Mitteschön Magazin - Ausgabe 14

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Neu in der Stadt  17

the dude Text Björn Lüdtke  Fotos Emil Zander

Viel geschäftlich unterwegs zu sein bedeutet auch, viel in Hotels übernachten zu müssen. Was sich oft glamourös anhört – Paris, London, Berlin – kann schnell zum Alptraum werden, wenn man in unpersönlichen und – noch schlimmer! – in hässlichen Hotels übernachten muss. Was heute allerdings post-, prä- und in der Krise im Reisekostenbudget liegt, ist oft nicht sehr heimelig und geschmackvoll. Dagegen geht Alexander Schmidt-Vogel vor und eröffnet am 1. September 2011 das Hotel The Dude. Der ehemalige Manager verschiedener Mediaagenturen ist 62 Jahre. In einem Alter, in dem die meisten von uns an die Rente denken, eröffnet er sein Vier-SterneHotel in der Köpenicker Straße. In seinem früheren Job ist er selbst viel gereist und weiß, an was es den meisten Hotels fehlt: Persönlichkeit und Wärme in Design und Service, das Gegenteil von Uniformität in der Ausstattung und Klasse in Frühstück, Restauration und Zimmerservice. Und persönlich geht es hier zu, oder in welchem anderen Hotel wird die Geschäftsführerin Moneypenny gerufen? „Als ich einmal etwas unwirsch zu ihr war, sagte sie mir, ich sei ja auch nicht James Bond. Seitdem heisst Sie so“, erzählt uns The Dude. Ganz so wie man in den RitzCarlton-Hotels den Mitarbeitern beibringt „We are ladies and gentlemen who serve ladies and gentlemen“, erwartet man im The

Dude „Character and Attitude“ von Gästen wie auch Mitarbeitern. Nicht alle kommen aus der Hotellerie, an der Rezeption beispielsweise arbeitet ein italienischer Romanautor: „Unsere Mitarbeiter sind sprühende Charaktere, zugleich bestens ausgebildet, aber eben keine Roboter, wie ich sie so oft selbst auf Reisen erlebt habe.“ Die Zahl der geschmackvollen Hotels in Berlin kann man an einer Hand abzählen. The Dude befindet sich in einem 1822 im Stil des Klassizismus errichteten Herrenhaus, dessen Charakter bei der Renovierung gewahrt wurde. Die Gestaltung ist zeitgemäß, aber nicht „trendy oder stylish“ – und dürfte so einige Zeit überdauern. Überdauern wird hoffentlich auch das Preiskonzept, denn Schmidt-Vogel besteht auf Festpreisen – und das übers ganze Jahr: „Schnäppchenjäger sind nicht unsere Zielgruppe, und der zu beobachtende Preisverfall macht die Hotelbranche kaputt, wie schon so viele andere Branchen.“ Abgezockt wird hier keiner. Beim Frühstück wird nur das berechnet, was auch verzehrt wurde, Telefon und die Drinks aus der Minbar sind genauso teuer wie außerhalb des Hotels. Stornierungen sind bis 18 Uhr vor dem Tag der Anreise möglich. So macht reisen Spaß.

The Dude Köpenicker Straße 92 10179 Berlin Mitte Das Haus hat 27 Zimmer. Eine Übernachtung im Einzelzimmer kostet ab 160 Euro, für ein Junior Doppelzimmer werden 200 Euro pro Nacht berechnet, für die Suite 320 Euro. Buchungen unter +49 30 – 41 19 88 17 7 oder booking@thedudeberlin.com


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