Lie:zeit Ausgabe 107

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107 August 2022

Zeitschrift für Liechtenstein und die Region

Der Krieg und seine Auswirkungen auf Liechtenstein Im Gespräch mit S.D. Erbprinz Alois

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Landtagspräsident Albert Frick hat geheiratet – Wir wünschen alles Gute VADUZ - Landtagspräsident Albert Frick und Cornelia Lang haben sich am Samstag, 2. Juli 2022, in der St. Joseskirche in Vaduz das Jawort gegeben. Die Redaktion der lie:zeit und das Medienbuero in Eschen gratulieren herzlich zur Vermählung und wünschen dem glücklichen Paar alles Gute auf dem gemeinsamen Lebensweg.

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EDITORIAL Seit bald einem halben Jahr tobt der Krieg der Russen in der Ukraine, der viel Leid über die Bevölkerung gebracht hat. Kreml-Chef Putin will eine neue Weltordnung auf bauen, in welcher er den Westen, allen voran die USA, als feindliche Macht sieht, die Russland zerstören will. Seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands haben westliche Staaten Sanktionen gegen das Regime Putins verhängt. Wissenschaftler sind sich einig, dass die Sanktionen Russland nicht sofort, aber längerfristig um zehn bis 15 Jahre zurückwerfen werden, in puncto Lebensstandard der durchschnittlichen russischen Familie und besonders auch im technologischen Bereich. Für unseren Erbprinzen, der dazu einige Fragen in dieser Ausgabe beantwortet, ist es wichtig, dass Europa und die USA geschlossen bleiben, auch wenn Putin den Gashahn immer mehr zudreht und die meisten europäischen Staaten hart trifft. Erbprinz Alois unterstreicht, dass Liechtenstein die Krise bisher gut gemeistert hat. «Wir haben rasch Sanktionen ergriffen und von Beginn an humanitäre Hilfe geleistet, und wir haben Flüchtlinge aus der Ukraine bei uns aufgenommen.» Der diesjährige Staatsfeiertag findet wieder in traditioneller Form statt. Wir dürfen und auf den Staatsakt auf der Schlosswiese, das gemeinsame Volksfest im Vaduzer Städtle und das grosse Feuerwerk am Abend freuen. Trotzdem gibt es einige Neuerungen. Siehe Seite 14. Liechtenstein wird seinen liberalen Kurs beibehalten, sagt Regierungschef Daniel Risch. Corona, Krieg, Teuerung, drohender Energiemangel: Die Herausforderungen, vor denen Liechtenstein steht, bezeichnet Risch als gross und vielfältig. Auch innenpolitisch würden sich wegweisenden Entscheidungen abzeichnen. Der Regierungschef sieht die direkte Demokratie dabei als einen Vorteil unter anderen, die dafür sorgen, «dass es uns – verglichen mit fast allen Ländern dieser Welt – trotz allem relativ gut geht». In unserer Rubrik «Zahltag» sind wir diesmal bei Elmar Marxer, Buntag AG, in Ruggell zu Gast. Er ist ein typischer Quereinsteiger und entdeckte schon früh seine Vorliebe für die Reinigungsarbeit. So liess sich der gebürtige Maurer in Richtung Gebäudereinigung umschulen. Nach fünf Jahren Engagement in der Reinigungsfirma seiner Schwiegereltern ergab sich für ihn und seine Frau Andrea die Chance, in die Unternehmensleitung der Buntag AG einzusteigen und diese 1989 zu übernehmen. Vera Oehri-Kindle hat die beiden in Ruggell besucht.

Noch kein Sieg in der Meisterschaft: So hat sich der FC Vaduz den Start in die neue Saison nicht vorgestellt. Bezüglich der Zielsetzung war man sich beim FCV einig. Wenn man aber in einem Jahr tatsächlich in der Super League mitwirken will, muss sich die Mannschaft noch gewaltig steigern. Nach drei Runden stehen erst zwei magere Pünktchen auf dem Konto. Dafür waren die Vaduzer auf internationalem Parkett umso besser. Für den USV Eschen/Mauren ist heute Samstag, 6. August, in Gossau Meisterschaftsauftakt. Auch der USV hat gewisse Ambitionen und möchte am Ende der Saison 2022/23 unter den Spitzenteams klassiert sein. Ich wünsche allen noch weitere schöne Sommertage, alles Gute und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit.

Herbert Oehri, Redaktionsleiter Anzeige

S t e l l e n a u s s ch r e i b u n g Die Gemeinde- und Steuerkasse betreut den gesamten Finanzbereich der Gemeinde und nimmt somit eine Schlüsselfunktion innerhalb der Verwaltung ein. Da unser bisheriger Gemeindekassier eine neue berufliche Herausforderung annehmen wird, suchen wir per 1. Januar 2023 oder nach Vereinbarung eine qualifizierte und führungsstarke Persönlichkeit als

Gemeindekassier (m/w/d) (Ersatzanstellung 100 %) Das vollständige Stelleninserat finden Sie via QR-Code oder auf www.mauren.li. Die Bewerbungsfrist läuft bis Montag, 22. August 2022. Gemeindevorstehung Mauren, gez. Freddy Kaiser

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Aus der Geschichte lernen Der Appell, aus der Geschichte zu lernen, um begangene Fehler in der Zukunft zu vermeiden, hat wieder Konjunktur seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Einerseits ist die Geschichte, streng genommen, in der Tat das einzige Material, woraus Menschen lernen können: Erfahrungen müssen gemacht worden sein, um aus ihnen zu lernen. Das Lernen aus der Geschichte erfolgt über das Vergleichen, und dieses besteht im Feststellen von Ähnlichkeiten und Unterschieden. Auch wenn sich bei dem nun auch von Historikern angestellten Vergleich von Wladimir Putin und Adolf Hitler in der Tat Parallelen feststellen lassen – so etwa beim Vorgehen auf dem Weg in den Krieg –, so zeigen sich auch zahllose Unterschiede der Akteure und Situationen. Die Einsicht in die Geschichte lehrt eben andererseits auch, dass historische Entwicklungen zu komplex und so in jedem Fall zu anders sind, um aus ihrer Betrachtung direkt verwertbare Schlüsse für das Handeln in der Gegenwart ziehen zu können. Es ist gut zu überlegen, worauf in der Vergangenheit geblickt wird und welche Art von Erkenntnissen sich daraus für die Aktualität ergeben. Die Personen des öffentlichen Lebens, die in Deutschland fordern, dass keine Waffen an die Ukraine zu liefern seien, tun dies mit dem Argument, dass

der Krieg so schnell wie möglich beendet werden müsse. Sie berufen sich dabei gerade auch auf die Erfahrungen des Leids, welche die Deutschen im Zweiten Weltkrieg gemacht hatten. Indes ist das diesbezügliche historische Instruktionspotenzial minim, weil die Einsicht, dass in Krieg involvierte Gesellschaften Erfahrungen grossen Leids machen, von einer kaum zu überbietenden Allgemeinheit ist. Auch die Ukrainer und Ukrainerinnen, die sich nun mit Waffengewalt verteidigen wollen, blicken auf Leiderfahrungen im Zweiten Weltkrieg zurück. Das von den Gegnern von Waffenlieferungen reklamierte Interesse ist indes ein grösseres als das ukrainische an Selbstverteidigung: Es gehe um die Verhinderung eines Weltkriegs. Darin ist allerdings gleichfalls ein partikulares Interesse aufgehoben, als Deutsche – oder andere Europäer und Europäerinnen ausserhalb der Ukraine – nicht zur Kriegspartei gemacht zu werden. Nun ist es eine vertretbare Position, einen angegriffenen Staat in seiner militärischen Verteidigung nicht zu unterstützen, einen Kompromiss am Verhandlungstisch anzustreben und so die Interessen des Aggressors wenigstens teilweise zu bedienen, um Schlimmeres, nicht zuletzt für sich selbst, zu verhindern. Jenseits der damit verbundenen Wertediskussion bieten sich aber zur Frage der

Eindämmung und Beendigung der kriegerischen Handlungen sehr viel substanziellere, weil spezifischere historische Erfahrungen an. Mit Blick auf den letzten Weltkrieg zeigt die britische Appeasement-Politik der 1930er-Jahre, dass fortlaufende Zugeständnisse zum Krieg entschlossene Diktatoren nicht unbedingt aufhalten. Ausreichend lehrreich für den europäischen Umgang mit Putin sollte aber schon die Tatsache sein, dass weder die nach der Annexion der Krim ergriffenen Sanktionen noch das Minsker Abkommen nach dem russischen Einrücken in den Donbas 2014 den aktuellen Krieg zu verhindern vermochten. Solch geschichtliches Wissen bietet keine Anleitungen, weil sich historische Situationen immer unterscheiden und weil wir nicht wissen, was anderes Handeln in der Vergangenheit bewirkt hätte. Die Geschichte bietet Lehren in der Form von Orientierungswissen an, als Einsicht in gemachte Erfah-

rungen, die für Entscheidungen in der Gegenwart interpretiert und gewichtet werden müssen. Das schliesst die Einsicht in die Differenzen ein. Geschichte lehrt Vorsicht vor einfachen Erklärungen. Und Differenzierung ist ein Akt der Aufrichtigkeit. Lehren aus der Geschichte zu ziehen, hat immer auch mit Moral zu tun. Auch im Ukraine-Krieg ist die Geschichte selbst zu einem Mittel des Konflikts geworden. Aus der Geschichte zu lernen, bedeutet daher nicht zuletzt ebenfalls, sich Wissen über die Vergangenheit anzueignen, das Resistenzen gegen völkische, nationalistische und andere politisch interessier te Verzerrungen aufbaut.

PD DR. STEPHAN SCHEUZGER Forschungsbeauftragter Geschichte am Liechtenstein-Institut

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AUS DEM INHALT Fragen zum Krieg in der Ukraine und zu Covid19 Maria Kaiser-Eberle, Gemeindevorsteherin Ruggell Staatsfeiertag 2022 – zurück ins Städtle Eklatanter Arbeitskräftemangel in Liechtenstein Abwärtsspirale für Rentner nach elf Jahren beenden «Wir werden einen liberalen Kurs beibehalten» «Jugend muss mit Entscheidungen von heute in Zukunft leben» Menschen in der FBP 3 Fragen an … «Liechtenstein» als Kennzeichnung im Geschäftsverkehr Sonderthema Bildung Berufsbildung: Zwischen Erfolgsmodell und Fachkräftemangel «Ich würde sofort wieder diesen Beruf wählen» Was ich immer werden wollte … Der Schlüssel zu einem dauerhaften Wandel Zahltag bei Elmar Marxer, Durchwachsener Saisonstart Noch keinen Sieg in der Meisterschaft USV strebt einen Platz unter den ersten Drei an News vom FC USV Eschen / Mauren Der FC Balzers will an Spitze mitmischen Die Firmung im interkonfessionellen Kontext

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Staatsfeiertag und Volksfest Liechtenstein begeht am 15. August den Staatsfeiertg mit einem grossen Volksfest. Der offizielle Staatsakt wird um 11.30 Uhr mit den Ansprachen des Erbprinzen und des Landtagspräsidenten auf der Schlosswiese eröffnet. Das grosse Volksfest im Städtle wird u.a. auch mit der Gastgemeinde Ruggell und einem tollen Programm begangen. ab Seite 14

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Regierung will liberalen Kurs beibehalten Corona, Teuerung, Krieg, drohender Energiemangel: die Herausforderungen, vor denen unser Land steht, sind gross und vielfältig. Auch innenpolitisch zeichnen sich wegweisende Entscheidungen ab. Regierungschef Risch sieht dabei die direkte Demokratie als einen Vorteil. ab Seite 22

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Zahltag bei der Buntag AG

Impressum Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, FL 9492 Eschen | Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck | Beiträge/Interviewpartner/Innen: Stephan Scheuzger, S.D. Erbprinz Alois, Thomas Lorenz, Manfred Kaufmann, Daniel Risch, Domenik Vogt, Manfred Schiefer, Christoph Kindle, Vito Troisio, Christoph Arpagaus, Daniel Lochner | Parteien: FBP, VU, FL, DU, DpL | Satz/Lithos: Joanne Rohner | Druck: Somedia Partner AG | Fotos: René Müller, Vera Oehri-Kindle, Natascha Oehri, Jürgen Posch, Eddy Risch, Joanne Rohner, Adobe Stock, Pixabay, ZVG | Akquisition/Marketing/Beratung: Vera Oehri-Kindle (Leiterin), Brigitte Hasler | Erscheinung: Samstag, 6. August 2022 | Auflage: Postverteilung in alle Haushaltungen und Postfächer Liechtensteins und an die Postfächer im Bezirk Werdenberg. Zeitschrift erreicht ca. 50’000 Leserinnen und Leser (Umfang 80 Seiten) | Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden | Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. Dasselbe gilt auch für die Leserbriefe und Standpunkte von Gastautoren. Sie unterliegen gewissen Regeln wie z.B. Beitragslänge (max. 2’000 Zeichen) oder ethischen Grundsätzen wie Wahrhaftigkeit und Achtung der Menschenwürde oder Persönlichkeitsrechte, Schutz der Ehre von Menschen. «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

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Nächste lie:zeit: 03. September 2022

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Elmar Marxer ist ein typischer Quereinsteiger. Er entdeckte schon früh seine Begeisterung für die Reinigungsarbeit und liess sich in Richtung Gebäudereinigung umschulen. Seit 1989 führt er die Buntag AG, die zu den grössten Reinigungsfirmen in der Region zählt. ab Seite 36

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FC Vaduz mit durchwachsenem Saisonstart Der FC Vaduz hat sich den Saisonstart etwas anders vorgestellt. Während es auf internationaler Bühne Erfolge zu feiern gibt, läuft es in der Meisterschaft ganz und gar nicht. Aus drei Spielen schauten bisher zwei Punkte heraus. Das soll sich in den nächsten Wochen ändern, unterstreicht Trainer Mangiarratti. ab Seite 40


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Bis jetzt hat Liechtenstein die Krise gut gemeistert. Wir haben rasch Sanktionen ergriffen und erste humanitäre Hilfe geleistet. S.D. Erbprinz Alois

Fragen zum Krieg in der Ukraine und zu Covid19 an den Erbprinzen Die lie:zeit führt seit vielen Jahren im Vorfeld des Staatsfeiertags Interviews mit dem Staatsoberhaupt oder seinem Stellvertreter, S.D. Erbprinz Alois. In diesem Jahr haben wir dem Erbprinzen Fragen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und dessen Folgen sowie zu Covid19 gestellt. Interview: Herbert Oehri und Heribert Beck


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Durchlaucht, ein Interview mit einem Staatsoberhaupt ist derzeit kaum möglich, ohne auf die Lage in Osteuropa und ihre geopolitischen Auswirkungen einzugehen. Hat Sie der Kriegsausbruch am 24. Februar überrascht oder inwiefern haben Sie mit einem russischen Angriff auf die Ukraine gerechnet? S.D. Erbprinz Alois: Nein. Der Kriegsausbruch am 24. Februar hat mich nicht überrascht. Ich habe allerdings nicht mit einem so umfangreichen Angriff an verschiedensten Fronten, insbesondere auch auf Kiew gerechnet, sondern eher mit einer sehr begrenzten Aktion im Bereich des Donbass. Die Reaktionen des Westens folgten rasch, die Allianz war weitestgehend geschlossen und die Botschaft war eindeutig. Wie beurteilen Sie die Tatsache, dass Liechtenstein innert kurzer Zeit alle EU-Sanktionen nachvollzogen hat? Liechtenstein schliesst sich meist EU-Sanktionen an. Gerade in diesem besonders verwerflichen Fall war es richtig, dass Liechtenstein innert kurzer Zeit alle Sanktionen nachvollzogen hat. Vonseiten der DpL kam Kritik, dass Liechtenstein sich nicht neutral genug verhalte, dass die Neutralität gar in der Verfassung verankert werden müsse. Wie ist Ihre Ansicht zu dieser Aussage? Die Kritik kann ich nicht nachvollziehen. Ich halte es auch nicht für sinnvoll, die Neutralität in der Verfassung zu verankern. Einerseits sollten wir mit Änderungen und Ergänzungen der Verfassung generell zurückhaltend sein und andererseits muss man sich fragen, ob jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. In den neutralen Staaten

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sind nämlich momentan Diskussionen im Gange, was die richtige Form der Neutralität ist und ob sie in Zukunft überhaupt beibehalten werden soll. Die Energieträger verteuern sich seit Ende Februar drastisch, egal ob Benzin, Diesel, Heizöl, Erdgas … Andere Länder versuchen, gegenzusteuern und die Bevölkerung zu entlasten. Liechtenstein und die Schweiz nehmen davon Abstand. Welches ist ihres Erachtens der richtige Weg und warum? Der richtige Weg ist, jenen in der Bevölkerung Unterstützung zukommen zu lassen, die diese wirklich benötigen. Falsch ist es hingegen, diese Energieträger, die wir angesichts des Klimawandels sowieso abschaffen wollen, noch künstlich zu verbilligen. Neben der Energie steigen die Hypothekarzinsen und Güter des täglichen Bedarfs verteuern sich. Die Teuerungsrate steigt. Wohin kann diese Entwicklung noch führen und wie lange rechnen Sie damit, dass die Spirale sich weiterdreht? Kurzfristig müssen wir mit einem weiteren Anstieg der Teuerungsraten rechnen. Mittel- bis längerfristig hängt viel von der geopolitischen Entwicklung ab und von deren Auswirkung auf die Kosten von Energie und Nahrungsmittel. Welche Auswege gäbe es aus dieser verfahrenen Situation? Der beste Ausweg wäre ein rascher und umfassender Frieden in der Ukraine, der einen rechtzeitigen Export der bereits produzierten Nahrungsmittel und eine Rücknahme der Energiesanktionen gegen


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Russland erlaubt. Da dies leider nicht sehr wahrscheinlich ist, müssen andere Wege wie z.B. eine Steigerung der Produktion und Importe von Energie und Nahrungsmitteln aus anderen Staaten verfolgt werden. Wie hat Liechtenstein die Krise bisher gemeistert? Bis jetzt hat Liechtenstein die Krise gut gemeistert. Wir haben rasch Sanktionen ergriffen und erste humanitäre Hilfe geleistet. Wir haben uns auf internationaler Ebene im Rahmen unserer diplomatischen Möglichkeiten nützlich eingebracht. Und wir haben Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und dabei ein Umfeld geschaffen, das eine gute Integration erlauben sollte. Welche weitere Entwicklung muss Liechtensteins Wirtschaft und Bevölkerung noch durchmachen, bevor Licht am Ende des Tunnels erscheint? Die weitere Entwicklung kann niemand genau abschätzen. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass wir uns auf eine Rezession vorbereiten müssen, was nicht nur für die Wirtschaft, sondern in Folge natürlich auch für die Bevölkerung eine Belastung wird. Was wird sich in Liechtenstein verändert haben, wenn in Europa wieder Frieden herrscht? Da nicht absehbar ist, wann es zu einem Frieden in der Ukraine kommt, lässt sich diese Frage nur schwer beantworten. Die durch den Krieg ausgelöste Energiekrise dürfte aber die schon wegen des Klimawandels angestrebten Änderungen im Energiebereich beschleunigen. Daher ist die aktuelle Diskussion in Liechtenstein dazu sehr positiv und wichtig. Zum Schluss noch ein Thema, das aus vielen Köpfen verschwunden ist: die Corona-Pandemie. Glauben Sie, dass wir Covid19 überwunden haben oder müssen wir uns auf einen weiteren Herbst mit erneut steigenden Fallzahlen einstellen? Was raten Sie der Bevölkerung? Aus momentaner Sicht müssen wir mit steigenden Fallzahlen im Herbst rechnen. Ob dies ein grösseres Problem sein wird, hängt davon ab, wie gefährlich die dann vorherrschende Virusvariante ist. Mit etwas Glück bleibt es bei einer milden Variante. Dann könnte Covid19 für uns dank Impfungen und neuen Medikamenten immer mehr zu einer normalen Grippe werden. Wann und welche Impfungen für wen ratsam sind, müssen uns aber die Experten sagen.

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Staatsfeiertag 2022: Ruggell lädt als erste Gastgemeinde auf den Peter-Kaiser-Platz ein Wir von der Gemeinde Ruggell freuen uns riesig, uns als erste Gastgemeinde am Liechtensteiner Staatsfeiertag präsentieren zu dürfen, welcher am 15. August in Vaduz stattfinden wird. Bodenständig, sympathisch und feierlich möchten wir uns auf dem grossen Peter-Kaiser-Platz zwischen Landtags- und Regierungsgebäude präsentieren, um Ihnen einen Einblick in unsere vielseitige und kreative Gemeinde zu geben.

Trotz kurzer Vorbereitungszeit gelang es unserem OK-Team, in enger und sehr guter Zusammenarbeit mit Liechtenstein Marketing ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne zu organisieren: Die Mitglieder des Musikvereins Frohsinn Ruggell eröffnen das Volksfest um 14 Uhr mit einer Marschrunde durch das Zentrum in Vaduz, vorbei an der Marktplatzgarage bis zum Adler-Kreisel und zurück durchs Städtle bis zum Peter-Kaiser-Platz, wo sie auf der Bühne ein kleines Platzkonzert geben werden. Um 15 Uhr erfolgt in einem feierlichen Rahmen die Re-Zertifizierung unserer Gemeinde mit dem Label «Kinderfreundliche Gemeinde» durch UNICEF Schweiz und Liechtenstein. Anschliessend sorgen verschiedene Bands und Musiker aus Ruggell für beste Stimmung auf der grossen Bühne. DJ Brasil wird nach dem Feuerwerk passende Partymusik auflegen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls bestens gesorgt: Das Restaurant Tang sowie Vereine aus Ruggell bieten diverse Speisen und Getränke an. Beim Marktstand des Bangshofs können Sie zusätzlich verschiedene, regionale Produkte kaufen. Für eine Verschnaufpause dient unsere Chillzone, wo feine Kaffee-Spezialitäten des Ruggeller

Kaffeewagens Grandville ausprobiert werden können. Die Gemeinde Ruggell sowie die UNICEF Schweiz und Liechtenstein sind mit einem Informationsstand vertreten. Mit diesem Angebot lade ich Sie im Namen der Gemeinde, aber auch ganz persönlich, herzlich am Staatsfeiertag auf den Peter-Kaiser-Platz ein. Ich freue mich mit dem OK-Team auf spannende Gespräche, musikalische Leckerbissen sowie auf gesellige und gemütliche Runden. Geniessen Sie den Staatsfeiertag bei uns auf dem PeterKaiser-Platz. Maria Kaiser-Eberle, Gemeindevorsteherin Ruggell

Das Programm in der Übersicht: •

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Ab 14.00 Uhr: Einmarsch des Musikvereins Frohsinn Ruggell und Platzkonzert 15.00 Uhr: Übergabe des UNICEF-Zertifikats an die Gemeinde Ruggell 16.00 – 17.15 Uhr: Midnight Sky 17.30 – 18.45 Uhr: Frånz 19.15 – 20.15 Uhr: Good Vibes #Acoustiband 20.30 – 22.00 Uhr: Prince Vince die «Ruggäller Gmondsschätz» 22.00 – 22.20 Uhr: Feuerwerk 22.30 – 00.30 Uhr: DJ Brasil


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Staatsfeiertag 2022 – zurück ins Städtle Der Staatsfeiertag findet in diesem Jahr wieder in traditioneller Form statt. Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf den Staatsakt auf der Schlosswiese, das gemeinsame Volksfest im Städtle von Vaduz und das grosse Feuerwerk am Abend freuen. Mit dem Konzept der Gastgemeinde und dem Fokus auf mehr Regionalität wird der liechtensteinische Nationalfeiertag trotzdem einige Neuerungen erfahren.

Der Staatsakt auf der Schlosswiese, das Volksfest im Städtle von Vaduz und das grosse Feuerwerk finden in diesem Jahr wieder zentral in Vaduz statt. Der offizielle Staatsakt wird um 11.30 Uhr mit den Ansprachen von S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein und Landtagspräsident Albert Frick auf der Schlosswiese eröffnet. Die feierliche Umrahmung übernimmt in diesem Jahr der Musikverein Frohsinn Ruggell zusammen mit dem MGV-Kirchenchor Ruggell. Aufgrund von Umbauarbeiten auf dem Schlossareal, steht der Rosengarten allerdings nicht zur Verfügung. Somit muss auf den anschliessenden, traditionellen Apéro verzichtetet werden.

Volksfest mit Gastgemeinde Das grosse Volksfest im Städtle von Vaduz startet im Anschluss um 14 Uhr. Ab diesem Jahr darf sich an jedem 15. August eine andere Gemeinde als Gastgemeinde auf dem Peter-Kaiser-Platz präsentieren. Gestartet wird mit der Gemeinde Ruggell, die ein abwechslungsreiches Programm für alle Besucherinnen und Besucher vorbereitet hat. Insgesamt warten am Volksfest im Städtle etwa 60 Stände, fünf Bühnen und mehr als 40 Auftritte von regionalen Künstlern auf die Besucher. Kulturinteressierte können am Staatsfeiertag – mit Ausnahme der Schatzkammer – zudem alle Museen mit spannenden Sonderausstellungen kostenlos besuchen. Krönender Abschluss Um 21.15 Uhr werden die Höhenfeuer und die Krone auf Tuass entzündet und leiten dann zum krönenden Höhepunkt über – dem Feuerwerk um 22 Uhr, welches den Himmel über Liechtenstein erleuchten und Vaduz in prächtigen Farben erstrahlen lässt. Auch in diesem Jahr haben Interessierte zudem die Möglichkeit, am Fackelzug über den Fürstensteig teilzunehmen. Dieser wird wieder durch die Bergrettung Liechtenstein organisiert. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung unter staatsfeiertag.li notwendig. Weitere Informationen: www.staatsfeiertag.li


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Eklatanter Arbeitskräftemangel in Liechtenstein Können Sie sich daran erinnern, dass der Fachkräftemangel überhaupt je einmal kein Thema war? Er ist vielmehr ein Dauerbrenner. Das erstaunt auch nicht, ist doch Knappheit ein Wesensmerkmal von Märkten – auch auf dem Markt für Fachkräfte. Und Mangel akzentuiert sich üblicherweise bei steigender Nachfrage. Text: Thomas Lorenz

In Liechtenstein waren Ende 2020 rund 15‘000 Personen mehr beschäftigt als noch bei der Jahrtausendwende – ein satter Zuwachs von 59%. Fast 4‘000 kamen alleine von 2015 bis 2019 dazu – was für eine Nachfrage! Durch die Pandemie scheint der Arbeitsmarkt für einzelne Branchen – speziell in der Gastronomie, in der Reisebranche und im Eventbereich arg durchgerüttelt worden zu sein, und Unternehmen sind aus Mangel an Personal bereits gezwungen, ihre Dienstleistungen anzupassen. Die Knappheit an Fachkräften kann so durchaus zu einem Wachstumshemmnis werden.

Einschneidende Veränderungen Was aber der ganzen Wirtschaft noch bevorsteht sind die einschneidenden Veränderungen, die durch die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren ausgelöst werden. Die Herausforderung ist mittlerweile allbekannt: geburtenstarke Jahrgänge der 60er-Jahre gehen in Pension und die nachrückenden jungen Jahrgänge sind anzahlmässig deutlich kleiner. Ende 2000 standen 5‘900 55- bis 64-Jährigen in Liechtenstein rund 4‘100 Personen im Alter zwischen 15 und 24 gegenüber, also eine Lücke von 1‘800 Personen. Auf 1.4 Personen, die den Arbeitsmarkt bald verlassen, kommt eine Person in der jungen Altersgruppe nach. Noch deutlicher wird das Bild, wenn der Vergleich für alle rund 40‘000 in Liechtenstein Beschäftigten anstellt wird: Ende 2020 waren 7‘100 davon zwischen 55 und 64 Jahre alt, 3‘600 im Alter

handene Potenziale zu nutzen und nicht an Standortattraktivität einzubüssen.

Niedrige Frauenerwerbsquote in Liechtenstein Nicht ausgeschöpftes Arbeitskräftepotenzial liegt vor allem bei den Frauen. Die Frauenerwerbsquote in Liechtenstein ist vergleichsweise niedrig und der Anteil der in Teilzeit arbeitenden Frauen vergleichsweise hoch. Wären Liechtensteinerinnen im gleichen Ausmass erwerbstätig wie die weibliche Bevölkerung der Schweiz, könnten rund 700 Vollzeitstellen zusätzlich besetzt werden. Wo also die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder mangelnde Flexibilität auf Arbeitgeberseite Hindernisgründe für Frauenerwerbstätigkeit sind, lassen sie sich beseitigen.

15 bis 24. Das ergibt schon beinahe ein Verhältnis von 2 : 1. Die liechtensteinische Wirtschaft ist in den letzten Jahren nachweislich in erster Linie durch einen Anstieg von Arbeitskräften gewachsen und nicht durch Produktivitätszuwächse. Dabei wurden die zusätzlichen Arbeitsstunden vor allem durch Grenzgängerinnen und Grenzgänger erbracht. Noch können liechtensteinische Arbeitgeber auf dem regionalen Arbeitsmarkt in vielen Branchen mit

entscheidenden Vorteilen punkten, so zum Beispiel mit attraktiven Löhnen und Sozialleistungen. Aber die Demografie schlägt auch im angrenzenden Ausland zu. Im Kanton St. Gallen und in Vorarlberg beträgt die oben beschriebene Lücke rund 14‘000 respektive 10‘000 Personen. Ein Teil der Differenz mag durch Migration reduziert werden, aber diese Ausdünnung des Arbeitskräfteangebots wird den Kampf auf dem Arbeitsmarkt deutlich verstärken. Für Liechtenstein bedeutet dies, vor-

Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, wird für Arbeitnehmer zunehmend zu einem Faktor beim Stellenentscheid und damit auch für die Standortattraktivität. Hier bestehen für einen relevanten Anteil der Grenzgänger heute noch regulatorische Hürden, die liechtensteinische Unternehmen gegenüber ihrer ausländischen Konkurrenz benachteiligen. Auch verschlechtert sich die Arbeitsplatzerreichbarkeit durch zunehmende Staus in den Stosszeiten. Zwei Beispiele, die aufzeigen, dass Erhalt und Steigerung der Standortattraktivität eine Daueraufgabe von Politik und Wirtschaft darstellen. Allzugerne erachten viele sie als einfach gegeben.


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SAMSTAG, 27. AUGUST YOUNG INTERNATIONAL STARS – OPEN AIR

SONNTAG, 28. AUGUST ABSCHLUSSKONZERT – VADUZER-SAAL WELTURAUFFÜHRUNG – «KANTATE FÜR FÜRST ALOIS I. VON LIECHTENSTEIN», Wolfgang Amadeus Mozart zugeschrieben

JONAS KAUFMANN IN LIECHTENSTEIN

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Wir wünschen allen einen schönen Staatsfeiertag. schreibermaronsprenger.li

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Die Hoval Familie wünscht ganz Liechtenstein

einen schönen Staatsfeiertag!

Hoval | Verantwortung für Energie und Umwelt

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28.07.2022 07:23:05


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WIR OPTIMIEREN – SIE PROFITIEREN!

Erich Büchel

Manfred Wanger

Stefan Büchel

Die Gemeinden Liechtensteins wünschen allen Einwohnerinnen und Einwohnern einen schönen

Staatsfeiertag

Caroline Keel

Tanja Kaiser

Luca Gabelmann

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Abwärtsspirale für Rentner nach elf Jahren beenden Liechtenstein kennt keinen eigenen Lohnindex und auch keinen Konsumentenpreis-Index. Diesbezüglich lehnt sich unser Land an die Kennwerte der Schweiz an. Dort sind die Rentenleistungen in den letzten elf Jahren um 3,0 Prozent gestiegen, weil das bewährte und gerechte System der Rentenberechnung mit dem «Mischindex» (Berücksichtigung der Entwicklung des Lohn- und Konsumentenpreis-Indexes) stets beibehalten wurde. Mit der FAIRNESS-Initiative beantragen wir Initianten im Landtag, dass auf dieses gerechte und faire System der Rentenberechnung zurückgekehrt wird. So kann die Abwärtsspirale der Entwertung in der Rentenleistung gestoppt werden. Von den Landtagsabgeordneten Johannes Kaiser (FBP) und Manfred Kaufmann (VU)

Auslösender Fakt Nr. 1: Rentenstillstand seit 2011 Im Rahmen der Staatshaushaltssanierung wurde gerade bei den Rentnern ein ziemlich dicker Rotstift angesetzt. Nachdem das ursprüngliche Ansinnen, die 13. Rente zu streichen, nicht gut angekommen ist, hat man mit der Auflösung des Mischindexes bei der Berechnung der Rente einen Mechanismus eingeführt, der – im Gegensatz zur Schweiz – zu diesem langfristigen Rentenstillstand führte. Die Folge davon war die Ausdünnung der Rentenleistung, seit man nur noch den Konsumentenpreis-Index als Bemessungsgrundlage heranzieht. Im Weiteren wurde der Steuerfreibetrag von 30 Prozent auf Einkünfte aus der Pensionskasse gestrichen. Das führte dazu, dass die Rente seit nunmehr elf Jahren eingefroren ist und die Rentner defacto viel weniger Geld erhalten, als ihr zustehen würde. Die Kaufkraft der Rente ist in eine unverantwortbare Abwärtsspirale geraten. Fakt Nr. 2: Giesskanne-Argument zielt ins Leere Das Giesskannenargument wird dort eingesetzt, wo einem etwas nicht schmeckt. Wir halten fest, dass es sich bei der eingebrachten Initiative mit dem Mischindex um keine Neuerfindung, sondern um eine Wiedereinführung des Berechnungsmodus von 2011 handelt. Das wäre in der Rentenentwicklung wiederum der Gleichschritt mit der Schweiz. Von 2011 bis heute führte der Mischindex im Schnitt zu viermaligen Rentenerhöhungen mit insgesamt 35 Franken/mtl. bei der Mindestrente sowie 70 Franken/mtl. bei der Maximalrente. Unser Initiative-Ziel ist nichts anderes als die Rückkehr zu diesem bewährten und bis 2011 bestehenden System. Wir führen deshalb keine Giesskanne ein.

Fakt Nr. 3: Es profitieren alle Generationen Gerade die ältere Generation leistet in den Familien eine unbezahlbare Freiwilligenarbeit. Die Rentnerinnen und Rentner ermöglichen als Eltern oder Grosseltern jungen Familienvätern und -müttern ihrem Beruf nachzugehen, da sie in ihren Familien den Kinderdienst übernehmen: Stunden- und tageweise kümmern sie sich, fahren die Kinder und Jugendlichen zum Musikunterricht, zum Sporttraining, helfen bei den Hausaufgaben usw. Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für erwerbstätige Elternteile – für Väter und Mütter – leisten die Rentnerinnen und Rentner wohl den grössten Beitrag. Alle Generationen, die gesamte Gesellschaft, profitieren von diesem unverzichtbaren Familiendienst der älteren Generation. Da so beide Elternteile berufstätig sein können, fliessen auch von beiden Beiträge in die AHV und Steuern in die Staatskasse. Fakt Nr. 4: Wo bleibt das Dankeschön für unsere Renten-Generation? Es ist beinahe als Ironie zu werten, wenn die Politik bei Veranstaltungen mit den Senioren oder überhaupt in der Würdigung der Leistungen unserer älteren Genration immer wieder das Lippenbekenntnis gibt, dass sie es seien, die unser Land mit seiner Volkswohlfahrt zu dem gemacht hätten, was es heute ist. Dafür müssten wir unserer älteren Generation ausserordentlich dankbar sein, sie hätten den Grundstein – auch für die nachkommenden Generationen – dazu gelegt. Wenn es darauf ankommt, verkommen diese Aussagen jedoch zu entwürdigenden Floskeln. Fakt Nr. 5: FAIRNESS-Initiative schafft Gerechtigkeit Die durchschnittliche Lohnentwicklung über alle Branchen steigerte sich in der Schweiz seit 2011 um satte 6,2 Prozent. Die Lohnsumme der Liechtensteinischen Landesverwaltung erhöhte sich in den letzten elf Jahren in um 15,1 Prozent. Die Rente in der Schweiz erhöhte sich seit 2011 durch die Bemessungsgrundlage des Mischindexes um


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IHRE IHRE MEINUNG MEINUNG INTERESSIERT UNS! INTERESSIERT UNS! Johannes Johannes Kaiser johannes.kaiser@landtag.li johannes.kaiser@landtag.li TT +423 793 90 90 02 02 Manfred Kaufmann Manfred Kaufmann manfred.kaufmann@landtag.li manfred.kaufmann@landtag.li +41 (0)79 (0)79 774 TT +41 774 02 02 37 36

«Unsere Initiative ‹zur Rückkehr zum Mischindex bei der AHV-Rentenanpassung› hat zum Ziel, dass zur fairen Mischindex-Berechnung der Rentenleistung auf der Basis des arithmetischen Mittels von Lohnund Konsumentenpreis-Index zurückgekehrt wird», betonen die Initianten der FAIRNESS-Initiative.

Johannes Kaiser (FBP) und Manfred Kaufmann (VU), Landtagsabgeordnete

3 Prozent, so gab es in der Schweiz vier Mal eine Rentenerhöhung innerhalb der vergangenen elf Jahre. Nur in Liechtenstein haben die Rentnerinnen und Rentner jährlich Hunderte von Franken weniger Rentenleistung für die massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten im Portemonnaie, als sie es bei einer Berechnung nach dem Mischindex hätten. Ist das die gelobte Fairness gegenüber unseren Rentnerinnen und Rentnern? Ist das die Würdigung unserer Rentnerinnen und Rentner, die Liechtenstein zu unserem Wohlfahrtsstaat gemacht haben?

Fakt Nr. 6: Ziel der Initiative ist Rückkehr zum System «Mischindex» Unsere Initiative «zur Rückkehr zum Mischindex bei der AHV-Rentenanpassung» hat zum Ziel, dass zur fairen Mischindex-Berechnung der Rentenleistung auf der Basis des arithmetischen Mittels von Lohn- und Konsumentenpreis-Index zurückgekehrt wird, von dem sich Liechtenstein zu Ungunsten der Rentner im 2011 abgewandt hat, um mit tieferen Rentenauszahlungen den Staatshaushalt zu sanieren. Doch weist dieser Staatshaushalt heute Reserven von 2,7 Milliarden Franken auf.


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«Wir werden einen liberalen Kurs beibehalten» Corona, Krieg, Teuerung, drohender Energiemangel: Die Herausforderungen, vor denen Liechtenstein steht, sind gross und vielfältig. Auch innenpolitisch zeichnen sich wegweisende Entscheidungen ab. Regierungschef Daniel Risch sieht die direkte Demokratie dabei als einen Vorteil unter anderen, die dafür sorgen, «dass es uns – verglichen mit fast allen Ländern dieser Welt – trotz allem relativ gut geht». Interview: Heribert Beck

Wie haben Sie den Sommer verbracht? Konnten Sie trotz Krieg und Covid im Allgemeinen sowie Ihrer Corona-Erkrankung einige ruhige Tage geniessen? Regierungschef Daniel Risch: Vielen Dank für die Nachfrage. «Ruhig» trifft es vielleicht nicht ganz. Es geschieht aktuell sehr viel auf der Welt, was auch für unser Land direkte oder zumindest indirekte Folgen hat. Daher gab es in der Vergangenheit bestimmt ruhigere Zeiten. Trotz allem geht es unserem Land und auch mir persönlich den Umständen entsprechend gut. Mit dem Staatsfeiertag erwacht das politische Leben in Liechtenstein traditionell wieder. Welche Themen werden das zweite Halbjahr dominieren? Wir starten im September in die zweite Hälfte des zweiten Jahres der Legislatur. Eine Zeit, in der viele Themen aus dem Regierungsprogramm dem Landtag vorgelegt und dort beraten werden. In der aktuellen geopolitischen Situation muss man aber auch davon ausgehen, dass das Krisenmanagement der Regierung weiter gefragt sein wird – das betrifft insbesondere den russischen Angriffskrieg und seine humanitären wie wirtschaftlichen Folgen, also bispielsweise Inflation, Energiepreise oder Sanktionen. Die Energiewende und das Klima werden uns ebenfalls beschäftigen. Was der Herbst bezüglich Corona mit sich bringt, hat

ebenfalls einen direkten Einfluss auf die Arbeit der Regierung. Und dann ist da noch das Tagesgeschäft in den einzelnen Ministerien, das erledigt werden will. Am 29. Juni hat der Landtag in einer Sondersitzung die Möglichkeit zur Wiedereinführung einer 2G-Regelung geschaffen. Wie stehen Sie zu dieser Massnahme? Es ist eine Möglichkeit, von der ich hoffe, dass wir sie nie brauchen werden. Gerade auch deshalb ist es wichtig, dass die Massnahme nur ergriffen werden kann, wenn sich auch die Schweiz dazu entscheidet – dies aus dem einfachen Grund, dass es wenig sinnvoll ist, wenn in

der Schweiz 2G gilt und wir einen Lockdown verordnen müssen. Dann würden die Geimpften und Genesenen in Buchs im Restaurant sitzen, während die Gatsronomie bei uns für alle geschlossen wäre. Die Einführung von 2G im letzten Dezember war für mich in der Corona-Pandemie eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt – dies, weil wir einerseits keine andere Möglichkeit gesehen haben und andererseits wussten, dass das für einen Teil der Einwohnerinnen und Einwohner ein harter Einschnitt sein wird. Was entgegnen Sie Personen, die von Verfassungsbruch sprechen und der Regierung vorwerfen, ihr Vorgehen nur

nachträglich legitimieren zu wollen? Es geht nicht darum, etwas nachträglich zu legitimieren, sondern für die Zukunft vorzusorgen. Es lohnt sich bei dieser Thematik, das Urteil des Staatsgerichtshofs ganz zu lesen. Dieser erachtet die gesetzliche Grundlage via das Schweizerische Epidemien- und Covidgesetz, welche grundsätzlich über den Zollvertrag in Liechtenstein anwendbar ist, insbesondere bezüglich der 2G-Regelung als unzureichend. Die Regierung hatte diesbezüglich im vergangenen Dezember eine andere Rechtsmeinung, da der Staatsgerichtshof in Bezug auf 3G zum Schluss gekommen ist, dass die schweizerische Rechtsgrundla-


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ge ausreicht und die Massnahmen auch angemessen bzw. verhältnismässig sind. Letzteres hält der Staatsgerichtshof für 2G ebenfalls fest, jedoch bedinge dies eine eigene Gesetzesgrundlage. Und daher hatte die Regierung aus meiner Sicht gar keine andere Möglichkeit, als dem Landtag die Schaffung der eigenen Grundlage vorzulegen, damit es im Herbst nicht zu einem allfälligen Regelungsgefälle mit der Schweiz kommt. Aber wie bereits gesagt, hoffe ich sehr, dass wir im Herbst nicht gezwungen sein werden, im Gleichschritt mit der Schweiz 2G erneut einzuführen. Denn das würde ja heissen, dass wir in diesem Herbst in Europa eine heftige Corona-Welle mit schweren Verläufen und vollen Spitälern haben, bei der auch die Schweiz und andere Länder keine andere Möglichkeit sehen würden. Was erwarten Sie sich von den öffentlichen Diskussionen im Vorfeld der nun anstehenden Volksabstimmung? Ich hoffe, dass wir es schaffen, uns auch in dieser Frage mit Anstand und Respekt zu begegnen. Die Regierung und eine Mehrheit des Landtags sind sich einig, dass wir diese Möglichkeit für den oben beschriebenen Fall haben sollten. Wenn es bei der Volksabstimmung keine Mehrheit für den Vorschlag gibt, dann werden wir ohne 2G auskommen müssen. Wenn es eine Mehrheit gibt, kann die Regierung nur in einem sehr engen Rahmen und im Notfall auf diese Möglichkeit zurückgreifen – wir sind uns unserer Verantwortung dabei sehr bewusst. Das Volk könnte auch in Sachen Casino-Verbot bald das letzte Wort haben. Wie stehen Sie zu dieser Frage? Auch diesbezüglich gilt, dass jeder demokratische Entscheid zu akzeptieren ist. Das gehört zu unserem politischen System, und das finde ich sehr gut so. Inhaltlich kann ich der Initiative allerdings nichts abgewinnen. Als Land mit einer wirt-

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Jeder direktdemokratische Entscheid ist zu akzeptieren. Das gehört zu unserem politischen System, und das finde ich sehr gut so. Daniel Risch, Regierungschef

schaftsliberalen Politik sollten wir nicht einen Markt öffnen und wenige Jahre später wieder komplett schliessen. Wir sehen an aktuellen Entwicklungen, dass der Markt auch im Geldspielbereich durchaus spielt. Was man ebenfalls nicht vergessen sollte, ist, dass das Öffnen des Geldspielmarkts die einzige Massnahme in der Sparphase im vergangenen Jahrzehnt war, die dem Staat auf der Einnahmeseite geholfen hat. Dies ganz im Sinne des Verfassungsartikels 24, in dem es heisst, dass die finanzielle Lage des Staates zu heben und besonders auf die Erschliessung neuer Einnahmequellen zur Bestreitung der öffentlichen Bedürfnisse Bedacht zu nehmen ist. Nichts anderes wurde damals gemacht. Und nun arbeitet man ja auch bereits daran, die hohen Hürden für den Markteintritt weiter anzupassen, sei dies mit dem Verhältnis von Tisch- zu Automatenspielen oder dem Austausch der Sperrlisten. Selbst die vom Landtag beschlossene PV-Pflicht könnte noch vor das Volk kommen. Wie ist Ihre diesbezügliche Meinung? Ich hoffe sogar, dass sich die Bevölkerung aktiv oder passiv am eingeschlagenen Weg beteiligt. Aktiv, in dem sie sich bei einer allfälligen Volksabstimmung beteiligt aber auch bereits heute die Vorteile einer PV-Anlage sieht und nutzt. Oder passiv, in dem sie der Volksvertretung, sprich dem Landtag vertraut, und mit dem nicht Zustandekommen eines Referendums den Weg bestätigt. Es ist auch

in diesem Zusammenhang wirklich sinnvoll, den ganzen Vorschlag der Regierung zu lesen. Dabei sieht man, dass es im ersten Schritt insbesondere um Neubauten geht und dass eine PV-Anlage gerade auch für den Immobilienbesitzer sehr viel Sinn ergibt. Und noch etwas zum Prozess: Wenn die Volkabstimmung nach einem erfolgreichen Referendum das letzte Wort im Gesetzgebungsprozess ist, dann ist die nun laufende Vernehmlassung einer der ersten Schritte. Wir haben also noch einen gewissen Weg vor uns. Was sagen Sie ganz generell zu den Vorwürfen der Überreglementierung, Bevormundung der Bevölkerung usw.? Ich bin überzeugt, dass allfällige Vorwürfe in ganz vielen Bereichen überzogen bzw. nicht zutreffend sind. Ich habe aber sehr viel Verständnis dafür, dass sich die Menschen in Liechtenstein in diesen unsicheren Zeiten über dies und das aufregen. Ich bin aber genauso überzeugt, dass es uns in Liechtenstein – verglichen mit fast allen Ländern dieser Welt – trotz allem relativ gut geht. Ein Ausblick: Rechnen Sie erneut mit einem Corona-Winter mit einschneidenden Massnahmen? Ich hoffe sehr, dass es nicht so sein wird. Was ich aber jeder und jedem versichern kann, ist, dass sich die Regierung ihrer Verantwortung bewusst ist und bei Bedarf schnell und konsequent handeln wird. Und wir werden auch weiterhin einen

vergleichsweise liberalen Kurs beibehalten. Und was erwarten Sie sich in Sachen Strom- und Gaslücke? Wie ist Liechtenstein vorbereitet und wie lautet Ihre Prognose? Der weitere Verlauf des Ukraine-Konflikts und die Folgen machen mir weit mehr Sorgen als die Corona-Pandemie. Bei Corona können wir viele Dinge – die Massnahmen, die Wirtschaftshilfen usw. – selbst bestimmen. Dies ist bei den Folgen des Ukraine-Konflikts nur sehr eingeschränkt der Fall. Die Politik hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten aber auch diesbezüglich ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis gestellt, zuletzt mit dem Anfang Juli verabschiedeten Aktionsplan zur Stärkung der Energiesicherheit und dem Entscheid des Landtags, 15 Millionen Franken zum Anlegen eines Gasspeichers für den Winter freizugeben. Vorerst ist noch ein bisschen Sommer, und es bleiben ein paar Tage bis zum Staatsfeiertag. Wie werden Sie diesen verbringen und was wünschen Sie sich für den Rest des Jahres 2022? Ich werde grossmehrheitlich in Liechtenstein und in der Region sein und etwas mehr Zeit für die Familie und die Natur haben als sonst. Für den Rest des Jahres wünsche ich mir, dass wir gemeinsam die sich abzeichnenden Herausforderungen meistern – und ich bin sehr zuversichtlich, dass uns das trotz teils widriger Umstände gelingen wird.


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«Jugend muss mit Entscheidungen von heute in Zukunft leben» Die 20-jährige Jana Marxer aus Ruggell hat soeben die Berufsmatura mit dem Schwerpunkt Technik, Architektur und Life Science sehr erfolgreich abgeschlossen. Für ihre Zukunft hat sie klare Vorstellungen. Jana beginnt im September ihr Chemie-Studium. Dass die Jugend in gesellschaftlich relevante Themen stark miteinbezogen wird, ist für sie sehr wichtig, denn schliesslich geht es um die Zukunft der nächsten Generationen. Das Gespräch mit Jana Marxer gibt Einblicke über in Meinungen zu Bildung und Politik und in ihre Freizeit. Interview: Johannes Kaiser Weshalb hast du dich für die Berufsmatura entschieden und wie gestaltete sich deine bisherige Ausbildungszeit? Jana Marxer: Bereits während der Lehre als Chemielaborantin stellte ich fest, dass mich die Chemie sehr fasziniert. So traf ich die Entscheidung, mich in diesem Fachgebiet weiterzubilden. Zu Beginn war die BMS sehr herausfordernd, da ich, anders als in der Lehre, wieder fünf Tage pro Woche zur Schule gehen musste. Zudem kamen wieder einige allgemeine Fächer dazu, die in der Lehre nicht so intensiv behandelt worden sind. Was sind deine weiteren beruflichen Ziele bzw. Ausbildungsintentionen? Im September beginne ich mit dem Chemiestudium an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, kurz ZHAW, in Wädenswil. Wie beurteilst du das Bildungs- und Berufsausbildungssystem in Liechtenstein? Gäbe es weitere Möglichkeiten zur Unterstützung von jungen Berufsleuten oder allgemeines Optimierungspotenzial? Der Einstieg in die Lehre fiel mir dank des Vorwissens aus der Realschule leicht. Ich habe festgestellt, dass man mit dem Realschulabschluss sehr gute Voraussetzungen für eine Berufslehre hat. Auch die Möglichkeit, nach der Lehre, noch eine Berufsmatura zu erlangen, ist sehr wertvoll. Alles in allem befindet sich das Bildungssystem in unse-

rem Land meiner Meinung nach auf einem hohen Niveau. Die Jugendlichen lassen sich nicht gerne ein politisches Etikett anhängen. Politik ist für sie nicht das Gleiche, wie für die mittleren und älteren Generationen. Interessierst du dich dafür? Die letzten Jahre habe ich mich vor allem auf meine berufliche Ausbildung konzentriert und nicht so sehr auf die Politik. Allerdings informiere ich mich vor Abstimmungen jeweils über das entsprechende Thema, sodass ich mir eine Meinung bilden kann.

Johannes Kaiser im Gespräch mit der zielstrebigen und sympathischen Jana Marxer (20) aus Ruggell.

Werden die jungen Menschen im Rahmen der Schulausbildung in ausreichender Form an gesellschaftliche Themen herangeführt? Gäbe es lebendigere und interessantere Möglichkeiten, den entsprechenden Unterricht zu gestalten? Ja, bereits in der Lehre und auch in der BMS habe wir in der Klasse immer wieder aktuelle gesellschaftliche Themen behandelt. In meinem Fall gelang es den Lehrern, die Themen auf eine interessante und abwechslungsreiche Weise zu vermitteln.

ein sehr wichtiges und aktuelles Thema. Die Probleme sind sehr komplex und nicht einfach zu lösen. Meiner Meinung nach gibt es verschiedene Wege, um Verbesserungen zu erreichen, wobei sehr viele Aspekte berücksichtigt werden müssen. Da ich persönlich von der technischen Seite komme, habe ich bereits einen gewissen Einblick in mögliche Lösungswege gewinnen können. Daher gehe ich davon aus, dass die Wissenschaft in Zukunft neue Möglichkeiten und Lösungen finden wird.

Umwelt, Klimawandel und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen sind Themen, die für die Zukunftsgestaltung der nächsten Generationen von entscheidender Bedeutung sind. Wie denkst du darüber? Der Umgang mit der Umwelt ist

Müsste die Jugend in der Entscheidungsfindung dazu nicht viel stärker miteinbezogen werden? Die Jugend sollte auf jeden Fall miteinbezogen werden, da sie mit den Entscheidungen, die heute gefällt werden, in Zukunft leben muss.

Es geht einschlägig um die Zukunft der Jungen. Wäre die Mitbestimmung der Jugendlichen mit dem «Wahlalter 16» ein Weg dazu? Der Landtag wollte dies ja nicht und lehnte einen entsprechenden Gesetzesvorstoss der Jungen Liste ab. Ich persönlich finde es vor allem wichtig, dass man das politische System versteht, um aktiv wählen und abstimmen zu können. Dies ist nicht unbedingt vom Alter abhängig. Ich selber wäre mit 16 noch nicht bereit gewesen, um aktiv in der Politik mitzubestimmen. Welches sind deine Hobbys? In meiner Freizeit geniesse ich die Zeit bei meinem Pflegepferd Alan.


MENSCHEN IN DER FBP

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Nähe zu den Bürgern Manuel Hasler wurde erst vor Kurzem zum Obmann der FBP-Ortsgruppe Balzers gewählt. Wie sieht er die Politik auf Gemeindeebene?

auch kritisch hinterfragen und weit- sowie umsichtiges Tun und Handeln anregen.

Manuel Hasler, neuer Obmann

Du wurdest erst kürzlich zum Ortsgruppenobmann gewählt. Wieso hast du dich dazu entschieden, diese Funktion anzunehmen? Manuel Hasler: Ich möchte bei der Weiterentwicklung von Balzers mitwirken und mich persönlich einbringen. Dabei liegt mir ein nachhaltiger und gut bedachter Umgang mit den natürlichen und finanziellen Ressourcen sehr am Herzen. Die engagierten und aufgestellten Kolleginnen und Kollegen der FBP-Ortsgruppe bekräftigten meine Entscheidung. Was macht für dich Politik auf Gemeindeebene aus? Was möchtest du mit der Ortsgruppe erreichen? Ich finde Politik auf der Gemeindeebene durch die Nähe und direkte Bürgerbeteiligung interessant. Dabei ist es mir sehr wichtig, bei Bedarf ein offenes Ohr für alle Einwohnerinnen und Einwohner zu haben. Unsere Ortsgruppe sieht sich als Bindeglied zwischen den Einwohnerinnen und Einwohnern, dem Vorsteher und der Gemeinderatsfraktion sowie der Landespartei. Ich möchte den Informationsaustausch offen und ehrlich gestalten, Diskussionen anregen, Entscheide

Du hast dich nun bereits als junger Mann entschieden, diese Rolle zu übernehmen. Man hört oft, dass viele Leute – aus welchen Gründen auch immer – sich nicht mehr gerne politisch outen und auch nicht partout einer Partei zugeordnet werden wollen. Wie siehst du das? Ich denke nicht, dass diese Aussage auf die Mehrheit zutrifft. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung sehe ich, dass sich die junge Generation für politische Prozesse und Ereignisse interessiert und diese auch rege diskutiert. Die politische Parteienvielfalt ist in den letzten Jahren in Liechtenstein gewachsen. Dies zeigt auch, dass das Interesse an der Landes- und Gemeindepolitik gestiegen ist.

wichtig, dass sich auch die jüngere Generation mehr in die Politik einbringt, die Zukunft Liechtensteins und der einzelnen Gemeinden für unsere und die nächsten Generationen mitgestaltet. Für eine funktionierende Demokratie sind engagierte Menschen elementar, dazu gehört nicht zuletzt auch die Teilnahme an Abstimmungen und Wahlen. Gleichzeitig kommt man durch die Politik mit den unterschiedlichsten Personen und Themen in Kontakt, was ich als sehr bereichernd empfinde. Die Gemeinderatswahlen stehen vor der Tür. Was ist euch wichtig für die Rekrutierung der Personen? Wir stellen der Bevölkerung mit Marcel Kaufmann einen authentischen, gewissenhaften und engagierten Vorsteherkan-

didaten zur Wahl. Zusätzlich wird die Findungsgruppe der FBP Balzers ein breites Kandidatenspektrum präsentieren können, welches das gesellschaftliche Abbild der Einwohnerinnen und Einwohner darstellt. Welches sind eure Ziele für die Gemeinderatswahlen? Unser Ziel ist ganz klar, die bestehenden Sitze zu behalten oder gar auszubauen. Übergeordnetes Ziel ist es, die Sachpolitik und das langfristige Gemeindewohl in den Vordergrund zu stellen. Mit Marcel Kaufmann als Vorsteherkandidat sowie unserem Kandidatenteam sind wir der Überzeugung, diese Ziele erreichen zu können.

Aber natürlich gibt es ebenfalls Personen, die sich nicht nur mit einer Partei identifizieren können oder wollen. Einige ordnen sich vermehrt einzelnen Personen oder Themen zu oder sind nicht politisch interessiert. Ich denke, dies ist ein natürliches Abbild unserer Gesellschaft. Für mich war schon früh klar, dass ich mich der FBP zugehörig fühle. Insbesondere die FBP-Leitlinien zur Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft und zu den Finanzen widerspiegeln meine Haltung. Was möchtest du gerade jungen Menschen sagen, warum sie sich politisch engagieren sollten? Persönlich finde ich es sehr

Von links: Lukas Büchel, Manuel Hasler, Sabrina Corrado, Pia Tribelhorn, Daniel Brunhart, Marcel Kaufmann, Karl Frick, Hansjörg Büchel, Matthias Eberle. Foto: Paul Trummer


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Fragen an … Konsolidierung der Casinos Drohende Energieengpässe haben die Casinofrage in der öffentlichen Wahrnehmung ein wenig den Hintergrund gerückt, dennoch ist sie latent vorhanden.

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Daniel Oehry

Thomas Zwiefelhofer

Die Schliessung des Casinos in Balzers zeigt, dass die von der Regierung auf Verordnungsebene getroffenen Massnahmen zur Verschärfung der Rahmenbedingungen für Spielbanken wirken. Die erwartete Marktkonsolidierung hat eingesetz, und die Umsetzung weiterer Projekte verlangsamt sich.

Auch Spielbanken sind Teil eines Marktes und stehen in einem Wettbewerb. Offensichtlich führt der Wettbewerb bzw. das beschränkte Marktpotenzial nun dazu, dass sich eine Bereinigung der Casino-Landschaft in Liechtenstein abzuzeichnen beginnt. Dass eine solche Marktbereinigung Zeit benötigen wird, war schon bei der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen klar. In der Politik ist aber Geduld nicht immer gegeben, oft will man schnelle Ergebnisse. Wenn man dem Markt jedoch die entsprechende Zeit einräumt, dann wird sich auch bei diesem Thema Qualität durchsetzen und ungenügende Angebote werden erfolglos bleiben und deshalb eingestellt werden.

Anpassungen der Rahmenbedingungen sind mit Bedacht vorzunehmen. Von der Regierung bereits kommuniziert, wird der Abschluss des Abkommens über den Austausch der Sperrlisten mit der Schweiz voraussichtlich im Herbst unterzeichnet und danach dem Landtag vorgelegt. Auch hat die Regierung für nach der Sommerpause einen Vernehmlassungsbericht zur Abänderung des Geldspielgesetzes in Zusammenhang mit der Motion Casino-Bremse angekündigt. Damit werden bereits weitere, konkrete Regulierungsmassnahmen geprüft, und somit erachte ich es nicht als nötig, weitere Massnahmen vorzusehen.

Es ist erfreulich, dass der schon immer vorgesehene Austausch der Sperrlisten nun Realität wird, zumindest mit der Schweiz. Auch die Anpassung der Geldspielabgaben im Sinne des VU-Postulats «Casino-Bremse» und weitere Regulierungsmassnahmen durch die Regierung unterstützen die Entwicklung des Marktes hin zu einer Handvoll Casinos mit hoher Qualität. Gepflegte Unterhaltungsangebote auf hohem Niveau bereichern den Standort Liechtenstein.

Der Landtag wird sich in seiner nächsten Sitzung mit dem Bericht der Regierung über die Vorprüfung der Initiative befassen und über deren Zulässigkeit entscheiden. Ein absolutes Verbot von Casinos ist mit Blick auf die Wirtschaftsfreiheit eine sehr einschneidende Massnahme. Zudem zielt die Initiative nur auf ein Verbot von Spielbanken, während andere Arten von Glücksspiel, wie beispielsweise Online-Geldspiele, nach den Initianten weiterhin erlaubt wären. Aus Sicht eines liberalen und verlässlichen Wirtschaftsstandorts stehe ich der Initiative daher kritisch gegenüber. Vielmehr sollte die längerfristige Wirkung der bereits getroffenen und geplanten Massnahmen abgewartet werden.

Die Initiative schüttet das Kind mit dem Bade aus und ist zu radikal. Ich bin überzeugt, dass die Mehrheit der Bevölkerung kein Problem mit einer überschaubaren Anzahl an Casinos mit guter Qualität hat. Die Befürchtungen wegen eines Reputationsschadens im Ausland sind überzogen, und allfällige kritische Medienberichte im Ausland sind grossteils hausgemacht. Über ein Casino-Verbot in Liechtenstein würden sich vor allem unsere Nachbarn freuen.

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Sind Sie nach der Schliessung des ersten Casinos der Ansicht, dass der Markt sich tatsächlich selbst regelt?

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Halten Sie weitere Regulierungsmassnahmen der Regierung für sinnvoll oder soll am derzeitigen System festgehalten werden?

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Wie stehen Sie angesichts der aktuellen Entwicklungen zur Initiative für ein Casinoverbot?


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Georg Kaufmann

Pio Schurti

Erich Hasler

Dass das Casino in Balzers seine Tore geschlossen hat, ist für mich noch kein Hinweis darauf, dass die seit langem von der Politik versprochene Regulierung nun begonnen hat. Die Realität ist doch eine andere: Grand Casino Bendern, Casino Admiral Ruggell, Casino Schaanwald, Casino Admiral Triesen und Casino Maximus in Schan sind in Betrieb. Das Casino Eschen ist fertiggestellt und steht kurz vor der Eröffnung. Neben diesen vorhandenen Casinos sind noch weitere in Planung: Casino Vaduz, Plaza Casino Schaan und Casino «Im Rietacker» in Schaan. Wo bleibt da die vielgerühmte und vielfach herbeigeredete Selbstregulierung?

Der Markt regelt sich nie selbst. Gibt es ein Marktsegment, dass in keiner Weise reguliert ist? Was erwarten wir vom «Zocker-Markt»? Dass der Markt sich von selbst auf ein oder zwei Casinos reduziert und dann so bestehen bleibt? Oder dass der Markt einfach «spielt» und sich der jeweiligen Nachfrage in der Bevölkerung und unter den Zockern, die aus Nachbarländern in unsere Casinos kommen, anpasst? Die Nachfrage dürfte ja fluktuieren. Entsprechend ist vorstellbar, dass das Angebot, also die Anzahl der Casinos, rauf und runter geht. Vielleicht haben wir mal saisonale Casinos, z.B. ein Casino während der Skisaison im Malbun.

In der freien Marktwirtschaft regelt der Markt sich immer selbst. Solange gute Gewinne winken, werden neue Anbieter angelockt, sofern die Einstiegshürden nicht zu hoch sind. Werden Verluste geschrieben, gehen Betriebe ein, ausser der Staat beginnt mit Subventionen unrentable Betriebe zu unterstützen. Die Schliessung eines ersten Casinos kann bereits als erster Hinweis gesehen werden, dass sich auch der hiesige Casino-Markt auf einem tieferen Niveau einpendeln wird.

Die aktuellen Rahmenbedingungen sind in Liechtenstein einfach viel zu attraktiv für Casinobetreiber und Investoren. Mit der Umstellung auf ein äusserst liberales Geldspielgesetz im Jahr 2015, welches anstatt eines Konzessionssystems auf ein Polizeisystem setzt, das jedem, der die Voraussetzungen erfüllt, den Betrieb eines Casinos ermöglicht, wurde der Grundstein für den aktuellen Casino-Boom gelegt. Die Politik hat die Fäden grösstenteils aus der Hand gegeben, die Suche nach dem «Fungizid» gestaltet sich deshalb äusserst schwierig. Dennoch sollten meiner Ansicht nach die bestehenden Möglichkeiten zur Attraktivitätsminderung resolut genutzt werden. Und die sehe ich vor allem im Austausch von Sperrlisten mit unseren Nachbarstaaten.

Wer an die freie Marktwirtschaft glaubt, wird im Wirtschaftsleben so wenig Regeln wie möglich aufstellen wollen. Bestehende Regeln müssen gewiss immer wieder überprüft und neuen Gegebenheiten angepasst werden. Regulierungsmassnahmen sollten aber nie Gängeleien sein, einfach weil die Regierung auf Druck aus der Öffentlichkeit die Anzahl der Casinos beschränken möchte. Es ist ja nicht die Anzahl der Casinos, die manche Leute stört. Casinos haben etwas Anrüchiges an sich. Spielen macht nicht nur Freude (den Spielern), sondern bereitet auch viel Kummer (z.B. den Angehörigen von Spielsüchtigen).

Durch Austausch der Sperrlisten mit der Schweiz ist ein weiterer Schritt Richtung stärkerer Regulierung der Casinos getan. Es darf nicht sein, dass Ausländer in Liechtenstein «Haus und Hof» verspielen können. Gegen einen schönen, gepflegten Abend im Casino ist nichts einzuwenden, aber wenn die Spielsucht überhandnimmt, dann müssen solche Spieler gesperrt werden. Leider ist die Online-Spielsucht mindestens ein ebenso grosses Problem wie die Spielsucht in physischen Casinos. Interessanterweise sind Online-Spiele in Liechtenstein verboten, aber man kann trotzdem auf solche, die von ausländischen Anbietern angeboten werden, zugreifen. Erstaunlicherweise hört man zu diesem Thema rein gar nichts, und es bestehen keinerlei Einschränkungen. In der Schweiz werden ausländische Online-Anbieter von Glücksspielen hingegen im Internet gesperrt.

Ich bin der Ansicht, dass Liechtenstein nicht auf Casinos als Einnahmequelle setzen sollte, beruhen diese Einnahmen doch auf den Verlusten von Spielerinnen und Spielern, von denen ein guter Teil süchtig oder zumindest suchtgefährdet sind. Zudem wird ein Geldspielstandort Liechtenstein mit derart vielen Casinos dem Ruf unseres Landes mittel- und langfristig schaden. Das sehen auch die Initianten der IG VolksMeinung so, welche die Verfassungsinitiative für ein Casinoverbot lanciert haben. Ich unterstütze ihr Engagement.

Ich bin gegen die Initiative für ein Casinoverbot. In die Verfassung gehört so ein Verbot erst recht nicht. Unsere Verfassung verweist auf das Verbot von Sklaverei, Folter und Zwangsarbeit und verbietet explizit die Todesstrafe. Ein kleinliches Verbot wie «Der Betrieb von Spielbanken ist verboten» passt da in keiner Weise dazu. Es würde die Gewichtigkeit der Verfassung schmälern.

Wir begrüssen, dass die Initianten das Thema «Casinoverbot ja oder nein» vor das Volk bringen wollen und – sollten die nötigen Unterschriften zusammenkommen – das Volk das letzte Wort dazu hat.


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«Liechtenstein» als Kennzeichnung im Geschäftsverkehr Die Volkwirtschaft des Fürstentums Liechtenstein ist geprägt vom unternehmerischen Schaffen seiner Einwohnerinnen und Einwohner, was sich unter anderem an den über 5000 bestehenden Unternehmen zeigt. Zur Identifikation und Unterscheidung der einzelnen Unternehmen sowie ihrer Produkte und Dienstleistungen dienen Firmen und Marken. Diese helfen in der Öffentlichkeit als Assoziation mit dem dahinter – mit seinem Namen dafür einstehenden – Unternehmer. Text: Dr. iur. Domenik Vogt, Rechtsanwalt Der Schutz der gewählten Bezeichnung vor unberechtigtem Gebrauch durch Dritte spielt eine bedeutende Rolle. Welches die Erfordernisse und Grenzen des Gebrauchs unternehmerischer Bezeichnungen sind und inwiefern «Liechtenstein» Bestandteil davon sein kann, wird im Folgenden dargestellt.

men hinzugefügt werden. Gerne wird ein Zusatz gewählt, der dem Gegenstand der Unternehmung entlehnt ist (z.B. Transport, Finanz). In den meisten Fällen stellt die Fantasie die Grenze bei der Bildung des Firmenkerns dar. Einzelfirmen haben hingegen den Familiennamen des Einzelunternehmers zu beinhalten.

Die Firma Wer geschäftlich tätig ist oder sich zur Vermögensstrukturierung einer dafür optimalen Rechtsform bedient, wird sich Gedanken zu einer passenden Bezeichnung machen müssen. Die Firma dient in der Öffentlichkeit der Identifikation der damit bezeichneten Organisation und zur Unterscheidung von anderen Wirtschaftsteilnehmern. Gemäss dem Personen- und Gesellschaftsrecht (PGR) ist die Firma der Name eines Unternehmers, unter dem er eine Unternehmung im Handelsregister eintragen lassen hat, sie betreibt und die Unterschrift für sie abgibt. Ist die Firma eingetragen, darf sie im Land von keinem andern als Firma benutzt werden. Auch bei Verwendung ähnlicher Firmen ist aufgrund von Verwechslungsgefahr Vorsicht geboten.

Die Marke Gemäss dem Markengesetz ist die Marke ein Zeichen, das geeignet ist, Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens von solchen anderer Unternehmen zu unterscheiden. Die Marke hat insbesondere den Zweck, das Vertrauen der Konsumentinnen in die damit bezeichneten Produkte und Dienstleistungen zu stärken, nach dem Motto: Was draufsteht, ist drin. Als Marke können insbesondere Wörter, Bilder oder Kombinationen davon eingetragen werden. Mit Eintragung in das Markenregister beim Amt für Volkswirtschaft entsteht das Markenrecht und die Markenrechtsinhaberin oder der -inhaber hat – wie bei der eingetragenen Firma – das ausschliessliche Recht, diese zu verwenden.

Bei der Zusammensetzung der Firma, die im Wesentlichen aus Firmenkern und Rechtsformzusatz besteht, sind unterschiedliche Erfordernisse zu beachten. Neben dem erforderlichen Rechtsformzusatz (AG, GmbH etc.) können weitere Angaben im gesetzlich zulässigen Rah-

Eine Koexistenz von Firma und Marke ist grundsätzlich möglich und bedeutet innerhalb desselben Unternehmens selbstredend keinen Konfliktfall. Sobald unterschiedliche Unternehmen gleichlautende oder ähnliche Bezeichnungen als Firma oder Marke verwenden, ist in der Regel die ältere Rechtsposition geschützt und die jüngere Eintra-

gung kann angefochten werden. Die Verwechslungsgefahr ist dabei ausschlaggebend.

Liechtenstein in Firma oder Marke Nationale Bezeichnungen, insbesondere die Worte «Liechtenstein» und «liechtensteinisch» dürfen in der Firma nicht enthalten sein. Die Firmensuche in Liechtenstein (www.oera.li) ergibt aktuell dennoch 297 Treffer für Rechtsträger mit «Liechtenstein» als Firmenbestandteil. Das Amt für Justiz kann ausnahmsweise die Führung derartiger Bezeichnungen bewilligen, wenn besondere Gründe die Zulassung rechtfertigen. Ein solcher Fall kann bei engem Bezug zu Liechtenstein gegeben sein und durch Fürsprecher untermauert werden. Wer im unternehmerischen Kontext seinen Stolz der Landeszugehörigkeit darüber hinaus in einer (Wort-)Bildmarke zum Ausdruck bringen möchte, die das grosse Staatswappen oder die Landesfahne enthält, sollte beachten, dass die Führung und Verwendung dieser mit Strafe bedroht ist. Für solche Fälle kann eine Bewilligung bei der Regierung beantragt werden, wenn im Interesse des Landes gelegene Gründe dafür sprechen und das Staatswappen in Ehre geführt wird. Auf Gemeindeebene ist es der jeweilige Gemeinderat, der die Bewilligung zur Verwendung von Gemeindewappen und Gemeindeflaggen zu geschäftlichen Zwecken erteilen kann.

DOMENIK VOGT Dr. iur. Domenik Vogt LL.M. (WU) LL.M. (Cambridge) Rechtsanwalt / Attorney at Law Counsel

Über die Person Domenik Vogt ist als Rechtsanwalt in Liechtenstein zugelassen. Schwerpunktmässig beschäftigt er sich mit Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht. Darüber hinaus befasst sich Domenik Vogt mit Fragen des allgemeinen Zivil- und Strafrechts, insbesondere unter dem Blickpunkt des Wirtschaftsstrafrechts.

Wuhrstrasse 6 9490 Vaduz T +423 236 30 80 office@gasserpartner.com www.gasserpartner.com


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Berufsbildung: Zwischen Erfolgsmodell und Fachkräftemangel Das duale Bildungssystem in Liechtenstein und der Schweiz ermöglicht grosse Flexibilität und Durchlässigkeit. Nach dem Lehrabschluss stehen den Absolventen viele Wege offen. Zurecht wird das System international hochgeschätzt. Durch die Berufsausbildung kann dem Fachkräftemangel ein Stück weit begegnet werden. Doch das gilt nicht für alle Branchen gleichermassen. «Auf Rang 6 in der Nationenwertung. Ein grosser Erfolg für Liechtenstein und seine Berufsbildung», lautete eine Schlagzeile in Liechtensteins Medienlandschaft zu den World Skills im vergangenen Jahr. «Höhere Berufsbildung steigert Chance auf Führungsfunktion», stand in einem Titel der jüngsten Vergangenheit. Eine weiter Überschriften: «Sie dürfen wahrlich stolz auf sich sein», bezogen auf die Eintragung ins Goldene Buch von 23 Damen und 22 Herren im September 2021 auf Schloss Vaduz. «Lehre bietet mindestens so gute Chancen wie das Gymi», titelte das «Vaterland» vor einigen Monaten in Bezug auf die Karrieremöglichkeiten nach der Erstausbildung.

Ausbilden, um Arbeitskräftemangel zu lindern Diese oberflächlich getroffene

Auswahl zeigt einerseits deutlich, dass die Lehrabsolventen in Liechtensteins Betrieben zusammen mit den Ausbildungsverantwortlichen in Unternehmen und Berufsschulen Grossartiges zu leisten im Stande sind. Andererseits verweist sie auch auf die Möglichkeiten, während oder nach der Lehre eine Matura abzulegen und an Fachhochschulen sowie manchen Universitäten zu studieren. Denn Fort- und Weiterbildung sind – getreu dem Motto «Lebenslanges Lernen» nach wie vor das A und O in einer Berufslaufbahn.

eine der wesentlichen Stützen des breit diversifizierten Gewerbes. Damit dies im Gewerbe, aber auch in anderen Sektoren so bleibt, ist Liechtenstein mit seinen knapp 40'000 Einwohnern und deutlich über 40'000 Arbeitsplätzen auf Grenzgänger und Zuwanderung angewiesen. Da die Zuwanderungsbestimmungen jedoch restriktiv sind und das Potenzial ausländischer Arbeitskräfte nicht unendlich ausgeschöpft werden kann, kommt dem eigenen Berufsnachwuchs Jahr für Jahr eine grössere Bedeutung zu.

Gefragt sind in Liechtensteins Wirtschaft aber nicht nur Akademiker, die ihren Abschluss auf dem ersten oder zweiten Bildungsweg gemacht haben, sondern in grosser Zahl auch gut ausgebildete Handwerker,

Interesse am Maurerberuf leider gering Insbesondere das Baugewerbe leidet in diesem Jahr unter mangelndem Interesse der Schulabgänger. Nur 13 von 32 offenen Lehrstellen konnten dort besetzt

werden, wie das «Vaterland» vor einigen Wochen bekanntmachte. Demnach waren Mitte Juli insgesamt noch 112 Stellen unbesetzt. Somit hat das unbestrittene Erfolgsmodell duales Berufsbildungssystem auch in Zukunft Herausforderungen zu bewältigen. Die Vergangenheit hat aber gesetzt, dass die Verantwortlichen den unterschiedlichsten Herausforderungen stets gewachsen waren. Auf den folgenden Seiten finden sich einige Beispiele für Karrieren, die teilweise mit einer Liechtensteiner Berufslehre ihren Anfang genommen haben.


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Karriere mit Lehre in Liechtenstein Noah Öhri Lehrstelle: Planing AG Wohnort: Ruggell Hobbys: Fussballspielen, Musikhören

«Ich würde sofort wieder diesen Beruf wählen» «Als Lernender bei Planing Ingenieurunternehmen AG in Balzers bin ich von der Planung der Elektroinstallation in Gebäuden fasziniert.» Interview: Vera Oehri-Kindle

Warum hast du diesen Beruf gewählt? Elektrizität hat mich schon immer begeistert. Bereits als Kind interessierte mich, wie Strom erzeugt wird und mit welchen erneuerbaren Alternativen der Atomstrom ersetzt werden könnte. Zudem faszinieren mich die wachsende Smarthomeauswahl und deren vielfältige Möglichkeiten. Als ich in den Beruf des Elekroplaners hineinschnuppern durfte, stellte ich schnell fest, dass dieses Berufsfeld meine beiden Interessen verbindet. Ich würde sofort wieder diesen Beruf wählen. Welche Stärken sollte man mitbringen? Wichtig ist ein gutes, räumliches Vorstellungsvermögen, um die Pläne nicht nur als 2D-Skizzen wahrzunehmen. Auch ist es nö-

tig, die verschiedenen Farben der Installationen unterscheiden zu können.

Was gefällt dir besonders an deinem Beruf? Mir gefällt besonders, dass ich eigene Vorschläge und Ideen ausarbeiten darf. Beschreibe deinen Berufsalltag kurz. Während meine Mitarbeiter Projekte für die Bauherren planen, darf ich verschiedene Aufgaben übernehmen, mitplanen und auch eigene Ideen einbringen. Ist eine Baustelle fertig, sind die Pläne zu revidieren, was ebenfalls zu meinen Aufgaben gehört. Wer unterstützt dich bei deiner Ausbildung? Unterstützt werde ich von meinem Lehrmeister, meiner Aus-

bildnerin sowie den Mitlernenden und allen Arbeitskollegen. In unserem Betrieb herrscht ein gutes Arbeitsklima mit einem coolen Team. Darüber bin ich sehr froh.

Kannst du dich noch an deinen ersten Arbeitstag erinnern? Nach dem mir im Büro alles gezeigt und die Arbeitskollegen vorgestellt wurden, half mir ein Mitarbeiter beim Einrichten des Computers. Als Lernender habe ich kleine Ämtchen bekommen, welche mir am ersten Arbeitstag vorgestellt wurden. Nach der Znünipause durfte ich mit meinem Lehrlings-Arbeitsbuch beginnen. Bereits ein paar Tage später durfte ich an Projekten mitplanen.

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Elektroplaner/in EFZ Voraussetzungen Obligatorische Schule abgeschlossen, gute Leistungen in Geometrie, Mathematik, Physik • gewisse Betriebe verlangen Eignungstests Anforderungen Abstrakt-logisches Denken, technisches Verständnis, ausgeprägte Fähigkeit, sich Dinge räumlich vorzustellen, gute Teamfähigkeit, sehr genaue und sorgfältige Arbeitsweise, Organisationstalent, gute Umgangsformen, Kommunikationsfähigkeit, keine Farbsehstörung (Kabelfarben müssen unterschieden werden können) Dauer 4 Jahre Bildung in beruflicher Praxis In einem Ingenieurbüro, einer Elektroinstallationsfirma oder einem Elektrizitätswerk. Die praktische Ausbildung beinhaltet auch ein sechsmonatiges Installationspraktikum. Schulische Bildung Im 1./2. Lehrjahr 1,5 Tage, im 3./4. Lehrjahr 1 Tag pro Woche an der Berufsfachschule Überbetriebliche Kurse Praktisches Erlernen und Üben beruflicher Grundlagen. 32–34 Tage während vier Jahren. Berufsmaturität Bei sehr guten schulischen Leistungen kann während der Grundbildung die Berufsmaturitätsschule besucht werden. Abschluss Elektroplaner/in EFZ


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Ein Rucksack vollgepackt mit Motivation und Begeisterung Die Lehrzeit gehört zu einem spannenden Lebensabschnitt. Während diesen drei bis vier Jahren wird der persönliche Rucksack eines jeden Lernenden gefüllt mit Werten, Wissen, Erfahrung und Persönlichkeit. Für den Hoval Lehrweg sind die zentralen Gepäcksstücke Motivation und Begeisterung. Eine positive Grundhaltung hilft beim Erlangen von Wissen und führt die jungen Berufsleute zum erfolgreichen Lehrabschluss. Das familiäre Arbeitsklima bei Hoval und die Berufsbildner sind ein wichtiger Bestandteil dieses Erfolgsrezepts. Sie sind dafür verantwortlich zu motivieren und begeistern – vor allem wenn es um die praktische Ausbildung geht. Die Anliegen der Lernenden stossen stets auf ein offenes Ohr und werden ernst genommen. GEMEINSAM DEN RUCKSACK PACKEN Der Einstieg in die Lehre bei Hoval startet mit der gemeinsamen Einführungswoche. Dort stehen das persönliche Kennenlernen in der Hoval-Familie aller Lernenden und deren verantwortlichen Berufsbildnern, die Vermittlung wichtiger Werte und Tipps für den Arbeitsalltag sowie der Bezug zu Hoval im Mittelpunkt. Dabei wird der Teamgeist gestärkt und jeder spürt, dass er den Lehrweg nicht alleine gehen muss.

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Was ich immer werden wollte … WIR HABEN BEI EINIGEN PERSÖNLICHKEITEN NACHGEFRAGT

PETER DEMMEL Wunschberuf: Unternehmer Erlernter Beruf: MAS Entrepreneurship / Maschinenbautechniker Heutige Tätigkeit: Inhaber DEMMEL Kaffeerösterei Schaan

JULIA HOCH

Motto: Kleine Schritte sind besser als keine Schritte.

Wunschberuf: Tierärztin oder Bestatterin Erlernter Beruf: Malerin / Restaurateurin Heutige Tätigkeit: Radiojournalistin / Moderatorin und Online-Redakteurin bei Radio L Motto: Du bist niemals zu alt, etwas Neues zu lernen, beschränke dich nicht selbst und lebe dein Leben, das sich von Innen und Aussen gut anfühlt!

EMMA BROGLE Wunschberuf: Stewardess bei Swiss Air oder Journalistin Erlernter Beruf: Verkäuferin sowie kaufmännische Ausbildung Heutige Tätigkeit: Geniesse mein selbständiges Leben zu Hause und in meinem Garten. Motto: Pack es an!

ALBERT OSPELT Wunschberuf: ...wurde mir seit Generationen in die Wiege gelegt. Erlernter Beruf: Metzger Heutige Tätigkeit: Gastgeber & Metzger mit Leidenschaft und Herzblut Motto: "hungrig" nach Neuem - nicht lange reden, sondern tun - geh mit einem Lächeln durchs Leben mit dem Herz am richtigen Fleck!


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DRAZEN DOMJANIC

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Wunschberuf: Mathematiker Erlernter Beruf: Konzertpianist und Musikpädagoge Heutige Tätigkeit: Geschäftsführer der Musikakademie in Liechtenstein, Intendant des Sinfoniorchesters Liechtenstein, Geschäftsführer des Festivals Vaduz Classic und Geschäftsführer der KULMAG Kulturmanagement AG

Erlernter Beruf: Konditor-Confiseur Heutige Tätigkeit: Landtagsabgeordneter, IT-Unternehmer mit Fokus auf datenbankgestützten Applikationen Motto: Vieles ist möglich, man muss es nur versuchen.

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Der Schlüssel zu einem dauerhaften Wandel LGT Philanthropy Advisory berät vermögende Familien bei ihrem sozialen Engagement und bietet ihnen den Austausch mit Gleichgesinnten und Experten. Text: Manfred Schiefer

Im deutschen Grundgesetz ist wörtlich festgehalten: «Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen.» Wahrscheinlich gibt es weltweit nur wenige Verfassungen mit einem vergleichbaren Grundsatz. Dabei war dieser auch bei dessen Ratifizierung keineswegs neu. «Wenn ich nicht wohl tuen kann, freut mich gar nichts mehr», bekannte etwa Fürst Johann II. von Liechtenstein (1840–1929), der dank seines bemerkenswerten Einsatzes auf sozialem und humanitärem Gebiet den Beinamen «der Gute» trägt. Das gesellschaftliche Engagement wird im Fürstenhaus und bei der LGT auch heute noch gepflegt. S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein, Honorary Chairman LGT, erinnert immer wieder daran, dass die ursprüngliche Bedeutung des Worts Vermögen «et-

was können», «zu etwas fähig sein» war und sich der Gebrauch im Sinn von «finanzielle Mittel» erst später entwickelte.

wicklung der philanthropischen Strategie und die Planung der konkreten Schritte bis hin zur erfolgreichen Umsetzung.

Die Überzeugung, dass sich wohlhabende Bürger mit freiwilligen Leistungen für das Gemeinwohl einsetzen sollen, reicht zurück bis in die Antike. Philanthropische Grundlagen und Ansätze haben sich seither beständig gewandelt. «Heute legt man im Unterschied zu früher viel mehr Wert darauf, das philanthropische Engagement nachhaltig und skalierbar zu gestalten, um die positive Wirkung zu verstärken», sagt Nina Hoas. Als Head of LGT Philanthropy Advisory unterstützt sie die Kundinnen und Kunden der LGT bei allen Schritten ihres philanthropischen Engagements – von der Definition der zugrundliegenden Werte und Einsatzgebiete über die Ent-

Effektiv und effizient Ein wesentliches Element der Philanthropie ist ein unternehmerischer Ansatz. «Wir behandeln unsere philanthropischen Aktivitäten genauso wie unsere anderen Geschäftszweige», erklärt etwa die türkische Unternehmerin und Philanthropin Emine Sabancı Kamıslı in einem Interview für den «LGT Leitfaden zur strategischen Philanthropie.» Venture Philanthropy und Impact-Investing wollen also nicht nur Gutes tun, sondern mit den vorhandenen Mitteln – zu denen nicht nur finanzielle, sondern auch Knowhow, Partnerschaften und Beziehungsnetz zählen – das bestmögliche Ergebnis erzielen.

Nina Hoas, Head of Philanthropy Advisory

«Für meine Familie und mich war es wichtig, die philanthropischen Engagements so zu gestalten, dass sie effektiv und effizient zu einer positiven und nachhaltigen Veränderung beitragen, erklärt denn auch S.D. Prinz Max von und zu Liechtenstein. Der Chairman LGT hat bereits 2007 LGT Venture Philanthropy mit dem Ziel gegründet,


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Auszeichnungen für Philanthropie- und Impact-Investing-Angebote

Wenn ich Gutes tue, fühle ich mich gut; wenn ich Schlechtes tue, fühle ich mich schlecht.

Abraham Lincoln (1809 – 1965),

Die LGT erhielt vom international renommierten Finanzmagazin WealthBriefing an den «Wealth for Good Awards» die globale Auszeichnung als bester Anbieter für Philanthropie. Zudem wurde sie als beste Bank für Impact Investing in der Schweiz und in Liechtenstein ausgezeichnet sowie als «Thought Leader» im Bereich Nachhaltigkeit im asiatisch-pazifischen Raum.

16. Präsident der USA

Impact Investing: nachhaltig und profitabel die Lebensqualität benachteiligter Menschen zu verbessern, zu gesunden Ökosystemen beizutragen und widerstandsfähige, integrative und prosperierende Gemeinschaften aufzubauen. Seit 2021 werden die Impact-Investing-Aktivitäten in Lightrock gebündelt, einem Schwesterunternehmen der LGT. «Beim Aufbau und der Entwicklung dieser Organisationen und ihrer Projekte haben wir gezielt mit anderen Familien und mit einem Team von Experten zusammengearbeitet», resümiert S.D. Prinz Max. «Diese Zusammenarbeit war fruchtbar und hat Spass gemacht.»

Wirkung vergrössern Für Nina Hoas ist das der richtige Ansatz: «Wer ein medizinisches Problem hat, geht zu einem Arzt, rechtliche Fragen klärt man mit einem Anwalt. Aber kaum jemand weiss, dass es Experten gibt, mit deren Hilfe man die positive Wirkung seines philanthropischen Engagements verstärken kann.» Unterstützung dafür bieten Nina Hoas und ihr Team entlang der gesamten, oft über Generationen reichenden philanthropischen Reise. «Diese beginnt damit, eine Vision für das Engagement zu entwickeln und eine konkrete Mission zu bestimmen», erklärt Nina Hoas. «Auf diese Basis kann man eine philanthropische Strategie bauen und ein klares Vorgehen definieren,

um langfristige Verbesserungen zu erreichen.» Von der Beratung durch LGT Philanthropy Advisory profitiert nicht nur, wer philanthropisches Handeln neu für sich entdeckt, sondern auch Philanthropen, die seit vielen Jahren aktiv sind. «Auch diese suchen den Kontakt zu Fachleuten mit fundiertem Fachwissen zu aktuellen Themen und wollen neue Möglichkeiten in der Philanthropie kennenlernen», weiss Nina Hoas aus Erfahrung. »Darüber hinaus möchten sie sich mit Gleichgesinnten und anderen Experten austauschen.»

Wirkung verbessern Es fehlt nicht an Mitgefühl und Engagement in dieser Welt. Aber die Komplexität der sozialen und ökologischen Probleme macht positive Veränderungen sehr schwierig. «Ich denke oft über diejenigen nach, die mit den besten Absichten arbeiten, aber nicht die gewünschte Wirkung und den gewünschten Effekt erzielen», sagt Nina Hoas. «Das kann an Hierarchien liegen, an mangelnder Abstimmung innerhalb der Familie. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie keine Strategie haben, weil sie einfach nur ‹um des Helfens willen› helfen, oder weil sie zu weit vom Problem entfernt sind und dadurch nicht die wirklich hilfreichen Massnahmen umgesetzt werden. Eine strategisch ausgerichtete Philanthropie sowie Impact Investments sind der Schlüssel zu einem dauerhaften Wandel.»

Jede Anlage wirkt sich auf die Welt aus, in der wir leben. Daher möchten immer mehr Anleger in Fonds und Unternehmen investieren, welche mit dem bereitgestellten Kapital die Gesellschaft und die Umwelt positiv beeinflussen und gleichzeitig finanzielle Erträge für die Investoren erwirtschaften. Über Impact-Investitionen werden bewusst jene Unternehmen mit Kapital versorgt, die zur Bewältigung der dringendsten globalen Herausforderungen beitragen. Die Tätigkeitsfelder dieser Firmen reichen vom Gesundheitswesen über den Wohnimmobilien- und Bildungssektor bis hin zu den Bereichen Landwirtschaft, erneuerbare Energien und Kreislaufwirtschaft. Als Vermittlerin zwischen Anlegern und kapitalsuchenden Firmen verfolgt die LGT das Ziel, eine gute finanzielle Performance mit den eigenen ökologischen und gesellschaftlichen Zielen zu verbinden. Über das als Impact Investor tätige LGT Schwesterunternehmen Lightrock ermöglicht die LGT ihren Kunden, wirkungsorientierte Co-Investments zu tätigen. Weitere Informationen lightrock.com

Bei der Philanthropie geht es nicht um Geld. Es geht vielmehr darum, alles Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen, zu nutzen, um die Welt besser zu machen. Melinda Gates (*1964), Geschäftsfrau, Philanthropin und Autorin

Weitere Informationen: lgt.li/Dienstleistungen/Philanthropieberatung


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Zahltag bei Elmar Marxer, Buntag AG, Ruggell Elmar Marxer ist ein typischer Quereinsteiger. Er entdeckte schon früh seine Begeisterung für die Reinigungsarbeit und liess sich vom Maurer in Richtung Gebäudereinigung umschulen. Nach fünf Jahren Tätigkeit in der Reinigungsfirma seiner Schwiegereltern ergab sich für ihn und seine Frau Andrea Marxer die Chance, in die Unternehmungsleitung der Buntag AG einzusteigen und diese 1989 gemeinsam zu übernehmen. Interview · Fotos: Vera Oehri-Kindle

Wie viele unterschiedliche Reinigungsgeräte benötigt ihr?

25

Elmar Marxer hat im Jahr 1989 zusammen mit seiner Frau Andrea die Buntag AG seiner Schwiegereltern übernommen.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten bei euch?

1969

89

Wie alt ist dein ältester Kunde?

Corinne Marxer, die Tochter, ist ebenfalls im Familienbetrieb tätig und wird diesen Zusammen mit ihrer Schwester Gilliane und Schwager Marc übernehmen.

60

12 3

In welchem Jahr wurde euer Geschäft eröffnet?

Wie viele unterschiedliche Dienstleistungen bietet Buntag an?

Wie gerne putzt du zu Hause von einer Skala 1 – 10?

Wie viele BuntagFahrzeuge sind im Einsatz?

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Wie lautet der direkte Draht zu dir?

Wie viele Fenster reinigt ihr durchschnittlich im Monat?

00423 373 13 85

4

180

Wie oft reinigst du dein Privatauto im Monat?

Elmar hat schon früh seine Begeisterung für die Reinigungsarbeit entdeckt.

Das breite Angebot an Reinigungsdienstleistungen deckt viele verschiedene Bereiche ab.

10

1962

Wie viele Liter Reinigungsmittel verbraucht ihr durchschnittlich in einer Woche?

In welchem Alter hast du zu Hause das erste Mal deiner Mama beim Reinigen geholfen?

Wie viele Stunden dauert ca. eine Grundreinigung eines Einfamilienhauses vor Einzug?

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Elmar Marxer (60) In welchem Jahr bist du geboren?

Elmar ist in Mauren aufgewachsen und lebt mit seiner Familie seit 1986 in Ruggell. In der Freizeit macht er gerne Ausfahrten mit seinem alten Tuc Tuc Piaggio. Ausserdem spielt er seit 1976 im Musikverein Konkordia Mauren und ist seit 1980 ebenfalls Mitglied bei der Narrenzunft Ruggell. www.buntag.li

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Von Geistesblitzen und Entwicklungsschritten Dass Lukas Bernardi in Liechtenstein lebt, verdankt er nicht zuletzt der Tatsache, dass sein Bruder vor rund zehn Jahren kein Auto hatte. Eine wesentliche Rolle spielt aber auch seine Ausbildung zum Diplomingenieur in Brauwesen- und Getränketechnologie. Alte Kontakte trugen ihr Übriges dazu bei, dass er seit 1. Januar 2022 die Geschicke des Liechtensteiner Brauhauses als Geschäftsführer leitet. Text: Heribert Beck · Foto: René Müller


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A

ufgewachsen oberhalb von Bozen als Sohn eines Tierarztes und einer sehr liebevollen Mutter, war es bald klar, dass Lukas Bernardi seine Matura in der lokalen Landwirtschaftsschule macht. «Der Fokus lag, wie es für Südtirol naheliegend ist, auf Tierzucht, Obst- und Weinbau. Letzteres wurde auch noch auf Spirituosen und Bier ausgeweitet», sagt der 36-Jährige, der damit sein berufliches Tätigkeitsfeld früh gefunden hatte und schon in der Schule selbst Bier braute. Sein Weg führte ihn nach dem Abschluss nach Weihenstephan, einer Aussenstelle der Technischen Universität München. «Dort befindet sich die älteste durchgehende bestehende Brauerei der Welt, und es ist der einzige Ort, an dem sich Getränketechnologie und Brauwesen auf Universitätsniveau studieren lassen. Ausserdem habe ich meine Frau dort kennengelernt», sagt Lukas Bernardi und schmunzelt.

Kontakte sind das A und O in der Branche «In der Getränkebranche trifft man sich immer wieder an Messen oder anderen Veranstaltungen. Das Verhältnis zueinander ist in der Regel sehr gut. So habe ich nach meiner letzten Prüfung und noch vor der Diplomarbeit den Inhaber der Brennerei Psenner in Tramin in der Nähe von Bozen kennengelernt. Er sagte, ich solle mich melden, wenn ich meinen Studienabschluss habe. Als ich ihm von der anstehenden Diplomarbeit erzählt habe, sagte er, ich könne am folgenden Tag bei ihm anfangen. Ein Thema für die Arbeit fänden wir dann schon. Das war mein Start ins Arbeitsleben», sagt Lukas Bernardi. Ins Arbeitsleben gestartet ist zu dieser Zeit auch Bernardis zwei Jahre älterer Bruder Florian, der während seiner Promotion an der Universität Wien eine Stelle suchte. «Er hatte dann ein Bewerbungsgespräch bei der Klaus Büchel Anstalt in Mauren. Da er aber kein Auto besass, hat er mich gefragt, ob ich ihn nach Liechtenstein bringe. Da ich Brauhaus-Gründer und Geschäftsführer Bruno Güntensperger ebenfalls von einer Getränkemesse kannte, habe ich mich entschieden, ihn in seiner Brauerei zu besuchen, während Florian sich beworben hat. Das war für uns beide ein Erfolg. Mein Bruder hat die Stelle bekommen, und mein Kontakt zu Bruno ist dann nie wieder abgerissen.»

Gut aufgenommen in Schaan Vorläufig blieb Lukas Bernardi aber Be-

triebsleiter in der Brennerei Psenner. Bis Bruno Güntensperger ihn Ende des Jahres 2018 wieder kontaktierte. «Er sagte mir, dass er für das Brauhaus einen Neubau und eine Umstrukturierung in der Geschäftsleitung plant. Er suchte also einen Geschäftsführer, um sich mittelfristig ein wenig aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Das hörte sich für mich spannend an, weckte mein Interesse, und ich habe im Juli 2019 zunächst als Braumeister angefangen. Zuvor habe ich aber natürlich mit meiner Frau über die Pläne gesprochen. Wir haben uns schliesslich für den Umzug nach Schaan entschieden, einerseits aufgrund der grossartigen Perspektive, andererseits, da unser Sohn erst drei Monate alt war. Wenn ein Kind einmal im Kindergarten ist, Wurzeln geschlagen hat, dann fällt eine solche Entscheidung deutlich schwerer.» Nun geniesst es Bernardi, einen kurzen Weg zur Arbeit zu haben. «Ich selbst bin früher 45 Minuten unterwegs gewesen. Ein ehemaliger Studienkollege fährt 100 Kilometer – pro Weg. Da merkt man, welcher Luxus es ist, am gleichen Ort zu wohnen und zu arbeiten. Und auch sonst sind wir in Schaan sehr gut aufgenommen worden, haben gleich Anschluss gefunden. Es ist eine grossartige Gemeinde in einem tollen Land. Unser Sohn hat inzwischen eine Schwester bekommen und beginnt in wenigen Tagen mit dem Kindergarten. Wir hoffen natürlich, dass es alles so gut weitergeht wie es angefangen und sich bisher entwickelt hat.»

«Wir quellen über vor Ideen» Weniger einfach verlaufen als der private Start in Schaan war der berufliche. Das lag aber nicht am Brauhaus, sondern an Covid-19. Das Virus brach wenige Monate nach Bernardis Arbeitsaufnahme als Braumeister aus. Die Pandemie und die mit ihr verbundenen Kontaktbeschränkungen sowie die Absage von Grossanlässen und die Schliessungen der Gastronomie liessen den Bierabsatz einbrechen. Hinzu kam der Umzug ins neue Brauereigebäude Im alten Riet. «Wir dachten zu Anfang ja, das Virus sei im Sommer 2020 wieder verschwunden und haben entsprechend am Projekt festgehalten. Zum Glück. Denn jetzt sind wir mit dem Ergebnis äusserst zufrieden. So etwas erlebt man in aller Regel nur einmal in einer Berufslaufbahn. Der erste Sud im neuen Brauhaus entstand im Oktober 2021. Zuvor stand die Produktion wegen des Umzugs während zwei Mo-

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naten still. Wir mussten alles vorproduzieren und abfüllen, was aufgrund der Pandemie mit einigem Risiko verbunden war. Glücklicherweise spüren wir inzwischen aber einen Aufschwung, auch wenn die 2019er-Absatzzahlen noch nicht wieder erreicht sind. Das werden sie dieses Jahr auch nicht, nur schon, da die ersten drei Monate und die Fasnacht so gut wie komplett weggefallen sind.» Dennoch sind Anlässe wie die Lihga und die Fussball-WM im Dezember Hoffnungsschimmer. «Vielleicht bietet unser Geschäftspartner in der Braustube sogar ein Public Viewing an, denn im Freien wird das im Winter ja kaum möglich sein.» Als Geschäftsführer hat Lukas Bernardi sich inzwischen ebenfalls gut eingelebt. Selbst wenn ihm die Arbeit im Sudhaus manchmal fehlt. Zumindest bei der Entwicklung der wechselnden Spezialitätenbiere und bei der Qualitätssicherung der Dauerbrenner wie das Lagerbier, «das immer gut läuft», einer ist, kann er sich regelmässig in den Brauvorgang einbringen. «Auch sonst haben wir viele Ideen, die wir noch umsetzen wollen. Dass das Brauhaus kein statisches Unternehmen ist, hat sich längst herumgesprochen. Dafür steht ja auch unser Umzug. Aber wir quellen ganz allgemein über vor Einfällen und brauchen fast einen Geistesblitzableiter», sagt Bernardi und lacht. Eines der Ergebnisse gibt es mit dem Ribelmaisbier an der Lihga bereits zu probieren, Liechtensteiner Braugerste soll künftig ebenfalls eine grössere Rolle spielen. «Und auch sonst sind wir stets für neue Projekte offen.»

Die Familie als grösstes Hobby Abschalten vom oft hektischen Berufsalltag kann Lukas Bernardi bei seiner Familie. «Zeit mit meiner Frau und unseren Kindern zu verbringen, ist gleichzeitig auch mein Hobby. Früher bin ich gerne auf Skitouren gegangen oder im Sommer geklettert. Als Familienvater ist mir das aber zu riskant, und meiner Frau ist es auch lieber, wenn ich kein Risiko eingehe. Dennoch sitzen wir nicht zu Hause herum, wenn die Sonne scheint. Wir machen jetzt oft Radtouren. Unser Sohn ist schon mit zweieinhalb Jahren selbst gefahren. Es ist einfach toll, solche Entwicklungsschritte mitzuerleben. Das gilt aber nicht nur für meine Kinder, sondern auch für das Brauhaus. In beiden Fällen kann ich hoffentlich noch viele Entwicklungsschritte in die Wege leiten und miterleben.»


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Durchwachsener Saisonstart

Noch keinen Sieg in der Meisterschaft – Erfolg in den Conference League «Wir wollen zurück in die Super League!» Bezüglich der Zielsetzung war man sich beim FC Vaduz vor der neuen Saison einig. Wenn man aber in einem Jahr tatsächlich in der «Belle Etage» des Schweizer Fussballs mitwirken will, muss sich die Mannschaft noch gewaltig steigern. Nach drei Runden stehen erst zwei magere Pünktchen zu Buche. Noch ist die Elf von Trainer Mangiarratti in der Challenge League sieglos. Text: Christoph Kindle Erfolgreicher als der Auftakt in die Meisterschaft verlief für die Vaduzer der Auftritt in der zweiten Vorrunde der UEFA Conference League nach dem Freilos in der ersten Runde. Gegen den slowenischen Vizemeister FC Koper schaffte der Liechtensteiner Cupsieger den Sprung in die nächste Runde. Dort heisst der Gegner Konyaspor aus der Türkei. Das Hinspiel fand am Donnerstagabend im Rheinparkstadion statt (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe), das Rückspiel steigt am 11. August in Konya.

Der FC Vaduz hat sein Saisonziel formuliert: Er will in die höchste Schweizer Spielklasse zurückkehren.

Doppelbelastung als Handicap? Wie praktisch jedes Jahr zu Beginn einer Saison sieht sich der FC Vaduz der Doppelbelastung aus Meisterschaft und Europacup ausgesetzt. Der Einzug in die dritte Vorrunde bringt dem Club zwar einen erheblichen finanziellen Zustupf von über einer halben Million Franken, doch der Kräfteverschleiss zeigt in den Meisterschaftsspielen Wirkung. Drei Tage nach dem überraschenden 1:0-Hinspielsieg beim FC Koper wirkte die Vaduzer Mannschaft im Meisterschafts-Heimspiel geAnzeige

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gen Yverdon müde. Mit Glück und einer tollen Moral konnte man in der Schlussphase einen 1:3-Rückstand noch aufholen und eine Heimpleite in letzter Sekunde abwenden, doch die Gesamt-Leistung war alles andere als zufriedenstellend. Da machten die Vaduzer eine Woche vorher beim Auftakt-1:1 in Aarau eine wesentliche bessere Figur und standen dem Sieg näher als der Gegner. Allerdings ging man dort auch noch ausgeruht und ohne Doppelbelastung ins Spiel.

Überraschender Abgang des Abwehrchefs Wieder vier Tage nach dem matten Auftritt gegen Yverdon wartete das Rückspiel in der Conference League gegen Koper auf die Vaduzer. Tags zuvor wurde bekannt, dass Abwehrchef Yannick Schmid den FCV Richtung Super League-Aufsteiger Winterthur verlassen wird. Der Innerschweizer hatte eine entsprechende Klausel in seinem Vertrag, dass er bei einem Angebot eines höherklassigen Clubs wechseln darf. Ein her-

ber Verlust für den FC Vaduz, da ist auch die (nicht genannte) Ablösesumme eher nur ein schwacher Trost. Trotz dieses Schocks schaffte die Mannschaft dann gegen Koper doch den erhofften Sprung in die nächste Europacup-Runde. Es benötigte allerdings einen Kraftakt über 120 Minuten, bis der Job erledigt war. Die Slowenen gingen in der 88. Minute in Führung und glichen somit das 0:1 aus dem Hinspiel aus. In der Verlängerung markierte dann Neuzugang Franklyn Sasere (er kam als Rapp-Ersatz von Hamrun Spartans aus Malta zum FCV) den vielumjubelten Ausgleich. Das 1:1 nach Verlängerung reichte für die dritte Qualifikationsrunde gegen den türkischen Sptzenclub Konyaspor.

Keine Durchschlagskraft in Wil Über den Coup in der Conference League konnten sich die Vaduzer aber nicht lange erfreuen. Drei Tage später ging es schon zum nächsten Challenge League-Spiel auf den Kunstrasen in Wil. Nach den Strapazen gegen Koper nahm

FCV-Trainer Alessandro Mangiarratti gleich acht Wechsel in der Start-Formation vor. Geholfen hat es allerdings nichts, auch nach der Einwechslung einiger Stammkräfte in der zweiten Halbzeit wurde es nicht besser. Vaduz hatte keine Durchschlagskraft und kassierte in den letzten Minuten noch zwei Gegentreffer, die erste Saisonniederlage und der Fehlstart waren somit Tatsache. Captain und Goali Benjamin Büchel sagte nach der Pleite in Wil: «Wir wussten, dass die Doppelbelastung eine grosse Herausforderung für uns ist und weiter sein wird, aber wir wollen in den nächsten Spielen alles daran setzen, um dies besser zu lösen als heute. Wir hatten genügend Chancen, um in Führung zu gehen, dann hätte es in eine andere Richtung gehen können.»

Neuzugänge brauchen noch Zeit Nach drei Meisterschafts- und zwei Europacup-Spielen können die diversen FCV-Neuzugänge noch nicht abschliessend beurteilt werden. Rapp-Ersatz Sasere

hat zwar gegen Koper den entscheidenden Ausgleich erzielt, zeigte ansonsten aber noch nicht viel Torgefahr. Der andere neue Offensivspieler, Elmin Rastoder (kam von GC), zeigt gute Ansätze, hat aber sicher auch noch Luft nach oben. In der Defensive wirkt Gabriel Isik (wurde aus Winterthur geholt) solide, er könnte einen fixen Platz in der Innenverteidigung einnehmen. Beim jungen Ryan Fosso (kam von YB U21) wechseln sich Höhen und Tiefen während seiner Einsätze ab, seine Dynamik könnte dem Vaduzer Spiel in Zukunft aber helfen.

Jetzt zwei wichtige Heimspiele In der Meisterschaft warten jetzt zwei wichtige Heimspiele auf die Vaduzer. An diesem Sonntag ist Aufsteiger Bellinzona zu Gast im Rheinparkstadion, eine Woche später heisst der Gegner dann FC Thun. Dazwischen steht aber noch das Auswärtsspiel in der Conference League im türkischen Konya auf dem Programm. Die Vaduzer sind also weiterhin an zwei Fronten stark gefordert.

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USV strebt einen Platz unter den ersten Drei an Der USV Eschen/Mauren hat in der neuen Saison viel vor. Er strebt nach den Worten von Cheftrainer Vito Troisio einen Meisterschafts- Rang unter den ersten Drei an. «Uns stehen hochqualifizierte Spieler zur Verfügung, und wir haben das Bestreben, dieses Ziel zu erreichen.» Der USV scheiterte zweimal in den Aufstiegsspielen und probiert es erneut. Text: Herbert Oehri

Die erste Gelegenheit bietet sich dazu beim Auftaktspiel von heute Samstag, 6. August, in Gossau, das auch schon bessere Zeiten als in der vergangenen Saison erlebt hat, als die Gossauer Kicker erst am letzten Spieltag den Ligaerhalt schafften.

USV blickt kurz zurück: «Es lag mehr drin» In der vergangenen Saison landete das USV-Team wegen zwei Niederlagen zum Saisonschluss gegen St. Gallen und Winterthur auf dem 9. Rang. Der USV-Cheftrainer: «In der Tabelle lagen die Teams bis fast ganz nach vorne eng beieinander. Mit einem Sieg mehr wäre unsere Erstligamannschaft auf dem 4. Schlussrang gelandet. In den entscheidenden drei Spielen in der Rückrunde haben wir es verpasst, sechs Punkte mehr zu erzielen (Gossau, Linth, Thalwil) und haben so den Anschluss nach vorne verloren.» Troisio hebt in der Rückblende auf die vergangene Saison die Verbesserung im Defensiverhalten und den Einbau von einigen jungen Spielern hervor. Die Gruppe sei stark gewesen und der USV hätte nie etwas mit dem Abstieg zu tun gehabt. Es sei nicht selbstverständlich, in der Ostgruppe der 1. Liga im gesicherten Mittelfeld zu landen. Und die Top-Drei (Baden, Paradiso und Tuggen) seien im Finale um den Aufstieg gestanden. Hinten waren bekannte Teams wie Gossau, Balzers und Thalwil bis zum Schluss im Abstiegskampf. Diese Tatsache sage viel über die Stärke der Gruppe aus, erklärt der USV-Trainer.

USV-Mannschaft 2022 – 2023

Oben von Links: Agim Zeqiri, Emir Muratoski, Florja Nuraj, Marcel Krnijc, Deniz Mujic, Stefan Lukic, Marin Stähli, Seyhan Yildiz. Mitte von Links: Horst Marxer, Horst Zech, Dietmar Kupnik, Helen Feger-Büchel, Gina Gross, Simon Lüchinger, Marc Kühne, Stefan Sonderegger, Michael Scherrer, Claudio Vozza, Vito Troisio, Markus Kaiser, Francesco Di Gianvito. Unten von Links: Benno Gerner, Sefa Gaye, Talip Karaaslan, Fabio Carigiet, Armando Majer, Claudio Majer, Ruben Lima, Livio Meier, Lukas Graber, Kruno Papec. Auf dem Bild fehlen: Maximilian Göppel, Nico Thöni, Besart Bajrami, Egzon Shabani, Albin Behluli, Aleksandar Mladenovic.

USV hat hohes Anspruchsdenken Dazu Trainer Troisio: «Wir sind aber der USV. Wenn du Trainer beim USV wirst, musst du höhere Ziele haben als den 9. Schlussrang. Obwohl der USV noch nie in der Promotion League gespielt hat, sind die Ambitionen immer hoch, und wenn du zwei Spiele hintereinander verlierst, dann rumort es schon. Es ist meine Aufgabe, den USV weiter nach vorne zu bringen. Ich bin nicht zum USV gekommen, um im Mittelfeld zu spielen, sondern will mit meiner Mannschaft mehr.» Ob es am Schluss gelingen wird, hängt von vielen Faktoren während der Meisterschaftssaison ab.

Ziel: Erreichen der Playoffs Das Ziel sei klar, nämlich das Erreichen der Playoffs. Egal, ob die Messlatte auf diese Weise hoch angesetzt werde. Das setze voraus, so der USV-Trainer weiter, dass die Mannschaft konstanter werde. «Wir vergeben zu viele, teils kapitale Chancen. Wir sind launisch, wie sich in der vergangenen Saison deutlich gezeigt hat. Wir haben gegen die drei Spitzenteams, die an den Aufstiegsspielen teilgenommen haben, nämlich, Baden, Paradiso und Tuggen, gewonnen, andererseits aber gegen deutlich schwächere Gegner verloren.» Mit 24 Spielern ist der Kader an der Grenze des Notwendigen. Denn insgesamt sind neu 16 Teams in

Vito Troisio:«Wenn du Trainer beim USV wirst, musst du höhere Ziele haben als den 9. Schlussrang.»

drei Gruppen schweizweit eingeteilt. Das ergibt für jedes Team 30 Meisterschaftspartien im Gegensatz zu den 26 Spielen in der vergangenen Saison.


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News vom FC USV Eschen / Mauren BIST DU ZWISCHEN 5 UND 60 JAHRE ALT UND MÖCHTEST GERNE FUSSBALL SPIELEN? Dann bist du beim USV Eschen/Mauren gerade richtig. Wir haben von den Junioren G bis zu den Senioren 21 Mannschaften, in denen wir sicher einen Platz für dich finden. Infos im Sekretariat unter info@usv.li oder Tel +423 371 17 00. Wir freuen uns auf dich!

USV ESCHEN / MAUREN 1. LIGA SAISONSTART

Die Vorbereitung des USV I begann am 20. Juni, da die Meisterschaft bereits am 6. August mit dem Spiel gegen den FC Gossau losgeht. Die Trainingspräsenz war im Grossen und Ganzen gut. Es wurden erneut einige neue Spieler integriert, Abgänge kompensiert und diverse Testspiele wie folgt durchgeführt: Vaduz II - USV = 1:1 Hohenems - USV = 1:0 Bad Ragaz - USV = 2:4 Chur - USV = 0:2 Rapperswil - USV = 2:0 SG U21 - USV = 2:3

«Schade war, dass wir kein einziges Heimspiel durchführen konnten. Während der Vorbereitung organisierten wir aber unser traditionelles Einstandsfest, besonders auch zur Aufnahme der Neuzugänge, sowie am Anfang der Vorbereitung eine Wanderung auf die Gafadura. Das Team ist sehr hungrig und freut sich auf den heutigen Saisonstart.» Vito Troisio, Trainer Erstliga-Team des USV


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Der FC Balzers will an Spitze mitmischen Der FC Balzers hat sich nach dem schmerzlichen Abstieg aus der 1. Liga schnell wieder gefangen und ist für die neue Saison voller Tagendrang. Man will unter der Trainingsleitung von Michele Polverino, dem sein Bruder Daniele mit Rat und Tat als Coach zur Seite steht, das Balzner Team möglichst rasch aus der 2. Liga Interregional in die 1. Liga zurückführen. Heisst im Klartext: Der FC Balzers will an der Spitze mitmischen. Text: Herbert Oehri

Wer einen Blick auf den gegenwärtigen Kader wirft, dem fällt auf, dass dort praktisch nur Spieler zu erkennen sind, die über Erstliga-Niveau und höher verfügen. Das Team ist geradezu prädestiniert, wie schon in der Saison 2017/18 den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen. Im Interesse des Liechtensteiner Fussballs wäre dies wünschenswert. Wir haben uns über die beginnende Meisterschaftssaison mit Christoph Arpagaus, dem Mannschaftssprecher, unterhalten.

Christoph Arpagaus

Christoph, in 14 Tagen startet das Meisterschaftsjahr, das der FC Balzers neu in der 2. Liga Interregional bestreitet. Erster Gegner ist laut Plan der FC Widnau am Sonntag, 21. August. Wie stark schätzt du dein Team ein und ist die Vorbereitung wunschgemäss verlaufen? Christoph Arpagaus: Leider hat sich der Termin für uns verschoben. Normalerweise hätten wir am 21. August gegen den FC Widnau beginnen sollen, da die Rheintaler an diesem Tag

aber gegen die AC Bellinzona im Schweizer Cup engagiert sind, wurde das Spiel verschoben. Am zweiten Spieltag, also am 28. August, haben wir spielfrei. Da feiern wir 90 Jahre FC Balzers. Also tragen wir unser erstes Meisterschaftsspiel relativ spät, am Samstag, dem 3. September, mit dem Heimpsiel gegen Bazenheid aus. Wir haben für diese Liga eine sehr gute Mannschaft, aber ich sage immer: Spiele müssen zuerst gespielt werden. Was die Vorbereitung betrifft, sind wir zufrieden. Die allermeisten Spieler sind trotz des Abstiegs beim FC Balzers geblieben. Das zeichnet den Verein besonders aus. Welche Spieler sind neu dazugekommen und welche haben den Verein verlassen? Der Kader umfasst 24 Spieler. Fünf neue sind zu uns gestossen, sechs haben den Verein verlassen. Zugänge: Aljaz Kavcic (FC Thalwil), Villiam Pizzi (Zug94), Philipp Oberer (FC Vaduz 2), Adrian Hoti (FC Vaduz 2), Fatih Gündogdu (USV 2). Abgänge: Seyan Yildiz (USV), Oliver Klaus (FC Vaduz 3), Veton Aliji (FC Mels), Enis Domuzeti (Pause), Jascha Müller (FC Vaduz 2), Talip Karaaslan (USV), Tiziano Stolz (Chur97).

Michele und Daniele Polverino, 30. Juli 2022, Testspiel in Linth, 6:5

Ihr bekommt es mit neuen Mannschaften zu tun, von denen der eine oder andere Verein schon Meisterschaftsgegner des FC Balzers war. Welche Teams siehst du am Ende ganz vorne? Ich kenne die Gegner zu wenig, weiss aber, dass Chur 97 und Widnau aus unserer Gegend immer gute Mannschaften stellen. Die restlichen sind teils Neuland für uns. Wir werden jeden Gegner sicherlich einmal beobachten und unsere Schlüsse ziehen. Christoph, zum Schluss die obligatorische Frage: Wie schauen die Zielsetzungen der 1. Mannschaft aus? Wird der sofortige Wiederaufstieg in die 1. Liga angestrebt? Wir werden sicher eine gewisse Rolle in der Gruppe 5 der 2. Liga Interregional spielen. Also wollen wir zunächst die Meisterschaft beginnen und dann von Spiel zu Spiel schauen. Es ist natürlich unser Bestreben, eine positive Saison zu spielen. Wir wollen von Anfang an im vorderen Drittel der Meisterschaftstabelle dabei sein und entsprechend Gas geben.


kultur:zeit

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AUSSTELLUNG MOMENTUM VON JULIA KAISER IN WIEN Im Juni 2022 stellte die Bildhauerin und Malerin Julia Kaiser ihre aktuellen Werke zur Themenreihe MOMENTUM im KreativRaum Galerie (1. Bezirk) in Wien aus. Auf Einladung des Vienna Artforums präsentierte sie verschiedene Skulpturen sowie Bildexponate. Inspiriert ist die künstlerische Ausdrucksform vom aktuellen Zeitgeist: MOMENTUM – wir leben nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft, sondern in der Gegenwart – im Jetzt. Es sind sehr schwierige Zeiten, die dem Moment eine noch grössere Bedeutung beimessen. In meinen Skulpturen und Bildern habe ich diese Idee sowie meine Gedanken festgehalten und sie auf meine Art interpretiert , führt Julia Kaiser aus.

Einladung angenommen, zeigen mir die vielen positiven Rückmeldungen. Die Resonanz auf meine Ausstellung freut mich sehr und motiviert mich für meine weitere Arbeit , lautet das zufriedene Fazit der Künstlerin.

Die Galeristin Yulia Onipschenko-Becker würdigte anlässlich der Vernissage die ausdrucksstarken Werke von Julia Kaiser, einerseits mit den geometrisch, streng linienförmigen und in schwarzweiss gehaltenen Bildern und andererseits die impressionistische, farbenfrohen Ausdrucksweise, welche den Betrachter zu eigenen Interpretationen einlädt. Dass die zahlreichen Besucher diese

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Üseri Worzla

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Die Firmung im interkonfessionellen Kontext Die katholische Kirche und die Gemeinden Liechtensteins sind heute noch eng miteinander verbunden, auch wenn die Gläubigkeit bei den meisten Menschen gegenüber früher stark abgenommen hat. Das ist dem Zeitgeist geschuldet. Dennoch schlägt sich der Rhythmus des Kirchenjahres im Gemeindeleben der Katholiken nieder. Beredte Beispiele sind zum Beispiel die Taufe, die Erstkommunion oder die Firmung, also Anlässe, in denen es um die Kinder geht. Text: lic. theol. Marius Kaiser Im Ablauf hat sich das eine oder andere gegenüber früherer Zeit aber geändert. Wir zeigen an Bildern die Firmung in der Gemeinde Mauren ein Jahr nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Bischof von Chur, Christianus Caminada, hat sie am 2. Mai 1946 vollzogen. Fast die ganze Gemeinde war auf den Beinen, wie die nachfolgenden Bildimpressionen von jenem Tag bezeugen. Warum war früher ein Kirchenfest – wie der Firmtag – gleichzeitig ein Dorffest? Wie war das Kirchenjahr ins Gemeindeleben eingebettet? Und worum geht es bei der Firmung? Was hat sich gegenüber damals geändert? Der Begriff Firmung (lateinisch firmare: bekräftigen, stärken) weist darauf hin, dass dieses Sakrament den Empfänger auf seinem Glaubensweg bestärken und unterstützen soll. Es ist ein bestätigendes, freiwilliges Ja zur Taufe. Taufe und Firmung gehören also zusammen wie zwei Seiten ein und derselben Medaille. Die Firmung gibt es in der römisch-katholischen, in der altkatholischen und in der orthodoxen Kirche, auch wenn die Begrifflichkeit zum Teil unterschiedlich ist. Die Firmung steht in engem Zusammenhang mit der Taufe, mit der Eingliederung in die christliche Gemeinschaft. Bei dieser «Initiation» (Aufnahmeritus in eine Gemeinschaft) kommt dem Heiligen Geist eine entscheidende Rolle zu. Die Taufe gibt es in allen christlichen Gemeinschaften und Kirchen, also beispielsweise auch in der anglikanischen Kirche und in den reformierten Traditionen

(evangelisch-reformiert, lutheranisch, freievangelisch etc.). In der evangelisch-reformierten Kirche gibt es – analog zur Firmung – die Konfirmation, welche in der Regel in der 3. Oberstufe gefeiert wird. Der Begriff Konfirmation (lateinisch confirmatio: Befestigung, Bekräftigung) weist darauf hin, dass durch das persönliche Ja der christliche Glaube erneuert und die Taufe bestätigt wird.

Die Firmung in der katholischen Kirche Das Firmsakrament ist eine Fortführung der Taufe und bildet zusammen mit dieser und dem Sakrament der (Erst-)Kommunion die Eingliederung in die Kirche. In Liechtenstein wird dieses Sakrament in der Regel in der fünften Primarschulklasse gespendet, in der Schweiz in vielen Pfarreien in der dritten Oberstufe. Im Kanton Zürich sind die Jugendlichen bei der Firmung zwischen 15 und 18 Jahre alt. In den Bistümern Basel und St. Gallen ist die Firmung in der Regel bei 17+ angesetzt, die Jugendlichen sind also mindestens 17 Jahre alt. In der katholischen Kirche ist der Bischof der ordentliche Firmspender. Er kann diese Aufgabe aber auch an Generalvikäre, Äbte oder in Ausnahmefällen an Priester delegieren. Der Firmling erneuert und vertieft seinen christlichen Glauben und sagt ja zur kirchlichen Gemeinschaft. In vielen Pfarreien haben sog. Firmbegleiterinnen und Firmbegleiter eine wichtige Rolle. Dies sind gefirmte junge Erwachsene, welche die neuen Firmlinge auf ihrem Weg zur Firmung begleiten und auch Firm(vorberei-

tungs)projekte aktiv mitgestalten. Da es bei der Firmung um ein autonomes und erwachsenes Ja zur Kirche und zum Glauben geht, ist es entscheidend, dass die Jugendlichen schon mindestens 17 Jahre alt sind, das heisst, dass sie zumindest an der Schwelle zum Erwachsenenalter stehen.

Ein Blick über den Tellerrand Sehr interessant ist der Umstand, dass in der orthodoxen Kirche die Kleinkinder bei der Taufe gleichzeitig die Erstkommunion empfangen und gefirmt werden. Statt von Sakramenten spricht man dort vom «Mysterion» (griechisch: Geheimnis). In der orthodoxen Kirche salbt der Priester nach der Taufe und Kommunion (welche der Säugling mit einem kleinen Löffel aus dem Kelch empfängt) den Säugling mit dem vom Bischof geweihten Myron. So durfte ich einmal in einer Konzelebration in einer griechisch-katholischen Kirche in Zahle (Libanon) eine solche Taufe durchführen (das heisst: Ich durfte bei der Taufe auch die Firmung vornehmen, welche bei uns ja dem Bischof bzw. einer von ihm delegierten Amtsperson vorbehalten ist). In der orthodoxen Kirche geschieht also die Eingliederung in die Kirche in einem einzigen dreiteiligen Ritus, weil die Einheit von Taufe, Kommunion und Firmung für sie entscheidend ist. Drei Sakramente zur vollen Eingliederung in die Kirche In der westlichen Kirche wurden diese drei Sakramente im Laufe der Zeit voneinander losgelöst, sodass sie heutzutage schritt-

weise erfolgen: Taufe im Säuglingsalter, (Erst-)Kommunion im Primarschulalter und Firmung im Jugendalter. Interessant ist ebenfalls die Tatsache, dass es bei einer Erwachsenentaufe auch in der katholischen Kirche streng verpflichtend ist, das ganze Paket, also alle drei Sakramente, in ein und derselben Feier zu spenden. In unserer Pfarrei St. Felix und Regula Thalwil haben wir drei Plakate angefertigt, die jeweils bei den einzelnen Feiern zum Einsatz kommen: 1) Taufe – das Tor zum neuen Leben: Durch die Taufe werden wir in den Freundschaftsbund mit Jesus aufgenommen und tragen fortan den Ehrennamen Christin/Christ (griechisch christos: der/die Gesalbte): Wie Christus sind wir Gesalbte. Das heisst: Als Auserwählte Gottes stehen wir sozusagen im Dienste Gottes. 2) Kommunion – Gemeinschaft mit Gott und untereinander: Durch die Teilnahme an der Kommunion sind wir hineingenommen in die kirchliche Gemeinschaft, die uns mit allen Glaubenden und mit dem Bischof und dem Papst verbindet. 3) Firmung – Gottes Geist wirkt in uns: In der Firmung empfangen wir die Gabe des Heiligen Geistes. Wir werden «Apostel» (griechisch apóstolos: Gesandter, Sendbote). Gestärkt durch den Heiligen Geist sollen wir nun hinausgehen in die Welt, als (junge) Erwachsene den Glauben in Wort und Tat (vor-)leben und so den christlichen Glauben bezeugen.


meine:zeit

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Firmfeier am 2. Mai 1946 mit Bischof Caminada in der Pfarrkirche Mauren (Teil 1) Quellen: Bilder: Von Ella Matt, Mauren, aus Band I der Buchreihe «Menschen, Bilder und Geschichten aus Mauren», Autor: Herbert Oehri, Präsident

oben: 1. Edith Hasler-Marxer, 2. Lea Bühler, 3. Paula Matt-Matt, 4. Erna Marxer, 5. Marlis Schreiber, 6. Elwina Lenherr-Meier, 7. Edith Oehri «Wenzel»

links: 1. Ida Beck, Planken, 2. Agnes Rebholz, Feldkirch, 3. Erika Schreiber, 4. Edeltraud Kieber, 5. Ria Jenny, 6. Ernestina Schächle-Bühler, 7. Erna Marxer-Matt

rechts: 1. Matthilda Matt-Marxer, 2. Marianne Marxer, 3. Germana Oehri, 4. Edeltraud Kieber, 5. Ria Jenny, 6. Ernestina Schächle-Bühler, 7. Erna Marxer-Matt, 8. Erna Ritter-Mündle

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1. Edwin Meier, 2. Xaver Marxer, 3. Helmuth Matt, 4. Otto Ruther, 5. Herbert Kaiser, 6. Werner Matt, 7. Hugo Elkuch

1. Marianne Malin, 2. Ruth Zech, 3. Gusti Marock, 4. Paula Wild-Öhri, 5. Oliva Bühler, 6. Ernestina Schächle-Bühler

1. Frieda Lampert-Ott, 2. Paula Thöni, 3. Claudia Fehr, 4. Leo Kieber, 5. Alois «Liss» Meier, 6. Philipp Kitzinger


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1. Marianne Malin, 2. Cilli Senti-Matt, 3. Erna Marxer-Matt, 4. Oliva Bühler, 5. Ernestine Schächle-Bühler, 6. Augusta Marxer, Nendeln

1. Trudi Bricci-Marock, 2. Rösle Wachter-Kieber, 3. Agnes Rügner-Matt, 4. Theresia Kaiser, Vaduz, 5. Else Jehle-Bühler, 6. Ilse Beck-Batliner

1. Egon Matt, 2. Anton Meier, 3. Ernst Mündle, 4. Julius Matt, 5. Franz Ritter, Waldhirt, 6. Alfons Kind

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1. Alois Nagel, 2. Alfons Kaiser, 3. Eugen Oehri, 4. Martin Senti, 5. Egon Matt, Zahntechnisches Labor

1. Oliva Ritter, 2. Rösle Kieber-Wachter, 3. Maria Oehri-Marxer, 4. Paula Schädler-Batliner, 5. Ida Meier, 6. Hedwig Kranz-Ritter

1. Ida Meier, 2. Frieda Wohlwend-Marock, 3. Maria Öhri-Marxer


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1. Hanni Fehr, 2. Trudi Marock, 3. Erna Öhri, 4. Maria Oehri-Marxer, 5. Amalie Bühler

1. Karl Reich, 2. Ferdinand Thurnherr, Diepoldsau, 3. Anton Oehry

1. Gebhard Heeb, 2. Andreas Ritter, 3. Philipp Kitzinger, 4. Ernst Bühler, 5. Alfons Kaiser, 6. Eugen Oehri, 7. Josef Kaiser

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1. Gebhard Heeb, 2. Andreas Ritter, 3. Philipp Kitzinger, 4. Ernst Bühler

1. Hugo Ritter, 2. Walter Marxer, 3. Gebhard Heeb

1. Laura Kaiser, 2. Ella Matt, 3. Annelies Uehle, 4. Berta Fehr, 5. Lea Bühler, 6. Edith Hasler-Marxer, 7. Erna Marxer, 8. Paula Matt-Matt

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Madlen Hofmänner

1. Hugo Ritter, 2. Anton Oehry, 3. Bernhard Seger, Schaan, 4. Luis Matt

1. Hermina Thöni, 2. Elisabeth Jehle-Thöni

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kultur:zeit

Brigitte Kieber-Matt

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1. Sigfried Ritter, 2. Norbert Ritter

1. Martin Senti, 2. Josef Kaiser, Fahrzeugbau, 3. Rudolf Solderer, 4. Rosmarie Müller-Marxer, 5. Ella Matt, 6. Rita Kieber


kultur:zeit

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1. Herbert Meier, Schaanwald, 2. Egon Matt

: 1. Isabella Lampert, Triesen, 2. Augusta Marxer, Nendeln

: 1. Josef Senti, 2. Walter Marxer, Schaanwald

1. Hedwig Heeb-Bühler, 2. Marlis Schreiber

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1. Edith «Ditta» Herein, 2. Erna Thoma-Meier, 3. Rosmarie Schädler-Matt, 4. Frieda Marxer

1. Gusti Jäger, 2. Irene Matt-Ritter

1. Alois Marxer, 2. Johann Malin, 3. Josef Kaiser, Fabrikant

1. Annalies Uehle, 2. Berta Fehr


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AugenHawaiideckel Insel AugenHawaiideckel Insel

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gelbFechtliches hieb Pferd gelbFechtliches hieb Pferd Fürstenname Fürstenname Krawatte

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masslos, ungeheuer 4 masslos, ungeQueckheuer silber-4 legieQueckrung silberlegierung

Volk in KamVioline bodscha Volk in KamVioline bodscha

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weibl. SportAussarudergende weibl. boot (Gericht) SportAussarudergende boot (Gericht)

5 Hühnerrot- 5 vogel braun Hühnerrotvogel braun

orient. Reisbranntorient. wein10 Reisbranntwein10

Krawatte ugs.: Ältesübeltenrat launig 3 Ältesugs.: übelpolyne- tenrat sische3 launig ÄltesInseltenrat polynegruppe sische ÄltesInseltenrat Bratengruppe beigabe (franz.) 4 Bratenbeigabe Titel des liechten(franz.) 4 steinischen Titel des Monarchen liechtensteinischen HafenMonarchen dämme 10 Hafendämme

10

Abk.: am angeführten Abk.: Ort am angeführten Ort

männl. Vorname männl. Vorname

13 13

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südamerik. Echse südamerik. Echse

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aus zwei Einheiten beaus zwei stehend EinheiSicherten beheitsstehend luftsack Sicherim Auto heitshistor. luftsack südarab. im Auto Landhistor. schaft südarab. österr.: LandSchiffsTrick; schaft Schwin- hilferuf (Abk.) österr.: delei 8 SchiffsTrick; Brise Schwin- hilferuf von deleider8 (Abk.) WasserBrise 11 seite von der BewohWasserner 11 seite VorderBewoh3 indiens ner stimmVordergewalt. 3 indiens griech. stimmHeld gewalt. griech. 6Held 7

Staatsägypt. form Stadtvon Liecham Nil Staatsägypt. tenstein form Stadtvon chemiLiecham Nil tenstein sches Element chemisches zu Element keiner Zeit zu keiner RennZeit in platz England Rennplatz in grosse England Märchenfigur grosse MärchenBrotfigur hersteller BrotherTonfall, steller Aussprache Tonfall, Aussprache

6

chines. Kloster (Kampfchines. kunst) Kloster (Kampfkunst)

Gemahlin NadelLohenbaum Gegrins mahlin NadelLohenbaum grins

Abk.: Licentiatus Abk.: Licentiatus

Zeitabschnitt im Zwangs19./20. lagen Jh. Zeitab(Belle ...) schnitt im Zwangs19./20. lagen Jh. (Belle ...)

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Spielkarte/ Mz. Spiel-2 karte/ InselMz. euro-2 päerin InseleuroMonatspäerin mitte im röm. MonatsKalender mitte Kletterim röm. tier Kalender in den KletterTropen tier in den VorTropen zeichen Vorzeichen

regierender Fürst: regie... II. render KursabFürst: weichung ... II. b. FahrKursabzeugen weichung b. Fahrzeugen

6 6 16

7 7 9 9

Und so machen Sie mit: Senden Sie uns das Lösungswort ... Per Post: Medienbuero Oehri & Kaiser AG, «Rätsel» Essanestrasse 116, 9492 Eschen Per E-Mail: gewinnspiel@lie-zeit.li Einsendeschluss ist der 16. August 2021 2022. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen Die des des letzten Rätsels sind:lautete DasGewinner Lösungswort letzten Rätsels «Trauringe» und die Gewinner sind: Walter Ott, Eschen Caroline Benz, Mauren Gerlinde Trummer, Balzers Silke Schloms, Schaan

1 1

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® s1313-92 s1313-76

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erhoffen ein afrikanischer Bürger ein afrikanischer Bürger

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erhoffen

das Unsterbliche das UnsterbMitliche teilung (ugs. MitKurzw.) teilung (ugs. Kurzw.)

1 22 3 3 4 4 5 9 56 Lösungswort: 22

früherer Abk.: Titel in NebenVenedig stelle früherer u.Abk.: Genua Titel in NebenVenedig stelle u. Genua

italienisch: Insel italienisch: Insel

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Stadt in Vietnam Stadt in ein Vietnam Leichtmetall ein (Kurzw.) Leichtspametall (Kurzw.) nisch: Freund spanisch: russ. Freund männlicher russ. Vorname männlicher Vorname

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