Ostwest

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25.November 2013

Die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Timoschenko ist in einen unbefristeten Hungerstreik getreten. Damit will sie nach eigenen Angaben erreichen, dass Präsident Janukowitsch das Assoziierungsabkommen mit der EU doch noch unterzeichnet. Es ist bereits das dritte Mal seit ihrer Verurteilung zu sieben Jahren Haft, dass die ukrainische Ex-Regierungschefin Timoschenko in den Hungerstreik tritt. Ihr Anwalt Sergej Wlassenko gab am Abend in Kiew bekannt, seine Mandantin nehme bis auf

weiteres keine Nahrung mehr zu sich. Timoschenko fordere von Präsident Viktor Janukowitsch die Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union.  Seitdem gibt es im ganzen Land Proteste gegen die Abkehr vom Euro-Kurs der Ukraine. Auch am Montag gingen in Kiew wieder Tausende Menschen auf die Straße, um für die Annäherung der Ukraine an die EU zu demonstrieren. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, die daraufhin Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzte.

‡ CHRONOLOGIE DES EUROMAIDAN

die eine Freilassung ermöglicht hätten, scheiterten im Parlament. Die regierende Partei der Regionen stimmte einfach nicht ab. So wurde die erforderliche Stimmenzahl nicht erreicht. Stunden später beschloss die Regierung, die Vorbereitungen für das Assoziierungsabkommen mit der EU zu stoppen, vorerst, wie es hieß, und um die Beziehungen zu Russland zu stärken. Der russische Präsident Wladimir Putin will die Ukraine in eine Zollunion mit Russland, Kasachstan und Weißrussland integrieren und hatte mit Handelssanktionen gedroht.

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