NAME IT - 12

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Impressum Medieninhaber, Sales & Marketing Pink Marketing GmbH Zieglergasse 3 1070 Wien T +43 (1) 789 1000-20 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Herausgeber Günther Moser, Gerd Eichler

Konsulent Alfons Haider STV. Chefredakteur Mag. (FH) Asim Aliloski asim@name-it.at Chefin vom Dienst Mag. (FH) Romana Dobes

Ingo Pertramer

Chefredakteur Mag. Ralf Strobl strobl@name-it.at

Lieber Leser, liebe Leserin!

Fashion Editor Susanne Spiel Redaktion Brigitte Bauer, Mag. Roland Bonimair, Mag. Heidelinde Fischer, Gunter Greil, Martin Kronsteiner, Ricardo Lancetti, Thomas Schwentenwein, Mag. Robert Seydel, Mag. Manuel Simbürger, Frank Störbrauck, Sabine Strasser, Mag. Harald Wegerer, Thomas Zeidler Fotos Anthony Gayton, Mag. Miriam Höhne, Julian Laidig, Ingo Pertramer, Peter Provaznik, Susanne Spiel Illustration Andreas Hofmann Lektorat Michaela Schwarz Coverfoto Life Ball Style Bible (c) Andreas H. Bitesnich Models/Agentur: Leo Riess/Tempo Models, Kostüme/Zubehör: Spartacus Sex World, Wilvorst, Herrenmoden, Hörner und Hufe: Birgit Mörtl , Haare & Make up: Anna Prokop @ perfectprops, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Body Painting/Special Make up Effects: Birgit Mörtl, Melanie Rodel

Da soll noch einer sagen, dass man als vergleichsweise kleines Magazin nichts bewegen kann. Im Gegenteil! Unsere Coverstory über und mit Bundespräsident Heinz Fischer hat für enormes mediales Echo gesorgt. Nahezu sämtliche Tageszeitungen – von „Presse” über „Standard” bis zu „Österreich” – berichteten in ihren Druck- oder Onlineausgaben ausführlich über unser Interview. Darin hatte sich Fischer für die Öffnung der Standesämter für Homosexuelle ausgesprochen. Und auch in der Frage der Adoption durch schwule Paare zeigte sich unser Präsident offen für Diskussionen. Dass unser Bundespräsident ein so ausführliches Interview mit NAME IT führte, ja, das ehrt uns. Und es ist ein wichtiges Signal: Fischer steht für Weltoffenheit, Toleranz und Solidarität. Angesichts der widerlichen Konkurrenz bei der kommenden Bundespräsidentenwahl durch Barbara Rosenkranz fällt es nicht schwer, dazu aufzurufen, zur Wahl zu gehen. Und Fischer zu wählen. Kurze Geschichtsnachhilfe für Frau Rosenkranz: Während der Nazi-Herrschaft wurden mindestens 10.000 bis 15.000 Homosexuelle in Konzentrationslagern ermordet. Tausende wurden in psychiatrische Anstalten verschleppt oder kast­ riert. Darüber spricht man noch immer nicht gerne. Wäre aber schön, wenn wir in Österreich endlich so weit wären, diese Tatsachen wenigstens nicht verschweigen oder gar leugnen zu wollen.

Art Direction, Grafik & Layout Klemens Fischer, Elisabeth Marek Klemens Fischer Grafikdesign www.klemensfischer.com Sales & Marketing T +43 (1) 789 1000-20 office@name-it.at Günther Moser (Ltg), Mag. (FH) Romana Dobes

So, noch kurz zu Erfreulicherem: Meine Kollegen Manuel Simbürger und Miriam Höhne besuchten ein schwules Paar, das sich rührend um sein Pflegekind kümmert. Solche Geschichten zeigen mehr als deutlich, dass Schwule natürlich hervorragende Eltern sein können (Story ab Seite 18).

Salesagentur premiummedia info@premiummedia.at Abo-Service T 0800 808 1044 (Ortstarif) abo@name-it.at Webshop www.name-it.at

Danke an die Kollegen von ÖSTERREICH!

Druck AV + Astoria Druckzentrum GmbH, 1030 Wien COPYRIGHT © 2010 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o. Ä. wird keine Haftung übernommen. Mit „Promotion” gekennzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss).

Und fürs Auge haben wir diesmal auch einiges zu bieten: Zwei tolle Modestrecken und ein sexy Shooting für Kochfreunde. Neugierig? Ab Seite 28 geht’s los! Und natürlich die ersten Fotos aus der Style Bible des Life Balls – ab Seite 10.

Zuletzt noch der Hinweis auf die Ergebnisse des ersten NAME IT-AWARDS, den wir am 4. März an die Betreiber der besten Gay-Lokale Wiens übergeben haben. Alle Sieger findest du ab Seite 24. Ich wünsche euch erfolgreiche und erfreuliche Wochen! Herzlich,

Ralf Strobl Chefredakteur

Ach, ja: Nur weil wir hübsche Models im Heft haben, sagt das noch lange nichts über deren sexuelle Orientierung aus! www.name-it.at

Achtung: Das neue Name it erscheint am 28. Mai 2010!

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inhalt S. 7

hot

! Fotos e u e N y-

rit a h C r De es d t n e Ev Jahres

8 Hero of the Month 10 Life Ball 2010 So läuft der Ball der Rekorde 16 IBM Vielfalt als Erfolgsrezept 18 Schwule Pflegeeltern Die große Reportage 24 NAME IT-AWARD 2010 Die Sieger der Community-Wahl 26

NAME IT-Award: Das Village

S. 27

vanity

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28 MODE-Special 16 Seiten Mode, die rockt

S. 47

balance

48 Ostermenü Mmmmh, sexy! Wir haben im ROTEN ELEFANTEN aufgekocht 56 Sexy Po Tipps für mehr Knackigkeit 58 Horoskop 4

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Life Ball/Andreas Bitesnich, Miriam Höhne, Shelby Duncan, Julian Laidig, Ingo Pertramer, Anthony Gayton, Peter Berger

44 Männerkosmetik Wir haben drei Jungs umgestylt


S. 59

living

60 Sauna Die schönsten Designer-Kabinen

S. 69

speed

70 Toyota IQ Wir haben den Stadtflitzer getestet 74 3d-Fernsehen Jetzt kommt der Techno-Trend des Jahres auch zu uns!

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76 iPhone: Die gay-Apps Spaß am Handy

S. 77

art

78 Wohnzimmertheater Das Theater für zuhause 82 Songcontest Der ORF boykottiert das TV-Event 84 Nena Interview mit der Pop-Ikone

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86 Ke$ha Die heiße Newcomerin im Talk 87 CD, Buch, DVD

S. 91

globetrotter

92 Palm springs Report aus der schwulsten US-Stadt 96 Königshäuser im gay-Test Wer ist heiß und wer nicht?

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98 Sex and a Pity 5


TOUR 2010

11. APRIL 2010 STADTHALLE WIEN

ALBUM „MADE IN GERMANY“ ÜBERALL IM HANDEL UND ALS DOWNLOAD ERHÄLTLICH

Tickets gibt‘s auf musicticket.at bzw. im Musicticket-Shop (Skodagasse 25, 1080 Wien), bei Ticketcorner auf ticketcorner.com oder unter 01/2051565, bei Ticket Online auf ticketonline.at bzw. unter 01/88088, bei oeticket unter 01/96096 oder auf oeticket.com, in jeder Bank Austria (Ermäßigung für Ticketingkunden und MegaCard-Members) und unter 01/24924.


umne ol

Von Ulrike Lunacek

Briefe aus Brüssel Späte Sichtbarkeit „Witwe Annemarie Aufreiter“ stand da zu lesen in der Sonntagsausgabe des Kurier am Tag nach Ex-Frauenministerin Johanna Dohnals Begräbnis. Wohl das erste Mal, dass dieses Wort in einer großen österreichischen Tageszeitung für die hinterbliebene Lebenspartnerin einer Frau in aller Öffentlichkeit und ohne Genierer verwendet wurde (für einen schwulen Mann gab's das hierzulande noch nicht. Günter Tolar war Anfang der 90er Jahre, als er nach dem Tod seines Partners sein öffentliches Coming-out hatte, sogar mit massiven beruflichen Problemen konfrontiert). Ohne das Anfang 2010 in Kraft getretene Lebenspartnerschaftsgesetz wäre diese klare Benennung der Kurier-Redaktion wahrscheinlich schwerer gefallen, wage ich zu vermuten. In ihrer Zeit als Ministerin hätte Johanna Dohnal und ihren feministischen Anliegen ein öffentlicher Umgang mit ihrem Lesbisch-Sein wohl eher geschadet – auch wenn wir autonom-feministische Lesben es uns damals wünschten. In den letzten Jahren ihres Lebens hat sie kein Geheimnis mehr daraus gemacht und hat sich mit Annemarie Aufreiter auch noch verpartnert, knapp nachdem es am 1. Jänner möglich wurde – und knapp vor ihrem Tod. Im Europaparlament haben wir im Frauenausschuss (die Abstimmung im Plenum folgt Ende März), rechtzeitig vor dem Internationalen Frauentag, einen Erfolg für Familien beider Geschlechter und für beide sexuellen Orientierungen (homo und hetero) erzielt: Nicht nur 20 Wochen Mutterschaftsurlaub bei voller Bezahlung, sondern auch 2 Wochen Vaterschaftsurlaub bei voller Bezahlung, gleichzeitig mit der Mutter zu Beginn des Lebens des Kindes, müssen möglich sein. Und das gilt selbstverständlich auch für gleichgeschlechtliche Paare. Das EP zeigt den Regierungen der Mitgliedsstaaten den Weg. Damit diese ihn umsetzen, braucht es aber auch den Druck von Zivilgesellschaften und Einzelpersonen (also auch vom Leser, der Leserin dieser Zeilen ;-)) in den Mitgliedsstaaten.

beigestellt, Walter F. Kalina

Gerade bei Menschenrechtsfragen wie der Gleichstellung von Lesben und Schwulen und anderen Justiz- und Inneres-Angelegenheiten haben wir seit Inkrafttreten des Lissabon-Vertrages am 1. Dezember 2009 ja Mitentscheidungsrecht. Will heißen: Ohne die Europa-Abgeordneten geht in so sensiblen Bereichen wie Menschenrechten oder Datenschutz (s. SWIFT) nix mehr! Ulrike Lunacek ist Europa-Abgeordnete und stv. Klubobfrau der österreichischen Grünen. Sie ist Außenpolitiksprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im EP und Vorsitzende der LGBT-Intergroup des Europaparlamentes.

Aktuelles & Politik

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Enthüllung des Monats Schwuler Senator outet sich Peinlich, peinlich: Roy Ahburn, repub­ likanischer Senator aus Kalifornien, hat sich als schwul geoutet. Bislang war er als Aktivist GEGEN Schwulenrechte aufgetreten. Doch als er in Schwulenclubs gesehen wurde, blieb ihm nichts anderes übrig ...

US-Armee: Schwule ja, Homos nein Die Überschrift mag etwas verwirren, sie stimmt aber. Denn in den USA wurden gleichzeitig zwei Umfragen durchgeführt. Die erste wollte wissen, ob Schwule („Gays”) in der US-Armee dienen dürfen sollten – 70 Prozent waren dafür. Eine zweite Studie stellte dieselbe Frage, nur wurde nach Homosexuellen gefragt – die Zustimmung lag bei gerade 59 Prozent. Kommentatoren sagen nun: Die Taktik der community, mit „gay“ einen ehemaligen Schmähbegriff positiv zu besetzen, ist voll aufgegangen.

John Browne Als Chef des Ölkonzerns BP war John Browne einer der mächtigsten Wirtschaftsbosse der Welt. Seine Homosexualität verheimlichte er über Jahrzehnte, bis 2007 die britische Klatschpresse seine Beziehung zu einem Escort publizieren wollte. Brown trat zurück und schrieb nun ein sensationelles Buch („Beyond Business”) über das Fegefeuer aus privater Einsamkeit, persönlicher Schwäche – versteckt hinter der Fassade eines erfolgreichen Geschäftsmannes.

Martin Graf Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf von der FPÖ hat eine neue Theorie: Wer sich für Rechte von Schwulen und Lesben einsetzt, sei ein „AntidiskriminierungsPropagandist”. Weiter: „Das permanent gebrüllte Kampfwort ,Diskriminierung‘ ergibt (...) nur von den Homos ausgehend Sinn.” Vereine, die dieses Ziel verfolgen, arbeiten an einer „Parallellgesellschaft”. Wenn Sie, Herr Graf, die Gesellschaft repräsentieren, ja, dann ab in eine Parellellwelt!

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HERO OF THE MONTH

In jeder Ausgabe kürt NAME IT ab sofort den „Hero of the Month“. Menschen, die sich für die Anliegen homosexueller Menschen verdient machen, und die die Redaktion beeindrucken. Diesmal am Podest: „Harry Potter”-Darsteller Daniel Radcliffe.

Entertainment-Bereich tätig sind, hat er schon früh Bekanntschaften mit homosexuellen Männern gemacht und war, wie er sagt, angewidert. Aber nicht von den schwulen Freunden, sondern als er merkte, mit welcher Diskriminierung sie oft im täglichen Leben konfrontiert sind. „Ich kam in die Schule und habe dort zum ersten Mal erfahren, was Homophobie ist. Ich war schockiert.“

Daniel Radcliffe

W

ir haben es ja schon immer gewusst oder zumindest gehofft: Daniel Radcliffe, der 20-jährige britische Jungschauspieler und Herzensbrecher, ist schwul. Zumindest in einem Werbeclip gegen Homophobie, den Radcliffe gerade für die NGO „The Trevor Project“ abdreht. Eine NGO, die unter anderem eine Hotline für selbstmordgefährdete LBGT-Jugendliche und das Kommunikationsportal TrevorSpace anbietet. Radcliffe, 1989 in London als Sohn eines Literaturagenten und einer Casting-Direktorin geboren, ergatterte 1995 seinen ersten Fernsehauftritt in einer BBC-Adaption von Charles Dickens „David Copperfield“. Berühmt geworden ist er natürlich mit einer anderen Rolle; als Zauberlehrling Harry Potter spielte er sich in die Herzen eines Millionenpublikums. Der Anruf der Produzenten kam, als Daniel gerade in der Badewanne saß. Als ihm sein Vater die freudige Nachricht überbrachte, begann er zu weinen – „vor Freude“, wie er in Interviews immer wieder betont. Gemeinsam mit Rupert Grint und Emma Watson, die im Film Harrys immertreue Sidekicks Ron Weasly und Hermine Granger spielen, wurde er zu einem der bekanntesten und bestverdienendsten Jungschauspieler seiner Generation. Natürlich ließen sich da die Tratschreporter nicht lange bitten – minutiös dokumentierten sie Daniels Wandlung vom kleinen Jungen zum Teenager. Nach wie vor kursieren Gerüchte über eine mögliche Beziehung mit Emma Watson, was beide lächelnd dementieren. Auch Mutmaßungen über eine mögliche Homosexualität Radcliffes wurden von diesem mehrmals verneint. Gern erzählt er hierbei die Anekdote, dass einmal jemand gemutmaßt hätte, er sei schwul, einfach „weil mein Gesicht so schwul aussieht“. Da fragt sich nicht nur Daniel Radcliffe, was das wohl heißen soll. Die Spekulation über die Sexualität von Schauspielern (und jene, die es gerne wären) ist so alt wie die Filmindustrie selbst. Waren es einst solche Stars wie Rod Hudson oder James Dean, fokussiert sich die Klatschpresse heute auf Jungschauspieler. Ob Zac Efron, Orlando Bloom oder eben auch Radcliffe, sie alle mussten sich wegen ihres guten Aussehens und perfekten Stylings die Frage nach ihrer potentiellen Homosexualität stellen lassen. Manche reagieren geschockt und gehen auf Abwehrhaltung, während Daniel Radcliffe solchen Fragen mit einer irrsinnigen Gelassenheit entgegentritt. Dadurch, dass seine Eltern beide im

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Das Trevor-Project vereint prominente Unterstützer mit verschiedenen religiösen, politischen und auch sexuellen Backgrounds, die im engagierten Einsatz für die Sache geeint sind. Anne Hathaway bot sich etwa spontan bei einem Fundraiser zur Auktion an und wurde für 12.000 Dollar für eine gemeinsame Barrunde ersteigert. In dem Projekt zugehörigen, Youtube-Channel „Trevor ProjectMedia“ findet man Clips mit „Greys Anatomy“-Star TR Knight, Carmen Electra oder Kristin Davis (Sex and the City), aber auch ein berührendes Video mit Darstellern von Queer as Folk, die Auszüge aus E-Mails lesen, die verwirrte und hilfesuchende Jugendliche an das Trevor-Project gerichtet haben.

„Ich wäre der erste schwule James Bond!“

Man sieht also: Daniel Radcliffe befindet sich in Daniel Radcliffe illustrer Runde. Was seinen Einsatz besonders macht, ist nicht nur sein junges Alter, sondern auch das Bewusstsein, dass er dadurch die Spekulationen über seine Sexualität nur weiter nährt. Der charismatische Brite, der begeisterter Bassgitarrist ist, auf Bands wie The Sex Pistols oder Arctic Monkeys steht und in einem Interview eine Vorliebe für ältere Frauen eingestanden hat, beweist dadurch Mut und wahres Engagement und zeigt, dass es ihm eine Herzensangelegenheit ist, die Botschaft des Trevor-Projects nach außen zu tragen. Vor kurzem wurde Radcliffe bei einer Preisverleihung gefragt, wen er sich als Bondgirl wünschen würde, sollte er jemals die Rolle spielen. Er wies gelassen darauf hin, dass er den Agenten schon alleine deswegen nicht spielen könne, weil er zu klein sei, aber sollte es doch dazukommen, würde er „Harry Potter“-Co-Star Rupert Grint den Vorzug geben. „Ich wäre der erste schwule James-Bond.“ Auch wenn es dazu wohl nicht kommen wird, freuen wir uns zu sehen, was die Zukunft für diesen engagierten, sympathischen und vor allem auch talentierten jungen Mann bereithält. Wir meinen: Auch wenn er (sorry Jungs) leider nicht schwul ist, setzt er sich umso couragierter für die Belange von LBGT-Menschen ein, obwohl er damit zu rechnen hat, dass ihn manche deswegen schief anschauen. Respekt! 

Heathyr[1]

Der „Harry Potter“-Star hat Herz und Hirn am richtigen Fleck.

Das 1998 ins Leben gerufene Trevor-Project unterstützte er daher zunächst durch eine Geldspende. Von den Produzenten des Oscarprämierten Kurzfilmes „Trevor“ gegründet, soll es zum einen die Aufmerksamkeit auf die Selbstmordrate bei LBGT-Jugendlichen richten, die vier Mal so hoch ist wie bei heterosexuellen Jugendlichen. Und zum anderen via Rund-um-die-Uhr-Telefonberatung Betroffenen helfen. Der Film, ein Meisterwerk der jüngeren schwulen Filmgeschichte, porträtiert einen Jungen in der amerikanischen Pampa, dessen Liebe für Musicals und Diana Ross von seinem Umfeld mit Unverständnis und Misstrauen gestraft wird. Als er beginnt, seine Homosexualität zu entdecken und später zu dieser zu stehen, schlägt ihm Anfeindung und Hass entgegen. Der Beinahe-Selbstmord, mit dem der Film endet, zeigt, in welch extreme Situation homosexuelle Jugendliche getrieben werden, wenn sie sich in sozialer Isolation wiederfinden.


Uferlos - Das Kulturfestival Mit der nunmehr zweiten Auflage dieses Queer-Festivals kommen wieder hervorragende Künstler nach Wien. Die Palette reicht vom Kabarett, Chanson, Popmusik bis zu mitreissendem Rock! NINA HAGEN kommt am 26.06.2010 (nach langer Zeit wieder in Wien!) mit neuer CD im Gepäck! MARIANNE ROSENBERG, die Ikone der deutschen Popmusik mit ihrer fantastischen Band und einem Feuerwerk Ihrer Hits! TIM FISCHER mit einer Österreich-Premiere: Das Konzert! ALFRED BIOLEK erinnert an seine witzig geführten Talkshows in seinem Programm “Mein Theater mit dem Fernsehen”! CORA FROST, IRMGARD KNEF, MALEDIVA, erstmals CHRIS KOLONKO mit PEGGY MEGGY & FRIENDS im Vorprogramm sorgen für ein abwechslungsreiches, qualitativ hochstehendes und unterhaltsames Programm bei diesem Festival!

18.06.2010 bis 02.07.2010 in der Wiener Stadthalle! Nähere Info´s unter www.uferlos.or.at Tickets unter: www.stadthalle.com


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LifeBall 2010

Erda: Model/Agentur: Adia/Wiener Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Deko/Requisite: Liana Kunstpflanzen, Haare & Make-up: Thomas Orsolits/Making-of, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops Wotan: Model/Agentur: Louis/Tempo Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Karglmayer, Wilvorst, Herrenmoden, Zylinder: Gery Keszler, Haare & Make-up: Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com , Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Elisa Malec @ perfectprops Norne I., Norne II., Norne III.: Models/Agentur: Grace Pamba/Model Republic, Manya/Stella Models, Olivia S./Stella Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Karglmayer, Haare & Make-up: Thomas Lorenz/Freelancer, Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com, Maxi Aigner @ perfectprops, Shlomit Migay @ perfectprops, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Elisa Malec @ perfectprops, Gabriele Sulzgruber-Schartl, Theresa Starkl, Katrin Strobl

Weltenmutter


Orpheus, Eurydike: Models/Agentur: Paolo Svaluto/Stella Models, Beate Barton/Wiener Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Petar Petrov, Salamander, Wilvorst Herrenmoden, Lyra: BurgtheaterSchaumperücken: Birgit Mörtl, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Thomas Lorenz/Freelancer, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops

Orpheus und Eurydike

So läuft der gröSSte Life ball aller Zeiten Der Life Ball 2010, der heuer erst am 17. Juli stattfindet, wird alle bisherigen Bälle in den Schatten stellen. Denn erstmals wird der Life Ball nicht nur im Wiener Rathaus gefeiert. Diesmal erstreckt sich der Charity-Event gleich über drei (!) Veranstaltungsorte. Und was für welche! Der Life Ball 2010 wird heuer auch im Burgtheater und im Parlament zelebriert. Auf der Achse zwischen Burgtheater und Rathaus wird die traditionelle Eröffnung des Life Balls gefeiert und inszeniert. Für die Gäste der Life-Ball-Nacht geht es anschließend – je nach Ticket – zu einem der drei Feste. FEST 1: Im Rathaus können sich die Gäste in das schon traditionell bunte Treiben stürzen und bei internationalen DJs und Liveauftritten für den guten Zweck feiern. FEST 2: Im gediegenen Ambiente des Burgtheaters wird zur „Red Ribbon Cotillon” geladen. Internationale Stars und Künstler machen das exklusive Black-Tie-Event zum Society-Highlight. FEST 3: Im Parlament trifft sich ein internationales und hochkarätiges Publikum zur amfAR-Gala mit Gala-Dinner.

Alle Infos zum Event des Jahres, der heuer unter dem Motte „Erde“ steht 11


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Titania, Puck, Waldfeen: Models/Agentur: Nikolaus Fürhauser/Wiener Models, Beate Barton/Wiener Models, Manya/Stella Models, Olivia S./Stella Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Zaruba, Liana, Kunstpflanzen Diadem Titania: Gery Keszler, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Thomas Lorenz/ Freelancer, Thomas Orsolits/Making-of, Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com, Maxi Aigner @ perfectprops, Shlomit Migay @ perfectprops Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Elisa Malec @ perfectprops, Gabriele Sulzgruber-Schartl, Theresa Starkl, Katrin Strobl, Body Painting/Special Make-up-Effects: Birgit Mörtl

Puck und die Waldfeen


Die Sternzeichen im Element Erde Steinbock: Models/Agentur: Michael Allai/Tempo Models, Kostüme/Zubehör: perfectprops, Salamander, Hörner: Birgit Mörtl, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Thomas Lorenz/Freelancer, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Elisa Malec @ perfectprops, Gabriele Sulzgruber-Schartl, Teresa Starkl, Katrin Strobl, Body Painting/Special Make-up-Effects: Birgit Mörtl

Steinbock – Ehrgeiziger Materialist

So kommst du zu Deinen Life-Ball-Karten Alles neu bei der Ticketvergabe! Der Partner der vergangenen Jahre – die mobilkom – hat sich angesichts der Wirtschaftskrise aus dem Staub gemacht. Eh klar, bei afrikanischen Aidswaisen zu sparen, ist immer ein richtiger erster Schritt ... In die Presche sprang, doch etwas überraschend, das Onlineportal der Kronenzeitung. Du kannst dich von Mittwoch, 24. März, 11.30 Uhr, bis Mittwoch, 21. April, 15.00 Uhr, auf www.krone.at/lifeball für Life-Ball-Tickets zum Stückpreis von 150 Euro sowie für Style-Tickets um 75 Euro vormerken lassen (Achtung! Willst du die günstigen Style-Tickets ergattern, lies vorher die Bedingungen auf www.stylebible.org durch!). NAME IT-TIPP: Mehrmaliges Registrieren erhöht die Chancen auf Karten – egal welcher Kategorie! Du kannst dich pro Stunde einmal für die Kaufoption vormerken lassen. Die Tickets werden schließlich nach Registrierungsschluss per Zufallsgenerator vergeben. Alle Glücklichen, die maximal zwei Life-Ball-Karten bekommen, werden bis zum 24. April per E-Mail verständigt. NAME IT wünscht viel Glück!

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Titania, Puck, Waldfeen: Models/Agentur: Nikolaus Fürhauser/Wiener Models, Beate Barton/Wiener Models, Manya/Stella Models, Olivia S./Stella Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Zaruba, Liana, Kunstpflanzen Diadem Titania: Gery Keszler, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Thomas Lorenz/Freelaa Plutos, Tyche: Models/Agentur: Edgar/Stella Models, Nora Garmer/Stella Models, Kostüme/Zubehör: Zaruba, perfectprops, Art for Art, Füllhorn: Wiener Staatsoper, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com, Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Tattoo: Birgit Mörtl ncer, Thomas Orsolits/Making-of, Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com, Maxi Aigner @ perfectprops, Shlomit Migay @ perfectprops Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops, Elisa Malec @ perfectprops, Gabriele Sulzgruber-Schartl, Theresa Starkl, Katrin Strobl, Body Painting/Special Make-up-Effects: Birgit Mörtl

Tyche und Plutos


Demeter jung, Demeter Weib, Demeter alt: Models/Agentur: Olivia Ziedek/Stella Models, Maggie/Stella Models, Barbara Eisert/Wiener Models, Kostüme/Zubehör: Art for Art, Zaruba, SalamanderDiadem mit Ähren: Gery Keszler, Haare & Make-up: Anna Prokop @ perfectprops, Thomas Lorenz/Freelancer, Making-of, Wolfgang Lindenhofer/www.wolfganglindenhofer.com Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops, Ali Rabbani @ perfectprops, Asal Saedi @ perfectprops

Demeter

Lifeball als auftakt zur aids-Konferenz Dass der Life Ball heuer zwei Monate später als sonst üblich stattfindet, hat einen guten Grund: Der Ball dient als glamouröser Auftakt zur WeltAids-Konferenz. Umso intensiver versuchen die Ballorganisatoren, das Thema HIV/Aids wieder in den Mittelpunkt des Interesses und der Berichterstattung zu rücken. Life-Ball-Organisator Gerry Keszler: „Obwohl die Neuinfektionszahlen weltweit steigen und der Kampf gegen das Virus noch lange nicht gewonnen ist, ist das öffentliche Interesse an diesem Thema dramatisch gesunken. Wir müssen die geballte Aufmerk­ smakeit der Medien rund um diese Konferenz bestmöglich nutzen, um unseren Kampf gegen HIV voranzutreiben.“ Für den Life Ball bedeutet das aber auch, dass die Nacht des 17. Juli noch außergewöhnlicher und fantasievoller werden soll als in den vergangenen Jahren! 15


Interview Asim Aliloski Text Manuel Simbürger Fotos IBM Österreich

„Bei uns gibt es weltweit 45 geoutete Top-Manager!“

IBM gehört nicht nur zu den größten Hard- und Software-Herstellern der Welt, sondern zeigt auch beispielhaft vor, wie man in einem Unternehmen als Schwuler, Schwarzer oder Ausländer erfolgreich sein kann. Klar, dass NAME IT genauer nachgefragt hat. Andreas Citak, GLBT-Executive Manager bei IBM – und schwul.

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uch 2010 gilt in der Wirtschaft oft: Willst du was werden, musst du weiß, männlich und hetero sein. IBM macht hier eine Ausnahme. Der Konzern gehört nicht nur im IT-, sondern auch im Diversity-Bereich zu den weltweiten Führern. Ziel von IBM: Die Wirtschaft vielfältiger zu machen. Das unterstützt NAME IT und bat Dagmar Gaugl, Diversity-Beauftragte des Unternehmens, und Andreas Citak, GLBT-Executive Manager, zum Interview.

Transgender-Personen in allen Organisationen als Mitarbeiter tätig sind. Wenn wir das in unseren Strukturen reflektieren, können wir damit Kunden bessere Lösungen anbieten, die auch die sexuelle Orientierung am Arbeitsplatz berücksichtigen. In der österreichischen Wirtschaft ist die sexuelle Orientierung als Diversity-Ansatz immer noch nicht selbstverständlich. Auf das möchten wir zum einen aufmerksam machen, zum anderen wollen wir den Unternehmen helfen, daraus wirtschaftliche Vorteile zu erzielen.

Warum braucht eine Firma einen eigenen Diversity-Beauftragten?

Wenn sich ein Kunde besonders stark für Diversity einsetzt, wird dieser dann bevorzugt?

Dagmar Gaugl: Diversity ist kein Zustand, sondern ein Prozess, der gelebt werden muss. Nur so kann eine Chancengleichheit für ALLE Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen garantiert werden. Genau dies ist auch unser Ziel. Zusammengefasst geht es also um die Abschaffung von Barrieren und um das Erschaffen von Chancengleichheit.

Citak: Nein, aber es ist beispielsweise ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von unseren Lieferanten. Das, was wir selbst leben, wollen wir an den Kunden weitergeben. Wir haben die Nicht-Diskriminierung von GLBTMitarbeitern vor bereits 25 Jahren eingeführt, weshalb wir auch wissen: Diversity zahlt sich aus. Ein Beispiel: Eine Firma mit 10.000 Mitarbeitern hat am Jahresende, wenn sie GLBTDiversity implementiert hat, ein besseres operatives Ergebnis von 30 bis 80 Millionen Euro, abhängig von der Branche.

Hr. Citak, Ihre genaue Berufsbezeichnung ist „GLBT Diversity Solutions Business Development Executive Manager“. Das müssen Sie uns genauer erklären. Andreas Citak: Ich bin dafür zuständig, Kontakte und Beziehungen zu Kunden und GLBT-Non-Profit-Vereinen in Europa, Russland, im Mittleren Osten und Afrika aufzubauen und eventuell mit ihnen gemeinsame Projekte zu starten. Es sind Projekte, die sich auf alle Untergruppen von Diversity beziehen. Im Speziellen liegt mein Fokus bei GLBT als Kunden-Segment. Auch die Frage an Sie: Warum braucht man einen GLBT-Executive Manager? Citak: Es wird niemand heutzutage bestreiten, dass Schwule, Lesben, Bisexuelle und

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Warum ist es für ein internationales Unternehmen so wichtig, ein „bunt gemixtes Team“ zu haben? Gaugl: Für IBM ist es auch ganz wichtig, gegenüber dem Kunden Diversity zu leben. Denn auch diese sind sehr vielfältig. IBM muss als internationales Unternehmen fähig sein, mit diesen Kunden zu kommunizieren. Je unterschiedlicher das Team, desto besser kann man auch auf die unterschiedlichen Wünsche der Kunden eingehen. Diversity ist ein großer Faktor für Kreativität. Es geht auch darum, für potentielle Arbeitnehmer als Arbeitgeber interessant zu sein. So können die besten Talente gefunden und gefördert werden.

Wie gehen Sie vor, wenn ein Mitarbeiter zu Ihnen kommt und sagt, er fühle sich diskriminiert? Gaugl: Es gibt ein offizielles Tool, mit dessen Hilfe man sich beschweren kann. Die Daten werden anonymisiert. Dann wird geschaut: Welche Art von Diskriminierung liegt vor? Und wie kann man dagegen vorgehen? Danach wird an einer Lösung gearbeitet; bei Bedarf wird belehrt oder gemahnt. Es ist auch möglich, sich an mich als Diversity- bzw. Gleichbehandlungsbeauftragte persönlich zu wenden. Wir suchen stets Verbesserungsvorschläge und halten die Augen offen, wo noch Aufklärungsbedarf besteht. Uns ist aber auf der anderen Seite auch wichtig, bestimmten Gruppen, beispielsweise Frauen oder Schwulen, das Selbstbewusstsein zu vermitteln, sich überhaupt für höhere Positionen zu bewerben. Zur Unterstützung dieser Bestrebungen gibt es eigene Fördermaßnahmen und -programme innerhalb der IBM. Hr. Citak, wie geht man in Ländern, wo Homosexualität noch strafbar ist, mit der GLBT-Thematik um? Citak: In IBM haben wir die globale Diversity Policy, die in jedem Land gilt, in dem wir eine Niederlassung haben. Ich kann mich an eine Anfrage aus Dubai erinnern. Da ging es darum, ob die arabischen Länder aus der GLBT-Diversity-Policy herausgenommen werden können. Als schwuler Mitarbeiter der IBM war ich sehr stolz, als diese Anfrage von höchster Ebene abgelehnt wurde. Trotzdem gibt es immer noch sehr wenig geoutete Top-Manager. Wieso? Und ist dies bei IBM anders? Citak: Ja, das ist es tatsächlich. Diversity kann nur erfolgreich implementiert werden, wenn es von höchster Ebene unterstützt wird – wie es


bei IBM der Fall ist. Aber es stimmt, je höher die Position, desto schwieriger ist es, einen geouteten Manager zu finden. Bei IBM gibt es weltweit 45 geoutete Top-Manager in hohen Positionen. Die meisten davon sind in Amerika, in Europa sind es drei. Ich bin einer davon.

aus wirtschaftlichen Gründen eingeführt. Vor 25 Jahren wusste man noch nicht, dass das ein wirtschaftlicher Faktor ist. Wir unterstützen die GLBT-Community, weil wir überzeugt sind, dass wir damit das Richtige tun. 

Hr. Citak, wie fühlen Sie sich als schwuler Mitarbeiter in einer Führungsposition bei der IBM?

Statement von Johann Hainzl, Personalchef IBM Österreich: „GLBT – gay, lesbian, bisexual, transgender – ist eine Säule von Diversity in IBM. Es gibt dazu lokal ein eigenes Netzwerk naJohann Hainzl, Personalchef IBM Österreich mens EAGLE (employee alliance for Gay, Lesbian, Bi-sexual, Transgender empowerment) für schwule, lesbische, bi- und transsexuelle Mitarbeiter/innen sowie deren Unterstützer. EAGLE fördert eine offene und diskriminierungsfreie Arbeitsumgebung, in der Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle sich wohlfühlen und produktiver arbeiten können. Das EAGLENetzwerk arbeitet in Österreich eng mit HRDiversity zusammen. Durch die Akzeptanz unterschiedlicher sexueller Orientierungen fühlen sich die betroffenen Mitarbeiter/innen angenommen und wertgeschätzt, und haben nicht das Gefühl, einen Teil ihrer Persönlichkeit am Arbeitsplatz ‚verheimlichen‘ oder aussparen zu müssen.“

Citak: Ich fühle mich sehr gut. Ich habe mich vor mittlerweile zehn Jahren geoutet. Es wurde sehr gut aufgenommen, auch wenn ich gemerkt habe, dass ich immer wieder von der Seite etwas komisch angeschaut wurde. In meiner jetzigen Arbeit habe ich festgestellt: Die verschiedenen Diversity-Bereiche sind oft unterschiedlich, aber beispielsweise Schwule und die Frauen-Förderung in den Führungspositionen haben oft mit denselben Problemen zu kämpfen. Wird Diversity Management auch in Österreich immer wichtiger? Gaugl: Diversity gewinnt zunehmend an Interesse und Bedeutung. Immer mehr Firmen widmen sich diesem Thema. Wir bekommen sehr viele Anfragen. Schließlich ist und bleibt IBM Vorbild in Sachen Diversity. Citak: IBM hat die Diversity Policy nicht nur

Andreas Citak, GLBT-Executive Manager

Fact Box Diversity Management IBM Unter „Diversity Management“ versteht man eine firmeninterne Politik, die Diskriminierung jeglicher Art verhindern und die Vielfalt der Mitarbeiter hervorheben soll. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten farbigen Mitarbeiter eingestellt, danach kamen die ersten weiblichen, aber auch behinderten Mitarbeiter. In den 1950er-Jahren gab es die erste Antidiskriminierungs-Richtlinie. Die Gleichstellung von Homosexuellen wurde 1984 eingeführt. Das Engagement der IBM wurde auch bereits mehrfach ausgezeichnet: Erst vergangenes Jahr erhielt das Unternehmen den „Meritus“-Award für das vorbildliche Engagement im Bereich Homosexualität. Dieses Jahr folgte der Diversity-Preis der Wirtschaftskammer Wien.

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Text & Interview Manuel Simbürger Fotos Miriam Höhne

Der Papa und der Papi 18


Gerald ist Hauptschullehrer, Christian Personalentwickler. Beide Papas mit NAME IT-Redakteur Manuel Simbüger (u.).

In einer Zeit, in der oftmals konservative Werte wichtiger sind als Menschlichkeit, gibt es Familien, die ihr Anders-Sein nicht verstecken. Schwule Pflegeeltern zum Beispiel, die einem Kind ein neues Leben ermöglichen und deswegen heiß begehrt sind – wenn auch nicht überall in Österreich. NAME IT besuchte zwei schwule Pflegepapas und sprach mit ihnen über ihre täglichen Sorgen, Pflichten – und natürlich Freuden.

A

ls wir das Wiener Einfamilienhaus von Gerald und Christian betreten, fällt uns sofort eines auf: Die vielen Spielsachen, überall verteilt, die glückliche Omi und ein noch glücklicheres Mädchen von drei Jahren mittendrin. Wir werden kurz mit den strahlend blauen Augen gemustert, dann widmet sich Anna (Name von der Redaktion geändert) wieder ihrem Puzzle. Zwischendurch bittet sie höflich um ein Stück Schokolade, kuschelt sich liebevoll an Gerald und Christian oder verlangt auch schon mal, wir sollten doch bitte etwas leiser sprechen. Ganz klar: Die kleine Dame ist die Chefin im Haus. „Mittlerweile weiß sie, dass sie als kleines blondes Engerl alle um die Finger wickeln kann!“, lacht Gerald, 32, Hauptschullehrer und nach eigenen Angaben der strengere von zwei Papas. „Von mir hat sie das ausgeprägte Regel-Bewusstsein.“ Genau: Anna hat zwei Papas. Pflegepapas, um genau zu sein. Vor zwei Jahren kam das Mädchen zu Christian und Gerald. Ein Kinderwunsch sei bei beiden „immer schon dagewesen“, also erkundigte man sich nach Möglichkeiten, bis man beim MAG ELF (Referat für Adoptiv- und Pflegekinder Stadt Wien) und der Option ‚Pflegeelternschaft‘ landete. Nach einer genauen Überprüfung nimmt man mit anderen Pflegeeltern an emotional intensiven Kursen teil, die von Sozialarbeitern geleitet werden. „Schließlich geht es darum, Eltern für das Kind zu finden und nicht umgekehrt“, so Martina Reichl-Roßbacher, Leiterin des MAG ELFs. Sprichwörtlich „gesucht und gefunden“ haben sich dann Christian, Gerald und die kleine Anna. „Es ging alles sehr schnell. Am Montag kam der

„Mittlerweile weiß sie, dass sie als kleines blondes Engerl alle um die Finger wickeln kann!“ Anruf, dass Anna ab nun bei uns wohnen würde, am Samstag war sie schon bei uns“, erinnert sich Christian, 33 Jahre und Personalentwickler der Stadt Wien. Zuvor war sie bereits in Krisenpflege untergebracht. Dort hat Anna das erste Mal Nähe erfahren. Denn ihrer leiblichen Mutter war (und ist) es wegen ihrer psychischen Situation nicht möglich, sich um ihre Tochter zu kümmern. „Man kann von einer Alltags-Vernachlässigung sprechen“, meinen die Pflegepapas, wollen dazu aber nicht mehr sagen. Sie erzählen aber, dass es Anna verhältnismäßig gut ging, als sie zu ihnen kam. „Ihre Zähne waren in einem schlechten Zustand, da sie von den Eltern immer nur Süßigkeiten zu essen bekommen hat. Es war auch eine apathische Haltung zu bemerken, die sie aber schnell aufgab. Sie ist eine starke Persönlichkeit“, so Christian stolz. Ihm und Gerald ist bewusst, dass Anna im Vergleich zu anderen Pflegekindern einen kleinen Rucksack aus ihrer Vergangenheit mitbekommen

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„Mit ihren Papas geht sie gern schwimmen, zu Geburtstagsfeiern anderer Kinder oder auf den Spielplatz.“ hat. Das bestätigt auch Reichl-Roßbacher: „Ein Pflegekind ist immer ein Kind, welches aus einer Krise kommt. Meist sind dies Sucht- und Gewaltprobleme seitens der Eltern, Verwahrlosung oder psychische Krankheiten der Eltern. Den Kindern geht es nicht nur körperlich sehr schlecht: Sie sind oft der Sprache nicht mächtig, weil man mit ihnen nie geredet hat. Sie waren von Beginn an allein. Sie haben gelernt: ‚Da kommt keiner, wenn ich weine.‘ Trotzdem, oder gerade deshalb, sind unsere Pflegekinder sehr distanzlos.“ Das bestätigt auch Christian: „Uns wurde gesagt, dass Anna Männern gegenüber abwehrend reagiert – das war bei uns überhaupt nicht so. Sie ist uns seit dem ersten Treffen zugegangen, hat sofort mit uns gespielt. Es hat einfach von Anfang an gepasst. Wir sind eine Einheit.“ „Beim Modell der Pflegeelternschaft geht es um die Frage: ‚Wer kann Familie sein?‘“, betont Reichl-Roßbacher. Deshalb freue es sie besonders, dass sich auch homosexuelle Pärchen bei ihr melden. „Zwei Männer sind genauso ‚Familie‘! Wieso auch nicht?“ Überhaupt messe man „der sozialen Elternschaft viel zu wenig Bedeutung bei“, ist ReichlRoßbacher überzeugt. „Dem Kind ist es vollkommen wurscht, wer es geboren hat.“ Ähnlich scheint das auch die kleine Anna zu sehen: Christian nennt sie Papi, Gerald ist der Papa. Oder „Papa Bär“, wenn sie wütend auf ihn ist. Und dann gibt es „noch die Mama, die halt wo anders wohnt, und den ‚anderen Papa‘, zu dem sie aber sehr wenig Beziehung hat“, so Gerald. Eine Situation, die für Anna „ganz normal“ ist, versichern die beiden Pflegepapas. „Sie fragt niemals nach ihren leiblichen Eltern.“ Einmal im Monat für je eine Stunde werden diese aber besucht, unter Aufsicht eines erfahrenen Sozialarbeiters. Diese Besuchskontakte sind vorgeschrieben. Gerald: „Durch den Kontakt mit den leiblichen Eltern fühlt Anna sich nicht ausgegrenzt. Sie weiß, dass sie in einer großen Familie aufwächst, das gibt ihr Sicherheit.“ Diese Sicherheit braucht Anna, denn obwohl das Mädchen viele Ängste abgebaut hat, seitdem sie bei ihren Pflegepapas ist, so ist eines doch geblieben: Die Angst vorm Verlassen-Werden. „Sie muss immer wissen, wo wir sind, dass wir auf sie aufpassen und nicht weggehen.“ Besonders anfangs haben Papi und Papa intensive Rituale entwickelt, um Anna an sich zu binden, wie gemeinsam mit ihr einzuschlafen und Lieder zu singen. Dies hat bis heute angehalten: „Momentan hat sie die Phase, in der sie andauernd zwischen uns schläft. Das zeugt von einer sehr intensiven Bindung“, erzählt Gerald voller Vater-Stolz. Trotzdem betont Reichl-Roßbacher, dass ein Pflegekind kein Adoptivkind sei. Pflegeeltern verfügen zwar über das Recht, alltägliche Entscheidungen wie über Kindergarten, Schule oder Operationen zu treffen, rechtlich sind sie den leiblichen Eltern aber nicht gleichgestellt. So besteht nicht nur eine Besuchspflicht gegenüber den Eltern, diese haben auch grundsätzlich jederzeit das Recht, ihr Kind wieder zu sich zu holen. Wie geht man mit diesem Wissen um? „Prinzipiell ist diese Angst immer da, besonders am Anfang. Mittlerweile ist Anna aber länger bei uns als bei ihren leiblichen Eltern, was für uns spricht“, ist sich Christian sicher. Pflegeeltern müssen aber nicht nur mit den leiblichen Eltern, sondern auch mit dem Jugendamt eng zusammenarbeiten. ReichlRoßbacher: „Als Pflegefamilie ist man eine öffentliche Familie!“ Gerald aber empfindet dies eher als „Unterstützung und nicht als eine Kontrolle. Außerdem haben wir nichts zu verbergen“. Was heißt: Übernimmt man als schwuler Mann eine Pflegevaterschaft, muss das Outing bereits abgeschlossen und man mit seiner Sexualität im Reinen sein. Und nein, Pädophilie hat mit dem Kinderwunsch von Schwulen nichts zu

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Schedl

„Wir haben positive Erfahrungen mit homosexuellen Pflegeeltern!“ Christian Oxonitsch, Wiener Stadtrat für Bildung, Jugend, Information und Sport, stand NAME IT zum Thema „Schwule Pflegeeltern“ Rede und Antwort. Sind schwule Pflegeeltern anders? Christian Oxonitsch: Die Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Pflegeeltern sind durchwegs positiv. Es gab bis dato keine Rückstellungen. Ja – sie sind anders. Sie sind unserer Erfahrung nach sehr offen und wertschätzend gegenüber den leiblichen Eltern. Gleichgeschlechtliche Eltern haben sich mit ihrem „Anderssein“ intensiv auseinandergesetzt und sind in ihrer Umgebung akzeptiert. Sie wissen, dass auf das Pflegekind in Zukunft viele Fragen zukommen werden. Sind Sie dafür kritisiert worden, dass Homosexuelle ein Pflegekind aufnehmen dürfen? Oxonitsch: Selbstverständlich – man muss nur das Protokoll der letzten Gemeinderatssitzung lesen (lacht)! Besonders die FPÖ läuft gegen diese Entscheidung immer wieder Sturm und hat auch den entsprechenden Öffentlichkeitsmaßnahmen nicht zugestimmt. Leider wird dies von der FPÖ zum Thema gemacht. Was sind dabei die meisten Vorurteile und Kritikpunkte, die Sie zu hören bekommen?

Oxonitsch: Das weiß die andere Seite ja oft selber nicht! Hauptsache, das Thema wird weiter am Köcheln gehalten. Anscheinend wird von gewissen Parteien immer noch das traditionelle Familienbild vor sich her getragen. Dass ein gleichgeschlechtliches Pärchen ein Kind großzieht, passt da wohl nicht in deren Gesellschaftsbild. Was wir aber schon merken, ist: Es hat sich im Bereich „Pflegeelternschaft“ sehr viel bezüglich der Akzeptanz von schwulen oder lesbischen Paaren getan. Ich kenne selbst ein schwules Pflegeelternpaar sehr gut und weiß deshalb: Bei den Ausbildungskursen gab es nie Probleme, sie wurden nie komisch von der Seite angeschaut. In der Gesellschaft hat sich also viel getan, bei manchen Parteien wohl noch nicht.

In manchen „roten“ Bundesländern, wie Burgenland oder Salzburg, reagiert man auf dieses Thema aber zögernd bis negativ. Bei der burgenländischen Jugendwohlfahrt meinte man sogar, dass zwei Männer keine Familie seien ...

Sind Sie wegen der Entscheidung, homosexuelle Pflegeeltern zuzulassen, auch schon Partei-intern kritisiert worden?

Würden Sie sich persönlich eine Aufhebung vom Adoptionsverbot von Homosexuellen wünschen?

Oxonitsch: Nein! Man muss aber auch sagen: Es ist ja schon sehr lange erlaubt, dass Homosexuelle eine Pflegeschaft übernehmen. Das erste offen lesbische Paar hatten wir vor 14 Jahren. Neu ist jedoch, dass wir dieses Thema explizit in den Mittelpunkt stellen, weil die Nachfrage von schwulen Männern in den letzten Jahren und besonders seit der großen Kampagne 2006 gestiegen ist.

Oxonitsch: Für mich wäre das durchaus eine denkbare Variante. Es wäre eine logische Konsequenz der positiven Erfahrungen mit homosexuellen Pflegeeltern.

Oxonitsch: Möglicherweise gibt es einfach zu wenig Erfahrungswerte? Dann wüsste man nämlich, dass es nur Positives zu berichten gibt. Das betone ich immer wieder. Natürlich gibt es auch im politischen Diskurs Druck, wobei schwule Pflegeeltern mittlerweile auch in konservativen Kreisen akzeptiert sind. Also: Die Gesellschaft verändert sich, die Politik auch (nur leider die FPÖ nicht) und ich als positiv denkender Mensch sage: Man soll sich unsere positiven Beispiele in Wien ansehen!

Was halten Sie persönlich von der Eingetragenen Partnerschaft? Oxonitsch: Es ist ein wichtiger Schritt in Richtung öffentlicher und staatlicher Akzeptanz.

2006 gab es eine Kampagne der MAG ELF, im Rahmen derer auch explizit um homosexuelle Pflegeeltern geworben wurde. Ist eine ähnlich große Kampagne wieder geplant?

In anderen Ländern dürfen Schwule adoptieren. Wieso in Österreich nicht?

Oxonitsch: Nein, weil wir das Thema nun „ganz normal“ in das System und in Werbungen integrieren. Uns geht es darum, das Kind in den Mittelpunkt zu stellen und gute Eltern zu finden. Momentan haben wir ein bis zwei homosexuelle Pflegeeltern pro Ausbildungskurs.

Oxonitsch: Österreich ist ein konservatives, katholisch geprägtes Land und bis dato wurde im Parlament keine Mehrheit für das Adoptionsrecht gleichgeschlechtlicher Paare gefunden. Ich bin aber optimistisch, dass wir hier die Diskussionen weiterführen werden. Wer in einem Bundesland Pflegevater bzw. Pflegemutter werden kann, darüber entscheidet hingegen das Land.

Wie definieren Sie persönlich „Familie“? Oxonitsch: Gar nicht, weil es nicht möglich ist! Es gibt mittlerweile so derart viele verschiedene Formen von Familie, dass eine Definition nur Ausschließung bedeuten würde. Haben manche Politiker vielleicht Angst vor einer anderen Art von Familie als die traditionelle von „Vater-Mutter-Kind“? Oxonitsch: Natürlich! Ich glaube, dass es da Ängste gibt. Nur muss man sich einfach die Gesellschaft anschauen, um zu wissen, dass diese Ängste unbegründet sind. Es ist nicht Aufgabe der Politik, Antworten auf die verschiedenen Familienformen oder Zusammenlebens-Formen zu geben oder diese gar vorzuschreiben. Aufgabe soll eine optimale Unterstützung sein.

Was will die SPÖ in den Bereichen Eingetragene Partnerschaft, Adoptionsverbot und homosexuelle Pflegeeltern noch erreichen? Oxonitsch: Ein wichtiges Ziel ist, alles zu tun, um die gesellschaftliche Akzeptanz noch zu vergrößern. Wir positionieren uns klar und wollen das Bewusstsein wecken, dass z. B. die Eingetragene Partnerschaft eine Form des Zusammenlebens ist, die auch gesellschaftlich von verschiedenen Institutionen akzeptiert wird. Darum auch der klare Schritt in Richtung „schwule Pflegeeltern“. Wir laden alle herzlich ein, die uns hier unterstützen wollen. Besonders aber die EP und das Adoptionsverbot werden sicher noch länger diskutiert werden müssen, aber wenn hierzu ein Beitrag von mir gewünscht wird: Ich bin gerne dabei. 

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Ich habe mir sehr oft die Frage gestellt: Ist mein Kinderwunsch egoistisch? tun. Martina Reichl-Roßbacher ist seit über 20 Jahren im Amt und hatte bis heute noch nie mit solch einem Vorfall zu tun. „Wir haben nur gute Erfahrung mit homosexuellen Pflegeeltern!“, betont sie nachdrücklich. Vielmehr sei es nämlich so, erzählt sie, dass Kinder, die bei homosexuellen Pflegeeltern aufwachsen, später ein größeres Maß an Toleranz zeigen. würden. Auch die persönliche Entwicklung oder schulische Leistungen seien nicht anders als bei Kindern von heterosexuellen Pflegeeltern. Gesellschaftliche Vorurteile lassen sich leider nicht so leicht auslöschen. Auch die leiblichen Eltern von Anna haben zuerst mit Ablehnung reagiert, als sie erfuhren, zu wem ihre Tochter in Pflege kommt. Das erste gemeinsame Treffen wurde auf deren Wunsch abgesagt. Christian gibt aber zu, auch selbst Zweifel gehabt zu haben: „Ich hatte Angst, dass Anna doppelt diskriminiert werden würde: Einerseits, weil sie ein Pflegekind ist, andererseits, weil sie bei zwei Schwulen aufwächst. Ich habe mir sehr oft die Fragen gestellt: Ist mein Kinderwunsch egoistisch? Tun wir dem Kind wirklich etwas Gutes?“ Das tun sie. Nicht nur, dass sich Anna prächtig entwickelt, sie ist sozial integriert und hat viele Freunde. Mit ihren Papas geht sie gern schwimmen, zu Geburtstagsfeiern anderer Kinder oder auf den Spielplatz. Anna besucht auch einen Kurs für musikalische Früherziehung. „Sie braucht die Action!“, lacht Gerald. Anfeindungen gab es noch nie, im Gegenteil: „Wir bekommen sehr viel Unterstützung.“ Diese komme sowohl aus dem Freundeskreis als auch aus der Familie selbst. Dank der vielen Frauen in der Familie seien auch genügend weibliche Bezugspersonen für Anna vorhanden. Obwohl, betont Gerald, dies nicht bewusst geschehe: „In jeder Familie gibt es jemanden, der die klassische Mama-Rolle, und jemanden, der die klassische Papa-Rolle übernimmt. Egal, welches Geschlecht man hat.“ Bei ihnen sei eindeutig er „die Mama“. Und weil sich Mütter und Väter nun mal gern untereinander austauschen, sind die beiden einer Regenbogen-Pflegeeltern-Gruppe beigetreten, die derzeit 30 Paare umfasst. Das ist aber noch nicht alles: Christian und Gerald werden bald ein zweites Pflegekind aufnehmen. „Wir stecken gerade in

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MMEN Ko T AR von Manuel Simbürger

Wenn das nicht Familie ist!

den Vorbereitungen.“ Bleibt da noch Zeit für sich und den Partner? Es sei schwierig, geben die beiden zu. Wobei: Als Anna das erste Mal bei der Omi geschlafen hat, war das den Pflegepapas dann doch nicht so recht, erinnert sich Christian: „Wir hätten sie am liebsten sofort wieder heimgeholt, so vermisst haben wir sie.“ Ganz normale Eltern eben. Wir bedanken uns bei Martina Reichl-Roßbacher, Stadtrat Christian Oxonitsch und seinem Team und natürlich bei den zwei Pflegepapas! Pflegekind Anna durfte aus rechtlichen Gründen nicht fotografiert werden. 

Ein Kind schreit nachts, aber keiner kommt. Die meisten Zähne sind schon vor Kindergarten-Beginn ausgefallen. Für Hunderte Kinder in Wien ist das die Realität. Gott sei Dank gibt es Menschen, so genannte Pflegeeltern, die sich dieser kleinen Wesen annehmen, sie lieben und ihnen ein neues Leben ermöglichen, weit weg von Gewalttätigkeit und Suchtproblemen. Pflegeeltern sind Helden des Alltags. Wenn’s dann aber ein gleichgeschlechtliches Pärchen ist, hört es sich bei vielen mit der Heldenhaftigkeit auf und man geht wohl lieber die Gefahr der Verwahrlosung ein, bevor man das Kind „zu zwei Schwulen gibt“. Glauben Sie nicht? In der Jugendwohlfahrt im Burgenland wies man uns darauf hin, dass „Pflegekinder in eine PflegeFAMILIE kommen sollen, und zwei Männer sind halt keine Familie“. Na bumm. Und das, obwohl dort ja eigentlich die SPÖ das Sagen hat. Auch im „roten“ Salzburg war die Reaktion ähnlich, wo man „so einen Fall, der bisher noch nicht vorlag, ganz genau prüfen müsse“. Hier gestaltet sich also der Wunsch eines liebevollen (aber halt schwulen) Pärchens, welches einem Kind aus der Krise helfen möchte, als „eher schwierig“. Alleinerziehern jedoch ist eine Pflegeschaft gestattet, denn es „muss ja nicht dezidiert eine Familie im Sinn von einem Pärchen sein“. Welche Art von Pärchen? Ganz schön schwierig anscheinend, wer denn nun Familie ist. Genau darum geht es bei einer Pflegeschaft: Wer kann Familie sein“. Und da darf es doch, bitte schön, nicht vorrangig sein, ob ich halt nun zufällig schwul oder lesbisch bin. Wien ist tatsächlich anders, denn hier wirbt man mit Plakaten spezifisch um homosexuelle Pflegeeltern. Gut so! Schon längst ist die traditionelle Familienform von Mutter, Vater und (erst nach der Hochzeit geborenes) Kind überholt. „Familie“ sind nicht dieselben Gene, sondern Akzeptanz, Liebe und Geborgenheit. Soziale Familie statt Blutsverwandtschaft. Ich werde nie vergessen, wie die kleine Anna glücklich gelacht, liebevoll ihre zwei Papis umarmt hat und sich sichtlich beschützt fühlte. Wie sehr die Augen eben dieser Papis gestrahlt haben, wenn sie von ihrem kleinen Engel erzählt haben. Wenn das nicht Familie ist, wer oder was dann? 

So wirst du Pflegepapa: Ansprechpartner

Dauer- oder Krisenpflege?

In Wien ist das Referat für Adoptiv- und Pflegekinder (MAG ELF) unter der Leitung von Martina Reichl-Roßbacher zuständig: Lustkandlgasse 50, 1090 Wien, Tel.: 01/368 71 91. Weitere Informationen unter

In eine Krisenpflege kommen Kinder zwischen null und drei Jahren und bleiben bei den Pflegeeltern in der Regel sechs bis acht Wochen. Während dieser Zeit wird den leiblichen Eltern die Chance gegeben, ihre Krise wieder in den Griff zu bekommen. Ist dies nicht der Fall, wird das Kind in eine Dauerpflege übergeben. Das bedeutet, dass die Kinder in der Regel bei den Pflegeeltern aufwachsen, bis es zu einer „normalen“ Alters-bedingten Trennung kommt. Der Kontakt zur Herkunftsfamilie muss aufrechterhalten werden. Die leiblichen Eltern haben prinzipiell immer das Recht, eine Rückführung des Kindes zu beantragen.

www.pflegepapa.at In allen anderen Bundesländern ist die jeweilige Abteilung für Jugendwohlfahrt zuständig.

Wo darf ich? Grundsätzlich gilt: Es gibt kein gesetzliches Verbot für Homosexuelle, ein Pflegekind zu übernehmen. Da es aber Landesgesetz ist, wird dies in jedem Bundesland anders gehandhabt. In diesen Ländern haben Homosexuelle kaum Chancen auf eine Pflegeschaft: Niederösterreich, Burgenland, Salzburg, Tirol.

Gibt es viele schwule Pflegepapas? Generell ist die Nachfrage für Pflegeeltern sehr groß. 2009 haben sich ca. 20 gleichgeschlechtliche Paare beworben. Derzeit gibt es elf schwule Pflegepaare, die Kinder betreuen.

Kriterien für Pflegeeltern • Eine emotional starke und gelassene Persönlichkeit • Erfahrung in Kindererziehung und -betreuung • Toleranz und Offenheit, auch hinsichtlich fraglicher Entwicklungen und eventueller Behinderung des Pflegekindes

• Eine Lebensweise und ein Haushalt, die Kinder zulassen • Abgesicherte finanzielle Situation • Absprache mit anderen Familienmitgliedern • Zusammenarbeit mit fachlicher Hilfe (Jugendamt, Gericht, Sozialarbeiter) • Bereitschaft für Kontakt mit den leiblichen Eltern

Pflegeeltern-Sein zahlt sich aus Pflegeeltern bekommen 16 x jährlich ein „Pflegeelterngeld“, welches in Wien zwischen 440 und 520 Euro beträgt. Davon gibt es keine steuerlichen Abzüge. Krisenpflegeeltern bekommen als Aufwandsentschädigung 910 Euro monatlich (ebenfalls ohne steuerliche Abzüge). Zusätzlich können sich Wiener Pflegeeltern auf Wunsch anstellen lassen. Die Anstellung beträgt einen Euro über der Geringfügigkeitsgrenze und bietet alle sozialversicherungsrechtlichen Absicherungen eines Angestelltenverhältnisses. Grundsätzlich gilt: Pflegeeltern müssen sich finanziell selbst erhalten können!

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Fotos Peter Berger & Miriam Höhne

Die

Gewinner der

NAME ITAwards 2010

t als BAR uf T.AT

Nominiert als BESTES RESTAURANT Vote auf GAYNET.AT

t als CLUB uf T.AT

Nominiert als BESTE SAUNA Vote auf GAYNET.AT

Nominiert als BESTES CRUISING Vote auf GAYNET.AT

Nominiert als BESTER SHOP Vote auf GAYNET.AT

NAME IT hat zum ersten Mal den NAME IT-Award für die besten Gay-Lokale und Shops in Wien verliehen. Insgesamt wurden 108.346 Stimmen über www.name-it.at und www.gaynet.at abgegeben. NAME IT präsentiert stolz die Gewinner, die am 4. März im Wiener Nobelrestaurant ARTNER ausgezeichnet wurden.

Gelungene Premiere!

E

ndlich hat auch Wien seinen Preis für die besten Gay-Lokale! Nach wochenlangen Voting„Kämpfen“ auf www.name-it.at und gaynet.at wurden am 4. März im noblen Innenstadtrestaurant ARTNER am Franziskanerplatz die NAME IT-AWARDS 2010 zum ersten Mal feierlich überreicht. Rund 100 Lokalbetreiber, Gäste und Leser waren gekommen, um mit Lavendel-Sekt auf die Sieger in sechs Kategorien anzustoßen. NAME IT-Chefredakteur Ralf Strobl überreichte den glücklichen Gewinnern den Preis, der ab sofort jährlich an die besten Lokale der Community vergeben wird. Strobl: „Schön, dass wir knapp vor den Oscars eine deutlich chicere Trophäe überreichen dürfen. Noch schöner, dass dieser Preis – angesichts von mehr als 108.000 Votes, die eingegangen sind – tatsächlich repräsentativ ist. Der NAME IT-Award ist ein großer Dank der Community an alle Lokalbetreiber, Shopbesitzer und Veranstalter, die das ganze Jahr über für ihre Gäste da sind.“ Die Stimmung war großartig, der Applaus für alle Sieger und Nominierten ebenfalls. Danach servierte das ARTNER-Team noch Köstliches vom Lamm und Lachs. Fazit: Eine gelungene Veranstaltung, die 2011 sicher ihre Fortsetzung finden wird! 

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3. beste Bar 2. bestes Cruising 1. beste Sauna

5. bestes Restaurant


NAME IT-Award 2010: Alle Ergebnisse beste Bar 1. Village Bar 2. Café Savoy 3. Café Rifugio 4. Café X Bar 5. Alte Lampe 6. Mango Bar 7. Felixx 8. Schik Bar 9. Club Date 10. Bakul

18.3 % 17.7 % 13.4 % 11.7 % 11.3 % 9.5 % 7.3 % 7.2 % 2.2 % 1.3 %

bester Club

bestes Restaurant

beste Sauna

1. Drama 2. Meat Market 3. Pitbull 4. Heaven Vienna 5. Why Not? 6. Homo 7. BallCanCan 8. Queer:beat

1. Café-Restaurant Willendorf 2. Goldener Spiegel 3. schon schön 4. Santo Spirito 5. Motto Restaurant Bar-Catering 6. Café Berg 7. Zum Roten Elefanten 8. Halle Café Restaurant 9. The Sly & Arny Restaurant-Bar 10. Kulinarium7

1. Kaiserbründl 2. Apollo-City-Sauna 3. Sport Sauna 4. Sauna Frisco

18.6 % 17.7 % 14.9 % 12.7 % 11.3 % 9.8 % 8.5 % 6.5 %

bestes Cruising 1. Sling 2. Eagle Bar 3. HardOn 4. Club Losch 5. Le Swing

28.3 % 27.3 % 24.9 % 10.3 % 9.1 %

24.2 % 23.6 % 12.3 % 9.7 % 9.1 % 7.1 % 5.0 % 3.6 % 3.3 % 2.0 %

49.9 % 28.1 % 18.5 % 3.5 %

bester Shop 1. Buchhandlung Löwenherz 2. Spartacus XXL Store 3. Tiberius – fashion is passion 4. Man for Man 5. American Discount

31.1 % 30.2 % 21.2 % 12.4 % 5.1 %

Die Initiatoren (oben): Gerd Eichler, Günther Moser, Ralf Strobl, Die Sieger: 1. Lars Borg/beste Sauna/Kaiserbründl. 2. Angelo Conti/bestes Cruising/Sling. 3. Frank Liebetegger/beste Bar/Village. 4. Veit Schmidt/bester Shop/Löwenherz. 5. Birgit Freudenthaler & Tom Hofer/bestes Restaurant/Café-Restaurant Willendorf. 6. Andreas Fischer & Holger Thor/bester Club/Drama!.

6. bester Club

4. bester Shop

5. bestes Restaurant Tolles Ambiente, gute Stimmung – dafür sorgte u. a. Award-Organisatorin Romana Dobes (vorne).

Ab sofort stellen wir in jeder NAME IT-Ausgabe die Sieger vor. Auf der nächsten Seite: Frank Liebetegger und sein „Village“! 25


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Interview Thomas Schwendtenwein Foto Miriam Höhne

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t als BAR uf T.AT

Nominiert als BESTES RESTAURANT Vote auf GAYNET.AT

Nominiert als BESTES CRUISING Vote auf GAYNET.AT

t als CLUB uf T.AT

Nominiert als BESTE SAUNA Vote auf GAYNET.AT

Nominiert als BESTER SHOP Vote auf GAYNET.AT

„Fast wie eine Familie oder zumindest ein zweites Wohnzimmer!“ Wir trafen Frank Liebetegger, allseits beliebter Betreiber der Village Bar in der Wiener Stiegengasse, zu einem gemütlichen Plausch und sprachen mit dem Gewinner des NAME IT-Awards für die beliebteste Bar über seine Anfänge in Wien, die schwule Szene und Zukunftspläne.

Erst mal Gratulation! Frank Liebetegger: Danke, danke. Ich möchte mich auch gleich bei meinen Gästen bedanken, von denen mir viele seit Jahren die Treue halten. Natürlich auch bei meinen Mitarbeitern und all meinen Freunden, die immer mal wieder einspringen, wenn Not am Mann ist. Deine Familie ist ja in der Gastronomie verankert? Frank: Genau! Meine Familie betreibt einen Gasthof in Kärnten. Meine Mutter hat diesen von der Oma übernommen, als ich so 16 war. Das war schon ’ne stressige Zeit, mit Umzug, die ganzen Umstellungen, außerdem hab ich auch hie und da ausgeholfen. Insofern war ich schon ein typisches Gasthofkind. Geschadet hat es mir auf keinen Fall! Und wie hat es dich dann nach Wien verschlagen? Frank: Nach der Lehre als Koch/Kellner bin ich mit 19 nach Wien, um bei Do&Co zu arbeiten. Dort war ich insgesamt vier Jahre. Danach hatte ich genug von der Gastro, habe in einer Werbeagentur gearbeitet. Nach drei Jahren entstand die Idee, was Eigenes auf die Beine zu stellen. Hat sich die Suche schwierig gestaltet? Frank: Naja, so spontan ging das nicht. Das war schon mit viel Arbeit verbunden. Als dann das ehemalige Chamäleon zugesperrt hat, wusste ich: Jetzt oder nie! Und mit viel Hilfe von meinen Freunden und glücklicher Fügung konnte ich dann vor 5 Jahren das Village eröffnen. Wie würdest du die Bar charakterisieren? Frank: Jeder will ja ein Konzept haben, ich halte da nicht so viel davon. Natürlich hatte ich von Anfang an eigene Akzente; die Videowall, die Musikauswahl, bestimmte Vorstellungen, wie die Kellner so sein sollten. Aber hauptsächlich geht es darum, sich eine Stammklientel aufzubauen, gutes Entertainment zu liefern, und da steht man selbst auch mal so bis 5 Uhr morgens an der Bar. Und wie hältst du dich dann frisch und knackig? Frank: Sport. Und viel Wasser! Aber ganz ehrlich: Ich habe das Village mit 27 aufgemacht, jetzt bin ich 32. Ich hab mit dem Altern kein Problem und hoffe, dass noch viele erfolgreiche Jahre auf mich zukommen. Dein Erfolgsgeheimnis? Frank: Also, ich glaube, dass wir einen riesigen Kundenkreis

ansprechen. Bei uns sind alle willkommen. Ältere, jüngere, Heteropärchen, ich hatte sogar mal eine Schwangere da! Was hältst du so allgemein von der schwulen Szene in Wien? Frank: Wenn ich so die vergangenen fünf, sechs Jahre ansehe, hat sich schon wahnsinnig viel getan! Ich war zu der Zeit gerade in München und so etwas wie das Village gab es dort gar nicht. Ein Problem in Wien ist sicher, dass viele Leute die Wohnung nicht verlassen und sich einfach nicht blicken lassen. Aber rein von den Lokalen: Ich finde, da kann Wien langsam mit anderen Städten mithalten. Was unterscheidet das Village von den anderen Bars? Frank: Puh. Das ist schwer. Also, da muss ich meinen Jungs ein riesiges Kompliment aussprechen. Die sind wahnsinnig bemüht um die Gäste und immer locker drauf. Ich glaube, wenn man in eine Bar geht, will man dort auch von Leuten gekannt werden. Man will sich ja wohlfühlen … Fast wie bei einer Familie? Frank: (lacht) Sicher, ein bisschen! Man kennt sich, man fühlt sich wohl, wie ein zweites Wohnzimmer. Also, auf jeden Fall ist es mein zweites Wohnzimmer – ich bin mehr hier als daheim! Wo siehst du dich selbst und das Village in fünf Jahren? Frank: Das Village ist hoffentlich noch genau so erfolgreich wie jetzt. Eine Renovierung steht in nächster Zeit ins Haus. Die Wände gehören neu gestrichen und auch beim Boden will ich mir was überlegen, das sieht man in der Nacht ja nicht so, da ist eh alles auf Dunkel geschaltet. Aber so im Tageslicht – da machen sich Abnützungsspuren bemerkbar! Und was siehst du für dich in der Zukunft? Frank: Naja, vielleicht eine weitere Bar? Ein neues Projekt? Jeder weiß, dass es nicht so einfach ist, in Wien etwas zu verwirklichen. Ich glaub, ich lasse mich einfach mal inspirieren und schaue, was die nächsten Jährchen so bringen. Und die letzte Frage: Wo wirst du den NAME IT-Award aufstellen? Frank: Ach, der ist so schick, am liebsten hätte ich ihn mir im Wohnzimmer aufgestellt. Aber natürlich kommt er an die Bar, damit ich ihn mit all den lieben Menschen teilen kann, ohne die ich den Preis nie gewonnen hätte. 


Rockig Dsquared goes Horror Dass das Designer-Duo Dsquared (Dean und Dan Caten) cooler als alle ihre Kollegen sind, wussten wir ja schon lange. Bewiesen haben sie es aber wieder einmal bei der diesjährigen Mailänder Fashion Week: Unter dem Motto „The Rocky Horror Dsquared Show“ schickten sie ihre Models mit Kunstblut und Metallic-Outfits über den

Laufsteg. Mitten drin: Tokio-Hotel-Bube Bill Kaulitz, der über den Runway schwebte, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht. Kritiker und Presse zeigten sich begeistert und gaben Bill kurzerhand den Spitznamen „Schwarzer Engel von Mailand“. Sollten wir den Tokio-Boy doch unterschätzt haben?

Mode & Beauty

beigestellt

Armani-Werbung erregt die USA Zwei Männer auf einem Foto. Zwei Frauen auf einem Foto. Kann solch eine erotisch-schöne Werbung Ärger bereiten? Aber klar. Auf unsere USAmerikaner ist in solchen Dingen immer Verlass. Dort erregt nämlich gerade die aktuelle „Share the Love“-Kampagne von Armani die (konservativen) Gemüter, weil sich hier – Oh Schreck! Oh Graus! – zwei Männer und zwei Frauen (fast) küssen. Für selbst ernannte Sittenwächter wie beispielsweise OneMillionMoms.com geht das eindeutig zu weit. „Pornografie“ wird da geschrien und auch gleich zum Boykott der Armani-Stores aufgerufen. Sittenwächter Philip Cosby: „Die Fotos entbehren jeder Moral.” Und wir meinen: Solche Kommentare entbehren jeder Intelligenz.

Duft der Pharaonen

Personal Fragrance

Passend zum Frühjahr bringt die feine französische Marke PARFUMERIE GENERALE einen neuen Duft auf den Markt: „Papyrus de Ciane” heißt er und trägt die unverwechselbare Handschrift von Pierre Guillaume. Inspiriert von den Papyrus-Sträuchern, duftet dieser Frischekick nach Orangenblüten, Honig, Weihrauch und Moschus. Im alten Ägypten galt der Papyrus-Strauch als Symbol für Wohlstand und visionäre Fertigungstechniken – und die müssen es ja wissen, schließlich haben sie auch die Pyramiden hinbekommen.

Die Kult-Parfumerie LeParfum in Wien wartet mit einem besonderen Highlight auf: Neu im Sortiment sind die sieben exklusiven Düfte von Parfümeur Mark Buxton. Dieser erschafft einzigartige Kompositionen aus Düften, Farben, Charakteren und Stimmungen. Bedeutet: Mittels Farbcodes findet man seinen ganz eigenen Duft! Neugierig geworden? NAME IT verlost drei Düfte und lädt zum Meet&Greet mit Mark Buxton am 7. Mai, bei dem er den perfekten Duft zu deinem Charakter findet! Details auf www.name-it.at.

„Ich war mir und meiner Sexualität immer sicher und habe nichts zu verstecken.“ NAME IT verabschiedet sich vom offen schwul lebenden Designer Alexander McQueen, der am 11.2.2010 verstorben ist.

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Karohemd G-Star T-Shirt Privat Jeans Michalsky G端rtel Paul + Joe

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Rock & Glam, Dude Fotografin Susanne Spiel/www.susannespiel.com Model Manuel ult model agency hamburg Grooming Sophie Chudzikowski iganord Styling Sue Dietz/Liganord

I want a new tour bus full of old guitars. My own star on Hollywood Boulevard. Somewhere between Cher and James Dean is fine for me ... so in etwa hätten wir es wohl alle gern. Nun ja – ein kleines bisschen Rockstar-Feeling kann man sich ja auch schon mit der richtigen Klamotte holen. Und die Groupies – die werden auch nicht das Problem sein ... nur die Kohle – die verschwindet vielleicht so schnell vom Konto wie mancher Whiskey in der Kehle von Tommy Lee. Denn eines ist klar – ein bisschen Glam muss schon sein ...

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Bootsarmband Alsac Ibrahim alsaci@gmx.de Knarrenring Alsac Ibrahim alsaci@gmx.de Barcode-Ringe, Totenkopf-Ring Kathleen Hennemann www.khxx.com

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T-Shirt Avril Weste Diesel Hose Paul + Joe Schuhe Stylists Own Peniskette Olaf Dรถring www.inkarma.de Bootsarmband Alsac Ibrahim alsaci@gmx.de Knarrenring Alsac Ibrahim alsaci@gmx.de Barcode-Ringe, Totenkopf-Ring Kathleen Hennemann www.khxx.com

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Top Herr von Eden Sakko (Teil eines Anzugs) Herr von Eden Jeans Drykorn Knarrenring Alsac Ibrahim alsaci@gmx.de Barcode-Ringe, Totenkopf-Ring Kathleen Hennemann www.khxx.com

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Hemd Michalsky Jersey-Pants Diesel Totenkopf-Ring Kathleen Hennemann www.khxx.com

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Breitling – John Travolta mit Navitimer

Replay Menswear – Ganz ohne Snobismus

Bereits zum sechsten Mal posiert Hollywood-Star und Aeronautikfreak John Travolta für die Werbekampagne von Breitling. Auf dem neuen Visual, das abermals von Patricia von Ah fotografiert wurde, lehnt sich Travolta an den Rumpf eines mythischen Flugzeugs auf der Piste der berühmten Reno Air Races in Nevada. Am Handgelenk trägt er den legendären Chronografen „Navitimer“, mit dem sich sämtliche flugspezifischen Berechnungen durchführen lassen.

Replay wartet mit einer neuen Kollektion auf, die durch Höhen und Tiefen geht und den Träger „in den Tag leben“ lässt. Ein Way of Life mit bewusstem Verzicht auf Snobismus. Hosen mit einem Drip-Effekt können gut als die Arbeit eines zeitgenössischen Künstlers durchgehen und das Ergebnis eines Tages vom Wände-Kalken eines Lofts in Williamsburg sein. Jeans bieten maßgeschneiderte Schnitte: Slim-fit im Kontrast zu Antifit, der dem Look „Destroyed Finish“ gerecht werden soll. Die Shirts sind nicht länger unbiegsam, sowie in vergangenen Tagen, sondern wurden neu erfunden um offizielle und zeitgemäße Entscheidungen zu treffen.

Preis: 5.090 Euro

Accessoires

für Rockstars

© Breitling/Patricia von Ah, beigestellt

Louis Vuitton – Mukis mit Flair Das neue „Gym Set“ von Louis Vuitton beinhaltet alles, was der sportliche und modebewusste Mann im Fitness-Center so braucht: Kopfband, Schweißband, Handtuch und sogar eine Fußmatte! Das gesamte Set ist im maskulinen „Damier Graphite“-Schachbrett-Muster in Anthrazit/Schwarz gehalten und passt perfekt in die eigens kreierte Sporttasche. Separat erhältlich gibt es auch noch eine sportliche Kappe im gleichen Look. Preise: Gym Set (inkl. aller o. a. Teile) 290 Euro Kappe: 260 Euro Exklusiv erhältlich in den Louis-Vuitton Geschäften in Wien, Salzburg und Kitzbühel

… athletischer Glamour GG 3127s Mit ungewohnter Energie und einem Touch ScienceFiction zeigt sich die neue Gucci-Kollektion der Design­ erin Frida Giannini. Mut zum neuen XL-Kantenlook braucht man für die Shades, die Giannini auf dem letzten Runway zeigte. Preis der Shades: 235 Euro

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neck

DIESEL Polo-Shirt

Photography Anthony Gayton/www.anthonygayton.com Styling Nino Pavlek/www.ninopavlek.com

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scharfer Blick


foot

LANVIN Sneakers

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DIESEL HOLLYWOO

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DIESEL T’s and Suspenders

nipple

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DIESEL Windbreaker Jacket, Jeans, Bag and Vallet BOTTEGA VENETA Armband

hands

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chest stomach REPLAY Windbreaker Jacket DIESEL Boxer Shorts REPLAY Pants DIESEL Accessories/Key Holder

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armpit

DIESEL Polo Top

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cock

DIESEL Swimwear-Slip

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Manscara

Text Dieter Bonnstädter/Asim Aliloski Fotos Dieter Bonnstädter

Im Film geht’s nicht mehr ohne – aber im wirklichen Leben trauen sich die wenigsten Männer, ein bisschen nachzuhelfen. Dabei sind Make-up und kleine kosmetische Tricks längst keine große Sache mehr. NAME IT machte den Test und schickte gleich drei Jungs zum ehemaligen Chefvisagisten von Yves Saint Laurent zum „Make-over“ ...

W

ährend MTV-Ikone Russell Brand und Ashlee Simpsons Ehemann Pete Wentz das schwarze BeautyUtensil schon gewöhnt sind, überraschen uns die Bilder von „High School Musical“Boy Zac Efron. Der trug bei seinen letzten Events ebenfalls ein dezentes Schwarz um die Augen, die so genannte „Manscara“ – Mascara für Männer also. Auf Zacs Wangen glitzerte ein bronzefarbener Puder – was die „New York Times“ prompt dazu veranlasste, zu lästern, Zac trage sogar mehr davon als Laurence Olivier in Othello. Puder, Abdeckstift, Wimpernfarbe oder Lipgloss gibt’s inzwischen auch für zarte

Männerhaut. Einer der Vorreiter ist der Berliner Starvisagist Dieter Bonnstädter, ehemaliger Chefvisagist von Yves Saint Laurent Paris, der eine eigene Kosmetiklinie für Männer entwickelt und bereits Boris Becker, Arnold Schwarzenegger und die Klitschkos kameratauglich gestylt hat. Für NAME IT holte er sich drei Jungs, die er gekonnt „überarbeitete“. Dabei wollten wir noch ein paar Anekdoten hören. Also: Tom Cruise wollte kein Make up, war mit ein bisschen Puder zufrieden. DallasLarry Hackman ließ sich von Dieter überzeugen, seine Augenbrauen auf ein erträgliches Maß zu stutzen und Will Smith war glücklich über abgedeckte Augenschatten ...

vorher

Volker, Bastian (oben) und Joris (unten) vor ihrem Make-over.

Bastian Schulz, 33 Beruf: Key Account Manager Hobbys: Esoterik, Kampfsport Auch Bastian traut sich unter den Pinsel. Er hat mit seiner sensiblen Haut zu kämpfen. Diese Haut neigt leider dazu, Müdigkeit und Stress stärker widerzuspiegeln. Viel Schlaf und die richtige Pflege können aber wieder das Strahlen zurückholen. Das wird mit beigem Camouflage-Make-up und einem grauen Kajal, das im Auge aufgetragen wird, unterstützt. Braunes Mascara macht die Augen wieder groß, wenn es nur am Ansatz aufgetragen wird. Auch dieses Ergebnis kann sich sehen lassen.

Haare

• Da er straßenköterblond ist, wird dunkler gefärbt: kastanienbraun mit blonden Reflexen, dadurch erhält die Frisur mehr Struktur • Bei Naturwelle muss immer etwas ausgedünnt werden, an den Seiten war es zu volumig • Deckhaar und Spitzen werden ausgedünnt • Es wird kurzes Stützhaar geschnitten • So hat er Kontrolle über die Frisur, vorher war es umgekehrt • Die blonden Wimpern und Augenbrauen wurden gefärbt, um mehr Ausdruck zu verleihen und Augen zu betonen

Make-up

• Sehr sensible und schnell rötende Haut • Deswegen wird beiges Camouflage-Makeup benutzt • Grauer Kajal wird im Auge aufgetragen • Braunes Mascara wird am Ansatz der Wimpern aufgetragen (Frauen tuschen die Wimpern von Ansatz bis zu den Spitzen, Männer nur am Ansatz) • Augenbrauen werden mit Augenbrauenstift betont

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Dieter Bonnstädter in Aktion: Haareschneiden und -färben, Make-up und Styling.


Dieter Bonnstädters Top-Styling-tipps 1. Die Frisur sollte perfekt auf die Kopf- und Gesichtsform abgestimmt sein, die Farbe, falls gefärbt oder getönt werden soll, muss zu Teint, Augenbrauen und Augenfarbe passen. Augenbrauen können auch gefärbt werden – das hat einen starken Effekt, obwohl es eher unauffällig ist. Probleme mit Geheimratsecken werden ganz vorsichtig dunkel gepudert, dann Haare drüber­fallen lassen – die Haut schimmert nicht mehr so hell durch, die Geheimratsecken wirken kleiner.

nachher

Dieter Bonnstädter mit Bastian, Joris und Volker (v. l. im Uhrzeigersinn) nach ihrem Make-over. Sieht doch gleich besser aus!

Joris Abert, 19

Volker Pietsch, 30

Beruf: Friseur Hobbys: sein Beruf, Kino, Fußball

Beruf: Grafik-Designer Hobbys: Caopeira, Asien-Fernreisen

In seinem Beruf ist Joris ein Genie. Als Experte für Haarverlängerung kennt er alle Techniken. Seine Kunden „kommen aus dem In- und Ausland, Film und Fernsehen“. Mit seinem persönlichen Hauptproblem hat er dennoch zu kämpfen. Joris leidet trotz ausgesuchter Ernährung und Kosmetik unter Akne, die sich als Pickel besonders auf den Wangen zeigt. Diese kommen – trotz medizinischer Behandlungen – immer wieder zum Vorschein. Daher legt Joris viel Wert auf ein Cover-Make­ -up, da dieses antiseptisch ist und perfekt deckt. Zusätzlich wird das Make-up mit einem wasserfesten Cover Puder fixiert. Da seine Haut immer wieder glänzt, wird mit Compact Puder nachgeholfen. Sein gutes Aussehen verdankt Joris dem Sonnenpuder – leichte Bräune und Frische perfekt für graue Tage. So wird seine Haut geschützt und rote Entzündungen sind für niemanden mehr zu sehen. Um von seinem Hautproblem abzulenken, will Joris seine hellen Augen noch stärker strahlen lassen, dies erreicht man durch eine Betonung der Augen mittels Kajal.

Volker hat schöne Haut, die aber trocken ist und daher die spezielle Pflege – Skin Control – benötigt. Sie passt sich an die Haut an, gibt ihr feinporiges, mattes Aussehen, Feuchtigkeit und Pflege. Laut Dieter ist das auch ein Geheimnis vieler Stars. Für seine trockene Haut mit leichter Rötung ist Long Stay Lift Foun­ dation ideal. Diese wird mit losem Puder fixiert und mit einem Sun Bronzer aufgefrischt – sieht frisch und natürlich aus. Ein kleines Problem sind die Geheimratsecken. Da hilft ein feines Haarpuder, das mit den Fingern auf die Haut aufgetragen wird. Schnell sehen die Haare voller und dichter aus. Dieter empfiehlt: DreiTage-Bart! Ist auch in diesem Jahr trendy.

Haare

• Als Grundierung Camouflage-Make-up • Augenschatten mit Make-up kaschieren • Mattierpulver auftragen • Sonnenpuder mit großem Pinsel auftragen • Bart und Koteletten werden mit braunem Lidschatten minimal schattiert, damit der 3-Tage-Bart-Effekt rauskommt • Farbloses Augenbrauengel zum Formen auf Wimpern und Augenbrauen auftragen • Ganz wenig Kajal im Inneren auftragen

• Werden blondiert, passt besser zum Typ • Haarschnitt passt und wird beibehalten

Make-up

• Er hat bereits einen braunen Farbton, daher muss keine Grundierung oder (Sonnen-) Puder aufgetragen werden • Dunkler Kajalstrich im Auge, der bei jungen Männern gut und frech aussieht

Haare

• Vorne wird Struktur geschnitten • In der Mitte kürzer, an Geheimratsecken und an den Seiten länger • Der Nacken bleibt länger • Augenbrauen werden rasiert • Mattpomenade wird aufgetragen • Dazu Fixierspray, für Volumen im Haar

Make-up

2. Mit einem Abdeckstift können Augenringe/ Augenschatten, die jeder hat, ausgeglichen werden. Einfach ganz wenig unter den Augen verteilen. Das ist unsichtbar, wirkt aber gleich frischer. 3. Gerade helle und dünne Haut neigt dazu, schnell zu röten und fleckig zu werden. Dies kann man mit einem Hauch Camouflage bzw. Base Cover kaschieren – am besten nur auf Nase, Wangen, Kinn, je nachdem, wo man errötet. Auch das ist dünn aufgetragen nicht zu sehen, wirkt aber ebenmäßiger. 4. Puder fixiert und lässt das Base Cover wasserfest werden. 5. Skin Control lässt die Haut feinporig und matt erscheinen. Ideal auch als Unterlage. 6. Augenbrauen regelmäßig zupfen, Nasenhaare entfernen. Und auch die Ohren nicht vergessen. 7. Wenn Brauen und Wimpern nicht in Form sind, mit einer farblosen Pflege bürsten.
 
 8. Sonnenpuder: Man erkennt nicht, dass es Puder ist oder gar Make-up. Es macht den Teint nur etwas frischer, relaxter, „gesünder“.

 9. Ölige Haut, besonders bei jüngeren Männern oder im Sommer, kann man mit ganz wenig Matt-Puder abdecken oder man nimmt Pudertücher (beispielsweise von Shiseido). Die saugen das Öl auf und mattieren den Teint. Besonders praktisch für unterwegs. 10. Lippenbalm macht spröde und trockene Lippen kusszart.


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Heiß! Ke$ha und Nena im Interview

Schwule Papas Yes we can!

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K

Verehrte Zielgruppe! Freund H. meint, ich wäre zu nett. Nicht generell, dafür kennt er mich zu gut. Nein, hier in meinen Betrachtungen. H. findet, ich könnte ruhig ähnlich bösartig sein wie im richtigen Leben. Wie bitte? Bösartig? Ich? H. spinnt. Womit ich den nicht netten Teil als erledigt betrachte. Wobei ... es gibt da schon ein, zwei Dinge, die mich an der Zielgruppe dieses Hochglanz-Magazins ziemlich nerven. Vielleicht sind es auch drei, vier. Oder fünf, sechs.

balance

STRAIGHT EYE ON A QUEER GUY

Monogamie ist out! Womit wieder mal ein Klischee bestätigt wäre: Schwule haben’s anscheinend nicht so mit fixen Bindungen und wollen vor allem eines: Sex. Das ergab eine aktuelle Studie der San Francisco University. Die zeigte auf, dass mehr als die Hälfte der 556 befragten schwulen Paare in einer offenen Beziehung lebt. Anders als bei Heterosexuellen haben bei Gays Treue und Sex wenig gemein. Aha. Was aber auch herauskam: Schwule Paare in offenen Beziehungen sind genauso glücklich oder unglücklich wie monogame Paare. Na wenigstens etwas. Zahl des Monats

umne ol

von Karla Sutra

… der Gay-Paare leben in einer offenen Beziehung.

Körper & Geist

istockphoto.com/snowfyre/Pinopic, beigestellt

Oder R., eigentlich ein sehr feinsinniger, sensibler Mensch. Doch für einen guten Gag würde er seine Großmutter verkaufen. Ohne Rücksicht auf Verluste drischt er dann verbal auf sein Umfeld ein, wühlt in offenen Wunden, streut Salz hinein und tackert sie mit Heftklammern wieder zu. Weil er das lustig findet. Und tatsächlich nicht bemerkt, wie verletzend er dabei ist. Und dann diese Zickigkeit ... Verehrte Zielgruppe! Ich hab dich wirklich gern. Aber diese verdammte, periodisch auftretende Zickigkeit! Es ist zum Aus-der-HautFahren. Keine Frau – und sei sie noch so PMS-geplagt – kann dir da das Wasser reichen. Zwei Tage nicht melden heißt nicht, dass du nicht mehr geliebt wirst. Wenn mir um zwei Millimeter gekürzte Haare nicht auffallen und ich daher deinen neuen Look nicht registriere, ist das nicht mit totaler Ignoranz gleichzusetzen. Nur weil ich deine letzte (von insgesamt 27) SMS nicht mehr beantwortet habe, ist noch lange keine internationale Verschwörung gegen dich im Gang. Wenn ich über einen deiner Gags nicht lache, dann, weil er nicht gut war. Nicht, weil ich dich generell ablehne. Wenn sich dein Geliebter ohne zu fragen deinen Gürtel ausborgt oder den gleichen Pullover kauft wie du, ist das kein Grund, eure Beziehung in Frage zu stellen. Und wenn mir die Farbe ebendieses Pullovers nicht gefällt, bedeutet das nicht, dass du prinzipiell hässlich bist. Verehrte Zielgruppe! Ich hab dich wirklich gern. Aber manchmal machst du es mir echt schwer. So, H., zufrieden?

Bareback – blöd und gefährlich

In Deutschland wurde ein hartes, aber faires Gerichtsurteil verhängt: Ein 25-jähriger HIVPositiver wurde wegen vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt, da er mehrmals ungeschützten Sex mit seinen Partnern hatte, ohne ihnen von seiner HIV-Infizierung zu erzählen. Schon zuvor wurde er wegen mehrmaliger Körperverletzung in 13 Fällen (die nichts mit Sex zu tun hatten) zu einer einjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Fazit: Aus dem Gefängnis, zurück in die Zelle.

Outing

B. zum Beispiel ist im Austeilen ziemlich gut. Er zieht über alles und jeden her und benutzt dafür nicht unbedingt die elegantesten Formulierungen. Von Schlampe bis Bimbo – um die harmloseren Varianten zu erwähnen – hab ich schon alles aus seinem Mund gehört. Aber wehe, ich verwende den Ausdruck „Schwuchtel“. Dann zuckt er aus. Weil das beleidigend ist. Aha.

FuSSball In Deutschland wird derzeit eine heftige Debatte über Homosexualität im Fußball-Profisport geführt. DFB-Präsident Theo Zwanziger meint, dass ein Coming-out unter deutschen Fußball-Profis mehr als überfällig sei: „Der organisierte Fußball würde ein Coming-out abfedern und dazu beitragen, dass es ganz normal wird.” Anderer Meinung ist da Sportsoziologe Gunter Pilz, der ausspricht, was wir eigentlich alle befürchten: „Die Bereitschaft seitens der Fans, solche Dinge für Beschimpfungen auszunutzen, ist viel zu hoch. Wir leben in einer Beschimpfungskultur.” Arsch. 47


Joyeuses pâques! Es ist angerichtet! NAME IT bindet sich die Kochschürze um und zaubert ein fantastisches Frühjahrs-Menü. Very french und très sexy. Mahlzeit! Produktion & Styling Harald Wegerer Fotos Julian Laidig Fotos Food & Making-of Miriam Höhne Hair & Make-up Martin Zerza Rezepte Hans-Werner Verdonik Clothing & Accessoires American Apparel, Punda Leder Models Michael Novak/Tempo Models, Michael Schleicher/Tempo Models

ZUM ROTEN ELEFANTEN NAME IT bat das Team vom ROTEN ELEFANTEN – ein Restaurant, das auch bei der NAME IT-Wahl sehr gut abgeschnitten hat –, für euch ein französisches Frühjahrsmenü zu kochen. Im hippen Teil der Gumpen­dorfer Straße gelegen, verbreitet das Café-Restaurant ZUM ROTEN ELEFANTEN französisches Flair. Das Lokal sowie der von Bäumen umringte und in die historischen Rahlstiege mündende Abschnitt versprüht französischen Dorfplatzcharakter. Der ROTE ELEFANT beeindruckt durch einen unaufdringlich rustikalen Charme. Reizende Tapeten, ein provenzalisches PastisSchild, Kugellampen und stilvolle Wassergläser bilden ein harmonisches Ambiente – ganz nach Édith Piafs Geschmack. Erlesene Weine, raffinierte Gerichte und ein persönliches Service runden einen Besuch ab. ZUM ROTEN ELEFANTEN Gumpendorfer Straße 3 1060 Wien Tel.: +43 1 966 80 08 www.zumrotenelefanten.at Öffnungszeiten: Mo – Fr mittags: 11.30 – 14.30 Mo – Sa abends: 18.00 – 24.00 sonn- und feiertags: geschlossen

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Menü für 4 Personen SAIBLING AUF BÄRLAUCHRISOTTO Zutaten 4 entgrätete Saiblingsfilets vom Fischhändler deines Vertrauens 250 g Salz 250 g Zucker 2 unbehandelte Orangen, in Scheiben geschnitten 10 Wacholderkörner, zerdrückt 1 Bund Dill, Spitzen gezupft, Stiele gebrochen 4 cl Gin 1 unbehandelte Zitrone, Schale geraspelt 1 TL süßer Senf 150 g Risottoreis Arborio 1/4 l Weißwein 2 Schalotten, gehackt Olivenöl 1/2 l Gemüsebrühe 1 Bund Bärlauch, geschnitten

Zubereitung 1. Orangenscheiben, Dillstiele, Wa­ cholderkörner sowie die Zitronenraspeln in eine großzügige Schale geben. Salz, Zucker, Senf sowie Gin beimengen und gut verrühren. Die Saiblingsfilets damit bedecken und mit einer Klarsichtfolie geschützt 4 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Anschließend die garnierten Filets trocken tupfen. Tipp: Die Panade abschmecken und bei zu starker Überwürzung vorsichtig abspülen und anschließend sorgfältig trocken tupfen. 2. Inzwischen Schalotten im Olivenöl goldgelb anrösten. Reis und Bärlauch hinzufügen und etwas anschwitzen lassen. Anfangs mit Weißwein ablöschen und während der ca. 18-minütigen Garzeit immer wieder mit der Geflügelbrühe bedeckt aufgießen. Umrühren, bis der Reis außen cremig und innen bissfest ist. Zum Abschluss die Filets mit gehacktem Dill garnieren und auf dem Risotto anrichten.


ZICKLEINSCHULTER MIT GRÜNEM SPARGEL UND ZITRONENTHYMIAN­ KARTOFFELN Zutaten 2 Zickleinschultern, ca. 2 kg 1/2 l Hühnerfond Salz Pfeffer 1 Zitronenthymianzweig, gezupft 1 Rosmarinzweig, gezupft 1 Knoblauchzehe, zerdrückt 1 Lorbeerblatt Korianderkörner 2 Karotten, würfelig geschnitten 1 Zwiebel, würfelig geschnitten 1/2 Sellerie, würfelig geschnitten 2 Bund grüner Spargel 2 Jungkartoffeln Olivenöl Butter

Zubereitung 1. Zickleinschultern kurz anbraten und mit Hühnerfond ablöschen. Im Römertopf mit Salz und Pfeffer würzen sowie mit Thymian, Rosmarin, Knoblauch, einem Lorbeerblatt und ein paar Korianderkörnern bedecken und bei 170 C° 30 Minuten schmoren lassen. Dabei regelmäßig mit dem Schmorfond übergießen. Anschließend Karotten, Zwiebeln und Sellerie kurz anbraten. Nun darf das Gemüse dem Zicklein für zwei weitere Stunden bei 120 C° Gesellschaft leisten. Tipp: Je langsamer und mit geringerer Hitze geschmort wird, desto saftiger und zarter das Resultat! Bei Bedarf Schmorflüssigkeit mit etwas Wasser oder Gemüsebrühe strecken. 2. Spargel kurz blanchieren, leicht abspülen und beiseitestellen. Jungkartoffeln mit Zitronenthymian im Meersalz-Wasserbad kochen. Inzwischen das fertig geschmorte Gemüse passieren und etwas Bratensaft einrühren. Die Sauce mit etwas Olivenöl und Butter binden. Je eine halbe Zickleinschulter an den Beilagen anrichten und mit der Sauce nappieren.

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WARME RHABARBER­ TARTE MIT JOGHURT AN ERDBEERCOULIS Zutaten 250 g Mehl 150 g Butter 1 EL Sauerrahm 1 kg Rhabarber, geschält und in Stücke geschnitten Salz 150 g Zucker 1/2 l Zuckerwasser 1 Zimtstange 4 Nelken 2 Becher Joghurt 4 Eier 500 g Erdbeeren, gefroren 1 Minzzweig Vanille

Zubereitung 1. Aus Mehl, Butter, einem Ei, Sauerrahm und Salz einen Mürbteig zubereiten und zwei Stunden gekühlt ruhen lassen. Anschließend bei 180 C° Umluft 15 Minuten backen. 2. Währenddessen Rhabarber im Zuckerwasser mit Zimt und Nelken kurz bissfest aufkochen, dem Wasserbad entnehmen und auf dem Kuchenblech auskühlen lassen. Für das Coulis Rhabarbersaft auf 1/8 l einkochen und anschließend darin die Erdbeeren auftauen. Mixen, passieren und mit Vanille und Minzzweig ziehen lassen. 3. Joghurt, 3 Eier und Zucker vorsichtig verrühren und auf dem Mürbteigboden ausbreiten. Mit Rhabarber bespicken und im Backrohr bei 150 C° 30 Minuten zum Stocken bringen. Tipp: Bei Bedarf etwas länger backen, bis die Masse eine puddingähnliche Konsistenz annimmt. Die noch warme Tarte an dem Coulis anrichten. Et voilà! NAME IT wünscht gutes Gelingen und bon appétit!

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Joyeuses pâques! MAKING-OF

Making-of-Fotografin Miriam Höhne begleitet das Shooting.

NAME IT zeigt exklusive Einblicke vom Shooting und stellt die Gesichter hinter den Kulissen vor! Fotos Food & Making-of Miriam Höhne

Fotograf Juilian Laidig und Model Michael Schleicher.

Harald Wegerer gibt das Okay für den Shootingbeginn.

„Roter Elefant“-Boss Harald Hainzl verfolgt das Treiben.

Julian Laidig und Haarstylist Martin Zerza bei den letzten Vorbereitungen.

Martin Zerza beim Hairstyling.

gay(nial) – die ersten Einblicke.

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Style-Check am Set.

Model Michael Schleicher liest NAME IT! Brav.


Nothing But Love World Tour 2010

Photo: Randee St. Nicholas

19. 05. 2010 WIENER STADTHALLE

www.wien-ticket.at | www.stadthalle.com | Tel: 01-588 85

DAS GROSSARTIGE ALBUM JETZT IM HANDEL!

53 Richard Hoermann for NuCoast Entertainment &

by arrangement with


Fotos: John Harris Fitness, Fotolia, Peter Provaznik

Exklusivität für deinen Body John Harris Fitness gehört seit mehr als 26 Jahren zu den führenden Fitness- und Wellness-Anbietern in Österreich. Zum wiederholten Male wurde John Harris Fitness Ende 2009 zur Nr. 1 in Wien gewählt.

I

m exklusivsten Fitnessclub Wiens „Am Schillerplatz“ im ersten Bezirk stehen den Mitgliedern 5.000 m² Fitness, Wellness und eine große Auswahl an Aerobicstunden auf höchstem Niveau zur Verfügung.

Die Marke „John Harris Fitness“ steht für Kunden, die „ein wenig mehr“ als nur trainieren wollen, und ist neben Wien auch an weiteren Top-Standorten präsent.

Ein großes Plus von John Harris Fitness ist die persönliche Trainingsbetreuung mit hervorragend ausgebildeten und mehrsprachigen Trainern. Es werden gezielte Programme zur Gewichtsreduktion, zum Stressabbau sowie spezielle Betreuung bei Rückenproblemen angeboten. Relaxen und Entspannen am Ende des Trainings ist eine wichtige Komponente der Regeneration. Es erwartet dich ein Wellnessbereich mit Sauna, Sanarium, Dampfkammer, Whirlpool und Schwimmbecken. Massagen, medizinische Checks und kosmetische Behandlungen werden im „John Harris Medical Spa“ angeboten, welches direkt mit dem Club verbunden ist.

Seit mehr als 2 Jahren hat John Harris Fitness auch einen stylishen Club im ATRIUM City Center Linz. Direkt in der Innenstadt mit über 3.000 m² bietet auch dieser vollklimatisierte Club alles, was das Trainingsherz begehrt: persönliche Trainerbetreuung, modernste Fitnessgeräte, Herz-Kreislauf-Training mit Crosstrainern, Wave, Laufbändern, Fahrrädern, Ruder- und Steppgeräten, Aerobicstunden wie Bodystyling, Body & Mind (Pilates, Yoga, Tai Chi) und Dance in 3 verschiedenen Sälen.

Der zweitgrößte Club „Am Margaretenplatz“ zeichnet sich mit über 4.000 m² durch seine großzügige, offene Innenarchitektur aus. Am ehemaligen Standort des Margaretenbades steht ambitionierten Schwimmern zudem ein Sportbecken mit 25 Metern Länge zur Verfügung. Kraft- und Ausdauertraining mit individuell abgestimmter Trainingsplan­ erstellung, professioneller Trainerbetreuung und vielfältigen Aerobic­ kursen machen das Angebot auch hier komplett. Nach dem Workout laden Saunen, Dampfbad, Massagen, Ruheräume und eine Freiluft­ terrasse ein. Integriert in den Club ist das präventivmedizinische Ärztezentrum ACT-NOW. Als Kompetenzzentrum, bestehend aus Fachärzten und Psychologen, lassen sich Arztbesuch und Training ideal verbinden.

„We get you in shape.“

Trainieren und mehr John Harris Fitness versteht sich als kompetenter Partner seiner Kunden, die Wert auf ihren Körper und ihre Gesundheit legen. Als Mitglied kannst du sicher sein, professionell beraten und gut umsorgt zu werden. Der Gang zum Training wird somit zum Erlebnis: Sport, Freunde treffen, Entspannen – getreu dem Motto von John Harris Fitness „We get you in shape”.

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Cardio „Am Schillerplatz”


Promotion

Personal Training Was sich früher nur VIPs leisten konnten, ist für John Harris Fitness-Mitglieder Standard. Die Personal Trainer haben unterschiedliche Schwerpunkte und Ausbildungen. Du suchst dir also genau den Trainer aus, der zu dir und deinen Bedürfnissen am besten passt. Am Beginn steht immer eine eingehende Bestandsaufnahme der körperlichen Verfassung, eventueller Verletzungen und deiner persönlichen Trainingsziele. Dein Trainer erarbeitet mit dir gemeinsam einen auf dich persönlich abgestimmten Trainingsplan und übt mit dir die richtige Ausführung im Rahmen einer Trainingseinheit. Dein Personal Trainer fördert deine Stärken und hilft dir gezielt, an deinen Schwächen zu arbeiten. Von Zeit zu Zeit wird der Plan modifiziert – er passt sich also genau deinem Trainingsfortschritt an. So wird dein Workout nicht nur effizient, sondern bringt auch Spaß und Abwechslung. Oberste Ziele sind, dass du dich innerhalb kurzer Zeit fitter, gesünder und ausgeglichener fühlst. Mit der richtigen Konsequenz lässt sich das Ergebnis dann auch bald durch einen trainierten Body präsentieren.

Fit Lifestyle Eine Mitgliedschaft bei John Harris Fitness garantiert nicht nur erfolgreiches Training nach den modernsten Methoden, sondern vermittelt auch den Ausdruck eines besseren Lebensgefühls. Wenn auch der Sport im Vordergrund steht, sind die Clubs mitunter kommunikative Locations.

Martin Kronsteiner, Headtrainer „Am Schillerplatz“

Die Mitgliedschaften gestalten sich von der Standard- bis hin zur exklusiven „Gold“- oder „Platinum“-Karte. Im Vergleich zu anderen Clubs hat John Harris Fitness ein tolles PreisLeistungs-Verhältnis, doch vor allem Ambiente und Publikum machen den feinen Unterschied aus.

Wellnessbereich im Linzer Club „Atrium“

Offene Atmosphäre „Am Margaretenplatz“

Mit seinen Fitnesstempeln bietet jeder John Harris Fitness Club eine stressfreie Atmosphäre, um in der Hektik unserer Zeit neue Kraft zu tanken und dennoch leistungsfähig zu bleiben. Tauche ein in den einzigartigen FitnessLifestyle von John Harris Fitness! 

Whirlpool im Linzer Club „Atrium“

Perfektes Schwimmtraining „Am Margaretenplatz“

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Es gibt ihn doch, den perfekten Hintern.

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Sexy Po Text Heidelinde Fischer

Apfel, Birne oder Pfirsich? Jeder hat sein eigenes Lieblingsobst, in das er gerne beißt. Aber statt Obst kann es ja ein Po sein, oder? Auch wenn es die perfekte Po-Form nicht gibt, gewisse Ansprüche an dessen Knackigkeit dürfen gestellt werden. Und hier die beste Nachricht: Männer sind vom lieben Gott gesegnet (also doch ein Mann, und zwar ein schwuler!?), denn beim starken Geschlecht ist die hängende Poform nicht allzu sehr verbreitet. Wer den knackig-prallen Po aber nicht als genetisches Geschenk bekommen hat, kann sich mit anderen Methoden helfen. 1. Die ultimativen Trainingstipps für einen straffen Po.

3. Den Hintern mit der richtigen Hose in Bestform bringen:

Beim Trainieren ist es wichtig, den großen und kleinen Gesäßmuskel zu erwischen. Im Studio an den Geräten ist das nicht schwer, weisen einen doch die lustigen, bunt bemalten Männchen am Rande der jeweiligen Maschine darauf hin, welche Muskeln trainiert werden. Und dann gibt es immer noch die Möglichkeit, den Trainer zu fragen, am besten den mit der schönsten Hinteransicht, der muss es schließlich wissen. Für alle, die zuhause trainieren wollen, Squats (sowas wie Kniebeugen), Kickbacks (mal kräftig nach hinten treten), Step-ups (also einfach Stiegen steigen) oder das Hochheben des angewinkelten Beins im Vierfüßlerstand sind Klassiker, um deinen Hintern in Form zu bringen. Ausdauertraining lässt die etwaigen überflüssigen Pfunde schmelzen. Dreimal pro Woche auf den Stepper und das bei moderatem Tempo! Einfach in den Alltag einzubauen ist die Kneifmethode. Wann immer du daran denkst, Pobacken mehrmals fest zusammenkneifen! Wer’s lieber in der Gruppe macht, der sollte es mit Pilates, Kickboxen, Steppaerobic oder dem guten alten Bauch-BeinePo versuchen. All das Schwitzen war allerdings umsonst, wenn du danach Unmengen an Zucker, Salz, Fett oder Alkohol zu dir nimmst!

Man kann auch einfacher tricksen – mit der Wahl der richtigen Hose. Erster und wichtigster Tipp: helle, dünne Stoffe tragen auf! Achten musst du vor allem auf den Sitz der Gesäßtaschen. Je enger die Taschen zur Mittelnaht sitzen, desto kleiner wirkt dein Po. Je höher sie sitzen, umso aufgerichteter wirkt das gute Stück (und das ist immer ein erotischer Anblick!). Aufgesetzte Taschen oder Applikationen machen den Hintern voller. Wer meint, sein Po wäre zu flach, kann zu Hosen greifen, die auf der Hüfte sitzen und eine hellere Färbung bis zu den Knien aufweisen. Ein kleiner Anteil an Stretchmaterial hilft, den Po ins rechte Licht zu schubsen. Und bitte, bitte – verzichte auf Baggy Jeans! Niemand findet das sexy! Wie auch? Da sieht man(n) ja gar nichts. Es muss aber auch nicht die ultraenge Röhre sein, ein bisschen Freiheit für Fantasie möchte man(n) sich doch behalten, und ehrlicherweise können nur sehr wenige Männer hautenge Hosen tragen!

Beim Trainieren ist es wichtig, den großen und kleinen Gesäßmuskel zu erwischen.

2. Herr Doktor, hilf, ich will ’nen neuen Po! Für all jene, die ein Faible für Virtual Reality haben und über ein prallgefülltes Börserl verfügen, gibt es auch chirurgische Methoden. Man kann das schlaffe Hinterteil mit einoperierten Fäden oder Silikonkissen in die Höhe pushen. Das Ergebnis sollte runde und knackige 10 Jahre halten. Zur vollständigen Beautybehandlung gehört wohl auch das Thema – „Haare oder nicht?“ Geschmäcker sind verschieden, Hinterteile auch. Manche mögen es weich und pelzig, andere nicht. Mein Tipp: wenn’s der glatte Babypopo sein soll, nicht rasieren! (Geht sowieso nur, wenn du jahrelang Yoga gemacht hast und dich so verrenken kannst, um die richtigen Stellen zu erreichen.) Denn die Chance, daraufhin Rötungen und Pickel zu bekommen, ist sehr hoch. Das gilt auch für Enthaarungscremes, wenn du sie nicht gut verträgst. Bleibt eigentlich nur die Methode des Laserns.

4. Ra-ru-rix-Underwear-Tricks: Getrickst werden kann auch unter der Hose! Functional Underwear schafft mit geschickt platzierten Polsterungen und Nähten eine runde, straffe Gesäßform und bei den meisten Herstellern auch einen pushenden Effekt auf der Vorderseite – wer’s braucht!? 5. Die Formel für den perfekten Po. Die Wissenschaft hat tausende Hintern analysiert (warum war ich da eigentlich nicht dabei?!) und die Formel für den perfekten Po entwickelt – TU : HU = 0.9 –, also Taillenumfang (auf Höhe des Nabels gemessen) durch Hüftumfang (an der breitesten Stelle gemessen) sollte idealerweise den Wert 0.9 ergeben. Für alle, die diesen Wert überschreiten, ein Trost – die Wissenschaft hat auch herausgefunden, dass Fettdepots am Hintern zu einer höheren Lebenserwartung verhelfen. Wenn du deinen Wunschpartner also nicht mit deiner Hinteransicht verführen kannst, verkaufe dich doch als perfekter Partner für eine sehr, sehr lange Beziehung! 

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April/Mai

HOROSKOP von Heidelinde Fischer

WIDDER

Bei ihm fühlst du dich sicher. Such seine Nähe, er spielt gerne den Beschützer! Gute Ratschläge brauchst du jetzt nicht, was deine Kollegen sehr verärgert. Nimm dich zurück und suche Entspannung in den Armen deines starken Mannes. (einem Löwen?). Liebe  Erfolg 

STIER

Nicht so wild, lieber Stier. Du musst ja nicht immer gleich in die Luft gehen, auch wenn du unter Hochspannung stehst, weil es im Job kaum Ruhepausen gibt. Du startest sehr dynamisch in den Frühling, erlebst aber im Mai einen mentalen Tiefpunkt. Liebe  Erfolg 

ZWILLING

Hör auf, dich ständig in den Mittelpunkt zu drängen! Auch wenn dir kreative Ideen gerade nur so zufliegen, musst du sie ja nicht jedem unter die Nase reiben. Teile deine Fantasien doch lieber im privaten Rahmen (mit einem Wassermann?). Liebe  Erfolg 

Glückskind

KREBS

LÖWE

Die Frühjahrsmüdigkeit hat dich voll erwischt, die richtige Zeit, sich ein paar relaxte Stunden zu gönnen und über eigene Bedürfnisse nachzudenken. Wenn sich die Möglichkeit zum Reisen bietet, zugreifen! Es wird sehr interessant – Mann oh Mann! Liebe  Erfolg 

Du liebst ihn – aber, damit auch er es weiß, solltest du es ihm zeigen! Sollte dir zurzeit leicht fallen, denn du bist bester Laune, hast jemanden, auf dessen Rat du zurückgreifen kannst, und die Sterne verheißen viel Glück für den Wonnemonat Mai. Liebe  Erfolg 

JUNGFRAU(-MANN)

Sehr enthusiastisch stürmst du in den Frühling. Entschlossen – endlich lieber, sonst so zögerlicher Jungmann – verfolgst du deine Ziele. Das bringt Anerkennung in der Arbeit und die Aufmerksamkeit einer Person, die deine Zuneigung zu gewinnen versucht. Liebe  Erfolg 

Glückskind SKORPION

Widerstehen kann dir zurzeit niemand, die Sterne verleihen dir eine extrem verführerische Aura. Originelle und sehr romantische Ideen inklusive! Wenn du es trotzdem aus dem Bett schaffst, ab ins Schwimmbad und stähle deinen begehrten Körper! Liebe  Erfolg 

Als Waage kannst du dich prinzipiell nie entscheiden und jetzt stehst du auch noch zwischen zwei Männern – der aktuellen und einer längst verflossenen Liebe. Für den gewünschten Erfolg im Job musst du mit anderen zusammenarbeiten! Liebe  Erfolg 

STEINBOCK

Du triffst einen alten Freund wieder, der sich sehr stark verändert hat. Das bringt dich in die Situation, dich zwischen zwei Männern entscheiden zu müssen. Um fit in den Frühling zu kommen, raten die Sterne zu regelmäßiger Morgengymnastik. Liebe  Erfolg   Die Sterne lieben dich! 

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WASSERMANN

Es gibt doch noch ehrliche Männer – Wassermänner! Und wie du sehen wirst, viele, die diese Qualität bewundern. Du steckst mit deinem Enthusiasmus alle anderen an und kannst sie zu Höchstleistungen anspornen – beruflich und privat! Liebe  Erfolg 

Gute Zeit 

Alles okay 

Anstrengende Zeit 

SCHÜTZE

Lieber nicht einen Konkurrenten herausfordern, die Sterne stehen dafür nicht günstig. Besser den Feind auf die eigene Seite ziehen! In der Liebe bist du nicht sicher, ob er der Richtige ist, aber du willst ihn einfach haben. So halt. Dafür begehst du einige Dummheiten. Liebe  Erfolg 

FISCHE

Endlich siehst du wieder die positiven Seiten des Lebens und der Liebe. Die Sterne machen dich unternehmungslustig. Lasse dich bei deinen Entscheidungen von deiner Intuition leiten. Ein äußerst erfolgreicher Start in den Frühling! Liebe  Erfolg  Durchhalten! Das Weltall ist derzeit gegen dich

istockphoto.com/red frog

WAAGE


Exklusiv Schwules Geschirr Gibt’s nicht? Doch – und die Designerin Nina Levett zeigt, wie’s geht! Obwohl sich die Künstlerin eigentlich auf das Thema „Frau als Sexobjekt“ spezialisiert hat, hat sie in der Geschirr-Reihe „gay series“ den Mann als Lustobjekt entdeckt (was wir absolut nachvollziehen können). Eigentlich als Geburtstagsgeschenk für einen Freund entstanden, gibt’s die stylishen Teile nun auch zu kaufen. Was uns freut – denn das nächste CandleLight-Dinner wird bestimmt sexy werden. www.ninalevett.com

Wohnen & Design Back to black Designer Philipp Plein gestaltete eine Limited Edition für ABSOLUT VODKA. „ABSOLUT 100“ nennt sich das Getränk mit 50 % Alkohol und trendiger schwarzer Flasche. Saufen mit Stil.

Kreatives Holz

Wenn’s das schon in unseren Kindertagen gegeben hätte, hätten wir uns das mühsame Uhrenlesen-Lernen erspart! „Biegert & Funk“ hat mit „Qlocktwo“ Wanduhren herausgebracht, die nicht nur stylish aussehen, sondern uns die Uhrzeit auch in Worten statt mit Zahlen anzeigen. Die Oberfläche besteht aus Edelstahl oder Glas in verschiedenen Farben. Auch cool: Die Helligkeit der Schriftzeichen passt sich dem Umgebungslicht an. Zu kaufen unter www. qlocktwo.com. Gibt’s übrigens auch als iphone-App! Noch nie war Zeit so elegant.

beigestellt

Holzmöbel sind zwar schön, aber immer auch ein bisschen fad. „Von Steindl“ macht mehr aus Holz und verarbeitet es auf kreative Art und Weise. Dabei entstehen Designerteile, irgendwo zwischen Landhaus und Edel-Loft. Da werden nicht nur die eigenen vier Wände aufgewertet, man fällt damit auch auf und wird von seinen Gästen beneidet. Und ganz ehrlich, wollen wir das nicht alle manchmal?

Es ist Zeit!

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Saunadesigns heiß und stylish

Text Sabine Strasser

W

Silgmann

arum Saunieren gesund ist, wissen wir. Dass man gerade auch im Frühjahr, wenn der Organismus anständig gefordert wird, schwitzen soll, sagt uns der Arzt. Die positiven Effekte der Sauna auf Körper und Geist sind legendär, sie stärkt das Immunsystem und entspannt die Muskulatur. Längst ist die Sauna aus jeglicher WellnessEinrichtung nicht mehr wegzudenken, und mittlerweile verfügen auch viele österreichische Haushalte über eine private Schwitzkammer. Zweckmäßigkeit und Grippeabwehr in allen Ehren, doch auch der Stylefaktor sollte nicht länger auf der Strecke bleiben. Exklusive Saunadesigns laden zum gesunden Schwitzen ein. Und das persönliche Wohlbefinden wird ab sofort auch durch optische Reize verstärkt. Also, NAME IT bringt dich jetzt zum Schwitzen ...

Silg Monaco E

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Saunagänge werden in ästhetischer Umgebung mit stilvollen Einrichtungen und trendigen Zusatzelementen zu einem Rundumerlebnis. Der einzige Zweck, der früher mit dem Saunieren verbunden war – nämlich der gesundheitliche –, ist also längst nicht mehr der einzige Grund, warum das Schwitzen in Holzkabinen Spaß machen kann. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten treffen auf HightechBeleuchtungsspiele und multimediale Unterhaltungsformen. Ob in den eigenen vier Wänden, in Fitnessstudios oder Wellnesshotels – am liebsten heiß und stylish!

Stockholm Verschiedenste Modelle bietet die Baureihe „Stockholm“ des Saunaherstellers Teka. Sie erinnert nicht nur durch den Namen an den hohen Norden, sondern auch durch die Wahl der Holzart – die Polarfichte. Im Zentrum steht eine individuelle Zusammenstellung von Ausstattung und Design je nach Belieben. Glaselemente oder eine besondere Außenverkleidung (wie Natursteinfront) geben dieser Reihe einen maßgeschneiderten Touch und jede Menge Individualität.

Teka Sauna – Stockholm mit Dekorplattenfront Haselnuss

Teka Sauna – Stockholm mit Natursteinfront

Silgmann, TEKA

skybox

Silg Skybox

Für Exklusivität und Innovation sorgen die Saunamodelle „Monaco“ und „Skybox“ von Silgmann. Eine Glasfront gewährt bei „Monaco“ spannende Ein- und Ausblicke. Die Beleuchtung in verschiedensten Farben und der künstliche Sternenhimmel schaffen eine einzigartige Romantik-Atmosphäre, die das pure Relaxfeeling garantiert. Helle Liegen stehen im stylischen Kontrast zu den dunklen, beruhigend wirkenden Wandpaneelen. Eine neue Ära läutet die Außensauna „Skybox“ ein, die den Himmel in den eigenen Garten holt und Eleganz und Innovation versprüht. Der individuelle Designgedanke kann hier optimal eingebracht werden, um sein persönliches Wohlfühlrefugium zu schaffen, das Teil der Natur ist. Ob laue Sommerabende oder kühle Winternächte – die „Skybox“ garantiert heiße Momente und jede Menge Glanz und Glamour.

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relaxoase Die Sauna als Relaxoase mit den Vorzügen eines Wohnzimmers kombiniert dieses Designmodell von Silgmann. Ein Flachbildfernseher macht das Saunieren zu einem Rundumerlebnis, dem niemand mehr widerstehen kann. Ob TV oder Stereoanlange – auf multimediale Annehmlichkeiten muss auch beim Schwitzen nicht länger verzichtet werden. Silg ref diverse 000

Starr und eckig muss eine Schwitzkammer nicht mehr sein. Die perfekte Entspannung findet man auch in der ausgefallenen ”Power Relax“-Outdoor Kabine von Vivitec. Die abgeschrägte Kabine gibt ein auserlesenes Gefühl, das durch verstellbare Liegen und digitale Steuerungsfunktionen wie Sitzungsdauer, Temperatur und Beleuchtungsintensität noch unterstrichen wird. Farblichttherapie mit eingebauten Lautsprechern sowie ein USB-Anschluss für die ideale Entspannungsmusik bilden ein ganzheitliches Saunaerlebnis, das seinesgleichen sucht.

Power Relax F4

Charisma

Charisma

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Als rundes Schmuckstück kann das Modell „Charisma“ von Klafs bezeichnet werden. Feinstes Kirschholzfurnier sorgt für eine trendige Außenverkleidung. Ein dekorativer Türgriff, verchromte Beschläge und eine extrabreite Glastür bilden das gewisse Etwas, das nur mehr durch das Sonnendach der Kabine übertroffen wird. Eine sternförmig zentrierte Kuppel bringt die Sonne in die Sauna und lässt sie wohlig erstrahlen: Prickelnd-glamouröse Momente sind programmiert! Um danach wieder einen kühlen Kopf zu bekommen, ist ein Duschbereich in das Designbild der Sauna integriert, der für Erfrischung zwischen und nach den Saunasitzungen sorgt.

Vivitec, Cora Büttenbender/KLAFS GmbH & Co. KG

Power Relax


10 Tipps für das richtige Saunieren 1

Den richtigen Zeitpunkt abwarten

Direkt nach dem Essen oder mit leerem Magen – beides ist nicht ideal. In die Sauna zu gehen, ist für den Körper eine große Belastung – die Ernährung davor spielt also eine große Rolle.

6 Design genießen

2 Duschen

Vor dem ersten Saunagang bitte unbedingt duschen und ordentlich abtrocknen. In die Sauna sollte man nur mit trockenem Körper gehen.

7 Raus aus der Liegeposition

3 Handtuch ausbreiten

Immer ein Handtuch auflegen, das groß genug ist. Somit vermeidet man, dass Schweiß auf das Holz tropft.

4 Schwitzen und abkühlen

Je nach Belieben kann man verschiedene Saunagänge einlegen, die dazwischen durch eine ordentliche Abkühlung unterbrochen werden. Die Wahl der Bank hängt davon ab, wie häufig man in die Sauna geht. Für Beginner empfiehlt sich die mittlere Bank, für Fortgeschrittene die obere, wo man es schon mal mit 90 Grad zu tun hat.

5 Aufguss nicht vergessen

Sobald sich die Saunatemperatur senkt, sollte man einen Aufguss machen, indem man Wasser auf die heißen Steine gießt. Die Luftfeuchtigkeit steigt an und durch den einen oder anderen Duft ist der Wohlfühleffekt ebenso gegeben.

Wohlbefinden definiert sich zu einem großen Prozentsatz auch durch das Aussehen – also den Style-Faktor. Wer sich optimal entspannen will, sollte auch vermehrt auf das Design achten und die trendigen Einzelheiten einer Sauna genießen – egal ob Licht, Interieur oder cooler Saunaofen.

Die letzten beiden Minuten bitte sitzend genießen. So vermeidet man Schwindelanfälle und „eingeschlafene“ Beine. Und aus der Sauna „rauszuwanken“ ist ja nicht wirklich gefragt.

8 Viel trinken

Wer schwitzt, verliert viel Flüssigkeit, die man nach einem Saunagang unbedingt wieder zuführen muss. Also viel trinken nicht vergessen!

9 Haut pflegen

Auch den Flüssigkeitsverlust der Haut sollte man ausgleichen. Feuchtigkeitscreme auflegen und relaxen!

10 Wichtig: Auf sein Gefühl hören

Was auch immer Saunaexperten raten: Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und sich nach seinem Wohlbefinden zu verhalten. Wer sich nicht fit genug fühlt, muss raus aus der Schwitzkammer! „Zähne zusammenbeißen“ ist hier fehl am Platz! Merke: Nur wer die Sauna genießt, tut was für seine Gesundheit!

STEHT JEDEM!

63 Fotograf: Severin Wurnig Fotoproduktion: Renate Kluss


Let’s do it – let’s celebrate love Das große NAME ITHochzeits-Special

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Fotos: Shutterstock/ArrowStudio, LLC, beigestellt

Es hat viel zu lang gedauert, bis es endlich möglich wurde – dafür geht’s jetzt ganz schnell. Schwule Hochzeiten sind zwar erst seit 1.1.2010 möglich, tolle Angebote gibt es österreichweit aber schon viele. Weil die Standardzeremonie nicht gerade feierlich ist, ist es uns wichtig, aus dem Tag etwas ganz Besonderes zu machen. NAME IT hat die besten Tipps, um eure Liebe zu feiern und die (Traum-)Hochzeit zum schönsten Tag eures Lebens zu machen. Für Pärchen, die (noch?) nicht heiraten, gibt es ebenfalls viel zu entdecken, um sich Romantik zu gönnen oder Symbolik für eure Liebe zu finden.

Einladend

Wilde Ehe?

Den großen Tag will man im Kreis seiner Lieben verbringen. Die richtige Einladung ist also der erste Schritt. Bei Holzwurm Creativ seid ihr da in besten Händen. Von Einladungen, über Menü- und Tischkarten bis zum Dankschreiben – nichts von der Stange! Alles wird speziell für euch handgefertigt. Holzwurm Creativ kümmert sich auch um Anstecksträuße, Ringkissen, Torte und Deko – damit alles zusammenpasst. Tipp aus der Creativwerkstatt: die Trendfarben 2010 sind Flieder-Violett und Pink. Wie passend.

„Ich bin zu Hause, Schatz“ und Pantoffeln? Nein, danke! Wenn ihr euch die Leidenschaft und Wildheit eurer Beziehung auch in der „Ehe“ erhalten wollt, sind Wilde Eheringe® das Richtige für euch. Elisabeth Krainer fertigt für jedes Paar persönliche und einzigartige Ringe, die zu euch passen und alles andere als langweilig sind. Individualität pur! Eure „Wildheit“ wird in dem Ringpaar verarbeitet, wird so zum Symbol und schwarzDenn die Wilde Ehe ist hilft euch, das Aufregende für immer zu erhalten. doch sowieso eine schwule Institution, oder?

Holzwurm Creativ 2700 Wr. Neustadt, Haggenmüllergasse 16 Tel. 02622-22656 http://creativ.holzwurm.at

Atelier für Schmuck – Elisabeth Krainer 1010 Wien, Tuchlauben 17 im Innenhof Tel. 01-5220633 www.krainerschmuck.at


Promotion

Kultig hoch 2 Im Anzug heiraten kann jeder! Stramme Wadeln, männlich sexy mit absoluter Beinfreiheit ... klingt nach eurem Geschmack? Dann ist eine Hochzeit im Kilt das Richtige für euch. Das ist nicht nur was für Schottland-Fans, denn es gibt ein Karo für jedes österreichische Bundesland aus dem Hause Rettl 1868. Die einzigartigen Kollektionen haben sich als traditionelle Tracht mit Pfiff etabliert – besonders stark in Kärnten und der Steiermark. Kombiniert werden die Kilts und Trachten mit ausgefallenen Stücken mit Geschichte wie Uniformgehröcken, klassischen Sakkos und Kilttaschen. Durch die modischen Schnitte und Details entstehen maßgeschneiderte Outfits mit Klasse, Sex-Appeal und einem Augenzwinkern. Eine Idee, die funktioniert – Rettl ist mittlerweile international bekannt und stattet auch Sean Connery aus. Kein Wunder: an freigelegten Männerwaden in sexy Stutzen gibt es einfach nichts auszusetzen. In diesem Look wird eure Feier unvergesslich. Und der Anblick eures frisch Angetrauten heizt sicher auch gleich für die Hochzeitsnacht ein. Rettl 1868 9500 Villach, Freihausgasse 12 Tel. 04242-26855 9020 Klagenfurt, Burggasse 8 Tel. 0463-515047 8010 Graz, Bindergasse 6 Tel. 0316-829280 www.rettl.com

Bildschön Egal, wie ihr feiert – Fotos sind Pflicht! Nicht nur für euch selbst zur Erinnerung, sondern auch für Familie und Freunde. Für so einen besonderen Tag lohnt es sich, sich auf einen Profi zu verlassen und die Fotos nicht dem Amateur-Fotografen im Freundeskreis zu überlassen. Ob ihr nun klassische Fotos möchtet oder etwas Ausgefallenes – Peter Berger ist euer Mann. Sein Portfolio reicht weit über Hochzeiten hinaus und er wird euch garantiert perfekt in Szene setzen. Tel. 0699-1940 9340 peter@peterberger.at www.peterberger.at

Energieschub Unterschrift, Stempel und Beamte? So kann man der Liebe wohl kaum Ausdruck verleihen. Um diesen Formalakt zu einer romantischen und unvergesslichen Feier zu machen, ist eine bedeutungsvolle Zeremonie ideal. Das Team von Gebo Rituale hilft euch dabei, der Individualität eurer Beziehung am großen Tag Ausdruck zu verleihen. Dabei kann es sich um emotionale, symbolische Handlungen, aber auch feierliche Rituale handeln, in denen man um einen Segen für das Paar bittet. Wie eure Zeremonie gestaltet wird, hängt von euch ab – Thema und Umsetzung werden individuell auf eure Beziehung, die gemeinsame Geschichte und Wünsche für die Zukunft abgestimmt. Oft werden auch Familie und Freunde einbezogen – das Miteinander erhöht die Energie und stärkt eure Verbindung. Eine so persönliche Zeremonie ist ein schöner Auftakt für das rauschende Fest danach und verleiht dem besonderen Tag noch mehr Bedeutung. Die Ritualberaterinnen Mag. Irene Ivan und Evelyn Suchanek unterstützen euch dabei – von Beratung über Planung und Gestaltung bis zur Begleitung der Zeremonie.

Evelyn Suchanek Tel. 0699-21733832

Mag. Irene Ivan Tel. 0676-9259533

www.gebo-rituale.at

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Honeymoon inklusive

Dufte

„Ja“ sagen und euch feiern lassen – mit dem „HoNHeymoon“-Rundum-Package des NH Danube City. Verwöhnt euch und eure Gäste mit Sektempfang und Canapées, 4-Gang-Menü oder Buffet und Mitternachtssnack. Getränke, Dekoration und festliche Menükarten speziell für eure Feier mit eigenem Text und Fotos inklusive. Und weil Geschenke bekanntlich das Beste an Hochzeiten sind, schenkt euch das NH Danube City die Hochzeitsnacht in einer Suite mit herrlichem Wien-Blick und romantischem Sektfrühstück dazu.

Blumen und Liebe – das gehört einfach zusammen. Und weil eure Liebe etwas Besonderes ist, sollen ihr auch außergewöhnliche Blütenkunstwerke Ausdruck verleihen. Das Floristen-Team von Blumen Stieber berät euch persönlich und fertigt von Ansteckern über Ringkissen bis zu Tisch- und Autoschmuck alles, was euer Herz begehrt. Vergesst Kitsch ohne Konzept – die Kreationen von Blumen Stieber reichen von schlichter Eleganz bis zu facettenreicher, erfrischender Blütenkunst.

Hochzeitspackage um € 69,- pro Person Weitere Informationen bei Bianca Trisch mtngs1.danubecity@nh-hotels.com

NH Danube City 1220 Wien, Wagramerstr. 21 Tel. 01-260200 www.nh-hotels.com

Blumen Stieber 1230 Wien, Kolbegasse 38 Tel. 01-6162437 www.blumenstieber.at

Idyllisch Der Traum einer Hochzeit mit Stil, edler Eleganz, Exklusivität fern vom Alltag ... kann am Mondsee wahr werden. Wir haben einen tollen Geheimtipp für alle, die sich nur mit dem Besten zufrieden geben. Im neuen Iris Porsche Hotel, auch Mondsee Hideaway genannt, wird der Traum wahr. Feiern im engsten Kreis von Freunden und Familie, in tollem Ambiente mit besonderen Gaumenfreuden, perfekt für die Hochzeitsnacht und einige Flittertage am malerischen Mondsee mit entspannten Spa-Behandlungen und Zweisamkeit. Das romantische Salzburg ist nur 20 Minuten entfernt. Das Haus von Iris Porsche mit 14 großzügigen Zimmern besticht mit Liebe zum Detail, exklusivem Service und außergewöhnlichem Design. Im Restaurant warten Verlockungen für Gaumen, Augen und Nase – regionale Köstlichkeiten und internationale Edelprodukte. Zur perfekten Romantik gehört natürlich auch ein offener Kamin und der reizende Gastgarten. Eines der besten Argumente ist das nahe Iris Porsche Beauty & Day Spa. Versteckt in einer malerischen Villa in der ruhigen Umgebung von Anif bei Salzburg

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kann man sich mit ganzheitlicher energetischer Schönheits­ pflege verwöhnen lassen. Von Kurz-Behandlungen bis zu ausgedehnten Wellness-Packages ist alles dabei. Insider-Tipp sind die Spezialbäder in Profi-Hydro-Jetwannen. Iris Porsche Hotel & Restaurant 5310 Mondsee, Marktplatz 1 Tel. 0043-6232-2237 Iris Porsche Beauty & Day Spa 5081 Anif, Am Hellbrunner Park 1 Tel. 0043-662-881544 www.irisporsche.at


Promotion

Romantik pur Hochzeit wie im Märchen, das gibt’s in Salzburg. Nicht umsonst geben sich Verliebte aus aller Welt jährlich das Ja-Wort in der zauberhaften Mozartstadt. Die Stadt zeigt sich wie gewohnt aufgeschlossen und hat den prunkvollen Marmorsaal im Schloss Mirabell für Zeremonien für die eingetragene Partnerschaft geöffnet. Die Location ist der schönste Trauungssaal Mitteleuropas, selbstverständlich hat Mozart dort schon musiziert. Am schönsten ist jedoch die Geschichte um die Errichtung des Schlosses, diese war nämlich ein einziger großer Liebesbeweis von Fürsterzbischof Wolf Friedrich von Raitenau für seine Geliebte Salome. Ein Hauch dieser Liebe liegt immer noch in der Luft. Der Rahmen macht jede Feier zum unvergesslichen Erlebnis und ist für perfekte Fotos wie geschaffen. Der Saal, die weltberühmte barocke Marmortreppe, der Mirabellgarten mit Rosengarten und Pegasusbrunnen – Kulissen zum Träumen. Pflicht ist auch der Klaps auf den Po der Putten (die pausbäckigen Knaben auf der Balustrade) – das bringt Glück in der Ehe. Die ganze Stadt ist auf Liebe eingestellt, alle Partner von „Hochzeit in Salzburg“ sind voll und ganz auf die Bedürfnisse am großen Tag spezialisiert. Egal wie kurios, aufwändig oder ungewöhnlich die Wünsche sind – alle werden erfüllt. Salzburg und die Urlaubsparadiese rund um die Stadt laden außerdem gleich zu Flitterwochen ein.

Tourismus Salzburg 5020 Salzburg, Auerspergstraße 6 Tel. 0662-88987-0 www.salzburg.info gay.salzburg.info

Für Turteltauben Für frisch Verliebte, noch immer Verliebte und frisch Verheiratete! Das charmante Altstadthotel Wolf-Dietrich schreibt Romantik ganz groß und wartet mit vielen sinnlichen Angeboten auf Turteltauben. Langstielige Rosen und Prosecco, viele, viele Kerzen, Bade- und Massageöle, Rosenblüten am Himmelbett, Kuschel-CDs und -DVDs, Fiakerfahrt und Champagnerfrühstück ... all das und noch mehr garantiert prickelnde Zweisamkeit. Das Hotel und sein Team ist ausschließlich auf Privatgäste spezialisiert und sorgt auch deshalb für eine besonders persönliche und schöne Atmosphäre. Die Kuschelund Romantikzimmer sind alle individuell eingerichtet und laden dazu ein, den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Besonderes Highlight ist das Hotel-Spa: warme Farben, edle Materialien, ein wunderschöner Pool, Infrarotkabine, Dampfbad, finnische Sauna, Ruheraum und angenehme Massagen – ein Erlebnis für Auge, Körper und Geist. Wolf-Dietrich Altstadthotel & Residenz 5020 Salzburg, Wolf-Dietrich-Straße 7 Tel. 0662-871275 www.salzburg-hotel.at

Unvergesslich Eine besondere Location für besondere Paare ist das Castellani Parkhotel. Das stilvolle Haus in Salzburg bietet alles, was man am großen Tag braucht. Es beginnt bei der Zeremonie, die in der denkmalgeschützten barocken Josephskapelle (besteht seit 1677!) abgehalten werden kann. Bezaubernd romantisch und definitiv einmalig! Der großzügige Park rund um das Hotel ist perfekt geeignet für den Aperitif und verträumte Fotos. Die schicken Restaurants stehen für ein rauschendes Fest zur Verfügung – alles perfekt organisiert vom Castellani Parkhotel Team. So könnt ihr euch fern von aller Alltagshektik einfach fallen lassen und genießen, ohne euch um irgendetwas kümmern zu müssen. Und damit alles so wird, wie ihr es euch erträumt habt, werden eure individuellen Vorstellungen von der ersten Idee bis zum Schluss umgesetzt. Als Krönung gilt die Hochzeitsnacht, die ihr in einer eleganten Suite mit Terrasse, Kamin oder Wendeltreppe verbringen könnt. Einfach ein unvergessliches Erlebnis!

Castellani Parkhotel Salzburg 5020 Salzburg, Alpenstraße 6 Tel. 0662-2060-0 www.hotel-castellani.com

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Die zehn schwulsten Autos 2010

beigestellt

1. Fiat 500 C 2. Aston Martin DBS Volante 3. Toyota IQ 4. Alfa Romeo 8C Spider 5. Abarth 500 6. Audi A5 Cabriolet 7. Mini Cabriolet 8. Tesla Roadster 9. BMW Z4 10. Chevrolet Camaro

Der Gay-Oldtimer-Club www.ledorga.fr, eine Internetplattform mit Vereinen aus den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, hat auch heuer wieder die schwulsten Autos gewählt. Auffallend: In den Top 10 finden sich ausschließlich kleine Stadtflitzer, Sportautos und Cabriolets. Schwule mögen es anscheinend doch klein, schnell und im Freien. Zumindest, was Autos betrifft. Übrigens: Das Auto von Platz 3 haben wir gleich mal für euch getestet. Auf der nächsten Seite geht’s los! Platz 2: Aston Martin DBS Volante

Google Buzz

Hello Kitty

Der neue Google-Dienst „Buzz“ wurde in die E-MailPlattform „GMail“ integriert, was Buzz mit einem Schlag eine potenzielle Reichweite von mehr als 100 Millionen Nutzern bescherte. Buzz erlaubt das Versenden von Statusmitteilungen, die audiovisuell aufgepeppt werden können: Bilder und Videos werden komfortabel in die Meldungen eingebettet. Wie schon bei E-Mails üblich, werden Buzzes zu Konversationen zusammengefasst, d. h., zusammengehörende Nachrichten sind unter einer Überschrift chronologisch angeordnet und nicht über den Post-Ein- und Ausgang verteilt. Mehr unter buzz.google.com.

Manche Trends verstehen wir einfach nicht. Casting-Shows oder Twitter zum Beispiel. Oder eben Hello Kitty, dieses nervige, quietschbunte Comic-Katzerl. Bei Japanerinnen und kleinen Mädchen geht’s ja irgendwie noch. Jetzt ziert das Viech auch noch das Cover des Samsung Star S5230. Wir machen ja viel mit, aber da ist auch unsere Schmerzgrenze erreicht. Top-Manager oder der eigene Freund telefoniert mit pinken Comic-Figuren? Können wir uns nicht vorstellen. Wollen wir auch nicht. Weg damit!

VOLL DABEI

VOLL DANEBEN

Auto & Technik

Platz 1: Fiat 500 C

Die Organisatoren Karl und Stephan.

Harte Kerle So richtige Mannsbilder, die auf ihren Motorrädern durch die Gegend brettern, haben schon was. Dass es dabei aber nicht immer voller Klischees zugehen muss, zeigt das „Austrian Motorcycle Camp [lo:sch run]“, das vom 27. Juni bis 4. Juli in Kärnten stattfindet. Hier wird Freundschaft und gemütliche Atmosphäre großgeschrieben. Als Camp dient ein altes Jagdhaus (mit Badesee!), gutes Essen und österreichischer Schmäh inklusive. Getourt wird nicht nur in Kärnten selbst, sondern auch in Italien und Slowenien. Mehr Infos gibt’s unter www.losch.at.

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K端nstliche

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Intelligenz Fahrtest Ricardo Lancetti

Als Stadtwagen mit Parkplatzgarantie und Styleanspruch war der Smart bisher völlig außer Konkurrenz, die Metropolen Europas kamen an ihm nicht vorbei, Alternativen gab es bisher kaum. Toyota versucht nun, mit dem brandneuen IQ dem Smart nicht nur Paroli zu bieten, sondern auch gleich dessen – vermeintlich – größte Schwäche, seine Zweisitzigkeit, mit einem „3 + 1“-Sitzer für sich zu nutzen. Aber ist „gut gemeint“ gleich „gut gemacht“?

D Toyota

er Smart hat zwei Generationen gebraucht, um vom Publikum einigermaßen angenommen zu werden, und selbst 12 Jahre nach dessen Markteinführung kann Mercedes mit seinem Prestigeobjekt immer noch nicht glaubhaft von „schwarzen Zahlen“ sprechen. Zu groß war der Marketingaufwand, zu teuer die Produktion und vor allem zu klein die Zielgruppe.

Jö, ein Smart! Och nö, doch nicht. Oder doch???

Toyota meint nun, aus den Fehlern des Mitbewerbers gelernt zu haben, und bietet mit seinem „IQ“ nicht zwei, sondern vier Sitzplätze auf 2,99 Metern an. Dazu ein herkömmliches Schaltgetriebe statt einer störrischen Halbautomatik wie beim Smart, und der Motor sitzt vorne über der Antriebsachse. Drei Zylinder quetschen knapp 70 PS aus einem Liter Hubraum, das ist Augenhöhe mit dem Smart. Also los, NAME IT fährt und testet den IQ ...

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Toyota

Koffer„raum“ vorhanden, aber nur, wenn der IQ konsequent als Zweisitzer genutzt wird.

WAS ES WIEGT, DAS HAT ES Ein kurzer Ausflug in die Statistik zeigt, was Mitteleuropäer mit ihren Autos anstellen, mit dem Ergebnis, dass IQ und Smart eigentlich passgenau sind. Durchschnittlich fahren – besser „stehen“ – 1,5 Leute pro Auto (im Stau), durchschnittlich werden 30 km pro Tag damit zurückgelegt und durchschnittlich wird davon 5 km lang Parkplatz gesucht. Eigentlich absurd, dass das durchschnittliche Auto 4,20 Meter lang, gut 100 Diesel-PS stark ist und und reichlich Platz für vier Erwachsene plus Gepäck bietet. Zurück zum IQ, dem als Ziel gesetzt wurde, das bessere Angebot an die moderne Autokundschaft darzustellen. Tatsächlich macht der Asiate in der Stadt wirklich Laune, der Wendekreis ist mit 7,8 Metern sensationell klein. Umdrehen, Lückenspringen, Einparken – ein Kinderspiel! Querparken in Längsparklücken, wie mit dem Smart, ist allerdings nicht möglich – der IQ ist dafür schlicht zu lang. Im Stadtverkehr ist das knackige Schaltgetriebe hilfreich beim Ampelstart, der Durchschnittsverbrauch mit 6 – 7 Liter allerdings überraschend hoch. Der verhältnismäßig hohe Verbrauch liegt wohl am Fahrstil im Stadtkampf und am hohen Stopp- & Go-Anteil. Doch der IQ verfügt andererseits auch nicht über aktuelle Spritspartechnologien wie eine Start-Stoppautomatik, obwohl diese Technik dank des Hybridbruders Prius eigentlich fix und fertig in den Schubladen des Konzerns liegt. Außerdem muss das kleine Motörchen heftig getreten werden, um so etwas Ähnliches wie Beschleunigung spüren zu lassen. Erst ab gut 6.000 Touren beginnt er, sich freizuspielen – sicher nicht förderlich für den Sieg bei der Spritsparmeisterschaft ... Kostverächter ist der viel zitierte deutsche Mitbewerber zwar auch nicht, dessen turbogeladener Benziner vermag aber mehr zu begeistern und ist außerdem bereits in einer Mild-Hybrid-Version zu haben.

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Denn hinter den vorderen Plätzen wendet sich das Blatt. Die beiden hinteren Sitze sind eigentlich nur Kindern zumutbar – der Platz hinter dem Fahrer mangels existentem Fußraum nicht einmal den süßen Kleinen. Kofferraum gibt es gar keinen – zumindest wenn der IQ viersitzig genutzt wird. Das Fach hinter den Rücksitzen ist mit Warndreieck, Autoapotheke und Warnweste dann vollständig ausgefüllt. Für den Einkaufstrip auf der angesagten Shoppingmeile empfehlen sich die geteilt umlegbaren Rücksitzlehnen, dann steht durchaus Laderaum zur Verfügung. Zwei Leute mit kleinem Gepäck können sich so ins verlängerte Wochenende wagen – aber eben nur zu zweit. Wenn dabei allerdings der Armaturenträger des IQ bei Sonneneinstrahlung seine ganze Wirkung entfaltet, gilt es, auf starke Magennerven zu hoffen. Der Mitteltunnel – ein präzises Selbstportrait von „Darth Vader“, der im psychedelischen Rausch unter Zuhilfenahme wilder Brombeerbrauntöne wahllos Schalter und Knöpfe verteilt hat – ist kurz zusammengefasst „einfach nur unfassbar schiach“. Die Sitzbezüge sind an deprimierender Tristesse kaum überbietbar, jede ausgediente ÖBB-Schnellbahngarnitur hat inspirierenderes Sitzdesign zu bieten. ER HATS JA GUT GEMEINT

ES ZÄHLEN DIE INNEREN WERTE

Sich länger mit dem IQ beschäftigend, stellt sich bald heraus, dass der Smart eigentlich die konsequentere Lösung ist. Er bietet immer ausreichend Stauraum, ist ein kompromissloser Zweisitzer und kann zur Not auch mal quer zur Fahrtrichtung geparkt werden. Außerdem kostet der IQ in der getesteten Ausführung € 16.600,- (inkl. Navigationssystem, Freisprecheinrichtung und völlig nutzloser, abnehmbarer Handschuhfachtasche). Der Startpreis liegt übrigens bei € 12.120,ohne Klimaanlage. Mit Kühlung als IQ² müssen mindestens € 13.800,über den Tresen des Händlers wandern. Durchaus Werte, bei denen sich auch ernsthafte Alternativen – von A wie Alfa Mito bis V wie Volkswagen Fox/Polo – anbieten.

Gleichstand zwischen den beiden Rivalen Toyota und Smart im Innenraum.Auf den vorderen Plätzen ist man im IQ überraschend komfortabel und luftig untergebracht, man fühlt sich nie eingeengt, auch außerhalb des Stadtgebiets kann ohne Panikattacken gereist werden. Hat man das gewünschte Tempo dann erst mal erreicht, liegt der Kleine überraschend satt und solide auf der Straße, stresst nicht und ermöglicht angenehmes Reisen – wenn auch nicht gerade zum Badeurlaub mit den Schwiegereltern.

Gut gemeint ist also nicht automatisch gut gemacht. Der IQ scheitert aber nicht am Konzept oder an den Qualitäten des Fahrzeuges, sondern am Anspruch seiner Schöpfer, den „besseren“ Smart bauen zu wollen. Die Kompromisse, die dafür gemacht werden mussten, bringen mit sich, dass der kleine Toyota in keiner Disziplin über seine Mitbewerber hinausragt. Und sorry, wir haben keine schlüssige Positionierung im Infight, um den Kunden erkennen zu können ...


Die Mitbewerber des Toyota IQ im Überblick • Der MMC (MercedesMicroCar) Smart startet bei € 9.990,-. Mit Klima & CDRadio kostet er € 11.300,-. Es gibt ihn ausschließlich 2-sitzig, einzige Alternative ist das stylische Cabrio, auch dieses bei identen Außenmaßen (illegal) auf Längsparkplätzen quer parkbar. • Die Kooperationszwillinge Peugeot 107/ Citroen C1 / Toyota Aygo starten (mit Klimaanlage) bei € 11.800. 3,40 Meter kurz, 4-sitzig mit immerhin 130 – 780 Litern Kofferraumvolumen. Der Fox von VW, ebenso wie Fords Ka oder Suzukis Alto ist 2-türig mit Klima um dasselbe Geld zu haben.

Das passiert, wenn Interieurdesigner „einfach mal machen“ dürfen.

INFOS ZUM IQ Innerhalb der Toyota-Palette ist die Positionierung des IQ keine leichte, der Aygo ist 40 cm länger, kostet aber mit Klimaanlage gut E 2.000,- weniger, selbst der größere, weitaus komfortablere und geräumigere Yaris steht mit E 12.000,- in den Listen. Der IQ startet bei E 12.120,-, als Dreizylinder Benziner mit 70 PS, ohne Klimaanlage, die gibt’s erst ab IQ² um E 13.800,-. Das Topmodell, der 98 PS starke IQ³ Automatik, kostet knapp E 18.000,-. Die größte technische Herausforderung der Entwickler war es, den Motor aus dem Yaris in den IQ zu verpflanzen. Dazu kommt noch ein herkömmliches Schaltgetriebe, das vorne, oberhalb der angetriebenen Achse, auf engstem Raum platziert ist. Die Lösung ist so aufwändig wie teuer, der betriebene technische Aufwand hoch, das macht sich beim Kaufpreis bemerkbar. 

• Eine Fahrzeugklasse höher ist das Spektrum groß, rund um VW Polo, Opel Corsa und Ford Fiesta gibt’s gut 3,9 Meter vollwertige Mobilität, ausreichend Koffer- und Passagierraum, Preise um die € 13.000,- mit Klimaanlage. • Stylischer & chiquer sind wie immer die Italiener, der Fiat 500 (gay car of the year 2008) wie auch der farbenfrohe Lancia Ypsilon sind preislich um etwa € 13.000 zu haben, 3,5 Meter lang, ebenfalls mit ausreichend Passagierund Laderaum.


Fernsehen der 3. Dimension

Text Gunter Greil

Kaum hat man sich an hochauflösendes Fernsehen gewöhnt, steht schon die nächste Home-Cinema-Revolution an: So gut wie alle namhaften Hersteller bereiten den Start ihrer 3D-TV-Produktlinien vor. Erste Geräte sollen bereits im Frühsommer die Wohnzimmer der „early adopters“ in ein 3D-Kino verwandeln. Eine Einstimmung.

G

ut, 3D ist nicht wirklich neu: Erstmals in den Fünfzigern des vergangenen Jahrhunderts versuchten Kinos Besucher mit 3DFilmen in die Säle zu locken, aber nach einem kurzen Boom verschwand die dritte Dimension, von wenigen Ausnahmen abgesehen, buchstäblich von der Bildfläche. Warum soll's also diesmal funktionieren? Eine Frage der Technik Prinzipiell muss jede 3D-Technologie das linke und rechte Auge des Betrachters getrennt mit Bildern versorgen. Um dies zu erreichen, wurden im Laufe der Zeit verschiedene Verfahren entwickelt: anaglyphe Rot-cyan-Brillen lassen aufgrund ihrer unterschiedlichen Färbung das jeweilige Auge nur die Bildbereiche wahrnehmen, die es auch tatsächlich sehen soll. Da die Farben durch diesen Prozess verfälscht werden, bleibt der Spaßfaktor allerdings eher beschränkt. Dass es auch besser geht, demonstrierte ab 1986 Francis Ford Coppola's „Captain EO“, einer der ersten auf Polarisationsfilter basierenden 3D-Filme, zu sehen allerdings nur in Disney-Theme-Parks. Die unterschiedliche

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Polarisation (vertikal/horizontal oder zirkulär) des Lichts der jeweiligen Einzelbilder ist die bis heute in Kinos eingesetzte Technik und erlaubt eine teils verblüffend real erscheinende Plastizität der Darstellung in voller Farbenpracht. Einem breiteren Publikum wurde diese Technologie durch IMAX-Kinos zugänglich, hohe Eintrittspreise bei kurzer Filmdauer (meist nur 40 Minuten) machten die klassischen IMAX-Säle allerdings unwirtschaftlich – seit 2005 gibt es in Österreich kein „classic IMAX“ mehr. Soweit zur Historie, doch wie soll's ab Mitte 2010 im heimischen Wohnzimmer mit 3D weitergehen? Alle Hersteller setzen auf batteriebetriebene Brillen mit Active-Shutter-Technik. Dabei wird abwechselnd per Infrarotsignal mit dem TV synchronisiert, das linke und rechte Brillenglas verdunkelt. Je nach Anbieter liegen die Brillen den Geräten entweder bei oder sie müssen extra nachgekauft werden. Die Brillen des einen Herstellers arbeiten allerdings nicht mit Geräten eines anderen zusammen – ist ein Fernsehabend mit Freunden geplant, kann dies durchaus die Laune dämpfen. Hier die Übersicht über die vier Pioniere der 3D-TV-Welt:


Sony

Sonys Bravia LX905 mit 40 Zoll …

Sony vermarktet seine erste 3D-TV-Generation als Bravia LX905-Serie. Bei der Bilddiagonale kann zwischen 40, 48, 52 und 60 Zoll gewählt werden. Dank 200-Hz-Bildwiederholfrequenz bleiben für jedes Auge stabile 100 Hz übrig. Via WLAN kann u. a. eine Verbindung mit DLNAkompatiblen Geräten im Heimnetzwerk hergestellt werden. Zwei Brillen werden mitgeliefert. Die Geräte sollen ab Juli dieses Jahres in den Läden stehen.

… und als 60-Zoll-Riese.

Panasonic Die Plasmabildschirme der TC-PVT25-Serie werden in den Größen 50, 54, 58 und 65 Zoll erhältlich sein und sind THX-zertifiziert. Dank Netzwerkfähigkeiten können Videos aus dem Internet angezeigt werden, auch Skype-Videoanrufe (Kamera liegt nicht bei) sind möglich. Eine Shutterbrille ist im Lieferumfang enthalten. Samsung Samsung stattet seine neuen LED-TVs der Serien C7000, C8000 und C9000 mit 3D-Funktion aus. Zumindest beim C7000 liegen keine Brillen bei, diese müssen für ca. 100 Euro pro Stück nachgekauft werden. Die Fernbedienung des Flaggschiffs C9000 besitzt ein Touch-Farbdisplay, auf dem parallel zum TV ein anderer Sender angezeigt werden kann.

Samsung kontert mit C7000 …

LG Im April will LG mit den LED-hintergrundbeleuchteten Serien LX6500 (erhältlich mit 42 oder 47 Zoll Bilddiagonale) und LX9500 (in den Größen 47 sowie 55 Zoll) in den 3D-TV-Markt einsteigen. Der LX6500 arbeitet mit 200 Hz Bildwiederholfrequenz, während es der große Bruder dank „Scanning Backlight“-Technologie auf stattliche 400 Hz bringt. Die 3DBrillen arbeiten jedoch mit 100 beziehungsweise 120 Hz, ob diese den Geräten beigelegt werden, war bis Redaktionsschluss unbekannt. 

Fazit und Tipps

… bis C9 000.

Sony, Samsung

Mit einem 3D-TV allein ist es noch nicht getan – auch der Bluray-Player muss 3D-fähig sein – abgesehen von PS3-Besitzern, die die Funktionalität per Firmware-Update nachrüsten können, muss also auch noch ein neuer Player angeschafft werden. Alle Hersteller werden 3D-fähige Bluray-Player anbieten. Man muss nicht bei jeder neuen Technologie vorne mit dabei sein – Gründe, die im Moment gegen 3D im Wohnzimmer sprechen: Es existieren erst relativ wenig echte 3D-Filme, man ist gezwungen, Brillen zu tragen (Stichwort: Autostereoskopie), bei Geräten der ersten Generation ist mit Kinderkrankheiten zu rechnen. Und: Wer noch wartet, bekommt mehr Technik zum gleichen oder besseren Preis. Apropos: Definitive Preise der vorgestellten Geräte waren bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren. Zwei Gratis-3D-Tipps: Wer einen PC mit halbwegs aktueller NVIDIA-basierter Grafikkarte und eine rot/cyan-Anaglyph-Brille rumliegen hat, installiert sich die neuesten Grafikkarten-Treiber, aktiviert in der NVIDIA-Systemsteuerung die „stereoskopische 3D-Funktion“ und folgt dem Wizard. Danach kann mittels STRG-T während eines Spiels die 3D-Funktion an- und abgeschaltet werden. Funktioniert nicht bei jedem Spiel gleich gut, liefert aber teilweise (bis auf die Farben!) recht brauchbare Ergebnisse. Der Red-Bull-Sender „Servus TV“ verschickt auf Anfrage übrigens gratis anaglyphe blau/amber-Pappbrillen (deren Farbechtheit ist rot/cyan überlegen), die bei jedem (alten) TV-Gerät funktionieren. Ausstrahlungstermine von 3D-Sendungen entnimmt man der Servus-TV-Website.

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Cool Guy

Queer?’s Free Wem beim dezenten Ausfragen der neuen Eroberung die Fragen ausgehen, der kann auf Queer?’s zurückgreifen. Die Fragen stehen in Bezug zum Schwulsein und könnten teilweise durchaus längere Diskussionen anstoßen. Sind mehrere Freunde anwesend, kann man im Gruppenmodus durch das Drehen eines virtuellen Pfeils den nächsten Antwortgeber bestimmen. Wer selbst Ideen für neue Fragen hat, kann dem Autor diese zusenden. Nur Englisch. Das Ganze kostet 79 Cent.

Wer kennt das nicht – der Schrank ist voll mit Klamotten und doch findet sich nichts zum Anziehen. Cool Guy soll helfen, wieder den Überblick zu bekommen und auch zu behalten: Man fotografiert jedes Kleidungsstück und importiert es in die Datenbank von Cool Guy. Ist das erst mal erledigt, können die Teile zu sogenannten „Outfits“ kombiniert werden, diese wiederum lassen sich Kategorien zuordnen, beispielsweise „Herbst/Winter. Lässig“ oder „Frühling/ Sommer. Schick“. Facebooker können die Ergebnisse an ihre Pinnwand posten. Wer seine Garderobe mit Neuem aufstocken möchte, kann dies im „Einkaufszentrum“ tun, hat man darin was Schönes entdeckt, wird man nach einem Antippen von „Kauf“ zum Webshop des entsprechenden Anbieters weitergeleitet.

Gay Iphone ausgewählt von Gunter Greil

Ipod touch Apps

Weit über 100.000 Downloads stehen im „Apple App Store” für das Iphone bzw. den Ipod touch bereit. Statistiken belegen jedoch, dass die meisten Apps nach dem ersten Ausprobieren nie wieder aufgerufen werden. Wir haben uns nach Apps für die Gay-Community umgesehen, die man mindestens auch ein zweites Mal starten will. Pinkmap My Free Gay Agenda Schon klar: Terminplaner gehören nicht gerade zu den most sexiest Apps alive, aber nützlich sind sie nun mal. My Free Gay Agenda bietet außer solide umgesetzten Terminplaner-Funktionen zu jedem Tag interessante Info-Häppchen, was in einem früheren Jahr an diesem Datum passiert ist, genannt „Today in Gay“. Zusätzlich sind an manchen Tagen im Monat „handschriftliche“ Anmerkungen in die Kalenderseiten geschrieben, meistens sehr subversiver Natur und dementsprechend witzig. My Free Gay Agenda ist, von den Tages- und Monatsnamen abgesehen, nur in englischer Sprache erhältlich. Vollversion um 2,39 Euro.

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LGBT History Project Lite Leider nur in englischer Sprache bietet die App eine Sammlung an Daten und Fakten zur Geschichte der Homosexualität. Von der Steinzeit über die Römer bis in die Gegenwart wird alles abgedeckt, die LiteVersion bietet allerdings nur ca. 20 Prozent des Inhalts der Vollversion (2,39 Euro).

Der Shootingstar unter den Gay Dating Apps, denn Pinkmap kombiniert gekonnt die Funktionen der schon länger etablierten Konkurrenten „Grindr“ (Profile mit Bildern und Chat) und „GayCities“ (Anzeige der Teilnehmer auf einer Karte). Nach der obligatorischen Anmeldung und der Erlaubnis an die App, den aktuellen eigenen Standort an das System zu übermitteln, geht die Suche nach neuen Freunden los: Auf einer Google-Map werden die Positionen der anderen Teilnehmer angezeigt, tippt man sie an, werden die Profildaten eingeblendet und der Chat kann beginnen. Das Tool ist leicht und intuitiv bedienbar und bietet alles, was für eine erfolgreiche Date-Anbahnung nötig ist. Pinkmap lässt sich mit Facebook verbinden und ist unter web.pinkmap.com auch als klassische Website erreichbar.


Zitat des Monats

Schwule Metaphern und Vampir-Sex

„jesus war schwul“

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„Ich denke, Jesus war ein mitfühlender, super­intelligenter schwuler Mann, der die Probleme der Menschen verstand.“ Okay, so einen Schwachsinn darf sonst niemand von sich geben. Eine Ausnahme: Unsere liebste Gay-Ikone Elton John.

NAME-IT-Autor Manuel Simbürger durfte sich da mal ausleben und auf 250 Seiten be­ schreiben, wie „schwul“ die Kultserie „Buffy“ wirklich ist. Was läuft da zwischen den Vampiren Spike und Angel wirklich ab? Und was will uns Buffy mit ihrem Outing wirklich sagen? Nach diesem Buch wird „lesen“ nie wieder dasselbe sein.

Kunst & Kultur Queer as Folk meets Dr. House „Als Psychologe weiß ich, was Menschen bewegt: Sex, Geld, Macht. Meist ist es Sex.“ Oder aber auch: „Warum eine intakte Beziehung, wenn’s auch eine intakte Affäre tut?“ In „Doc Love“, Deutschlands erster schwuler Web-Serie auf www.3min.de, wird ausgesprochen, was Sache ist. In den jeweils dreiminütigen Folgen nimmt Autor Martin Schacht nicht nur die Szene aufs Korn, sondern auch die Psychologen unter uns. Im Mittelpunkt stehen der schwule Psychologe Tom Sailer (Dieter Bach, „Verliebt in Berlin“), sein sexy Liebhaber Michi (GZSZ-Star Oliver Bender) und die schrille Sprechstundenhilfe Magda (keine geringere als Romy Haag). Die Fanbase steigt, unsere Begeisterung auch. Hier ist Potenzial vorhanden!

Uferlos 2010

18. Juni – 2. Juli 2010

Top-Tipp. Österreich hat ein neues (und queeres!) Kulturereignis! Nach dem erfolgreichen Debut 2009 startet „Uferlos – Das Queer Festival“ dieses Jahr in die zweite Runde. Von 18. Juni bis 2. Juli geben sich herausragende Künstler zwei Wochen lang in der Wr. Stadthalle das Mikrofon in die Hand. Von Marianne Rosenberg über Alfred Biolek bis hin zu Topstar Nina Hagen (ihr einziges ÖsterreichKonzert!) – „Uferlos“ bietet eine einzigartige Palette aus Kabarett, Chanson, Pop und Rock. Mehr Infos bekommst du natürlich im nächsten NAME IT, ab 28. Mai im Handel!

Julianne Moore als Lesbe ausgezeichnet

David Shankbone

Männer-Kunstwerk Dass Männer Kunstwerke sind, wissen wir. In der Ausstellung „Kunst des 21. Jahrhunderts aus privaten Sammlungen“ in Bonn (Deutschland) wird das endlich auch wörtlich genommen. Dort gibt’s nämlich einen männlichen Stripper inklusive. Der fängt irgendwann an, sich auszuziehen. Anfassen ist aber verboten, der Slip bleibt auch an. Dann darf geguckt werden, bevor er sich wieder anzieht. Auch mal ein interessanter Job ...

Eigentlich geht ja eh nie was schief, wenn Ausnahme-Schauspielerin Julianne Moore mal loslegt. Diesmal aber hat sie das ganz große Los gezogen. In „The Kids Are All Right“ spielt sie zusammen mit Annette Benning ein lesbisches Pärchen, das sich mit Kids und deren plötzlich auftauchendem biologischen Vater (sexy Mark Ruffalo) herumschlagen muss. Eine HollywoodKomödie, in der ein lesbisches Pärchen schwule Pornos schaut und daran Gefallen findet – sowas lieben Kritiker genauso wie das Publikum. Weshalb die Komödie nun auch mit dem Teddy-Award für den besten schwul-lesbischen Spielfilm der Berliner Filmfestspiele ausgezeichnet wurde. Gut so, hätten wir auch gemacht. Bei uns soll der Film erst Ende des Jahres starten. War zu erwarten ...

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Text Ralf Strobl Fotos Ingo Pertramer

Theater, intim wie noch nie Theater in einem Theater ist ja so was von gestern. Heute holt sich der Kunstfreund das Theater in die eigenen vier Wände. Kulturgenuss mit Freunden und anregende Gespräche bis in die frühen Morgenstunden. Echt gut!

Daniela Kong – sie beeindruckt nicht zuletzt durch ihre außergewöhnliche Stimme.

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Géza Terner und Markus B. Tavakoli treffen einander in der Küche ...

Vorhang auf! Theater ist Welt. Theater ist Diskurs. Und wenn du Glück hast, bereichert es sogar dein Leben. Theater gibt Denkanstöße – und unterhält. Nachteil, wenn man so will: Wer ins Theater gehen möchte, muss sich außer Haus begeben und die gemütlichen vier Wände verlassen. Denkste. Denn seit kurzem gibt es in Wien ein hochkarätiges Ensemble, dass diese logisch erscheinende Konvention fröhlich und gekonnt umdreht. Nicht der Zuschauer geht ins Theater. Nein, die Schauspieler kommen zu den Zusehern nach Hause. Charmant und intim NAME IT gefällt natürlich die Idee, Konventionen zu brechen. Neues zu probieren. (Kurzer Einwurf: Ganz neu ist die Idee nicht, bereits vor rund 20 Jahren gab es in Wien ein Ensemble, das diese Idee verwirklichte.) Also machten wir die Probe aufs Exempel. Das „Theater im Wohnzimmer“ wurde eingeladen, einen Theaterabend in einer privaten Wohnung zu gestalten. Mal sehen, wie so ein Abend funktioniert ...

Zwiegespräch der Emotionen: Géza Terner und Daniela Kong.

Konzentrierte Vorbereitungen Qual durch Wahl: Denn die Schauspiel-Profis haben derzeit zwei Stücke im Programm. „Kunst“ von Yasmin Reza und „Und abends Gäste“ von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri. Ersteres gehört seit Jahren zu den weltweit erfolgreichsten Stücken. Das zweite ist bei uns nahezu unbekannt, hat aber in Frankreich so ziemlich jeden Theaterpreis abgeräumt, den es zu gewinnen gibt. Beiden Stücken ist eines gleich: Sie sind französische Konversationsstücke. Will heißen: intelligente Texte, Zwischentöne, wenig Action. Und das ist Grundvoraussetzung für ein Theater, das in den eigenen vier Wänden aufgeführt wird. Die Zuseher sollen sich auf das Stück, die Dialoge konzentrieren können, für Requisiten ist kein oder nur wenig Platz. Géza Terner, Mitbegründer und selbst Schauspieler beim „Theater im Wohnzimmer“: „Wir haben bereits in sehr, sehr kleinen Wohnungen gespielt. Da hätten wir für Requisiten definitiv keinen Platz gehabt.“

Spielschulden: Matthias Kofler hat ein Problem ...

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Schlussapplaus: nach knapp 90 intensiven Minuten werden die fünf Schauspieler gefeiert.

Minutiöse Planung für den Erfolg NAME IT hat sich für das Stück „Und abends Gäste“ entschieden. Die Schauspieler besichtigen bereits Tage vor der Aufführung die Wohnung, suchen mit den Gastgebern den besten „Spielplatz“ aus, das Licht wird besprochen, die Akustik getestet. Und ja, ganz wichtig, die insgesamt 40 Gäste, die kommen werden, sollen allesamt perfekte Sicht haben. Denn davon lebt das „Theater im Wohnzimmer“ – die Intimität, die Konzentration auf den Text, das exakte Zusammenspiel.

• Géza Terner ist Austro-Franzose, erfolgreicher Kabarettist und stand etwa mit Catherine Deneuve in „Marie Bonaparte“ vor der Kamera. • Matthias Kofler arbeitet für Bühne, Film und Fernsehen, tritt sehr erfolgreich mit Soloprogrammen auf. • Markus B. Tavakoli ist als freischaffender Schauspieler, Regisseur, Autor und DJ vielseitig begabt. • Julija Ikodinovic hat bereits zahlreiche Erfahrungen in TV- und Filmproduktionen gesammelt.

Die eigene Wohnung als Theaterkantine Konzentration und Begeisterung Wenige Stunden vor der Aufführung treffen die Schauspieler anderntags ein. Maske, Stimmübungen – für jeden Gastgeber eine völlig neue Erfahrung, professionelle Schauspieler durch die Wohnung huschen zu sehen. Diese wird plötzlich zum Schminkraum, zur Theaterkantine. Apropos Schauspieler: Das Fünf-Personen-Stück wird von erstklassigen Künstlern getragen, allesamt in ihrem Beruf erfolgreich und gefragt: • Daniela Kong lebt als Schauspielerin und Sprecherin in Wien, ist langjähriges Ensemblemitglied der Komödienspiele Porcia, wirkte bei Produktionen der Wiener Festwochen mit und war zuletzt in der TV-Serie „Schnell ermittelt“ zu sehen. „Die Intensität – verglichen mit einem Abend im Theater – war ungleich größer“, so ein Gast.

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Und ja, dann geht es wirklich los. Aus einem Wohnzimmer wird eine Bühne, auf der die großen Dinge des Lebens mit französischer Leichtigkeit abgehandelt werden. Liebe, Frustrationen, Spielsucht – alles hat in der Erfolgskomödie Platz. Die Nähe der Zuschauer zu den Schauspielern ist der größte Trumpf: Jede Nuance wird spür- und erlebbar. Die Distanz, die gerade in großen Theatern schwer zu überbrücken ist, wird mühelos abgebaut. Im Publikum macht sich geradezu eine gespenstische Stille breit. Eine Stille, die in „normalen“ Theatern kaum zu erleben ist. Kofler relativiert aber: „Dieses Publikum war


GOING WILD IN THE WOOD

Und als Gastgeber, wenn man darauf Wert legt, kann man durchaus punkten. Am Tag nach der Vorstellung kamen zahlreiche E-Mails. „Ich möchte euch nochmals für den wunderschönen, unvergesslichen Theaterabend danken. Was für eine herrliche Idee, Theater an die Menschen heranzubringen“, schreibt ein Freund. Eine Zuseherin: „Es war wirklich etwas ganz Besonderes, die SchauspielerInnen so hautnah mitzuerleben. Es war ganz toll und der Abend leider viel zu schnell vorbei.“ Finden wir auch. 

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Wenn man den Erfolg eines Theaterabends in den eigenen vier Wänden daran messen will, wie lange die Gäste bleiben, dann hat das „Theater im Wohnzimmer” einen Knaller abgeliefert. 5 Uhr früh ist ein kleiner Triumpf. Stundenlang wurde über Theater, den Beruf des Schauspielers, den besonderen Charme französischen Theaters diskutiert. Kofler: „Das ist das Besondere an einem gelungenen Theaterabend in einem Wohnzimmer. Die Gespräche zwischen Schauspielern und Gästen bekommen eine gewisse Intensität und Leichtigkeit, weil von Anfang an die Barriere ,Wir auf der Bühne. Ihr im Zuschauerraum' wegfällt.“

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außergewöhnlich gut und konzentriert. Das ist aber nicht immer so.“ Wir erfahren von einem der wichtigsten Wirtschaftsbosse des Landes, der sich als Kunstkenner profilieren wollte, leider dennoch während der Vorstellung einschlief. Oder von einem anderen Gastgeber, der sich während der Vorstellung an den Requisiten vergriff, in der irrigen Meinung, der „Theaterwein“ sei ein echter. Merke, und das ist leider alles andere als neu: Geld und Kunstsinn schließen einander mitunter aus. Dafür haben die Herrschaften den Opernball. Oder Ähnliches.

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Krisen, nichts als Krisen – Treffpunkt Küche.

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Theater im Wohnzimmer

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Wie man ein Iglu baut. 1 ̊C, eine Fotoreportage. ein Selbstversuch bei –1

Die Idee Die Theaterkonvention, die Zuschauer müssen ins Theater gehen, wird umgedreht. Hier kommen die Schauspieler zu dir nachhause.

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Das Team Das „Theater im Wohnzimmer“ besteht aus insgesamt neun SchauspielerInnen – allesamt in ihrem Beruf erfolgreich.

Kontakt Theater im Wohnzimmer, Naglergasse 9/13, 1010 Wien Tel.: 0664/7693373 www.theaterimwohnzimmer.at

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Die Stücke Derzeit hat das „Theater im Wohnzimmer“ zwei Stücke im Repertoire. Yasmin Rezas „Kunst“. Und „Und abend Gäste“ von Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri. Weitere Stücke sind in Planung.

Auge an Auge mit dem gro

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Text Manuel Simbürger

Alexander Rybak holte den Songcontestsieg 2009 für Norwegen. Und landete europaweit in den Charts.

Verbannt vom Songcontest! Neben dem Life Ball ist der Eurovision Songcontest das größte Gay-Event Europas. Dieses Jahr wird der ORF ihn (auch deswegen?) nicht ausstrahlen. Ein Skandal, finden wir. Und viele Experten geben uns recht.

Ö

sterreich und der Eurovision Song Contest – eine problematische Beziehung, geprägt von Eifersucht, Uneinsichtigkeit, Trauer und zwischendurch auch mal von einem Quäntchen Freude, wie vor allem beim Sieg von Udo Jürgens im Jahr 1966. Ja, lang ist’s her. Danach war es, bis auf wenige Ausnahmen (Milestones, Waterloo & Robinson oder zuletzt Alf Poier) Schluss mit unserem Erfolg beim größten Sangeswettbewerb Europas. Die Konsequenz des ORF: Nein, nicht sich mehr anzustrengen. Sondern: gänzlich auf die Ausstrahlung zu verzichten. Ein Skandal. Oder zumindest eine Frechheit. Österreich verabschiedet sich damit offiziell vom Eurovision Songcontest (ESC), dem größten Musikevent der Welt. Die (vorgeschobenen) Gründe: Die Ausstrahlung sei zu teuer, das Spektakel zu niveaulos, zuschauen würde auch keiner mehr. Noch Fragen?

„Der Erfolg hängt stark mit der Arbeit und dem Engagement der jeweiligen TV-Stationen zusammen. Das fehlt mir beim ORF.“ Andere Länder nehmen den ESC ernst, bestes Beispiel ist Deutschland. Stefan Raab sucht gerade in einem landesweiten TV-Casting den „Star für Oslo“, und dies nicht nur mit großer Professionalität, sondern auch höchst erfolgreich. Auch ist der Vorwurf, dass nur Länder aus dem Osten gewinnen würden, schlicht falsch. Schließlich ging 2009 Norwegen als Sieger hervor. Stockselius findet es sehr „bedauerlich“, dass der ORF dieses Jahr auf eine Ausstrahlung verzichtet: „Vor allem tun mir die österreichischen Zuseher sehr leid, die dieses Jahr nicht an diesem großartigen Ereignis teilhaben können.“ Dass Österreich nicht dabei ist, sei für ihn „ein sehr eigenartiges Gefühl“. Für uns auch. ORF-Boss Wrabetz: Kein Geld für den Songcontest. Dafür gibt`s Kohle für „Stadl“ und erfolglose Skifahrer.

Ja. Österreich ist ein reicher Staat, jedenfalls im Vergleich zu Island, Lettland oder Litauen – die allesamt teilnehmen. Ärmere Länder wie Armenien, Moldawien oder Albanien sind noch Feuer und Flamme dabei. Das dümmliche „Wir haben kein Geld“-Gesülze will auch die EBU (European Broadcasting Union) nicht gelten lassen, und die muss es wissen: Als Europäische Rundfunkunion, die insgesamt 75 Rundfunkanstalten umfasst (der ORF gehört auch dazu!), ist sie für den ESC verantwortlich. Svante Stockselius, der Songcontestchef der EBU, weist die Vorwürfe des ORF klar von sich: „Der Songcontest ist die beliebteste und qualitativ hochwertigste Show Europas. Voriges Jahr hatten wir eine eine Zuschauerquote von mehr als 124 Millionen.“ In Norwegen und Dänemark sind die ESC-Vorausscheidungen erfolgreicher als Fußball-Übertragungen. Womit bestätigt wäre: Der Songcontest zieht immer noch die Massen an. Vorausgesetzt, man strengt sich an. Was der ORF nicht tut – diese Meinung teilen nicht nur ehemalige ESC-Teilnehmer (siehe nächste Seite), sondern auch Experten wie der deutsche Journalist Jan Feddersen (siehe Interviewkasten) oder Stockselius selbst: 82

Denn: 2010 verzichtet der ORF nicht nur auf die Teilnahme an der „größten Party Europas“, wie Stockselius den ESC nennt, sondern er kehrt auch dem größten GayEvent der Welt den Rücken. Denn der ESC ist eine Feier der Vielfalt, der Lebensfreude, der Anders-Artigkeit. Millionen Schwule fiebern auf der ganzen Welt mit, welches Land als musikalischstes hervorgeht. Auch 2010 wird es wieder so sein. Überall, nur nicht in Österreich. Vielleicht ist ja nicht der Song Contest niveaulos, sondern der TV-Sender, der nicht mitmachen möchte. Denn, wie auch Waterloo bestätigt: „Niveaulos ist es, nicht teilzunehmen!“ 

So läuft der Songcontest 2010

Der Vorjahresgewinner Norwegen ist dieses Jahr Gastgeber des 55. Songcontest. Die beiden Semi-Finale finden am 25. Und 27. Mai statt, das große Finale steigt am 29. Mai in Oslo.


„Es ist niveaulos, nicht teilzunehmen“ „ORF behandelt seine künstler wie sondermüll!“ Jan Feddersen ist deutscher Journalist bei der taz und als Autor von Büchern wie „Ein Lied kann eine Brücke sein“ Experte des Songcontest. Klar, dass NAME IT da mal genauer nachfragte.

NAME IT machte einen Rundruf unter ehemaligen Songcontest-Teilnehmern. Was dabei herauskam? Eine Debatte über den österreichischen Musikmarkt. Waterloo Waterloo: Niveaulos hin, niveaulos her. Der ORF hat viele andere Sendungen, die niveaulos sind! Jedes Land hat die Chance, ein gutes Lied zu liefern. Niveaulos ist es vielmehr, nicht teilzunehmen!

Der ORF strahlt den Songcontest heuer gar nicht mehr aus ... Jan Feddersen: Ich denke, dass der ORF im Namen von ganz Österreich heftig beleidigt ist, wenn die Platzierung nicht so ausfällt, wie erhofft. Seit dem Sieg von Udo Jürgens glaubt der ORF offensichtlich, dass man automatisch gewinnen wird. Warum ist Österreich beim Songcontest dermaßen erfolglos? Feddersen: Erfolg beim Songcontest hängt davon ab, dass man sich Mühe gibt, ein großartiges Lied finden zu wollen. Meist waren die Lieder verwechselbar und klangen, als seien sie am Computer im Amateur-Studio zusammengebastelt worden. Oder ist Österreich als Land so unbeliebt? Feddersen: Dies wird immer wieder eingebracht, egal ob bei der Fußball-EM oder dem Songcontest. Der ORF kann sich anscheinend nicht vorstellen, dass der eigene musikalische Beitrag einfach durch und durch schlecht ist. Mit Österreich habe ich sehr oft die Erfahrung gemacht, dass man bei dem, was man tut, überzeugt ist, es sei Weltklasse. Vielmehr waren die österreichischen Beiträge oft sehr seltsam. Wollen Sie uns noch dabeihaben? Feddersen: Unbedingt! Ich finde, dass Österreich zu den Klassikern des Songcontests gehört. Welchen Tipp würden Sie uns geben, damit wir beim Songcontest endlich wieder mal erfolgreicher sind? Feddersen: Ein Lied und deren Künstler dürfen vom ORF nicht mehr wie auslaufende Sonderangebots-Ware oder wie verramschter Sondermüll behandelt werden. Ich würde ein landesweites Casting-Verfahren empfehlen, bei dem junge und begabte Musiker eine Plattform bekommen. Wen würden Sie als österreichischen Vertreter gerne beim Song Contest sehen? Feddersen: Ich könnte mir Christina Stürmer vorstellen. Aber die müsste mit einem komplett neuen Song antreten. Wer war für Sie der bisher beste österreichische Teilnehmer? Feddersen: Die Milestones (1972), Christina Simon (1979) und Marianne Mendt (1971). Und natürlich Udo Jürgens. 

Ist der ORF unfähig, gute Beiträge abzuliefern? Waterloo: Nicht nur der ORF, auch die Plattenfirmen in Österreich machen für die Künstler nichts! Man soll den Künstlern die Chance geben zu zeigen, was sie können. Egal wie. Was sagst du dazu, dass der ORF den Songcontest heuer nicht ausstrahlt? Waterloo: Ich finde es allen österreichischen Künstlern gegenüber unfair. Man kann vom Songcontest ja auch was lernen: Nämlich den Zusammenhalt untereinander. Das Publikum hat das Recht, den Songcontest zu sehen! Findest du, dass der ESC niveaulos ist?

Potential ist in Österreich also da? Waterloo: Natürlich! Es sitzen nur die falschen Leute am Entscheidungssessel. Auch wichtig: Das Lied muss hundert Prozent Österreich sein. Genau darum geht es: Stolz auf Österreich zu sein und das auch zeigen! Waterloo erreichte 1976 den 5. Platz. 2010 feiert er sein 40-jähriges Bühnenjubiläum.

Tini Kainrath Was sagst du dazu, dass der ORF den Songcontest heuer nicht ausstrahlt? Tini Kainrath: Mir tut das nicht leid. Es hat nicht unbedingt mit Qualität zu tun, wer beim Songcontest gewinnt. Woran liegt es, dass wir beim ESC meist so erfolglos waren? Kainrath: Weil der ORF den Songcontest nie richtig ernst genommen hat. Die österreichische Musikszene wird viel zu wenig gefördert. Wir brauchen eine musikalische Plattform, wie Italien „San Remo“ hat. Wir haben gar nichts. Wir sind langweilig.

man uns mögen? Wir müssen halt freundlicher werden. Oder haben wir gar zu viele Kriege geführt? Ich find’s auch o. k., dass sich manche Länder die Punkte zuschanzen. Nur für Österreich ist es halt schlecht, weil wir keine Freunde haben …

Vielleicht liegt es daran, dass uns Österreicher keiner mag? Kainrath: Die Frage ist eher: Wieso sollte

Tini Kainrath erreichte mit den Rounder Girls 2000 den 14. Platz. Der nächste Auftritt ist am 9. April im Wiener Orpheum.

Eric Papilaya

Publikum: schrill, farbenfroh, selbstdarstellend. Der Song Contest ist auch eine Feier der Homosexualität.

Was sagst du dazu, dass der ORF den Songcontest heuer nicht ausstrahlt? Eric Papilaya: Nachdem wir schon länger gar nicht mehr teilnehmen, ist das nur der nächste logische Schritt. Siehst du Parallelen zwischen dem Life Ball und dem Song Contest? Papilaya: Eher zwischen dem jeweiligen

Wen würdest du zum Songcontest schicken? Papilaya: Nochmals Alf Poier! Aber auch Anna F. oder Vera Böhnisch. Nur mit einer Gitarre und ohne große Showelemente würden wir sicher am meisten auffallen! Und was ist mit Christina Stürmer? Papilaya: Nein. Christina Stürmer und Songcontest passen einfach nicht zusammen. Eric Papilaya ist 2007 im Semifinale ausgeschieden. Derzeit arbeitet er an seinem ersten Rock-Album.  83


Interview Thomas Zeidler Fotos Esther Haase

NENA: „Ich bin für alle Dinge des Lebens offen!“ Sie ist der Superstar der deutschen Popszene, seit 30 Jahren erfolgreich im Geschäft. Egal ob „99 Luftballons“ oder „Liebe ist“ – Nena verdient das Prädikat „Kult“. Am 11. April ist sie in Wien live zu erleben. NAME IT hat das sehr persönliche Interview.

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G

abriele Susanne Kerner, so Nenas echter Name, ist keine durchschnittliche 50-Jährige. Im doch schon etwas reiferen Alter zeigt sie sich im komplett neuen Look und sieht keinen Tag älter aus als Mitte 30. Musikalisch ist Nena aber – Gott sei Dank! – die Alte geblieben: Nena liefert mit „Made in Germany“, so der Titel des neuen Albums, wieder melodiösen Deutsch-Pop mit Texten (von Nena selbst geschrieben!), die aus dem Leben gegriffen sind – mal langsam, schnell, traurig, leicht, tief, fröhlich, sexy, hart oder entspannt. Kurz: Nena pur. So präsentierte sich die Trendsetterin auch beim NAME IT-Interview, in dem sie mit uns offen über ihre Familie, ihr Alter und ihre neue Tournee spricht. Und natürlich über das Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern … Mit „Made in Germany“ setzen Sie wieder Trends … Nena: Wenn es so ist, ist es schön. Ich will ja, dass meine Lieder gehört werden. Spüren Sie Erfolgsdruck? Nena: Ich bin immer noch eitel und ich freue mich auch heute noch über goldene Schallplatten und eine Nummer eins in den Charts. Aber wenn das nicht passiert, ist das Leben trotzdem schön, denn es geht ja vor allem darum, dass mir das, was ich tue, Spaß macht und mich erfüllt. Vier Jahre keine Nena-CD. Aber Sie waren trotzdem niemals wirklich weg. Wie geht das? Nena: Das Leben besteht nicht aus Zeitabschnitten und ist ein ewig beweglicher Prozess. Es gibt immer viel zu tun und Pausen sind genauso wichtig wie aktive Phasen. Für mich geht es nicht darum, in einer bestimmten Zeit irgendwas zu schaffen, sondern die Projekte, die ich mir ins Leben hole, mit Liebe und Freude umzusetzen. Ich mache einfach immer weiter, solange ich mich inspiriert fühle. Ihnen gehen die Ideen doch seit 27 Jahren nicht aus … Nena: Ja, das stimmt. Ich werde bald 50 und habe mehr Ideen als je zuvor. (lacht)

Geburtstag reinfeiern. Meine Band und viele andere Musiker werden da sein und wir machen ganz sicher auch Musik an dem Abend. Sie wurden vor kurzem Oma … Nena: Ja, und das ist eine sehr schöne Erfahrung. Interessant, wie sich das anfühlt, wenn die eigenen Kinder Kinder kriegen. Auf der neuen CD singen Sie auch „Es gibt keine Sicherheit“. Ihr Motto? Nena: Eher ein Teil meiner Erfahrung. Das Leben ist voller Überraschungen, nichts ist vorhersehbar und alles kommt immer anders, als man denkt. Auch wenn wir Menschen uns das noch so sehr vorgaukeln – es gibt keine Sicherheit. Man hat oft den Eindruck, dass Sie – gerade als toughe Frau – auch sehr sensibel und verletzlich sind. Wie schützen Sie sich da in diesem harten Musikgeschäft? Nena: Auch im sogenannten „Musikgeschäft“ kommt es auf die eigene, innere Haltung an und darauf, wie man sich den Umgang mit gewissen Mechanismen gestaltet. Man entscheidet ja selbst, wie weit man einsteigt und wo die Grenzen sind. Darum geht es, und nicht darum, mir ein weiteres „Feindbild“ in der Außen­welt zu kreieren, vor dem ich mich schützen muss. Das habe ich in all den Jahren noch nie so empfunden oder gelebt.

Wie feiert Nena denn ihren 50er? Nena: Wir organisieren eine Party und ich werde mit meinen Freunden in meinen

Können Sie uns den Unterschied zwischen Deutschen und Österreichern erklären? Etwa bezüglich Ihrer Fans? Nena: Es geht darum, wie Menschen sich begegnen, und da ist es völlig egal, welcher Nationalität man angehört. Wer nach Frieden schreit, muss bei sich selbst anfangen und einen friedlichen Umgang mit sich und seinen Mitmenschen pflegen.

Das Leben ist voller Überraschungen, nichts ist vorhersehbar und alles kommt immer anders, als man denkt. Am 11. April singen Sie wieder in Wien. Nena: Ja, und ich freue mich sehr darauf. Ich habe mein komplettes neues Album im Gepäck und bringe ganz sicher auch die Luftballons und die Leuchttürme mit. Können Sie „99 Luftballons“ überhaupt noch hören?

Keine Angst vor dem 50er? Nena: Ich freue mich auf meinen Geburtstag und werde ihn gebührend feiern. Wovor sollte ich Angst haben? Älter werden wir seit dem Moment unserer Zeugung und ich hatte Zeit genug, mich damit abzufinden. Gewisse Dinge im Leben lassen sich nun mal nicht ändern.

Begriff „Lieblingsdeutsche“ kann ich nichts anfangen, aber es ist höchste Zeit, getrübte Verhältnisse zwischen Menschen aufzulösen. Ich glaube, ich trage einen kleinen Teil dazu bei.

Nena: Die „alten“ Songs sind meine Begleiter, genauso wie die neuen Sachen. Ich liebe und achte sie und singe sie immer noch sehr gerne. Das Verhältnis zwischen Österreichern und Deutschen ist nicht immer ungetrübt. Aber egal, wen man hier bei uns fragt, Nena mag man. Was macht Sie denn zu so etwas wie der „Lieblingsdeutschen“ der Österreicher? Nena: Ich bin gerne in Österreich und fühle mich immer sehr willkommen. Mit Ihrem

Welchen Herausforderungen möchten Sie sich im Leben noch stellen?

Nena: Die Frage muss ich mir nicht stellen, die Herausforderungen kommen von ganz alleine in mein Leben. Ihr Sohn singt auf der Platte mit. Auch Ihre Tochter ist involviert. Nena als Familien-Band? Nena: Mir ist das nicht wichtig, aber es ist schön, wenn es passiert. Ich ziehe meine Kinder nicht in meine Welt, die kommen von selber und immer nur dann, wenn ihnen danach ist. Sie sind stets willkommen und wir machen viele Projekte gemeinsam, weil wir Spaß daran haben, uns gegenseitig zu inspirieren. Geht man die Dinge mit fast 50 etwas rascher an? Nena: Nichts kann mir schnell genug gehen und das war schon immer so. Ich liebe die schnelle Gangart und bin eine überzeugte Hyperaktive. 

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Interview Thomas Zeidler Foto Shelby Duncan

Ke$ha: „Ich mag fette Männer mit Bärten!“ Mit „TIK TOK“ liefert die Newcomerin bereits jetzt einen der größten Hits 2010 ab. Ke$ha spricht in NAME IT über ihre schwere Kindheit, fehlende Unterwäsche, und warum sie auf fette Männer mit Bärten steht ...

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evor der Dance-Knaller „Tik Tok“ weltweit die Charts stürmte, unterstützte die 22 Jahre junge Ke$ha bereits Britney Spears beim Trällern und schwang die Hüften in Katy Perrys „I kissed a girl“ (vielleicht deshalb die Bisexualität-Gerüchte?). Es hat sich gelohnt! NAME IT verriet die Sängerin, warum ihre Mama die beste Freundin ist, und wehrt sich gegen ihr Image als Partygirl … Du bist mit „Tik Tok“ weltweit Nummer 1 ... KE$HA: Ich fühle mich wie ein kleines Mädchen, das sich irrsinnig auf den Heiligabend freut: Man kann es nicht erwarten. Aber wenn es endlich da ist, fühlt es sich nicht real an! Wann hast du deinen Song das erste Mal im Radio gehört? Was war das für ein Gefühl? KE$HA: Ich war gerade in Cincinnati, Ohio, mit meiner Mutter. Wir fuhren Auto. Als plötzlich der Song im Radio kam, stieg ich aus und fing an, auf dem Auto herumzutanzen. Deine Mom ist auch Sängerin und Songwriterin. Sie schrieb sogar einen Nummer-1-Hit für Dolly Parton. Wie sehr beeinflusst sie dich? KE$HA: Sehr, sie ist meine beste Freundin. Alles, was ich weiß und bin, habe ich ihr zu verdanken: Das Song-Schreiben, wie man im Business überlebt, wie man sich eine positive

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Lebenseinstellung behält. Sie hat mir aber auch beigebracht, respektlos zu sein und nicht darauf zu achten, was die anderen über dich denken. Dein Album „Animal“ ist seit Februar erfolgreich. Deine Message? KE$HA: „Animal“ feiert die Jugend, den Spaß, die Respektlosigkeit. Das Album entschuldigt sich für nichts. Man sollte nie vergessen, dass man auch unbeschwerten Spaß haben muss. Genau darum geht es in meiner Musik. Also bist du ein Partygirl?

Geld aufzuwachsen, hat mich gelehrt, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen und einfach Spaß zu haben. Wir sind alle nur Menschen, wir sind alle gleich. Mit wem teilst du deinen Erfolg? Gibt es einen Boyfriend in deinem Leben? KE$HA: (lacht) Boys sind scheiße! Ich wurde belogen und betrogen. Der nächste Typ, mit dem ich mich einlasse, muss all die Schmerzen und die Mühe wert sein! Gibt es auch niemanden, auf den du stehst?

KE$HA: Ich mag es, zu tanzen, auf Partys zu gehen und Spaß zu haben. Momentan ist es aber so, dass ich rund um die Uhr arbeite. Ich bin eine Künstlerin, kein Partygirl.

KE$HA: Ich schwärme für diesen fetten Typen aus dem Film „Hangover“. Der ist ziemlich heiß!

Als du noch ein Kind warst, war deine Mutter Sozialhilfe-Empfängerin. Erinnerst du dich noch an diese Zeit?

KE$HA: Ja. Mit Bärten.

KE$HA: Natürlich. Aber diese schwere Zeit damals hilft mir jetzt, am Boden zu bleiben. Ich bin immer noch dieselbe wie damals, als ich Kleidung verkaufen musste, um mir Essen leisten zu können. Meine Mutter war aber immer eine tolle Mutter. Ich habe eine großartige Familie, wir waren immer glücklich mitei­ nander. Deshalb weiß ich, worauf es im Leben ankommt. Ich hasse Überheblichkeit und will mit meiner Musik dagegen ankämpfen. Ohne

KE$HA: Manchmal trage ich Unterwäsche, aber nicht heute.

Magst du fette Männer?

Stimmt es, dass du keine Unterwäsche trägst?

Ich habe auch gehört, dass du Frauen genauso gerne magst wie Männer. Bist du bisexuell? KE$HA: Ich mag Frauen! Aber ich bin hetero. Es heißt immer wieder, ich sei bisexuell. Aber: Ich mag Menschen im Allgemeinen! 


Rhythmus, wo man mit muss

Top-Tipp der Redaktion

Hurra! Das Frühjahr ist nicht mehr aufzuhalten, die Sonne lacht durchs Geäst und uns zieht’s nach draußen. Klar, jetzt wollen iPod & Co mit frischen Tönen gefüttert werden. NAME IT stellt fünf neue CDs vor und empfiehlt u.a. österreichische SchrägWare und ein Meisterwerk aus Großbritannien. Aber bitte, lies und höre selbst!

Heligoland/Massive Attack (EMI)  Mindestens ein ganzes Album haben die Perfektionisten aus Bristol angeblich wieder einmal auf den digitalen Schrottplatz geworfen, bevor sie ihr neues Werk „Heligoland“ (Emi) endlich jedem Ohr zugänglich machten. Aber die Scheibe ist das Warten tausendmal wert, denn die akustische Massive-Attack-Melancholie trägt ja seit fast zwanzig Jahren das Prädikat „wertvoll“, und die Crew bleibt sich selbst absolut treu. Tieffrequente Bässe, lässig stolpernde Drums, vertrackte Lines, wunderschöne Stimmen und dunkle, schwermütige Soundlandschaften machen uns das Herz auch am sonnigen Frühlingstag so richtig verregnet. Und wir finden das so schööön … Fazit: Wenn die Tage heller werden, darf der Sound ruhig ein bisserl dunkel sein.

New Weird Austria/ Binder & Kriegelstein (indigo)  Yeah! Music made in Austria. Cool. Schräg. Voller interessanter Cuts wie „Bratlgeiger“ oder „Radkette“ – ganz wie der Titel verrät. Binder und Kriegelstein versuchen hier eine sehr persönliche Aufarbeitung der Volksmusik. Und schließlich sind sie beide roh und wild: Der Punk und good old Humtata. Fazit: Es macht wirklich Freude, dass dieses Land so viele durchgeknallte Soundbastler zu bieten hat.

Soldiers of Love/Sade (sony) 

Glücksmaschinen/Fehlfarben (tapete) 

Rosenkranz and Guidenstern Are Undead/Sean Lennon (indigo) 

Fotos beigestellt

Die Jungs mit den schrägen Anzügen sind nun schon innerhalb kürzester Zeit – nach den Goldenen Zitronen – die zweite Band, welche uns ins Zeitalter der neuen deutschen Punk- und Wave-Aufbruchszeit zurückholt. Acht Supersongs voll hörbarer Wut und Schärfe. Fazit: Keine Spur von Midlife-Crisis: Jüngere Kollegen könnten neben Fehlfarben fast ein wenig blass aussehen …

Der Sohn des berühmten Vaters John hat ein echtes Händchen für Melodien. Sein Album – schönes Artwork übrigens – klingt ob der vielen Instrumental-Musik nicht ganz nach dem üblichen Pop und wirkt in sich wie eine stimmige Gesamtkomposition. Fazit: Eine gute Background-Kulisse während eines Essens. Mehr leider nicht.

Die Dame hat einige Jährchen nichts von sich hören lassen. Aber ihr ganz spezieller Appeal ist immer noch da. Zugegeben wenig innovativ – aber Seidenbalsam für die Gehörgänge ist immer okay. Elegante Grooves und dezenter Hip-Hop, gebrochen von akustischen Arrangements mit Klavier und Streichern dienen als Basis für Sades gedoppelten Vokalstil, der (eh klar) immer im Namen der Liebe unterwegs ist. Latent sexy durch das karibische Flair, jazzig oder tanzbar oder überhaupt einfach nur reduziert auf Soloinstrument und Stimme, welche, by the way, nun schon 51 Jahre auf der Zunge hat. Aber irgendwie ist alles nicht mehr so frisch wie früher, ihr Auftritt beim „Echo“ fällt eher unter die Kategorie „Geht gar nicht“. Fazit: Einseifende, eingängige Songs, man könnte nicht meinen, dass viel Zeit zwischen den MTV-Anfängen und jetzt vergangen ist.

87  Ohrwurm 

Feiner Sound 

Okay 

Für den Fahrstuhl geeignet 

Ohren zu!


Des Frühlings schönste Seiten

BÜCHER von Robert Seydel

NAME IT hat wieder drei Bücher für dich gelesen: eines über Bücher, eines über absurde und lustige Alltagsgeschichten und eines über Regisseur Ang Lee.

Top-Tipp der Redaktion

Friedrich Kröhnke Ein Geheimnisbuch

2009, 208 S., Hardcover, € 17,90, Rowohlt, Berlin 

2009, 160 S., geb. mit Schutzumschlag, € 13,40, Ammans Kleine Bibliothek  Dieses Buch ist sehr schwierig zu beurteilen. Der Inhalt klang zunächst wirklich vielversprechend: Zwei Jungs (Abel und Sascha) wachsen in einer Welt voller Taschenbücher auf, werden erwachsen und verlieren ihr ganzes Leben lang nicht die Lust am Lesen. Eigentlich ein Traum für jeden Bibliophilen. Doch bei der Lektüre wird sehr schnell klar: Kröhnkes Stil muss man mögen. Ich mochte ihn nicht. Er schreibt umständlich, teilweise verwirrend. Der Inhalt ist auch nur bedingt empfehlenswert: In Wirklichkeit ist das Buch eine Abhandlung über die Geschichte des Taschenbuches. Es geht um Autoren wie W. H. Auden, Peter Bamm oder um Malcolm Lowry. Die kennen Sie nicht? – Dann wird’s schwierig. Zwar kommt auch Karl May vor, aber der wird im „Geheimnisbuch“ nur am Rande gestreift. Und falls Sie nicht wissen wollen, welcher deutsche Buchverlag welche Taschenbuchreihe in welcher Farbe auf den Markt geworfen hat, lesen Sie lieber eines der beiden Bücher, die nebenan auf dieser Seite angeführt sind.

Schwulen Leseratten ist Max Goldt ja schon lange ein Begriff. Jetzt ist sein neues Buch mit gesammelten Texten (zwischen 2006 und 2009) erschienen: „Ein Buch namens Zimbo“ ist „großes Tennis“. So zumindest würde es wohl Max Goldt bezeichnen, hätte er es nicht selbst geschrieben. Es ist großartig. Goldt ist unfassbar lustig. Zumindest denke ich, dass er das ist. Denn nur jemand mit exzellent ausgeprägtem Humor kann solch ein gutes Buch schreiben. Goldt beobachtet die Gesellschaft um sich. Er schaut auch noch hin, wenn andere schon wegschauen. Und er schweift ab. In fast jeder Geschichte. Kommt vom Hundertsten ins Tausendste. Ohne den Ursprung aus den Augen zu verlieren. Und so schreibt Goldt in seinem neuen Buch etwa über eine Frau, die mit blankem Busen Grabpflege betreibt. Über dümmliche GNTMTeilnehmerinnen mit Stimmen wie Kreissägen und warum nicht mal Alice Schwarzer etwas dagegen unternehmen kann. Oder über einen kleinwüchsigen King Kong mit Flip-Flops. Und selbst, wenn man es jetzt nicht unbedingt glaubt: jede Geschichte ergibt einen Sinn. Letztendlich.

Fazit: Das größte Plus ist das Format; das Buch passt in jede Jackentasche.

Fazit: Sie werden sehr lustig finden, was Ihnen mitgeteilt wird.

 Pflichtlektüre 

Lesespaß 

Okay 

... wenn sonst kein Buch zur Hand ist ... 

Michael Pekler & Andreas Ungerböck Ang Lee und seine Filme 2009, 192 S., mit zahlr. Abb., Broschur, € 24,90, Schüren  Mit „Brokeback Mountain“ hat sich Regisseur Ang Lee endgültig ein Denkmal in der schwulen Community gesetzt. Dabei ist der Film mit Heath Ledger und Jake Gyllenhaal weniger ein Film über zwei schwule Cowboys, die am Berg ihre Hände nicht bei sich behalten können. Vielmehr geht’s um Angst, Schuld und Sehnsucht. Wer sich von derlei Erkenntnissen nicht abschrecken lässt und tiefer in die Film- und Gedankenwelt des gebürtigen Taiwaners Ang Lee eintauchen möchte, ist mit dem Buch „Ang Lee und seine Filme“ bestens bedient. Die beiden Autoren sind ausgewiesene Filmexperten, wissen also, worüber sie schreiben. Über Erfolgsfilme wie „The Wedding Banquet“, „Sense and Sensibility“ oder „Lust, Caution“ nämlich. Darüber, dass Lees Movies ein breites Spektrum an Genres abdecken. Sie analysieren aber auch das Aufeinanderprallen von Tradition und Moderne, das Lee in seinen Filmen thematisiert. Highlight des Buches ist zweifelsohne ein Interview mit dem Oscar-prämierten Regisseur. Den Goldmann hat er übrigens für „Brokeback Mountain“ bekommen ... Fazit: Für Fans von Ang Lee – und für Fans von „Brokeback Mountain“.

Zeitverschwendung

Fotos beigestellt

Max Goldt Ein Buch namens Zimbo Sie werden kaum ertragen, was Ihnen mitgeteilt wird


DVD

Top-Tipp der Redaktion

von Roland Bonimair

Fragen über Fragen … Wie entstehen tschechische Schwulenpornos? Was macht ein Pariser in Amerika? Wie ticken deutsche Heteros? NAME IT hat die Antworten.

Hollywood, je t’aime Von Jason Bushman Romantikkomödie, USA 2009 Mit Eric Debets, Chad Allen, Diarra Kilpatrick, Jonathan Blanc, Michael Airington

Von Markku Heikkinen Doku, FIN/DK 2009, OmU FSK-Freigabe: 16 Laufzeit: 73 Min. Salzgeber 

FSK-Freigabe: 12 Laufzeit: 94 Min. Pro-Fun-Media  Ändere deinen Ort und du änderst dein Leben. Der rund 30-jährige Pariser Jérôme macht das einzig Richtige, als er kurz vor Weihnachten von seinem jüngeren Freund Gilles verlassen wird: Er folgt dem Ruf eines verlockenden Plakats nach Los Angeles. In Kalifornien ist es der Jahreszeit entsprechend zwar auch etwas kühl, dafür macht er schnell die Bekanntschaft einiger liebenswerter Exzentriker: Er lernt den HIV-positiven Drogendealer Ross kennen, die transsexuelle Nutte Kaleesha und die herzensgute Drag Queen Norma Desire. Überhaupt sind die Amis – inkl. Traumfabrik! – recht angetan von dem unbeholfenen Kerl mit dem süßen Akzent und den melancholischen Augen. Doch Jérôme hat nur seinen Gilles im Kopf und lässt bei seinen Streifzügen durch Bars und Saunas Gelegenheit um Gelegenheit sausen …

Fotos beigestellt

All Boys

Wie funktioniert eigentlich die schwule Pornoindustrie? Wer fertigt und wer konsumiert die Filme? Woher kommen die Darsteller? Einige aufschlussreiche Einblicke gewährt diese Doku des Finnen Markku Heikkinen, der den osteuropäischen Markt durchforstet hat. Wir begegnen etwa einem amerikanischen Produzenten, der sich in Prag niedergelassen hat und dort mit seinen Stars „in wunderbarer Kameradschaft“ in einem Innenstadt-Haus logiert. Die schönen jungen Männer stammen meist aus kleinen Dörfern in Tschechien, Rumänien oder der Ukraine, sie werden bei Castings entdeckt oder buchstäblich aus der Gosse gefischt. Die Karriere ist kurz, weil ständig neues Frischfleisch gefragt ist. Mit Kondomen wird selten gearbeitet, dafür werden regelmäßig Steroide und Viagra verabreicht. Die großteils heterosexuellen Burschen erzählen von ihren (geplatzten) Träumen, auch Mutter und Freundin eines Akteurs wagen sich vor die Kamera.

Männerherzen Von Simon Verhoeven Komödie, D 2009 Mit Florian David Fitz, Til Schweiger, Christian Ulmen, Wotan Wilke Möhring FSK-Freigabe: 6 Laufzeit: ca. 108 Min. Warner 

Weder heuchelt der gehaltvolle Streifen auf billige Art Mitleid, noch spart er die Schattenseiten des Porno-Biz aus. In bester skandinavischer Dokutradition wird auf die Moralkeule verzichtet und der Seher nicht mit Weltanschauungen belästigt. Urteile sind gefälligst selbst zu fällen!

Die von Senta Bergers Sohn erdachte und inszenierte Tragikomödie über zwischen Beziehungsfrust und Bindungsangst pendelnde Kerle lockte zwei Mio. Deutsche und 190.000 Österreicher ins Kino. Heteros im Rausch der Gefühle – auch was für uns? Sicher. Weil’s ein luftig-leichter Spaß ist, weil Til Schweiger als Macho immer gut kommt und weil Justus von Dohnányi als tuntiger Schlagersänger schlicht genial ist! Außerdem hat der heißeste Mann des Films, Florian David Fitz, Gerüchten zufolge eine zumindest bisexuelle Ader …

Fazit: herzig, optimistisch, verträumt.

Fazit: Interessantes Thema, anregend abgehandelt. Nicht als Porno-Ersatz geeignet.

Fazit: Ideal für einen entspannten Filmabend mit der besten Freundin.

 DVD-Highlight 

Okay 

Hauptdarsteller Eric Debets würde mit seiner markanten Nase spielend jeden Adrien-BrodyLookalike-Contest gewinnen! Die sympathische kleine Komödie – deren Regisseur übrigens ein Amerikaner ist, der in Paris lebt und von europäischer Lebensart und Filmkunst offensichtlich sehr angetan ist – setzt auf CultureClash und scheut sich nicht vor Klischees. Zum Brüllen sind die Castings, bei denen sich Jérôme ziemlich patschert aufführt.

89 Sehenswert 

… wenn nichts Besseres im TV läuft 

Augen zu!


sexy ... und informiert mit

90


IMPORT

EXPORT

LONDON

USA

Hilfe, die Amis kommen (nicht)! Wenn USamerikanische Schwule eine Reise tun ... dann geht es bevorzugt nach England. Das ist das Ergebnis der aktuellen „Annual Gay&Lesbian Tourismus Study“, bei der 4.700 Schwule und Lesben nach ihrem beliebtesten Reiseziel befragt wurden. Auf Platz zwei kam Frankreich, dicht gefolgt von Deutschland, Italien und Spanien. Und Österreich? Kam gar nicht vor.

Rein. Wurde auch Zeit: Nach 25 Jahren der Diskriminierung dürfen HIV-Positive endlich wieder in die USA einreisen. Wem wir das zu verdanken haben? Obama, eh klar. „Das Verbot gründet nur auf Angst, nicht auf Fakten“, so Obama. Meinen wir auch. Damit ist auch der erste Stein für die Weltaidskonferenz 2012 gelegt. Die soll nämlich auf amerikanischem Boden stattfinden. Yes, they can!

Reise & Urlaub Das war …

Sydney Nackt. Im Rahmen der CSD versammelte Fotograf Spencer Tunick beim Mardi Gras über 5.000 Menschen, um diese nackt vor der Oper zu fotografieren. Nach anfänglichen Berührungsängsten lagen sich bald alle in den Armen - Homos und Heteros. Die Message? Die Forderung nach einer freien Gesellschaft. When dreams come true ...

CSD Maurice Marcellin, David Shankbone, Alfred Hutter

Tel Aviv

Porno-Reise Pornohengst Michael Lucas erinnert sich seiner israelischen Wurzeln und ist Reiseführer geworden. In der zweiwöchigen Tour „Travel with Michael“ wird neben Nacktstränden, Clubs und Restaurants vor allem die heimische Szene besucht. Anmeldungen auf www.lucasentertainment.com

... Das kommt

Top-Tipp. In Israel geht's heutzutage rund – da reist man nicht nur mit Pornostars (siehe rechts) herum, sondern dort weiß man auch, wie man richtig feiert. Am 11. Juni 2010 findet erneut die Gay Pride in Tel Aviv statt – und somit die heißeste Party des Jahres! Nackte Körper, heiße Beats und schwuler Stolz. Das alles noch dazu im heiligsten Land der Welt. Geht's besser? Finden wir nicht! 91


Palm Springs

Willkommen im schwulen Wüstenparadies! Text Frank Störbrauck Fotos Frank Störbrauck & Triangle Inn

Noch vor 20 Jahren galt Palm Springs als miefiger Außenposten für Golf spielende Rentner-Millionäre – und das mitten in der Wüste Kaliforniens. Doch im Laufe der Jahre kamen immer mehr Schwule und Lesben in die Stadt. Heute gilt Palm Springs als homosexuellste City der USA. Die zahlreichen GayTouristen, die sich in den von Erotik aufgeladenen Resorts tummeln, tun ihr Übriges …

I

rene will nun nicht mehr warten. Ungeduldig scharrt sie schon seit einigen Minuten mit den Hufen. Als die ersten Paradewagen vorbeiziehen, hält sie es nicht mehr aus: „Gib mir das Mikrofon jetzt mal“, sprudelt es aus ihr heraus. Die Blondine steht auf dem Balkon ihres Freundes Michael, der an diesem Tag seinen Freundeskreis zum „Pride Breakfast“ eingeladen hat. Rund ein Dutzend Freunde sind der Einladung gefolgt, gemeinsam schauen sie sich vom lang gezogenen Balkon aus die Schwulenparade von Palm Springs an. Das „Frühstück“ fällt sehr amerikanisch aus, außer ein paar Nacho-Chips mit feuriger Tomatensoße findet sich nichts Essbares auf dem angerichteten Tisch. Aber darum geht es Michaels Gästen auch gar nicht, angeheitert gönnen sie sich eine Bloody Mary nach der anderen.

Im „Triangle Inn“ ist Spaß garantiert - auch im resorteigenen Pool.

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Und die hauen angesichts der Temperaturen ordentlich rein. Mittlerweile ist es zwölf Uhr mittags, die Sonne brennt unerbittlich vom Himmel. So wie übrigens jeden Tag in Palm Springs. Die Stadt ist gesegnet in puncto Wetter: An 350 Tagen im Jahr scheint hier die Sonne, kälter als 20 Grad wird es nur sehr, sehr selten. An ein Gay-Pride-Festival zur CSD-typischen Zeit Ende Juni, Anfang Juli ist nicht zu denken,


... haben … Happy Pride, everybody

Wir … ... Spaß!

dann klettern die Temperaturen im Coachella-Tal locker auf über 40 Grad. Also entschloss man sich in Palm Springs dazu, den Pride Anfang November auszutragen. Das schafft einem nicht nur die lästige Termin-Konkurrenz anderer (CSD-)Städte vom Hals, sondern sorgt auch dafür, dass man im November die schönsten schwul-lesbischen Tage des Jahres bei angenehmen 25 Grad (im Schatten!) feiern kann … „Hey, you all look fabulous“, ruft Irene, die blonde Sängerin, die ihr genaues Alter nicht verrät, gut gelaunt ins Mikrofon. Die Paradeteilnehmer sind entzückt über die angeheiterte Party-Truppe dort oben auf dem Balkon, gut gelaunt rufen sie „Happy Pride, everybody!“ zurück. Nachdem die obligatorischen Dykes on Bikes vorbeigezogen sind, sind jetzt die Politschwestern an der Reihe. Sie halten Schilder mit politischen Aussagen wie „I DO SUPPORT THE FREEDOM TO MARRY“ in den Händen – und ernten politisch korrekten Applaus der Zuschauer. Das kalifornische Tohuwabohu um die Durchsetzung der Homo-Ehe spielt in der Parade eine prominente Rolle. Überhaupt die Politik: Während in unseren Breitengraden vor allem die bekannten Partyheuschrecken mit reichlich Hochprozentigem und vielen bunten Pillchen die Paradewagen stürmen, ist der Umzug hier in Palm Springs deutlich politischer, entspannter, ja geradezu familiär. Weder in der Parade noch am Straßenrand trinkt jemand Alkohol – undenkbar bei uns!

der amerikanische Partypapst Jeffrey Sanker in Palm Springs zur mehrtägigen „White Party“ einlädt, schwirren die US-Tweens herbei. „Es wäre nicht schlecht, wenn sie immer hier bleiben würden“, so Michael augenzwinkernd. Zurück zu Irene. Sie hat zwischenzeitlich alle möglichen Paradeteilnehmer begrüßt, die meisten sogar namentlich. Sie scheint in der Schwulenszene von Palm Springs sehr bekannt zu sein. Hat sie denn keinen Durst mehr? Nein, einen weiteren Cocktail möchte sie jetzt nicht mehr, beteuert sie. Heute Abend hat sie noch einen Auftritt in einem Hotel, da muss sie sich schonen. „Darling, du bist herzlich eingeladen“, ruft sie jedem hinterher, der sich verabschiedet und sich auf den Weg zur großen Pride-Party im Sunrise Park macht. Auch den beiden Jungs aus Los Angeles, die sich auf der Frühstücksparty verloren haben. „Wir haben den Gastgeber gestern Abend in einer Bar kennen gelernt, da hat er uns spontan eingeladen“, berichten Pete und Jeremy aus West Hollywood. „Die Gastfreundschaft hier in Palm Springs ist einfach irre. Wie lieben es!“, ergänzt Pete.

Wilde Disco-Musik ist nur selten zu vernehmen, das würde auch nicht so recht zu den Zuschauern am Straßenrand passen. Das Publikum im Zug und an den Straßenrändern ist schon in die Jahre gekommen, auffallend viele schwule Paare im Rentenalter säumen den Paradeweg. Einige von ihnen haben sich gar einen aufklappbaren Gartenstuhl mitgebracht, den Picknickkorb zu ihren Füßen. „Ja, die fehlende schwule Jugend ist hier ein Problem. Du kannst dir Palm Springs eigentlich nur leisten, wenn du gut verdienst. Billig ist das Leben hier nämlich nicht“, erklärt Gastgeber Michael. Kein Wunder: Schließlich war die Stadt schon immer permanenter oder zumindest Winterwohnsitz vieler reicher Amerikaner. Golfer kamen wegen der mittlerweile 150 Golfplätze in und um Palm Springs. Und auch renommierte amerikanische Firmen standen früher Schlange, um in der Stadt Kongresse und Tagungen durchzuführen. Das prägt bis heute.

Das tun mittlerweile sehr viele Lesben und Schwule in den USA und weit darüber hinaus. Palm Springs hat heute überschaubare 50.000 Einwohner und liegt wochenendfreundliche 180 Kilometer südöstlich von Los Angeles. Die City erlebte in den vergangenen fünfzehn Jahren einen kometenhaften Aufstieg innerhalb der amerikanischen Lesbenund Schwulenszene. Vorsichtige Schätzungen gehen mittlerweile davon aus, dass rund 30 Prozent der Einwohner der Stadt schwul oder lesbisch sind. Das ist Rekord in den USA, selbst San Francisco kann da nicht mehr mithalten. In Palm Springs ist einiges anders als im Rest des Landes. Ex-Bürgermeister Ron Oden zum Beispiel. Der ist nicht nur afroamerikanischer Herkunft, sondern – man höre und staune – auch offen schwul. 1995 wurde er von den Bewohnern der Stadt in den Rat gewählt, 2003 in direkter Wahl gar zum Stadtoberhaupt. Da störte es herzlich wenig, dass er eigentlich in Detroit (Michigan) aufgewachsen ist und lange Zeit in der Megapolis Los Angeles lebte. Sein Nachfolger wurde 2007 übrigens Steve Pougnet, und, Überraschung, ebenfalls offen schwul. Gemeinsam mit zwei Heteros, zwei Lesben und einem weiteren Schwulen führt er das City Council, den Stadtrat, an.

Plötzlich fährt ein Paradewagen mit knackigen Typen vorbei, vielleicht allesamt Ende 20, Anfang 30! „Ja, klar, zum Palm Springs Pride kommen viele Jungs aus San Diego und Los Angeles für ein Wochenende vorbei und bringen Stimmung in die Bude“, lacht Michael. Übrigens nicht nur zum Pride-Fest Anfang November, auch zu Ostern, wenn

Einem breiten Publikum wurde Palm Springs bereits in den 30er Jahren als Refugium ruhebedürftiger Hollywood-Stars bekannt. Die Klatschund Tratschspalten der sensationslüsternen Gazetten des Landes waren voll mit Storys über die Celebreties und ihre Aufenthalte in Palm Springs. Die Hochzeit der Prominenten-Invasion währte über vierzig

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Parade im November :-)

xxx Relaxen, „Clothing Otional“ Zu empfe hlen: das Triangel Inn

Jahre. Greta Garbo, Cary Grant, Steve McQueen, Cher, Kirk Douglas, Elvis Presley, Frank Sinatra und Dean Martin – sie alle bedachten Palm Springs mit ihrer ständigen – oder jedenfalls vorübergehenden – Anwesenheit. Viele Straßen, Boulevards und Stadtgebäude tragen noch heute die Namen von berühmten Einwohnern, wie zum Beispiel der Frank-Sinatra- oder Dinah-Shore-Weg, der Gene-AutryPfad oder das Bob-Hope-Kulturzentrum. Nicht wenige meinen, die Stadt zehre noch heute von ihrer ruhmreichen Promi-Vergangenheit. Davon kann vor allem Robert Imber ein Lied singen. Der 60-Jährige, stets mit Sonnenhut durch die City marschierend, hat sich vor einigen Jahren als Architektenführer selbständig gemacht. „Palm Springs Modern Tours“ prangt in großen Lettern auf seiner Visitenkarte. Was darf's denn sein? Das ehemalige Haus von Marilyn Monroe? Oder das heimliche Liebesdomizil von Elvis und Priscilla Presley? Oder doch eher das Luxusrefugium von Cary Grant? Robert hat alles in petto, er weiß nicht nur, wer von wann bis wann in welchem Haus gelebt hat. Nein, er garniert seine Tour auch mit heiteren Anekdoten: „Elvis und Priscilla konnten nie durch den Haupteingang ins Haus rein. Da lauerten immer die Paparazzi. Also sind sie immer hinten durchs Gebüsch ins Haus geschlichen.“ Zu einigen Gästehäusern hat Robert sogar Zutritt: „Ich gieße für die Leute in ihrer Abwesenheit die Blumen, sehe zu, dass der Briefkasten nicht überquillt, und im Gegenzug darf ich meinen Kunden die Häuser zeigen. Ist doch toll, oder?“ Roberts Touren dürften für viele schwule Touristen eine willkommene Abwechslung zum gemächlich dahinplätschernden Leben in der Stadt sein. Sollte man denken. Dass viele schwule Touristen aber durchaus anderes während ihres Aufenthaltes im Sinn haben, wissen viele Einheimische nur zu gut zu berichten. Viele Besucher, so ist immer wieder zu hören, dösen den ganzen Tag in den Resorts am Pool in der Sonne und haben nichts anderes im Kopf als zu relaxen. Die Auswahl der Unterkünfte ist riesig: Mittlerweile buhlen 35 Gästehäuser, die sich ausdrücklich an schwule Männer richten, um die Gunst der Gay-Traveller. Die meisten Unterkünfte bewegen sich im 4-Sterne-Segment und haben je nach Größe fünf bis 20 Zimmer im Angebot. Eines davon ist das „Triangle Inn“, ein in den 50er Jahren gebautes Gästehaus, das noch heute den urigen Charme vergangener Zeiten ausstrahlt. Inhaber sind Stephen Boyd und Michael Green, beide Anfang 50. Vor Jahren kehrten sie Atlanta den Rücken und verwirklichten sich mit dem „Triangle Inn“ ihren Lebenstraum: Hausherren eines schwulen Resorts zu sein. „Unser 8- bis 17-UhrJob im Büro hat uns irgendwann zum Hals herausgehangen. Wir wollten komplett neu anfangen. Palm Springs hat alles, was man

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Michael Stephen &

braucht. Eine riesige Gay-Community, an 350 Tagen im Jahr Sonne – und keine fiesen Mücken“, erklärt Michael kichernd. Stephen und er gehören in die Kategorie bodenständige Typen, prätentiöses Gehabe liegt ihnen fern. Sie bieten in ihrem Gästehaus neun geräumige Zimmer an (allesamt mit Wohnküche) – und ein komplettes Haus mit vier Schlafzimmern, das sich ebenfalls auf dem diskret zugemauerten Grundstück befindet. Es gibt einen idyllischen Innenhof mit Swimmingpool und Jacuzzi, auf der einladenden Terrasse wird morgens ein kontinentales Frühstück serviert. Der Konkurrenzdruck unter den schwulen Resorts in Palm Springs ist immens, besonders in der Nebensaison. Es ist ein hartes Geschäft für die Gästehausinhaber. Viele, so auch Michael und Stephen, haben einen Nebenjob, um finanziell über die Runden zu kommen. Doch die beiden hüten sich, auch nur ein schlechtes Wort über ihre Mitstreiter zu verlieren: „Jedes Gästehaus hat seinen eigenen Charme, seine Besonderheiten.“ Sicher, einen Swimmingpool haben sie alle, ebenso saubere und große Zimmer, zentral gelegen sind die meisten auch, länger als fünf Minuten fährt man kaum mit dem Auto bis ins Zentrum der Stadt. Und doch lassen sich die Resorts in spannende Kategorien aufteilen. Zum einen „Non Clothing Optional“ und „Clothing Optional“. Das heißt, in einigen Unterkünften ist das nackte Sonnenbaden am Pool erlaubt, in anderen nicht. Manch freizügiger Europäer mag da müde mit den Schultern zucken, nicht aber die Amerikaner! In den USA geht regelmäßig ein Aufschrei durchs ganze Land, wenn auch nur ansatzweise ein nackter Busen öffentlich gezeigt wird. Da hat die ”Clothing Optional“-Regelung nahezu kulturrevolutionären Charakter. Dessen sind sich auch Michael und Stephen bewusst, darum scheren tun sie sich aber nicht. „Die Mehrheit unserer Gäste findet das gut, also machen wir das auch. Wie übrigens fast alle schwulen Resorts in Palm Springs“, so Michael. Und dann gibt es noch einen weiteren Unterschied, der, glaubt man Michael und Stephen, viel über den Charakter eines Gästehauses aussagt: „Day Passes“ or „No Day Passes“. Das heißt, jedes Resorts hat seine eigene Politik gegenüber Tagesbesuchern. Die einen heißen sie herzlich willkommen, bringen sie doch täglich neues „Frischfleisch“ in die Resorts, die anderen lehnen sie strikt ab – überraschenderweise die überwiegende Mehrheit. Für Michael und Stephen kamen Tagesgäste nie in Betracht. Die Gefahr, seinen guten Ruf als seriöse Unterkunft zu verlieren, sei sehr groß. Schnell spräche sich in der Stadt herum, dass das Gästehaus doch in Wahrheit ein Sex-Club sei, in dem jeder nach Belieben rein und raus gehen könne. Auch Sicherheitsgründe sprächen dagegen, man müsse ständig die Augen nach wildfremden Tagesbesuchern offenhalten, argumentieren die beiden. Ray Nocera, Manager des schwulen Gästehauses „Century Palm Springs“, sieht das genauso, auch er hält seine Pforten nur für Übernachtungsgäste geöffnet. Das Resort liegt im Viertel Warm Sands, die meisten schwulen Gästehäuser haben sich hier niedergelassen. Das


JETZT ERHÄLTLICH: „Century Palm Springs“ ist ähnlich groß wie das rund zwei Kilometer entfernt gelegene „Triangle Inn“ – und ist doch eine ganz andere Welt: Futuristisch-minimalistischer Barcelona-Chic prägt das Interieur des Gästehauses. Die Zimmerpreise beginnen bei 179 US-Dollar pro Nacht, tendenziell lassen sich hier eher Wohlhabende nieder. „Wir haben alle möglichen Leute hier zu Gast, vom Architekten bis zum Unternehmensboss“, so Ray. Neulich buchte eine Clique das gesamte Resort, drei Tage lang feierten sie durch. „Da ist es schon besser, wenn keine anderen Gäste im Haus sind“, berichtet Ray lachend. Wer aber dennoch mit anderen schwulen Touristen in Kontakt treten will, hat in der City drei Möglichkeiten. Die nicht ungefährlichste: Nachts durch die nur wenig beleuchteten Straßen von Warm Sands zu flanieren. Das Viertel ist in Palm Springs als schwulster Cruising-Spot bekannt. Auffallend viele Männer sitzen in den Abendstunden in ihren Autos oder schlendern topless durch die Straßen. „Ich rate aber davon ab. Die Polizei sieht das gar nicht gern und patrouilliert regelmäßig das Viertel“, so Ray. Die Kontaktaufnahme sei zwar nicht verboten, einige Cruiser seien in der Vergangenheit aber in dunklen Ecken ihren Lüsten nachgegangen: „Da gab's Anwohnerbeschwerden.“

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Möglichkeit Nummer zwei sind die vielen Schwulenbars in der Arenas Road. Ob „Spurline“, „Streetbar“, „Score“ oder „Hunters“ – die Auswahl an spannenden Lokalitäten ist groß. Besonders unter der Woche lohnt ein Besuch, dann nämlich bieten die meisten Bars Happy Hours an. Tipp: Dienstags abends ist besonders das „Blame it on midnight“ populär. In dem riesigen Club tummelt sich dann alles, was in Palm Springs’ Szene Rang und Namen hat, das Publikum ist herrlich jung bis alt gemischt. Einziges Manko: Wer im „Warm Sands“-Viertel sein Resort hat, kommt nicht daran vorbei, mit dem Mietwagen oder dem Taxi zu den Gay-Bars zu fahren.

Photo: © Andy Hwang; istockphoto.com

Wem Cruising und Barhopping zu anstrengend ist, der sollte einfach das tun, was der gemeine schwule Einwohner von Palm Springs täglich unternimmt: Zum Beispiel ins Fitness-Studio gehen, am besten ins „World Gym“, einen Sportpalast, so groß wie ein Fußballfeld, mit Dutzenden schwulen Männern und lauter Disco-Musik. Der Flirtfaktor ist immens, das Kennenlernen ein Kinderspiel. Wer hier mit deutschem Akzent nach Hilfe bei den Leibesübungen fragt, dem stehen die Einheimischen schnell unterstützend zur Seite. Stimmt die Chemie, kommt garantiert zum Trainingsende die Frage: „What's going on tonight?“ Die passende Antwort sollte einem nicht schwer fallen … 

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Tipps HINFLIEGEN American Airlines fliegt täglich von Wien über London und Dallas/ Fort Worth nach Palm Springs. Hin- und Rückflug sind ab 790 Euro inkl. aller Steuern und Gebühren erhältlich. Weitere Informationen und Buchung unter www.aa.com ÜBERNACHTEN Triangle Inn, 555 E San Lorenzo Rd, Palm Springs, Tel. +1 (760) 322-7993 www.pridenation.com/triangle/ Century Palm Springs, 598 S Grenfall Road, Palm Springs, Tel. +1 (760) 323-9966 www.centurypalmsprings.com

INFOS IM WEB Die Internetseiten www.palmspringsgay.com und www.palmspringsgayinfo.com informieren den schwulen Touristen in Palm Springs; zahlreiche Hotel-, Bar-, Restaurant- und Clubtipps, dazu umfangreiche Infos zu Sehenswürdigkeiten und JahresEvents; www.palm-springs.org ist die offizielle Homepage des Tourismusverbandes in Palm Springs.

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Europas Königshäuser im Gay-Check von Roland Bonimair

Nicht wenige halten die Monarchie für einen alten Zopf, der möglichst schnell abgeschnitten gehört. Aber geh! Das Volk liebt Glamour und Skandale. Wirklich regieren darf in Europa schon lange kein Monarch mehr, heute ist Winken die königliche Hauptaufgabe. NAME IT! hat Europas Königshäuser auf ihren Gay-Faktor abgeklopft und verrät, wie viel rosa Wind durch die Schlösser pfeift.

Der flotte Felipe – leider vergeben.

Spanien

Gay-Faktor. Der flotte Felipe, ein gelernter Jurist, wurde von „People“ einst unter die 25 bestaussehendsten Männer der Welt gereiht, erhielt pro Monat 1.500 Liebesbriefe und war natürlich auch der erklärte Schwarm der spanischen Schwulen. Nach Affären mit diversen Prinzesschen und Models heiratete er 2004 die Nachrichtensprecherin Letizia Ortiz, das Paar hat zwei Töchter. 2008 sorgte die teilweise recht antiquiert wirkende Königin Sophia für schwule Proteststürme, als sie sich gegen die Homo-Ehe aussprach. Ätsch – hat nichts genutzt!

Vor einem Jahr nuckelte er an der Brustwarze eines Freundes. Weiter so, Harry!

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Kronprinz Haakon, fesch und gay-friendly. Wilde Gerüchte um Prinz Carl Philip.

Schweden Hausordnung. Das Land wird schon seit dem 10. Jahrhundert von Königen regiert, seit dem 18. Jh. kommen diese aus dem Haus Bernadotte. Aktueller Landesvater ist seit 1973 Carl Gustav XVI., 63. Bei den Olympischen Spielen 1972 lernte er die deutsche Hostess Sylvia Sommerlath kennen und heiratete sie vier Jahre später. Thronfolgerin ist Kronprinzessin Victoria, 32. Gay-Faktor. Hoch! So ziemlich jeder Schwede ist davon überzeugt, dass Prinz Carl Philip, 31, gay as hell ist. Auch seine Alibifreundschaft mit der geheimnisvollen Emma Pernald hat daran nichts geändert. Der scheue Prinz, der ausschaut wie Orlando Bloom, soll u. a. mit dem bekannten Musiker Peter Jöback eine Romanze gehabt haben. Alles keine Staatsaffäre – weil durch die Änderung des Thronfolgegesetzes 1980 ohnehin seiner älteren Schwester Victoria das Recht auf die Krone zugesprochen wurde. Vicky hat ihr schwules Brüderlein derzeit völlig aus den Schlagzeilen verdrängt: Am 19. Juni feiert sie groß Hochzeit mit ihrem feschen Fitnesstrainer Daniel Westling!

Norwegen Hausordnung. Das norwegische Königshaus entstammt wie das dänische dem Haus Glücksburg. Kein Wunder: Nach dem Ende der schwedisch-norwegischen Union wurde 1905 ein Sohn des dänischen Kronprinzen auf den Thron gehievt. Der aktuelle König Harald V., 73, ist übrigens der erste norwegische König seit dem Mittelalter, der im Lande geboren wurde. Er ist mit Königin Sonja verheiratet, einer Bürgerlichen. Thronfolger ist Kronprinz Haakon, 36. Gay-Faktor. Auch in Norwegen geht’s angenehm liberal zu: Kronprinz Haakon ist seit 2001 mit Verlegertochter Mette-Marit verheiratet, die früher wilde Drogenpartys feierte und ein uneheliches Kind in die Ehe mitbrachte. Haakons ältere Schwester Märtha Louise spricht mit Geistern und ist mit einem Skandalschriftsteller verheiratet. Haakon und Mette-Marit, die zwei gemeinsame Kinder im Alter von 5 und 6 haben, treten lautstark für die Rechte von Schwulen ein. Haakon ist seit jeher ein Befürworter der Homo-Ehe, Mette-Marit war letztes Jahr Mitherausgeberin eines Buches gegen Homophobie.

Cloudniners, King of the Belgians, Jon, David Liuzzo, Mikel González, Martin Olsonn, Karl van Ginderdeuren

Hausordnung. Seit 1700 stellen – in Nachfolge der Habsburger – die Bourbonen Spaniens Herrscherfamilien. Nach Unterbrechung der Monarchie durch General Francos Militärdiktatur regiert seit 1975 Juan Carlos I., 72, ein Urenkel der britischen Königin Victoria. Seine Gattin Sophia stammt aus dem griechischen Königshaus. Thronfolger ist Kronprinz Felipe, 42, der noch zwei jüngere Schwestern hat.


Dänemark Hausordnung. Die dänische Monarchie lässt sich bis ins 10. Jahrhundert zurückführen. Seit 1863 stammen die Herrscher aus dem schleswig-holsteinischen Haus Glücksburg. Seit 1972 regiert Margrethe II., die am 16. April 70 wird. Sie ist mit dem französischen Grafen Henri Laborde de Montpezat verheiratet, der sich Prinz Henrik nennt. Thronfolger ist Kronprinz Frederik, 31.

Queen Elizabeth II und Prinz Philip. Very british.

Gay-Faktor. Wenn sich ein schwules Mitglied einer Königsfamilie irgendwo bestimmt nicht im Schrank verstecken müsste, dann in Dänemark. Königin Margrethe II. ist ein gebildeter, künstlerisch angehauchter Freigeist. Einst hat sie sich die Liebesheirat mit einem Franzosen ertrotzt, mit großer Selbstverständlichkeit pflegt sie ihre vielfältigen Marotten, ungeniert etwa raucht sie in der Öffentlichkeit. Nur leider sind Kronprinz Frederik und sein jüngerer Bruder Joachim stramme, mit Ausländerinnen vermählte Heteros und haben reichlich Nachwuchs. Joachim ist – man staune! – bereits einmal geschieden und lebt eine funktionierende Patchwork-Familie vor. Ein sympathischer Verein.

König Albert II, sehr lustig, aber auch sehr hetero.

William, sportlich, aber ein bissi fad. Beatrix, nicht nur bei Gays beliebt.

GroSSbritannien Niederlande Hausordnung. Seit dem Wiener Kongress 1815 stellt das Haus Oranien-Nassau die Regenten. 1980 bestieg Königin Beatrix, 72, den Thron, nachdem ihre Mutter Julia abgedankt hatte. Sie war bis zu dessen Tod 2002 mit dem deutschen Diplomaten Claus von Amsberg verheiratet, einem ehemaligen Mitglied von Hitlerjugend und Wehrmacht. Thronprinz ist Willem-Alexander, 42, der seit 2002 mit der Argentinierin Máxima verheiratet ist, deren Vater Regierungsmitglied der Militärjunta war. Gay-Faktor. Holland war immer ein Vorreiterland in Sachen Gay Rights, und Königin Beatrix ist bei der Schwulengemeinde sehr beliebt. Ihr Geburtstag, der „Koninginnedag“, wird alljährlich am 30. April mit einer Riesenparty zelebriert. Auch Prinzessin Máxima hat viele Fans in der Community. Vor einigen Jahren kursierten wilde Gerüchte, Kronprinz Willem-Alexanders jüngerer Bruder Johan Friso sei schwul – was dieser amtlich (!) dementieren ließ. Bald darauf heiratete er eine zuvor mit einer Unterweltgröße liiert gewesene Menschenrechtsaktivistin.

Hausordnung. Seit 1603 sind die Königreiche England und Schottland verschmolzen. Der Name des regierenden Hauses Windsor entstand 1917, proklamiert von König Georg V. Dahinter steckten die Häuser Sachsen-Coburg-Gotha und Hannover. Seit 1953 residiert Elizabeth II., 83, im Buckingham Palace. Sie ist verheiratet mit ihrem Cousin dritten Grades, Prinz Philip. Ewiger Thronfolger ist Kronprinz Charles, 61. Gay-Faktor. Die vermeintliche Homosexualität von Charles’ jüngstem Bruder Edward, 46, wurde jahrelang breit in der Öffentlichkeit diskutiert – zumindest bis zu seiner Hochzeit 1999. Heute sind die Idole der schwulen Briten die beiden Söhne von Charles und Lady Di, wobei der ungestüme Partyprinz Harry, 25, dem sportlichen Langweiler William, 27, längst den Rang abgelaufen hat. Auch wenn niemand Dirty Harry ernsthaft für homosexuell hält, bringt er die Gemeinde doch immer wieder zum Träumen: Vor ein paar Jahren nuckelte er halb nackt an der Brustwarze eines Freundes, im vergangenen November küsste er in einem Pub einen schwulen Mann, der ihm dafür ein Bier versprochen hatte. Weiter so!

Prinz Philipp von Belgien.

Belgien Hausordnung. Die Monarchie wurde 1831 nach der Abspaltung von den Niederlanden unter Leopold von Sachsen-Coburg-Saalfeld begründet; den deutschen Familiennamen legte man 1920 ab. König Albert II., 75, ist seit dem Tod seines kinderlosen Bruders Baudouin I. im Jahr 1993 in Amt und Würden. Seit über 50 Jahren ist er mit der italienischen Prinzessin Paola vermählt. Thronfolger ist Kronprinz Philipp, 49. Gay-Faktor. Nicht vorhanden. Der belgische Hof verströmt das Flair einer heterosexuellen Trutzburg. Hoffnungsschimmer: Kronprinz Philipp und seine Geschwister Astrid (mit Lorenz Erzherzog von Österreich-Este verheiratet) und Laurent haben ihren Eltern bislang 12 Enkel beschert. Astrids Sohn Amadeo etwa ist hübsche 24, hat schon Jesuitenschule und Militärakademie hinter sich und studiert in England – wo auch sein 18-jähriger Bruder Joachim ein Internat besucht. Vielleicht sorgen ja diese beiden Knaben bald für ein bisschen Tamtam …

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SEX AND A PITY von anonymous

gaymafia

externe alarmglocken wann immer ich meinem lieben freund friedolin von einem neuen mann in meinem leben erzähle, kommt als antwort erst mal: „profilname?“ und dann zögere ich. will ich wirklich wissen, was friedl (der auch schon ein bisschen herumgekommen ist) über meinen „neuen“ weiß? wär’s nicht besser, ihn selbst kennenzulernen – ohne insiderinformationen? oft schwindle ich dann und hör mich „er hat kein profil“ sagen. mit facebook wird das aber zunehmend schwieriger. während du dich mit dem objekt der begierde verlinkst, merkst du oft, dass seine freunde auch deine freunde sind. generell gesagt gehöre ich aber ohnehin zur sturen sorte. auch wenn ich mir von friedl (oder sonst wem) sagen lasse, was er über mein neues interessensgebiet weiß, beschließe ich, diese infos lieber zu ignorieren und mit wonne ins klo zu greifen. so geschehen mit dem scharfen kolumbianer ricardo, das fleischgewordene latino-klischee. friedl war empört, er wusste natürlich gleich, dass ricardo bad news bedeuten würde. „diese windige person! typischer latino, super im bett, aber sonst zu nix zu gebrauchen. du stürzt dich ins unglück! das weiß ich von walters ex, ein ex-gspusi von dessen besten freund hat ricardo 2003 das herz gebrochen!“ bei mir würde das anders laufen, davon war ich überzeugt. friedl sollte aber leider recht behalten. es dauerte nicht mal 3 wochen, bis mich ricardo abservierte und mich dazu brachte, ihm den link zum youtube-video von a fine frenzys „goodbye my almost lover“ zu mailen. und nein, ich glaube nicht, dass man in seiner trauerbewältigung noch peinlicher sein kann. too much information selbst wenn freunde gutes über neue eroberungen zu berichten wissen, finde ich das oft daneben. das aufregende an einem one-night-stand ist ja u.a. der moment, in dem man den aufriss dann endlich aus dem

uuh! der! gute wahl, you will like the „shlong“! anonymous verschwitzten outfit schält. wenn man dann aber schon vorher weiß, was einen erwartet, ist der spaß halbiert. so schleppte ich einmal einen typen aus der kellerclubdisco ab, mit dem mein ex yassin schon zuvor was hatte. „uuuh, der!! gute wahl, you will like the shlong!“, raunte mir yassin noch zu, bevor ich aus der disco ins taxi stolperte. und ja, ich mochte geralds „shlong“ sogar sehr, aber schöner wär’s gewesen, wenn er mich beim auspacken damit überraschen hätte können. bin ich der herold? die gay mafia bringt sich aber nicht nur selbst (ungefragt) in stellung, um deinen scheinbaren informationsmangel auszugleichen. oft wirst du selbst angezapft. „hey, du hast doch diesen david schon mal gedatet – wie ist der so?“ und wehe, deine aussagen decken sich nicht mit den erfahrungen, die der freund dann macht. dass es auch um gegenseitige chemie geht, die bei verschiedenen kombinationen eben verschieden sein kann, wird dabei oft außer acht gelassen. leicht mühsam auch die frage: „hey, wer war denn das gestern neben dir an der bar? läuft da was? und wenn nicht, wie heißt der auf facebook?“ und wirklich unangenehm wird’s dann, wenn manche bekannte wie die geier über dir kreisen, obwohl du dich von einem gescheiterten beziehungsanlauf noch gar nicht erholt hast. „aber das ist ja eh schon vorbei, du willst ihn ja nicht!“ – schon mal was von schwulem ehrenkodex gehört? natürlich gibt es dinge, die man unbedingt wissen sollte, bevor man sich mit jemandem einlässt. ewig dankbar bin ich meiner schwulen linzer adoptiv„mutter“ tobias dafür, dass er mich damals mit anfang 20 davon abgehalten hat, mit dem gutaussehenden fernfahrer nach hause zu fahren: „kind! bleib hier, der haut!“ klar: solche details würde auch ich meinen freunden nicht vorenthalten – gerne auch ungefragt. generell ist es für mich aber so: auch wenn ich oft in die falle tappe, weil ich den rat meines „paten“ friedl oder anderer schwuler mafiosi ignoriere, meine fehler muss ich trotzdem selbst machen.  Andreas Hofmann

weiße flecken auf der schwulen landkarte sind selten. wann immer du ein neues objekt der begierde auf deinem radar hast (touristen und neuankömmlinge im wintersemester ausgenommen), kannst du fast sicher sein, dass irgendjemand aus deinem bekanntenkreis ihn schon intimer kennt – oder jemanden kennt, der mit deiner neuen flamme schon mal das vergnügen hatte. und auch wenn nicht, weiß garantiert jemand was über ihn zu erzählen – ob’s stimmt oder nicht. und selten sind diese kommentare wohlwollend – von „ma bitte, die volle dosn, der hat bei 3 die füße am luster!“ über „der machts aber echt mit jedem, die volle schlampe!“ bis „der hat einen total kleinen!“ hab ich schon alles gehört.

anonymous@name-it.at add me on facebook: www.facebook.com/anonymous.nameit

Achtung: Das neue Name it erscheint am 28. Mai 2010!




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