Ostwest

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23. Februar 2014 Nach dem Sturz des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch droht der Ukraine ein Staatsbankrott. Laut Übergangspräsident Alexander Turtschinow steht das Land am Rande der Pleite: "Die Ukraine ist dabei, in den Abgrund zu rutschen, sie befindet sich am Rande einer Zahlungsunfähigkeit". Er machte Janukowitsch und dessen Regierungschef Mykola Asarow für die desolate Lage verantwortlich. Diese hätten "das Land ruiniert".   Heute reist die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton in die Ukraine. Sie will dort Gespräche über Hilfen der EU bei der wirtschaftlichen Stabilisierung des Landes führen. Außenminister Frank-Walter Steinmeier stellte dem Land Unterstützung in Aussicht: "Eine Ukraine, die bankrott geht, die zahlungsunfähig wird, wird eine zu große Belastung sowohl für den großen Nachbarn im Osten wie für die Europäische Union", sagte der SPD-Politiker am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt".

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Russland geht dagegen auf Konfrontationskurs. Wegen der "sich verschlechternden Lage" in der Ukraine hat Russland seinen Botschafter aus Kiew zu Konsultationen nach Moskau beordert. Eine eingehende Analyse sei unerlässlich, teilte das Außenministerium in Moskau mit. Außenminister Sergej Lawrow warf der ukrainischen Opposition vor, die Macht gewaltsam an sich gerissen zu haben. Die Demonstranten hätten sich nicht an das vereinbarte Friedensabkommen gehalten, das eine EU-Delegation vermittelt hatte.  Laut seinem Büro betonte Lawrow in einem Gespräch mit seinem US-Amtskollegen John Kerry, dass ein Gewaltverzicht unvermeidbar sei und warf der Opposition vor, sich einer Entwaffnung zu verweigern.  Der neue Übergangspräsident Turtschinow sagte in einer Rede an die Nation, man sei bereit zu Gesprächen mit Russland. Allerdings wolle er die Ukraine nach Westen orientieren.


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