Rigi Anzeiger, 2. Februar 2018

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AKTUELL

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2. Februar 2018 / Nr. 5

Urchiger, unübersehbarer Rooter «Die meisten begrüssen mich mit ‹Sali Gröbu›!» Schteigröbu

Geboren 1982 im seinerzeitigen Hotel Rössli, aufgewachsen in einer Scheune im Dorf und dort auch noch zu Hause. Das sind die wenigen Daten eines bekannten Einwohners von Root. Er ist aber nur an wenigen Tagen im Jahr auf den Strassen und in den Lokalen zu sehen. Wir reden vom «Schteigröbu», einer unübersehbaren Fasnachtsfigur. «Mit 36 Jahren bin ich wohl einer der jüngeren in der Fasnachtskultur», sagt der zwäge «Gröbu». Entstanden ist er und seine weiteren Kollegen nach einer Idee und auf Anregung von ein paar engagierten Feuerwehrleuten (fast alle aus der Motorspritzen-Abteilung). Noch vor der 1983 gegründeten Rooter Fasnachtsgesellschaft, der ROFA, hatten die ersten «Schteigröbu» 1982 ihren Auftritt.

und Inwil. Aber auch das Narrentreffen in Willisau oder das Brauchtums und Maskentreffen in Baar gehören zum Programm der «Schteigröbu». Seit der Vereinsgründung wird in der «Gröbu-Hütte» unserem Vereinslokal eifrig genäht, gesägt, geschraubt und gebastelt. Ohne all die guten Seelen und den Vorstand, würde vieles nicht funktionieren.

Die Figur soll an die Männer erinnern, die seinerzeit in über 30 Steinbrüchen am Rooterberg qualitativ hochwertigen Sandstein abbauten. Die rauhen Gesellen sorgten nach dem schweren Arbeitstag im Dorf hie und da für eine recht bodenständige Atmosphäre und Turbulenzen. Das wird im wilden Aussehen des «Schteigröbu» nachempfunden. «Das aber nur mit dem Aussehen», doppelt der «Gröbu» nach und sinniert weiter «die meisten begrüssen mich mit ‹Sali Gröbü›, nur ab und zu ein Kind fürchtet sich vor mir!»

Schön sei jeweils der Zusammenhalt der Chrampfer zu sehen, wenn sie sich nach Arbeitsschluss im «Hasestübli» zu einem Bier und zu einer von «Gröblerinnen» mitgebrachten Verpflegung treffen. Wichtig ist bei all dem «Chrampfe», dass das Zusammensein und das Kulturgut der Fasnacht gepflegt und gefördert wird. Das erinnert doch wieder ein wenig an die seinerzeitigen Gesellen, die am Rooterberg in den Steinbrüchen arbeiteten und sich ihr Feierabendbier – oder war es damals mehr Most und Schnaps? – verdient hatten. Marlis Jungo

Einheitlich eingekleidet Die erste Version des Gwändli hielt sich 26 Jahre. Dann war eine Erneuerung fällig. Verschiedene Versionen, Puppen auf den Leib geschneidert machten den Entscheid leichter. Das aktuelle Erscheinungsbild seit 2008 besteht aus Maske mit Perücke aus echtem Fell,

Was Mann/Frau als «Gröbu» erwartet «Auch wir «Gröbus» – wie andere Vereine – stossen an die Grenze des Machbaren und freuen uns über jede Unterstützung. Darum: Liebst du geselliges Zusammensein, kreatives Arbeiten und fasnächtliches Treiben – dann kannst (darfst) du dich gerne beim «Schteigröbu» einschreiben.»

Fellüberwurf, Hemd und Stulpen und echtem Kuhfell-Gürtel mit Reh-Horn als Verschluss. Diese Kombination wird den Mitgliedern ausgeliehen. Das alles gehört dem 2015 gegründeten Verein – vorher war es eine Wagengruppe. Wer den Austritt gibt, den Verein verlässt, muss alles wieder abgeben. Einen Holz-

stecken und einen Haaraff (Tornister), kann sich jeder selber besorgen (lassen). «Schteigröbu» – Frau und Mann – werden kann, wer 18 Jahre zählt. Ein Götti oder eine Gotte helfen beim Einstieg und bei den Gepflogenheiten der «Gröbu». Kinder dürfen unter Aufsicht mitlaufen.

Zu früh gefreut

Die stark gestutzte Traktandenliste versprach eine kurze Session – bis Dienstagmittag hofften wir. Daraus wurde nichts. Das revidierte Waldgesetz ging zwar noch schlank aus der erste Beratung und fand breite Zustimmung. Dies natürlich nicht zuletzt, weil die gestellten Anträge in die Kommission RUEK zurückgenommen wurden und dort nochmals beraten werden. Dann aber folgte die Botschaft B99. Die zwei Dekrete über Sonderkredite für die Trolleybusverlängerung bis zur Mall of Switzerland in Ebikon und der Bau eines Bus-Hubs in Ebikon gaben viel zu reden und liessen die Emotionen teilweise recht hoch gehen. Nebst der Grundsatzdiskussion ob denn derartiges Wachstum wie in Ebikon geplant sinnvoll sei, bewegten Insbesondere drei Fragen die Gemüter. Wird mit den Trolleys nicht veraltete Technologie eingesetzt? Ist es legitim und rechtens über die beiden Geschäfte und damit über die beiden Kredite separat abzustimmen? Und ist

es in Bezug auf die Barrierefreiheit vertretbar, dass nicht sämtliche Haltekanten mit einer Höhe von 22 cm ausgeführt werden? Schlussendlich setzten sich die Befürworter beider Dekrete gemäss vorliegender Botschaft allerdings klar, mit jeweils rund 85 JA-Stimmen durch. Wer jetzt gedacht hatte, dass es zügig zur Behandlung der parlamentarischen Vorstösse gehen würde, hatte sich zu früh gefreut. Die beiden von der «Luzerner Allianz für Lebensqualität» eingereichten Volksinitiativen für „eine hohe Bildungsqualität im Kanton Luzern“ und «für eine sichere Gesundheitsversorgung im ganzen Kanton Luzern» sorgten für sehr langatmige Reden. Dabei kam dem Zuhörer nicht eigentlicher Wissenszuwachs zuteil, sondern es wurden eher Parteiprogramme heruntergeleiert. Letztendlich wurden aber beide Initiativen vom Kantonsrat wie von der Regierung beantragt überaus klar, mit jeweils rund 90:20 Stimmen abgelehnt. Der Dienstag dann stand im Zei-

Als nächsten Gast in der Rubrik «Menschen» wird Iren Kiser, Jodellehrerin und Chorleiterin des Zentralschweizerischen Jodelverbandes aus Ebikon erzählen.

Neue Wege

«Einige Male bewegten sich die Voten jenseits der Grenze des guten Geschmacks. Die Wahlen 2019 werfen ihre Schatten wohl schon voraus…»

Ohne gute Seelen geht es nicht «Den grössten Teil des Jahres hänge ich in irgendeinem Kleiderkasten, auf dem Estrich oder im Keller, was halt zu meinem Leben gehört!» Umso mehr freue er sich, wenn des dann endlich losgeht mit der Fasnacht. Stets auf der Agenda stehen die Umzüge in Root

Urs Brücker, Kantonsrat GLP, Meggen

chen der Behandlung von 25 parlamentarischen Anfragen und Postulaten. Den Themen waren dabei kaum Grenzen gesetzt und reichten vom «Firmen-Exodus» im Kanton Luzern über die Forderung für ein «Hearing des Kantons mit dem ENSI betreffen der Sicherheit von Atomkraftwerken», den Auswirkungen der «No Billag-Abstimmung» oder «der Zukunft der Luzerner Landwirtschaft» bis zur Anfrage betreffend der «Kostenauswirkungen des neuen Energiegesetzes». Auch viel zu reden gab natürlich die CHF 1.50 Strafgebühr, welche vom Strassenverkehrsamt für den Versand der Papierrechnungen für die Motorfahrzeugsteuer 2017 – ohne Vorwarnung – erhoben wurde. Insgesamt ging um 18 Uhr eine Session zu Ende an der oftmals emotional diskutiert wurde. Einige Male bewegten sich dabei die Voten hart an oder gar jenseits der Grenze des guten Geschmacks – die Wahlen 2019 werfen ihre Schatten wohl schon etwas voraus…

BUCHRAIN Das Kulturforum Buchrain steht finanziell gut da. Als Nachfolgerin von Werner Herrmann wurde Sandra Gerber an der Mitgliederversammlung zur Präsidentin ernannt. pd. Vor ihrer Generalversammlung trafen sich die Mitglieder des Kulturforum Buchrain zu einer historischen Führung durch das Kloster Rathausen. Auf vielseitige Veranstaltungen und gesunde Finanzen wurde zurückgeblickt, bevor der Blick nach vorne gerichtet wurde. Der Präsident des Vereins, Werner Herrmann, wurde nach über 30 Jahren engagierter Vorstands­ tätigkeit verabschiedet. Seine Nachfolge tritt Sandra Gerber aus Buchrain an. Ihr ehrenamtliches Engagement für das Kulturforum Buchrain startete sie vor einem Jahr, als Verantwortliche für Presse und Kommunikation. Ihr ist die neue Präsenz in den Social Media mit einer Internet- und Facebook-Seite zu verdanken. Die weiteren Mitglieder des Vorstandes wurden wiedergewählt. Das Kulturforum Buchrain bekam nach 20 Jahren eine Auffrischung seiner Statuten. In Zukunft wird nicht mehr zwischen Aktiv- und Passivmitgliedern unterschieden, alle Mitglieder sind stimmberechtigt und berechtigt an der Mitgliederversammlung teilzunehmen. Neu gibt es eine günstige Mitgliedschaft für 20 Franken für unter 25-Jährige.

Werner Herrmann, Vorstandsmitglied und Präsident Kulturforum Buchrain bis 2017, und Kurt Fischer, Kassier. Bild zvg Beim Jahresprogramm heisst es selbst kreativ sein. Im August und Oktober finden ein Poetry Slam Workshop und ein Graffiti Workshop statt. Die Werke werden auf der Bühne präsentiert und im Wüest-Chäller ausgestellt. Das Kulturforum startet mit diesen Veranstaltungen eine Zusammenarbeit mit der Jugendanimation der Fachstelle Jugend und Familien. Die Kooperation mit der Bibliothek Buchrain wird weitergeführt. Im April kommt der Schweizer Autor Lukas Hartmann mit seinem bis dahin frisch erschienen Buch in die Bibliothek Buchrain. Das Kulturforum Buchrain wendet sich mit vielfältigen Kulturveranstaltungen an eine breite Bevölkerung. Jahresprogramm 2018: www.kulturforum-buchrain.ch


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