Ostwest

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27. Februar 2014

Auf der Krim spitzt sich die Sicherheitslage immer weiter zu. An mehreren Orten der ukrainischen Halbinsel werden Bewegungen russischer Truppen und uniformierter Bewaffneter gemeldet, die ukrainischen Sicherheitskräfte scheinen die Situation nicht kontrollieren zu können.  Innenminister Arsen Awakow warf Russland in einer scharf formulierten Erklärung eine militärische Einmischung auf der Krim vor. Er beschuldigte Russland einer "Verletzung aller internationalen Verträge und Normen".  Das Parlament in Kiew forderte Russland eindringlich auf, alle Maßnahmen zu beenden, die die territoriale Unversehrtheit der Ukraine untergraben. Zudem appellierten die Abgeordneten an die UN, wegen der angespannten Lage eine Sitzung des Weltsicherheitsrats einzuberufen.  Ein ranghoher Vertreter der Sicherheitskräfte deutete nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters die Verhängung

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des Ausnahmezustands an, um die Lage auf der Krim in den Griff zu bekommen. Dann könnte die ukrainische Armee dorthin entsandt werden. Helikopter und Kriegsschiffe gesichtet Russische Soldaten vor einem Stützpunkt der ukrainischen Grenztruppen (Bildquelle: REUTERS)galerieRussische Soldaten "bewachen" ukrainische Grenztruppen. Über Einzelheiten von Truppenbewegungen gibt es widersprüchliche Angaben. Nach Angaben der ukrainischen Grenztruppen wurde eine ihrer Basen nahe Sewastopol von etwa 30 russischen Fallschirmjägern und Marinesoldaten umstellt. Die Angehörigen der 810. Brigade der russischen Schwarzmeerflotte hätten außerhalb des Stützpunktes Stellungen bezogen. Sie würden behaupten, dass sie Waffendiebstahl durch Extremisten verhindern wollten. Als Extremisten bezeichnete

die Regierung in Moskau in den vergangenen Wochen auch die Regierungsgegner auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew.  In der Bucht von Balaklava soll mindestens ein russisches Kriegsschiff kreuzen, wie die BBC berichtet. Verschiedene regionale Medien zeigten außerdem mindestens zehn oder zwölf russische Helikopter, die den ukrainischen Luftraum durchflogen. Sie könnten zum Flughafen von Sewastopol geflogen sein. Nächtlicher Besuch in Simferopol Die Spannungen hatten sich bereits in der Nacht verschärft. Am Flughafen der Regionalhauptstadt Simferopol waren ungefähr 50 bewaffnete Personen aufgetaucht und hatten zeitweilig die Kontrolle über das Inlandsterminal übernommen.  Die uniformierten Bewaffneten halten sich noch immer in der Nähe des Terminals auf.


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