lie:zeit Ausgabe 115

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Die Lösung. IT-Infrastruktur Print-Copy Bürokonzepte Im alten Riet 38 LI-9494 Schaan T +423 239 09 09 www.bueromarxer.com SPANNEND & ZUKUNFTSICHER MIT UNS ANS ZIEL WIDMER.LI Der neue Genussgipfel in Liechtenstein. Restaurant Alpspitz Selemad 10 9487 Gamprin-Bendern www.restaurant-alpspitz.li Zeitschrift für Liechtenstein und die Region Alles Liebe und Gute zum Muttertag

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Liebe Leserin, lieber Leser

Morgen ist nicht nur eine gute Gelegenheit, den Müttern zu danken und mit ihnen einen schönen Tag zu verbringen, sondern auch ihre heutige Rolle, ihre Sorgen und die mit ihnen verbundenen Herausforderungen zu beleuchten.

Bei der Regierung ist kürzlich eine Volksinitiative angemeldet worden, durch welche das im jetzigen Gesetz festgeschriebene «Opt-out»-Verfahren in ein «Opt-in»-Verfahren umgewandelt werden soll. Was sagt der stellvertretende. DpL-Abgeordnete Erich Hasler zur Initiative?

In der Spezialrubrik «Sonderthema» behandeln wir den Finanzplatz Liechtenstein.

Stefan Pudev, Croupier im Casino Admiral in Ruggell, wird Liechtenstein vom 12.bis zum 15. Juni 2023zum ersten Mal an der Europäischen Dealer Championship in Brüssel vertreten.

Er ist erst 14 Jahre alt und zählt zu den grössten Tennistalenten in der Region: der Triesenberger Moritz Glauser, der von einer Profi-Karriere träumt.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und viel Freude bei der Lektüre der lie:zeit.

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Impressum

Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck Beiträge/InterviewpartnerInnen: Tamara Beck, Cyrus Beck, Alois Blank, Erich Hasler, Domenik Vogt, Yannick Ritter, Karlheinz Ospelt, Manfred Schiefer, Redaktion Radio Liechtenstein, Thomas Lorenz, Christoph Kindle, Michele Polverino · Grafik/Layout: Joanne Rohner, Carolin Schuller · Anzeigen: Vera Oehri-Kindle, Brigitte Hasler · Fotos: Michael Zanghellini, Paul Trummer, Tatjana Schnalzger, Oliver Hartmann, Adobe Stock, Liechtenstein Marketing, Medienbuero AG, Pixabay, ZVG · Urheberschutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden · Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. · Druck: Südostschweiz Druckzentrum, Haag · Auflage: 22’500 Exemplare · Online: ww.lie-zeit.li · Erscheinung: 13. Mai 2023 · «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort.

5 05/2023 inhalt 36 Grenzwächter blickt enttäuscht zurück Zollvertrag 48 Heute fällt Vorentscheidung USV 52 Schwimmclub Unterland Aquafit 26 LGT für vielseitige Perspektiven Publireportage Alles Gute zum Muttertag 6 Justizreform und Instanzenzug 8 Die Stimme der FBP-Senioren 9 Fragen an … 10 Gesundheitsdossier 12 Recht: Gasser & Partner 13 Jugendintview 14 Sonderthema: Finanzplatz Liechtenstein 17 Ein Land – ein Sender Radio Liechtenstein 28 Bezahlbarer Wohnraum 32 Der Schaaner Jahrmarkt steht vor der Tür 35 «Ich liebe meine Arbeit einfach» 38 Zahltag bei Rennfahrer Matthias Kaiser 42 FC Vaduz: Das Minimalziel ist erreicht 46 «Es wird noch eine spannende Saison» 49 Fernziel: Top 100 der Welt 50 1. Liechtensteiner Vorlesetag 54

Titelstory

Alles Gute zum

Mutt ertag

Wir wünschen alles Liebe zum Muttertag! Eine gute Gelegenheit, den Müttern nicht nur zu danken und mit ihnen einen schönen Tag zu verbringen, sondern auch ihre heutige Rolle, ihre heutigen Sorgen und die damit verbundenen Herausforderungen zu beleuchten.

Familien sind das Fundament der Gesellschaft. Sie bringen die nächste Generation hervor und das in einer heute von Unsicherheiten geprägten, komplexen Welt. Umso wichtiger sind entsprechend eine gleichberechtigte Elternschaft und eine Entlastung der Mütter, die immer noch einen Grossteil der familiären Aufgaben erledigen, oft neben beruflichem Engagement. Entlasten wir die Mütter, stärken wir die Familie und damit auch die Gesellschaft. Die bezahlte Elternzeit wird hoffentlich einen bedeutenden Teil dazu beitragen und junge, auch finanziell schwächere Eltern dabei unterstützen, gleichermassen für die Familie da zu sein.

Starkes Betreuungsnetz

Je jünger ein Kind, desto mehr braucht es seine Eltern, aber auch für Heranwachsende ist die Präsenz der Eltern von grosser Bedeutung. Gleichzeitig sind Eltern wertvolles Kapital im Arbeitsmarkt und sollen sich beim Wiedereinstieg in den Beruf auf ein starkes und sicheres,

aber auch finanzierbares Betreuungsnetz verlassen können. Auch viele potenzielle Arbeitgeber hätten in Sachen Familienfreundlichkeit noch einiges an brachliegendem Potential. Idealerweise teilen sich Eltern nicht nur die Erwerbstätigkeit und Betreuung der Kinder, sondern auch weitere alltägliche Aufgaben – vom Haushalt bis zum sogenannten «Mental Load», also alles, was vor allem Mütter auf dem Schirm haben: Geburtstage und Besorgungen dafür, neues Schuhwerk je nach Saison, Arzttermine, Hobbys und vieles mehr.

Ideale Bedingungen schaffen

Die Überalterung der Gesellschaft stellt uns vor grosse Herausforderungen, und eine Umkehr dieses Trends ist nicht in Sicht. Nur wenn Paare als Eltern mehr Unterstützung erhalten und auf bessere Bedingungen treffen, entscheiden sie sich auch für (mehrere) Kinder. Entsprechend sind Wirtschaft und Politik, aber auch die Gesellschaft gefragt. Ein gutes Netzwerk

wird immer wichtiger – seien es Grosseltern, Freunde oder auch Nachbarn, Babysitter und Nannys. Der Spruch «Es braucht ein Dorf, um Kinder grosszuziehen» gilt heute umso mehr, da viele Familien isoliert für sich leben. Das grösste Geschenk, das wir einer Mutter machen können, sind also nicht die Blumen und Geschenke am Muttertag, sondern die tägliche Wertschätzung und Unterstützung. Junge Familien erleben oft intensive und kräftezehrende Zeiten in den ersten Jahren der Elternschaft.

Mehr Wertschätzung

Geht es der Mutter gut, geht es den Kindern gut. Die Mutter ist in den meisten Fällen eine der wichtigsten Bezugsperson für ihre Kinder. Entlastungsmöglichkeiten, egal ob in Sachen Betreuung, Finanzen oder Haushalt, sind unabdingbar. Nicht zuletzt ist auch die Wahlfreiheit ein wichtiger Punkt, den es zu berücksichtigen gilt. Egal, für welches Modell sich Familien entscheiden: Die Unterstützung sollte gesichert sein. Viele Mütter entscheiden sich dafür, in den

ersten, wichtigen Lebensjahren ihres Kindes zum Grossteil zu Hause zu bleiben, erleben dann aber, dass diese so wichtige Care-Arbeit kaum Wertschätzung erfährt, geschweige denn finanziell anerkannt wird. Freiräume werden ihnen kaum zugestanden.

Umdenken der Gesellschaft

Wagen sie später den Wiedereinstieg in den Beruf, finden sie nur wenige Teilzeitstellen vor, und die Konkurrenz ist gross. Bewerbungen von Müttern werden kaum bevorzugt. Die Doppelbelastung ist bei arbeitstätigen Müttern nachgewiesen grösser als bei Vätern, die ihrem Beruf nachgehen. Unter dem Vorwand, die Mutter arbeite ja nur Teilzeit, vergessen viele Väter, dass die Kinderbetreuung alle Ressourcen beansprucht und Unterstützung nach Feierabend selbstverständlich sein sollte. In diesem Sinne sei allen Müttern ein entspannter Tag gewünscht und der Gesellschaft ein Umdenken im Sinne unserer Familien.

lie:zeit 6 05/2023
Text: Tamara Beck

polit:zeit

7 polit:zeit 05/2023

Justizreform und Instanzenzug

Am kommenden Montag, dem 15. Mai, läuft die Vernehmlassungsfrist für die von der Regierung angestossene Reform zur Professionalisierung des liechtensteinischen Justizwesens ab. Ziele sind die Straffung der Organisation, die Verringerung der Anzahl nebenamtlicher Richterstellen und die Beschleunigung der Verfahren. Die Regierung plant insbesondere, den Obersten Gerichtshof als dritte Instanz zu beseitigen und oberhalb des Landgerichts nur noch einen Obergerichtshof als zweite ordentliche Instanz zu belassen. In den neuen Obergerichtshof wäre auch ein Senat für Verwaltungsrechtsachen statt des heutigen Verwaltungsgerichtshofs integriert.

Die angedachte Verkürzung des Instanzenzugs gibt Anlass zu Diskussionen. Das für die Reform zuständige Ministerium für Justiz argumentiert vor allem mit den geringen Fallzahlen des obersten Gerichts. Zudem brauche Liechtenstein keine Rechtsvereinheitlichung durch Höchstgerichte, weil es ja nur einen einzigen Gerichtsbezirk habe, und könne für die Rechtsfortbildung auf die Gerichte der Rezeptionsländer Österreich und Schweiz zurückgreifen. Kritiker eines zweistufigen Instanzenzugs monieren, dass damit europäische Standards verlassen werden und ausgerechnet der unabhängige, weil in erster Linie mit ausländischen Richtern besetzte, Oberste Gerichtshof abgeschafft werden soll. Ein weiterer Kritikpunkt ist ein möglicher Verlust an Vertrauen in den auf eine bewährte Justiz angewiesenen Finanzplatz.

Ein Blick in die Rechtsgeschichte zeigt, dass das Denken in Instanzen aus dem römischen Recht stammt. Im Hochmittelalter führte die Kirche den Instanzenzug im Sinne einer effizienten Gerichts- und Verwaltungsorganisation ein. Im weltlichen Recht kam der Instanzenzug im Heiligen Römischen Reich erst im 15. Jahr-

Gastkommentar

«Keinesfalls vier Instanzen»

Cyrus Beck

Forschungsbeauftragter Recht am Liechtenstein-Institut

hundert auf. Auch auf dem Gebiet des heutigen Liechtensteins gab es schon in vormodernen Zeiten Formen des Weiterzugs von Urteilen. Die Einsetzung des Oberlandesgerichts in Innsbruck als dritte Gerichtsinstanz für Liechtenstein erfolgte 1818 aufgrund der Deutschen Bundesakte. Erst nach Erlass der Verfassung von 1921 wurde die heutige Gerichtsorganisation mit Landgericht, Obergericht, Oberstem Gerichtshof und Verwaltungsgerichtshof (seit 2003) sowie Staatsgerichtshof geschaffen.

Der Instanzenzug dient der mehrfachen Überprüfung und eventuellen Korrektur vorgängiger Entscheidungen und schliesslich der

Letztentscheidung. Die verschiedenen Entscheidungsebenen sollen idealerweise eine Letztentscheidung hervorbringen, die vom grössten Sachverstand zeugt. Im Sinne einer prozeduralen Gerechtigkeit ist es vor allem angezeigt, dass die am Verfahren Beteiligten das rechtliche Gehör erhalten und die Gerichte professionell, unabhängig und zeitnah urteilen. Ob zwei oder drei Instanzen dafür angemessen sind, hängt unter anderem vom Rechtsgebiet und der Wichtigkeit des Einzelfalls ab. Gemäss Samuel von Cocceji, einem erfolgreichen preussischen Justizreformer des 18. Jahrhunderts, dürfen es aber aus Effizienzgründen keinesfalls vier Instanzen sein.

polit:zeit 8 05/2023

Menschen in der FBP

Die Stimme der FBP-Senioren

Eine Gesellschaft kann nur dann gut funktionieren und eine sozial ausgewogene Gemeinschaft bilden, wenn sich alle Generationen mit ihren Anliegen, Bedürfnissen und Ideen einbringen. Innerhalb der Fortschrittlichen Bürgerpartei sind die «Senioren in der FBP», deren Geschicke Alois Blank als Vorsitzender leitet, sehr etabliert.

Interview: Johannes Kaiser

Du warst zahlreiche Jahre Obmann der Ortsgruppe Gamprin und in weiteren Chargen der FBP tätig. Seit über zehn Jahre bist du Vorsitzender der Senioren in der FBP. So bist du schon seit Jahrzehnten am Puls der Menschen.

Alois Blank: Ja, ich durfte fast zehn Jahre die sehr erfüllende Arbeit in der Ortsgruppe Gamprin als Obmann ausüben und war in dieser Zeit auch zwei Perioden im Präsidium der Fortschrittlichen Bürgerpartei. Im Jahre 2012 wurde ich dann erstmals als Vorsitzender in den Vorstand der Senioren in der FBP gewählt, was eine sehr bereichernde Aufgabe ist. Es bedeutet für mich eine Ehre, die Stimme der FBP-Senioren in politischen Anliegen zu vertreten.

Was motiviert dich, dich gesellschaftspolitisch für die Öffentlichkeit einzusetzen?

Politik heisst, sich mit den gesellschaftlichen Themen und deren Entwicklungen zu befassen. Daraus resultieren unzählige interessante Begegnungen mit Menschen unterschiedlichen Alters. Sich dann für ausgewählte Schwerpunktthemen einzubringen und Anstoss zu positiven Veränderungen zu geben, ist eine besondere Motivation. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder nach seinen Möglichkeiten einen Beitrag für die Gesellschaft leisten sollte. Als ich jünger war, habe ich mich mehr in der Sportszene engagiert. Mit zunehmendem Alter kam das Interesse an der Politik. Mich interessiert, was für Probleme und Sorgen die Menschen bei uns haben und wie man die Situation gemeinsam ändern oder verbessern kann.

Wie seid ihr in der Fortschrittlichen Bürgerpartei eingebettet?

Die Sektion «Senioren in der FBP» entwickelt in Absprache mit dem Präsidium eigene Aktivitäten, beteiligt sich an der politischen Diskussion und steht dem Präsidium beratend zur Seite. Der Vorstand setzt sich aus Mitgliedern aller Gemeinden zusammen. Es sind dies: Markus Büchel (Vertreter der Senioren im Präsidium), Norbert Batliner, Ester Büchel, Anton Frommelt, Ruth Fuchs, Carl Kaiser, Albert Kindle, Bruno Meyer, Peter Mündle, Erna Näscher, Anton Nägele und Herbert Risch.

Welcher Themen nehmt ihr euch an und wie werden diese von euch auf die politische Bühne gebracht?

Sehr wichtige Beispiele für solche Themen, die behandelt wurden, waren die Anpassung des Untersuchungsintervalls beim Führerschein, die Revision des Krankenversicherungsgesetzes, die Rückkehr zum Mischindex bei der Rentenanpassung der AHV, die Geldspielabgabe, die Franchise bei der Krankenversicherung oder die Automatisierung der Prämienverbilligung. Besprochen wurde und werden natürlich auch der Spitalneubau mit den vier neuen Vorschlägen sowie das elektronische Patientendossier.

Wie können das Know-how, die Erfahrung, die zeitlichen Möglichkeiten und ehrenamtlichen Dienstleistungen in der Familienpolitik, im Gesundheitswesen und allgemein in der Gesellschaft bewusster und systematischer genutzt werden?

Es ist erwiesen, dass Seniorinnen und Senioren sehr viele freiwillige Tätigkeiten für die Gesellschaft in allen möglichen Bereichen erbringen, die wirtschaftliche Auswirkungen haben. Besonders denke ich an das Engagement in der Al-

tersbetreuung wie zum Beispiel beim Mahlzeiten- und beim Fahrdienst. Fast schon nicht mehr wegzudenken sind die Leistungen der Nanas und Nenis, die sich für die Kinderbetreuung und ihre Familien erbringen. Dabei profitieren beide Seiten, denn durch diese wertvolle Unterstützungsarbeit bleiben die Senioren körperlich und geistig gefordert, haben Einblick in die heutige Kinder- und Elternwelt, und die jüngere Generation wird wesentlich entlastet.

9 polit:zeit 05/2023
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Fragen

an …

Staatliche Pensionskasse braucht erneut Millionen

Vor bald zehn Jahren, am 15. Juni 2014, hat das Volk einem Kredit von 300 Millionen Franken zur Sanierung der staatlichen Pensionskasse knapp zugestimmt. Seither hat sich die Pensionskasse nie richtig erholt und weist einen tiefen Deckungsgrad aus. Nun braucht die Kasse erneut finanzielle Mittel, um die Personalvorsorge bei den Staatsangestellten zu gewährleisten. Aus diesem Grund schlug der oberste Chef aller Staatsangestellten, Regierungschef Daniel Risch, dem Landtag in der April-Sitzung drei Varianten als Diskussionsgrundlage vor. Die Kosten belaufen sich zwischen 59 und 160 Millionen Franken, nicht miteingerechnet das gewährte Darlehen in Höhe von 93 Millionen Franken, das ebenfalls abgeschrieben werden soll.

Wie stellen Sie sich zu diesem Problem und was halten Sie von einer durchaus möglichen Volksabstimmung?

Grundsätzlich begrüsse ich es, dass sich die Regierung dieses Themas endlich annimmt. Mit der Gesetzesrevision 2014 konnten einige Mängel und Versäumnisse der letzten Jahrzehnte in der staatlichen Pensionskasse korrigiert werden. Allerdings wurden andere Mängel nicht oder noch ungenügend behoben. Als Arbeitgeber hat das Land Liechtenstein und damit speziell die Regierung Pflichten und Verantwortung wahrzunehmen. Dazu gehört ganz unbestritten eine geregelte Altersvorsorge. Auf der anderen Seit hat die Regierung ebenso die Verpflichtung, mit den ihr anvertrauten Mitteln sorgsam umzugehen. In diesem Spannungsfeld muss die bestmögliche Lösung gefunden werden. Leider wird zurzeit nur daran gearbeitet, die heutige spezialgesetzliche Rechtsgrundlage zu verändern. Dabei wissen wir, dass diese Vorgehensweise bisher nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt war. Der Grossteil der FBP-Fraktion hätte sich deshalb auch eine Variante vorstellen können, bei der die staatliche Pensionskasse endlich der Politik entzogen worden wäre. Die Staatsangestellten, würden in dieser Variante, gleich wie alle anderen Versicherten in Liechtenstein, nach dem Gesetz über die berufliche Vorsorge bei einer privaten Pensionskasse versichert. Der Ausarbeitung einer solchen Variante stimmten im April-Landtag aber leider nur elf Abgeordnete zu. Bei einem Betrag, der sicherlich die Grenze von 100 Millionen Franken überschreiten wird, ist eine Volksabstimmung wahrscheinlich. Die Volksabstimmung wird sich aber nicht nur um sehr viel Geld drehen, sondern um die eigentliche Hauptfrage: Gibt es für den Steuerzahler endlich ein Ende mit (finanziellem) Schrecken, oder bleibt die staatliche Pensionskasse ein Schrecken ohne Ende?

Dass die Stiftung Personalvorsorge Liechtenstein, nicht zuletzt auch aufgrund der Börsenentwicklung, in eine deutliche Unterdeckung gerutscht ist, ist auf diverse, historisch bedingte, strukturelle Mängel zurückzuführen, die auch bei der letzten Reform der Pensionskasse vor einem Jahrzehnt noch nicht behoben wurden. Das soll sich nun ändern. Der Regierungschef hat dieses Problem nicht auf die lange Bank geschoben, sondern versucht es zu lösen. Das zeichnet eine vorausschauende Politik aus. Wartet man nämlich zu, wird sich das Problem dermassen verschärfen, dass wohl bald eine Zwangssanierung erfolgen muss. Diese würde die Staatskasse dann noch teurer zu stehen kommen als jene Varianten, welche von der Regierung vorgeschlagen wurden.

Dass bei solchen Beträgen eine Volksabstimmung stattfinden könnte, ist klar. In einer fairen Abstimmungskampagne sollte man meines Erachtens vor allem Neiddebatten vermeiden und auf das Problem der Kasse selbst fokussieren. Alles andere könnte teure Kostenfolgen nach sich ziehen, die noch unerwünschter sind als alles, was die Regierung derzeit plant.

polit:zeit 10 05/2023
Thomas Hasler Michael Winkler

Der Deckungsgrad der staatlichen Pensionskasse (SPL) liegt bei 91.6 Prozent, was klar zu wenig ist. Ein Jahr zuvor waren es noch 104 Prozent. Der tiefe Deckungsgrad der SPL ist ein finanzielles Problem — auch weil ein Darlehen über 93 Millionen Franken der angeschlossenen Betriebe, allen voran vom Land, wie ein Klumpen am Bein der SPL hängt. Dieses Darlehen wird nicht in die Berechnung des Deckungsgrades einbezogen, sondern gilt als Verbindlichkeit. Mit der Umwandlung des Darlehens in eine Finanzeinlage lässt sich der Deckungsgrad nach oben korrigieren. Die SPL weist allerdings ein noch viel grundlegenderes, strukturelles Problem auf: In der SPL findet eine massive Umverteilung von Arbeitnehmenden und Arbeitgebern zu den Rentnern statt. Eine Umverteilung in diesem Sinne war bei der Schaffung der Pensionskasse nie und nimmer Intention, egal ob bei der SPL oder jeder anderen Versicherung für die berufliche Pensionsvorsorge. Diesbezüglich schlägt die Regierung nun eine Lösung vor: Die Schaffung einer Rentnerkasse, die von den aktiv Versicherten getrennt ist und ausreichend finanziert wird. Und das ist gut so.

Die Versicherung muss nun endlich korrekt saniert werden. Wenn nun wieder nur Geld reingesteckt, das strukturelle Problem aber nicht behoben wird, sind wir in zehn Jahren erneut am gleichen Punkt.

Die Verpflichtung zu Rentenzahlungen und die tiefen Kapitalerträge des letzten Jahres sind die Ursache für den markanten Rückgang des Deckungsgrades in kurzer Zeit. Bei dessen Betrachtung darf das zinslose, zeitlich unbefristete Darlehen von 93 Millionen Franken jedoch nicht ausser Acht gelassen werden. Mit diesem Kapital kann die Kasse arbeiten, also ob es ihr eigenes wäre. Bei der Berechnung des Deckungsgrades wird dieses Kapital jedoch nicht berücksichtigt.

Die Aktivversicherten (die versicherten Arbeitstätigen) sind nicht das Problem. Auch nicht die Personen, die nach 2014 in Rente gegangen sind. Alle diese sind im Beitragsprimat versichert, das angesparte Kapital wird als Rente gesprochen, und deshalb wird bei korrekter Berechnung keine Unterdeckung entstehen. Die hohe finanzielle Belastung der Kasse ist somit auf versprochene Versicherungsleistungen an Rentner zurückzuführen, die vor 2014 in Pension gegangen sind (Leistungsprimat).

Sollte die Regierung erneut finanzielle Mittel in Millionenhöhe für die staatliche Pensionskasse beantragen, wird es mit höchster Wahrscheinlichkeit eine Volksabstimmung geben. Zum einen soll das Darlehen aufgelöst und zum anderen sollen die Leistungen verbessert werden. Dabei sind die ausbezahlten Renten der Staatsangestellten im Vergleich zu Personen, die in gewerblichen Berufen arbeiten, immer noch höher, da die Beitragssätze beim Staat doppelt so hoch sind. Der Ausgang einer Volksabstimmung kann nicht vorausgesagt werden.

Keine zehn Jahre sind vergangen, seit mit viel Geld und politischem Aufwand (Volksabstimmung etc.) versucht wurde, die staatliche Pensionskasse zu sanieren. Die Sanierung ist aber nicht gelungen. Man muss kein ausgeprägter Pessimist sein, um zu befürchten, dass eine dauerhafte Sanierung der staatlichen Pensionskasse wohl nie gelingen wird. Ein Fass ohne Boden kann man nicht einfach «verschwelen».

Das Problem könnte anders gelöst werden: Allen Staatsangestellten könnten ihre Beiträge von der staatlichen Pensionskasse ausbezahlt werden, sodass sie sich bei einer anderen Versicherung einkaufen können (z. B. Sozialfonds, bei der Landesbank oder bei AXA Winterthur). Die Staatliche Pensionskasse könnte und sollte liquidiert werden.

11 polit:zeit 05/2023
Patrick Risch Herbert Elkuch Pio Schurti

Gesundheitsdossier –eine kritische Betrachtung

Vor kurzem wurde bei der Regierung eine Volksinitiative angemeldet, durch welche das im jetzigen Gesetz festgeschriebene «Opt-out»-Verfahren in ein «Opt-in»-Verfahren umgewandelt werden soll.

Interview: Herbert Oehri

«Opt-out»-Verfahren: Es wird eine elektronische Akte für jeden Versicherten angelegt. Möchte der Versicherte das nicht, muss er sich durch ein mühsames Abmeldeverfahren durcharbeiten.

«Opt-in»-Verfahren: Der Versicherte gibt seine explizite Zustimmung, dass seine Krankendaten verarbeitet und in einer Cloud gespeichert werden dürfen.

eGD: Was ist mit Datenschutz?

Erich Hasler: Mit dem Datenschutzgesetz (DSG) wurden den Bürgern umfangreiche Rechte zur Wahrung ihrer persönlichen Daten eingeräumt. In der Praxis, sei es im Internet, Verein oder beim Arzt ist eine explizite Zustimmung zur Datenverarbeitung notwendig. Weshalb das bei hochsensiblen Gesundheitsdaten anders sein soll, ist nicht nachvollziehbar.

Wurden die Stimmbürger ausreichend aufgeklärt?

Definitiv nicht. Im Februar hat die Regierung eine Informationsbroschüre über das eGD in alle Haushalte geschickt, allerdings wurde diese kaum beachtet. Darin wurde

nur einseitig informiert, jedoch weder auf Gefahren noch Nachteile hingewiesen. Es wurde mit keinem Wort erwähnt, dass im eGD auch die empfindlichen genetischen Daten gespeichert bzw. verarbeitet werden sollen.

Warum soll das eGD nur dann erfolgreich sein, wenn alle mitmachen?

Diese Frage wurde bislang nicht beantwortet. Ausserdem haben sich schon viele abgemeldet. Für die Regierung mag das Projekt «eGD» bereits erfolgreich sein, wenn möglichst viele mitmachen. Wo ist aber der Nutzen für den Einzelnen?

Kann sich ein (Notfall-)Arzt auf das eGD verlassen?

Nein, denn jede Person entscheidet selbst, welche Daten im eGD abgelegt werden. Aber auch wenn Medikamente verschrieben wurden, heisst das nicht, dass der Patient diese auch eingenommen hat. Ein Arzt wird sich also auch bei einem Notfall nicht auf das eGD verlassen können.

Nutzen für die Allgemeinheit oder eher für Techkonzerne?

Die grossen Techkonzerne warten nur darauf, dass sie auf gespeicherte Gesundheits- und genetische Daten von Versicherten zugreifen können (siehe Gesundheitssendung «Puls» vom 3. April 2023). Der unmittelbare Nutzen für die Allgemeinheit ist nicht gegeben.

Kann die Effizienz des Gesundheitswesens mit dem eGD erhöht werden?

Wie soll das geschehen? Wird dem Leistungserbringer zukünftig vorgeschrieben, z. B. bestimmte Untersuchungen nicht mehr durchzuführen, welche in den letzten zwölf Monaten schon einmal gemacht wurden oder wenn der Patient unheilbar krank ist? Letztlich kann das eGD mittelfristig zur Verhaltenssteuerung von Personen durch ökonomische Anreize verwendet werden. Dieses Thema wurde im Rahmen der COVID-Impfung auch unter dem Stichwort «Impfanreize» diskutiert.

Ist die FL Sonderlösung empfehlenswert?

Das eGD ist weder mit der schweizerischen elektronischen Patientenakte noch dem österreichischen Pendent (ELGA) kompatibel. Da-

her will der Staat pro Jahr 1 Million Franken in die Weiterentwicklung des eGD stecken. Dazu kommen Stellen für Softwarespezialisten im Amt für Informatik und beim Amt für Gesundheit. Gesamthaft Kosten von mind. 1,5 Millionen Franken jährlich in ein eGD, von welchem sich jetzt schon viele abgemeldet haben. Liechtensteinische Sonderlösungen waren noch nie erfolgreich. Beispielsweise der liechtensteinische Arzttarif: Dieser war Ursache für Intransparenz und hohe Kosten.

Wer trägt die Verantwortung für die Sicherheit der Daten?

Der Staat mit Sicherheit nicht. Den Ärzten drohen hohe Bussen, wenn sie die Sicherheit der Krankheitsdaten und deren Übermittlung an eine Cloud nicht sicherstellen. Sollte es zu einem «Datenunfall» kommen, die Krankheitsdaten gehackt werden und den Weg an die Öffentlichkeit resp. ins Internet finden, dann haben die staatlichen Akteure rein gar nichts zu befürchten. Deshalb ist es umso wichtiger, dass jeder Patient seine explizite Zustimmung für die Verarbeitung seiner Gesundheitsdaten gibt. Die Forderung nach der Einführung des «Opt-in-Verfahrens» kann deshalb nur unterstützt werden.

polit:zeit 12 05/2023

Schutz des Persönlichkeitsrechts im digitalen Umfeld

Die Verbreitung von Informationen hat dank digitaler Medien eine enorme Geschwindigkeit und Dynamik erreicht. Die Teilnahme am Informationsaustausch ist beinahe unumgänglich. Umso wichtiger ist die Aufmerksamkeit, die wir den Persönlichkeitsrechten einzelner Personen, unserer selbst sowie anderer, schenken sollten.

Dauerndes Senden & Empfangen

Als soziale Wesen stehen wir regelmässig im Austausch mit anderen. Das Internet und mobile Geräte machen es möglich, die Konversation nie abbrechen zu lassen. Wir senden und empfangen, ständig. Geteilt werden neben Textnachrichten ausserdem Fotos, Videos und Tonaufnahmen. Die Persönlichkeit des Menschen ist auf diese Weise regelmässig der Öffentlichkeit und damit auch gewissen Gefahren ausgesetzt, die damit einhergehen. So dürfte es kaum in jemandes Interesse sein, die Fotos, die innerhalb einer Messenger Gruppe eines privaten Kreises mit einem Augenzwinkern geteilt wurden, auf Twitter oder ähnlichen Plattformen zu finden, wo sie frei zugänglich sind. Ebenso wenig Freude bereitet es, Aufnahmen von sich im Web zu entdecken, die möglicherweise ohne Kenntnis gemacht und erst recht ohne Zustimmung verbreitet wurden.

Rechtlicher Schutz der Persönlichkeit

Die Persönlichkeitsrechte sind absolute Rechte. Sie wirken gegenüber jeder Person und sind demzufolge auch von jedem zu beachten, im analogen Umfeld ebenso wie im Digitalen. Wenn wir uns nun aufgrund einer Mit-

teilung in unserer Persönlichkeit verletzt sehen, sollten wir zur Abhilfe die einschlägigen Gesetze konsultieren. Diese sehen Schutz zivilrechtlicher wie strafrechtlicher Art vor. Das Personen- und Gesellschaftsrecht (PGR) schützt etwa die Persönlichkeit, indem es Verhaltensweisen verbietet, die auf unbefugte Weise die Persönlichkeitsgüter (z. B. die Ehre oder das Recht am eigenen Bild) verletzen. Eine Mitteilung über eine Person, die geeignet ist, diese Person in der Öffentlichkeit negativ darzustellen, ist grundsätzlich von diesem Schutz erfasst, und es kann Richtigstellung, Unterlassung sowie bei Verschulden des Mitteilenden sogar Schadenersatz beansprucht werden. Inhaberinnen eines Social Media-Profils bzw. Kanals sind potenziell vom Mediengesetz erfasst. Je nach Reichweite des Mediums bzw. Anzahl der Folgenden kann mit einzelnen Mitteilungen eine grosse Personenzahl erreicht werden, was entsprechende Verantwortung mit sich bringt. Selbstverständlich dürfen auch die Bestimmungen des Datenschutzes nicht vergessen werden, die insbesondere bei der Verarbeitung personenbezogener Daten durch Unternehmen hilfsweise herangezogen werden können, um die Verarbeitungstätigkeit zu unterbinden und Daten

löschen zu lassen. Bei einer möglichen Diffamierung ist die Anwendung strafrechtlicher Bestimmungen naheliegend. Zu denken ist an üble Nachrede. Diese liegt möglicherweise vor, wenn jemand eine Person auf eine für andere Personen wahrnehmbare Weise einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung bezichtigt, die geeignet ist, die Person in der öffentlichen Meinung verächtlich zu machen oder herabzusetzen. Ein weiterer möglicher Straftatbestand ist die Beleidigung, bei welcher jemand einen anderen beschimpft oder verspottet, so dass dies für andere wahrnehmbar ist.

Rasches Handeln angesagt Wird eine ehrverletzende Äusserung bekannt, sollte sowohl im Sinne der Unterbindung der weiteren Verbreitung als auch im Lichte der Verfolgungsmöglichkeit (der Verfolgungsantrag ist binnen sechs Wochen ab Kenntnis zu stellen) rasch gehandelt werden. Im Einzelfall ist jedenfalls festzustellen, welche Verletzungshandlungen mit welchen Auswirkungen vorliegen und welche Tatbestände dadurch erfüllt sind. Für die Verfolgung der eigenen Rechte ist es oftmals hilfreich, dass digitale Spuren nicht immer leicht zu verwischen sind und die Beweise damit zur Hand sind.

Über die Person

Domenik Vogt ist als Rechtsanwalt in Liechtenstein zugelassen. Schwerpunktmässig beschäftigt er sich mit Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht. Darüber hinaus befasst sich Domenik Vogt mit Fragen des allgemeinen Zivil- und Strafrechts, insbesondere unter dem Blickpunkt des Wirtschaftsstrafrechts.

13 polit:zeit 05/2023
Text: Dr. iur. Domenik Vogt, Rechtsanwalt und Counsel
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Domenik Vogt Rechtsanwalt und Counsel
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jugend:zeit

«In der Politik beschäftigt man sich mit allen Fragen»

Der 22-jährige Yannick Ritter aus Mauren studiert aktuell im 6. Semester (Bachelor) Wirtschaft und Politik (Internationale Beziehungen) an der Universität St. Gallen (HSG). Als jüngster Gemeinderatskandidat bei den Wahlen vom 5. März ist er mit grossem Erfolg in den Gemeinderat von Mauren gewählt worden. Super Yannick – herzliche Gratulation.

Interview: Johannes Kaiser

jugend:zeit 14 05/2023

Du hast etwas geschafft, was in deinem jugendlichen Alter nicht viele erreichen: den Sprung in den Gemeinderat. Was ging da am Wahlsonntag, 5. März, in dir vor?

Yannick Ritter: Der Tag hat für uns als VU-Ortsgruppe Mauren ja schon genial begonnen, als Peter Frick zum Vorsteher gewählt wurde. Dass ich dann auch noch in den Gemeinderat gekommen bin, hat mich wirklich sehr gefreut und bewegt. Deshalb kann ich mich nur nochmals bei allen Wählern und Unterstützern recht herzlich bedanken! Das Wahlresultat empfinde ich als ein grosses Zeichen der Wertschätzung und des Vertrauens. Ich werde mein Bestes geben, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Bei politischen Entscheiden auf Gemeinde- und Landesebene geht es um Weichenstellungen für die Zukunft – für die künftigen Generationen. Wird die Jugend ausreichend gehört?

Grundsätzlich ist es sicher auch hier in Liechtenstein so, dass die

Lobby der Jugendlichen eher gering ist. Wenn man sich die Abstimmungsresultate der letzten Jahre anschaut, würde ich ausser der Casino-Abstimmung vor einigen Wochen keine sehen, bei der das Interesse der jungen Leute durchgesetzt werden konnte. Das hat damit zu tun, dass wir weniger, finanzschwächer und weniger gut vernetzt sind im Sinne von Lobbygruppen. Zusätzlich dürfen viele von uns noch nicht wählen. Da die Frage auch künftige Generationen anspricht: Auch die Interessen der künftig Geborenen sollten in einer langfristigen Politik bereits Beachtung finden.

Andererseits sollte man der Politik auch nicht plump vorwerfen, dass sie die Jugend nicht hört. Die Struktur unseres Systems ist nun einmal so, dass man in jungen Jahren in die Schule geht, am Anfang der Karriere im Vergleich zum Ende eher weniger verdient und in noch nicht so einflussreichen Positionen sitzt. Ausserdem gibt es auch viele, die sich im jugendlichen Alter noch nicht so für Politik interessieren, was völlig in Ordnung ist. Wichtig ist für mich: Gibt es genügend Möglichkeiten

für die Jugend, sich zu engagieren? Gibt es also ein ernsthaftes Interesse von «deren da oben», dass wir mitmischen dürfen? Natürlich kann das noch mehr und besser sein. Bisher hat mir aber meine Erfahrung gezeigt, dass sich sowohl die Parteien als auch Privatleute sehr darüber freuen, wenn sich eine junge Person engagiert und sich Gehör verschaffen will. Gerade auch ältere Menschen finden das sehr erfrischend. Dafür bin ich wirklich dankbar.

Wird in der Ausbildung in den weiterführenden Schulen über gesellschaftspolitische Themen unterrichtet? Werden die jungen Menschen über die Möglichkeiten der Mitbestimmung informiert und wird mit ihnen diskutiert?

Gesellschaftspolitische Themen umfassen die Fragen, wie der Gesetzgeber und letztlich wir als Gesellschaft mit Rassismus, Gleichstellung von Mann und Frau oder den verschiedenen Sexualitäten umgehen. Ich mag mich nicht erinnern, dass wir den strukturellen Rassismus in den USA oder die Geschichte der Gleichstellung

von Mann und Frau in Liechtenstein behandelt hätten. Schade eigentlich. Insgesamt dürften solche Themen also sicher stärker im Lehrplan vertreten sein. Wie oft man aber darüber tatsächlich diskutiert, hängt stark von den Lehrpersonen und der Klassendynamik ab. Wir haben das vermutlich vergleichsweise oft gemacht, da meine Musik-Kunst-Klasse sehr sozial geprägt war. Aber bei meinen Freunden aus der Wirtschaftsklasse war das kaum Thema.

Welche politischen Themen stehen für dich mit Blick auf die künftigen Generationen an vorderster Stelle?

Wohlstand und Demokratie. Damit einher gehen die Probleme, welche diese beiden Grössen beschädigen können. Diesbezüglich würde ich die Klimakrise, den demographischen Wandel und die geopolitische Verschiebung weg vom Westen hin zu China und Indien nennen. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir versuchen, solche Entwicklungen zu unserem Besten zu nutzen. Man sollte trotz dieser Herausforderungen aber den Optimismus nicht verlieren. Liechtenstein hat in den vergangenen Krisen seine Widerstandsfähigkeit mehr als nur bewiesen – man denke nur an die Finanzkrise und den fundamentalen Wechsel in der Finanzbranche. Da haben die führenden Unternehmer und Politiker Gutes geleistet. Trotzdem, sollten die Worstcase-Szenarien eintreten, wie das im Klimabereich einige Forscher und Aktivisten beschwören, würden wir in 20 bis 30 Jahren schon nochmals vor ganz andere Probleme gestellt werden.

15 jugend:zeit 05/2023
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Yannick Ritter (22) im Gespräch mit Johannes Kaiser. Foto: Tatjana Schnalzger

business:zeit

16 business:zeit 05/2023

Finanzplatz Liechtenstein

Der Finanzplatz Liechtenstein zeichnet sich aus durch Vielfältigkeit, Modernität und Erfolg. Der Finanzdienstleistungssektor ist nach der Industrie der bedeutendste Wirtschaftszweig des Landes. Durch die EWR-Mitgliedschaft gelten in Liechtenstein dieselben gesetzlichen Anforderungen wie in den Ländern der EU. Deren Umsetzung wird überwacht von der Finanzmarktaufsicht (FMA), die international anerkannt und ins europäische Finanzaufsichtssystem integriert ist. Die FMA gewährleistet den Kundenschutz und die Missbrauchsbekämpfung. Mit Genehmigung der FMA (Geschäftsleiter Mario Gassner) dürfen wir aus der FMA-Spezialbroschüre «Finanzplatz Liechtenstein» zitieren.

Mit dem Banken-, Versicherungs-, Fonds- und Treuhandbereich ist der Finanzplatz stark diversifiziert. Er ist sicher und international vernetzt. Seine Kernkompetenzen liegen in einem breit gefächerten Dienstleistungsangebot für langfristige Vermögenslösungen. Die Marktteilnehmer sind Dienstleister für die lokale Wirtschaft und Bevölkerung ebenso wie für eine internationale Kundschaft. Liechtenstein fördert Innovationen im Finanzdienstleistungssektor durch unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen.

Attraktiver Marktzugang

Seit 1995 ist Liechtenstein Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR). Damit verfügen Finanzdienstleister über die volle Dienstleistungsfreiheit in allen Ländern der Europäischen Union sowie in Norwegen und Island. Zudem profitieren Unternehmen von einem privilegierten Zugang zur Schweiz –dies aufgrund der traditionell engen nachbarschaftlichen Wirtschaftsbeziehungen und des gemeinsamen Zollvertrags. Der Währungsvertrag mit der Schweiz definiert Liechtenstein darüber hinaus als Teil des Schweizer-Franken-Währungsraums, wodurch die Banken

den gleichen Zugang zur Refinanzierung bei der Schweizerischen Nationalbank haben wie Schweizer Institute

Internationale Regulierungskonformität

Der Finanzplatz bietet Kundinnen und Kunden ein hohes Mass an Sicherheit. Durch die EWR-Mitgliedschaft gelten in Liechtenstein die gleichen gesetzlichen Anforderungen wie in den Ländern der Europäischen Union. Deren Umsetzung wird überwacht von der Finanzmarktaufsicht (FMA), die international anerkannt und in das europäische Finan-

17 business:zeit 05/2023 Sonderthema – Banken & Finanzen

zaufsichtssystem integriert ist. Sie gewährleistet den Kundenschutz und die Missbrauchsbekämpfung. Um Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung zu verhindern, verfügt Liechtenstein über höchste Standards und ein wirksames Abwehrdispositiv. Im Bereich der Besteuerung setzt das Land die globalen Standards für Transparenz und Informationsaustausch um, die von der OECD entwickelt worden sind. Liechtenstein bietet eine stabile Rechts- und Gesellschaftsordnung mit sehr hoher Lebensqualität. Zur Attraktivität als Wirtschaftsstandort tragen die solide Finanzpolitik der öffentlichen Haushalte, kurze Verwaltungswege sowie transparente und berechenbare steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen bei. Das AAA-Rating Liechtensteins durch Standard & Poor’s ist Ausdruck dieser Verlässlichkeit.

Entwicklung des Finanzplatzes

Das Jahr 2022 ist geprägt gewesen von grossen geopolitischen Spannungen und Turbulenzen an den Finanzmärkten. Nichtsdestotrotz hat sich der liechtensteinische Finanzsektor als stabil und widerstandsfähig erwiesen. Er ist weiterhin profitabel und attraktiv für Neukunden. Die verwalteten Kundenvermögen der zwölf liechtensteinischen Banken, die sich vorwiegend auf das Private Banking und das internationale Wealth Management spezialisieren, sanken per Ende 2022 auf konsolidierter Ebene (Liechtensteiner Banken inkl. ausländische Gruppengesellschaften) um 3,1 % von CHF 424,4 Mrd. auf CHF 411,4 Mrd. Gründe für den Rückgang waren Währungseffekte und die negative Marktperformance. Abgefedert wurde die Entwicklung durch den nach wie vor stabilen Zufluss an Neugeldern. Die Kernkapitalquote (CET1) betrug Ende 2022 auf konsolidierter Ebene 19,6 %. Das Ergebnis der

Sonderthema – Banken & Finanzen

gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug für den Bankensektor

CHF 753,5 Mio. Damit stieg die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr (CHF 671,7 Mio.) um 12,2 %. Das starke Wachstum im Fondssektor der letzten Jahre milderte sich 2022 ab. Zwar stieg die Anzahl Fonds, das Fondsvolumen sank aufgrund der Marktentwicklung auf CHF 69,1 Mrd., gegenüber CHF 70,3 Mrd. im Vorjahr (– 1,4 %). Ende 2022 waren 847 liechtensteinische Single- und Teilfonds zugelassen, 35 mehr als im Vorjahr. Der Fondsplatz Liechtenstein bietet mit dem direkten europäischen Marktzugang und der internationalen Kompatibilität der Produkte attraktive Rahmenbedingungen für Fondsanbieter und Anleger.

Liechtenstein bietet eine stabile Rechts- und Gesellschaftsordnung mit sehr hoher Lebensqualität. Zur Attraktivität als Wirtschaftsstandort tragen die solide Finanzpolitik der öffentlichen Haushalte, kurze Verwaltungswege sowie transparente und berechenbare steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen bei. Das AAA-Rating Liechtensteins durch Standard & Poor’s ist Ausdruck dieser Verlässlichkeit. Die verwalteten Kundenvermögen der 95 Vermögensverwaltungsgesellschaften fiel im Jahr 2022 von CHF 59,6 Mrd. auf CHF 54,2 Mrd., was einem Rückgang von 8,9 % entspricht. Hauptgrund für die Abnahme ist die negative Marktentwicklung. Die Vermögensverwaltungsgesellschaften pflegten Ende 2022 mit 10’379 Kundenbeziehungen in etwa gleich viele, wie im Vorjahr (+ 0,2 %). Bei den Versicherungsunternehmen sind die Prämieneinnahmen im Jahr 2022 gestiegen und beliefen sich auf CHF 5,59 Mrd. Davon entfiel auf die Schadenversicherungen ein Anteil von CHF 3,75 Mrd. (67 %), auf die Lebensversicherungen CHF 1,78 Mrd. (32 %) und auf die

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Sonderthema – Banken & Finanzen

Rückversicherungen CHF 0,06 Mrd. (1 %). Die Schadenversicherungen konnten bei den Prämieneinnahmen ein Wachstum von 3,1 % verzeichnen, wärend der Rückgang bei den Lebensversicherungen 6,1 % betrug. Auch das Segment der Rückversicherungen musste einen Rückgang bei den Prämieneinnahmen verzeichnen – im Umfang von 16,7 %. Ende 2022 standen in Liechtenstein 16 Vorsorgeeinerichtungen der betrieblichen Vorsorge unter der Aufsicht der FMA. Der provisorische mittlere Deckungsgrad per Ende 2022 belief sich auf rund 103 %. Ende 2022 waren 22 Unternehmen für 48 Dienstleistungen nach dem Gesetz über Token und VT-Dienstleister (TVTG) registriert. Das Gesetz definiert die rechtlichen Anforderungen für das Erbringen von Dienstleistungen auf VT-Systemen. VT-Systeme sind auf vertrauenswürdigen Technologien beruhende Transaktionssysteme (z. B. die Blockchain), die eine Vielzahl von wirtschaftlichen Dienstleistungen ermöglichen.

Zahlen & Fakten

Hohe Kapitalisierung

Die Kapitalisierung der Liechtensteiner Banken ist im EU-Vergleich deutlich überdurchschnittlich.

Netto-Neugeldzufluss stabil

Der Netto-Neugeldzufluss der liechtensteinischen Banken ist stabil. Dennoch gingen die verwalteten Kundenvermögen aufgrund der Marktperformance leicht zurück.

Netto-Neugeldzufluss inkl. ausländischer Gruppengesellschaften

CHF 37,5 Mrd.

CHF 38,2 Mrd.

Effizienz unter Druck

Cost-Income-Ratio der liechtensteinischen Banken inkl. ausländischer GruppengesellschaftenMarktperformance leicht zurück.

71,5 % 69,7 %

71,0 %

Fondsplatz trotzt Marktentwicklung

Cost-Income-RatioAufgrund der Marktentwicklung sank das Fondsvolumen leicht. Die Anzahl Fonds steigt aber weiterhin.

532

2020 (Anzahl Fonds)

557

2021 (Anzahl Fonds)

561

2022 (Anzahl Fonds)

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2021 2022
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21 business:zeit 05/2023 FMA IKT-Richtlinie im Blick mit elleta sind Sie auf der sicheren Seite Wir unterstützen Sie gerne elleta AG | Gewerbeweg 15 | FL-9490 Vaduz | +423 222 70 70 | support@elleta.net | www.elleta.net UR S BÜCHEL A G Neutrales Beratungsunternehmen für Versicherungen seit 198 9 Versicherungs-Management Urs Büchel AG Wingart en 3 FL-9495 Triesen www Telefon +423 390 05 35 Email vmb@adon.li .vmb.li Urs Büchel Geschäf tsinhaber Anzeigen

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22 business:zeit 05/2023
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Ein Testament ist nicht für die Ewigkeit

Die Regierung hat im Frühjahr 2023 angekündigt, dass das liechtensteinische Erbrecht modernisiert und den heutigen Verhältnissen angepasst werden soll.

Was soll sich ändern?

Das Erbrecht soll flexibler als bisher ausgestaltet werden, indem Erblasserinnen und Erblasser künftig über einen grösseren Teil ihres Nachlasses «frei», also unbelastet von Pflichtteilen, verfügen können. Aus diesem Grund soll bspw. das Pflichtteilsrecht der Vorfahren (Eltern) aufgehoben werden.

Als weitere Änderung wird die Möglichkeit zur Abgeltung von Pflegeleistungen angedacht. Neu könnten gewisse Pflegeleistungen im Rahmen des Verlassenschaftsverfahrens geltend gemacht werden. Zudem sollen Testamente zu Gunsten der früheren Ehegattin oder des früheren Ehegatten bzw. der früheren eingetragenen Partnerin oder des früher eingetragenen Partners bei Auflösung der Ehe oder eingetragenen Partnerschaft als aufgehoben gelten. Dasselbe wäre während eines hängigen Scheidungsverfahrens oder während einer hängigen Auflösung einer eingetragenen Partnerschaft der Fall.

Dies sind einige der Änderungen, welche die Regierung vorgesehen hat. Aktuell findet zur betreffenden Vorlage das Vernehmlassungsverfahren statt und es ist davon auszugehen, dass die Rechtsänderungen im Jahr 2024 im Landtag beraten werden.

Redet ihr noch miteinander oder habt ihr schon geerbt?

So lautet ein geflügeltes Wort, welches deutlich machen soll, dass eine Erbschaft auch erhebliches Konfliktpotenzial birgt. In Bezug auf eine Erbschaft ist zu berücksichtigen, dass deren Anfall für die Erben in der Regel eine spürbare Verbesserung der finanziellen Verhältnisse bedeutet. Diese zu «erwarten», kann legitim oder nicht legitim sein, spielt aber für die Lebensplanung eines Erben häufig eine grosse Rolle. Jedenfalls ist die Konfliktbereitschaft in vielen Fällen vorhanden, wenn diese Erwartungen ganz oder teilweise enttäuscht werden. Entsprechend kann bereits jetzt überlegt werden, ob die geplanten Änderungen des Erbrechts eine Bedeutung für den eigenen Nachlass haben werden und welche Anpassungen im eigenen Testament notwendig sein könnten. Voraussichtlich werden die neuen Bestimmungen nämlich auch dann anzuwenden sein, wenn ein Testament noch nach dem «alten» Erbrecht erstellt wurde. Massgebend wird voraussichtlich nur sein, ob ein Erblasser oder eine Erblasserin noch während Geltung des «alten» oder aber schon nach dem «neuen» Erbrecht verstirbt. Wann das Testament erstellt wurde, spielt für die Anwendung des neuen Erbrechts hingegen aber keine Rolle.

Wann sollte man Testamente noch ändern? In der Regel sollte man das eigene Testamente alle drei bis fünf Jahre kritisch hinterfragen. Zumindest eine Überprüfung des Testaments durch einen Rechtsanwalt ist empfohlen, wenn dabei eine der folgenden Fragen mit «Ja» beantwortet werden kann:

Haben sich die persönlichen Lebensumstände verändert (Trennung, Scheidung, Tod des Partners, Krankheit etc.)? Haben sich persönliche Beziehungen verschlechtert oder verbessert? Kommen Personen im Testament vor, die nichts mehr oder weniger erhalten sollen? Fehlen andererseits Personen, die (umfangreicher) begünstig sein müssten? Sind wesentliche Vermögenswerte hinzugekommen oder abgeflossen? Werden Liegenschaften zunehmend als Belastung empfunden?

Häufig lässt sich eine stimmige Nachlass- und Vorsorgeplanung nicht über ein Testament allein realisieren, sondern es bedarf weiterer sachkundig verfasster Urkunden, um ein «sinnvolles Ganzes» zu schaffen.

In Abhängigkeit der konkreten Situation sind dies z. B. Liegenschaftsverträge, Erb- und / oder Pflichtteilsverzichte, Vorsorgevollmachten als auch Patientenverfügungen. Was konkret benötigt wird, hängt von den konkreten Lebensumständen, den Familienverhältnissen als auch den zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb einer Familie ab. In vielen Fällen ist es unumgänglich und erspart auch gerichtliche Auseinandersetzungen innerhalb der Familie, wenn bereits in einem frühen Stadium ein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwältin beigezogen wird.

23 business:zeit 05/2023
Dr. Klemens Jansen ist Rechtsanwalt mit Tätigkeitsschwerpunkt Vorsorge- und Nachlassplanung in der Kanzlei BATLINER WANGER BATLINER (www.bwb.li).

Vertrauen, vertrauen, vertrauen

Die Credit Suisse Group (CS) wurde am 19. März 2023 in einer gemeinsamen Aktion von Bundesrat, Schweizerischer Nationalbank (SNB) und Finanzmarktaufsicht (FINMA) mittels Notrechts der UBS Group einverleibt.

Unweigerlich wird man an die Finanzkrise erinnert, als im Jahr 2008 die SNB der UBS einen Kredit in Höhe von sechs Milliarden Schweizer Franken gewähren musste, um die Bank vor den Auswirkungen der Finanzkrise zu schützen. Zusätzlich zu diesem Kredit hat die SNB schon damals eine Risikogarantie in Höhe von 54 Milliarden Schweizer Franken für bestimmte Vermögenswerte der UBS übernommen.

War die CS unterkapitalisiert?

Bei der CS bewegten sich die Kennzahlen stets im grünen Bereich. Das Eigenkapital und die liquiden Mittel waren über den von den Behörden geforderten Beträgen und der CS wurde testiert, dass sie auch den Kriterien der «Too Big To Fail» (TBTF)-Regulierungen genüge. Das heisst, dass auch die erhöhten Anforderungen von der CS erfüllt waren, welche nach der Rettung der UBS durch den Bund im Jahr 2008 infolge der Finanzkrise gefordert wurden. Zudem wurden ab 2022 die Liquiditätsanforderungen nochmals nach oben angepasst. Dennoch ging der Untergang rasend schnell.

Was führte zum Untergang der Crdit Suisse?

Seit 2021 wiegen die Verluste des Hedgefonds Archegos und der Greensill-Fonds schwer auf der CS. Durch das schlechte

Management der Bank wurden seither ständig neue Hiobsbotschaften zu Tage gefördert. Die enormen Verluste im Investmentbanking und die vielen Bussen

wegen Nichteinhaltung von Regeln führten zu einem enormen Vertrauensverlust. Die CS wurde mit schlechten Medienberichten überhäuft. Die Kunden waren

verunsichert und zogen immer mehr Gelder ab – es gab einen sogenannten Bank-Run, der letztlich zum Untergang der CS führte.

Was hat die Börse zum Untergang beigetragen?

In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass die heutigen technischen Möglichkeiten an den Handelsplätzen und die in den letzten Jahrzehnten entstandenen grossen Börsenplayer wie Pensionskassen, Hedgefonds, gigantische Vermögensverwaltungsgesellschaften, Versicherungen und andere nicht dazu beitragen, den Handel überschaubarer zu gestalten. Mit Leerverkäufen, Optionen und Futures etc. werden Hebelwirkungen erzielt, welche das Ausmass noch drastisch erhöhen. Dazu kommen teils zweifelhafte Medienberichte, welche das Ihrige zu Bank-Runs beitragen. All diese für den Aktienkurs relevanten Einflüsse sind jedoch für das Unternehmen selbst, abgesehen von den schlechten Schlagzeilen, nicht unmittelbar relevant, da zur Bilanz und Erfolgsrechnung kein direkter Einfluss besteht. Der Aktienkurs kann sogar völlig unterschiedlich zu den wirtschaftlichen Daten verlaufen, da er oft eine Zukunftsbetrachtung darstellt. Beispielsweise war der Kurs der CS-Aktie schon einmal so drastisch eingebrochen, nämlich von Juli 2015 bis Juli 2016,

24 business:zeit 05/2023
Text: lic. oec. Karlheinz Ospelt Sonderthema – Banken & Finanzen Karlheinz Ospelt, lic. oec. HSG, war von 2007 bis 2020 Mitglied des Verwaltungsrates der NEUE BANK AG, Vaduz, davon zehn Jahre als Präsident. 2021 wurde er von der Bank zum Ehrenpräsidenten ernannt.

damals innert eines Jahres von 26,50 auf 11 Franken. Anfangs 2018 lag er bei rund 17,60 Franken.

Wie sahen die Zahlen der CS Ende 2022 aus?

Im Jahr 2022 schrieb die CS einen Jahresverlust von 7,3 Milliarden Franken. Nicht nur wegen einer im Herbst 2022 erfolgreich durchgeführten Kapitalerhöhung von rund 4 Milliarden Franken blieb die CS auch nach diesem erneuten Verlust mit rund 45 Milliarden Ende 2022 noch hinreichend kapitalisiert, und sie erfüllte dabei stets die regulatorischen Kapitalanforderungen.

Im Bereich der Liquidität geriet sie jedoch zunehmend unter Druck. Letztlich reichten wohl einige unpassende Wortmeldungen, z. B. durch den Vertreter der Saudi National Bank, dass keine weiteren Mittel mehr in die CS investiert würden, oder die völlig unzureichende Informationspolitik des Verwaltungsrats und dessen Präsidenten sowie des CEOs. Der Verlust an Vertrauen führte zu einem Bank-Run, also zum Abzug von immer mehr Kundengeldern.

Analysten schätzten, dass der Abzug von 100 Milliarden Franken an Kundengeldern das Ertragspotenzial der Bank um ca. fünf Milliarden reduziert und damit die Erfolgsrechnung in dieser Höhe belastet.

Dennoch beteuerten die FINMA und die SNB noch am 15. März 2023 in einem gemeinsamen Statement, dass zu diesem Zeitpunkt die CS nach wie vor alle Kapital- und Liquiditätsanforderungen erfülle. Sie wollten so die Lage beruhigen. Gleichzeitig hat die SNB öffentlich angekündigt, der CS bei Bedarf Liquidität zur Verfügung zu stellen. Dabei handelte es sich um die im regulären Rahmen möglichen Liquiditätshilfen der SNB (Emergency Liquidity Assistance; ELA).

Aber alles half nichts: Schon einen Tag später, am 16. März 2023, leitete der Bundesrat nach Rücksprache mit FINMA und SNB an seinen Sitzungen vom 16. und 19. März 2023 Massnahmen in die Wege, die die Zahlungsfähigkeit der CS und deren Übernahme durch die UBS sicherstellen sollten.

Welche Varianten hätte es zur Rettung der CS noch gegeben?

Eine Variante wäre gemäss der «Too Big To Fail»-Gesetzgebung die Abspaltung des Schweizer Geschäfts gewesen. Das hätte bedeutet, dass man die ganze Bankgruppe in Konkurs gehen lässt und nur die Weiterführung der für die Schweiz systemrelevanten Funktionen der Bank sichert. Im Zusammenhang mit dem Ausfall der amerikanischen Silicon Valley Bank Mitte März 2023 war der Druck der ausländischen Behörden aber wohl ein zentraler Punkt, davon abzusehen. Es wurde somit nicht nur vom Bundesrat und den Aufsichtsbehörden befürchtet, dass damit eine internationale Finanzkrise die Folge sein könnte.

Ein andere Variante hätte die Übernahme der CS durch den Staat sein können. Damit wären alle Risiken der Bank auf den Bund übertragen worden. Und dann hätte es grundsätzlich wohl auch noch die Variante gegeben, mit einer Massnahme zuzuwarten, wie sich die Situation entwickelt, wenn genügend Liquidität zur Verfügung gestellt worden wäre. Immerhin betrug das Eigenkapital der CS Ende 2022 noch 45 Milliarden Franken.

Gemäss Aussagen von Bundesrätin Karin Keller-Sutter in der Nationalratssitzung waren aber in der Zeit vom 18. bis 20. März 2023 weitere «gigantische» Liquiditätsabflüsse nicht nur im Ausland, sondern auch in der Schweiz selbst, seitens der CS zu verzeichnen. Ausserdem wurde bekannt, dass bei der CS ganze Teams zu anderen Banken wechselten und ihre Kunden mitnahmen.

Ob die unter Anwendung von Notrecht gefundene Lösung die beste war, wird sich zeigen. Jedenfalls stellen sich viele Fragen, z. B. jene, ob der Kaufpreis für die UBS mit 3 Milliarden Franken für die Akquisition der CS richtig angesetzt war.

Welche Beträge werden vom Bund der SNB zur Verfügung gestellt? Konkret betrifft dies eine Ausfallgarantie des Bundes für 100 Milliarden Franken zugunsten der SNB, welche ihrerseits der UBS und der CS diese Liquidität zur Verfügung stellt (Public Liquidity Backstop). Weitere Liquiditätshilfen im Wert von bis zu 100 Milliarden Franken für die UBS und die CS, welche bei der Nationalbank beansprucht werden können, wurden vereinbart, obwohl diese für die Nationalbank nicht gesichert, sondern nur

mit einem Konkursprivileg versehen sind (Emergency Liquidity Assistance, ELA+). Rechnet man die der CS Group schon vorgängig von der Nationalbank gewährte Liquiditätsspritze von 50 Milliarden Franken dazu, die sogenannte Emergency Liquidity Assistance, ELA, welche die CS gemäss eigener Mitteilung vom 16. März 2023 in diesem Rahmen bereits gezogen hat, beträgt die gesamte zur Verfügung stehende Position der Nationalbank 250 Milliarden Franken.

Zusätzlich garantiert der Bund für weitere 9 Milliarden Franken als nachrangige Verlustabsicherung an die UBS zur Absicherung von allfälligen Verlusten beim Verkauf von schwierig zu bewertenden Aktiven der CS, wenn die UBS vorgängig einen Verlust von 5 Milliarden Franken erlitten hätte.

Was ist die Gegenleistung für Bund und SNB?

Für die Liquiditätsdarlehen erhält der Bund eine Bereitstellungsprämie von 0,25 Prozent pro Jahr auf der Höhe der Ausfallgarantie von 100 Milliarden Franken, somit 250 Millionen Franken ab dem 20. März 2023. Für effektiv beanspruchte Liquiditätshilfe-Darlehen mit Ausfallgarantie könnten für den Bund und die SNB potenziell weitere Einnahmen entstehen. Die entsprechend vereinbarte Risikoprämie beträgt je 1,5 Prozent.

Wie geht es weiter?

Diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. So dürfte wohl die vollständige Abschreibung der eigenkapitalbezogenen AT1-Anleihen der CS im Umfang von rund 16Milliarden Franken infolge der behördlich verfügten Übernahme durch die UBS zu weiteren Rechtsstreitigkeiten führen, zumal die Aktionäre wenigstens noch einen kleinen Teil ihrer Investition retten konnten. Letztere erhalten nämlich für 22,48 CS-Titel eine (einzige) UBS-Aktie, was zum Zeitpunkt der Entscheidung einem Wert von 0,76 Franken entsprach, ein Verlust von rund 60 Prozent zum letztgehandelten Tageskurs! Zu Jahresbeginn 2023 notierte die Aktie mit 2,9 Franken an der Börse – der Verlust im 1. Quartal 2023 belief sich somit total auf fast 75 Prozent!

Die CS und die UBS und damit auch der eingeschlagene Weg von Bundesrat, SNB und FINMA werden noch zu vielen Fragen führen, davon bin ich überzeugt.

25 business:zeit 05/2023
Sonderthema – Banken & Finanzen

LGT engagiert sich für vielseitige Perspektiven und gemeinsame Werte

Was viele nicht wissen: Die Finanzbranche ist nicht nur ein interessanter, sondern auch ein äusserst vielfältiger Arbeitgeber mit attraktiven Anstellungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten. Die LGT setzt sich zum Beispiel konsequent für die fachliche und persönliche Entwicklung ihrer Mitarbeitenden ein.

Der Erfolg eines Unternehmens steht und fällt mit qualifizierten und kompetenten Mitarbeitenden. Davon ist die LGT überzeugt und legt deshalb grossen Wert auf die aktive Entwicklung und Förderung ihrer Mitarbeitenden. Als Familienunternehmen im Besitz des Fürstenhauses von Liechtenstein hat sie ein sehr langfristig ausgelegtes Geschäftsmodell und bekennt sich zu nachhaltigem Denken und Handeln auf allen Ebenen – auch in Bezug auf ihre Mitarbeitenden.

Entwicklungswege

Die LGT fördert all ihre Mitarbeitenden: ob sie gerade von der Schule oder Uni kommen oder erfahrene Fach- bzw. Führungskräfte sind. Dabei profitieren die Mitarbeitenden von vielfältigen Karrierepfaden – sowohl innerhalb ihrer Funktion als auch bereichsübergreifend. «Die individuelle Entwicklung und damit das Empowerment unserer Mitarbeitenden sind Schwerpunkte unseres Leitbildes. Wir pflegen eine Kultur, die Mitgestalten fördert», erklärt Mathias Oberholzer, Group Head Human Resources. Er ist überzeugt: «Wir bieten unseren Mitarbeitenden attraktive Karrieremöglichkeiten in einem modernen Umfeld. Das bestätigen regelmässig die Erkenntnisse aus der Studie Great Place to

Work. Wir sehen uns aber ebenso als ‹great place to have impact›.»

Dabei ist es der LGT wichtig, neben Führungskarrieren auch attraktive Fachkarrieren anzubieten. Aus diesem Grund hat die Bank Karrierepfade in den unterschiedlichsten Fachprofilen entwickelt, die den Mitarbeitenden helfen, die nächsten Schritte ihrer beruflichen Entwicklung zu definieren und anzugehen. «Damit schaffen wir auch in einem hierarchisch flach organisierten Unternehmen attraktive und interessante Entwicklungswege.»

Aus- und Weiterbildung ganzheitlich betrachtet

Im Fokus steht aber nicht nur die Förderung der fachlichen und unternehmerischen Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ebenso wichtig sind der Bank die sozialen Kompetenzen. Deshalb investiert die LGT in eine ganzheitliche Aus- und Weiterbildung. Dafür stehen verschiedene Lernplattformen zur Verfügung – online, hybrid oder persönlich vor Ort.

Ein spezielles Weiterentwicklungsprogramm bietet die Liechtenstein Academy, die auf Schloss Freudenfels am Bodensee beheimatet

ist. Gerade bei diesen Angeboten steht nicht die fachliche, sondern die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung im Vordergrund.

International präsent, durch gemeinsame Werte verbunden

Die LGT hat ihren Hauptsitz in Vaduz und beschäftigt in Liechtenstein über 1300 Mitarbeitende in verschiedensten Funktionen vom Relationship Management über Investment Advisory und Compliance bis hin zur IT. Darunter sind auch zahlreiche Spezialistinnen und Spezialisten aus dem grenznahen Ausland.

LGT Private Banking beschäftigt derzeit über 4000 Mitarbeitende an mehr als 25 Standorten in Europa, Asien, Australien und dem Mittleren Osten und bietet ihnen ein spannendes, internationales Arbeitsumfeld. Der

26 business:zeit 05/2023

weltweite Dialog wird aktiv gefördert, sei es mit kurzen oder mehrjährigen Aufenthalten und Einsätzen, zum Beispiel in London, Hongkong, Singapur oder Dubai. «Dieser Austausch ist uns sehr wichtig, denn wir wollen andere Denkweisen und Kulturen verstehen, einerseits, um unseren internationalen Kunden massgeschneiderte Lösungen bieten zu können», erklärt Elvira Knecht, Head Human Resources LGT Liechtenstein. «Andererseits hilft er uns, unsere Kultur als modernes und agiles Unternehmen mit Werten, die auf Unternehmertum, gegenseitigem Respekt und kooperativem Miteinander basieren, weltweit zu stärken.»

Flexible Arbeitsmodelle für unterschiedliche Lebensphasen

Dass dies der LGT gut gelingt, bestätigen zum Beispiel die Ergebnisse der letzten Umfrage «Great Place to Work 2021». In deren Rahmen wurde die LGT nicht nur national, sondern auch europaweit als einer der besten Arbeitsplätze ausgezeichnet. Das Unternehmen punktet ebenfalls damit, dass die Mitarbeitenden bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie unterstützt werden.

«Dazu gehören zum Beispiel flexible Arbeitsmodelle für verschiedene Lebensphasen», erklärt Elvira Knecht: «Sie sind für uns selbstverständlich».

Auch bei der LGT haben die vergangenen beiden Jahre einen prägenden Einfluss auf die Entwicklung hin zu einer neuen Arbeitswelt gehabt. Homeoffice ist Teil der Unternehmenskultur geworden. Für viele ist es mittlerweile selbstverständlich, von zu Hause wie auch im Office zu arbeiten.

Dies hatte in einigen Bereichen einen sichtbaren Einfluss auf das Unternehmen. Im Dialog mit den Mitarbeitenden wurden immer mehr flexible Büroflächen ausgewiesen. In den freundlich gestaltenten, offenen Räumlichkeiten gibt es neben Einzelarbeitsplätzen auch Bereiche für

Videokonferenzen, die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen oder zum ungestörten Arbeiten. Auch in bestimmten Begegnungszonen ist Raum für das informelle Treffen oder die Absprache bei einem Kaffee. All das trägt laut Elvira Knecht dazu bei, dass das Arbeitsklima bei der LGT auch in Zukunft gut ist, denn schliesslich «wollen wir für unsere Mitarbeitenden langfristig ein attraktiver Arbeitgeber sein».

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Ein Land – ein Sender Radio Liechtenstein

Seit dem 1. März 2023 ist der Österreicher Christian Marold neuer Geschäftsführer des Liechtensteinischen Rundfunks. Er gibt einen Einblick in die Zukunft des Senders und seine Ansichten zum vielleicht «geilsten» Medium im Land: Radio Liechtenstein.

Text: Redaktion LRF

Egal, ob gerade ein Song gespielt wird oder ein Wortbeitrag im Radio läuft: Wenn man aufgrund einer der beiden genannten Faktoren im Auto sitzen bleibt, dann hat ein Radiosender alles richtig gemacht. Vieles wird auch über die Stimme des Moderators oder der Moderatorin bewirkt. Die Stimme ist Ausdruck von Macht. Sie ist wie ein Fingerabdruck. Sie ist einzigartig. Eine Stimme kann Menschen bewegen, berühren und genau an einem Ort treffen, den man vielleicht als Seele beschreiben kann.

Mit der Stimme kann man viel erzeugen, in der Radiosprache ist es das berühmte «Kino im Kopf». Stimmen werden geliehen, verstellt, unterdrückt und verstärkt. Die Stimme ist Instrument und Werkzeug zugleich.

Hat Radio überhaupt noch Zukunft?

Diese Frage stellt sich vor allem die Medienbranche in regelmässigen Abständen. Und das seit mehr als 20 Jahren. Das ist eine ähnliche Diskussion wie jene über das Ablaufdatum von Printprodukten. Der grosse Unterschied ist aber, dass Radio je nach Sendegebiet sowohl in Reichweite als auch in der täglichen Nutzung nicht abnimmt, sondern zunimmt. Die Werbeerlöse stagnieren im deutschsprachigen Raum. Dadurch wird eine Finanzierung immer schwieriger. Informationen im und durch das Radio haben dennoch ihre Berechtigung

– auch in Zukunft. Durch die duale Option Radio zu empfangen, können sich die Hörer aussuchen, was sie gerade bevorzugen: linear-terrestrisch oder komplett digital.

Radio Liechtenstein bietet beide Wege an, um das Programm zu hören und zu empfangen.

Was ist die Besonderheit von Radio Liechtenstein?

Menschen, Kultur und Geschichte eines Landes hörbar so abzubilden, sodass die Hörerinnen und Hörer das Gefühl haben, damit akustisch ein Stück Heimat vermittelt zu bekommen. Das, was im Sendernamen steht, muss die tägliche Herausforderung des gesamten Teams von Radio Liechtenstein sein. Es muss in die DNA eines jeden Mitarbeiters übergehen. Regionalität in Form von Land und Leuten ist nicht nur ein Bildungs- und Kulturauftrag von Radio Liechtenstein, sondern grenzt klar ab von durchformatierten Radiosendern.

Wohin geht die Reise von Radio Liechtenstein?

Die Kernkompetenz beziehungsweise der Markenkern von Radio Liechtenstein wird weiterhin sein: Ein Land – ein Radio. Die Fragen, auf welchen Wegen das Programm ausgespielt wird und welche On-Demand-Angebote Radio Liechtenstein im Programm hat, wird den zukünftigen Strategieweg bestimmen, der vom Verwaltungsrat in Absprache mit der Geschäftsführung beschlossen wird. Für die Um-

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Christian Marold, Geschäftsführer, Liechtensteinischer Rundfunk

setzung des zukünftigen Weges steht Radio Liechtenstein ein kompaktes Team zur Verfügung. Das Team ist buntgemischt aus erfahrenen Radioprofis und jungen, ambitionierten Mitarbeitern, die bereits durch zahlreiche Aktionen und Ereignisse ihr Talent unter Beweis gestellt haben. Auf dieses Fundament kann auch der neue Geschäftsführer zugreifen. Christian Marold hat selbst über zehn Jahre Radioerfahrung und ist mittlerweile seit knapp 20 Jahren in der Medienbranche

tätig. «Radio Liechtenstein ist nicht nur ein Radiosender mit öffentlich-rechtlichem Auftrag, er sendet für ein Land mit vielen Facetten und Besonderheiten.

Wenn man die Geschichte, die geografische Lage und die Kultur des Fürstentums Liechtenstein versteht, hat man auch die Zukunft von Radio Liechtenstein verstanden. Wenn ein Liechtensteiner oder eine Liechtensteinerin vielleicht einmal das Fürstentum aufgrund von Beruf

oder Familie verlassen sollte, dann wäre es doch toll, wenn er oder sie egal auf welchem Weg Radio Liechtenstein als Begleiter mitnimmt. Wenn das passiert, haben wir als Radiosender alles richtig gemacht. Ein Stück Heimatgefühl mitnehmen. Das ist Radio Liechtenstein, das sind wir. Auch in Zukunft.», sagt Christian Marold.

Radio Liechtenstein wird in Zukunft auch mehr in Richtung Dienstleistung gehen, wobei

Unterhaltung und Information nicht zu kurz kommen werden.

Wer mehr über Radio Liechtenstein erfahren möchte, sollte ganz einfach den Sender fest als Favorit im Senderspeicher programmieren oder die zahlreichen Streamingangebote nutzen, auf denen Radio Liechtenstein zu finden ist. Alle weiteren Informationen finden sich auf radio.li.

29 business:zeit 05/2023

Büro Marxer: Die Kompetenz im Land nutzen

Canon und Büro Marxer pflegen seit vielen Jahren eine bewährte Partnerschaft, die inzwischen mit dem «Canon Gold Label» ausgezeichnet worden ist. Gerade im Geschäft mit Druckern und Kopierern ist eine solch solide Zusammenarbeit, basierend auf gegenseitigem Vertrauen, von grossem Nutzen für die Endkunden, die bei Büro Marxer wie Canon an erster Stelle stehen.

Der Verleihung des «Canon Gold Labels» an Büro Marxer ging ein langjähriges gemeinsames Wachstum voran. «Wir wollten immer die besten Konditionen für unsere Kunden. Mit dem Gold Label, für das wir entsprechendes Know-how vorweisen mussten, können wir deren Bedürfnissen inzwischen noch besser gerecht werden», sagt Verkaufsleiter Alessandro Della Pietra. Er verweist auf die immer stärker zunehmende Bedeutung des Datenschutzes im Druckergeschäft. «Das gilt für den Treuhandbereich genauso wie für andere Branchen.» Es fängt an mit der Authentifizierung am Gerät, die sicherstellt, dass heikle Dokumente nicht in die falschen Hände gelangen. «Ist das noch nicht ausreichend, kann ein Kunde aber jederzeit auch aufrüsten. Das geht hin bis zu einer Übersicht über alle gedruckten Dokumente, zu elektronischen Kopien, die archiviert werden, oder zu hinterlegten Mailadressen, auf welche die Dokumente geschickt werden. So lässt sich im Notfall immer nachweisen, wer was ausgedruckt hat.»

Kombination der Stärken beider Unternehmen

Mit der Gold-Partnerschaft stellt Büro Marxer sicher, dass die Kunden von optimierten Dienstleistungen, angefangen vom Toppservice bis zur Sicherheit und Datenschutz und Kostenoptimierung Datenschutz, profitieren. «Unser Mehrwert ist, dass wir solche und viele weitere Lösungen, auch mit anderen Marken, in kurzer Frist realisieren können. Wir erfüllen so viele Kundenwünschen, wie es nur irgend möglich ist und sind stets offen für Anliegen»,

sagt Alessandro Della Pietra. Geschäftsführer Josef Marxer bringt es folgendermassen auf den Punkt: «Canon hat qualitativ äusserst hochwertige Geräte. Sie erfüllen alle heute nötigen Funktionen – mit Cloud-Lösungen oder ohne –, sind äusserst leise, verursachen kaum Emissionen und brauchen wenig Strom. Unsere Services bieten gleichzeitig eine weitere Reihe von Vorteilen: Wir liefern Toner auto-

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Bezahlbarer Wohnraum

Im reichen Liechtenstein ein sozialpolitisch wichtiges Thema

Das «Dach über dem Kopf» gehört zu unseren Grundbedürfnissen. Das Wohnen beansprucht in der Regel einen relevanten Teil des Einkommens. Aktuell rücken die Wohnkosten vor allem wegen höherer Zinsen und Energiepreise stärker ins Blickfeld. Und wer die Berichterstattung über die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt in der benachbarten Schweiz verfolgt, fragt sich, ob nicht auch Liechtenstein über kurz oder lang eine Wohnungsnot droht. Diese Fragenstellungen haben Zukunft.li dazu bewogen, das Thema näher zu beleuchten und eine Kurzpublikation mit dem Titel «Mietwohnungsmarkt Liechtenstein, Vergleich – Entwicklung – Hintergründe» vorzulegen.

Eines vorweg: Wer sich mit diesen Fragen beschäftigt, stösst rasch auf Datenlücken. Aktuelle Informationen zum Wohnungsmarkt werden in Liechtenstein nicht erhoben. Wir wissen beispielsweise nicht, wie das Grundeigentum verteilt ist und können deshalb nicht überprüfen, ob das Grundverkehrsgesetz sein Ziel «einer möglichst breiten, sozialverträglichen und der Grösse des Landes entsprechenden Streuung» erreicht. Auch aktuelle Daten zu Mieten, Boden- und Immobilienpreisen liegen nicht vor. In anderen Bereichen hat sich die Datenlage in den letzten Jahren verbessert, es fehlen aber immer noch wesentliche Informationen, die für eine Beobachtung der Entwicklung notwendig wären. Dieses Manko bestätigte die Regierung im vergangenen Jahr. Sie hielt fest, dass die Datenlage zur Analyse und Bewertung der Preisdynamik auf dem Boden- und Immobilienmarkt verbessert werden müsse. Wir können also hoffen, dass sich diesbezüglich etwas tut.

Entwicklung der Haushaltsgrössen

Die Nachfrage nach Wohnraum wird durch die Bevölkerungsentwicklung und die Haushaltsgrösse bestimmt. Je kleiner die durchschnittliche Haushaltsgrösse, desto mehr Wohnungen werden für die gleiche Anzahl von Personen benötigt. Betrachten wir den Zeitraum von 1980 bis 2020: In diesen 40 Jahren ist die Bevölkerungszahl um durchschnitt-

lich 1,1 Prozent pro Jahr gestiegen. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Haushalte um jährlich 1,8 Prozent an. Als logische Konsequenz ist die Belegungsdichte – also die durchschnittliche Anzahl Personen pro Haushalt – von 3,0 auf 2,2 gesunken. Sehr deutlich wird dies, wenn man die Entwicklung der Haushaltsgrösse betrachtet. Die 1- und 2-Personen-Haushalte haben seit 1980 stark zugelegt. Bei den grösseren Haushalten hat sich die Entwicklung hingegen stark abgeflacht bzw. ist rückläufig.

Angebotsüberschuss auf dem Wohnungsmarkt?

Ende 2021 standen vier Prozent der Wohnungen leer. Vergleicht man jedoch den Leerstand mit der Nachfrage durch neue Haushalte, zeigt sich im Zeitraum 2014 bis 2021 ein durchschnittlicher Überschuss von rund 340 Wohnungen. Ob eine Wohnung leer bleibt oder nicht, hängt aber auch stark von deren Baujahr ab. Die höchste Leerstandsquote mit fast 7 Prozent weisen Wohneinheiten aus den

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Text: Thomas Lorenz, Stiftung Zukunft.li Die Abbildung zeigt die Anzahl Haushalte nach Haushaltsgrössen vom 1-Personen-Haushalt bis zu Haushalten mit sechs und mehr Personen von 1980 bis 2020. Quelle: Amt für Statistik

1960er-Jahren auf. Allerdings gibt es «den» Wohnungsmarkt nicht. Pauschale Aussagen zum Wohnungsmarkt sind schwierig zu treffen, denn jede Wohnung unterscheidet sich von anderen, zum Beispiel nach Lage, Ausbaustandard oder Alter. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass in einzelnen Teilmärkten kein Angebots-, sondern ein Nachfrageüberschuss herrscht, beispielsweise im Markt für neue 3,5-Zimmer-Wohnungen.

Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum

Ist Wohnen in Liechtenstein erschwinglich oder nicht? Diese Frage ist gesellschaftspolitisch sehr relevant, kann aber nicht abschliessend beantwortet werden, da auch diesbezüglich derzeit noch wichtige Daten fehlen. Wesentlich wären Angaben zu den Haushaltseinkommen. Diese dürften in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen und hoffentlich dazu beitragen, dass solche und ähnliche sozialpolitische Fragen gezielter diskutiert werden können, als dies heute der Fall ist.

Die durchschnittliche Bruttomiete für eine 2-Zimmer-Wohnung stieg von 2010 bis 2020 um 6 Prozent auf rund 1200 Franken an, für eine 4-Zimmer-Wohnung mussten fast 2000 Franken oder 7 Prozent mehr bezahlt werden. Allerdings ist der Unterschied zwischen neueren und älteren Wohnungen beträchtlich. Im Durchschnitt müssen Mieterinnen und Mieter für eine Wohnung mit Jahrgang 2016 bis 2020 einen um 25 Prozent höheren Preis zahlen als für Wohnungen aus den 1990er-Jahren.

Als Faustregel für die Tragbarkeit von Mieten werden oft 30 Prozent des Haushaltseinkommens genannt. Ob eine Wohnung bezahlbar ist, hängt aber von verschiedenen weiteren Faktoren ab, insbesondere von der Haushaltsgrösse. Die vorhandenen Daten – es handelt sich dabei um den steuerbaren Bruttoerwerb der Haushalte – lassen keine abschliessende Gesamtbetrachtung zu, weil vor allem Transferleistungen des Staates (Prämienverbilligungen, Ergänzungsleistungen, Hilflosenentschädigungen etc.) und Vermögenserträge nicht berücksichtigt werden. Auf den steuerlichen Erwerb abgestützt zeigt der Vergleich dennoch, dass in der aktuellen Situation die Mietaufwendungen für den Grossteil der Haushalte tragbar sein dürften. Ein starkes Indiz dafür ist auch, dass die Mietbeiträge des

Staates für Familien mit tiefem Einkommen von 2010 bis 2021 um 19 Prozent gesunken sind. Vier von fünf an einer Umfrage von Zukunft.li beteiligten Immobilienunternehmen sind der Meinung, dass aktuell ausreichend bezahlbarer Wohnraum auch für Haushalte mit geringem Budget vorhanden ist. Allerdings gestaltet sich die Wohnungssuche für einzelne Personengruppen schwieriger, z. B. für Drittausländer, Sozialhilfeempfänger und seit der Pandemie zunehmend auch für Mieter mit Haustieren.

Auch eine Frage des Anspruchs

Die Wohnungsgrösse und der Ausbaustandard sind entscheidende Komponenten für die Miethöhe. Ein Vergleich mit den Nachbarkantonen St. Gallen und Graubünden zeigt, dass die durchschnittlichen Mieten dort um über 20 Prozent tiefer liegen. In Liechtenstein wird aber auch deutlich mehr Wohnfläche pro Kopf beansprucht. Seit 2000 ist sie um 12 Prozent auf 55 Quadratmeter gestiegen, in St. Gallen und Graubünden liegt der Wert mit rund 48 Quadratmetern deutlich tiefer.

Ausblick – droht Liechtenstein eine Wohnungsnot?

Ob der zukünftige Zuwachs an Haushalten durch Leerstandsabbau und zusätzliche Bautätigkeit gedeckt werden kann, lässt sich kaum abschätzen. Ein deutlicher Rückgang

der Bautätigkeit, wie er in der Schweiz beobachtet wird, ist in Liechtenstein nicht auszumachen. Welche Gründe für die unterschiedlichen Entwicklungen ausschlaggebend sind, müsste allerdings vertiefter untersucht werden. Liechtenstein kennt ein liberales Mietrecht und unterstützt Familien mit tiefen Einkommen mit Mietbeiträgen. Insgesamt hat Liechtenstein mit dieser bedarfsorientierten Politik einen effektiven und effizienten Weg eingeschlagen. Anhaltend steigende Bodenpreise und Baukosten können Investitionen in Wohnimmobilien allerdings bremsen und die Situation rasch verändern. Bei einer Angebotsverknappung wird die Frage nach bezahlbarem Wohnraum gesellschaftlich relevant und kann adäquate sozialpolitische Massnahmen rechtfertigen. Beispiele im Ausland zeigen aber ebenfalls, dass mit staatlichen Eingriffen in den Wohnungsund Immobilienmarkt auch das Risiko von Staatsversagen verbunden ist. Gehen Massnahmen zu weit, setzen sie die Marktsignale ausser Kraft und führen zu unerwünschten Ergebnissen.

Damit sind wir wieder bei der bereits erwähnten Datenlage. Ohne aussagekräftige und aktuelle Informationen über den Boden- und Immobilienmarkt können Entwicklungen nur sehr eingeschränkt beobachtet, geschweige richtungsweisende Entscheidungen getroffen werden.

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Die Abbildung zeigt die durchschnittliche Wohnfläche pro Person im Jahr 2020 und die Entwicklung in Liechtenstein, St. Gallen und Graubünden seit 1980. Quellen: Amt für Statistik, Bundesamt für Statistik
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Der Schaaner Jahrmarkt steht vor der Tür

Schon in sechs Tagen fahren im Schaaner Zentrum die Bahnen. Am Freitag um 17 Uhr startet die Gemeinde ins Jahrmarktwochenende. Die eigentlichen Höhepunkte folgen dann am Samstag und Sonntag der kommenden Woche.

90 Stände, mehrere Bahnen, leckere Verpflegung, Spass und Geselligkeit: Das sind die Zutaten für den Schaaner Jahrmarkt 2023. Sie haben sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt und werden auch dieses Mal dafür sorgen, dass die Gäste aus Schaan, ganz Liechtenstein und der Region in Scharen zusammenkommen und die Landstrasse sowie die angrenzenden Plätze zwischen St. Peter und Lindarank bevölkern. Erstmals Teil des Jahrmarkttreibens ist auch der neue Platz bei der Überbauung «Im Zentrum».

Sonntag ist Familientag

Der Schaaner Jahrmarktkommission, die seit Monaten an einer reibungslosen Durchführung des Anlasses arbeitet, ist es ein grosses Anliegen, am Sonntag die Familie und insbesondere die jüngeren Besucher in den Mittelpunkt zu stellen. So gibt es auch dieses Jahr wieder ein Kinderfest. Sechs Schaaner Vereine – die Freiwillige Feuerwehr, der Turnverein, der Fussballclub, der Skiclub sowie die Guggamusiken Plunderhüüsler und Röfischrenzer – laden die jungen Gäste am Sonntag von 11 Uhr bis 16 Uhr zu lustigen Spielen an ihren Ständen ein. Die Stationen sind mit gut sichtbaren «Beachflags» gekennzeichnet. Nach jedem Spiel gibt es einen Eintrag in die Stempelkarte. Ist diese voll, wartet auf die Kinder ein kleiner Preis im Marktbüro.

«Wir freuen uns auf zwei Tage voller Begegnungen, Fröhlichkeit und Genuss. Das Hauptaugenmerk liegt dabei wie immer auf dem gemütlichen Zusammensein», sagt der Schaaner Gemeindevorsteher Daniel Hilti. Mit ihm zusammen freuen sich die Jahrmarktkommission, die Vereine und die Marktfahrer auf zahlreiche Gäste am kommenden Wochenende.

Freitag, 19. Mai: Ab 17 Uhr Bahnenbetrieb

Samstag, 20. Mai: Ab 10 Uhr buntes Markttreiben

Sonntag, 21. Mai: Ab 10.30 Uhr buntes Markttreiben / ab 11 Uhr Kinderfest mit lustigen Spielen an den Schaaner Vereinsständen

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100 Jahre Zollvertrag: Ein Jubiläum mit einem Schönheitsfehler

Das Zollvertragsjubiläum ist derzeit in aller Munde und in allen Medien. Freundschaft sowie wirtschaftliche und politische Beziehungen werden zurecht gefeiert. Guido Eberle, von 1977 bis 2000 als Grenzwächter in Ruggell stationiert und noch heute im alten Zollgebäude wohnhaft, vermisst dabei aber ein entscheidendes Detail: «Wir, die 100 Jahre lang bei Wind und Wetter, 24 Stunden am Tag, an der Grenze standen, zoll- und grenzpolizeiliche Aufgaben erfüllt und zwei Kollegen, einen durch Blitzschlag und einen durch Waffeneinsatz, verloren haben, werden mit keinem Wort erwähnt.»

Auf Guido Eberles Wohnzimmertisch im 100-jährigen Zollgebäude neben dem Grenzübergang Ruggell-Nofels stapeln sich Gesetzesmaterie und Akten. In rechtlichen Belangen wie dem Inhalt des Zollanschlussvertrags von 1923 und dem Zivilrecht kennt er sich inzwischen bestens aus. Davon zeugen die Ordner voller Korrespondenz, die er über die Jahrzehnte mit den Schweizer Behörden, mit Gerichten, National-, Stände- und Bundesrat geführt hat. Ausgangspunkt der gesamten Angelegenheit ist Artikel 23 des Zollvertrags. Er besagt: «Die im Fürstentum Liechtenstein stationierten schweizerischen Beamten und Angestellten und ihre mit ihnen in gemeinsamem Haushalte lebenden Angehörigen, soweit sie schweizerische Staatsangehörige sind, haben ihren zivilrechtlichen Wohnsitz in Buchs.» Dies klingt harmlos, hatte für Guido Eberle und all seine aktiven sowie pensionierten Kollegen aber unangenehme Auswirkungen.

Die Sache mit dem Schulweg …

«Als ich mich auf die Stelle in Ruggell beworben habe, wurde mir gesagt, dass ich im Zollhaus Wohnsitz nehmen muss», sagt Guido Eberle. Das ging für ihn damals in Ordnung, und 1977 trat er seinen Dienst an. Doch bald zeigten sich erste Schwierigkeiten. Dass gleich nebenan im Riet ein Schweinestall stand, der nicht nur den Dienst, sondern auch das Öffnen der Wohnungsfenster wenig angenehm gestaltete, liess sich nach einigen Jahren än-

dern. Gravierender war das Problem mit dem Schulweg seiner Kinder und dem von Kindern anderer Grenzwächter. «Der Pendlerverkehr war noch nicht so dicht wie heute, aber schon damals passierten jeden Morgen Hunderte Fahrzeuge den Grenzübergang. Auf der Strecke Richtung Ruggell gab es keinen Radweg, und die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 80 Stundenkilometern. Das ist kein Schulweg für ein Kind, schon gar nicht in der Dämmerung», sagt Guido Eberle. Da-

rin gab ihm auch die Landespolizei recht. «Generell hatte ich mit den Liechtensteiner und Ruggeller Behörden immer ein gutes Einvernehmen», betont er. Doch weder das Schulamt in Vaduz noch die Gemeindeverwaltung von Ruggell waren rechtlich zuständig für das Anliegen der Schulwegsicherung. Schliesslich hatten Eberle und seine Familie Buchs als offiziellen Wohnsitz. An die dortigen Behörden wandte er sich auch. «Immerhin haben Steuerzahler nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte.» Die Kontaktaufnahme mit der Steuergemeinde Buchs gestaltete sich schwierig. Die ersten Briefe wurden gar nicht beantwortet. «Ich schaltete einen Anwalt in dieser Angelegenheit ein. Erst dann kam Bewegung in die Sache. Nach einigen Monaten harter Verhandlungen konnte eine Lösung gefunden werden: eine Kilometerentschädigung für die Schülertransporte, die wir selbst organisiert und durchgeführt haben», sagt der pensionierte Grenzwächter.

… und jene mit den Steuern Ähnliche Probleme gab es noch in grösserer Zahl. Steuerlich war der Wohnsitz Buchs für die in Liechtenstein stationierten Grenzwächter und ihre Angehörigen selbstverständlich ebenfalls nachteilig. «Mein mittlerweile leider verstorbener Arbeitskollege Walter Calörtscher und ich waren in diesem Zusammenhang zehn oder zwölf Mal in Bern und haben bei verschiedenen Behörden vorgesprochen. Ohne Erfolg. Wir suchten daher

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Text: Heribert Beck
«Auch unsere Familien mussten aufgrund der unregelmässigen Arbeitszeiten und Sonntagsdienste Nachteile in Kauf nehmen.»
Guido Eberle, pensionierter Grenzwächter

Kontakt mit Bundespolitikern. Schliesslich nahmen sich dankeswerterweise die Nationalrätinnen Hildegard Fässler und Susanne Leutenegger-Oberholzer unserer Sache mittels zweier Motionen an», sagt Guido Eberle. Das Ziel des politischen Vorstosses von Leutenegger-Oberholzer war die Entlassung der Familienangehörigen aus Artikel 23 des Zollvertrags. Die Motion wurde im Nationalrat jedoch abgelehnt. Mehr Erfolg hatte zunächst Hildegard Fässler mit dem Ansinnen, die Domizilbesteuerung für pensionierte Grenzwächter mit Wohnsitz in Liechtenstein anzupassen. Sie wurde mit 116 zu 41 Stimmen angenommen. In der Finanzkommission des Ständerats wurde das Anliegen jedoch abgelehnt. «Mit der Begründung, dass es ja nur ein paar ganz wenige betreffe», sagt Guido Eberle und schüttelt verständnislos den Kopf. «Das ist eine klare Diskriminierung. Hält doch schon die Bundesverfassung fest, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind.» Komplettiert wurde Eberles Enttäuschung über seine politischen Vertreter in Bern vom damaligen Finanzminister Merz. «Er sagte: ‹Ich bin nicht bereit zu einer Gesetzesänderung, die zum Verlust von Steuergeldern führt›.»

Man merkt Guido Eberle an, dass er gerne noch mehr zu Merz' Finanzpolitik sagen würde, aber der langjährige Staatsdiener in ihm sträubt sich trotz aller Ernüchterung dagegen. Dennoch verweist er auf konkrete Zah-

len: «Der Zollvertrag wurde Dutzende Male angepasst, aber die Artikel, die das Personal betreffen, stammen noch von 1923. Dass sie keine Anpassungen erfuhren, geschah eben aus der Angst, Steuergelder zu verlieren. Lediglich einige Zehntausend Franken sind das pro Jahr, die dem Bund, dem Kanton und der Stadt Buchs insgesamt entgangen wären.» Dabei sei der Wohnsitz Buchs 1923 mit dem Argument eingeführt worden, dass die steuerliche Belastung in Liechtenstein höher sei. «Ich weiss es nicht genau, kann es mir aber nicht vorstellen. Was ich weiss, ist, dass damals in Buchs die Angst vorherrschte, die Steuerfranken der Grenzwächter zu verlieren, die bis zum Inkrafttreten des Zollvertrags die Grenze am Rhein bewacht haben.»

Auch das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Liechtenstein und der Schweiz brachte für Eberle und seine Mitstreiter keine Besserung – trotz zunächst gegebener Versprechen. «Bundesrätin und Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf hatte erklärt, dass bei nächster Gelegenheit im Rahmen der Verhandlung über das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Liechtenstein eine Lösung angestrebt werde. Passiert ist gar nichts.» Inzwischen besteht das Problem zwar nicht mehr. Es wurde aber auch nicht auf Vertragsebene geregelt, sondern sozusagen ausgesessen. «Heute wird darauf geachtet, dass für Liechtenstein zuständige Grenzwächter nicht mehr im Land wohnen.»

Jubiläumsprogramm reisst alte Wunden auf

Auch Guido Eberle hatte mit der ganzen Angelegenheit abgeschlossen. Schliesslich hat er seit seiner Pensionierung im Jahr 2000 seinen ordentlichen Wohnsitz in Schellenberg. «Meine Frau und ich fühlen uns dort zu Hause. Wir wohnen seit 45 Jahren im Zollgebäude, haben einen schönen Garten, viele Kontakte in Liechtenstein und der Region und geniessen unsere Pension. Dafür sind wir dankbar.» Den Liechtensteiner Behörden macht Eberle keinen Vorwurf. «Ich verstehe es, dass sie wegen einer inneren Angelegenheit der Schweiz nicht für Verstimmungen mit dem Vertragspartner sorgen wollten.»

Doch dann kamen die Feierlichkeiten zum Zollvertragsjubiläum. «Liechtenstein hat ein grossartiges Programm auf die Beine gestellt. Dass der Schweizer Beitrag gering ausfällt, wäre für mich noch zu verschmerzen gewesen. Aber dass die Eidgenossenschaft die Leistung von uns Grenzwächtern im Rahmen des Jubiläums mit keinem Anlass und keinem Wort würdigt, enttäuscht mich sehr. Auch unsere Familien mussten aufgrund der unregelmässigen Arbeitszeiten und Sonntagsdienste Nachteile in Kauf nehmen. Einige von uns haben ihr Leben verloren, die Behörden haben uns im Stich gelassen, und nicht einmal im Rahmen eines so grossen Jubiläums sind wir ein Wort des Dankes wert», lautet Guido Eberles ernüchterndes Fazit.

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Guido Eberle am historischen Grenzübergang zwischen Ruggell und Bangs. Der Gedenkstein, dessen Umgebung er pflegt, erinnert an Grenzwachtmeister Andreas Flütsch, der 1999 an dieser Stelle in Ausübung seines Dienstes erschossen wurde.

Stefan Pudev: «Ich liebe meine Arbeit einfach»

«Ich bereite mich bei meiner täglichen Arbeit auf Wettkämpfe vor, denn es ist für mich selbstverständlich, stets mein Bestes zu geben», sagt Croupier Stefan Pudev. Vom 12. bis zum 15. Juni 2023 wird er dieser Arbeit aber nicht im Casino Admiral in Ruggell nachgehen, sondern Liechtenstein an der Europäischen Dealer Championship in Brüssel vertreten.

Text: Heribert Beck – Foto: Michael Zanghellini

Freundlichkeit, korrektes und schnelles Kopfrechnen, Übersicht: All dies sind Eigenschaften, die sich Kunden von einem Croupier beim Black Jack oder beim Roulette ohnehin erwarten. Ausserdem soll er eine angenehme Atmosphäre am Tisch schaffen, sodass den Gästen das Spiel selbst als Erlebnis in Erinnerung bleibt und nicht nur das Resultat. Doch der Katalog der Beurteilungskriterien an den Dealer-Europameisterschaften im nächsten Monat in Brüssel ist noch deutlich länger. Er reicht von der sanften Behandlung der Karten bis hin zum Zeigen der leeren Hände, wann immer dies angebracht ist. Und die Jurymitglieder bewerten die Teilnehmer nicht nur aus der Distanz. Sie selbst sind die Spieler, welche die EM-Teilnehmer aus 20 Ländern zu bedienen und damit auch von sich zu überzeugen haben, und schaffen dabei auch gleich die Wettbewerbssituationen.

Eine Teilnahme mit grossen Zielen

Einer dieser EM-Teilnehmer ist Stefan Pudev. Der gebürtige Bulgare arbeitet seit 2019 für das Casino Admiral in Ruggell. Im März konnte er sich bei den Liechtensteiner Ausscheidungen einen Startplatz für Brüssel sichern. «Dort habe ich pro Disziplin 15 bis 20 Minuten Zeit, um zu beweisen, dass ich

auch europaweit zu den Besten gehöre», sagt Pudev. Tamas Adam, der stellvertretende Gaming Manager des Casinos Admiral und damit Pudevs Vorgesetzter ist überzeugt, dass sein Mitarbeiter deutlich mehr Zeit haben wird, sein Können unter Beweis zu stellen. «Nach der Vorrunde, dann im Halbfinale und im Finale haben die Kandidaten wiederum zweimal 15 bis 20 Minuten Zeit, Aufgaben zu lösen», sagt Adam, der vor vier Jahren selbst den Europameistertitel gewinnen konnte. «Wir haben mit Stefan unseren besten Croupier gefragt, ob er an der Qualifikation teilnehmen möchte. Dass er wollte, hat uns gefreut, dass er sich durchgesetzt hat, entsprach unseren Erwartungen. So bin ich auch sicher, dass er in Brüssel mindestens die Vorrunde überstehen wird», sagt Tamas Adam und schmunzelt. «Stefan Pudev ist unser Bester aus einem allgemein hochwertigen Team, weil seine Fähigkeiten hochklassig sind, er dennoch sehr grosse Ruhe ausstrahlt, viel Geduld an den Tag legt und eine zuverlässige wie angenehme Persönlichkeit hat. Daher trauen wir ihm in Brüssel viel zu.»

Grosse Erwartungen hat auch Stefan Pudev selbst. «Es ist meine erste Europameisterschaft. Daher kann ich mein Abschneiden

schwer einschätzen, aber natürlich hoffe ich, auf den Punkt in Topform zu sein und möchte ein ernstes Wort um die Vergabe des Titels mitreden», sagt er selbstbewusst und dennoch keinesfalls überheblich. Im Gegenteil erklärt er bescheiden: «Ich bin seit 20 Jahren im Casino-Business. Schon während der dreimonatigen Grundausbildung, die jeder Croupier durchläuft, war mir klar, dass ich meinen Traumjob gefunden habe – und wenn man seine Arbeit liebt, will man sie meines Erachtens ganz automatisch so gut wie möglich machen.»

«Ich arbeite im besten Casino der Region»

Dem Europameister winken neben einem Preisgeld ein attraktiver Pokal und viel Anerkennung in der Branche. Dass Stefan Pudev,

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der unter anderem bereits zwei Jahre Erfahrung als Croupier auf einem Kreuzfahrtschiff hat, im Erfolgsfall aber dem Ruf eines anderen Casinos folgen sollte, ist unwahrscheinlich. «2019 habe ich mich beim Casino Admiral in Ruggell beworben, weil es für mich nicht nur das beste des Landes, sondern der ganzen Region ist. Dort fühle ich mich ausserordentlich wohl. An dieser Überzeugung hat sich bis heute nichts geändert, und meine Erwartungen sind sogar noch übertroffen worden.»

Wohl fühlen sich auch die Verantwortlichen des Casinos

Admiral mit Stefan Pudev an ihrer Seite. «Für uns war es selbstverständlich, dass wir seine Ambitionen unterstützen. Denn ein Vertreter aus Liechtenstein seiner Klasse zeigt auch international, dass wir mit den Besten mithalten können», sagt Tamas Adam. Der ehemalige EM-Sieger und mehrfache Schweizer Meister weiss, dass den Teilnehmern vor allem der Druck und die Nervosität zu schaffen machen können. «Stefan ist aber ein sehr ruhiger und ausgeglichener Typ, der weiss, dass er auf seine Stärken vertrauen kann. Daher traue ich ihm ein Top-Resultat zu.»

«Wir sind froh, Stefan im Team zu haben»

Noch hat Stefan Pudev vier Wochen Zeit, sich auf das grosse Turnier vorzubereiten. Seinem Naturell entsprechend, macht er jedoch kein grosses Aufheben um seine EM-Teilnahme. «Ich werde am Turnier, aber auch vorher und nachher, einfach mein Bestes an den Spieltischen geben. Auch werde ich ohne Begleitung nach Brüssel reisen, um mich ganz auf das Turnier konzentrieren zu können», sagt Pudev. Tamas Adam ergänzt jedoch: «Von Ruggell aus wird das ganze Team Stefan die Daumen drücken. Wir sind unheimlich froh, dass wir ihn in unseren Reihen haben und wünschen ihm nur das Beste sowie viel Erfolg.»

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«Es ist meine erste Europameisterschaft. Daher kann ich mein Abschneiden schwer einschätzen, aber natürlich hoffe ich, auf den Punkt in Topform zu sein und möchte ein ernstes Wort um die Vergabe des Titels mitreden.»
Stefan Pudev, Teilnehmer an der Europäischen Dealer Championship Stefan Pudev arbeitet als Croupier im Casino Admiral in Ruggell.

«Offenheit und Herzlichkeit haben mich stets motiviert»

Für einen Teil ihres umfangreichen Lebenswerks erhielt Antonia Frick aus Vaduz am Mittwoch einen hohen rumänischen Verdienstorden überreicht. Ein Blick zurück zeigt deutlich, wofür.

«Die Liechtensteinerin hat gute Absichten. Aber sie wird bald zusammenpacken – wie all die anderen auch.» Diese Worte hörte

Antonia Frick zufällig mit, als sie 1995 zum ersten Mal in Rumänien weilte. Als Präsidentin der Familienhilfe war sie auf Anfrage von Pater Georg Sporschill in das osteuropäische Land gekommen, in dem nach der Ceaușescu-Diktatur und dem Fall des Eisernen Vorhangs hohe Arbeitslosigkeit und grosses Elend herrschten. Antonia Frick half, indem sie zunächst 30 Frauen durch ihr privates Engagement ein Auskommen in der Heimstickerei verschaffte und die Produkte in Liechtenstein verkaufte. Es folgte rasch ein Mahlzeitendienst für die Ärmsten der Armen. Aufgegeben hat sie nicht und damit die beiden Frauen, die an ihrem Durchhaltevermögen zweifelten, eines Besseren belehrt.

YANA: «You Are Not Alone»

Bald erfuhr Antonia Frick von einer Schule in einem Dorf im Bezirk Bacau im Nordosten Rumäniens, die bei einer Über-

schwemmung stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. «Sie war aus Lehm gebaut und hielt den Wassermassen natürlich nicht stand. Dass ich in Liechtenstein Unterstützer für das Projekt finde, war mir klar. Was ich unterschätzt hatte, war der administrative Aufwand. Da ich sah, dass ich es alleine nicht schaffe, habe ich mich im Jahr 2006 für die Gründung einer Stiftung entschieden», sagt Antonia Frick. Unter anderem konnte sie Prinz Michael von und zu Liechtenstein sowie den Altregierungsrat Hansjörg Frick als Mitstreiter gewinnen. Ausser den genannten Personen gehören heute auch Roswitha Feger Risch, Johanna Hemmerle und Andreas Aczel dem Stiftungsrat an. Mit den von der neuen Stiftung gesammelten Mitteln konnte eine neue, grössere, moderne Schule errichtet werden.

Die Stiftung hatte zu dieser Zeit noch keinen Namen. «Eines Tages hatte ich einen Geistesblitz. Bei der Familienhilfe benutzen wir den Slogan ‹Du bist nicht allein›. Mir fiel auf, dass die An-

fangsbuchstaben der englischen Übersetzung ‹You Are Not Alone› das Kürzel ‹YANA› ergeben. Der Name war gefunden», sagt Antonia Frick und schmunzelt. Bis heute ist sie Stiftungsratspräsidentin der Yana-Charitable Foundation.

Diese Stiftung hat im Lauf der Jahre viel bewirkt. Derzeit betreibt sie vier Heime, in denen Kinder aus armen Familien tagsüber verpflegt werden, duschen können, Lernhilfe bekommen und mit Kleidern ausgestattet werden. Ausserdem erhalten Kinder mit angeborener Behinderung die Möglichkeit, von Physio- und Ergotherapien zu profitieren. «Dafür beschäftigen wir 22 Mitarbeitende, und wir legen grossen Wert darauf, dass sie fair bezahlt werden, sich aber auch jährlich weiterbilden. Hinzu kommen 50 ehrenamtliche Helfer, darunter viele, die früher von unserer Stiftung profitiert haben und nun die Jüngeren auch wieder unterstützen möchten. Das ist ein schönes Beispiel für die Offenheit, die Herzlichkeit und die Dankbarkeit, denen ich in

Rumänien so oft begegnet bin und die mich stets zum Weitermachen motiviert haben», sagt die Stiftungsratspräsidentin. Verdienstorden überreicht Dankbar zeigte sich am vergangenen Donnerstag auch die Republik Rumänien. Antonia Frick und die Geschäftsführerin der Yana-Foundation, Gabriela Mateiu, erhielten den staatlichen Verdienstorden in der Kategorie «Für die Förderung der Menschenrechte und des sozialen Engagements», ein hohes Ehrenzeichen, aus den Händen von Botschafter Bogdan Mazuru. «Diese Auszeichnung hat mich sehr gerührt, und ich bedanke mich von Herzen dafür, genau wie für die Unterstützung, die unsere Stiftung von verschiedenen Seiten erfährt, seien es Organisationen und Privatpersonen in Liechtenstein oder unsere Ehrenamtlichen vor Ort und die rumänischen Mitarbeitenden. Nun ist es für mich langsam Zeit, die Yana-Foundation in jüngere Hände zu legen», sagt Antonia Frick.

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Von links: alt-Regierungsrat Hansjörg Frick, Frau Gabriela Matteiu (erhielt Verdienstorden), Botschafter von Rumänien in der Schweiz Bogdan Mazuru, Antonia Frick (erhielt Verdienstorden), VR-Mitglied S.D. Prinz Michael von Liechtenstein. (Foto: Jürgen Posch)

Gründungsversammlung des Vereins Familienchronik

Am 27. April 2023 fand die Gründungsversammlung des gemeinnützigen Vereins «Familienchronik Liechtensteiner Gemeinden» statt.

Die Gründungsmitglieder des neuen Vereins sind die acht Gemeinden Balzers, Gamprin, Mauren, Planken, Ruggell, Schaan, Schellenberg und Vaduz, welche die Gründung des Vereins vorab in ihren Gemeinderäten beschlossen haben.

Der Verein wurde gegründet, um eine gemeinsame und gemeindeübergreifende elektronische Datensammlung zur Familienforschung der liechtensteinischen Bürgerinnen und Bürger und ihrer Angehörigen zu verwalten. Die Datensammlung soll über eine Online-Plattform sowohl der Öffentlichkeit als auch der Wissenschaft zugänglich gemacht werden.

Der Vereinsvorstand setzt sich aus den Gemeindevorstehern Christian Öhri (Ruggell) und Rainer Beck (Planken) sowie der Rechtsanwältin Dr. Marie-Theres Frick, der Historikerin Dr. Martina Sochin-D’Elia und Sven Lässer als Vertreter für Informatikfragen zusammen. Von der Gründungsversammlung wurde Christian Öhri als Vorsitzender und Rainer Beck als stellvertretender Vorsitzender des Vorstands gewählt.

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Der Vorstand des Vereins Familienchronik Liechtensteiner Gemeinden (v. l.): Dr. Marie-Theres Frick, Rainer Beck, Christian Öhri, Dr. Martina Sochin-D’Elia und Sven Lässer.

Zahltag bei Rennfahrer

Matthias Kaiser

Matthias Kaiser wusste schon sehr früh, dass ihn Fahrzeuge und schnelle Autos interessieren. Bereits mit 15 Jahren hat er begonnen, Rennen zu fahren. Matthias ist in Gamprin aufgewachsen und hat in Graz Fahrzeugtechnik studiert. Neben der für ihn schönsten Nebensache der Welt geht er auch gerne wandern und fährt Mountainbike.

1991

In welchem Jahr bist du geboren?

10

Stunden

Wie vielen Stunden trainierst du durchschnittlich in der Woche?

Jahren

7 Wie lang ist dein jetziges Rennauto?

In welchem Alter hattest du dein erstes Spielzeug-Rennauto? Meter Jahren

4,745

In welchem Alter hast du begonnen, Rennen zu fahren?

15

42 meine:zeit 05/2023
Matthias Kaiser mit seinem Team Vector Sport in Florida. Interview & Fotos: Vera Oehri-Kindle
Jahrgang
Matthias Kaiser

305

km/h

Wie hoch war deine Höchstgeschwindigkeit bei einem Rennen?

600

Wie viele Kilometer hält ein Satz Reifen im Schnitt?

250

Wie viele PS hat dein Auto?

87

Bei wie vielen Autorennen bist du bereits am Start gewesen?

930

Wie schwer ist dein Auto?

43 meine:zeit 05/2023
Kilogramm Rennen
Kilometer
PS
Matthias arbeitet sowohl in Colorado (Tochterfirma der Kaiser AG) als auch in Liechtenstein. Matthias mag auch die weniger schnellen Autos.

sport:zeit

sport:zeit 44 05/2023 3 1 2

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45 sport:zeit 05/2023
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FC Vaduz: Das Minimalziel ist erreicht

Der FC Vaduz wird auch in der kommenden Saison in der Challenge League spielen. Mit dem Unentschieden am vergangenen Sonntag in Thun hat das Team um Trainer Martin Stocklasa den nötigen Punkt zum definitiven Klassenerhalt geholt. Obwohl zu Beginn der Meisterschaft die Ambitionen höher waren, ist man im Lager des FCV froh, wenigstens das Minimalziel vorzeitig erreicht zu haben. In den letzten vier Spielen blieben die Vaduzer ungeschlagen.

Text: Christoph Kindle

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Trotz der guten Serie in den vergangenen vier Partien, die den Klassenerhalt gesichert hat, wollen Spieler und Verantwortliche des FC Vaduz in den verbleibenden vier Runden natürlich noch so viele Punkte wie möglich holen. Mit dem Finale im Liechtensteiner Cup gegen Balzers steht am kommenden Mittwochabend ausserdem noch der letzte Schritt zum Erreichen eines anderen Saisonziels an.

Torspektakel in Thun

Der FC Vaduz reiste am vergan-

genen Sonntag mit zwei Vorhaben ins Berner Oberland. Zum einen sollte die sieglose Negativ-Serie in der Stockhorn Arena beendet und zum anderen so gleich auch der vorzeitige Klassenerhalt sichergestellt werden. Immerhin ein Ziel konnte erreicht werden. Mit dem 3:3-Unentschieden ist die Gefahr eines möglichen Abstiegs definitiv vom Tisch. Auf ein komplettes Erfolgserlebnis in Thun müssen die Vaduzer hingegen weiter warten. Dabei startete der FCV furios in die Partie und lag vor 5400 Fans nach 16 Minuten bereits 2:0 in Führung. Cicek und Djokic trafen. Doch dann riss der Faden bei der Stocklasa-Elf, und die Berner drehten das Spiel noch vor der Pause mit drei Toren innerhalb von 20 Minuten. Pechvogel Tim Väyrynen erzielte dabei sein erstes Tor im FCV-Dress, aber leider unglücklich ins eigene Gehäuse. Immerhin bewahrte der eingewechselte Rastoder seinen Verein mit seinem Ausgleich zum 3:3 in der 76. Minute vor einer Niederlage. Manuel Sutter vergab in der 90. Minute sogar noch den Matchball zum Sieg.

Erst eine Niederlage unter

«Stocki»

Seit Martin Stocklasa Anfang März das Zepter bei den Vadu-

zern schwingt, hat sich die Bilanz deutlich verbessert. In den neun Spielen unter dem ehemaligen Nationalcoach hat der FCV erst eine Partie verloren. Demgegenüber stehen drei Siege und fünf Unentschieden. Seit vier Spielen sind die Vaduzer ungeschlagen. Diese Serie wurde am 16. April auswärts gegen Bellinzona gestartet. Den Grundstein zum überzeugenden 6:1-Sieg legte der FCV in der Startphase. Ehe sich die Tessiner versahen, lagen sie im Stadio Comunale schon mit 0:4 im Hintertreffen. Damit war die Entscheidung bereits besiegelt, und Vaduz fügte Bellinzona die zweite Niederlage innerhalb von wenigen Wochen zu. Gegen denselben Gegner hatten die Liechtensteiner zuvor 19 Jahre lang nicht mehr gewinnen können.

Nach der Reise ins Tessin warteten zwei Heimspiele gegen die Aufstiegsanwärter Lausanne und Yverdon auf den FCV. Und in beiden Partien wusste die Mannschaft zu gefallen. Dem Ligafavoriten Lausanne trotzte der FCV in einem ausgeglichenen Spiel vor 1600 Fans im Rheinparkstadion ein 1:1-Remis ab. Der Ausgleich von Verteidiger Xhamailji fiel zwar erst in der 87. Minute, war aber hochverdient. Eine Woche

später folgte schon das nächste Duell gegen ein Spitzenteam aus der Westschweiz. Yverdon kam als stolzer Leader in die Liechtensteiner Residenz und wollte mit einem Sieg einen vorentscheidenden Schritt Richtung Super League machen. Die Vaduzer hatten aber etwas dagegen und zeigten wie schon gegen Lausanne eine starke Vorstellung. Das 0:0-Unentschieden schmeichelte am Ende eher dem Leader.

Wieder Partycrasher für Aarau?

An diesem Sonntag möchte der FC Vaduz einem weiteren Aufstiegskandidaten in die Suppe spucken. Mit dem FC Aarau kommt einer der Lieblingsgegner ins Rheinparkstadion. Die Aargauer liegen aktuell auf dem 5. Tabellenrang. Der Rückstand auf den Barrage-Platz beträgt vier Zähler. Im letzten Spiel der vergangenen Saison hatte der FC Vaduz mit einem Sieg im Brügglifeld dem FC Aarau den Aufstieg in die Super League vermasselt. Und auch morgen wollen die Vaduzer erneut für Aarau zum Partycrasher werden. Überhaupt spricht die Bilanz in diesem Duell klar für die Liechtensteiner. Aus den letzten zehn Vergleichen ging Aarau nur einmal als Sieger hervor.

47 sport:zeit 05/2023
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USV: Heute fällt Vorentscheidung um Klassenerhalt

Der USV ist derzeit auf Kurs. Nach dem doch überraschenden 1:0-Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten FC Tuggen am letzten Samstag, steht heute ein noch wichtigeres Spiel auf dem Zettel: Der USV muss beim FC Weesen antreten. Weesen ist Tabellenletzter und liegt vier Punkte hinter der Mannschaft von Trainer Heris Stefanachi.

Die St. Galler haben seit dem 4. März kein Spiel mehr gewinnen können. An diesem Tag holten sie in Höngg mit einem 1:2-Sieg drei Punkte. Danach gab es in den sechs bisherigen Spielen drei Unentschieden (0:0 gegen Wettswil-Bonstetten, 1:1 gegen Linth und 2:2 gegen Kosova). Zu Hause sind die Weesener aber nicht zu unterschätzen, und der USV tut gut daran, mit einem klugen Matchplan vorzugehen. Denn sollten die Eschner das Spiel gewinnen, ist eine Vorentscheidung um den Klassenerhalt gefallen. Dazu sagt Oliver Klaus, sportlicher Leiter des USV: «Ich habe am Sonntag die 2. Halb-

zeit vom Spiel Kosova-Weesen angeschaut. Die Mannschaft besitzt definitiv Qualität, kann es aber momentan nicht auf den Platz bringen. Gegen Kosova einen 2:0-Rückstand zu drehen, zeigt, dass die Mannschaft definitiv noch lebt. Sie haben gute individuelle Spieler, bei denen wir sehr stark aufpassen müssen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass unser Team den positiven Trend der letzten Wochen fortsetzen wird. Hinzu kommt das Wissen, was für ein allenfalls entscheidendes Spiel es gegen Weesen sein könnte. Wir werden mit voller Power angreifen und mit höchstem Einsatz und Laufbereitschaft alles dafür tun, dieses Spiel zu gewinnen.

Sind für das heutige wichtige Spiel positiv gestimmt: Oli Klaus, Sportlicher Leiter (links) und Trainer Heris Stefanachi.

Zudem traue ich unserer Mannschaft zu, dass wir in jedem noch kommenden Spiel punkten werden.» Beim USV fehlen wegen gelber Karten Albin Sadrijaj und Mittelfeldspieler Livio Meier. Dafür sind Shabani, Saglam und Gaye wieder zurück. Anstoss: Samstag, 17.30 Uhr, Sportanlage Moos, Weesen

Tabelle

sport:zeit 48 05/2023
Verein Spiele Tore Pt. 1. FC Paradiso 27 56:16 61 2. FC Lugano II 27 49:28 52 3. FC Tuggen 27 55:35 49 4. FC Wettswil-Bonstetten 27 40:19 48 5. FC Linth 04 27 49:48 41 6. FC Kreuzlingen 27 47:51 39 7. FC Winterthur II 27 42:42 36 8. FC Gossau 27 51:53 36 9. Grasshopper Club Zürich II 27 47:40 35 10. AC Taverne 1 27 34:44 34 11. SV Höngg 27 36:45 33 12. FC Freienbach 27 33:49 31 13. FC Kosova 27 38:50 30 14. FC USV Eschen/Mauren 27 32:41 28 15. FC Uzwil 1 28 37:51 25 16. FC Weesen 1 27 34:69 24

Polverino: «Es wird noch eine spannende Saison»

Im Gegensatz zum sensationell gespielten Herbstdurchgang ist die 1. Mannschaft des FC Balzers in der Rückrunde nicht besonders ideal gestartet. In den bisher acht Partien hat der FCB «nur» elf von 24 Punkten geholt.

Fünfmal spielte das Team von Cheftrainer Michele Polverino 1:1, verlor das Heimspiel gegen Dardania am 15. April und gewann zwei Partien, jene in Amriswil 0:1 und zuletzt in Adliswil 1:3. Diese Siege haben dem Team viel Selbstvertrauen gegeben. Wie sieht der Trainer die gegenwärtige Situation?

Michele, der FC Balzers ist nicht besonders ideal in die Rückrunde gestartet. Worauf führst du das zurück?

Michele Polverino: Ja, das stimmt. Wir sind nicht ideal gestartet, was die Punkte anbelangt. Was die Spielweise betrifft, bin ich weiterhin sehr zufrieden. Bis heute hat uns kein Gegner dominiert. Ganz im Gegenteil: Wir waren in jedem Spiel das klar bessere Team. Einer der Gründe ist sicherlich die Chancenauswertung. Wir kreieren weiterhin viele Möglichkeiten, leider ohne

Erfolg. Da erhoffe ich mir, dass der Knoten mal platzt.

Was kannst du als Trainer unternehmen, um der Tatsache entgegenzuwirken, dass die meisten Ligakonkurrenten gegen den Tabellenführer Balzers nur defensiv eingestellt sind?

In dieser Situation ist wichtig, dass man die Motivation und das Selbstvertrauen nicht verliert. Es gibt keine Gründe, an uns zu zweifeln. Wir stehen weiterhin auf Platz eins. Meine Aufgabe ist es, den Jungs klarzumachen, dass sie eine hervorragende Saison spielen und dass die positiven Resultate auch wiederkommen werden.

Nun scheint es wieder aufwärts zu gehen, und die Konkurrenten im Aufstiegskampf lassen ebenfalls Punkte liegen. Wie zuversichtlich bist du, dass du am Ende mit deinem Team an erster Stelle stehst?

Ich denke, es wird noch eine spannende Saison. Die Liga ist sehr ausgeglichen, aber wir werden alles versuchen, um den ersten Platz zu verteidigen. Wenn

wir die nächsten zwei Spiele gewinnen, können wir in drei Wochen gegen den SV Schaffhausen sozusagen ein Finalspiel haben. Um das zu erreichen, müssen wir alles geben.

49 sport:zeit 05/2023
Verein Spiele StrafPtk. Tore Pt. 1. FC Balzers 22 92 55:23 46 2. FC Widnau 1 23 141 50:29 42 3. SV Schaffhausen 1 22 91 45:25 40 4. FC Bazenheid 1 22 98 43:38 36 5. FC Uster 1 22 121 42:40 35 6. FC Wil 1900 2 23 73 58:48 35 7. FC Thalwil 22 111 34:29 32 8. KF Dardania St. Gallen 1 23 117 47:52 32 9. Chur 97 1 22 99 37:36 31 10. FC Adliswil 1 22 326 38:42 30 11. FC Rorschach-Goldach 17 1 23 129 36:49 30 12. FC Lachen/Altendorf 1 21 105 44:45 27 13. FC Rapperswil-Jona 2 22 71 33:50 25 14. FC Frauenfeld 1 22 109 44:53 23 15. FC Amriswil 1 23 79 19:66 6 Tabelle

Grösstes Tennistalent der Region

Fernziel: Top 100 der Welt

Er ist zurzeit das grösste Tennistalent in Liechtenstein und Umgebung und träumt von einer Karriere als Profi. Der 14-jährige Triesenberger Moritz Glauser ist in seiner Altersklasse gesamtschweizerisch aktuell die Nummer 2, und auch auf dem internationalen Juniorenparkett kann er schon beachtliche Erfolge vorweisen. Der Sportschüler hat klare Vorstellungen bezüglich seiner Zukunft: «Ich will unter die besten 100 der Welt kommen.»

Für Moritz Glauser, der seine Karriere einst beim TC Triesen gestartet hat, war schon früh klar, dass er grössere Ambitionen in diesem Sport hat. «Das Ballgefühl und die Freude am Tennis waren gleich in den Anfängen zu erkennen», sagt er. Moritz Glauser ist ein sportliches Multitalent, so spielt er beispielsweise

auch sehr gut Fussball. Schon rasch stellten sich bei Moritz Glauser die ersten Erfolge in den Jugend-Kategorien ein. Dreimal wurde der Triesenberger Ostschweizer Meister, und in Bludenz errang er auf europäischer U12-Stufe seinen ersten internationalen Titel. Auch in der U14-Kategorie fiel das grosse Ta-

lent bereits mit Top-Leistungen auf, so mit dem Finaleinzug im Einzel und Doppel auf den Azoren. Der Liechtensteiner spürt, dass Niveau und Leistungsdichte der Konkurrenz von Jahr zu Jahr steigen. Aktuell belegt Glauser im europäischen Ranking in seiner Altersklasse Position 53.

14 Stunden Training pro Woche

Moritz Glauser will sich in der Rangliste weiter nach vorne arbeiten. Dafür investiert er viel Zeit ins Training. Pro Woche beträgt der Aufwand im Schnitt knapp

14 Stunden, aufgeteilt auf Tennisspielen und physisches Training, sprich Konditionsarbeit. Dazu

sport:zeit 50 05/2023
Moritz Glauser war zu Besuch im Camp von Rafael Nadal auf Mallorca.

kommen natürlich noch die Turniere und Wettkämpfe, die meist an den Wochenenden stattfinden. Als grösste Förderer bezeichnet Moritz seine Familie. Ohne tatkräftige Unterstützung der Eltern wäre der ganze Aufwand nicht zu betreiben. Das gilt auch im nicht zu unterschätzenden finanziellen Bereich. Dort greifen die Eltern dem Tennistalent ebenfalls unter die Arme. Zudem kann Moritz auf die Unterstützung einiger Sponsoren zählen. Sportlich betreut wird er derzeit von LTV-Nationaltrainer Stefan Lochbihler und von Marco Jutz vom TC Triesenberg, dazu fungiert Christof Ritter als Fitness-Coach. Kurzfristig sind Moritz Glausers nächste Ziele die Kleinstaatenspiele Ende Mai und Anfang Juni in Malta. Für den 14-Jährigen ist die Teilnahme eine Premiere. Zudem peilt er im Sommer den Start bei den Europäischen Jugendspiele EYOF an. Des Weiteren hat sich Moritz Glauser zum Ziel gesetzt, im Verlauf dieses Jahres bei einem ITF-Turnier in die Kategorie U18 hineinzuschnuppern, um auch diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln. Zudem strebt der Triesenberger bei den Schweizer U14-Meisterschaften eine Medaille an. Momentan steht er in seinem Jahrgang auf Platz 2 in der Schweiz. Auch könnte Moritz schon bald sein Debüt im Liechtensteiner Daviscup-Team geben. Eine erste Anfrage ist bereits erfolgt.

«Möchte auf der ATP-Tour spielen»

Wenn Moritz Glauser über Fernziele spricht, dann nimmt er kein Blatt vor den Mund, sondern sagt klipp und klar: «Ich möchte einmal bei den ATP-Turnieren erfolgreich sein und unter die besten 100 der Welt kommen.» Der Triesenberger weiss, dass er der erste Liechtensteiner wäre, dem dieses grosse Vorhaben gelingt. Auch ist er sich der Tatsache bewusst, dass es bis dort noch ein langer und steiniger Weg ist. Selbst die Teilnahme an Grand Slam-Turnieren für Junioren ist derzeit eher Wunschdenken. «Ich habe das durchaus im Visier, aber erst in etwa zwei Jahren, wenn ich körperlich weiter bin, dann sehe ich schon eine Chance für eine Teilnahme.» Grand Slam-Turniere für Junioren werden parallel zu den Bewerben der Profis ausgetragen und zwar in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York. Liechtenstein war dank Kathinka von Deichmann und Steffi Vogt schon vereinzelt im Hauptfeld solcher Turniere vertreten. Bei den Männern hat es aber noch nie ein Tennisspieler aus Liechtenstein geschafft.

Begegnung mit Rafael Nadal

Als einen der Höhepunkte seiner noch sehr jungen Laufbahn bezeichnet Moritz Glauser die Begegnung mit dem 14-fachen French Open-Sieger Rafael Nadal in dessen Tenniscamp auf Mallorca. Glauser durfte dort auf Einladung eine Woche lang trainieren, und es gab auch eine kurze Begegnung mit dem spanischen Superstar. «Es war ein eindrückliches Erlebnis, allein schon die ganze Tennisanlage dort. Auch die natürliche Art von Nadal hat mir imponiert.»

Trotzdem heisst das grosse Vorbild von Moritz Glauser nicht Rafael Nadal, sondern Alex De Minaur. Der 24-jährige Australier ist die Nummer 19 der Welt. «Mir gefällt einfach seine Spielart mit Schnelligkeit und Ausdauer.» Wenn Moritz von seinen eigenen Stärken spricht, dann erwähnt er in erster Linie die Vorhand und seine Beweglichkeit. Verbesserungspotenzial sieht er vor allem noch darin, zu realisieren, wann der richtige Zeitpunkt ist, um ans Netz zu stürmen.

Momentan befindet sich Moritz Glauser im dritten und letzten Jahr der Sportschule. Anschliessend ist ein Übertritt ans Liechtensteinische Gymnasium geplant, ebenfalls als Sportschüler. In der wenigen Freizeit, die dem Tennistalent bleibt, trifft er sich mit Freunden oder nützt die Gelegenheit, um auch einmal zu entspannen. Alles aber darauf ausgerichtet, seinen Traum zu verwirklichen, Tennisprofi zu werden.

51 sport:zeit 05/2023
«Mein grosses Vorbild ist der Australier Alex De Minaur.»
Moritz Glauser

Aquafit: Mehr Fitness in jedem Alter und allen Lebenslagen

Der Schwimmclub Unterland blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Gleichzeitig gehen die Verantwortlichen mit der Zeit und überprüfen regelmässig das Angebot. Die neuste Errungenschaft ist die Aquafitness für Frauen und Männer jeden Alters. Diese Art von Training bietet sich an, um eine ganze Reihe von Zielen zu erreichen.

Text: Heribert Beck

Wie so viele Fitnesstrends stammt Aquafit aus den Vereinigten Staaten. Doch im Gegensatz zu anderen Trends konnte es sich dauerhaft durchsetzen und findet immer mehr Anhänger. Anfänglich war es vor allem für Spitzensportler gedacht, die mit ihren üblichen Bewegungsabläufen durch den Wasserwiderstand schneller Kondition aufbauen konnten. Doch bald entdeckten auch der Breitensport und die Physiotherapie Aquafit für sich. «Ich war früher Schwimmer, aber wir haben einfach Bahnen gezogen. Aquafitness ist viel effektiver. Schon mit zwei bis drei Trainings pro Woche lässt sich Kondition aufbauen – und das gilt auch noch für 80- oder 90-Jährige», sagt Orthopäde Edward van Frank, der sich intensiv mit den Bewegungsabläufen im Wasser und ihren Vorzügen beschäftigt hat. «Der Widerstand des Wassers ist 25 Mal so hoch wie jener von Luft. Da kommt man beim Training schnell ins Schwitzen, was man im Wasser aber natürlich nicht merkt, und man absolviert ein Ganzkörpertraining.»

Die Vorteile sind zahlreich Ausserdem können Sportler sich beim Aquafit kaum verletzten. «Das Ganze ist sehr gelenkschonend, und man kann sich zum Beispiel nicht den Fuss vertreten», sagt Edward van Frank. Daher setzen er und andere Orthopäden gerade auch für die Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen an Knie, Hüfte, Rücken oder Schulter als Ergänzung zur klassischen Physiotherapie auf das Training im Wasser. «Für ältere Patienten und Anfänger bietet sich flacheres Wasser an, bei dem Bo-

• Babys-/Kleinkinderschwimmen

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sport:zeit 52 05/2023
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denkontakt besteht und der Kopf noch aus dem Wasser schaut. Eine gerade Haltung der Wirbelsäule ergibt sich dabei ganz automatisch, sonst hinge der Kopf ja im Wasser», sagt van Frank und schmunzelt. Fortgeschrittene können dann im tiefen Wasser trainieren, was für zusätzliche Körperspannung sorgt.

«Ausserdem ist der Wasserdruck gut für den Kreislauf, und schon eine halbe Stunde Aquafit entwässert, was bei Lipodemen von Vorteil ist», sagt Edward van Frank und kommt gleich auf einen weiteren Vorzug zu sprechen: «Wasser von 26 bis 27 Grad scheint im ersten Moment frisch, kommt man aber in Bewegung, fühlt sich die Temperatur genau richtig an und fördert die Kardioeffekt des Trainings.»

kultur:zeit

53 sport:zeit 05/2023

1. Liechtensteiner Vorlesetag

Auf Initiative der ASSITEJ Liechtenstein finden am Mittwoch, 24. Mai 2023 in Kooperation mit der Landesbibliothek und dem Literaturhaus über 50 Lesungen in allen Gemeinden bei freiem Eintritt für alle Generationen an den unterschiedlichsten Orten statt.

Lesen und Lesen lassen

Was in der Schweiz, Österreich und Deutschland bereits Tradition ist, findet 2023 erstmals in Liechtenstein statt, ein landesweiter Vorlesetag für Jung und Alt, parallel zum Schweizer Vorlesetag und setzt damit ein klares Zeichen für die Bedeutung des Vorlesens und zeigt, wie wichtig und schön Vorlesen ist.

Ganz Liechtenstein liest

Die Resonanz zum ersten Liechtensteiner Vorlesetag ist gross: Diverse Kulturhäuser, Bibliotheken und Buchhandlungen bieten Lesungen an, welche am Nachmittag oder am Abend in Kooperationen mit den Gemeinden und weiteren Partnern stattfinden, darüber hinaus auch in vielen Schulen bereits am Vormittag. Die Lesungen werden von einheimischen Autor:innen und Schauspieler:innen bestritten, sowie von Lehrpersonen, Schüler:innen und Mitarbeiter:innen aus dem Kultur- und Literaturbereich.

Namhafte Botschafterinnen und Botschafter

Regierungsrat Manuel Frick ist von der Idee des Vorlesetages in Liechtenstein begeistert und wird ebenfalls eine Geschichte vorlesen. Namhafte Botschafterinnen und Botschafter unterstützen den Vorlesetag mit einem persönlichen Statement.

Balzers

14 – 15 Uhr, Gemeinde- und Schulbibliothek, Vorlesen für kleinere Kinder

18 Uhr, Burg Gutenberg, Sabrina Vogt liest aus ihrem Buch «Balzner Sagen»

Triesenberg

19.30 Uhr, Walsermuseum, Andy Konrad liest die «Hexe von Triesnerberg» mit Fotos aus «Ds Theaterläba am Bäärg»

Vaduz 10 Uhr, Liechtensteinische Landesbibliothek, Manuel Frick liest ein Kinderbuch

Ab 13.30 Uhr, Bücherwurm/ Mikado, Rahel Thöny liest um 13.30 Uhr Frida Kahlo, um 14.30 Uhr David Bowie, um 15.30 Uhr: Marie Curie (4+)

14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr, Liechtensteinische Landesbibliothek, Kinderbuchhelden erzählen ihre Geschichten (4+)

14 – 16 Uhr, Kunstmuseum Liechtenstein

Mitarbeitende lesen aus selbst gewählten Texten, Bücherinseln in den Ausstellungen und im Seitenlichtsaal

19 Uhr, ASSITEJ Liechtenstein, Erna-Mündle-Haus, Benita Batliner liest aus ihrem Buch «Das Bündnis der Steine», Doris Röckle liest aus ihrem Buch «Der Tod in den Gassen von Konstanz»

Schaan 15 – 17 Uhr, Domus, Wir hören Bienengeschichten und basteln zusammen ein Wildbienenhotel.

16 Uhr, TAK, Thomas Beck liest aus «Eliot und Isabella und die Abenteuer am Fluss» von Ingo Siegner (4+)

20 Uhr, Literaturhaus, Daniela Egger liest aus ihrem Buch «Der meditierende Mörder»

Planken

19 Uhr, Dreischwesternhaus, Katja Langenbahn liest «Liachtaschtaner Gschechta»

Eschen-Nendeln

15.30 Uhr, Schul- und Gemeindebibliothek, Geschichte aus dem Kamishibai-Koffer (3+)

Mauren-Schaanwald

14 Uhr, Gemeindebibliothek, Ausleihe geöffnet & Kurzlesung von Schülern der 5. Klasse der Primarschule Mauren (6+)

15 Uhr, Kulturhaus Rössle, Eliane Schädler liest aus ihrem Buch «Kasimir hat einen Vogel» (4+)

15.45 Uhr, Kulturhaus Rössle, Kurzlesung aus dem Bestseller «Mein Leben in deinem» von Jojo Moyes

Schellenberg

14.30 – 17 Uhr, Klosterspielplatz (bei Regen im kleinen Gemeindesaal), Lesung für Erwachsene «Frühe Pflanzung» von und mit Anna Ospelt mit Kinderprogramm

Ruggell

15 – 17 Uhr, Küefer-Martis-Huus, Wir hören Bienengeschichten und basteln zusammen Honigbienen.

Komplettes Programm: www.assitej.li

kultur:zeit 54 05/2023
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