Freigeistige RUNDSCHAU 4/2020

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Freigeistige RUNDSCHAU Bayern

herausgegeben vom Bund für Geistesfreiheit Bayern K.d.ö.R

Erscheinungsweise: vierteljährlich – Ausgabe 4. Vierteljahr 2020

Ludwig Feuerbach Schülerpreis

www.bfg-bayern.de

Der Sinn des Lebens In der letzten Ausgabe der Freigeistigen Rundschau haben wir bereits über die Preisverleihung berichtet. In der heutigen Ausgabe wollen wir uns mit Inhalten befassen und freuen uns, dass wir nach Rücksprache mit der Autorin ihren eingereichten Text hier veröffentlichen können und ihn somit einer breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Ganz im Sinne unseres Schülerwettbewerbs kann man sich jetzt seine Gedanken über diese Arbeit machen und vielleicht hinterher etwas schlauer sein.

Text von Hannin El-Qarm 1. Wie kam ich auf die Idee?

Jetzt wieder mitmachen! Die Ausschreibung für das Schuljahr 2020/2021 Mehr Infos bei der Fachschaft Ethik ist auf dem Weg an die bayrischen Schulen oder unter www.bfg-bayern.de Der Bund für Geistesfreiheit Bayern honoriert auch im Schuljahr 2020/2021 die überzeugendsten Schülerarbeiten, die sich eigenBayern ständig mit einem Thema aus Ihrem Fachbereich beschäftigen. Insbesondere Fragestellungen aus dem säkularen Humanismus, zu den Menschenrechten oder der religionsfreien Selbstbestimmung erhalten auf dem Weg zu einer Gesellschaft, in der Religionen eine zunehmend untergeordnete Bedeutung spielen, einen stetig wachsenden Stellenwert. Leider reagieren viele Schulen nur sehr zögerlich auf die Ausschreibung. Helfen Sie mit diese Aktion des Bund für Geistesfreiheit Bayern an den Schulen bekannt zu machen. Sprechen Sie mit den Ethiklehrerinnen und -lehreren Ihrer Kinder.

Zuallererst möchte ich anmerken, dass ich mich sehr für Literatur interessiere. Ich besuche zur Zeit die 8. Klasse des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums Schweinfurt und erfuhr von dem Projekt „Selber denken macht schlau“, als unser Ethiklehrer die Webseite vorstellte. Ich las mir die Bedingungen im Internet durch, um mir bewusst zu machen, nach welchen Kriterien bewertet wird. Als uns gesagt wurde, dass möglicherweise unsere Arbeit in der Schule gezeigt werden könnte, wollte ich über ein Thema schreiben, über das sich viele gerade in der Pubertät Gedanken machen und worüber sich zu recherchieren lohnt: „Was ist der Sinn des Lebens?“ Größtenteils habe ich mein Wissen aus Büchern, Gesprächen oder aus dem Ethikunterricht. Vielleicht wirkt das etwas seltsam, aber ich habe ständig „Du“ als Pronomen verwendet, einfach aus dem Grund, weil es für mich persönlich authentischer wirkt und weil ich den Leser dadurch anrege, über meine Worte nachzudenken. Dies habe ich auch mit den verschiedenen Beispielen, Gedankenexperimenten und auch Zitaten bezwecken wollen. Die Zitate, die ich benutzt habe, sind aus einem Buch, das ich seit zwei Jahren führe. Immer wenn ich neue Bücher lese und mir Zitate oder Gedankenrichtungen gefallen, kommen die in mein Buch, da ich vielleicht irgendwann mal darauf zurückgreifen könnte, und in dieser Arbeit habe ich definitiv davon Gebrauch machen können. Ich habe meine Arbeit in den Winterferien fertig geschrieben, da ich selber kein Weihnachten feiere und ich somit zwei Wochen Zeit hatte. Außerdem gab ich anderen die Möglichkeit, sich zu den Inhalten meiner Arbeit zu äußern. Natürlich waren nicht alle einverstanden, dennoch habe ich versucht, das mir gegebene Feedback sinnvoll in meine Arbeit zu integrieren.


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2. Warum ist es überhaupt wichtig, einen Sinn zu haben? Es ist doch mindestens genauso wichtig, dass du glücklich bist, Spaß hast, dass du finanziell abgesichert bist, dass du geliebt wirst, dass du dir Wissen aneignest und es weitergibst. Könnten all diese Beispiele nicht auch der Sinn des Lebens sein? Meiner Meinung nach: nein. Denn diese Dinge reichen meist nicht aus, um ein erfülltes Leben zu führen. Hierzu muss ich zuerst verständlich machen, was ich unter einem erfüllten Leben verstehe, nämlich, dass du deine eigenen Aufgaben erkennst und diese auch meisterst. Denn dann kannst du im Sterbebett liegen und sagen: „Ich bin es, ich hatte ein erfülltes Leben und bin stolz auf mich, dass ich es bis zum Ende gebracht habe.“ Viele Menschen glauben aber, dass es der Sinn ist, glücklich zu sein. Nur das Problem ist, dass dies niemals klappen kann, einfach aus dem Grund, weil die Welt so nicht aufgebaut ist. Genauso wie wir alle fröhlichen und glücklichen Momente brauchen, um froh zu sein, brauchen wir die traurigen und stressigen Momente auch, um daraus zu lernen. Stell dir vor, du hättest keinerlei Interessen und keine Neigung. Du bist weder durstig noch hungrig. Nicht müde und auch nicht ungeduldig, einfach nichts, du sitzt nur da. Ohne Wünsche oder negative Gefühle. Kein Jucken, kein Harndrang, nichts! Wärst du dann glücklich? (Nicht wörtlich zitiert: Epikur.) Meiner Meinung nach nein. Das eine geht eben nicht ohne das andere. Versuch doch einmal, eine Welle in einem Glas auffangen zu wollen. Das geht nicht, denn das Wasser braucht immer irgendeine Bewegung, um Wellen zu erzeugen. Das ist die Bedingung. Und genauso ist das Leben und die Welt auch. Das eine geht nicht ohne das andere. Damit du ein erfülltes Leben lebst, ist es auch sehr wichtig, dass du ein starkes „Warum“ in deinem Leben findest. Ein Warum, an dem du dich festhalten kannst, wenn du fällst, ein Warum, das viel stärker ist als du selbst, ein Warum, für das du jeden Morgen aufstehst, ein Warum, das dir zeigt, wofür du kämpfst. Stars, die Millionen verdienen, in purem Luxus leben, haben wirklich alles, können mit ihrem Geld machen, was sie wollen, und weil sie eben populär sind, erhalten sie sehr viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung. Jedoch hören wir viel zu oft, dass sie sich in Alkohol und Drogen verloren haben, depressiv geworden sind und sich letzten Endes selbst umgebracht haben. Meiner Meinung nach fehlte ihnen der Sinn.

„Wovon der Mensch zutiefst und zuletzt durchdrungen ist, ist weder der Wille zur Macht noch ein Wille zur Lust, sondern ein Wille zum Sinn.“ (Victor Frankl)

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3. Was gibt meinem Leben einen Sinn? Wenn du deine Umgebung fragst: „Was ist der Sinn des Lebens?“, bekommst du meistens die Antworten: - Glücklich zu sein. - Träumen nachzugehen. - Einfach zu leben, in der Erwartung, bald als wahrnehmendes Wesen zu verlöschen. - Es gibt keinen Sinn. - Nachwuchs zeugen. - Sich Wissen aneignen und weiterzugeben. Wiederum andere zucken einfach nur mit den Schultern. Unter anderem haben bekannte Personen auch ihre Meinung dazu beigetragen : „Die, die nach dem Sinn des Lebens fragen, haben ihn bereits verloren.“ (Aristoteles) „Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben, aber es hat nur genauso viel Sinn, als wir imstande sind zu geben.“ (Hermann Hesse) „Ich glaube, der Sinn unseres Lebens ist, glücklich zu sein.“ (Albert Hofmann) „Der Sinn fällt nicht vom Himmel, er wird auch nicht von einer Religion gestiftet, sondern ich selbst stifte Sinn, indem ich mir mein Tun wichtig mache.“ (Reinhold Messner) „Wer um einen Sinn seines Lebens weiß, dem verhilft dieses Bewusstsein mehr als alles andere dazu, äußere Schwierigkeiten und innere Beschwerden zu überwinden!“ (Victor Frankl) Hierbei gibt es aber kein konkretes Wahr oder Falsch, denn jeder muss selber seinen persönlichen Sinn finden. Niemand ist genauso wie du. Also erwarte nicht, dass irgendwer herausfindet, was sein Sinn ist und du es ihm gleichtun kannst. Du bist derjenige, der sich hinsetzen und nachdenken muss! Es geht darum, dass du doch fragst, was gibt meinem Leben einen Sinn, um es zu erfüllen. Man sollte sich fragen: Welche Menschen, Dinge und vor allem Werte sind mir wichtig? Auf wen oder was könnte ich vielleicht verzichten – oder auch nicht? „Die beiden wichtigsten Tage deines Lebens sind der Tag, an dem du geboren wirst, und der Tag, an dem du herausfindest, warum.“ (Mark Twain) „Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.“ (Friedrich Nietzsche)


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Zu diesem Zitat, finde ich, passt eine Gesichichte: Victor Frankl war ein jüdischer Psychologe, der von 1942 bis zum Kriegsende 1945 im Konzentrationslager saß. Die Bedingungen dort waren unmenschlich. Jeder Gefangene bekam zwei Brote in der Woche. In einer Baracke, in der für 200 Insassen Platz war, saßen 1500. Hinzu kamen die brutale Kälte im Winter und die harte Arbeit. Der Großteil der Gefangenen sah keinen Sinn mehr darin, weiterzuleben, und einige brachten sich selbst um. Frankl war einer von wenigen, die an etwas Größeres geglaubt haben als an sich selbst. Er hielt an dem Gedanken fest, dass er immer noch für seine Frau verantwortlich war und er sich nach ihrer Liebe sehnte, so dass er alle Leiden in Kauf nahm. Weil er sein „Warum“ gefunden hatte und vor allem fest daran glaubte, gelang es ihm zu überleben.

5. Der Stammesführer und der Häuptling Denk darüber nach, was dir wichtig ist, und erfülle somit dein Leben. Aber mach nicht den Fehler, nur auf deinen Kopf zu hören. Es gibt eine kurze Geschichte, die genau auf das hinweist, was ich meine. Der Stammesführer erzählte seinem Sohn von zwei Wölfen, die im Kopf sitzen und die ganze Zeit gegeneinander kämpfen. Der eine steht für Liebe, Fürsorge, Mitgefühl und Zuneigung, für all die guten Eigenschaften in einem Menschen. Und der andere steht für Hass, Wut, Zorn, Neid, Angst, all die schlechten Eigenschaften in einem Menschen. Der Häuptling meinte: „Alles schön und gut, aber wer wird jemals gewinnen? Wer wird den anderen schlagen? Denn das ist das, worauf es wirklich ankommt!“ Der Stammesführer antwortete: „Ganz klar: der, den du fütterst.“Undas ist das Problem: Wir füttern immer den falschen Wolf, obwohl wir ganz genau wissen, wer der richtige Wolf ist. Das ist genauso wie optische Illusionen. Ruben Mensch hat in seinem Buch „Warum wir alle Idioten sind“ gezeigt, dass Denken keine Glückssache ist. Beispielsweise wie wir uns durch optische Illusionen täuschen lassen: Sind beide Striche gleich lang?

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Und nun hast du den besten Beweis dafür, dass du reingelegt wurdest. Und der Punkt ist, dass dein Bauchgefühl von Anfang an wusste, dass du betrogen wirst. Aber du bist ja nicht so blöd und hörst auf deinen Bauch, den du die meiste Zeit nur mit Fastfood fütterst, sondern auf dein Gehirn. „Gehirn: ein Organ, mit dem wir denken, dass wir denken.“ (Ambrose Bierce)

6. Such nach deinem persönlichen Sinn des Lebens! Der Sinn ist nicht, dass du irgendwann einmal ankommen wirst. Deshalb nennen wir das Leben auch öfter einen „lebenslangen Weg“. Manchmal fällst du, um daraus zu lernen, so dass du nächstes Mal vielleicht erst nachdenkst, ob das überhaupt richtig ist, bevor du handelst. Der Punkt ist aber, dass du niemals ankommen wirst. Wo wäre der Sinn, wenn du alles richtig machen würdest, wirklich alles. Warum solltest du dann noch weiterleben wollen. Du könntest keine Fehler mehr machen, du würdest verschiedene Richtungen niemals einschlagen. Die Welt niemals aus verschiedenen Perspektiven betrachten können. Dadurch hättest du auch nicht mehr die Notwendigkeit, nach einem Sinn zu suchen, denn das wäre Unsinn, da es nichts an deiner Situation verändern würde. Wenn du perfekt bist, ist es einfach so, du funktionierst genauso, wie du programmiert wurdest, ob du willst oder nicht! Warum du aber niemals ankommen wirst, werde ich dir jetzt in einem Beispiel veranschaulichen. Stell dir vor, du bist 15 Jahre alt und setzt dir deine perönlichen Ziele: Du möchtest definitiv deinen Abschluss machen, du willst ausziehen und eine Beziehung führen, und dann, wenn du alles erreicht hast, wird dein Leben erfüllt sein. Glaubst du. Aber wenn du deinen Abschluss hast, brauchst du noch einen Job, um auszuziehen, da du Geld brauchst. Vielleicht führst du eine Beziehung, aber was bringt dir das? Selbst wenn du alles erreicht hast, wirst Du niemals glücklich sein, denn du hast nicht vorausgedacht. Auf dich wartet noch deine Karriere, Familie, Rente, deine ganze Zukunft. Was ich dir damit sagen möchte, ist: Du hast noch viel zu viel vor dir. Jetzt könntest du niemals sagen, du hättest alles erreicht:

„Jeder, der seine Ziele jetzt schon erreicht hat, Das Bauchgefühl weiß, dass wir gerade getäuscht werden. Du antwortest trotzdem ganz sicher: „Nein! Sie sind nicht gleich groß.“ Die Antwort ist aber: Beide mittlere Striche sind identisch. Wenn du aufgeklärt wirst, staunst du, aber keinesfalls darüber, dass du versagt hast, sondern dass dein Hirn versagt hat und dein Bauchgefühl recht behielt. Dennoch willst du der Wahrheit keinen Glauben schenken, Du bist doch kein Idiot! Du holst ein Lineal heraus und misst nach.

hat sie viel zu niedrig angesetzt.“ (Dieter Lang)


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7. Warum der Sinn aber schwer zu finden ist

9. Das Positive hinter dem Tod

Zum größten Teil liegt das an unserer Gesellschaft. An unserem in den Jahren viel zu groß gewordenen Egoismus. Wir sind so fürchterliche Egoisten. Immer nur auf unseren eigenen Vorteil bedacht. Ansonsten würden wir die Welt, so wie wir sie uns geschaffen haben, niemals ertragen. Warum haben manche Menschen soziale Phobien oder Ängste? Natürlich gibt es manche psychischen Erkrankungen, die vererbt werden können. Aber meistens liegt es trotzdem an der Gesellschaft. Bestes Beispiel sind doch wir Schüler. Wie oft bekommen wir mit, dass Klassenkameraden gemobbt werden? Und was unternehmen wir? Genau: gar nichts, wir schauen weg und wollen nichts damit zu tun haben, weil die nötige Hilfsbereitschaft nicht bei vielen existiert. Soll er oder sie sich doch selber Hilfe holen, geht mich doch nichts an. Wir schauen weg, um der Wahrheit nicht mehr ins Gesicht blicken zu müssen. Die Gesellschaft sind die, nicht ich, ich bin ja tausendmal überlegener als alle zusammen. Nur das Problem ist, dass das gar nicht stimmt.

Dein Sinn wird sich aber verändern. Warum? Ganz einfach, weil du älter wirst, neue Erfahrungen sammelst, dir Wissen aneignest und es weitergibst, weil sich Zeiten verändern und die Menschen um dich herum auch. Dir werden Sachen wichtig, auf die du zuvor noch nie geachtet hast. Das Einzige, was bleibt und sich nicht verändert, ist der Tod. In der Gesellschaft ist der Tod ein Tabu-Thema, da mit ihm Angst, Trauer, Verlust und Schmerz verbunden wird. Aber der Tod hat definitiv auch eine positive Seite, denn er hilft dir dabei, herauszufinden, worum es in deinem Leben gehen soll. Viele Menschen leben, als wären sie unsterblich, indem sie sich an kleinen Zielen aufreiben, weil sie denken, sie hätten bereits das Leben gemeistert. Aber nein, das ist nicht so. Wenn du dir täglich bewusst machst, dass du vergänglich bist, dass wir alle vergänglich sind, wirst du dich auf das Wesentliche im Leben konzentrieren. Ein kleines Gedanken-Experiment, um selber herauszufinden, was das Wesentliche in deinem Leben ist: Stell dir vor, du hättest nur noch ein Jahr zu leben. Was würdest du jetzt mit diesem Wissen machen, so tun, als würdest du nicht daran denken? Nein, natürlich nicht. Du würdest dich von nun an mit Fragen beschäftigen, die wichtig sind: Was mach ich jetzt, ist die Situation ausweglos? Nein. Jetzt bist du bereit, all das zu machen, was du schon immer einmal riskieren wolltest, aber aus Angst nie getan hast.

Du bist ein Teil der Gesellschaft, wir alle sind ein Teil der Gesellschaft! Wenn wir ständig nur nach außen denken, etwas politisch oder sozial verändern zu wollen, dann vergessen wir selber, was uns als Menschen ausmacht. Wie ich schon zu Beginn meines Textes veranschaulicht habe, man braucht immer eine Bedingung. In dem Fall, dass wir mental stabil sind, dass unsere Psyche funktioniert. Wenn du dir ständig bewusst machst, dass du zu dieser Gesellschaft gehörst, wirst du anfangen, Wert darauf zu legen mit offenen Augen und Hilfsbereitschaft durch die Welt zu laufen. Denn es wird dir etwas ausmachen, ob du in einer kranken oder gesunden Gesellschaft lebst. Denn dadurch, dass du jetzt plötzlich dazugehörst, wirst du die Dinge anders betrachten als zuvor.

8. Aus dem Gedicht „Das Paradox unserer Zeit“ „. . . wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir sprechen zu viel, wir lieben zu selten und wir hassen zu oft. Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt. Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber keine besseren. Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber nicht unsere Vorurteile. Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt, schnell zu sein, aber wir können nicht warten . . .“ (Dr. Bob Moorehead)

- Wo würdest du jetzt hinreisen wollen? - In was würdest du jetzt dein Geld investieren wollen? - Mit welchen Menschen würdest du jetzt mehr Zeit verbringen wollen? - Mit wem würdest du dich jetzt versöhnen wollen? - Wem würdest du jetzt danken? - Wem würdest du jetzt sagen: Ich liebe dich? - Welche Dinge möchtest du jetzt erreichen? - Was wärst du jetzt bereit zu riskieren?

„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben.“ (Marc Aurel)


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Ein anderes Beispiel: In dem Buch „Solve for happy“ schreibt der Autor Mo Gavdat davon, dass er seinen Sohn verloren hat. Er hat seinem Leben eine neue Bedeutung gegeben. Unter anderem schreibt er (nicht wörtlich zitiert): Ja, es stimmt, ich habe meinen Sohn verloren. Es war schmerzhaft, aber warum sollte ich diesen Schmerz zu einem Leid machen? Angenommen, sein Sohn würde noch leben, er würde auf seinen Vater herabsehen und sich denken: „Papa! Du bist eine Katastrophe, es tut mir weh, dich jeden Tag leiden sehen zu müssen. Ich weiß, ich bin gestorben, daran kannst du jetzt nichts mehr ändern, du aber nicht! Trotzdem verhältst du dich so! Hör auf damit! Warum nutzt du nicht die schlechten Situationen für das Gute aus? Alles, was momentan passiert, hat einen Grund, nur wirst du den Grund später erfahren müssen. Lerne aus deinen Fehlern, indem du deine Reaktionen auf all die Aktionen, die das Leben dir gibt, veränderst. Mo Gavdat hat sich genau das bewusst gemacht und hat aus seinen Fehlern gelernt, und plötzlich hatte er sein „Warum“, seine Bestimmung gefunden. Er wollte so vielen Menschen da draußen helfen, indem er ein Buch darüber schrieb, wie er seinen Weg zum Glück gefunden hatte. Um den Betroffenen zu zeigen, dass keine Lage ausweglos ist. Es ist dasselbe wie bei Victor Frankl, genau weil er sein „Warum“ gefunden hatte, hat er nach der besten Lösung gesucht, indem er sein „Wie“ in Kauf nahm.

Fazit Es gibt das Schicksal und die Entscheidung. Das Schicksal wird dir immer den Tanz vorgeben. Deine Aufgabe besteht darin, diesen zu erkennen, um passend auf ihn reagieren zu können, da du deine Entscheidungen sehr wohl beeinflussen kannst. Die Herausforderung ist aber, dass du einen schönen Tanz daraus machst. Einen Tanz, von dem du selber überzeugt bist, dass er richtig und vor allem schön ist. Mach nicht den Fehler, einen Solo tanzen zu wollen, denn das wird dir niemals gelingen.

„Möchten Sie von mir ein Erfolgsrezept hören? Es ist wirklich ganz einfach. Machen Sie doppelt so viele Fehler.“ (Thomas J. Watson)

Foto: Gremer

10. Der Vater, der sein Kind verlor

Die christlichen Kirchen feiern am 24.12. die Geburt ihres Heilands. Das glauben die. Wir feiern am 21.12. unser Lichtfest, den Tag der Wintersonnenwende. Das wissen wir. Wir wünschen allen Menschen für das neue Jahr, dass wir in unseren Mitmenschen Partner*innen sehen, denen wir mit Würde begegnen wollen. Die Humanistinnen und Humanisten in allen Religionen und Weltanschauungen können zusammen die Welt weiter bringen im Sinne der Aufklärung und des Humanismus. Rassisten, Rechtsextremisten und/oder religiöse Fundamentalisten haben keine Lösungen für die Probleme unserer Zeit. Sie sind das Problem.

Großes Lob Der winzige Sohn meines Pariser Freundes nennt mich nach drei Jahren noch immer: Mein Freund Heinz. Obwohl er mich nur drei Tage lang kannte. Von seinem Vater befragt, warum ich sein Freund sei, sagte er, ohne Zögern: Du hast viele deutsche Freunde, aber der hat mit mir gespielt. Heinz Kahlau


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Preisverleihung „Freier Geist“ an Stefan Aigner Der Preis „Freier Geist“ des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Regensburg wurde diesmal an Stefan Aigner von regensburgdigital verliehen. Damit wurde ihm für sein unerschrockenes Wirken und seinen Einsatz für die Geistesfreiheit gedankt. Nach einem Grußwort von Dieter Schmitt aus dem Publikum sprach Erwin Schmid. Er betonte, dass es viel journalistischen und menschlichen Mut erfordere, unter anderem die Verfehlungen der Kirche aufzudecken und Missstände und Vertuschung aufzugreifen. „Ob man die Geistesfreiheit als Atheist oder Theist, zum Beispiel als Christ, lebt, ist eigentlich egal. Aber solange Menschen wie der frühere Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg kirchliche und sogar höchste kirchliche Ämter begleiten dürfen, ist so eine Kirche für keinen Menschen mit humanistischen Idealen ein erträglicher Ort.“ Dass er vom Papst kurz nach dessen eigenem Amtsantritt sogar noch zum Präfekten der Glaubenskongregation (frühere Bezeichnung „Heilige Inquisition“) berufen wurde, geht bei diesem Propagandisten und Hardliner und seiner für mich unmenschlichen Grundhaltung zu weit, betonte Schmid. „Die Mauer des Schweigens und die Ideologie der Vertuschung halten leider bei vielen Klerikern immer noch an, wenn auch nicht bei allen. Wer dagegen aufbegehrt, müsse mit Sanktionen rechnen.“ Eine derartige Aufklärung, wie sie Aigner betreibt, ist zum Nutzen aller, der Opfer und derer, die innerhalb der Kirche für Verantwortung und einen echten Wandel einstehen wollen.

Die Laudatio hielt Martin Oswald. Hier sagt er unter anderem: „Die Freiheit von Stefan Aigner ist in erster Linie journalistische Unabhängigkeit. Die Unabhängigkeit der Haltung, die Unabhängigkeit des Wortes. Sicherlich ist es auch eine finanzielle Unabhängigkeit – allerdings eine in einem doppelten und auch negativen Sinne. Nicht von einem Geldgeber abhängig zu sein, ermöglicht vielleicht erst die Unabhängigkeit, um journalistisch gänzlich frei arbeiten zu können. Die größtmögliche Freiheit des Geistes bedeutet nicht unbedingt finanzielle Freiheit. Im Gegenteil. Ohne einen gewissen Grad an Selbstausbeutung ist das alles, was Stefan Aigner leistet, wahrscheinlich nicht möglich. Auch wenn es anders wünschenswert wäre.“ Abschließend wurde die Urkunde „Freier Geist Regensburg 2020“ an Stefan Aigner überreicht. Die Feier umrahmte Claus Hofmann mit seinem Sohn mit fortschrittlichen Liedern.

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Auf den Spuren von Regiomontanus und Karlheinz Deschner Der Herbstausflug des bfg Erlangen führt die Teilnehmer in die Geburtsstädte und Wirkungsstätten zweier berühmter Unterfranken, denen wir mehr zu verdanken haben, als die meisten von uns ahnen mögen. Das Hauptziel der Fahrt war Königsberg in den Haßbergen, dem Geburtsort des großen Mathematikers und Humanisten Regiomontanus (1436-1476). Als Johannes Müller geboren, studiert er an der Universität Wittenberg unter anderem Mathematik und Astronomie. In nur 40 Lebensjahren hat er maßgeblich den heute noch gültigen Gregorianischen Kalender (gültig seit dem Jahr 1582) erarbeitet, der den bis dahin geltenden Julianischen Kalender (gültig ab dem Jahr 45 vor unserer Zeitrechnung) ablöste. Viele Jahre lebte und arbeitete er an verschiedenen Orten in Italien, bevor er sich 1471 in Nürnberg niederließ. 1475 wurde er in den Vatikan gerufen. Unter bis heute nicht geklärten Umständen starb er dort im Alter von 40 Jahren. Bereits auf dem Hinweg besuchten die Teilnehmer in Trossenfurt/Oberaurach das Grab des Kirchenkritikers Karlheinz Deschner (1924-2014) und legten ein Gebinde nieder. Deschner wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem von der International Humanist and Ethical Union (IHEU), geehrt. Des weiteren lobt die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) in Oberwesel einen Deschner-Preis aus, mit dem unter anderem Richard Dawkins als erster Preisträger 2007 geehrt wurde. Mit dem Buch „Und abermals krähte der Hahn“, erschienen 1972, demaskierte er das Christentum von den Evangelisten bis zu den Faschisten. Neben weiteren Büchern folgte 1974 „Das Kreuz mit der Kirche – eine Sexualgeschichte des Christentums“ und schließlich sein aufwändigstes Werk in zehn Bänden, die „Kriminalgeschichte des Christentums“, die beim Rowohlt-Verlag erschienen ist. Deschner wurde wegen seiner Heirat mit einer geschiedenen Frau vom damaligen Kardinal Döpfner exkommuniziert. Mit seiner akribischen Recherche hat er mit dazu beigetragen, dass den Zweiflern geholfen wurde, das Lügengebäude der christlichen Kirchen zu erkennen und selbst aktiv zu werden, für eine humanistische Gesellschaft einzutreten. (Frank Riegler)

Das Jahresmagazin bruno.2020 ist erschienen „Nichts ergibt Sinn außer im Licht der Evolution“, lautet das Titelthema der aktuellen bruno.-Ausgabe. Daneben berichtet das aufwändig gestaltete Magazin unter anderem über die Säkulare Buskampagne 2019, das „Karlsruher Urteil und seine Feinde“ sowie über „Rationalität in der (Corona-)Krise“. Inzwischen wurden rund 6000 bruno.-Hefte an die Abonnenten des gbs-Jahresmagazins verschickt. Weitere Exemplare können beim Stiftungssekretariat bestellt werden.


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„Das aktuelle bruno. ist noch bunter und vielseitiger ausgefallen als die Ausgabe des letzten Jahres“, sagt gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon. „Das Heft startet mit einem eindrucksvollen Porträt unserer Beirätin Monika Griefahn, die als Mitbegründerin von Greenpeace Deutschland, niedersächsische Umweltministerin sowie Vorsitzende des Alternativen Nobelpreiskomitees und der Cradie to Cradle-NGO viel bewegen konnte. Es folgt ein ausführliches Interview mit Carsten Frerk, dem wir nicht nur unser Wissen über die Finanzen und die Lobbyaktivitäten der Kirchen in Deutschland verdanken, sondern auch die Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) sowie den Humanistischen Pressedienst (hpd). Ganze acht Seiten widmen wir dem Titelthema ‚Im Lichte der Evolution‘, das erklärt, warum sich die gbs so sehr für die Verbreitung evolutionärer Erkenntnisse einsetzt. Auf sechs Seiten behandeln wir die Säkulare Buskampagne, mit der wir 2019 den ‚Abschied von der Kirchenrepublik‘ forderten. Auf jeweils vier Seiten berichten wir über ,Menschen, die etwas beweg(t)en‘, über die sehr unterschiedlichen Reaktionen auf das wegweisende Sterbehilfe-Urteil des Bundesverfassungsgerichts sowie über unsere Bemühungen, die Prinzipien der Rationalität trotz Corona-Krise zu stärken.“

hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“ (aus Walter Benjamin „Über den Begriff der Geschichte“).

Besonders ausführlich ist im aktuellen Heft der Überblick über die wichtigsten Ereignisse des vorangegangenen Jahres ausgefallen: „Wir hatten Schwierigkeiten, die vielen Veranstaltungen und Aktionen in unserem Tätigkeitsbericht unterzubringen“, erläutert gbs-Geschäftsführerin Elke Held. „Obwohl wir einiges weggelassen haben, ist der Jahresrückblick 2019 im bruno.-Magazin 2020 mit 18 Seiten noch einmal sechs Seiten länger geworden als der bereits sehr ausführliche Jahresrückblick im letzten Heft. Doch eigentlich können wir uns darüber gar nicht beschweren, schließlich ist es ja ein Beleg dafür, dass die Stiftung weiterhin wächst und gedeiht.“

Vorbemerkung: Am 1. Dezember 1976 wurde unter Federführung des damaligen Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Nürnberg (er hat sich inzwischen neu formiert) ein Inserat in drei Tageszeitungen veröffentlicht. Das Echo war enorm. Es meldeten sich rund 1000 Interessenten mit befürwortenden Zuschriften und Spenden. Am 7. November 1980 wurde schließlich die „Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS)“ gegründet. Gleich zu Beginn sind ihr 100 Personen beigetreten. Zu den derzeitigen offenen Fragen der DGHS nimmt Prof. Dr. Dr. h. c. Dieter Birnbacher, Präsident der DGHS, in der vereinseigenen Zeitschrift „Humanes Leben – Humanes Sterben“ Nr. 04-2020 wie folgt Stellung:

Lesen Sie weiter unter: https://giordano-bruno-stiftung.de/ meldung/bruno-2020. Das Webformular zur kostenfreien Bestellung der Printversion des Jahresmagazins ist hier bereitgestellt worden.

„Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Ende Februar dieses Jahres hat die Rechtslage vor 2015 wiederhergestellt und damit den über vier Jahre verschlossenen Notausgang einer Selbsttötung erneut geöffnet. Nicht nur das: Durch dieses Urteil hat nunmehr Deutschland selbst die Schweiz an Liberalität überholt. Das Gericht bindet die Freiheit zum Tode an keine andere Bedingung als die der Ernsthaftigkeit, Festigkeit und Freiverantwortlichkeit des Entschlusses und verlangt nicht, dass der Sterbewillige an einer schweren, unheilbaren oder zum Tod führenden Krankheit leidet.

Freidenker-Kalender 2021 „Engel der Geschichte“ „Es gibt ein Bild von Paul Klee, das Angelus Novus heißt. Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen, und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muss so aussehen. Er

Der Freidenker-Kalender für 2021 enthält Fotos, Aquarelle und Texte zu Vorkommnissen und Personen, die 2021 einen „runden Geburtstag“ feiern würden nebst – natürlich – einem Kalendarium, auf dem Geburtstage beziehungsweise Todestage mehr oder wenige bekannter Persönlichkeiten vermerkt sind. Format DIN A4, 15 Seiten, durchgehend farbig, Spiralbindung, Preis per Stück 8,50 Euro plus Porto. Erhältlich bei Freidenkerinnen und Freidenker Ulm/Neu-Ulm, Posfach 1667, 89006 Ulm, Telefon 0731/57176, oder beim Alibri Verlag, www.denkladen.de

40 Jahre „Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben“

In der Praxis steht der Notausgang allerdings erst halb offen. Zwei Barrieren stehen weiterhin im Wege. Erstens das berufs-


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rechtliche Verbot einer ärztlichen Beteiligung an der Selbsttötung durch die zehn Landesärztekammern, die die vom Deutschen Ärztetag 2011 beschlossene Verbotsempfehlung übernommen haben. Es gibt gute Gründe, die Verschreibung und Verfügbarmachung eines tödlichen Mittels Ärzten vorzubehalten. Aber solange ein Arzt um seine Approbation fürchten muss, wird er kaum zu einer Suizidhilfe bereit sein. Zweitens lässt sich auch nach dem Urteil das in der Schweiz zur Herbeiführung eines schnellen und leichten Todes bewährte Mittel Natirumpentobarbital in Deutschland immer noch nicht legal beschaffen. Der gegenwärtige Rechtszustand ist nicht nur halbherzig, sondern glatterdings unlogisch. Wenn der ehemalige § 217 StGN verfassungswidrig ist, weil er die Wahrnehmung des Grundrechts auf selbstbestimmtes Sterben effektiv verschließt, sind auch diese weiteren Hürden mit der Verfassung nicht vereinbar und müssen abgebaut werden. Wie in der medizinischen Versorgung allgemein darf die Chance, ärztliche Hilfe zu erhalten, nicht vom Wohnort abhängen. Und erforderlich ist eine Klarstellung im Betäubungsmittelgesetz, dass das tödliche Mittel, das sich in der Schweiz bewährt hat, auch in Deutschland zum Zweck eines selbstbestimmten Sterbens und nicht nur, wie es dort heißt, zu einer ärztlichen ‚Behandlung‘ verwendet werden darf. Es kann nicht sein, dass die Einschläferung eines Tiers durch einen Tierarzt mit diesem Mittel als ‚Behandlung‘ gilt und deshalb legal ist, die Verschreibung durch einen Arzt zum Zweck eines selbstbestimmten Sterbens eines Menschen aber nicht.“ Die Festschrift „40 Jahre DGHS“ ist, solange der Vorrat reicht, kostenfrei bei der DGHS-Geschäftsstelle (Postfach 64 01 43, 10047 Berlin) erhältlich. Man erleichtert ihr die Arbeit, wenn man der Bestellung einen an sich selbst adressierten Umschlag in der Größe DIN A4 beilegen würde, der mit 1,55 Euro frankiert ist.

Unsere Rundfunksendungen 2021 Freigeistige Betrachtungen des bfg Bayern im Programm Bayern 2, UKW, unter „Positionen“: 7. Februar (Beginn 6.30 Uhr), 7. März (6.45 Uhr), 2. Mai (6.30 Uhr), 27. Juni (6.45 Uhr), 1. August (6.45 Uhr), 29. August (6.30 Uhr), 24. Oktober (6.45 Uhr), 28. November (6.30 Uhr).

Unsere Bestattungssprecher Wolfgang Günther, Harald-Hamberg-Str. 32, 97422 Schweinfurt, Tel. 09721/32289. Dr. Wolfgang Proske, Goethestr. 34, 89547 Gerstetten, Tel. 07323/953501. Erwin Schmid, Waldweg 1, 93105 Tegernheim, Tel. 09403/3551 (nur Regensburg und Umgebung). Georg Schreiber, Turnstr. 7, 90763 Fürth, Tel. 0911/706427 (seit über 35 Jahren).

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Unsere Wünsche zum neuen Jahr Ein bißchen mehr Friede und weniger Streit, ein bißchen mehr Güte und weniger Neid, ein bißchen mehr Liebe und weniger Haß, ein bißchen mehr Wahrheit – das wäre doch was! Statt so viel Unrast ein bißchen mehr Ruh‘, statt immer nur Ich ein bißchen mehr Du, statt Angst und Hemmung ein bißchen mehr Mut und Kraft zum Handeln – das wäre gut! Kein Trübsal und Dunkel, ein bißchen mehr Licht, kein quälend Verlangen, ein bißchen Verzicht, und viel mehr Blumen, solange es geht, nicht erst auf Gräbern – da blüh‘n sie zu spät! (Peter Rosegger) Mit den besten Grüßen und Wünschen zur Wintersonnenwende und zum Jahreswechsel 2020/21

BUND FÜR GEISTESFREIHEIT BAYERN Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.) mit seinen Ortsgemeinschaften und den befreundeten Organisationen:

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Impressum Herausgeber Erwin Schmid, Bund für Geistesfreiheit Bayern K.d.ö.R. Hemauerstr. 15 · 93047 Regensburg Redaktion Heinz J.G. Gremer, Frank Riegler, Michael Wladarsch Informationen zu aktuellen Themen finden Sie auch auf unserer Website www.bfg-bayern.de

Bayern

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