GEOVOL Newsletter 09

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NEWSLE TTER N° 09

12·2009 | www.geovol.de

Franz Schwarz 1. Bürgermeister

Liebe Unterföhringerinnen und Unterföhringer, liebe Leserinnen und Leser dieser Zeilen,

AUFGEDREHT! JE T Z T HEIZ T DIE ERDE Es ist geschafft! Exakt 378 Tage nach Bohrbeginn nahmen Bürgermeister Franz Schwarz, Geschäftsführer Peter Lohr und Technischer Leiter Ulrich Huber die Geothermie-Wärmeversorgung ans Netz. Rund 2.500 Einwohner sowie mehrere Gewerbebetriebe und kommunale Gebäude werden ab sofort mit Erdwärme beliefert. „Unser Mut und die Energie, die wir in das Projekt gesteckt haben, sind belohnt worden“, sagte Bürgermeister Schwarz, „und das Ergebnis ist ein Traum, weil es weit über den Erwartungen liegt.“ Trotz der Mit vereinten Kräften aufgedreht

regen Nachfrage der Bürger nach Geothermie sei

- Peter Lohr, Franz Schwarz und

noch genügend Kapazität für alle Interessenten

Ulrich Huber ( v. li.)

frei, ergänzte Geschäftsführer Peter Lohr: „Es ist noch Suppe da – kommen Sie zu uns und schließen Sie sich an.“ Bis zum Frühjahr wird die Energiezentrale baulich komplettiert und dann der Öffentlichkeit vorgestellt.

vor knapp zwei Jahren habe ich Sie an dieser Stelle eingeladen, uns auf dem interessanten und hoffnungsvollen Weg hin zur Wärmeversorgung aus Geothermie zu begleiten. Heute freue ich mich, Ihnen nicht ohne Stolz mitteilen zu können: Der Weg war erfolgreich, der Mut hat sich gelohnt und das Ziel ist erreicht! Nach der Fündigkeit beider Bohrungen im Februar und Mai dieses Jahres konnten wir erfreut feststellen, dass das geförderte Thermalwasser mit 86 Grad deutlich über unseren Erwartungen liegt. Im Anschluss daran wurde der Bau der Energiezentrale zügig und planmäßig vorangebracht und unser Fernwärmenetz ist mit derzeit zwei Bauabschnitten bereits acht Kilometer lang. Als besonderer Höhepunkt dieser Erfolgsgeschichte konnte am 3. Dezember 2009 die Wärmelieferung aus Geothermie an unsere Kunden aufgenommen werden. Für diese Leistung möchte ich allen Verantwortlichen, dem GEOVOL-Team, dem Gemeinderat, den Bohr- und Baufachleuten und vielen weiteren Beteiligten herzlich danken. Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, verehrte Kunden, meinen aufrichtigen Dank für Ihr Vertrauen, Ihre Unterstützung und Ihre Toleranz bei allen Arbeiten, besonders für das Verständnis in Bezug auf Beeinträchtigungen im Straßenverkehr. Es hat sich gelohnt und wir sind sehr glücklich darüber! Beste Grüße Ihr Franz Schwarz


PERSONELLES

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN ! Das Geothermieprojekt Unterföhring blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurück. Mehrere wichtige Meilensteine wurden erreicht, der Zuspruch unserer Kunden und das Interesse der Bürgerinnen und Bürger Unterföhrings sind ungebrochen. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, und bei allen am Projekt Beteiligten. Wir wünschen Ihnen ein fröhliches, gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr! Lassen Sie uns auch im Jahr 2010 gemeinsam an der erfolgreichen Weiterentwicklung der Unterföhringer Geothermie arbeiten! Ihr Peter Lohr Geschäftsführer

WIR S TELLEN VOR : DER GEOVOL-AUFSICHTSR AT Während ein Aufsichtsrat bei Aktiengesellschaften verbindlich vorgeschrieben ist, müssen GmbHs mit weniger als 500 Mitarbeitern nicht unbedingt ein solches Organ haben. Häufig ist aber auch bei kleineren GmbHs ein Aufsichtsrat eingerichtet, so auch bei der GEOVOL Unterföhring GmbH, einer einhundertprozentigen Tochtergesellschaft der Gemeinde Unterföhring. Gemäß Gesellschaftsvertrag besteht der GEOVOL-Aufsichtsrat aus dem ersten Bürgermeister als Vorsitzendem und aus vier wei-

Der GEOVOL-Aufsichtsrat, v.l.n.r.: Prof. Dr. Helmut Greulich, Manfred Rott, Bürgermeister

teren Mitgliedern, davon drei Mitgliedern des

Franz Schwarz (Vors.), Manuel Prieler (stv. Vors.) und Lorenz Ilmberger

Gemeinderats. Dem Gremium gehören derzeit an: 1. Bürgermeister Franz Schwarz (Vor-

Der Aufsichtsrat berät und überwacht die Geschäftsführung, ferner ist für alle über

sitzender), die Gemeinderäte Manuel Prieler

den gewöhnlichen Geschäftsbetrieb der GEOVOL hinausgehenden Geschäfte seine

(stellv. Vorsitzender), Lorenz Ilmberger und

Zustimmung erforderlich. Weitere Aufgaben sind insbesondere die Ernennung der

Manfred Rott sowie als externer Experte Prof.

Geschäftsführung, die Genehmigung des jährlich aufzustellenden Wirtschaftsplans

Dr. Helmut Greulich.

und die Feststellung des geprüften Jahresabschlusses.


VERSCHIEDENES NEU BEI GEOVOL Claudia Fürmeier, Teamassistentin Die Aufgaben bei der GEOVOL als lokalem Energieversorger wachsen – und mit ihnen das Team. Seit 1. Oktober verstärkt Claudia Fürmeier die Geschäftsstelle in der Ahornstraße 11 in allen anfallenden Sekretariatsaufgaben und in der Buchhaltung. Kundenkontakte und die Arbeit in einem kleinen, netten Team bereiten der Münchnerin besondere Freude. Ihre Liebe zur Natur, in der sie gerne per Rad oder im Laufschritt unterwegs ist, passt ihrer Meinung nach gut zum neuen Job: „Wer sich an sauberer Umwelt und frischer Luft erfreut, arbeitet natürlich auch besonders gerne an einem klimaschonenden und nachhaltigen Projekt wie der Geothermie mit“, verrät sie schmunzelnd.

DAS NE T Z WÄCHST WEITER Kurz vor Weihnachten wird die letzte Stra-

im Frühsommer nicht gut mit den Leitungs-

ßenbaustelle im Zusammenhang mit dem

bauern meinte und es zu einigen Terminver-

Bau des Fernwärmenetzes aufgehoben: Die

schiebungen kam, konnten letztlich alle Ar-

Rivastraße, in der ein Teil der Zuleitung zum

beiten planmäßig abgeschlossen werden.

Großkunden Swiss Re gebaut wird. Der zweite Bauabschnitt ist damit abgeschlossen und das

Die GEOVOL bedankt sich bei den Anliegern

Leitungsnetz hat Ende 2009 bereits knapp acht

und allen Verkehrsteilnehmern für die erwie-

Kilometer Länge erreicht.

sene Toleranz gegenüber den unvermeidbaren Beeinträchtigungen im abgelaufenen Jahr.

Rund vier Trassenkilometer sind 2009 zu den

Der Ausbau des Fernwärmenetzes wird je

schon existierenden 3,8 Kilometern hinzuge-

nach Witterung im März kommenden Jahres

kommen. Obwohl es der Wettergott besonders

wieder beginnen.

PARTNERPORTR AIT: KR AF TANL AGEN Kraftanlagen München (KAM) zählt mit über

Die Kraftanlagen München GmbH hat Erfah-

55jähriger Erfahrung zu den führenden Anla-

rung mit folgenden Geothermieprojekten:

gen- und Rohrleitungsbauunternehmen Europas. Mit über 2.300 Beschäftigten sowie

• Zweckverband Geowärme Erding

zwölf Standorten im In- und Ausland ist KAM

• Geothermie-Wärmegesellschaft

auf den Gebieten Energie- und Umwelttech-

Braunau-Simbach mbH

nik, Kraftwerks- und Versorgungstechnik und

• GTU Geothermie Unterschleißheim AG

chemischer und petrochemischer Anlagen-

• IEP Innovative Energie Pullach

bau tätig.

• AFK Geothermie Aschheim • E.ON Bayern Wärme GmbH

Als zertifiziertes Fachunternehmen baut die Kraftanlagen München GmbH als Generalunternehmer das Fernwärmenetz der GEOVOL in Unterföhring.

Geothermie Poing • SWM Stadtwerke München GmbH Geothermie München-Riem

Weitere Informationen über KAM gibt es auch im Internet unter www.ka-muenchen.de


BAUABSCHNIT T 2011

BA 2011: DIE DATEN Bauzeit: 04 / 2011 – 11 / 2011 Einbau Wärmeübergabestationen: 08 /2011 – 11 /2011 Objekte: ca. 130

FERNWÄRMENE T Z : DER BAUABSCHNIT T 2011

S TR ASSENLIS TE 2011

Die Kunden des Bauabschnitts 2010 wurden

• Alte Münchner Straße 41-61, 46-52

bereits im abgelaufenen Jahr akquiriert, schon

• Eichenweg 1-5, 2-6

im Januar wird die GEOVOL die Anlieger des

• Eschenweg 1-3, 2-4

Bauabschnitts 2011 kontaktieren. Dieser um-

• Gartenstraße 1, 2-4

fasst die grün eingezeichneten Abschnitte im

• Kanalstraße 4

abgedruckten Plan bzw. die in der Straßenli-

• Kirchenweg 2, 6, 3-11

ste ersichtlichen Objekte. Zahlenangaben mit

• Münchner Straße 73-85, 97-111,

Bindestrichen beziehen sich immer entweder

62-68, 76-110

auf gerade oder ungerade Hausnummern, d. h. 4-26 = 4, 6, 8... bzw. 11-23 = 11, 13, 15...

Bitte beachten: In der Straßenliste können sich noch kleinere Ände-

Die Frist zur Gewährung des Frühbucher-

rungen ergeben, hauptsächlich

rabattes von 50 Prozent auf die Anschluss-

bei Eckgrundstücken, die an zwei

kosten endet am 30. Juni 2010.

verschiedenen Straßen liegen!


FERNWÄRME TECHNIK 2

1

0,46m

0,19m

4,08m

3

1,92m

4

1,92m

5

6

8,9m

7

8,9m

0,12m 0,85m

26,88m

VOM BOHRLOCH ZUM HEIZKÖRPER : FERNWÄRMEVERSORGUNG IM DE TAIL FOLGE 1: DIE TAUCHKREISELPUMPE

DIE WICHTIGS TEN BAUTEILE

Der Thermalwasserkreislauf beginnt mit der

Non-Stop-Betrieb in 600 Metern Tiefe und um-

sogenannten Tauchkreiselpumpe (TKP), die

geben von gut 86 Grad heißem Thermalwasser

rund 600 Meter tief in der Förderbohrung ein-

bedeutet Arbeit unter extremen Bedingungen,

gebaut ist. Da das Wasser von selbst nur bis

denn die Tauchkreiselpumpe muss einige

rund 150 Meter unter die Erdoberfläche steigt,

Jahre ohne Wartungsmöglichkeit zuverlässig

Anschluss zum Steigrohr 2 Pumpe, 20stufig 3/4 Protektoren

müssen die restlichen Meter mit Hilfe der TKP

ihren Dienst verrichten. Allerdings gibt es mit

5/6 Motoren

überwunden werden. Rund 180.000 Liter Ther-

Pumpen dieser Art bereits jahrzehntelange

7

malwasser pro Stunde fördert das 30 Meter

Erfahrung, denn die Technologie wird weltweit

lange und zweieinhalb Tonnen schwere Ag-

in der Ölindustrie eingesetzt.

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Druck- und Temperatursonde

gregat zu den Wärmetauschern in der Energiezentrale. Ihre Leistung beträgt 540 Kilowatt, gesteuert wird sie drehzahlgeregelt mittels Frequenzumrichter.

PROBLEMLOSER UMSTIEG AUF GEOTHERMIE Unter den ersten Kunden, die auf Fernwärme umgestellt wurden, war die Familie Steiner mit ihrem Dreifamilienhaus in der Feldstraße 2a. „Wir haben uns schon immer um eine sparsame und umweltfreundliche Energieversorgung unseres Hauses gekümmert“, erzählt Wolfgang Steiner, „der Umstieg auf Geothermie lag also nahe, sobald sich die Möglichkeit bot.“ Nachdem bereits im Sommer 2008 der Hausanschluss gelegt wurde – übrigens Unterföhrings allererster -, kam Anfang August 2009 die 15-Kilowatt-Wärmeübergabestation ins Haus. „Es war alles ziemlich schnell und problemlos erledigt“, berichtet Wolfgang Steiner. Der Heizungsbauer hat die alte Gasanlage abmontiert und entsorgt und die Verrohrung für die neue Wärmeübergabestation umgebaut. Eine „saubere Arbeit“ habe die Firma Schwarz geleistet, erzählt Steiner und hebt besonders die Qualität der Isolierarbeiten hervor, die mit Liebe zum Detail gemacht worden seien. Selbst der Durchbruch einer Wand im Heizungskeller sei staubfrei erledigt worden.

„Da hängt sie…“ – Wolfgang Steiner mit seiner neuen Wärmeübergabestation


GLOSSAR ABGASVERLUSTE Die Abgasverluste sind der Anteil des Heizwertes, der über die Energie des heißen Abgases durch den Kamin entweicht. Die gesamten Verluste eines Kessels bestehen aus den Abgasverlusten, den Abstrahlungsverlusten und den Bereitschaftsverlusten. Bei einer Geothermieheizung entstehen keine Abgasverluste.

ENERGIEZENTR ALE In der Energiezentrale findet die Übertragung der Wärme vom Thermalwasser auf das im Fernwärmenetz in den Straßen Unterföhrings zirkulierende Heizungswasser statt. Dort sind auch die Netzpumpen sowie die Steuerung, Regelung und Überwachung der gesamten Anlagen- und Netzwerktechnik untergebracht.

WÄRME TAUSCHER In einem Wärmetauscher wird Wärme von einem Medium auf ein anderes übertragen. In der Energiezentrale gibt es zwei große Wärmetauscher, die die Wärmeenergie vom Thermalwasser auf das Wasser im Wärmenetz übertragen. Ein weiterer Wärmetauscher ist die Wärmeübergabestation beim Abnehmer.

GEOTHERMIE-SPLIT TER Kirchstockach – Erfolg für die Süddeutsche Geothermieprojekte GmbH: Die zweite Bohrung ihres Projekts in Kirchstockach (Lkr. München; Bild) hat Ende November bei 4.452 Metern ihre Endteufe erreicht. Erwartet wird rund 140 Grad heißes Thermalwasser mit einer Schüttung von ca. 150 Litern/Sekunde. Waren – Fast unbemerkt beging die deutsche Tiefengeothermie ein Jubiläum: Vor 25 Jahren, im Oktober 1984, ging in Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) Deutschlands erstes Geothermie-Heizwerk in Betrieb. Aus 1.000 Metern Tiefe wird dort 60 Grad heißes Wasser zur Versorgung von rund 1.800 Wohnungen gefördert. Bochum – Rund 600 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und staatlichen Institutionen trafen sich vom 17.-19.11.2009 in Bochum zum 2. Geothermie-Kongress. Quintessenz der Veranstaltung: Die Geothermie trotzt der Wirtschaftskrise, Bayern bleibt die Boomregion.

IMPRESSUM Herausgeber: GEOVOL Unterföhring GmbH Ahornstraße 11 85774 Unterföhring tel: 089 - 9 95 29 69 - 0 fax: 089 - 9 95 29 69 - 20 info@ geovol.de www.geovol.de Redaktion: Dr. Norbert Baumgärtner Gestaltung: 84 GHz Druck: Kastner & Callwey


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