Jahresbericht ANNO 2020

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Anno. BVMW

Erfolge 2020. Impulse 2021.


Gesundheit

Tourismus

KMU

Recht

2021

Nachhaltigkeit

Energie

Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Coronakrise Logistik und Mobilität

Kleine und mittlere Unternehmen

BVMW

Fachkräfte

Wirtschaftsmotor

Steuern

Netzwerk Pandemie

Konjunktur

Familienunternehmen Selbstständige Bürokratieabbau 2020 Digitalisierung Mittelstand

Außenwirtschaft

Unternehmensnachfolge

Finanzierung

Der Mittelstand.BVMW

Unternehmenssicherheit Ausbildung


Inhaltsverzeichnis Vorwort Nah am Unternehmen Wie der BVMW in der Krise hilft Best practices: innovative Ideen in der Krise Der BVMW – so digital (gefragt) wie niemals zuvor Politische Erfolge Positionspapiere und Stellungnahmen des BVMW Der BVMW in den Regionen Drei Projekte, ein Ziel: Unterstützung für den Mittelstand Die Bildungsallianz des Mittelstands Starke Frauen, starker Mittelstand Visionen und Ziele 2021

Seite 4 Seite 6 – 29 Seite 8 Seite 9 Seite 12 Seite 14 Seite 16 Seite 18 Seite 24 Seite 26 Seite 27 Seite 28

Verbindung in die Politik Im Dialog mit der Politik Die Mittelstandsallianz 2020 – Erfolg auf ganzer Linie Weltweit aktiv für den Mittelstand Le Mittelstand BVMW Mittelstandsallianz Afrika

Seite 30 – 39 Seite 32 Seite 35 Seite 36 Seite 38 Seite 39

Der BVMW Der BVMW: das Netzwerk für den Mittelstand Bundesweit präsent Der BVMW – Zahlen, Daten, Fakten Der Vorstand des BVMW Der BWS: Who ist Who des deutschen Mittelstands Der Bundeswirtschaftssenat Politischer Beirat des BVMW Wissenschaftlicher Beirat – neue Köpfe und Ideen Die Kommissionen des BVMW – Expertise und Beratung Die Expertenkreise des BVMW – Unterstützung für Mitglieder In Memoriam Mario Ohoven Ausblick

Seite 40 – 58 Seite 42 Seite 44 Seite 45 Seite 47 Seite 48 Seite 49 Seite 52 Seite 53 Seite 54 Seite 56 Seite 57 Seite 58

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Foto: © Annemarie Thiede

Vorwort Liebe Unternehmerin, lieber Unternehmer, liebe Kolleginnen und Kollegen im Verband, das Jahr 2020 war ein schweres Jahr für uns alle. Die Corona-Pandemie hält Deutschland auf unabsehbare Zeit im Würgegriff, ganze Branchen kämpfen um das wirtschaftliche Überleben. Hinzu kommen dramatische politische Entwicklungen in aller Welt, unter denen der Mittelstand leidet. Stichworte sind Brexit, Handelsstreit, Sanktionen gegen Russland und den Iran, Eurokrise und Rekordverschuldung. Umso wichtiger ist der aktive Einsatz des BVMW für die Millionen Mittelständler und Selbstständigen. Auch und gerade in der Coronakrise haben wir entscheidende politische Erfolge erreicht, so die Aufstockung der Haftungsübernahme für den KfW-Schnellkredit auf 100 Prozent oder die Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags. Das verschafft den Unternehmen Liquidität – und sichert Arbeitsplätze.

Zugleich konnten wir neue Kompetenzpartner gewinnen. Die Medien schenkten uns in noch nie gekanntem Maße Aufmerksamkeit, mit innovativen Digitalformaten und über unsere Homepage wurden weit über zwei Millionen Kontakte im Mittelstand erreicht. Auch das bundesweite Verbandsnetzwerk ist gewachsen. Mit 20 zusätzlichen Auslandsbüros verstärkt der BVMW seine Sichtbarkeit auf den globalen Wachstumsmärkten, mit nun über 60 Büros für 104 Länder. Diesen Kurs gilt es allen Krisen zum Trotz zu halten. Mit innovativen Lösungen und konkreten Hilfen steht der BVMW seinen Mitgliedern auch 2021 stark zur Seite. Politik und Parteien werden in unserem Verband gerade im Wahljahr einen kritisch-konstruktiven und zugleich verlässlichen Begleiter finden. Lassen Sie uns in diesem Sinne gemeinsam die Zukunft des Mittelstands erfolgreich gestalten.

Erfolg macht attraktiv, denn wir machen aus Problemen Lösungen. Daher ist der BVMW auch im Krisenjahr 2020 gegen den Trend in der Verbandslandschaft weiter gewachsen. Das gilt für den Verband insgesamt ebenso wie für den Bundeswirtschaftssenat, die Kommissionen und unsere Bündnisse, allen voran die Mittelstandsallianz, ein Alleinstellungsmerkmal unseres Verbandes, mit Markus Jerger mehr als 900.000 Stimmen. Ein Erfolg, den Bundesgeschäftsführer sicherlich auch der so unerwartet verstorbe- für die BVMW-Familie und den Vorstand ne Präsident Mario Ohoven mit uns allen gerne noch erlebt hätte.

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Mitgliederstimmen zum BVMW

Der Mittelstand war und ist das Rückgrat und der Innovationstreiber Deutschlands. Gut zu wissen, dass die Interessen der mittelständischen Unternehmen durch den BVMW gegenüber Politik und Gesellschaft so gut vertreten werden. Xenia Troniarsky

Geschäftsführende Gesellschafterin ITgroup, Erdmannhausen (Baden-Württemberg)

Netzwerken bedeutet für mich, mit Menschen so zu arbeiten, dass ein Spannungsbogen entsteht. Das klappt hier in der BVMW-Wirtschaftsregion auf ganz persönlicher Ebene. Klaus Otto

Fotos: © Xenia Troniarsky; ©NAVISANA; © elipsLife

Inhaber NAVISANA GbR, Köln (Nordrhein-Westfalen)

Der VfB Stuttgart ist seit vielen Jahren Mitglied in BVMW. Denn der regelmäßige Kontakt zu den mittelständischen Unternehmen in der Region ist für uns jeher eine wertvolle Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch. Schließlich ist auch der VfB ein mittelständisches Unternehmen. Dabei geht es nicht nur um Fußball, sondern auch um Wirtschaft, Netzwerk und Verankerung in der Zivilgesellschaft. Thomas Hitzlsperger

Wir fühlen als BVMW-Mitglied einen Vertrauensvorschuss, wenn wir andere Mitgliedsunternehmen kontaktieren. Doreen Ackermann

Leitung Vertrieb elipsLife, Köln (Nordrhein-Westfalen)

Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart (Baden-Württemberg)

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Foto: © jeremias münch von www.stock.adobe.com

NAH AM UNTERNEHMEN

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Nah am Unternehmen

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Wir schätzen den Service mit zielgenauen Informationen zu aktuellen Unternehmensthemen sowie die individuelle, perfekte, schnelle und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit dem BVMW. Ob es um Unternehmenskontakte oder Fragen zu Auslandsthemen ging, es gab stets zeitnahe Lösungen. Edith Decker-Fischbeck Geschäftsführerin bevacollect GmbH, Varel (Niedersachsen)

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Nah am Unternehmen

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Wie der BVMW in der Krise hilft Die Coronakrise stellt den Mittelstand vor riesige wirtschaftliche Herausforderungen. Zehntausende mittelständische Unternehmen und Selbstständige kämpfen um ihre Existenz, es droht eine Insolvenzwelle nie gekannten Ausmaßes. Der BVMW macht sich für den Mittelstand auch und gerade in der Krise stark – und dies mit Erfolg.

AKTIVITÄTEN IN DER CORONAKRISE

BRANDBRIEFE IM „FOCUS“

Dank des nachdrücklichen Einsatzes des BVMW auf politischer Ebene konnten bereits viele wichtige Forderungen umgesetzt werden: n  Nachbesserung der Soforthilfen und Überbrückungshilfen n  Aufstockung der Haftungsübernahme für den KfW-Schnellkredit auf 100 Prozent n  Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 21 Monate n  Befreiung der Bonuszahlungen an Arbeitnehmer von Steuern und Abgaben in diesem Jahr für alle Branchen n  Verzicht auf Erhöhung der EEG-Umlage 2021 n  Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent bzw. 7 auf 5 Prozent n  Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags auf 5 bzw. 10 Millionen Euro auch für das Jahr 2021 n  Verlängerung des Schutzschirms der Kreditversicherer bis Juni 2021 n  S tabilisierung der Sozialversicherungsbeiträge für 2020/2021 bei max. 40 Prozent n  Wiedereinführung der degressiven AfA von 25 Prozent für 2020/2021 n  Erleichterung bei der Kfz-Besteuerung von E-Dienstwagen n  Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms für Betriebsgebäude n  Anhebung der steuerlichen Bemessungsgrundlage bei der steuerlichen Forschungs- und Entwicklungsumlage

Der BVMW stand und steht seinen Mitgliedern mit einer Vielzahl von Hilfen, Informationen und Aktionen zur Seite: n  Bündelung aller relevanten Informationen auf einer eigenen Corona-Landing- Page n  webImpulse zu relevanten Themen n  Tagesaktuelle Information zu den staatlichen Corona-Maßnahmen und -Hilfen n  Unterstützung der Mitglieder bei Anfragen zu jeglichen Themenbereichen n  Kostenlose Rechtshotline zur Kurzarbeit für unsere Mitglieder (online April – Juni 2020) n  S tatements des BVMW zur Coronakrise (Pressemitteilungen) n  Wöchentliche Telefonkonferenzen zu akuten Fragen rund um die Beschlüsse der Bundes- und Landesregierungen

In zwei Brandbriefen und in einem Offenen Brief im Magazin „FOCUS“ hat sich der BVMW direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Bundesregierung gewandt: n  Brandbrief vom 11. April: Forderung konkreter Maßnahmen, wie die vorübergehende Aussetzung der Stromsteuer und der EEG-Umlage sowie die sofortige und rückwirkende Abschaffung des Solidaritätszuschlags n  Offener Brief vom 02. Mai: Appell, den Lockdown schnellstmöglich aufzuheben und einen Exit-Fahrplan zu entwickeln n  Brandbrief vom 22. August: Forderungen, einen zweiten Lockdown verbindlich auszuschließen und die Unternehmen nachhaltig von Steuern, Abgaben und Bürokratie zu entlasten

Quelle: FOCUS

ERFOLGE IN DER CORONAKRISE

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Nah am Unternehmen

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Best practices: innovative Ideen in der Krise

Fotos: © JLO_FOTO von www.stock.adobe.com; © aerogondo von www.stock.adobe.com

Viele Mittelständler haben in der Coronakrise kreative Lösungen gefunden. Lesen Sie hier einige Beispiele unserer Mitgliedsunternehmen und Verbandsbeauftragten.

GEMEINSAM DURCH DIE KRISE PER WHATSAPP

VIRTUELLE REISEN UND ERLEBNISSE FÜR SENIOREN

Solidarität und gegenseitige Hilfestellungen bietet eine WhatsApp-Gruppe mit Thüringer BVMW-Mitgliedern. Ob es um das Austauschen von Informationen oder die tägliche Lagekommunikation in Kommunen, die Produktion von Faceshields, Hygienewänden und Mund-Nase-Bedeckungen in Eigeninitiative (heute sogar im Regierungsauftrag), Reiserückhol-Aktionen oder die Ausstattung von Unternehmen mit Desinfektionsmitteln und Hygieneartikeln geht – die WhatsApp-Gruppe ist das richtige Netzwerk sowohl für BVMW-Mitglieder als auch für öffentliche Einrichtungen. Im engen Kontakt zur IHK, HWK und Aufbaubank wurden die Fragen zu den diversen Corona-Hilfsprogrammen beantwortet. Aktuell entwickeln sich die in der Not geschlossenen Kontakte zu guten Geschäftsbeziehungen.

Aufgrund einer Initiative von Vural Aybar, BVMW-Beauftragter in München, können Senioren im Alloheim-Seniorenzentrum „Taubertal“ (Bayern) seit Oktober digitale Welten erleben. Über eine virtuelle Brille ist dort ein Zugang zu dreidimensionalen Erlebnisreisen möglich. Die „Magic Horizons“-Brille bietet auch in Corona-Zeiten Bergtouren oder Strandspaziergänge und ist dadurch ein fester Bestandteil geworden, wenn es um die Entspannung der Bewohner geht. Geplant ist nun, dass „Magic Horizons“ in allen bayerischen Einrichtungen der Alloheim-Gruppe zum Einsatz kommen wird.

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Nah am Unternehmen

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Blick ins Studio mit Kurt Mezger, Leiter der BVMW-Wirtschaftsregion Stuttgart/Baden-Württemberg (li.).

HIGHTECH-ANGRIFF AUF CORONA-VIREN

PODCASTS ALS INFORMATIONSMEDIUM

Regelmäßiges (Be)Lüften hilft gegen die Verbreitung der Covid-19-Viren. Viele herkömmliche Filter konnten die Viren bisher nicht zuverlässig abtöten. Der neue Airguard der baden-württembergischen Firma APODIS saugt die im Raum befindliche Luft an. Die mit Viren, Bakterien, Pollen und Stäuben kontaminierte Raumluft wird vorgereinigt. Das Besondere des Airguard ist ein spezieller Luftkanal mit antimikrobiellen Platten in Silberionen-Technologie. In diesem Luftkanal werden die Viren unschädlich gemacht. Anschließend erreicht die angesaugte Raumluft die abschließenden Hauptfilter. Diese arbeiten mit einem zertifizierten Schwebstofffilter mit einem Abscheidegrad von 99,995 Prozent. Die Luft ist dann medizinisch gesehen dekontaminiert.

Podcasts sind aktuell ein beliebtes Format – und können in der Krise wertvolle Unterstützung bieten. Beispielweise zum Thema Offboarding: Corinna Spaeth, Geschäftsführerin der Kölner CS Consulting GmbH, hat sich auf Krisenmanagement spezialisiert. Mit ihrem Team wurde sie über Nacht zum Podcaster und legte den Podcast „Krisenheld“ auf. Dieser berät Unternehmerinnen und Unternehmer beim Offboarding ihrer Mitarbeiter und begleitet die Betriebe in einer schwierigen Transformationsphase. Um das Netzwerk lebendig zu halten und die Mitglieder auch virtuell mit aktuellen Informationen zu versorgen, hat der Leiter der BVMW-Wirtschaftsregion Stuttgart/Baden-Württemberg, Kurt Mezger, zwei Podcasts unter dem Motto „Wie verändert Corona unsere Wirtschaft?“ aufgenommen und online gestellt. Technischer Kooperationspartner ist das BVMW-Mitgliedsunternehmen Bleicher Medien, Gerlingen, das damit die Reihe „Erfolg machen“ mit wesentlichen inhaltlichen Punkten bereichert hat. Hauptthema der Pod­casts sind Aspekte der Arbeitsprozess-Digitalisierung im Bereich Logistik und Produktion.

Nah am Unternehmen

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Fotos: © Isecke; © Bleicher Medien, Gerlingen

Oliver Riljic (li.) und Benjamin Hille (beide APODIS GmbH) und Cornelia Siegmann (Verbandsbeauftragte des BVMW) mit dem neuen Airguard.


Mitgliederstimmen zum BVMW

Durch die Mitgliedschaft im BVMW konnten wir schnell Kontakte knüpfen. Eine professionelle, vielschichtige Vertretung auf vielen Ebenen, selbst in der Politik, wurde möglich. Der Verband bietet fundierte Informationsmöglichkeiten über alle Medienkanäle und auch sehr gute Kontakte zu Auslandsvertretungen.

Ich bin Mitglied im BVMW, weil es mir wichtig ist, einen Verband zu unterstützen, dessen Stimme in der Politik Gehör findet, und der sich für meine Interessen als kleines Unternehmen stark macht – gerade in Krisenzeiten. Ich erhalte wertvolle Informationen und kann auf Netzwerkveranstaltungen nützliche Kontakte knüpfen. Mein persönliches Highlight ist jedoch die Rechtshotline des BVMW. Evangelia Avrami

Geschäftsführerin avrami business communication, Dortmund (Nordrhein-Westfalen)

Sven Liedtke und Jerome Abraham

Fotos: © Felix Matthies; © Evangelia Avrami GF. avrami business communication; © KP PressConsulting GmbH

Geschäftsführer KCS Medical GmbH, Hamburg

Bei der Gründung meines zweiten Firmenstandorts war ich auf der Suche nach einem Netzwerk mit kompetenten Mitgliedern, das offen für „Neulinge“ ist. Der BVMW hat sich schnell als passendes Netzwerk herauskristallisiert. Von kaum einer anderen Stelle habe ich als Unternehmerin so viele relevante und stets aktuelle Informationen zu politischen Entscheidungen und gesetzlichen Rahmenbedingungen bekommen. Katrin Plewka

Inhaberin KP PressConsulting GmbH, München (Bayern) und Hechingen (Baden-Württemberg)

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Der BVMW – so digital (gefragt) wie niemals zuvor Unerwartete Herausforderungen gehen nicht selten mit unerwarteten Entwicklungen einher. So hat das Jahr 2020 auch unserem Verband einen kräftigen Schub in Sachen Digitalisierung gegeben.

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ie Coronakrise hat auch beim BVMW Digitalisierungsprozesse auf verschiedenen Ebenen verstärkt. Dabei ging es nicht darum, offline-Prozesse und analoge Kampagnen zwanghaft in die Online-Welt herüberzuheben. Vielmehr haben wir die Situation genutzt, neue Techniken auszuprobieren und ergänzend einzusetzen. Das Ergebnis gibt uns Recht: Unsere Leistungen werden außerordentlich stark über digitale Kanäle nachgefragt.

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WEBIMPULSE KNACKEN DIE MILLIONENGRENZE Die wichtigste Netzwerkmöglichkeit quasi über Nacht an die neuen Bedingungen anzupassen, ist nicht leicht. Wir haben es trotzdem geschafft: So konnten wir den Großteil unserer rund 2.000 jährlichen offline-Veranstaltungen ins Netz heben und gleichzeitig mit den „webImpulsen“ eine neue Marke im boomenden Webinar-Markt erschaffen. Alleine in den ersten acht Monaten des Jahres wurden durch virtuelle Zoom-Veranstaltungen, Facebook-Streams und Youtube-Videos rund eine Million Menschen erreicht. Damit sind wir in der deutschen Verbändelandschaft ganz weit vorn.

webImpulse insgesamt

60 Millionen

Auflagenreichweite Print und Presseagenturen pro Monat:

Über

1.200

Über Beiträge/Artikel Print und Presseagenturen pro Monat

72 %

neue Follower bei LinkedIn im Vergleich zum Vorjahr

fast

39 Millionen

Leser von Online-Artikeln im vergangenen Jahr

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Brandbriefe im FOCUS

Über

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Millionen erreichte Personen bei Facebook Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


MIT DIGITALEM LEADMANAGEMENT INS NEUE ZEITALTER

terstützen wir Mitglieder und Interessenten bei zukunftsweisenden Entscheidungen im digitalen Transformationsprozess. Bei diesem neuen interaktiven Digitalformat, in dem Experten und Insider in Unternehmertalks und fokussierten Keynotes hilfreiche Learnings übermitteln, haben bereits mehrere tausend Mittelständler teilgenommen.

Zum erneuten Mitgliederwachstum haben auch Online-Leads beigetragen. So konnten wir bislang aus unterschiedlichen Digital-Kanälen eine vierstellige Anzahl an Interessenten für den BVMW gewinnen, von denen sich sehr viele für eine Mitgliedschaft entschieden haben. Dabei spielen nicht nur unser Webauftritt und Social Media eine tragende Rolle, sondern auch unser Angebot der digitalen Vollmitgliedschaft. Mit dieser können Interessenten direkt online eine Mitgliedschaft abschließen – entweder über unsere Webseite www.bvmw.de Über Social Media wie Facebook, LinkedIn, Instagram, Xing, Twitter und YouTube folgen unserem Verband insgesamt rund 51.000 Peroder einen regionalen Link der betreuenden Geschäftsstelle. sonen. Insbesondere im Business-Netzwerk LinkedIn verzeichnete der Verband im vergangenen Jahr ein Wachstum von rund 72 Prozent, die höchste Steigerung seit Gründung unseres Profils auf diesem Kommunikationskanal. Diese Entwicklung zeigt nicht nur unsere stetig steigende Reichweite in den neuen Medien, sondern auch die hohe Relevanz unserer Inhalte, denen die Personen aus der Altersgruppe von 25 bis 55 Jahren aus dem unternehmerischen Mittelstand aktiv folgen. Neben der neuen Arbeitswelt des rasant wachsenden Homeoffice rücken auch Themen wie Cyberkriminalität und New Work in den Fokus. Mit unseren kostenlosen Digitalkonferenzen „D:CAMP“ un-

DURCH SOCIAL MEDIA MIT ALLEN ZIELGRUPPEN IM GESPRÄCH

NEUE WEGE BESCHREITEN: UNSERE DIGITALKONFERENZ D:CAMP

800.000

94 %

Mehr als Besucher auf der Webseite – doppelt so viele wie 2019

Mehr als neue Follower bei Instagram im Vergleich zum Vorjahr

3 Millionen 1 Million

Seitenaufrufe der Webseite

im vergangenen Jahr –

205 %

mehr erreichte Personen bei Facebook im Vergleich zu 2019

Insgesamt

1,2

Millionen Teilnehmer bei den webImpulsen

mehr als 2019

350 5 Millionen

Posts auf Facebook mit insgesamt Impressionen

38.200

Teilnehmer

bei den Digitalkonferenzen D:CAMP Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

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Politische Erfolge Nicht nur im Zuge der Coronakrise hat sich der BVMW im letzten Jahr für kleine und mittelständische Unternehmen in der Politik stark gemacht. Finanzen, Digitalisierung oder Energie sind nur einige der Bereiche, in denen der BVMW politische Impulse gesetzt hat.

DIGITALISIERUNG Ohne die Digitalisierung geht es nicht. Das hat auch der Staat verstanden. Damit auch KMU das volle Potenzial der Digitalisierung in ihren Betrieben entfalten können, fordert der BVMW seit langem, die richtigen politischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit dem im September 2020 gestarteten Förderprogramm „Digital Jetzt“ bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie seine Unterstützung für kleine und mittelständische Unternehmen an. Es soll Firmen dazu anregen, mehr in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung ihrer Beschäftigten zu investieren.

im Jahr 2021 verhindert werden. Außerdem wurde beschlossen, dass Sozialversicherungsbeiträge bis 2021 bei maximal 40 Prozent stabilisiert werden und es zu einer Anhebung der steuerlichen Bemessungsgrundlage bei der steuerlichen Forschungsförderung für KMU kommt. Letztlich werden Mittelständler nun auch durch eine Aufstockung des C02-Gebäudesanierungsprogramms für Betriebsgebäude und eine Erleichterung bei der Kfz-Besteuerung von E-Dienstwagen unterstützt.

ENERGIE & KLIMA

BÜROKRATIEABBAU

Der BVMW hat sich als einer der ersten Verbände für eine Abschaffung des Solardeckels eingesetzt. Die Schwelle von 52 Gigawatt wäre aller Voraussicht nach im Herbst 2020 erreicht worden. KleineIm Konjunkturprogramm der Bundesregierung wurden viele Forderun- re Anlagen bis zu 750 Kilowatt – der Großteil der neu installierten gen des BVMW aufgegriffen, wie zum Beispiel die Initiative Bürokra- Solaranlagen – wären damit aus der EEG-Förderung herausgefaltieabbau, die Beschleunigung des Planungsrechts und Vereinfachung len. Die fehlende Förderung hätte die Existenz der gesamten Solarindes Vergabeverfahrens. Durch die Coronakrise waren auch akute Ser- dustrie in Deutschland bedroht. Der Bundesrat hat sich im Juli 2020 viceangebote der Bundeszentrale sehr gefragt, die der BVMW bereits endlich auf eine Regelung zur Aufhebung des Solardeckels geeinigt. am 13. März und damit zehn Tage vor dem ersten Lockdown bereitge- Nach langem Ringen gelang so die dringend benötigte Aufhebung stellt hat. Der BVMW hat eine Rechtshotline zur Kurzarbeit und diver- des 52-Gigawatt-Deckels für die Solaranlagen. se webImpulse initiiert, konnte die 100-prozentige Haftungsübernahme beim KfW Schnellkredit 2020 durchsetzen (s. u.) und trug dazu bei, dass der 1.500 Euro Corona-Bonus im Jahr 2020 in allen Branchen steuer- und sozialabgabenfrei ausgezahlt werden konnte.

MOBILITÄT

UNTERNEHMERTUM Auch viele Forderungen des BVMW zum Unternehmertum wurden im Konjunkturprogramm aufgenommen: Darunter die Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrags auf 5/10 Millionen Euro, die Wiedereinführung der degressiven AfA mit 25 Prozent auch für das Jahr 2021 und die Einräumung des Optionsrechts für Personenunternehmen, sich wie Kapitalgesellschaften besteuern zu lassen. Von zentraler Wichtigkeit ist ebenso die Verlängerung, Vereinfachung und Ausweitung der Überbrückungshilfen bis Ende 2020; hierfür hatte der BVMW sich entschieden eingesetzt. Zudem konnte eine Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 16 Prozent bzw. 7 auf 5 Prozent bis Ende 2020 erreicht und eine Erhöhung der EEG-Umlage

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Nah am Unternehmen

In der ersten Hochphase der Coronakrise wurde die europäische Freizügigkeit von Arbeitnehmern und Waren stark eingeschränkt. Systemrelevante Branchen wie die Logistikbranche hatten bei ihren Aufträgen über Ländergrenzen hinweg oft große Hürden zu überwinden. Der BVMW setzte sich bereits im April in seiner Liste der politischen Forderungen für Ausnahmeregelungen beim eingeschränkten Grenzübertritt zwischen den EU-Mitgliedsstaaten für die Logistikbranche ein. Schlussendlich konnte hier wieder eine komplette Freizügigkeit erwirkt werden.

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STEUERN & FINANZEN Mehrwertsteuer

Degressive Absetzung für Abnutzung (AfA)

Die vom BVMW seit langem geforderte Senkung der Mehrwertsteuer wurde zum 1. Juli 2020, allerdings nur temporär, eingeführt. Der BVMW hält die Mehrwertsteuersenkung auf 16 bzw. 5 Prozent in der Coronakrise für richtig. Jedoch sollte die Mehrwertsteuersenkung aus unserer Sicht entfristet werden.

Der BVMW begrüßt die Wiedereinführung der degressiven Absetzung für Abnutzung (AfA) für die Jahre 2020 und 2021 in Höhe von 25 Prozent. Den Unternehmen bietet es eine steuerliche Entlastung, denn eine degressive Abschreibung verhilft zu mehr Liquidität durch höhere Betriebsausgaben und schafft somit steuerliche Investitionsanreize. Es ist eine effiziente Maßnahme, um die Wirtschaft in Zeiten der Pandemie anzukurbeln.

Steuerlicher Verlustrücktrag

Haftungsübernahme bei KfW-Schnellkrediten/ KfW-Schnellkredit 2020 für den Mittelstand Angesichts der Herausforderungen für die mittelständische Wirtschaft in der Coronakrise machte sich der BVMW für die Erweiterung der Haftungsübernahme von 90 auf 100 Prozent stark, um einen reibungsloseren Ablauf der Kreditgewährung zu garantieren und die Liquiditätssituation in den Unternehmen zu verbessern.

Grafik: © dlyastokiv von www.stock.adobe.com

Unserer Forderung nach einem steuerlichen Verlustrücktrag wurde im Konjunkturprogramm der Bundesregierung entsprochen. Um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie abzumildern, gewährt der Staat durch eine Ausweitung der Regelung zur Nutzung von Verlusten der Unternehmerin/dem Unternehmer eine steuerliche Entlastung (in Situationen, in denen das Unternehmen Verluste statt Gewinne schreibt). Die Obergrenzen für Verluste der Veranlagungszeiträume 2020 und 2021 wurden auf 5 Millionen bzw. 10 Millionen Euro angehoben.

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Positionspapiere und Stellungnahmen des BVMW In seinen Positionspapieren bezieht der BVMW Stellung zu mittelstandsrelevanten Themen und äußert seine Forderungen an die Politik. Die Auswahl zeigt einige wichtige Stellungnahmen der vergangenen Monate.

STEUERN Grundsatzpositionspapier: Steuern und Finanzen im Mittelstand (Stand September 2020) Im Hinblick auf die steuerliche Wettbewerbsfähigkeit ist die deutsche Abgabequote im Vergleich mit dem weltweiten Durchschnitt stark verbesserungswürdig. Die vergleichsweise hohen Kosten und der hohe Bürokratieaufwand machen es den deutschen Mittelständlern immer schwerer, Kapital zurückzulegen.

MOBILITÄT UND LOGISTIK Positionspapier: Mobilität und Logistik im 21. Jahrhundert (Veröffentlichung im 1. Quartal 2021) Das Positionspapier stellt die Umstände und Herausforderungen der Mobilitäts- und Logistikbranche fest, um damit konkrete Forderungen an die Politik zu richten.

ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT RECHT Stellungnahme: Unternehmenssanktionsrecht – Gesetz zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft (Stand Juni 2020) Das Ziel des geplanten neuen Gesetzes zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft ist die Bekämpfung der Unternehmenskriminalität. Aus Sicht des BVMW ist eine strukturelle Reform der Unternehmenssanktionierungen nicht notwendig, während das geplante Liquiditätsprinzip zusätzliche Pflichten birgt und Unternehmen pauschal an den Pranger stellt.

STARTUPS UND UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN

Offener Brief zu 52 GW-Solardeckel (Stand Januar 2020) Die Bundesregierung versprach die Abschaffung des 52 Gigawatt Solardeckels. Mit diesem Offenen Brief forderte der BVMW die Bundesregierung auf, Wort zu halten und den Solardeckel abzuschaffen.

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Positionspapiere und Stellungnahmen im Jahr 2020

Positionspapier: Staatliche Gründungsförderung (Stand Oktober 2020) Die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland sinkt seit Jahren stetig. Der BVMW formuliert deshalb zwei konkrete Forderungen an die Politik mit dem Ziel, die Übersichtlichkeit des Förderangebotes zu verbessern und Existenzgründungen zu vereinfachen.

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DIGITALISIERUNG Stellungnahme zur 10. GWB-Novelle („Digitalisierungsgesetz“) (Stand Februar 2020) Bei dem GWB-Digitalisierungsgesetz geht es darum, den Marktmachtmissbrauch der großen Technikunternehmen einzudämmen und die Mittelständler durch faire Wettbewerbsbedingungen und mehr Rechtssicherheit zu stärken.

TOURISMUS Positionspapier: 10 tourismuspolitische Forderungen des Mittelstands an die Bundesregierung (Stand Dezember 2019) Der BVMW unterstreicht, dass Deutschland als Tourismusdestination und die dazugehörige mittelständische Tourismuswirtschaft dringend gestärkt werden müssen.

GESUNDHEIT Statement zum Infektionsrisiko mit Viren von Dr. med. Hans-Joachim Petersohn (Stand April 2020) In Zeiten einer erhöhten Virusbelastung, die jedes Jahr im Frühjahr auf die Bevölkerung erneut zukommt, ist das Wichtigste die Immunstärkung des Wirtes, des Menschen. Hier empfehlen wir einige stärkende Methoden.

ARBEIT UND SOZIALES Forderungen des Mittelstands zur Dynamisierung der Minijobgrenze (Stand Oktober 2020) Mit den seit Jahren steigenden Durchschnittslöhnen zieht auch der Mindestlohn an. Arbeitnehmer in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen können jedoch an dieser Entwicklung nicht teilhaben. Daher fordert der Mittelstand eine Erhöhung der Verdienstobergrenze für geringfügig Beschäftigte auf monatlich 530 Euro sowie eine Kopplung an die Entwicklung des Mindestlohns.

RENTE Forderungen des Mittelstands zur Altersvorsorge von Selbstständigen (Februar 2020) Das Bundesarbeitsministerium plant für 2020 ein Gesetz, das die Selbstständigen in die Deutsche Rentenversicherung (DRV) einbezieht. Aus der Sicht des BVMW muss dabei den Selbstständigen ein Höchstmaß an Wahlfreiheit garantiert werden. Alle Positionspapiere und Stellungnahmen können im Themenbereich unter www.bvmw.de heruntergeladen werden.

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Der BVMW in den Regionen Mit seinen 340 Geschäftsstellen ist der BVMW deutschlandweit vertreten. Im Jahr 2020 hat der Verband in den Regionen viele (digitale) Veranstaltungen organisiert, um seine Mitgliedsunternehmen in der Pandemie zu unterstützen. Austausch, Hilfestellungen und Netzwerken standen auf der Agenda. Hier einige ausgewählte Beispiele:

BADEN-WÜRTTEMBERG: ERFOLGREICH VERNETZT DURCH DIE KRISE Anfang des Jahres besuchten BVMW-Mitglieder die Villa Reitzenstein in Stuttgart, Amtssitz des baden-württembergischen Ministerpräsidenten und Sitz des Staatsministeriums Baden-Württemberg. Bei einem Rundgang erfuhren die Unternehmerinnen und Unternehmer, von wo aus die Landespolitik gestaltet wird. Über innovative Wärmeerzeugung informierte sich Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer mit seinem Wirtschaftsförderer Thorsten Flink und dem BVMW Baden-Württemberg. Gemeinsam besuchten sie die BVMW-Mitgliedsfirma Himmelwerk, Spezialist für Hoch-Mittelfrequenzanlagen und die Produktion von Geräten zur Herstellung von induktiver, CO2-armer Erwärmung im industriellen Bereich.

Unter dem Namen „Donautal-Connect“ haben sich Unternehmen als organisatorische Einheit zusammengeschlossen, um die Infrastruktur des Gewerbegebiets Donautal zu verbessern. Für das gegenseitige Kennenlernen wurden Besuche der einzelnen Unternehmen organisiert. Die Veranstaltungsreihe „Marktplatz“ bietet ein virtuelles Forum für Unternehmerinnen und Unternehmer im Kreis Göppingen, um sich kennenzulernen und untereinander Kontakte knüpfen zu können. Gerade in Zeiten der Pandemie sind Netzwerke wichtig. Auf dem virtuellen Marktplatz können die Teilnehmenden erfahren, welche Produkte und Dienstleistungen sich hinter den Firmennamen verstecken.

V. li.: Oberbürgermeister Boris Palmer, Dr. Andreas Seitzer, Christian Sernatinger (beide Himmelwerk), Ingrid May-Staudinger (BVMW) und Thorsten Flink (Wirtschaftsförderung Tübingen).

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Nah am Unternehmen

Fotos: © Donautal-Connect; © Ulrich Köppen

Mitglieder von „Donautal-Connect“ bei einer Werksbesichtigung.

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BAYERN: NETZWERKEN PER ONLINE-VERANSTALTUNGEN Das Jahr fing für den BVMW Bayern wie gewohnt an: Am 10. Jahres­ empfang des Kreisverbandes München-Oberland nahmen rund 180 Teilnehmer teil. Ebenso viele Gäste aus Wirtschaft und Gesellschaft kamen auch in Nürnberg zur Veranstaltung „Respekt!” in der Kultur|Jugendherberge mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und dem Rhetorikspezialisten René Borbonus zusammen. Als Ersatz für persönliche Veranstaltungen entwarfen bayerische BVMW-Beauftragte den #afterLunchTreff: Vom 24. März bis 24. Juli 2020 stellten dabei regionale BVMW-Beauftragte täglich ein Mitgliedsunternehmen in den Mittelpunkt, das sich virtuell präsentieren konnte. Die Gäste erhielten intensive Einblicke in die rund 75 teilnehmenden Unternehmen. Der Verlust von Live-Veranstaltungen traf viele Selbstständige und Unternehmen schwer: Daher wies der BVMW Bayern im Rahmen eines Besuchs bei Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger mit Unternehmern aus dem Veranstaltungssektor auf die Notlage der

Branche hin. Für 2021 sind wieder Veranstaltungen vor Ort vorgesehen: Unter anderem eine Rallye durch die Fränkische Schweiz und ein Barbecue-Netzwerkabend in Nördlingen.

Unternehmer aus der Veranstaltungsbranche beim bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (vorne links).

Foto: © WORDUP PR

HAUPTSTADTREGION BERLIN-BRANDENBURG SÜD: CHARITY-GOLFEN UND DIGITALE VERMARKTUNG Schon mit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 hat die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Süd ein digitales Format mit Namen „Damit Sie gefunden werden!“ etabliert, das sehr gut angenommen wurde. Unternehmerinnen und Unternehmer dürfen mit einem eigens ausgesuchtem Bild ihre Firma eine Minute lang vorstellen, es folgen drei Minuten Fragen aus dem Publikum, dann ist der/die Nächste an der Reihe. Tempo und Moderation machen das digitale Format für Vorträger und Zuschauer interessant. Und die Unternehmen werden gefunden! Außerdem hat die BVMW-Region Berlin-BranDie Initiative „Damit Sie gefunden werden!“ der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg Süd ist ein denburg Süd eine Charity-Aktion organivoller Erfolg. siert: Jedes Jahr kommen 7.000 Säuglinge mit einem Herzfehler zur Welt; dies entspricht einem Prozent aller Neu- Stiftung eingesammelt. Neben 60 Golfern waren auch 40 Schnupgeborenen. Um die kleinen Patienten zu unterstützen, wurden beim pergolfer dabei. Die Verbindung von Golf und Charity funktioniert seit 5. BVMW-Golfturnier auf der Anlage des Golfclubs in Motzen mit Jahren gut. Neben Spaß und Spiel stand die Vernetzung mit anderen einer Tombola rund 2.000 Euro an Spenden für die Kinderherz- Unternehmen im Mittelpunkt.

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HAMBURG, BREMEN, NIEDERSACHSEN UND SCHLESWIG-HOLSTEIN: AUSTAUSCH UND NETZWERKEN Für 28 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Nordwesten, Oldenburg und Bremen begann das Jahr mit der Teilnahme am BVMW-Jahresempfang in Berlin. Ein Highlight dabei war das Treffen mit Bundesminister a. D. Jürgen Trittin, MdB, Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied im Politischen Beirat des BVMW. Intensivberatungen zum Marktaufbau außerhalb Deutschlands – das boten in Schleswig-Holstein die Beratungstage zu Skandinavien. Auch Länder, in denen der Mittelstand noch nicht so stark vertreten ist, erfreuten sich großer Nachfrage. Individualtermine boten eine erste Einschätzung zu Geschäftschancen in anderen Ländern. Für 2021 ist neben den Außenwirtschaftsberatungstagen ein Außenwirtschaftstag mit großer Länderbeteiligung geplant. In Bremen und Nordwest-Niedersachsen gab es erfolgreiche Unternehmer-Lunches. So zum Beispiel der traditionelle Unternehmer-Lunch im Park Hotel Bremen. Austausch, Netzwerken und das Kennenlernen neuer Unternehmerinnen und Unternehmer kennzeichneten die-

se Treffen. Günther Enger und Anja Rohde vom BVMW Hamburg organisierten einen Businesslunch zum Thema „In 24 Stunden bei Google auf Seite 1“ in Hamburg. Matthias Still von der PR-Agentur „Public Effect“, Mitgliedsunternehmen des BVMW, lieferte spannende Impulse. In Northeim in Niedersachsen kamen rund 60 südniedersächsische Unternehmerinnen und Unternehmer beim 29. BVMW-Business-Meeting zusammen. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach forderte eine größere Wertschätzung der Anja Rohde begrüßt zum Businesslunch Kommunalpolitik. „In 24 Stunden bei Google auf Seite 1“ in Hamburg.

Treffen mit Bundesminister a. D. Jürgen Trittin MdB, Bündnis 90/Die Grünen (li.), beim BVMW-Jahresempfang in Berlin. Daneben: Detlef Blome, Leiter der Wirtschaftsregion Bremen-Oldenburg/Nordwest.

CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (li.) und Jörn Kater (BVMW Südniedersachsen) beim 29. BVMW-Business-Meeting in Northeim.

HESSEN: ÄRMEL HOCH! „Ärmel hoch! Gemeinsam für eine menschliche Wirtschaft“ heißt die neue Kampagne des Mittelstands-Netzwerks Osthessen im BVMW. Sie umfasst eine Reihe von Veranstaltungen, Workshops, Seminaren und Publikationen. Ziel der Kampagne ist es, gemeinsam mit Unternehmern Lösungen zu entwickeln, wie eine künftige Wirtschaftsordnung nach neuen Maßstäben gestaltet werden kann. Denn mit Ausbruch der Corona-Pandemie stehen Geschäftsleute vor neuen Aufgaben. Die „Ärmel hoch!“-Initiative möchte Mut machen und ein neues Selbstbewusstsein schaffen. Ein weiteres Ziel: Seit Januar 2021 gibt es ein „Service Center MITTELSTAND“ inkl. Marktplatz, Nachrichtenportal und Live Chat. Hier bekommen Unternehmen innerhalb von 24 Stunden Geschäftskontakte, wichtige Informationen und bundesweite Vernetzung. Dieter Thoma, Olympiasieger im Skispringen, Unternehmer, Speaker, Moderator und Motivator, war im September 2020 in Fulda bei der Auftaktveranstaltung Impulsgeber. Titel seines Vortrags: „Erfolgreich in die Zukunft durch innere Haltung.“ Einige Hundert Unternehmen in Osthessen haben sich bereits der Kampagne angeschlossen. Initiator Rüdiger Muth (li.) und Olympiasieger Dieter Thoma bei der Auftaktveranstaltung in Fulda.

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Fotos: © Anja Rohde; © Benny E. Sørensen; © Detlef Blome; © Donautal-Connect; © Bensing & Reith GbR

Beratungstag Skandinavien mit Benny E. Sørensen, Leiter BVMW Auslandsbüro Skandinavien, Iben Skorstengaard (BVMW) und Hans Kemeny, Leiter der BVMW Wirtschaftsregion Hamburg und SchleswigHolstein (v. li.).


NORDRHEIN-WESTFALEN: UNTERSTÜTZUNG IN DER KRISE Das Jahr 2020 startete für den BVMW in Nordrhein-Westfalen mit mehreren großen Jahresempfängen. Während der Krise hat sich der BVMW im größten Bundesland stark gemacht für die Wirtschaft: Im Februar diskutierten die NRW-Wirtschaftssenatoren mit Reiner Holznagel, dem Präsidenten des Bundes der Steuerzahler (BdSt), über Auswege aus der Wirtschaftskrise. Im 2. Wirtschaftssymposium nach dem Lockdown sprach der NRW-Wirtschaftssenat mit Nordrhein-Westfalens Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) über Strategien, die aus der Fiskalklemme herausführen. Bei einem Symposium in Wuppertal stellte sich der FDP-Politiker Alexander Graf Lambsdorff, MdB, den Fragen der Topunternehmer. Die „TELLYOURSTORY-Kampagne“ der Wirtschaftsregion Köln erzählt anhand von Fotos in den Monaten September bis Dezember acht Mut machende Geschichten, wie Unternehmen die Krise anpacken. In der Wirtschaftsregion Ruhrgebiet stießen unter anderem die Formate „Theken-Talk“ und „Runder Tisch“ auf Begeisterung. Der „Runde Tisch“ fand zu Themen wie Personal, Unternehmensführung oder Gesundheit statt. Zum Netzwerken lud ebenfalls die „FRÜHschicht XXL“ beim BVMW-Mitglied LogisticAct in Köln ein. Auch für 2021 sind schon viele Veranstaltungen zum V. li.: NRW-Vorsitzender des BdSt Rik Steinheuer, BdSt-Präsident Reiner Holznagel, RSM-Geschäftsführer Oliver Schmitz und Herbert Schulte (BVMW). Austausch geplant.

Fotos: © Thomas Kolbe; © Hans-Josef Helf

SACHSEN: VIELFÄLTIGE VERANSTALTUNGEN Zum Auftakt der Bildungsallianz Sachsen kamen Vertreter des BVMW Sachsen mit dem Sächsischen Staatsminister für Kultus, Christian Piwarz, zusammen. Beim Gespräch dabei war auch Patrick Meinhardt, Generalsekretär der Bildungsallianz des Mittelstands. Beide Seiten betonten den Wunsch nach einer langfristigen Zusammenarbeit und die Absicht, gemeinsam insbesondere die berufliche Bildung zu optimieren. Mit der Konferenz „Geschäfte mit Russland – einfacher als gedacht!“ ermöglichte der BVMW Sachsen in Dresden den Dialog seiner Mitglieder mit Experten zur Geschäftsentwicklung mit Russland. Mit dabei waren Andrey Sobolev, Leiter des Handels- und Wirtschaftsbüros der Botschaft der Russischen Föderation in Deutschland, Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, und Ulf Schneider, Gründer und Präsident der Schneider Group, Moskau. Die hochkarätigen Referenten lieferten wichtige Zahlen und Fakten und beantworteten die Fragen der Unternehmerinnen und Unternehmer. Ein Event der besonderen Art war der Besuch von BVMW-Mitgliedern in der Justizvollzugsanstalt Dresden. Die Staatsministerin der Justiz, Katja Meier, begrüßte die Vertreter der mittelständischen Unternehmen, die sich über die Arbeits- und Produktionsbedingungen im Justizvollzug informierten. Mitglieder der Bildungsallianz mit dem Sächsischen Staatsminister für Kultus, Christian Piwarz (2. v. re.).

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SACHSEN-ANHALT: ETHIK IN DER DIGITALISIERUNG UND BILDUNG Bodenständigkeit zählt bei den BVMW-Mitgliedern zwischen Altmark und Burgenland, das zeigte sich bei den unterschiedlichen Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt. Zum traditionellen Jahresempfang in Halle/Saale waren rund 650 Teilnehmer anwesend. Unkomplizierte Kontakte standen hier im Fokus. Beim 10. Mittelstandsforum in Magdeburg mit 120 Teilnehmern diskutierten Unternehmerinnen, Unternehmer, Expertinnen und Experten über „Ethik in der Digitalisierung“. Außerdem wurde der Mittelstandspreis zu diesem Thema vergeben: Steffen Voß, Geschäftsführer der EVENTUS Wirtschaftsberatung GmbH Magdeburg, wurde damit ausgezeichnet. Das Unternehmen hat ethische Prinzipien nicht nur in seiner eigenen Struktur verinnerlicht. Die besonderen Herausforderungen der Coronakrise wurden mit und durch die Mitarbeitenden gemeistert. Bildung in der Zwickmühle: Unter diesem Motto veranstaltete der BVMW Sachsen-Anhalt zusammen mit der Konrad-AdenauerStiftung ein Streitgespräch mit Professor Dr. Armin Willingmann (Wirtschaftsminister Sachsen-Anhalt) und Marco Tullner (Bildungsminister Sachsen-Anhalt) im Kabarett „Magdeburger Zwickmühle“. Patrick Meinhardt, Generalsekretär der Bildungsallianz, moderierte und wurde von den Kabarettisten Günter Pölitz und Marion Bach begleitet. Thematisiert wurde unter anderem der aktuelle Stand der Digitalisierung und des Bildungssystems.

V. li.: Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Professor Dr. Armin Willingmann; Patrick Meinhardt, Generalsekretär der Bildungsallianz, und Marco Tullner, Bildungsminister Sachsen-Anhalt.

THÜRINGEN: DIGITALE UND HYBRIDE VERANSTALTUNGEN BVMW, Dr. Stefan Blechschmidt von der LEG Thüringen und Andrej Sobolew von der Botschaft der Russischen Föderation und Leiter des Handels- und Wirtschaftsbüros, sprachen zu den aktuellen Handelsbeziehungen. Außerdem gaben die Referenten, Rechtsanwalt Dr. Thomas Mundry, Schneider Group, und Marco Schülken, Geschäftsführer der Schülken Form GmbH, Input mit juristischen Fakten und unternehmerischen Erfahrungen im Russlandgeschäft. Für 2021 plant der Landesverband, die Bildungsallianz des BVMW in Thüringen weiter zu etablieren. Ausgehend von Südthüringen wird zudem ein Gesundheits-Netzwerk unter Federführung des BVMW weiter ausgebaut.

Der BVMW Thüringen organisierte eine hybride Russland-Konferenz zum Thema Geschäftsbeziehungen mit Russland in Erfurt.

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Fotos: © Peter Martini; © BVMW Thüringen

Der erste Neujahrsempfang der BVMW Region Südthüringen in Suhl war mit 200 Unternehmern und Partnern ein gelungener Auftakt für das Wirtschaftsjahr 2020. Gäste und Organisatoren kamen unter dem Motto „Zukunft. Wirtschaft. Erfolgreich.“ zu inspirierenden Gesprächen zusammen. Mit Beginn der Corona-Pandemie stellte der Landesverband seine Veranstaltungen auf digitale und hybride Formate um. Mehr als 40 Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen an der hybrid durchgeführten Russland-Konferenz in Erfurt im September zu Geschäftsbeziehungen mit Russland teil. Andreas Jahn, Mitglied der Bundesgeschäftsleitung für den Bereich Politik und Außenwirtschaft des


Mitgliederstimmen zum BVMW

Aufgabenstellungen werden immer komplexer. Ohne ein funktionierendes Netzwerk wie den BVMW sind sie für keinen mehr zu lösen. Tomas Schiffbauer

Gründer und Gesellschafter LUMANAA GmbH & Co. KG, Region Köln (Nordrhein-Westfalen)

Ich bin Mitglied im BVMW, weil der BVMW für mich als Produktions- und Logistikplaner eine optimale Möglichkeit bietet, mich mit anderen Unternehmern zu vernetzen. Bei Veranstaltungen habe ich wertvolle Kontakte geknüpft und konnte auch mit eigenen Fachvor­ trägen das Veranstaltungsprogramm ergänzen. Sven Hammann

Fotos: © LUMANAA; © Sven Hammann; © Jana Schlenther; © Grit Gebauer

Geschäftsführer MyLeanFactory GmbH, Wacken (Schleswig-Holstein)

Wir freuen uns, ein Teil des BVMW zu sein. Denn trotz der aktuellen Lage wird Undenkbares in Windeseile möglich gemacht. Besonders beeindruckt waren wir, dass wir als junges Startup kontinuierlich über alle aktuellen Geschehnisse informiert wurden. Der BVMW hat uns extreme Hilfestellung geleistet und vor allem Türen geöffnet. We love BVMW. Myriam-Yasmin Schulz

Geschäftsführerin MYAMIKA GmbH, Bremen-Überseestadt

Ich bin seit einer Weile Mitglied im BVMW und bin begeistert! Ich finde es großartig, wie viele Möglichkeiten mir der BVMW anbietet, mich zu informieren und weiterzubilden. Ich war erstaunt, wie flexibel der Verband während der Corona-Zeit agiert. Ich fühle mich im Verband sehr gut aufgehoben, und alle meine Fragen werden beantwortet. Marion Glück

„Marion Glück“ (Personengesellschaft), Hamburg

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Drei Projekte, ein Ziel: Unterstützung für den Mittelstand Der BVMW ist seit Jahren wichtiger Partner in europäischen und bundesweiten Förderprogrammen. Auf diese Weise unterstützt der Verband kleine und mittlere Unternehmen zielgerichtet. Wer dies aktuell nutzt, kann zum Beispiel in Sachen Digitalisierung und nachhaltigem Wirtschaften profitieren.

DIGITALISIERUNG IST IM MITTELSTAND ANGEKOMMEN Während noch vor fünf Jahren volle Auftragsbücher die Vertagung des Wandels rechtfertigten, zögert heute kaum ein Unternehmen mehr, sich zu digitalisieren. Das ergab die Auswertung des kostenlosen Digitalchecks von _Gemeinsam digital, den viele Mittelständler in den letzten Monaten für sich nutzten. Der Digitalcheck ist ein Angebot des vom BVMW federführend geleiteten und vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekts Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, _Gemeinsam digital. Der Check zeigt auch, dass Investitionen in Digitalisierung, Geschäftsmodellinnovation und eine Ausweitung digitaler Kompetenzen für die Unternehmen weit oben auf der Agenda stehen. Nachholbedarf gibt es bei der Strategieentwicklung: Wenige dokumentieren und kommunizieren die eigenen Ziele systematisch genug. Noch seltener nutzen Betriebe strategische Partnerschaften mit Startups. Deshalb unterstützt _Gemeinsam digital Unternehmen auch weiterhin durch Workshops, Videos, Expertentipps und konkrete Digitalisierungsprojekte zu den Themen Strategie, Digitale Weiterbildung, Marketing, Künstliche Intelligenz, Fintech, Geschäftsmodellinnovation und vielen mehr.

WEITERBILDUNG FÜR KMU IN GANZ EUROPA Auch auf europäischer Ebene können Unternehmen profitieren. Das EU-finanzierte Projekt DataSkills4SMEs unterstützt Unternehmen in Europa dabei, sich mit digitaler Datenkompetenz vertraut zu machen. Nach einer detaillierten Bedarfsanalyse entwickelt das Projekt, welches der BVMW unter Leitung von European Entrepreneurs CEA-PME und weiteren europäischen Partnern durchführt, erste Lernmodule für Arbeitgeber und Arbeitnehmer kleiner und mittlerer Unternehmen. In einer in diesem Rahmen erstellten Studie mit Teilnehmern aus ganz Europa wurde deutlich, dass es am häufigsten an Tools zur Selbsteinschätzung, zum Wissensmanagement, zu Marketingplänen und der Implementierung von ERP-Systemen mangelt. Zu den größten Hürden zählen die Kosten externer Beratung sowie der Mangel an Zeit und Wissen. Hier trägt DataSkills4SMEs dazu bei, Bewertungs- und Handlungskompetenzen in den Unternehmen aufzubauen. Über Online-Lernpfade und praxisnahe Module können sie sich zu Themen wie digitalen Verkaufskanälen, digitalem Marketing und Prozessoptimierung weiterbilden.

29 % der KMU wenden Künstliche Intelligenz (KI) in einzelnen

25 %

Projekten an, bei ist der Einsatz von KI aktuell in Planung (Umfrage des BVMW und _Gemeinsam digital, das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin)

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UNTERSTÜTZUNG FÜR UNTERNEHMERISCHE NACHHALTIGKEIT Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist die Betrachtung der Nachhaltigkeit unternehmerischen Handelns. Wie nachhaltig ist das Unternehmen? Wie schneidet es im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche ab? Das Projekt Mittelstand.Ressource – Nachhaltigkeitsbenchmarking für mittelständische Unternehmen wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert. Jedes Unternehmen bekam einen individuellen, richtungsweisenden Benchmarkingbericht. Im Anschluss an das Projekt bietet der BVMW nun Unterstützung für Unternehmen, die die vielfältigen Chancen einer nachhaltigen Unternehmensführung ergreifen wollen. Mit der monatlich stattfindenden webImpuls-Reihe „Nachhaltigkeit“ thematisieren Experten und Expertinnen unterschiedliche Aspekte der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit. Seit September 2020 ist der BVMW zudem Mitglied im United Nations Global Compact Netzwerk und wird im kommenden Jahr weitere neue Angebote wie Checklisten und Workshops zu nachhaltiger Unternehmensführung für KMU bereitstellen. Weitere Informationen zu allen Förderprojekten des BVMW finden Sie hier: www.bvmw.de/projekte

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Grafik: © dlyastokiv von www.stock.adobe.com

Unternehmen haben bisher am Nachhaltigkeitsbench­ marking-Projekt teilgenommen

132 Unternehmen verschiedener Branchen haben den „Digitalcheck Mittelstand“ von _Gemeinsam digital ausgefüllt

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Die Bildungsallianz des Mittelstands

© Peter Martini

Die Bildungsallianz des Mittelstands ist eine Initiative des BVMW. Sie setzt sich für eine echte Qualitätswende in der deutschen Bildungspolitik ein mit dem Ziel, die mittleren Bildungsabschlüsse und die berufliche Bildung zu stärken.

„Bildung in der Zwickmühle“ in Magdeburg war die Gründungsveranstaltung für die Bildungsallianz Sachsen-Anhalt.

REGIONALE BILDUNGSALLIANZEN Die unermüdliche Arbeit für gute Bildung in Deutschland trägt Früchte: So wurden im Oktober mit Jürgen Böhm und Patrick Meinhardt gleich zwei Vertreter der Bildungsallianz zu einem parlamentarischen Anhörungsverfahren in den Thüringer Landtag geladen, um den Abgeordneten ihren Zukunftsplan für starke mittlere Abschlüsse und eine exzellente berufliche Bildung vorzustellen. Zugleich nimmt die Gründung regionaler Bildungsallianzen weiter an Fahrt auf. So wurden bereits regionale Vertretungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Berlin gegründet. In Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern stehen die Teams bereits in den Startlöchern und warten nur darauf, im Jahr 2021 mit eigenen regionalen Bildungsallianzen durchzustarten.

Foto: © Peter Martini

D

as größte Bildungsnetzwerk in Deutschland ist auch im Jahr 2020 gewachsen – der BVMW konnte sieben weitere Verbände von der erfolgreichen Arbeit des Zusammenschlusses überzeugen und die Zahl der durch die Mitglieder der Bildungsallianz vertretenen Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher und Dozenten auf 380.000 nahezu verdoppeln. Gemeinsam konnten die nun 21 Mitgliedsverbände ihre Bildungstour durch Bund und Länder fortsetzen und bei Treffen mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Bildungssenator Ties Rabe aus Hamburg und Kultusministerin Yvonne Gebauer aus Nordrhein-Westfalen für die Anerkennung des Unverkennbaren werben: die zentrale Bedeutung der Bildungsallianz des Mittelstands für die Zukunftsfähigkeit der bundesdeutschen Bildungspolitik.

21 Mitgliedsverbände 26 Nah am Unternehmen

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Starke Frauen, starker Mittelstand Der BVMW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmerinnen und die Arbeit von weiblichen Führungskräften sichtbarer zu machen, sie zu vernetzen und neue Angebote für Frauen in der Wirtschaft zu schaffen.

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uch in diesem Jahr hat sich der BVMW für Unternehmerinnen stark gemacht. So wurde die Portraitreihe „Starke Frauen, starker Mittelstand“ im Magazin DER Mittelstand. etabliert. In jeder Ausgabe werden Unternehmerinnen aus dem BVMW-Netzwerk vorgestellt und geben persönliche Einblicke in ihren Alltag sowie Tipps für andere Unternehmerinnen. Die Reihe erfreut sich so großer Beliebtheit, dass die Unternehmerinnen-Portraits mittlerweile auch digital zur Verfügung stehen und in regelmäßigen Abständen über den BVMW veröffentlicht werden, auch unabhängig vom Magazin.

WEITERE FORMATE UND EVENTS IN PLANUNG Auch im Jahr 2021 werden wir uns weiter intensiv mit den Themen Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen, Netzwerk und Sichtbarkeit beschäftigen. Dafür sind bereits verschiedene neue Formate und Veranstaltungen in Planung.

Foto: © BVMW

VERANSTALTUNGEN UND NETZWERK Auch 2020 haben die vielen BVMW-Kolleginnen und -Kollegen wieder zahlreiche Events und Netzwerkformate für Unternehmerinnen aufgesetzt – natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften: Von der „Profession Unternehmerin“ im Kreis Wetterau über das Fachforum „WOMEN@Work“ im Saale-Orla-Kreis bis hin zum Unternehmerinnen-Lunch in NRW-Südwest. Ein besonderes Highlight dabei war der „ZukunftsImpuls“ in der Region Nordbaden-Rhein-Neckar über die Vorzüge weiblicher Führungsqualitäten. Die Mitinitiatorinnen der Initiative „Starke Frau- Veranstaltung „Profession Unternehmerin“ in der Ille Papierfabrik 2018. en, starker Mittelstand“, Brigitte Zypries (SPD, Bundesministerin a. D.) und Diana Scholl, Leiterin politische Netzwerke und Strategie Weitere Informationen dazu finden Sie unter: beim BVMW, diskutierten auf Einladung von Gertrud W. Hilser, Lei- www.bvmw.de/sektionen/frauen-im-mittelstand terin BVMW Wirtschaftsregion Nordbaden-Rhein-Neckar, gemeinsam mit mehr als 50 Unternehmerinnen. Auf Wunsch der Teilnehmerinnen wird dieses Format künftig in regelmäßigen Abständen fortgeführt.

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Visionen und Ziele 2021 Der BVMW konnte 2020 viel für den Mittelstand erreichen. Wir werden uns auch 2021 kontinuierlich weiter stark machen für die Belange und Interessen der Millionen Mittelständler und Selbstständigen. Dazu gehören diese Themenfelder:

UNTERNEHMERTUM FÖRDERN In Folge der Corona-Pandemie setzt die Bundesregierung mit ihrem Konjunkturpaket einen starken Schwerpunkt auf den privaten Konsum. Sinnvoller ist es, den Fokus zukünftig mehr auf die Liquidität der Unternehmen zu legen. Der BVMW erwartet von der Bunderegierung deshalb einen konkreten Fahrplan für die Zeit nach der Corona-Pandemie, um für die Wettbewerbsfähigkeit und Entlastung unserer Unternehmen Sorge zu tragen.

DIGITALISIERUNG IT-Sicherheit muss stärker im Mittelstand verankert werden, um zum Beispiel Cyberangriffe abzuwehren. Für eine sichere digitale Infrastruktur braucht es Aufklärungsarbeit und Förderung in den Betrieben. Gerade bei Unternehmen, die sich bisher wenig mit dem Thema auseinandergesetzt haben, empfehlen sich finanzielle Anreize. Gleichzeitig müssen Unternehmen bei der Implementierung neuer digitaler Lösungen, wie der Künstlichen Intelligenz, unterstützt werden. Hierfür sind neben finanzieller Unterstützung klare politische Rahmenbedingungen nötig.

BÜROKRATIE Dokumentations- und Nachweispflichten kosten Unternehmen immer mehr Zeit und Geld. Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten sollten deshalb grundsätzlich von Berichtspflichten, statistischen Auskunftsvorschriften und unangemessenen Vorschriften des Arbeitsrechts freigestellt werden. Wir verfolgen auch zukünftig unsere Kernforderung der Halbierung der Bürokratiebelastung.

ERNEUERBARE UND GÜNSTIGE ENERGIE Der Schutz des Klimas muss im Einklang mit den Erfordernissen eines modernen Wirtschaftsstandortes stehen. Der Strom für die Unternehmen muss nachhaltig produziert werden und preisgünstig sein, denn nur so ist der deutsche Mittelstand klimafreundlich und bleibt gleichzeitig wettbewerbsfähig. Die mittelständischen Unternehmen sind der Motor der Energiewende. Nur mit ihnen können die Klimaziele der Europäischen Union erreicht werden.

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INFRASTRUKTUR DER ZUKUNFT Der BVMW sieht großen Nachholbedarf beim Ausbau des bestehenden Schienennetzes. Eine wettbewerbsfähige Verkehrsinfrastruktur ist Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg des Mittelstands. Um ein zukunftsfähiges Verkehrsnetz zu schaffen, müssen sowohl Schienen als auch Straßen und Brücken modernisiert werden. Auch im ländlichen Raum muss mehr investiert werden. Für den Mittelstand gilt es, neue Mobilitätsmöglichkeiten zu nutzen und die Technologieoffenheit zu bewahren.

BILDUNG STÄRKEN Entgegen dem wachsenden Bewusstsein um den Stellenwert der Bildung haben sich die Weiterbildungsquoten in den letzten Jahren negativ entwickelt. Bildung ist der entscheidende Erfolgsfaktor für Unternehmen. Das lebensbegleitende Lernen muss unabhängig von Alter, Beschäftigungsform und Lebensphase selbstverständlich sein, um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu gewährleisten.

ARBEITSMARKT Der BVMW setzt sich für die Erhöhung der Verdienstobergrenze für geringfügig Beschäftigte auf monatlich 530 Euro sowie eine Koppelung an die Entwicklung des Mindestlohns ein. Mit dieser Forderung wird auf den steigenden Mindestlohn reagiert, von dem Arbeitnehmer in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen nicht profitieren können. Wir sprechen uns deutlich für den Fortbestand von Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassung aus, um durch flexiblen Personaleinsatz die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Deutschland zu erhalten.

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EXISTENZGRÜNDUNG Um der sinkenden Zahl an Unternehmensgründungen in Deutschland entgegenzuwirken, fordert der BVMW, den Zugang zur staatlichen Gründungsförderung zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Zudem machen wir uns für ein Aufstiegs-BAföG für Gründer stark. Dieses soll zur Finanzierung des Lebensunterhalts in der Startphase der Gründung grundsätzlich allen Gründungswilligen offenstehen. Das Gründungs-BAföG soll über zwölf Monate den Lebensunterhalt der Gründer sichern.

FLEXIBLES ARBEITEN Die Coronakrise hat gezeigt, dass mobiles Arbeiten mithilfe digitaler Tools durchaus effektiv umgesetzt werden kann und dass Arbeitnehmer von zu Hause aus sogar produktiver arbeiten können. Grundsätzlich befürwortet der BVMW die Etablierung einer modernen Arbeitswelt, lehnt aber das Recht auf Homeoffice klar ab. Die Entscheidung über mobiles Arbeiten muss in betrieblicher Hand gelassen werden, um die Souveränität des Arbeitgebers aufrechtzuerhalten. Das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit sollte hier implementiert werden.

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ENTLASTEN STATT BELASTEN Kleine und mittlere Unternehmen brauchen (steuerliche) Entlastungen, gerade im Kontext der aktuellen Krise. Deshalb muss der Solidaritätszuschlag für alle vollständig entfallen. Zusätzlich sollten die Überbrückungshilfen bis Mitte 2021 verlängert und die Mehrwertsteuersenkung entfristet werden. Noch in dieser Legislaturperiode muss das im Koalitionsvertrag stehende Bürokratieentlastungsgesetz beschlossen werden.

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VERBINDUNG IN DIE POLITIK

30 Verbindung in die Politik

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Der BVMW hat es geschafft, Tausende von Mittelständlern zusammenzubringen, die ganz unterschiedliche Interessen haben, und ihnen eine Stimme zu geben. Er hat es geschafft, zu einer politischen Größe zu werden. Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie

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Verbindung in die Politik 31


Im Dialog mit der Politik Der BVMW verfügt über ein weitreichendes Netzwerk an nationalen und internationalen Kontakten. Durch den Austausch mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hat der BVMW auch 2020 wichtige Türen für den Mittelstand geöffnet. Dies zeigen ausgewählte Highlights aus dem vergangenen Jahr.

Der BVMW hatte zum traditionellen Jahresempfang in Berlin geladen. Mehr als 3.000 Unternehmerinnen und Unternehmer, Spitzenpolitiker, Parlamentarier, darunter 80 Abgeordnete, 80 Botschafter sowie weitere hochrangige Gäste, wie der Außenminister der Republik Usbekistan, Abdulaziz Komilov, und der Alt-Präsident Kroatiens, Stjepan Mesić, folgten der Einladung. Unter großem Beifall präsentierte Mario Ohoven (†) die vom BVMW beim Bundesverfassungsgericht eingereichte Verfassungsbeschwerde gegen das Soli-Gesetz.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, MdB.

Dr. Gerd Müller, MdB, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Dr. Markus Söder, MdL, Ministerpräsident des Freistaates Bayern und CSU-Partei­ vorsitzender in Bayern.

Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

RUSSISCHER BOTSCHAFTER IN DER BUNDESZENTRALE Im Oktober kam der russische Botschafter S.E. Sergej J. Netschajew zu einem Treffen mit Mario Ohoven (†) zum BVMW. Im Mittelpunkt des Gespräches standen die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland und die Förderung der Kooperation zwischen deutschen und russischen Unternehmern.

KROATISCHER STAATSPRÄSIDENT BEIM BVMW

Der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović in der Bundeszentrale.

32 Verbindung in die Politik

Bei dem Treffen des kroatischen Staatspräsidenten, Zoran Milanović, mit Mario Ohoven (†) ging es um die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Kroatien und Deutschland und die Forderungen des europäischen Mittelstands an die Europäische Kommission. Am gleichen Tag organisierte der BVMW B2B-Gespräche zwischen kroatischen Unternehmern und BVMW-Mitgliedern. Darüber hinaus unterschrieb der BVMW Vereinbarungen mit den beiden größten Wirtschaftsverbänden Kroatiens.

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Fotos: © Christian Kruppa; BILDSCHÖN/Tom Malesa; Flaggen: © gt29 von www.stock.adobe.com

TOP REFERENTEN BEIM BVMW-JAHRESEMPFANG


BUNDESTAGUNGEN IN KÖNIGSWINTER UND BERLIN Die erste Bundestagung 2020 im Januar in Königswinter bei Bonn stand unter dem Motto „Gutes bewahren, Neues wagen“. Dabei diskutierten die rund 300 Verbandsrepräsentanten des BVMW aktuelle Probleme und bekamen konkrete Lösungsvorschläge geboten. Die zweite Bundestagung 2020 im September in Berlin war eine beson-

dere: Unter dem Motto „Vorwärts Mittelstand“ ging es bei der ersten bundesweiten Präsenz-Veranstaltung nach dem Lockdown im Frühjahr vor allem um die Folgen der Coronakrise für den Mittelstand – und wie der BVMW mit konkreten Lösungen die Zukunftsfähigkeit seiner Mitgliedsunternehmen sichert.

Ehrungen von Verbandsbeauftragten bei der Bundestagung in Königswinter.

Dr. Gregor Gysi, MdB (Die Linke), Präsident der Europäischen Linke, bei der Bundestagung in Berlin.

SPITZENTREFFEN MIT ITALIENS PREMIERMINISTER Ein Höhepunkt war ein offizielles Treffen des europäischen Mittelstandsverbandes European Entrepreneurs mit Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte in dessen Amtssitz in Rom im Sommer 2020. Mario Ohoven (†), als Präsident von European Entrepreneurs, hat dem Premierminister klar gemacht, dass der Mittelstand bislang der Verlierer der Brüsseler Verhandlungen bzgl. der Corona-Hilfen gewesen ist. Der europäische Mittelstandspräsident betonte, wie wichtig es ist, mit den Mitteln des EU-Wiederaufbaufonds kleine und mittlere Unternehmen in Europa zu unterstützen.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte.

IM GESPRÄCH MIT DEN GENERALSEKRETÄREN VON UN UND OECD Per Videokonferenz traf Mario Ohoven (†) mit UN-Generalsekretär António Guterres und dem Generalsekretär der OECD, Angel Gurría, im Rahmen eines Wirtschaftsforums zusammen, das unter dem Thema „From Pandemic to Recovery“ stand. Die Präsidenten der

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Entwicklungsbanken aus 56 Ländern waren dem Treffen zugeschaltet. Als Key-Note-Speaker erklärte Ohoven seinen Gesprächspartnern die zentrale Rolle des Mittelstands bei der Überwindung der Folgen der Coronakrise.

Verbindung in die Politik 33


VIDEOKONFERENZEN MIT PETER ALTMAIER

DATENSCHUTZ BEI CORONA-APP

In digitalen Treffen mit Peter Altmaier, MdB, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, setzte sich der BVMW für den Mittelstand ein. So zum Beispiel in einer Videokonferenz im Frühjahr mit dem Bundeswirtschaftsminister und Vertretern von Wirtschaftsverbänden über die aktuelle Lage in den Unternehmen und Branchen. Der BVMW forderte einen Maßnahmen-Dreiklang für den Mittelstand: einen konkreten Exit-Fahrplan, schnelle Liquiditätshilfen und eine Reformagenda zur Entlastung bei Steuern und Abgaben.

Prof. Dr. Helge Braun, MdB, Chef des Bundeskanzleramts und Bundesminister für besondere Aufgaben, lud den BVMW und andere Spitzenverbände der Wirtschaft ein, um per Videokonferenz Möglichkeiten einer effizienten Eindämmung der Corona-Pandemie über eine Warn-App zu erörtern. Der BVMW unterstrich die Bedeutung des Datenschutzes für Unternehmen bei der technischen Umsetzung der Corona-App. Der Kanzleramtschef versicherte, dass die Sicherheit und anonymisierte Erfassung der Datenströme zur Nachverfolgung der Corona-Neuinfektionen oberste Priorität habe.

10 Botschafterfrühstücke

DIPLOMATISCHE FRÜHSTÜCKE 2020 Auch im Jahr 2020 hat der BVMW zu einer Vielzahl von Botschafterfrühstücken eingeladen. Die Veranstaltungsreihe soll mittelständische Unternehmerinnen und Unternehmer mit den wichtigsten Vertretern des diplomatischen Korps in Berlin vernetzen. 2020 war unter anderem der ehem. Botschafter Japans in Deutschland, S.E. Takes-

im Jahr 2020

hi Yagi, eingeladen, um Unternehmern das wirtschaftliche Potenzial Japans näherzubringen. Im Oktober war die französische Botschafterin I.E. Anne-Marie Descôtes zu Gast. Das Botschafterfrühstück hatte zum Ziel, die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit insbesondere im Mittelstand zu stärken.

VIZE-PREMIERMINISTER VON USBEKISTAN TRIFFT DEN DEUTSCHEN MITTELSTAND

PARLAMENTARISCHER ABEND IN BERLIN Zum Parlamentarischen Abend mit dem Thema „Steuer- und Abgabenlast des deutschen Mittelstands“ lud der BVMW im Oktober in Berlin ein. Dr. Rosemarie Kay, Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn, präsentierte den „Mittelstandsindex“. Anschließend diskutierten Prof. Dr. Henning Vöpel, Direktor Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BVMW, sowie Politikerinnen und Politiker verschiedener Fraktionen über Perspektiven des deutschen Mittelstands nach Corona.

34 Verbindung in die Politik

Katja Hessel, MdB, Vorsitzende des FDP-Finanzausschusses im Deutschen Bundestag, und Matthias Lefarth, Leiter Studien, Wissenschaft und Programme beim BVMW.

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Fotos: © Christian Kruppa, BVMW; © BVMW/Annemarie Thiede

Videokonferenz mit Sardor Umurzakov, Vize-Premierminister und Minister für Investitionspolitik und Außenhandel der Republik Usbekistan.

In einer Videokonferenz sprach der BVMW mit Sardor Umurzakov, Vize-Premierminister und Minister für Investitionspolitik und Außenhandel der Republik Usbekistan, über die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Usbekistan sowie die Geschäftschancen für die Mitglieder des BVMW. Neben dem Vize-Premierminister nahmen an der virtuellen Veranstaltung Laziz Kudratov, Vize-Minister für Außenhandel und Investitionen, sowie weitere Mitglieder der usbekischen Regierung teil. 40 deutsche Unternehmen hatten zudem die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die politische Führung Usbekistans zu stellen.


Die Mittelstandsallianz 2020 – Erfolg auf ganzer Linie In der Mittelstandsallianz des BVMW vereinen sich mehr als 30 Branchenverbände des Mittelstands zu einer gemeinsamen politischen Stimme. In einem einzigartigen Zusammenschluss vertritt die Allianz mehr als 900.000 Mitglieder und hat dadurch eine außerordentliche politische Schlagkraft.

Videokonferenz mit Manuel Höferlin, MdB, Vorsitzender des Bundestagsausschusses Digitale Agenda und Beisitzer des FDP-Bundesvorstands (unten, Mitte).

Mitglieder der Mittelstandsallianz bei Andreas Scheuer, MdB, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (vorne links).

U

m das Gehör der Politik und der Entscheider zu finden, gibt die standsallianz sehr erfolgreich und flexibel. Trotz der fehlenden PräAllianz ihren Partnern ein breites Netzwerk an die Hand und senz verloren die Formate niemals ihre persönliche Note. knüpft für sie wertvolle Kontakte. Das Jahr 2020 war für alle kein Jahr wie jedes andere. Das gilt auch für die Mittelstandsallianz: Doch obwohl das vergangene Jahr mit der Corona-Pandemie vielerlei neue Herausforderungen mit sich brachte, hat die Allianz stets Lösungen finden und ihren Partnern ein noch attraktiveres und vielfälAuf eines schien Corona keinen Einfluss zu haben: Die Mittelstandsaltigeres Angebot anbieten können als je zuvor. lianz konnte in diesem Jahr gleich drei neue Partner in ihren Reihen begrüßen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Logistic Natives, COMMON Deutschland und dem Industrieverband Körperpflege Noch nie konnten die Allianzpartner mehr politische Vertreter zum und Waschmittel. Gemeinsam werden wir uns auch 2021 tatkräftig persönlichen Gespräch begrüßen als in diesem Jahr. Die Termine der für eine zukunftsorientierte, mittelstandsfreundliche Gesetzgebung Allianz hatten dabei eine große Bandbreite: Bereits am Jahresanfang einsetzen, mit gemeinsamen Positionen, Forderungen und Verankam die Allianz mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, MdB, staltungen, egal ob physisch oder virtuell. zum regen Austausch im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur zusammen. Die Termine mit (Parlamentarischen) Staatssekretären und -sekretärinnen, Partei-Generalsekretären und neue Partner im Jahr 2020 -sekretärinnen und Bundestagsabgeordneten erfreuten sich ebenso großen Interesses wie Gespräche mit Vertretern und VertreterinDie Mittelstandsallianz vertritt die Interessen von nen der ministeriellen Arbeitsebene. Während Anfang des Jahres noch Veranstaltungen gemeinsam vor Ort möglich waren, mussten die Termine später im Zuge des Infektionsschutzes in Videokonfemehr als renzen stattfinden. In der digitalen Umsetzung zeigte sich die MittelMitgliedern

HAND IN HAND FÜR DEN DEUTSCHEN MITTELSTAND

Fotos: © BVMW/Annemarie Thiede; BVMW/Diana Scholl

IM DIALOG MIT DER POLITIK

3

900.000

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Verbindung in die Politik 35


Weltweit aktiv für den Mittelstand

AUSLANDSBÜROS UND -REPRÄSENTANTEN

INSME – INTERNATIONAL NETWORK FOR SMES

Der BVMW verfügt seit Jahren über eigene Auslandsbüros. 2020 sind weitere Büros dazugekommen, unter anderem in Österreich, Israel, in der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Angola, in Shanghai (China) und Hongkong. Aktuell sind es insgesamt über 60 Auslandsbüros. In Kooperation mit der SCHNEIDER GROUP gibt es nun zudem in acht Ländern Osteuropas und Zentralasiens (Armenien, Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Polen, Russland, Ukraine, Usbekistan) neue Auslandsrepräsentanten.

INSME ist als das internationale Netzwerk für kleine und mittlere Unternehmen der Weltverband des Mittelstands, der unter der Schirmherrschaft der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) steht. Durch sein globales Netzwerk, bestehend aus 61 Mitgliedsorganisationen aus der ganzen Welt, öffnet INSME die Tür für Partnerschaften und Kooperationen mit Akteuren des öffentlichen und privaten Lebens. Durch die Mitgliedschaft und die enge Zusammenarbeit mit INSME erhält der BVMW Zugang zu den innovativsten und aktuellen Trends aus erster Hand sowie die Möglichkeit, direkten Einblick in globale Best practice-Beispiele zu bekommen. Der BVMW leitet die globale Bildungskommission des internationalen Mittelstandsverbandes und stellt damit den Kontakt weltweit für Unternehmerinnen und Unternehmer her.

BVMW GRÜNDET KOMMISSION AUSSENWIRTSCHAFT Die Außenwirtschaftskommission wurde 2020 im Beisein von Thomas Bareiß, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus und Mittelstand, gegründet. Die in der Kommission erarbeiteten strategischen Empfehlungen bilden die Grundlage für die internationale Ausrichtung des Verbandes. Durch die Einbeziehung mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer in die Kommissionsarbeit positioniert sich der BVMW als internationaler Akteur für den deutschen Mittelstand. 36 Verbindung in die Politik

EUROPEAN ENTREPRENEURS Der europäische Dachverband European Entrepreneurs vertritt mit seinen 35 Mitgliedsorganisationen aus ganz Europa die Interessen von 2,1 Millionen europäischen Unternehmen, die 20 Millionen Arbeitnehmer beschäftigen. Damit ist European Entrepreneurs der größte Verbund der freiwillig organisierten kleinen und mittleren Unternehmen in Europa. Mit seinem Sitz in Brüssel, der Hauptstadt der Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Grafik: © pyty von www.stock.adobe.com

Globalisierung und Internationalisierung sind für mittelständische Unternehmen längst keine Fremdworte mehr. Der BVMW hilft seinen Mitgliedsunternehmen bei der Erschließung ausländischer Märkte – in über 50 strategisch wichtigen Wachstumsmärkten. Gleichzeitig vertritt der Verband die politischen Interessen des Mittelstands auf nationaler und internationaler Ebene.


europäischen Politik, agiert European Entrepreneurs als Sprachrohr des Mittelstands gegenüber allen relevanten Akteuren der Öffentlichkeit. Die von European Entrepreneurs gegründete europäisch-afrikanische Mittelstandsallianz hat zu einer attraktiven online B2B-Plattform für Mittelständler geführt. Seit November 2020 vertritt European Entrepreneurs den europäischen Mittelstand im größten europäischen Netzwerk mit weit über 1000 Verbänden in Brüssel, dem European Movement International, EMI.

ASEAN-DESK Die zehn Mitgliedsstaaten der ASEAN-Region bilden mit 652 Millionen Einwohnern und einem geschätzten Bruttoinlandsprodukt von rund 2,5 Billionen Euro einen der dynamischsten Wirtschaftsräume der Welt, der sich als attraktiver Absatzmarkt für deutsche Unternehmen entwickelt hat. Zu den Ländern gehören Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Mit dem im Jahr 2019 gegründeten BVMW ASEAN-Desk werden Mitgliedsunternehmen über die aktuellen Entwicklungen, bestehende Marktchancen sowie geplante Veranstaltungen informiert. Dieses Angebot wird durch den Ausbau von BVMW Auslandsbüros in ausgewählten ASEAN Zielmärkten komplettiert.

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

LE MITTELSTAND Das deutsch-frankophone Unternehmernetzwerk des BVMW, Le Mittelstand BVMW, unterstützt deutsche Unternehmen, die in den frankophonen Ländern wirtschaftlich aktiv werden wollen. Außerdem steht Le Mittelstand BVMW als Partner für frankophone Unternehmen zur Verfügung, die im deutschen Markt expandieren wollen. Der BVMW hat die Initiative im Jahr 2017 ins Leben gerufen. (siehe Seite 38)

MITTELSTANDSALLIANZ AFRIKA Die Mittelstandsallianz Afrika (MAA) ist das deutsch-afrikanische Unternehmernetzwerk des BVMW mit Fokus auf Afrika. Die 2018 gegründete Initiative richtet sich an drei Hauptzielgruppen: Afrikanische Firmen oder Filialen in Deutschland, die ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem nationalen Markt stärken wollen, deutsche Firmen, die in den afrikanischen Ländern ihre Aktivitäten entwickeln wollen, und afrikanische Firmen, die den deutschen Markt erschließen wollen. (siehe Seite 39)

Verbindung in die Politik 37


Le Mittelstand BVMW Le Mittelstand BVMW (LM BVMW) ist das deutsch-frankophone Unternehmernetzwerk des Verbandes mit Schwerpunkt auf den französischsprachigen Ländern in Europa (Frankreich, Luxemburg, Schweiz, Monaco, Belgien) sowie Kanada.

D

urch ein gebündeltes Beratungs- und Begleitungsangebot unterstützen wir deutsche Unternehmen, die in diesen frankophonen Ländern wirtschaftlich aktiv werden wollen. Umgekehrt steht Le Mittelstand BVMW ebenso als Partner für frankophone Unternehmen zur Verfügung, die im deutschen Markt expandieren wollen. Für eine optimale Begleitung verfügen wir mit unserem starken Netzwerk in Deutschland sowie im Ausland über zahlreiche Auslandsbüros und Partner.

HIGHLIGHTS DES JAHRES In diesem Jahr konnten sich deutsche Unternehmen durch webImpulse und Projekte direkt engagieren, zum Beispiel beim digitalen Botschafterfrühstück mit der französischen Botschafterin Anne-Marie Descôtes im Oktober: Dieses Treffen hat mehrere Ideen hervorgebracht, wie die Einrichtung eines „Bureau de coordination“, ein deutsch-französisches Forum und die Gründung einer deutsch-französischen Matchmaking-Plattform. Außerdem war Le Mittelstand BVMW erstmals auf der SIDO Messe im September in Lyon vertreten. Die SIDO ist die größte europäische Fachmesse für Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und Robotertechnik.

GEMEINSAME PROJEKTE MIT UNSEREN MITGLIEDERN Deutsch-frankophoner Expertenkreis Le Mittelstand BVMW hat im November einen deutsch-frankophonen Expertenkreis gegründet. Dem Expertenkreis gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Lebens an. Ziel des Expertenkreises ist es, die deutsch-frankophonen Wirtschaftsbeziehungen zu intensivieren.

Arbeitsgruppe „Ökologischer Wandel“ In Zusammenarbeit mit „MEDEF“, dem größten und einflussreichsten Arbeitgeberverband in Frankreich, gründen wir eine Arbeitsgruppe zum Thema „Ökologischer Wandel“. Im kommenden Jahr startet „Horizont Europa“, das neue Europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation mit einem Budget von 100 Milliarden Euro. Es ist unser Ziel, gemeinsam an den Ausschreibungen für den „Green Deal“ teilzunehmen.

Arbeitsgruppe „Wasserstoff“ Wir verstärken unsere Partnerschaft mit der Entwicklungsagentur Ad‘occ in Okzitanien und schlagen den deutschen KMU vor, sich an der Ausschreibung des PIIEC-Projekts im Bereich Wasserstoff zu beteiligen. Dieses Projekt ist von gemeinsamem europäischen Interesse (PIIEC/IPCEI) für die Produktion von grünem Wasserstoff.

300 Millionen

Foto: © CBVMW/Annemarie Thiede

Menschen im frankophonen Sprachraum

Digitales Botschafterfrühstück mit der französischen Botschafterin I. E. Anne-Marie Descôtes.

38 Verbindung in die Politik

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Mittelstandsallianz Afrika Die Mittelstandsallianz Afrika (MAA) ist das deutsch-afrikanische Unternehmernetzwerk des BVMW mit Fokus auf dem Chancen- und Zukunftskontinent.

D

GEMEINSAME PROJEKTE MIT UNSEREN MITGLIEDERN

urch ein gebündeltes Beratungs- und Begleitungsangebot unterstützen wir deutsche Unternehmen, die auf dem afrikanischen Kontinent wirtschaftlich aktiv werden wollen. Umgekehrt stehen die MAA und der BVMW als Partner für afrikanische Unternehmen zur Verfügung, die im deutschen Markt expandieren wollen. Für eine optimale Begleitung verfügen wir mit unserem Task Force Senegal starken Netzwerk in Deutschland sowie im Ausland über zahlreiche Auslandsbüros und Partner. Über die Pan African Chamber of Com- Im Rahmen der Sonderinitiative „Invest for Jobs“ wurde zwischen der merce and Industry (PACCI), die 53 afrikanische Handelskammern Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Germany Trade and Invest (GTAI) und dem BVMW eine gemeinsavertritt, ist die MAA auf wichtigen Märkten Afrikas präsent. me „Task Force Senegal“ gegründet. Im Rahmen der zahlreichen Arbeitstreffen wurden handfeste Ergebnisse erarbeitet, wie die Bildung spezieller Cluster in verschiedenen Sektoren, die Identifizierung Der Präsident der Republik Senegal, S.E. Macky Sall, nahm als Ehren- konkreter Projekte der Zusammenarbeit und die Planung einer Gegast am Jahresempfang des BVMW im Januar teil und richtete ei- schäftsreise in den Senegal. ne persönliche Botschaft an die Gäste für mehr Investition in Afrika. Afrikanisch-europäische Matchmaking-Plattform Außerdem hat die Mittelstandsallianz Afrika in den vergangenen Monaten eine „Afrika Roadshow“ zu verschiedenen Themen organisiert, Die Mittelstandsallianz Afrika hat im Mai 2020 in enger Zusammenarum über die aktuelle Lage der Pandemie in Afrika zu informieren. Im beit mit European Entrepreneurs CEA-PME, der Pan African Chamber Rahmen der webImpuls-Reihe „Afrika Roadshow“ wurden exklusive of Commerce and Industry (PACCI) und der Deutschen Gesellschaft regionale webImpulse mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Dip- für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die afrikanisch-europäische Matchmaking-Plattform gegründet. Mithilfe dieser Plattform können lomatie Afrikas angeboten. sich afrikanische und europäische Unternehmen für Geschäftsmöglichkeiten online treffen.

HIGHLIGHTS DES JAHRES

Foto: © Christian Kruppa

15 webImpulse 2020 mit über 69.000 erreichten Personen

Bundesgeschäftsführer Markus Jerger (li.) und S.E. Macky Sall, Präsident der Republik Senegal.

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Verbindung in die Politik 39


Foto: © BVMW/Annemarie Thiede

DER BVMW

40 Der BVMW

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Wir kämpfen für den Mittelstand – auch und gerade in der Krise. Markus Jerger BVMW Bundesgeschäftsführer

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 41


Der BVMW: das Netzwerk für den Mittelstand Gemeinschaft macht stark – und erfolgreich. Dies gilt besonders für den BVMW mit seinen Gremien, Sektionen und Projekten, die sich von der Bundeszentrale in Berlin bis in die einzelnen Regionen in Deutschland und weltweit erstrecken.

BVMW Stiftung

Kompetenzpartner S. 60

Bildungsallianz S. 26

Förderprogramme, Subvention und Liquidität Nachhaltigkeit Vors

Nachfolge

Bundes

Expertenkreise S. 56

(Bundesgeschäftsführung,

Personal

Mittelstansallianz Afrika

S. Vors

Außenwirtschaft International S. 36 – 39

Le Mittelstand

Junger Mittelstand

Mittelstandsallianz S. 35

42 Der BVMW

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Agrar- und Ernährungswirtschaft Arbeit und Soziales Bildung Bundeswehr und Mittelstand Energie und nachhaltiges Wirtschaften Gesundheit Internet und Digitales

Kommissionen S. 54 – 56

Logistik und Mobilität Unternehmenssicherheit Recht Startups und Unternehmensgründungen Steuern und Finanzen Tourismus

Wirtschaftsregionen

Verbandsorganisation

Verbandsbeauftragte Landeswirtschaftssenate Gemeinsam digital

tand

Förderprojekte

zentrale

DataSkills4SME

S. 24 – 25

Mittelstand.Ressource

Bundesgeschäftsleitung,) 47 tand)

Weiterbildungsverbände

European Entrepreneurs S. 36 – 37

Bundeswirtschaftssenat S. 48 – 51

Wissenschaftlicher Beirat S. 53

Politischer Beirat S. 52

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 43


Bundesweit präsent Das Netzwerk des BVMW ist in 32 Wirtschaftsregionen in ganz Deutschland eingeteilt. Mit 340 Geschäftsstellen deutschlandweit setzt sich der Verband für seine Mitgliedsunternehmen ein. Die folgende Karte zeigt die Einteilung der Wirtschaftsregionen.

SK Flensburg

LK Schleswig-Flensburg LK Nordfriesland

SchleswigHolstein

SchleswigLK Plön Holstein

SK Kiel LK Rendsburg-Eckernförde

LK Vorpommern-Rügen

LK Dithmarschen LK Ostholstein SK Neumünster

SK Rostock

Hamburg

LK Steinburg

Landkreis Rostock LK Vorpommern-Greifswald

LK Segeberg

Mecklenburg-Vorpommern

SK Lübeck LK Nordwestmecklenburg LK Pinneberg LK Wittmund

LK Aurich

SK Schwerin

LK Herzogtum Lauenburg

SK Bremerhaven

LK Friesland

LK Stormarn

LK Stade

LK Cuxhaven

SK Wilhelmshaven

LK Mecklenburgische Seenplatte

SK Hamburg LK Ludwigslust-Parchim

SK Emden

LK Wesermarsch

Bremen/Oldenburg LK Leer

LK Harburg

LK Uckermark

LK Lüneburg

LK Osterholz

LK Ammerland

LK Rotenburg (Wümme)

SK Oldenburg (Oldenburg)

LK Prignitz SK Bremen SK Delmenhorst

LK Ostprignitz-Ruppin

Berlin/Brandenburg Nord-Ost

LK Lüchow-Dannenberg

LK Oldenburg

LK Uelzen

LK Verden LK Heidekreis

LK Cloppenburg

LK Barnim

LK Oberhavel

LK Emsland

LK Stendal

LK Diepholz

Niedersachsen-West

LK Celle

LK Märkisch-Oderland LK Altmarkkreis Salzwedel

LK Nienburg (Weser)

LK Havelland

LK Gifhorn LK Vechta

LK Grafschaft Bentheim

Hannover

LK Osnabrück

LK Helmstedt

LK Wesel

Münsterland/Ostwestfalen-Lippe

SK Bottrop

LK Kleve

LK Gütersloh

LK Viersen

SK Mönchengladbach

LK Rhein-Kreis Neuss

Köln/ Rhein-Erft-Kreis

LK Heinsberg

LK Rhein-Erft-Kreis

LK Düren Städteregion Aachen

Südliches Nordrheinwestfalen

SK Halle (Saale)

LK Eichsfeld

LK Saalekreis

Thüringen West

Nordhessen

LK Werra-Meißner-Kreis

LK Siegen-Wittgenstein

SK Erfurt

LK Burgenlandkreis

LK Vogelsbergkreis

SK Koblenz

LK Limburg-Weilburg

LK Mayen-Koblenz LK Vulkaneifel

LK Hochtaunuskreis

LK Vogtlandkreis

LK Sonneberg LK Rhön-Grabfeld

LK Wetteraukreis LK Rhein-Lahn-Kreis

LK Kronach

LK Coburg

LK Main-Kinzig-Kreis

SK Hof

SK Coburg LK Bad Kissingen

LK Rheingau-Taunus-Kreis

LK Cochem-Zell

SK Mainz

LK Bernkastel-Wittlich

LK Offenbach

LK Mainz-Bingen

LK Aschaffenburg SK Aschaffenburg

LK Haßberge LK Bamberg

LK Schweinfurt

LK Darmstadt-Dieburg LK Alzey-Worms

LK Birkenfeld

Saarland

LK Kaiserslautern

LK Neunkirchen

SK Erlangen

LK Fürth

LK Hohenlohekreis

LK Schwandorf

SK Ansbach LK Roth

LK Germersheim SK Karlsruhe

LK Enzkreis

LK Neumarkt i.d.OPf.

LK Schwäbisch Hall

SK Heilbronn

LK Karlsruhe

LK Cham

LK Ansbach

LK Heilbronn

LK Südliche Weinstraße

Nordbaden-Rhein-Neckar

SK Amberg

SK Nürnberg SK Schwabach

LK Rhein-Neckar-Kreis

SK Landau in der Pfalz

LK Nürnberger Land

SK Fürth

LK Main-Tauber-Kreis LK Neckar-Odenwald-Kreis

SK Weiden i.d.OPf.

LK Amberg-Sulzbach

SK Heidelberg

SK Neustadt an der Weinstraße SK Speyer

Bayern Nord

LK Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim

LK Bad Dürkheim LK Rhein-Pfalz-Kreis

SK Kaiserslautern

LK Forchheim LK Erlangen-Höchstadt

LK Würzburg

SK Mannheim SK Ludwigshafen am Rhein

LK Südwestpfalz Regionalverband Saarbrücken SK Zweibrücken LK Saarpfalz-Kreis SK Pirmasens

LK Neustadt a.d.Waldnaab

LK Kitzingen

LK Odenwaldkreis

SK Frankenthal (Pfalz)

LK Saarlouis

LK Tirschenreuth

LK Bayreuth

SK Würzburg

LK Miltenberg

LK Bergstraße

SK Worms LK Donnersbergkreis LK Kusel

SK Bayreuth

SK Bamberg

SK Darmstadt

LK Trier-Saarburg

LK Kulmbach

LK Main-Spessart

LK Groß-Gerau

LK Bad Kreuznach SK Trier

LK Wunsiedel i.Fichtelgebirge

LK Lichtenfels

SK Schweinfurt

SK Offenbach am Main

SK Wiesbaden

Rheinland-Pfalz

LK Hof

Mainfranken

SK Frankfurt am Main

LK Main-Taunus-Kreis

LK Rhein-Hunsrück-Kreis

Chemnitz

LK Saale-Orla-Kreis

LK Hildburghausen

Rhein-Main

LK Ahrweiler

LK Zwickau

LK Erzgebirgskreis

LK Saalfeld-Rudolstadt

LK Schmalkalden-Meiningen

LK Fulda

LK Gießen

SK Chemnitz

SK Gera

LK Greiz

SK Suhl

LK Lahn-Dill-Kreis LK Westerwaldkreis

LK Ludwigsburg

LK Straubing-Bogen LK Regensburg LK Eichstätt

LK Ostalbkreis

SK Pforzheim

SK Straubing

LK Freyung-Grafenau LK Deggendorf

LK Kelheim

LK Donau-Ries

LK Rastatt

LK Regen

SK Regensburg

LK Weißenburg-Gunzenhausen

Württemberg

LK Rems-Murr-Kreis

SK Stuttgart

SK Ingolstadt

SK Baden-Baden

LK Heidenheim LK Böblingen

LK Calw

LK Göppingen

LK Esslingen

LK Dingolfing-Landau

LK Neuburg-Schrobenhausen

LK Dillingen a.d.Donau

LK Tübingen

LK Freudenstadt LK Ortenaukreis

LK Passau

LK Zollernalbkreis

LK Rottweil LK Emmendingen

LK Biberach LK Sigmaringen

LK Breisgau-Hochschwarzwald

LK Waldshut

LK Dachau

SK Augsburg

LK Erding LK Mühldorf a.Inn

Bayern Süd

LK Fürstenfeldbruck

LK Altötting

SK München LK Ebersberg

LK Landsberg am Lech

LK München LK Starnberg

SK Memmingen

LK Rosenheim LK Traunstein

SK Kaufbeuren LK Ravensburg

LK Konstanz

LK Lörrach

LK Augsburg LK Günzburg

LK Unterallgäu

LK Tuttlingen

Südbaden und Bodenseeregion

LK Rottal-Inn

LK Aichach-Friedberg

SK Ulm LK Neu-Ulm

LK Schwarzwald-Baar-Kreis

LK Landshut

LK Freising

LK Alb-Donau-Kreis LK Reutlingen

SK Passau

LK Pfaffenhofen a.d.Ilm SK Landshut

SK Freiburg im Breisgau

LK Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

LK Saale-Holzland-Kreis SK Jena

Thüringen Ost

LK Wartburgkreis

SK Bonn

LK Neuwied

LK Mittelsachsen LK Altenburger Land

SK Weimar

LK Gotha

LK Hersfeld-Rotenburg LK Marburg-Biedenkopf

LK Altenkirchen (Westerwald)

LK Görlitz

SK Dresden

LK Weimarer Land

LK Ilm-Kreis

LK Merzig-Wadern

LK Bautzen

LK Leipzig LK Sömmerda

SK Eisenach

LK Schwalm-Eder-Kreis

LK Rheinisch-Bergischer Kreis

LK Rhein-Sieg-Kreis

LK St. Wendel

Dresden

Leipzig LK Meißen

LK Unstrut-Hainich-Kreis

LK Waldeck-Frankenberg

LK Oberbergischer Kreis

LK Euskirchen

LK Eifelkreis Bitburg-Prüm

SK Leipzig

LK Kyffhäuserkreis

SK Kassel

LK Olpe

SK Leverkusen

SK Köln

LK Nordsachsen

LK Mansfeld-Südharz

LK Kassel LK Hochsauerlandkreis

Südwestfalen

SK Solingen

LK Spree-Neiße SK Cottbus

LK Elbe-Elster LK Göttingen LK Nordhausen

LK Märkischer Kreis

SK Remscheid

LK Wittenberg

LK Anhalt-Bitterfeld

LK Höxter LK Soest

SK Herne SK Dortmund SK Duisburg SK Essen SK Bochum SK Mülheim an der Ruhr LK Ennepe-Ruhr-Kreis SK Krefeld SK Hagen SK Düsseldorf SK Wuppertal

LK Harz

LK Oberspreewald-Lausitz

SK Oberhausen

LK Mettmann

SK Dessau-Roßlau

LK Salzlandkreis

LK Goslar

Cottbus, Niederlausitz

LK Northeim

LK Paderborn

SK Hamm

LK Unna

Düsseldorf

LK Holzminden

Ruhrgebiet

SK Gelsenkirchen

Sachsen-Anhalt

LK Warendorf

LK Recklinghausen

LK Dahme-Spreewald

LK Hildesheim

LK Lippe

SK Münster

LK Coesfeld

LK Teltow-Fläming

SK Magdeburg

SK Salzgitter

SK Bielefeld

LK Borken

LK Oder-Spree

LK Potsdam-Mittelmark

LK Börde

LK Wolfenbüttel

LK Hameln-Pyrmont

Berlin/Brandenburg Süd-West

LK Jerichower Land

SK Braunschweig

LK Herford

SK Frankfurt (Oder)

SK Brandenburg an der Havel

LK Peine

LK Schaumburg

SK Osnabrück

LK Steinfurt

SK Potsdam SK Wolfsburg

Region Hannover LK Minden-Lübbecke

SK Berlin

SK Rosenheim LK Weilheim-Schongau

LK Miesbach

SK Kempten (Allgäu)

LK Bodenseekreis

LK Berchtesgadener Land

LK Bad Tölz-Wolfratshausen LK Ostallgäu

LK Lindau (Bodensee) LK Oberallgäu

LK Garmisch-Partenkirchen

Vorarlberg

44 Der BVMW

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Der BVMW – Zahlen, Daten, Fakten Der BVMW als größte, politisch unabhängige und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands ist deshalb so erfolgreich, weil sich jeder Mitarbeitende und jedes Mitglied konsequent für den Mittelstand einsetzt.

361

Mitglieder in den Landeswirtschaftssenaten

300

Mitglieder im Bundeswirtschaftssenat

74

Mitarbeiter in der Bundeszentrale in Berlin

55.000

340

Geschäftsstellen in Deutschland

Mitglieder

60

Über Auslandsbüros

900.000

Mehr als Unternehmerstimmen bündelt der BVMW im Rahmen seiner Mittelstandsallianz

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 45


Mitgliederstimmen zum BVMW

Ich bin Mitglied im BVMW, weil der BVMW für mich als Gesundheitsdienstleister eine optimale Möglichkeit bietet, mich mit anderen Unternehmern zu vernetzen. Auf zahlreichen und hochwertigen Veranstaltungen konnte ich so wertvolle Kontakte knüpfen. Der BVMW ist eine ideale Plattform für Startup-Unternehmer. Für mich ist er ein Mehrwert! Elke Deppe-Stark

Geschäftsführerin Sanitätshaus Deppe GmbH, Northeim (Niedersachsen)

Bei BVMWVeranstaltungen spricht man immer auf Augenhöhe. Dann kann man ganz andere Dinge erfahren, weil man sich von Unternehmer zu Unternehmer austauscht. Manfred Lahr

Der BVMW ist für uns Mittelständler ein gemeinsames Sprachrohr mit gewichtiger Stimme. Ich engagiere mich gern als Mitglied, weil ich damit ein interessantes, innovatives und schnelles Netzwerk unterstützen und hochkarätige Veranstaltungen fördern kann. Der Verband ist eine Plattform für den branchenübergreifenden Austausch mit anderen Unternehmern. Das gibt mir interessante Einblicke für uns als autorisierten Mercedes-Benz-Händler mit 14 Unternehmensstandorten. Stefan Main

Geschäftsführer Max Schultz Automobile GmbH & Co. KG, Weimar (Thüringen)

46 Der BVMW

Fotos: © Mirko Plha; © displaystudio; © Max Schultz Automobile GmbH & Co. KG

Inhaber DISPLAY-STUDIO GmbH, Köln (Nordrhein-Westfalen)

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Der Vorstand des BVMW Dem Vorstand gehören erfahrene und erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeiten an. Sie bringen ihre Expertise in die Arbeit des Verbandes ein und prägen so die Weiterentwicklung des BVMW entscheidend mit.

VIZEPRÄSIDENTEN Dr. Jochen Leonhardt ST Treuhand Dr. Leonhardt und Kollegen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Mein Schwerpunkt im Vorstand liegt bei den Themen Finanzen und Steuern sowie der Verbandsstrategie. Außerdem bin ich Mitglied der Steuerkommission.“

Dr. Hans-Michael Pott Anwaltskanzlei Sernetz Schäfer Dr. Pott ist daran gelegen, bessere Chancen für den Mittelstand zu schaffen. Besonders wichtig ist ihm das Thema „Steuern und Europa“. Er engagiert sich v. a. für eine stärkere Berücksichtigung der mittelständischen Belange in der europäischen Rechtsetzung.

Fotos: © Annette Wandel; Steffen Höft; Christian Kruppa

VORSTAND Dr. Helmut Baur Binder-Optik GmbH „Seit 22 Jahren im BVMW und seit 2007 im Vorstand, bin ich für die internationalen Beziehungen zuständig. Das Know-how bringe ich aus 25 Jahren konsularischer Tätigkeit mit. Dazu engagiere ich mich für die Gesundheitsund die Hochschulpolitik, mit langjähriger Erfahrung als Senator der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Aalen.“

Thiemo Fojkar Internationaler Bund „Bildung ist das wichtigste Gut, welches wir in unserem Land haben. Für mich als Vorstandsmitglied ist es besonders wichtig, dies der Politik immer wieder bewusst zu machen.“

Willi Grothe Bauliche Fachberatung „Die Stimme des Mittelstands wird lauter, wenn sich die Mittelständler durch einen starken Verband vertreten fühlen. Deshalb liegt mir im Vorstand die Mitgliederbetreuung besonders am Herzen. Mein weiterer Schwerpunkt ist die Förderung nachhaltigen Wirtschaftens.“

Katja Pampus WDI – Westfälische Drahtindustrie GmbH Seit 2009 ist Frau Pampus geschäftsführende Gesellschafterin und leitet die WDI mit 15 Standorten und fast 1.300 Mitarbeitern. Zum Thema „Industriestandort Deutschland – Chancen und Herausforderungen für KMU“ referiert sie am Institut der Norddeutschen Wirtschaft e. V.

Arthur Zimmermann ehem. Ernst Klett Bildungsgruppe „Für mich ist das Thema der Erosion des Bildungsniveaus in Deutschland zentral. Ein hohes Bildungs- und Ausbildungsniveau ist die Grundlage, um im internationalen Wettbewerb (z. B. KI) mithalten zu können. Wir brauchen ebenso dringend wieder bessere mittlere Abschlüsse.“

Gordon Pelz Beratendes Vorstandsmitglied „Mein Schwerpunkt liegt in der Beratung zu strategischen und operativen Themen der Sektoren Energie, Mobilität und Infrastruktur, Chemie, Öl und Gas. Ich betreue die Kommission Energie und nachhaltiges Wirtschaften und bin Mitglied im Bundeswirtschaftssenat.“

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 47


Der BWS: Who ist Who des deutschen Mittelstands

1997

gegründet

über

120 Milliarden

Euro Jahresumsatz

300

Senatorinnen und Senatoren

2

deutsche Nobelpreisträger im BWS

zahlreiche

Hidden Champions

über

48 Der BVMW

1,2 Millionen

Arbeitsplätze

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


Der Bundeswirtschaftssenat Der Bundeswirtschaftssenat (BWS) ist das höchste Gremium des BVMW. Ihm gehören rund 300 Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien an. Sie bringen ihre überragende Lebensleistung, ihre Fachkompetenz und ihr Engagement ein.

D

ie Unternehmen des Bundeswirtschaftssenats stehen für über 1,2 Millionen Arbeitsplätze und über 120 Milliarden Euro Jahresumsatz. Aus diesem Kreis von Unternehmerpersönlichkeiten kommen kreative Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Der Bundeswirtschaftssenat ist eine wichtige Stütze unserer Demokratie. In das Gremium werden nur herausragende Persönlichkeiten berufen – Vordenker auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene, die den deutschen Mittelstand beispielhaft repräsentieren oder ihn in besonderer Weise unterstützen. Der BVMW ist stolz darauf, Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats mit dem Titel Senator h.c. auszeichnen zu dürfen. Im Jahr 2020 wurden sieben Mitglieder mit diesem Titel geehrt. Der Bundeswirtschaftssenat wurde 1997 gegründet. Heute sind zahlreiche internationale und nationale Markt- und Innovationsführer Mitglied des Senats – neben vier deutschen Nobelpreisträgern auch Persönlichkeiten aus der Kultur. Generalsekretär des Bundeswirtschaftssenats ist Christoph Ahlhaus, Erster Bürgermeister a. D.

EXKLUSIVE EVENTS 2020

Bonn und Königswinter eingeladen. Das Tagesprogramm startete mit dem Coach Dieter Lange, der Impulse zum Thema Führung in Zeiten des digitalen Wandels gab. Im Anschluss daran besuchten die Teilnehmer das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Bonn. Dessen Präsident Arne Schönbohm empfing die Senatsmitglieder in mehreren Kleingruppen. Im Kunstraum Villa Friede gab Dirk Geuer, renommierter Kurator und Ausstellungsmacher im In- und Ausland, den Senatorinnen und Senatoren die Möglichkeit, den berühmten und international geschätzten Künstler Ren Rong und seine Werke kennenzulernen. Anschließend kamen die Senatsmitglieder zu einem glanzvollen Galaabend im Schloss Drachenburg oberhalb von Königswinter zusammen. In einem feierlichen Akt wurden Dr. Jochen Rettler (Dr. Rettler Service GmbH), Dr. Michael Klinkers (Nexum AG) sowie Thomas Pester (pester pac automation GmbH) mit der Verleihung des Titels Senator h.c. durch Mario Ohoven (†) und Bundesgeschäftsführer Markus Jerger geehrt. Die weltbekannte Pianistin Marina Koslowa und der Violinist Igor Barisov begleiteten das Dinner. Beste Unterhaltung gab es auch beim Auftritt des Stimmenparodisten und Entertainers Jörg Hammerschmidt.

Auch im vergangenen Jahr fanden exklusive Veranstaltungen des BWS statt – diese boten den Gästen und Teilnehmern erstklassige Informationen und Gelegenheiten zum Netzwerken. Im September hat der Bundeswirtschaftssenat seine Mitglieder nach

Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats bei einer Veranstaltung. Mit dabei: BSI-Präsident Arne Schönbohm (1. Reihe, 2. v. li.).

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 49


Auszeichnung (v. li.): Uwe Ritzmann (Hallog GmbH) mit Christoph Ahlhaus und Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr sieben Mitglieder mit dem Titel Senator h.c. ausgezeichnet…

… so auch: Florian von Gropper, Vermögensverwaltung Erben Dr. Karl Goldschmidt GmbH. Daneben: Gastredner Günther Oettinger, ehem. Ministerpräsident Baden-Württembergs und EU-Kommissar a. D. (v. li.).

Im Oktober trafen sich die Senatorinnen und Senatoren des Bundeswirtschaftssenats auf Einladung von Christoph Ahlhaus in Baden-Baden. Das Event unter dem Titel „Deutscher Mittelstand – Herausforderung und Chance in Zeiten von Corona“ weckte großes Interesse. Begrüßt wurden die Senatsmitglieder vom ehemaligen Ministerpräsidenten Baden-Württembergs und EU-Kommissar a. D. Günther Oettinger mit einer tagesaktuellen Keynote, insbesondere zur Politik der Bundesregierung und der EU. Im Anschluss wurde das langjährige Senatsmitglied Florian von Gropper von der Goldschmidt-Gruppe, Weltmarktführerin beim Schweißen von Schienen, zum „Senator h.c. im Bundeswirtschaftssenat“ berufen. Über die aktuelle Politik sprach anschließend der Gründer und Vorstandsvorsitzende der Herrenknecht AG, Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht. Am Nachmittag wurden die Senatsmitglieder von der Oberbürgermeisterin Baden-Badens, Margret Mergen, begrüßt, bevor eine Führung durch das Festspielhaus auf dem Programm stand. Professor Dr. h.c. Horst Weitzmann, Vorsitzender des Stiftungsrates des Hauses, sprach über „Kultur in Zeiten von Corona“. Der international bekannte Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Bernd Raffelhüschen skizzierte in seiner Dinner-Rede vor allem

die dramatischen volkswirtschaftlichen Folgen der Pandemie für Deutschland. Weitere Ernennungen zum Senator h.c. wurden an die Senatsmitglieder Markus Meißner (AEB SE), Jörg Weller (dicolor) und Uwe Ritzmann (Hallog GmbH) von Bundesgeschäftsführer Markus Jerger und Generalsekretär Christoph Ahlhaus verliehen. Das abschließende Highlight war ein Auftritt der Sopranistin Claudia Muschio und des Pianisten Ugo Mahieux.

50 Der BVMW

Ein weiteres Treffen des BWS fand in Halle/Saale statt. Die Veranstaltung startete mit einer Keynote von Professor Reint E. Gropp, Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, über die möglichen Auswirkungen der Coronakrise auf den Bankensektor. Unter dem Motto „Der Mittelstand im Wandel“ wurden im Anschluss drei Generationen von Unternehmen besucht. Zunächst das Werk der Goldschmidt-Gruppe in Halle/Saale: Das ursprüngliche Spezialunternehmen für die Verbindung von Schienen hat sich zu einem globalen Komplettanbieter für intelligente Lösungen rund um die Schiene entwickelt. Senator h.c. Florian von Gropper gewährte darüber hinaus einen Einblick in die Gesamtheit der unternehmerischen Aktivitäten der Familie Goldschmidt. Der zweite Teil des Tages war einem deutlich jüngeren, 2009 in Dresden gegründeten Unternehmen geAnno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Fotos: © BVMW/Annemarie Thiede; © BVMW

Zu Gast im Kunstraum Villa Friede in Bonn mit Dirk Geuer, Kurator und Ausstellungsmacher (3. v. li.), und dem Künstler Ren Rong (5. v. li.).


widmet. Die Eureos GmbH Steuerberatungs- und Rechtsanwaltsgesellschaft ist ein junges, interdisziplinäres Wirtschaftsunternehmen. Zum Abschluss der Veranstaltung beeindruckte das Restaurant „Speiseberg“. Mit den Beiträgen von Professorin Dr. Margit Enke, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des BVMW, wurde anhand von

ihrem Fachgebiet, dem Marketing, eine interessante Verbindung zwischen dem Wissenschaftlichen Beirat und dem Bundeswirtschaftssenat eröffnet.

Mitglieder des BWS bei Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) (5. v. li.).

BWS-Mitglieder bei der Veranstaltung in Halle/Saale.

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Fotos: © BVMW/Annemarie Thiede; BVMW

Festlicher Galaabend im Schloss Drachenburg oberhalb von Königswinter.

Der BVMW 51


Politischer Beirat des BVMW Der Politische Beirat steht Präsidium, Vorstand und Bundesgeschäftsführung des Verbands beratend zur Seite. Ihm gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des politischen Lebens an, die sich in besonderer Weise für den Mittelstand in Deutschland engagieren.

I

m Jahr 2020 standen die Sitzungen des Politischen Beirats des BVMW unter dem Eindruck der Coronakrise und den von der Politik ergriffenen Unterstützungsmaßnahmen für kleine und mittlere Unternehmen. Die Mitglieder des Politischen Beirats informierten sich fortlaufend über die Erfahrungen von mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern mit den beschlossenen Corona-Hilfen, beispielsweise zu den Herausforderungen bei der Antragsstellung für Soforthilfen.

Der BVMW stellte darüber hinaus klar, dass die Politik angesichts der größten wirtschaftlichen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg den Mittelstand nicht zusätzlichen finanziellen und bürokratischen Belastungen aussetzen darf. Mit Nachdruck wurde dies insbesondere im Hinblick auf das von der Bundesregierung geplante Lieferkettengesetz zur Einführung von Sorgfaltspflichten bei globalen Wertschöpfungsketten sowie bezüglich eines Unternehmensstrafrechts und eines Rechts auf Homeoffice betont.

52 Der BVMW

Dr. Hans-Peter Friedrich, MdB (CSU) Vizepräsident des Deutschen Bundestages

Jürgen Braun, MdB (AfD)

Olav Gutting, MdB (CDU) Mitglied des Bundesvorstandes der CDU

Alexander Graf Lambsdorff, MdB (FDP) stv. Fraktionsvorsitzender der FDPBundestagsfraktion

Professor Dr. Wolfgang Reinhart (CDU) Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg

Dr. Gregor Gysi, MdB (Die Linke) Präsident der Europäischen Linken

igmar Gabriel, Bundesminister a. D. S (SPD)

ürgen Trittin, MdB J (Bündnis 90/Die Grünen) Bundesminister a. D.

rigitte Zypries, Bundesministerin a. D. B (SPD)

Otto Bernhardt (CDU) Politischer Berater des BVMW

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Foto Professor Dr. Wolfgang Reinhart : © Philipp Wehrend; Dr. Hans-Peter Friedrich: © Henning Schacht

MITGLIEDER DES POLITISCHEN BEIRATS


Wissenschaftlicher Beirat – neue Köpfe und Ideen Dem Wissenschaftlichen Beirat der BVMW gehören renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an. Er hat sich im November 2019 neu konstituiert und berät den Verband zu allen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Herausforderungen, die für den Mittelstand relevant sind.

Z

u den Beratungsgebieten des Wissenschaftlichen Beirats zählen volks- und betriebswirtschaftliche Themen, aber auch finanz-, umwelt- sowie arbeits- und sozialpolitische Fragestellungen. Aktuell stehen insbesondere die langfristigen, strukturpolitischen Auswirkungen der Coronakrise auf die deutsche Wirtschaft, insbesondere auf kleine und mittlere Betriebe, im Fokus. Im Sommer 2020 wurde Professor Dr. Henning Vöpel zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Er ist Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) und Professor für Volkswirtschaftslehre an der HSBA Hamburg School of Business Administration.

Der Wissenschaftliche Beirat des BVMW versteht sich zunehmend als Ideengeber und Zukunftsweiser. Dazu sind regelmäßig Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern und innovativen mittelständischen Unternehmen geplant. Die Verknüpfung zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft soll so gestaltet werden, dass konkrete Ergebnisse erreicht werden können. Der Wissenschaftliche Beirat versteht sich dabei als ein zentraler Netzwerker.

MITGLIEDER DES WISSENSCHAFTLICHEN BEIRATS

Foto Professor Dr. Sven Ripsas: © HWR Berlin; Professor Klaus Hekking: © Verband der Privaten Hochschulen e. V.

Professor Dr. Henning Vöpel (Vorsitz) Direktor Hamburgisches WeltWirtschaftslnstitut (HWWI), Professor für Volkswirtschaftslehre an der HSBA Hamburg School of Business Administration Professor Dr. rer. nat. Marcus Baumann FH Aachen, Rektor Lehrgebiet Biotechnologie, insbesondere Umweltbiotechnologie

Professor Dr. Kilian Bizer Georg-August-Universität Göttingen, Professur für Wirtschaftspolitik und Mittelstandsforschung Professorin Dr. Margit Enke TU Freiberg, Professur Marketing und Internationaler Handel

Professor Dr. Justus Haucap Universität Düsseldorf, Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE)

Professorin Dr. Anna Klippstein Touro College Berlin, Schwerpunkt Finanzpolitik

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Professor Dr. Karl-Heinz Paqué Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Lehrstuhl VWL, insb. Internationale Wirtschaft

Professor Dr. med. Dr. h.c. mult. Günter Stock Vorstandsvorsitzender der Einstein Stiftung Berlin

rofessor Dr. Eicke R. Weber P Institutsleiter Fraunhofer ISE a. D.

Professor Dr. Enzo Weber Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg

rofessor Dr. Sven Ripsas P Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, Professur für Entrepreneurship

rofessor Klaus Hekking P Präsident der EUPHE (European Union of Private Higher Education)

Der BVMW 53


Die Kommissionen des BVMW – Expertise und Beratung Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Mittelstands leisten die Kommissionen. Diese bringen ihre Expertise in die inhaltliche Positionierung des BVMW ein und helfen so, den Mittelstand in den Bereichen Politik, Medien und Öffentlichkeit wirkungsvoll zu vertreten.

13

Kommissionen

KOMMISSION FÜR ENERGIE UND NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN Die Kommission diskutierte 2020 mit Bundestagsabgeordneten verschiedener Fraktionen über die aktuelle Energie- und Klimapolitik. Mit dem Thema nachhaltige Wirtschaftsweise setzte sich die Kommission unter anderem bei einer Betriebsbesichtigung des Mitgliedsunternehmens Werner & Mertz GmbH („Frosch“, „Erdal“) auseinander. Aus der Arbeit der Kommission geht die Broschüre „Mittelstand. Motor der Energiewende.“ mit den energiepolitischen Forderungen des BVMW hervor.

KOMMISSION STEUERN UND FINANZEN Inhaltliche Schwerpunkte der Kommission sind die steuerliche FuE-Förderung, die Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für KMU sowie Grund- und Digitalsteuer. Zudem setzt sich die Kommission dafür ein, die Last durch immer neue Steuern und Abgaben zu verringern. Während der Pandemie sind den BVMW-Mitgliedern umfangreiche Informationen über die Hilfsprogramme zur Verfügung gestellt worden. Positionspapiere und Stellungnahmen wurden auch 2020 an die politischen Entscheider versandt.

KOMMISSION RECHT Die Rechtskommission unterstützt die Mitglieder des BVMW mit praxisnahen Ratschlägen und Beiträgen. In diesem Jahr wurden unter anderem der Gesetzesentwurf zur Stärkung der Integrität in der Wirtschaft wie auch das Patentmodernisierungsgesetz diskutiert. Zudem informierte die Kommission zu Änderungen im Insolvenzrecht aufgrund der Corona-Pandemie.

KOMMISSION ARBEIT UND SOZIALES Die Kommission will die arbeits- und sozialpolitischen Rahmenbedingungen mittelstandsfreundlich gestalten. So wurden unter anderem eine Stellungnahme zum Mindestlohn auch für Jugendliche sowie eine Checkliste zum Qualifizierungschancengesetz auf den Weg gebracht. Die Fachkräfteeinwanderung rückte verstärkt in den Fokus der Kommissionsarbeit, unsere Forderungen zu diesem Thema wurden in einem Positionspapier festgehalten.

54 Der BVMW

Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW


KOMMISSION BILDUNG Neu formiert startet die Kommission in das Jahr 2021. Die Kommission Bildung setzt sich aus Experten der Bildungsbranche zusammen und behandelt bildungspolitische Schwerpunktthemen wie die Vermittlung digitaler Kompetenzen in der Schule oder den Ausbau der Schnittstelle Schule und Wirtschaft. Außerdem setzt sie sich für die Verankerung ökonomischer Bildung ein.

KOMMISSION BUNDESWEHR UND MITTELSTAND Die Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, Bundeswehr und mittelständische Unternehmen besser zu vernetzen. Mit Verteidigungspolitikern, Militär und Experten wird kontinuierlich über die aktuelle Ausrüstungssituation und die Möglichkeiten einer engeren Kooperation zwischen Bundeswehr und mittelständischen Unternehmen bei der Vergabe von Aufträgen beraten. In einer der diesjährigen Kommissionssitzungen standen auch die Digitalisierung und der Fachkräftemangel im Vordergrund sowie die Auswirkungen der Pandemie auf die Verteidigungspolitik.

KOMMISSION GESUNDHEIT Schwerpunktthemen der Kommission Gesundheit im Jahr 2020 waren sowohl der Fachkräftemangel in den Gesundheitsberufen als auch die Frage nach Mehrwert und effektiven Methoden des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Zusätzlich beschäftigte sich die Kommission besonders mit dem Thema Covid-19 und daraus resultierenden Herausforderungen für das deutsche Gesundheitssystem.

KOMMISSION INTERNET UND DIGITALES Die Stimme des Mittelstands in der Digitalpolitik bildet sich aus geballter Kompetenz von IT-Dienstleistern, -Anwendern und -Beratern aus den Reihen des BVMW. Die Kommission diskutierte 2020 sowohl mit Digitalpolitikern der Regierung sowie der Opposition über die digitalen politischen Vorhaben und die Bedeutung digitaler Lösungen in der Coronakrise. Weitere Themen wie der Breitbandausbau, die Verwaltungsdigitalisierung und IT-Sicherheit standen ebenso auf der Agenda.

KOMMISSION STARTUPS UND UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN Die Gründer von heute sind der Mittelstand von morgen. Deshalb setzt sich die neugegründete Kommission gegenüber der Politik für bessere Rahmenbedingungen für Gründer ein, damit möglichst viele gute Ideen zu funktionierenden Geschäftsmodellen und wettbewerbsfähigen Unternehmen werden können. Während der Coronakrise informierte die Kommission Mitgliedsunternehmen zu speziellen Fördermöglichkeiten für Startups und führte intensive Gespräche zum Gründer-BaföG.

KOMMISSION LOGISTIK UND MOBILITÄT Seit 2018 vertritt die Kommission mittelständische Interessen in den Bereichen Logistik, Verkehrsinfrastruktur und Mobilität. Durch den regelmäßigen Austausch von Verband und Unternehmern aus ganz Deutschland werden Ideen zur Gestaltung optimaler politischer Rahmenbedingungen erarbeitet. Um die Ergebnisse dieser Diskussionen zu sichern, wird der Verband demnächst – mit Unterstützung aus der Kommission – das Positionspapier „Mobilität und Logistik im 21. Jahrhundert“ veröffentlichen. Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Der BVMW 55


KOMMISSION AGRAR- UND ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT Neu formiert startet die Kommission in das Jahr 2021. Unsere Mitglieder stammen aus verschiedenen landwirtschaftlichen Bereichen und liefern branchenübergreifenden Input. Schwerpunktthemen sind die bessere Absicherung im Falle von Ernteverlusten, der Ausbau des reibungslosen 5G-Netzes in der Fläche und der effektivere Zuschnitt von Fördermitteln auf die Landwirtschaft.

KOMMISSION TOURISMUS Die noch relativ junge Kommission wurde durch die Pandemie 2020 in besonderem Maß gefordert. Sie diskutierte sowohl mit Vertretern der Regierung als auch der Opposition aktuelle Hilfsmaßnahmen und deren Effektivität. Ein weiterer Fokus der Kommission ist die Zukunft der Tourismusbranche nach der Krise. Hier erarbeiten die Mitglieder Handlungsempfehlungen für einen Wiederaufbau und eine Neuausrichtung.

KOMMISSION UNTERNEHMENSSICHERHEIT Der Mittelstand kann durch viele externe, aber auch interne Einflüsse sowie Risiken bedroht und geschwächt werden. Die Kommission informiert über Sicherheitskonzepte, Einfallstore und Gefahren sowie nötige Werkzeuge dazu. Sie befindet sich aktuell in einer Umstrukturierung und wird 2021 neu aufgesetzt.

4

Expertenkreise

DIE EXPERTENKREISE DES BVMW – UNTERSTÜTZUNG FÜR MITGLIEDER Die Expertenkreise bringen Experten zu einem bestimmten Fachbereich zusammen. Sie stehen unseren Mitgliedsunternehmen mit Checklisten, Leitfäden oder webImpulsen beratend zur Seite und fördern den internen Fachaustausch, um an aktuellen Themenstellungen zu arbeiten. Expertenkreis Förderprogramme, Subvention und Liquidität Expertenkreis Nachhaltigkeit Der Expertenkreis hat sich das übergeordnete Ziel gesetzt, dem deutschen Mittelstand bei der Sichtung und Beantragung von Förderprogrammen auf EU-, Bundes- und Länderebene praxisorientierte Unterstützung zukommen zu lassen.

Der Expertenkreis unterstützt Mitgliedsunternehmen des BVMW dabei, ihre Unternehmensstrategien an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen auszurichten. Praktische Lösungen für die Weiterentwicklung der Wertschöpfungsangebote stehen im Vordergrund.

Expertenkreis Nachfolge

Expertenkreis Personal

Der Expertenkreis sensibilisiert Unternehmerinnen und Unternehmer, Gesellschaft und Politik frühzeitig über die diversen Bereiche des Generationenübergangs. Die Nachfolgeexperten unterstützen bei der erfolgreichen Strategiefindung und Umsetzung des Nachfolgeprozesses – regional, überregional und themenübergreifend.

Das Personal ist die wichtigste Ressource eines Unternehmens, denn die Fähigkeiten der Mitarbeiter wirken sich maßgeblich auf den Unternehmenserfolg aus. Der Expertenkreis unterstützt mit vielen hilfreichen Informationen sowie der Möglichkeit des Erstkontakts mit unseren deutschlandweit verteilten Experten.

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1946 – 2020

In Memoriam Mario Ohoven Der Unfalltod unseres langjährigen Präsidenten Mario Ohoven am 31. Oktober 2020 hat den Verband hart getroffen. Sein Lebenswerk war die Vereinigung des Mittelstands als Motor der deutschen Wirtschaft. Ihm hat er im wahrsten Sinne des Wortes (s)ein Gesicht gegeben.

M

ario Ohoven stand mehr als 22 Jahre an der Spitze des BVMW. Er war ein leidenschaftlicher Kämpfer und kluger Visionär, ein kreativer Organisator und geschickter Brückenbauer. Der als begehrter und inspirierender Gesprächspartner führender Politiker im In- und Ausland unermüdlich die Interessen nicht nur des deutschen Mittelstands vertrat. Als Präsident repräsentierte er den europäischen Mittelstandsverband European Entrepreneurs in Brüssel, dem Weltverband des Mit-

telstands diente er als Vizepräsident. Er wurde nicht nur für seinen Einsatz für den wirtschaftlichen Erfolg des Mittelstands hochgeschätzt, sondern insbesondere für sein feines Gespür, das er für die Nöte und Sorgen „seiner“ Mittelständler aufbrachte. Mit seinem Credo „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit“ wurde Mario Ohoven nicht müde, den Mittelstand auf die neuen technologischen Möglichkeiten einzuschwören. Seine Haltung war klar: immer auf Wachstum, volle Kraft voraus und Kurs halten. Oder mit seinen Worten gesprochen: „Zukunft – das ist die Zeit, in der Du bereust, dass Du das, was Du heute tun kannst, nicht getan hast.“ Sein Vermächtnis gilt es zu erfüllen. Unsere Aufgabe muss es sein, in diesen unsicheren Zeiten verlässlich an der Seite unserer Mitglieder zu stehen. Gerade jetzt braucht der deutsche Mittelstand eine starke Stimme. Diese starke Stimme ist unser Verband, der BVMW.

Mario Ohoven wurde am 2. Mai 1998 mit großer Mehrheit zum neuen Präsidenten des BVMW gewählt.

Stillstand ist Rückstand. Mario Ohoven

Fotos: © BVMW, © BVMW/Annemarie Thiede, © Christian Kruppa; © Marisha von www.stock.adobe.com

WICHTIGE BEGEGNUNGEN 2020

Mario Ohoven mit I. E. Anne-Marie Descôtes, der Botschafterin Frankreichs in Deutschland … … mit Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG; S. E. Macky Sall, Präsident der Republik Senegal; Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, MdB, und Dr. Markus Söder, MdL, Ministerpräsident des Freistaates Bayern und CSU-Parteivorsitzender in Bayern (v. li.) …

… mit dem kroatischen Staatspräsidenten Zoran Milanović … Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

… mit Italiens Ministerpräsidenten Giuseppe Conte …

… in einer Videokonferenz mit den Generalsekretären der UN und der OECD. Der BVMW 57


Ausblick

M

ark Twain wird das Bonmot zugeschrieben: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen.“ Das Jahr 2021 macht da keine Ausnahme. Sicher ist nur Eines: Deutschland wird unter den massiven Folgen der weltweiten Corona-Pandemie weiter leiden. Das gilt für unsere heimische Wirtschaft – und das gilt erst recht für die Menschen im Lande.

Millionen Mittelständler und Selbstständige erwarten endlich bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Nur so kann die Politik verlorengegangenes Vertrauen wiedergewinnen. Das bedeutet im Klartext: Entlastung statt Belastung. Umso entschiedener sagen wir als Verband Nein zu Plänen, den Mittelstand durch höhere Steuern zusätzlich zu belasten.

Niemand kann das Ausmaß der im Jahresverlauf zu erwartenden Insolvenzwelle vorhersagen. Noch kann die Politik ein massenhaftes Firmensterben im Mittelstand verhindern. Mit den Hilfen für in Not geratene Unternehmen ist es allerdings nicht getan. Die Bundesregierung muss die Weichen für Investition und Wachstum stellen – und zwar vor der Bundestagswahl.

All dies verunsichert die Unternehmen und dämpft Investitionen. Gerade vor diesem Hintergrund wird sich der BVMW auch 2021 mit Nachdruck für bessere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen einsetzen, und damit für Ihre Interessen. Deutschland braucht heute mehr denn je einen starken Mittelstand. Deutschland braucht uns, den BVMW.

Impressum

Herausgeber / Copyright: BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e. V. Redaktion: Tatjana Fritz Dorothee Kroll Friederike Pfann Lisa Richert Eberhard Vogt

58 Der BVMW

Anschrift: Bundeszentrale Potsdamer Straße 7 Potsdamer Platz 10785 Berlin Tel.: 030 533206–0 Fax: 030 533206–50 info@bvmw.de www.bvmw.de Design: www.mattheis-werbeagentur.de

Titelbild: © BVMW Nachdruck – auch auszugsweise – unter Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf 100 % Altstoff-RecyclingPapier; FSC® recycled; ausgezeichnet mit dem Blauen Umweltengel und EU Ecolabel

Falls an einzelnen Stellen nur die männliche Form der Schreibweise verwendet wird, wird diese als geschlechtsunabhängig verstanden und bezieht die weibliche Form mit ein. Anno 2020 | Der Mittelstand. BVMW

Foto: © BVMW/Annemarie Thiede

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