Ostwest

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Die Fronten in der Ukraine bleiben verhärtet. Regierungsgegner befürchten sogar, dass Präsident Janukowitsch bald den Notstand ausruft - mit fatalen Folgen. Eine Abstimmung des Parlaments über eine Amnestie für Demonstranten wurde erneut verschoben.  Immer noch verstärken oppositionelle Demonstranten in der Kiewer Innenstadt die Barrikaden oder bauen neue. Die Regierungsgegner halten es für möglich, dass der Notstand verhängt werden soll. Oppositionsführer Arseni Jazenjuk sagte, er habe entsprechende Informationen: "Präsident Janukowitsch hat sich mit der Bitte an die Streitkräfte gewandt, die verfassungsgemäße Ordnung wiederherzustellen. Mit anderen Worten, er bat die Armee, den Präsidenten zu unterstützen."

Sollte Janukowitsch einen Erlass über den Notstand unterzeichnen, würde dies den Tod hunderter Menschen bedeuten, sagt Jazenjuk. "Es wäre eine Unterschrift über ein Blutvergießen, die Vernichtung des Landes. Wir von der Opposition unternehmen alles, um eine friedliche Lösung des Konflikts zu finden."  Gestern war die Regierung der Opposition entgegen gekommen. Das ukrainische Parlament nahm die Verschärfung des Demonstrationsrechts zurück. Ministerpräsident Mykola Asarow erklärte seinen Rücktritt. Schritte, die Oppositionsführer Vitali Klitschko grundsätzlich begrüßte. Sie reichten aber noch nicht aus, sagte der frühere Boxweltmeister. Das Land brauche Reformen.

‡ CHRONOLOGIE DES EUROMAIDAN

29. Januar 2014

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