Saul I Programmheft I Komische Oper Berlin

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Saul Georg Friedrich Händel

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

DIE SCHWERMUT DER MÄCHTIGEN

Im Gespräch mit Axel Ranisch und David Bates

Von Aufstieg und Fall großer Männer von Johanna Wall

inhalt DIE HANDLUNG
The Plot In a nutshell L’intrigue L’essentiel Konu Özet bilgi IMPRESSUM DAS GROSSE BLEIBT GROSS NICHT, UND KLEIN NICHT DAS KLEINE 5 8 12 18 28 30 32 34 36 38 40

Saul

Georg Friedrich Händel

HWV 53

Oratorio in three acts

Libretto von Charles Jennens

Uraufführung am 16. Januar 1739

im King’s Theatre am Haymarket, London

CHARAKTERE

Saul

Jonathan

David

Merab

Michal

Doëg

Hexe von Endor

Geist Samuels

Ein Amalekiter

Hoherpriester

ORCHESTER

2 Flöten

2 Oboen

2 Fagotte

2 Trompeten (barock)

3 Posaunen

Pauken (barock)

Tastenglockenspiel

1 moderne Harfe

Streicher

CONTINUO

Solocello

2 Cembali

Orgelpositiv

2 Theorben

Fagott

Kontrabass

Harfe (barock)

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BESETZUNG
Besetzung

Handlung

Das Volk Israel be ndet sich im Krieg. Als König Saul bei einer Schlacht gegen die Amalekiter entgegen dem Willen Gottes nicht das gesamte Volk tötet, fällt er in Gottes Ungnade. Der Prophet Samuel wählt daraufhin ohne Sauls Wissen den Hirtensohn David zum neuen König.

David kehrt nach siegreicher Schlacht gegen den Philister Goliath in seine Heimat Israel zurück. Als Beweis seines Erfolgs führt er den Kopf seines Gegners mit sich. Das Volk feiert den Triumph und König Saul verspricht David als Zeichen seiner Dankbarkeit seine Tochter Merab zur Frau. Doch Merab weist David aufgrund seiner niederen Herkunft ab. Im Gegensatz zu ihr verliebt sich ihre Schwester Michal sofort in den charismatischen David, und auch ihr Bruder Jonathan schwört ihm ewige Treue. Merab aber lässt sich durch die Begeisterung ihrer Geschwister nicht umstimmen. Die Frauen aus dem Volk Israel bejubeln den Sieg gegen die Philister und lobpreisen David dabei mehr als Saul, was letzterer erbittert zur Kenntnis nimmt. Von nun an sieht Saul in David seinen Rivalen. Er gerät in Rage und beauftragt seinen Sohn Jonathan, David zu töten. Während Merab zunehmend das Verständnis für die maßlosen Gemütsschwankungen ihres Vaters fehlt, hadert Jonathan mit dessen Befehl. Schlussendlich wiegt sein Treueschwur zu David mehr als die Liebe zum Vater, und Jonathan wendet sich gegen Saul. Das Volk betet für David.

Jonathan bittet David um Verständnis für den Zorn seines Vaters, verspricht aber auch, sein Leben weiterhin zu schützen. Als David erfährt, dass Merab einem anderen versprochen wurde, gesteht er seine Zuneigung zu Michal. Saul erscheint und schnell versteckt Jonathan seinen geliebten David und bittet für ihn um Gnade. Scheinbar lässt sich der Vater umstimmen. Als David hervortritt, vergibt ihm Saul und verspricht ihm außerdem die Hand Michals. Doch während sich David über seine Vermählung freut, schmiedet Saul den Plan, David als Heerführer in einer kommenden Schlacht in den Tod zu schicken. Als der Krieg endet, kehrt David allerdings unbeschadet zurück und berichtet Michal, dass Saul versucht hat, ihn auf dem Schlachtfeld zu ermorden. In Angst um sein Leben verhilft sie ihm zur Flucht.

Inzwischen beginnt auch Merab sich um David zu sorgen und wendet sich

7 HANDLUNG
1. AKT 2. AKT

gegen ihren Vater. Bei einem festlichen Gelage trachtet Saul weiterhin nach Davids Leben. Er droht Jonathan, der Davids Abreise nach Bethlehem vortäuscht, mit dem Hinweis, dass David Jonathans Krone erhalte.

3. AKT

Saul erkennt, dass ihm Gottes Beistand verwehrt bleibt und verzweifelt darüber. Entgegen seinem eigenen Verbot sucht er Hilfe bei der Hexe von Endor und bittet sie, den Geist des Propheten Samuel zu beschwören, der ihn einstmals zum König machte.

Statt Saul Hilfe zuzusichern, erinnert Samuel ihn aber seiner gotteswidrigen Taten. Er prophezeit ihm seinen Tod und verkündet die baldige Krönung Davids zum Herrscher des Volkes Israel.

Später erfährt David durch einen der gegnerischen Amalekiter von Sauls und Jonathans Tod in der Schlacht. Fassungslos stimmt er in den Trauergesang ein und besingt seine Liebe zu Jonathan, dessen Verlust ihn am stärksten tri t. David ist nun der König Israels. Und er weiß, dass er nicht der Letzte sein wird.

8 HANDLUNG

Das Wichtigste in Kürze

• Georg Friedrich Händel schrieb neben zahlreichen Instrumentalwerken, geistlichen Werken und Kantaten 25 Oratorien und 42 abendfüllende Opern. Ab den 1720er Jahren machte der in Halle geborene spätere britische Staatsbürger Händel die Kunstform der italienischen Opera seria in seiner Wahlheimat London populär.

• Die Opera seria lebt von ihren ausgefallenen Bühnene ekten, opulenten Kostümen und besonders von ihren ebenso virtuosen wie teuren Sängerstars, den Kastraten.

• Ab Mitte der 1730er Jahre verlor diese Opernform in England an Beliebtheit. Gerade das erstarkende Bürgertum interessierte sich mehr für die englischsprachigen, mit Dialogen versehenen, häu g komischen Ballad Operas und das Konzert. Händel wandte sich im Zuge dessen verstärkt dem Oratorium zu.

• Georg Friedrich Händel gilt als Begründer des »englischen Oratoriums«. Dieses Genre vereint in sich Elemente geistlicher Passionen, anglikanischer Chormusik und der italienischen Opera seria.

• Anders als in der strengen Struktur der zur Statik neigenden Opera seria sind im Oratorium die klassische Da-capo-Arie, liedhaft schlicht instrumentierte Airs, ariose Accompagnato-Rezitative, üppige Chöre und reich orchestrierte Passagen eng miteinander verwoben, wodurch die Handlung stetig vorangetrieben und verdichtet wird.

• Die Sto e können, müssen aber nicht geistlichen Ursprungs sein. Mit nur einer Ausnahme wurden alle Händel-Oratorien nicht in Kirchen, sondern in Theatern uraufgeführt.

• Statt mit Sängerstars und überraschenden Bühnene ekten punktet das englische Oratorium mit grandiosen Chorkompositionen, textlicher Verständlichkeit, großem Formenreichtum und musikalischen E ekten.

• In Saul werden insbesondere außergewöhnliche, archaisch anmutende Sonderinstrumente wie zwei Posaunen, ein Carillon (Tastenglockenspiel) und zwei besonders tiefgestimmte Kesselpauken eingesetzt. Letztere ließ Händel seinerseits extra aus dem Staatsgefängnis holen, dem Tower of London.

10 DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

• Saul weist eine hohe Anzahl instrumentaler Nummern auf, die zwar schlüssig in die Handlung integriert sind, aber auch im Sinne einer noch stärkeren Verdichtung aus dem Gesamtwerk herausgelöst werden oder separat als Konzert aufgeführt werden können. Händel selbst saß in den Pausen der ersten Au ührungen an den Tasten und sorgte für die Pausenmusik.

• Der Sto des schwermütigen Herrschers Saul, dessen Melancholie einzig durch das Harfenspiel seines Schützlings und späteren Konkurrenten David gelindert werden kann, war Anfang des 18. Jahrhunderts ausgesprochen beliebt.

• Das Textbuch zu Saul stammt von Charles Jennens, einem adeligen Amateurschreiber, der später auch das Libretto des Messiah verfasste. Als Vorlage für Saul dienten ihm Buch 1 und 2 Samuel aus dem Alten Testament sowie mehrere zeitgenössische Quellen. Möglicherweise lag das Textbuch Händel bereits seit 1735 vor.

• Händel schrieb Saul zwischen dem 23. Juli und 27. September 1738 in insgesamt nur drei Wochen. Parallel dazu vollendete er mit Imeneo eine weitere italienische Oper.

• Saul war bei seiner Premiere am 16. Januar 1739 im King’s Theatre am Haymarket in London ein großer Erfolg, wurde danach aber nur noch wenige Male aufgeführt. 1923 wurde mit Saul in Hannover erstmals in Deutschland ein Händel’sches Oratorium szenisch aufgeführt.

• Der Trauermarsch ist das wohl berühmteste Stück des Oratoriums und wird auch heute noch beim britischen Totensonntag und vielen Staatsbegräbnissen gespielt.

11 DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

DER MÄCHTIGEN

Regisseur Axel Ranisch und Dirigent David Bates im Gespräch

über Familiengeschichten, die Leerstellen im Herzen und die Wichtigkeit, dass jemand an dich glaubt

Axel, du bist von Haus aus Filmregisseur. Vor 11 Jahren gelang dir mit deinem Abschluss lm Dicke Mädchen der Durchbruch. Deine Filme haben oftmals autobiogra sche Züge, Familie spielt eine wichtige Rolle, und sie handeln im Hier und Jetzt. Nun inszenierst du ein 300 Jahre altes Oratorium von Georg Friedrich Händel? Wie geht das zusammen?

Axel Ranisch Saul ist eine erstaunlich moderne Geschichte, wenn man sich den Familienkosmos ansieht, in dem sie spielt. Es ist eine Geschichte zwischen einem Vater und seinen drei Kindern. Dann kommt David und bringt alles durcheinander. Ich habe auch zwei Schwestern und hatte einen ehrgeizigen Vater. Vieles in diesem Oratorium kommt mir einfach wahnsinnig nah und bekannt vor. Ich fühle mich den beiden Schwestern sehr verbunden, aber auch Saul.

Saul will David töten, verheiratet seine Töchter gegen ihren Willen, schickt seinen Sohn Jonathan in die Schlacht und will sich am Ende selbst umbringen …

Axel Ranisch Eigentlich war Saul auch nur ein Mensch, bevor er zum König gewählt wurde. Die Handlung des Stücks beginnt, als er bereits König ist, eine gottähnliche Rolle einnimmt. Im Laufe der Handlung wird er wieder menschlicher und das ist schlimm für ihn. Ich nde das sehr berührend. Ich kann seine Wut und seinen Frust gut nachvollziehen.

David Bates Sauls Verhalten ist wirklich problematisch. Aber ist es nicht auch sehr realistisch? Wir leben in einer Welt und Zeit, in der schlechtes, schwieriges oder antisoziales Verhalten als absolut inakzeptabel gilt. Und wir sind sehr schnell darin, Leute, die dieses Verhalten zeigen, abzuurteilen. Doch man muss bedenken: Saul ist menschlich, er braucht Hilfe, Führung oder ein Ziel, das ihn erfüllt, um aus diesem Zustand herauszu nden.

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DIE SCHWERMUT
GESPRÄCH

Axel Ranisch Er hat keine Lockmittel mehr, mit denen er das Volk auf seine Seite bekommen kann. Eigentlich will Saul auch geliebt werden und sehnt sich nach Hilfe, aber es gibt keinen Weg mehr, ihm zu helfen. David Bates Saul hat so viele Menschen von sich gestoßen, dass es schwer ist, um Hilfe zu bitten.

Axel Ranisch Er kommt in ein Stadium purer Aggression, in dem er nicht weiß, wie er die Leerstellen in seinem Herzen füllen soll.

Eine Figur wird in diesem Werk oft aus »ökonomischen« Gründen gestrichen. Du hast den Hohepriester bewusst besetzt. Ist er denn so wichtig?

Axel Ranisch Ja, er ist die Verkörperung des »Gott glaubt an dich«. In dem Moment, wo Gott nicht mehr an Saul glaubt, wendet sich diese Figur von ihm ab und unterstützt ihn nicht mehr. Genau dieses Sichabwenden, dieses Entziehen des Vertrauens löst die Depression in Saul aus. Dies beginnt im kleinen Kreis der Familie und setzt sich im großen Ganzen des Volkes fort. Der Hohepriester, der in Gegenwart von Saul auf einmal anfängt, David zu besingen, er ist der Stachel, den Saul die ganze Zeit im Schuh hat.

Ist dieses Sichabwenden Gottes nicht völlig willkürlich oder kann man nachvollziehen, warum sich das Blatt wendet?

Axel Ranisch Saul beginnt selbst zu entscheiden und folgt nicht mehr blind Gottes Wille. Das ist der Grund! Bevor die Handlung des Oratoriums einsetzt, widersetzt sich Saul Gottes Befehl, wenn er den König der Amalekiter nicht tötet. Im Laufe des Oratoriums handelt er ein zweites Mal gegen den Willen Gottes und entscheidet sich, David mit Merab zu verheiraten, wo doch o ensichtlich ist, dass Michal und David füreinander bestimmt sind.

Und Gott wendet sich als Konsequenz von Saul ab und David zu …

Axel Ranisch In der Geschichte ist auf jeden Fall David die Wurzel von allem. Er ist der Auslöser von Sauls Entscheidungen. Im Ende ekt geht es hier um Eifersucht. Alle wollen mit einem Mal im Glanz Davids stehen.

Was macht David so attraktiv?

Axel Ranisch Seine völlig unre ektierte Selbstgewissheit. Die Sicherheit, dass alles, was er anfasst, das Richtige ist. Eigentlich habe ich Angst um ihn. Er ist durchgängig verständnisvoll und selbstbewusst. Erst am Ende, in der Szene, in der er den feindlichen Amalekiter erbarmungslos absticht, kommt heraus, dass auch in David ein Monster steckt. Wir sehen, wie Saul mit der Zeit immer schwermütiger wird. Eine Depression, ausgelöst durch seine Macht. Auch David wird depressiver, je mehr er die Bürde dieser Macht tragen muss.

15 GESPRÄCH

Händel schrieb Saul im frühen 18. Jahrhundert, noch bevor sich Kunst und Musik verstärkt dem menschlichen Innenleben und seiner Entwicklung zuwandten. Finden sich dennoch Hinweise für diese Figurenpsychologie in der Musik?

David Bates Händel nutzt in Saul spezi sche Klangfarben, um die einzelnen Charaktere plastisch zu machen. Das passiert in der Oper jener Zeit gar nicht so häu g. Händel schrieb das Werk am Ende einer Ära, als die Opera seria gerade aus der Mode kam. Also experimentierte er. Bevor sie sich von ihrem Vater abwendet, singt die älteste Tochter Merab über Saul: »His Temper knows no middle State (Er kann seine Launen nicht mäßigen.)« und wiederholt das geradezu obsessiv. Eine kleine Tonfolge, die sich immer und immer wieder im Kreis dreht. Sie wirkt dadurch wie eine xe Idee, ein Leitmotiv, das sich dem Publikum als ein psychologischer Zustand vermittelt, der irgendwie »stecken geblieben« ist.

Axel Ranisch Ich habe das Gefühl, dass keiner der Charaktere am Ende noch so ist, wie am Anfang.

David Bates Das stimmt. Davids seelische Tiefe zeigt sich zwar schon früh, so in der Air »O Lord, whose Mercies numberless (O Herr, des Güte endlos ist)«, die eine geradezu engelhafte Seite von ihm zeigt. Mit fortschreitender Handlung aber wird David auch musikalisch zunehmend heroischer und stärker. »Impious Wretch, of Race accurst (Elender, im Stamm ver ucht)«, das ist schon ziemlich furios …

Axel Ranisch David zeigt uns da seine Schattenseite.

David Bates Das zeigt sich auch in der Wahl der Tonarten. Während Davids erste Arie in F-Dur arkadische O enheit und Freigeistigkeit, einfach die Leichtigkeit des Seins spürbar macht, geht er zum Ende in den »Schlacht-Modus« in der Kriegs-Tonart D-Dur.

Am Ende besingen der Chor und David die Besonderheit der Liebe Jonathans. Eine außergewöhnliche Liebeserklärung an die Liebe zweier Männer.

Axel Ranisch Es gibt viele Gemälde und Werke über David und Jonathan. Das ist wirklich wichtig für die Queer community, und auch ich nde es wichtig, dass diese Liebe, der Kuss, das Bekenntnis der Liebe, die sie füreinander fühlen, die ihre Liebe zu Frauen übertri t, bereits in der Bibel steht. Gleichzeitig nde ich den Gedanken schön, dass es hier einfach nur ganz grundsätzlich um Liebe geht. Die Sexualität ist hier eigentlich egal. Es geht nicht um Homosexualität oder Heterosexualität, es geht einfach um Liebe.

David Bates Ich denke, auf einer theologischen Ebene geht es um eine von Gott gesegnete Liebe, »Agape«, wie sie im Neuen Testament heißt. Das ist wichtig. Dieses Stück ist augesprochen harmonisch gesetzt. Die Liebe ist also nicht nur von Gott, sondern auch von der Musik gesegnet.

16 GESPRÄCH

Zurück zu den harten Fakten: Wie viel Tagesaktualität steckt in einem Stück, das fast 300 Jahre alt ist und mit einem Sto arbeitet, der über 2000 Jahre alt ist?

Axel Ranisch Ich war schockiert, als ich herausfand, dass die Philister:innen Vorfahren der Palästinenser:innen sind. Der in Saul verhandelte Krieg ist also Tausende von Jahren alt und steht schon im Alten Testament. Man bekommt das Gefühl, er wird niemals aufhören.

Daher stammt auch die Bühnenbildidee eines riesigen Kopfes im Zentrum des Geschehens, die Bühnenbildner Falko Herold und ich hatten. Das Haupt des besiegten riesenhaften Gegners verrottet Stück für Stück, wird zu Humus. Und auf dem Humus dieses toten Goliaths werden dann immer neue Kriege geführt. Besonders in den Zeiten, in denen wir leben, konnte ich mir nicht vorstellen, dieses Stück mit 25 Minuten Lobgesang zu beenden, egal wie schön das ist. Der biblische David verliert später – wie vor ihm Saul – seinen Sohn. Für mich steckt in Saul zuletzt auch die Re exion über all die geführten Kriege und wohin sie führen – oder ob sie überhaupt irgendwo hinführen.

David Bates Das Einzige, was hilft, ist Musik. Und so wie David Trost in der Musik ndet, versuchte er dereinst Saul mit seiner Musik zu trösten.

Das heißt, jenseits der Aufs und Abs, im Grunde bleibt alles gleich. Das Rad der Geschichte dreht sich weiter? Keine Ho nung auf Besserung?

Axel Ranisch Für mich ist das letzte Bild dieser Ausblick. Ein Ausblick in Davids Zukunft. Das könnte der Moment sein, in dem er re ektiert und aufhört. Ich würde das Stück gerne mit diesem Ausblick auf die Möglichkeit der Besserung beenden. Ja, ich möchte ein ho nungsvolles Ende.

17 GESPRÄCH

Das Gro ße bleibt gro nicht, und klein nicht das Kleine

Von Aufstieg und Fall großer Männer

Als sich Georg Friedrich Händel im Sommer 1738 an die Arbeit für Saul macht, ist er 53 Jahre alt. Es geht ihm weder physisch noch psychisch besonders gut. Finanziell sieht es nicht besser aus. Gerade hat er die Folgen eines Schlaganfalls – vielleicht auch nur ein rheumatischer Schub oder eine wirklich heftige Sehnenscheidenentzündung? – während eines Kuraufenthaltes bei Aachen in den Gri bekommen. Seine Oper Faramondo konnte im vergangenen Herbst aufgrund einer mehrwöchigen Staatstrauer erst deutlich verspätet zur Premiere kommen, eine kostspielige Verzögerung. Die letzte Oper Xerxes ist im Frühjahr ge oppt. Kurz: Die italienische Opera seria, die Händel vor knapp 20 Jahren in London durchgesetzt hat, scheint ihren Zenit überschritten zu haben. Der Komponist auch?

WAS BISHER GESCHAH

ROYAL ACADEMY OF MUSIC UND OPERA OF THE NOBILITY

1719 gründete Händel unter der Protektion des aus Deutschland stammenden britischen Königs George II. (1683 – 1760) die Royal Academy of Music, seine erste Oper. Das Unternehmen war durchaus beliebt, hing aber stark vom Zuspruch der Subskribenter – heute würde man Abonnenten sagen – ab und und war von Anfang an unter nanziert. 1728 musste Händel erstmals Konkurs anmelden.

Mit dem Schweizer Geschäftsführer John James (Johann Jacob) Heidegger gründete er umgehend eine zweite Opernunternehmung, die aber an den Publikumserfolg der ersten Phase nicht anschließen konnte. Erschwerend hinzu kam, dass Frederick, Prince of Wales (1707–1751) in Konkurrenz

20 DAS GROSSE BLEIBT GROSS NICHT, UND KLEIN NICHT DAS KLEINE

zum verhassten Vater und Händel-Unterstützer George II. ein weiteres Opernunternehmen gründete. Er nannte es Opera of the Nobility und stellte es unter die Leitung des neapolitanischen Komponisten und Gesangsspezialisten Nicola Antonio Porpora (1686–1768). Letzterer punktete in seinem Angebot besonders mit den von ihm ausgebildeten »Popstars« des 18. Jahrhunderts, den Kastraten, allen voran der bis heute weltberühmte Farinelli. Händel musste nachziehen und engagierte Senesino, einen anderen Kastraten vom Kontinent. Die Gagen dieser Sängerstars – auch eine Reihe hochdotierter Sängerinnen wie Élisabeth Duparc, genannt La Francesina, gehörten dazu – verschlangen bis zu einem Drittel des Jahresetats eines Opernunternehmens, das ansonsten von seiner aufwendigen Ausstattung, pompösen Kostümen und spektakulären Bühnene ekten lebte.

DIE UNTERHALTUNG DES BÜRGERTUMS BALLAD OPERA UND KONZERT

Nachdem Händel schon nach der ersten Spielzeit sein angestammtes Theater am Haymarket hatte verlassen müssen – sein Geschäftspartner Heidegger hatte es stattdessen dem Konkurrenten Porpora vermietet – stand Händel 1737 ein weiteres Mal vor dem Ruin. Neben den hohen Unkosten gefährdete besonders der sich wandelnde Zeitgeist das Geschäft. Im Zuge eines in England bereits in den 1730er Jahren erstarkenden Bürgertums gewannen Instrumental-Konzerte und die dem deutschen Singspiel ähnlichen, wie die in der Landessprache gesungenen Ballad Operas, an Popularität. Wie schon neun Jahre zuvor mit der Beggar’s Opera von John Gay und Johann Christoph Pepusch war es eine englische Ballad Opera aus der Feder eines deutschstämmigen Komponisten, The Dragon of Wantley von John Frederick (Johann Friedrich) Lampe, die den italienischen Operncompagnien den letzten Todesstoß versetzte. Die Pleite traf Händel mit gleicher Wucht wie die Konkurrenz. 1737 verließ Nicola Porpora mit seinen Sänger:innen die Insel. Händel gab die Oper zwar nicht völlig verloren, wandte sich aber verstärkt dem in der Produktion deutlich günstigeren Oratorium zu.

DAS ENGLISCHE ORATORIUM

WENIGER AUFWAND, SELBER EFFEKT

Georg Friedrich Händel gilt als Begründer des englischen Oratoriums. Mit der Genrebezeichnung Oratorium werden im deutschsprachigen Raum zumeist konzertant aufgeführte sakrale Werke zur Fastenzeit assoziiert, wie sie Heinrich Schütz oder Johann Sebastian Bach schufen. Dies tri t auf das englische Oratorium so nicht zu: Als Grundlage dienten zwar oftmals Geschichten aus dem Alten Testament, aber Sto e der antiken Mythologie waren ebenso beliebt. Händels Oratorien wurden fast ausnahmslos nicht in Kirchen, sondern in Theatern aufgeführt.

Das Händel’sche Oratorium vereint in sich Elemente geistlicher Passionen, anglikanischer Chormusik und der italienischen Opera seria.

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DAS GROSSE BLEIBT GROSS NICHT, UND KLEIN NICHT DAS KLEINE

Anders als in der strengen Struktur der zur Statik neigenden Opera seria sind im Oratorium klassische Da-capo-Arien, liedhaft schlicht instrumentierte Airs, farbenreiche Accompagnato-Rezitative, üppige Chöre und vielfältig orchestrierte Passagen eng miteinander verwoben, wodurch die Handlung stetig vorangetrieben und verdichtet wird.

Bei Saul merkt man den Theaterpraktiker Händel auch in der besonderen Struktur des Werkes. Es enthält au allend viele instrumentale Nummern. Diese sind zwar schlüssig in die Handlung integriert, können im Sinne einer noch stärkeren Verdichtung (und Verknappung) aber auch aus dem Gesamtwerk herausgelöst werden und/oder separat als Konzert aufgeführt werden.

Anders als in der italienischen Oper wurden hohe Männerrollen im englischen Oratorium nicht mit Kastraten besetzt, sondern mit Countertenören. Countertenöre, also männliche Sänger, die mit der Kopfstimme in ansonsten kindlichen oder weiblichen Anatomien vorbehaltenen hohen Registern singen, gab es von alters her, doch wurde die Gesangstradition Anfang des 17. Jahrhunderts von den italienischen Kastraten verdrängt. Einzig in der englischen Chormusik wurde sie weiter gep egt. Um die Countertenöre oder selbst die weiblichen Sängerinnen entstand allerdings nie derselbe Starkult wie um die Kastraten. Neben den Kastraten war Händel sein eigener größter Star. Um dem Publikum das Kunsterlebnis »in presence of the artist« zu ermöglichen – und als kluger Geschäftsmann –, setzte er sich selbst an die Tasten und sorgte für die Pausenmusik.

Statt mit Sängerstars und überraschenden Bühnene ekten begeisterte das englische Oratorium mit musikalischen E ekten. In Saul ergänzte Händel das Orchester mit außergewöhnlichen Sonderinstrumenten wie zwei archaisch anmutenden Posaunen, einem Carillon (Tastenglockenspiel), einer extra für die Produktion angefertigten Orgel zum damals stolzen Preis von 500£ und zwei besonders tiefgestimmten Kesselpauken. Letztere ließ Händel extra aus dem Staatsgefängnis holen, dem Tower of London. Die Sonderinstrumente bezeichnete Händels Librettist Charles Jennens, (1700–1770) als »maggots« (»Maden«), also Schnapsideen. Ebenso wies er Händels Idee, das Halleluja des Volkes vom Anfang des Stücks ans Ende zu stellen, weit von sich. Jennens, einer der wenigen künstlerischen Partner auf Augenhöhe mit Händel, setzte sich durch und das Halleluja blieb, wo es war. Jennens war ein großer Verehrer William Shakespeares, dessen Dramen er in Einzelbänden herausgegeben hatte. Für sein Oratorium, das er Händel möglicherweise bereits 1735 zusandte, hatte er die alttestamentliche Geschichte des schwermütigen Sauls gewählt, des ersten Königs der Israeliten, dessen Gemüt einzig durch das Harfenspiel seines Nachfolgers David beruhigt werden konnte. Saul war ein Anfang des 18. Jahrhunderts beliebtes Sujet und so konnte Jennens für sein Libretto nicht nur auf das Buch 1 und 2 Samuel, sondern auch auf diverse weitere Quellen zurückgreifen. Zu nennen sind Davideis von Abraham Cowley (1652), The Tragedy of King Saul (1703) von Joseph Trapp, Saul, a Tragedy (unvollendet, 1736) von Aaron Hill, einem Freund von Händel, und Henry Purcells musikdramatische Szene Saul and the Witch of Endor von 1693. Gerade die unheimliche Schlussszene, in der Saul sein eigenes Gebot wider den Aberglauben bricht und die Hexe von

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Endor aufsucht, entsprach der englischen Dramentradition. Hexerei und Zauberkünste waren eine beim Publikum beliebte Zutat, nicht zuletzt in den Werken William Shakespeares.

GROSSE KUNST AUS DEM AUGENWINKEL

Nachdem sich Händel am 23. Juli 1738 an die Arbeit gemacht hatte, dauerte es keine zwei Monate, ehe das Werk am 27. September desselben Jahres vollendet war. De facto hatte er an jedem Akt nicht mehr als eine Woche gearbeitet und in der verbliebenen Zeit mit Imeneo noch eine weitere italienische Oper fertiggestellt. Die Premiere fand am 16. Januar 1739 im Theater am Haymarket statt und war ein Erfolg. Dennoch wurde das Stück nur noch wenige Male aufgeführt. Eine Wiederaufnahme ist noch für das Jahr 1742 in Dublin belegt.

Zwischen Saul und dem Oratorium, das seinen Weltruhm begründete, schuf er noch neun weitere Opern. Doch die Meilensteine der Musikgeschichte schrieb er an seinen biogra schen Tiefpunkten: 1737 mit Saul das erste englische Oratorium in Reinform, womit ihm aus dem Augenwinkel die Begründung eines neuen Genres gelang, und 1742 – Händel war nun 57 und einmal wieder am Ende seiner physischen, psychischen und nanziellen Kräfte – das Oratorium, das seinen Weltruhm begründete: Messiah, hierzulande geläu g als Der Messias. Das Libretto stammte wie bei Saul von Charles Jennens.

THE WINNER TAKES IT ALL

Die beiden alttestamentlichen Könige Saul und David verbindet vieles. Sie sind beide ursprünglich einfache Hirtenjungen. Beide werden von Gott erwählt, Heerführer und König der Israeliten zu sein. Beide tun dies aus P ichtbewusstsein, nicht aus Ehrgeiz, sind gottbegnadet. Der Begri des »Gottesgnadentums«, des eigentlichen und einzigen Kriteriums für den wahren Herrscher eines Volkes, war im Barockzeitalter Konsens in Europa. Dass ein Herrscher »von Gottes Gnaden« und nicht etwa durch den Willen des Volkes legitimiert ist, war die vorherrschende Setzung bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts und entsprechend dem Publikum des Händel’schen Oratoriums Saul plausibel. Saul verliert die Gnade Gottes nicht, weil er sich moralisch verwer ich, sondern weil er sich etwas weniger brutal als angeordnet verhalten hat und damit dem Willen Gottes nicht vollumfänglich entsprach. Dass also Gott Saul fallen lässt, mag tragisch sein, ist aber in sich schlüssig. Saul kann nach diesem Akt der Selbstermächtigung tun, was er will, sein Leben ist eine Abwärtsspirale. Wer aus Gottes Hand fällt, der hat sich auch selbst nicht mehr im Gri , so die alttestamentliche, im wahrsten Sinne »gnadenlose« Botschaft. Und so muss der Herrscher, der nie einer sein wollte, seine Aufgabe jedoch p ichtbewusst erfüllte, dabei zusehen, wie der nächste Hirtenjunge, den er anfänglich ebenso verehrt wie die Menge, an ihm vorbei seinen unaufhaltsamen Weg nach oben geht. David ist in seiner Selbstgewissheit unanfechtbar; einer, der alles richtig macht und darüber

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noch nicht einmal einen Gedanken verliert. Einer der Stück für Stück selbst jene für sich gewinnt, die anfangs noch auf der Seite dessen stehen, der jetzt auf dem absteigenden Ast ist. Nicht weil sie Opportunisten sind, sondern weil der ehemalige Herrscher ein angsterfüllter, schlechter Verlierer ist, der seine eigenen Impulse nicht im Gri hat und sich so alle Sympathien verspielt.

UND WAS IST MIT DER LIEBE?

Man kann sich die Geschichte des Königs Saul als eine Familientragödie vorstellen. Jennens zeichnet die Familie Sauls bis in die Neben guren vielschichtig und gibt ihnen ihre ganz individuellen Entwicklungen, Händel verleiht ihnen durch seine kontrastreich musikalischen Farben zusätzlich Tiefe. Die dünkelhafte Tochter Merab, die zunächst angeekelt vom Hirten David, der schlechtest denkbaren Partie für eine Königstochter, zurückweicht, wendet sich schließlich vom immer unberechenbareren Vater ab und dem Mann der Stunde ohngeacht seiner niederen Herkunft zu. Tochter Michal verehrt David von Anfang an, und der Sohn Jonathan ringt zwischen der P icht gegen den Vater und der tiefen Liebe zu David. Am Ende ist die Entscheidung klar, wenngleich er sie nicht überlebt. Die Liebe wird hier in all ihrer alttestamentlichen Wucht gezeigt. Bedingungslos, kraftvoll, aber eben auch: gnadenlos.

UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT’?

Am Ende steht da einer, der es nicht einmal aus seiner königlichen Machtposition heraus scha t, den Helden der nächsten Generation aufzuhalten. Zuletzt scheitert er sogar am von ihm selbst gewählten Abgang. Saul ist kein Sympathieträger, aber vielleicht der Charakter, der uns in seiner Fehlerhaftigkeit am nächsten steht. Einer, dem alles entgleitet, der auf keine Frage mehr die richtige Antwort weiß, was er zuerst nicht wahrhaben möchte und dann schlecht aushalten kann. Ein Verlierer. Ein schlechter dazu. David aber ist als neuer König der Sieger der Geschichte, strahlend, geliebt vom Volk und von Gott. Was er da noch nicht weiß: Auch er wird Fehler machen, die er doch selbst nie so gemeint hat, von denen er noch nicht einmal wusste, dass es welche waren. Er, der charismatisch Musische, der die Frauen liebte. Nicht nur die und nicht nur seine. Sodass zuletzt auch er in die Abwärtsspirale gerät, den eigenen Sohn verliert, nicht mehr der Mann der Stunde ist – und der:die nächste an seine Stelle tritt: jünger, sicherer, die nächste richtige Antwort auf die Fragen der Zeit.

Die Kämpfe, die Siege und Niederlagen mögen anders aussehen, folgen im Grunde aber der immer selben Dynamik von Aufs und Abs. Die Niederlagen und Siege der letzten Generation sind das Sediment, auf dem sich die nächsten Siege und Niederlagen zutragen. Und sich ablagern. Schicht für Schicht.

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DAS KLEINE
DAS GROSSE BLEIBT GROSS NICHT, UND KLEIN NICHT

Ozymandias

Ich traf einen Reisenden aus einem alten Land, der sagte: »Zwei riesige, rumpflose Beine aus Stein stehen in der Wüste … Neben ihnen, auf dem Sand, liegt halb versunken ein zerschmettertes Gesicht, dessen Stirn, mit verkniffener Lippe und höhnischem, kaltem Blick, sagt, dass ihr Bildhauer wohl die Leidenschaften las, die noch überleben, eingeprägt in diese leblosen Dinge, die Hand, die sie verhöhnte, und das Herz, das sie nährte;

und auf dem Sockel stehen diese Worte: »Mein Name ist Ozymandias, König der Könige; Seht auf meine Werke, ihr Mächtigen, und verzweifelt!«

Nichts anderes bleibt übrig. Um den Zerfall des kolossalen Wracks, grenzenlos und kahl weithin erstreckt sich der flache Sand.

PERCY BISSHE SHELLEY, 1817

Ozymandias

I met a traveller from an antique land, Who said: Two vast and trunkless legs of stone Stand in the desert … Near them, on the sand, Half sunk, a shattered visage lies, whose frown, And wrinkled lip, and sneer of cold command, Tell that its sculptor well those passions read Which yet survive, stamped on these lifeless things, The hand that mocked them, and the heart that fed: And on the pedestal, these words appear:

»My name is Ozymandias, King of Kings: Look on my Works, ye Mighty, and despair!«

Nothing beside remains. Round the decay

Of that colossal wreck, boundless and bare

The lone and level sands stretch far away.

THE PLOT

The people of Israel are at war. When King Saul goes against the will of God by not killing every last one of the Amalekites in battle, he falls into God’s disfavour. The prophet Samuel then anoints the shepherd’s son David as the new king.

ACT 1

David returns to his homeland Israel after a victorious battle against the Philistine Goliath. As proof of his success, he carries the head of his opponent with him. The people celebrate his triumph, and King Saul promises David his daughter Merab as a wife as a sign of his gratitude. But Merab rejects David because of his lowly origins. Unlike her, her sister Michal immediately falls in love with the handsome David, and her brother Jonathan also swears eternal loyalty to him. Merab, however, is not swayed by the enthusiasm of her siblings.

The women of Israel praise the victory against the Philistines and honour David more than Saul, which the latter bitterly acknowledges. From that point on, Saul sees David as his rival. He goes into a rage and orders his son Jonathan to kill David.

While Merab sco s at her father’s excessive mood swings, Jonathan struggles with his order. Ultimately, his oath of loyalty to David outweighs his love for his father, and Jonathan turns against Saul. The people pray for David.

ACT 2

Jonathan asks David to understand his father’s anger, but also promises to continue protecting his life. When David learns that Merab has been promised to another, he confesses his a ection for Michal. As Saul appears, Jonathan quickly hides David and begs for mercy for him, whom he loves. It seems as if he succeeds in changing his father’s mind. When David enters, Saul forgives him and promises him the hand of Michal. But while David rejoices at his marriage, Saul plots to send him to his death as an army commander in an upcoming battle. When the war ends, however, David returns unharmed and reports to Michal that Saul attempted to murder him on the battle eld. Fearing for his life, she helps him escape. Meanwhile, Merab also begins to worry about David and turns against her father. At a festivity, Saul continues to go after David’s life. He threatens Jonathan, who fakes David’s departure for Bethlehem, saying that David will receive Jonathan’s crown

30 THE PLOT

ACT 3

Saul realises that he is being denied God’s support and he despairs. Despite his own ban, he seeks help from the witch of Endor and asks her to invoke the spirit of the prophet Samuel, who originally made him king. Instead of promising to help, however, Samuel reminds Saul of his ungodly deeds. He prophesies his death and announces David’s imminent coronation as ruler of the people of Israel.

Later, David learns of Saul’s and Jonathan’s death in battle from one of the hostile Amalekites. Stunned, he joins in the funeral dirge and sings of his love for Jonathan, whose loss hits him hardest. David is now the king of Israel. And he knows that he will not be the last.

31 THE PLOT

In a nutshell

• George Frideric Handel wrote 25 oratorios and 42 full-length operas, in addition to numerous instrumental works, spiritual pieces, and cantatas. Beginning in the 1720s, Handel, who was born in Halle and later became a British citizen, popularised the art form of opera seria in his adopted home of London.

• Italian opera seria thrives on its elaborate stage e ects, opulent costumes, and especially on its equally virtuosic and expensive singing stars, the castrati.

• From the mid-1730s onward, this opera genre lost popularity in England. Especially the burgeoning middle classes were more interested in concerts and in the English-language, dialogue-heavy, often comic ballad operas. Handel thus increasingly turned to the oratorio.

• George Frideric Handel is considered the founder of the »English oratorio.« This genre combines elements of sacred passions, Anglican choral music, and Italian opera seria.

• The strict structure of opera seria tends to make it dramatically stagnant. In the oratorio, however, the plot is steadily advanced and condensed by the use of closely interwoven classical da capo arias, airs following a songlike simplicity in their use of instruments, arioso accompagnato recitatives, elaborate choruses, and richly orchestrated passages.

• The subject matter may or may not be of sacred origin. With only one exception, all Handel oratorios were rst performed in theatres rather than churches.

• Instead of opera stars and surprising stage e ects, the English oratorio boasts grandiose choral compositions, textual comprehensibility, musical diversity of form and musical e ects.

• In Saul in particular, unusual, archaic-seeming special instruments are used, such as two trombones, a carillon (keyboard glockenspiel) and two especially low-pitched kettledrums. Handel had the latter specially brought from the state prison, the Tower of London.

32 IN A NUTSHELL

• Saul features a large number of instrumental pieces, which are coherently integrated into the plot, but could also be extracted from the work as a whole to achieve even greater narrative density, or be performed separately in concert. Handel himself sat at the keys during the rst performances to provide the intermission music.

• The story of the sorrowful ruler Saul, whose melancholia can only be alleviated by the harp music played by his protégé David, who later becomes his rival, was extremely popular at the beginning of the 18th century.

• The libretto for Saul was written by Charles Jennens, an aristocratic amateur author, who later also wrote the libretto for Messiah. He used Books 1 and 2 Samuel from the Old Testament as well as several contemporary sources as models for Saul. Possibly, the libretto had already been available to Handel since 1735.

• Handel wrote Saul between July 23 and September 27, 1738, in a total of only three weeks. At the same time, he completed another Italian opera, Imeneo, in early August.

• Saul was a great success at its premiere on January 16, 1739, at the King’s Theatre Haymarket, London, but was subsequently performed only a few more times. In Hanover in 1923, Saul became the rst staged performance of a Handel oratorio in Germany.

• The funeral march is probably the most famous piece from Saul and is still often performed at state funerals and events of remembrance.

33 IN A NUTSHELL

L’intrigue

Le peuple d’Israël est en guerre. En refusant contre la volonté divine d’exécuter tout le peuple amalécite lors d’une bataille, Saül tombe en disgrâce auprès de Dieu. Le prophète Samuel sacre alors secrètement le ls de berger David nouveau roi

1ER ACTE

Ayant vaincu le Philistin Goliath, David regagne sa patrie Israël. Pour preuve de sa prouesse, il porte avec lui la tête de son ennemi. Le peuple célèbre son triomphe et le roi Saül promet à David, en signe de reconnaissance, la main de sa lle Merab. Mais Merab rejette David en raison de ses origines inférieures. Contrairement à elle, sa sœur Michal tombe immédiatement amoureuse du beau David tandis que son frère Jonathan lui jure délité éternelle. Merab ne se laisse ce faisant pas in échir par l’enthousiasme de ses frère et sœur.

Les femmes du peuple d’Israël célèbrent par leurs chants la victoire contre les Philistins. Plus que Saül, c’est David qui est à l’honneur, ce qui ulcère le roi. Dès lors, Saül voit en David son rival et ne cesse d’enrager. Il charge son ls Jonathan de le tuer.

Alors que Merab raille les sautes d’humeur de son père, Jonathan ne sait comment réagir à l’ordre de ce dernier. Finalement, la délité qu’il a promise à David est plus forte que l’amour qu’il porte à son père. Jonathan prend parti contre Saül. Le peuple prie pour David.

2E ACTE

Jonathan prie David de comprendre la colère de son père tout en promettant de continuer à le protéger. Quand David apprend que Merab a été promise à un autre, il avoue son inclinaison pour Michal. Lorsque Saül apparaît, Jonathan cache David et demande au roi d’épargner son ami. Saül semble se laisser convaincre. David paraît à son tour, Saül lui promet en signe d’apaisement la main de Michal. Mais pendant que David se réjouit de son mariage, Saül envisage de l’envoyer à la mort en le faisant combattre à la tête de l’armée. Lorsque la guerre se termine, David revient indemne et apprend à Michal que son père a essayé de le tuer sur le champ de bataille. Elle craint pour sa vie et l’aide à s’enfuir. Entre-temps, Merab commence elle aussi à s’inquiéter pour David et s’oppose à son père. À l’occasion d’un festin, Saül veut à nouveau attenter à la vie de David. Il menace Jonathan, qui prétend que David vient de partir pour Bethléem, en lui indiquant que David va lui voler la couronne.

34 L’INTRIGUE

3E ACTE

Saül doit se rendre à l’évidence que Dieu lui refuse tout soutien. Il désespère. Contre l’interdiction qu’il a lui-même prononcée, il appelle à l’aide la sorcière d’Endor et lui demande de convoquer l’esprit de Samuel.

Au lieu de lui venir en aide, Samuel rappelle à Saül qu’il n’a pas accompli la volonté divine. Il lui prédit la mort et annonce le couronnement prochain de David à la tête du peuple d’Israël.

David apprend un peu plus tard par un Amalécite la mort de Jonathan et de Saül sur le champ de bataille. Accablé, il joint sa voix à l’oraison funèbre et chante son amour pour Jonathan, dont la perte l’a ecte au plus haut point. David devient roi d’Israël. Il sait que d’autres viendront après lui.

35 L’INTRIGUE

L’essentiel

• En plus de nombreuses œuvres instrumentales, religieuses et de cantates, Georg Friedrich Haendel a écrit 25 oratorios et 42 opéras. À partir des années 1720, devenu citoyen britannique, le natif de Halle va rendre populaire l’opera seria à Londres, sa ville d’adoption.

• L’opera seria italien se caractérise par des e ets scéniques insolites, des costumes opulents et la célébrité de ses chanteurs aussi virtuoses qu’onéreux, les castrats.

• À partir du milieu des années 1730, l’opera seria italien séduit de moins en moins la bourgeoisie en plein essor, qui s’intéresse davantage au ballad opera en langue anglaise, agrémenté de dialogues et souvent d’éléments comiques. Haendel se consacre dès lors de plus en plus à l’oratorio.

• Georg Friedrich Haendel est considéré comme le père de l’«oratorio anglais», genre qui allie des éléments de passion religieuse, de chœur anglican et d’opera seria. Il est chanté dans la langue du peuple.

• Alors que l’opera seria, avec sa structure rigide, tend à l’inertie dramatique, l’oratorio mêle étroitement l’aria da capo classique, des airs chantants à l’instrumentation simple, le récitativo accompagnato, des chœurs opulents et des passages richement orchestrés, ce qui densi e et fait constamment avancer l’intrigue.

• Les sujets peuvent être d’origine religieuse, mais pas nécessairement. À une exception près, tous les oratorios de Haendel ont été joués dans des théâtres et non dans des églises.

• Plutôt que sur la renommée des chanteurs et les e ets scéniques, l’oratorio anglais mise sur des compositions chorales grandioses, des textes compréhensibles, la richesse des formes musicales et des e ets musicaux.

• Saül fait intervenir des instruments rares hors du commun aux allures archaïques, notamment deux trombones, un carillon (jeu de timbre) et deux timbales accordées particulièrement bas. Haendel t venir spéciale ment ces dernières de la prison d’État, la tour de Londres.

36 L’ESSENTIEL

• Saül comporte un grand nombre de parties instrumentales qui s’intègrent certes de manière cohérente à l’intrigue, mais peuvent également être détachées de l’œuvre pour la densi er encore davantage ou être jouées séparément en concert. Haendel en personne était assis au clavier pendant les pauses des premières représentations et assurait la musique des entractes.

• Le thème de Saül, souverain mélancolique dont l’abattement ne se laisse apaiser que par le jeu de harpe de David, son protégé, futur rival et nalement successeur, était très populaire au début du 18e siècle.

• Le texte de Saül a été écrit par Charles Jennens, un scribe amateur de la noblesse, qui composera plus tard le livret du Messie. Pour Saül, il s’est inspiré des livres 1 et 2 de Samuel de l’Ancien Testament, ainsi que de plusieurs sources contemporaines. Haendel a possiblement eu accès au livret dès 1735.

• Haendel écrivit Saül en seulement trois semaines, entre le 23 juillet et le 27 septembre 1738. Début août, il acheva en parallèle Imeneo, un autre opéra italien.

• La première de Saül s’est tenue le 16 janvier 1739 au King’s Theatre sur Haymarket à Londres et fut un grand succès. L’opéra ne fut pourtant rejoué qu’une seule fois. En 1923, Saül fut le premier oratorio de Haendel à être mis en scène en Allemagne, dans la ville de Hanovre.

• La Marche funèbre est le morceau le plus célèbre de Saül et est aujourd’hui encore souvent jouée au cours d’obsèques nationales.

37 L’ESSENTIEL

KONU

İsrailoğulları halkı savaştadır. İsrailoğullarının kralı Saul tanrının emrine uymayıp Amalekoğulları halkının tamamını öldürmez. Bunun üzerine tanrının hışmına uğrar. Peygamber Samuel bunun üzerine bir çoban oğlu olan Davut’u gizlice yeni kral olarak tayin eder

1. PERDE

Davut, Filistî Golyat’a karşı çıktığı seferde zafer kazanmıştır ve ardından vatanı İsrail’e geri döner. Kazandığı zaferi ispat etmek üzere düşmanının kellesini yanında getirir. Halk bu zaferi büyük bir sevinç içerisinde kutlar ve kral Saul minnettarlığını göstermek amacıyla Davut’a kızı Merab ile evlenmesi için söz verir. Ancak Merab alt tabakalara mensup olduğu için Davut’u reddeder. Onun aksine kız kardeşi Mihal ise yakışıklı Davut’a vurulmuştur. Ayrıca erkek kardeşi Yonatan da Davut’a sadakat yemini eder. Kardeşlerinin gösterdikleri bu teveccüh de Merab’ın Davut’a olan duygularını değiştirmez. İsrailoğulları halkının kadınları Filistîlere karşı kazandığı bu zaferden dolayı Davut’a methiyeler düzerek Saul’den daha fazla saygı gösterir. Saul ise bu durumdan son derece rahatsızdır ve Davut’u kendine rakip olarak görmeye başlayarak öfkelenir. Oğlu Yonatan’ı Davut’u öldürmekle görevlendirir. Merab babasının bu öfke nöbetleriyle alay ederken Yonatan da bu emri yerine getirmekte tereddütlüdür. Sonuç olarak Davut’a verdiği sadakat sözü baba sevgisinden daha ağır basar ve babası Saul’a karşı çıkar. Halk Davut için dua etmektedir.

2. PERDE

Yonatan Davut’tan babasının öfkesini bağışlamasını ister ve onu korumaya devam edeceğine söz verir. Davut Merab’ın bir başkasıyla sözlendiğini duyunca Mihal’a olan aşkını itiraf eder. Saul ortaya çıkınca Yonatan Davut’u saklar ve babasından onun için merhamet dilenir. Görünüşte babasını ikna etmiştir. Davut tekrar ortaya çıkınca Saul onu bağışlar ve Mihal ile evlenmesine izin verdiğini söyler. Ancak büyük bir sevinçle düğün hazırlıklarına giriştiğinde Saul onu ordusunun başına getirip ölümle sonuçlanacak bir savaşa gönderme planları yapar. Savaş bittiğinde Davut geri döner ve Mihal’a Saul’un kendisini savaş meydanında öldürmeye çalıştığını anlatır. Onun öleceğinden korkan Mihal kaçmasına yardımcı olur. Bu arada Merab da Davut için kaygılanmaya başlamıştır ve babasına baş kaldırır. Davut’u öldürmekten vazgeçmeyen Saul bir tören sırasında bunun için fırsat kollar. Davut’un Betlehem’e gittiği yalanını atarak kendisini aldatmaya çalışan Yonatan’ı tehdit eder ve Davut’un onun tacını takacağını söyler.

38 KONU

3. PERDE

Saul tanrının kendisinden yardımını esirgediğini görmüştür ve çaresizlik içindedir. Önceden bizzat yasaklamış olmasına rağmen Endor Cadısı’na başvurmaktan bile geri durmaz ve Peygamber Samuel’in ruhunu çağırması için kendisinden yardım ister.

Samuel ise Saul’a yardım etmez ve kendisine tanrının buyruklarıyla çelişen davranışlarını hatırlatır. Ölümünün yakın olduğunu ve Davut’un kısa süre içerisinde taç takarak İsraoğulları’nın başına geçeceğini söyler. Davut daha sonra Saul ve Yonatan’ın bir Amalekoğulları savaşçısı eliyle savaş meydanında öldürüldüğünü öğrenir. O da çaresizlik içinde söylenen ağıtlara katılır. Yonatan’ı kaybetmiş olmaktan duyduğu derin acılarını da yine şarkılarda dile getirir. Artık Davut İsrailoğulları halkının kralıdır. Ve kendisinin son kral olmayacağını da bilmektedir.

39 KONU

Özet bilgi

• George Friedrich Handel çok sayıda enstrümantal eser, dini eser ve kantatın yanı sıra 25 oratoryo ile 42 büyük opera yazmıştır. Halle şehrinde doğan ve daha sonra Britanya vatandaşlığına geçen Handel, 1720’lerden itibaren opera seria sanatını kendisine yeni vatan olarak seçtiği Londra’da popüler hale getirmiştir.

• Bir İtalyan opera janrı olan Opera seria, süslü sahne efektlerinden, zengin kostümlerinden ve özellikle de aynı derecede virtüöz ve kadın sesinin yerini alan kastrato adındaki yıldızlarından beslenir.

• 1730’ların ortalarından itibaren, İtalyan Opera seria janrı İngiltere’de, özellikle güçlenmekte olan burjuvazinin sa arında popülerliğini kaybetmeye başlamıştır. Bu yeni sınıf daha çok İngilizce dilinde, diyalog yüklü, genellikle komik balad operalarına ve konçertolara daha fazla ilgi gösteriyordu. Bu süreçte Handel giderek daha fazla oratoryoya yönelmiştir.

• George Friedrich Handel »İngiliz oratoryosu«nun kurucusu olarak kabul edilir. Bu janr, kutsal tutkular, Anglikan koro müziği ve İtalyan Opera seria’nın unsurlarını bünyesinde toplar. Yerel dilde söylenir.

• Opera seria’nın dramatik durağanlığa eğilimli katı yapısının aksine, oratoryoda klasik da capo formunda yazılmış aryalar, ezgisel açıdan sade orkestrasyonlu parçalar, arioso accompagnato formunda reçitati er, gür korolar ve zengin orkestrasyonlu pasajlar iç içe geçmiştir. Bu şekilde eserin konusunun örgüsü kesintisiz olarak daha ileri noktaya taşınarak yoğunlaştırılır.

• İşlenen konular ruhani kökenli olabilir, ancak bu zorunlu değildir. Bir istisna dışında, Handel’in bütün oratoryoları kiliselerde değil, aksine tiyatrolarda sergilenmiştir.

• İngiliz oratoryosu, yıldız şarkıcılar ve şaşırtıcı sahne efektleri yerine, görkemli koro kompozisyonları, metinsel anlaşılabilirlik, müzikal form zenginliği ve müzikal efektlerle dikkat çeker.

• Saul’da, iki trombon, bir carillon (çanlardan oluşan klavyeli çalgı) ve özellikle alçak perdeli iki kettledrum (büyük orkestra davulu) gibi alışılmadık, görünüşte arkaik özel enstrümanlar kullanılır. Handel bu sonuncusunu özel olarak devlet hapishanesi olan Londra Kalesi’nden getirtmiştir.

40 ÖZET BILGI

• Saul’da konuyla tutarlı bir şekilde bütünleşen çok sayıda enstrümantal parça vardır. Ancak daha yoğun icra etmek amacıyla bu parçaları eserden çıkarmak ve kendi başına bir konçerto olarak sergilemek de mümkündür. Handel bizzat kendisi ilk gösterilerde verilen aralarda piyanonun başına oturmuş ve ara müziğini kendisi çalmıştır.

• Hüzünlü bir hükümdar özelliğiyle Saul, 18. yüzyılın başında son derece popüler bir konu olmuştur. Onun melankolisini ha eten tek şey, ilk başta çırağı, daha sonra rakibi ve en sonunda hale olan Davut’un çaldığı arp olabilirdi.

• Saul’un librettosu, daha sonra Mesih’in librettosunu da yazan ve aristokrat bir amatör yazar olan Charles Jennens tarafından yazılmıştır. Yazar Saul ’u yazarken Eski Ahit’in 1. ve 2. Samuel kitabı başlıklı bölümlerinin yanı sıra çeşitli çağdaş kaynakları da temel almıştır. Librettonun 1735’ten önce Handel’e sunulmuş olduğu düşünülmektedir.

• Handel Saul’u 23 Temmuz ve 27 Eylül 1738 tarihleri arasında, toplamda sadece üç haftada yazmıştır. Aynı zamanda Ağustos başında bir başka İtalyan operası olan Imeneo’yu tamamlamıştır.

• Saul, 16 Ocak 1739’da Londra, Haymarket’teki King’s Theatre’da yapılan prömiyerinde büyük başarı kazanmış, ancak daha sonra sadece bir kez daha sahnelenmiştir. Saul, 1923 yılında Hannover’de, Almanya’da Handel’in bir oratoryosunun sahnelendiği ilk eser olmuştur.

• Cenaze Marşı muhtemelen Saul’un en ünlü parçasıdır ve bugün hala devlet cenaze törenlerinde sıklıkla çalınmaktadır.

41 ÖZET BILGI

IMPRESSUM

Herausgeberin Komische Oper Berlin

Dramaturgie

Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin

www.komische-oper-berlin.de

Intendanz Susanne Moser, Philip Bröking

Generalmusikdirektor James Ga gan (ab 2023/24)

Redaktion Johanna Wall, Nyenti Pech (Mitarbeit)

Fotos Barbara Braun

Lektorat Theresa Rose, Jakob Robert Schepers

Layoutkonzept www.STUDIO.jetzt Berlin

Gestaltung Hanka Biebl

Druck Druckhaus Sport ieger

Premiere am 27. Mai 2023

Musikalische Leitung David Bates

Inszenierung Axel Ranisch

Bühnenbild Falko Herold

Kostüme Alfred Mayerhofer

Dramaturgie Johanna Wall

Chöre David Cavelius

Licht Michael Bauer

Quellen Die Handlung stammt von Nyenti Pech. Das Gespräch mit Axel Ranisch und David Bates führten Johanna Wall und Nyenti Pech. Der Artikel und das Glossar sind Originalbeiträge von Johanna Wall für dieses Programmheft. Percy Bysshe Shelley: Ozymandias, zit. nach Raimund Borgmeier (Hrsg.): Englische Lyrik. 50 Gedichte, Stuttgart 2012. Übersetzungen von Saskya Jain (englisch), Yasmina Ikkene (französisch) und Mehmet Çallı (türkisch).

Bilder Umschlag: Aryeh Nussbaum Cohen, Luca Titotto

S. 7: Luca Titotto, Tansel Akzeybek, Chorsolisten der Komischen Oper Berlin

S. 10/11: Nadja Mchantaf, Rupert Charlesworth, Aryeh Nussbaum Cohen, Luca Titotto

S. 16/17: Rupert Charlesworth, Nadja Mchantaf, Aryeh Nussbaum Cohen

S. 23: Chorsolisten der Komischen Oper Berlin, Aryeh Nussbaum Cohen, Rupert Charlesworth

S. 26/27: Chorsolisten der Komischen Oper Berlin, Nadja Mchantaf, Aryeh Nussbaum Cohen

S. 41: Ivan Turšić

Fotos von der Klavierhauptprobe am 17. Mai 2023

42 Impressum

Gemeinsam für Berlin

...

kulturbegeistert.

Deshalb fördern wir Projekte aus Kunst und Kultur und tragen so dazu bei, dass Talente eine Bühne bekommen.

berliner-sparkasse.de/engagement
www.sawade.berlin
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