionär Klaus Wolfermann von der PI Pro • Investor ist eine Investorengemeinschaft Immobilien speziell für gemeinnützige Stiftungen in Vorbereitung.

AndersInvestieren: Anleihen und Festverzinsliches waren über Jahrzehnte die idealen Zielinvestments für gemeinnützige Stiftungen. Warum reichen Ihrer Meinung nach diese heute nicht mehr als alleinige Strategie aus? Bernd Heimburger: Die meisten Stiftungen sind auf Grund der über Jahrzehnte vereinnahmten Zinsen von 4 - 6 % p.a. Verpflichtungen auf der Ausgabenseite eingegangen, um dem Stiftungszweck und der zeitnahen Mittelverwendung Rechnung zu tragen. Als Beispiel sei genannt, dass eine Stiftung die Finanzierung eines universitären Lehrstuhles über

Interviewpartner: Bernd Heimburger

Klaus Wolfermann

Stiftungsmanager (EBS) und Geschäftsführer der Gies & Heimburger GmbH

Geschäftsführer der PI Pro·Investor GmbH & Co. KG

Weitere Informationen: www.guh-vermoegen.de

Weitere Informationen: www.proinvestorfonds.de

Jahre trägt. Der dramatische Rückgang der Zinsen in allen Bereichen des Rentenmarktes von über 4 % auf inzwischen 0,5 - 1,8 % bei Bundesanleihen und Pfandbriefen hat dazu geführt, dass die Finanzierung solcher Projekte oft gefährdet ist.

AndersInvestieren: Welche Gefahren lauern auf Stiftungsdepots in den nächsten fünf Jahren? Bernd Heimburger: Sollten Stiftungen die Vermögensanlagen weiter zu stark auf Renten ausrichten, drohen nicht nur die geschilderten niedrigen Zinseinnahmen, sondern auch noch dramatische Kursverluste. So wird beispielsweise eine heute gekaufte 4,25 % Bundesanleihe, die im Juli 2018 fällig wird, neben den jährlichen Zinsen von 4,25 % aber planmäßig gegenüber aktuellem Kaufkurs auch Kursverluste von 17,5 % bringen, da die Rückzahlung zu 100 % erfolgt. Damit wird nur eine Rendite von 0,5 % erzielt. Das führt nach Inflation zu der viel beschriebenen „Kalten Enteignung“, d.h. zu einem realen Vermögensverlust.

AndersInvestieren: Die Bundesbank warnte kürzlich in Toplagen wie München oder Frankfurt vor einer Überbewertung von Wohnimmobilien von 20 %. Ist das dann der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg? Klaus Wolfermann: Egal, wie man Medienmeinungen finden möchte, man kann für alle denkbaren Positionen mehr oder minder gut unterlegte Belege finden. Gerade die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank hat am 6.11.2013 im Handelsblatt kon-

Interview

Der Vermögensverwalter Bernd Heimburger und der Konzeptionär Klaus Wolfermann stellen sich den Fragen von AndersInvestieren

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statiert, dass wir in Deutschland von einer Preisblase weit entfernt sind und eben nur in Teilmärkten von einer Überhitzung zu sprechen ist.

AndersInvestieren: Welche Immobilien sind für Stiftungen als Investitionsgegenstand überhaupt geeignet?

Wir sind überzeugt, dass unabhängig davon in beinahe jeder Marktphase Investitionschancen gegeben sind. Für ein Gelingen sind aber „gesunder Menschenverstand“ mit Sachverstand zu paaren und auch eine Menge Arbeit zu leisten. Jede Immobilieninvestition sollte mit profanen Überlegungen z.B. zur makro- und mikroökonomischen Situation beginnen, insbesondere Themen wie Bevölkerungsentwicklung, Bevölkerungsstruktur, Kaufkraft, Immobilienangebot und -nachfrage, Arbeitsplätze und dazu gehörende Prognosen berücksichtigen. Im Mikroumfeld geht es dann hin bis zu konkreten Kenntnissen der Straßen und des Umfeldes, was perspektivisch über Erfolg oder weniger Erfolg mitentscheidet. Dazu gehört aber dann auch, dass man eine konkrete Immobilienstrategie erarbeitet und diese konsequent umsetzt. Wie komme ich als Investor in die Investition hinein, wie hebe ich tatsächlich die Werte und wann und wie realisiere ich dann eben auch Ergebnisse?

Klaus Wolfermann: Wir sehen auch für Stiftungen neben den klassischen gewerblichen Investitionsmöglichkeiten vor allem das Segment der Wohnimmobilien als interessanten Investitionsgegenstand. Gerade an attraktiven B- und C-Standorten bieten sich immer wieder gute Möglichkeiten, Wohnraum zu erwerben und als Ertragsbringer zu bewirtschaften. Sich dabei auch sozialer Verantwortung zu stellen und laufende Erträge zu erwirtschaften, muss nicht im Widerspruch stehen. Gerade der „normale“ Mieter ist meist sehr dankbar, wenn Eigentümer ihre Immobilie als Wertanlage verstehen und durch geeignete laufende Investitionen den Wohnwert erhalten. Und die Nachfrage nach Wohnraum ist ja riesig – denn „Nicht wohnen geht eben nicht“.

Blind kaufen funktioniert wie in beinahe allen Assetklassen höchstens als Spekulation – und das sollte keine Stiftung als Grundlage für eine umsichtige Anlageentscheidung zulassen.

AndersInvestieren: Wo liegt die Chance für Stiftungen in Immobilien zu investieren? Klaus Wolfermann: Stiftungen suchen nach möglichst stabilen Werten und Cash-Flows. Diese Anforderungen kann ich mit Immobilieninvestitionen oft zielgenau abbilden. Richtig gemacht, können laufende Mieterträge sowohl Bewirtschaftungskosten als auch Erhaltungsinvestitionen kompensieren und lassen darüber hinaus noch Liquiditätsüberschüsse entstehen, die das laufende Ertragspotential im Wertpapierbereich zum Teil deutlich übersteigen. Zusätzlich versprechen Immobilieninvestitionen nicht zuletzt durch die Erhaltungsaufwendungen einen Inflationsausgleich durch steigende Preiserwartungen.

AndersInvestieren: Direkte Immobilieninvestments, offene Immobilienfonds und KG-Beteiligungen sind ja die grundsätzlichen Investitionsvehikel. Wie sollen Stiftungen den Immobilienanteil im Stiftungsvermögen realisieren? Bernd Heimburger: Der Gesetzgeber hat mit der Einführung des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) am 23.07.2013 ein Regelwerk geschaffen, das gerade Stiftungen und anderen institutionellen Anlegern Chancen bietet, die Investment KG als Spezialfonds zu konzipieren. Hier sprechen wir von einer Investorengemeinschaft für Stiftungen. Diese Investorengemeinschaft kann z.B. so gestaltet werden, dass die Einkunftsart klar bei der Vermietung und Verpachtung liegt und eben keine gewerblichen Einkünfte generiert werden.

AndersInvestieren: Sie sprechen die Investorengemeinschaft an. Was ist der Unterschied zu einer herkömmlichen GmbH & Co. KG als Investitionsvehikel? Klaus Wolfermann: Wir verstehen die Investorengemeinschaft als Instrument, Investoren, die


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möglichst gleichartige Investitionsziele verfolgen, in einer Gemeinschaft zusammenzufassen. Dies ermöglicht dem einzelnen Investor durch die größeren Investitionssummen eine breitere Streuung zu erreichen, gegebenenfalls Einkaufsvorteile nutzen zu können und die Bewirtschaftung und das Controlling durch Experten professionalisieren zu lassen. Die Rechtsform spielt dabei eine nachgeordnete Rolle, da sie nur den rechtlichen Rahmen des Miteinanders gestaltet. Die Investment GmbH & Co. KG im Anwendungsbereich KAGB als Spezialfonds für semiprofessionelle und professionelle Anleger ist eben eine mögliche Rechtsform. Bei entsprechender Ausgestaltung können Investoren sehr flexibel in ihre Anlage mit eingebunden und

Maßstäbe bei Transparenz und Anlegerorientierung gesetzt werden.

AndersInvestieren: Wie sieht Ihrer Meinung nach eine zukunftsfähige Portfoliogestaltung für Stiftungen aus? Bernd Heimburger: Eine Mischung aus inländischen und internationalen Rentenpapieren, einen nicht zu kleinen Anteil an nationalen und internationalen Dividendenpapieren, 15 - 20 % Anteil an der Investorengemeinschaft Immobilien sowie < 10 % Liquidität und Alternative Investments.

Vielen Dank für das Gespräch!

Denkansatz für die Strukturierung eines Stiftungsvermögens Liquidität und Alternative Investments

Verzinsliche Wertpapiere Inland

Investorengemeinschaft Immobilien

Verzinsliche Wertpapiere International

Dividendenpapiere International

Dividendenpapiere Inland

Quelle: Bernd Heimburger, Klaus Wolfermann Anzeige

United Common Sense gemeinnützige Stiftungs UG (haftungsbeschränkt)

Unsere Dienstleistungen für Stiftungen: > Finanzpädagogische Beratung: „Was bedeutet eigentlich...?“ (keine Anlageberatung) > Vorbereitung von Stiftungsvorständen für Bank- und Finanzgespräche > Übernahme von Kontrollmandaten bei Stiftungen (mehr zur Stiftung Finanzbildung auf den Seiten 14 und 15)

Die Einnahmen aus der Stiftungsberatung werden für die Förderung der Finanzbildung insbesondere junger Menschen verwendet. Kontakt: United Common Sense gemeinnützige Stiftungs UG (haftungsbeschränkt), Edmund Pelikan, Tel.: +49 (0) 871 2759922, E-Mail: info@unitedcommonsense.de

www.stiftung-finanzbildung.de

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Interview

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Interview vom 30.10.2013: Prof. Dr. Thorsten Hens (Universität Zürich)

Dax bald bei 10.000 Punkten? Über Emotionen in der Anlagestrategie Professor Dr. Thorsten Hens lehrt am Swiss-Banking-Institute und ist Direktor des Instituts für Banking und Finance an der Universität Zürich. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in dem Bereich Behavioral Finance, bei dem das irrationale Verhalten von Menschen in Anlageentscheidungen untersucht wird. Als Beirat der in Hamburg ansässigen Beratungsgesellschaft ALBIA CAPITAL GmbH bringt er seine Erkenntnisse in die Praxis ein. An der Börse herrscht Euphorie und nicht wenige sehen den DAX bald schon bei 10.000 Punkten. Sie auch? Prof. Hens: In der Presse aufgebauschte Vorhersehungen, dass beispielsweise der DAX bald bei 10.000 Punkten stehen wird, sind unsinnig, denn das weiß keiner. Man kennt die Marktstimmung immer erst im Nachhinein. Niemand hat eine Kristallkugel, auch ich nicht.

Würden Sie denn aktuell in Aktien investieren? Prof. Hens: Auf lange Sicht sind Aktien unverzichtbar, um mehr Rendite zu erzielen. Wissenschaftliche Untersuchungen für den US-Aktienmarkt haben ergeben, dass Aktien in den vergangenen 180 Jahren eine Rendite von durchschnittlich sieben Prozent pro Jahr abwarfen. Aber kein Anleger sollte aktive Wetten eingehen, ob sich der Markt nächste Woche nach oben oder nach unten bewegt. Das kann niemand sagen! Stattdessen

sollte der Anleger seiner individuellen Anlagestrategie folgen und ihr entsprechend investieren.

Was sollte man bei der Definition der Anlagestrategie berücksichtigen? Prof. Hens: Die Anlagestrategie sollte mindestens auf Basis der persönlichen Anlageziele, der Risikofähigkeit und -bereitschaft sowie dem Anlagehorizont definiert werden. Wir haben dazu am Lehrstuhl ein Instrument entwickelt, womit wir jedem Anleger die für ihn optimale Strategie und Vermögensaufteilung aufzeigen können. Wir wollen so dem Anleger dabei helfen, seine Gefühle besser zu kontrollieren und seine emotionalen Faktoren zu beherrschen, indem wir uns die Erfahrungen der Psychologie und der Verhaltensökonomik zunutze machen.

Können uns etwa auch Gefühle einen Strich durch die Rechnung machen? Interviewpartner: Prof. Dr. Thorsten Hens Im Beirat der ALBIA CAPITAL GmbH Weitere Informationen: www.albia-capital.de Quelle Originalinterview: ALBIA CAPITAL GmbH

Prof. Hens: Gewiss. Gewinne bringen Genugtuung und Freude bis hin zur Euphorie und Gier, wodurch die Risikobereitschaft steigt. Verluste führen zu Verunsicherung, Angst und Frust, wodurch unsere Bereitschaft, Risiken zu tragen, sinkt. Ein emotionaler Anleger verhält sich also prozyklisch und kauft sorglos bei hohen


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Kursen und verkauft frustriert und verängstigt bei tiefen Kursen. Auf Dauer wird so viel Geld verbrannt!

Und die von Ihnen ermittelte Anlagestrategie verhindert solch ein Fehlverhalten an den Märkten? Prof. Hens: Ja, das macht sie, da sie so an die Risikotoleranz jedes Kunden angepasst ist, dass er sämtliche Börsenschwankungen tatsächlich finanziell und psychologisch gut durchzuhalten vermag. So macht sich der Anleger unabhängig von kurzfristigen Markttrends.

Bedeutet „strategisch“ auch „statisch“? Prof. Hens: Nein. Die Strategie setzt die Leitplanken, innerhalb derer der Anleger seine Anlageideen aktiv verfolgen kann, wenn er das möchte. Bleibt er dabei innerhalb dieser Leitplanken, so ist sein Anlage-

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erfolg schon zu 80 Prozent durch die Vermögensaufteilung bestimmt. Das heißt, die aktiven Ideen sind das Sahnehäubchen auf dem Kuchen, können aber die Performance nicht völlig verreißen.

Wie investieren Sie persönlich in Aktien? Setzen Sie auf Einzelaktien? Prof. Hens: Ich habe mir abgewöhnt, in Einzeltitel zu investieren. Vor einigen Jahren habe ich mal Statoil gekauft, da ich als Professor in Norwegen von der Stabilität des Landes ausging und überzeugt war, dass der Ölpreis steigt. Dann hat der CEO ein paar Skandale produziert, und ich hab trotzdem Geld verloren. Stattdessen investiere ich heute global in breit diversifizierte ETF (Exchange Traded Funds)/ Indexfonds, die den Aktien- und Anleihemarkt abbilden. Das ist zwar langweilig, aber sehr erfolgreich!

Vielen Dank für das Gespräch!

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Advertorial

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robustus GmbH mit neuer Produktpalette

Drei Mal erste Wahl Aller guten Dinge sind drei, so sagt man. Der neueste Beweis: Die Berliner robustus GmbH mit ihren drei neuen Produkten. Mit robustus Privileg, robustus Rente und robustus Sparen hat sie für jede Lebenslage und –situation das passende Produkt in petto. Kunden finden so immer das perfekte Produkt zur eigenen Altersvorsorge, während Vermittler endlich wieder attraktive Versicherungsprodukte anbieten können.

2011 gegründet, befindet sich die robustus GmbH stetig auf Wachstumskurs. Mit Deutschlands erster Immobilienpolice robustus Privileg, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurde und schon im ersten Geschäftsjahr mit einer 5,58-prozentigen Nettorendite den Durchschnitt deutlich schlagen konnte, eroberte sie den europäischen Versicherungsmarkt. Nun hat die robustus GmbH robustus Privileg noch flexibler gestaltet – und mit ihr Anfang September gleich zwei weitere Produkte auf den Markt gebracht: robustus Rente und robustus Sparen. Drei Versicherungsprodukte, die sich alle die Sicherheit und Renditeerwartungen deutscher Qualitätsimmobilien zunutze machen, denn robustus investiert mittel- und unmittelbar in wertstabile Immobilien an verschiedenen Standorten in Deutschland.

Autor: Wolfgang Laufer Geschäftsführer robustus GmbH Weitere Informationen: www.robustus-gmbh.de

Davon können ab sofort Anleger in jeder Lebensphase profitieren, denn robustus macht wirklich jede Zielgruppe renditesicher fürs Leben – von Kindern über Berufseinsteiger oder Selbstständige bis hin zu Senioren. Für jede Lebenslage und -situation hat sie ein passendes Produkt im Angebot. Die fondsgebundene Lebensversicherung robustus Privileg ist dabei ab einer Einmalzahlung von 10.000 Euro zu haben, die fondsgebundene Rentenversicherung robustus Rente ab einem Einmalbeitrag von 5.000 Euro und robustus Sparen bereits ab 100 Euro monatlich. Mit diesen beiden Neuzugängen zur robustus Produktpalette stößt das erfolgreiche Berliner Unternehmen in eine neue Dimension der Altersvorsorge und Kapitalanlage vor. Auch in puncto Sicherheit spielt die Drei bei robustus eine große Rolle. Mit den Produkten des Berliner Unternehmens profitieren Anleger von gleich drei Mechanismen, die ihr eingebrachtes Vermögen sichern: Inflationsschutz, Insolvenzschutz sowie Vermögensschutz. Damit wird das eingesetzte Kapital als Sondervermögen vom eigenen Kapital der Versicherungsgesellschaft getrennt und genießt größtmöglichen Schutz vor dem Zugriff Dritter. Die Anlagestrategie in deutsche Qualitäts- und Renditeimmobilien garantiert zudem einträgliche Renditen oberhalb der Inflationsrate. So werden Vermittler mit robustus zu Renditebotschaftern und Kunden renditesicher fürs Leben - mit sicherem Gefühl und Ertrag sowie innovativer Altersvorsorge. Egal, für welches der drei Produkte sich Anleger entscheiden: Mit robustus treffen sie immer die beste Wahl.


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Das Dilemma, in dem Stiftungen durch die Niedrigzinspolitik stecken, wird auf lange Sicht gesehen nicht besser werden. Der Erhalt des Stiftungsvermögens auf der einen Seite und die Erwirtschaftung von Erträgen auf der anderen Seite stehen immer mehr im Konflikt zueinander.

einen “Werteanker” auf. Hier folgt man der klassischen Family-Office Strategie, nur eben als Fonds, der mehreren institutionellen Anlegern zur Verfügung steht. Also dem wirklichen Multi-Asset Gedanken. Bislang wurde als Multi-Asset erklärt, was in verschiedene Anlagen (leider) im gleichen Segment investiert wurde. Hier wird aber nun ein neuer Weg beschritten. Die Kombination aus verschiedenen Möglichkeiten der Kapitalanlage. Reine Rentenanlagen, die in der Vergangenheit ausgereicht haben, um zweckdienlich zu sein, haben ihre Berechtigung als Anlagestrategie verloren. In solchen Zeiten müssen innovative Lösungen gefunden werden, die nicht in einer Erhöhung des Risikos, sondern vielmehr in der Ausnutzung der bestehenden Umstände bestehen. Eben diese innovativen Lösungen sind leider schwer zu finden. Eine Möglichkeit ergibt sich nun in der InvestitionsStrategie der Initiatorengruppe um den Alpine-Multi-Asset-Funds, die es geschafft hat, Sachwerte mit einem aktiv gemanagten Portfolio in einem Fonds zu kombinieren. Es werden Sachwerte/Substanzwerte als Fundament gesetzt, um darauf in einem aktiven Management in liquiden Werten erhöhte Renditen zu erzielen. Das Sachwertfundament verringert sukzessive die Volatilität des Gesamtinvestments und baut

Autor: Thilo Hoffmann Finanzexperte, Strategieberater Kontakt: info@alpinefunds.li

Für Stiftungen hatte sich in der Vergangenheit der Weg gezeigt, man kann z.B. in eine Immobilie investieren, um die laufenden Erträge zu sichern, oder eben in einem offenen Fonds investieren. Nun gibt es die Kombination aus den verschiedenen Welten. Für den Bereich Charity wird derzeit auf dieser Grundlage ein Fonds aufgebaut, der diese Stärken nutzt. Die fundamentalen Sachwerte werden durch Projekte ersetzt, die im Bereich der Hilfsorganisationen angesiedelt sind. Im ersten Quartal 2014 wird dazu aufbauend ein adaptiver Fonds angeboten, der individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse des institutionellen Anlegers, wie z.B. einer Stiftung angepasst werden kann und mit einem Garantiewert (Kapitalgarantie plus Renditeabsicherung) unterlegt ist. Hier wiederum wird dem Rechnung getragen, dass es bei den klassischen Kapitalanlagemöglichkeiten mit Garantien kaum Möglichkeiten einer vernünftigen Rendite gibt. Die Garantiewerte sind jeweils mit Bankgarantien hinterlegt und betragen je nach Laufzeit bis zu 7,5% p.a. Das Spannungsfeld, in dem sich Stiftungen bewegen, wird weiterhin schwierig bleiben, aber es ergeben sich neue und vor allem innovative Möglichkeiten.

Autorenbeitrag

Zeit für innovative Lösungen

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Wettbewerb

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Klaus-Hildebrand-Preis wird bei „Jugend wirtschaftet!“ auch 2014 wieder vergeben

„Jugend wirtschaftet!“ unterstützt die schulische Finanzbildung Schüler verlassen ihre Schule meist mit umfangreichem naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Kenntnissen. Das ist wunderbar. Zur Lebensfähigkeit gehören aber auch wirtschaftliche Fähigkeiten. Deshalb unser Plädoyer: Finanzbildung ist systemrelevant. „Jugend wirtschaftet!“ ist ein Wettbewerb der United Common Sense gemeinnützige Stiftungs UG, die Stiftung für Finanzbildung.

Jeder kennt „Jugend forscht“. Naturwissenschaft wird bereits in der Schule zielorientiert gefördert. Und die Wirtschafts- beziehungsweise Finanzwissenschaften sind dabei meist vergessen. Dem widmet sich nun der monetäre Think Tank „United Common Sense gemeinnützige Stiftungs UG“ (kurz UCS Stiftung). Er hat um die Jahreswende 2012/2013 einen Wettbewerb für Seminararbeiten und Abschlussarbeiten der Oberstufe zu Themen aus der Finanzwelt ausgelobt. Arbeiten aus Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsoberschulen aus Bayern gingen ein.

Die Jury
 Mit diesen Arbeiten hat sich eine hochkarätige Jury, bestehend aus dem emeritierten Hochschulpräsidenten Professor Dr. Erwin Blum, dem Landtagsabgeordneten und ehemaligen Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel, der Diplom-Kauffrau und Unternehmerin Karin Hildebrand und dem Vorstandsvorsitzenden des Forum Nachhaltige Geldanlagen Volker Weber, auseinandergesetzt. Abgerundet wurde die Jury durch den Wirtschaftspublizisten und Gründer der UCS Stiftung Edmund Pelikan. Jeder Juror hatte rund 600 Seiten durchzuarbeiten.

Die Auswahl
 Aus den knapp zwanzig Arbeiten, konnten nach klaren Bewertungskriterien zunächst in einem ersten Durchgang acht Arbeiten ausgewählt werden. Aus dieser

Finalrunde mit Arbeiten der Gymnasien Johann-Andreas-Schmeller-Gymnasium Nabburg, Gymnasium Hilpoltstein, Arnold-Gymnasium Neustadt sowie dem Egbert-Gymnasium in Schwarzach und Fachhochschulen FOS/BOS Ingolstadt, Hans-Leipelt-Schule (FOS/BOS) Donauwörth, Staatl. Fachoberschule und Berufsoberschule Fürstenfeldbruck, Berufliche Oberschule Wasserburg am Inn sind nun drei Seminararbeiten für den Klaus-Hildebrand-Preis nominiert worden. Der Gewinner war Jonas Volkenand mit dem Thema „Mezzanine-Kapital als alternative Finanzierungsform für den Mittelstand“ von der Beruflichen Oberschule Wasserburg am Inn.

Die Verleihung
 Im Rahmen des 2. Europäischen Geldforums „Sinn & Invest“ wurde der Gewinner des Wettbewerbs „Jugend wirtschaftet!“ gemeinsam mit seinem Fachbetreuer Helmut Schedel ausgezeichnet. Er erhielt den mit 500 Euro dotierten Klaus-Hildebrand-Preis, der dem sozial engagierten Münchner Unternehmer und Gründer der Premicon AG gewidmet ist. Der Verleihung ging eine Podiumsdiskussion zum Thema Finanzbildung in Deutschland voraus. Dieser Impuls durch “Jugend wirtschaftet!“ ist zum einen wohlverdiente Anerkennung für die beteiligten Schüler und Schulen und zugleich Aufforderung,


AndersInvestieren Spezial - Dezember 2013 |

sich mit den praxisnahen Themen aus der Finanzwelt auseinanderzusetzen. Die Schüler von heute sind die Anleger und Finanzmanager von morgen. Und bekanntlich ist Wissen und Anlegermündigkeit der beste Anlegerschutz. Im Jahr 2014 wird dieser Wettbewerb fortgesetzt und ab Dezember 2013 für die Oberstufe ausgeschrieben werden. Einsendeschluss ist der 20. Februar 2014.

v.l.: Volker Weber, Thilo Hoffmann, Helmut Schedel, Karin Hildebrand, MdL Dr. Thomas Goppel, Jonas Volkenand, Prof. Dr. Erwin Blum

Weitere Aktivitäten der UCS-Stiftung Ziel der „United Common Sense gemeinnützigen Stiftungs UG“ (kurz UCS Stiftung) ist, Anlegermündigkeit und Geldkompetenz zu erreichen. Voraussetzung dafür ist, das Spannungsfeld zwischen dem Fachlichen, aber auch dem Wissen um unsere neurofinanzpsychologischen Schwächen zu erkennen. Wie schaffen wir das? Mit gesundem Menschenverstand und durch Training, Training und wiederholtem Training. Wie ein Sportler, der sich auf den Wettkampf vorbereitet und Leistungen vollbringt, die ein Freizeitsportler nie schafft. Es ist eine Frage des Willens, der Übung und der permanenten Reflexion. Hier setzt die Arbeit des monetären Think Tank United Common Sense gemeinnützige Stiftungs UG an:

Frühförderung Diskussionsrunden mit Eltern und Kindern über den richtigen Umgang mit Taschengeld

Förderung bereits in der Schule Projekttage zum Thema „Wirtschaftsnachrichten verstehen“ und „Was geht mich Wirtschaft an?“ Implementierung des Wettbewerbs „Jugend wirtschaftet!“ in der Oberstufe für finanzökonomische Seminar- und Abschlussarbeiten (siehe Text links)

Aufbau eines Praktikumsnetzwerks

Stiftungsberatung Finanzpädagogische Beratung: „was bedeutet eigentlich...?“ (keine Anlageberatung) Vorbereitung von Stiftungsvorständen für Bankund Finanzgespräche Übernahme von Kontrollmandaten bei Stiftungen

Schaffung von Anlegerkompetenz Grundkurse und fortgeschrittene Gesprächskreise zu aktuellen Finanzthemen neurofinanzpädagogische Workshops Europäisches Geldforum Sinn & Invest Dies alles sind Aktivitäten, die uns trainieren können, als Anleger – egal ob Profi oder Amateur - sensibel für die Widrigkeiten des Marktes zu werden. Früh übt sich, wer ein Meister werden will, heißt ein Sprichwort. Für eine Geldschule gilt das ebenso wie für den Sport, das Klavierspielen oder auch für Sprachen.

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